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Die Nonne Waldschutz-Merkblatt 52 Forst

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Die NonneWaldschutz-Merkblatt 52

Forst

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Waldschutz-Merkblatt Nr. 52 – Die Nonne 1

Die Nonne

Waldschutz-Merkblatt 52

(Lymantria monacha L.,

Lepidoptera, Lymantriidae)

von Curt Majunke, Katrin Möller und Mirko Funke

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2 Waldschutz-Merkblatt Nr. 52 – Die Nonne

ImpressumHerausgeber: Landesforstanstalt Eberswalde, Alfred-Möller-Straße 1,

16225 Eberswalde, Tel.: 0 33 34 / 6 52 02; Fax: - / 6 52 06Internet: www.lfe.brandenburg.deE-Mail: [email protected] für Landwirtschaft, Umweltschutz und Raumordnung desLandes Brandenburg, Heinrich-Mann-Allee 103, 14473 PotsdamTel.: 03 31 / 8 66 72 37 und - / 8 66 70 17, Fax: - / 8 66 70 18Internet: www.brandenburg.de/land/mlurE-Mail: [email protected]

Redaktion undManuskriptbearbeitung: Landesforstanstalt Eberswalde, Abteilung WaldschutzGesamtherstellung: hendrik Bäßler verlag · berlin

3., überarbeitete Auflage: 5.000 ExemplareISBN 3-933352-45-2

Eberswalde und Finkenkrug, im Februar 2004

Gedruckt auf chlorfrei gebleichtem Papier.

Diese Druckschrift wird im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit der Landesregierung Brandenburgunentgeltlich herausgegeben. Sie ist nicht zum gewerblichen Vertrieb bestimmt. Sie darf wedervon Parteien, noch von Wahlwerbern, noch von Wahlhelfern während eines Wahlkampfeszum Zwecke der Wahlwerbung verwendet werden. Dies gilt für Landes-, Bundestags- undKommunalwahlen. Missbräuchlich ist insbesondere die Verteilung auf Wahlveranstaltungen, anInformationsständen der Parteien sowie das Einlegen, Aufdrucken oder Aufkleben parteipoliti-scher Informationen oder Werbemittel. Unabhängig davon, wann, auf welchem Wege und inwelcher Anzahl diese Schrift dem Empfänger zugegangen ist, darf sie auch ohne zeitlichenBezug zu einer bevorstehenden Wahl nicht in einer Weise verwendet werden, die als Partei-nahme der Landesregierung zu Gunsten einzelner politischer Gruppen verstanden werdenkönnte.

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Waldschutz-Merkblatt Nr. 52 – Die Nonne 3

Inhalt

Vorbemerkung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Morphologie und Biologie . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5

Ökologische Ansprüche . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Wirtschaftliche Bedeutung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Überwachung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Falterflugkontrollen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15Puppenhülsensuchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Eisuchen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 17Raupen-Schlupfkontrollen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18Kotfallkontrollen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 19

Populationsreduzierende Faktoren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21

Notwendigkeit und Möglichkeiten der Bekämpfung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22

Literatur . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 23

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4 Waldschutz-Merkblatt Nr. 52 – Die Nonne

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Waldschutz-Merkblatt Nr. 52 – Die Nonne 5

Unter der Vielzahl der waldbewohnendenInsekten gibt es einige phytophage Arten,die durch ihr zyklisches Massenauftretendem Forstwirtschafter von Zeit zu Zeit Sor-ge bereiten. Besondere Bedeutung habendabei die so genannten Großschädlinge anKiefer und Fichte. Zu ihnen zählt auch dieNonne (Lymantria monacha L.), die, trotz ei-ner ausgesprochen polyphagen Lebenswei-se, in Deutschland besonders in den weit-räumigen Kiefernbeständen des norddeut-schen Tieflandes in regelmäßigen Abstän-den großflächig und in sehr hohen Dichtenauftritt. Durch die Verfügbarkeit geeigneterKontroll- und Bekämpfungsverfahren hatdiese Art zweifellos viel von ihrer ursprüng-lichen Gefährlichkeit verloren. Dennoch ver-

langen die Bewertung des eventuell wald-bedrohenden Auftretens der Nonne und dieEntscheidung für einen möglichen Pflanzen-schutzmitteleinsatz auch heute ein Höchst-maß an Sachkunde und Verantwortung sei-tens der betroffenen Waldbesitzer bzw.Forstverwaltungen und der betreuendenwissenschaftlichen Einrichtungen.

Das vorliegende Merkblatt soll beson-ders dem Forstpraktiker Hilfe und Anleitungsein, durch die Anwendung der verfügba-ren Kontrollverfahren Nonnenbefall im Re-vier rechtzeitig zu erkennen, quantitativ zubewerten und damit Grundlagen für dieEntscheidung über Gegenmaßnahmen zuschaffen.

Vorbemerkung

Morphologie und Biologie

Die namengebende schwarz-weißeZeichnung der Vorderflügel ist zumindestgebietsweise nicht so typisch ausgeprägtwie in der Literatur beschrieben. In man-chen Gebieten Brandenburgs beispielswei-se zeigen die Falter beider Geschlechtereine dominant dunkle bis ins Schwarze hin-eingehende Färbung. SCHWENKE weist be-reits 1978 darauf hin, dass die Anteile dunk-ler Falter, besonders bei den Männchen, ausnoch nicht geklärten Ursachen stark zuneh-men (Abb. 1).

Während die typisch schwarz-weiß ge-färbten Falter tagsüber sehr gut an denStämmen erkennbar sind, lassen sich die anden Stämmen sitzenden dunkleren Formenoftmals nur schwer ausmachen. Dies er-schwert die in einigen Ländern obligatori-schen Falterzählungen in der Sommerpe-riode erheblich. Die Flügel sind in der Ruhe-

stellung dreieckig zusammengelegt, wobeiman die beiden Geschlechter morphologischgut unterscheiden kann. Während die weib-lichen Tiere eine gleichschenklige Sitzformaufweisen, bilden die männlichen Falter eingleichseitiges Dreieck ab (Abb. 1 und 2).

