Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik IC20021. und ... · sitive Effekte haben". Snoezelen...

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Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Förderung visueller Wahrnehmung - eine pädagogische Bewertung eines Risikopotentials Sven Degenhardt Zusammenfassung Der Einsatz fluoreszierender Materialien und der dazu notwendigen UV-Strahier ist eine praktizierte mediale Entscheidung innerhalb unterschiedlicher pädagogischer und therapeu- tischer Ansätze. Ausgehend von der Analyse dieser Einsatzszenarien wird deutlich, dass die- se instrumentelle Entscheidung nicht aus den Referenzkonzepten ableitbar nnd darüber hin- aus nicht alternativlos ist. Gleichzeitig werden aktuelle Forschungs- ergebnisse aus der Ophthalmologie, der Der- matologie, des Strahlen- und Arbeitsschutzes usw. vorgestellt, die nahe legen, dass ein Risikopotential im Sinne einer "Langzeitein- wirkung geringster Dosen" nicht auszuschlie- ßen ist. Besonders die konkreten Einsatz- szenarien (z.B. Abdunkelnng des Raumes), die erhöhte UV-Transmissionsfähigkeit kindlicher Augen sowie die photosensibilisierende Wir- kung zahlreicher Medikamente (deren Wirk- stoffe ausführlich vorgestellt werden) verbie- tet eine enge GrellZWertdiskussion nach dem Motto "So viel künstliche und zusätzliche UV- Strahlung ist ohne Risiko!". Unter Würdigung der praktizierten Arbeitsschutzauflagen in an- deren Einsatzbereichen dieser UV-Strahler, der Diskussion um die Problematik der UV- Schutzbrillen (Kante bei 400 nm) und ange- sichts der vielen medialen und instrumentellen Alternativen zum Einsatz der UV-Strahler in pädagogischen und therapeutischen Zusam- menhängen wird abschließend resümiert, dass es Zeit ist, den UV-Strahlern wieder die Ein- satzfelder zu überlassen, in denen sie derzeit alternativlos sind: Forensik, Werkstofftechnik, Materialtechnik usw. Pädagogische Einordnung Wahrnehmungsfdrderung mit UV-Strahlen? Kein Mensch würde auf eine derartige Idee kommen! Doch um einen besonders schönen, effektvollen Helligkeits- und Farbkontrast zu erhalten, werden seit Jahren in bundesdeut- schen Bildungseinrichtungen fluoreszierende Materialien in unterschiedlichen Entspan- nungs-, Therapie-, Diagnostik- und Förder- szenarien eingesetzt. Zum Erreichen des fluo- reszierenden Effektes dieser Materialien ist jedoch der Einsatz von UV-Strahlung erforder- lich. Selbst dieser Zusammenhang ist nicht immer präsent, denn die UV-Strahlungsquel- len heißen - marketinggerecht "Schwarz- licht" oder "black light". Diese Umschreibung, die inhaltlich und physikalisch unsinnig ist, hat natürlich einen handfesten Hintergrund: Wer würde schon ins UV-Strahlungstheater gehen, mit der Kindergartengruppe unter UV-Strah- lung entspannt spielen oder in den Förderplan schreiben: ,,Fixationsübungen im UV-Strah- lnngsraum"? Um eine pädagogische Bewertung eines Risikopotentials vornehmen zu können, muss die Diskussion der Risiken der betreffenden UV-Strahlung in die Betrachtung der (behin- derten-)pädagogischen Begründungszusam- menhänge des Einsatzes eingerahmt sein. Dazu gilt es die Frage zu beantworten, in welchen Kontexten der Einsatz fluoreszierender Mate- rialien und damit der Einsatz von UV-Strah- lung im pädagogischen Alltag stattfmdet und auf welche theoretischen Zugänge dabei zu- rückgegriffen wird. Im Ergebnis der Analyse scheinen sich zwei Einsatztypen abzuzeichnen: ad 1) Ein Typ generiert sich innerhalb der Schnittmenge von Zugängen, wie z.B. Wohl- Sonderpädagogik 37. Jg. 2007, Heft 213, S. 133-145 133

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im paumldagogischen Alltag IIrIIoumloingh IC20021 Haumlnsel und Gretel shy1IdIichte neue Herausforderung ~einschaft der Kindershy eV (Hrsg) Fallverstehen ut bei KindesvernachlaumlssishyIIIJIgresse 2001 Dokumentation lIDIn 1Za Jerahren der qualitativen 1IIIItg Cberblick und AlternatishyIr Forschung Band 322 Frankshy 1Za Kindesvernachlaumlssigung shylpibeduumlrfnisse und die fachlishykn der Jugendhilfe In WM iaumlIer amp R Blum-Maurice v Pashy~ I Die vergessenen Kinder JIIilgImg Armut und Unterversorshyklmchland (S 70-87) Koumlln

IJIlorin

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Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung shyeine paumldagogische Bewertung eines Risikopotentials

Sven Degenhardt

Zusammenfassung

Der Einsatz fluoreszierender Materialien und der dazu notwendigen UV-Strahier ist eine praktizierte mediale Entscheidung innerhalb unterschiedlicher paumldagogischer und therapeushytischer Ansaumltze Ausgehend von der Analyse dieser Einsatzszenarien wird deutlich dass dieshyse instrumentelle Entscheidung nicht aus den Referenzkonzepten ableitbar nnd daruumlber hinshyaus nicht alternativlos ist

Gleichzeitig werden aktuelle Forschungsshyergebnisse aus der Ophthalmologie der Dershymatologie des Strahlen- und Arbeitsschutzes usw vorgestellt die nahe legen dass ein Risikopotential im Sinne einer Langzeiteinshywirkung geringster Dosen nicht auszuschlieshyszligen ist Besonders die konkreten Einsatzshyszenarien (zB Abdunkelnng des Raumes) die erhoumlhte UV-Transmissionsfaumlhigkeit kindlicher Augen sowie die photosensibilisierende Wirshykung zahlreicher Medikamente (deren Wirkshystoffe ausfuumlhrlich vorgestellt werden) verbieshytet eine enge GrellZWertdiskussion nach dem Motto So viel kuumlnstliche und zusaumltzliche UVshyStrahlung ist ohne Risiko Unter Wuumlrdigung der praktizierten Arbeitsschutzauflagen in anshyderen Einsatzbereichen dieser UV-Strahler der Diskussion um die Problematik der UVshySchutzbrillen (Kante bei 400 nm) und angeshysichts der vielen medialen und instrumentellen Alternativen zum Einsatz der UV-Strahler in paumldagogischen und therapeutischen Zusamshymenhaumlngen wird abschlieszligend resuumlmiert dass es Zeit ist den UV-Strahlern wieder die Einshysatzfelder zu uumlberlassen in denen sie derzeit alternativlos sind Forensik Werkstofftechnik Materialtechnik usw

Paumldagogische Einordnung

Wahrnehmungsfdrderung mit UV-Strahlen Kein Mensch wuumlrde auf eine derartige Idee kommen Doch um einen besonders schoumlnen effektvollen Helligkeits- und Farbkontrast zu erhalten werden seit Jahren in bundesdeutshyschen Bildungseinrichtungen fluoreszierende Materialien in unterschiedlichen Entspanshynungs- Therapie- Diagnostik- und Foumlrdershyszenarien eingesetzt Zum Erreichen des fluoshyreszierenden Effektes dieser Materialien ist jedoch der Einsatz von UV-Strahlung erfordershylich Selbst dieser Zusammenhang ist nicht immer praumlsent denn die UV-Strahlungsquelshylen heiszligen - marketinggerecht Schwarzshylicht oder black light Diese Umschreibung die inhaltlich und physikalisch unsinnig ist hat natuumlrlich einen handfesten Hintergrund Wer wuumlrde schon ins UV-Strahlungstheater gehen mit der Kindergartengruppe unter UV-Strahshylung entspannt spielen oder in den Foumlrderplan schreiben Fixationsuumlbungen im UV-Strahshylnngsraum

Um eine paumldagogische Bewertung eines Risikopotentials vornehmen zu koumlnnen muss die Diskussion der Risiken der betreffenden UV-Strahlung in die Betrachtung der (behinshyderten-)paumldagogischen Begruumlndungszusamshymenhaumlnge des Einsatzes eingerahmt sein Dazu gilt es die Frage zu beantworten in welchen Kontexten der Einsatz fluoreszierender Mateshyrialien und damit der Einsatz von UV-Strahshylung im paumldagogischen Alltag stattfmdet und auf welche theoretischen Zugaumlnge dabei zushyruumlckgegriffen wird Im Ergebnis der Analyse scheinen sich zwei Einsatztypen abzuzeichnen

ad 1) Ein Typ generiert sich innerhalb der Schnittmenge von Zugaumlngen wie zB Wohl-

Sonderpaumldagogik 37 Jg 2007 Heft 213 S 133-145 133

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fuumlhlen Entspannung und ganzheitliche W ahrshynehmungsfiirderung sowie den diesen Begrifshyfen nahestehenden Therapieansaumltzen

ad2) Ein zweiter Einsatztyp entsteht im Feld der Diagnostik und Foumlrderung des Sehens vorshyrangig in der FruumlhfOrderung blinder Kinder und in der Arbeit mit schwerstbehinderten Menshyschen

Zum Einsatztyp 1 Eine erste wesentliche Besonderheit dieses Einsatztyps ist die Zielgruppe Fluoreszierenshyde Materialien und UV-Strahlung werden in dem Schnittbereich zwischen ganzheitlicher Wahrnehmungsf6rderung und Entspatmung in allen Altersgruppen und bei behinderten und nicht-behinderten Menschen eingesetzt Darshyuumlber hinaus laumlsst die raumlumliche Anbindung an einen spezifischen Raum zunehmend nach diese Ansaumltze sollen ausdruumlcklich im Klassenshyzimmer in der Klinik atn Krankenbett im Kinshydergarten usw umgesetzt werden

Als Referenzkonzepte dienen ua das Konshyzept der ganzheitlichen Wahrnehmungsf6rdeshyrung von Froumlhlich (vgl ua 1996) das Konshyzept der Sensorischen Integration von Ayres Ansaumltze zur Minimalen Cerebralen Dysfunkshytion und zu Teilleistungsstoumlrungen (vgL dazu ua Knauf Kormatm amp Umhach 2006 Biershymatm 2004) Dabei ist auffaumlllig dass diese Quellen i e S keine Bezuumlge zu einem derartishygen Medieneinsatz anbieten 1m Gegenteil Froumlhlich und Heidingsfelder verweisen ausshydruumlcklich in Reaktion auf die sich verselbstshystaumlndigenden Versionen einer basalen Stimushylation und aus explizit paumldagogischer Sicht darshyauf dass eine eher isolierende und aus dem Alltagszusammenhang herausgenommene Wahrnehmungsf6rderung nicht ausreicht um dem Kind die notwendige Entwicklungsorienshytierung zu geben (1996 S 105) Auch die Konzepte im Zusammenhang mit dem Ansatz von Teilleistungsstoumlrungen bearbeiten die vishysuelle Wahrnehmungs stoumlrung eher aus geshystaltpsychologischer und instrumenteller Sicht Aus sehgeschaumldigtenpaumldagogischer Perspektishyve koumlnnte dazu viel kritisch hinterfragt und anshygemerkt werden fuumlr das hier zu hinterfragende Problem laumlsst sich aber festhalten Bezuumlge zum Einsatz fluoreszierender Materialien finden sich auch in diesen Ansaumltzen nicht Diese entshystehen erst datm wenn zB zu den Spielanshygeboten (vgL ua Biermann 2004) Elemente

(und zwar vor allem ausgewaumlhlte Medien) aus dem Snoezelen beigemischt werden Die dann kreierten Angebote sind gut gemeint aber selten diagnostisch abgesichert Somit entstehen mit hoher Wahrscheinlichkeit Wahrshynehmungsangebote nach dem Motto Vielshyhilft-Viel oder wird schon irgendwie poshysitive Effekte haben Snoezelen selbst stellt sich konzeptionell als multifunktionales Angeshybot dar das sich von einem erholungs- und freizeitorientierten (Aktivitaumlts-)Ansatz in den 70er Jahren zu einem ausdruumlcklichen Foumlrdershykonzept gewandelt hat Mertens beschreibt Snoezelen als Therapie und Foumlrderung zushygleich (2005 S 7) wobei das Angebot in alshylen Entwicklungsstufen eingesetzt werden kann Die zentrale Position des Weiszligen Raushymes wird so Mertens zunehmend durch Geraumltelandschaften ergaumlnzt die in konventioshynellen Umgebungen wie zum Beispiel im Gruppen- oder Klassenraum sowie im Kranshykenzimmer realisiert werden koumlnnen (2005 S 7) Bei der Durchsicht des aktuellen Snoeshyzelen-Praxisbuches von Mertens faumlllt auf dass UV -Strahler fluoreszierende Materialien bzw die klassischen weiszligen Handschuhe wesentlich seltener als konkretes Beispiel (zB im Basisshyraum S 36 und in der Inszenierung Orientalishysche Naumlchte S 189ff) auftauchen als die adshyhoc-Sicht auf die Praxis von Snoezelen oder Snoezelen-inspirierter Szenarien erwarten lieshyszlige Eigentlich ist dies auch Ansatz-konform denn Mertens legt ua groszligen Wert auf die Wirkung von Licht und Farbe (S 43ff) und damit ausdruumlcklich auf Strahlen innerhalb des Bereiches des fuumlr den Menschen Sichtbaren Warum aber der Bruch bei der Umsetzung Mertens beschreibt ein allgemeines Problem das nicht unwesentlich auch in diesem Zusamshymenhang wirken wird Es ist leider haumlufig zu beobachten dass man sich vor der Einrichtung eines Snoezelenraumes nicht ausreichend inshyformiert oft auch keine Vorstellung hat was in diesem Raum geschehen soll und sich uumlber die Wirkungsweise der Geraumlte im Vorfeld weshynig Gedanken gemacht hat (2005 S 29) Eine weitere potentielle Ursache fuumlr das uumlbershyproportionale Verwenden der UV-Strahlung

leider bezeichnend fuumlr die Situation vieshyler Einrichtungen - in den knappen Ressourshycen UV-Strahler und UV-Materialien sind wesentlich preisguumlnstiger als ein Groszligteil des Snoezelen-Licht-Equipments Groszlige Anbieter

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Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

~te Medien) aus ischt werden Die - - sind - gut gemeint shy-8 abgesichert Somit

Wscbeinlichkeit Wahrshy~ dem Motto Vielshy

amp -d schon irgendwie poshySuoezelen selbst stellt

_lIIltlItifunktonales Angeshy~ einem erholungs- und ~kroitaumlts-)Ansatz in den

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JlJlrlI3Jlie und Foumlrderung zushy-l ooci das Angebot in alshy

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werden koumlunen (2005 Eiasx-hi des aktuellen Snoeshy

00 Mertens fillt auf dass lICiZierende Materialien bzw lIec41en Handschuhe wesentlich ~ Beispiel (zB im Basisshy_Ger Inszenierung Orientalishy~ li9ff1 auftauchen als die adshyf Pralli von Snoezelen oder ilia-rliti Szenarien erwarten lieshyt dies auch Ansatz-konform bullkl lLa groszligen Wert auf die lxIII und Farbe (S43ff) und lWIrJI auf Strahlen innerhalb des J tir den Menschen Sichtbaren _ Bruch bei der Umsetzung ein allgemeines Problem -heh auch in diesem Zusamshy IIrird Es ist leider haumlufig zu _ man sich vor der Einrichtung Ianurnes nicht ausreichend inshy-dl keine Vorstellung hat was _ eeschehen soll und sich uumlber ~ der Geraumlte im Vorfeld weshylpmacht hat (2005 S 29) Eine ~ Ursache fuumlr das uumlhershy ~enden der UV -Strahlung lIrzriclmend fuumlr die Situation vieshyIfin - in den knappen Ressourshy~ und UV-Materialien sind iI05giinstiger als ein Groszligteil des ch1-Equipments Groszlige Anbieter

von Spiel- und Therapiebedarf bewerben darshyuumlber hinaus intensiv die Schwarzlichtmateshyrialien Fuumlr verhaumlltnismaumlszligig wenig Geld ist ein emotional-attraktiver mit Effekten gefuumlllshyter Raum gestaltbar der dann ZB dem Sponshysor oder F oumlrderer praumlsentiert werden oder die Einrichtungsbroschuumlre schmuumlcken kann Beide Ursachen das nicht ausreichende Reflektieren der Konzeptionen und das Agieren mit knapshypen Kassen wirken haumlufig auch in den o g Situationen in denen Medien und Konzepte im freien Mix zusammengestellt werden

Zum Einsatztyp 2 Die Diagnostik des (physiologischen) Sehvershymoumlgens obliegt in erster Linie der Ophthalmoshylogie Dass dabei eine moderne Ophthalmoloshygie mit weit mehr als einem eingeschraumlnkten Blick auf die Faktoren Visus und Gesichtsfeld aufwarten kann ist unumstritten So skizzieshyren Zihl und Priglinger (2002) die sensorischen und okulomotorischen Funktionen und Leisshytungen der visuellen Wahrnehmung (nachfolshygend kursiv gesetzt) und ihre Bedeutung (in Klammern) in folgender Auflistung Akkomshymodation (Kontrastsehen Sehschaumlrfe Formshysehen) Konvergenz (Binokularsehen Stereoshypsis) Sakkaden (Transport der Fovea zu Blickshyzielen Abtasten von Objekten Gesichtern und Szenen usw) Folgebewegungen (Fixieren eishynes bewegten Objekts) Optokinetischer NyshystagmusVestibulookulaumlrer Rejlex (visuelle Stabilisierung der visuellen Wahrnehmung bei Eigenbewegung) Gesichtsfeld (Uumlberblick Entdecken und Lokalisieren von Reizen Simultansehen) raumlumliche Kontrastsensitivishytaumlt (raumlumliche Aufloumlsung von Forrndetails Sehschaumlrfe Stereosehschaumlrfe ) Sehschaumlrfe (Formsehen Entfernungssehen) Farbsehen (Objekterkennung) Raumsehen (Abstandsshyund Entfernungswahrnehmung) Formsehen (Objekt- Gesichter- und Szenenwahrnehmung Lesen) Objektwahrnehmung (ErkennenlWieshydererkennen von Objekten) und Gesichtershywahrnehmung (ErkennenIWiedererkennen von Gesichtern und Personen [einschlieszliglich des eigenen Gesichts]) (vgl S 24) Diagnostische Instrumente und Trainings- Therapie- und Foumlrderansaumltze sind dem beruflichen Selbstshyverstaumlndnis sowie den bernfsbedingten Rahshymenbedingungen folgend - stark strukturiert formalisiert und auf experimentelle sowie Laborbedingungen ausgerichtet (vgl dazu

auch Niedeggen amp Joumlrgens 2005) Ausgewaumlhlshyte Beispiel-Therapieplaumlne belegen bei Zihl und Priglinger jedoch eine Reihe von Foumlrderzielen und -maszlignahmen die klare Uumlberschneidungen zu paumldagogischen Ansaumltzen einer Foumlrdernng der visuellen Wahrnehmung im Fruumlhfoumlrdershybereich und in der Arbeit mit schwerstbehinshyderten Kindern und Jugendlichen aufweisen So werden z B die Ziele Steigerung der visushyellen Aufmerksamkeit und Anbahnung der visuelien Neugierde (2002 S 149) genannt Zur Umsetzung werden Medien wie Farbshyfolien Seidenpapier Luftballons Diaprojekshytionen Taschenlampen und weitere lichtquelshylen in ausgeleuchteten und abgedunkelten Raumlushymen empfohlen (2002 S 149 155) Die paumldshyagogische Perspektive der Diagnostik und Foumlrshyderung des Sehens ist seit vielen Jahren zentrashyler Bestandteil blinden- und sehbehindershytenpaumldagogischen Selbstverstaumlndnisses Dies gilt auch in der Arbeit mit schwerstbehindershyten Kindern und Jugendlichen (dazu vgL ua Henriksen amp Henriksen 2006) Das Ziel paumldshyagogischen Tuns ist die Erweiterung der Handshylungsmoumlglichkeiten der Kinder - in Lernzushysammenhaumlngen und natiirlich auch im Alltag Ein Aspekt auf dem Weg zum Erreichen dieses Ziels ist die Arbeit im Dunkelraum (Low-Vishysion-Raum Seherziehungsraum ) zur Diashygnostik und Foumlrderung des Sehens Dort wershyden selbstleuchtende und reflektierende Mateshyrialien mit hohen Helligkeits- und Farbshykontrasten eingesetzt Light-Box Taschenlamshypen Spot-Leuchten Keksbuumlchsen Baumllle untershyschiedlicher Farben Groumlszligen und Materialien Spielzeug farbige Baumlnder Waumlrmedecken shydie Materialienbreite folgt dem individuellen Diagnostik- und Foumlrderbedarf der Kinder und Jugendlichen und waumlchst mit der Erfahrung der Professionellen sowie durch neue technische Entwicklungen zB in der LED-Technologie (LED Light Emitting Diode bzw lichtemitshytierende Diode) In der Fruumlhfoumlrderung und in der Arbeit mit schwerstbehinderten Kindern und Jugendlichen werden jedoch vielleicht auch von Snoezelen-Material-Anbieteru inspishyriert seit Jahren fluoreszierende Materialien und UV-Strahier eingesetzt um einen besonshyders effektvollen Helligkeits- und Farbkontrast zu erhalten (dazu u a Beispiele in Strothmann 1999 S 1760 112 etc) Zudem verstaumlrkt sich aktuell der Eindruck dass gerade diese Meshydienwahl zu einem Exportschlager der Blinshy

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Sven Degenhardt

denpaumldagogik innerhalb der Fruumlhfoumlrderung und der Schwerstbehindertenpaumldagogik wird shyoder werden kann Auch hier gilt das oben zu Snoeze1en gesagte Das Angebot eines billig zu realisierenden und vordergruumlndig effektvolshylen Szenarios wird nicht ausgeschlagen und leider nicht iunner ausreichend genug hintershyfragt Die aktuelle Diskussion pro-und-kontra UV-Einsatz im blindenpaumldagogischen Umfeld (Degenhardt 2006 Buser 2007) zielt dabei zunehmend auf den Fakt dass die visuellen Effekte der UV-Materialien keinerlei Mehrshynutzen erbringen und die anderen - hinlaumlnglich beschriebenen - Medien (dazu auch ausfuumlhrlishyche Beispiele in Strothmann 1999) vollkomshymen zielfuumlhrend und ausreichend sind

Fazit Alle geschilderten Szenarien sind nicht aufden Einsatz der UV -Strahlung angewiesen Sie werden durch den Einsatz dieser Medien vor allem fuumlr Auszligenstehende - schoumlner attrakshytiver und peppiger Sie sind im Einzelfall auch eine preisguumlnstige Alternative fuumlr aufshywaumlndige und teure Lichtinstallationen Die zushynehmende Verwendung der LED-Technik wird die Zahl der ohnehin zahlreich zur Verfuumlgung stehenden kostenguumlnstigen Medienangebote weiterhin erhoumlhen

Nutzen und Risiken des Einsatzes von UVshyStrahlung werden in vielen Disziplinen diskushytiert Ophthalmologie Dermatologie Arbeitsshymedizin Biologie Lichttechnik Strahlen- und Arbeitsschutz Licht-Therapie und Naturheilshykunde etc Im Folgenden soll versucht werden ausgehend von den physikalischen und physhysiologischen Grundlagen das breite Diskusshysionsfeld um das Thema UV -Strahlung und Gesundheit kurz anzureiszligen und bezogen auf die beschriebenen paumldagogischen Szenarien zu fokussieren (ausfuumlhrlicher dazu siehe Degenshyhardt 2006)

UV-Strahlung Physik Technik Anwendungsbereiche

Ultraviolettstrahlung (UV -Strahlung 100 nmshy400 nm in einigen Quellen wird der Grenzwert zum sichtbaren Bereich mit 380 nm angegeshyben) ist eine elektromagnetische Strahlung und wird in der Literatur haumlufig gemeinsam mit dem Licht (sichtbarer Bereich des elektromagshy

netischen Spektrums 400 nm - 780 lUn) und der Infrarotstrahlung (780 nm - 1 mm) zu den optischen Strahlungen gezaumlhlt Der UV-Beshyreich schlieszligt sich an den blau-violetten Beshyreich des sichtbaren Lichts an und unterteilt sich in die Bereiche UV-A (Wellenlaumlngenshybereich 315 nm-400 nm) UV-B (280 nm 315 nm) und UV-C (100 nm-280 nm) Die ultraviolette Strahlung ist im Vergleich zum Licht und zur Infrarotstrahlung (IR-Strahlung) energiereicher wenngleich die Tatsache dass IR-Strahlung als Waumlrme (und damit als Enershygie) wahrgenounnen wird einen gegenlaumlufishygen Eindruck erzeugen koumlnnte Die fuumlr die Erde wichtigste natuumlrliche Strahlungsquelle ist die Sonne dies gilt auch fuumlr die Emission der UV-Strahlung Bedingt durch die Absorption bestiunnter Wellenlaumlngen der UV-Strahlung in den verschiedenen Sehichten der Erdatmoshysphaumlre dringen an verschiedenen Orten der Erde zu verschiedenen Tages- und Jahreszeishyten abhaumlngig von Wetterlagen und dem Grad der Umweltverschmutzung unterschiedliche Dosen der von der Sonne abgegebenen UVshyStrahlung aufdie Erdoberflaumlche UV -Strahlung erzeugt chemische physikalische und biologishysche Wirkungen die angesichts der hohen Enshyergie der einzelnen UV-Quanten eine hohe Reshylevanz in der Technik und in der Medizin geshynerieren

Die Moumlglichkeiten UV -Strahlung kuumlnstlich zu erzeugen sind vieWiltig Neben den Strahshylungsquellen die gezielt und hauptsaumlchlich UV-Strahlung abgeben gibt es Strahler die iunerhalb eines Gesamtspektrums auch UVshyStrahlung abgeben (zB Elektroschweiszliggeraumlte Halogenlampen Buumlhnenscheinwerfer) Kuumlnstshyliche UV-Strahler unterscheiden sich nach dem Grundprinzip der Erzeugung der Strahlung und daruumlber hinaus durch die erreichbare Maximalshyleistung das realisierbare Spektrum die Arshybeitstemperatur den Wirkungsgrad und die Lebensdauer (vgL dazu ausfuumlhrlich Meyer amp Gruss 2002) UV-Strahlungsquellen bedienen in Abhaumlngigkeit von der erreichbaren chemishyschen physikalischen und biologischen Wirshykung im Kern folgende Anwendungsfelder Entkeimung Kosmetik Haumlrtung und Trackshynung sowie Fluoreszenzanalyse Um das Fluoshyreszieren entsprechender Materialien anregen zu koumlnnen kounnen UV-Leuchtstoffiampen (Strahlung im Bereich 320 nm - 410 nm) bzw

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4JOO mn - 780 nm) und 10 mn - 1 rum) zu den

eZaumlhlt Der UV-Beshy_ kn blau-violetten Beshy

lJdJIs an und unterteilt L--A (Wellenlaumlngenshy1 bull UV-B (280 nmshy

IOOnm-280nm) Die ~ 1St im Vergleich zum

- g (IR-Strahlung) _kleb die Tatsache dass ~ nmd damit als Enershy

inl einen gegenlaumlufishy-=-pIl_ildilekoumlnnte Die fuumlr die

Strahlungsquelle ist ach fuumlr die Emission der

durch die Absorption -_n der UV-Strahlung in sdnchten der Erdatmoshy

_ ~hiedenen Orten der 118 Tages- und Jahreszeishy

111dIerlagen und dem Grad dI_IZllIlg unterschiedliche ~ Sonne abgegebenen UVshyampIklberflaumlche UV -Strahlung

pirSikalische und biologishy angesichts der hohen EnshyL-Quanten eine hohe Reshy IIDd in der Medizin geshy~

I L --Strahlung kuumlnstlich zu riIiilrig Neben den Strahshy eezielt und hauptsaumlchlichI~ gibt es Strahler die bull GcsmttspektfUlll8 auch UVshyLB Elektroschweiszliggeraumlte Bilmenscheinwerfer) KUuml11Stshyrerscheiden sich nach dem Eaeugung der Strahlung und 1IIIrdl die erreichbare Maximalshy~e SpektrUlll die Arshy__ den Wirkungsgrad und die ~ dazu ausfuumlhrlich Meyer amp Li--Snahlungsquellen bedienen YOll der erreichbaren chemishylriaIIschcn und biologischen Wirshy folgende Anwendungsfelder ~erik Haumlrtung und Trockshy

lIIoreszenzanalyse Um das FluoshyiiplXhender Materialien anregen bMunen UV-Leuchtstofflampen 11 Bereich 320 nm-410 nm) bzw

Der Einsatz von UV-Strahlung in f)i](71~nfik

UV-LED (schmaler peak im Bereich 365 nmshy380 nm) zum Einsatz Wesentliche Einsatzshyfeider sind

Automobil- und Werkstoff technik (Haarshyriss-Suche zB in Klimaanlagen und Werkshystuumlcken) Textilindustrie (Suche nach Verunreinigunshygen etc) Lebensmittelindustrie (Suche nach Faumlulnis etc) Kriminalistik bzw Forensik (Aufdecken von Geld- und Kunstfaumllschungen Spurenshysuche vor allem nach Fingerabdruumlcken und Koumlrperfluumlssigkeiten) Materialpruumlfung (Archaumlologie Edelsteinshypruumlfung Saatgutpruumlfung) Postverkehr (Echtheitspruumlfung von Briefshymarken) Effektbeleuchtung und Werbung (Theater Partykeller Bars Schaufenstergestaltung )

UV -Strahlung und Gesundheit

Um die Wirkung der UV-Strahlung auf den menschlichen Koumlrper abschaumltzen zu koumlnnen muumlssen die Absorptions- und Transmissionsshyeigenschaften der menschlichen Haut und des Auges betrachtet werden Die einzeluen Hautshyschichten haben einen unterschiedlichen Breshychungsindex und eine unterschiedliche Verteishylung der Chromophore was zu unterschiedshylichen Reflexions- Uumlbertragungs- und Streushyungseigenschaften je nach Wellenlaumlnge fuumlhrt Die Eindringtiefe der Strahlung in die Dennis wird wegen des Gefaumlszligsystems mit der Absorpshytion der Strahlung dnrch das Blut (Haumlmogloshybin Oxyhaumlmoglobin) im Bereich 300 nm bis 600 nm und dnrch die Streuung in der Kolshylagenfaserschicht beeinflusst Die Farbstoffe in der Homschicht sind vorrangig Melanin Uroshycaninsaumlure und Proteine Die Hornhautuntershyschicht besteht aus lebensfaumlhigen Zellen und besitzt die gleichen Farbstoffe wie die Homshyschicht Hier spielen die Nukleinsaumlnren der DNA bezuumlglich der kurzweIligen UV-Strahshylung eine lebenswichtige Rolle Strahlung mit Wellenlaumlngen zwischen 800 nm und 1400 nm (knrzwelliges Infrarot) kaun am tiefsten bis in die subkutane Schicht eindringen die daher als das optische Fenster der Haut bezeichnet wird (Fisch 2000 S 23)

Die unterschiedliche photophysikalische Wirkung der UV-Teilbereiche (UV-A photoshysensibilisierend UV-B erythemwirksam UVshyC keimtoumltend) generiert in Verbindung mit der Eindringtiefe in die menschliche Haut und dem Schutzmechanismus der Haut (Lichtschwiele Hornhautverdickung PigmentiernnglBraumlushynung) den in unserem Kultnrkreis aktuell exisshytenten Effekt dass ein Schutzmechanismus aus kosmetischen Gruumlnden zweckentfremdet wird (Steinnletz Matthes Hofmann ua 2001 S 5) und die Haut bewUsst mit einershydiesen Schutzmechanismus ausloumlsenden - Doshysis von UV-Strahlung bestrahlt wird Zum Themenkreis lTV-Strahlung und Gesundheit zu Grenzwerten zum UV-Monitoring (solarer UV-Index) zum Runden Tisch Solarien zur freiwilligen Zertifiziernng von Solarienbetrieshyben und zu aktuellen Gefaumlhrdungsbeurteihmshygen siehe daruumlber hinaus ua INTERSUN das Global UV Project der WHO (httpwww whointuven) American Conference ofGovshyefUlllental Industrial Hygienists (wwwacgih org) International Commission on Non-Ionishyzing Radiation Protection (wwwicnirpde) Bundesamt fuumlr Strahlenschutz (wwwbfsde) Strahlenschutzkorumission (wwwsskde)Beshyrnfsgenossenschaftliches Institut fuumlr Arbeitsshyschutz - BGIA (wwwhvbgdedlbia) Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (wgtIwbauade )

Fuumlr die Beurteilung der Wirksamkeit der UV-Strahlung auf das menschliche Auge sind zuerst die Spezifik der menschlichen Koumlrpershyhaltung und die anatomischen Gegebenheiten zu beruumlcksichtigen Der aufrechte Gang die Kopfualtung und die in den Augenhoumlhlen leicht nach hinten versetzten Augen sind nicht nur in Bezug auf die allgemeine Leistungsfaumlshyhigkeit des Sehens sondern auch unter dem Aspekt eines natuumlrlichen UV-Schutzes zu wuumlrshydigen Die Transmissions- bzw Absorptionsshyeigenschaften der optisch wirksamen Bestandshyteile des menschlichen Auges sind in Bezug auf die UV-Strahlung sehr heterogen waumlhrend die Hornhaut die UV-Strahlung bis ca 300 nm vollstaumlndig absorbiert nimmt der Absorptionsshyanteil bis 360 mn ab Entsprechend nehmen die Absorptionsleistungen des Kammerwassers der Linse und des Glaskoumlrpers zu (vgl Methshyling 1996 S 10 11 und Abbildung 1) Beachshytenswert ist die Tatsache dass die Faumlhigkeit der Linse UV-Strahlung im UV-A-Bereich zu abshy

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Sven Degenhardt

Abb 1 Absorption von UV-Strahlung durch die Augenmedien (Methling 1996 S 11)

280

300

320

340

360

Kornea Kammarshywasser linse

sorbieren altersabhaumlngig ist und mit dem Alshyter zunimmt Die Durchlaumlssigkcit fuumlr langshyweIlige UV-Strahlung und fuumlr sichtbare Strahshylung verschiebt sich mit zunehmendem Alter zu laumlngeren Wellenlaumlngen ( ) da es mit zushynehmendem Alter zu einer leichten Gelbfarshybung des Linseneiweiszlig kommt (1996 S 11 12) Dem folgend dringt (im Vergleich zu Ershywachsenen) mehr UV -A-Strahlung im Kindesshyalter bis zur Retina

Die Unterschiede im Transmissions- und Absorptionsverhalten der einzelnen Bestandshyteile des Auges fUhren zu unterschiedlichen Schaumldigungs szenarien in Abhaumlngigkeit von dem Bereich der einwirkenden UV-Strahlung Der Vollstaumlndigkeit halber soll auf folgende Risiken im Zusammenhang mit dem Einwirshyken der UV-B- und UV-C-Strahlung hingewieshysen werden

Photokeratitis Hervorgerufen durch UVshyStrahlungen im Bereich zwischen 200 nm shy320 nm (Maximum bei 260 mn und 288 nm) kann bereits nach kurzer Einwirkzeit eine Epithelschaumldigung eintreten Die schmerzshyhafte Entzuumlndung kann medikamentoumls beshyhandelt werden und bereits nach 24 Stunshyden ist eine weitestgehende Regeneration des Epithels moumlglich Beispiele sind die Schneeblindheit und das Verblitzen bei Schweiszligarbeiten Photokonunktivitis Durch die gleichen Spektral bereiche der UV -B- und UV -CshyStrahlung kann eine Entzuumlndung der Bindeshyhaut hervorgerufen werden

Fuumlr den im Kontext der Fragestellung relevanshyten Wellenlaumlngenbereich der UV-A-Strahlung sind als Schaumldigungsrisiken zu beachten

Katarakt Zahlreiche Tierversuche und bioshychemische Forschungsergebnisse verweisen darauf dass die Bestrahlung der Linse mit UV-Strahlung im Bereich zwischen 295nm und 325 nm entscheidend fuumlr die Auspraumlshygung einer Katarakt sind (ICNIRP 2003 2004 Roberts 2001 Siekmann 2002a1b ua) UV A radiation is a causal factor in cataract (ICNIRP 2004 S 184) Die Strahlungsintensitaumlt die eine solche Erkranshykung bewirkt liegt weit unterhalb derjenishygen die zu einer akuten Hornhaut- oder Bindehautentzuumlndung fuumlhrt (Siekmaun 2002a S 91) Mit wachsendem Wissen uumlber die Zusammenhaumlnge von UV-A-Strahshylung und Triibungen der Augenlinse steigen die Erwartungen an weitere epidemiologishysche und experimentelle Untersuchungen zu diesem Thema (vgl ua Ayala Michael amp Soumlderberg 2000) Intensive Untersuchunshygen zu entsprechenden Wirkungen der UVshyA-Strahlung im Bereich uumlber 325 mn liegen nicht vor Erste exemplarische Tierversushyche durchgefuumlhrt am Alfred-Krupp-Labor fuumlr Ophthalmopathologie zeigen fuumlr den Strahlungsbereich 340 nm - 400 nm kein akutes Schaumldigungsrisiko in Form akuter Entzuumlndungen etc Potentielle Langzeitshyschaumlden konnten mit dem Design der Studie jedoch nicht uumlberpruumlft werden Angesichts der Gesamtdiskussion und der nicht abshyschaumltzbaren Schaumlden nach Verzoumlgerung wird jedoch auch fuumlr diesen Wellenlaumlngenshybereich zur Vorsicht geraten Photoretinitis bzw Schaumlden der Netzhaut Lediglich 1 der UV -A-Strahlung erreicht bei einem Erwachsenen die Netzhaut (bei Kleinkindern ist es ein groumlszligerer Anteil)

138

Der Einsatz von V _trrhllnO in Diagnostik und visueller WulnrJ1el1lmttnl

OIllJV-Strahlungl-oI-_12I (Methling

1IIk Tierversuche und bioshy~~-gebnisse verweisen

Besirahlung der Linse mit Bereich zwischen 295um

_illwlr-idend fiir die AuspraumlshykI sind (ICNIRP 2003 ~L Siekmaun 2002alb ~ is a causal factor in

_11 2004 S 184) Die bullbull13-( die eine solche Erkranshy

iIIt ibullbulleit unterhalb derjenishy- akuten Homhaut- oder _1102 fuumlhrt (Siekmannl Mit -wachsendem Wissen

ir daumlngevon UV-A-Strahshy en der Augenlinse steigen - an weitere epidemiologishyIF meIle Untersuchungen zu _ Tl ua Ayala Michael amp 1]Il101 Intensive Untersuchunshy(llllldlnden Wirkungen der UVshy_Bereich uumlber 325 um hegen ~ exemplarische Tierversushy~ am Alfred-Krupp-Labor lI-npMhologie zeigen fuumlr den ~ 3l0 mn - 400 um kein IifirmSrisiko in Form akuter p - ett_ Potentielle Langzeitshy__mit dem Design der Studie ilJefpruumlft werden Angesichts ~sion und der nicht abshybull Schaumlden nach Verzoumlgerung bull ach fuumlr diesen Wellenlaumlngenshyr -orsicht geraten lIiIiJ b- Schaumlden der Netzhaut I der L-A-Strahlung erreicht Ennchsenen die Netzhaut (bei

011 11 es ein groumlszligerer Anteil)

Dennoch reicht diese Energiemenge aus um uumlber einen laumlngeren Zeitraum einwirkend als chronische Folge zu Prozessen der

Apoptose (Zelltod ohne Schaumldigung des umgebenden Gewebes) in der Netzhaut zu fuumlhren Unter anderem im Zusammeuhang mit der intensiven Forschung zur Altersbeshydingten Makuladegeneration (AMD) trat die Frage nach den Folgen der Einwirkung von UV-A-Strahlung und von blauem Licht auf In aphakic Of pseudophakic eyes (with clear intraocular lenses) high-energy (bIue) and altraviolet -A radiation strikes tbe retina Epidemiological data indicate a signifishycantly increased 5-year incidence of late ARM [age-related maculopathy] in nonshyphakic eyes compared with phakic eyes (Algvere Marshall amp Seregard 2006 S 4) Die Blaulichtgefaumlhrdung (blue light hazard peak bei 440 um) kann irreversibel zu phoshytochemischen Veraumlnderungen der Netzhaut fuumlhren (Photoretinitis ) und ist haumlufig von thermischen Netzhautschaumlden uumlberlagert was die Diagnostik und die Ursachenforshyschung enorm erschwert (vgl Siekmann 2002b) Young children and people who have had a lens surgically removed (aphshyakes) are at a higher risk of retinal damage from UVR and bIue-light (ICNIRP 2003 S 123) Im Tierversuch konnte an der Unishyversitaumlts-Augenklinik Zuumlrich nachgewiesen werden dass 1-5 min von blauem Licht von 408 plusmn 10 um und 25-30 min von 430 20 um deutliche Schaumlden in der Netzhaut mit Apoptose der Sehzellen und reversiblen Schaumlden des Pigmentepithels (Reme 2006 S23) erzeugen Exposure to blue light [403 plusmn 10 um] resulted in severe retinal damage in rats In contrast green light [550 plusmn 10 um] had no effect (Grimm Wenshyzel Williams u a 2001 S 497) Die geshynarmten Kurzzeitversuche mit hohen Lichtshyenergien koumlnnten bis zu einem gewissen Grad - eine Langzeitexposition der menschshylichen Netzhaut mit geringen Lichtdosen sishymulieren (Reme 2006 S 24)

Die Forschungslage veraumlndert sich derzeit so rasant dass die aktuellen Grenzwerte fuumlr kritishysche Bestrahlungsstaumlrken fuumlr den UV-A-Beshyreich und die retinalen Wirkungen kaum gesishychert festschreibbar erscheinen So unterscheishyden sich die entsprechenden Angaben zwishy

sehen der ACGIH (American Conference of Govemmental Industrial Hygienists) und der ICNlRP (International Commission on NonshyIonizing Radiation Protection) um den Faktor 30 (Weber Graber Schulmeister ua 2006 S 130) wobei die ICNIRP den Grenzwert rashypide herabsetzte There is a lack of evident that the low levels of UVA (of the order of 1-3 mW cmmiddot2 or less) experienced in sunlight or found in most indoor work envirouments present a hazard to either skin or eye However the hypothesis originating from in vitro studies that UVA may be one causative agent for cataract ( ) suggests the need for caution with regard to chronic low-Ievel UVA ocular exposhysure The EL [exposure limits] for UVA should protect against potential photochemical injury however experimental threshold data are lackshying In the absence of experimental data the Commission recommends a more cautious apshyproach for chronic ocular exposure (ICNIRP 2004 S 186)

Dem bisher zusammengestellten Gefaumlhrshydungsszenario steht ohne Frage die Anwenshydung von Optischer Strahlung als einer der aumllshytesten prophylaktischen und therapeutischen Methoden des Menschen (Meffert Scherf Piazena ua 2006 S l39) gegenuumlber Optishysche Strahlung ist zum Erlangen wie zum Aufshyrechterhalten von Gesundheit und W ohlbefmshyden unverzichtbar (2006 S 139) Exemplashyrisch seien hier genannt die Lichttherapie die Synchronisation des circadianen Systems (Inshynere Uhr) durch Licht und die Anregung der Vitamin-D3-Produktion durch UV-B-Strahshylung (ausfuumlhrlicher ua Degenhardt 2006 Zulshyley amp Wirz-Justice 1999 Ehrenstein 2006 Krause Dobberke Matulla-Nolte ua 2002 Meffert ua 2006)

Risikoabwaumlgung beim Einsatz von UV-A-Leuchtstofflampen (320 nm-410 nm) im Dunkelraum

Der Frequenzverlauf einschlaumlgiger UV-AshyLeuchtstofflampen zur Anregung der Fluoresshyzenz unterschiedlicher Hersteller ist exemplashyrisch in der Abbildung 2 dargestellt

Die Analyse der Frequenzverlaumlufe ergibt dass ein Groszligteil der Emission im Wellenshylaumlngenbereich 350 um-400 um also im UVshyA-Bereich liegt Es werden also potentiell die

139

Sven Degenhardt

o g Gefahrdungen fuumlr die Augenlinse und die Retina relevant Buser (2007) verweist auf die Tatsache dass bei einer einzelnen Leuchtstoffshylampe (unter defInierten Abstands- und Praumlshysentationsbedingungen die nebenbei beshymerkt - in vielen Szenarien daruumlber hinaus nicht eingehalten werden) eine mit der Emisshysion der Sonne vergleichbare UV-A-Strahlenshymenge auftritt Dazu ist anzumerken dass zwar die biologisch gevrichtete solare UV-Strahlung ab einem Wert von ca 320 nm abnimmt (eryshythemale Wirkfunktion der Conmlission Intershynational de lEc1airage [CIE] Internationale Beleuchtungskommission - vgl Steinmetz ua 200 I S 11) dennoch wird auch dieser Bereich in allen Studien und Diskussionen in die Risikoabschaumltzung OOt eingeschlossen Ein Risiko ist eben nicht auszuschlieszligen Daruumlber hinaus sprechen weitere Faktoren gegen diese Vergleichs-Argumentation

Die o g Einsatzszenarien generieren folgende Faktoren die bei einer Risikoabschaumltzung zu wuumlrdigen sind

