Das Rapier 2010-1 - Hoechstadter Musketiere · 4 Wachaufzug, den Ort rauf und runter gelaufen, ich...

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Das Rapier Das Rapier Das Rapier Das Rapier Vereinszeitung der „Höchstadter Musketiere e.V.“ Ausgabe 1/2010

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Vereinszeitung der „Höchstadter Musketiere e.V.“

Ausgabe 1/2010

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Mitteilungen der Vorstandschaft

Einladung zur ordentlichen

Jahreshauptversammlung 2010

Am Samstag den 20. März 2010 findet um 19.00 Uhr im Haus der Vereine die Jahreshauptversammlung mit folgender Tagesordnung statt.

Tagesordnung

1. Begrüßung durch den 1. Vorstand 2. Totengedenken 3. Verlesung des Protokolls der letzten Jahreshauptversammlung 4. Bericht des 1. Vorsitzenden 5. Bericht des Schussmeisters 6. Bericht des Schatzmeisters 7. Bericht der Kassenprüfer 8. Entlastung des Schatzmeisters und der Vorstandschaft 9. Grußworte Ehrengäste 10. Bestellung eines Wahlausschusses 11. Neuwahl der Vorstandschaft 12. Lager Buch, Lager Höchstadt 13. Veranstaltungen & Termine 2010 14. Wünsche und Anträge

Bitte teilt uns immer mit, wenn sich an eurer Anschrift, Telefonnummer oder Bankverbindung etwas ändert. Es ist sehr aufwändig und zum Teil auch mit Kosten verbunden, wenn wir nicht mehr euere aktuellen Daten haben. Wer aktuell informiert sein will und auch kurzfristige Termine erhalten will, möge bitte seine E-Mail Adresse an [email protected] senden. Ich versuche Euch vor allen Veranstaltungen nochmals genaue Infos per Mail zu geben und auch aktuelle Vereinsinfos schnell an die Mitglieder weiterzugeben. Besucht auch unsere Homepage www.hoechstadter-musketiere.de und schreibt mal in unser Gästebuch. Auch für Lob oder Kritik sind wir jederzeit offen, denn nur wenn Anregungen kommen, können wir auch etwas verbessern. Peter Lorz 1. Vorsitzender

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Berichte über Aktivitäten 2009

Altdorf Lange Nacht 11.-12. Juli 2009

Erst mal nach Bamberg, Ausbildungsmesse mit Domi besuchen, Martin wollte zwar fahren, hat aber viel Arbeit und jetzt keine Zeit. Wenn aber Domi so ein Interesse zeigt, muss das unterstützt werden. Danach ab nach Altdorf, Hubertus und Fritz warten schon. Begrüßung bei den Kroaten, Zelt und Sonnensegel aufgebaut, Tisch und Bänke zusammengeschraubt, rein in die Stadt. Bäh – was ist denn da passiert? Betonverbundsteine anstelle des historischen Pflasters, alles Steril (aber Rolli gerecht). Pfui, eine Schande für die Festspielstadt Altdorf. Die Gruppen, die am Marktplatz lagern, können keinen Zelthering einschlagen, alles muss mit großen Betonblöcken festgemacht werden. Wo ist das Flair, der Charme der mittelalterlichen Stadt, des Lagerlebens am Markt? Nur noch Fress- und Saufbuden. Die Landsknechtgruppe Zee und die Holksche Horde kämpfen recht aussichtslos gegen den Trist an. Der Schmied voll eingebaut, die müssen sich doch wie im Zoo vorkommen. Einige Damen versuchen die Besucher mit mittelalterlichen Klängen zu unterhalten, aber die leisen und beschaulichen Weisen gehen im Trubel gnadenlos unter. 2009 ist das Jahr des Kommerzes, da legt man wohl nicht mehr soviel Wert auf die Tradition. Also einmal durch und zurück ins Lager der Kroaten. Hier ist noch alles in Ordnung, etwas abseits der Hauptwege sind die Straßen noch mit Kopfstein gepflastert. Die Kroaten geben auch acht, wer in Ihr Lager kommt. Aber halt, auch hier hat sich was verändert, hat doch jemand den schönen Brunnen geklaut. Gernot kommt, er hat die Hexe dabei, jemand muss ja fahren, auch einige andere der Stiber schauen vorbei. Heidi Ehrl aus Breitenbrunn ist auch da. Hubsi und Fritz müssen schon gehen, schade! Es wird ein gar lustiger Abend, Georg ist auch da und schwänzt den Schlussapplaus beim Schiller. Um Mitternacht wird auf den Geburtstag der Hexe angestoßen, die erste Flasche „schwarze Sünde“ ist schnell leer! Vorne am Tor spielt so eine Heavy Metal Band, passt echt gut ins Wallensteinfest (der Walli tät sich im Grab umdrehen). Wie sich herausstellte wurde diese „Musik“ auch die Untermalung des Schillerstückes. Immer nach dem Motto, wenn schon nicht gut, dann doch wenigstens schön laut. Na ja in Altdorf scheint ein neuer Wind zu wehen, da sollen nur einige acht geben, dass daraus kein Orkan wird. Ab ins Feldbett Model „US Army“, nie wieder, da lob ich mir mein historisches. Sonntag früh: Kaffee und Laugenbrezeln machen munter, die erste Kroaten sind auch schon auf, Irrtum, die waren gar nicht schlafen. Ansonsten liegen auf Feldbetten, unterm Sonnensegel, neben den Kanonen und auf Bänken allerlei Kroaten noch im Tiefschlaf. Sepp und Marga kommen, wir sind jetzt wieder zu viert.