In normal entwickelten Populationen sinddie Männchen (Körperlänge etwa 35–45mm) stets kleiner als die weiblichen Falter.Die Fühler sind lang gekämmt. Die Weibchenerreichen eine Körperlänge von 45–65 mmund haben nur kurz gekämmte Fühler. IhrAbdomenende ist häufig rötlich gefärbt. Jenach Geschlecht beträgt die Flügelspann-weite 35–60 mm.

Verwechselt werden können die Nonnen-falter mit denen des Schwammspinners,zumal beide Arten zeitgleich auftreten undauf den gegenwärtig in der Praxis verwen-

VORBEMERKUNG/MORPHOLOGIE UND BIOLOGIE

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6 Waldschutz-Merkblatt Nr. 52 – Die Nonne

MORPHOLOGIE UND BIOLOGIE

Abb. 2: Nonne, weiblicher Falter(Foto: Möller)

Abb. 3: Größere Augen der Nonne (links) und Augen des Schwammspinners(Fotos: Funke)

deten Lockstoffköder reagieren. Die Unter-scheidung ist anhand der größeren Augender Nonnenfalter (Abb. 3) und eines beimSchwammspinner vorhandenen V-förmigendunklen Winkelflecks auf der Oberseite derVorderflügel möglich (Abb. 4). Weiterhinsind die Nonnenfalter in normal entwickel-ten Populationen meist kleiner und in derFärbung heller als die Falter des Schwamm-spinners. Die Differenzierung ist schwierig.Im Zweifelsfall sollten wissenschaftliche In-stitutionen hinzugezogen werden.

Der Falterschlupf setzt etwa ab Mitte Juliein und hält bemerkenswert lange an. Durch

die Möglichkeit der Flugkontrolle mit Hilfe vonPheromonfallen werden häufig bis in denSeptember hinein flugaktive Männchen fest-gestellt. Unabhängig davon gibt es jedoch ei-nen Flugschwerpunkt, der sich über eineZeitdauer von 4–5 Wochen hinzieht. Zweifür Brandenburg typische Flugverläufe sindin Abb. 15 dargestellt.

Die Weibchen sind besonders vor der Ei-ablage ausgesprochen flugträge und wer-den erst danach etwas aktiver. Vornehmlichdann tritt das Phänomen auf, dass auchweibliche Falter bei stärkeren Winden ver-weht werden. Hinsichtlich des Entstehens

Abb. 1: Nonne, männlicher Falter,dunkle Form (Foto: Majunke)

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Waldschutz-Merkblatt Nr. 52 – Die Nonne 7

MORPHOLOGIE UND BIOLOGIE

Abb. 4: Der Winkelfleck auf demVorderflügel des Schwammspinners ist

deutlich erkennbar (Foto: Möller)

neuer Befallsherde hat dies jedoch unter-geordnete Bedeutung, da meist keine grö-ßeren Eiablagen mehr stattfinden. DasSchwärmen findet meist in den Abend-stunden statt. Wissenschaftlichen Untersu-chungen zufolge setzt der Falterschlupf derMännchen eher ein. Deshalb überwiegt zuBeginn der Flugperiode auch der Anteilmännlicher Falter. Tagsüber sitzen die Falterbeider Geschlechter am Stamm, die Männ-chen sind außerdem am Boden oder an dür-rem Astmaterial zu finden. Bei Beunruhigungfliegen sie rasch auf, wogegen die Weib-chen träge am Stamm sitzen bleiben. Die Le-bensdauer der Nonnenfalter beträgt etwa2 Wochen.

Unmittelbar nach der Begattung werdendie meisten Eier abgelegt. Man kann davonausgehen, dass die Eier an den BaumartenFichte und Kiefer zu über 50 % im unterenStammbereich bis 4 m über dem Erdbodenabgelegt werden.

Die Eier von etwa 1 mm Durchmessersind abgeplattet, anfangs fleischfarben,dann dunkelbraun und kurz vor dem Aus-schlüpfen der Eilarven durchscheinendweiß (Abb. 5). Sie werden oft mit den blau-grünen bis grauen, 2 mm großen, auf derRindenoberfläche abgelegten Kiefernspin-ner-Eiern verwechselt.

Die Ablage der bis zu 200 Eier erfolgt inForm mehrschichtiger Eipakete an Kieferund Fichte meist versteckt hinter der Grob-borke, bei anderen Gehölzen in Rindenritzenund an Flechtenbewuchs. Die Anzahl derEier in den einzelnen Paketen ist sehr varia-bel.

Die Raupe entwickelt sich in der Eihüllebereits bis zum Herbst und durchläuft bis indas folgende Frühjahr mehrere Ruhephasen

(z. T. Diapause). Niedrige Wintertempera-turen werden dabei problemlos überstan-den.

Je nach Wärmeeinstrahlung im April oderMai des Folgejahres schlüpfen aus den Ei-ern die Junglarven, die einige Zeit am Ortdes Schlupfes verweilen. Da die Eipakete inder Regel eine große Anzahl von Eiern ent-halten, kommt es in der unmittelbaren Um-gebung des Eiablageortes kurzzeitig zu grö-ßeren Raupenansammlungen. Die als Rau-penspiegel bezeichneten Aggregationenerscheinen aus größerer Entfernung alsdunkle Flecken auf den Stämmen (Abb. 6).

Nach einigen Stunden bis zu 2 Tagen be-ginnen die Raupen mit dem „Aufbaumen“, siewandern in die Kronen. Die Raupendichtenje Baum schwanken in den einzelnen Gra-dationsphasen erheblich. In Polen wurden1982 im fünften Gradationsjahr der dortvon 1978–1985 stattgefundenen Massen-vermehrung 5.000 bis 29.000 Raupen jeBaumkrone gezählt, in Extremfällen sogar70.000 Raupen. Während der Gradationim nordostdeutschen Tiefland in den Jah-ren 1982– 1987 waren Besatzdichten von10.000 Raupen je Kiefernkrone nicht selten.

