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Das neue Zentrum Innere Medizin

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Das neue Zentrum Innere Medizin

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Einweihung Zentrum Innere Medizin 2009

Bild: Wolfgang Dürr

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GeleitworteGeleitworte

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5Geleitworte Die Einweihung des Zentrums Innere Medizin des Universitätsklinikums Würzburg setzt einen Meilenstein der medizinischen Versorgung im Freistaat Bayern und darüber hinaus für ganz Süddeutschland.

Mit dem Festakt im Dezember feiern wir die Verwirklichung eines großen Projekts: Das Konzept einer Klinik, die eine Vielzahl medizinischer Bereiche unter einem Dach vereinigt, modernste Technik einsetzt, maximalen Komfort bietet und Reibungsver-luste aller Art minimiert, ist als Gedanke alt, als Konzeption neu und in Würzburg jetzt Realität.

Das Zentrum Innere Medizin ergänzt sich mit dem bereits bewährten Zentrum für Operative Medizin. Mit der Zusammenlegung von chirurgischer und internistischer Untersuchung ergeben sich neue Möglichkeiten für optimale klinische Betreuung: Keine langen externen Wege von Patienten und Personal, von Material und Labor-proben, keine langen internen Wege mehr von Station zu Station, von Abteilung zu Abteilung! Das kommt besonders den Patienten zugute, die mit einer unklaren Diagnose eingeliefert werden. Sie finden ohne vermeidbaren Verzug zum richtigen Spezialisten.

Gute Voraussetzungen geschaffen wurden auch für die Ausbildung der angehenden Mediziner. Dabei erweist es sich als Vorteil, dass Labor- und Forschungsräume unmittelbar neben den Behandlungsräumen liegen.

Wir dürfen stolz sein auf das, was in Würzburg geschaffen wurde. Wenn wir darüber diskutieren, wie wir das Gesundheitssystem in Deutschland verbessern können, wollen wir nicht übersehen, dass es eines der besten der Welt ist – und eine seiner besten Einrichtungen wiederum ist das ZIM!

Geleitwort des BayerischenMinisterpräsidenten

Horst Seehofer

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Geleitworte

Geleitwort derLandtagspräsidentin

Barbara Stamm

Mit der Inbetriebnahme und der nunmehr offiziellen Einweihung des neuen Zentrums für Innere Medizin am Universitätsklinikum Würzburg, kurz ZIM genannt, ist ein Leuchtturm der medizinischen Versorgung entstanden. Der hochmoderne Klinikkomplex ist zum einen eine wichtige Ergänzung zum Zentrum für Operative Medizin (ZOM) und garantiert zum anderen eine Maximalversorgung in mehrerlei Hinsicht.Abgesehen von den kürzeren Wegen durch die Zusammenlegung von einzelnen Kliniken auf einem Gelände ist es vor allem der Verbund von Forschung, Lehre und Krankenversorgung, der Qualität und Innovation zusammenführt. Das Miteinander dieser drei tragenden Säulen des Leistungsgeschehens in einem Universitäts-klinikum steht für die Anwendung der neuesten Erkenntnisse zugunsten des Patienten. Unterstützt wird dieser erhebliche Vorteil durch den Einsatz von modernsten Geräten und durch die Synergieeffekte dank der unmittelbaren Nachbarschaft zum ZOM. Medizinische Versorgung kann nie losgelöst von der finanziellen Realität des Gesundheitswesens gesehen werden. Auch ein Universitätsklinikum muss sich an marktorientierten und wirtschaftlichen Maßstäben messen lassen. Das neue Zentrum für Innere Medizin ist ein Meilenstein für eine langfristige Existenz-sicherung und ein leistungsstarkes Gesundheitsunternehmen unter Berücksichtigung des Kostenreduzierungsdrucks. Beste Arbeits- und Aufenthaltsbedingungen, optimale medizinische Versorgung sowie eine enge Vernetzung mit den zuweisenden Ärzten und Krankenhäusern – der Mensch steht als Patient oder Mitarbeiter nach wie vor im Mittelpunkt. Das halte ich für das beste Qualitätsmerkmal des neuen Zentrums für Innere Medizin. Es ist ein großer Gewinn für Würzburg und die Region, aber auch für den hervor-ragenden Ruf, den die Universitätsklinik national und international genießt.

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7Geleitworte Die Medizinische Fakultät der Universität Würzburg kann auf eine lange Tradition zurückblicken. Seit jeher ist sie eng mit dem Klinikum der Universität Würzburg verbunden. Die Medizinerinnen und Mediziner sind sowohl in der Kranken-versorgung als auch in Wissenschaft und Lehre tätig. Auf zahlreichen Gebieten der Grundlagenforschung und der klinischen Forschung sind sie national wie international führend. Das ist ein in die Zukunft gerichtetes Qualitätsversprechen. Dass es eingelöst werden kann, dafür bietet die Fertigstellung des Zentrums für Innere Medizin nun deutlich verbesserte Rahmenbedingungen: Das ZIM bietet attraktive Räume für Lehre und Forschung und ermöglicht gleichzeitig Hoch-leistungsmedizin in modernsten Einrichtungen der Krankenversorgung.

Den Patientinnen und Patienten kommen durch die Nähe zu dem im Jahr 2004 eröffneten Zentrum für Operative Medizin vielfältige Synergieeffekte zugute, weil alle Behandlungsabläufe umfassend vernetzt werden können. Für die Lehre eröffnen die beiden Zentren nun optimale Bedingungen: Mit den zwei großen Hörsälen, den zahlreichen Seminar- und Arbeitsräumen und der großzügig aus-gestatteten Bibliothek hat sich die Situation für die Studierenden erheblich verbessert. Ein Hybrid-Eingriffsraum für den Herzklappenersatz mittels Herz-katheter, ein 3-Tesla-MRT-Gerät im Institut für Röntgendiagnostik oder ein PET/CT-Gerät plus Zyklotron in der Nuklearmedizin stehen beispielhaft für die hohe Leistungsfähigkeit der forschungsbezogenen Einrichtung.

Ich wünsche weiterhin eine erfolgreiche Zusammenarbeit zwischen Universitäts-klinikum und Universität – nicht zuletzt zum Wohle der Patientinnen und Patienten!

Geleitwort des Aufsichtsratsvorsitzenden

Dr. Wolfgang Heubisch

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Geleitworte

Geleitwort desUniversitätspräsidenten

Prof. Dr. Alfred Forchel

Mehr noch als für alle anderen Forschungsbereiche gilt für die Medizin, dass man nicht künstlich trennen kann, was eine organische Einheit bildet. Forschung hat ganz wesentlich die Aufgabe, die Grundlagen für neue Anwendungen zu schaffen. Neue Therapieansätze und Behandlungsmethoden sind von höchster Bedeutung für alle Beteiligten, nicht zuletzt für die Kranken, die auf Genesung oder zumindest Linderung ihrer Beschwerden hoffen.

Die Arbeiten der Medizin in Würzburg berücksichtigen dies eindrucksvoll. Seit Jahren und Jahrzehnten kommt der interdisziplinären und transdisziplinären Zusam-menarbeit der verschiedenen Bereiche der Medizin nicht nur in der Forschung und der Lehre, sondern auch in der klinischen Praxis und der Krankenversorgung eine sehr hohe Bedeutung zu. Damit verbunden haben wir in den vergangenen Jahren systematisch daran gearbeitet, auch räumlich zusammenzuführen, was zusammen gehört. Doch bei allem Bemühen wären wir mit der Realisierung dieses Vorhabens nicht sehr weit gekommen, wenn dieses Vorhaben nicht hierfür notwendige, außer-ordentlich große Förderung von Seiten der Bayerischen Staatsregierung erhalten hätte, für die ich mich an dieser Stelle ganz herzlich bedanken möchte.

Mit der Einweihung des Zentrums Innere Medizin ist nun eine neue wichtige Etappe auf dem Weg, unsere gesamte Medizin – inklusive der Grundlagenfächer – auf einem gemeinsamen Areal in Grombühl anzusiedeln, abgeschlossen. Die daraus resultierende weitere Bündelung der Kräfte wird es unserer Medizin ermöglichen, den hervorragenden Ruf, den sie im In- und Ausland genießt, zu festigen und aus-zubauen und die Versorgung der Patienten im gesamten unterfränkischen Raum zusätzlich zu optimieren. Ich wünsche allen im neuen Haus Tätigen im Namen der Julius-Maximilians-Universität viel Erfolg.

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9Geleitworte Die Einweihung des neuen Zentrums für Innere Medizin ist nicht nur für die Julius-Maximilians-Universität, sondern ebenso für die Stadt Würzburg und die gesamteRegion ein Grund zur Freude. Als einziges Krankenhaus der Maximalversorgung und größter Arbeitgeber in Unterfranken sowie als international renommierte Forschungs-und Lehreinrichtung ist das Universitätsklinikum für unsere Stadt und Region und die hier lebenden Menschen von größter Bedeutung.

Das neue Zentrum für Innere Medizin ist ein wichtiger Beitrag zur nachhaltigenSicherung und Steigerung der Leistungs- und Wettbewerbsfähigkeit des Klinikums.Es ermöglicht eine wirtschaftlichere Betriebsführung, verbessert die Arbeits-bedingungen und die Bedingungen für die Lehre und die patientennaheklinische Forschung und schafft die Voraussetzungen für eine optimale Behandlungder Patienten auf höchstem medizinischen und technischen Niveau.

Im Namen der Stadt Würzburg danke ich herzlich allen, die an der Planung,Realisierung und Finanzierung dieses gewaltigen Bauvorhabens, dessen Anfängefast 40 Jahre zurückreichen, beteiligt waren. Was die Finanzierung betrifft, so giltmein Dank neben dem Bund als Zuschussgeber dem Land Bayern als Bauherrn. Die Zentren für Innere und für Operative Medizin, die beiden größten Hochbauprojekte des Freistaats in Unterfranken seit 1945, sind Teil eines beispiellosen Investitions- programms in die Zukunft unserer Universität und damit auch unserer Stadt.

Den Ärztinnen und Ärzten sowie den Angehörigen des Pflege- und des technischenPersonals, die in den neuen Gebäuden arbeiten werden, wünsche ich für ihreverantwortungsvolle Tätigkeit viel Erfolg, damit hier möglichst vielen krankenMenschen wirksam geholfen werden kann.

Geleitwort des Oberbürgermeisters

Georg Rosenthal

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VorworteVorworte

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11Vorworte Das Universitätsklinikum Würzburg ist seit 2006 eine Anstalt des öffentlichen Rechts und dient der Medizinischen Fakultät bei der Erfüllung ihrer Aufgaben in Forschung und Lehre. Darüber hinaus versorgt das Universitätsklinikum Würzburg als Kran-kenhaus der Maximalversorgung eine Region mit 1,5 Millionen Einwohnern. Schwerpunktmäßig rekrutieren Spezialein-richtungen des Universitätsklinikums ihre Patienten aber auch aus Gebieten weit darüber hinaus.

Bis vor kurzem befanden sich große Teile des Würzburger Universitätsklinikums in den Gebäuden des 1921 in Betrieb ge-nommenen Luitpold-Krankenhauses; als „Außenkliniken“ kamen die Medizinische Poliklinik, die Psychiatrischen Kliniken und die Kliniken für Zahn-, Mund- und Kiefer-krankheiten hinzu. Im Jahre 1974 entstand das erste Kopfklinikum Deutschlands, das sich in unmittelbarer Nachbarschaft des Luitpold-Krankenhauses befindet.

Mit dem Bezug des Zentrums für Opera-tive Medizin im Jahre 2004 wurden die Chirurgische Klinik I mit den Schwer-punkten Allgemein-, Viszeral-, Gefäß- und Kinderchirurgie sowie die neu gegründete

Vorwort des Ärztlichen Direktors des Universitätsklinikums

Prof. Dr. Christoph Reiners

Chirurgische Klinik II mit den Schwer-punkten Unfall-, Hand-, Plastische und Wiederherstellungschirurgie in einen großzügigen, neuen Gebäudekomplex ver-lagert. Hinzu kamen die Klinik für Thorax-, Herz- und Thorakale Gefäßchirurgie, die Klinik und Poliklinik für Urologie und Kin-derurologie sowie die Klinik und Poliklinik für Anästhesiologie. Mit der Inbetriebnah-me des Zentrums für Innere Medizin im Juni 2009 fanden die Medizinische Klinik und Poliklinik I mit den Schwerpunkten Kardiologie, Endokrinologie, Nephrologie, Pneumologie sowie Intensiv- und Notfall-medizin und die Medizinische Klinik II mit den Schwerpunkten Hämatologie/Onkolo-gie, Gastroenterologie, Infektiologie, Psy-chosomatische Medizin sowie Rheuma-tologie/Immunologie eine neue Herberge. Hinzu kamen die Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin, das Institut für Röntgen-diagnostik, das Institut für Klinische Trans-fusionsmedizin und Hämotherapie sowie das Institut für Klinische Biochemie und Pathobiochemie mit dem Zentrallabor.

Die feierliche Schlüsselübergabe am 11. Dezember 2009 stellt einen Meilen-stein in der Entwicklung des Universi-tätsklinikums Würzburg dar. Die Unter-bringung der genannten Kliniken und

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Vorworte

Funktionseinheiten führt zu einer unerläss-lichen Zentralisierung und damit Auflas-sung von dezentralen Standorten, wie z.B. der Medizinischen Poliklinik in der Klinik-straße oder weit verstreuten Satellitenein-richtungen auf dem Gelände des Luitpold-Krankenhauses. Als Außenstandorte wird es zukünftig nur noch die Psychiatrischen Kliniken und die Kliniken für Zahn-, Mund- und Kieferkrankheiten geben.

Grundlage der Neustrukturierungsmaß-nahmen war das so genannte „Campus-Konzept“, das vom Aufsichtsrat des Klinikums, den Gremien der Universität Würzburg, dem Bayerischen Staatsmini-

sterium für Wissenschaft, Forschung und Kunst sowie dem Bayerischen Landtag nachhaltig unterstützt wurde.

Dem Universitätsklinikum gehören derzeit 19 Kliniken und 22 Polikliniken sowie vier klinische Institute an. Integriert sind vier experimentell ausgerichtete Institute bzw. Abteilungen. Dem Klinikum sind darüber hinaus sechs Staatliche Berufsfachschulen des Gesundheitswesens (Krankenpflege, Kinderkrankenpflege, Hebammen, Physi-otherapie, Diätassistenten und Massage) angeschlossen.

Das Universitätsklinikum Würzburg beschäftigt als größter Arbeitgeber der Region gemäß Jahresabschluss 2008 4.237 Vollkräfte, darunter 740 Ärzte, 1.569 Pflegekräfte, 1.023 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Medizintechnischen Dienst sowie 366 Verwaltungsangestellte. Im Jahre 2008 wurden 50.248 stationäre Patienten sowie 183.535 Kranke ambulant behandelt. Die Bilanzsumme des Universi-tätsklinikums Würzburg für das Jahr 2008 beträgt rund 700 Millionen Euro. Dabei stellt das Klinikum einen „Major player“ auf dem regionalen Wirtschaftsmarkt dar mit z.B. 41 Millionen Euro Umsätzen für medizinischen Sachbedarf und Anlagegü-

ter im Umkreis von 25 km um Würzburg oder 14 Millionen Euro Umsatz mit der Stadt Würzburg.

Die besonderen Schwerpunkte in der stationären Versorgung orientieren sich an den wissenschaftlichen Schwerpunkten der Medizinischen Fakultät. Zu nennen sind hier Hämatologie/Onkologie, Herz-Kreislauf-Krankheiten, Krankheiten des Nervensystems sowie Immunologie/Infek-tionskrankheiten.Von großem Vorteil für die Vernetzung operativer und nicht operativer Fächer ist die enge Nachbarschaft der neuen Zentren für Operative (ZOM) und Innere Medizin

(ZIM). Als Beispiel sei die enge Kooperati-on zwischen den Kardiologen der Medizi-nischen Klinik I mit den Herzchirurgen der Klinik und Poliklinik für Thorax-, Herz- und thorakale Gefäßchirurgie genannt. Bei der Versorgung von Notfallpatienten hat sich bereits die enge Zusammenarbeit zwischen der Medizinischen Klinik I und der Medizinischen Klinik II sehr bewährt. Von nicht unerheblicher Bedeutung für die Region ist das unter Federführung der Medizinischen Klinik I entstandene Herzin-farktnetz Mainfranken, zu dem sich medi-zinische Einrichtungen, Rettungsdienste und Notärzte zusammengeschlossen haben. Eine enge Kooperation zwischen Internisten der Medizinischen Klinik II und Operateuren der Chirurgischen Klinik I besteht auch auf dem Gebiete der en-doskopischen Diagnostik von gut- und bösartigen Krankheiten der Verdauungsor-gane. Für die Krebstherapie ist von großer Bedeutung, dass die Medizinische Klinik II eine so genannte Clinical Trial Unit (Phase I Einheit) vorhält, in der die Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung rasch in die klinische Praxis umgesetzt werden kön-nen. Durch die enge Nachbarschaft der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin und des Instituts für Röntgendiagnostik besteht die Möglichkeit, moderne bildge-

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13Vorworte

bende Verfahren, wie SPECT/CT und PET/CT kooperativ gewinnbringend für den Patienten einzusetzen. Mit dem Bezug des Zentrums für Innere Medizin stehen dem Institut für Röntgendiagnostik und der Klinik und Poliklinik für Nuklearmedizin alle medizinischen Großgeräte zur Verfü-gung, die Voraussetzung für eine Kran-kenversorgung auf dem aktuellsten Stand der Technik sind. Ähnliches gilt auch für das Institut für Klinische Biochemie und Pathobiochemie mit dem komplett neu eingerichteten Zentrallabor und das Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Hä-motherapie mit Reinraumlaboren, die nach modernsten Kriterien errichtet wurden.

Stationen und Ambulanzen des neuen Zentrums für Innere Medizin wurden unter den Aspekten optimaler Funktionalität und des größtmöglichen Patientenkomforts eingerichtet. Architekten und Nutzern ging es dabei vor allem auch um eine ange-nehme, dem Heilungsprozess möglichst förderliche Atmosphäre. Darüber hinaus konnten die Arbeitsbedingungen für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter durch den Bezug des Zentrums für Innere Medi-zin erheblich verbessert werden.

Das Universitätsklinikum Würzburg dankt der Bayerischen Staatsregierung und dem Bayerischen Landtag für die großzügige Unterstützung dieses Jahrhundertpro-jekts. In diesen Dank einbezogen seien Architekten, Planer, das Staatliche Bauamt sowie die ausführenden Firmen. Mit dem Zentrum für Innere Medizin wurde eine zukunftsweisende Einrichtung geschaffen, die es dem Universitätsklinikum Würzburg erlaubt, einen Spitzenplatz unter den deut-schen Uniklinika zu belegen. Der Vorstand des Universitätsklinikums sowie Mitarbei-terinnen und Mitarbeiter sind sich der Ver-pflichtung bewusst, die neu geschaffenen Möglichkeiten zu nutzen und gewinnbrin-

gend für die Versorgung unserer Patienten sowie für die enge Interaktion mit der Medizinischen Fakultät in Forschung und Lehre zu nutzen.