Uumlber die Folgen der Langzeiteinwirkung mit geringsten Dosen (sowohl fuumlr die Kinshyder als auch in groumlszligerem Maszlige fuumlr die Proshyfessionellen) koumlnnen derzeit keine durch evidenzbasierte Studien gesicherten Aussashygen getroffen werden Die verstaumlrkte Transmissionsfahigkeit der Linse fuumlr diesen Spektralbereich bei Kinshydern erhoumlht die Strahlenbelastung fuumlr die Retina Der haumlufIge Wechsel der Koumlrperposition (Ruumlckenlage Blickrichtungswechsel etc) erhoumlht die Gesamtmenge der durch das Auge aufgenommenen UV-Strahlung (zB im Vergleich zum Aufenthalt im Freien) Die Abgabe von sichtbarem Licht im Beshyreich um die 410 nm (kleine Spitze) und ggf 430 um durch die UV-A-Leuchtstoffshylampe stellt eine Naumlhe zur Blaulichtgefahrshydung her auch wenn die Strahlenmenge geshyring ist Durch das Fehlen von Forschungsshyergebnissen zu Langzeitwirkungen mit geshyringsten Dosen und zu Auswirkungen von Strahlungen im Bereich unter 410 nm kaun das Risiko einer Langzeitschaumldigung nicht ausgeschlossen werden Der kleine peak bei sichtbarem blauen Licht erzeugt eine psychologische Falle Die UVshyA-Strahlungsmenge ist nicht abschaumltzbar

das schwache blau-violette Licht legt aber subjektiv eine geringe Strahlungsmenge nahe (Niemand wuumlrde sonst auf die Idee kormnen bis zu acht UV-Leuchtstofflamshypen frei haumlngend in der unmittelbaren Naumlhe von Personen anzubringen) Fast folgerichtig entsteht all Zu oft die lllushysion dass bei einer Indirekt-Loumlsung kaum UV -Strahlung in die Augen eindringen kann Die Absorption und die diffuse Refleshyxion sorgt zwar bei den meisten IndirektshyLoumlsungen fuumlr ein nicht mehr oder kaum wahrnehmbares blaues Licht Die jedoch um ein Vielfaches intensivere (aber nicht sichtbare) UV -Strahlung uumlberlebt diese Reflexion aber dank besserer Ausgangsshyleistungen in wesentlich groumlszligerem Maszlige das Ausloumlsen der gewollten fluoreszierenshyden Effekte nach der Reflexion belegt das Vorhandensein von UV-A-Strahlung Die Schutzmechanismen reflektorischer Lidschluss und Lidspaltregulation versagen in dem zu betrachtenden Zusammenhang weil sie fuumlr die Regulierung der Lichtmenge ausgelegt sind Die durch die beteiligten Personen realisiershyte Dunkeladaption fuumlhrt u a zu weit geoumlffshyneten Pupillen dadurch ist das Eindringen einer wesentlich houmlheren Dosis der hier zu betrachtenden Spektralbereiche moumlglich Angesichts der OOt der Schaumldigungsstruktur zusammenhaumlngenden Qualitaumlt und Quantishytaumlt medikamentoumlser Versorgung vorrangig der schwerstbehinderten Kinder und Jushygendlichen sind die Forschungsergebnisse zu phototoxischen und photoallergischen Reaktionen der Haut und des Auges durch Medikamente (vgl Roberts 2001 Schaushyder 2005 Zulley amp Wirz-Justice 1999) zentral zur Kenntnis zu nehmen Der Effekt einer erhoumlhten Photosensibilitaumlt durch ausshygewaumlhlte Medikamente macht es unmoumlgshylich() eine Grenzwertdiskussion zu fuumlhren da durch die Hersteller keine Faktoren anshygegeben werden (koumlnnen) die das Einhalshyten von Grenzwerten handhabbar machen wuumlrde Kleinste Dosen muumlssen in diesem Zusammenhang defmitiv Beachtung fmden

Die fuumlhrende Dermatologin aufdem Gebiet der PhotosensibiJitaumltsfotschung steUt dazu heraus In die Haut gelangte photosensibilisierende Medikamente koumlnnen abnorme biologische

140

kEili2ten Personen realisiershyffihrt u a zu weit geoumlffshy

dadurch ist das Eindringen ~n Dosis der hier zu

Spcbralbereiche moumlglich _der Schaumldigungs struktur 1- _ den Qualitaumlt und Quantishy Versorgung vorrangig Mt Miderten Kinder und Jushy die Forschungsergebnisse _ und photoallergischen bullm Haut und des Auges durch _ 2i Roberts 2001 SchaushyI zIk- amp Wirz-Justice 1999) ~j5 zu nehmen Der Effekt 11m Pbotosensibilitaumlt durch ausshy~mente macht es unmoumlgshy~~-ertdiskussion zu fuhren iE IIersteller keine Faktoren anshy koumlnnen) die das EinhalshylIcaz_etten handhabbar machen ~ Dosen muumlssen in diesem lIIimg definitiv Beachtung finden

Dermatologin auf dem Gebiet der lililsforschung stellt dazu heraus ~1angte photosensibilisierende ~ i)nnen abnorme biologische

Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

Abb 2 Emission der Leuchtstoffshylampen GE Power Blacklight

und GE Blacklight Blue (GE Lighting 2003)

Spectral Power BlackIight Blacklight Blue

I BLB3J)llG05

l-sLE 25llG05

200amp05

i 15i~05 ~ 10i~()5 j ~ 50i~06 ~ 0008-00 +---r-~-f--Ul-L--~-4-----r----4

200 300 400 $00 700

Wavelonglh nm

Reaktionen ausloumlsen selbst wenn Dosen von UV-Strahlung auf die Haut treffen die uumlblishycherweise keinen Schaden anrichten ( ) Phoshytotoxische Reaktionen verlaufen ohne immushynologische Grundlage und koumlnnen deshalb theshyoretisch bereits nach der ersten Exposition mit dem Photosensibilisator bei jeder Person aufshytreten Voraussetzungen sind eine ausreichenshyde Menge der jeweiligen Substanz und eine Strahlung mit dem entsprechenden Aktionsshyspektrum (meist Ultraviolett-A [UV-A 320 bis 400 nm] selten Ultraviolett-B [UV-B 280 bis 320 nm] oder sichtbares Licht [400 bis 780 nm]) Photoallergische Reaktionen setzen dagegen eine Photoallergisierung meist vom Spaumlt-Typ voraus Sie treten deshalb nicht nach dem Erstkontakt mit dem Photo sensibilisator auf (Schauder 2005 S 2314) Der Begriff Photosensibilisierung gilt als Oberbegriff fuumlr phototoxische und photoallergische Reaktioshynen

Folgende Liste der aktuell in Deutschland vershywendeten Medikamente von denen Berichte uumlber Photosensibilisierung vorliegen stellt Schauder (2005 S 2318) vor innerhalb der Wirkgruppen sind die Medikamente entspreshychend der Haumlufigkeiten von Berichten uumlber Photosensibilitaumlt geordnet

Diuretika Hydrochlorothiazid Furosemid Bendroflumethiazid Amilorid Etacrynsaumlushyre Triamteren Spironolacton Xipamid

Nichtsteroidale Antiphlogistika N aproxen Ketoprofen Tiaprofensaumlure Piroxicam Dishyclofenac Phenylbutazon Mefenaminsaumlure Indometacin Ibuprofen

Antimikrobielle Substanzen Sulfamethoxazol Trimethoprim Sulfasalazin Ciprofloxacin

Enoxacin Lomefloxacin Ofloxacin Norshyfloxacin Oxytetracyclin Tetracyclin Doshyxycyclin Minocyclin Isoniazid Gentamishycin Griseofulvin Nitrofurantoin

Substanzen gegen Malaria Chloroquin Chishynin Pyrimethamin Mefloquin Hydroxyshychloroquin

Antipsychotika Chlorpromazin Thioridazin Promethazin Chlorprothixen Perazin Flushyphenazin Promazin Haloperidol

Antidepressiva Amitriptylin Trimipramin Nortriptylin Desipramin Imipramin Doxshyepin Clomipramin

Kardiovaskulaumlr wirksame Substanzen Amioshydaron Nifedipin Chinidin Captopril Enashylapril Fosinopril Ramipril Disopyramid Hydralazin Simvastatin

Antiepileptika Carbamazepin Lamotrigin Phenobarbital Phenytoin Topiramat Valshyproinsaumlure

Antihistaminika Cyproheptadin Diphenhydshyramin Loratadin

Zytotoxische Substanzen Fluorouracil Vinshyblastin Dacarbazin Procarbazin Methoshytrexat Azathioprin

Hormone Corticosteroide Oumlstrogene Progesshyterone Spironolacton

Systemische Dermatika Isotretinoin Methoxshysalen (= 8-Methoxypsoralen)

Andere Goldsalze Haumlmatoporphyrin

Neben den in dieser Liste durch Unterstreishychung hervorgehobenen Medikamenten (Wirkshystoffen) nennen Zulley und Wirz-Justice (1999 S 186) folgende Medikamente die die Photoshysensibilitaumlt der Augen (Netzhaut) erhoumlhen Lishythium (Therapie bei depressiven Erkrankunshygen) Propanolol (BlutdruckHerzmittel) Flushyoxetinen (Antidepressivum) Hydrochloroshy

141

Sven Degenhardt _-~-----

tiazide (BlutdruckHerzmittel) Iprindol (Antishydepressiva) Zu ergaumlnzen ist dass auch NaturshyheilmitteUHeilkraumluter wie zB Johanniskraut Suumlszligstoffe wie ZB Cyclamate und spezifische Inhaltsstoffe von Seifen und Waschmitteln (Antiseptika Blankophore) zu den photoshysensibilitaumltssteigernden Wirkstoffen zaumlhlen (sa httpwwwbfsdeuvuv2sonnenbrand html)

Die Durchsicht einer ad-hoc erhobenen Medikamentenliste einer Einrichtung fuumlr mehrfachbehinderte blinde und sehbehinderte Kinder ergab eine dramatische Praumlsenz potenshytiell photosensibilisierender Medikamente vor allem in den Gruppen der Antiepileptika (uumlber 75 der Medikamente) und der Psychopharshymaka (uumlber 50 der Medikamente) Aber auch Magensaumlurehemmer wie Antra mups und Nexium und die Wechselwirkungen (Wirshykungsverstaumlrkung von Antidepressiva ua durch Salbutamol und die den Abbau von Antiepileptika reduzierende Wirkung von Ritalin) muumlssen unter dem Gesichtspunkt eishyner potentiellen Photosensibilisierung Beachshytungfmden

Moumlgliche Schutzmaszlignahmen

Vor dem Hintergrund der skizzierten Risikoshystruktur scheinen die Schutzmaszlignahmen Zeit Indirekt-Bestrahlung und Abstand unzureichende Problemloumlsungen zu offerieren Besonders unter Beachtung der fehlenden sishycheren Grenzwerte und der durch Medikamenshyte zusaumltzlich potentiell erhoumlhten Sensibilitaumlt verbleibt in auf den Schutz der Augen nur eine intensiver zu hinterfragende Schutzshymaszlignahme der Einsatz einer UV -Schutzbrille

Als Entscheidungshilfe soll ein Blick auf Schutzmaszlignahmen in anderen Einsatzfeldern der UV-A-Strahlung dienen - OSRAM verweist in einem Musterbrief zur

Einschaumltzung der Augengefaumlhrdung bei PfUumlfarbeitsplaumltzen in einem abgedunkelten Raum zusammenfassend Deshalb empfehshylen wir als Vorsichtsmaszlignahme das Tragen einer Schutzbrille in diesem Raum auch desshyhalb weil durch die Abdunkelung die Pushypillen stark geoumlffnet sind und eine Expositishyon uumlber einen 8-Stunden Arbeitstag erfolgt (Jordan 2003 S 3)

Die Anbieter von Lecksuchlampen (zur Feststellung von undichten Stellen zB in Klimaanlagen - zB Firmen Wuumlrth W AECO) bieten die Lecksuchsets stets komplett mit einer UV-SchutzbrillefKontrastbrille-gelb (nach American National Standards Instishytute - ANSI Z871-2003 Kennzeichnung Z87+) an Das Informationsblatt zur Flexibshylen LED-UV-Lecksuch-Taschenlampe (Wuumlrth Artikel-Nr 0964764095) enthaumllt dem folgend auch die Sicherheitsvorschrift Beim Arbeiten mit dieser UV-Lecksuchshylampe muss eine UV -Schutzbrille getragen werden (im Lieferumfang enthalten) Schutzmaszlignahmen beim Einsatz von UVshyA-Strahlung im forensischen Bereich ershyschlieszligen sich bereits ad-hoc durch einen fachlichen Blick auf im TV-Programm praumlsente US-Serien zur Arbeit der Crime Scene Investigation (CSI CSI-NY CSIshyMiami etc) in denen die Protagonistinnen und Protagonisten beim Einsatz der forensishyschen UV-Suchscheinwerfer und beim Einshysatz der UV -LED-Taschenlampen entweder UV -Schutzbrillen (gelb) tragen oder sich mit UV-Schutz-Sichtscheiben schuumltzen Aber auch im realen forensischen Alltag gilt Kein Einsatz ohne Schutzbrille So umfasst der Lieferumfang der Geraumlte der Firma Horiba Jobin Yvon (wwwjobinyvon de) in allen Leistungsklassen einen Satz von Schutz- und Beobachtungsbrillen (UV Gelb Orange Rot ) Nach telefonischer Auskunft des Herstellers dienen diese dem Strahlenschutz (vorrangig zum Schutz vor der UV-Strahlung) sowie der Kontrastvershystaumlrkung in konkreten Anwendungsfallen

- Fuumlr die stomatologische Praxis gibt Braches (2001) fuumlr die eingesetzten Behandlungsshyleuchten einen UV-A-StraWungsanteil von 5881 an (vgL S74) Sowohl fuumlr die Behandlungsleuchte als auch fuumlr die Polyshymerisationsleuchte stellt er fest dass zwar fuumlr die Augen keine schwere Exposition auftritt aber wegen der fehlenden Schwelshylenwertangaben eine defmitive Beurteilung nicht moumlglich (S 75) ist Dem folgend empfiehlt Braches dass hauptsaumlchlich Kinshyder und Personen mit entfernter Linse soshywie die Behandler Schutzbrillen tragen sollshyten (vgl S 75) Das American Printing House for the Blind preist im Rahmen des Low-Vision-Katalogs

142

_ lecksuchlampen (zur -tichten Stellen zB in

zR Firmen Wuumlrth W AECO) 1II_dtetS stets komplett mit TIe Kontrastbrille-gelb

Saional Standards Instishy1-2003 Kennzeichnung nwuimiddotonsblatt zur Flexibshy

--Icksuch-Taschenlampe ~ 0964764095) enthaumllt iIe Sicherheitsvorschrift

r dieser UV-Lecksuchshyl--Schutzbrille getragen

lidinmfang enthalten) beim Einsatz von UVshy

~ang der Geraumlte der ~ lyon (wwwjobinyvon p _wJassen einen Satz von ~ 80Jbachtungsbrillen (UV ~ Lx I Nach telefonischer ~ Iknrdlers dienen diese dem bull TOITangig zum Schutz vor M-I sowie der Kontrastvershy~ Anwendungsfaumlllen ~he Praxis gibt Braches k cmgesetzten Behandlungsshy l --A-Strahlungsanteil von S74) Sowohl fuumlr die -ine als auch fuumlr die Polyshy- stellt er fest dass zwar krine schwere Exposition _~ der fehlenden Schwelshy eine definitive Beurteilung dt- I S 75) ist Dem folgend aes dass hauptsaumlchlich KinshylIIaIl mit entfernter Linse soshy--er Schutzbrillen tragen sollshy5 bull _ Pnnting House for the Blind Imlen des Low-Vision-Katalogs

Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

eine UV-Schutzbrille (gelb 400 nm) wie folgt an Black lights which generate both UV and blue light are sometimes used in vision development activities UltraLens glas ses screen out 100 percent of UV and blue light while still allowing the wearer to see the glow ofmaterials as they fluoresce () Note Filters like the UltraLens should always be worn by both the practitioner and the child during exposure (wwwaphorg)

Zu UV-Schutzbrillen ist weiterhin anzumershyken dass die europaumlische Norm CE-EN 166 lediglich einen Schutz bis 380 nm vorschreibt die in der Bundesrepublik Deutschland verbreishyteten UV-Schutzbrillen aus Polycarbonat oder CR39 realisieren Kanten von 380 nm bzw lediglich 350 nm (vgl Kreszlig amp Tirler 2005 S 64) und sind daher nicht problem1oumlsend Die amerikanische Norm ANSI Z87+ geht von eishyner Kante bei 400 nm aus diese gilt ebenfalls fuumlr Sonnenbrillen die nach der Norm CE-EN 1836 die Schutzstufe UV-400 erreichen UVshySchutzbrillen (400 nm) und Sonnenbrillen (UV-400) haben jedoch das Problem dass die Farberkennung beeintraumlchtigt ist womit ein wesentliches Ziel der hier zu betrachtenden Szenarien beeintraumlchtigt waumlre Daruumlber hinaus erscheint es auch unrealistisch zB Snoezelen mit Schutzbrillen umsetzen zu koumlnnen

Sollte im Szenario Fixation und visuelle Aufmerksamkeit der vielleicht nie wirklich existente hier nur hypothetisch anzunehmenshyde Fall eintreten dass ein Kind nur unter dem Einsatz fluoreszierender Materialien zum Fishyxieren angeregt werden kann bleiben zwei Moumlglichkeiten

ein gezielter punktueller UV-A -Einsatz zB durch UV-LED-Taschenlampen in Verbinshydung mit UV-Schutzbrillen (400 nm) (fuumlr das Kind und die PaumldagoginnJen) und die Beantwortung der Frage welchen Sinn diese Fixationen dieses Erleben des Sehens unter extremen Labor-Bedingungen auf Dauer und unter der Perspektive der Leshybenswirklichkeit und Lebensqualitaumlt des Kindes denn uumlberhaupt hat

Auch angesichts der moumlglichen Risiken von phototoxischen und photoallergischen Reakshytionen nach Medikamenteneinnahme fuumlr die Haut erscheint das Tragen von Schutzbrillen

beim Kind und den Paumldagoginnen und Paumldshyagogen nicht umfassend und ausreichend

Bleibt abschlieszligend die Abwaumlgung der paumldshyagogischen Situation auf der einen und des Risikopotentials auf der anderen Seite Ausgeshyhend von der oben ausgefuumlhrten Situation dass der Einsatz der UV-Strahier und der fluoresshyzierenden Materialien lediglich eine konkrete Entscheidung fuumlr ein Medium bzw ein Instrushyment innerhalb didaktischer und therapeutishyscher Ansaumltze darstellt sowie der Tastsache dass diese mediale Entscheidung keinesfalls alternativlos ist erscheint das skizzierte Risishykopotential dieser kuumlnstlichen zusaumltzlich zur Sonneneinstrahlung offerierten UV-Strahshylungsmenge als zu hoch Selbst wenn ein Groszligshyteil der zur Zuruumlckhaltung bzw zum Verzicht mahnenden Argumente darauf beruht dass eine Risikopotential nicht durch evidenzshybasierte medizinische Studien ausgeschlossen werden kann ist darauf zu verweisen dass exshyplizit fuumlr Kinder (erhoumlhte Transmissionsfaumlhigshykeit des Auges) und erst recht fuumlr Kinder mit entsprechenden Medikamentengaben keine Grenzwertdiskussionen moumlglich erscheinen Alle involvierten Disziplinen und alle Grenzshywert erlassenden Institutionen propagieren vor allem im Zusammenhang mit Kindern Zuruumlckshyhaltung und Vorsicht die professionellen Einshysatzgebiete setzen in ihren Arbeitsschutzaufshylagen zuerst auf einen ausreichenden Schutz der Augen Der schoumlne Effekt (fuumlr werbende Bilder die Aumlsthetik der professionell Taumltigen vielleicht auch fuumlr die Kinder) in den paumldagoshygischen Szenarien ist den Preis des erhoumlhten shyzumindest nicht kalkulierbaren - Gesundheitsshyrisikos nicht wert

Die Professionellen in den oben beschrieshybenen Szenarien (in der allgemeinen Paumldagoshygik der Blindenpaumldagogik der Geistig- und Koumlrperbehindertenpaumldagogik der Schwerstshybehindertenpaumldagogik der Snoezelen-Therashypie etc) sollten den Mut haben sich nach Jahshyren gemeinsamen Weges vom Einsatz von UVshyStrahlung zu trennen Die fcirderliche Wirkung von Licht und Farbe die Diagnostik und Foumlrshyderung des Sehens sind - der menschlichen Natur folgend - in den Frequenzbereichen zwishyschen 400 nm und 780 nm gut aufgehoben UV-Strahlen gehoumlren zum menschlichen Leshyben und sollten denmach im Sinne der Og Zushysammenhaumlnge (Vitamin-D3-Haushalt Vollshy

143

Sven Degenhardt

spektrumlampen ggf Lichttherapie Synchroshynisation des circadianen Systems) auch weiter gezielt und kontrolliert eingesetzt werden weshyder die Low-Vision-Arbeit noch die Tiefenshyentspannung oder die ganzheitliche W ahrshynelnnungsforderung gehoumlren jedoch dazu

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Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

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Adresse des Autors

Prof Dr Sven Degenhardt Institut fuumlr Behindertenpaumldagogik Fakultaumlt Erziehungswissenschaft Psychologie und Bewegungswissenschaft Universitaumlt Hamburg Sedanstraszlige 19 20146 Hamburg

e-mail degenbardterzwissuni-hamburgde

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Sven Degenhardt

fuumlhlen Entspannung und ganzheitliche W ahrshynehmungsfiirderung sowie den diesen Begrifshyfen nahestehenden Therapieansaumltzen

ad2) Ein zweiter Einsatztyp entsteht im Feld der Diagnostik und Foumlrderung des Sehens vorshyrangig in der FruumlhfOrderung blinder Kinder und in der Arbeit mit schwerstbehinderten Menshyschen

Zum Einsatztyp 1 Eine erste wesentliche Besonderheit dieses Einsatztyps ist die Zielgruppe Fluoreszierenshyde Materialien und UV-Strahlung werden in dem Schnittbereich zwischen ganzheitlicher Wahrnehmungsf6rderung und Entspatmung in allen Altersgruppen und bei behinderten und nicht-behinderten Menschen eingesetzt Darshyuumlber hinaus laumlsst die raumlumliche Anbindung an einen spezifischen Raum zunehmend nach diese Ansaumltze sollen ausdruumlcklich im Klassenshyzimmer in der Klinik atn Krankenbett im Kinshydergarten usw umgesetzt werden

Als Referenzkonzepte dienen ua das Konshyzept der ganzheitlichen Wahrnehmungsf6rdeshyrung von Froumlhlich (vgl ua 1996) das Konshyzept der Sensorischen Integration von Ayres Ansaumltze zur Minimalen Cerebralen Dysfunkshytion und zu Teilleistungsstoumlrungen (vgL dazu ua Knauf Kormatm amp Umhach 2006 Biershymatm 2004) Dabei ist auffaumlllig dass diese Quellen i e S keine Bezuumlge zu einem derartishygen Medieneinsatz anbieten 1m Gegenteil Froumlhlich und Heidingsfelder verweisen ausshydruumlcklich in Reaktion auf die sich verselbstshystaumlndigenden Versionen einer basalen Stimushylation und aus explizit paumldagogischer Sicht darshyauf dass eine eher isolierende und aus dem Alltagszusammenhang herausgenommene Wahrnehmungsf6rderung nicht ausreicht um dem Kind die notwendige Entwicklungsorienshytierung zu geben (1996 S 105) Auch die Konzepte im Zusammenhang mit dem Ansatz von Teilleistungsstoumlrungen bearbeiten die vishysuelle Wahrnehmungs stoumlrung eher aus geshystaltpsychologischer und instrumenteller Sicht Aus sehgeschaumldigtenpaumldagogischer Perspektishyve koumlnnte dazu viel kritisch hinterfragt und anshygemerkt werden fuumlr das hier zu hinterfragende Problem laumlsst sich aber festhalten Bezuumlge zum Einsatz fluoreszierender Materialien finden sich auch in diesen Ansaumltzen nicht Diese entshystehen erst datm wenn zB zu den Spielanshygeboten (vgL ua Biermann 2004) Elemente

(und zwar vor allem ausgewaumlhlte Medien) aus dem Snoezelen beigemischt werden Die dann kreierten Angebote sind gut gemeint aber selten diagnostisch abgesichert Somit entstehen mit hoher Wahrscheinlichkeit Wahrshynehmungsangebote nach dem Motto Vielshyhilft-Viel oder wird schon irgendwie poshysitive Effekte haben Snoezelen selbst stellt sich konzeptionell als multifunktionales Angeshybot dar das sich von einem erholungs- und freizeitorientierten (Aktivitaumlts-)Ansatz in den 70er Jahren zu einem ausdruumlcklichen Foumlrdershykonzept gewandelt hat Mertens beschreibt Snoezelen als Therapie und Foumlrderung zushygleich (2005 S 7) wobei das Angebot in alshylen Entwicklungsstufen eingesetzt werden kann Die zentrale Position des Weiszligen Raushymes wird so Mertens zunehmend durch Geraumltelandschaften ergaumlnzt die in konventioshynellen Umgebungen wie zum Beispiel im Gruppen- oder Klassenraum sowie im Kranshykenzimmer realisiert werden koumlnnen (2005 S 7) Bei der Durchsicht des aktuellen Snoeshyzelen-Praxisbuches von Mertens faumlllt auf dass UV -Strahler fluoreszierende Materialien bzw die klassischen weiszligen Handschuhe wesentlich seltener als konkretes Beispiel (zB im Basisshyraum S 36 und in der Inszenierung Orientalishysche Naumlchte S 189ff) auftauchen als die adshyhoc-Sicht auf die Praxis von Snoezelen oder Snoezelen-inspirierter Szenarien erwarten lieshyszlige Eigentlich ist dies auch Ansatz-konform denn Mertens legt ua groszligen Wert auf die Wirkung von Licht und Farbe (S 43ff) und damit ausdruumlcklich auf Strahlen innerhalb des Bereiches des fuumlr den Menschen Sichtbaren Warum aber der Bruch bei der Umsetzung Mertens beschreibt ein allgemeines Problem das nicht unwesentlich auch in diesem Zusamshymenhang wirken wird Es ist leider haumlufig zu beobachten dass man sich vor der Einrichtung eines Snoezelenraumes nicht ausreichend inshyformiert oft auch keine Vorstellung hat was in diesem Raum geschehen soll und sich uumlber die Wirkungsweise der Geraumlte im Vorfeld weshynig Gedanken gemacht hat (2005 S 29) Eine weitere potentielle Ursache fuumlr das uumlbershyproportionale Verwenden der UV-Strahlung

leider bezeichnend fuumlr die Situation vieshyler Einrichtungen - in den knappen Ressourshycen UV-Strahler und UV-Materialien sind wesentlich preisguumlnstiger als ein Groszligteil des Snoezelen-Licht-Equipments Groszlige Anbieter

134

Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

~te Medien) aus ischt werden Die - - sind - gut gemeint shy-8 abgesichert Somit

Wscbeinlichkeit Wahrshy~ dem Motto Vielshy

amp -d schon irgendwie poshySuoezelen selbst stellt

_lIIltlItifunktonales Angeshy~ einem erholungs- und ~kroitaumlts-)Ansatz in den

msdruumlcklichen Foumlrdershylrn ~lertens beschreibt

JlJlrlI3Jlie und Foumlrderung zushy-l ooci das Angebot in alshy

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Ycr1ens zunehmend durch crrinzL die in konventioshy

- e zum Beispiel im K)nsemaum sowie im Kranshy

werden koumlunen (2005 Eiasx-hi des aktuellen Snoeshy

00 Mertens fillt auf dass lICiZierende Materialien bzw lIec41en Handschuhe wesentlich ~ Beispiel (zB im Basisshy_Ger Inszenierung Orientalishy~ li9ff1 auftauchen als die adshyf Pralli von Snoezelen oder ilia-rliti Szenarien erwarten lieshyt dies auch Ansatz-konform bullkl lLa groszligen Wert auf die lxIII und Farbe (S43ff) und lWIrJI auf Strahlen innerhalb des J tir den Menschen Sichtbaren _ Bruch bei der Umsetzung ein allgemeines Problem -heh auch in diesem Zusamshy IIrird Es ist leider haumlufig zu _ man sich vor der Einrichtung Ianurnes nicht ausreichend inshy-dl keine Vorstellung hat was _ eeschehen soll und sich uumlber ~ der Geraumlte im Vorfeld weshylpmacht hat (2005 S 29) Eine ~ Ursache fuumlr das uumlhershy ~enden der UV -Strahlung lIrzriclmend fuumlr die Situation vieshyIfin - in den knappen Ressourshy~ und UV-Materialien sind iI05giinstiger als ein Groszligteil des ch1-Equipments Groszlige Anbieter

von Spiel- und Therapiebedarf bewerben darshyuumlber hinaus intensiv die Schwarzlichtmateshyrialien Fuumlr verhaumlltnismaumlszligig wenig Geld ist ein emotional-attraktiver mit Effekten gefuumlllshyter Raum gestaltbar der dann ZB dem Sponshysor oder F oumlrderer praumlsentiert werden oder die Einrichtungsbroschuumlre schmuumlcken kann Beide Ursachen das nicht ausreichende Reflektieren der Konzeptionen und das Agieren mit knapshypen Kassen wirken haumlufig auch in den o g Situationen in denen Medien und Konzepte im freien Mix zusammengestellt werden

Zum Einsatztyp 2 Die Diagnostik des (physiologischen) Sehvershymoumlgens obliegt in erster Linie der Ophthalmoshylogie Dass dabei eine moderne Ophthalmoloshygie mit weit mehr als einem eingeschraumlnkten Blick auf die Faktoren Visus und Gesichtsfeld aufwarten kann ist unumstritten So skizzieshyren Zihl und Priglinger (2002) die sensorischen und okulomotorischen Funktionen und Leisshytungen der visuellen Wahrnehmung (nachfolshygend kursiv gesetzt) und ihre Bedeutung (in Klammern) in folgender Auflistung Akkomshymodation (Kontrastsehen Sehschaumlrfe Formshysehen) Konvergenz (Binokularsehen Stereoshypsis) Sakkaden (Transport der Fovea zu Blickshyzielen Abtasten von Objekten Gesichtern und Szenen usw) Folgebewegungen (Fixieren eishynes bewegten Objekts) Optokinetischer NyshystagmusVestibulookulaumlrer Rejlex (visuelle Stabilisierung der visuellen Wahrnehmung bei Eigenbewegung) Gesichtsfeld (Uumlberblick Entdecken und Lokalisieren von Reizen Simultansehen) raumlumliche Kontrastsensitivishytaumlt (raumlumliche Aufloumlsung von Forrndetails Sehschaumlrfe Stereosehschaumlrfe ) Sehschaumlrfe (Formsehen Entfernungssehen) Farbsehen (Objekterkennung) Raumsehen (Abstandsshyund Entfernungswahrnehmung) Formsehen (Objekt- Gesichter- und Szenenwahrnehmung Lesen) Objektwahrnehmung (ErkennenlWieshydererkennen von Objekten) und Gesichtershywahrnehmung (ErkennenIWiedererkennen von Gesichtern und Personen [einschlieszliglich des eigenen Gesichts]) (vgl S 24) Diagnostische Instrumente und Trainings- Therapie- und Foumlrderansaumltze sind dem beruflichen Selbstshyverstaumlndnis sowie den bernfsbedingten Rahshymenbedingungen folgend - stark strukturiert formalisiert und auf experimentelle sowie Laborbedingungen ausgerichtet (vgl dazu

auch Niedeggen amp Joumlrgens 2005) Ausgewaumlhlshyte Beispiel-Therapieplaumlne belegen bei Zihl und Priglinger jedoch eine Reihe von Foumlrderzielen und -maszlignahmen die klare Uumlberschneidungen zu paumldagogischen Ansaumltzen einer Foumlrdernng der visuellen Wahrnehmung im Fruumlhfoumlrdershybereich und in der Arbeit mit schwerstbehinshyderten Kindern und Jugendlichen aufweisen So werden z B die Ziele Steigerung der visushyellen Aufmerksamkeit und Anbahnung der visuelien Neugierde (2002 S 149) genannt Zur Umsetzung werden Medien wie Farbshyfolien Seidenpapier Luftballons Diaprojekshytionen Taschenlampen und weitere lichtquelshylen in ausgeleuchteten und abgedunkelten Raumlushymen empfohlen (2002 S 149 155) Die paumldshyagogische Perspektive der Diagnostik und Foumlrshyderung des Sehens ist seit vielen Jahren zentrashyler Bestandteil blinden- und sehbehindershytenpaumldagogischen Selbstverstaumlndnisses Dies gilt auch in der Arbeit mit schwerstbehindershyten Kindern und Jugendlichen (dazu vgL ua Henriksen amp Henriksen 2006) Das Ziel paumldshyagogischen Tuns ist die Erweiterung der Handshylungsmoumlglichkeiten der Kinder - in Lernzushysammenhaumlngen und natiirlich auch im Alltag Ein Aspekt auf dem Weg zum Erreichen dieses Ziels ist die Arbeit im Dunkelraum (Low-Vishysion-Raum Seherziehungsraum ) zur Diashygnostik und Foumlrderung des Sehens Dort wershyden selbstleuchtende und reflektierende Mateshyrialien mit hohen Helligkeits- und Farbshykontrasten eingesetzt Light-Box Taschenlamshypen Spot-Leuchten Keksbuumlchsen Baumllle untershyschiedlicher Farben Groumlszligen und Materialien Spielzeug farbige Baumlnder Waumlrmedecken shydie Materialienbreite folgt dem individuellen Diagnostik- und Foumlrderbedarf der Kinder und Jugendlichen und waumlchst mit der Erfahrung der Professionellen sowie durch neue technische Entwicklungen zB in der LED-Technologie (LED Light Emitting Diode bzw lichtemitshytierende Diode) In der Fruumlhfoumlrderung und in der Arbeit mit schwerstbehinderten Kindern und Jugendlichen werden jedoch vielleicht auch von Snoezelen-Material-Anbieteru inspishyriert seit Jahren fluoreszierende Materialien und UV-Strahier eingesetzt um einen besonshyders effektvollen Helligkeits- und Farbkontrast zu erhalten (dazu u a Beispiele in Strothmann 1999 S 1760 112 etc) Zudem verstaumlrkt sich aktuell der Eindruck dass gerade diese Meshydienwahl zu einem Exportschlager der Blinshy

135

Sven Degenhardt

denpaumldagogik innerhalb der Fruumlhfoumlrderung und der Schwerstbehindertenpaumldagogik wird shyoder werden kann Auch hier gilt das oben zu Snoeze1en gesagte Das Angebot eines billig zu realisierenden und vordergruumlndig effektvolshylen Szenarios wird nicht ausgeschlagen und leider nicht iunner ausreichend genug hintershyfragt Die aktuelle Diskussion pro-und-kontra UV-Einsatz im blindenpaumldagogischen Umfeld (Degenhardt 2006 Buser 2007) zielt dabei zunehmend auf den Fakt dass die visuellen Effekte der UV-Materialien keinerlei Mehrshynutzen erbringen und die anderen - hinlaumlnglich beschriebenen - Medien (dazu auch ausfuumlhrlishyche Beispiele in Strothmann 1999) vollkomshymen zielfuumlhrend und ausreichend sind

Fazit Alle geschilderten Szenarien sind nicht aufden Einsatz der UV -Strahlung angewiesen Sie werden durch den Einsatz dieser Medien vor allem fuumlr Auszligenstehende - schoumlner attrakshytiver und peppiger Sie sind im Einzelfall auch eine preisguumlnstige Alternative fuumlr aufshywaumlndige und teure Lichtinstallationen Die zushynehmende Verwendung der LED-Technik wird die Zahl der ohnehin zahlreich zur Verfuumlgung stehenden kostenguumlnstigen Medienangebote weiterhin erhoumlhen

Nutzen und Risiken des Einsatzes von UVshyStrahlung werden in vielen Disziplinen diskushytiert Ophthalmologie Dermatologie Arbeitsshymedizin Biologie Lichttechnik Strahlen- und Arbeitsschutz Licht-Therapie und Naturheilshykunde etc Im Folgenden soll versucht werden ausgehend von den physikalischen und physhysiologischen Grundlagen das breite Diskusshysionsfeld um das Thema UV -Strahlung und Gesundheit kurz anzureiszligen und bezogen auf die beschriebenen paumldagogischen Szenarien zu fokussieren (ausfuumlhrlicher dazu siehe Degenshyhardt 2006)

UV-Strahlung Physik Technik Anwendungsbereiche

Ultraviolettstrahlung (UV -Strahlung 100 nmshy400 nm in einigen Quellen wird der Grenzwert zum sichtbaren Bereich mit 380 nm angegeshyben) ist eine elektromagnetische Strahlung und wird in der Literatur haumlufig gemeinsam mit dem Licht (sichtbarer Bereich des elektromagshy

netischen Spektrums 400 nm - 780 lUn) und der Infrarotstrahlung (780 nm - 1 mm) zu den optischen Strahlungen gezaumlhlt Der UV-Beshyreich schlieszligt sich an den blau-violetten Beshyreich des sichtbaren Lichts an und unterteilt sich in die Bereiche UV-A (Wellenlaumlngenshybereich 315 nm-400 nm) UV-B (280 nm 315 nm) und UV-C (100 nm-280 nm) Die ultraviolette Strahlung ist im Vergleich zum Licht und zur Infrarotstrahlung (IR-Strahlung) energiereicher wenngleich die Tatsache dass IR-Strahlung als Waumlrme (und damit als Enershygie) wahrgenounnen wird einen gegenlaumlufishygen Eindruck erzeugen koumlnnte Die fuumlr die Erde wichtigste natuumlrliche Strahlungsquelle ist die Sonne dies gilt auch fuumlr die Emission der UV-Strahlung Bedingt durch die Absorption bestiunnter Wellenlaumlngen der UV-Strahlung in den verschiedenen Sehichten der Erdatmoshysphaumlre dringen an verschiedenen Orten der Erde zu verschiedenen Tages- und Jahreszeishyten abhaumlngig von Wetterlagen und dem Grad der Umweltverschmutzung unterschiedliche Dosen der von der Sonne abgegebenen UVshyStrahlung aufdie Erdoberflaumlche UV -Strahlung erzeugt chemische physikalische und biologishysche Wirkungen die angesichts der hohen Enshyergie der einzelnen UV-Quanten eine hohe Reshylevanz in der Technik und in der Medizin geshynerieren

Die Moumlglichkeiten UV -Strahlung kuumlnstlich zu erzeugen sind vieWiltig Neben den Strahshylungsquellen die gezielt und hauptsaumlchlich UV-Strahlung abgeben gibt es Strahler die iunerhalb eines Gesamtspektrums auch UVshyStrahlung abgeben (zB Elektroschweiszliggeraumlte Halogenlampen Buumlhnenscheinwerfer) Kuumlnstshyliche UV-Strahler unterscheiden sich nach dem Grundprinzip der Erzeugung der Strahlung und daruumlber hinaus durch die erreichbare Maximalshyleistung das realisierbare Spektrum die Arshybeitstemperatur den Wirkungsgrad und die Lebensdauer (vgL dazu ausfuumlhrlich Meyer amp Gruss 2002) UV-Strahlungsquellen bedienen in Abhaumlngigkeit von der erreichbaren chemishyschen physikalischen und biologischen Wirshykung im Kern folgende Anwendungsfelder Entkeimung Kosmetik Haumlrtung und Trackshynung sowie Fluoreszenzanalyse Um das Fluoshyreszieren entsprechender Materialien anregen zu koumlnnen kounnen UV-Leuchtstoffiampen (Strahlung im Bereich 320 nm - 410 nm) bzw

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4JOO mn - 780 nm) und 10 mn - 1 rum) zu den

eZaumlhlt Der UV-Beshy_ kn blau-violetten Beshy

lJdJIs an und unterteilt L--A (Wellenlaumlngenshy1 bull UV-B (280 nmshy

IOOnm-280nm) Die ~ 1St im Vergleich zum

- g (IR-Strahlung) _kleb die Tatsache dass ~ nmd damit als Enershy

inl einen gegenlaumlufishy-=-pIl_ildilekoumlnnte Die fuumlr die

Strahlungsquelle ist ach fuumlr die Emission der

durch die Absorption -_n der UV-Strahlung in sdnchten der Erdatmoshy

_ ~hiedenen Orten der 118 Tages- und Jahreszeishy

111dIerlagen und dem Grad dI_IZllIlg unterschiedliche ~ Sonne abgegebenen UVshyampIklberflaumlche UV -Strahlung

pirSikalische und biologishy angesichts der hohen EnshyL-Quanten eine hohe Reshy IIDd in der Medizin geshy~

I L --Strahlung kuumlnstlich zu riIiilrig Neben den Strahshy eezielt und hauptsaumlchlichI~ gibt es Strahler die bull GcsmttspektfUlll8 auch UVshyLB Elektroschweiszliggeraumlte Bilmenscheinwerfer) KUuml11Stshyrerscheiden sich nach dem Eaeugung der Strahlung und 1IIIrdl die erreichbare Maximalshy~e SpektrUlll die Arshy__ den Wirkungsgrad und die ~ dazu ausfuumlhrlich Meyer amp Li--Snahlungsquellen bedienen YOll der erreichbaren chemishylriaIIschcn und biologischen Wirshy folgende Anwendungsfelder ~erik Haumlrtung und Trockshy

lIIoreszenzanalyse Um das FluoshyiiplXhender Materialien anregen bMunen UV-Leuchtstofflampen 11 Bereich 320 nm-410 nm) bzw

Der Einsatz von UV-Strahlung in f)i](71~nfik

UV-LED (schmaler peak im Bereich 365 nmshy380 nm) zum Einsatz Wesentliche Einsatzshyfeider sind

Automobil- und Werkstoff technik (Haarshyriss-Suche zB in Klimaanlagen und Werkshystuumlcken) Textilindustrie (Suche nach Verunreinigunshygen etc) Lebensmittelindustrie (Suche nach Faumlulnis etc) Kriminalistik bzw Forensik (Aufdecken von Geld- und Kunstfaumllschungen Spurenshysuche vor allem nach Fingerabdruumlcken und Koumlrperfluumlssigkeiten) Materialpruumlfung (Archaumlologie Edelsteinshypruumlfung Saatgutpruumlfung) Postverkehr (Echtheitspruumlfung von Briefshymarken) Effektbeleuchtung und Werbung (Theater Partykeller Bars Schaufenstergestaltung )

UV -Strahlung und Gesundheit

Um die Wirkung der UV-Strahlung auf den menschlichen Koumlrper abschaumltzen zu koumlnnen muumlssen die Absorptions- und Transmissionsshyeigenschaften der menschlichen Haut und des Auges betrachtet werden Die einzeluen Hautshyschichten haben einen unterschiedlichen Breshychungsindex und eine unterschiedliche Verteishylung der Chromophore was zu unterschiedshylichen Reflexions- Uumlbertragungs- und Streushyungseigenschaften je nach Wellenlaumlnge fuumlhrt Die Eindringtiefe der Strahlung in die Dennis wird wegen des Gefaumlszligsystems mit der Absorpshytion der Strahlung dnrch das Blut (Haumlmogloshybin Oxyhaumlmoglobin) im Bereich 300 nm bis 600 nm und dnrch die Streuung in der Kolshylagenfaserschicht beeinflusst Die Farbstoffe in der Homschicht sind vorrangig Melanin Uroshycaninsaumlure und Proteine Die Hornhautuntershyschicht besteht aus lebensfaumlhigen Zellen und besitzt die gleichen Farbstoffe wie die Homshyschicht Hier spielen die Nukleinsaumlnren der DNA bezuumlglich der kurzweIligen UV-Strahshylung eine lebenswichtige Rolle Strahlung mit Wellenlaumlngen zwischen 800 nm und 1400 nm (knrzwelliges Infrarot) kaun am tiefsten bis in die subkutane Schicht eindringen die daher als das optische Fenster der Haut bezeichnet wird (Fisch 2000 S 23)

Die unterschiedliche photophysikalische Wirkung der UV-Teilbereiche (UV-A photoshysensibilisierend UV-B erythemwirksam UVshyC keimtoumltend) generiert in Verbindung mit der Eindringtiefe in die menschliche Haut und dem Schutzmechanismus der Haut (Lichtschwiele Hornhautverdickung PigmentiernnglBraumlushynung) den in unserem Kultnrkreis aktuell exisshytenten Effekt dass ein Schutzmechanismus aus kosmetischen Gruumlnden zweckentfremdet wird (Steinnletz Matthes Hofmann ua 2001 S 5) und die Haut bewUsst mit einershydiesen Schutzmechanismus ausloumlsenden - Doshysis von UV-Strahlung bestrahlt wird Zum Themenkreis lTV-Strahlung und Gesundheit zu Grenzwerten zum UV-Monitoring (solarer UV-Index) zum Runden Tisch Solarien zur freiwilligen Zertifiziernng von Solarienbetrieshyben und zu aktuellen Gefaumlhrdungsbeurteihmshygen siehe daruumlber hinaus ua INTERSUN das Global UV Project der WHO (httpwww whointuven) American Conference ofGovshyefUlllental Industrial Hygienists (wwwacgih org) International Commission on Non-Ionishyzing Radiation Protection (wwwicnirpde) Bundesamt fuumlr Strahlenschutz (wwwbfsde) Strahlenschutzkorumission (wwwsskde)Beshyrnfsgenossenschaftliches Institut fuumlr Arbeitsshyschutz - BGIA (wwwhvbgdedlbia) Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (wgtIwbauade )