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Wachaufzug, den Ort rauf und runter gelaufen, ich als einsamer Musketier. Mittagessen bei den Kroaten, der Koch ist gut, von der Figur her könnte er mein größerer Bruder sein. Ab geht´s das Festspiel ruft, bin mit meiner Muskete mit bei der Holkschen Horde. Überfall auf Altdorf. Die Altdorfer mit ihren Spießen, wir mit Musketen, da drohen wir ordentlich, die Lunten glimmen, meine Muskete ist echt, die anderen nur Attrappen. Mit Vater, Mutter und Dominik zum Marktplatz, Kaffee und Kuchen essen, sind recht spät dran, 2. Spiel ist nicht, gehen gleich mit zum Festzugaufstellen. Georg hat es auch nicht zum Spiel geschafft, diesmal muss Markus mit seinem Kopf für die Unversehrtheit Altdorfs bürgen. Festzug: Den Ort rauf und runter, mit den Kroaten abgesetzt, Lager fertig abgebaut, Verabschiedung, Heimfahrt, um halb neun noch bei Joanna zum Essen vorbeigeschaut, um fünf nach neun den Dominik abgegeben, Wochenende vorbei, aber schee war’s doch! Kinderferienprogramm 2009

Auch dieses Jahr zogen die Musketiere in den Engelgarten, nicht um die Stadt vor Feinden zu verteidigen, sondern um den Höchstadter Kindern einige Stunden Kurzweil zu schenken. Schon in der Früh wurde ein kleines Lager aufgebaut, der Pavillon wurde als Verpflegungs- und Schankstelle von meinen Marketenderinnen in Beschlag genommen. Doch bevor wir etwas aufbauen konnten, mussten wir erst einmal 2 Eimer voll Glasflaschen und Scherben im Pavillon und im Engelgarten zusammenräumen. Es wurde auch ein ganzer Eimer voll Zigarettenkippen und anderer Müll im Pavillon zusammengefegt. Nachdem nun alles sauber war bauten wir unser Lager auf. Für alle die eine Pause an einem schattigen Ort brauchten standen Tische und Bänke unter unserem großen Sonnensegel bereit. Eine große Attraktion war sicherlich die Druckluftkanone: Hier wurden Korken auf einen 2x2 Meter großen Burgnachbau abgeschossen. Drachen, Fenster und kleine Glöckchen bildeten das Ziel. Nebenan wurde von den Kleinsten mit Kinderarmbrüsten auf Wildschweinklappscheiben geschossen. Unter einem kleinen Sonnensegel wurde beim Kinderbasteln eifrig gemalt, geklebt und verziert. Helga Schulz hat hier wieder für alle Altersgruppen das richtige Bastelmaterial und die fachliche Anleitung und Hilfe bereitgestellt. Am Schauzelt konnten einige Ausrüstungsgegenstände und auch Teile der Bewaffnung des Musketiers begutachtet und auch mal unter Aufsicht getestet werden. Wer hier vorbeischaute bekam auch Informationen zu den Musketieren, ihrer Zeit und der Ausrüstung, denn ein Motto der Höchstadter Musketiere ist „gelebte und erlebte Geschichte“. Ein großer Anziehungspunkt war wie immer das Langbogenschießen. Etliche Pfeile trafen die Mohrhuhnscheiben und kleine und

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große Kinder freuten sich über Ihren Erfolg. Um auch mal Höchstadt zu zeigen dass wir da sind, gab es natürlich auch einige Musketen und Kanonenvorführungen. Musketenschießen mit drillmäßigen Kommandos, wie es im 17. Jahrhundert üblich war und Kanonenscheißen mit ¼ Ladung, wobei hier auch mal ein mutiger Besucher die Lunte an das Zündloch halten durfte.