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VorworteDie Inbetriebnahme des Zentrums für Innere Medizin in diesem Jahr, die mit der Schlüsselübergabe am 11. Dezember 2009 ihren feierlichen Ausdruck findet, bedeu-tet für die Entwicklung der Würzburger Medizinischen Fakultät einen Meilenstein ihrer über 400jährigen Geschichte. Die Re-alisierung eines chirurgisch-medizinischen Zentrums, das 2004 mit der Eröffnung des Zentrums für Operative Medizin (ZOM) begann und jetzt mit der Vollendung des zweiten Bauabschnitts und der Zusam-menführung der Medizinischen Kliniken im Zentrum für Innere Medizin (ZIM) einen Abschluss erfährt, geht zurück auf Empfehlungen des Wissenschaftsrates und Konzepte der Medizinischen Fakultät. Bereits 1992 erkannte der Wissenschafts-rat erhebliche räumliche und strukturelle Defizite, die die wissenschaftliche Weiter-entwicklung der Medizinischen Fakultät und die Ausbildung junger Mediziner nach den Anforderungen der Ärztlichen Appro-bationsordnung behinderten. Die Empfeh-lungen des Wissenschaftsrates, die auch die Aufforderung beinhalteten, die beiden über mehrere Standorte verteilten Medi-zinischen Kliniken zusammen zu führen und langfristig die großen Fächer in einem gemeinsamen chirurgisch-medizinischen

Vorwort des Dekansder Medizinischen Fakultät

Prof. Dr. Matthias Frosch

Zentrum zu integrieren, griff die Medizi-nische Fakultät auf und entwickelte vor 15 Jahren ein umfassendes Bau- und Strukturkonzept. Ausgangspunkt dieser Planungen waren die vorhandenen Gebäudestrukturen und die Qualität der Bausubstanz vieler Kliniken und theoretischen Institute, die zu diesem Zeitpunkt über 70 Jahre alt waren und den heutigen medizinischen und ökono-mischen Bedürfnissen und Sicherheitsan-forderungen nicht mehr gerecht werden konnten. Zudem bestand ein Flächendefizit von 20.000 m² für die Kliniken in For-schung, Lehre und Krankenversorgung. Diese Defizite griff die Medizinische Fakultät in ihrem „Campus-Konzept“ auf, das auf breite Unterstützung durch die Gremien der Universität, des Bayerischen Staatsministeriums für Wissenschaft, For-schung und Kunst sowie des Bayerischen Landtages stieß. Dieses Konzept verfolgte das Ziel,

• durch den Neubau des Zentrums für Operative Medizin und des Zentrums für Innere Medizin moderne, den heu-tigen Anforderungen entsprechende Kliniken zu schaffen und die Flächen-defizite für die klinische Forschung und die Lehre zu beseitigen,

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15Vorworte

• umfangreiche Sanierungsarbeiten für bestehende Kliniken, wie das Kopfklini-kum, und Institute zu initiieren,

• mit der Errichtung eines Zentrums für Experimentelle Molekulare Medizin (ZEMM) moderne Laborflächen für mo-lekular- und zellbiologische Arbeiten, verbunden mit Unterbringungsmöglich-keiten für Versuchstiere, zu schaffen,

• und schließlich in der Nachnutzung der frei gewordenen alten Chirurgischen und Medizinischen Kliniken die theore-tischen Institute aus dem Innenstadt-bereich zu verlagern und auf einem Medizin-Campus zusammen zu führen.

Mit der Inbetriebnahme und der feierlichen Einweihung des Zentrums für Innere Medizin am 11. Dezember 2009 ist eine zentrale Maßnahme des Bau- und Struk-turkonzeptes der Medizinischen Fakultät realisiert, die nicht nur eine wirtschaftlich optimierte und für den Patienten attrak-tivere Krankenversorgung ermöglichen wird, sondern auch ohne Zweifel die Lehre verbessern und der klinischen Forschung neue Impulse geben wird.

Die wissenschaftlichen Schwerpunkte der Medizinischen Fakultät auf den Gebieten Infektion und Immunität, Herz-Kreislauf, Neurobiologie, Onkologie und Struktur und Funktion von Proteinen prägen entschei-dend den Universitätsstandort Würzburg. Die Schwerpunkte definieren sich über interdisziplinäre Forschungsverbünde, die durch externe Drittmittelförderung im Rahmen von Sonderforschungsbereichen, Graduiertenkollegs, DFG-Forschergruppen, das DFG-Forschungszentrum für Expe-rimentelle Biomedizin (Rudolf-Virchow-Zentrum) und Verbundvorhaben des BMBF und der EU gefördert werden. An allen der derzeit neun Sonderforschungsbe-reichen an der Universität Würzburg sind Mitglieder der Medizinischen Fakultät beteiligt, fünf Sonderforschungsbereiche sind schwerpunktmäßig über den SFB-

Sprecher an der Medizinischen Fakultät angesiedelt. Nach dem jüngsten DFG-Förder-Ranking findet sich die Würzburger Medizin erneut in der Spitzengruppe aller deutschen Universitäten im Bereich der Lebenswissenschaften wieder.

Für diese Erfolge waren in der Vergangen-heit vor allem auch die sehr fruchtbare Zusammenarbeit mit den naturwissen-schaftlichen Fakultäten und die Gründung von interdisziplinär ausgerichteten For-schungszentren entscheidende Vorausset-zungen. Als herausragende Beispiele hier-für können das Biozentrum, das Zentrum für Infektionsforschung, und das Rudolf-

Virchow-Zentrum für Experimentelle Biomedizin angeführt werden. Die Zusam-menführung großer klinischer Bereiche im chirurgisch-medizinischen Zentrum birgt jetzt das große Potenzial, die erfolgreiche Zentrenbildung der Vergangenheit auch für die klinische Forschung fortzuschreiben. So vertreten die im Zentrum für Innere Medizin zusammengeführten Kliniken und Institute im Bereich Herz-Kreislauf und Onkologie zwei der ausgewiesenen wis-senschaftlichen Schwerpunkte der Fakul-tät. Die im Jahr 2010 beginnende Förde-rung eines Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums zur Herzinsuffizienz wird der klinischen Forschung erhebliche Impulse verleihen und zu neuen und opti-mierten organisatorischen Rahmenbedin-gungen der klinischen Forschung führen, die auch andere Schwerpunkte und klinische Bereiche der Fakultät maßgeblich beeinflussen werden.

Mit der Einrichtung des Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrums Herzinsuffizienz wird auch die von der Medizinischen Fakultät getragene Lehre durch die Einrichtung eines Masterstudi-engangs „Klinische Epidemiologie“ weiter-entwickelt werden können. Komplementär zu den bestehenden Studiengängen „Ex-perimentelle Medizin“ und „Biomedizin“,

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Einer der beiden Hörsäle im Zentrum

Innere Medizin

Vorwortedie Medizinern zusätzliche Kompetenzen in der lebenswissenschaftlichen Grund-lagenforschung vermitteln, wird mit dem Studiengang „Klinische Epidemiologie“ für die klinische Forschung Nachwuchs ausgebildet werden, der in der Lage sein wird, die Erkenntnisse der Grundlagen-forschung in die Anwendung am Patienten zu überführen und das Potenzial neuer Therapieoptionen im Rahmen klinischer Studien zu erfassen.

Die Medizinische Fakultät ist der Baye-rischen Staatsregierung und dem Baye-rischen Landtag zu großem Dank für die Umsetzung ihrer Baukonzepte verpflichtet.

Dank gilt auch all denen, die an Planung und Durchführung der Errichtung des Zentrums für Innere Medizin mitgewirkt haben. Die Nutzer dieser großartigen neuen Klinik sind für die hervorragenden Arbeitsbedingungen zu beglückwünschen. Sie sind aber auch gefordert, gemeinsam das hier vorhandene Potential zu nutzen, Patienten unter optimalen Bedingungen zu behandeln, neue Grundlagen für die Behandlung zu erforschen und den me-dizinischen Nachwuchs so auszubilden, dass auch in Zukunft hoch motivierte, erfolgreiche und zufriedene Ärztinnen und Ärzte zum Wohle der Patienten und für den wissenschaftlichen Fortschritt tätig sein können.

Bild: Wolfgang Dürr

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17Vorworte 2000 bis 2009, zehn Jahre der Planung und der Umsetzung. Aber die eigentliche Geschichte beginnt schon früher.Im Oktober 1992 erfolgte die Auslobung für ein Chirurgisch-Medizinisches Zentrum als offener einstufiger Ideenwettbewerb.

Im Mai 1993 wurde der Wettbewerb ein-stimmig zu Gunsten des Architekturbüros Schuster Pechtold Schmidt entschieden, die zusammen mit den Fachplanern für Medizintechnik Hospitaltechnik Krefeld und den Landschaftsarchitekten Gottfried und Toni Hansjakob den Entwurf erarbeitet haben.

Der erste Bauabschnitt, das Zentrum für Operative Medizin, genannt „ZOM“ wurde im Juli 2004 eingeweiht.

Nun erfolgt im Dezember 2009 die Einwei-hung des II. Bauabschnittes, des Zentrum für Innere Medizin, genannt „ZIM“.

Damit wird der im Wettbewerb ausgelobte Inhalt in die Wirklichkeit umgesetzt, was ja grundsätzlich das Ziel einer jeden Planung ist, aber leider nicht immer gelingt.ZOM und ZIM waren von Beginn an als bauliche Einheit konzipiert und sind nun zu unserer großen Freude zusammen zeitnah realisiert.

Zehn Jahre und 168 Millionen Euro später

Dieter Maußner, Roman Zirngibl, Staatliches Bauamt Würzburg, FB Universitätsbau

Rolf Gründel, Oliver Burghard,Schuster Pechtold Schmidt Architekten GmbH

Die Bauaufgabe in dieser besonderen städtebaulichen Situation befriedigend zu lösen, erschien nicht einfach. Das Grund-stück, an den Ausläufern des „Würzburger Stein“ gelegen, ist dreiecksförmig zuge-schnitten und weist ein starkes Gefälle auf.

Die Aufgabe bedeutete also eine große Herausforderung, beinhaltete aber auch den Ansporn, eine Krankenhauslösung zu suchen und zu finden, die spezifisch auf diesen Ort und seine Topographie sowie auf die direkte Nachbarschaft zugeschnit-ten ist. Dies führt zu einer hohen Identi-fikation mit dem Ort. Ganz nebenbei gab das auch allen Planern einen gehörigen Spaß.

Es gelang, den Gebäudeentwurf trotz sei-ner umfangreichen Größe durch seine op-tische Leichtigkeit in die Topographie ein-zubinden. Die gebauten neun Geschosse sind so in ihrer Masse auf erlebbare drei bis vier Geschosse reduziert. Gerade die großflächige Begrünung zwischen der benachbarten Wohnbebauung und dem eigentlichen Krankenhausgebäude wird als besonders wohltuend empfunden, ebenso die organische Verbindung der begrünten Zwischenräume mit den umgebenden Grünflächen.

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Vorworte

Der Anspruch der Planer und des Projekt-teams erschöpfte sich jedoch nicht in der Realisierung eines Universitätsklinikums des höchsten medizintechnischen Stan-dards. Der Patient und sein zu erlebendes Umfeld während seines Aufenthaltes war Mittelpunkt der Überlegungen. Eine mo-derne Klinik muss auch in ihrer räumlichen Konzeption, in ihrer Farbkonzeption und in einer Atmosphäre von räumlicher Offen-heit Standards setzen. Der Aufenthalt in einem solchen Gebäude muss so erträg-lich und entspannt wie möglich erlebbar werden. Beim hehren Anspruch der Umsetzung einer solchen Planung kann es natürlich

nicht bleiben. Um am Ende einen entspre-chenden Erfolg zu haben, bedarf es natür-lich auch eines entsprechenden Apparates, um das umfangreichste Klinikums-Projekt seit 1945 in Würzburg umzusetzen.

Um den Kern der Inneren Planungsgruppe von acht Kollegen(innen) des Staatlichen Bauamtes, nebst den zahlreichen Helfern aus den Reihen des Bauamtes, grup-pierten sich am Schluss die Mitarbeiter von 21 Ingenieur- und Architekturbüros aus Bayern und dem restlichen Bundesge-biet, wohl über 100 Personen. Es gelang, das Raum- und Funktionsprogamm nach nur 16 Wochen im November 2000 vorzu-legen. Schon im Januar 2001 wurde der Planungsauftrag erteilt und die HU-Bau konnte Anfang Januar 2002 vorgelegt wer-den. Nach dem Weiterführungsauftrag im April 2002 erfolgte die Grundsteinlegung am 13. Dezember 2002.

2003 konnte mit den Erdbauarbeiten begonnen werden, die im Oktober 2004 in die Rohbauarbeiten überleiteten. 400.000 m³ Erdreich wurden bewegt, 38.000 m³ Beton und 5.000 t Stahl wurden verbaut. Die Ausbauarbeiten wurden im Frühjahr 2009 beendet, nachdem 94 Firmen im Gebäude tätig waren.Zehn Jahre, 106 Bauherren-Jour-Fixe, 279 Bauleitungs-Jour-Fixe und Tausende von Einzelgesprächen später ist ein Gebäu-de entstanden, das mit viel Herzblut aller Planungsbeteiligten fertig gestellt wurde; mit einem Engagement, das oft weit über das zu Erwartende und das zu Fordernde

hinaus mit Freude gegeben wurde. Aus Sicht einer Projektleitung kann man sich keinen engeren, aber auch keinen erfreu-licheren Planungsablauf wünschen.

Das gesamte Planungs- und Bauherren-team hofft, dass das Gebäude in den kommenden Jahrzehnten nicht nur seine Funktion erfüllt, sondern einen positiven Lebensraum für die Mitarbeiter gestaltet und den Patienten ein Umfeld schafft, das den individuellen Gesundungsprozess in hohem Maße unterstützt. Wie der Ärztliche Direktor, Prof. Reiners erzählte, kam in der ersten Woche nach Betriebsbeginn ein langjähriger Mitarbei-ter auf ihn zu mit den Worten: „Chef, hier zu arbeiten, macht richtig Laune“. Etwas Schöneres kann man Klinikplanern am Ende eines solchen Projektes nicht erzählen.

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19Vorworte Die Innere Medizin an der Universität Würzburg kann heute auf eine mehr als 600jährige Geschichte zurückblicken: sie ist so alt wie die Universität selbst. Schon bei der Erstgründung der Würzburger Universität im Jahr 1402 fand die Medizin neben der Theologie und der Jurispru-denz ihren Platz unter den drei höheren Fakultäten. Und die medizinischen Fakul-täten dienten damals im wesentlichen der Ausbildung in der Inneren Medizin. Die gelehrten Ärzte waren vor allem für die innerliche Behandlung von Krankheiten zuständig, im Gegensatz zu den handwerk-lich gebildeten „Wundärzten“, als deren vorzügliche Domäne die Behandlung von äußerlichen Verletzungen, Geschwüren und dergleichen galt. Ein geregelter akademischer medizinischer Unterricht, in dem angehende Ärzte in der Diagnose und Behandlung von inneren Krankheiten unterwiesen wurden, läßt sich in Würz-burg allerdings erst für die Zeit nach der Zweitgründung der Würzburger Universität im Jahr 1582 belegen. Es gelang damals, Adrian van Roomen auf die erste, beson-ders angesehene Professur für Theorie der Medizin zu holen, und etwa zur gleichen Zeit wurde das Juliusspital gegründet. Im Gegensatz zu den meisten anderen Spitälern der Zeit, die fast ausschließlich

Die Geschichte der Inneren Medizin an der Universität Würzburg

Prof. Dr. Michael Stolberg, Institut für Geschichte der Medizin

Alte und Pflegebedürftige versorgten, war es von Anfang an ausdrücklich auch zur Aufnahme und Behandlung von Kran-ken bestimmt. Es bot damit angehenden Medizinern eine willkommene und damals nördlich der Alpen noch seltene Gelegen-heit, an größeren Patientenzahlen die viel-fältigen Krankheitsformen und die Wirkung unterschiedlicher Behandlungsverfahren kennenzulernen.

Im 17. Jahrhundert verlor die Würzburger medizinische Fakultät im Gefolge wieder-kehrender Pestepidemien und des Dreißig-jährigen Kriegs dramatisch an Bedeutung. Nur noch wenige Medizinstudenten fan-den den Weg nach Würzburg, um bei den weithin unbekannten und literarisch wenig produktiven Würzburger Professoren zu studieren. Erste Reformbemühungen des 18. Jahrhunderts wie die Erhöhung der Professorenzahl auf fünf und die Einrich-tung eines botanischen Gartens und eines anatomischen Theaters fruchteten zu-nächst nur wenig. Noch 1758 konstatierte der Fürstbischof selbst einen „ungemeinen Verfall der medizinischen Fakultät“. Das sollte sich jedoch in der Folgezeit rasch än-dern. Unter Menolph Wilhelm und seinen Nachfolgern Georg Christoph Siebold und Nicolaus Thomann gewann der klinische Unterricht am Juliusspital rasch an Bedeu-

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Vorworte

tung. Umfangreiche Um- und Neubauten im Juliusspital und die Gründung von sogenannten Gesellen- und Dienstboten-instituten (1786/1801) – Vorläufern der mo-dernen Krankenversicherung – vermehrten die Zahl der für die Ausbildung verfüg-baren akut kranken Patienten ganz erheb-lich. 1807 gründete der Stadtarzt Horsch zudem eine private Poliklinik, die 1820 an die Universität überging. Im Rahmen dieser poliklinischen Versorgung suchten die Studenten und Ärzte die Patienten auch in ihren Häusern auf. Sie konnten so nicht nur die gewöhnlichen Krankheiten, sondern auch die Lebensverhältnisse der Patienten besser kennenlernen.

anschluß ermöglichten. Nach anfänglicher Skepsis in der Bevölkerung gegenüber der neuen Einrichtung stiegen die Patienten-zahlen aber rasch an.

In der Zeit des Nationalsozialismus stand Erich Grafe der Klinik vor, bekannt vor allem durch seine diabetologischen For-schungen. Wie die meisten Professoren der medizinischen Fakultät wurde er 1945 seines Amtes enthoben. Nach einem kurzen Interim verhalf der renommierte Kardiologe Ernst Wollheim der Medizi-nischen Klinik – in mehr als 20jähriger Tä-tigkeit – wieder zu neuem Glanz. Es folgte eine Zeit der technischen und baulichen

Mit Johann Lukas Schönlein übernahm dann 1819 einer der bedeutendsten deutschen Ärzte des 19. Jahrhunderts die Leitung der Medizinischen Klinik. Er war Begründer und führender Vertreter der „naturhistorischen“ Schule, die sich vor allem auf exakte klinisch-empirische Beobachtung stützte, aber auch ver-stärkt auf mikroskopische und chemische Verfahren zurückgriff und so neue Krank-heitsbilder identifizieren konnte. Unter Schönleins Nachfolgern wurde die Klinik immer mehr zu einer zentralen medizi-nischen Einrichtung für die Versorgung nicht nur, wie früher das Juliusspital, der ärmsten Schichten, sondern der Bevölke-rung insgesamt.

Eine markante Zäsur in der Geschich-te der Medizinischen Klinik kam 1921. Mit der Errichtung des neuen Luitpold-Krankenhauses am Grombühl endete die langjährige, zwar nicht immer konfliktfreie, aber doch fruchtbare enge Verbindung zwischen der Würzburger Medizinischen Fakultät und dem Juliusspital. Die neue Klinik lag weit außerhalb der Stadt und war anfangs zudem schlecht erreichbar, bis großzügige finanzielle Zuwendungen des in die USA ausgewanderten Augen-arztes Josef Schneider einen Straßenbahn-

Modernisierung. Unter Wollheims Nachfol-gern Hans-Adolf Kühn und Kurt Kochsiek wurden eine Intensivstation und ein Herz-katheterlabor eingerichtet. Umfangreiche Umbauten brachten die alten 10-Betten-Säle zugunsten kleinerer Krankenzimmer zum Verschwinden und reduzierten die Bettenzahl. Doch schon reiften Pläne für einen Neubau und nahmen in den frü-hen 1990er Jahren konkretere Konturen an. 2002 wurde der Grundstein für das neue Zentrum Innere Medizin gelegt, das schließlich 2009 den Betrieb aufnehmen konnte.

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21Vorworte

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Bild: Wolfgang Dürr

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Bild: Wolfgang Dürr

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Einrichtungen im ZIMEinrichtungen im ZIM

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25Einrichtungen im ZIM

Medizin I: Gemeinsam stark im Kampf gegen Herzschwäche

Im Gespräch mit Prof. Dr. Georg Ertl

Aufgabengebiet der Medizinischen Klinik und Poliklinik I ist die Behand-lung von Herz-Kreislauf-, Nieren-, Drüsen- und Lungenerkrankungen. Klinikleiter Prof. Dr. Georg Ertl schätzt die neuen Kooperationsmöglichkeiten mit Experten aus anderen Fachbe-reichen.

Prof. Ertl, was sind für Sie die we-sentlichen Vorteile, die sich aus dem Wechsel ins ZIM ergeben haben? Ertl: An erster Stelle ist hier die noch in-tensivere Zusammenarbeit mit anderen in-ternistischen Disziplinen und der Chirurgie zu nennen. Beispielsweise betreiben wir in den Räumen der Kardiologie einen Hybrid-Operationssaal, in dem sich Kardiologen, Herzchirurgen und Anästhesisten gemein-sam um herzkranke Patienten kümmern. Eine der vielen möglichen Anwendungen ist die Einpflanzung von Herzklappenstents mittels Herzkatheter. Dabei ersetzt das Spezialistenteam die Herzklappe mit Tech-niken, die dem Patienten eine Operation am offenen Herzen ersparen kann.

Welche weiteren Pluspunkte hat das ZIM für Ihren Tätigkeitsbereich?In den neuen Räumen sind der Kardio-Magnetresonanztomograph und die Herz-

katheteranlagen in unmittelbarer Nach-barschaft untergebracht. Damit ergeben sich vollkommen neue Aspekte sowohl bei der Therapie von Durchblutungsstörungen des Herzens, als auch bei Eingriffen zur Behandlung von Herzrhythmusstörungen. So kann rasch entschieden werden, ob Herzmuskelgewebe noch lebendig und da-mit eine Aufdehnung eines Kranzgefäßes sinnvoll ist. Oder das Magnetresonanz-Bild kann verwendet werden, um die Thera-piesonde an die richtige Stelle im Herzen zu bringen, um Rhythmusstörungen zu behandeln.

Herz-Kreislaufprobleme treten ja nicht selten notfallartig auf. Wie ist das ZIM auf diese Patienten eingerichtet?Wir betreiben gemeinsam mit den Kol-legen der Medizin II eine internistische Notaufnahme, die sich in direkter Nach-barschaft zur chirurgischen Notaufnahme befindet. Dadurch wird eine gemeinsame internistisch-chirurgische Notfallversor-gung wesentlich erleichtert. Ferner ist an die Notaufnahme eine Notfallstation an-gegliedert, in der Patienten fachspezifisch versorgt werden können, um am nächsten Tag, nach erfolgter Diagnostik, entweder auf eine Normalstation der Medizinischen Kliniken oder direkt nach Hause entlassen zu werden.

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Informations-zentrale: im Schalt-

raum des Herz-katheterlabors

laufen die Informationen

zusammen

Einrichtungen im ZIMNeben Herzerkrankungen kümmert sich Ihre Klinik auch um Nierenleiden, Lungenerkrankungen und Krankheiten der Drüsen (Endokrinologie). Welche Besonderheiten bietet das ZIM den betroffenen Patienten?Dazu werden die Schwerpunktleiter im Folgenden noch Stellung nehmen. Ein Vorteil unserer Situation ist sicher, dass wir ideale Voraussetzungen für die Koo-peration unserer internistischen Diszipli-nen miteinander haben. Angesichts der

IFB Herzinsuffizienz Teamwork bei Forschung und Therapie

An der Medizinischen Fakultät wird derzeit ein Integriertes Forschungs- und Behandlungs-zentrum (IFB) für die Prävention der Herzin-suffizienz und ihrer Komplikationen aufgebaut, das vom Bundesforschungsministerium für einen Zeitraum von bis zu zehn Jahren mit 50 Millionen Euro an Fördermitteln ausgestattet wird. Das deutschlandweit für dieses Krank-heitsgebiet einmalige Zentrum führt die in Würzburg vorhandenen exzellenten Strukturen der Grundlagenforschung – vor allem in den Bereichen Biomedizin, Physik, Chemie, Biologie und Psychologie – und der klinischen Forschung – beispielsweise in Kardiologie, Herzchirurgie,

Endokrinologie, Nierenheilkunde, Psychiatrie, Neurologie, Nuklearmedizin, Radiologie und Intensivmedizin – zusammen. Mit rund 80 Experten aus den jeweils gefragten Disziplinen können die Patienten fachübergreifend betreut werden, zum Beispiel, wenn die Herzschwäche schon soweit fortgeschritten ist, dass eine Transplantation ansteht oder wenn seltene, meist genetisch bedingte Herzerkrankungen vorliegen. Im IFB Herzinsuffizienz können alle Schritte auf dem Weg zu einem neuen Diagno-severfahren, einem neuen Medikament oder ei-ner neuen herzchirurgischen Therapie, wie dem künstlichen Herzen, gegangen werden – von der ersten Idee über alle Entwicklungsprozesse bis hin zur Anwendung unter Praxisbedingungen.

Tatsache, dass unsere Patienten immer älter werden und meistens an mehreren Organen Probleme haben, ist dies für die Patientenversorgung, aber auch für Forschung und Lehre von entscheidender Bedeutung. Ohne diesen engen Schulter-schluss wäre beispielsweise die Initiative zu unserem Integrierten Forschungs- und Behandlungszentrum (IFB) „Prävention der Herzinsuffizienz und ihrer Komplikationen“ nicht möglich gewesen ■

Bild: Medizin I

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27Einrichtungen im ZIM

Kardiologie und Angiologie ▶ Durchblutungsstörungen des Herzens, Angina pectoris und Herz-infarkt  ▶ Herzrhythmusstörungen, ihre Behandlung mit speziellen Kathe-tern (Ablation), Herzschrittmachern und Defibrillatoren  ▶ Herzschwäche (Herzinsuffizienz), spezielle Versor-gungsprogramme einschließlich Tele-metrie, Vorbereitung zur Versorgung mit Kunstherzen und Herztransplan-

tation   ▶ Herzmuskelerkrankungen, -entzündung (Myokarditis)  ▶ An-geborene und erworbene Herzfehler einschließlich deren Behandlung mit Herzkathetern (Herzklappensprengung/-stent, Verschluss von Herzscheidewand-defekten etc.)  ▶ Spezialsprechstunde für genetische und seltene Herzerkran-kungen (Morbus Fabry, Pompe, Fried-reich)   ▶ Krankheiten der Blutgefäße, Arterien und Venen

Pneumologie▶  Lungenhochdruck, Krankheiten des Lungenkreislaufs  ▶ Chro-nisch obstruktive Lungenerkrankung (COLD)   ▶  Lungenkrebs  ▶ Krankheiten des Rippenfells  ▶ Vorbereitung zur Lungentransplantation  ▶ Sarkoido-se  ▶ Seltene Lungenkrankheiten ▶ Alpha-1-Antitrypsinmangel

Nephrologie ▶ Primäre und sekundäre Hypertonie (Bluthochdruck)  ▶ Verengung der Nierenarterien – Nierenarteriensteno-se   ▶ Entzündungen der Niere (Glome-rulonephritis)  ▶ Systemerkrankungen mit Nierenbeteiligung: Vaskulitis, Lupus erythematodes  ▶ Seltene und familiäre Nierenerkrankungen (Morbus Fabry, Muckle Wells)  ▶ Akutes und chro-nisches Nierenversagen ▶ Nierenersatztherapie (Peritonealdi-alyse, Hämodialyse, Nierentransplan-tation)  ▶ Seltene familiäre Hypercho-lesterinämie, Extrakorporale LDL und Lp(a) Apherese   ▶  Intoxikationen, Vergiftungen  ▶ Extrakorporale Plas-mapherese  ▶ Aquarese bei Herz- und Niereninsuffizienz

Endokrinologie▶ Hormon- und Stoffwechselkrank-heiten  ▶ Diabetes  ▶ Endokrine Tumo-ren  ▶ Osteoporose  ▶ Adipositas

Geriatrie ▶ Alterskrankheiten

Internistische Notfall- und Intensivmedizin▶  24h Notfallversorgung aller interni-stischen Patienten (Notaufnahme und In-tensivstation)  ▶ Herzinfarkt, Herzversa-gen (Herzunterstützungssysteme), akute Herzrhythmusstörungen  ▶  Lebensbe-drohliche Infektionen  ▶  Lungenver-sagen (künstliche Beatmungstherapie, Tracheotomie)  ▶  Lungenembolie-behandlung  ▶ Akutes Leberversa-gen  ▶ Blutvergiftung (Sepsis) ▶ Hämatologische und onkologische Notfälle  ▶ Schwere innere Blutungen (gastrointestinale Blutungen) ▶ Schwere Störungen des Salz- und Wasserhaushaltes inklusive akutes Nierenversagen (kontinuierliche Dia-lyseverfahren)  ▶ Endokrinologische Notfälle  ▶ Akute Vergiftungen (Intoxi-kationen)

Versorgungsschwerpunkte

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Einrichtungen im ZIM

Schwerpunkt Endokrinologie„Mit dem Umzug ins ZIM sind Hormonsprech-stunde, Stoffwechselambulanz und Hormon-labor nahe zusammengerückt, was die Betreu-ung der Patienten wesentlich verbessert hat. Im Zentrum der neuen Räume gibt es erstmals eine moderne Lehrküche, in der Patienten mit Diabetes mellitus oder Adipositas in Theo-

rie und Praxis geschult werden können. Die Nachbarschaft mit den anderen Disziplinen im ZIM hat die Interaktion deutlich vereinfacht. Dies macht sich zum Beispiel bemerkbar beim Adipositas-Zentrum, das wir gemeinsam mit der Chirurgischen Klinik betreiben und in dem Patienten mit Übergewicht behandelt werden. So werden bei uns Patienten beispielsweise auf einen chirurgischen Eingriff zur Gewichts-reduktion vorbereitet und nachbetreut. Außerdem bieten wir in Zusammenarbeit mit der Psychosomatik eine psychologische Begleitung an. Weiterhin hat sich neben einer Osteoporose-Sprechstunde in Verbindung mit dem Tumorzentrum der Universität Würzburg jetzt auch ein Zentrum zur Behandlung von Tumoren der endokrinen Organe etabliert. Alle Patienten werden in einem Tumorboard aus Endokrinologen, Chirurgen, Nuklearmedizinern, Radiologen, Urologen und Strahlentherapeuten besprochen, die jetzt an einem Ort zusammen-arbeiten können. Auch das an der Würzburger Uniklinik angesiedelte, international renom-mierte Deutsche Nebennierenkarzinomregister profitiert von der Nähe zu den operativen Fächern. Daneben werden hier in Zusammen-arbeit mit der Nuklearmedizin neue, weltweit einzigartige Verfahren zur Diagnostik und Behandlung von Nebennierentumoren entwi-ckelt.“

Prof. Dr. Bruno Allolio Schwerpunkt Endokrinologie Medizinische Klinik und Poliklinik I

Medizin I: Schwerpunkte

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29Einrichtungen im ZIM

Schwerpunkt Nephrologie„Im Bereich der Nierenheilkunde haben sich durch den Umzug ins ZIM die räum-lichen Bedingungen und die technische Ausstattung entscheidend verbessert. Sehr erfolgreich läuft beispielsweise unser Peritonealdialyseprogramm, bei dem die Blutwäsche über das Bauchfell erfolgt.

Der Einzugsbereich dieses Versorgungs-angebots der Uniklinik Würzburg geht deutlich über die Grenzen Unterfrankens hinaus. Dem Programm angeschlossen ist auch ein klinisches Forschungsprogramm zur peritonealen Aquarese (Entwässe-rung) bei schwerer Herzinsuffizienz. Die hierbei in Zusammenarbeit mit der Kardi-ologie gewonnenen Erkenntnisse haben nationalen Einfluss.“

Prof. Dr. Christoph Wanner Schwerpunkt NephrologieMedizinische Klinik und Poliklinik I

Schwerpunkt Pneumologie„Früher war die Pneumologie als ehemalige Tuberkulosestation weitab vom Haupthaus untergebracht. Jetzt sind wir erstmals mit der Inneren Medizin auch organisatorisch vereint. Wir sind aus einem recht beengten Provisori-um, dem Containerbau B3, in ein weites Haus umgezogen und vom Kellergeschoß -3 bis zur

Ebene +2 tätig. Die Bettenstation ist eine erhebliche Verbesserung für unsere Patienten, ebenso die offene und lichte Architektur der Ambulanzbereiche. Für Fortbildungen und Studentenunterricht freuen wir uns über gut ausgestattete Besprechungsräume. Knapp sind allerdings die Räume für klinische Forschung. Mit dem Umzug hat das interdisziplinäre Tho-raxzentrum Mainfranken seine Arbeit aufge-nommen. Es bündelt die Fachkompetenz der Pneumologen, Thoraxchirurgen und Pädiater des Universitätsklinikums mit der von Pneumo-logen und Chirurgen der Missionsärztlichen Kli-nik. Diagnostik und Therapie unserer Patienten wird ebenso abgestimmt, wie Forschung und Lehre. Bei uns gibt es Spezialsprechstunden für Patienten mit Lungenkrebs, Lungenhochdruck, schweres Asthma, Lungenfibrose, Sarkoidose und Alpha-1-Antitrypsinmangel.“

Prof. Dr. Michael SchmidtSchwerpunkt PneumologieMedizinische Klinik und Poliklinik I

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Einrichtungen im ZIM

Intensivmedizin„Kernkompetenz des Schwerpunkts Interni-stische Notfall- und Intensivmedizin ist die fächerübergreifende Versorgung unserer Patienten durch ein Team aus hoch qualifi-zierten Ärzten der Medizinischen Kliniken I und II. Der Schwerpunkt umfasst die Intensiv- und Überwachungsstation (M51) sowie die Notfall-

ambulanz mit Notaufnahmestation (M61) und betreut Patienten mit Erkrankungen aus dem gesamten Gebiet der Inneren Medizin. Die neue räumliche Nähe der unterschiedlichen interni-stischen Fachdisziplinen zueinander und zu den chirurgischen Fächern hat zu einer weiteren Intensivierung der interdisziplinären Patien-tenversorgung geführt – die Internistische Notfall- und Intensivmedizin ist essentieller Bestandteil in einer fächer- und disziplinen-übergreifenden Behandlungskette. Die ‚kurzen Wege’ fördern die Kooperation unter anderem im Herzinfarktnetz Mainfranken. Wir koordi-nieren dieses Netzwerk und sind als intensiv-medizinisches Hochleistungszentrum mit einer hervorragenden Ausstattung auf dem neuesten Stand. Mit einem äußerst erfahrenen Ärzte- und Pflegeteam sind wir Referenzzentrum für die gesamte internistische Intensivmedizin für ganz Unter- und Mainfranken. Die enge Ver-bindung der umliegenden Kliniken zu uns wird durch regelmäßige gemeinsame Fortbildungen im Rahmen des Arbeitskreises Intensivmedizin Mainfranken und des Herzinfarktnetzes Main-franken gefördert und gestärkt.“

Priv.-Doz. Dr. Sebastian MaierIntensivstationMedizinische Klinik und Poliklinik I

Herzkatheterlabor„Die neue Klinik besticht durch helle, freund-liche und funktional ausgerichtete Räume. Klinische Arbeitsabläufe lassen sich so op-timiert realisieren. Im Bereich der invasiven und interventionellen Kardiologie stehen drei hochmodern ausgestattete Herzkatheterlabore mit angeschlossener Überwachungseinheit zur

Verfügung. Mit ihnen können wir wachsende Patientenströme flexibel bewältigen. Neben der invasiven Diagnostik von akuten und chronischen Herzkranzgefäß-, Herzklappen- und Herzmuskelerkrankungen werden inter-ventionelle Eingriffe in Form von koronaren Stentimplantationen bei zunehmend komplexer Gefäßmorphologie durchgeführt. Neben dem traditionellen Weg über die Leistenarterie bieten wir auch den Zugang über die Arm- oder Handarterie an, wodurch der Patient rascher wieder mobilisiert werden kann. In enger Zu-sammenarbeit mit der Herzchirurgischen Klinik wurde in den neuen Räumen der Aortenklap-penersatz mittels Kathetertechniken etabliert. Ein besonderes Interesse gilt den angeborenen Herzfehlern im Erwachsenalter. Katheterin-terventionell werden Defekte der Vorhof- und Kammerscheidewand sowie Kurzschlussver-bindungen zwischen der Körper- und Lungen-schlagader mit speziellen Okkludersystemen ausgeschaltet.“

Prof. Dr. Peter Schanzenbächer HerzkatheterlaborMedizinische Klinik und Poliklinik I

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Teamarbeit: Arzt und Pfleger

visitieren gemeinsam einen Patienten auf der Medizinischen

Intensivstation

31Einrichtungen im ZIMBild: Medizin I

Herzinfarktnetz Mainfranken

Im Sommer 2007 wurde das Herzinfarktnetz Mainfranken neu gegründet. Vorrangiges Ziel ist die optimale Behandlung von Patienten mit Herzinfarkt. Dazu haben sich medizinische Einrichtungen, Rettungsdienste und Notärzte aus der Region zusammengeschlossen. Die Koordination der Patienten im Rahmen des Herzinfarktnetzes Mainfranken (Patientenma-nagement, Qualitätssicherung, Behandlungs-optimierung) erfolgt über die internistische Intensivstation. Auch bei der Herzinfarkt-versorgung wird die Nähe zu den Herzchi-rurgen und Anästhesisten geschätzt – die internistische Intensivmedizin als Bindeglied und essentieller Bestandteil in dieser Behand-lungskette. Das Herzinfarktnetz Mainfranken ist eines von mittlerweile zehn anerkannten Herzinfarktnetzen in Bayern. Es ist eines der ersten und größten Netze im Freistaat und hat deshalb in der Entwicklung eine Vorreiterrolle.

Herz- und Kreislaufzentrum Würzburg

Das Herz- und Kreislaufzentrum der Universi-tät Würzburg wurde im Jahre 2000 gegründet. Ziel ist es, die interdisziplinäre Forschung, die Lehre und Weiterbildung sowie die Versor-gung von Patienten zu fördern. Dabei ist die Verzahnung von wissenschaftlichen Instituten und klinischen Einrichtungen von größtem Interesse. Im Herz- und Kreislaufzentrum haben sich deshalb universitäre Institute, klinische Einrichtungen und Kliniken zusam-mengeschlossen, die gemeinsam Forschung, Lehre, Weiterbildung und Patientenversorgung auf dem Gebiet von Herz- und Kreislaufer-krankungen betreiben. So wird eine Verzah-nung der Grundlagenwissenschaften mit der klinischen Forschung erreicht, was zu einer verbesserten Patientenversorgung gemessen an Lebensqualität, Erhalt der Arbeitsfähigkeit und Lebensdauer führt.