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8 Waldschutz-Merkblatt Nr. 52 – Die Nonne

MORPHOLOGIE UND BIOLOGIE

Abb. 5: Nonnen-Eigelege(Foto: Majunke)

Abb. 6: Raupenspiegel(Foto: Majunke)

Abb. 7: Analyse des Fraßverhaltens der Nonne, Amt für Forstwirtschaft Müllrose,Revier Henzendorf, Abteilung 83 (2001)

Die Eiraupen sind gelblich-braun gefärbtund stark behaart. Sie verfärben sich be-reits in den ersten Stunden nach demSchlupf schwarz. Die sehr langen Haaregehen mit der ersten Häutung verloren. Esmuss jedoch darauf hingewiesen werden,dass auch die älteren Raupenstadien ei-

ne für die Lymantriiden typische intensiveBehaarung besitzen. Im L 1 können durchWindbewegungen intensive Verwehungen– auch über größere Entfernungen – statt-finden.

Pollen sind die Hauptnahrung der Jung-larven. Auch Knospenfraß wird in der Lite-

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Waldschutz-Merkblatt Nr. 52 – Die Nonne 9

MORPHOLOGIE UND BIOLOGIE

Abb. 8: Nonnenraupe(Foto: Funke)

Abb. 9: Nonnenpuppe(Foto: Funke)

ratur erwähnt. Umstritten ist der Fraß derRaupen an den Mainadeln der Kiefer. In äl-teren Publikationen wird immer wiederfestgestellt, dass sich die Jungraupen vonMaitrieben ernähren und erst ab L2 / L3Altnadeln fressen. HABERMANN (2000) stell-te bei seinen Untersuchungen in Nieder-sachsen fest, dass ausschließlich Altna-deln befressen worden waren und nur beiNahrungsknappheit auch Fraß an den Mai-nadeln erfolgte. Untersuchungen aus Bran-denburg belegen, dass bei Besatzdichtenvon 500–1.000 Raupen je Krone (Stangen-holz) am Ende der Raupenentwicklung er-hebliche Anteile an Mainadeln befressenwurden (Funke & Majunke 2003). Dazu er-folgte ab Anfang Juli 2001 eine wöchent-

liche stichprobenweise Begutachtung derNadeln (3.000– 5.000 Mai- sowie Altna-deln je Probe). Die Mainadeln wurden auchbefressen, wenn noch über 25 % der Alt-nadeln vollständig vorhanden waren (Abb.7).

Vermutlich wird das gesamte Fraßverhal-ten der Nonnenraupen sehr stark vom phy-siologischen Zustand der Wirtspflanzen be-einflusst, so dass lokal unterschiedlicheVerhaltensmuster beobachtet werden kön-nen.

Ab dem L 2 bekommt die Nonnenraupe ihrcharakteristisches graubraunes Aussehen(Abb. 8). Sie bildet dann auch den typischen

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hellen „Sattelfleck“ auf dem 7.– 9. Segmentaus.

Die älteren Raupen sind braun mit 6Längsreihen bläulicher, gelber und grauerWarzen. In der Mitte des 9. und 10. Seg-ments befinden sich 2 rote Warzen. Derdunkle Rückenstreifen wird durch den Sat-telfleck unterbrochen. Ernährungsbedingtkönnen auch hellere Raupenformen auftre-ten.

Die gesamte Raupenentwicklung durch-läuft 5–7, meist 6 Stadien. Die Unterschei-dung der Raupenstadien erfolgt meistanhand der Kopfkapselbreiten: L1: 0,5–0,7 mm; L 2 : 1,0–1,2 mm; L 3 : 1,2–1,8 mm;

L 4 : 2,0 – 2,7 mm; L 5 : 2,6 – 4,0 mm; L 6 :3,7– 4,9 mm.

Nach Beendigung der Raupenentwicklungerfolgt in unseren Breiten gewöhnlich im Ju-li die Verpuppung, die je nach Witterungmehrere Tage dauert. Es werden 15–25 mmlange, bräunlich gefärbte mit gelblichenHaarbüscheln versehene Puppen gebildet(Abb. 9). Die Puppen befinden sich je nachGradationslage zunächst an den Stämmenund in der Kulminationsphase auch im Kro-nenbereich, an Unterwuchs, Wildzäunenund ähnlichem. Sowohl die Nonnenpuppenals auch die verlassenen Puppenhüllen sindauffällige Erscheinungen und leicht zu er-kennen.

Ökologische Ansprüche

Die Art ist in ganz Europa bis nach Ost-Asien verbreitet. Weiträumige Massen-vermehrungen sind vor allem aus dem Tief-land bei Jahresniederschlägen von meist400 –700 mm und Sommertemperaturen um17° C sowie aus dem Hügelland bis etwa800 m ü. NN bekannt. Die Massenwechsel-gebiete der Nonne im nordostdeutschenTiefland wurden von EBERT (1967) kartiertund in mehrere Schadkategorien eingeteilt.EBERT legt dabei im Hauptschadgebiet einmindestens 4-maliges Schadauftreten imZeitraum von 1850–1950 zugrunde (Abb.10).

Massenvermehrungen werden meistklimatisch bedingt ausgelöst. In der Fol-ge spielen weitere günstige Faktoren ei-ne Rolle. So benötigen die Raupen bei-spielsweise gute Ernährungsbedingungenund die Falter warm-trockenes Wetter wäh-rend des Fluges. Bei Vorhandensein be-

günstigender Faktoren kann sich die Nonneinnerhalb eines Jahres um das 100-fachevermehren. Es ist bekannt, dass sich dieRaupen an Buche und Lärche sehr rasch,bei einer Ernährung an Eiche und Fichteetwas langsamer entwickeln. An Kieferdauert die Entwicklung am längsten. Ana-log ist die Mortalität an Fichte, Eiche undLärche am geringsten. An Buche tretenmittlere und an Kiefer die höchsten Mor-talitätswerte auf.