Opa Sepp sorgte am Feuerkorb mit viel Ausdauer dafür, dass die Stockbrote nicht zu schwarz wurden und den Kindern gut mundeten. Einzig die Negerkusswurfmaschine war bei strahlendem Sonnenschein nicht ganz ohne Probleme zu bedienen; Die Schokolade schmolz schneller als man zuschauen konnte. Bei strahlendem Sonnenschein durften die Marketenderinnen viele Gratisbecher mit kühler Limo ausschenken. Aktivität macht aber auch hungrig, sodass auch viele kostenlose frische, selbstgebackene Muffins, Fladenbrote und Laugenbrezeln von den Kindern verspeist wurden. Für die Eltern gab es Kaffe und selbstgebackenen Kuchen, auch kühle Getränke standen bereit. Den ca. 60 Kindern hat es großen Spaß gemacht, viele meldeten schon ihr Kommen im August 2010 an. Der Hauptmann der Höchstadter Musketiere darf sich herzlichst bei allen Helfern und Spendern bedanken.

Die Schlacht am weißen Berg in Prag

18. September 2009, am weißen Berg in Prag tut sich was. Vor der Gedenkstätte am historischen Schlachtfeld zu Prag stehen historische Zelte, Marketendereien, Schmiede und allerlei Händler bauen Stände und Zelte auf. Allerlei Volk, sowohl Union als auch Liga, errichten ihre Lagerstatt auf „Bila Hora“ dem weißen Berg. Kavallerie, Pikeniere, Rondaschiere, Musketiere, Artillerie und allerlei anderes Volk errichtet ein großes Lager. Über 725 Akteure richten sich am weißen Berg häuslich ein. Fahnen wehen, Feuer lodern auf, an allen Enden und Ecken treffen neue Gruppen ein und bauen weitere Zelte auf.

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Ich selbst bin schon früh da, noch keiner aus Delitzsch hat es vor mir nach Prag geschafft. Es gibt einen Lagerplatz. Hier hat schon eine deutsche Truppe aufgebaut, mitten auf dem Platz, zwei Pferde sind auch mit von der Partie. Die Gäule sind nicht unbedingt die schönsten, aber anscheinend sehr robust und wesensfest. Die Reiter kommen mehr aus dem 7 jährigen Krieg und sind ein wenig eigen. Andreas von den Delitzschern kommt an, aber aus Bayern, war wohl nur einige Minuten hinter mir auf derselben Autobahn unterwegs. Jetzt hab ich mir meinen Platz ausgesucht, hinten, neben den Reitern, will gerade anfangen, da treffen auch endlich die restlichen „Teelichter“ ein. Der Lagerplatz wird gestreckt, so weit es geht. Die Delitzscher wechseln mit den Reitern einige unfreundliche Worte, wegen dem Aufbau mitten auf dem Platz, aber jetzt wird das Lager aufgebaut. Geht wie immer Hand in Hand und ruck zuck ist alles aufgestellt und verstaut. Jetzt haben wir Zeit uns noch ordentlich in Prag umzusehen. Mit der Straßenbahn geht es runter in die City. Die Karlsbrücke ist natürlich ein Muss, an der Moldau machen wir in einem Biergarten Rast und weiter geht es in die Innenstadt. Viele historische Gebäude, oftmals schön renoviert, säumen die Straßen. Es geht auf Abend zu. Wir steuern unser nächstes Ziel an, „U Fleku“ da gibt es gutes Bier und gutes Essen, der Laden ist auch weltbekannt und hat dementsprechend auch die Preise. Zurück durch das nächtliche Prag, über den Marktplatz, mit der S- Bahn hoch zum Lagerplatz. Auch hier herrscht reges Treiben, die Marketenderinnen haben gut zu tun. Noch ein wenig nächtliches Lagerleben und ab ins warme Feldbett. Am Samstag ist in der Früh Stellprobe. Die Instruktoren weisen die einzelnen Truppenteile ein. Wer zieht wann wohin, wann wird geschossen, viele Verwundete, auch wir müssen fallen da wir leider auf der falschen Seite sind. Nach der Stellprobe geht es zum Pulver- und Gutscheinempfang. Das Pulver wird in Plastiktüten a 2 kg abgegeben, wer weniger bekommt erhält die brisante Fracht im Plastikbecher. Auf geht’s, Bandelier und Papierpatronen werden aufgefüllt, ein Schnapsbecher von mir und eine leere Filmdose sind das Maß. Mittagessen fassen und so langsam auf das Gefecht vorbereiten.