Fuumlr die Beurteilung der Wirksamkeit der UV-Strahlung auf das menschliche Auge sind zuerst die Spezifik der menschlichen Koumlrpershyhaltung und die anatomischen Gegebenheiten zu beruumlcksichtigen Der aufrechte Gang die Kopfualtung und die in den Augenhoumlhlen leicht nach hinten versetzten Augen sind nicht nur in Bezug auf die allgemeine Leistungsfaumlshyhigkeit des Sehens sondern auch unter dem Aspekt eines natuumlrlichen UV-Schutzes zu wuumlrshydigen Die Transmissions- bzw Absorptionsshyeigenschaften der optisch wirksamen Bestandshyteile des menschlichen Auges sind in Bezug auf die UV-Strahlung sehr heterogen waumlhrend die Hornhaut die UV-Strahlung bis ca 300 nm vollstaumlndig absorbiert nimmt der Absorptionsshyanteil bis 360 mn ab Entsprechend nehmen die Absorptionsleistungen des Kammerwassers der Linse und des Glaskoumlrpers zu (vgl Methshyling 1996 S 10 11 und Abbildung 1) Beachshytenswert ist die Tatsache dass die Faumlhigkeit der Linse UV-Strahlung im UV-A-Bereich zu abshy

137

Sven Degenhardt

Abb 1 Absorption von UV-Strahlung durch die Augenmedien (Methling 1996 S 11)

280

300

320

340

360

Kornea Kammarshywasser linse

sorbieren altersabhaumlngig ist und mit dem Alshyter zunimmt Die Durchlaumlssigkcit fuumlr langshyweIlige UV-Strahlung und fuumlr sichtbare Strahshylung verschiebt sich mit zunehmendem Alter zu laumlngeren Wellenlaumlngen ( ) da es mit zushynehmendem Alter zu einer leichten Gelbfarshybung des Linseneiweiszlig kommt (1996 S 11 12) Dem folgend dringt (im Vergleich zu Ershywachsenen) mehr UV -A-Strahlung im Kindesshyalter bis zur Retina

Die Unterschiede im Transmissions- und Absorptionsverhalten der einzelnen Bestandshyteile des Auges fUhren zu unterschiedlichen Schaumldigungs szenarien in Abhaumlngigkeit von dem Bereich der einwirkenden UV-Strahlung Der Vollstaumlndigkeit halber soll auf folgende Risiken im Zusammenhang mit dem Einwirshyken der UV-B- und UV-C-Strahlung hingewieshysen werden

Photokeratitis Hervorgerufen durch UVshyStrahlungen im Bereich zwischen 200 nm shy320 nm (Maximum bei 260 mn und 288 nm) kann bereits nach kurzer Einwirkzeit eine Epithelschaumldigung eintreten Die schmerzshyhafte Entzuumlndung kann medikamentoumls beshyhandelt werden und bereits nach 24 Stunshyden ist eine weitestgehende Regeneration des Epithels moumlglich Beispiele sind die Schneeblindheit und das Verblitzen bei Schweiszligarbeiten Photokonunktivitis Durch die gleichen Spektral bereiche der UV -B- und UV -CshyStrahlung kann eine Entzuumlndung der Bindeshyhaut hervorgerufen werden

Fuumlr den im Kontext der Fragestellung relevanshyten Wellenlaumlngenbereich der UV-A-Strahlung sind als Schaumldigungsrisiken zu beachten

Katarakt Zahlreiche Tierversuche und bioshychemische Forschungsergebnisse verweisen darauf dass die Bestrahlung der Linse mit UV-Strahlung im Bereich zwischen 295nm und 325 nm entscheidend fuumlr die Auspraumlshygung einer Katarakt sind (ICNIRP 2003 2004 Roberts 2001 Siekmann 2002a1b ua) UV A radiation is a causal factor in cataract (ICNIRP 2004 S 184) Die Strahlungsintensitaumlt die eine solche Erkranshykung bewirkt liegt weit unterhalb derjenishygen die zu einer akuten Hornhaut- oder Bindehautentzuumlndung fuumlhrt (Siekmaun 2002a S 91) Mit wachsendem Wissen uumlber die Zusammenhaumlnge von UV-A-Strahshylung und Triibungen der Augenlinse steigen die Erwartungen an weitere epidemiologishysche und experimentelle Untersuchungen zu diesem Thema (vgl ua Ayala Michael amp Soumlderberg 2000) Intensive Untersuchunshygen zu entsprechenden Wirkungen der UVshyA-Strahlung im Bereich uumlber 325 mn liegen nicht vor Erste exemplarische Tierversushyche durchgefuumlhrt am Alfred-Krupp-Labor fuumlr Ophthalmopathologie zeigen fuumlr den Strahlungsbereich 340 nm - 400 nm kein akutes Schaumldigungsrisiko in Form akuter Entzuumlndungen etc Potentielle Langzeitshyschaumlden konnten mit dem Design der Studie jedoch nicht uumlberpruumlft werden Angesichts der Gesamtdiskussion und der nicht abshyschaumltzbaren Schaumlden nach Verzoumlgerung wird jedoch auch fuumlr diesen Wellenlaumlngenshybereich zur Vorsicht geraten Photoretinitis bzw Schaumlden der Netzhaut Lediglich 1 der UV -A-Strahlung erreicht bei einem Erwachsenen die Netzhaut (bei Kleinkindern ist es ein groumlszligerer Anteil)

138

Der Einsatz von V _trrhllnO in Diagnostik und visueller WulnrJ1el1lmttnl

OIllJV-Strahlungl-oI-_12I (Methling

1IIk Tierversuche und bioshy~~-gebnisse verweisen

Besirahlung der Linse mit Bereich zwischen 295um

_illwlr-idend fiir die AuspraumlshykI sind (ICNIRP 2003 ~L Siekmaun 2002alb ~ is a causal factor in

_11 2004 S 184) Die bullbull13-( die eine solche Erkranshy

iIIt ibullbulleit unterhalb derjenishy- akuten Homhaut- oder _1102 fuumlhrt (Siekmannl Mit -wachsendem Wissen

ir daumlngevon UV-A-Strahshy en der Augenlinse steigen - an weitere epidemiologishyIF meIle Untersuchungen zu _ Tl ua Ayala Michael amp 1]Il101 Intensive Untersuchunshy(llllldlnden Wirkungen der UVshy_Bereich uumlber 325 um hegen ~ exemplarische Tierversushy~ am Alfred-Krupp-Labor lI-npMhologie zeigen fuumlr den ~ 3l0 mn - 400 um kein IifirmSrisiko in Form akuter p - ett_ Potentielle Langzeitshy__mit dem Design der Studie ilJefpruumlft werden Angesichts ~sion und der nicht abshybull Schaumlden nach Verzoumlgerung bull ach fuumlr diesen Wellenlaumlngenshyr -orsicht geraten lIiIiJ b- Schaumlden der Netzhaut I der L-A-Strahlung erreicht Ennchsenen die Netzhaut (bei

011 11 es ein groumlszligerer Anteil)

Dennoch reicht diese Energiemenge aus um uumlber einen laumlngeren Zeitraum einwirkend als chronische Folge zu Prozessen der

Apoptose (Zelltod ohne Schaumldigung des umgebenden Gewebes) in der Netzhaut zu fuumlhren Unter anderem im Zusammeuhang mit der intensiven Forschung zur Altersbeshydingten Makuladegeneration (AMD) trat die Frage nach den Folgen der Einwirkung von UV-A-Strahlung und von blauem Licht auf In aphakic Of pseudophakic eyes (with clear intraocular lenses) high-energy (bIue) and altraviolet -A radiation strikes tbe retina Epidemiological data indicate a signifishycantly increased 5-year incidence of late ARM [age-related maculopathy] in nonshyphakic eyes compared with phakic eyes (Algvere Marshall amp Seregard 2006 S 4) Die Blaulichtgefaumlhrdung (blue light hazard peak bei 440 um) kann irreversibel zu phoshytochemischen Veraumlnderungen der Netzhaut fuumlhren (Photoretinitis ) und ist haumlufig von thermischen Netzhautschaumlden uumlberlagert was die Diagnostik und die Ursachenforshyschung enorm erschwert (vgl Siekmann 2002b) Young children and people who have had a lens surgically removed (aphshyakes) are at a higher risk of retinal damage from UVR and bIue-light (ICNIRP 2003 S 123) Im Tierversuch konnte an der Unishyversitaumlts-Augenklinik Zuumlrich nachgewiesen werden dass 1-5 min von blauem Licht von 408 plusmn 10 um und 25-30 min von 430 20 um deutliche Schaumlden in der Netzhaut mit Apoptose der Sehzellen und reversiblen Schaumlden des Pigmentepithels (Reme 2006 S23) erzeugen Exposure to blue light [403 plusmn 10 um] resulted in severe retinal damage in rats In contrast green light [550 plusmn 10 um] had no effect (Grimm Wenshyzel Williams u a 2001 S 497) Die geshynarmten Kurzzeitversuche mit hohen Lichtshyenergien koumlnnten bis zu einem gewissen Grad - eine Langzeitexposition der menschshylichen Netzhaut mit geringen Lichtdosen sishymulieren (Reme 2006 S 24)

Die Forschungslage veraumlndert sich derzeit so rasant dass die aktuellen Grenzwerte fuumlr kritishysche Bestrahlungsstaumlrken fuumlr den UV-A-Beshyreich und die retinalen Wirkungen kaum gesishychert festschreibbar erscheinen So unterscheishyden sich die entsprechenden Angaben zwishy

sehen der ACGIH (American Conference of Govemmental Industrial Hygienists) und der ICNlRP (International Commission on NonshyIonizing Radiation Protection) um den Faktor 30 (Weber Graber Schulmeister ua 2006 S 130) wobei die ICNIRP den Grenzwert rashypide herabsetzte There is a lack of evident that the low levels of UVA (of the order of 1-3 mW cmmiddot2 or less) experienced in sunlight or found in most indoor work envirouments present a hazard to either skin or eye However the hypothesis originating from in vitro studies that UVA may be one causative agent for cataract ( ) suggests the need for caution with regard to chronic low-Ievel UVA ocular exposhysure The EL [exposure limits] for UVA should protect against potential photochemical injury however experimental threshold data are lackshying In the absence of experimental data the Commission recommends a more cautious apshyproach for chronic ocular exposure (ICNIRP 2004 S 186)

Dem bisher zusammengestellten Gefaumlhrshydungsszenario steht ohne Frage die Anwenshydung von Optischer Strahlung als einer der aumllshytesten prophylaktischen und therapeutischen Methoden des Menschen (Meffert Scherf Piazena ua 2006 S l39) gegenuumlber Optishysche Strahlung ist zum Erlangen wie zum Aufshyrechterhalten von Gesundheit und W ohlbefmshyden unverzichtbar (2006 S 139) Exemplashyrisch seien hier genannt die Lichttherapie die Synchronisation des circadianen Systems (Inshynere Uhr) durch Licht und die Anregung der Vitamin-D3-Produktion durch UV-B-Strahshylung (ausfuumlhrlicher ua Degenhardt 2006 Zulshyley amp Wirz-Justice 1999 Ehrenstein 2006 Krause Dobberke Matulla-Nolte ua 2002 Meffert ua 2006)

Risikoabwaumlgung beim Einsatz von UV-A-Leuchtstofflampen (320 nm-410 nm) im Dunkelraum

Der Frequenzverlauf einschlaumlgiger UV-AshyLeuchtstofflampen zur Anregung der Fluoresshyzenz unterschiedlicher Hersteller ist exemplashyrisch in der Abbildung 2 dargestellt

Die Analyse der Frequenzverlaumlufe ergibt dass ein Groszligteil der Emission im Wellenshylaumlngenbereich 350 um-400 um also im UVshyA-Bereich liegt Es werden also potentiell die

139

Sven Degenhardt

o g Gefahrdungen fuumlr die Augenlinse und die Retina relevant Buser (2007) verweist auf die Tatsache dass bei einer einzelnen Leuchtstoffshylampe (unter defInierten Abstands- und Praumlshysentationsbedingungen die nebenbei beshymerkt - in vielen Szenarien daruumlber hinaus nicht eingehalten werden) eine mit der Emisshysion der Sonne vergleichbare UV-A-Strahlenshymenge auftritt Dazu ist anzumerken dass zwar die biologisch gevrichtete solare UV-Strahlung ab einem Wert von ca 320 nm abnimmt (eryshythemale Wirkfunktion der Conmlission Intershynational de lEc1airage [CIE] Internationale Beleuchtungskommission - vgl Steinmetz ua 200 I S 11) dennoch wird auch dieser Bereich in allen Studien und Diskussionen in die Risikoabschaumltzung OOt eingeschlossen Ein Risiko ist eben nicht auszuschlieszligen Daruumlber hinaus sprechen weitere Faktoren gegen diese Vergleichs-Argumentation

Die o g Einsatzszenarien generieren folgende Faktoren die bei einer Risikoabschaumltzung zu wuumlrdigen sind

Uumlber die Folgen der Langzeiteinwirkung mit geringsten Dosen (sowohl fuumlr die Kinshyder als auch in groumlszligerem Maszlige fuumlr die Proshyfessionellen) koumlnnen derzeit keine durch evidenzbasierte Studien gesicherten Aussashygen getroffen werden Die verstaumlrkte Transmissionsfahigkeit der Linse fuumlr diesen Spektralbereich bei Kinshydern erhoumlht die Strahlenbelastung fuumlr die Retina Der haumlufIge Wechsel der Koumlrperposition (Ruumlckenlage Blickrichtungswechsel etc) erhoumlht die Gesamtmenge der durch das Auge aufgenommenen UV-Strahlung (zB im Vergleich zum Aufenthalt im Freien) Die Abgabe von sichtbarem Licht im Beshyreich um die 410 nm (kleine Spitze) und ggf 430 um durch die UV-A-Leuchtstoffshylampe stellt eine Naumlhe zur Blaulichtgefahrshydung her auch wenn die Strahlenmenge geshyring ist Durch das Fehlen von Forschungsshyergebnissen zu Langzeitwirkungen mit geshyringsten Dosen und zu Auswirkungen von Strahlungen im Bereich unter 410 nm kaun das Risiko einer Langzeitschaumldigung nicht ausgeschlossen werden Der kleine peak bei sichtbarem blauen Licht erzeugt eine psychologische Falle Die UVshyA-Strahlungsmenge ist nicht abschaumltzbar

das schwache blau-violette Licht legt aber subjektiv eine geringe Strahlungsmenge nahe (Niemand wuumlrde sonst auf die Idee kormnen bis zu acht UV-Leuchtstofflamshypen frei haumlngend in der unmittelbaren Naumlhe von Personen anzubringen) Fast folgerichtig entsteht all Zu oft die lllushysion dass bei einer Indirekt-Loumlsung kaum UV -Strahlung in die Augen eindringen kann Die Absorption und die diffuse Refleshyxion sorgt zwar bei den meisten IndirektshyLoumlsungen fuumlr ein nicht mehr oder kaum wahrnehmbares blaues Licht Die jedoch um ein Vielfaches intensivere (aber nicht sichtbare) UV -Strahlung uumlberlebt diese Reflexion aber dank besserer Ausgangsshyleistungen in wesentlich groumlszligerem Maszlige das Ausloumlsen der gewollten fluoreszierenshyden Effekte nach der Reflexion belegt das Vorhandensein von UV-A-Strahlung Die Schutzmechanismen reflektorischer Lidschluss und Lidspaltregulation versagen in dem zu betrachtenden Zusammenhang weil sie fuumlr die Regulierung der Lichtmenge ausgelegt sind Die durch die beteiligten Personen realisiershyte Dunkeladaption fuumlhrt u a zu weit geoumlffshyneten Pupillen dadurch ist das Eindringen einer wesentlich houmlheren Dosis der hier zu betrachtenden Spektralbereiche moumlglich Angesichts der OOt der Schaumldigungsstruktur zusammenhaumlngenden Qualitaumlt und Quantishytaumlt medikamentoumlser Versorgung vorrangig der schwerstbehinderten Kinder und Jushygendlichen sind die Forschungsergebnisse zu phototoxischen und photoallergischen Reaktionen der Haut und des Auges durch Medikamente (vgl Roberts 2001 Schaushyder 2005 Zulley amp Wirz-Justice 1999) zentral zur Kenntnis zu nehmen Der Effekt einer erhoumlhten Photosensibilitaumlt durch ausshygewaumlhlte Medikamente macht es unmoumlgshylich() eine Grenzwertdiskussion zu fuumlhren da durch die Hersteller keine Faktoren anshygegeben werden (koumlnnen) die das Einhalshyten von Grenzwerten handhabbar machen wuumlrde Kleinste Dosen muumlssen in diesem Zusammenhang defmitiv Beachtung fmden

Die fuumlhrende Dermatologin aufdem Gebiet der PhotosensibiJitaumltsfotschung steUt dazu heraus In die Haut gelangte photosensibilisierende Medikamente koumlnnen abnorme biologische

140

kEili2ten Personen realisiershyffihrt u a zu weit geoumlffshy

dadurch ist das Eindringen ~n Dosis der hier zu

Spcbralbereiche moumlglich _der Schaumldigungs struktur 1- _ den Qualitaumlt und Quantishy Versorgung vorrangig Mt Miderten Kinder und Jushy die Forschungsergebnisse _ und photoallergischen bullm Haut und des Auges durch _ 2i Roberts 2001 SchaushyI zIk- amp Wirz-Justice 1999) ~j5 zu nehmen Der Effekt 11m Pbotosensibilitaumlt durch ausshy~mente macht es unmoumlgshy~~-ertdiskussion zu fuhren iE IIersteller keine Faktoren anshy koumlnnen) die das EinhalshylIcaz_etten handhabbar machen ~ Dosen muumlssen in diesem lIIimg definitiv Beachtung finden

Dermatologin auf dem Gebiet der lililsforschung stellt dazu heraus ~1angte photosensibilisierende ~ i)nnen abnorme biologische

Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

Abb 2 Emission der Leuchtstoffshylampen GE Power Blacklight

und GE Blacklight Blue (GE Lighting 2003)

Spectral Power BlackIight Blacklight Blue

I BLB3J)llG05

l-sLE 25llG05

200amp05

i 15i~05 ~ 10i~()5 j ~ 50i~06 ~ 0008-00 +---r-~-f--Ul-L--~-4-----r----4

200 300 400 $00 700

Wavelonglh nm

Reaktionen ausloumlsen selbst wenn Dosen von UV-Strahlung auf die Haut treffen die uumlblishycherweise keinen Schaden anrichten ( ) Phoshytotoxische Reaktionen verlaufen ohne immushynologische Grundlage und koumlnnen deshalb theshyoretisch bereits nach der ersten Exposition mit dem Photosensibilisator bei jeder Person aufshytreten Voraussetzungen sind eine ausreichenshyde Menge der jeweiligen Substanz und eine Strahlung mit dem entsprechenden Aktionsshyspektrum (meist Ultraviolett-A [UV-A 320 bis 400 nm] selten Ultraviolett-B [UV-B 280 bis 320 nm] oder sichtbares Licht [400 bis 780 nm]) Photoallergische Reaktionen setzen dagegen eine Photoallergisierung meist vom Spaumlt-Typ voraus Sie treten deshalb nicht nach dem Erstkontakt mit dem Photo sensibilisator auf (Schauder 2005 S 2314) Der Begriff Photosensibilisierung gilt als Oberbegriff fuumlr phototoxische und photoallergische Reaktioshynen

Folgende Liste der aktuell in Deutschland vershywendeten Medikamente von denen Berichte uumlber Photosensibilisierung vorliegen stellt Schauder (2005 S 2318) vor innerhalb der Wirkgruppen sind die Medikamente entspreshychend der Haumlufigkeiten von Berichten uumlber Photosensibilitaumlt geordnet

Diuretika Hydrochlorothiazid Furosemid Bendroflumethiazid Amilorid Etacrynsaumlushyre Triamteren Spironolacton Xipamid

Nichtsteroidale Antiphlogistika N aproxen Ketoprofen Tiaprofensaumlure Piroxicam Dishyclofenac Phenylbutazon Mefenaminsaumlure Indometacin Ibuprofen

Antimikrobielle Substanzen Sulfamethoxazol Trimethoprim Sulfasalazin Ciprofloxacin

Enoxacin Lomefloxacin Ofloxacin Norshyfloxacin Oxytetracyclin Tetracyclin Doshyxycyclin Minocyclin Isoniazid Gentamishycin Griseofulvin Nitrofurantoin

Substanzen gegen Malaria Chloroquin Chishynin Pyrimethamin Mefloquin Hydroxyshychloroquin

Antipsychotika Chlorpromazin Thioridazin Promethazin Chlorprothixen Perazin Flushyphenazin Promazin Haloperidol

Antidepressiva Amitriptylin Trimipramin Nortriptylin Desipramin Imipramin Doxshyepin Clomipramin

Kardiovaskulaumlr wirksame Substanzen Amioshydaron Nifedipin Chinidin Captopril Enashylapril Fosinopril Ramipril Disopyramid Hydralazin Simvastatin

Antiepileptika Carbamazepin Lamotrigin Phenobarbital Phenytoin Topiramat Valshyproinsaumlure

Antihistaminika Cyproheptadin Diphenhydshyramin Loratadin

Zytotoxische Substanzen Fluorouracil Vinshyblastin Dacarbazin Procarbazin Methoshytrexat Azathioprin

Hormone Corticosteroide Oumlstrogene Progesshyterone Spironolacton

Systemische Dermatika Isotretinoin Methoxshysalen (= 8-Methoxypsoralen)

Andere Goldsalze Haumlmatoporphyrin

Neben den in dieser Liste durch Unterstreishychung hervorgehobenen Medikamenten (Wirkshystoffen) nennen Zulley und Wirz-Justice (1999 S 186) folgende Medikamente die die Photoshysensibilitaumlt der Augen (Netzhaut) erhoumlhen Lishythium (Therapie bei depressiven Erkrankunshygen) Propanolol (BlutdruckHerzmittel) Flushyoxetinen (Antidepressivum) Hydrochloroshy

141

Sven Degenhardt _-~-----

tiazide (BlutdruckHerzmittel) Iprindol (Antishydepressiva) Zu ergaumlnzen ist dass auch NaturshyheilmitteUHeilkraumluter wie zB Johanniskraut Suumlszligstoffe wie ZB Cyclamate und spezifische Inhaltsstoffe von Seifen und Waschmitteln (Antiseptika Blankophore) zu den photoshysensibilitaumltssteigernden Wirkstoffen zaumlhlen (sa httpwwwbfsdeuvuv2sonnenbrand html)

Die Durchsicht einer ad-hoc erhobenen Medikamentenliste einer Einrichtung fuumlr mehrfachbehinderte blinde und sehbehinderte Kinder ergab eine dramatische Praumlsenz potenshytiell photosensibilisierender Medikamente vor allem in den Gruppen der Antiepileptika (uumlber 75 der Medikamente) und der Psychopharshymaka (uumlber 50 der Medikamente) Aber auch Magensaumlurehemmer wie Antra mups und Nexium und die Wechselwirkungen (Wirshykungsverstaumlrkung von Antidepressiva ua durch Salbutamol und die den Abbau von Antiepileptika reduzierende Wirkung von Ritalin) muumlssen unter dem Gesichtspunkt eishyner potentiellen Photosensibilisierung Beachshytungfmden

Moumlgliche Schutzmaszlignahmen

Vor dem Hintergrund der skizzierten Risikoshystruktur scheinen die Schutzmaszlignahmen Zeit Indirekt-Bestrahlung und Abstand unzureichende Problemloumlsungen zu offerieren Besonders unter Beachtung der fehlenden sishycheren Grenzwerte und der durch Medikamenshyte zusaumltzlich potentiell erhoumlhten Sensibilitaumlt verbleibt in auf den Schutz der Augen nur eine intensiver zu hinterfragende Schutzshymaszlignahme der Einsatz einer UV -Schutzbrille

Als Entscheidungshilfe soll ein Blick auf Schutzmaszlignahmen in anderen Einsatzfeldern der UV-A-Strahlung dienen - OSRAM verweist in einem Musterbrief zur

Einschaumltzung der Augengefaumlhrdung bei PfUumlfarbeitsplaumltzen in einem abgedunkelten Raum zusammenfassend Deshalb empfehshylen wir als Vorsichtsmaszlignahme das Tragen einer Schutzbrille in diesem Raum auch desshyhalb weil durch die Abdunkelung die Pushypillen stark geoumlffnet sind und eine Expositishyon uumlber einen 8-Stunden Arbeitstag erfolgt (Jordan 2003 S 3)

Die Anbieter von Lecksuchlampen (zur Feststellung von undichten Stellen zB in Klimaanlagen - zB Firmen Wuumlrth W AECO) bieten die Lecksuchsets stets komplett mit einer UV-SchutzbrillefKontrastbrille-gelb (nach American National Standards Instishytute - ANSI Z871-2003 Kennzeichnung Z87+) an Das Informationsblatt zur Flexibshylen LED-UV-Lecksuch-Taschenlampe (Wuumlrth Artikel-Nr 0964764095) enthaumllt dem folgend auch die Sicherheitsvorschrift Beim Arbeiten mit dieser UV-Lecksuchshylampe muss eine UV -Schutzbrille getragen werden (im Lieferumfang enthalten) Schutzmaszlignahmen beim Einsatz von UVshyA-Strahlung im forensischen Bereich ershyschlieszligen sich bereits ad-hoc durch einen fachlichen Blick auf im TV-Programm praumlsente US-Serien zur Arbeit der Crime Scene Investigation (CSI CSI-NY CSIshyMiami etc) in denen die Protagonistinnen und Protagonisten beim Einsatz der forensishyschen UV-Suchscheinwerfer und beim Einshysatz der UV -LED-Taschenlampen entweder UV -Schutzbrillen (gelb) tragen oder sich mit UV-Schutz-Sichtscheiben schuumltzen Aber auch im realen forensischen Alltag gilt Kein Einsatz ohne Schutzbrille So umfasst der Lieferumfang der Geraumlte der Firma Horiba Jobin Yvon (wwwjobinyvon de) in allen Leistungsklassen einen Satz von Schutz- und Beobachtungsbrillen (UV Gelb Orange Rot ) Nach telefonischer Auskunft des Herstellers dienen diese dem Strahlenschutz (vorrangig zum Schutz vor der UV-Strahlung) sowie der Kontrastvershystaumlrkung in konkreten Anwendungsfallen

- Fuumlr die stomatologische Praxis gibt Braches (2001) fuumlr die eingesetzten Behandlungsshyleuchten einen UV-A-StraWungsanteil von 5881 an (vgL S74) Sowohl fuumlr die Behandlungsleuchte als auch fuumlr die Polyshymerisationsleuchte stellt er fest dass zwar fuumlr die Augen keine schwere Exposition auftritt aber wegen der fehlenden Schwelshylenwertangaben eine defmitive Beurteilung nicht moumlglich (S 75) ist Dem folgend empfiehlt Braches dass hauptsaumlchlich Kinshyder und Personen mit entfernter Linse soshywie die Behandler Schutzbrillen tragen sollshyten (vgl S 75) Das American Printing House for the Blind preist im Rahmen des Low-Vision-Katalogs

142

_ lecksuchlampen (zur -tichten Stellen zB in

zR Firmen Wuumlrth W AECO) 1II_dtetS stets komplett mit TIe Kontrastbrille-gelb

Saional Standards Instishy1-2003 Kennzeichnung nwuimiddotonsblatt zur Flexibshy

--Icksuch-Taschenlampe ~ 0964764095) enthaumllt iIe Sicherheitsvorschrift

r dieser UV-Lecksuchshyl--Schutzbrille getragen

lidinmfang enthalten) beim Einsatz von UVshy

~ang der Geraumlte der ~ lyon (wwwjobinyvon p _wJassen einen Satz von ~ 80Jbachtungsbrillen (UV ~ Lx I Nach telefonischer ~ Iknrdlers dienen diese dem bull TOITangig zum Schutz vor M-I sowie der Kontrastvershy~ Anwendungsfaumlllen ~he Praxis gibt Braches k cmgesetzten Behandlungsshy l --A-Strahlungsanteil von S74) Sowohl fuumlr die -ine als auch fuumlr die Polyshy- stellt er fest dass zwar krine schwere Exposition _~ der fehlenden Schwelshy eine definitive Beurteilung dt- I S 75) ist Dem folgend aes dass hauptsaumlchlich KinshylIIaIl mit entfernter Linse soshy--er Schutzbrillen tragen sollshy5 bull _ Pnnting House for the Blind Imlen des Low-Vision-Katalogs

Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

eine UV-Schutzbrille (gelb 400 nm) wie folgt an Black lights which generate both UV and blue light are sometimes used in vision development activities UltraLens glas ses screen out 100 percent of UV and blue light while still allowing the wearer to see the glow ofmaterials as they fluoresce () Note Filters like the UltraLens should always be worn by both the practitioner and the child during exposure (wwwaphorg)

Zu UV-Schutzbrillen ist weiterhin anzumershyken dass die europaumlische Norm CE-EN 166 lediglich einen Schutz bis 380 nm vorschreibt die in der Bundesrepublik Deutschland verbreishyteten UV-Schutzbrillen aus Polycarbonat oder CR39 realisieren Kanten von 380 nm bzw lediglich 350 nm (vgl Kreszlig amp Tirler 2005 S 64) und sind daher nicht problem1oumlsend Die amerikanische Norm ANSI Z87+ geht von eishyner Kante bei 400 nm aus diese gilt ebenfalls fuumlr Sonnenbrillen die nach der Norm CE-EN 1836 die Schutzstufe UV-400 erreichen UVshySchutzbrillen (400 nm) und Sonnenbrillen (UV-400) haben jedoch das Problem dass die Farberkennung beeintraumlchtigt ist womit ein wesentliches Ziel der hier zu betrachtenden Szenarien beeintraumlchtigt waumlre Daruumlber hinaus erscheint es auch unrealistisch zB Snoezelen mit Schutzbrillen umsetzen zu koumlnnen

Sollte im Szenario Fixation und visuelle Aufmerksamkeit der vielleicht nie wirklich existente hier nur hypothetisch anzunehmenshyde Fall eintreten dass ein Kind nur unter dem Einsatz fluoreszierender Materialien zum Fishyxieren angeregt werden kann bleiben zwei Moumlglichkeiten

ein gezielter punktueller UV-A -Einsatz zB durch UV-LED-Taschenlampen in Verbinshydung mit UV-Schutzbrillen (400 nm) (fuumlr das Kind und die PaumldagoginnJen) und die Beantwortung der Frage welchen Sinn diese Fixationen dieses Erleben des Sehens unter extremen Labor-Bedingungen auf Dauer und unter der Perspektive der Leshybenswirklichkeit und Lebensqualitaumlt des Kindes denn uumlberhaupt hat

Auch angesichts der moumlglichen Risiken von phototoxischen und photoallergischen Reakshytionen nach Medikamenteneinnahme fuumlr die Haut erscheint das Tragen von Schutzbrillen

beim Kind und den Paumldagoginnen und Paumldshyagogen nicht umfassend und ausreichend

Bleibt abschlieszligend die Abwaumlgung der paumldshyagogischen Situation auf der einen und des Risikopotentials auf der anderen Seite Ausgeshyhend von der oben ausgefuumlhrten Situation dass der Einsatz der UV-Strahier und der fluoresshyzierenden Materialien lediglich eine konkrete Entscheidung fuumlr ein Medium bzw ein Instrushyment innerhalb didaktischer und therapeutishyscher Ansaumltze darstellt sowie der Tastsache dass diese mediale Entscheidung keinesfalls alternativlos ist erscheint das skizzierte Risishykopotential dieser kuumlnstlichen zusaumltzlich zur Sonneneinstrahlung offerierten UV-Strahshylungsmenge als zu hoch Selbst wenn ein Groszligshyteil der zur Zuruumlckhaltung bzw zum Verzicht mahnenden Argumente darauf beruht dass eine Risikopotential nicht durch evidenzshybasierte medizinische Studien ausgeschlossen werden kann ist darauf zu verweisen dass exshyplizit fuumlr Kinder (erhoumlhte Transmissionsfaumlhigshykeit des Auges) und erst recht fuumlr Kinder mit entsprechenden Medikamentengaben keine Grenzwertdiskussionen moumlglich erscheinen Alle involvierten Disziplinen und alle Grenzshywert erlassenden Institutionen propagieren vor allem im Zusammenhang mit Kindern Zuruumlckshyhaltung und Vorsicht die professionellen Einshysatzgebiete setzen in ihren Arbeitsschutzaufshylagen zuerst auf einen ausreichenden Schutz der Augen Der schoumlne Effekt (fuumlr werbende Bilder die Aumlsthetik der professionell Taumltigen vielleicht auch fuumlr die Kinder) in den paumldagoshygischen Szenarien ist den Preis des erhoumlhten shyzumindest nicht kalkulierbaren - Gesundheitsshyrisikos nicht wert

Die Professionellen in den oben beschrieshybenen Szenarien (in der allgemeinen Paumldagoshygik der Blindenpaumldagogik der Geistig- und Koumlrperbehindertenpaumldagogik der Schwerstshybehindertenpaumldagogik der Snoezelen-Therashypie etc) sollten den Mut haben sich nach Jahshyren gemeinsamen Weges vom Einsatz von UVshyStrahlung zu trennen Die fcirderliche Wirkung von Licht und Farbe die Diagnostik und Foumlrshyderung des Sehens sind - der menschlichen Natur folgend - in den Frequenzbereichen zwishyschen 400 nm und 780 nm gut aufgehoben UV-Strahlen gehoumlren zum menschlichen Leshyben und sollten denmach im Sinne der Og Zushysammenhaumlnge (Vitamin-D3-Haushalt Vollshy

143

Sven Degenhardt

spektrumlampen ggf Lichttherapie Synchroshynisation des circadianen Systems) auch weiter gezielt und kontrolliert eingesetzt werden weshyder die Low-Vision-Arbeit noch die Tiefenshyentspannung oder die ganzheitliche W ahrshynelnnungsforderung gehoumlren jedoch dazu

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Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

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Adresse des Autors

Prof Dr Sven Degenhardt Institut fuumlr Behindertenpaumldagogik Fakultaumlt Erziehungswissenschaft Psychologie und Bewegungswissenschaft Universitaumlt Hamburg Sedanstraszlige 19 20146 Hamburg

e-mail degenbardterzwissuni-hamburgde

145

  • 01pdf
  • 02
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Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

~te Medien) aus ischt werden Die - - sind - gut gemeint shy-8 abgesichert Somit

Wscbeinlichkeit Wahrshy~ dem Motto Vielshy

amp -d schon irgendwie poshySuoezelen selbst stellt

_lIIltlItifunktonales Angeshy~ einem erholungs- und ~kroitaumlts-)Ansatz in den

msdruumlcklichen Foumlrdershylrn ~lertens beschreibt

JlJlrlI3Jlie und Foumlrderung zushy-l ooci das Angebot in alshy

eingesetzt werden Position des Weiszligen Raushy

Ycr1ens zunehmend durch crrinzL die in konventioshy

- e zum Beispiel im K)nsemaum sowie im Kranshy

werden koumlunen (2005 Eiasx-hi des aktuellen Snoeshy

00 Mertens fillt auf dass lICiZierende Materialien bzw lIec41en Handschuhe wesentlich ~ Beispiel (zB im Basisshy_Ger Inszenierung Orientalishy~ li9ff1 auftauchen als die adshyf Pralli von Snoezelen oder ilia-rliti Szenarien erwarten lieshyt dies auch Ansatz-konform bullkl lLa groszligen Wert auf die lxIII und Farbe (S43ff) und lWIrJI auf Strahlen innerhalb des J tir den Menschen Sichtbaren _ Bruch bei der Umsetzung ein allgemeines Problem -heh auch in diesem Zusamshy IIrird Es ist leider haumlufig zu _ man sich vor der Einrichtung Ianurnes nicht ausreichend inshy-dl keine Vorstellung hat was _ eeschehen soll und sich uumlber ~ der Geraumlte im Vorfeld weshylpmacht hat (2005 S 29) Eine ~ Ursache fuumlr das uumlhershy ~enden der UV -Strahlung lIrzriclmend fuumlr die Situation vieshyIfin - in den knappen Ressourshy~ und UV-Materialien sind iI05giinstiger als ein Groszligteil des ch1-Equipments Groszlige Anbieter

von Spiel- und Therapiebedarf bewerben darshyuumlber hinaus intensiv die Schwarzlichtmateshyrialien Fuumlr verhaumlltnismaumlszligig wenig Geld ist ein emotional-attraktiver mit Effekten gefuumlllshyter Raum gestaltbar der dann ZB dem Sponshysor oder F oumlrderer praumlsentiert werden oder die Einrichtungsbroschuumlre schmuumlcken kann Beide Ursachen das nicht ausreichende Reflektieren der Konzeptionen und das Agieren mit knapshypen Kassen wirken haumlufig auch in den o g Situationen in denen Medien und Konzepte im freien Mix zusammengestellt werden

Zum Einsatztyp 2 Die Diagnostik des (physiologischen) Sehvershymoumlgens obliegt in erster Linie der Ophthalmoshylogie Dass dabei eine moderne Ophthalmoloshygie mit weit mehr als einem eingeschraumlnkten Blick auf die Faktoren Visus und Gesichtsfeld aufwarten kann ist unumstritten So skizzieshyren Zihl und Priglinger (2002) die sensorischen und okulomotorischen Funktionen und Leisshytungen der visuellen Wahrnehmung (nachfolshygend kursiv gesetzt) und ihre Bedeutung (in Klammern) in folgender Auflistung Akkomshymodation (Kontrastsehen Sehschaumlrfe Formshysehen) Konvergenz (Binokularsehen Stereoshypsis) Sakkaden (Transport der Fovea zu Blickshyzielen Abtasten von Objekten Gesichtern und Szenen usw) Folgebewegungen (Fixieren eishynes bewegten Objekts) Optokinetischer NyshystagmusVestibulookulaumlrer Rejlex (visuelle Stabilisierung der visuellen Wahrnehmung bei Eigenbewegung) Gesichtsfeld (Uumlberblick Entdecken und Lokalisieren von Reizen Simultansehen) raumlumliche Kontrastsensitivishytaumlt (raumlumliche Aufloumlsung von Forrndetails Sehschaumlrfe Stereosehschaumlrfe ) Sehschaumlrfe (Formsehen Entfernungssehen) Farbsehen (Objekterkennung) Raumsehen (Abstandsshyund Entfernungswahrnehmung) Formsehen (Objekt- Gesichter- und Szenenwahrnehmung Lesen) Objektwahrnehmung (ErkennenlWieshydererkennen von Objekten) und Gesichtershywahrnehmung (ErkennenIWiedererkennen von Gesichtern und Personen [einschlieszliglich des eigenen Gesichts]) (vgl S 24) Diagnostische Instrumente und Trainings- Therapie- und Foumlrderansaumltze sind dem beruflichen Selbstshyverstaumlndnis sowie den bernfsbedingten Rahshymenbedingungen folgend - stark strukturiert formalisiert und auf experimentelle sowie Laborbedingungen ausgerichtet (vgl dazu

auch Niedeggen amp Joumlrgens 2005) Ausgewaumlhlshyte Beispiel-Therapieplaumlne belegen bei Zihl und Priglinger jedoch eine Reihe von Foumlrderzielen und -maszlignahmen die klare Uumlberschneidungen zu paumldagogischen Ansaumltzen einer Foumlrdernng der visuellen Wahrnehmung im Fruumlhfoumlrdershybereich und in der Arbeit mit schwerstbehinshyderten Kindern und Jugendlichen aufweisen So werden z B die Ziele Steigerung der visushyellen Aufmerksamkeit und Anbahnung der visuelien Neugierde (2002 S 149) genannt Zur Umsetzung werden Medien wie Farbshyfolien Seidenpapier Luftballons Diaprojekshytionen Taschenlampen und weitere lichtquelshylen in ausgeleuchteten und abgedunkelten Raumlushymen empfohlen (2002 S 149 155) Die paumldshyagogische Perspektive der Diagnostik und Foumlrshyderung des Sehens ist seit vielen Jahren zentrashyler Bestandteil blinden- und sehbehindershytenpaumldagogischen Selbstverstaumlndnisses Dies gilt auch in der Arbeit mit schwerstbehindershyten Kindern und Jugendlichen (dazu vgL ua Henriksen amp Henriksen 2006) Das Ziel paumldshyagogischen Tuns ist die Erweiterung der Handshylungsmoumlglichkeiten der Kinder - in Lernzushysammenhaumlngen und natiirlich auch im Alltag Ein Aspekt auf dem Weg zum Erreichen dieses Ziels ist die Arbeit im Dunkelraum (Low-Vishysion-Raum Seherziehungsraum ) zur Diashygnostik und Foumlrderung des Sehens Dort wershyden selbstleuchtende und reflektierende Mateshyrialien mit hohen Helligkeits- und Farbshykontrasten eingesetzt Light-Box Taschenlamshypen Spot-Leuchten Keksbuumlchsen Baumllle untershyschiedlicher Farben Groumlszligen und Materialien Spielzeug farbige Baumlnder Waumlrmedecken shydie Materialienbreite folgt dem individuellen Diagnostik- und Foumlrderbedarf der Kinder und Jugendlichen und waumlchst mit der Erfahrung der Professionellen sowie durch neue technische Entwicklungen zB in der LED-Technologie (LED Light Emitting Diode bzw lichtemitshytierende Diode) In der Fruumlhfoumlrderung und in der Arbeit mit schwerstbehinderten Kindern und Jugendlichen werden jedoch vielleicht auch von Snoezelen-Material-Anbieteru inspishyriert seit Jahren fluoreszierende Materialien und UV-Strahier eingesetzt um einen besonshyders effektvollen Helligkeits- und Farbkontrast zu erhalten (dazu u a Beispiele in Strothmann 1999 S 1760 112 etc) Zudem verstaumlrkt sich aktuell der Eindruck dass gerade diese Meshydienwahl zu einem Exportschlager der Blinshy

135

Sven Degenhardt

denpaumldagogik innerhalb der Fruumlhfoumlrderung und der Schwerstbehindertenpaumldagogik wird shyoder werden kann Auch hier gilt das oben zu Snoeze1en gesagte Das Angebot eines billig zu realisierenden und vordergruumlndig effektvolshylen Szenarios wird nicht ausgeschlagen und leider nicht iunner ausreichend genug hintershyfragt Die aktuelle Diskussion pro-und-kontra UV-Einsatz im blindenpaumldagogischen Umfeld (Degenhardt 2006 Buser 2007) zielt dabei zunehmend auf den Fakt dass die visuellen Effekte der UV-Materialien keinerlei Mehrshynutzen erbringen und die anderen - hinlaumlnglich beschriebenen - Medien (dazu auch ausfuumlhrlishyche Beispiele in Strothmann 1999) vollkomshymen zielfuumlhrend und ausreichend sind

Fazit Alle geschilderten Szenarien sind nicht aufden Einsatz der UV -Strahlung angewiesen Sie werden durch den Einsatz dieser Medien vor allem fuumlr Auszligenstehende - schoumlner attrakshytiver und peppiger Sie sind im Einzelfall auch eine preisguumlnstige Alternative fuumlr aufshywaumlndige und teure Lichtinstallationen Die zushynehmende Verwendung der LED-Technik wird die Zahl der ohnehin zahlreich zur Verfuumlgung stehenden kostenguumlnstigen Medienangebote weiterhin erhoumlhen

Nutzen und Risiken des Einsatzes von UVshyStrahlung werden in vielen Disziplinen diskushytiert Ophthalmologie Dermatologie Arbeitsshymedizin Biologie Lichttechnik Strahlen- und Arbeitsschutz Licht-Therapie und Naturheilshykunde etc Im Folgenden soll versucht werden ausgehend von den physikalischen und physhysiologischen Grundlagen das breite Diskusshysionsfeld um das Thema UV -Strahlung und Gesundheit kurz anzureiszligen und bezogen auf die beschriebenen paumldagogischen Szenarien zu fokussieren (ausfuumlhrlicher dazu siehe Degenshyhardt 2006)

UV-Strahlung Physik Technik Anwendungsbereiche

Ultraviolettstrahlung (UV -Strahlung 100 nmshy400 nm in einigen Quellen wird der Grenzwert zum sichtbaren Bereich mit 380 nm angegeshyben) ist eine elektromagnetische Strahlung und wird in der Literatur haumlufig gemeinsam mit dem Licht (sichtbarer Bereich des elektromagshy

netischen Spektrums 400 nm - 780 lUn) und der Infrarotstrahlung (780 nm - 1 mm) zu den optischen Strahlungen gezaumlhlt Der UV-Beshyreich schlieszligt sich an den blau-violetten Beshyreich des sichtbaren Lichts an und unterteilt sich in die Bereiche UV-A (Wellenlaumlngenshybereich 315 nm-400 nm) UV-B (280 nm 315 nm) und UV-C (100 nm-280 nm) Die ultraviolette Strahlung ist im Vergleich zum Licht und zur Infrarotstrahlung (IR-Strahlung) energiereicher wenngleich die Tatsache dass IR-Strahlung als Waumlrme (und damit als Enershygie) wahrgenounnen wird einen gegenlaumlufishygen Eindruck erzeugen koumlnnte Die fuumlr die Erde wichtigste natuumlrliche Strahlungsquelle ist die Sonne dies gilt auch fuumlr die Emission der UV-Strahlung Bedingt durch die Absorption bestiunnter Wellenlaumlngen der UV-Strahlung in den verschiedenen Sehichten der Erdatmoshysphaumlre dringen an verschiedenen Orten der Erde zu verschiedenen Tages- und Jahreszeishyten abhaumlngig von Wetterlagen und dem Grad der Umweltverschmutzung unterschiedliche Dosen der von der Sonne abgegebenen UVshyStrahlung aufdie Erdoberflaumlche UV -Strahlung erzeugt chemische physikalische und biologishysche Wirkungen die angesichts der hohen Enshyergie der einzelnen UV-Quanten eine hohe Reshylevanz in der Technik und in der Medizin geshynerieren