Bei der von SCHWENKE (1978) beschriebe-nen Nahrungspräferenz steht die Fichte anerster Stelle. Es folgen Pinus, Larix, Abiesund Fagus.

Mainadeln der Fichte gelten für die Nonneals optimale Nahrungsquelle. Das weiteKoinzidenzverhalten beim Austrieb derFichte verursacht eine geringe Raupen-mortalität im Jungraupenstadium und die

MORPHOLOGIE UND BIOLOGIE / ÖKOLOGISCHE ANSPRÜCHE

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Waldschutz-Merkblatt Nr. 52 – Die Nonne 11

dichte Benadlung der unteren Zweigpartienversetzt die Raupen nach evtl. Abwehen indie Lage, rasch wieder an Nahrung zu ge-

langen. Lediglich die Borkenstruktur derFichten ist für die Eiablage weniger geeig-net als beispielsweise die der Kiefer.

Abb. 10: Haupt- und Nebenschadgebiete der Nonne mit Bezug auf dietatsächliche Waldfläche (Karte: Apel, Wenk, Funke)

ÖKOLOGISCHE ANSPRÜCHE

Berlin

Brandenburg

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12 Waldschutz-Merkblatt Nr. 52 – Die Nonne

Die Polyphagie und die ausgeprägteNeigung in unregelmäßigen Abständenmassenvermehrt aufzutreten, gekoppeltmit der Ausbildung ausgesprochen hoherRaupendichten sowie der intensive Fraßder Raupen, der in den letzten Stadien ver-schwenderisch vollzogen wird, haben zurEinstufung der Nonne als Großschäd-ling geführt. Im Nordostdeutschen Tieflandsind allein von 1850 –1950 13 Massenver-mehrungen registriert worden (MAJUNKE

1994). Obwohl die Kiefer für die Non-nenraupe nicht die günstigste Nahrungs-pflanze ist, konzentrieren sich die Mas-senauftreten der Nonne in Deutschlandeindeutig auf die Kiefernanbaugebiete.Die in der Vergangenheit registriertenSchäden waren erheblich, auch wenn mandie Vielfalt möglicher Begleitumständeund Komplexwirkungen unberücksichtigtlässt.

Nach dem Entstehen der ersten klein-flächigen Vermehrungsherde verläuft eineGradation nach eigenen Gesetzen. DassMassenvermehrungen sehr häufig in dich-ten ungepflegten Kiefernbeständen begin-nen, ist weniger auf eine ernährungssei-tig günstige Nadelqualität zurückzuführen.Es wird angenommen, dass dieses Phäno-men durch geeignetere mikro- bzw. me-soklimatische Bedingungen hervorgerufenwird. In der Folge breitet sich der Befalldurch das ständige Hinzukommen neuerBefallslokalitäten flächig weiter aus. Beimweiteren Voranschreiten der Gradationwerden dann alle Altersklassen sowieandere Baumarten befallen. Die Gradatio-nen dauern bei einem natürlichen Verlauf

häufig 3–4 Jahre in Kiefern- und 7– 9 Jahrein Fichtenbeständen.

Hinsichtlich der Gefährdung der Baumar-ten kann Folgendes eingeschätzt werden:

– Die Kiefer verfügt unter günstigen Um-weltbedingungen über ein gutes Rege-nerationspotenzial und kann selbst ein-malige Nadelverluste bis zu 90 % mitgeringen Abgängen am Baumbestandüberstehen. Bei über 95 % Nadelverlus-ten muss mit hohen Abgängen gerech-net werden (Abb. 11). Teilweise sind Be-

WirtschaftlicheBedeutung

Abb. 11: Nonnenfraß in einemKiefernstangenholz (Foto: Giedo)

WIRTSCHAFTLICHE BEDEUTUNG

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Waldschutz-Merkblatt Nr. 52 – Die Nonne 13

standesauflösungen möglich. Wieder-holter Fraß der Raupen gilt generellals kritisch und sollte im Interesse derBestandeserhaltung verhindert werden.Besonders in mittelalten Beständen derKiefer kommt es meist zu einer auffälli-gen Fraßdifferenzierung. Die beherrsch-ten und unterständigen Bestandesglie-der unterliegen sehr rasch einer Entna-delung und in den Folgejahren kommt esin diesen Kategorien auch zu den pro-zentual höchsten Abgängen (HABERMANN

2000 und 2001). Dabei spielen beson-ders die Niederschlagsbilanzen und dasAufkommen von Folgeschädigern nachdem Fraßereignis eine große Rolle. Inälteren Befallsbeständen der Kiefer istdies durch die ausgeglicheneren Wuchs-

unterschiede nicht mehr so deutlich er-kennbar. Hier erscheinen die Bäumemehr oder weniger gleichmäßig befres-sen.

– In Laubholzbeständen wird einmaligerRaupenfraß meist ohne nennenswerteFolgen für die Bäume überstanden. Ähn-lich kann dies für Lärchenbestände einge-schätzt werden.

– Fichtenbestände leiden am meisten un-ter Nonnenbefall. Unter Umständen kann,wie die Massenvermehrung in Polen inden Jahren 1978–1985 zeigte, bereitsnach mittlerer Entnadelung im Folgejahrein Absterben einsetzen. Meist wird die-ser Prozess durch Borkenkäferbefall be-gleitet. Bei der letzten Gradation der Non-ne in Thüringen im Jahre 1996, bei der171 ha Fichtenbestände mit Pflanzen-schutzmitteln behandelt werden muss-ten, kam es vor allem in unbehandeltenBereichen von Trinkwasserschutzgebie-ten zum Absterben der Fichten-Althölzer(BAIER 1997) (Abb. 12).

– In Mischbeständen leiden besonders dieNadelhölzer und davon wiederum dieFichte am meisten.