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Einige Delitzscher relaxen noch unter meinem Vordach, jetzt geht es aber richtig los. Gonzo ruft zum Sammeln, wir marschieren in unseren Bereitstellungsraum. Es sind mehrere tausend Zuschauer da, die Tribüne ist brechend voll, links und rechts drängen sich die Leute hinter die Absperrungen. Mit musikalischer Untermalung moderiert ein echter Könner emotional das gesamte Geschehen. Kutsche und Reiterei drehen ihre Runde, leider kann ich kein tschechisch, bekomm also auch nicht alles mit. Jetzt kommt das geschlagene Heer zurück, blutig, zerlumpt, abgekämpft, die Maske hat gut gearbeitet. Die Musik passt dazu, düster, getragen und man hört auch die Krähen über den Gefallenen rufen. Da, kaiserliche Reiterei, erste Schüsse fallen, die Artillerie gibt Warnschüsse ab, Alarmrufe gellen durch die Lager, Trommeln werden geschlagen, erste Truppen ziehen auf das Feld. Auch auf der gegnerischen Seite ziehen Truppen durch das Lager auf das Feld, Reiterei, Pikeniere, Rondaschiere, Musketiere, immer wieder Trommler und Fahnen. Die Geschütze werden in Stellung gebracht, Nebel zieht über das Feld. Die Geistlichen auf beiden Seiten geben den Kämpfern den Segen der Kirche mit in die Schlacht. Kanonen und Musketen knallen, die Pyrotechniker lassen die Kanoneneinschläge hochgehen, Brände lodern auf, und das alles max. 2 Meter vor einem. Mit Respekt gehen wir über die noch nicht gezündeten Einschlagladungen nach vorne gegen den Feind. 3 Reihen stehen wir Musketiere tief, feuern, Lunte ab, zurück, laden, vorgehen, gegen den Feind, feuern und wieder von vorne. So schnell hab ich noch nie meine Muskete geschossen. Nach etlichen Vorgehen sind wir nahe am Gegner. Der Instruktor läst uns nicht mehr laden, wir versuchen unsere Fahne zu schützen, jetzt sollen die Ersten fallen. Mist, ich steh an vorderster Front, so ein Rammel ballert die gesamte erste Reihe mit einer kleinen Kanone weg. So jetzt erst mal toten Mann spielen. Aber bitte richtig, die Zuschauer sollen was für ihr Geld sehen. Da merkt man erst mal richtig was die für Ladungen im Feld hochjagen, da wackelt der ganze Boden. Na hoffentlich werden wir nicht von der wilden Reiterei, die immer wieder Angriffe startet, über den Haufen geritten. Die Schlacht ist aus, die Kaiserlichen haben die Böhmischen vernichtend geschlagen. Wie durch ein Wunder stehen alle wieder auf. Truppenaufmarsch und Vorbeizug am Publikum, mit 725 Akteuren ist da schon was geboten. Nach einer Parade und der Vorstellung der einzelnen Gruppen geht es ab ins Lager. Abrödeln und Verpflegen heißt die Devise, ca. 2 Stunden Kampf machen hungrig und durstig. Lagerleben und nächtliches Treiben am Platz ist angesagt, Sonntag früh ins Bett, wir wollen ja nochmal nach Prag. Nach dem Frühstück geht es ab in die Innenstadt, mit der Spezialbahn den Berg hoch und dann 299 Stufen den Aussichtsturm rauf. Leider ist es neblig, aber wir sehen auch so genug vom schönen Prag. Mittagessen beim braven Soldaten Schwejk „Im Kelch“ und ab zum Bila Hora, die Schlacht ruft. Noch einmal wie am Tag zuvor, nur noch mehr Zuschauer. 9100 sollen es wohl gewesen sein, mehr Nebel, mehr Feuer, der Wind steht heute günstiger. Ich überlebe etwas länger, gehe dann aber im