Die Moumlglichkeiten UV -Strahlung kuumlnstlich zu erzeugen sind vieWiltig Neben den Strahshylungsquellen die gezielt und hauptsaumlchlich UV-Strahlung abgeben gibt es Strahler die iunerhalb eines Gesamtspektrums auch UVshyStrahlung abgeben (zB Elektroschweiszliggeraumlte Halogenlampen Buumlhnenscheinwerfer) Kuumlnstshyliche UV-Strahler unterscheiden sich nach dem Grundprinzip der Erzeugung der Strahlung und daruumlber hinaus durch die erreichbare Maximalshyleistung das realisierbare Spektrum die Arshybeitstemperatur den Wirkungsgrad und die Lebensdauer (vgL dazu ausfuumlhrlich Meyer amp Gruss 2002) UV-Strahlungsquellen bedienen in Abhaumlngigkeit von der erreichbaren chemishyschen physikalischen und biologischen Wirshykung im Kern folgende Anwendungsfelder Entkeimung Kosmetik Haumlrtung und Trackshynung sowie Fluoreszenzanalyse Um das Fluoshyreszieren entsprechender Materialien anregen zu koumlnnen kounnen UV-Leuchtstoffiampen (Strahlung im Bereich 320 nm - 410 nm) bzw

136

4JOO mn - 780 nm) und 10 mn - 1 rum) zu den

eZaumlhlt Der UV-Beshy_ kn blau-violetten Beshy

lJdJIs an und unterteilt L--A (Wellenlaumlngenshy1 bull UV-B (280 nmshy

IOOnm-280nm) Die ~ 1St im Vergleich zum

- g (IR-Strahlung) _kleb die Tatsache dass ~ nmd damit als Enershy

inl einen gegenlaumlufishy-=-pIl_ildilekoumlnnte Die fuumlr die

Strahlungsquelle ist ach fuumlr die Emission der

durch die Absorption -_n der UV-Strahlung in sdnchten der Erdatmoshy

_ ~hiedenen Orten der 118 Tages- und Jahreszeishy

111dIerlagen und dem Grad dI_IZllIlg unterschiedliche ~ Sonne abgegebenen UVshyampIklberflaumlche UV -Strahlung

pirSikalische und biologishy angesichts der hohen EnshyL-Quanten eine hohe Reshy IIDd in der Medizin geshy~

I L --Strahlung kuumlnstlich zu riIiilrig Neben den Strahshy eezielt und hauptsaumlchlichI~ gibt es Strahler die bull GcsmttspektfUlll8 auch UVshyLB Elektroschweiszliggeraumlte Bilmenscheinwerfer) KUuml11Stshyrerscheiden sich nach dem Eaeugung der Strahlung und 1IIIrdl die erreichbare Maximalshy~e SpektrUlll die Arshy__ den Wirkungsgrad und die ~ dazu ausfuumlhrlich Meyer amp Li--Snahlungsquellen bedienen YOll der erreichbaren chemishylriaIIschcn und biologischen Wirshy folgende Anwendungsfelder ~erik Haumlrtung und Trockshy

lIIoreszenzanalyse Um das FluoshyiiplXhender Materialien anregen bMunen UV-Leuchtstofflampen 11 Bereich 320 nm-410 nm) bzw

Der Einsatz von UV-Strahlung in f)i](71~nfik

UV-LED (schmaler peak im Bereich 365 nmshy380 nm) zum Einsatz Wesentliche Einsatzshyfeider sind

Automobil- und Werkstoff technik (Haarshyriss-Suche zB in Klimaanlagen und Werkshystuumlcken) Textilindustrie (Suche nach Verunreinigunshygen etc) Lebensmittelindustrie (Suche nach Faumlulnis etc) Kriminalistik bzw Forensik (Aufdecken von Geld- und Kunstfaumllschungen Spurenshysuche vor allem nach Fingerabdruumlcken und Koumlrperfluumlssigkeiten) Materialpruumlfung (Archaumlologie Edelsteinshypruumlfung Saatgutpruumlfung) Postverkehr (Echtheitspruumlfung von Briefshymarken) Effektbeleuchtung und Werbung (Theater Partykeller Bars Schaufenstergestaltung )

UV -Strahlung und Gesundheit

Um die Wirkung der UV-Strahlung auf den menschlichen Koumlrper abschaumltzen zu koumlnnen muumlssen die Absorptions- und Transmissionsshyeigenschaften der menschlichen Haut und des Auges betrachtet werden Die einzeluen Hautshyschichten haben einen unterschiedlichen Breshychungsindex und eine unterschiedliche Verteishylung der Chromophore was zu unterschiedshylichen Reflexions- Uumlbertragungs- und Streushyungseigenschaften je nach Wellenlaumlnge fuumlhrt Die Eindringtiefe der Strahlung in die Dennis wird wegen des Gefaumlszligsystems mit der Absorpshytion der Strahlung dnrch das Blut (Haumlmogloshybin Oxyhaumlmoglobin) im Bereich 300 nm bis 600 nm und dnrch die Streuung in der Kolshylagenfaserschicht beeinflusst Die Farbstoffe in der Homschicht sind vorrangig Melanin Uroshycaninsaumlure und Proteine Die Hornhautuntershyschicht besteht aus lebensfaumlhigen Zellen und besitzt die gleichen Farbstoffe wie die Homshyschicht Hier spielen die Nukleinsaumlnren der DNA bezuumlglich der kurzweIligen UV-Strahshylung eine lebenswichtige Rolle Strahlung mit Wellenlaumlngen zwischen 800 nm und 1400 nm (knrzwelliges Infrarot) kaun am tiefsten bis in die subkutane Schicht eindringen die daher als das optische Fenster der Haut bezeichnet wird (Fisch 2000 S 23)

Die unterschiedliche photophysikalische Wirkung der UV-Teilbereiche (UV-A photoshysensibilisierend UV-B erythemwirksam UVshyC keimtoumltend) generiert in Verbindung mit der Eindringtiefe in die menschliche Haut und dem Schutzmechanismus der Haut (Lichtschwiele Hornhautverdickung PigmentiernnglBraumlushynung) den in unserem Kultnrkreis aktuell exisshytenten Effekt dass ein Schutzmechanismus aus kosmetischen Gruumlnden zweckentfremdet wird (Steinnletz Matthes Hofmann ua 2001 S 5) und die Haut bewUsst mit einershydiesen Schutzmechanismus ausloumlsenden - Doshysis von UV-Strahlung bestrahlt wird Zum Themenkreis lTV-Strahlung und Gesundheit zu Grenzwerten zum UV-Monitoring (solarer UV-Index) zum Runden Tisch Solarien zur freiwilligen Zertifiziernng von Solarienbetrieshyben und zu aktuellen Gefaumlhrdungsbeurteihmshygen siehe daruumlber hinaus ua INTERSUN das Global UV Project der WHO (httpwww whointuven) American Conference ofGovshyefUlllental Industrial Hygienists (wwwacgih org) International Commission on Non-Ionishyzing Radiation Protection (wwwicnirpde) Bundesamt fuumlr Strahlenschutz (wwwbfsde) Strahlenschutzkorumission (wwwsskde)Beshyrnfsgenossenschaftliches Institut fuumlr Arbeitsshyschutz - BGIA (wwwhvbgdedlbia) Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (wgtIwbauade )

Fuumlr die Beurteilung der Wirksamkeit der UV-Strahlung auf das menschliche Auge sind zuerst die Spezifik der menschlichen Koumlrpershyhaltung und die anatomischen Gegebenheiten zu beruumlcksichtigen Der aufrechte Gang die Kopfualtung und die in den Augenhoumlhlen leicht nach hinten versetzten Augen sind nicht nur in Bezug auf die allgemeine Leistungsfaumlshyhigkeit des Sehens sondern auch unter dem Aspekt eines natuumlrlichen UV-Schutzes zu wuumlrshydigen Die Transmissions- bzw Absorptionsshyeigenschaften der optisch wirksamen Bestandshyteile des menschlichen Auges sind in Bezug auf die UV-Strahlung sehr heterogen waumlhrend die Hornhaut die UV-Strahlung bis ca 300 nm vollstaumlndig absorbiert nimmt der Absorptionsshyanteil bis 360 mn ab Entsprechend nehmen die Absorptionsleistungen des Kammerwassers der Linse und des Glaskoumlrpers zu (vgl Methshyling 1996 S 10 11 und Abbildung 1) Beachshytenswert ist die Tatsache dass die Faumlhigkeit der Linse UV-Strahlung im UV-A-Bereich zu abshy

137

Sven Degenhardt

Abb 1 Absorption von UV-Strahlung durch die Augenmedien (Methling 1996 S 11)

280

300

320

340

360

Kornea Kammarshywasser linse

sorbieren altersabhaumlngig ist und mit dem Alshyter zunimmt Die Durchlaumlssigkcit fuumlr langshyweIlige UV-Strahlung und fuumlr sichtbare Strahshylung verschiebt sich mit zunehmendem Alter zu laumlngeren Wellenlaumlngen ( ) da es mit zushynehmendem Alter zu einer leichten Gelbfarshybung des Linseneiweiszlig kommt (1996 S 11 12) Dem folgend dringt (im Vergleich zu Ershywachsenen) mehr UV -A-Strahlung im Kindesshyalter bis zur Retina

Die Unterschiede im Transmissions- und Absorptionsverhalten der einzelnen Bestandshyteile des Auges fUhren zu unterschiedlichen Schaumldigungs szenarien in Abhaumlngigkeit von dem Bereich der einwirkenden UV-Strahlung Der Vollstaumlndigkeit halber soll auf folgende Risiken im Zusammenhang mit dem Einwirshyken der UV-B- und UV-C-Strahlung hingewieshysen werden

Photokeratitis Hervorgerufen durch UVshyStrahlungen im Bereich zwischen 200 nm shy320 nm (Maximum bei 260 mn und 288 nm) kann bereits nach kurzer Einwirkzeit eine Epithelschaumldigung eintreten Die schmerzshyhafte Entzuumlndung kann medikamentoumls beshyhandelt werden und bereits nach 24 Stunshyden ist eine weitestgehende Regeneration des Epithels moumlglich Beispiele sind die Schneeblindheit und das Verblitzen bei Schweiszligarbeiten Photokonunktivitis Durch die gleichen Spektral bereiche der UV -B- und UV -CshyStrahlung kann eine Entzuumlndung der Bindeshyhaut hervorgerufen werden

Fuumlr den im Kontext der Fragestellung relevanshyten Wellenlaumlngenbereich der UV-A-Strahlung sind als Schaumldigungsrisiken zu beachten

Katarakt Zahlreiche Tierversuche und bioshychemische Forschungsergebnisse verweisen darauf dass die Bestrahlung der Linse mit UV-Strahlung im Bereich zwischen 295nm und 325 nm entscheidend fuumlr die Auspraumlshygung einer Katarakt sind (ICNIRP 2003 2004 Roberts 2001 Siekmann 2002a1b ua) UV A radiation is a causal factor in cataract (ICNIRP 2004 S 184) Die Strahlungsintensitaumlt die eine solche Erkranshykung bewirkt liegt weit unterhalb derjenishygen die zu einer akuten Hornhaut- oder Bindehautentzuumlndung fuumlhrt (Siekmaun 2002a S 91) Mit wachsendem Wissen uumlber die Zusammenhaumlnge von UV-A-Strahshylung und Triibungen der Augenlinse steigen die Erwartungen an weitere epidemiologishysche und experimentelle Untersuchungen zu diesem Thema (vgl ua Ayala Michael amp Soumlderberg 2000) Intensive Untersuchunshygen zu entsprechenden Wirkungen der UVshyA-Strahlung im Bereich uumlber 325 mn liegen nicht vor Erste exemplarische Tierversushyche durchgefuumlhrt am Alfred-Krupp-Labor fuumlr Ophthalmopathologie zeigen fuumlr den Strahlungsbereich 340 nm - 400 nm kein akutes Schaumldigungsrisiko in Form akuter Entzuumlndungen etc Potentielle Langzeitshyschaumlden konnten mit dem Design der Studie jedoch nicht uumlberpruumlft werden Angesichts der Gesamtdiskussion und der nicht abshyschaumltzbaren Schaumlden nach Verzoumlgerung wird jedoch auch fuumlr diesen Wellenlaumlngenshybereich zur Vorsicht geraten Photoretinitis bzw Schaumlden der Netzhaut Lediglich 1 der UV -A-Strahlung erreicht bei einem Erwachsenen die Netzhaut (bei Kleinkindern ist es ein groumlszligerer Anteil)

138

Der Einsatz von V _trrhllnO in Diagnostik und visueller WulnrJ1el1lmttnl

OIllJV-Strahlungl-oI-_12I (Methling

1IIk Tierversuche und bioshy~~-gebnisse verweisen

Besirahlung der Linse mit Bereich zwischen 295um

_illwlr-idend fiir die AuspraumlshykI sind (ICNIRP 2003 ~L Siekmaun 2002alb ~ is a causal factor in

_11 2004 S 184) Die bullbull13-( die eine solche Erkranshy

iIIt ibullbulleit unterhalb derjenishy- akuten Homhaut- oder _1102 fuumlhrt (Siekmannl Mit -wachsendem Wissen

ir daumlngevon UV-A-Strahshy en der Augenlinse steigen - an weitere epidemiologishyIF meIle Untersuchungen zu _ Tl ua Ayala Michael amp 1]Il101 Intensive Untersuchunshy(llllldlnden Wirkungen der UVshy_Bereich uumlber 325 um hegen ~ exemplarische Tierversushy~ am Alfred-Krupp-Labor lI-npMhologie zeigen fuumlr den ~ 3l0 mn - 400 um kein IifirmSrisiko in Form akuter p - ett_ Potentielle Langzeitshy__mit dem Design der Studie ilJefpruumlft werden Angesichts ~sion und der nicht abshybull Schaumlden nach Verzoumlgerung bull ach fuumlr diesen Wellenlaumlngenshyr -orsicht geraten lIiIiJ b- Schaumlden der Netzhaut I der L-A-Strahlung erreicht Ennchsenen die Netzhaut (bei

011 11 es ein groumlszligerer Anteil)

Dennoch reicht diese Energiemenge aus um uumlber einen laumlngeren Zeitraum einwirkend als chronische Folge zu Prozessen der

Apoptose (Zelltod ohne Schaumldigung des umgebenden Gewebes) in der Netzhaut zu fuumlhren Unter anderem im Zusammeuhang mit der intensiven Forschung zur Altersbeshydingten Makuladegeneration (AMD) trat die Frage nach den Folgen der Einwirkung von UV-A-Strahlung und von blauem Licht auf In aphakic Of pseudophakic eyes (with clear intraocular lenses) high-energy (bIue) and altraviolet -A radiation strikes tbe retina Epidemiological data indicate a signifishycantly increased 5-year incidence of late ARM [age-related maculopathy] in nonshyphakic eyes compared with phakic eyes (Algvere Marshall amp Seregard 2006 S 4) Die Blaulichtgefaumlhrdung (blue light hazard peak bei 440 um) kann irreversibel zu phoshytochemischen Veraumlnderungen der Netzhaut fuumlhren (Photoretinitis ) und ist haumlufig von thermischen Netzhautschaumlden uumlberlagert was die Diagnostik und die Ursachenforshyschung enorm erschwert (vgl Siekmann 2002b) Young children and people who have had a lens surgically removed (aphshyakes) are at a higher risk of retinal damage from UVR and bIue-light (ICNIRP 2003 S 123) Im Tierversuch konnte an der Unishyversitaumlts-Augenklinik Zuumlrich nachgewiesen werden dass 1-5 min von blauem Licht von 408 plusmn 10 um und 25-30 min von 430 20 um deutliche Schaumlden in der Netzhaut mit Apoptose der Sehzellen und reversiblen Schaumlden des Pigmentepithels (Reme 2006 S23) erzeugen Exposure to blue light [403 plusmn 10 um] resulted in severe retinal damage in rats In contrast green light [550 plusmn 10 um] had no effect (Grimm Wenshyzel Williams u a 2001 S 497) Die geshynarmten Kurzzeitversuche mit hohen Lichtshyenergien koumlnnten bis zu einem gewissen Grad - eine Langzeitexposition der menschshylichen Netzhaut mit geringen Lichtdosen sishymulieren (Reme 2006 S 24)

Die Forschungslage veraumlndert sich derzeit so rasant dass die aktuellen Grenzwerte fuumlr kritishysche Bestrahlungsstaumlrken fuumlr den UV-A-Beshyreich und die retinalen Wirkungen kaum gesishychert festschreibbar erscheinen So unterscheishyden sich die entsprechenden Angaben zwishy

sehen der ACGIH (American Conference of Govemmental Industrial Hygienists) und der ICNlRP (International Commission on NonshyIonizing Radiation Protection) um den Faktor 30 (Weber Graber Schulmeister ua 2006 S 130) wobei die ICNIRP den Grenzwert rashypide herabsetzte There is a lack of evident that the low levels of UVA (of the order of 1-3 mW cmmiddot2 or less) experienced in sunlight or found in most indoor work envirouments present a hazard to either skin or eye However the hypothesis originating from in vitro studies that UVA may be one causative agent for cataract ( ) suggests the need for caution with regard to chronic low-Ievel UVA ocular exposhysure The EL [exposure limits] for UVA should protect against potential photochemical injury however experimental threshold data are lackshying In the absence of experimental data the Commission recommends a more cautious apshyproach for chronic ocular exposure (ICNIRP 2004 S 186)

Dem bisher zusammengestellten Gefaumlhrshydungsszenario steht ohne Frage die Anwenshydung von Optischer Strahlung als einer der aumllshytesten prophylaktischen und therapeutischen Methoden des Menschen (Meffert Scherf Piazena ua 2006 S l39) gegenuumlber Optishysche Strahlung ist zum Erlangen wie zum Aufshyrechterhalten von Gesundheit und W ohlbefmshyden unverzichtbar (2006 S 139) Exemplashyrisch seien hier genannt die Lichttherapie die Synchronisation des circadianen Systems (Inshynere Uhr) durch Licht und die Anregung der Vitamin-D3-Produktion durch UV-B-Strahshylung (ausfuumlhrlicher ua Degenhardt 2006 Zulshyley amp Wirz-Justice 1999 Ehrenstein 2006 Krause Dobberke Matulla-Nolte ua 2002 Meffert ua 2006)

Risikoabwaumlgung beim Einsatz von UV-A-Leuchtstofflampen (320 nm-410 nm) im Dunkelraum

Der Frequenzverlauf einschlaumlgiger UV-AshyLeuchtstofflampen zur Anregung der Fluoresshyzenz unterschiedlicher Hersteller ist exemplashyrisch in der Abbildung 2 dargestellt

Die Analyse der Frequenzverlaumlufe ergibt dass ein Groszligteil der Emission im Wellenshylaumlngenbereich 350 um-400 um also im UVshyA-Bereich liegt Es werden also potentiell die

139

Sven Degenhardt

o g Gefahrdungen fuumlr die Augenlinse und die Retina relevant Buser (2007) verweist auf die Tatsache dass bei einer einzelnen Leuchtstoffshylampe (unter defInierten Abstands- und Praumlshysentationsbedingungen die nebenbei beshymerkt - in vielen Szenarien daruumlber hinaus nicht eingehalten werden) eine mit der Emisshysion der Sonne vergleichbare UV-A-Strahlenshymenge auftritt Dazu ist anzumerken dass zwar die biologisch gevrichtete solare UV-Strahlung ab einem Wert von ca 320 nm abnimmt (eryshythemale Wirkfunktion der Conmlission Intershynational de lEc1airage [CIE] Internationale Beleuchtungskommission - vgl Steinmetz ua 200 I S 11) dennoch wird auch dieser Bereich in allen Studien und Diskussionen in die Risikoabschaumltzung OOt eingeschlossen Ein Risiko ist eben nicht auszuschlieszligen Daruumlber hinaus sprechen weitere Faktoren gegen diese Vergleichs-Argumentation

Die o g Einsatzszenarien generieren folgende Faktoren die bei einer Risikoabschaumltzung zu wuumlrdigen sind

Uumlber die Folgen der Langzeiteinwirkung mit geringsten Dosen (sowohl fuumlr die Kinshyder als auch in groumlszligerem Maszlige fuumlr die Proshyfessionellen) koumlnnen derzeit keine durch evidenzbasierte Studien gesicherten Aussashygen getroffen werden Die verstaumlrkte Transmissionsfahigkeit der Linse fuumlr diesen Spektralbereich bei Kinshydern erhoumlht die Strahlenbelastung fuumlr die Retina Der haumlufIge Wechsel der Koumlrperposition (Ruumlckenlage Blickrichtungswechsel etc) erhoumlht die Gesamtmenge der durch das Auge aufgenommenen UV-Strahlung (zB im Vergleich zum Aufenthalt im Freien) Die Abgabe von sichtbarem Licht im Beshyreich um die 410 nm (kleine Spitze) und ggf 430 um durch die UV-A-Leuchtstoffshylampe stellt eine Naumlhe zur Blaulichtgefahrshydung her auch wenn die Strahlenmenge geshyring ist Durch das Fehlen von Forschungsshyergebnissen zu Langzeitwirkungen mit geshyringsten Dosen und zu Auswirkungen von Strahlungen im Bereich unter 410 nm kaun das Risiko einer Langzeitschaumldigung nicht ausgeschlossen werden Der kleine peak bei sichtbarem blauen Licht erzeugt eine psychologische Falle Die UVshyA-Strahlungsmenge ist nicht abschaumltzbar

das schwache blau-violette Licht legt aber subjektiv eine geringe Strahlungsmenge nahe (Niemand wuumlrde sonst auf die Idee kormnen bis zu acht UV-Leuchtstofflamshypen frei haumlngend in der unmittelbaren Naumlhe von Personen anzubringen) Fast folgerichtig entsteht all Zu oft die lllushysion dass bei einer Indirekt-Loumlsung kaum UV -Strahlung in die Augen eindringen kann Die Absorption und die diffuse Refleshyxion sorgt zwar bei den meisten IndirektshyLoumlsungen fuumlr ein nicht mehr oder kaum wahrnehmbares blaues Licht Die jedoch um ein Vielfaches intensivere (aber nicht sichtbare) UV -Strahlung uumlberlebt diese Reflexion aber dank besserer Ausgangsshyleistungen in wesentlich groumlszligerem Maszlige das Ausloumlsen der gewollten fluoreszierenshyden Effekte nach der Reflexion belegt das Vorhandensein von UV-A-Strahlung Die Schutzmechanismen reflektorischer Lidschluss und Lidspaltregulation versagen in dem zu betrachtenden Zusammenhang weil sie fuumlr die Regulierung der Lichtmenge ausgelegt sind Die durch die beteiligten Personen realisiershyte Dunkeladaption fuumlhrt u a zu weit geoumlffshyneten Pupillen dadurch ist das Eindringen einer wesentlich houmlheren Dosis der hier zu betrachtenden Spektralbereiche moumlglich Angesichts der OOt der Schaumldigungsstruktur zusammenhaumlngenden Qualitaumlt und Quantishytaumlt medikamentoumlser Versorgung vorrangig der schwerstbehinderten Kinder und Jushygendlichen sind die Forschungsergebnisse zu phototoxischen und photoallergischen Reaktionen der Haut und des Auges durch Medikamente (vgl Roberts 2001 Schaushyder 2005 Zulley amp Wirz-Justice 1999) zentral zur Kenntnis zu nehmen Der Effekt einer erhoumlhten Photosensibilitaumlt durch ausshygewaumlhlte Medikamente macht es unmoumlgshylich() eine Grenzwertdiskussion zu fuumlhren da durch die Hersteller keine Faktoren anshygegeben werden (koumlnnen) die das Einhalshyten von Grenzwerten handhabbar machen wuumlrde Kleinste Dosen muumlssen in diesem Zusammenhang defmitiv Beachtung fmden

Die fuumlhrende Dermatologin aufdem Gebiet der PhotosensibiJitaumltsfotschung steUt dazu heraus In die Haut gelangte photosensibilisierende Medikamente koumlnnen abnorme biologische

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kEili2ten Personen realisiershyffihrt u a zu weit geoumlffshy

dadurch ist das Eindringen ~n Dosis der hier zu

Spcbralbereiche moumlglich _der Schaumldigungs struktur 1- _ den Qualitaumlt und Quantishy Versorgung vorrangig Mt Miderten Kinder und Jushy die Forschungsergebnisse _ und photoallergischen bullm Haut und des Auges durch _ 2i Roberts 2001 SchaushyI zIk- amp Wirz-Justice 1999) ~j5 zu nehmen Der Effekt 11m Pbotosensibilitaumlt durch ausshy~mente macht es unmoumlgshy~~-ertdiskussion zu fuhren iE IIersteller keine Faktoren anshy koumlnnen) die das EinhalshylIcaz_etten handhabbar machen ~ Dosen muumlssen in diesem lIIimg definitiv Beachtung finden

Dermatologin auf dem Gebiet der lililsforschung stellt dazu heraus ~1angte photosensibilisierende ~ i)nnen abnorme biologische

Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

Abb 2 Emission der Leuchtstoffshylampen GE Power Blacklight

und GE Blacklight Blue (GE Lighting 2003)

Spectral Power BlackIight Blacklight Blue

I BLB3J)llG05

l-sLE 25llG05

200amp05

i 15i~05 ~ 10i~()5 j ~ 50i~06 ~ 0008-00 +---r-~-f--Ul-L--~-4-----r----4

200 300 400 $00 700

Wavelonglh nm

Reaktionen ausloumlsen selbst wenn Dosen von UV-Strahlung auf die Haut treffen die uumlblishycherweise keinen Schaden anrichten ( ) Phoshytotoxische Reaktionen verlaufen ohne immushynologische Grundlage und koumlnnen deshalb theshyoretisch bereits nach der ersten Exposition mit dem Photosensibilisator bei jeder Person aufshytreten Voraussetzungen sind eine ausreichenshyde Menge der jeweiligen Substanz und eine Strahlung mit dem entsprechenden Aktionsshyspektrum (meist Ultraviolett-A [UV-A 320 bis 400 nm] selten Ultraviolett-B [UV-B 280 bis 320 nm] oder sichtbares Licht [400 bis 780 nm]) Photoallergische Reaktionen setzen dagegen eine Photoallergisierung meist vom Spaumlt-Typ voraus Sie treten deshalb nicht nach dem Erstkontakt mit dem Photo sensibilisator auf (Schauder 2005 S 2314) Der Begriff Photosensibilisierung gilt als Oberbegriff fuumlr phototoxische und photoallergische Reaktioshynen

Folgende Liste der aktuell in Deutschland vershywendeten Medikamente von denen Berichte uumlber Photosensibilisierung vorliegen stellt Schauder (2005 S 2318) vor innerhalb der Wirkgruppen sind die Medikamente entspreshychend der Haumlufigkeiten von Berichten uumlber Photosensibilitaumlt geordnet

Diuretika Hydrochlorothiazid Furosemid Bendroflumethiazid Amilorid Etacrynsaumlushyre Triamteren Spironolacton Xipamid

Nichtsteroidale Antiphlogistika N aproxen Ketoprofen Tiaprofensaumlure Piroxicam Dishyclofenac Phenylbutazon Mefenaminsaumlure Indometacin Ibuprofen

Antimikrobielle Substanzen Sulfamethoxazol Trimethoprim Sulfasalazin Ciprofloxacin

Enoxacin Lomefloxacin Ofloxacin Norshyfloxacin Oxytetracyclin Tetracyclin Doshyxycyclin Minocyclin Isoniazid Gentamishycin Griseofulvin Nitrofurantoin

Substanzen gegen Malaria Chloroquin Chishynin Pyrimethamin Mefloquin Hydroxyshychloroquin

Antipsychotika Chlorpromazin Thioridazin Promethazin Chlorprothixen Perazin Flushyphenazin Promazin Haloperidol

Antidepressiva Amitriptylin Trimipramin Nortriptylin Desipramin Imipramin Doxshyepin Clomipramin

Kardiovaskulaumlr wirksame Substanzen Amioshydaron Nifedipin Chinidin Captopril Enashylapril Fosinopril Ramipril Disopyramid Hydralazin Simvastatin

Antiepileptika Carbamazepin Lamotrigin Phenobarbital Phenytoin Topiramat Valshyproinsaumlure

Antihistaminika Cyproheptadin Diphenhydshyramin Loratadin

Zytotoxische Substanzen Fluorouracil Vinshyblastin Dacarbazin Procarbazin Methoshytrexat Azathioprin

Hormone Corticosteroide Oumlstrogene Progesshyterone Spironolacton

Systemische Dermatika Isotretinoin Methoxshysalen (= 8-Methoxypsoralen)

Andere Goldsalze Haumlmatoporphyrin

Neben den in dieser Liste durch Unterstreishychung hervorgehobenen Medikamenten (Wirkshystoffen) nennen Zulley und Wirz-Justice (1999 S 186) folgende Medikamente die die Photoshysensibilitaumlt der Augen (Netzhaut) erhoumlhen Lishythium (Therapie bei depressiven Erkrankunshygen) Propanolol (BlutdruckHerzmittel) Flushyoxetinen (Antidepressivum) Hydrochloroshy

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Sven Degenhardt _-~-----

tiazide (BlutdruckHerzmittel) Iprindol (Antishydepressiva) Zu ergaumlnzen ist dass auch NaturshyheilmitteUHeilkraumluter wie zB Johanniskraut Suumlszligstoffe wie ZB Cyclamate und spezifische Inhaltsstoffe von Seifen und Waschmitteln (Antiseptika Blankophore) zu den photoshysensibilitaumltssteigernden Wirkstoffen zaumlhlen (sa httpwwwbfsdeuvuv2sonnenbrand html)

Die Durchsicht einer ad-hoc erhobenen Medikamentenliste einer Einrichtung fuumlr mehrfachbehinderte blinde und sehbehinderte Kinder ergab eine dramatische Praumlsenz potenshytiell photosensibilisierender Medikamente vor allem in den Gruppen der Antiepileptika (uumlber 75 der Medikamente) und der Psychopharshymaka (uumlber 50 der Medikamente) Aber auch Magensaumlurehemmer wie Antra mups und Nexium und die Wechselwirkungen (Wirshykungsverstaumlrkung von Antidepressiva ua durch Salbutamol und die den Abbau von Antiepileptika reduzierende Wirkung von Ritalin) muumlssen unter dem Gesichtspunkt eishyner potentiellen Photosensibilisierung Beachshytungfmden

Moumlgliche Schutzmaszlignahmen

Vor dem Hintergrund der skizzierten Risikoshystruktur scheinen die Schutzmaszlignahmen Zeit Indirekt-Bestrahlung und Abstand unzureichende Problemloumlsungen zu offerieren Besonders unter Beachtung der fehlenden sishycheren Grenzwerte und der durch Medikamenshyte zusaumltzlich potentiell erhoumlhten Sensibilitaumlt verbleibt in auf den Schutz der Augen nur eine intensiver zu hinterfragende Schutzshymaszlignahme der Einsatz einer UV -Schutzbrille

Als Entscheidungshilfe soll ein Blick auf Schutzmaszlignahmen in anderen Einsatzfeldern der UV-A-Strahlung dienen - OSRAM verweist in einem Musterbrief zur

Einschaumltzung der Augengefaumlhrdung bei PfUumlfarbeitsplaumltzen in einem abgedunkelten Raum zusammenfassend Deshalb empfehshylen wir als Vorsichtsmaszlignahme das Tragen einer Schutzbrille in diesem Raum auch desshyhalb weil durch die Abdunkelung die Pushypillen stark geoumlffnet sind und eine Expositishyon uumlber einen 8-Stunden Arbeitstag erfolgt (Jordan 2003 S 3)

Die Anbieter von Lecksuchlampen (zur Feststellung von undichten Stellen zB in Klimaanlagen - zB Firmen Wuumlrth W AECO) bieten die Lecksuchsets stets komplett mit einer UV-SchutzbrillefKontrastbrille-gelb (nach American National Standards Instishytute - ANSI Z871-2003 Kennzeichnung Z87+) an Das Informationsblatt zur Flexibshylen LED-UV-Lecksuch-Taschenlampe (Wuumlrth Artikel-Nr 0964764095) enthaumllt dem folgend auch die Sicherheitsvorschrift Beim Arbeiten mit dieser UV-Lecksuchshylampe muss eine UV -Schutzbrille getragen werden (im Lieferumfang enthalten) Schutzmaszlignahmen beim Einsatz von UVshyA-Strahlung im forensischen Bereich ershyschlieszligen sich bereits ad-hoc durch einen fachlichen Blick auf im TV-Programm praumlsente US-Serien zur Arbeit der Crime Scene Investigation (CSI CSI-NY CSIshyMiami etc) in denen die Protagonistinnen und Protagonisten beim Einsatz der forensishyschen UV-Suchscheinwerfer und beim Einshysatz der UV -LED-Taschenlampen entweder UV -Schutzbrillen (gelb) tragen oder sich mit UV-Schutz-Sichtscheiben schuumltzen Aber auch im realen forensischen Alltag gilt Kein Einsatz ohne Schutzbrille So umfasst der Lieferumfang der Geraumlte der Firma Horiba Jobin Yvon (wwwjobinyvon de) in allen Leistungsklassen einen Satz von Schutz- und Beobachtungsbrillen (UV Gelb Orange Rot ) Nach telefonischer Auskunft des Herstellers dienen diese dem Strahlenschutz (vorrangig zum Schutz vor der UV-Strahlung) sowie der Kontrastvershystaumlrkung in konkreten Anwendungsfallen

- Fuumlr die stomatologische Praxis gibt Braches (2001) fuumlr die eingesetzten Behandlungsshyleuchten einen UV-A-StraWungsanteil von 5881 an (vgL S74) Sowohl fuumlr die Behandlungsleuchte als auch fuumlr die Polyshymerisationsleuchte stellt er fest dass zwar fuumlr die Augen keine schwere Exposition auftritt aber wegen der fehlenden Schwelshylenwertangaben eine defmitive Beurteilung nicht moumlglich (S 75) ist Dem folgend empfiehlt Braches dass hauptsaumlchlich Kinshyder und Personen mit entfernter Linse soshywie die Behandler Schutzbrillen tragen sollshyten (vgl S 75) Das American Printing House for the Blind preist im Rahmen des Low-Vision-Katalogs

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_ lecksuchlampen (zur -tichten Stellen zB in

zR Firmen Wuumlrth W AECO) 1II_dtetS stets komplett mit TIe Kontrastbrille-gelb

Saional Standards Instishy1-2003 Kennzeichnung nwuimiddotonsblatt zur Flexibshy

--Icksuch-Taschenlampe ~ 0964764095) enthaumllt iIe Sicherheitsvorschrift

r dieser UV-Lecksuchshyl--Schutzbrille getragen

lidinmfang enthalten) beim Einsatz von UVshy

~ang der Geraumlte der ~ lyon (wwwjobinyvon p _wJassen einen Satz von ~ 80Jbachtungsbrillen (UV ~ Lx I Nach telefonischer ~ Iknrdlers dienen diese dem bull TOITangig zum Schutz vor M-I sowie der Kontrastvershy~ Anwendungsfaumlllen ~he Praxis gibt Braches k cmgesetzten Behandlungsshy l --A-Strahlungsanteil von S74) Sowohl fuumlr die -ine als auch fuumlr die Polyshy- stellt er fest dass zwar krine schwere Exposition _~ der fehlenden Schwelshy eine definitive Beurteilung dt- I S 75) ist Dem folgend aes dass hauptsaumlchlich KinshylIIaIl mit entfernter Linse soshy--er Schutzbrillen tragen sollshy5 bull _ Pnnting House for the Blind Imlen des Low-Vision-Katalogs

Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

eine UV-Schutzbrille (gelb 400 nm) wie folgt an Black lights which generate both UV and blue light are sometimes used in vision development activities UltraLens glas ses screen out 100 percent of UV and blue light while still allowing the wearer to see the glow ofmaterials as they fluoresce () Note Filters like the UltraLens should always be worn by both the practitioner and the child during exposure (wwwaphorg)

Zu UV-Schutzbrillen ist weiterhin anzumershyken dass die europaumlische Norm CE-EN 166 lediglich einen Schutz bis 380 nm vorschreibt die in der Bundesrepublik Deutschland verbreishyteten UV-Schutzbrillen aus Polycarbonat oder CR39 realisieren Kanten von 380 nm bzw lediglich 350 nm (vgl Kreszlig amp Tirler 2005 S 64) und sind daher nicht problem1oumlsend Die amerikanische Norm ANSI Z87+ geht von eishyner Kante bei 400 nm aus diese gilt ebenfalls fuumlr Sonnenbrillen die nach der Norm CE-EN 1836 die Schutzstufe UV-400 erreichen UVshySchutzbrillen (400 nm) und Sonnenbrillen (UV-400) haben jedoch das Problem dass die Farberkennung beeintraumlchtigt ist womit ein wesentliches Ziel der hier zu betrachtenden Szenarien beeintraumlchtigt waumlre Daruumlber hinaus erscheint es auch unrealistisch zB Snoezelen mit Schutzbrillen umsetzen zu koumlnnen

Sollte im Szenario Fixation und visuelle Aufmerksamkeit der vielleicht nie wirklich existente hier nur hypothetisch anzunehmenshyde Fall eintreten dass ein Kind nur unter dem Einsatz fluoreszierender Materialien zum Fishyxieren angeregt werden kann bleiben zwei Moumlglichkeiten

ein gezielter punktueller UV-A -Einsatz zB durch UV-LED-Taschenlampen in Verbinshydung mit UV-Schutzbrillen (400 nm) (fuumlr das Kind und die PaumldagoginnJen) und die Beantwortung der Frage welchen Sinn diese Fixationen dieses Erleben des Sehens unter extremen Labor-Bedingungen auf Dauer und unter der Perspektive der Leshybenswirklichkeit und Lebensqualitaumlt des Kindes denn uumlberhaupt hat

Auch angesichts der moumlglichen Risiken von phototoxischen und photoallergischen Reakshytionen nach Medikamenteneinnahme fuumlr die Haut erscheint das Tragen von Schutzbrillen

beim Kind und den Paumldagoginnen und Paumldshyagogen nicht umfassend und ausreichend

Bleibt abschlieszligend die Abwaumlgung der paumldshyagogischen Situation auf der einen und des Risikopotentials auf der anderen Seite Ausgeshyhend von der oben ausgefuumlhrten Situation dass der Einsatz der UV-Strahier und der fluoresshyzierenden Materialien lediglich eine konkrete Entscheidung fuumlr ein Medium bzw ein Instrushyment innerhalb didaktischer und therapeutishyscher Ansaumltze darstellt sowie der Tastsache dass diese mediale Entscheidung keinesfalls alternativlos ist erscheint das skizzierte Risishykopotential dieser kuumlnstlichen zusaumltzlich zur Sonneneinstrahlung offerierten UV-Strahshylungsmenge als zu hoch Selbst wenn ein Groszligshyteil der zur Zuruumlckhaltung bzw zum Verzicht mahnenden Argumente darauf beruht dass eine Risikopotential nicht durch evidenzshybasierte medizinische Studien ausgeschlossen werden kann ist darauf zu verweisen dass exshyplizit fuumlr Kinder (erhoumlhte Transmissionsfaumlhigshykeit des Auges) und erst recht fuumlr Kinder mit entsprechenden Medikamentengaben keine Grenzwertdiskussionen moumlglich erscheinen Alle involvierten Disziplinen und alle Grenzshywert erlassenden Institutionen propagieren vor allem im Zusammenhang mit Kindern Zuruumlckshyhaltung und Vorsicht die professionellen Einshysatzgebiete setzen in ihren Arbeitsschutzaufshylagen zuerst auf einen ausreichenden Schutz der Augen Der schoumlne Effekt (fuumlr werbende Bilder die Aumlsthetik der professionell Taumltigen vielleicht auch fuumlr die Kinder) in den paumldagoshygischen Szenarien ist den Preis des erhoumlhten shyzumindest nicht kalkulierbaren - Gesundheitsshyrisikos nicht wert

Die Professionellen in den oben beschrieshybenen Szenarien (in der allgemeinen Paumldagoshygik der Blindenpaumldagogik der Geistig- und Koumlrperbehindertenpaumldagogik der Schwerstshybehindertenpaumldagogik der Snoezelen-Therashypie etc) sollten den Mut haben sich nach Jahshyren gemeinsamen Weges vom Einsatz von UVshyStrahlung zu trennen Die fcirderliche Wirkung von Licht und Farbe die Diagnostik und Foumlrshyderung des Sehens sind - der menschlichen Natur folgend - in den Frequenzbereichen zwishyschen 400 nm und 780 nm gut aufgehoben UV-Strahlen gehoumlren zum menschlichen Leshyben und sollten denmach im Sinne der Og Zushysammenhaumlnge (Vitamin-D3-Haushalt Vollshy

143

Sven Degenhardt

spektrumlampen ggf Lichttherapie Synchroshynisation des circadianen Systems) auch weiter gezielt und kontrolliert eingesetzt werden weshyder die Low-Vision-Arbeit noch die Tiefenshyentspannung oder die ganzheitliche W ahrshynelnnungsforderung gehoumlren jedoch dazu

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Adresse des Autors

Prof Dr Sven Degenhardt Institut fuumlr Behindertenpaumldagogik Fakultaumlt Erziehungswissenschaft Psychologie und Bewegungswissenschaft Universitaumlt Hamburg Sedanstraszlige 19 20146 Hamburg

e-mail degenbardterzwissuni-hamburgde

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Sven Degenhardt

denpaumldagogik innerhalb der Fruumlhfoumlrderung und der Schwerstbehindertenpaumldagogik wird shyoder werden kann Auch hier gilt das oben zu Snoeze1en gesagte Das Angebot eines billig zu realisierenden und vordergruumlndig effektvolshylen Szenarios wird nicht ausgeschlagen und leider nicht iunner ausreichend genug hintershyfragt Die aktuelle Diskussion pro-und-kontra UV-Einsatz im blindenpaumldagogischen Umfeld (Degenhardt 2006 Buser 2007) zielt dabei zunehmend auf den Fakt dass die visuellen Effekte der UV-Materialien keinerlei Mehrshynutzen erbringen und die anderen - hinlaumlnglich beschriebenen - Medien (dazu auch ausfuumlhrlishyche Beispiele in Strothmann 1999) vollkomshymen zielfuumlhrend und ausreichend sind

Fazit Alle geschilderten Szenarien sind nicht aufden Einsatz der UV -Strahlung angewiesen Sie werden durch den Einsatz dieser Medien vor allem fuumlr Auszligenstehende - schoumlner attrakshytiver und peppiger Sie sind im Einzelfall auch eine preisguumlnstige Alternative fuumlr aufshywaumlndige und teure Lichtinstallationen Die zushynehmende Verwendung der LED-Technik wird die Zahl der ohnehin zahlreich zur Verfuumlgung stehenden kostenguumlnstigen Medienangebote weiterhin erhoumlhen

Nutzen und Risiken des Einsatzes von UVshyStrahlung werden in vielen Disziplinen diskushytiert Ophthalmologie Dermatologie Arbeitsshymedizin Biologie Lichttechnik Strahlen- und Arbeitsschutz Licht-Therapie und Naturheilshykunde etc Im Folgenden soll versucht werden ausgehend von den physikalischen und physhysiologischen Grundlagen das breite Diskusshysionsfeld um das Thema UV -Strahlung und Gesundheit kurz anzureiszligen und bezogen auf die beschriebenen paumldagogischen Szenarien zu fokussieren (ausfuumlhrlicher dazu siehe Degenshyhardt 2006)

UV-Strahlung Physik Technik Anwendungsbereiche

Ultraviolettstrahlung (UV -Strahlung 100 nmshy400 nm in einigen Quellen wird der Grenzwert zum sichtbaren Bereich mit 380 nm angegeshyben) ist eine elektromagnetische Strahlung und wird in der Literatur haumlufig gemeinsam mit dem Licht (sichtbarer Bereich des elektromagshy

netischen Spektrums 400 nm - 780 lUn) und der Infrarotstrahlung (780 nm - 1 mm) zu den optischen Strahlungen gezaumlhlt Der UV-Beshyreich schlieszligt sich an den blau-violetten Beshyreich des sichtbaren Lichts an und unterteilt sich in die Bereiche UV-A (Wellenlaumlngenshybereich 315 nm-400 nm) UV-B (280 nm 315 nm) und UV-C (100 nm-280 nm) Die ultraviolette Strahlung ist im Vergleich zum Licht und zur Infrarotstrahlung (IR-Strahlung) energiereicher wenngleich die Tatsache dass IR-Strahlung als Waumlrme (und damit als Enershygie) wahrgenounnen wird einen gegenlaumlufishygen Eindruck erzeugen koumlnnte Die fuumlr die Erde wichtigste natuumlrliche Strahlungsquelle ist die Sonne dies gilt auch fuumlr die Emission der UV-Strahlung Bedingt durch die Absorption bestiunnter Wellenlaumlngen der UV-Strahlung in den verschiedenen Sehichten der Erdatmoshysphaumlre dringen an verschiedenen Orten der Erde zu verschiedenen Tages- und Jahreszeishyten abhaumlngig von Wetterlagen und dem Grad der Umweltverschmutzung unterschiedliche Dosen der von der Sonne abgegebenen UVshyStrahlung aufdie Erdoberflaumlche UV -Strahlung erzeugt chemische physikalische und biologishysche Wirkungen die angesichts der hohen Enshyergie der einzelnen UV-Quanten eine hohe Reshylevanz in der Technik und in der Medizin geshynerieren