– Durch ein- oder abgewehte Nonnen-raupen kommt es besonders in Neu-anpflanzungen sowie in mehrschichti-gen Beständen an unterständigen Bäu-men zu starkem Fraß, der bis zur Ver-nichtung von Pflanzen führt. Ursachesind die oft sehr geringen Laub- bzw. Na-delmassen und andererseits hohe Rau-penzahlen. Nicht selten können damitBemühungen der örtlichen Wirtschafter,mehrschichtige und gemischte Bestän-de aufzubauen, zunichte gemacht wer-den.

Abb. 12: Kahl gefressene Fichten(Foto: Majunke)

WIRTSCHAFTLICHE BEDEUTUNG

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Nonnenbefall wird in den Kiefernbe-ständen meist zuerst in ungepflegten, dicht-wüchsigen Stangenhölzern in Form hoherNadelverluste entdeckt. Die hier autochthonentstandenen Befallsherde sind oft Zei-chen für den Beginn von flächig ausge-dehnten Massenvermehrungen. WeiteresMerkmal sind auffällige Puppenhülsen-

funde an den Stämmen. Sie gelten eben-falls als sicheres Kennzeichen für einebeachtenswerte Präsenz der Nonne.

In den bekannten Gefährdungsgebietenwird in den meisten Bundesländern einso genanntes Stufenprogramm der Über-wachung angewandt. Es ist eine zeitlich

Überwachung

Abb. 13: Entwicklungszyklus der Nonne und Überwachungsmaßnahmen

ÜBERWACHUNG

III Eisuchen

II Puppen-hülsen-zählungen

I Falterflug-kontrollen

V Raupenbesatzdichteermittlung,Kotfallenkontrollen

IV Raupenschlupf-kontrollen

Dezember

Jan.

Feb.

Juni

MärzSept.

Okt.

Nov.

April

MaiJuli

Aug.

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Waldschutz-Merkblatt Nr. 52 – Die Nonne 15

gestaffelte Abfolge von Einzelmaßnahmen,die dazu dient, die Kontrollergebnisse dervorangegangen Stufe zu qualifizieren.

Das Zeitregime folgt den Entwicklungs-phasen der Nonne im Jahreslauf. Im LandBrandenburg ist diese Komplexüberwa-chung in der Verwaltungsvorschrift Forst-schutz; Überwachung; Schaderreger; Non-ne (Lymantria monacha L.) vom 25. Mai1993 festgelegt (MELF 1993). Als Ein-zelmaßnahmen erfolgen Falterflugkontrol-len, Puppenhülsenzählungen, Eisuchen,Raupen-Schlupfkontrollen und Raupenbe-satzdichteermittlungen/Kotfallkontrollen(Abb. 13).

Falterflugkontrollen

Die in den Sommermonaten tagsüber anden Stämmen sitzenden Falter sind meist gutzu erkennen. Daraus ableitend ist bei auf-merksamen Revierbegehungen Nonnenbefallin den Beständen rechtzeitig feststellbar.

Für die Einbeziehung des Falterstadiumsin die Überwachungsarbeiten gibt es ver-schiedene Möglichkeiten. Mit Hilfe vonSexuallockstoffen, so genannten Phero-monen, können über die Zahl der an dieFalle anfliegenden männlichen Falter Aussa-gen zur Populationsentwicklung gewonnenwerden (Abb. 14). Zum Einsatz kommt zur-zeit überwiegend das Schwammspinner-pheromon „Dispalure“. Eine quantitativeBeurteilung der Falterfänge ist gegenwärtignoch problematisch. Bei einem starkenAnstieg der Populationsdichten im Bestandkommt es zur Konkurrenz zwischen syn-thetischem Pheromon und weiblichen Fal-tern, d. h. die Zahl der gefangenen Männ-chen in der Falle nimmt nicht mehr ent-

sprechend der Populationsdichte zu. DieFalterzahlen in den Pheromonfallen könnenaber großflächig beginnende Massenver-mehrungen und neue Befallsgebiete an-zeigen. Die Dokumentation des Flugverlaufsermöglicht die Ableitung der Termine fürPuppenhülsen- und Eisuchen.

Mit dem seit einigen Jahren zur Verfügungstehenden artspezifischen Nonnenlockstoff„Monachlure“ (GRIES et al. 1996) konnte beiVersuchen nachgewiesen werden, dassauch bei hohen Populationsdichten derNonne die Fallenfänge gut mit der Fraß-intensität der Raupen im Bestand korrelieren(HÄUßLER et al. 2000). Damit könnten sichvorbehaltlich weiterführender Versucheneue Wege der Nonnenüberwachung er-öffnen.

Abb. 14: Pheromonfalle Variotrap(Foto: Majunke)

ÜBERWACHUNG

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In den meisten Ländern wird momentander Einsatz eines Lockstoffköders in Ver-bindung mit geeigneten Fallentypen ledig-

lich als Monitoringmethode in der Phase derLatenz und der Progradation angewandt.Bei Erreichen eines bestimmten Grenzwer-

Abb. 15: Flugverlauf der Nonne 1999 und 2000. Dokumentation der Pheromonfallenfänge(Falter/Falle), Revier Oderin/Amt für Forstwirtschaft Königs Wusterhausen (HÄUßLER,

2000, unveröffentlicht)

Tab. 1: Kritische Werte für die Falterzählung am Stamm (Summe weiblicher Falter jeStamm [bis 3 m Stammhöhe] und Saison bei 3-tägigen Kontrollen) nach RICHTER (1960). DieWerte beziehen sich auf voll benadelte und voll bestockte Bestände. Bei Abweichungen

müssen sie entsprechend korrigiert werden

Bestandes- 30 40 50 60 70 80 90 100alter (Jahre)

Ertrags- ∑∑∑∑∑ weibliche Falter je Zählstammklasse (bis 3 m Höhe)

II 2,6 4,7 6,6 8,5 10,7 12,8 15,2 17,4

III 1,9 3,3 4,9 6,5 8,3 10,3 12,4 14,5

IV 0,9 1,7 2,5 3,4 4,3 5,3 6,2 7,3

V – 1,7 2,4 2,8 3,5 4,0 4,3 5,0

0

20

40

60

80

100

120

140

160

180

200

15. Jun. 21. Jun. 27. Jun. 3. Jul. 9. Jul. 15. Jul. 21. Jul. 27. Jul. 2. Aug. 8. Aug. 14. Aug. 20. Aug. 26. Aug. 1. Sep. 7. Sep. 13. Sep. 19. Sep. 25. Sep.