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ganzen Pulk mit zu Boden, der Trommler Markus hat es sich quer über meine Beine bequem gemacht. Tolle Gefechtsdarbietungen an beiden Tagen! Ich hätte nur etwas länger leben wollen, ein Nahkampf wär auch nicht verkehrt gewesen. Ab geht’s, Lager abbauen, Hand in Hand geht das ratz-fatz. Verabschiedung und ab auf die Autobahn Richtung Heimat. Es war ein tolles Wochenende, welches ich nicht missen möchte. Bei den Delitzschern bin ich immer gut aufgehoben und komme mir da auch sehr willkommen vor. Die Schlachten waren ein Erlebnis, Prag ist auf alle Fälle eine Reise wert, eine sehr schöne Stadt und viele nette Leute. Jahresabschlusstreffen der 17er in Neufahrn bei den Haunspergern

Am Freitagnachmittag den Dominik aufgelesen und ab geht’s auf die Autobahn Richtung Regensburg. Jetzt noch einige Kilometer Landstraße und wir sind in Neufahrn. Es wird auch so langsam dunkel. Wir haben den Lagerplatz gefunden, jetzt nur noch die Haunsperger aufsuchen und den eigenen Platz zugewiesen bekommen. Über 3 Brücken und nach 5 Hecken hab ich die Marketenderei gefunden. Adrian weist uns ein, wir bekommen eine eigene Insel mitten im See! Zeltaufbau zu zweit und bei stockdunkler Nacht, alles muss über die Brücke getragen werden. Warum haben meine Zeltheringe keine selbstleuchtenden Köpfe? Es wird auch so langsam kalt. Aber wir sind gut drauf und nach etwas mehr als einer Stunde steht unser Zelt. Das Lager ist aufgebaut und eingerichtet. Der Zeltofen haut ne schöne Wärme in unser Heim und mit ner menge Teppiche am Boden kann man sogar barfuß im Zelt laufen, ohne dass einem die Füße abfrieren. Noch mal schnell in die historische Gewandung geworfen und ab in die Marketenderei, schauen wer alles da ist und ein wenig Hallo sagen. Wir sind aber doch schon etwas müde, also geht es heute früh ins Bett. Im Zelt hat es jetzt so um die 17°C, ist ganz angenehm.

Unsere eigene kleine Insel!

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Am nächsten Morgen gehen wir gemütlich frühstücken und sorgen danach für ein ordentliches Lagerfeuer. Dominik ist da ein super Schürmeister, der nur manchmal etwas übertreibt. Viele Freunde sind da und wir haben Zeit uns zu unterhalten. Es gibt noch ein Hauptmannstreffen mit Gundel, hier wird auch die Schlachtordnung die hier hauptsächlich Peter Spengler bearbeitet, angesprochen und alle sollen noch Vorschläge dazu bringen. Am Nachmittag wird ein wenig exerziert und mit Musketen und Kanonen geschossen. Die Musketiere haben sich alle unter dem Kommando von Georg Schindelbeck zusammengefunden. Die Piken werden von Memmingen geführt. Wir geben einige Schüsse ab, gehen im Verbund mit den Piken gegen den Feind und setzen uns, nachdem alle Munition verschossen ist, eilig ab. Dominik und ich schauen uns die Stadt ein wenig an. Bei einem Italiener machen wir eine Verpflegungspause. Nach unseren Recherchen gibt es in Neufahrn leider keine gut bürgerliche Wirtschaft, welche Gerichte aus der Region anbietet. Am Abend findet ein Feldgottesdienst statt, die Haunsberger haben ihren eigenen Pfarrer dabei!

Am Sonntag schlafen wir noch einmal richtig lange aus, in unserem gut geheizten Zelt, und gönnen uns ein leckeres Frühstück. Am gegenüberliegenden Ufer sind auch schon einige Memminger unterwegs, nach ihrem Gehabe und dem niedergedrückten Schilf ist wohl in der Nacht jemand von ihnen in das Wasser gefallen. Abschlussantreten, es werden wieder mal Preise vergeben, beste Gruppe, feinster Herr, schönste Dame, und ein Lebensrettungssonderpreis für einen Schirlinger Musketier, der eine Memminger Dame in der Nacht aus unserem See gerettet hat. Der Dame ist das sehr peinlich und sie verrät, dass noch eine zweite Memmingerin in der vergangenen Nacht ins Wasser ging. Nun, die Damen hätten es auch einfacher haben können, unsere Insel ist auch über eine Brücke zu erreichen. Es war eine sehr schöne Veranstaltung, bestes Wetter und viele Freunde. So macht es Spaß!