Die Moumlglichkeiten UV -Strahlung kuumlnstlich zu erzeugen sind vieWiltig Neben den Strahshylungsquellen die gezielt und hauptsaumlchlich UV-Strahlung abgeben gibt es Strahler die iunerhalb eines Gesamtspektrums auch UVshyStrahlung abgeben (zB Elektroschweiszliggeraumlte Halogenlampen Buumlhnenscheinwerfer) Kuumlnstshyliche UV-Strahler unterscheiden sich nach dem Grundprinzip der Erzeugung der Strahlung und daruumlber hinaus durch die erreichbare Maximalshyleistung das realisierbare Spektrum die Arshybeitstemperatur den Wirkungsgrad und die Lebensdauer (vgL dazu ausfuumlhrlich Meyer amp Gruss 2002) UV-Strahlungsquellen bedienen in Abhaumlngigkeit von der erreichbaren chemishyschen physikalischen und biologischen Wirshykung im Kern folgende Anwendungsfelder Entkeimung Kosmetik Haumlrtung und Trackshynung sowie Fluoreszenzanalyse Um das Fluoshyreszieren entsprechender Materialien anregen zu koumlnnen kounnen UV-Leuchtstoffiampen (Strahlung im Bereich 320 nm - 410 nm) bzw

136

4JOO mn - 780 nm) und 10 mn - 1 rum) zu den

eZaumlhlt Der UV-Beshy_ kn blau-violetten Beshy

lJdJIs an und unterteilt L--A (Wellenlaumlngenshy1 bull UV-B (280 nmshy

IOOnm-280nm) Die ~ 1St im Vergleich zum

- g (IR-Strahlung) _kleb die Tatsache dass ~ nmd damit als Enershy

inl einen gegenlaumlufishy-=-pIl_ildilekoumlnnte Die fuumlr die

Strahlungsquelle ist ach fuumlr die Emission der

durch die Absorption -_n der UV-Strahlung in sdnchten der Erdatmoshy

_ ~hiedenen Orten der 118 Tages- und Jahreszeishy

111dIerlagen und dem Grad dI_IZllIlg unterschiedliche ~ Sonne abgegebenen UVshyampIklberflaumlche UV -Strahlung

pirSikalische und biologishy angesichts der hohen EnshyL-Quanten eine hohe Reshy IIDd in der Medizin geshy~

I L --Strahlung kuumlnstlich zu riIiilrig Neben den Strahshy eezielt und hauptsaumlchlichI~ gibt es Strahler die bull GcsmttspektfUlll8 auch UVshyLB Elektroschweiszliggeraumlte Bilmenscheinwerfer) KUuml11Stshyrerscheiden sich nach dem Eaeugung der Strahlung und 1IIIrdl die erreichbare Maximalshy~e SpektrUlll die Arshy__ den Wirkungsgrad und die ~ dazu ausfuumlhrlich Meyer amp Li--Snahlungsquellen bedienen YOll der erreichbaren chemishylriaIIschcn und biologischen Wirshy folgende Anwendungsfelder ~erik Haumlrtung und Trockshy

lIIoreszenzanalyse Um das FluoshyiiplXhender Materialien anregen bMunen UV-Leuchtstofflampen 11 Bereich 320 nm-410 nm) bzw

Der Einsatz von UV-Strahlung in f)i](71~nfik

UV-LED (schmaler peak im Bereich 365 nmshy380 nm) zum Einsatz Wesentliche Einsatzshyfeider sind

Automobil- und Werkstoff technik (Haarshyriss-Suche zB in Klimaanlagen und Werkshystuumlcken) Textilindustrie (Suche nach Verunreinigunshygen etc) Lebensmittelindustrie (Suche nach Faumlulnis etc) Kriminalistik bzw Forensik (Aufdecken von Geld- und Kunstfaumllschungen Spurenshysuche vor allem nach Fingerabdruumlcken und Koumlrperfluumlssigkeiten) Materialpruumlfung (Archaumlologie Edelsteinshypruumlfung Saatgutpruumlfung) Postverkehr (Echtheitspruumlfung von Briefshymarken) Effektbeleuchtung und Werbung (Theater Partykeller Bars Schaufenstergestaltung )

UV -Strahlung und Gesundheit

Um die Wirkung der UV-Strahlung auf den menschlichen Koumlrper abschaumltzen zu koumlnnen muumlssen die Absorptions- und Transmissionsshyeigenschaften der menschlichen Haut und des Auges betrachtet werden Die einzeluen Hautshyschichten haben einen unterschiedlichen Breshychungsindex und eine unterschiedliche Verteishylung der Chromophore was zu unterschiedshylichen Reflexions- Uumlbertragungs- und Streushyungseigenschaften je nach Wellenlaumlnge fuumlhrt Die Eindringtiefe der Strahlung in die Dennis wird wegen des Gefaumlszligsystems mit der Absorpshytion der Strahlung dnrch das Blut (Haumlmogloshybin Oxyhaumlmoglobin) im Bereich 300 nm bis 600 nm und dnrch die Streuung in der Kolshylagenfaserschicht beeinflusst Die Farbstoffe in der Homschicht sind vorrangig Melanin Uroshycaninsaumlure und Proteine Die Hornhautuntershyschicht besteht aus lebensfaumlhigen Zellen und besitzt die gleichen Farbstoffe wie die Homshyschicht Hier spielen die Nukleinsaumlnren der DNA bezuumlglich der kurzweIligen UV-Strahshylung eine lebenswichtige Rolle Strahlung mit Wellenlaumlngen zwischen 800 nm und 1400 nm (knrzwelliges Infrarot) kaun am tiefsten bis in die subkutane Schicht eindringen die daher als das optische Fenster der Haut bezeichnet wird (Fisch 2000 S 23)

Die unterschiedliche photophysikalische Wirkung der UV-Teilbereiche (UV-A photoshysensibilisierend UV-B erythemwirksam UVshyC keimtoumltend) generiert in Verbindung mit der Eindringtiefe in die menschliche Haut und dem Schutzmechanismus der Haut (Lichtschwiele Hornhautverdickung PigmentiernnglBraumlushynung) den in unserem Kultnrkreis aktuell exisshytenten Effekt dass ein Schutzmechanismus aus kosmetischen Gruumlnden zweckentfremdet wird (Steinnletz Matthes Hofmann ua 2001 S 5) und die Haut bewUsst mit einershydiesen Schutzmechanismus ausloumlsenden - Doshysis von UV-Strahlung bestrahlt wird Zum Themenkreis lTV-Strahlung und Gesundheit zu Grenzwerten zum UV-Monitoring (solarer UV-Index) zum Runden Tisch Solarien zur freiwilligen Zertifiziernng von Solarienbetrieshyben und zu aktuellen Gefaumlhrdungsbeurteihmshygen siehe daruumlber hinaus ua INTERSUN das Global UV Project der WHO (httpwww whointuven) American Conference ofGovshyefUlllental Industrial Hygienists (wwwacgih org) International Commission on Non-Ionishyzing Radiation Protection (wwwicnirpde) Bundesamt fuumlr Strahlenschutz (wwwbfsde) Strahlenschutzkorumission (wwwsskde)Beshyrnfsgenossenschaftliches Institut fuumlr Arbeitsshyschutz - BGIA (wwwhvbgdedlbia) Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (wgtIwbauade )

Fuumlr die Beurteilung der Wirksamkeit der UV-Strahlung auf das menschliche Auge sind zuerst die Spezifik der menschlichen Koumlrpershyhaltung und die anatomischen Gegebenheiten zu beruumlcksichtigen Der aufrechte Gang die Kopfualtung und die in den Augenhoumlhlen leicht nach hinten versetzten Augen sind nicht nur in Bezug auf die allgemeine Leistungsfaumlshyhigkeit des Sehens sondern auch unter dem Aspekt eines natuumlrlichen UV-Schutzes zu wuumlrshydigen Die Transmissions- bzw Absorptionsshyeigenschaften der optisch wirksamen Bestandshyteile des menschlichen Auges sind in Bezug auf die UV-Strahlung sehr heterogen waumlhrend die Hornhaut die UV-Strahlung bis ca 300 nm vollstaumlndig absorbiert nimmt der Absorptionsshyanteil bis 360 mn ab Entsprechend nehmen die Absorptionsleistungen des Kammerwassers der Linse und des Glaskoumlrpers zu (vgl Methshyling 1996 S 10 11 und Abbildung 1) Beachshytenswert ist die Tatsache dass die Faumlhigkeit der Linse UV-Strahlung im UV-A-Bereich zu abshy

137

Sven Degenhardt

Abb 1 Absorption von UV-Strahlung durch die Augenmedien (Methling 1996 S 11)

280

300

320

340

360

Kornea Kammarshywasser linse

sorbieren altersabhaumlngig ist und mit dem Alshyter zunimmt Die Durchlaumlssigkcit fuumlr langshyweIlige UV-Strahlung und fuumlr sichtbare Strahshylung verschiebt sich mit zunehmendem Alter zu laumlngeren Wellenlaumlngen ( ) da es mit zushynehmendem Alter zu einer leichten Gelbfarshybung des Linseneiweiszlig kommt (1996 S 11 12) Dem folgend dringt (im Vergleich zu Ershywachsenen) mehr UV -A-Strahlung im Kindesshyalter bis zur Retina

Die Unterschiede im Transmissions- und Absorptionsverhalten der einzelnen Bestandshyteile des Auges fUhren zu unterschiedlichen Schaumldigungs szenarien in Abhaumlngigkeit von dem Bereich der einwirkenden UV-Strahlung Der Vollstaumlndigkeit halber soll auf folgende Risiken im Zusammenhang mit dem Einwirshyken der UV-B- und UV-C-Strahlung hingewieshysen werden

Photokeratitis Hervorgerufen durch UVshyStrahlungen im Bereich zwischen 200 nm shy320 nm (Maximum bei 260 mn und 288 nm) kann bereits nach kurzer Einwirkzeit eine Epithelschaumldigung eintreten Die schmerzshyhafte Entzuumlndung kann medikamentoumls beshyhandelt werden und bereits nach 24 Stunshyden ist eine weitestgehende Regeneration des Epithels moumlglich Beispiele sind die Schneeblindheit und das Verblitzen bei Schweiszligarbeiten Photokonunktivitis Durch die gleichen Spektral bereiche der UV -B- und UV -CshyStrahlung kann eine Entzuumlndung der Bindeshyhaut hervorgerufen werden

Fuumlr den im Kontext der Fragestellung relevanshyten Wellenlaumlngenbereich der UV-A-Strahlung sind als Schaumldigungsrisiken zu beachten

Katarakt Zahlreiche Tierversuche und bioshychemische Forschungsergebnisse verweisen darauf dass die Bestrahlung der Linse mit UV-Strahlung im Bereich zwischen 295nm und 325 nm entscheidend fuumlr die Auspraumlshygung einer Katarakt sind (ICNIRP 2003 2004 Roberts 2001 Siekmann 2002a1b ua) UV A radiation is a causal factor in cataract (ICNIRP 2004 S 184) Die Strahlungsintensitaumlt die eine solche Erkranshykung bewirkt liegt weit unterhalb derjenishygen die zu einer akuten Hornhaut- oder Bindehautentzuumlndung fuumlhrt (Siekmaun 2002a S 91) Mit wachsendem Wissen uumlber die Zusammenhaumlnge von UV-A-Strahshylung und Triibungen der Augenlinse steigen die Erwartungen an weitere epidemiologishysche und experimentelle Untersuchungen zu diesem Thema (vgl ua Ayala Michael amp Soumlderberg 2000) Intensive Untersuchunshygen zu entsprechenden Wirkungen der UVshyA-Strahlung im Bereich uumlber 325 mn liegen nicht vor Erste exemplarische Tierversushyche durchgefuumlhrt am Alfred-Krupp-Labor fuumlr Ophthalmopathologie zeigen fuumlr den Strahlungsbereich 340 nm - 400 nm kein akutes Schaumldigungsrisiko in Form akuter Entzuumlndungen etc Potentielle Langzeitshyschaumlden konnten mit dem Design der Studie jedoch nicht uumlberpruumlft werden Angesichts der Gesamtdiskussion und der nicht abshyschaumltzbaren Schaumlden nach Verzoumlgerung wird jedoch auch fuumlr diesen Wellenlaumlngenshybereich zur Vorsicht geraten Photoretinitis bzw Schaumlden der Netzhaut Lediglich 1 der UV -A-Strahlung erreicht bei einem Erwachsenen die Netzhaut (bei Kleinkindern ist es ein groumlszligerer Anteil)

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Der Einsatz von V _trrhllnO in Diagnostik und visueller WulnrJ1el1lmttnl

OIllJV-Strahlungl-oI-_12I (Methling

1IIk Tierversuche und bioshy~~-gebnisse verweisen

Besirahlung der Linse mit Bereich zwischen 295um

_illwlr-idend fiir die AuspraumlshykI sind (ICNIRP 2003 ~L Siekmaun 2002alb ~ is a causal factor in

_11 2004 S 184) Die bullbull13-( die eine solche Erkranshy

iIIt ibullbulleit unterhalb derjenishy- akuten Homhaut- oder _1102 fuumlhrt (Siekmannl Mit -wachsendem Wissen

ir daumlngevon UV-A-Strahshy en der Augenlinse steigen - an weitere epidemiologishyIF meIle Untersuchungen zu _ Tl ua Ayala Michael amp 1]Il101 Intensive Untersuchunshy(llllldlnden Wirkungen der UVshy_Bereich uumlber 325 um hegen ~ exemplarische Tierversushy~ am Alfred-Krupp-Labor lI-npMhologie zeigen fuumlr den ~ 3l0 mn - 400 um kein IifirmSrisiko in Form akuter p - ett_ Potentielle Langzeitshy__mit dem Design der Studie ilJefpruumlft werden Angesichts ~sion und der nicht abshybull Schaumlden nach Verzoumlgerung bull ach fuumlr diesen Wellenlaumlngenshyr -orsicht geraten lIiIiJ b- Schaumlden der Netzhaut I der L-A-Strahlung erreicht Ennchsenen die Netzhaut (bei

011 11 es ein groumlszligerer Anteil)

Dennoch reicht diese Energiemenge aus um uumlber einen laumlngeren Zeitraum einwirkend als chronische Folge zu Prozessen der

Apoptose (Zelltod ohne Schaumldigung des umgebenden Gewebes) in der Netzhaut zu fuumlhren Unter anderem im Zusammeuhang mit der intensiven Forschung zur Altersbeshydingten Makuladegeneration (AMD) trat die Frage nach den Folgen der Einwirkung von UV-A-Strahlung und von blauem Licht auf In aphakic Of pseudophakic eyes (with clear intraocular lenses) high-energy (bIue) and altraviolet -A radiation strikes tbe retina Epidemiological data indicate a signifishycantly increased 5-year incidence of late ARM [age-related maculopathy] in nonshyphakic eyes compared with phakic eyes (Algvere Marshall amp Seregard 2006 S 4) Die Blaulichtgefaumlhrdung (blue light hazard peak bei 440 um) kann irreversibel zu phoshytochemischen Veraumlnderungen der Netzhaut fuumlhren (Photoretinitis ) und ist haumlufig von thermischen Netzhautschaumlden uumlberlagert was die Diagnostik und die Ursachenforshyschung enorm erschwert (vgl Siekmann 2002b) Young children and people who have had a lens surgically removed (aphshyakes) are at a higher risk of retinal damage from UVR and bIue-light (ICNIRP 2003 S 123) Im Tierversuch konnte an der Unishyversitaumlts-Augenklinik Zuumlrich nachgewiesen werden dass 1-5 min von blauem Licht von 408 plusmn 10 um und 25-30 min von 430 20 um deutliche Schaumlden in der Netzhaut mit Apoptose der Sehzellen und reversiblen Schaumlden des Pigmentepithels (Reme 2006 S23) erzeugen Exposure to blue light [403 plusmn 10 um] resulted in severe retinal damage in rats In contrast green light [550 plusmn 10 um] had no effect (Grimm Wenshyzel Williams u a 2001 S 497) Die geshynarmten Kurzzeitversuche mit hohen Lichtshyenergien koumlnnten bis zu einem gewissen Grad - eine Langzeitexposition der menschshylichen Netzhaut mit geringen Lichtdosen sishymulieren (Reme 2006 S 24)

Die Forschungslage veraumlndert sich derzeit so rasant dass die aktuellen Grenzwerte fuumlr kritishysche Bestrahlungsstaumlrken fuumlr den UV-A-Beshyreich und die retinalen Wirkungen kaum gesishychert festschreibbar erscheinen So unterscheishyden sich die entsprechenden Angaben zwishy

sehen der ACGIH (American Conference of Govemmental Industrial Hygienists) und der ICNlRP (International Commission on NonshyIonizing Radiation Protection) um den Faktor 30 (Weber Graber Schulmeister ua 2006 S 130) wobei die ICNIRP den Grenzwert rashypide herabsetzte There is a lack of evident that the low levels of UVA (of the order of 1-3 mW cmmiddot2 or less) experienced in sunlight or found in most indoor work envirouments present a hazard to either skin or eye However the hypothesis originating from in vitro studies that UVA may be one causative agent for cataract ( ) suggests the need for caution with regard to chronic low-Ievel UVA ocular exposhysure The EL [exposure limits] for UVA should protect against potential photochemical injury however experimental threshold data are lackshying In the absence of experimental data the Commission recommends a more cautious apshyproach for chronic ocular exposure (ICNIRP 2004 S 186)

Dem bisher zusammengestellten Gefaumlhrshydungsszenario steht ohne Frage die Anwenshydung von Optischer Strahlung als einer der aumllshytesten prophylaktischen und therapeutischen Methoden des Menschen (Meffert Scherf Piazena ua 2006 S l39) gegenuumlber Optishysche Strahlung ist zum Erlangen wie zum Aufshyrechterhalten von Gesundheit und W ohlbefmshyden unverzichtbar (2006 S 139) Exemplashyrisch seien hier genannt die Lichttherapie die Synchronisation des circadianen Systems (Inshynere Uhr) durch Licht und die Anregung der Vitamin-D3-Produktion durch UV-B-Strahshylung (ausfuumlhrlicher ua Degenhardt 2006 Zulshyley amp Wirz-Justice 1999 Ehrenstein 2006 Krause Dobberke Matulla-Nolte ua 2002 Meffert ua 2006)

Risikoabwaumlgung beim Einsatz von UV-A-Leuchtstofflampen (320 nm-410 nm) im Dunkelraum

Der Frequenzverlauf einschlaumlgiger UV-AshyLeuchtstofflampen zur Anregung der Fluoresshyzenz unterschiedlicher Hersteller ist exemplashyrisch in der Abbildung 2 dargestellt

Die Analyse der Frequenzverlaumlufe ergibt dass ein Groszligteil der Emission im Wellenshylaumlngenbereich 350 um-400 um also im UVshyA-Bereich liegt Es werden also potentiell die

139

Sven Degenhardt

o g Gefahrdungen fuumlr die Augenlinse und die Retina relevant Buser (2007) verweist auf die Tatsache dass bei einer einzelnen Leuchtstoffshylampe (unter defInierten Abstands- und Praumlshysentationsbedingungen die nebenbei beshymerkt - in vielen Szenarien daruumlber hinaus nicht eingehalten werden) eine mit der Emisshysion der Sonne vergleichbare UV-A-Strahlenshymenge auftritt Dazu ist anzumerken dass zwar die biologisch gevrichtete solare UV-Strahlung ab einem Wert von ca 320 nm abnimmt (eryshythemale Wirkfunktion der Conmlission Intershynational de lEc1airage [CIE] Internationale Beleuchtungskommission - vgl Steinmetz ua 200 I S 11) dennoch wird auch dieser Bereich in allen Studien und Diskussionen in die Risikoabschaumltzung OOt eingeschlossen Ein Risiko ist eben nicht auszuschlieszligen Daruumlber hinaus sprechen weitere Faktoren gegen diese Vergleichs-Argumentation

Die o g Einsatzszenarien generieren folgende Faktoren die bei einer Risikoabschaumltzung zu wuumlrdigen sind

Uumlber die Folgen der Langzeiteinwirkung mit geringsten Dosen (sowohl fuumlr die Kinshyder als auch in groumlszligerem Maszlige fuumlr die Proshyfessionellen) koumlnnen derzeit keine durch evidenzbasierte Studien gesicherten Aussashygen getroffen werden Die verstaumlrkte Transmissionsfahigkeit der Linse fuumlr diesen Spektralbereich bei Kinshydern erhoumlht die Strahlenbelastung fuumlr die Retina Der haumlufIge Wechsel der Koumlrperposition (Ruumlckenlage Blickrichtungswechsel etc) erhoumlht die Gesamtmenge der durch das Auge aufgenommenen UV-Strahlung (zB im Vergleich zum Aufenthalt im Freien) Die Abgabe von sichtbarem Licht im Beshyreich um die 410 nm (kleine Spitze) und ggf 430 um durch die UV-A-Leuchtstoffshylampe stellt eine Naumlhe zur Blaulichtgefahrshydung her auch wenn die Strahlenmenge geshyring ist Durch das Fehlen von Forschungsshyergebnissen zu Langzeitwirkungen mit geshyringsten Dosen und zu Auswirkungen von Strahlungen im Bereich unter 410 nm kaun das Risiko einer Langzeitschaumldigung nicht ausgeschlossen werden Der kleine peak bei sichtbarem blauen Licht erzeugt eine psychologische Falle Die UVshyA-Strahlungsmenge ist nicht abschaumltzbar

das schwache blau-violette Licht legt aber subjektiv eine geringe Strahlungsmenge nahe (Niemand wuumlrde sonst auf die Idee kormnen bis zu acht UV-Leuchtstofflamshypen frei haumlngend in der unmittelbaren Naumlhe von Personen anzubringen) Fast folgerichtig entsteht all Zu oft die lllushysion dass bei einer Indirekt-Loumlsung kaum UV -Strahlung in die Augen eindringen kann Die Absorption und die diffuse Refleshyxion sorgt zwar bei den meisten IndirektshyLoumlsungen fuumlr ein nicht mehr oder kaum wahrnehmbares blaues Licht Die jedoch um ein Vielfaches intensivere (aber nicht sichtbare) UV -Strahlung uumlberlebt diese Reflexion aber dank besserer Ausgangsshyleistungen in wesentlich groumlszligerem Maszlige das Ausloumlsen der gewollten fluoreszierenshyden Effekte nach der Reflexion belegt das Vorhandensein von UV-A-Strahlung Die Schutzmechanismen reflektorischer Lidschluss und Lidspaltregulation versagen in dem zu betrachtenden Zusammenhang weil sie fuumlr die Regulierung der Lichtmenge ausgelegt sind Die durch die beteiligten Personen realisiershyte Dunkeladaption fuumlhrt u a zu weit geoumlffshyneten Pupillen dadurch ist das Eindringen einer wesentlich houmlheren Dosis der hier zu betrachtenden Spektralbereiche moumlglich Angesichts der OOt der Schaumldigungsstruktur zusammenhaumlngenden Qualitaumlt und Quantishytaumlt medikamentoumlser Versorgung vorrangig der schwerstbehinderten Kinder und Jushygendlichen sind die Forschungsergebnisse zu phototoxischen und photoallergischen Reaktionen der Haut und des Auges durch Medikamente (vgl Roberts 2001 Schaushyder 2005 Zulley amp Wirz-Justice 1999) zentral zur Kenntnis zu nehmen Der Effekt einer erhoumlhten Photosensibilitaumlt durch ausshygewaumlhlte Medikamente macht es unmoumlgshylich() eine Grenzwertdiskussion zu fuumlhren da durch die Hersteller keine Faktoren anshygegeben werden (koumlnnen) die das Einhalshyten von Grenzwerten handhabbar machen wuumlrde Kleinste Dosen muumlssen in diesem Zusammenhang defmitiv Beachtung fmden

Die fuumlhrende Dermatologin aufdem Gebiet der PhotosensibiJitaumltsfotschung steUt dazu heraus In die Haut gelangte photosensibilisierende Medikamente koumlnnen abnorme biologische

140

kEili2ten Personen realisiershyffihrt u a zu weit geoumlffshy

dadurch ist das Eindringen ~n Dosis der hier zu

Spcbralbereiche moumlglich _der Schaumldigungs struktur 1- _ den Qualitaumlt und Quantishy Versorgung vorrangig Mt Miderten Kinder und Jushy die Forschungsergebnisse _ und photoallergischen bullm Haut und des Auges durch _ 2i Roberts 2001 SchaushyI zIk- amp Wirz-Justice 1999) ~j5 zu nehmen Der Effekt 11m Pbotosensibilitaumlt durch ausshy~mente macht es unmoumlgshy~~-ertdiskussion zu fuhren iE IIersteller keine Faktoren anshy koumlnnen) die das EinhalshylIcaz_etten handhabbar machen ~ Dosen muumlssen in diesem lIIimg definitiv Beachtung finden

Dermatologin auf dem Gebiet der lililsforschung stellt dazu heraus ~1angte photosensibilisierende ~ i)nnen abnorme biologische

Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

Abb 2 Emission der Leuchtstoffshylampen GE Power Blacklight

und GE Blacklight Blue (GE Lighting 2003)

Spectral Power BlackIight Blacklight Blue

I BLB3J)llG05

l-sLE 25llG05

200amp05

i 15i~05 ~ 10i~()5 j ~ 50i~06 ~ 0008-00 +---r-~-f--Ul-L--~-4-----r----4

200 300 400 $00 700

Wavelonglh nm

Reaktionen ausloumlsen selbst wenn Dosen von UV-Strahlung auf die Haut treffen die uumlblishycherweise keinen Schaden anrichten ( ) Phoshytotoxische Reaktionen verlaufen ohne immushynologische Grundlage und koumlnnen deshalb theshyoretisch bereits nach der ersten Exposition mit dem Photosensibilisator bei jeder Person aufshytreten Voraussetzungen sind eine ausreichenshyde Menge der jeweiligen Substanz und eine Strahlung mit dem entsprechenden Aktionsshyspektrum (meist Ultraviolett-A [UV-A 320 bis 400 nm] selten Ultraviolett-B [UV-B 280 bis 320 nm] oder sichtbares Licht [400 bis 780 nm]) Photoallergische Reaktionen setzen dagegen eine Photoallergisierung meist vom Spaumlt-Typ voraus Sie treten deshalb nicht nach dem Erstkontakt mit dem Photo sensibilisator auf (Schauder 2005 S 2314) Der Begriff Photosensibilisierung gilt als Oberbegriff fuumlr phototoxische und photoallergische Reaktioshynen

Folgende Liste der aktuell in Deutschland vershywendeten Medikamente von denen Berichte uumlber Photosensibilisierung vorliegen stellt Schauder (2005 S 2318) vor innerhalb der Wirkgruppen sind die Medikamente entspreshychend der Haumlufigkeiten von Berichten uumlber Photosensibilitaumlt geordnet

Diuretika Hydrochlorothiazid Furosemid Bendroflumethiazid Amilorid Etacrynsaumlushyre Triamteren Spironolacton Xipamid

Nichtsteroidale Antiphlogistika N aproxen Ketoprofen Tiaprofensaumlure Piroxicam Dishyclofenac Phenylbutazon Mefenaminsaumlure Indometacin Ibuprofen

Antimikrobielle Substanzen Sulfamethoxazol Trimethoprim Sulfasalazin Ciprofloxacin

Enoxacin Lomefloxacin Ofloxacin Norshyfloxacin Oxytetracyclin Tetracyclin Doshyxycyclin Minocyclin Isoniazid Gentamishycin Griseofulvin Nitrofurantoin

Substanzen gegen Malaria Chloroquin Chishynin Pyrimethamin Mefloquin Hydroxyshychloroquin

Antipsychotika Chlorpromazin Thioridazin Promethazin Chlorprothixen Perazin Flushyphenazin Promazin Haloperidol

Antidepressiva Amitriptylin Trimipramin Nortriptylin Desipramin Imipramin Doxshyepin Clomipramin

Kardiovaskulaumlr wirksame Substanzen Amioshydaron Nifedipin Chinidin Captopril Enashylapril Fosinopril Ramipril Disopyramid Hydralazin Simvastatin

Antiepileptika Carbamazepin Lamotrigin Phenobarbital Phenytoin Topiramat Valshyproinsaumlure

Antihistaminika Cyproheptadin Diphenhydshyramin Loratadin

Zytotoxische Substanzen Fluorouracil Vinshyblastin Dacarbazin Procarbazin Methoshytrexat Azathioprin

Hormone Corticosteroide Oumlstrogene Progesshyterone Spironolacton

Systemische Dermatika Isotretinoin Methoxshysalen (= 8-Methoxypsoralen)

Andere Goldsalze Haumlmatoporphyrin

Neben den in dieser Liste durch Unterstreishychung hervorgehobenen Medikamenten (Wirkshystoffen) nennen Zulley und Wirz-Justice (1999 S 186) folgende Medikamente die die Photoshysensibilitaumlt der Augen (Netzhaut) erhoumlhen Lishythium (Therapie bei depressiven Erkrankunshygen) Propanolol (BlutdruckHerzmittel) Flushyoxetinen (Antidepressivum) Hydrochloroshy

141

Sven Degenhardt _-~-----

tiazide (BlutdruckHerzmittel) Iprindol (Antishydepressiva) Zu ergaumlnzen ist dass auch NaturshyheilmitteUHeilkraumluter wie zB Johanniskraut Suumlszligstoffe wie ZB Cyclamate und spezifische Inhaltsstoffe von Seifen und Waschmitteln (Antiseptika Blankophore) zu den photoshysensibilitaumltssteigernden Wirkstoffen zaumlhlen (sa httpwwwbfsdeuvuv2sonnenbrand html)

Die Durchsicht einer ad-hoc erhobenen Medikamentenliste einer Einrichtung fuumlr mehrfachbehinderte blinde und sehbehinderte Kinder ergab eine dramatische Praumlsenz potenshytiell photosensibilisierender Medikamente vor allem in den Gruppen der Antiepileptika (uumlber 75 der Medikamente) und der Psychopharshymaka (uumlber 50 der Medikamente) Aber auch Magensaumlurehemmer wie Antra mups und Nexium und die Wechselwirkungen (Wirshykungsverstaumlrkung von Antidepressiva ua durch Salbutamol und die den Abbau von Antiepileptika reduzierende Wirkung von Ritalin) muumlssen unter dem Gesichtspunkt eishyner potentiellen Photosensibilisierung Beachshytungfmden

Moumlgliche Schutzmaszlignahmen

Vor dem Hintergrund der skizzierten Risikoshystruktur scheinen die Schutzmaszlignahmen Zeit Indirekt-Bestrahlung und Abstand unzureichende Problemloumlsungen zu offerieren Besonders unter Beachtung der fehlenden sishycheren Grenzwerte und der durch Medikamenshyte zusaumltzlich potentiell erhoumlhten Sensibilitaumlt verbleibt in auf den Schutz der Augen nur eine intensiver zu hinterfragende Schutzshymaszlignahme der Einsatz einer UV -Schutzbrille

Als Entscheidungshilfe soll ein Blick auf Schutzmaszlignahmen in anderen Einsatzfeldern der UV-A-Strahlung dienen - OSRAM verweist in einem Musterbrief zur

Einschaumltzung der Augengefaumlhrdung bei PfUumlfarbeitsplaumltzen in einem abgedunkelten Raum zusammenfassend Deshalb empfehshylen wir als Vorsichtsmaszlignahme das Tragen einer Schutzbrille in diesem Raum auch desshyhalb weil durch die Abdunkelung die Pushypillen stark geoumlffnet sind und eine Expositishyon uumlber einen 8-Stunden Arbeitstag erfolgt (Jordan 2003 S 3)

Die Anbieter von Lecksuchlampen (zur Feststellung von undichten Stellen zB in Klimaanlagen - zB Firmen Wuumlrth W AECO) bieten die Lecksuchsets stets komplett mit einer UV-SchutzbrillefKontrastbrille-gelb (nach American National Standards Instishytute - ANSI Z871-2003 Kennzeichnung Z87+) an Das Informationsblatt zur Flexibshylen LED-UV-Lecksuch-Taschenlampe (Wuumlrth Artikel-Nr 0964764095) enthaumllt dem folgend auch die Sicherheitsvorschrift Beim Arbeiten mit dieser UV-Lecksuchshylampe muss eine UV -Schutzbrille getragen werden (im Lieferumfang enthalten) Schutzmaszlignahmen beim Einsatz von UVshyA-Strahlung im forensischen Bereich ershyschlieszligen sich bereits ad-hoc durch einen fachlichen Blick auf im TV-Programm praumlsente US-Serien zur Arbeit der Crime Scene Investigation (CSI CSI-NY CSIshyMiami etc) in denen die Protagonistinnen und Protagonisten beim Einsatz der forensishyschen UV-Suchscheinwerfer und beim Einshysatz der UV -LED-Taschenlampen entweder UV -Schutzbrillen (gelb) tragen oder sich mit UV-Schutz-Sichtscheiben schuumltzen Aber auch im realen forensischen Alltag gilt Kein Einsatz ohne Schutzbrille So umfasst der Lieferumfang der Geraumlte der Firma Horiba Jobin Yvon (wwwjobinyvon de) in allen Leistungsklassen einen Satz von Schutz- und Beobachtungsbrillen (UV Gelb Orange Rot ) Nach telefonischer Auskunft des Herstellers dienen diese dem Strahlenschutz (vorrangig zum Schutz vor der UV-Strahlung) sowie der Kontrastvershystaumlrkung in konkreten Anwendungsfallen

- Fuumlr die stomatologische Praxis gibt Braches (2001) fuumlr die eingesetzten Behandlungsshyleuchten einen UV-A-StraWungsanteil von 5881 an (vgL S74) Sowohl fuumlr die Behandlungsleuchte als auch fuumlr die Polyshymerisationsleuchte stellt er fest dass zwar fuumlr die Augen keine schwere Exposition auftritt aber wegen der fehlenden Schwelshylenwertangaben eine defmitive Beurteilung nicht moumlglich (S 75) ist Dem folgend empfiehlt Braches dass hauptsaumlchlich Kinshyder und Personen mit entfernter Linse soshywie die Behandler Schutzbrillen tragen sollshyten (vgl S 75) Das American Printing House for the Blind preist im Rahmen des Low-Vision-Katalogs

142

_ lecksuchlampen (zur -tichten Stellen zB in

zR Firmen Wuumlrth W AECO) 1II_dtetS stets komplett mit TIe Kontrastbrille-gelb

Saional Standards Instishy1-2003 Kennzeichnung nwuimiddotonsblatt zur Flexibshy

--Icksuch-Taschenlampe ~ 0964764095) enthaumllt iIe Sicherheitsvorschrift

r dieser UV-Lecksuchshyl--Schutzbrille getragen

lidinmfang enthalten) beim Einsatz von UVshy

~ang der Geraumlte der ~ lyon (wwwjobinyvon p _wJassen einen Satz von ~ 80Jbachtungsbrillen (UV ~ Lx I Nach telefonischer ~ Iknrdlers dienen diese dem bull TOITangig zum Schutz vor M-I sowie der Kontrastvershy~ Anwendungsfaumlllen ~he Praxis gibt Braches k cmgesetzten Behandlungsshy l --A-Strahlungsanteil von S74) Sowohl fuumlr die -ine als auch fuumlr die Polyshy- stellt er fest dass zwar krine schwere Exposition _~ der fehlenden Schwelshy eine definitive Beurteilung dt- I S 75) ist Dem folgend aes dass hauptsaumlchlich KinshylIIaIl mit entfernter Linse soshy--er Schutzbrillen tragen sollshy5 bull _ Pnnting House for the Blind Imlen des Low-Vision-Katalogs

Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

eine UV-Schutzbrille (gelb 400 nm) wie folgt an Black lights which generate both UV and blue light are sometimes used in vision development activities UltraLens glas ses screen out 100 percent of UV and blue light while still allowing the wearer to see the glow ofmaterials as they fluoresce () Note Filters like the UltraLens should always be worn by both the practitioner and the child during exposure (wwwaphorg)

Zu UV-Schutzbrillen ist weiterhin anzumershyken dass die europaumlische Norm CE-EN 166 lediglich einen Schutz bis 380 nm vorschreibt die in der Bundesrepublik Deutschland verbreishyteten UV-Schutzbrillen aus Polycarbonat oder CR39 realisieren Kanten von 380 nm bzw lediglich 350 nm (vgl Kreszlig amp Tirler 2005 S 64) und sind daher nicht problem1oumlsend Die amerikanische Norm ANSI Z87+ geht von eishyner Kante bei 400 nm aus diese gilt ebenfalls fuumlr Sonnenbrillen die nach der Norm CE-EN 1836 die Schutzstufe UV-400 erreichen UVshySchutzbrillen (400 nm) und Sonnenbrillen (UV-400) haben jedoch das Problem dass die Farberkennung beeintraumlchtigt ist womit ein wesentliches Ziel der hier zu betrachtenden Szenarien beeintraumlchtigt waumlre Daruumlber hinaus erscheint es auch unrealistisch zB Snoezelen mit Schutzbrillen umsetzen zu koumlnnen

Sollte im Szenario Fixation und visuelle Aufmerksamkeit der vielleicht nie wirklich existente hier nur hypothetisch anzunehmenshyde Fall eintreten dass ein Kind nur unter dem Einsatz fluoreszierender Materialien zum Fishyxieren angeregt werden kann bleiben zwei Moumlglichkeiten

ein gezielter punktueller UV-A -Einsatz zB durch UV-LED-Taschenlampen in Verbinshydung mit UV-Schutzbrillen (400 nm) (fuumlr das Kind und die PaumldagoginnJen) und die Beantwortung der Frage welchen Sinn diese Fixationen dieses Erleben des Sehens unter extremen Labor-Bedingungen auf Dauer und unter der Perspektive der Leshybenswirklichkeit und Lebensqualitaumlt des Kindes denn uumlberhaupt hat

Auch angesichts der moumlglichen Risiken von phototoxischen und photoallergischen Reakshytionen nach Medikamenteneinnahme fuumlr die Haut erscheint das Tragen von Schutzbrillen

beim Kind und den Paumldagoginnen und Paumldshyagogen nicht umfassend und ausreichend

Bleibt abschlieszligend die Abwaumlgung der paumldshyagogischen Situation auf der einen und des Risikopotentials auf der anderen Seite Ausgeshyhend von der oben ausgefuumlhrten Situation dass der Einsatz der UV-Strahier und der fluoresshyzierenden Materialien lediglich eine konkrete Entscheidung fuumlr ein Medium bzw ein Instrushyment innerhalb didaktischer und therapeutishyscher Ansaumltze darstellt sowie der Tastsache dass diese mediale Entscheidung keinesfalls alternativlos ist erscheint das skizzierte Risishykopotential dieser kuumlnstlichen zusaumltzlich zur Sonneneinstrahlung offerierten UV-Strahshylungsmenge als zu hoch Selbst wenn ein Groszligshyteil der zur Zuruumlckhaltung bzw zum Verzicht mahnenden Argumente darauf beruht dass eine Risikopotential nicht durch evidenzshybasierte medizinische Studien ausgeschlossen werden kann ist darauf zu verweisen dass exshyplizit fuumlr Kinder (erhoumlhte Transmissionsfaumlhigshykeit des Auges) und erst recht fuumlr Kinder mit entsprechenden Medikamentengaben keine Grenzwertdiskussionen moumlglich erscheinen Alle involvierten Disziplinen und alle Grenzshywert erlassenden Institutionen propagieren vor allem im Zusammenhang mit Kindern Zuruumlckshyhaltung und Vorsicht die professionellen Einshysatzgebiete setzen in ihren Arbeitsschutzaufshylagen zuerst auf einen ausreichenden Schutz der Augen Der schoumlne Effekt (fuumlr werbende Bilder die Aumlsthetik der professionell Taumltigen vielleicht auch fuumlr die Kinder) in den paumldagoshygischen Szenarien ist den Preis des erhoumlhten shyzumindest nicht kalkulierbaren - Gesundheitsshyrisikos nicht wert

Die Professionellen in den oben beschrieshybenen Szenarien (in der allgemeinen Paumldagoshygik der Blindenpaumldagogik der Geistig- und Koumlrperbehindertenpaumldagogik der Schwerstshybehindertenpaumldagogik der Snoezelen-Therashypie etc) sollten den Mut haben sich nach Jahshyren gemeinsamen Weges vom Einsatz von UVshyStrahlung zu trennen Die fcirderliche Wirkung von Licht und Farbe die Diagnostik und Foumlrshyderung des Sehens sind - der menschlichen Natur folgend - in den Frequenzbereichen zwishyschen 400 nm und 780 nm gut aufgehoben UV-Strahlen gehoumlren zum menschlichen Leshyben und sollten denmach im Sinne der Og Zushysammenhaumlnge (Vitamin-D3-Haushalt Vollshy

143

Sven Degenhardt

spektrumlampen ggf Lichttherapie Synchroshynisation des circadianen Systems) auch weiter gezielt und kontrolliert eingesetzt werden weshyder die Low-Vision-Arbeit noch die Tiefenshyentspannung oder die ganzheitliche W ahrshynelnnungsforderung gehoumlren jedoch dazu

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Adresse des Autors

Prof Dr Sven Degenhardt Institut fuumlr Behindertenpaumldagogik Fakultaumlt Erziehungswissenschaft Psychologie und Bewegungswissenschaft Universitaumlt Hamburg Sedanstraszlige 19 20146 Hamburg

e-mail degenbardterzwissuni-hamburgde

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  • 01pdf
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  • 03

4JOO mn - 780 nm) und 10 mn - 1 rum) zu den

eZaumlhlt Der UV-Beshy_ kn blau-violetten Beshy

lJdJIs an und unterteilt L--A (Wellenlaumlngenshy1 bull UV-B (280 nmshy

IOOnm-280nm) Die ~ 1St im Vergleich zum

- g (IR-Strahlung) _kleb die Tatsache dass ~ nmd damit als Enershy

inl einen gegenlaumlufishy-=-pIl_ildilekoumlnnte Die fuumlr die

Strahlungsquelle ist ach fuumlr die Emission der

durch die Absorption -_n der UV-Strahlung in sdnchten der Erdatmoshy

_ ~hiedenen Orten der 118 Tages- und Jahreszeishy

111dIerlagen und dem Grad dI_IZllIlg unterschiedliche ~ Sonne abgegebenen UVshyampIklberflaumlche UV -Strahlung

pirSikalische und biologishy angesichts der hohen EnshyL-Quanten eine hohe Reshy IIDd in der Medizin geshy~

I L --Strahlung kuumlnstlich zu riIiilrig Neben den Strahshy eezielt und hauptsaumlchlichI~ gibt es Strahler die bull GcsmttspektfUlll8 auch UVshyLB Elektroschweiszliggeraumlte Bilmenscheinwerfer) KUuml11Stshyrerscheiden sich nach dem Eaeugung der Strahlung und 1IIIrdl die erreichbare Maximalshy~e SpektrUlll die Arshy__ den Wirkungsgrad und die ~ dazu ausfuumlhrlich Meyer amp Li--Snahlungsquellen bedienen YOll der erreichbaren chemishylriaIIschcn und biologischen Wirshy folgende Anwendungsfelder ~erik Haumlrtung und Trockshy

lIIoreszenzanalyse Um das FluoshyiiplXhender Materialien anregen bMunen UV-Leuchtstofflampen 11 Bereich 320 nm-410 nm) bzw

Der Einsatz von UV-Strahlung in f)i](71~nfik

UV-LED (schmaler peak im Bereich 365 nmshy380 nm) zum Einsatz Wesentliche Einsatzshyfeider sind

Automobil- und Werkstoff technik (Haarshyriss-Suche zB in Klimaanlagen und Werkshystuumlcken) Textilindustrie (Suche nach Verunreinigunshygen etc) Lebensmittelindustrie (Suche nach Faumlulnis etc) Kriminalistik bzw Forensik (Aufdecken von Geld- und Kunstfaumllschungen Spurenshysuche vor allem nach Fingerabdruumlcken und Koumlrperfluumlssigkeiten) Materialpruumlfung (Archaumlologie Edelsteinshypruumlfung Saatgutpruumlfung) Postverkehr (Echtheitspruumlfung von Briefshymarken) Effektbeleuchtung und Werbung (Theater Partykeller Bars Schaufenstergestaltung )

UV -Strahlung und Gesundheit

Um die Wirkung der UV-Strahlung auf den menschlichen Koumlrper abschaumltzen zu koumlnnen muumlssen die Absorptions- und Transmissionsshyeigenschaften der menschlichen Haut und des Auges betrachtet werden Die einzeluen Hautshyschichten haben einen unterschiedlichen Breshychungsindex und eine unterschiedliche Verteishylung der Chromophore was zu unterschiedshylichen Reflexions- Uumlbertragungs- und Streushyungseigenschaften je nach Wellenlaumlnge fuumlhrt Die Eindringtiefe der Strahlung in die Dennis wird wegen des Gefaumlszligsystems mit der Absorpshytion der Strahlung dnrch das Blut (Haumlmogloshybin Oxyhaumlmoglobin) im Bereich 300 nm bis 600 nm und dnrch die Streuung in der Kolshylagenfaserschicht beeinflusst Die Farbstoffe in der Homschicht sind vorrangig Melanin Uroshycaninsaumlure und Proteine Die Hornhautuntershyschicht besteht aus lebensfaumlhigen Zellen und besitzt die gleichen Farbstoffe wie die Homshyschicht Hier spielen die Nukleinsaumlnren der DNA bezuumlglich der kurzweIligen UV-Strahshylung eine lebenswichtige Rolle Strahlung mit Wellenlaumlngen zwischen 800 nm und 1400 nm (knrzwelliges Infrarot) kaun am tiefsten bis in die subkutane Schicht eindringen die daher als das optische Fenster der Haut bezeichnet wird (Fisch 2000 S 23)