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1999 2000

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tes wird dann das klassische Falterzähl-verfahren an den Stämmen (Zählstamm-gruppen) empfohlen (Tab. 1). LetzteresVerfahren liefert nach dem gegenwärtigenKenntnisstand die genauesten Werte für dieErstellung von Prognosen zum Auftretender Nonne im folgenden Frühjahr. Die Artund Weise der Falterzählung an den Stäm-men ist in den Ländern unterschiedlich ge-regelt.

Allen gemeinsam ist die visuelle Feststel-lung des Falterbesatzes an einer ausge-wählten Anzahl von Bäumen in einem de-finierten Stammbereich und in bestimm-ten Zeitabständen während des Falterflu-ges in den Sommermonaten. Es wird dabeinach Geschlecht unterschieden. Auf diegeschlechtertypische Flügelform in der Ru-hestellung wurde bereits hingewiesen (sie-he Seite 6).

Puppenhülsensuchen

Die Puppenhülsensuche bietet die Mög-lichkeit, nach Beendigung des Falterflu-ges in bisher nicht überwachten Bestän-den erhöhte Populationsdichten der Non-ne nachzuweisen und die Gefährdung ge-gebenenfalls durch Eisuchen zu unter-setzen. Dabei ist unbedingt zwischen neu-en Puppenhülsen und denen des Vorjahreszu unterscheiden. Auch wenn in der Nähevon Pheromonfallen mit hohen Fangzahlenkeine erhöhten Weibchendichten an denZählstammgruppen registriert wurden, istdie Puppenhülsensuche geeignet, den Be-fallsherd zu lokalisieren. Dabei sollten bis zu1.000 m von der Pheromonfalle entfern-te Bestände, vor allem dichte, nicht durch-forstete Stangenhölzer in die Suchen ein-bezogen werden.

Durch eine Untersuchung der Puppen-hülsen können populationsspezifische Merk-male wie Geschlechterverhältnis und Para-sitierungsrate ermittelt werden.

Eisuchen

Die seit Jahrzehnten bekannte Eisucheist sehr zeitintensiv, kann aber akzepta-ble Informationen über die Gefährdung lie-fern, vor allem dann, wenn versäumt wur-de, die Falterzählung durchzuführen. In denmeisten Fällen genügt es, nur solange nachEiern zu suchen, bis die sog. „Kritische“Eizahl erreicht ist. Spezielle Eisuchen die-nen ergänzenden Kontrollen wie z. B. der

Abb. 16: Nonnenfalter am Zählstamm(Foto: Möller)

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Einschätzung der Fertilität der Falterpopu-lationen. Weiterhin haben Eisuchen Bedeu-tung für die Revision bereits ausgeschiede-ner Behandlungsflächen.

Die Durchführung der in Brandenburgwährend der Massenvermehrung der Non-ne veranlassten Eisuchen wurde wie folgtempfohlen:

– Bei Erreichen der Kritischen Zahl weib-licher Falter/Zählstamm (Tab. 1) solltenEisuchen innerhalb eines Befallsgebie-tes in mindestens einem nach Alter undRestbenadelung repräsentativen Pro-bebestand je 100 ha Waldfläche erfolgen.

– Da auf Grund der differenzierten Popu-lationsentwicklung in den Gradations-jahren von einem unterschiedlichen Ver-mehrungspotenzial der Falter ausge-gangen werden muss, sollten bei un-terschiedlichen Gradationslagen inner-halb eines Befallsgebietes (z. B. einma-liger Fraß; wiederholter Fraß; kritischeFalterwerte ohne sichtbaren Fraß) ent-sprechend repräsentativ mehrere Be-stände untersucht werden.

Zur Durchführung der Nonneneisuchenkönnen beispielsweise je Probebestand 5für den Bestand repräsentative Bäume aus-gewählt werden, die in einem Abstand von10 – 20 m zueinander auf einer Diagonalenim Bestandesinneren stocken (mindestens50 m Abstand zum Bestandesrand). An je-dem dieser Bäume ist in Augenhöhe ein20 cm breiter, den Stamm umfassenderRindenstreifen nach Nonneneiern abzusu-chen. Die zum Teil tief in den Rindenritzenund unter Rindenschuppen verborgenenEipakete müssen dabei vorsichtig mit einemspitzen Messer (Bügelschaber sind nichtgeeignet) freigelegt und in ein darunter ge-haltenes Gefäß (Glasröhrchen, Becher,

Schachtel) abgestreift werden (Vorsicht:freigelegte Gelege platzen bei Berührungleicht ab). Nicht berücksichtigt werden dieweißen, mit Fraßlöchern versehenen Non-neneier des Vorjahres. Die Eier der Bäume1– 5 eines Probebestandes werden ins-gesamt erfasst.

Raupen-Schlupfkontrollen

Sie dienen zum einen der Ermittlung desTermins des Raupenschlupfes und könnenandererseits in beschränktem Umfang auchzur Einschätzung der Raupendichten ge-nutzt werden.

In der Praxis sind zwei Möglichkeiten re-levant:

– Anlage von Schlupfpyramiden (Abb. 17):Hierbei werden in den Befallsbeständenein Baum in 1 m Höhe sowie zwei Bäu-me über dem Boden abgesägt, entastetund die grobborkigen Stammabschnitte in1-m-Segmente zertrennt. Anschließendwerden die einzelnen Stammstücke umden noch stehenden Stammfußabschnittgestellt. Die schlüpfenden Raupen wan-dern nach oben und können auf den Stirn-flächen der Hölzer registriert werden. Esist notwendig, ab April die Pyramidentäglich zu kontrollieren, da die Jungrau-pen vom Wind abgeweht werden könnenbzw. auf der Suche nach Nahrung ab-wandern.

