Das Mbaracayú Projekt: Wie NGOs, Energieversorger und Rockbands sich gemeinsam für den Waldschutz...

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Das Mbaracayú Projekt: Wie NGOs, Energieversorger und Rockbands sich gemeinsam für den Waldschutz engagieren Erfolge und Herausforderungen eines Waldklimaprojekts Workshop Klima- und Waldschutz für den privaten Sektor Bonn, 07. November 2011 Max Vöhringer

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Das Mbaracayú Projekt: Wie NGOs, Energieversorger und Rockbands sich

gemeinsam für den Waldschutz engagieren

Erfolge und Herausforderungen eines Waldklimaprojekts

Workshop Klima- und Waldschutz für den privaten SektorBonn, 07. November 2011

Max Vöhringer

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Gliederung

1. Vermiedene Entwaldung

2. Partizipation lokaler Gemeinden und sozio-ökonomische Wirkungen

3. Biodiversität und Monitoring

4. Fazit

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Das Projektgebiet

Verbreitung des „Atlantic Forest“

Quelle: www.biodiversityhotspots.org

• am Rand des „Atlantischem Regenwalds“

• „Hotspot der Biodiversität“: sehr hohe Artenvielfalt, starke Bedrohung und bereits hoher Verlust

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Projektgeschichte: Vermeidung der Waldzerstörung1992: • Kauf des ca. 60.000 ha großen

Kerngebiets durch FMB (Fundacaion Moises Bertoni) und TNC (The Nature Conservancy)

• Vermeidung des Verkaufs an parag. und brasilianische Agro-Industrielle

• Zahlung von 2 Mio. US-Dollar durch AES (American Energy System) zur Kompensation der Emissionen eines Kraftwerks

• Großspende der Rockband REM

• Nationales Gesetz: - Gründung des

Kernschutzgebietes und der Mbaracayu Foundation

- Einrichtung eines Treuhandfonds

Kernzone und umliegendes Biosphärenreservat (seit 2000)Quelle: Fallstudie FMB (2010)

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Entwaldungsprozesse und Schutzerfolg

Abholzung zwischen 1991 und 2008 Quelle: Fallstudie FMB (2010)

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Einbindung lokaler Gemeinden

In der Kernzone: • 1992 keine Bewohner, jedoch

Nutzung als Jagd- und Sammelgebiet durch Aché

Im umliegenden Biosphärenreservat leben 15.000 Menschen:

• Brasilianische und paraguayanische Gemeinden

• Verschiedene indigene Gruppen (Aché, neu hinzugekommen: Ava Guaraní, Avá Katueté, Pai Tavyterá, Mbyá) Repräsentation der Aché im ehrenamtlichen Beirat des Projekts:

Muss Management- und Haushalts-Pläne sowie Ausgaben des Fonds bewilligen min. 1 jährliches Treffen

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Einbezug von Nutzungsrechten indigener Gemeinden

Festschreibung der Rechte der Aché in nationalem Gründungsgesetz:

„The members of the Aché community may hunt wildlife species as well as collect plants that are not threatened or endangered, according to the established laws for the preservation of the Reserve. This use will be regulated by the Honorary Council, based on technical studies and the Reserve's Management Strategy.”

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Lokale sozio-ökonomische Wirkungen

Im Kernschutzgebiet: • Anstellung lokaler Arbeitskräfte als Ranger u.a. • 60% der 30 Vollzeit-Angestellten im Projekt aus lokalen Gemeinden• Temporäre Anstellungen von Gemeindebewohnern für

Instandhaltungsarbeiten 2-3 mal jährlich (ca. 1000 Stellen)

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Lokale sozio-ökonomische Wirkungen

Projekte im Biosphärenreservat:• Umweltbildungsaktivitäten• Förderprogramme zur

nachhaltigen Landwirtschaft Einkommens-diversifizierung

• Kleinere Aufforstungsprojekte mit Kleinbauern

• Anreizsysteme für Großgrund-besitzer für Aufforstungen

• Etc.

Breites Spektrum ländlicher Entwicklungsaktivitäten verringert Abholzungsdruck auf das Kernschutzgebiet und das gesamte Biosphärenreservat

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Biodiversität im Projektgebiet

Eines der meist-beforschten Gebiete Paraguays:

• Teil des Atlantischen Regenwalds (Hotspot der Biodiversität nach Conservation International)

• „Important Bird Area“ (BirdLife Int.): 50% aller Vogelarten Paraguays vorhanden

• „Centre of Plant Diversity“ (Smithonian Institution)

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Biodiversität im Projektgebiet - Monitoring

Artenzahlen nach Bedrohungsgrad

Quelle: Fallstudie FMB (2010)

• Zahlreiche Arteninventuren nach internat. Naturschutzkategorien

• Monitoring einzelner Arten, z.B. Jaguar, zahlreiche Vögel

• Begleitung durch wissensch. Forschungsarbeiten

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Biodiversität im Projektgebiet – Monitoring der Jagd

• Permanentes Monitoring von Jagdaktivitäten durch Ranger und Aché-Gemeinde

Ergebnisse und Herausforderungen:

• Verringerung der Jagdzahlen der Aché

• illegale Jagdaktivitäten anderer Gruppen

• Rückgang einiger Arten • Nicht ausreichend

ökonomische Alternativen?

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Fazit – Lessons learned…

Erfolge• Institutionalisierung: Einrichtung der Schutzzone in

nationalem Gesetz • Darin Festschreibung traditioneller Nutzungsrechte• Partizipation lokaler Gemeinden über Projektbeirat • Einbettung in breites Spektrum ländlicher

Entwicklungsaktivitäten• Biodiversitäts-Monitoring

Herausforderungen• Illegale Jagdaktivitäten neuer Siedler, Fehlen ökonomischer

Alternativen

Hohe Komplexität von Wirkungszusammenhängen macht kontinuierliches Monitoring in allen Bereichen notwendig!

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit!