Das Orakel der langen Nasen - Sebastian Beele und Sabrina Weil

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Papierfresserchens MTM-Verlag von Pau l, d e m A m eis e nb are n D ie s pa nn en de n Ab en te ue r L a n g e n N a s e n D as O r a k e l d e r D as O r a k e l d e r L a n g e n N a s e n Sebastian Beele Sabrina Weil

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Leseprobe: Hardcover, ca. 70 Seiten mit zahlreichen farbigen Illustrationen, ET: 26.10.2011, Preis: 13,90 Euro Klappentext: Der kleine Ameisenbär Paul wird ständig wegen seiner langen Nase ausgelacht. Also macht er sich eines Nachts heimlich auf den Weg, um das sagenumwobene „Orakel der Langen Nasen“ zu finden, das angeblich auf alle Fragen und Probleme eine Antwort weiß. Dabei muss er aufregende Abenteuer bestehen und trifft auf einige kuriose und witzige Weggefährten, die ihn jedes Mal ein Stückchen näher zum Orakel führen. Oder etwa doch nicht?

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Papierfresserchens MTM-VerlagPapierfresserchens MTM-Verlag 13,90 €

Der kleine Ameisenbär Paul wird ständig wegen seiner langen Nase ausgelacht. Also macht er sich eines Nachts heimlich auf den Weg, um das sagenumwobene Orakel der Langen Nasen zu finden, das angeblich auf alle Fragen und Probleme eine Antwort weiß.

Dabei muss er aufregende Abenteuer bestehen und trifft auf einige kuriose und witzige Weggefährten, die ihn jedes Mal ein Stückchen näher zum Orakel führen. Oder etwa doch nicht?

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Sabrina Weil

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Für Paul, der ein verwunschener Junge war und für den Würstchen

aus dem Rasen wuchsen

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Das Orakel der Langen Nasen

Die spannenden Abenteuervon Paul, dem Ameisenbaren

Sebastian Beele und Sabrina Weil

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Es war ein schöner, sonniger Nachmittag im Zoo.

Paul, der kleine Ameisenbär, saß wie nahezu jeden Tag im Schat-ten des großen Baumes und spielte mit seinem großen, gelben Ball.

Ploing machte es, als der Ball von der Mauer des Geheges ab-prallte und zielsicher wieder in Pauls Pfoten landete.

Mit dem Ballspiel kannte Paul sich gut aus. Oft saß er stunden-lang im Schatten des Baumes und hatte großen Spaß daran, dem gelben Ball dabei zuzusehen, wie er von der großen Stein-mauer abprallte und wieder zu ihm zurückrollte.

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Das war weitaus schwieriger als es aussah, denn wenn er nicht genau aufpasste, wie stark und wohin er den Ball warf, dann konnte dieser schon mal wild und unkontrolliert über die Wiese kullern.

Manchmal versuchte Paul auch, andere Sachen im Gehege als Ballspielpartner zu benutzen, aber der Baum warf den Ball immer an unvorhersehbare Stellen zurück, was keinen Spaß machte.

Auch seine Mama war keine gute Ballwerferin.

Paul hatte einmal probiert, den Ball gegen den Rücken seiner Mama zu werfen und ihn danach wieder zu fangen, aber da war seine Mama wütend geworden und hatte ihn ausgeschimpft.

Früher hatte Paul auch einmal einen roten Ball gehabt, der so-gar fast noch mehr Spaß gemacht hatte als der gelbe, mit dem er gerade spielte.

Aber seit er den roten Ball an einem ähnlich warmen Tag wie diesem voller Übermut über die Mauer seines Geheges gewor-fen hatte, war jener leider verschwunden.

Die Menschen, die dort täglich standen und ihm bei seinen Ball-kunststücken zusahen, hatten den roten Ball einfach nicht zu-rückgeworfen.

Den Fehler wollte Paul nicht noch einmal machen, deshalb spielte er seitdem lieber mit der Wand, da gab es keine bösen Überraschungen.

Die Menschen fand Paul sowieso seltsam.

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Sein eigenes Fell war immer buschig und gleich dicht, aber die Menschen schienen im Sommer fast gar kein Fell zu haben und im Winter waren sie unter ihren dicken, bunten Pelzschichten oft kaum zu erkennen.

Auch waren die Menschen immer laut und aufgeregt, wenn sie Paul bei seinem Ballspiel zusahen.

Sicher, seine Würfe gegen die Mauer waren toll, aber so ganz verstand Paul die Aufregung darum auch wieder nicht. Denn um einiges toller und spannender als seinen eigenen Ball fand er die bunten, fliegenden Bälle, die manche der kleineren Men-schen an Schnüren mit sich herumtrugen.

Wie gerne hätte Paul auch mal so einen fliegenden Ball gehabt, wahre Magie war das!

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Ploi...hihi machte es, als der Ball von der Mauer abprallte und wie gewohnt zu-rück in Pauls Pfoten rollte.

Ploi...hihi?

So ein Geräusch hatte sein Ball noch nie gemacht.

Überrascht schaute Paul sich um und sah hoch oben über der Mauer den Grund für das

ungewohnte Geräusch: Ein kleines Men-schenmädchen stand dort und kicherte

lautstark vor sich hin.

Neugierig setzte Paul sich auf und schaute nach oben. Vielleicht hatte

das Mädchen ja einen dieser magi-schen fliegenden Bälle dabei!

„Hihi, guck mal Mami, was für eine blöde lange Nase!“, kicherte das Mädchen und streckte den Arm aus. Ihr Finger zeigte dabei direkt auf Paul. „So eine alberne Nase hab ich ja noch nie gese-hen, was für ein dummes Tier!“, krakeelte sie weiter.

Paul runzelte die Stirn. Alberne Nase? Dummes Tier? Sprach das Mädchen etwa von ihm und machte sich über ihn lustig?

Nach und nach fielen auch die anderen Zoobesucher in das Ge-lächter mit ein, immer mehr Finger zeigten auf den armen Paul.

Tränen schossen dem kleinen Ameisenbären in die Augen, er kam sich plötzlich ganz klein und bemitleidenswert vor.

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Wieso lachten die Leute über ihn? Er war doch gar nicht dumm! Er war ein toller Ballwerfer! Und genau das würde er dem Mäd-chen jetzt beweisen!

Trotzig nahm Paul seinen gelben Ball in die Pfoten und warf ihn so fest, wie er nur konnte gegen die Mauer.

PLOING machte es und der Ball flog beängstigend schnell zu-rück auf ihn zu. Doch genau in dem Moment, in dem er den Ball mit seiner Pfote fangen wollte, kullerte ihm eine Träne ins Auge und seine Pfote griff ins Leere.

Verwirrt blinzelte er dem Ball nach, der in der hintersten Ecke des Geheges liegen blieb, während das Gelächter um ihn herum noch lauter wurde.

Beschämt kroch Paul unter die schützenden Äste seines Bau-mes, um den spöttischen Blicken der Zuschauer zu entgehen. Dort wartete er zusammengekauert, bis es dunkel wurde und auch die letzten Besucher gegangen waren.