– Anlage von Leimringen (Abb. 18):Auch hiermit lassen sich Schlupftermineermitteln. Zur Schätzung der Raupen-dichte/Stamm ist erforderlich, dass Be-funde zur vertikalen Verteilung der Eier amStamm vorliegen. Diese Befunde solltendurch wissenschaftliche Einrichtungenerstellt werden. Aus den unter dem Leim-

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Waldschutz-Merkblatt Nr. 52 – Die Nonne 19

ring zählbaren Raupen kann dann auf dieungefähre Anzahl von Raupen je Stammgeschlossen werden. Auch hierbei emp-fiehlt sich eine tägliche Kontrolle der Leim-ringe.

Kotfallkontrollen

Die Kotballen der Nonne (Abb. 19) sind inden ersten Larvenstadien schwer von de-nen der Forleule oder des Kiefernspinnerszu unterscheiden. Da die Raupen phänolo-gisch bedingt synchron auftreten können,sollten deshalb derartige Kontrollen immerin Verbindung mit Baumfällungen erfolgen.Kotfallkontrollen sind geeignet, Flächen-

planungen für Pflanzenschutzmittelappli-kationen zu präzisieren bzw. bei Witte-rungsextremen zwischen Raupenschlupfund Applikationstermin die Notwendigkeitgeplanter Gegenmaßnahmen zu prüfen.Dabei werden die Raupenbesatzdichtennach sorgfältiger Durchführung von Kotfall-messungen über ein Rückschlussprinzip er-mittelt.

Die Vorgehensweise lässt sich wie folgtbeschreiben:

– Unter einer bestimmten Anzahl von Bäu-men (hier ist eine Differenzierung derFraßintensität möglich, im einfachstenFalle werden durchschnittlich befresse-

Abb. 17: Schlupfpyramide(Foto: Schultze)

Abb. 18: Leimring(Foto: Schultze)

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ne Bäume ausgewählt) erfolgt annä-hernd zeitgleich das Auslegen von 1 x 1-m-Tüchern, die an den 4 Ecken mit lan-gen Nägeln am Boden fixiert werden(Abb. 20).

– Nach 24 Stunden werden die Tücher aufKotfall kontrolliert. Auf jeder Fläche wirdauf mindestens drei durchschnittlich mitKotballen bedeckten Flächen von 10 x10 cm die Ballenanzahl ermittelt.

– Anschließend wird einer der beprobtenBäume (im Regelfall der letzte) gefällt unddie Anzahl der sich darauf befindlichen

Raupen gezählt. Nun lässt sich aus demVerhältnis von Raupenzahl und zugehöri-ger Kotballenzahl die Raupenzahl auf denanderen Bäumen ableiten.

Abb. 19: Kotballen (Foto: Majunke)

Abb. 20: Kotfalltücher(Foto: Funke)

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Waldschutz-Merkblatt Nr. 52 – Die Nonne 21

Die wichtigsten populationsreduzieren-den Faktoren sind die Witterungsbedingun-gen im Verlaufe der Entwicklung und wäh-rend des Falterfluges. Besonders der Erfolgder Raupenentwicklung, Kopulation und Ei-ablage werden durch den Witterungsver-lauf stark beeinflusst. Eine sehr hohe Morta-lität tritt gewöhnlich im L 1-Stadium ein. Nichtselten werden 70–80 % der Jungraupendurch ungünstige Witterungsfaktoren ver-nichtet. Vom Wind herabgewehte Jung-raupen sind meist nicht wieder in der Lageeinen Stamm zu erklettern und verhungernam Boden. Auch wird vermutet, dass beiextremer Hitze während des Falterflugeskeine zahlenmäßig äquivalente Eiablageerfolgt. Auf die Bedeutung der Nahrung, diesowohl qualitativ als auch quantitativ vonder Witterung beeinflusst wird, wurde be-reits hingewiesen. Auch die fehlende Koin-zidenz zwischen Raupenschlupf und Aus-trieb kann schwerwiegende Folgen für dieJungraupenpopulation haben.

Die Palette der Gegenspieler, vor allemVögel, Schlupfwespen, Raupenfliegen undWanzen (Abb. 21), ist wie bei anderen sogenannten Großschädlingen groß, aber we-nig wirksam, wenn es darauf ankommt, gro-ße Mengen an Raupen, Eiern, Puppen undFaltern der Nonne zu dezimieren. Ausnah-me ist ein Parasitoid aus der Familie der Ta-chinidae (Raupenfliegen). Die Art Parase-tigena segregata kann eine beachtlicheParasitierungsleistung bei den Raupenerzielen. Leider werden diese reduzieren-den Effekte meist erst in fortgeschrittenerenStadien der Massenvermehrung wirksam.

Große Bedeutung bei der natürlichen Be-einflussung hoher Raupendichten haben Mi-kroorganismen. In Fichtenbeständen können

Viren unter entsprechenden Vorausset-zungen Nonnenpopulationen in relativ kur-zer Zeit zum Zusammenbrechen bringen.In Kiefernbeständen spielen gegenwärtignoch wenig untersuchte Mikroorganismen(vermutlich Bakterien und auch Viren) einegewisse Rolle. Auch diese Gegenspielerwerden jedoch meist erst ein oder zweiJahre nach dem eigentlichen Schadereigniswirksam.

Ein gegenwärtig wenig bearbeitetes Pro-blem ist die Frage nach den Möglichkeitender Vorbeugung durch Wirtschaftsmaß-

Populationsreduzierende Faktoren

Abb. 21: Eine Dornwanze (Picromerusbidens) beim Aussaugen einerNonnenraupe (Foto: Möller, J.)