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Im INTUS kommen modernste Simula-

toren und Trainings-systeme im Rahmen

zertifizierter Fortbildungskurse

zum Einsatz

Einrichtungen im ZIMINTUS: Nicht am Patienten, sondern am Simulator lernen

Am Universitätsklinikum Würzburg wurde im Jahr 2006 ein abteilungsübergreifendes inter-disziplinäres Trainings- und Simulationszentrum (INTUS) gegründet. Das vom INTUS- Förderver-ein unterstützte Zentrum (Vorsitzender: Prof. Dr. mult. K. Kochsiek) ist die gemeinsame Platt-form der Uniklinik für innovatives Modell- und Simulationstraining. Das INTUS bietet Simu-lationskurse für zahlreiche minimal-invasive und interventionelle Techniken an. Viele dieser Prozeduren erfordern ein enges Zusammenspiel unterschiedlicher Fachdisziplinen. Zielgruppen sind ärztliche und nichtärztliche Kollegen aus Klinik und Praxis sowie alle Mitarbeiter und Medizinstudenten der Würzburger Uniklinik. Sämtliche Trainingsangebote sind für die Nutzer

kostenlos. INTUS hat im Juli 2009 neue Räume im ZOM bezogen. Die enge Nachbarschaft zu den Kliniken trägt dazu bei, dass INTUS mittlerweile nicht nur als ein in Deutschland einzigartiges Zentrum für Aus- und Weiterbil-dung, sondern auch als Forschungsplattform genutzt wird, zum Beispiel für die Evaluation neuer Operationsmethoden oder innovativer Medizinprodukte.

Bild: INTUS

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33Einrichtungen im ZIM

Medizin II: Neue Chancen bei Krebs und Immunkrankheiten Modernste endoskopische Verfahren und Spezialstation für hochinfektiöse Patienten

Im Gespräch mit Prof. Dr. Hermann Einsele

Die Medizinische Klinik und Poliklinik II ist unter anderem auf die Behandlung von Krebserkrankungen spezialisiert. Klinikleiter Prof. Dr. Hermann Einsele freut sich über die Bündelung ehemals räumlich verstreuter Einrichtungen unter einem Dach und neue Möglich-keiten für eine „High-End-Medizin“.

Prof. Einsele, ist für Sie mit dem Wechsel ins ZIM „zusammengewach-sen, was zusammengehört“? Einsele: Ja, in der Tat! Die Medizin II ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen, musste aber bislang mit unzureichenden Räumen an vier verschiedenen Standorten zurechtkommen. Die Zusammenführung im ZIM bringt allen Beteiligten nur Vorteile. So entfallen beispielsweise für die Pati-enten die mit den Transfers zwischen den verschiedenen Einrichtungen verbundenen Unannehmlichkeiten.

In einigen Fachbereichen wird an der Medizin II „nationale Hochleistungs-medizin“ betrieben. Welche Beispiele können Sie da nennen?Das ZIM verfügt unter anderem über die modernste Stammzelltransplantations-Einheit Deutschlands sowie eine nach

neuestem Standard ausgestattete Einheit für die Behandlung von Lymphom- und Leukämiepatienten mit gefilterter Luft zur Infektionsverhütung. Außerdem gibt es – einzigartig in Deutsch-land eine Spezialeinheit für Tumorpati-enten, die neu entwickelte Immun- und Chemotherapien anbietet. Der Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ unter Leitung von Gabriele Nelkenstock hat die Gründung dieser Einheit nachhaltig unter-stützt. An der Medizinischen Klinik II besteht zudem das größte Forschungs- und Therapieprogramm Deutschlands für Myelome, einer Krebserkrankung des Knochenmarks.

Wie sieht es ansonsten mit der diagnostischen und therapeutischen Ausstattung aus?Sehr gut! Beispielsweise steht uns im neu-en Zentrum eine topmoderne Endoskopie- und Ultraschallabteilung zur Verfügung, in der neue Techniken zur Diagnostik und Therapie von gut- und bösartigen Krank-heiten der Verdauungsorgane eingesetzt werden können, vor allem bei Magen-, Darm- und Bauchspeicheldrüsenkrebs, aber auch zur Behandlung von Erkran-kungen von Leber und Gallenwegen. ▶

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Einrichtungen im ZIMHacker-Angriff auf das Signal-netzwerk des Krebses

Eine klinische Forschergruppe der Universität Würzburg verfolgt die Hypothese, dass bös-artige Tumore komplexe genetische Erkran-kungen sind, die ein kompliziertes Netzwerk aus Signalwegen ausbilden, das wiederum zu unkontrolliertem Tumorwachstum und Resi-stenz führt. Eine Modellerkrankung für diese Hypothese ist das Multiple Myelom, eine nach wie vor unheilbare Tumorerkrankung des Blut bildenden Systems. 20 Wissenschaftler aus sechs verschiedenen Instituten der Uni Würz-burg, unterstützt von Forschern und Ärzten der Klinik für Innere Medizin II der Universität Ulm, arbeiten daran, die zentralen Kontrollpunkte und Schnittstellen des Signalnetzwerks zu charak-terisieren, um so neue, therapeutisch nutzbare Ziele zu identifizieren. Durch die enge Anbin-dung des Forschungskonsortiums an die Early

Clinical Trial Unit des Comprehensive Cancer Centers Mainfranken sind die Voraussetzungen geschaffen, die Erkenntnisse aus der Grund-lagenforschung schnell in die klinische Praxis umzusetzen. Ein erster aus der Forschergruppe hervorgegangener Therapieansatz wird bereits in einer Phase-I-Studie klinisch geprüft. Die federführende Einrichtung der Forscher-gruppe ist die Medizinische Klinik II mit Prof. Dr. Hermann Einsele als Sprecher und Prof. Dr. Ralf Bargou als wissenschaftlichem Leiter. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft und die Medizinische Fakultät fördern das Vorhaben „Klinische Forschergruppe KFO 216: Charakterisierung des onkogenen Signaling-Netzwerkes beim Multiplen Myelom: Ent-wicklung zielgerichteter Therapieansätze“ mit insgesamt rund acht Millionen Euro.

Bild: Wolfgang Dürr

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35Einrichtungen im ZIMVersorgungsschwerpunkte

Diagnostik und Therapie von

▶ immunologisch bedingten entzündlichen Erkrankungen der Blutgefäße▶ Krankheiten der Venen, Lymphgefäße und Lymphknoten▶ Lymphomzentrum▶ hämatologischen Erkrankungen (größtes nationales Myelomzentrum, experimentelle und Standardtherapie des Lymphoms)▶ Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes (zertifiziertes Darmzentrum, große Ambulanz für Patienten mit chronisch entzündlichen Darmerkrankungen)▶ Erkrankungen des Darmausgangs▶ Krankheiten des Peritoneums (Bauchfells)▶ Erkrankungen der Leber, der Galle und des Pankreas▶ rheumatologischen Erkrankungen▶ onkologischen Erkrankungen (zertifiziertes Darm-/Brustzentrum, onkologisches Zentrum wird zertifiziert)▶ infektiösen und parasitären Krankheiten (zertifiziertes Zentrum Infektiologie gemäß der Deutschen Gesellschaft für Infektiologie, klinisches Zentrum der Kompetenz- netze HIV und Hepatitis)▶ angeborenen und erworbenen Immundefekterkrankungen (einschließlich HIV und AIDS)▶ psychischen und Verhaltensstörungen

Betreuung von Patienten und Patientinnen vor und nach Transplantation

▶ Zertifiziertes Zentrum für Stammzellentransplantation, eines der drei größten Stammzelltransplantationsprogramme in Deutschland

Gemeinsam mit der Transfusionsmedizin betreiben wir Hochsteril-Laboratorien. Sie ermöglichen hochmoderne Zellthe-rapien zur verbesserten Immunkontrolle von Tumoren und Infektionen sowie einen optimierten Organersatz.

Gerade in der Krebstherapie ist Tech-nik nicht alles…Richtig! Deshalb wurde mit dem Umzug ins ZIM zum Beispiel die Abteilung für Psychosomatik deutlich erweitert, so dass sich die Experten noch stärker um die psychologische Betreuung von Krebspati-enten kümmern können.

Welche Bereiche werden neben der Onkologie noch von der Medizin II abgedeckt? Zu nennen ist hier beispielsweise die rheu-matologische Einheit, bei der in speziellen Ambulanzen mit aktuellen Techniken dia-gnostiziert und behandelt wird. Die Ärzte der rheumatologischen Schwerpunkt-station führen neueste Therapiekonzepte durch, zum Beispiel mit Immuntherapie und Stammzell-Transplantation.Ebenfalls zur Verfügung steht eine Spezialeinheit für die Behandlung hoch-infektiöser Patienten ■

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Einrichtungen im ZIM

Schwerpunkt Rheumatologie/Klinische Immunologie„Mit dem Umzug ins ZIM wurden die bisher auf verschiedene Standorte verteilten Bereiche des Schwerpunkts Rheumatologie/Klinische Im-munologie zusammengeführt. Es besteht jetzt ein hochmoderner, funktionaler ambulanter Bereich mit integrierter Studieneinheit für kli-

nische Studien zur Entwicklung neuer immun-suppressiver Antirheumatika. Die Studien-einheit tauscht sich direkt mit der rheumato-logischen Station aus, die für die Behandlung hochentzündlicher Systemerkrankungen, wie Kollagenosen und Vaskulitiden, eingerichtet ist. In diesem Rahmen können auch stationäre Immuntherapien inklusive Stammzelltherapien bei rheumatischen Erkrankungen durchge-führt werden. Ein wesentlicher Fortschritt sind die neuen, nach dem aktuellesten Stand der Technik eingerichteten Laborräume des immunologischen Labors mit angegliedertem Forschungslabor. Dies ermöglicht eine patientennahe molekulare Forschung. Die neue räumliche Struktur mit einer Einglieder-ung in die anderen Schwerpunkte der Inneren Medizin verbessert die interdisziplinäre Diagnostik und Therapie rheumatischer Erkrankungen auf höchstem Niveau.“

Prof. Dr. Hans-Peter TonyLeiter des Schwerpunkts Rheumatologie/Klinische ImmunologieMedizinische Klinik und Poliklinik II

Medizin II: Schwerpunkte

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37Einrichtungen im ZIM

Schwerpunkt Infektiologie„Infektionskrankheiten haben in den ver-gangenen Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. HIV-Infektion, Virushepatitis, Darminfektionen, spezielle Infektionen bei immungeschwächten Patienten, Infektionen mit multiresistenten Erregern oder auch die derzeit rasante Ausbreitung der neuen H1N1-Grippe

Schwerpunkt Gastroenterologie„Durch den Umzug des Schwerpunkts Gastro-enterologie an das ZIM konnten viele Ver-besserungen erreicht werden: Auf der neuen gastroenterologischen Station (M42) stehen nun für alle Patienten modern eingerichtete Zwei-Bett-Zimmer mit Nasszelle zur Verfügung. In der Endoskopie- und in der Ultraschallabtei-

sind nur einige Beispiele. Durch den Umzug ins ZIM hat sich die räumliche und appara-tive Ausstattung der Infektiologie erheblich verbessert. So steht eine separate, modernsten Ansprüchen genügende Infektionsstation mit geschleusten Zimmern und einem abtrennbaren Spezialbereich für Patienten mit hochanste-ckenden Krankheiten mit gesonderter Luftfilte-rung und eigener Laboreinheit zur Verfügung. Der großzügige Ambulanzbereich erlaubt eine patientennahe Diagnostik und verfügt darüber hinaus über alle räumlichen und apparativen Ausstattungen, die für die Durchführung klinisch-wissenschaftlicher Studien zur Erpro-bung neuer Diagnostik- und Therapieverfahren notwendig sind. Ein neuartiges Gerät wird zur Diagnostik chronischer Leberkrankheiten – zum Beispiel Virushepatitis – gemeinsam mit dem Schwerpunkt Gastroenterologie genutzt. Durch die räumliche Nähe entstehen sowohl für Patienten, als auch Personal erhebliche Syner-gieeffekte. Im wissenschaftlichen Labor wer-den in internationaler Kooperation Forschungs-arbeiten zur Verbesserung medikamentöser Behandlungen bei chronischen Infektionen durchgeführt. Für alle Arbeitsabläufe im Labor konnten durch den Umzug ins ZIM nachhaltige Fortschritte erzielt werden.“

Prof. Dr. Hartwig Klinker Leiter des Schwerpunkts InfektiologieMedizinische Klinik und Poliklinik II

lung wurden die modernsten, hochauflösenden Geräte angeschafft, durch die das Erkennen von krankhaften Veränderungen im Magen-Darm-Trakt noch besser möglich wird. Auch für die Diagnostik und Therapie von Gallenwegs-erkankungen stehen uns neue, teilweise Laser- gestützte Verfahren zur Verfügung, wie Chol-angioskopie und photodynamische Therapie. Im Funktionslabor lassen sich durch Atemgastests und Stuhluntersuchungen viele Erkrankungen erkennen, zum Beispiel die Unverträglichkeit von Milchzucker. Die hochmoderne Ultraschall-abteilung, die Endoskopie, unsere Ambulanzen, das Funktionslabor und die Station sind in unmittelbarer Nähe zueinander und zur Abtei-lung für Viszeralchirurgie. Dies ermöglicht ein hocheffektives Arbeiten. Auch für die gastro-enterologische Forschung wurden neue Labore bezogen, in der die molekularen Grundlagen der Entstehungen von Tumoren im Magen und Darm untersucht werden.“

Prof. Dr. Michael ScheurlenLeiter des Schwerpunkts Gastroenterologie Medizinische Klinik und Poliklinik II

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Einrichtungen im ZIM

Schwerpunkt Leukämie und Stammzelltherapie„Die Zusammenführung der ehemaligen Station Virchow und der Stammzelltherapie-Einheit im ZIM hat optimale Bedingungen geschaffen, um Patienten mit der Diagnose Leukämie die bestmöglichste Therapie zukommen zu lassen. Ein Team von speziell ausgebildeten Pflegekräf-

ten, Psychologen und Ärzten versorgt hier die Patienten in besonders luftgefilterten Räumen. Begleitet von einer Studien- und Transplan-tationsambulanz können sie nun Krankheiten nach den modernsten molekularen Diagnose-kriterien klassifizieren. Die entsprechenden Therapien können nach den Wünschen und Bedürfnissen des Patienten, aber auch nach den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnis-sen schnell und unkompliziert ausgerichtet werden. Im Rahmen klinischer Studien bieten wir neuartige Therapie-Konzepte an. Bei der Stammzell-Therapie deutschlandweit einen Namen gemacht hat sich unser Zentrum durch die Einführung innovativer Transplantationsver-fahren, wie den immunologischen Transplantat-Manipulationen, den T-Zell-Therapien und den Nabelschnurblut-Transplantationen. Die räum-liche Nähe zur medizinischen Intensivstation, zur Radiologie und den wissenschaftlichen Laboratorien hat die Versorgung von Patienten mit solch hoch komplexen Krankheitsbildern wesentlich vereinfacht.“

Priv. Doz. Dr. Gernot StuhlerLeiter des Schwerpunkts Leukämie und Stammzelltherapie Medizinische Klinik und Poliklinik II

Schwerpunkt Psychosomatische Medizin und Psychotherapie„Mit dem Umzug ins ZIM konnte die Psycho-somatik deutlich erweitert werden, so dass sich Ärzte und Therapeuten schneller und intensiver um die psychologische Betreuung von Krebspa-tienten kümmern können. In der Krankenver-sorgung werden von der psychoonkologischen

Arbeitsgruppe folgende Funktionen erfüllt: • psychoonkologischer Liaisondienst im Stammzellzentrum der Medizinischen Klinik und Poliklinik II,• psychologische und ärztlich-psychotherapeu-tische Betreuung von Krebspatienten auf den anderen Stationen der Medizinischen Klinik und Poliklinik II,• psychologische Betreuung von Krebs-patienten, die ambulant in der Hämatologisch-onkologischen Therapieambulanz mit Chemo-therapie behandelt werden,• Gruppenunterstützungsprogramm „Mit Krebs leben“ für Krebskranke und ihre Angehörigen,• psychologische Mitbetreuung von Patienten im palliativ-medizinischen Konsiliardienst,• psychoonkologischer Konsiliardienst für Krebskranke einiger anderer Kliniken des Univer-sitätsklinikums Würzburg.Außerdem können in der Psychosomatischen Ta-gesklinik Patienten unter teilstationären Bedin-gungen behandelt werden, die primär körperlich erkrankt sind und zusätzlich unter seelischen Störungen leiden.Vom Umzug ins ZIM kann die interdisziplinäre Zusammenarbeit profitieren, kurze Wege erleich-tern die Kommunikation unter den einzelnen Abteilungen und die Versorgung der Patienten.“

Prof. Dr. Herbert CsefLeiter des Schwerpunkts Psychosomatische Medizin und PsychotherapieMedizinische Klinik und Poliklinik II

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39Einrichtungen im ZIM

Schwerpunkt Hämatologie/Onkologie„Durch den Umzug ins ZIM konnte unsere neue klinische Einheit für experimentelle Tumor-therapie weiter ausgebaut werden. Hier können wir Patienten, bei denen etablierte Behand-lungsmöglichkeiten ausgeschöpft sind, im Rahmen klinischer Studien mit neuen Verfahren behandeln. Diese Therapieeinheit, auch Early

Clinical Trial Unit (Phase-I Unit) genannt, hilft, Erkenntnisse aus der Grundlagenforschung rascher in die klinische Praxis umzusetzen. Außerdem haben wir eine neue Stammzell- und Leukämie-Therapieeinheit bekommen, die es uns ermöglicht, immunsupprimierte Patienten unter keimarmen Bedingungen zu behandeln. Das räumliche Zusammenrücken der verschie-denen onkologisch tätigen Fachdisziplinen, auch im benachbarten ZOM, hat die interdis-ziplinäre Behandlung von Krebspatienten im Rahmen des Comprehensive Cancer Centers ebenfalls weiter verbessert. Die enge Koopera-tion verschiedener Kliniken und Fachrichtungen ist heutzutage eine wesentliche Voraussetzung für eine optimale Therapie von Krebspati-enten.“

Prof. Dr. Ralf BargouLeiter des Schwerpunkts Hämatologie/OnkologieMedizinische Klinik und Poliklinik II

Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V.

Der von Gabriele Nelkenstock gegründete Verein „Hilfe im Kampf gegen Krebs“ unterstützt das Universitätsklinikum Würzburg seit rund 20 Jah-ren. Dank der Initiative von Frau Nelkenstock und der Unterstützung durch einen großen Kreis von privaten Spendern und Sponsoren aus der Region konnten viele Projekte auf den Weg gebracht werden, darunter • Unterstützung der „Station Regenbogen“ für

krebskranke Kinder durch Organisation von Kinderfesten,

• Anschubfinanzierung für das Zentrum für Stammzelltherapie,

• Einsatz einer ambulanten Krankenschwester für die häusliche Versorgung von Krebspatienten,

• wissenschaftliche Studie „Spezielle Diät bei Krebstherapie“,

• Anschubfinanzierung für die Phase-I Unit (siehe links).

Die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissen-schaftler sowie der Vorstand des Universitätskli-nikums Würzburg danken Frau Nelkenstock und ihrem Verein für die wirkungsvolle, großzügige Unterstützung dieser und weiterer Projekte.