Die unterschiedliche photophysikalische Wirkung der UV-Teilbereiche (UV-A photoshysensibilisierend UV-B erythemwirksam UVshyC keimtoumltend) generiert in Verbindung mit der Eindringtiefe in die menschliche Haut und dem Schutzmechanismus der Haut (Lichtschwiele Hornhautverdickung PigmentiernnglBraumlushynung) den in unserem Kultnrkreis aktuell exisshytenten Effekt dass ein Schutzmechanismus aus kosmetischen Gruumlnden zweckentfremdet wird (Steinnletz Matthes Hofmann ua 2001 S 5) und die Haut bewUsst mit einershydiesen Schutzmechanismus ausloumlsenden - Doshysis von UV-Strahlung bestrahlt wird Zum Themenkreis lTV-Strahlung und Gesundheit zu Grenzwerten zum UV-Monitoring (solarer UV-Index) zum Runden Tisch Solarien zur freiwilligen Zertifiziernng von Solarienbetrieshyben und zu aktuellen Gefaumlhrdungsbeurteihmshygen siehe daruumlber hinaus ua INTERSUN das Global UV Project der WHO (httpwww whointuven) American Conference ofGovshyefUlllental Industrial Hygienists (wwwacgih org) International Commission on Non-Ionishyzing Radiation Protection (wwwicnirpde) Bundesamt fuumlr Strahlenschutz (wwwbfsde) Strahlenschutzkorumission (wwwsskde)Beshyrnfsgenossenschaftliches Institut fuumlr Arbeitsshyschutz - BGIA (wwwhvbgdedlbia) Bundesshyanstalt fuumlr Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (wgtIwbauade )

Fuumlr die Beurteilung der Wirksamkeit der UV-Strahlung auf das menschliche Auge sind zuerst die Spezifik der menschlichen Koumlrpershyhaltung und die anatomischen Gegebenheiten zu beruumlcksichtigen Der aufrechte Gang die Kopfualtung und die in den Augenhoumlhlen leicht nach hinten versetzten Augen sind nicht nur in Bezug auf die allgemeine Leistungsfaumlshyhigkeit des Sehens sondern auch unter dem Aspekt eines natuumlrlichen UV-Schutzes zu wuumlrshydigen Die Transmissions- bzw Absorptionsshyeigenschaften der optisch wirksamen Bestandshyteile des menschlichen Auges sind in Bezug auf die UV-Strahlung sehr heterogen waumlhrend die Hornhaut die UV-Strahlung bis ca 300 nm vollstaumlndig absorbiert nimmt der Absorptionsshyanteil bis 360 mn ab Entsprechend nehmen die Absorptionsleistungen des Kammerwassers der Linse und des Glaskoumlrpers zu (vgl Methshyling 1996 S 10 11 und Abbildung 1) Beachshytenswert ist die Tatsache dass die Faumlhigkeit der Linse UV-Strahlung im UV-A-Bereich zu abshy

137

Sven Degenhardt

Abb 1 Absorption von UV-Strahlung durch die Augenmedien (Methling 1996 S 11)

280

300

320

340

360

Kornea Kammarshywasser linse

sorbieren altersabhaumlngig ist und mit dem Alshyter zunimmt Die Durchlaumlssigkcit fuumlr langshyweIlige UV-Strahlung und fuumlr sichtbare Strahshylung verschiebt sich mit zunehmendem Alter zu laumlngeren Wellenlaumlngen ( ) da es mit zushynehmendem Alter zu einer leichten Gelbfarshybung des Linseneiweiszlig kommt (1996 S 11 12) Dem folgend dringt (im Vergleich zu Ershywachsenen) mehr UV -A-Strahlung im Kindesshyalter bis zur Retina

Die Unterschiede im Transmissions- und Absorptionsverhalten der einzelnen Bestandshyteile des Auges fUhren zu unterschiedlichen Schaumldigungs szenarien in Abhaumlngigkeit von dem Bereich der einwirkenden UV-Strahlung Der Vollstaumlndigkeit halber soll auf folgende Risiken im Zusammenhang mit dem Einwirshyken der UV-B- und UV-C-Strahlung hingewieshysen werden

Photokeratitis Hervorgerufen durch UVshyStrahlungen im Bereich zwischen 200 nm shy320 nm (Maximum bei 260 mn und 288 nm) kann bereits nach kurzer Einwirkzeit eine Epithelschaumldigung eintreten Die schmerzshyhafte Entzuumlndung kann medikamentoumls beshyhandelt werden und bereits nach 24 Stunshyden ist eine weitestgehende Regeneration des Epithels moumlglich Beispiele sind die Schneeblindheit und das Verblitzen bei Schweiszligarbeiten Photokonunktivitis Durch die gleichen Spektral bereiche der UV -B- und UV -CshyStrahlung kann eine Entzuumlndung der Bindeshyhaut hervorgerufen werden

Fuumlr den im Kontext der Fragestellung relevanshyten Wellenlaumlngenbereich der UV-A-Strahlung sind als Schaumldigungsrisiken zu beachten

Katarakt Zahlreiche Tierversuche und bioshychemische Forschungsergebnisse verweisen darauf dass die Bestrahlung der Linse mit UV-Strahlung im Bereich zwischen 295nm und 325 nm entscheidend fuumlr die Auspraumlshygung einer Katarakt sind (ICNIRP 2003 2004 Roberts 2001 Siekmann 2002a1b ua) UV A radiation is a causal factor in cataract (ICNIRP 2004 S 184) Die Strahlungsintensitaumlt die eine solche Erkranshykung bewirkt liegt weit unterhalb derjenishygen die zu einer akuten Hornhaut- oder Bindehautentzuumlndung fuumlhrt (Siekmaun 2002a S 91) Mit wachsendem Wissen uumlber die Zusammenhaumlnge von UV-A-Strahshylung und Triibungen der Augenlinse steigen die Erwartungen an weitere epidemiologishysche und experimentelle Untersuchungen zu diesem Thema (vgl ua Ayala Michael amp Soumlderberg 2000) Intensive Untersuchunshygen zu entsprechenden Wirkungen der UVshyA-Strahlung im Bereich uumlber 325 mn liegen nicht vor Erste exemplarische Tierversushyche durchgefuumlhrt am Alfred-Krupp-Labor fuumlr Ophthalmopathologie zeigen fuumlr den Strahlungsbereich 340 nm - 400 nm kein akutes Schaumldigungsrisiko in Form akuter Entzuumlndungen etc Potentielle Langzeitshyschaumlden konnten mit dem Design der Studie jedoch nicht uumlberpruumlft werden Angesichts der Gesamtdiskussion und der nicht abshyschaumltzbaren Schaumlden nach Verzoumlgerung wird jedoch auch fuumlr diesen Wellenlaumlngenshybereich zur Vorsicht geraten Photoretinitis bzw Schaumlden der Netzhaut Lediglich 1 der UV -A-Strahlung erreicht bei einem Erwachsenen die Netzhaut (bei Kleinkindern ist es ein groumlszligerer Anteil)

138

Der Einsatz von V _trrhllnO in Diagnostik und visueller WulnrJ1el1lmttnl

OIllJV-Strahlungl-oI-_12I (Methling

1IIk Tierversuche und bioshy~~-gebnisse verweisen

Besirahlung der Linse mit Bereich zwischen 295um

_illwlr-idend fiir die AuspraumlshykI sind (ICNIRP 2003 ~L Siekmaun 2002alb ~ is a causal factor in

_11 2004 S 184) Die bullbull13-( die eine solche Erkranshy

iIIt ibullbulleit unterhalb derjenishy- akuten Homhaut- oder _1102 fuumlhrt (Siekmannl Mit -wachsendem Wissen

ir daumlngevon UV-A-Strahshy en der Augenlinse steigen - an weitere epidemiologishyIF meIle Untersuchungen zu _ Tl ua Ayala Michael amp 1]Il101 Intensive Untersuchunshy(llllldlnden Wirkungen der UVshy_Bereich uumlber 325 um hegen ~ exemplarische Tierversushy~ am Alfred-Krupp-Labor lI-npMhologie zeigen fuumlr den ~ 3l0 mn - 400 um kein IifirmSrisiko in Form akuter p - ett_ Potentielle Langzeitshy__mit dem Design der Studie ilJefpruumlft werden Angesichts ~sion und der nicht abshybull Schaumlden nach Verzoumlgerung bull ach fuumlr diesen Wellenlaumlngenshyr -orsicht geraten lIiIiJ b- Schaumlden der Netzhaut I der L-A-Strahlung erreicht Ennchsenen die Netzhaut (bei

011 11 es ein groumlszligerer Anteil)

Dennoch reicht diese Energiemenge aus um uumlber einen laumlngeren Zeitraum einwirkend als chronische Folge zu Prozessen der

Apoptose (Zelltod ohne Schaumldigung des umgebenden Gewebes) in der Netzhaut zu fuumlhren Unter anderem im Zusammeuhang mit der intensiven Forschung zur Altersbeshydingten Makuladegeneration (AMD) trat die Frage nach den Folgen der Einwirkung von UV-A-Strahlung und von blauem Licht auf In aphakic Of pseudophakic eyes (with clear intraocular lenses) high-energy (bIue) and altraviolet -A radiation strikes tbe retina Epidemiological data indicate a signifishycantly increased 5-year incidence of late ARM [age-related maculopathy] in nonshyphakic eyes compared with phakic eyes (Algvere Marshall amp Seregard 2006 S 4) Die Blaulichtgefaumlhrdung (blue light hazard peak bei 440 um) kann irreversibel zu phoshytochemischen Veraumlnderungen der Netzhaut fuumlhren (Photoretinitis ) und ist haumlufig von thermischen Netzhautschaumlden uumlberlagert was die Diagnostik und die Ursachenforshyschung enorm erschwert (vgl Siekmann 2002b) Young children and people who have had a lens surgically removed (aphshyakes) are at a higher risk of retinal damage from UVR and bIue-light (ICNIRP 2003 S 123) Im Tierversuch konnte an der Unishyversitaumlts-Augenklinik Zuumlrich nachgewiesen werden dass 1-5 min von blauem Licht von 408 plusmn 10 um und 25-30 min von 430 20 um deutliche Schaumlden in der Netzhaut mit Apoptose der Sehzellen und reversiblen Schaumlden des Pigmentepithels (Reme 2006 S23) erzeugen Exposure to blue light [403 plusmn 10 um] resulted in severe retinal damage in rats In contrast green light [550 plusmn 10 um] had no effect (Grimm Wenshyzel Williams u a 2001 S 497) Die geshynarmten Kurzzeitversuche mit hohen Lichtshyenergien koumlnnten bis zu einem gewissen Grad - eine Langzeitexposition der menschshylichen Netzhaut mit geringen Lichtdosen sishymulieren (Reme 2006 S 24)

Die Forschungslage veraumlndert sich derzeit so rasant dass die aktuellen Grenzwerte fuumlr kritishysche Bestrahlungsstaumlrken fuumlr den UV-A-Beshyreich und die retinalen Wirkungen kaum gesishychert festschreibbar erscheinen So unterscheishyden sich die entsprechenden Angaben zwishy

sehen der ACGIH (American Conference of Govemmental Industrial Hygienists) und der ICNlRP (International Commission on NonshyIonizing Radiation Protection) um den Faktor 30 (Weber Graber Schulmeister ua 2006 S 130) wobei die ICNIRP den Grenzwert rashypide herabsetzte There is a lack of evident that the low levels of UVA (of the order of 1-3 mW cmmiddot2 or less) experienced in sunlight or found in most indoor work envirouments present a hazard to either skin or eye However the hypothesis originating from in vitro studies that UVA may be one causative agent for cataract ( ) suggests the need for caution with regard to chronic low-Ievel UVA ocular exposhysure The EL [exposure limits] for UVA should protect against potential photochemical injury however experimental threshold data are lackshying In the absence of experimental data the Commission recommends a more cautious apshyproach for chronic ocular exposure (ICNIRP 2004 S 186)

Dem bisher zusammengestellten Gefaumlhrshydungsszenario steht ohne Frage die Anwenshydung von Optischer Strahlung als einer der aumllshytesten prophylaktischen und therapeutischen Methoden des Menschen (Meffert Scherf Piazena ua 2006 S l39) gegenuumlber Optishysche Strahlung ist zum Erlangen wie zum Aufshyrechterhalten von Gesundheit und W ohlbefmshyden unverzichtbar (2006 S 139) Exemplashyrisch seien hier genannt die Lichttherapie die Synchronisation des circadianen Systems (Inshynere Uhr) durch Licht und die Anregung der Vitamin-D3-Produktion durch UV-B-Strahshylung (ausfuumlhrlicher ua Degenhardt 2006 Zulshyley amp Wirz-Justice 1999 Ehrenstein 2006 Krause Dobberke Matulla-Nolte ua 2002 Meffert ua 2006)

Risikoabwaumlgung beim Einsatz von UV-A-Leuchtstofflampen (320 nm-410 nm) im Dunkelraum

Der Frequenzverlauf einschlaumlgiger UV-AshyLeuchtstofflampen zur Anregung der Fluoresshyzenz unterschiedlicher Hersteller ist exemplashyrisch in der Abbildung 2 dargestellt

Die Analyse der Frequenzverlaumlufe ergibt dass ein Groszligteil der Emission im Wellenshylaumlngenbereich 350 um-400 um also im UVshyA-Bereich liegt Es werden also potentiell die

139

Sven Degenhardt

o g Gefahrdungen fuumlr die Augenlinse und die Retina relevant Buser (2007) verweist auf die Tatsache dass bei einer einzelnen Leuchtstoffshylampe (unter defInierten Abstands- und Praumlshysentationsbedingungen die nebenbei beshymerkt - in vielen Szenarien daruumlber hinaus nicht eingehalten werden) eine mit der Emisshysion der Sonne vergleichbare UV-A-Strahlenshymenge auftritt Dazu ist anzumerken dass zwar die biologisch gevrichtete solare UV-Strahlung ab einem Wert von ca 320 nm abnimmt (eryshythemale Wirkfunktion der Conmlission Intershynational de lEc1airage [CIE] Internationale Beleuchtungskommission - vgl Steinmetz ua 200 I S 11) dennoch wird auch dieser Bereich in allen Studien und Diskussionen in die Risikoabschaumltzung OOt eingeschlossen Ein Risiko ist eben nicht auszuschlieszligen Daruumlber hinaus sprechen weitere Faktoren gegen diese Vergleichs-Argumentation

Die o g Einsatzszenarien generieren folgende Faktoren die bei einer Risikoabschaumltzung zu wuumlrdigen sind

Uumlber die Folgen der Langzeiteinwirkung mit geringsten Dosen (sowohl fuumlr die Kinshyder als auch in groumlszligerem Maszlige fuumlr die Proshyfessionellen) koumlnnen derzeit keine durch evidenzbasierte Studien gesicherten Aussashygen getroffen werden Die verstaumlrkte Transmissionsfahigkeit der Linse fuumlr diesen Spektralbereich bei Kinshydern erhoumlht die Strahlenbelastung fuumlr die Retina Der haumlufIge Wechsel der Koumlrperposition (Ruumlckenlage Blickrichtungswechsel etc) erhoumlht die Gesamtmenge der durch das Auge aufgenommenen UV-Strahlung (zB im Vergleich zum Aufenthalt im Freien) Die Abgabe von sichtbarem Licht im Beshyreich um die 410 nm (kleine Spitze) und ggf 430 um durch die UV-A-Leuchtstoffshylampe stellt eine Naumlhe zur Blaulichtgefahrshydung her auch wenn die Strahlenmenge geshyring ist Durch das Fehlen von Forschungsshyergebnissen zu Langzeitwirkungen mit geshyringsten Dosen und zu Auswirkungen von Strahlungen im Bereich unter 410 nm kaun das Risiko einer Langzeitschaumldigung nicht ausgeschlossen werden Der kleine peak bei sichtbarem blauen Licht erzeugt eine psychologische Falle Die UVshyA-Strahlungsmenge ist nicht abschaumltzbar

das schwache blau-violette Licht legt aber subjektiv eine geringe Strahlungsmenge nahe (Niemand wuumlrde sonst auf die Idee kormnen bis zu acht UV-Leuchtstofflamshypen frei haumlngend in der unmittelbaren Naumlhe von Personen anzubringen) Fast folgerichtig entsteht all Zu oft die lllushysion dass bei einer Indirekt-Loumlsung kaum UV -Strahlung in die Augen eindringen kann Die Absorption und die diffuse Refleshyxion sorgt zwar bei den meisten IndirektshyLoumlsungen fuumlr ein nicht mehr oder kaum wahrnehmbares blaues Licht Die jedoch um ein Vielfaches intensivere (aber nicht sichtbare) UV -Strahlung uumlberlebt diese Reflexion aber dank besserer Ausgangsshyleistungen in wesentlich groumlszligerem Maszlige das Ausloumlsen der gewollten fluoreszierenshyden Effekte nach der Reflexion belegt das Vorhandensein von UV-A-Strahlung Die Schutzmechanismen reflektorischer Lidschluss und Lidspaltregulation versagen in dem zu betrachtenden Zusammenhang weil sie fuumlr die Regulierung der Lichtmenge ausgelegt sind Die durch die beteiligten Personen realisiershyte Dunkeladaption fuumlhrt u a zu weit geoumlffshyneten Pupillen dadurch ist das Eindringen einer wesentlich houmlheren Dosis der hier zu betrachtenden Spektralbereiche moumlglich Angesichts der OOt der Schaumldigungsstruktur zusammenhaumlngenden Qualitaumlt und Quantishytaumlt medikamentoumlser Versorgung vorrangig der schwerstbehinderten Kinder und Jushygendlichen sind die Forschungsergebnisse zu phototoxischen und photoallergischen Reaktionen der Haut und des Auges durch Medikamente (vgl Roberts 2001 Schaushyder 2005 Zulley amp Wirz-Justice 1999) zentral zur Kenntnis zu nehmen Der Effekt einer erhoumlhten Photosensibilitaumlt durch ausshygewaumlhlte Medikamente macht es unmoumlgshylich() eine Grenzwertdiskussion zu fuumlhren da durch die Hersteller keine Faktoren anshygegeben werden (koumlnnen) die das Einhalshyten von Grenzwerten handhabbar machen wuumlrde Kleinste Dosen muumlssen in diesem Zusammenhang defmitiv Beachtung fmden

Die fuumlhrende Dermatologin aufdem Gebiet der PhotosensibiJitaumltsfotschung steUt dazu heraus In die Haut gelangte photosensibilisierende Medikamente koumlnnen abnorme biologische

140

kEili2ten Personen realisiershyffihrt u a zu weit geoumlffshy

dadurch ist das Eindringen ~n Dosis der hier zu

Spcbralbereiche moumlglich _der Schaumldigungs struktur 1- _ den Qualitaumlt und Quantishy Versorgung vorrangig Mt Miderten Kinder und Jushy die Forschungsergebnisse _ und photoallergischen bullm Haut und des Auges durch _ 2i Roberts 2001 SchaushyI zIk- amp Wirz-Justice 1999) ~j5 zu nehmen Der Effekt 11m Pbotosensibilitaumlt durch ausshy~mente macht es unmoumlgshy~~-ertdiskussion zu fuhren iE IIersteller keine Faktoren anshy koumlnnen) die das EinhalshylIcaz_etten handhabbar machen ~ Dosen muumlssen in diesem lIIimg definitiv Beachtung finden

Dermatologin auf dem Gebiet der lililsforschung stellt dazu heraus ~1angte photosensibilisierende ~ i)nnen abnorme biologische

Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

Abb 2 Emission der Leuchtstoffshylampen GE Power Blacklight

und GE Blacklight Blue (GE Lighting 2003)

Spectral Power BlackIight Blacklight Blue

I BLB3J)llG05

l-sLE 25llG05

200amp05

i 15i~05 ~ 10i~()5 j ~ 50i~06 ~ 0008-00 +---r-~-f--Ul-L--~-4-----r----4

200 300 400 $00 700

Wavelonglh nm

Reaktionen ausloumlsen selbst wenn Dosen von UV-Strahlung auf die Haut treffen die uumlblishycherweise keinen Schaden anrichten ( ) Phoshytotoxische Reaktionen verlaufen ohne immushynologische Grundlage und koumlnnen deshalb theshyoretisch bereits nach der ersten Exposition mit dem Photosensibilisator bei jeder Person aufshytreten Voraussetzungen sind eine ausreichenshyde Menge der jeweiligen Substanz und eine Strahlung mit dem entsprechenden Aktionsshyspektrum (meist Ultraviolett-A [UV-A 320 bis 400 nm] selten Ultraviolett-B [UV-B 280 bis 320 nm] oder sichtbares Licht [400 bis 780 nm]) Photoallergische Reaktionen setzen dagegen eine Photoallergisierung meist vom Spaumlt-Typ voraus Sie treten deshalb nicht nach dem Erstkontakt mit dem Photo sensibilisator auf (Schauder 2005 S 2314) Der Begriff Photosensibilisierung gilt als Oberbegriff fuumlr phototoxische und photoallergische Reaktioshynen

Folgende Liste der aktuell in Deutschland vershywendeten Medikamente von denen Berichte uumlber Photosensibilisierung vorliegen stellt Schauder (2005 S 2318) vor innerhalb der Wirkgruppen sind die Medikamente entspreshychend der Haumlufigkeiten von Berichten uumlber Photosensibilitaumlt geordnet

Diuretika Hydrochlorothiazid Furosemid Bendroflumethiazid Amilorid Etacrynsaumlushyre Triamteren Spironolacton Xipamid

Nichtsteroidale Antiphlogistika N aproxen Ketoprofen Tiaprofensaumlure Piroxicam Dishyclofenac Phenylbutazon Mefenaminsaumlure Indometacin Ibuprofen

Antimikrobielle Substanzen Sulfamethoxazol Trimethoprim Sulfasalazin Ciprofloxacin

Enoxacin Lomefloxacin Ofloxacin Norshyfloxacin Oxytetracyclin Tetracyclin Doshyxycyclin Minocyclin Isoniazid Gentamishycin Griseofulvin Nitrofurantoin

Substanzen gegen Malaria Chloroquin Chishynin Pyrimethamin Mefloquin Hydroxyshychloroquin

Antipsychotika Chlorpromazin Thioridazin Promethazin Chlorprothixen Perazin Flushyphenazin Promazin Haloperidol

Antidepressiva Amitriptylin Trimipramin Nortriptylin Desipramin Imipramin Doxshyepin Clomipramin

Kardiovaskulaumlr wirksame Substanzen Amioshydaron Nifedipin Chinidin Captopril Enashylapril Fosinopril Ramipril Disopyramid Hydralazin Simvastatin

Antiepileptika Carbamazepin Lamotrigin Phenobarbital Phenytoin Topiramat Valshyproinsaumlure

Antihistaminika Cyproheptadin Diphenhydshyramin Loratadin

Zytotoxische Substanzen Fluorouracil Vinshyblastin Dacarbazin Procarbazin Methoshytrexat Azathioprin

Hormone Corticosteroide Oumlstrogene Progesshyterone Spironolacton

Systemische Dermatika Isotretinoin Methoxshysalen (= 8-Methoxypsoralen)

Andere Goldsalze Haumlmatoporphyrin

Neben den in dieser Liste durch Unterstreishychung hervorgehobenen Medikamenten (Wirkshystoffen) nennen Zulley und Wirz-Justice (1999 S 186) folgende Medikamente die die Photoshysensibilitaumlt der Augen (Netzhaut) erhoumlhen Lishythium (Therapie bei depressiven Erkrankunshygen) Propanolol (BlutdruckHerzmittel) Flushyoxetinen (Antidepressivum) Hydrochloroshy

141

Sven Degenhardt _-~-----

tiazide (BlutdruckHerzmittel) Iprindol (Antishydepressiva) Zu ergaumlnzen ist dass auch NaturshyheilmitteUHeilkraumluter wie zB Johanniskraut Suumlszligstoffe wie ZB Cyclamate und spezifische Inhaltsstoffe von Seifen und Waschmitteln (Antiseptika Blankophore) zu den photoshysensibilitaumltssteigernden Wirkstoffen zaumlhlen (sa httpwwwbfsdeuvuv2sonnenbrand html)

Die Durchsicht einer ad-hoc erhobenen Medikamentenliste einer Einrichtung fuumlr mehrfachbehinderte blinde und sehbehinderte Kinder ergab eine dramatische Praumlsenz potenshytiell photosensibilisierender Medikamente vor allem in den Gruppen der Antiepileptika (uumlber 75 der Medikamente) und der Psychopharshymaka (uumlber 50 der Medikamente) Aber auch Magensaumlurehemmer wie Antra mups und Nexium und die Wechselwirkungen (Wirshykungsverstaumlrkung von Antidepressiva ua durch Salbutamol und die den Abbau von Antiepileptika reduzierende Wirkung von Ritalin) muumlssen unter dem Gesichtspunkt eishyner potentiellen Photosensibilisierung Beachshytungfmden

Moumlgliche Schutzmaszlignahmen

Vor dem Hintergrund der skizzierten Risikoshystruktur scheinen die Schutzmaszlignahmen Zeit Indirekt-Bestrahlung und Abstand unzureichende Problemloumlsungen zu offerieren Besonders unter Beachtung der fehlenden sishycheren Grenzwerte und der durch Medikamenshyte zusaumltzlich potentiell erhoumlhten Sensibilitaumlt verbleibt in auf den Schutz der Augen nur eine intensiver zu hinterfragende Schutzshymaszlignahme der Einsatz einer UV -Schutzbrille

Als Entscheidungshilfe soll ein Blick auf Schutzmaszlignahmen in anderen Einsatzfeldern der UV-A-Strahlung dienen - OSRAM verweist in einem Musterbrief zur

Einschaumltzung der Augengefaumlhrdung bei PfUumlfarbeitsplaumltzen in einem abgedunkelten Raum zusammenfassend Deshalb empfehshylen wir als Vorsichtsmaszlignahme das Tragen einer Schutzbrille in diesem Raum auch desshyhalb weil durch die Abdunkelung die Pushypillen stark geoumlffnet sind und eine Expositishyon uumlber einen 8-Stunden Arbeitstag erfolgt (Jordan 2003 S 3)

Die Anbieter von Lecksuchlampen (zur Feststellung von undichten Stellen zB in Klimaanlagen - zB Firmen Wuumlrth W AECO) bieten die Lecksuchsets stets komplett mit einer UV-SchutzbrillefKontrastbrille-gelb (nach American National Standards Instishytute - ANSI Z871-2003 Kennzeichnung Z87+) an Das Informationsblatt zur Flexibshylen LED-UV-Lecksuch-Taschenlampe (Wuumlrth Artikel-Nr 0964764095) enthaumllt dem folgend auch die Sicherheitsvorschrift Beim Arbeiten mit dieser UV-Lecksuchshylampe muss eine UV -Schutzbrille getragen werden (im Lieferumfang enthalten) Schutzmaszlignahmen beim Einsatz von UVshyA-Strahlung im forensischen Bereich ershyschlieszligen sich bereits ad-hoc durch einen fachlichen Blick auf im TV-Programm praumlsente US-Serien zur Arbeit der Crime Scene Investigation (CSI CSI-NY CSIshyMiami etc) in denen die Protagonistinnen und Protagonisten beim Einsatz der forensishyschen UV-Suchscheinwerfer und beim Einshysatz der UV -LED-Taschenlampen entweder UV -Schutzbrillen (gelb) tragen oder sich mit UV-Schutz-Sichtscheiben schuumltzen Aber auch im realen forensischen Alltag gilt Kein Einsatz ohne Schutzbrille So umfasst der Lieferumfang der Geraumlte der Firma Horiba Jobin Yvon (wwwjobinyvon de) in allen Leistungsklassen einen Satz von Schutz- und Beobachtungsbrillen (UV Gelb Orange Rot ) Nach telefonischer Auskunft des Herstellers dienen diese dem Strahlenschutz (vorrangig zum Schutz vor der UV-Strahlung) sowie der Kontrastvershystaumlrkung in konkreten Anwendungsfallen

- Fuumlr die stomatologische Praxis gibt Braches (2001) fuumlr die eingesetzten Behandlungsshyleuchten einen UV-A-StraWungsanteil von 5881 an (vgL S74) Sowohl fuumlr die Behandlungsleuchte als auch fuumlr die Polyshymerisationsleuchte stellt er fest dass zwar fuumlr die Augen keine schwere Exposition auftritt aber wegen der fehlenden Schwelshylenwertangaben eine defmitive Beurteilung nicht moumlglich (S 75) ist Dem folgend empfiehlt Braches dass hauptsaumlchlich Kinshyder und Personen mit entfernter Linse soshywie die Behandler Schutzbrillen tragen sollshyten (vgl S 75) Das American Printing House for the Blind preist im Rahmen des Low-Vision-Katalogs

142

_ lecksuchlampen (zur -tichten Stellen zB in

zR Firmen Wuumlrth W AECO) 1II_dtetS stets komplett mit TIe Kontrastbrille-gelb

Saional Standards Instishy1-2003 Kennzeichnung nwuimiddotonsblatt zur Flexibshy

--Icksuch-Taschenlampe ~ 0964764095) enthaumllt iIe Sicherheitsvorschrift

r dieser UV-Lecksuchshyl--Schutzbrille getragen

lidinmfang enthalten) beim Einsatz von UVshy

~ang der Geraumlte der ~ lyon (wwwjobinyvon p _wJassen einen Satz von ~ 80Jbachtungsbrillen (UV ~ Lx I Nach telefonischer ~ Iknrdlers dienen diese dem bull TOITangig zum Schutz vor M-I sowie der Kontrastvershy~ Anwendungsfaumlllen ~he Praxis gibt Braches k cmgesetzten Behandlungsshy l --A-Strahlungsanteil von S74) Sowohl fuumlr die -ine als auch fuumlr die Polyshy- stellt er fest dass zwar krine schwere Exposition _~ der fehlenden Schwelshy eine definitive Beurteilung dt- I S 75) ist Dem folgend aes dass hauptsaumlchlich KinshylIIaIl mit entfernter Linse soshy--er Schutzbrillen tragen sollshy5 bull _ Pnnting House for the Blind Imlen des Low-Vision-Katalogs

Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

eine UV-Schutzbrille (gelb 400 nm) wie folgt an Black lights which generate both UV and blue light are sometimes used in vision development activities UltraLens glas ses screen out 100 percent of UV and blue light while still allowing the wearer to see the glow ofmaterials as they fluoresce () Note Filters like the UltraLens should always be worn by both the practitioner and the child during exposure (wwwaphorg)

Zu UV-Schutzbrillen ist weiterhin anzumershyken dass die europaumlische Norm CE-EN 166 lediglich einen Schutz bis 380 nm vorschreibt die in der Bundesrepublik Deutschland verbreishyteten UV-Schutzbrillen aus Polycarbonat oder CR39 realisieren Kanten von 380 nm bzw lediglich 350 nm (vgl Kreszlig amp Tirler 2005 S 64) und sind daher nicht problem1oumlsend Die amerikanische Norm ANSI Z87+ geht von eishyner Kante bei 400 nm aus diese gilt ebenfalls fuumlr Sonnenbrillen die nach der Norm CE-EN 1836 die Schutzstufe UV-400 erreichen UVshySchutzbrillen (400 nm) und Sonnenbrillen (UV-400) haben jedoch das Problem dass die Farberkennung beeintraumlchtigt ist womit ein wesentliches Ziel der hier zu betrachtenden Szenarien beeintraumlchtigt waumlre Daruumlber hinaus erscheint es auch unrealistisch zB Snoezelen mit Schutzbrillen umsetzen zu koumlnnen

Sollte im Szenario Fixation und visuelle Aufmerksamkeit der vielleicht nie wirklich existente hier nur hypothetisch anzunehmenshyde Fall eintreten dass ein Kind nur unter dem Einsatz fluoreszierender Materialien zum Fishyxieren angeregt werden kann bleiben zwei Moumlglichkeiten

ein gezielter punktueller UV-A -Einsatz zB durch UV-LED-Taschenlampen in Verbinshydung mit UV-Schutzbrillen (400 nm) (fuumlr das Kind und die PaumldagoginnJen) und die Beantwortung der Frage welchen Sinn diese Fixationen dieses Erleben des Sehens unter extremen Labor-Bedingungen auf Dauer und unter der Perspektive der Leshybenswirklichkeit und Lebensqualitaumlt des Kindes denn uumlberhaupt hat

Auch angesichts der moumlglichen Risiken von phototoxischen und photoallergischen Reakshytionen nach Medikamenteneinnahme fuumlr die Haut erscheint das Tragen von Schutzbrillen

beim Kind und den Paumldagoginnen und Paumldshyagogen nicht umfassend und ausreichend

Bleibt abschlieszligend die Abwaumlgung der paumldshyagogischen Situation auf der einen und des Risikopotentials auf der anderen Seite Ausgeshyhend von der oben ausgefuumlhrten Situation dass der Einsatz der UV-Strahier und der fluoresshyzierenden Materialien lediglich eine konkrete Entscheidung fuumlr ein Medium bzw ein Instrushyment innerhalb didaktischer und therapeutishyscher Ansaumltze darstellt sowie der Tastsache dass diese mediale Entscheidung keinesfalls alternativlos ist erscheint das skizzierte Risishykopotential dieser kuumlnstlichen zusaumltzlich zur Sonneneinstrahlung offerierten UV-Strahshylungsmenge als zu hoch Selbst wenn ein Groszligshyteil der zur Zuruumlckhaltung bzw zum Verzicht mahnenden Argumente darauf beruht dass eine Risikopotential nicht durch evidenzshybasierte medizinische Studien ausgeschlossen werden kann ist darauf zu verweisen dass exshyplizit fuumlr Kinder (erhoumlhte Transmissionsfaumlhigshykeit des Auges) und erst recht fuumlr Kinder mit entsprechenden Medikamentengaben keine Grenzwertdiskussionen moumlglich erscheinen Alle involvierten Disziplinen und alle Grenzshywert erlassenden Institutionen propagieren vor allem im Zusammenhang mit Kindern Zuruumlckshyhaltung und Vorsicht die professionellen Einshysatzgebiete setzen in ihren Arbeitsschutzaufshylagen zuerst auf einen ausreichenden Schutz der Augen Der schoumlne Effekt (fuumlr werbende Bilder die Aumlsthetik der professionell Taumltigen vielleicht auch fuumlr die Kinder) in den paumldagoshygischen Szenarien ist den Preis des erhoumlhten shyzumindest nicht kalkulierbaren - Gesundheitsshyrisikos nicht wert

Die Professionellen in den oben beschrieshybenen Szenarien (in der allgemeinen Paumldagoshygik der Blindenpaumldagogik der Geistig- und Koumlrperbehindertenpaumldagogik der Schwerstshybehindertenpaumldagogik der Snoezelen-Therashypie etc) sollten den Mut haben sich nach Jahshyren gemeinsamen Weges vom Einsatz von UVshyStrahlung zu trennen Die fcirderliche Wirkung von Licht und Farbe die Diagnostik und Foumlrshyderung des Sehens sind - der menschlichen Natur folgend - in den Frequenzbereichen zwishyschen 400 nm und 780 nm gut aufgehoben UV-Strahlen gehoumlren zum menschlichen Leshyben und sollten denmach im Sinne der Og Zushysammenhaumlnge (Vitamin-D3-Haushalt Vollshy

143

Sven Degenhardt

spektrumlampen ggf Lichttherapie Synchroshynisation des circadianen Systems) auch weiter gezielt und kontrolliert eingesetzt werden weshyder die Low-Vision-Arbeit noch die Tiefenshyentspannung oder die ganzheitliche W ahrshynelnnungsforderung gehoumlren jedoch dazu

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Adresse des Autors

Prof Dr Sven Degenhardt Institut fuumlr Behindertenpaumldagogik Fakultaumlt Erziehungswissenschaft Psychologie und Bewegungswissenschaft Universitaumlt Hamburg Sedanstraszlige 19 20146 Hamburg

e-mail degenbardterzwissuni-hamburgde

145

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Sven Degenhardt

Abb 1 Absorption von UV-Strahlung durch die Augenmedien (Methling 1996 S 11)

280

300

320

340

360

Kornea Kammarshywasser linse

sorbieren altersabhaumlngig ist und mit dem Alshyter zunimmt Die Durchlaumlssigkcit fuumlr langshyweIlige UV-Strahlung und fuumlr sichtbare Strahshylung verschiebt sich mit zunehmendem Alter zu laumlngeren Wellenlaumlngen ( ) da es mit zushynehmendem Alter zu einer leichten Gelbfarshybung des Linseneiweiszlig kommt (1996 S 11 12) Dem folgend dringt (im Vergleich zu Ershywachsenen) mehr UV -A-Strahlung im Kindesshyalter bis zur Retina

Die Unterschiede im Transmissions- und Absorptionsverhalten der einzelnen Bestandshyteile des Auges fUhren zu unterschiedlichen Schaumldigungs szenarien in Abhaumlngigkeit von dem Bereich der einwirkenden UV-Strahlung Der Vollstaumlndigkeit halber soll auf folgende Risiken im Zusammenhang mit dem Einwirshyken der UV-B- und UV-C-Strahlung hingewieshysen werden

Photokeratitis Hervorgerufen durch UVshyStrahlungen im Bereich zwischen 200 nm shy320 nm (Maximum bei 260 mn und 288 nm) kann bereits nach kurzer Einwirkzeit eine Epithelschaumldigung eintreten Die schmerzshyhafte Entzuumlndung kann medikamentoumls beshyhandelt werden und bereits nach 24 Stunshyden ist eine weitestgehende Regeneration des Epithels moumlglich Beispiele sind die Schneeblindheit und das Verblitzen bei Schweiszligarbeiten Photokonunktivitis Durch die gleichen Spektral bereiche der UV -B- und UV -CshyStrahlung kann eine Entzuumlndung der Bindeshyhaut hervorgerufen werden

Fuumlr den im Kontext der Fragestellung relevanshyten Wellenlaumlngenbereich der UV-A-Strahlung sind als Schaumldigungsrisiken zu beachten

Katarakt Zahlreiche Tierversuche und bioshychemische Forschungsergebnisse verweisen darauf dass die Bestrahlung der Linse mit UV-Strahlung im Bereich zwischen 295nm und 325 nm entscheidend fuumlr die Auspraumlshygung einer Katarakt sind (ICNIRP 2003 2004 Roberts 2001 Siekmann 2002a1b ua) UV A radiation is a causal factor in cataract (ICNIRP 2004 S 184) Die Strahlungsintensitaumlt die eine solche Erkranshykung bewirkt liegt weit unterhalb derjenishygen die zu einer akuten Hornhaut- oder Bindehautentzuumlndung fuumlhrt (Siekmaun 2002a S 91) Mit wachsendem Wissen uumlber die Zusammenhaumlnge von UV-A-Strahshylung und Triibungen der Augenlinse steigen die Erwartungen an weitere epidemiologishysche und experimentelle Untersuchungen zu diesem Thema (vgl ua Ayala Michael amp Soumlderberg 2000) Intensive Untersuchunshygen zu entsprechenden Wirkungen der UVshyA-Strahlung im Bereich uumlber 325 mn liegen nicht vor Erste exemplarische Tierversushyche durchgefuumlhrt am Alfred-Krupp-Labor fuumlr Ophthalmopathologie zeigen fuumlr den Strahlungsbereich 340 nm - 400 nm kein akutes Schaumldigungsrisiko in Form akuter Entzuumlndungen etc Potentielle Langzeitshyschaumlden konnten mit dem Design der Studie jedoch nicht uumlberpruumlft werden Angesichts der Gesamtdiskussion und der nicht abshyschaumltzbaren Schaumlden nach Verzoumlgerung wird jedoch auch fuumlr diesen Wellenlaumlngenshybereich zur Vorsicht geraten Photoretinitis bzw Schaumlden der Netzhaut Lediglich 1 der UV -A-Strahlung erreicht bei einem Erwachsenen die Netzhaut (bei Kleinkindern ist es ein groumlszligerer Anteil)

138

Der Einsatz von V _trrhllnO in Diagnostik und visueller WulnrJ1el1lmttnl

OIllJV-Strahlungl-oI-_12I (Methling

1IIk Tierversuche und bioshy~~-gebnisse verweisen

Besirahlung der Linse mit Bereich zwischen 295um

_illwlr-idend fiir die AuspraumlshykI sind (ICNIRP 2003 ~L Siekmaun 2002alb ~ is a causal factor in

_11 2004 S 184) Die bullbull13-( die eine solche Erkranshy

iIIt ibullbulleit unterhalb derjenishy- akuten Homhaut- oder _1102 fuumlhrt (Siekmannl Mit -wachsendem Wissen

ir daumlngevon UV-A-Strahshy en der Augenlinse steigen - an weitere epidemiologishyIF meIle Untersuchungen zu _ Tl ua Ayala Michael amp 1]Il101 Intensive Untersuchunshy(llllldlnden Wirkungen der UVshy_Bereich uumlber 325 um hegen ~ exemplarische Tierversushy~ am Alfred-Krupp-Labor lI-npMhologie zeigen fuumlr den ~ 3l0 mn - 400 um kein IifirmSrisiko in Form akuter p - ett_ Potentielle Langzeitshy__mit dem Design der Studie ilJefpruumlft werden Angesichts ~sion und der nicht abshybull Schaumlden nach Verzoumlgerung bull ach fuumlr diesen Wellenlaumlngenshyr -orsicht geraten lIiIiJ b- Schaumlden der Netzhaut I der L-A-Strahlung erreicht Ennchsenen die Netzhaut (bei

011 11 es ein groumlszligerer Anteil)

Dennoch reicht diese Energiemenge aus um uumlber einen laumlngeren Zeitraum einwirkend als chronische Folge zu Prozessen der

Apoptose (Zelltod ohne Schaumldigung des umgebenden Gewebes) in der Netzhaut zu fuumlhren Unter anderem im Zusammeuhang mit der intensiven Forschung zur Altersbeshydingten Makuladegeneration (AMD) trat die Frage nach den Folgen der Einwirkung von UV-A-Strahlung und von blauem Licht auf In aphakic Of pseudophakic eyes (with clear intraocular lenses) high-energy (bIue) and altraviolet -A radiation strikes tbe retina Epidemiological data indicate a signifishycantly increased 5-year incidence of late ARM [age-related maculopathy] in nonshyphakic eyes compared with phakic eyes (Algvere Marshall amp Seregard 2006 S 4) Die Blaulichtgefaumlhrdung (blue light hazard peak bei 440 um) kann irreversibel zu phoshytochemischen Veraumlnderungen der Netzhaut fuumlhren (Photoretinitis ) und ist haumlufig von thermischen Netzhautschaumlden uumlberlagert was die Diagnostik und die Ursachenforshyschung enorm erschwert (vgl Siekmann 2002b) Young children and people who have had a lens surgically removed (aphshyakes) are at a higher risk of retinal damage from UVR and bIue-light (ICNIRP 2003 S 123) Im Tierversuch konnte an der Unishyversitaumlts-Augenklinik Zuumlrich nachgewiesen werden dass 1-5 min von blauem Licht von 408 plusmn 10 um und 25-30 min von 430 20 um deutliche Schaumlden in der Netzhaut mit Apoptose der Sehzellen und reversiblen Schaumlden des Pigmentepithels (Reme 2006 S23) erzeugen Exposure to blue light [403 plusmn 10 um] resulted in severe retinal damage in rats In contrast green light [550 plusmn 10 um] had no effect (Grimm Wenshyzel Williams u a 2001 S 497) Die geshynarmten Kurzzeitversuche mit hohen Lichtshyenergien koumlnnten bis zu einem gewissen Grad - eine Langzeitexposition der menschshylichen Netzhaut mit geringen Lichtdosen sishymulieren (Reme 2006 S 24)

Die Forschungslage veraumlndert sich derzeit so rasant dass die aktuellen Grenzwerte fuumlr kritishysche Bestrahlungsstaumlrken fuumlr den UV-A-Beshyreich und die retinalen Wirkungen kaum gesishychert festschreibbar erscheinen So unterscheishyden sich die entsprechenden Angaben zwishy

sehen der ACGIH (American Conference of Govemmental Industrial Hygienists) und der ICNlRP (International Commission on NonshyIonizing Radiation Protection) um den Faktor 30 (Weber Graber Schulmeister ua 2006 S 130) wobei die ICNIRP den Grenzwert rashypide herabsetzte There is a lack of evident that the low levels of UVA (of the order of 1-3 mW cmmiddot2 or less) experienced in sunlight or found in most indoor work envirouments present a hazard to either skin or eye However the hypothesis originating from in vitro studies that UVA may be one causative agent for cataract ( ) suggests the need for caution with regard to chronic low-Ievel UVA ocular exposhysure The EL [exposure limits] for UVA should protect against potential photochemical injury however experimental threshold data are lackshying In the absence of experimental data the Commission recommends a more cautious apshyproach for chronic ocular exposure (ICNIRP 2004 S 186)