POPULATIONSREDUZIERENDE FAKTOREN

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nahmen und dabei wiederum die Wirkungder Umsetzung der gegenwärtig viel stra-pazierten Forderung nach stabileren Be-standesstrukturen, auch gegenüber Schäd-lingsbefall. Zweifellos sind diese nichtneuen Forderungen legitim und ihre Umset-zung dringend erforderlich, insbesonderewenn man die großen Anbauflächen derKiefern- und Fichtenreinbestände betrach-tet. Andererseits kann momentan niemandsagen, ob gut altersstrukturierte und ge-mischte Bestände, wie vielfach angenom-

men, dem Aufkommen von Nonnenmassen-vermehrungen tatsächlich entgegenwirken.Die Zweifler führen dabei besonders diehistorischen Gradationen ins Feld, bei de-nen Nonnenbefall auch in Mischbeständenauftrat und verweisen auf die polyphageLebensweise der Nonne. In jedem Fall kannaber bereits jetzt festgestellt werden, dassdie zu erwartenden Schadwirkungen aufden Baumbestand, besonders bei höherenLaubholzanteilen, geringer sein dürften, alsin Nadelholzreinbeständen.

Aus der bereits beschriebenen Bedeu-tung der Nonne ist ableitbar, dass im In-teresse der Erhaltung ganzer Waldbestän-de Gegenmaßnahmen notwendig werdenkönnen. Dies beschränkt sich momentannoch auf den Einsatz von chemischen undbiologischen Pflanzenschutzmitteln. Gewis-se Aussichten verspricht der Einsatz vonLockstoffen zur Beeinflussung der Gesamt-population in frühen Phasen einer sich ent-wickelnden Massenvermehrung.

Gute bis sehr gute Wirkungsraten wur-den bisher beim Einsatz von Häutungs-hemmern und Pyrethroiden erreicht. Bio-präparate bleiben häufig unter den Erwar-tungen, sind aber zukünftig unter dem As-pekt der Verfügbarkeit chemischer Mittelstärker in die Nonnenraupenbekämpfungs-konzepte einzubeziehen. Forschungsseitigbesteht hier Bedarf an Untersuchungen zuMittelaufwand, Anwendungsbedingungenund Terminwahl.

Probleme bereitet in bereits stark ent-nadelten Beständen die fehlende Auflage-

fläche für Insektizide, die von den Raupenoral aufgenommen werden müssen (Häu-tungshemmer und Biopräparate). Dies istvor allem dann der Fall, wenn man im erstenFraßjahr abgewartet hat und ein wieder-holter Fraß droht. Im Extremfall hilft hiernur noch der Einsatz von Kontaktinsektizi-den.

Ein weiteres allgemeines Problem istder Termin der Behandlung. Der Raupen-schlupf beginnt meist vor der Maitriebbil-dung, so dass bei der seitens der Anwen-dungstechnologien geforderten Applika-tion der Pflanzenschutzmittel im Junglar-venstadium meist der später austreiben-de Maitrieb nicht geschützt werden kann.Eine spätere Applikation wiederum hatbereits entsprechenden Raupenfraß zurFolge. Außerdem sind die älteren Raupenweniger anfällig gegenüber Insektiziden.Deshalb ist die Wirksamkeit der Pflanzen-schutzmittel durch entsprechende Kontrol-len sorgfältig zu prüfen und gegebenenfallseine Wiederholung der Applikation vorzu-nehmen.

Notwendigkeit und Möglichkeitender Bekämpfung

POPULATIONSREDUZIERENDE FAKTOREN/NOTWENDIGKEIT UND MÖGLICHKEITEN .. .

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Waldschutz-Merkblatt Nr. 52 – Die Nonne 23

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Literatur

LITERATUR

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24 Waldschutz-Merkblatt Nr. 52 – Die Nonne

Das erste Waldschutzmerkblatt erschien1938 am Institut für Waldschutz der Preußi-schen Versuchsanstalt für Waldwirtschaft.

Seitdem wurden in loser Folge unter ande-rem nachstehende Merkblätter herausgege-ben:

Nr. Autor Titel Jahr

1 SCHWERDTFEGER, F. Probesuchen nach Eiern der Forleule 1938

16 OTTO, D. Praktische Maßnahmen zum Schutze und zur Förderungder Roten Waldameise (Formica rufa L.)

1954

24 FANKHÄNEL, H. Der Grüne Eichenwickler (Tortrix viridana L.) 1957

25 KRUEL, W. Die praktische Überwachung unserer nadelfressendenKieferngroßschädlinge

1957

28 RICHTER, G. Schädliche Rüsselkäfer in Forstkulturen und ihreBekämpfung

1958

34 STOLL, K. Die Kiefernschütte und ihr Erreger Lophodermiumpinastri (Schrader) Chev., Biologie, Schadwirkung undBekämpfung

1963

35 OTTO, D. Artbestimmung, wirtschaftliche Bedeutung, Schutzmaß-nahme und künstliche Vermehrung der Roten Waldameise

1964

38 TEMPLIN, E. Die Nonne 1984

40 APEL, K.-H. Bestimmung wichtiger holz- und rindenbrütenderInsekten nach ihren Fraßspuren

1986

41 VELDMANN, G. undRICHTER, D.

Der Graue Lärchenwickler (Zeiraphera diniana Guen.) 1986

42 KULICKE, H. Erkennung, Überwachung und Bekämpfung forstlichbedeutsamer Mäuse

1986

44 RICHTER, D. Die Buchdruckerarten (Ips typographus L. und Ipsamitinus Eichh.)

1989

46 WALTER, CH. Die Winterbodensuche als ein Überwachungsverfahrender im Boden überwinternden Kiefernschadinsekten

1990

47 APEL, K.-H. undRICHTER, D.

Heimische rinden- und holzbrütende Insekten(Stammschädlinge)

1990

48 HÄUßLER, D. Der Kiefernknospentriebwickler (Rhyacionia buolianaDen. & Schiff.)

1990

49 HERRMANN, K.-D.und RICHTER, D.

Die kleine Fichtenblattwespe (Pristiphora abietina Christ.) 1990

50 APEL, K.-H. Die Kiefernprachtkäfer 1991

51 AUTORENKOLLEKTIV Die Forleule (Panolis flammea Schiff.) 2000

LITERATUR

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