Hilfe im Kampf gegen Krebs e.V. Gabriele Nelkenstock Sterngasse 3 · 97070 WürzburgCastell-Bank WürzburgBLZ 790 300 01 · Kontonummer 9245

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Einrichtungen im ZIM

Nuklearmedizin: Licht, Luft und leistungsstarke Technik

Im Gespräch mit Prof. Dr. Christoph Reiners

Die Nuklearmedizin, geleitet von Klinikdirektor Prof. Dr. Christoph Reiners, zählt zu den Kliniken, die vom Umzug ins ZIM in vielfältiger Weise profitieren.

Prof. Reiners, welche Verbesserungen spüren Sie und Ihre Mitarbeiter in Ihrer täglichen Arbeit seit dem Umzug ins ZIM?Reiners: Verbesserungen zeigen sich im Großen wie im Kleinen und an vielen ver-schiedenen Stellen. Zum Beispiel mussten im alten Gebäude aufgrund der subop-timalen baulichen Struktur von meinen Mitarbeitern und mir im täglichen Betrieb weite, zeitraubende Wege zurückgelegt werden. Im ZIM gruppieren sich die Unter-suchungsräume um zentrale Bedienräume. Dies hat die Effizienz der medizinisch-technischen Angestellten und der Ärzte spürbar erhöht.

Und wie profitieren Ihre Patienten?Für unsere Patienten, die nach einer nukle-armedizinischen Behandlung im Mittel drei bis vier Tage, manchmal aber auch länger als eine Woche auf einer isolierten Stati-on bleiben müssen, bietet das ZIM einen

wesentlich komfortableren Aufenthalt. So ist jedes Patientenzimmer mit einem eigenen, Licht durchfluteten Wintergarten ausgestattet. Außerdem bietet ein neu angelegter, abgeschirmter Garten den Kranken die Gelegenheit, auch mal an die frische Luft zu kommen. Ich denke, diese „Wohlfühl-Aspekte“ sind in ihrer Bedeu-tung für den Behandlungserfolg nicht zu unterschätzen.

Zyklotron

Ein Zyklotron ist ein Teilchenbeschleuniger, bei dem ein Magnetfeld die zu beschleuni-genden Teilchen in eine spiralähnliche Bahn bringt. Mit ihm lassen sich Radionuklide herstellen, die zum Beispiel für die Positro-nenemissions-Tomographie (PET) gebraucht werden. Da viele der in der Medizintechnik benutzten Radionuklide sehr kurze Halbwerts-zeiten von einigen Minuten bis zu wenigen Stunden haben, können sie nicht weit transportiert werden. Daher ist es vorteilhaft, diese vor Ort mit einem eigenen Zyklotron zu erzeugen.

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Das Logo der Nuklearmedizin

im Zentrum Innere Medizin

41Einrichtungen im ZIMBild: Wolfgang Dürr

Wurde der Umzug an einen neuen Standort auch von technologischen Neuerungen begleitet? Die finanziell größte Anschaffung ist ein drei Millionen Euro teures Zyklotron. Damit ist es möglich, spezielle Radionuklide selbst herzustellen, die wir bislang für die Krankenversorgung von einem kom-merziellen Anbieter kaufen mussten. Besondere Möglichkeiten bietet das Zyklo-tron aber für die Forschung, da wir unter der Leitung von Prof. Dr. Samuel Samnick damit „ultrakurzlebige“ radioaktive Verbin-dungen herstellen können. Ein weiteres Highlight bei der „Hardware-Neuanschaf-fung“ ist ein PET/CT-Gerät. Mit ihm können zum Beispiel Tumore hochgenau lokalisiert werden, auch schon in frühen Stadien.

Was geschieht mit Ihrem alten Kliniksitz?Das Gebäude der bisherigen Nuklearme-dizin wird umgebaut zu einem Lehr- und Lerntrakt für Studenten. Hier werden sie in Zukunft unter anderem manuelle Fähig-keiten üben können, wie die Vorbereitung einer OP, die Blutabnahme oder den Um-gang mit Ultraschallgeräten ■

PET/CT

Ein PET/CT-Gerät ist eine Kombination aus zwei unterschiedlichen bildgebenden Untersuchungsverfahren: der Positronen-Emissions-Tomographie und der Computer-tomographie. Das Besondere hierbei ist die exakte Darstellung sowohl von Stoffwech-selprozessen, als auch von morphologischen Strukturen, zum Beispiel in Tumoren. Dies erlaubt eine Charakterisierung von Gewe-beeigenschaften und damit sowohl die Unterscheidung bösartiger von gutartigen Tumoren, als auch die Beurteilung der Wirkung von Chemotherapie, Strahlenthera-pie und anderer Behandlungen. So kann die PET/CT einerseits zur optimalen Planung der Strahlentherapie, andererseits zur Beurtei-lung des Therapieerfolges eingesetzt werden. Neben der Tumordiagnostik bringt das Gerät auch bei vielen Herz- und Hirnerkrankungen wichtige Untersuchungserkenntnisse.

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Auf der neuen nuklearmedizi-

nischen Station hat jeder isolierte

Patient seinen eigenen

Wintergarten

Einrichtungen im ZIMVersorgungsschwerpunkte

▶ Zentrum für stationäre Behandlung mit Radionukliden, Schwerpunkt Schilddrüsenpatienten▶ Diagnostikzentrum für Erkrankungen der Schilddrüse, beispielsweise bei Vergrößerung, Überfunktion und Krebs▶ Schilddrüsen-Speziallabor (gemeinsam mit der Endokrinologie)▶ nuklearmedizinische Tumordiagnostik (SPECT/CT und PET/CT)▶ nuklearmedizinische Detektion des Wächterlymphknotens, beispielsweise bei Brust- oder Hautkrebs▶ nuklearmedizinische Diagnostik von neurologischen und psychiatrischen Erkrankungen, wie Morbus Parkinson und Demenz▶ Diagnostik des muskulo-skeletttalen Systems, zum Beispiel bei Osteoporose,▶ nuklearmedizinische Diagnostik von Herzerkrankungen▶ nuklearmedizinische Therapie von entzündlichen Gelenkerkrankungen▶ Kollaborationszentrum der Weltgesundheitsorganisation (WHO) für Strahlenunfälle▶ regionales Strahlenschutzzentrum der Berufsgenossenschaft mit Strahlenunfall- station▶ amtlich anerkannte Messstelle zur Inkorporationsüberwachung beruflich strahlen- exponierter Personen per Ganzkörperzähler

Bild: Wolfgang Dürr

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43Einrichtungen im ZIMDas Institut für Röntgendiagnostik ist zuständig für die gesamte Diagnos-tische und Interventionelle Radiologie im Universitätsklinikum Würzburg. Institutsdirektor Prof. Dr. Dietbert Hahn und seinen Mitarbeitern stehen seit dem Umzug ins ZIM zusätzliche Spitzentechnologie-Geräte zur Verfügung.

Prof. Hahn, die Röntgendiagnostik der Uniklinik Würzburg war vor dem Um-zug auf viele, auch räumlich getrennte Abteilungen aufgeteilt. Was hat die Bündelung im ZIM gebracht? Hahn: Das Institut liegt jetzt genau im Schnittpunkt des Zentrums für Operative Medizin und des Zentrums für Innere Medizin. Durch die zentrale Lage entfällt für unsere Patienten der zeitraubende und belastete Krankenwagentransport inner-halb des Klinikums zur radiologischen Diagnostik. Für meine Mitarbeiter und mich vereinfacht die einheitliche Infra-struktur die interne und externe Zusam-menarbeit.

Der Umzug ins ZIM war für Ihr Institut mit der Anschaffung einer Reihe neuer High-End-Geräte verbunden…Ja, die Glanzstücke dabei sind zwei neue Ganzkörper-Magnetresonanz-Geräte der höchsten Feldstärke. Sie eröffnen uns völlig neue diagnostische Dimensionen. Insbesondere für die nichtinvasive Herz- und Gefäßdiagnostik ergeben sich viele

Röntgendiagnostik: Ein wichtiger Partner an zentraler Stelle

Im Gespräch mit Prof. Dr. Dietbert Hahn

3-Tesla-Magnetresonanz-tomograph

In Krankenhäusern werden derzeit meist MR-Geräte mit einer Feldstärke von 1,5 Tesla verwendet. 3-Tesla-Systeme kamen hingegen bislang eher in Forschungseinrichtungen zum Einsatz. Die an der Uniklinik Würzburg eingesetzten 3-Tesla-MR-Geräte zeichnen sich durch eine höhere Auflösung der dargestell-ten Bilder, ein besseres Signal-zu-Rausch-Verhältnis sowie eine bessere Kontrastierung der dargestellten Gewebsstrukturen aus. Das Signal-zu-Rausch-Verhältnis gibt Auskunft über die Qualität der Signalübertragung. Sehr kleine anatomische Strukturen – vor allem Gefäße – können so wesentlich besser darge-stellt werden als mit niedrigerer Feldstärke. Für die Patienten unmittelbar „fühlbare“ Vor-teile sind eine verkürzte Untersuchungsdauer und eine reduzierte Kontrastmittelmenge.

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Eines der neuen 3-Tesla-

Magnetresonanz-tomographie-

Geräte im ZIM

Einrichtungen im ZIMneue Möglichkeiten, wie zum Beispiel Untersuchungen des Herzstoffwechsels. Gemeinsam mit den im ZOM bereits vor-handenen hochmodernen Computertomo-graphie-Geräten, auch speziell zur Herz-diagnostik, wird der Schwerpunkt Herz- und Gefäßdiagnostik auf den modernsten Stand erweitert. Aber auch Erkrankungen anderer Organe, vor allem der Knochen und Gelenke, der Lunge und Leber lassen sich mit diesen Geräten in unübertroffener Detailauflösung erkennen.

Die Röntgendiagnostik arbeitet häufig eng mit Bauchchirurgen, Gefäßchi-rurgen und Onkologen zusammen. Welche Weiterentwicklungen gibt es in diesem Bereich am neuen Standort?Neu im ZIM ist der Schwerpunkt „Angio-graphie und Interventionelle Radiologie“ mit zwei ebenfalls neuen, hochmodernen Angiographieräumen für die Gefäßdarstel-lung und minimal-invasive, radiologische Interventionen. Die voll digitalisierten

Bild: Wolfgang Dürr

Interventionelle Radiologie

Die Interventionelle Radiologie ist ein relativ junges Teilgebiet der Radiologie. Sie umfasst minimal-invasive therapeutische Maßnah-men, die unter permanenter Kontrolle mittels bildgebender Verfahren – wie Ultraschall, Computertomographie, Magnetresonanztomo-graphie und insbesondere der Angiographie – durchgeführt werden. Zu den Eingriffen zählen zum Beispiel:• die Aufdehnung von Gefäßverengungen

unter Durchleuchtungskontrolle,• die Verödung von Tumoren,• die Behandlung von akuten Blutungen,• die Beseitigung von tumorbedingten Gang-

verengungen im Magen-Darm-Trakt oder in den Gallenwegen,

• die Gewebeentnahmen sowie• die Behandlung von Gefäßaussackungen.

Geräte ermöglichen innovative Therapien sowohl für Gefäß- wie auch für Tumor-erkrankungen. Für die Patienten zahlt sich dies in verbesserten, interdisziplinären Behandlungskonzepten aus, da durch die-se radiologischen Eingriffe häufig Operati-onen vermieden werden können ■

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Neues digitales Angiographiegerät

mit großem Funktionsmonitor

45Einrichtungen im ZIMVersorgungsschwerpunkte

▶ Nichtinvasive Herzdiagnostik mit CT und MRT▶ CT-Koronarangiographie▶ Koronarkalkbestimmung▶ Gefäßdiagnostik mit Duplexsonographie MR-Tomographie Computertomographie Digitale Subtraktionsangiographie▶ Interventionelle Radiologie▶ Tumordiagnostik mit CT und MRT▶ Diagnostik von entzündlichen Darmerkrankungen▶ Diagnostik von Gelenk-, Muskel- und Knochenerkrankungen▶ Brustkrebsdiagnostik ▶ Kinderradiologie

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Einrichtungen im ZIMDas von Prof. Dr. Ulrich Walter geleite-te Institut für Klinische Biochemie und Pathobiochemie betreibt im ZIM unter anderem eines der modernsten Zen-trallabore der deutschen Universitäts-kliniken.

Prof. Walter, welche Leistungen er-bringt Ihr Institut für das ZIM? Walter: Leistungen erbringen wir nicht nur für das ZIM! Wir decken vielmehr einen Großteil der Laboruntersuchungen für stationäre und ambulante Patienten des ganzen Klinikums ab, darunter auch für alle operativen Fächer im ZOM, die Kin-derklinik, die Frauenklinik mit Geburtshilfe, das Kopfklinikum sowie externe Partner. Ein besonders wichtiger Bestandteil ist die Notfall-Diagnostik, die das Zentrallabor an 365 Tagen pro Jahr und rund um die Uhr für das ganze Universitätsklinikum und Umgebung anbietet. Integraler Teil des Instituts ist zudem eine überregional bekannte Gerinnungsambulanz in Ver-bindung mit einem Hämophiliezentrum

für Erwachsene. Hier werden Patienten mit angeborenen und erworbenen Blu-tungsstörungen interdisziplinär betreut, also auch in Kooperation mit sehr vielen Einrichtungen des Klinikums.

Wie haben Sie den Umzugins ZIM erlebt?Der punktgenaue Transfer des Zentralla-bors vom Altklinikum (Bereich D20, früher Bau 4) ins ZIM verlief erfreulicherweise na-hezu reibungslos, es kam zu keinen spür-baren Problemen oder gar Ausfällen für unsere Patienten und klinischen Partner. Intern standen wir aber alle unter höchster Anspannung. In diesem Zusammenhang bin ich sehr stolz auf die Leistungen des Zentrallabors, angeführt von seinem Leiter, Dr. med. Udo Steigerwald, des Leiters sei-nes IT-Teams, Dr. Michael Neumann, und des leitenden Medizinisch-technischen As-

Klinische Biochemie und Pathobiochemie/ Zentrallabor: Schöne neue Laborwelt

Im Gespräch mit Prof. Dr. Ulrich Walter

Dr. Udo Steigerwald, Leiter des Zentrallabors der Uniklinik Würzburg

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47Einrichtungen im ZIMsistenten Herbert Stolz, die zusammen mit allen Mitarbeitern den Umzug über Jahre geplant und letztlich im Sommer dieses Jahres in einem bewundernswerten Kraft-akt auch erfolgreich durchgeführt haben.

Welche Verbesserungen konnten für Ihre Arbeit durch den Umzug ins ZIM erzielt werden?Technisch gesehen ist an erster Stelle eine neue, hochmoderne Laborstraße zu nen-nen. Mit dieser Erweiterung werden wir in der Lage sein, pro Jahr über vier Millionen Analysen zu erstellen. Das technologische „Upgrade“, kombiniert mit der im ZIM ge-gebenen räumlichen Nähe zu den interni-stischen und chirurgischen Kliniken, macht noch schnellere und effizientere Analy-seresultate möglich – zum Wohle unserer Patienten und einer modernen, klinischen Forschung. Für unsere Medizinstudenten, die Ärzte von morgen, werden wir uns weiterhin anstrengen, die wichtigen und modernen Aspekte der Laboratoriums-diagnostik zu vermitteln. Das bedeutet auch ganz besonders, mit den begrenzt

zur Verfügung stehenden Mitteln ver-antwortungsvoll umzugehen. Für diese Ausbildung haben wir im ZIM erstmals gute räumliche und apparative Vorausset-zungen.

Und was tut sich in Ihrem Institut im Bereich der Forschung?Hier ist vor allem der Sonderforschungs-bereich (SFB) 688 „Zell-Zell-Wechsel-wirkungen im kardio-zerebrovaskulären System“ zu nennen, der auch am neuen Standort von mir geleitet und seit dem Jahr 2006 von der Deutschen Forschungs-gemeinschaft (DFG) gefördert wird. Haupt-ziel ist es, neben Grundlagenwissen, neue therapeutische Möglichkeiten bei Erkran-kungen der Blutgerinnung und der Gefäße zu gewinnen. Ein Schwerpunkt ist eine Verbesserung der Prävention und Therapie von Schlaganfall und Herzinfarkt. Dabei kooperieren viele Gruppen des ZOM | ZIM-Zentrums sowie weiterer universitärer Einrichtungen. Der SFB 688 war in den vergangenen vier Jahren so erfolgreich, dass die DFG trotz höchster nationaler und internationaler Konkurrenz erst vor wenigen Wochen – im November 2009 – eine Verlängerung des Forschungs-verbundes für weitere vier Jahre beschlossen hat ■

Das Großraum-labor im Zentrum

Innere Medizin mit seinen Labor-

automations-systemen

im ÜberblickBild: Michael Neumann

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Einrichtungen im ZIM

Versorgungsschwerpunkte

▶ Gerinnungs-Spezialambulanz und Hämophiliezentrum – diagnostische und therapeutische Versorgung von Patienten mit angeborenen und erworbenen Gerinnungsstörungen, Einzugsbereich: Nordbayern, Südhessen und Thüringen▶ Labormedizinische und labordiagnostische Versorgung des Gesamtklinikums sowie regionaler und überregionaler Einsender – Durchführung von Laboruntersuchungen in den Bereichen Klinische Chemie, Proteinchemie, Gerinnung, Hämatologie, Immunologie, Molekulare Diagnostik im Rahmen einer Rund-um-die-Uhr-Versorgung▶ Gerinnungspräparateausgabe und -verwaltung für das Klinikum

Medizinisch-technische Assistentin beim Erstellen von Blutausstrichen für die Mikroskopie

Bild: Michael Neumann

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49Einrichtungen im ZIMJährlich werden am Universitätsklini-kum Würzburg über 35.000 Blutkon-serven benötigt. Hierfür ist das Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Hämotherapie zuständig. Hinzu kommt die Herstellung und Aufbereitung von Stammzelltransplantaten. Instituts-direktor Prof. Dr. Markus Böck und sein Team können dazu am ZIM eine optimale Ausstattung nutzen.

Prof. Böck, was hat sich durch den Umzug ins ZIM in der Versorgung der Patienten mit Blut und Blutprodukten verändert?Böck: Wir transfundieren am Universi-tätsklinikum jährlich rund 35.000 Blut-konserven unterschiedlichster Art. Dazu gehören „normale“ Blutkonserven, wie Erythrozytenkonzentrate, Thrombozyten-konzentrate oder Frischplasma, aber auch hoch spezialisierte Blutprodukte, wie etwa radioaktiv bestrahlte Blutkomponenten für transplantierte Patienten oder Spezialkon-serven für unsere neu- und frühgeborenen Patienten. Damit das im Routinebetrieb, vor allem aber bei Notfällen reibungslos

klappt, ist natürlich eine gute Logistik erforderlich. Hier bietet die Bündelung vieler Kliniken unter einem Dach enorme Vorteile. Beispielsweise haben sich die Transportwege verkürzt; dadurch können Blutkonserven sehr viel schneller für die Patienten zur Verfügung gestellt werden. Auch für die Qualität der Blutkonserven ist es gut, wenn sie nicht über lange Strecken transportiert werden müssen.