Dem bisher zusammengestellten Gefaumlhrshydungsszenario steht ohne Frage die Anwenshydung von Optischer Strahlung als einer der aumllshytesten prophylaktischen und therapeutischen Methoden des Menschen (Meffert Scherf Piazena ua 2006 S l39) gegenuumlber Optishysche Strahlung ist zum Erlangen wie zum Aufshyrechterhalten von Gesundheit und W ohlbefmshyden unverzichtbar (2006 S 139) Exemplashyrisch seien hier genannt die Lichttherapie die Synchronisation des circadianen Systems (Inshynere Uhr) durch Licht und die Anregung der Vitamin-D3-Produktion durch UV-B-Strahshylung (ausfuumlhrlicher ua Degenhardt 2006 Zulshyley amp Wirz-Justice 1999 Ehrenstein 2006 Krause Dobberke Matulla-Nolte ua 2002 Meffert ua 2006)

Risikoabwaumlgung beim Einsatz von UV-A-Leuchtstofflampen (320 nm-410 nm) im Dunkelraum

Der Frequenzverlauf einschlaumlgiger UV-AshyLeuchtstofflampen zur Anregung der Fluoresshyzenz unterschiedlicher Hersteller ist exemplashyrisch in der Abbildung 2 dargestellt

Die Analyse der Frequenzverlaumlufe ergibt dass ein Groszligteil der Emission im Wellenshylaumlngenbereich 350 um-400 um also im UVshyA-Bereich liegt Es werden also potentiell die

139

Sven Degenhardt

o g Gefahrdungen fuumlr die Augenlinse und die Retina relevant Buser (2007) verweist auf die Tatsache dass bei einer einzelnen Leuchtstoffshylampe (unter defInierten Abstands- und Praumlshysentationsbedingungen die nebenbei beshymerkt - in vielen Szenarien daruumlber hinaus nicht eingehalten werden) eine mit der Emisshysion der Sonne vergleichbare UV-A-Strahlenshymenge auftritt Dazu ist anzumerken dass zwar die biologisch gevrichtete solare UV-Strahlung ab einem Wert von ca 320 nm abnimmt (eryshythemale Wirkfunktion der Conmlission Intershynational de lEc1airage [CIE] Internationale Beleuchtungskommission - vgl Steinmetz ua 200 I S 11) dennoch wird auch dieser Bereich in allen Studien und Diskussionen in die Risikoabschaumltzung OOt eingeschlossen Ein Risiko ist eben nicht auszuschlieszligen Daruumlber hinaus sprechen weitere Faktoren gegen diese Vergleichs-Argumentation

Die o g Einsatzszenarien generieren folgende Faktoren die bei einer Risikoabschaumltzung zu wuumlrdigen sind

Uumlber die Folgen der Langzeiteinwirkung mit geringsten Dosen (sowohl fuumlr die Kinshyder als auch in groumlszligerem Maszlige fuumlr die Proshyfessionellen) koumlnnen derzeit keine durch evidenzbasierte Studien gesicherten Aussashygen getroffen werden Die verstaumlrkte Transmissionsfahigkeit der Linse fuumlr diesen Spektralbereich bei Kinshydern erhoumlht die Strahlenbelastung fuumlr die Retina Der haumlufIge Wechsel der Koumlrperposition (Ruumlckenlage Blickrichtungswechsel etc) erhoumlht die Gesamtmenge der durch das Auge aufgenommenen UV-Strahlung (zB im Vergleich zum Aufenthalt im Freien) Die Abgabe von sichtbarem Licht im Beshyreich um die 410 nm (kleine Spitze) und ggf 430 um durch die UV-A-Leuchtstoffshylampe stellt eine Naumlhe zur Blaulichtgefahrshydung her auch wenn die Strahlenmenge geshyring ist Durch das Fehlen von Forschungsshyergebnissen zu Langzeitwirkungen mit geshyringsten Dosen und zu Auswirkungen von Strahlungen im Bereich unter 410 nm kaun das Risiko einer Langzeitschaumldigung nicht ausgeschlossen werden Der kleine peak bei sichtbarem blauen Licht erzeugt eine psychologische Falle Die UVshyA-Strahlungsmenge ist nicht abschaumltzbar

das schwache blau-violette Licht legt aber subjektiv eine geringe Strahlungsmenge nahe (Niemand wuumlrde sonst auf die Idee kormnen bis zu acht UV-Leuchtstofflamshypen frei haumlngend in der unmittelbaren Naumlhe von Personen anzubringen) Fast folgerichtig entsteht all Zu oft die lllushysion dass bei einer Indirekt-Loumlsung kaum UV -Strahlung in die Augen eindringen kann Die Absorption und die diffuse Refleshyxion sorgt zwar bei den meisten IndirektshyLoumlsungen fuumlr ein nicht mehr oder kaum wahrnehmbares blaues Licht Die jedoch um ein Vielfaches intensivere (aber nicht sichtbare) UV -Strahlung uumlberlebt diese Reflexion aber dank besserer Ausgangsshyleistungen in wesentlich groumlszligerem Maszlige das Ausloumlsen der gewollten fluoreszierenshyden Effekte nach der Reflexion belegt das Vorhandensein von UV-A-Strahlung Die Schutzmechanismen reflektorischer Lidschluss und Lidspaltregulation versagen in dem zu betrachtenden Zusammenhang weil sie fuumlr die Regulierung der Lichtmenge ausgelegt sind Die durch die beteiligten Personen realisiershyte Dunkeladaption fuumlhrt u a zu weit geoumlffshyneten Pupillen dadurch ist das Eindringen einer wesentlich houmlheren Dosis der hier zu betrachtenden Spektralbereiche moumlglich Angesichts der OOt der Schaumldigungsstruktur zusammenhaumlngenden Qualitaumlt und Quantishytaumlt medikamentoumlser Versorgung vorrangig der schwerstbehinderten Kinder und Jushygendlichen sind die Forschungsergebnisse zu phototoxischen und photoallergischen Reaktionen der Haut und des Auges durch Medikamente (vgl Roberts 2001 Schaushyder 2005 Zulley amp Wirz-Justice 1999) zentral zur Kenntnis zu nehmen Der Effekt einer erhoumlhten Photosensibilitaumlt durch ausshygewaumlhlte Medikamente macht es unmoumlgshylich() eine Grenzwertdiskussion zu fuumlhren da durch die Hersteller keine Faktoren anshygegeben werden (koumlnnen) die das Einhalshyten von Grenzwerten handhabbar machen wuumlrde Kleinste Dosen muumlssen in diesem Zusammenhang defmitiv Beachtung fmden

Die fuumlhrende Dermatologin aufdem Gebiet der PhotosensibiJitaumltsfotschung steUt dazu heraus In die Haut gelangte photosensibilisierende Medikamente koumlnnen abnorme biologische

140

kEili2ten Personen realisiershyffihrt u a zu weit geoumlffshy

dadurch ist das Eindringen ~n Dosis der hier zu

Spcbralbereiche moumlglich _der Schaumldigungs struktur 1- _ den Qualitaumlt und Quantishy Versorgung vorrangig Mt Miderten Kinder und Jushy die Forschungsergebnisse _ und photoallergischen bullm Haut und des Auges durch _ 2i Roberts 2001 SchaushyI zIk- amp Wirz-Justice 1999) ~j5 zu nehmen Der Effekt 11m Pbotosensibilitaumlt durch ausshy~mente macht es unmoumlgshy~~-ertdiskussion zu fuhren iE IIersteller keine Faktoren anshy koumlnnen) die das EinhalshylIcaz_etten handhabbar machen ~ Dosen muumlssen in diesem lIIimg definitiv Beachtung finden

Dermatologin auf dem Gebiet der lililsforschung stellt dazu heraus ~1angte photosensibilisierende ~ i)nnen abnorme biologische

Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

Abb 2 Emission der Leuchtstoffshylampen GE Power Blacklight

und GE Blacklight Blue (GE Lighting 2003)

Spectral Power BlackIight Blacklight Blue

I BLB3J)llG05

l-sLE 25llG05

200amp05

i 15i~05 ~ 10i~()5 j ~ 50i~06 ~ 0008-00 +---r-~-f--Ul-L--~-4-----r----4

200 300 400 $00 700

Wavelonglh nm

Reaktionen ausloumlsen selbst wenn Dosen von UV-Strahlung auf die Haut treffen die uumlblishycherweise keinen Schaden anrichten ( ) Phoshytotoxische Reaktionen verlaufen ohne immushynologische Grundlage und koumlnnen deshalb theshyoretisch bereits nach der ersten Exposition mit dem Photosensibilisator bei jeder Person aufshytreten Voraussetzungen sind eine ausreichenshyde Menge der jeweiligen Substanz und eine Strahlung mit dem entsprechenden Aktionsshyspektrum (meist Ultraviolett-A [UV-A 320 bis 400 nm] selten Ultraviolett-B [UV-B 280 bis 320 nm] oder sichtbares Licht [400 bis 780 nm]) Photoallergische Reaktionen setzen dagegen eine Photoallergisierung meist vom Spaumlt-Typ voraus Sie treten deshalb nicht nach dem Erstkontakt mit dem Photo sensibilisator auf (Schauder 2005 S 2314) Der Begriff Photosensibilisierung gilt als Oberbegriff fuumlr phototoxische und photoallergische Reaktioshynen

Folgende Liste der aktuell in Deutschland vershywendeten Medikamente von denen Berichte uumlber Photosensibilisierung vorliegen stellt Schauder (2005 S 2318) vor innerhalb der Wirkgruppen sind die Medikamente entspreshychend der Haumlufigkeiten von Berichten uumlber Photosensibilitaumlt geordnet

Diuretika Hydrochlorothiazid Furosemid Bendroflumethiazid Amilorid Etacrynsaumlushyre Triamteren Spironolacton Xipamid

Nichtsteroidale Antiphlogistika N aproxen Ketoprofen Tiaprofensaumlure Piroxicam Dishyclofenac Phenylbutazon Mefenaminsaumlure Indometacin Ibuprofen

Antimikrobielle Substanzen Sulfamethoxazol Trimethoprim Sulfasalazin Ciprofloxacin

Enoxacin Lomefloxacin Ofloxacin Norshyfloxacin Oxytetracyclin Tetracyclin Doshyxycyclin Minocyclin Isoniazid Gentamishycin Griseofulvin Nitrofurantoin

Substanzen gegen Malaria Chloroquin Chishynin Pyrimethamin Mefloquin Hydroxyshychloroquin

Antipsychotika Chlorpromazin Thioridazin Promethazin Chlorprothixen Perazin Flushyphenazin Promazin Haloperidol

Antidepressiva Amitriptylin Trimipramin Nortriptylin Desipramin Imipramin Doxshyepin Clomipramin

Kardiovaskulaumlr wirksame Substanzen Amioshydaron Nifedipin Chinidin Captopril Enashylapril Fosinopril Ramipril Disopyramid Hydralazin Simvastatin

Antiepileptika Carbamazepin Lamotrigin Phenobarbital Phenytoin Topiramat Valshyproinsaumlure

Antihistaminika Cyproheptadin Diphenhydshyramin Loratadin

Zytotoxische Substanzen Fluorouracil Vinshyblastin Dacarbazin Procarbazin Methoshytrexat Azathioprin

Hormone Corticosteroide Oumlstrogene Progesshyterone Spironolacton

Systemische Dermatika Isotretinoin Methoxshysalen (= 8-Methoxypsoralen)

Andere Goldsalze Haumlmatoporphyrin

Neben den in dieser Liste durch Unterstreishychung hervorgehobenen Medikamenten (Wirkshystoffen) nennen Zulley und Wirz-Justice (1999 S 186) folgende Medikamente die die Photoshysensibilitaumlt der Augen (Netzhaut) erhoumlhen Lishythium (Therapie bei depressiven Erkrankunshygen) Propanolol (BlutdruckHerzmittel) Flushyoxetinen (Antidepressivum) Hydrochloroshy

141

Sven Degenhardt _-~-----

tiazide (BlutdruckHerzmittel) Iprindol (Antishydepressiva) Zu ergaumlnzen ist dass auch NaturshyheilmitteUHeilkraumluter wie zB Johanniskraut Suumlszligstoffe wie ZB Cyclamate und spezifische Inhaltsstoffe von Seifen und Waschmitteln (Antiseptika Blankophore) zu den photoshysensibilitaumltssteigernden Wirkstoffen zaumlhlen (sa httpwwwbfsdeuvuv2sonnenbrand html)

Die Durchsicht einer ad-hoc erhobenen Medikamentenliste einer Einrichtung fuumlr mehrfachbehinderte blinde und sehbehinderte Kinder ergab eine dramatische Praumlsenz potenshytiell photosensibilisierender Medikamente vor allem in den Gruppen der Antiepileptika (uumlber 75 der Medikamente) und der Psychopharshymaka (uumlber 50 der Medikamente) Aber auch Magensaumlurehemmer wie Antra mups und Nexium und die Wechselwirkungen (Wirshykungsverstaumlrkung von Antidepressiva ua durch Salbutamol und die den Abbau von Antiepileptika reduzierende Wirkung von Ritalin) muumlssen unter dem Gesichtspunkt eishyner potentiellen Photosensibilisierung Beachshytungfmden

Moumlgliche Schutzmaszlignahmen

Vor dem Hintergrund der skizzierten Risikoshystruktur scheinen die Schutzmaszlignahmen Zeit Indirekt-Bestrahlung und Abstand unzureichende Problemloumlsungen zu offerieren Besonders unter Beachtung der fehlenden sishycheren Grenzwerte und der durch Medikamenshyte zusaumltzlich potentiell erhoumlhten Sensibilitaumlt verbleibt in auf den Schutz der Augen nur eine intensiver zu hinterfragende Schutzshymaszlignahme der Einsatz einer UV -Schutzbrille

Als Entscheidungshilfe soll ein Blick auf Schutzmaszlignahmen in anderen Einsatzfeldern der UV-A-Strahlung dienen - OSRAM verweist in einem Musterbrief zur

Einschaumltzung der Augengefaumlhrdung bei PfUumlfarbeitsplaumltzen in einem abgedunkelten Raum zusammenfassend Deshalb empfehshylen wir als Vorsichtsmaszlignahme das Tragen einer Schutzbrille in diesem Raum auch desshyhalb weil durch die Abdunkelung die Pushypillen stark geoumlffnet sind und eine Expositishyon uumlber einen 8-Stunden Arbeitstag erfolgt (Jordan 2003 S 3)

Die Anbieter von Lecksuchlampen (zur Feststellung von undichten Stellen zB in Klimaanlagen - zB Firmen Wuumlrth W AECO) bieten die Lecksuchsets stets komplett mit einer UV-SchutzbrillefKontrastbrille-gelb (nach American National Standards Instishytute - ANSI Z871-2003 Kennzeichnung Z87+) an Das Informationsblatt zur Flexibshylen LED-UV-Lecksuch-Taschenlampe (Wuumlrth Artikel-Nr 0964764095) enthaumllt dem folgend auch die Sicherheitsvorschrift Beim Arbeiten mit dieser UV-Lecksuchshylampe muss eine UV -Schutzbrille getragen werden (im Lieferumfang enthalten) Schutzmaszlignahmen beim Einsatz von UVshyA-Strahlung im forensischen Bereich ershyschlieszligen sich bereits ad-hoc durch einen fachlichen Blick auf im TV-Programm praumlsente US-Serien zur Arbeit der Crime Scene Investigation (CSI CSI-NY CSIshyMiami etc) in denen die Protagonistinnen und Protagonisten beim Einsatz der forensishyschen UV-Suchscheinwerfer und beim Einshysatz der UV -LED-Taschenlampen entweder UV -Schutzbrillen (gelb) tragen oder sich mit UV-Schutz-Sichtscheiben schuumltzen Aber auch im realen forensischen Alltag gilt Kein Einsatz ohne Schutzbrille So umfasst der Lieferumfang der Geraumlte der Firma Horiba Jobin Yvon (wwwjobinyvon de) in allen Leistungsklassen einen Satz von Schutz- und Beobachtungsbrillen (UV Gelb Orange Rot ) Nach telefonischer Auskunft des Herstellers dienen diese dem Strahlenschutz (vorrangig zum Schutz vor der UV-Strahlung) sowie der Kontrastvershystaumlrkung in konkreten Anwendungsfallen

- Fuumlr die stomatologische Praxis gibt Braches (2001) fuumlr die eingesetzten Behandlungsshyleuchten einen UV-A-StraWungsanteil von 5881 an (vgL S74) Sowohl fuumlr die Behandlungsleuchte als auch fuumlr die Polyshymerisationsleuchte stellt er fest dass zwar fuumlr die Augen keine schwere Exposition auftritt aber wegen der fehlenden Schwelshylenwertangaben eine defmitive Beurteilung nicht moumlglich (S 75) ist Dem folgend empfiehlt Braches dass hauptsaumlchlich Kinshyder und Personen mit entfernter Linse soshywie die Behandler Schutzbrillen tragen sollshyten (vgl S 75) Das American Printing House for the Blind preist im Rahmen des Low-Vision-Katalogs

142

_ lecksuchlampen (zur -tichten Stellen zB in

zR Firmen Wuumlrth W AECO) 1II_dtetS stets komplett mit TIe Kontrastbrille-gelb

Saional Standards Instishy1-2003 Kennzeichnung nwuimiddotonsblatt zur Flexibshy

--Icksuch-Taschenlampe ~ 0964764095) enthaumllt iIe Sicherheitsvorschrift

r dieser UV-Lecksuchshyl--Schutzbrille getragen

lidinmfang enthalten) beim Einsatz von UVshy

~ang der Geraumlte der ~ lyon (wwwjobinyvon p _wJassen einen Satz von ~ 80Jbachtungsbrillen (UV ~ Lx I Nach telefonischer ~ Iknrdlers dienen diese dem bull TOITangig zum Schutz vor M-I sowie der Kontrastvershy~ Anwendungsfaumlllen ~he Praxis gibt Braches k cmgesetzten Behandlungsshy l --A-Strahlungsanteil von S74) Sowohl fuumlr die -ine als auch fuumlr die Polyshy- stellt er fest dass zwar krine schwere Exposition _~ der fehlenden Schwelshy eine definitive Beurteilung dt- I S 75) ist Dem folgend aes dass hauptsaumlchlich KinshylIIaIl mit entfernter Linse soshy--er Schutzbrillen tragen sollshy5 bull _ Pnnting House for the Blind Imlen des Low-Vision-Katalogs

Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

eine UV-Schutzbrille (gelb 400 nm) wie folgt an Black lights which generate both UV and blue light are sometimes used in vision development activities UltraLens glas ses screen out 100 percent of UV and blue light while still allowing the wearer to see the glow ofmaterials as they fluoresce () Note Filters like the UltraLens should always be worn by both the practitioner and the child during exposure (wwwaphorg)

Zu UV-Schutzbrillen ist weiterhin anzumershyken dass die europaumlische Norm CE-EN 166 lediglich einen Schutz bis 380 nm vorschreibt die in der Bundesrepublik Deutschland verbreishyteten UV-Schutzbrillen aus Polycarbonat oder CR39 realisieren Kanten von 380 nm bzw lediglich 350 nm (vgl Kreszlig amp Tirler 2005 S 64) und sind daher nicht problem1oumlsend Die amerikanische Norm ANSI Z87+ geht von eishyner Kante bei 400 nm aus diese gilt ebenfalls fuumlr Sonnenbrillen die nach der Norm CE-EN 1836 die Schutzstufe UV-400 erreichen UVshySchutzbrillen (400 nm) und Sonnenbrillen (UV-400) haben jedoch das Problem dass die Farberkennung beeintraumlchtigt ist womit ein wesentliches Ziel der hier zu betrachtenden Szenarien beeintraumlchtigt waumlre Daruumlber hinaus erscheint es auch unrealistisch zB Snoezelen mit Schutzbrillen umsetzen zu koumlnnen

Sollte im Szenario Fixation und visuelle Aufmerksamkeit der vielleicht nie wirklich existente hier nur hypothetisch anzunehmenshyde Fall eintreten dass ein Kind nur unter dem Einsatz fluoreszierender Materialien zum Fishyxieren angeregt werden kann bleiben zwei Moumlglichkeiten

ein gezielter punktueller UV-A -Einsatz zB durch UV-LED-Taschenlampen in Verbinshydung mit UV-Schutzbrillen (400 nm) (fuumlr das Kind und die PaumldagoginnJen) und die Beantwortung der Frage welchen Sinn diese Fixationen dieses Erleben des Sehens unter extremen Labor-Bedingungen auf Dauer und unter der Perspektive der Leshybenswirklichkeit und Lebensqualitaumlt des Kindes denn uumlberhaupt hat

Auch angesichts der moumlglichen Risiken von phototoxischen und photoallergischen Reakshytionen nach Medikamenteneinnahme fuumlr die Haut erscheint das Tragen von Schutzbrillen

beim Kind und den Paumldagoginnen und Paumldshyagogen nicht umfassend und ausreichend

Bleibt abschlieszligend die Abwaumlgung der paumldshyagogischen Situation auf der einen und des Risikopotentials auf der anderen Seite Ausgeshyhend von der oben ausgefuumlhrten Situation dass der Einsatz der UV-Strahier und der fluoresshyzierenden Materialien lediglich eine konkrete Entscheidung fuumlr ein Medium bzw ein Instrushyment innerhalb didaktischer und therapeutishyscher Ansaumltze darstellt sowie der Tastsache dass diese mediale Entscheidung keinesfalls alternativlos ist erscheint das skizzierte Risishykopotential dieser kuumlnstlichen zusaumltzlich zur Sonneneinstrahlung offerierten UV-Strahshylungsmenge als zu hoch Selbst wenn ein Groszligshyteil der zur Zuruumlckhaltung bzw zum Verzicht mahnenden Argumente darauf beruht dass eine Risikopotential nicht durch evidenzshybasierte medizinische Studien ausgeschlossen werden kann ist darauf zu verweisen dass exshyplizit fuumlr Kinder (erhoumlhte Transmissionsfaumlhigshykeit des Auges) und erst recht fuumlr Kinder mit entsprechenden Medikamentengaben keine Grenzwertdiskussionen moumlglich erscheinen Alle involvierten Disziplinen und alle Grenzshywert erlassenden Institutionen propagieren vor allem im Zusammenhang mit Kindern Zuruumlckshyhaltung und Vorsicht die professionellen Einshysatzgebiete setzen in ihren Arbeitsschutzaufshylagen zuerst auf einen ausreichenden Schutz der Augen Der schoumlne Effekt (fuumlr werbende Bilder die Aumlsthetik der professionell Taumltigen vielleicht auch fuumlr die Kinder) in den paumldagoshygischen Szenarien ist den Preis des erhoumlhten shyzumindest nicht kalkulierbaren - Gesundheitsshyrisikos nicht wert

Die Professionellen in den oben beschrieshybenen Szenarien (in der allgemeinen Paumldagoshygik der Blindenpaumldagogik der Geistig- und Koumlrperbehindertenpaumldagogik der Schwerstshybehindertenpaumldagogik der Snoezelen-Therashypie etc) sollten den Mut haben sich nach Jahshyren gemeinsamen Weges vom Einsatz von UVshyStrahlung zu trennen Die fcirderliche Wirkung von Licht und Farbe die Diagnostik und Foumlrshyderung des Sehens sind - der menschlichen Natur folgend - in den Frequenzbereichen zwishyschen 400 nm und 780 nm gut aufgehoben UV-Strahlen gehoumlren zum menschlichen Leshyben und sollten denmach im Sinne der Og Zushysammenhaumlnge (Vitamin-D3-Haushalt Vollshy

143

Sven Degenhardt

spektrumlampen ggf Lichttherapie Synchroshynisation des circadianen Systems) auch weiter gezielt und kontrolliert eingesetzt werden weshyder die Low-Vision-Arbeit noch die Tiefenshyentspannung oder die ganzheitliche W ahrshynelnnungsforderung gehoumlren jedoch dazu

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Adresse des Autors

Prof Dr Sven Degenhardt Institut fuumlr Behindertenpaumldagogik Fakultaumlt Erziehungswissenschaft Psychologie und Bewegungswissenschaft Universitaumlt Hamburg Sedanstraszlige 19 20146 Hamburg

e-mail degenbardterzwissuni-hamburgde

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Der Einsatz von V _trrhllnO in Diagnostik und visueller WulnrJ1el1lmttnl

OIllJV-Strahlungl-oI-_12I (Methling

1IIk Tierversuche und bioshy~~-gebnisse verweisen

Besirahlung der Linse mit Bereich zwischen 295um

_illwlr-idend fiir die AuspraumlshykI sind (ICNIRP 2003 ~L Siekmaun 2002alb ~ is a causal factor in

_11 2004 S 184) Die bullbull13-( die eine solche Erkranshy

iIIt ibullbulleit unterhalb derjenishy- akuten Homhaut- oder _1102 fuumlhrt (Siekmannl Mit -wachsendem Wissen

ir daumlngevon UV-A-Strahshy en der Augenlinse steigen - an weitere epidemiologishyIF meIle Untersuchungen zu _ Tl ua Ayala Michael amp 1]Il101 Intensive Untersuchunshy(llllldlnden Wirkungen der UVshy_Bereich uumlber 325 um hegen ~ exemplarische Tierversushy~ am Alfred-Krupp-Labor lI-npMhologie zeigen fuumlr den ~ 3l0 mn - 400 um kein IifirmSrisiko in Form akuter p - ett_ Potentielle Langzeitshy__mit dem Design der Studie ilJefpruumlft werden Angesichts ~sion und der nicht abshybull Schaumlden nach Verzoumlgerung bull ach fuumlr diesen Wellenlaumlngenshyr -orsicht geraten lIiIiJ b- Schaumlden der Netzhaut I der L-A-Strahlung erreicht Ennchsenen die Netzhaut (bei

011 11 es ein groumlszligerer Anteil)

Dennoch reicht diese Energiemenge aus um uumlber einen laumlngeren Zeitraum einwirkend als chronische Folge zu Prozessen der

Apoptose (Zelltod ohne Schaumldigung des umgebenden Gewebes) in der Netzhaut zu fuumlhren Unter anderem im Zusammeuhang mit der intensiven Forschung zur Altersbeshydingten Makuladegeneration (AMD) trat die Frage nach den Folgen der Einwirkung von UV-A-Strahlung und von blauem Licht auf In aphakic Of pseudophakic eyes (with clear intraocular lenses) high-energy (bIue) and altraviolet -A radiation strikes tbe retina Epidemiological data indicate a signifishycantly increased 5-year incidence of late ARM [age-related maculopathy] in nonshyphakic eyes compared with phakic eyes (Algvere Marshall amp Seregard 2006 S 4) Die Blaulichtgefaumlhrdung (blue light hazard peak bei 440 um) kann irreversibel zu phoshytochemischen Veraumlnderungen der Netzhaut fuumlhren (Photoretinitis ) und ist haumlufig von thermischen Netzhautschaumlden uumlberlagert was die Diagnostik und die Ursachenforshyschung enorm erschwert (vgl Siekmann 2002b) Young children and people who have had a lens surgically removed (aphshyakes) are at a higher risk of retinal damage from UVR and bIue-light (ICNIRP 2003 S 123) Im Tierversuch konnte an der Unishyversitaumlts-Augenklinik Zuumlrich nachgewiesen werden dass 1-5 min von blauem Licht von 408 plusmn 10 um und 25-30 min von 430 20 um deutliche Schaumlden in der Netzhaut mit Apoptose der Sehzellen und reversiblen Schaumlden des Pigmentepithels (Reme 2006 S23) erzeugen Exposure to blue light [403 plusmn 10 um] resulted in severe retinal damage in rats In contrast green light [550 plusmn 10 um] had no effect (Grimm Wenshyzel Williams u a 2001 S 497) Die geshynarmten Kurzzeitversuche mit hohen Lichtshyenergien koumlnnten bis zu einem gewissen Grad - eine Langzeitexposition der menschshylichen Netzhaut mit geringen Lichtdosen sishymulieren (Reme 2006 S 24)

Die Forschungslage veraumlndert sich derzeit so rasant dass die aktuellen Grenzwerte fuumlr kritishysche Bestrahlungsstaumlrken fuumlr den UV-A-Beshyreich und die retinalen Wirkungen kaum gesishychert festschreibbar erscheinen So unterscheishyden sich die entsprechenden Angaben zwishy

sehen der ACGIH (American Conference of Govemmental Industrial Hygienists) und der ICNlRP (International Commission on NonshyIonizing Radiation Protection) um den Faktor 30 (Weber Graber Schulmeister ua 2006 S 130) wobei die ICNIRP den Grenzwert rashypide herabsetzte There is a lack of evident that the low levels of UVA (of the order of 1-3 mW cmmiddot2 or less) experienced in sunlight or found in most indoor work envirouments present a hazard to either skin or eye However the hypothesis originating from in vitro studies that UVA may be one causative agent for cataract ( ) suggests the need for caution with regard to chronic low-Ievel UVA ocular exposhysure The EL [exposure limits] for UVA should protect against potential photochemical injury however experimental threshold data are lackshying In the absence of experimental data the Commission recommends a more cautious apshyproach for chronic ocular exposure (ICNIRP 2004 S 186)

Dem bisher zusammengestellten Gefaumlhrshydungsszenario steht ohne Frage die Anwenshydung von Optischer Strahlung als einer der aumllshytesten prophylaktischen und therapeutischen Methoden des Menschen (Meffert Scherf Piazena ua 2006 S l39) gegenuumlber Optishysche Strahlung ist zum Erlangen wie zum Aufshyrechterhalten von Gesundheit und W ohlbefmshyden unverzichtbar (2006 S 139) Exemplashyrisch seien hier genannt die Lichttherapie die Synchronisation des circadianen Systems (Inshynere Uhr) durch Licht und die Anregung der Vitamin-D3-Produktion durch UV-B-Strahshylung (ausfuumlhrlicher ua Degenhardt 2006 Zulshyley amp Wirz-Justice 1999 Ehrenstein 2006 Krause Dobberke Matulla-Nolte ua 2002 Meffert ua 2006)

Risikoabwaumlgung beim Einsatz von UV-A-Leuchtstofflampen (320 nm-410 nm) im Dunkelraum

Der Frequenzverlauf einschlaumlgiger UV-AshyLeuchtstofflampen zur Anregung der Fluoresshyzenz unterschiedlicher Hersteller ist exemplashyrisch in der Abbildung 2 dargestellt

Die Analyse der Frequenzverlaumlufe ergibt dass ein Groszligteil der Emission im Wellenshylaumlngenbereich 350 um-400 um also im UVshyA-Bereich liegt Es werden also potentiell die

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Sven Degenhardt

o g Gefahrdungen fuumlr die Augenlinse und die Retina relevant Buser (2007) verweist auf die Tatsache dass bei einer einzelnen Leuchtstoffshylampe (unter defInierten Abstands- und Praumlshysentationsbedingungen die nebenbei beshymerkt - in vielen Szenarien daruumlber hinaus nicht eingehalten werden) eine mit der Emisshysion der Sonne vergleichbare UV-A-Strahlenshymenge auftritt Dazu ist anzumerken dass zwar die biologisch gevrichtete solare UV-Strahlung ab einem Wert von ca 320 nm abnimmt (eryshythemale Wirkfunktion der Conmlission Intershynational de lEc1airage [CIE] Internationale Beleuchtungskommission - vgl Steinmetz ua 200 I S 11) dennoch wird auch dieser Bereich in allen Studien und Diskussionen in die Risikoabschaumltzung OOt eingeschlossen Ein Risiko ist eben nicht auszuschlieszligen Daruumlber hinaus sprechen weitere Faktoren gegen diese Vergleichs-Argumentation

Die o g Einsatzszenarien generieren folgende Faktoren die bei einer Risikoabschaumltzung zu wuumlrdigen sind

Uumlber die Folgen der Langzeiteinwirkung mit geringsten Dosen (sowohl fuumlr die Kinshyder als auch in groumlszligerem Maszlige fuumlr die Proshyfessionellen) koumlnnen derzeit keine durch evidenzbasierte Studien gesicherten Aussashygen getroffen werden Die verstaumlrkte Transmissionsfahigkeit der Linse fuumlr diesen Spektralbereich bei Kinshydern erhoumlht die Strahlenbelastung fuumlr die Retina Der haumlufIge Wechsel der Koumlrperposition (Ruumlckenlage Blickrichtungswechsel etc) erhoumlht die Gesamtmenge der durch das Auge aufgenommenen UV-Strahlung (zB im Vergleich zum Aufenthalt im Freien) Die Abgabe von sichtbarem Licht im Beshyreich um die 410 nm (kleine Spitze) und ggf 430 um durch die UV-A-Leuchtstoffshylampe stellt eine Naumlhe zur Blaulichtgefahrshydung her auch wenn die Strahlenmenge geshyring ist Durch das Fehlen von Forschungsshyergebnissen zu Langzeitwirkungen mit geshyringsten Dosen und zu Auswirkungen von Strahlungen im Bereich unter 410 nm kaun das Risiko einer Langzeitschaumldigung nicht ausgeschlossen werden Der kleine peak bei sichtbarem blauen Licht erzeugt eine psychologische Falle Die UVshyA-Strahlungsmenge ist nicht abschaumltzbar

das schwache blau-violette Licht legt aber subjektiv eine geringe Strahlungsmenge nahe (Niemand wuumlrde sonst auf die Idee kormnen bis zu acht UV-Leuchtstofflamshypen frei haumlngend in der unmittelbaren Naumlhe von Personen anzubringen) Fast folgerichtig entsteht all Zu oft die lllushysion dass bei einer Indirekt-Loumlsung kaum UV -Strahlung in die Augen eindringen kann Die Absorption und die diffuse Refleshyxion sorgt zwar bei den meisten IndirektshyLoumlsungen fuumlr ein nicht mehr oder kaum wahrnehmbares blaues Licht Die jedoch um ein Vielfaches intensivere (aber nicht sichtbare) UV -Strahlung uumlberlebt diese Reflexion aber dank besserer Ausgangsshyleistungen in wesentlich groumlszligerem Maszlige das Ausloumlsen der gewollten fluoreszierenshyden Effekte nach der Reflexion belegt das Vorhandensein von UV-A-Strahlung Die Schutzmechanismen reflektorischer Lidschluss und Lidspaltregulation versagen in dem zu betrachtenden Zusammenhang weil sie fuumlr die Regulierung der Lichtmenge ausgelegt sind Die durch die beteiligten Personen realisiershyte Dunkeladaption fuumlhrt u a zu weit geoumlffshyneten Pupillen dadurch ist das Eindringen einer wesentlich houmlheren Dosis der hier zu betrachtenden Spektralbereiche moumlglich Angesichts der OOt der Schaumldigungsstruktur zusammenhaumlngenden Qualitaumlt und Quantishytaumlt medikamentoumlser Versorgung vorrangig der schwerstbehinderten Kinder und Jushygendlichen sind die Forschungsergebnisse zu phototoxischen und photoallergischen Reaktionen der Haut und des Auges durch Medikamente (vgl Roberts 2001 Schaushyder 2005 Zulley amp Wirz-Justice 1999) zentral zur Kenntnis zu nehmen Der Effekt einer erhoumlhten Photosensibilitaumlt durch ausshygewaumlhlte Medikamente macht es unmoumlgshylich() eine Grenzwertdiskussion zu fuumlhren da durch die Hersteller keine Faktoren anshygegeben werden (koumlnnen) die das Einhalshyten von Grenzwerten handhabbar machen wuumlrde Kleinste Dosen muumlssen in diesem Zusammenhang defmitiv Beachtung fmden

Die fuumlhrende Dermatologin aufdem Gebiet der PhotosensibiJitaumltsfotschung steUt dazu heraus In die Haut gelangte photosensibilisierende Medikamente koumlnnen abnorme biologische

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kEili2ten Personen realisiershyffihrt u a zu weit geoumlffshy

dadurch ist das Eindringen ~n Dosis der hier zu

Spcbralbereiche moumlglich _der Schaumldigungs struktur 1- _ den Qualitaumlt und Quantishy Versorgung vorrangig Mt Miderten Kinder und Jushy die Forschungsergebnisse _ und photoallergischen bullm Haut und des Auges durch _ 2i Roberts 2001 SchaushyI zIk- amp Wirz-Justice 1999) ~j5 zu nehmen Der Effekt 11m Pbotosensibilitaumlt durch ausshy~mente macht es unmoumlgshy~~-ertdiskussion zu fuhren iE IIersteller keine Faktoren anshy koumlnnen) die das EinhalshylIcaz_etten handhabbar machen ~ Dosen muumlssen in diesem lIIimg definitiv Beachtung finden

Dermatologin auf dem Gebiet der lililsforschung stellt dazu heraus ~1angte photosensibilisierende ~ i)nnen abnorme biologische

Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

Abb 2 Emission der Leuchtstoffshylampen GE Power Blacklight

und GE Blacklight Blue (GE Lighting 2003)

Spectral Power BlackIight Blacklight Blue

I BLB3J)llG05

l-sLE 25llG05

200amp05

i 15i~05 ~ 10i~()5 j ~ 50i~06 ~ 0008-00 +---r-~-f--Ul-L--~-4-----r----4

200 300 400 $00 700

Wavelonglh nm

Reaktionen ausloumlsen selbst wenn Dosen von UV-Strahlung auf die Haut treffen die uumlblishycherweise keinen Schaden anrichten ( ) Phoshytotoxische Reaktionen verlaufen ohne immushynologische Grundlage und koumlnnen deshalb theshyoretisch bereits nach der ersten Exposition mit dem Photosensibilisator bei jeder Person aufshytreten Voraussetzungen sind eine ausreichenshyde Menge der jeweiligen Substanz und eine Strahlung mit dem entsprechenden Aktionsshyspektrum (meist Ultraviolett-A [UV-A 320 bis 400 nm] selten Ultraviolett-B [UV-B 280 bis 320 nm] oder sichtbares Licht [400 bis 780 nm]) Photoallergische Reaktionen setzen dagegen eine Photoallergisierung meist vom Spaumlt-Typ voraus Sie treten deshalb nicht nach dem Erstkontakt mit dem Photo sensibilisator auf (Schauder 2005 S 2314) Der Begriff Photosensibilisierung gilt als Oberbegriff fuumlr phototoxische und photoallergische Reaktioshynen

Folgende Liste der aktuell in Deutschland vershywendeten Medikamente von denen Berichte uumlber Photosensibilisierung vorliegen stellt Schauder (2005 S 2318) vor innerhalb der Wirkgruppen sind die Medikamente entspreshychend der Haumlufigkeiten von Berichten uumlber Photosensibilitaumlt geordnet

Diuretika Hydrochlorothiazid Furosemid Bendroflumethiazid Amilorid Etacrynsaumlushyre Triamteren Spironolacton Xipamid

Nichtsteroidale Antiphlogistika N aproxen Ketoprofen Tiaprofensaumlure Piroxicam Dishyclofenac Phenylbutazon Mefenaminsaumlure Indometacin Ibuprofen

Antimikrobielle Substanzen Sulfamethoxazol Trimethoprim Sulfasalazin Ciprofloxacin

Enoxacin Lomefloxacin Ofloxacin Norshyfloxacin Oxytetracyclin Tetracyclin Doshyxycyclin Minocyclin Isoniazid Gentamishycin Griseofulvin Nitrofurantoin

Substanzen gegen Malaria Chloroquin Chishynin Pyrimethamin Mefloquin Hydroxyshychloroquin

Antipsychotika Chlorpromazin Thioridazin Promethazin Chlorprothixen Perazin Flushyphenazin Promazin Haloperidol

Antidepressiva Amitriptylin Trimipramin Nortriptylin Desipramin Imipramin Doxshyepin Clomipramin

Kardiovaskulaumlr wirksame Substanzen Amioshydaron Nifedipin Chinidin Captopril Enashylapril Fosinopril Ramipril Disopyramid Hydralazin Simvastatin

Antiepileptika Carbamazepin Lamotrigin Phenobarbital Phenytoin Topiramat Valshyproinsaumlure

Antihistaminika Cyproheptadin Diphenhydshyramin Loratadin

Zytotoxische Substanzen Fluorouracil Vinshyblastin Dacarbazin Procarbazin Methoshytrexat Azathioprin

Hormone Corticosteroide Oumlstrogene Progesshyterone Spironolacton

Systemische Dermatika Isotretinoin Methoxshysalen (= 8-Methoxypsoralen)

Andere Goldsalze Haumlmatoporphyrin

Neben den in dieser Liste durch Unterstreishychung hervorgehobenen Medikamenten (Wirkshystoffen) nennen Zulley und Wirz-Justice (1999 S 186) folgende Medikamente die die Photoshysensibilitaumlt der Augen (Netzhaut) erhoumlhen Lishythium (Therapie bei depressiven Erkrankunshygen) Propanolol (BlutdruckHerzmittel) Flushyoxetinen (Antidepressivum) Hydrochloroshy

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Sven Degenhardt _-~-----

tiazide (BlutdruckHerzmittel) Iprindol (Antishydepressiva) Zu ergaumlnzen ist dass auch NaturshyheilmitteUHeilkraumluter wie zB Johanniskraut Suumlszligstoffe wie ZB Cyclamate und spezifische Inhaltsstoffe von Seifen und Waschmitteln (Antiseptika Blankophore) zu den photoshysensibilitaumltssteigernden Wirkstoffen zaumlhlen (sa httpwwwbfsdeuvuv2sonnenbrand html)

Die Durchsicht einer ad-hoc erhobenen Medikamentenliste einer Einrichtung fuumlr mehrfachbehinderte blinde und sehbehinderte Kinder ergab eine dramatische Praumlsenz potenshytiell photosensibilisierender Medikamente vor allem in den Gruppen der Antiepileptika (uumlber 75 der Medikamente) und der Psychopharshymaka (uumlber 50 der Medikamente) Aber auch Magensaumlurehemmer wie Antra mups und Nexium und die Wechselwirkungen (Wirshykungsverstaumlrkung von Antidepressiva ua durch Salbutamol und die den Abbau von Antiepileptika reduzierende Wirkung von Ritalin) muumlssen unter dem Gesichtspunkt eishyner potentiellen Photosensibilisierung Beachshytungfmden

Moumlgliche Schutzmaszlignahmen

Vor dem Hintergrund der skizzierten Risikoshystruktur scheinen die Schutzmaszlignahmen Zeit Indirekt-Bestrahlung und Abstand unzureichende Problemloumlsungen zu offerieren Besonders unter Beachtung der fehlenden sishycheren Grenzwerte und der durch Medikamenshyte zusaumltzlich potentiell erhoumlhten Sensibilitaumlt verbleibt in auf den Schutz der Augen nur eine intensiver zu hinterfragende Schutzshymaszlignahme der Einsatz einer UV -Schutzbrille

Als Entscheidungshilfe soll ein Blick auf Schutzmaszlignahmen in anderen Einsatzfeldern der UV-A-Strahlung dienen - OSRAM verweist in einem Musterbrief zur

Einschaumltzung der Augengefaumlhrdung bei PfUumlfarbeitsplaumltzen in einem abgedunkelten Raum zusammenfassend Deshalb empfehshylen wir als Vorsichtsmaszlignahme das Tragen einer Schutzbrille in diesem Raum auch desshyhalb weil durch die Abdunkelung die Pushypillen stark geoumlffnet sind und eine Expositishyon uumlber einen 8-Stunden Arbeitstag erfolgt (Jordan 2003 S 3)

Die Anbieter von Lecksuchlampen (zur Feststellung von undichten Stellen zB in Klimaanlagen - zB Firmen Wuumlrth W AECO) bieten die Lecksuchsets stets komplett mit einer UV-SchutzbrillefKontrastbrille-gelb (nach American National Standards Instishytute - ANSI Z871-2003 Kennzeichnung Z87+) an Das Informationsblatt zur Flexibshylen LED-UV-Lecksuch-Taschenlampe (Wuumlrth Artikel-Nr 0964764095) enthaumllt dem folgend auch die Sicherheitsvorschrift Beim Arbeiten mit dieser UV-Lecksuchshylampe muss eine UV -Schutzbrille getragen werden (im Lieferumfang enthalten) Schutzmaszlignahmen beim Einsatz von UVshyA-Strahlung im forensischen Bereich ershyschlieszligen sich bereits ad-hoc durch einen fachlichen Blick auf im TV-Programm praumlsente US-Serien zur Arbeit der Crime Scene Investigation (CSI CSI-NY CSIshyMiami etc) in denen die Protagonistinnen und Protagonisten beim Einsatz der forensishyschen UV-Suchscheinwerfer und beim Einshysatz der UV -LED-Taschenlampen entweder UV -Schutzbrillen (gelb) tragen oder sich mit UV-Schutz-Sichtscheiben schuumltzen Aber auch im realen forensischen Alltag gilt Kein Einsatz ohne Schutzbrille So umfasst der Lieferumfang der Geraumlte der Firma Horiba Jobin Yvon (wwwjobinyvon de) in allen Leistungsklassen einen Satz von Schutz- und Beobachtungsbrillen (UV Gelb Orange Rot ) Nach telefonischer Auskunft des Herstellers dienen diese dem Strahlenschutz (vorrangig zum Schutz vor der UV-Strahlung) sowie der Kontrastvershystaumlrkung in konkreten Anwendungsfallen

- Fuumlr die stomatologische Praxis gibt Braches (2001) fuumlr die eingesetzten Behandlungsshyleuchten einen UV-A-StraWungsanteil von 5881 an (vgL S74) Sowohl fuumlr die Behandlungsleuchte als auch fuumlr die Polyshymerisationsleuchte stellt er fest dass zwar fuumlr die Augen keine schwere Exposition auftritt aber wegen der fehlenden Schwelshylenwertangaben eine defmitive Beurteilung nicht moumlglich (S 75) ist Dem folgend empfiehlt Braches dass hauptsaumlchlich Kinshyder und Personen mit entfernter Linse soshywie die Behandler Schutzbrillen tragen sollshyten (vgl S 75) Das American Printing House for the Blind preist im Rahmen des Low-Vision-Katalogs

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_ lecksuchlampen (zur -tichten Stellen zB in