Hat sich auch in der Laborarbeit etwas verändert?Die Grundlagen der Laboranalytik sind natürlich gleich geblieben. Aber die Ausrü-stung mit modernsten Geräten ermöglicht es uns nun, komplexe Analysen schneller und effektiver als vorher durchzuführen. Dies trifft nicht nur im Bereich der Ver-sorgung unserer Patienten mit Blutkom-ponenten zu, sondern vor allem auch bei der gentechnologischen Bestimmung von Gewebemerkmalen, wie wir sie beispiels-weise bei der Suche von Stammzellspen-dern für Patienten oder bei Aufnahme von potenziellen Stammzellspendern in die Stammzellspenderdatei des Universitätskli-nikums regelmäßig durchführen. Besonders wichtig sind die neuen Rein-raumlabore, die nach modernsten Kri-terien errichtet wurden. Hierbei handelt

Klinische Transfusionsmedizin und Hämotherapie:Sicheres Arbeiten mit dem Lebenselixier

Im Gespräch mit Prof. Dr. Markus Böck

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Einrichtungen im ZIMes sich um einen Laborbereich, dessen Atmosphäre praktisch vollständig keim- und staubfrei ist, in dem je nach Sektion unterschiedliche Überdrucke herrschen und der nur mit einer Art Raumanzug betreten werden kann – kurz: ein abso-luter High-Tech-Bereich. Hier werden unter anderem Stammzellkonzentrate im offenen System mit speziellen Methoden modifiziert, den medizinischen Erforder-nissen der einzelnen Patienten angepasst und für die spätere Transplantation in gasförmigem Stickstoff tief gefroren. Mit insgesamt sechs derartigen Laboren ist im ZIM eine der größten und modernsten Einrichtungen dieser Art in Deutschland geschaffen worden, die uns gerade bei der Herstellung von Stammzellkonzentraten, aber auch anderer Hämotherapeutika, viele neue Möglichkeiten eröffnen wird.

Und die Blutspende?Auch für die Blutspender wurde ein Be-reich geschaffen, der nicht nur viel kom-fortabler als bisher ist, sondern ein wirklich angenehmes Ambiente hat. Ich bin sicher, unsere Blutspender werden sich – auch wenn der Weg vom Parkplatz bis zu uns nun etwas weiter ist als vorher – in den neuen Räumen sehr wohl fühlen. Das ist wichtig, denn Blutspender sind unser „Ein

und Alles“. Ohne sie wäre eine gute Ver-sorgung vieler schwer kranker Patienten mit Blutprodukten gar nicht möglich. Ich denke, gerade unsere Blutspender haben sich die neuen Räumlichkeiten mehr als verdient.

Im Institut für Transfusionsmedizin werden auch Patienten behandelt. Was ändert sich für sie? Das Institut für Klinische Transfusions-medizin und Hämotherapie zählt zu einer der größten transfusionsmedizinischen Einrichtungen für therapeutische Häma-pheresen in Deutschland. Hierbei wer-den in einem „extrakorporalen Kreislauf“ krankhafte Bestandteile des Blutes ent-fernt und gegebenenfalls durch gesunde Bestandteile eines Spenders ersetzt. Für unsere Patienten gilt natürlich das Gleiche wie für unsere Blutspender. Die Thera-pie, bei der man unter Umständen viele Stunden an einer Maschine angeschlossen ist, findet in einer sehr viel angenehmeren Atmosphäre statt als bisher. Aber auch die medizinische Versorgung in Notfällen ist einfacher – man hat jetzt nahezu alle Fach-disziplinen unter dem gleichen Dach und kann so sehr viel effizienter agieren.

Das Blutdepot im ZIM: Lagerung von

Blutkonserven unter modernsten

Bedingungen

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51Einrichtungen im ZIMNetzwerk Hoffnung

Für viele Patienten mit Leukämie und Leukämie-ähnlichen Erkrankungen besteht die einzige Chance auf Heilung in einer Stammzell- oder Knochenmarktransplantation. Häufig ist es jedoch sehr schwer, hierfür einen passenden Spender zu finden. Deshalb ist es sehr wichtig, dass sich weiterhin möglichst viele Menschen als potenzielle Stammzellspender registrieren lassen, damit auch diejenigen Patienten eine Chance erhalten, für die bisher kein passender Spender gefunden werden konnte. Das Netzwerk

Hoffnung, die Stammzellspender-Datei des Uni-versitätsklinikums Würzburg, wurde gegründet, um diesem Ziel einen Schritt näher zu kommen. Seine zentrale Aufgabe ist es, möglichst viele Menschen – vor allem aus dem fränkischen Raum Bayerns, aber auch darüber hinaus – zu motivieren, sich als potenzielle Stammzell-spender registrieren zu lassen. Das Netzwerk Hoffnung vermittelt Stammzellspenden sowohl innerhalb Deutschlands, als auch in nahezu alle Länder weltweit.

Herstellung vonStammzell-

konzentraten im Reinraumlabor

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Einrichtungen im ZIM

Pflege auf Top-Niveau

Elisabeth Rüdinger, Pflegedirektorin

Seit der Inbetriebnahme des Zentrums für Innere Medizin arbeiten die Pflegekräfte auf den Stationen und in den Funktionsbereichen der beiden Medizinischen Kliniken sowie der Nuklearmedizinischen Klinik in einer Umgebung, die ihnen auf vielerlei Weise die Pflegetätigkeit erleichtert. Dies beginnt bei der Transportlogistik. Hier entlasten zum Beispiel eine Rohr-post- und eine Kastenförderanlage sowie der Patientenbegleitdienst die Schwestern und Pfleger von vielen, im Grundsatz „pflegefremden“ Aufgaben.

Patientenzimmer mit Platz zum ArbeitenDie neuen Stationen sind geprägt von Komfort, gepaart mit zeitgemäßer Technik, Logistik und Ergonomie. So sind beispiels-weise die Krankenbetten mit allen moder-nen Hilfseinrichtungen ausgestattet und können von den Patienten selbst verstellt werden. Jeder Bettenplatz ist mit einem Multimediaterminal ausgerüstet, das Telefon, Fernsehen und Internet kom-biniert. Eine Schwesternrufanlage mit Gegensprechfunktion gibt den Patienten

Sicherheit und erspart dem Personal man-chen Gang auf die Zimmer. Maximal zwei Betten pro Zimmer sind nicht nur für unsere Patienten angenehm, auch das Pflegepersonal weiß die großzü-gigen Räume zu schätzen. Im Gegensatz zu der oft drangvollen Enge der Altbauten ist jetzt viel Platz für die Arbeit am Kran-ken. Vorbei sind die Zeiten, in denen alle Patienten eines Zimmers auf den Flur geschoben werden mussten, um den am Fenster gelegenen Patienten in einen Funktionsbereich bringen zu können! In die Patientenzimmer integriert sind Pflegeschränke mit einem umfangreichen Sortiment, so dass alle Hilfsmittel schnell bei der Hand sind. Alle Krankenzimmer haben eine eigene Nasszelle, die auch für gehunsichere Patienten mit nur wenigen Schritten zu erreichen ist. Großzügig geschnittene Patientenaufent-haltsräume mit weiter Sicht in die Land-schaft vermitteln Wohlgefühl und dienen als gut besuchte Orte der Kommunikation.

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In den Patientenzimmern im ZIM ist viel Platz zur Pflege

53Einrichtungen im ZIM

Optimale Ausstattung auf großzügigen Flächen Die neuen Stationen haben helle und logi-stisch optimal gelegene Stützpunkte sowie ausreichend dimensionierte Umkleide- und Lagerräume. Die Inhalte von Material- und Medikamentenschränken sind nach einem Modulsystem strukturiert und werden von zentralen Dienstleistern bestückt. In der Notaufnahme steht eine im Ver-gleich zur alten Situation höhere Zahl von Aufnahmebetten zur Verfügung. Dadurch kann die Diagnostikzeit verkürzt und der Patient rasch in die passende Fachab-teilung gebracht werden. Auch auf den Intensivstationen hat sich die Raumsi-

tuation stark verbessert. Hinzu kommen Monitoring-Lösungen nach neuestem Stand und weitere Top-Technologien, die den Mitarbeitern auf diesen Stationen den Arbeitsalltag erleichtern. Die Fachambulanzen verfügen über kom-fortable Therapieplätze und liegen jetzt nahe beieinander, so dass die Patienten schneller zur Diagnostik an die entspre-chenden Spezialisten weitergeleitet wer-den können.

Verpflegung und Parken gut gelöstIm Erdgeschoss steht unseren Mitarbei-tern – wie auch Patienten und Besuchern – für die Pausen eine liebevoll bewirt-

schaftete Cafeteria zur Verfügung. Sie ist alleine wegen ihres unvergleichlichen Aus-blickes einen Besuch wert. Neu angelegte Parkplätze haben die früher oft schwierige Parkraumsituation wesentlich entspannt.Last but not least: Auch die Pflegedirektion ist im neuen Zentrum in helle und modern ausgestattete Räume eingezogen. Wegen ihrer zentralen Lage kann sie von den Pflegekräften des Hauses und Bewerbern leicht erreicht werden. Auch innerhalb der Direktion tragen verkürzte Wege dazu bei, die Arbeitsabläufe noch effizienter zu gestalten ■

Bild: Helmuth Ziegler

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Einrichtungen im ZIM

Pflege: Neues Zentrum, neue Abläufe

Mit dem Umzug ins ZIM hat sich für das Pflegepersonal vieles verändert: Räumlichkeiten und Technik sind jetzt auf topaktuellem Stand, Abläufe wur-den neu organisiert, Aufgabenbereiche haben sich verlagert. Schwester Anja von der kardiologischen Station M33 nennt beispielhaft einige der großen und kleinen Verbesserungen.

„Auch wenn es im historischen Gemäu-er des Klinikbaus D20 in gewisser Weise heimelig war – ein zeitgemäßer Neubau war lange überfällig“, sagt Schwester Anja bestimmt. Sie ist seit 21 Jahren an der Uniklinik Würzburg beschäftigt, derzeit als Schwester im Schichtdienst auf der Stati-on M33 des ZIM. Die aus der ehemaligen Station „Heilmeyer“ hervorgegangene Abteilung betreut Privat- und Kassenpati-enten mit kardiologischen Erkrankungen. Sie ist im Bettenhaus A3 im dritten Stock untergebracht.

Komfortable Räume mit Platz zur Pflege„Am offensichtlichsten sind die Verbes-serungen durch den Umzug am Zuschnitt und an der Größe der Räume zu erken-nen“, beschreibt Schwester Anja die Veränderungen. „Im Altbau waren noch Patientenzimmer mit bis zu fünf Betten und ohne eigene Nasszelle zu finden. Im ZIM dagegen sind Zwei-Bett-Zimmer mit Dusche Standard.“ Die großzügigen Räu-me sind nicht nur für die Patienten ein will-kommener Komfort. Schwester Anja: „Bei der Pflege ist es eine große Erleichterung,

Die ganzheitliche Betreuung des Patienten ist Teil des im ZIM praktizierten Pflegekonzepts

Bild: Helmuth Ziegler

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55Einrichtungen im ZIMwenn genug Platz ist, um von beiden Sei-ten an die Betten herantreten zu können. Außerdem sind in allen Patientenzimmern geräumige Pflegeschränke vorhanden, die mit einem vielfältigen Sortiment an Einlagen, Waschhandschuhen, Spritzen und Kanülen gefüllt sind.“ Diese Schränke sind im gesamten ZIM nach dem gleichen Standard bestückt, was den Schwestern und Pflegern das Zurechtfinden auf ande-ren Stationen erleichtert.Mehr Komfort für die Patienten entlastet auch das Pflegepersonal. Dies zeigt sich zum Beispiel bei den Multimediaterminals, die jeden Patienten des ZIM an seinem Bett mit Telefon, Radio, Fernsehen und Internet versorgen. „Im Vergleich zu Kran-kenzimmern mit Gemeinschaftsfernseher entstehen so deutlich weniger Konflikte“, beobachtet Schwester Anja.

Schwesternklingel mit Rückruffunktion Wenn ein Patient den Schwesternrufknopf an seinem Bett drückt, besteht im ZIM die Möglichkeit, vom Schwesternzimmer aus zunächst über eine Rufanlage beim Kranken rückzufragen, welches Problem ansteht. „Dies kann gerade in stressigen Momenten Wege einsparen“, sagt Schwe-ster Anja.

Kommunikation und Kooperation mit NachbarstationIn unmittelbarer Nachbarschaft zur Station M33 befindet sich die ebenfalls kardiolo-gische Station M34. Diese räumliche Nähe ist für Schwester Anja einer der größten Pluspunkte der Neustrukturierung: „Hier wird Zusammenarbeit groß geschrieben. Dazu gehört zum Beispiel der jetzt unkom-pliziert mögliche fachliche Austausch mit den benachbarten Kolleginnen und Kolle-gen oder die schnelle gegenseitige Hilfe bei Notfällen.“ Auch und gerade im Nachtdienst zeigen sich die Stärken dieser Kooperationsmög-lichkeit. Dann ist jeweils eine Nachtschwe-ster für eine Station mit bis zu 31 Patienten zuständig. Eine dritte, voll ausgebildete Schwester hilft als „Springer“ dort, wo gerade Not am Mann ist. Nachts wird außerdem die Ruffunktion der Schwe-sternklingeln beider Stationen zusammen-geschaltet. „Im Vergleich zum bisherigen nächtlichen ‚Einzelkämpfertum‘ eine Arbeitserleichterung, die sich besonders beim Lagewechsel oder bei aufwändigen Pflegeverrichtungen bemerkbar macht“, betont Schwester Anja.

Koordinationsauf-gaben an PC und

Telefon haben einen größeren Stellen-

wert eingenommenBild: Helmuth Ziegler

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Einrichtungen im ZIMErhöhter EDV-EinsatzIn Anpassung an die neuen Strukturen im ZIM wurden die Arbeitsabläufe der Sta-tionsarbeit neu erarbeitet. Dazu gehören auch die Nutzung des Patientenbegleit-dienstes und die Lagerbestellung über die Modul-Servicekräfte. „Diese Services nehmen dem Pflegepersonal zwar durch-aus zeitraubende Aufgaben ab – die gewonnene Zeit wird allerdings zumindest teilweise durch ein deutlich gestiegenes Arbeitsvolumen an Computer und Telefon wieder aufgezehrt“, stellt Schwester Anja klar. Der digitale Verwaltungsaufwand ist enorm: Ob nun das Anfordern eines Patientenbegleiters, die Weiterleitung der Essenswünsche der Patienten oder die Be-legung von Untersuchungseinrichtungen – alles ist mit EDV-Eingaben verbunden. „Diese neuen Aufgaben, zusammen mit den im Vergleich zur alten Station gewach-senen Patientenzahlen, sorgen dafür, dass für uns Schwestern und Pfleger auch im ZIM ein hohes Arbeitspensum zu bewälti-gen ist“, resümiert Schwester Anja ■

Schwester Anja beim Zusammenstellen der Medikamente

Bild: Helmuth Ziegler

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57Einrichtungen im ZIM

MTA: Hochbetrieb auf der Analysenstraße

Im Gespräch mit Herbert Stolz, Leitender MTA des Zentrallabors, Institut für Klinische Biochemie und Pathobiochemie

Die Spitzentechnologie am ZIM hat die Medizinisch-technischen Assistentinnen und Assistenten (MTA) von vielen Routi-neaufgaben befreit. Laut Herbert Stolz, dem Leitenden MTA des Zentrallabors, tragen die gewonnenen Kapazitäten unter anderem zu noch exakteren und noch besser überprüfbaren Analysen-ergebnissen bei.

Herr Stolz, was hat sich für die Berufs-gruppe MTA mit dem Umzug ans ZIM verbessert? Stolz: Diese Frage ist nicht pauschal zu beantworten, da sich die örtlichen Gege-benheiten in den verschiedenen Kliniken und Abteilungen vor dem Umzug und nach Bezug des Neubaus unterschied-lich darstellen. Und bei nahezu 200 Kol-leginnen und Kollegen – wir haben im diagnostischen Versorgungsbereich immer noch eine starke weibliche Dominanz – gibt es bei unterschiedlichsten Aufgaben auch die unterschiedlichsten Meinungen darüber, was sich für jeden Einzelnen persönlich verbessert hat. Wie sagte doch kürzlich eine Mitarbeiterin aus einem For-schungslabor auf Nachfrage zu mir: „Herr Stolz, die wesentlichste Verbesserung für mich im ZIM ist, dass ich jetzt jeden Tag und zu jeder Uhrzeit einen Parkplatz

finde.“ Darüber hinaus hat sich für unsere MTA durch moderne, helle Räume, neue Geräte, ein optimiertes Raumklima und vieles Weitere das tägliche Arbeitsumfeld erheblich verbessert.

Welche technologischen Verbesse-rungen hat das neue Zentrallabor gebracht?Für die Beschäftigten im Zentrallabor hat sich mit dem Umzug die Laborwelt von heute auf morgen komplett verändert. Durch die Installation hochmoderner, zukunftsträchtiger, aber auch sehr kom-plexer Laborautomationssysteme war eine Einarbeitung und Anpassung erforderlich. Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter haben die Umstellung mit Bravour gemei-stert. Aufträge für Laboruntersuchungen werden heute elektronisch von den Stati-onen angefordert, per Rohrpost und Ka-stenförderanlage ins Labor geschickt und in einem Automationsprozess größtenteils auf einer über 20 m langen Analysenstraße ohne manuellen Eingriff durch die MTA verarbeitet. Dadurch gehören beispielswei-se wenig anspruchsvolle, aber zeitaufwän-dige Tätigkeiten, wie das Zentrifugieren und Öffnen von Blutröhrchen oder das manuelle Archivieren von Blutproben, der Vergangenheit an. Die MTA können sich

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Einrichtungen im ZIMdaher intensiver auf die Methodik, die Qualitätssicherung und die Validation der Ergebnisse konzentrieren.

Wie profitieren die Patienten vom neuen Zentrallabor?Dank der exzellenten technischen Aus-stattung ist es uns möglich, das komplette Universitätsklinikum und seine externen Einsender zu versorgen. Hierbei liefern wir sehr genaue Ergebnisse in sehr kurzer Zeit zu sehr niedrigen und absolut wettbe-werbsfähigen Kosten. Letztlich profitieren davon vor allem unsere Patienten, aber auch die Kliniken und das Klinikum als Ganzes.

Was bedeutet Ihnen persönlich die Arbeit im neuen Zentrallabor?Ich hatte das Glück, von Anfang an bei der Planung des neuen Labors mitwirken zu dürfen – sozusagen von der Festle-gung der Steckdosen bis zur Auswahl und Installation der Analysensysteme. Es entstand ein Zentrallabor, das im interna-tionalen Vergleich in der Spitzengruppe anzusiedeln ist. Trotz der weitgehend automatisierten Verarbeitung der Proben mit der Folge sehr hoher Qualität, Ver-wechslungssicherheit und kurzer Bearbei-

Medizinisch-tech-nische Assistentin

beim Bearbeiten von Forschungsproben

MTA am ZIM und ZOM

In den Zentren für Innere und Operative Medizin der Uniklinik Würzburg arbeiten derzeit fast 200 Medizinisch-technische Assistentinnen und Assistenten (MTA) auf 170 Vollzeitstellen. Sie verteilen sich auf verschie-dene Berufsgruppen wie • Medizinisch-technische Laboratoriumsassistentin/-assistent (MTLA), • Medizinisch-technische Radiologieassistentin/-assistent (MTRA),• Biologisch-technische Assistentin/Assistent (BTA),• Chemisch-technische Assistentin/Assistent (CTA),• Pharmazeutisch-technische Assistentin/Assistent (PTA),• Chemielaboranten und• sonstige Technische Angestellte.Rund ein Drittel der diagnostisch tätigen Be-schäftigten ist mit reinen Forschungsaufgaben betraut. Das Personal verteilt sich über alle elf Kliniken und Institute des ZOM | ZIM. Ein verhältnismäßig kleiner Teil, nämlich 36 MTA (davon elf Teilzeitkräfte), arbeiten im Zentral-labor, obwohl hier der weitaus größte Teil der Laboruntersuchungen des Gesamtklinikums, nicht nur des ZOM | ZIM, durchgeführt wird.

Bild: Michael Neumann

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59Einrichtungen im ZIMSpezialanalytik im Hochdruck-Flüssig-keitschromatographie (HPLC)-Labor

Probenbearbeitung und Validation im Großraumlabor

tungszeit, haben meine Kolleginnen und Kollegen verinnerlicht, dass hinter jeder Analysenprobe und Auftragsnummer auch und vor allem ein Patient steht. Ich darf schon sagen, dass ich den „Stolz’“ nicht nur in meinem Nachnamen trage, sondern richtig stolz auf unser neues Labor und unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bin ■

Bild: Michael Neumann

Bild: Michael Neumann

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Einrichtungen im ZIM

Logistik/Service: Durchorganisiert und patientenorientiert

Für eine optimale Patientenversorgung und einen wirtschaftlichen Klinikbe-trieb sind ausgefeilte Logistikkonzepte unerlässlich. Außerdem sind von einem modernen Krankenhaus viele Service-leistungen auch jenseits des medizi-nischen Angebots zu erwarten. Ein exemplarischer Tagesablauf zeigt einige der vielfältigen Transportlösungen und Services auf, die an den Zentren für Innere und Operative Medizin des Uni-versitätsklinikums Würzburg geboten werden.

06:45 UhrAlfred Engert steuert seinen Ruthmann Cargoloader routiniert an die Laderam-pe der Warenannahme des ZIM | ZOM heran. An Bord hat er das Frühstück für etwa 150 Patienten auf sieben Stationen.Der auffällige, weiße Kleinlaster ist ei-ner von insgesamt sieben Cargoloadern, die ZOM und ZIM wie auch alle anderen Kliniken der Universität mit Essen, Wäsche und anderen Massengütern versorgen. Das besondere an den Güterverteilfahrzeu-gen: Ihr Aufbau kann bis auf Straßenni-veau abgesenkt werden, was das Be- und Entladen besonders einfach und sicher macht.

Rund 16 Stunden am Tag folgen die kompakten LKW und ihre Besatzung einem zentral ausgearbeiteten, oft minu-tengenauen Fahrplan. Ohne den externen Transport von und zu den zentralisierten Einrichtungen, wie Küche, Zentrallager oder Wäscheverteilung, wäre die Patien-tenversorgung an der Uniklinik Würzburg undenkbar.

06:47 UhrTurgay Yalcin vom Hol- und Bringdienst übernimmt vom Fahrer Alfred Engert die Speisewägen und verteilt sie auf die Stationen. Beispielsweise übergibt er sie auf der Station M34 seiner Kollegin Julia Baumiller. Diese bereitet das gelieferte Frühstück auf, kocht Kaffee und Tee und serviert gemeinsam mit einer Pflegekraft um 07:15 Uhr dem ersten Patienten das individuell ausgewählte Frühstück.Die Mithilfe bei der Essensversorgung ist nur einer der Services, die im ZIM von 55 zentralen Kräften abgedeckt wird. So gibt es zum Beispiel einen Laborser-vice, dessen Mitarbeiter Laborgeräte und -utensilien reinigen und desinfizieren. Der

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61Einrichtungen im ZIM

Modulschrank-Service bestückt die Materi-alversorgungsschränke im ZIM | ZOM. Das Servicepersonal nimmt die Bestellungen fehlender Artikel über ein Barcodesystem in den Schränken auf und leitet sie an das Zentrallager weiter. Die gelieferten Materi-alien werden von den Service-Mitarbeitern an den genau vordefinierten Stellen einge-räumt.

08:10 UhrPetra Neuner, ambulante Patientin der Endoskopie, fährt in den neu geschaf-fenen Parkbereich A/B ein, der in un-mittelbarer Nähe zum Eingang des ZIM liegt. Sie findet auf Anhieb einen freien

Seit Anfang Juli dieses Jahres wird der Patientenbegleitdienst von der im Jahr 2007 gegründeten UKW Service GmbH organisiert. Das Portfolio des klinikeigenen Unternehmens mit seinen rund 600 Mitarbeitern umfasst Gebäuderei-nigung, Hol- und Bringdienste, sowie infrastrukturelle und Sicherheitsdienstlei-stungen. Den Patientenbegleitdienst in ZIM und ZOM decken insgesamt 27 Arbeitskräfte ab. Täglich werden bis zu 600 Patiententransporte durchgeführt. Jeder Läufer erledigt an einem Arbeitstag durchschnittlich 25 Patiententransporte und legt dabei eine Wegstrecke von zehn bis 15 Kilometern zurück.

Parkplatz. Da sie leicht gehbehindert ist, benutzt sie den Aufzug, der das Parkdeck mit dem Zugangsweg zum ZIM verbin-det. So erreicht sie in kurzer Zeit und stressfrei die Ambulanz.Das Klinikum verfügt derzeit über insge-samt 1.900 Parkplätze, die in Zusammen-arbeit mit einem spezialisierten Dienst-leistungsunternehmen bewirtschaftet werden. Die Parkplätze stehen quotenmä-ßig den Mitarbeitern sowie den Patienten, Besuchern und sonstigen Externen zur Verfügung. Diese Quoten können dem tatsächlichen aktuellen Bedarf jederzeit flexibel angepasst werden, damit der zur Verfügung stehende Parkraum möglichst optimal ausgelastet werden kann.Darüber hinaus sind Planungen im Gange, weiteren Parkraum zu erschließen, zum Beispiel durch die Erweiterung von beste-henden Parkflächen sowie den Bau eines Parkhauses.

08:15 UhrPeter Heinzl schiebt das Krankenbett einer Patientin zum Herzkatheterlabor im zweiten Untergeschoss des ZIM. Bis zu seiner Übernahme in den Patientenbe-gleitdienst durch die UKW Service GmbH war er Rettungssanitäter beim Baye-rischen Roten Kreuz.

Gesteuert werden die „Läufer“ über eine speziell auf diese Aufgabe zugeschnittene Software. Folgendes Anwendungsbeispiel veranschaulicht die Funktionsweise des Systems: Eine Krankenschwester muss einen hilfsbedürftigen Patienten für eine CT-Untersuchung ins zentrale Röntgenin-stitut schicken. Der Transportauftrag wird von der Pflegekraft mit einigen Mausklicks am PC erfasst und elektronisch über das Krankenhausinformationssystem übertra-gen. Das Programm ermittelt den Läufer, der für diesen Transport die beste räum-liche und zeitliche Position hat. Mittels einer SMS an sein Handy wird er mit dem Transport beauftragt. Nach Erledigung des Auftrags meldet er sich mit einem Tasten-druck auf seinem Mobiltelefon als „frei“ beim System zurück. Auf diese Weise arbeiten die Patientenbegleiter pro Tag rund 500 Aufträge ab. Die durchschnitt-liche Transportzeit beträgt dabei knapp 15 Minuten. Da die Software Wegzeiten automatisch optimiert, werden Kosten minimiert und der Transport beschleunigt. Gleichzeitig wird durch diese Leistungen das Pflegepersonal von pflegefremden Aufgaben entlastet, was wiederum den Pa-tienten auf den Stationen zugute kommt.Die Aufträge werden nach einer klaren Prioritäten-Hierarchie abgearbeitet. An erster Stelle stehen Notfälle, zum Beispiel

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Einrichtungen im ZIMdie Lieferung von dringend benötigten Blutkonserven. Dann folgen die Patienten-transporte zu und von den Operationssälen. Auf den Plätzen drei und vier stehen die Transporte zu den Einrichtungen der Funkti-onsdiagnostik sowie Routineeinsätze.

10:30 UhrJürgen Geiger, Stationsleiter der Station M43 benötigt dringend die Krankenak-te eines Patienten. Hierzu nutzt er die Kastenförderanlage des ZOM | ZIM-Kom-plexes.Insgesamt 2,5 Kilometer Schienenweg verlaufen hinter den Sichtwänden und in den Decken des Krankenhauses. Auf ihnen gleiten 150 Kastenfahrzeuge mit jeweils bis zu fünf Kilogramm Transportmenge zwischen 57 „Bahnhöfen“ hin und her. Die Strecke verläuft sowohl in der Horizonta-len, als auch in der Vertikalen, das heißt auch zwischen Stockwerken. Das Innere der Kastenwägen ist so konstruiert, dass nicht nur Patientenunterlagen, sondern auch medizinische Proben ohne nennens-werte Turbulenzen transportiert werden können. Der Transport mit dem Kasten-fördersystem dauert bei der weitesten Distanz zwischen Start- und Zielstation maximal zwölf Minuten.

12:00 UhrFür Nicole Hofmann und eine ihrer bei-den Angestellten beginnt der Arbeitstag in ihrem Frisörsalon an der Magistrale, dem Hauptverbindungsweg im ZIM | ZOM. Die Kundschaft des voll ausgestatteten Studios setzt sich zu jeweils einem Drittel zusammen aus Patienten, Klinikperso-nal und Begleitpersonen. Gerade für die Psyche von vielen längerfristig Kranken ist das Gefühl, zwischendurch bei einem Frisörbesuch ein Stück „normales Leben“ zu führen, besonders wichtig.

13:15 UhrMittagspause! Der Nephrologe Dr. Kai Lopau gönnt sich nach einem arbeitsreichen Vormittag die erste Erholungsphase des Tages. Er nutzt dazu das Bistro-Restaurant „Insel“ an der Schnittstelle zwischen ZOM und ZIM. Zusammen mit dem Restaurant-Betriebs-leiter Thilo Vierheilig hat die Uniklinik hier in den vergangenen Monaten eine Wohl-fühlzone mit über hundert Plätzen geschaf-fen, die vom Personal, wie von Patienten und Besuchern gleichermaßen gerne genutzt wird. Neben einem preisgünstigen Tagesessen werden täglich weitere Akti-onsgerichte sowie ein reichhaltiges An-

Bilder (2): Helmuth Ziegler

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Links: Die Mitarbeiter des

Patientenbegleit-diensts der Uniklinik Würzburg sind in der

Regel ehemalige Rettungsdienstkräfte

Mitte: Sieben Ruthmann-

Cargoloader sorgen für den Massen-

transport von Essen, Wäsche

und Abfällen

Rechts: Das Bistro-Restaurant

„Insel“ bietet Platzfür über 100 Gäste

63Einrichtungen im ZIMgebot für die kalte Zwischenverpflegung angeboten. Darüber hinaus sorgen Thilo Vierheilig und sein Küchenteam für das Catering bei Symposien, Tagungen und sonstigen Veranstaltungen der Uniklinik.

16:50 UhrIn der Notaufnahme der Medizinischen Klinik ist ein 63 Jahre alter Mann mit Ver-dacht auf Herzinfarkt eingeliefert worden. Dr. Sebastian Maier fordert die Labor-werte vom Zentrallabor an. Die Blutröhr-chen werden als Notfallblutprobe mittels Rohrpostanlage innerhalb kürzester Zeit ins Zentrallabor gesandt. Schon nach 40 Minuten kann Dr. Maier die Laborbe-funde auf seinem Bildschirm begutachten und die notwendige Therapie einleiten. Die maximale Reisezeit zwischen den am weitesten auseinander liegenden der insgesamt 25 Rohrpost-Stationen beträgt unter drei Minuten. Speziell beim Trans-port von Laborproben werden damit die Grenze des sinnvoll Machbaren erreicht, da bei noch höheren Geschwindigkeiten die Fliehkräfte die transportierten Präpa-rate, wie zum Beispiel Blutproben, schädi-gen können.

22:10 UhrBeim Desinfektor Andreas Mock klingelt das Telefon. Die Leitstelle beordert ihn auf die Station M43, um eine Raumdesin-fektion durchzuführen. Seine Tätigkeit, die als „Scheuer-Wisch-Desinfektion“ definiert ist, wird von einem Team aus zehn Desinfektoren im Schicht-dienst rund um die Uhr für das gesamte Uniklinikum angeboten. Ansonsten küm-mern sich allein im ZIM weitere 51 Reini-gungskräfte um die Sauberkeit. Die hier jährlich zu reinigende Fläche beträgt etwa zwölf Millionen Quadratmeter! ■

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Einrichtungen im ZIM

Informationstechnologie im ZIM: Ein Gewaltakt in kürzester Zeit

Helmut Greger, IT-Leiter

Das Servicezentrum Medizin-Informatik (SMI) unterstützt die Abläufe im Hin-blick auf elektronische Datenverarbei-tung im gesamten Klinikum.

Es war eine besondere Herausforderung vor und während des Bezuges des ZIM, innerhalb von vier Wochen die notwendige Infrastruktur den Nutzern in den neuen Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen:

Bauseitig wurden 1.400 Glasfaser-Netz-werkdosen und 2.400 Kupfer-Netzwerk-dosen installiert. Für die Nutzung durch PCs wurden 1.200 Netzwerk-Anschlüsse aktiviert, 500 für den Betrieb von Druckern und weitere 60 zum Anschluss von Medi-zingeräten. 1.100 Anschlüsse wurden für die Telefonie eingerichtet. Das Netzwerk im ZIM stellt an jedem Arbeitsplatz einen Durchsatz von einem Gigabit/Sekunde zur Verfügung. Die Kommunikation zwischen Netzwerkkomponenten und zum Kliniknetz erfolgt auf der Basis der 10-Gigabit-Tech-nologie, wobei zur Erhöhung der Ausfall-sicherheit alle Komponenten redundant ausgelegt sind. Die Telefonie im ZIM setzt auf der neuen VOIP (VoiceOverIP)-Technologie auf, so dass nahezu alle Telefone nicht mehr über ein eigenes Netz mit der Telefonanlage

verbunden sind, sondern über das Daten-netz mit der Telefonanlage kommunizieren. Die überwiegende Anzahl der Netzwerk-anschlüsse wurde in Kupfertechnologie ausgeführt, um unter anderem die Tele-fone hierrüber mit Strom versorgen zu können. Im ZIM wurden 820 IP-Telefone eingerichtet.Neben diesen Anschlüssen steht im gesamten ZIM WLAN nach dem 802.11n-Standard flächendeckend zur Verfügung. Dazu wurden 200 Accesspoints installiert, die von zwei WLAN-Controllern zentral gesteuert werden. Um die telefonische Erreichbarkeit sicherzustellen, wurden im ZIM 140 DECT-Sender installiert und ne-ben den bisher im Altcampus eingesetzten DECT-Telefonen wurden 200 neue DECT-Telefone ausgegeben.

In den Tagen vor Inbetriebnahme der neu-en Räumlichkeiten wurden 430 neue PCs und 260 Drucker und Multifunktionsgeräte aufgestellt und angeschlossen. Dies ge-schah, um alte DV-Endgeräte zu ersetzen, den neuen Abläufen in den neuen Räumen gerecht zu werden und um die Patienten-versorgung auch während des Umzugs sicherstellen zu können. Daneben wurden ca. 500 PCs und 200 Drucker umgezogen und unter den neuen technischen Gege-benheiten wieder ans Datennetz ange-schlossen.

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65Einrichtungen im ZIMIm Gegensatz zum ZOM wurden im ZIM neben den speziellen Netzwerkräumen zwei Serverräume zur Aufnahme der zen-tralen Rechner und Netzwerkkomponenten geplant. Diese sind mit modernster Tech-nik ausgestattet: die Räume sind an das Notstromnetz angebunden und zusätzlich mit redundanten USVen ausgestattet, so dass auch bei Stromausfall die DV-Versor-gung sichergestellt werden kann. Raum-kühlung und neue wassergekühlte Server-racks stellen sicher, dass die entstehende Wärme aus dem Raum abgeführt wird.

Viel wurde in die Multimediatechnik im ZIM investiert Die beiden Hörsäle wurden mit Mehrfach-projektionsmöglichkeiten ausgestattet, über die zentral gesteuert vom Dozenten-pult aus Bilder aus dem angeschlossenen PC und auch Videos aus dem Netz prä-sentiert werden können. Daneben wurde ein Abstimmsystem mit Eingabe an jedem Sitzplatz installiert, welches im ZOM-Hör-saal bereits erfolgreich eingesetzt wird. In den Seminarräumen wurden anstatt der herkömmlichen Leinwände für die Beam-erprojektion Smartboards installiert. Diese haben den Vorteil, dass sie die Einfachheit eines Whiteboards mit den Möglichkeiten eines Computers verbinden.

Auch an den Patientenbetten hat Multi-mediatechnik Einzug gehalten. An jedem Bettenstellplatz wurde ein Patienten-Cockpit an der Wand befestigt, über das der Patient telefonieren, fernsehen, Radio hören und im Internet surfen kann. In Zu-kunft wird es auch möglich sein, dass der behandelnde Arzt hierüber Informationen wie zum Beispiel Röntgenbilder darstellen und mit dem Patient besprechen kann. Zur Unterstützung von Forschung und Lehre wurden in der neuen Bibliothek im ZIM 30 DV-Arbeitsplätze eingerichtet, um dort Literatur- und Internetrecherche be-treiben zu können. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, über das vorhandene WLAN mit eigenen Rechnern Recherchen durch-führen zu können ■

Bild: photocase.com/teresto

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Daten und FaktenDaten und Fakten

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Daten und Fakten 67Seit der Grundsteinlegung für das Luitpoldkrankenhaus 1912 wurde am Universitätsklinikum in Würzburg fast immer gebaut, umgebaut und erweitert.Im Jahr 2004 hat Ministerpräsident Stoiber das Zentrum für Operative Medizin „ZOM“ bei der Übergabe an seine Nutzer als „Edelstein“ der Medizin bezeichnet.Nunmehr ist nach einer Planungs- und Bauzeit von annähernd zehn Jahren mit dem Zentrum für Innere Medizin ein wei-terer solcher „Edelstein“ für Unterfranken und im Speziellen für die Mitarbeiter des Klinikums in Pflege, Forschung und Lehre fertig gestellt worden.

Wer von der A3 kommend nach Würzburg einfährt, erblickt über der Stadt, wie eine Stadtkrone, die Festung Marienberg. Mit der Fertigstellung des Gesamtkomplexes des Medizinisch-Operativen Zentrums mit dem Neubau für die Innere Medizin als zweitem Bauabschnitt ist auf dem Hang im Stadtteil Grombühl eine zweite Stadtkrone entstanden, die gleichsam ebenfalls über der Stadt schwebt. Dass dieser Bau nicht beschwerend oder gar erdrückend erleb-bar wird, ist im Besonderen der Entwurfs-idee der Architekten zu verdanken, die das Gebäude in seiner Struktur dem Genius Loci angemessen aufgegliedert und ange-passt haben.

Neubau für die Innere Medizin:Ein Meilenstein für Pflege, Forschung und Lehre

Roman Zirngibl, Staatliches Bauamt Würzburg, FB Universitätsbau

ProjektdatenMit einer Nutzfläche von 22.600 m², einer Bruttogeschossfläche von rund 62.000 m² und einem Rauminhalt von 280.000 m³ wurde die größte staatliche Baumaßnahme in Bayern in den letzten sechs Jahren und das umfangreichste Bauprojekt der Julius-Maximilians-Universität seit 1945 errichtet. Neben den reinen Baukosten von 168 Millionen Euro (inkl. Zyklotron) wurden etwa 34 Millionen für die Ersteinrichtung und 40 Millionen Euro für Erschließungs-maßnahmen investiert. In dem Gebäude-komplex sind seit Juni 2009 die beiden Medizinischen Universitätskliniken, und die Universitätsklinik für Nuklearmedizin pati-entenfreundlich und auf höchstem medi-zintechnischem Niveau untergebracht. Die drei Kliniken umfassen 260 Planbetten und 41 Tagesbetten. Das Institut für Klinische Transfusionsmedizin und Hämotherapie und das Institut für Klinische Biochemie und Pathobiochemie mit dem Zentrallabor bezogen ebenfalls neue und verbesserte Räumlichkeiten. Das Institut für Röntgendi-agnostik im Zentrum für Operative Medizin wurde wesentlich erweitert und kann somit das gesamte Medizin-Operative Zentrum unter Synergieeffekten versorgen. Zur pati-entennahen Forschung wurden zudem über 2.000 m² Forschungsflächen geschaffen und zwei Hörsäle errichtet.

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Daten und Fakten

ProjektablaufKonzipiert wurde der zweite Bauabschnitt des Gesamtkomplexes des Medizinisch-Operativen Zentrums bereits im Wettbe-werbsverfahren zum ersten Bauabschnitt 1993. Aber erst mit der Erarbeitung des Campus-Konzeptes für die Medizinische Fakultät 1999 mit einer Strukturplanung über 25 Jahre konnten die Vorausset-zungen geschaffen werden, damit das Raum- und Funktionsprogamm beauftragt und im November 2000 nach einer Be-arbeitungszeit von 16 Wochen vorgelegt werden konnte. Eine Interministerielle Bau-kommission genehmigte im Januar 2001 den Bauantrag und erteilte umgehend

den Auftrag zur Erstellung der Haushalts-unterlage. Nach Durchführung von neun VOF-Verfahren wurden unter Prüfung von 200 teilnehmenden Ingenieurbüros die Projektanten im Frühjahr 2001 ausgewählt. Über die Planungs- und Bauzeit erhöhte sich die Anzahl der beteiligten Architektur- und Ingenieurbüros auf 21.

Auf Grund von juristischen Verfahren im Rahmen der Durchführung der VOF konn-te konkret erst im Juli 2001 mit der Erstel-lung der HU-Bau begonnen werden. Durch das Engagement aller Beteiligten war es dennoch möglich, die Haushalts-unterlage rechtzeitig im Januar 2002, nach einer Bearbeitungszeit von sechs Mona-ten, vorzulegen. Bereits im April 2002 wur-de die Haushaltsunterlage genehmigt und der Weiterführungsauftrag erteilt. Es war möglich, die Ausführungs- und Genehmi-gungsplanung so voranzutreiben, dass am 12. Dezember 2002 die Baufreigabe erteilt werden und direkt im Anschluss am 13. Dezember 2002 die Grundsteinlegung durch Ministerpräsident Stoiber erfolgen konnte.

Mit den Erdbaumaßnahmen wurde 2003 begonnen. In Zusammenarbeit mit der Stiftung Julius-Spital und der Stadt Würzburg wurden die zu fördernden Erd-

massen von 240.000 m³ Aushub umwelt-gerecht ortsnah in Erddeponien im Rah-men von landwirtschaftsverbessernden Maßnahmen und Lärmschutzmaßnahmen untergebracht. Auch hier waren weitere Erdbewegungen notwendig, so der Ab-raum und der Wiederauftrag von Vegetati-onsschichten, so dass insgesamt Massen von über 400.000 m³ bewegt wurden.

Mit den eigentlichen Rohbauarbeiten konnte im Oktober 2004 begonnen wer-den. Dabei wurden 38.000 m³ Beton und 5.000 t Stahl verarbeitet. 2006 wurden nach dem Richtfest die Ausbauarbeiten in Angriff genommen.

Insgesamt waren an der Maßnahme 94 Firmen beteiligt. Diese Arbeiten konn-ten im Frühjahr 2009 fertig gestellt wer-den, sodass nach einer gewissen Einar-beitungszeit der Klinikbetrieb am 28. Juni 2009 aufgenommen werden konnte. Zuvor wurde das Gebäude am 21. Juni 2009 der Öffentlichkeit im Rahmen eines Tages der Offenen Tür vorgestellt. Diese Gelegenheit nahmen weit über 9.000 Men-schen wahr.

GebäudekonzeptWie bereits oben erwähnt, besticht der Gebäudeentwurf trotz seiner erheblichen Größe durch die erlebbare optische Leich-tigkeit der Baumassen und die Einbindung in die Topographie. Das Gebäude fügt sich so in das Gelände ein, das trotz der Ge-samtanzahl von neun Geschossen immer nur drei, maximal vier Geschosse optisch erlebbar sind. Ein Auszug aus der Preisge-richtsbeurteilung mag den Planungsansatz hier verdeutlichen.

Die städtebauliche Qualität, geprägt durch die lineare Gebäudestruktur und die fächerförmige Anordnung der Bet-tenhäuser ist sehr überzeugend. Leichte Verdrehungen der Basisflächen und der Hochbauten, sowie Abterrassierung der Basisflächen verstärken die Einbindung

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Daten und Fakten

Aus der Luft sind die vier Betten-

häuser des ZOM | ZIM gut

zu erkennen

69in die Topographie. Die Maßstäblichkeit der Baukörper und der Zwischenräume wird erreicht durch die Gliederung in vier Bettenhäuser, die deutlich verankert sind auf der tiefer liegenden Basisfläche des Untersuchungs- und Behandlungstraktes. Wohltuend wird die flächige Begrünung zwischen der Wohnbebauung und der Krankenhausanlage empfunden, ebenso die organische Verbindung der gut pro-portionierten Grünräume zwischen den Bettenhäusern mit den übrigen Grünflä-chen. Die jetzt vorliegende Planung für den Neubau der Operativen Fächer (erster Bauabschnitt) lässt den nördlichen Ge-bäudeabschluss bewusst indifferent und fordert somit eine Vervollkommnung durch die spätere Innere Medizin (zweiter Bauab-schnitt) schon heute ein. Dann wird die Intention des Wettbewerbes – Verdrehung auch der Basisflächen und somit eine verstärkte Einbindung in die Topographie – vollends spürbar.

Medizinstandard und PatientenversorgungsstandardDass ein Klinikum einer Universität den höchsten Standard in der Medizintechnik und der Patientenversorgung erfüllt, ist an sich eine Selbstverständlichkeit. So sei nur erwähnt, dass zur Patientenversorgung im Rahmen der Medizintechnik Geräte

der neuesten Generation mit Beschaf-fungskosten von über 20 Millionen Euro eingebaut wurden. Höhepunkte sind die Einrichtung eines Zyklotronbereiches und die Errichtung von GMP-gerechten Phar-maziebereichen im Rahmen der Knochen-marktransplantation. Aber Patientenversorgung erschöpft sich nicht nur in Medizintechnikausstattung. Eine moderne Klinik muss auch in ihrer räumlichen Konzeption, in der Farbkon-zeption und in der Ausstattung der frei zugänglichen Kommunikationsbereiche wie Cafeteria, Terrassen, Lichthöfe und Wartebereiche eine Qualität aufweisen, die den Patienten den zugegebenermaßen erzwungenen Aufenthalt so erträglich und entspannt wie möglich macht. Dies mag die besondere Situation im Be-reich der Therapiestation der Nuklearme-dizin verdeutlichen. Auf Grund der spezi-ellen Behandlung sind die Patienten dort in dem Bereich aus Strahlenschutzgründen geschlossen untergebracht. Zu früheren Zeiten bedeutete dies die Unterbringung in dunklen, abseits gelegenen Klinik-bereichen. Zu Beginn der Entwicklung der Nuklearmedizin waren diese Patientenzim-mer oftmals in Kellerbereichen, oft ohne Tageslicht untergebracht.

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Daten und FaktenIn Würzburg ist nun eine Station entstan-den, die voll am Tageslicht orientiert ist. Die Patientenzimmer sind in drei Stufen konzipiert. Erste Stufe ist das eigentliche Patientenzimmer, dessen Fassade durch Glas ganz zu einem vorgestellten Winter-garten zugeordnet ist. Dieser Wintergarten wiederum ist einem Parkbereich zugeord-net, der wenn auch nicht begehbar, so doch optisch den Hintergrund für die Pati-entenzimmer bildet. Der Parkbereich selbst stellt als Sperrbereich den Strahlenschutz zum allgemeinen Staatsgebiet im Sinne des Strahlenschutzes dar. Für Patienten, die sich tagelang in diesen Räumen auf-halten, ohne sie verlassen zu können, stellt dies eine hohe Qualität dar.

Lichthöfe wurden aufgewertet, die Cafe-teria als Patientenrestaurant eingerichtet und die gesamte Farbkonzeption des Gebäudes so eingestellt, das das Gebäude selbst einen ruhigen Hintergrund für die vielfältigen Bewegungen und Nutzungen darstellt, ohne sich aufzudrängen. Kritiker solcher Konzeptionen nennen dies oft abwertend Hotelcharakter oder Hotel-standard. Dies ist nicht Ziel solcher Überle-gungen. Ziel ist vielmehr ein Ergebnis, wie es bei der Durchführung der Kunstwettbe-werbe zu Tage trat. Bei den Begehungen mit den Künstlern vor Wettbewerbsabgabe

wurde mehrmals die Ansicht laut, dass man sich in diesem Gebäude gar nicht wie in einer Klinik fühle. Diese Ansicht wurde auch bei zahlreichen Gesprächen mit Be-suchern am Tag der Offenen Tür deutlich.

AusblickMit der baulichen Fertigstellung und der Aufnahme des Patientenbetriebes ist ein wichtiger Meilenstein in der Entwicklung des Klinikums der Julius-Maximilians-Uni-versität Würzburg abgeschlossen. Aber er ist eben nur ein Meilenstein in der notwen-digen baulichen Entwicklung des Klini-kums und der Medizinischen Fakultät in Würzburg. Ein großer Teil der Inhalte des Campus-Konzeptes harren noch der bau-lichen Umsetzung. Es ist zu hoffen, dass die zukünftige wirtschaftliche Situation es dem Freistaat Bayern ermöglicht, auch weiterhin an seinen Universitätsstandorten wichtige Investitionen vorzunehmen und damit zukunftsträchtige Konzepte wie das Campus-Konzept Würzburg umzusetzen ■

Bilder (2): Wolfgang Dürr Bild: Wolfgang DürrBild: Wolfgang Dürr

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Daten und Fakten 71

ZIM: Zeittafel

1993 Struktureller und städtebaulicher Wettbewerb (zusammen mit Bauabschnitt I)

2000 Erstellung Raum- und Funktionsprogramm

2001 Entwurfsplanung und Haushaltsunterlage Bau (HU-Bau) in 6 Monaten

02/2002 Genehmigung durch den Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags

03/2002 Beginn der Werkplanung und Ausführungsunterlage Bau (AFU-Bau)

12/2002 Zustimmungsbescheid nach Art. 86 BayBO

12/2002 Grundsteinlegung durch Ministerpräsident Dr. Edmund Stoiber

2003 Beginn der Erdbau- und Verbauarbeiten

10/2004 Beginn der Rohbauarbeiten

05/2006 Richtfest

09/2008 Betriebsbeginn UKW „Insel“ (Restaurant)

06/2009 Inbetriebnahme

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Daten und Fakten

Baudaten

Gebäudedaten

Erdaushub 240.000 m³

Erdreich bewegt 400.000 m³

Stahlbeton 38.000 m³

Stahl 5.000 t

Gesamte Nutzfläche 22.587 m² 36,6 %

Verkehrsfläche 16.820 m² 27,3 %

Funktionsfläche 13.253 m² 21,5 %

Konstruktionsfläche 9.000 m² 14,6 %

Bruttogeschossfläche 61.662 m²

Bruttorauminhalt 278.679 m³

Bettenzahl: 260 Plan- und 41 Tagesbetten

Rechts: Das ZOM | ZIM in der Modellansicht(Bild: Staatl. Bauamt

Würzburg)

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73Daten und Fakten

Baukosten

Gesamtbaukosten ZIM 165,0 Millionen €

Technikgebäude 17,5 Millionen €

Zusatzplanung Zyklotron 3,0 Millionen €

Gesamt 185,5 Millionen €

zusätzlich Ersteinrichtung ca. 34 Millionen €

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Daten und Fakten

Projektbeschreibung

Der Neubau für die Innere Medizin des Universitätsklinikums ist das größte Bau-projekt des Freistaates Bayern in Würzburg seit 1945.

Zusammen mit dem 2004 fertig gestellten Zentrum für Operative Medizin wird mit seiner Fertigstellung 2009 eine Gesamt-maßnahme abgeschlossen sein, deren erste Planungsüberlegungen bis in das Jahr 1988 reichen. In diesem Jahr wurde das erste Zielplanungskonzept erarbeitet, das die Notwendigkeit eines Neubaues für die chirurgischen Fächer und die Fächer der Inneren Medizin dokumentierte.

1993 wurde der Wettbewerb durchgeführt, aus dem das Architekturbüro Schuster Pechtold Partner als Sieger hervorgegan-gen ist.

Parallel zur Realisierung des ersten Bau-abschnittes konnte ab dem Jahr 2000 mit den Planungen für den Neubau der Inneren Medizin mit der Aufstellung des Raum- und Funktionsprogramms begon-nen werden. Die Haushaltsunterlage Bau zur Vorlage im Bayerischen Landtag wurde 2001 in der Rekordzeit von sechs Monaten erarbeitet.

Mit den Erdbauarbeiten wurde 2003 be-gonnen. Die eigentlichen Rohbauarbeiten starteten am 11. Oktober 2004. Mit dem Richtfest am 24. Mai 2006 endet die erste Phase der Erstellung.

Parallel wurde seit Januar 2006 mit den Ausbauarbeiten begonnen. Die Fertigstel-lung ist nun im Juni 2009 erfolgt.

In dem neuen Gebäudekomplex des Uni-versitätsklinikums erhalten nun die beiden Medizinischen Kliniken und die Klinik für Nuklearmedizin einen neuen Standort.

Das Institut für klinische Transfusionsme-dizin und Hämotherapie und das Institut für Klinische Biochemie und Pathobioche-mie mit dem Zentrallabor des Klinikums beziehen ebenfalls neue und verbesserte Räumlichkeiten. Das Institut für Röntgen-diagnostik im Zentrum Operative Medizin wird wesentlich erweitert und kann so das gesamte Medizinisch-Operative Zentrum versorgen.

Zur patientennahen Forschung werden zudem über 2.000 m² Laborflächen ge-schaffen.

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75Daten und Fakten

Planungsbeteiligte

Bauherr: Freistaat BayernNutzer: Universitätsklinikum WürzburgProjektleitung: Staatliches Bauamt Würzburg, FB UniversitätsbauProjektsteuerung: Ingenieurbüro Prof. Burkhardt, MünchenGebäude: Schuster Pechtold Schmidt Architekten GmbHBauphysik: Wölfel Beratende Ingenieure, HöchbergAußenanlagen: Landschaftsarchitekten Dietz und Partner, ElfershausenTragwerk: Leonhardt, Andrä und Partner, StuttgartHeizung, Lüftung, Sanitär: Ingenieurbüro REA, WürzburgElektrotechnik: Ingenieurbüro ABI, WürzburgDV- und TK-Anlagen: Ingenieurbüro Steinigeweg, Darmstadt, WeimarMedizintechnik: Teamplan, Gesellschaft für Planung und Organisations- und Gesundheitswesen, TübingenBetriebsorganisation: Teamplan, TübingenSigeko: Ingenieurbüro Waldbröl & Schleinkofer, WürzburgKüchentechnik: P.S. Plan, MünchenSV Brandschutz: IBS, Ingenieurbüro für Brandschutz und Sicherheits- technik, SonnebergVermessung: Seib Ingenieur-Consult, WürzburgBauleitung: Kessler und Rupp, AugsburgInnenarchitektur: Reinhard May, architectural & interior designLichtplanung: Ingenieurbüro Bamberger, PfunzStrahlenschutz: Siemens, Erlangen

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Medizin IMedizinische Klinik und Poliklinik I Zentrum Innere MedizinOberdürrbacher Str. 6 · Haus A397080 Würzburg

Direktor: Prof. Dr. Georg ErtlTel. 0931-201-39001 · Fax 0931-2016-39001

Schwerpunktleiter EndokrinologieProf. Dr. Bruno AllolioTel. 0931-201-39200 · Fax 0931-201-639200

Schwerpunktleiter NephrologieProf. Dr. Christoph WannerTel. 0931-201-39300 · Fax 0931-201-639300

Schwerpunktleiter PneumologieProf. Dr. Michael SchmidtTel. 0931-201-39420 · Fax 0931-201-639420

HerzkatheterlaborProf. Dr. Peter SchanzenbächerTel. 0931-201-39181 · Fax 0931-201-639191

IntensivstationPriv.-Doz. Dr. Sebastian MaierTel. 0931-201-43540 · Fax 0931-201-643550

Medizin IIMedizinische Klinik und Poliklinik IIZentrum Innere MedizinOberdürrbacher Str. 6 · Haus A397080 Würzburg

Direktor: Prof. Dr. Hermann EinseleTel. 0931-201-40001 · Fax 0931-201-640001

Schwerpunktleiter Hämatologie/OnkologieProf. Dr. Ralf BargouTel. 0931-201-40014 · Fax 0931-201-640013

Schwerpunktleiter GastroenterologieProf. Dr. Michael ScheurlenTel. 0931-201-40020 · Fax 0931-201-640201

Schwerpunktleiter Rheumatologie/Klinische ImmunologieProf. Dr. Hans-Peter TonyTel. 0931-201-40100 · Fax 0931-201-640100

Schwerpunktleiter InfektiologieProf. Dr. Hartwig Klinker Tel. 0931-201-40043 · Fax 0931-201-640043

Schwerpunktleiter PsychosomatikProf. Dr. Herbert CsefTel. 0931-201-40060 · Fax 0931-201-640160

Schwerpunktleiter StammzelltransplantationPD Dr. Gernot StuhlerTel. 0931-201-40052 · Fax 0931-201-640052

NuklearmedizinKlinik und Poliklinik für NuklearmedizinUniversitätsklinikum WürzburgOberdürrbacher Str. 6 · Haus A497080 Würzburg

Direktor: Prof. Dr. Christoph ReinersTel. 0931-201-35000 · Fax 0931-201-635000

RöntgendiagnostikInstitut für RöntgendiagnostikZentrum Innere MedizinOberdürrbacher Str. 6 · Haus A397080 Würzburg

Direktor: Prof. Dr. Dietbert HahnTel. 0931-201-34000 · Fax 0931-201-634001

TransfusionsmedizinInstitut für Klinische Transfusionsmedizinund HämotherapieZentrum Innere Medizin Oberdürrbacher Str. 6 · Haus A397080 Würzburg

Direktor: Prof. Dr. Markus BöckTel. 0931-201-31300 · Fax 0931-201-31376

Klinische Biochemie Institut für Klinische Biochemie und Pathobiochemie mit Bereich ZentrallaborZentrum Innere Medizin Oberdürrbacher Str. 6 · Haus A497080 Würzburg

Direktor: Prof. Dr. Ulrich WalterTel. 0931-201-45000 · Fax 0931-201-645000

Leiter Zentrallabor: Dr. Udo SteigerwaldTel. 0931-201-45010 · Fax 0931-201-645010

Universitätsklinikum WürzburgAnstalt des Öffentlichen RechtsJosef-Schneider-Str. 2 97080 WürzburgTel. 0931-201-0info@klinik.uni-wuerzburg.dewww.klinik.uni-wuerzburg.de

Redaktion: Susanne Just, Helmuth ZieglerLayout: Robert WenzlBilder (soweit nicht anders vermerkt):Universitätsklinikum Würzburg