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Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

eine UV-Schutzbrille (gelb 400 nm) wie folgt an Black lights which generate both UV and blue light are sometimes used in vision development activities UltraLens glas ses screen out 100 percent of UV and blue light while still allowing the wearer to see the glow ofmaterials as they fluoresce () Note Filters like the UltraLens should always be worn by both the practitioner and the child during exposure (wwwaphorg)

Zu UV-Schutzbrillen ist weiterhin anzumershyken dass die europaumlische Norm CE-EN 166 lediglich einen Schutz bis 380 nm vorschreibt die in der Bundesrepublik Deutschland verbreishyteten UV-Schutzbrillen aus Polycarbonat oder CR39 realisieren Kanten von 380 nm bzw lediglich 350 nm (vgl Kreszlig amp Tirler 2005 S 64) und sind daher nicht problem1oumlsend Die amerikanische Norm ANSI Z87+ geht von eishyner Kante bei 400 nm aus diese gilt ebenfalls fuumlr Sonnenbrillen die nach der Norm CE-EN 1836 die Schutzstufe UV-400 erreichen UVshySchutzbrillen (400 nm) und Sonnenbrillen (UV-400) haben jedoch das Problem dass die Farberkennung beeintraumlchtigt ist womit ein wesentliches Ziel der hier zu betrachtenden Szenarien beeintraumlchtigt waumlre Daruumlber hinaus erscheint es auch unrealistisch zB Snoezelen mit Schutzbrillen umsetzen zu koumlnnen

Sollte im Szenario Fixation und visuelle Aufmerksamkeit der vielleicht nie wirklich existente hier nur hypothetisch anzunehmenshyde Fall eintreten dass ein Kind nur unter dem Einsatz fluoreszierender Materialien zum Fishyxieren angeregt werden kann bleiben zwei Moumlglichkeiten

ein gezielter punktueller UV-A -Einsatz zB durch UV-LED-Taschenlampen in Verbinshydung mit UV-Schutzbrillen (400 nm) (fuumlr das Kind und die PaumldagoginnJen) und die Beantwortung der Frage welchen Sinn diese Fixationen dieses Erleben des Sehens unter extremen Labor-Bedingungen auf Dauer und unter der Perspektive der Leshybenswirklichkeit und Lebensqualitaumlt des Kindes denn uumlberhaupt hat

Auch angesichts der moumlglichen Risiken von phototoxischen und photoallergischen Reakshytionen nach Medikamenteneinnahme fuumlr die Haut erscheint das Tragen von Schutzbrillen

beim Kind und den Paumldagoginnen und Paumldshyagogen nicht umfassend und ausreichend

Bleibt abschlieszligend die Abwaumlgung der paumldshyagogischen Situation auf der einen und des Risikopotentials auf der anderen Seite Ausgeshyhend von der oben ausgefuumlhrten Situation dass der Einsatz der UV-Strahier und der fluoresshyzierenden Materialien lediglich eine konkrete Entscheidung fuumlr ein Medium bzw ein Instrushyment innerhalb didaktischer und therapeutishyscher Ansaumltze darstellt sowie der Tastsache dass diese mediale Entscheidung keinesfalls alternativlos ist erscheint das skizzierte Risishykopotential dieser kuumlnstlichen zusaumltzlich zur Sonneneinstrahlung offerierten UV-Strahshylungsmenge als zu hoch Selbst wenn ein Groszligshyteil der zur Zuruumlckhaltung bzw zum Verzicht mahnenden Argumente darauf beruht dass eine Risikopotential nicht durch evidenzshybasierte medizinische Studien ausgeschlossen werden kann ist darauf zu verweisen dass exshyplizit fuumlr Kinder (erhoumlhte Transmissionsfaumlhigshykeit des Auges) und erst recht fuumlr Kinder mit entsprechenden Medikamentengaben keine Grenzwertdiskussionen moumlglich erscheinen Alle involvierten Disziplinen und alle Grenzshywert erlassenden Institutionen propagieren vor allem im Zusammenhang mit Kindern Zuruumlckshyhaltung und Vorsicht die professionellen Einshysatzgebiete setzen in ihren Arbeitsschutzaufshylagen zuerst auf einen ausreichenden Schutz der Augen Der schoumlne Effekt (fuumlr werbende Bilder die Aumlsthetik der professionell Taumltigen vielleicht auch fuumlr die Kinder) in den paumldagoshygischen Szenarien ist den Preis des erhoumlhten shyzumindest nicht kalkulierbaren - Gesundheitsshyrisikos nicht wert

Die Professionellen in den oben beschrieshybenen Szenarien (in der allgemeinen Paumldagoshygik der Blindenpaumldagogik der Geistig- und Koumlrperbehindertenpaumldagogik der Schwerstshybehindertenpaumldagogik der Snoezelen-Therashypie etc) sollten den Mut haben sich nach Jahshyren gemeinsamen Weges vom Einsatz von UVshyStrahlung zu trennen Die fcirderliche Wirkung von Licht und Farbe die Diagnostik und Foumlrshyderung des Sehens sind - der menschlichen Natur folgend - in den Frequenzbereichen zwishyschen 400 nm und 780 nm gut aufgehoben UV-Strahlen gehoumlren zum menschlichen Leshyben und sollten denmach im Sinne der Og Zushysammenhaumlnge (Vitamin-D3-Haushalt Vollshy

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Sven Degenhardt

spektrumlampen ggf Lichttherapie Synchroshynisation des circadianen Systems) auch weiter gezielt und kontrolliert eingesetzt werden weshyder die Low-Vision-Arbeit noch die Tiefenshyentspannung oder die ganzheitliche W ahrshynelnnungsforderung gehoumlren jedoch dazu

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Adresse des Autors

Prof Dr Sven Degenhardt Institut fuumlr Behindertenpaumldagogik Fakultaumlt Erziehungswissenschaft Psychologie und Bewegungswissenschaft Universitaumlt Hamburg Sedanstraszlige 19 20146 Hamburg

e-mail degenbardterzwissuni-hamburgde

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Sven Degenhardt

o g Gefahrdungen fuumlr die Augenlinse und die Retina relevant Buser (2007) verweist auf die Tatsache dass bei einer einzelnen Leuchtstoffshylampe (unter defInierten Abstands- und Praumlshysentationsbedingungen die nebenbei beshymerkt - in vielen Szenarien daruumlber hinaus nicht eingehalten werden) eine mit der Emisshysion der Sonne vergleichbare UV-A-Strahlenshymenge auftritt Dazu ist anzumerken dass zwar die biologisch gevrichtete solare UV-Strahlung ab einem Wert von ca 320 nm abnimmt (eryshythemale Wirkfunktion der Conmlission Intershynational de lEc1airage [CIE] Internationale Beleuchtungskommission - vgl Steinmetz ua 200 I S 11) dennoch wird auch dieser Bereich in allen Studien und Diskussionen in die Risikoabschaumltzung OOt eingeschlossen Ein Risiko ist eben nicht auszuschlieszligen Daruumlber hinaus sprechen weitere Faktoren gegen diese Vergleichs-Argumentation

Die o g Einsatzszenarien generieren folgende Faktoren die bei einer Risikoabschaumltzung zu wuumlrdigen sind

Uumlber die Folgen der Langzeiteinwirkung mit geringsten Dosen (sowohl fuumlr die Kinshyder als auch in groumlszligerem Maszlige fuumlr die Proshyfessionellen) koumlnnen derzeit keine durch evidenzbasierte Studien gesicherten Aussashygen getroffen werden Die verstaumlrkte Transmissionsfahigkeit der Linse fuumlr diesen Spektralbereich bei Kinshydern erhoumlht die Strahlenbelastung fuumlr die Retina Der haumlufIge Wechsel der Koumlrperposition (Ruumlckenlage Blickrichtungswechsel etc) erhoumlht die Gesamtmenge der durch das Auge aufgenommenen UV-Strahlung (zB im Vergleich zum Aufenthalt im Freien) Die Abgabe von sichtbarem Licht im Beshyreich um die 410 nm (kleine Spitze) und ggf 430 um durch die UV-A-Leuchtstoffshylampe stellt eine Naumlhe zur Blaulichtgefahrshydung her auch wenn die Strahlenmenge geshyring ist Durch das Fehlen von Forschungsshyergebnissen zu Langzeitwirkungen mit geshyringsten Dosen und zu Auswirkungen von Strahlungen im Bereich unter 410 nm kaun das Risiko einer Langzeitschaumldigung nicht ausgeschlossen werden Der kleine peak bei sichtbarem blauen Licht erzeugt eine psychologische Falle Die UVshyA-Strahlungsmenge ist nicht abschaumltzbar

das schwache blau-violette Licht legt aber subjektiv eine geringe Strahlungsmenge nahe (Niemand wuumlrde sonst auf die Idee kormnen bis zu acht UV-Leuchtstofflamshypen frei haumlngend in der unmittelbaren Naumlhe von Personen anzubringen) Fast folgerichtig entsteht all Zu oft die lllushysion dass bei einer Indirekt-Loumlsung kaum UV -Strahlung in die Augen eindringen kann Die Absorption und die diffuse Refleshyxion sorgt zwar bei den meisten IndirektshyLoumlsungen fuumlr ein nicht mehr oder kaum wahrnehmbares blaues Licht Die jedoch um ein Vielfaches intensivere (aber nicht sichtbare) UV -Strahlung uumlberlebt diese Reflexion aber dank besserer Ausgangsshyleistungen in wesentlich groumlszligerem Maszlige das Ausloumlsen der gewollten fluoreszierenshyden Effekte nach der Reflexion belegt das Vorhandensein von UV-A-Strahlung Die Schutzmechanismen reflektorischer Lidschluss und Lidspaltregulation versagen in dem zu betrachtenden Zusammenhang weil sie fuumlr die Regulierung der Lichtmenge ausgelegt sind Die durch die beteiligten Personen realisiershyte Dunkeladaption fuumlhrt u a zu weit geoumlffshyneten Pupillen dadurch ist das Eindringen einer wesentlich houmlheren Dosis der hier zu betrachtenden Spektralbereiche moumlglich Angesichts der OOt der Schaumldigungsstruktur zusammenhaumlngenden Qualitaumlt und Quantishytaumlt medikamentoumlser Versorgung vorrangig der schwerstbehinderten Kinder und Jushygendlichen sind die Forschungsergebnisse zu phototoxischen und photoallergischen Reaktionen der Haut und des Auges durch Medikamente (vgl Roberts 2001 Schaushyder 2005 Zulley amp Wirz-Justice 1999) zentral zur Kenntnis zu nehmen Der Effekt einer erhoumlhten Photosensibilitaumlt durch ausshygewaumlhlte Medikamente macht es unmoumlgshylich() eine Grenzwertdiskussion zu fuumlhren da durch die Hersteller keine Faktoren anshygegeben werden (koumlnnen) die das Einhalshyten von Grenzwerten handhabbar machen wuumlrde Kleinste Dosen muumlssen in diesem Zusammenhang defmitiv Beachtung fmden

Die fuumlhrende Dermatologin aufdem Gebiet der PhotosensibiJitaumltsfotschung steUt dazu heraus In die Haut gelangte photosensibilisierende Medikamente koumlnnen abnorme biologische

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kEili2ten Personen realisiershyffihrt u a zu weit geoumlffshy

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Spcbralbereiche moumlglich _der Schaumldigungs struktur 1- _ den Qualitaumlt und Quantishy Versorgung vorrangig Mt Miderten Kinder und Jushy die Forschungsergebnisse _ und photoallergischen bullm Haut und des Auges durch _ 2i Roberts 2001 SchaushyI zIk- amp Wirz-Justice 1999) ~j5 zu nehmen Der Effekt 11m Pbotosensibilitaumlt durch ausshy~mente macht es unmoumlgshy~~-ertdiskussion zu fuhren iE IIersteller keine Faktoren anshy koumlnnen) die das EinhalshylIcaz_etten handhabbar machen ~ Dosen muumlssen in diesem lIIimg definitiv Beachtung finden

Dermatologin auf dem Gebiet der lililsforschung stellt dazu heraus ~1angte photosensibilisierende ~ i)nnen abnorme biologische

Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

Abb 2 Emission der Leuchtstoffshylampen GE Power Blacklight

und GE Blacklight Blue (GE Lighting 2003)

Spectral Power BlackIight Blacklight Blue

I BLB3J)llG05

l-sLE 25llG05

200amp05

i 15i~05 ~ 10i~()5 j ~ 50i~06 ~ 0008-00 +---r-~-f--Ul-L--~-4-----r----4

200 300 400 $00 700

Wavelonglh nm

Reaktionen ausloumlsen selbst wenn Dosen von UV-Strahlung auf die Haut treffen die uumlblishycherweise keinen Schaden anrichten ( ) Phoshytotoxische Reaktionen verlaufen ohne immushynologische Grundlage und koumlnnen deshalb theshyoretisch bereits nach der ersten Exposition mit dem Photosensibilisator bei jeder Person aufshytreten Voraussetzungen sind eine ausreichenshyde Menge der jeweiligen Substanz und eine Strahlung mit dem entsprechenden Aktionsshyspektrum (meist Ultraviolett-A [UV-A 320 bis 400 nm] selten Ultraviolett-B [UV-B 280 bis 320 nm] oder sichtbares Licht [400 bis 780 nm]) Photoallergische Reaktionen setzen dagegen eine Photoallergisierung meist vom Spaumlt-Typ voraus Sie treten deshalb nicht nach dem Erstkontakt mit dem Photo sensibilisator auf (Schauder 2005 S 2314) Der Begriff Photosensibilisierung gilt als Oberbegriff fuumlr phototoxische und photoallergische Reaktioshynen

Folgende Liste der aktuell in Deutschland vershywendeten Medikamente von denen Berichte uumlber Photosensibilisierung vorliegen stellt Schauder (2005 S 2318) vor innerhalb der Wirkgruppen sind die Medikamente entspreshychend der Haumlufigkeiten von Berichten uumlber Photosensibilitaumlt geordnet

Diuretika Hydrochlorothiazid Furosemid Bendroflumethiazid Amilorid Etacrynsaumlushyre Triamteren Spironolacton Xipamid

Nichtsteroidale Antiphlogistika N aproxen Ketoprofen Tiaprofensaumlure Piroxicam Dishyclofenac Phenylbutazon Mefenaminsaumlure Indometacin Ibuprofen

Antimikrobielle Substanzen Sulfamethoxazol Trimethoprim Sulfasalazin Ciprofloxacin

Enoxacin Lomefloxacin Ofloxacin Norshyfloxacin Oxytetracyclin Tetracyclin Doshyxycyclin Minocyclin Isoniazid Gentamishycin Griseofulvin Nitrofurantoin

Substanzen gegen Malaria Chloroquin Chishynin Pyrimethamin Mefloquin Hydroxyshychloroquin

Antipsychotika Chlorpromazin Thioridazin Promethazin Chlorprothixen Perazin Flushyphenazin Promazin Haloperidol

Antidepressiva Amitriptylin Trimipramin Nortriptylin Desipramin Imipramin Doxshyepin Clomipramin

Kardiovaskulaumlr wirksame Substanzen Amioshydaron Nifedipin Chinidin Captopril Enashylapril Fosinopril Ramipril Disopyramid Hydralazin Simvastatin

Antiepileptika Carbamazepin Lamotrigin Phenobarbital Phenytoin Topiramat Valshyproinsaumlure

Antihistaminika Cyproheptadin Diphenhydshyramin Loratadin

Zytotoxische Substanzen Fluorouracil Vinshyblastin Dacarbazin Procarbazin Methoshytrexat Azathioprin

Hormone Corticosteroide Oumlstrogene Progesshyterone Spironolacton

Systemische Dermatika Isotretinoin Methoxshysalen (= 8-Methoxypsoralen)

Andere Goldsalze Haumlmatoporphyrin

Neben den in dieser Liste durch Unterstreishychung hervorgehobenen Medikamenten (Wirkshystoffen) nennen Zulley und Wirz-Justice (1999 S 186) folgende Medikamente die die Photoshysensibilitaumlt der Augen (Netzhaut) erhoumlhen Lishythium (Therapie bei depressiven Erkrankunshygen) Propanolol (BlutdruckHerzmittel) Flushyoxetinen (Antidepressivum) Hydrochloroshy

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tiazide (BlutdruckHerzmittel) Iprindol (Antishydepressiva) Zu ergaumlnzen ist dass auch NaturshyheilmitteUHeilkraumluter wie zB Johanniskraut Suumlszligstoffe wie ZB Cyclamate und spezifische Inhaltsstoffe von Seifen und Waschmitteln (Antiseptika Blankophore) zu den photoshysensibilitaumltssteigernden Wirkstoffen zaumlhlen (sa httpwwwbfsdeuvuv2sonnenbrand html)

Die Durchsicht einer ad-hoc erhobenen Medikamentenliste einer Einrichtung fuumlr mehrfachbehinderte blinde und sehbehinderte Kinder ergab eine dramatische Praumlsenz potenshytiell photosensibilisierender Medikamente vor allem in den Gruppen der Antiepileptika (uumlber 75 der Medikamente) und der Psychopharshymaka (uumlber 50 der Medikamente) Aber auch Magensaumlurehemmer wie Antra mups und Nexium und die Wechselwirkungen (Wirshykungsverstaumlrkung von Antidepressiva ua durch Salbutamol und die den Abbau von Antiepileptika reduzierende Wirkung von Ritalin) muumlssen unter dem Gesichtspunkt eishyner potentiellen Photosensibilisierung Beachshytungfmden

Moumlgliche Schutzmaszlignahmen

Vor dem Hintergrund der skizzierten Risikoshystruktur scheinen die Schutzmaszlignahmen Zeit Indirekt-Bestrahlung und Abstand unzureichende Problemloumlsungen zu offerieren Besonders unter Beachtung der fehlenden sishycheren Grenzwerte und der durch Medikamenshyte zusaumltzlich potentiell erhoumlhten Sensibilitaumlt verbleibt in auf den Schutz der Augen nur eine intensiver zu hinterfragende Schutzshymaszlignahme der Einsatz einer UV -Schutzbrille

Als Entscheidungshilfe soll ein Blick auf Schutzmaszlignahmen in anderen Einsatzfeldern der UV-A-Strahlung dienen - OSRAM verweist in einem Musterbrief zur

Einschaumltzung der Augengefaumlhrdung bei PfUumlfarbeitsplaumltzen in einem abgedunkelten Raum zusammenfassend Deshalb empfehshylen wir als Vorsichtsmaszlignahme das Tragen einer Schutzbrille in diesem Raum auch desshyhalb weil durch die Abdunkelung die Pushypillen stark geoumlffnet sind und eine Expositishyon uumlber einen 8-Stunden Arbeitstag erfolgt (Jordan 2003 S 3)

Die Anbieter von Lecksuchlampen (zur Feststellung von undichten Stellen zB in Klimaanlagen - zB Firmen Wuumlrth W AECO) bieten die Lecksuchsets stets komplett mit einer UV-SchutzbrillefKontrastbrille-gelb (nach American National Standards Instishytute - ANSI Z871-2003 Kennzeichnung Z87+) an Das Informationsblatt zur Flexibshylen LED-UV-Lecksuch-Taschenlampe (Wuumlrth Artikel-Nr 0964764095) enthaumllt dem folgend auch die Sicherheitsvorschrift Beim Arbeiten mit dieser UV-Lecksuchshylampe muss eine UV -Schutzbrille getragen werden (im Lieferumfang enthalten) Schutzmaszlignahmen beim Einsatz von UVshyA-Strahlung im forensischen Bereich ershyschlieszligen sich bereits ad-hoc durch einen fachlichen Blick auf im TV-Programm praumlsente US-Serien zur Arbeit der Crime Scene Investigation (CSI CSI-NY CSIshyMiami etc) in denen die Protagonistinnen und Protagonisten beim Einsatz der forensishyschen UV-Suchscheinwerfer und beim Einshysatz der UV -LED-Taschenlampen entweder UV -Schutzbrillen (gelb) tragen oder sich mit UV-Schutz-Sichtscheiben schuumltzen Aber auch im realen forensischen Alltag gilt Kein Einsatz ohne Schutzbrille So umfasst der Lieferumfang der Geraumlte der Firma Horiba Jobin Yvon (wwwjobinyvon de) in allen Leistungsklassen einen Satz von Schutz- und Beobachtungsbrillen (UV Gelb Orange Rot ) Nach telefonischer Auskunft des Herstellers dienen diese dem Strahlenschutz (vorrangig zum Schutz vor der UV-Strahlung) sowie der Kontrastvershystaumlrkung in konkreten Anwendungsfallen

- Fuumlr die stomatologische Praxis gibt Braches (2001) fuumlr die eingesetzten Behandlungsshyleuchten einen UV-A-StraWungsanteil von 5881 an (vgL S74) Sowohl fuumlr die Behandlungsleuchte als auch fuumlr die Polyshymerisationsleuchte stellt er fest dass zwar fuumlr die Augen keine schwere Exposition auftritt aber wegen der fehlenden Schwelshylenwertangaben eine defmitive Beurteilung nicht moumlglich (S 75) ist Dem folgend empfiehlt Braches dass hauptsaumlchlich Kinshyder und Personen mit entfernter Linse soshywie die Behandler Schutzbrillen tragen sollshyten (vgl S 75) Das American Printing House for the Blind preist im Rahmen des Low-Vision-Katalogs

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_ lecksuchlampen (zur -tichten Stellen zB in

zR Firmen Wuumlrth W AECO) 1II_dtetS stets komplett mit TIe Kontrastbrille-gelb

Saional Standards Instishy1-2003 Kennzeichnung nwuimiddotonsblatt zur Flexibshy

--Icksuch-Taschenlampe ~ 0964764095) enthaumllt iIe Sicherheitsvorschrift

r dieser UV-Lecksuchshyl--Schutzbrille getragen

lidinmfang enthalten) beim Einsatz von UVshy

~ang der Geraumlte der ~ lyon (wwwjobinyvon p _wJassen einen Satz von ~ 80Jbachtungsbrillen (UV ~ Lx I Nach telefonischer ~ Iknrdlers dienen diese dem bull TOITangig zum Schutz vor M-I sowie der Kontrastvershy~ Anwendungsfaumlllen ~he Praxis gibt Braches k cmgesetzten Behandlungsshy l --A-Strahlungsanteil von S74) Sowohl fuumlr die -ine als auch fuumlr die Polyshy- stellt er fest dass zwar krine schwere Exposition _~ der fehlenden Schwelshy eine definitive Beurteilung dt- I S 75) ist Dem folgend aes dass hauptsaumlchlich KinshylIIaIl mit entfernter Linse soshy--er Schutzbrillen tragen sollshy5 bull _ Pnnting House for the Blind Imlen des Low-Vision-Katalogs

Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

eine UV-Schutzbrille (gelb 400 nm) wie folgt an Black lights which generate both UV and blue light are sometimes used in vision development activities UltraLens glas ses screen out 100 percent of UV and blue light while still allowing the wearer to see the glow ofmaterials as they fluoresce () Note Filters like the UltraLens should always be worn by both the practitioner and the child during exposure (wwwaphorg)

Zu UV-Schutzbrillen ist weiterhin anzumershyken dass die europaumlische Norm CE-EN 166 lediglich einen Schutz bis 380 nm vorschreibt die in der Bundesrepublik Deutschland verbreishyteten UV-Schutzbrillen aus Polycarbonat oder CR39 realisieren Kanten von 380 nm bzw lediglich 350 nm (vgl Kreszlig amp Tirler 2005 S 64) und sind daher nicht problem1oumlsend Die amerikanische Norm ANSI Z87+ geht von eishyner Kante bei 400 nm aus diese gilt ebenfalls fuumlr Sonnenbrillen die nach der Norm CE-EN 1836 die Schutzstufe UV-400 erreichen UVshySchutzbrillen (400 nm) und Sonnenbrillen (UV-400) haben jedoch das Problem dass die Farberkennung beeintraumlchtigt ist womit ein wesentliches Ziel der hier zu betrachtenden Szenarien beeintraumlchtigt waumlre Daruumlber hinaus erscheint es auch unrealistisch zB Snoezelen mit Schutzbrillen umsetzen zu koumlnnen

Sollte im Szenario Fixation und visuelle Aufmerksamkeit der vielleicht nie wirklich existente hier nur hypothetisch anzunehmenshyde Fall eintreten dass ein Kind nur unter dem Einsatz fluoreszierender Materialien zum Fishyxieren angeregt werden kann bleiben zwei Moumlglichkeiten

ein gezielter punktueller UV-A -Einsatz zB durch UV-LED-Taschenlampen in Verbinshydung mit UV-Schutzbrillen (400 nm) (fuumlr das Kind und die PaumldagoginnJen) und die Beantwortung der Frage welchen Sinn diese Fixationen dieses Erleben des Sehens unter extremen Labor-Bedingungen auf Dauer und unter der Perspektive der Leshybenswirklichkeit und Lebensqualitaumlt des Kindes denn uumlberhaupt hat

Auch angesichts der moumlglichen Risiken von phototoxischen und photoallergischen Reakshytionen nach Medikamenteneinnahme fuumlr die Haut erscheint das Tragen von Schutzbrillen

beim Kind und den Paumldagoginnen und Paumldshyagogen nicht umfassend und ausreichend

Bleibt abschlieszligend die Abwaumlgung der paumldshyagogischen Situation auf der einen und des Risikopotentials auf der anderen Seite Ausgeshyhend von der oben ausgefuumlhrten Situation dass der Einsatz der UV-Strahier und der fluoresshyzierenden Materialien lediglich eine konkrete Entscheidung fuumlr ein Medium bzw ein Instrushyment innerhalb didaktischer und therapeutishyscher Ansaumltze darstellt sowie der Tastsache dass diese mediale Entscheidung keinesfalls alternativlos ist erscheint das skizzierte Risishykopotential dieser kuumlnstlichen zusaumltzlich zur Sonneneinstrahlung offerierten UV-Strahshylungsmenge als zu hoch Selbst wenn ein Groszligshyteil der zur Zuruumlckhaltung bzw zum Verzicht mahnenden Argumente darauf beruht dass eine Risikopotential nicht durch evidenzshybasierte medizinische Studien ausgeschlossen werden kann ist darauf zu verweisen dass exshyplizit fuumlr Kinder (erhoumlhte Transmissionsfaumlhigshykeit des Auges) und erst recht fuumlr Kinder mit entsprechenden Medikamentengaben keine Grenzwertdiskussionen moumlglich erscheinen Alle involvierten Disziplinen und alle Grenzshywert erlassenden Institutionen propagieren vor allem im Zusammenhang mit Kindern Zuruumlckshyhaltung und Vorsicht die professionellen Einshysatzgebiete setzen in ihren Arbeitsschutzaufshylagen zuerst auf einen ausreichenden Schutz der Augen Der schoumlne Effekt (fuumlr werbende Bilder die Aumlsthetik der professionell Taumltigen vielleicht auch fuumlr die Kinder) in den paumldagoshygischen Szenarien ist den Preis des erhoumlhten shyzumindest nicht kalkulierbaren - Gesundheitsshyrisikos nicht wert

Die Professionellen in den oben beschrieshybenen Szenarien (in der allgemeinen Paumldagoshygik der Blindenpaumldagogik der Geistig- und Koumlrperbehindertenpaumldagogik der Schwerstshybehindertenpaumldagogik der Snoezelen-Therashypie etc) sollten den Mut haben sich nach Jahshyren gemeinsamen Weges vom Einsatz von UVshyStrahlung zu trennen Die fcirderliche Wirkung von Licht und Farbe die Diagnostik und Foumlrshyderung des Sehens sind - der menschlichen Natur folgend - in den Frequenzbereichen zwishyschen 400 nm und 780 nm gut aufgehoben UV-Strahlen gehoumlren zum menschlichen Leshyben und sollten denmach im Sinne der Og Zushysammenhaumlnge (Vitamin-D3-Haushalt Vollshy

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Sven Degenhardt

spektrumlampen ggf Lichttherapie Synchroshynisation des circadianen Systems) auch weiter gezielt und kontrolliert eingesetzt werden weshyder die Low-Vision-Arbeit noch die Tiefenshyentspannung oder die ganzheitliche W ahrshynelnnungsforderung gehoumlren jedoch dazu

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Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

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Adresse des Autors

Prof Dr Sven Degenhardt Institut fuumlr Behindertenpaumldagogik Fakultaumlt Erziehungswissenschaft Psychologie und Bewegungswissenschaft Universitaumlt Hamburg Sedanstraszlige 19 20146 Hamburg

e-mail degenbardterzwissuni-hamburgde

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kEili2ten Personen realisiershyffihrt u a zu weit geoumlffshy

dadurch ist das Eindringen ~n Dosis der hier zu

Spcbralbereiche moumlglich _der Schaumldigungs struktur 1- _ den Qualitaumlt und Quantishy Versorgung vorrangig Mt Miderten Kinder und Jushy die Forschungsergebnisse _ und photoallergischen bullm Haut und des Auges durch _ 2i Roberts 2001 SchaushyI zIk- amp Wirz-Justice 1999) ~j5 zu nehmen Der Effekt 11m Pbotosensibilitaumlt durch ausshy~mente macht es unmoumlgshy~~-ertdiskussion zu fuhren iE IIersteller keine Faktoren anshy koumlnnen) die das EinhalshylIcaz_etten handhabbar machen ~ Dosen muumlssen in diesem lIIimg definitiv Beachtung finden

Dermatologin auf dem Gebiet der lililsforschung stellt dazu heraus ~1angte photosensibilisierende ~ i)nnen abnorme biologische

Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

Abb 2 Emission der Leuchtstoffshylampen GE Power Blacklight

und GE Blacklight Blue (GE Lighting 2003)

Spectral Power BlackIight Blacklight Blue

I BLB3J)llG05

l-sLE 25llG05

200amp05

i 15i~05 ~ 10i~()5 j ~ 50i~06 ~ 0008-00 +---r-~-f--Ul-L--~-4-----r----4

200 300 400 $00 700

Wavelonglh nm

Reaktionen ausloumlsen selbst wenn Dosen von UV-Strahlung auf die Haut treffen die uumlblishycherweise keinen Schaden anrichten ( ) Phoshytotoxische Reaktionen verlaufen ohne immushynologische Grundlage und koumlnnen deshalb theshyoretisch bereits nach der ersten Exposition mit dem Photosensibilisator bei jeder Person aufshytreten Voraussetzungen sind eine ausreichenshyde Menge der jeweiligen Substanz und eine Strahlung mit dem entsprechenden Aktionsshyspektrum (meist Ultraviolett-A [UV-A 320 bis 400 nm] selten Ultraviolett-B [UV-B 280 bis 320 nm] oder sichtbares Licht [400 bis 780 nm]) Photoallergische Reaktionen setzen dagegen eine Photoallergisierung meist vom Spaumlt-Typ voraus Sie treten deshalb nicht nach dem Erstkontakt mit dem Photo sensibilisator auf (Schauder 2005 S 2314) Der Begriff Photosensibilisierung gilt als Oberbegriff fuumlr phototoxische und photoallergische Reaktioshynen

Folgende Liste der aktuell in Deutschland vershywendeten Medikamente von denen Berichte uumlber Photosensibilisierung vorliegen stellt Schauder (2005 S 2318) vor innerhalb der Wirkgruppen sind die Medikamente entspreshychend der Haumlufigkeiten von Berichten uumlber Photosensibilitaumlt geordnet

Diuretika Hydrochlorothiazid Furosemid Bendroflumethiazid Amilorid Etacrynsaumlushyre Triamteren Spironolacton Xipamid

Nichtsteroidale Antiphlogistika N aproxen Ketoprofen Tiaprofensaumlure Piroxicam Dishyclofenac Phenylbutazon Mefenaminsaumlure Indometacin Ibuprofen

Antimikrobielle Substanzen Sulfamethoxazol Trimethoprim Sulfasalazin Ciprofloxacin

Enoxacin Lomefloxacin Ofloxacin Norshyfloxacin Oxytetracyclin Tetracyclin Doshyxycyclin Minocyclin Isoniazid Gentamishycin Griseofulvin Nitrofurantoin

Substanzen gegen Malaria Chloroquin Chishynin Pyrimethamin Mefloquin Hydroxyshychloroquin

Antipsychotika Chlorpromazin Thioridazin Promethazin Chlorprothixen Perazin Flushyphenazin Promazin Haloperidol

Antidepressiva Amitriptylin Trimipramin Nortriptylin Desipramin Imipramin Doxshyepin Clomipramin

Kardiovaskulaumlr wirksame Substanzen Amioshydaron Nifedipin Chinidin Captopril Enashylapril Fosinopril Ramipril Disopyramid Hydralazin Simvastatin

Antiepileptika Carbamazepin Lamotrigin Phenobarbital Phenytoin Topiramat Valshyproinsaumlure

Antihistaminika Cyproheptadin Diphenhydshyramin Loratadin

Zytotoxische Substanzen Fluorouracil Vinshyblastin Dacarbazin Procarbazin Methoshytrexat Azathioprin

Hormone Corticosteroide Oumlstrogene Progesshyterone Spironolacton

Systemische Dermatika Isotretinoin Methoxshysalen (= 8-Methoxypsoralen)

Andere Goldsalze Haumlmatoporphyrin

Neben den in dieser Liste durch Unterstreishychung hervorgehobenen Medikamenten (Wirkshystoffen) nennen Zulley und Wirz-Justice (1999 S 186) folgende Medikamente die die Photoshysensibilitaumlt der Augen (Netzhaut) erhoumlhen Lishythium (Therapie bei depressiven Erkrankunshygen) Propanolol (BlutdruckHerzmittel) Flushyoxetinen (Antidepressivum) Hydrochloroshy

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Sven Degenhardt _-~-----

tiazide (BlutdruckHerzmittel) Iprindol (Antishydepressiva) Zu ergaumlnzen ist dass auch NaturshyheilmitteUHeilkraumluter wie zB Johanniskraut Suumlszligstoffe wie ZB Cyclamate und spezifische Inhaltsstoffe von Seifen und Waschmitteln (Antiseptika Blankophore) zu den photoshysensibilitaumltssteigernden Wirkstoffen zaumlhlen (sa httpwwwbfsdeuvuv2sonnenbrand html)

Die Durchsicht einer ad-hoc erhobenen Medikamentenliste einer Einrichtung fuumlr mehrfachbehinderte blinde und sehbehinderte Kinder ergab eine dramatische Praumlsenz potenshytiell photosensibilisierender Medikamente vor allem in den Gruppen der Antiepileptika (uumlber 75 der Medikamente) und der Psychopharshymaka (uumlber 50 der Medikamente) Aber auch Magensaumlurehemmer wie Antra mups und Nexium und die Wechselwirkungen (Wirshykungsverstaumlrkung von Antidepressiva ua durch Salbutamol und die den Abbau von Antiepileptika reduzierende Wirkung von Ritalin) muumlssen unter dem Gesichtspunkt eishyner potentiellen Photosensibilisierung Beachshytungfmden

Moumlgliche Schutzmaszlignahmen

Vor dem Hintergrund der skizzierten Risikoshystruktur scheinen die Schutzmaszlignahmen Zeit Indirekt-Bestrahlung und Abstand unzureichende Problemloumlsungen zu offerieren Besonders unter Beachtung der fehlenden sishycheren Grenzwerte und der durch Medikamenshyte zusaumltzlich potentiell erhoumlhten Sensibilitaumlt verbleibt in auf den Schutz der Augen nur eine intensiver zu hinterfragende Schutzshymaszlignahme der Einsatz einer UV -Schutzbrille

Als Entscheidungshilfe soll ein Blick auf Schutzmaszlignahmen in anderen Einsatzfeldern der UV-A-Strahlung dienen - OSRAM verweist in einem Musterbrief zur

Einschaumltzung der Augengefaumlhrdung bei PfUumlfarbeitsplaumltzen in einem abgedunkelten Raum zusammenfassend Deshalb empfehshylen wir als Vorsichtsmaszlignahme das Tragen einer Schutzbrille in diesem Raum auch desshyhalb weil durch die Abdunkelung die Pushypillen stark geoumlffnet sind und eine Expositishyon uumlber einen 8-Stunden Arbeitstag erfolgt (Jordan 2003 S 3)

Die Anbieter von Lecksuchlampen (zur Feststellung von undichten Stellen zB in Klimaanlagen - zB Firmen Wuumlrth W AECO) bieten die Lecksuchsets stets komplett mit einer UV-SchutzbrillefKontrastbrille-gelb (nach American National Standards Instishytute - ANSI Z871-2003 Kennzeichnung Z87+) an Das Informationsblatt zur Flexibshylen LED-UV-Lecksuch-Taschenlampe (Wuumlrth Artikel-Nr 0964764095) enthaumllt dem folgend auch die Sicherheitsvorschrift Beim Arbeiten mit dieser UV-Lecksuchshylampe muss eine UV -Schutzbrille getragen werden (im Lieferumfang enthalten) Schutzmaszlignahmen beim Einsatz von UVshyA-Strahlung im forensischen Bereich ershyschlieszligen sich bereits ad-hoc durch einen fachlichen Blick auf im TV-Programm praumlsente US-Serien zur Arbeit der Crime Scene Investigation (CSI CSI-NY CSIshyMiami etc) in denen die Protagonistinnen und Protagonisten beim Einsatz der forensishyschen UV-Suchscheinwerfer und beim Einshysatz der UV -LED-Taschenlampen entweder UV -Schutzbrillen (gelb) tragen oder sich mit UV-Schutz-Sichtscheiben schuumltzen Aber auch im realen forensischen Alltag gilt Kein Einsatz ohne Schutzbrille So umfasst der Lieferumfang der Geraumlte der Firma Horiba Jobin Yvon (wwwjobinyvon de) in allen Leistungsklassen einen Satz von Schutz- und Beobachtungsbrillen (UV Gelb Orange Rot ) Nach telefonischer Auskunft des Herstellers dienen diese dem Strahlenschutz (vorrangig zum Schutz vor der UV-Strahlung) sowie der Kontrastvershystaumlrkung in konkreten Anwendungsfallen

- Fuumlr die stomatologische Praxis gibt Braches (2001) fuumlr die eingesetzten Behandlungsshyleuchten einen UV-A-StraWungsanteil von 5881 an (vgL S74) Sowohl fuumlr die Behandlungsleuchte als auch fuumlr die Polyshymerisationsleuchte stellt er fest dass zwar fuumlr die Augen keine schwere Exposition auftritt aber wegen der fehlenden Schwelshylenwertangaben eine defmitive Beurteilung nicht moumlglich (S 75) ist Dem folgend empfiehlt Braches dass hauptsaumlchlich Kinshyder und Personen mit entfernter Linse soshywie die Behandler Schutzbrillen tragen sollshyten (vgl S 75) Das American Printing House for the Blind preist im Rahmen des Low-Vision-Katalogs

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_ lecksuchlampen (zur -tichten Stellen zB in

zR Firmen Wuumlrth W AECO) 1II_dtetS stets komplett mit TIe Kontrastbrille-gelb

Saional Standards Instishy1-2003 Kennzeichnung nwuimiddotonsblatt zur Flexibshy

--Icksuch-Taschenlampe ~ 0964764095) enthaumllt iIe Sicherheitsvorschrift

r dieser UV-Lecksuchshyl--Schutzbrille getragen

lidinmfang enthalten) beim Einsatz von UVshy

~ang der Geraumlte der ~ lyon (wwwjobinyvon p _wJassen einen Satz von ~ 80Jbachtungsbrillen (UV ~ Lx I Nach telefonischer ~ Iknrdlers dienen diese dem bull TOITangig zum Schutz vor M-I sowie der Kontrastvershy~ Anwendungsfaumlllen ~he Praxis gibt Braches k cmgesetzten Behandlungsshy l --A-Strahlungsanteil von S74) Sowohl fuumlr die -ine als auch fuumlr die Polyshy- stellt er fest dass zwar krine schwere Exposition _~ der fehlenden Schwelshy eine definitive Beurteilung dt- I S 75) ist Dem folgend aes dass hauptsaumlchlich KinshylIIaIl mit entfernter Linse soshy--er Schutzbrillen tragen sollshy5 bull _ Pnnting House for the Blind Imlen des Low-Vision-Katalogs

Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

eine UV-Schutzbrille (gelb 400 nm) wie folgt an Black lights which generate both UV and blue light are sometimes used in vision development activities UltraLens glas ses screen out 100 percent of UV and blue light while still allowing the wearer to see the glow ofmaterials as they fluoresce () Note Filters like the UltraLens should always be worn by both the practitioner and the child during exposure (wwwaphorg)

Zu UV-Schutzbrillen ist weiterhin anzumershyken dass die europaumlische Norm CE-EN 166 lediglich einen Schutz bis 380 nm vorschreibt die in der Bundesrepublik Deutschland verbreishyteten UV-Schutzbrillen aus Polycarbonat oder CR39 realisieren Kanten von 380 nm bzw lediglich 350 nm (vgl Kreszlig amp Tirler 2005 S 64) und sind daher nicht problem1oumlsend Die amerikanische Norm ANSI Z87+ geht von eishyner Kante bei 400 nm aus diese gilt ebenfalls fuumlr Sonnenbrillen die nach der Norm CE-EN 1836 die Schutzstufe UV-400 erreichen UVshySchutzbrillen (400 nm) und Sonnenbrillen (UV-400) haben jedoch das Problem dass die Farberkennung beeintraumlchtigt ist womit ein wesentliches Ziel der hier zu betrachtenden Szenarien beeintraumlchtigt waumlre Daruumlber hinaus erscheint es auch unrealistisch zB Snoezelen mit Schutzbrillen umsetzen zu koumlnnen

Sollte im Szenario Fixation und visuelle Aufmerksamkeit der vielleicht nie wirklich existente hier nur hypothetisch anzunehmenshyde Fall eintreten dass ein Kind nur unter dem Einsatz fluoreszierender Materialien zum Fishyxieren angeregt werden kann bleiben zwei Moumlglichkeiten

ein gezielter punktueller UV-A -Einsatz zB durch UV-LED-Taschenlampen in Verbinshydung mit UV-Schutzbrillen (400 nm) (fuumlr das Kind und die PaumldagoginnJen) und die Beantwortung der Frage welchen Sinn diese Fixationen dieses Erleben des Sehens unter extremen Labor-Bedingungen auf Dauer und unter der Perspektive der Leshybenswirklichkeit und Lebensqualitaumlt des Kindes denn uumlberhaupt hat

Auch angesichts der moumlglichen Risiken von phototoxischen und photoallergischen Reakshytionen nach Medikamenteneinnahme fuumlr die Haut erscheint das Tragen von Schutzbrillen

beim Kind und den Paumldagoginnen und Paumldshyagogen nicht umfassend und ausreichend

Bleibt abschlieszligend die Abwaumlgung der paumldshyagogischen Situation auf der einen und des Risikopotentials auf der anderen Seite Ausgeshyhend von der oben ausgefuumlhrten Situation dass der Einsatz der UV-Strahier und der fluoresshyzierenden Materialien lediglich eine konkrete Entscheidung fuumlr ein Medium bzw ein Instrushyment innerhalb didaktischer und therapeutishyscher Ansaumltze darstellt sowie der Tastsache dass diese mediale Entscheidung keinesfalls alternativlos ist erscheint das skizzierte Risishykopotential dieser kuumlnstlichen zusaumltzlich zur Sonneneinstrahlung offerierten UV-Strahshylungsmenge als zu hoch Selbst wenn ein Groszligshyteil der zur Zuruumlckhaltung bzw zum Verzicht mahnenden Argumente darauf beruht dass eine Risikopotential nicht durch evidenzshybasierte medizinische Studien ausgeschlossen werden kann ist darauf zu verweisen dass exshyplizit fuumlr Kinder (erhoumlhte Transmissionsfaumlhigshykeit des Auges) und erst recht fuumlr Kinder mit entsprechenden Medikamentengaben keine Grenzwertdiskussionen moumlglich erscheinen Alle involvierten Disziplinen und alle Grenzshywert erlassenden Institutionen propagieren vor allem im Zusammenhang mit Kindern Zuruumlckshyhaltung und Vorsicht die professionellen Einshysatzgebiete setzen in ihren Arbeitsschutzaufshylagen zuerst auf einen ausreichenden Schutz der Augen Der schoumlne Effekt (fuumlr werbende Bilder die Aumlsthetik der professionell Taumltigen vielleicht auch fuumlr die Kinder) in den paumldagoshygischen Szenarien ist den Preis des erhoumlhten shyzumindest nicht kalkulierbaren - Gesundheitsshyrisikos nicht wert

Die Professionellen in den oben beschrieshybenen Szenarien (in der allgemeinen Paumldagoshygik der Blindenpaumldagogik der Geistig- und Koumlrperbehindertenpaumldagogik der Schwerstshybehindertenpaumldagogik der Snoezelen-Therashypie etc) sollten den Mut haben sich nach Jahshyren gemeinsamen Weges vom Einsatz von UVshyStrahlung zu trennen Die fcirderliche Wirkung von Licht und Farbe die Diagnostik und Foumlrshyderung des Sehens sind - der menschlichen Natur folgend - in den Frequenzbereichen zwishyschen 400 nm und 780 nm gut aufgehoben UV-Strahlen gehoumlren zum menschlichen Leshyben und sollten denmach im Sinne der Og Zushysammenhaumlnge (Vitamin-D3-Haushalt Vollshy

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spektrumlampen ggf Lichttherapie Synchroshynisation des circadianen Systems) auch weiter gezielt und kontrolliert eingesetzt werden weshyder die Low-Vision-Arbeit noch die Tiefenshyentspannung oder die ganzheitliche W ahrshynelnnungsforderung gehoumlren jedoch dazu

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Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

1119961 Wahrnehmungsshyehmungsfoumlrderung

bullbull psfelder M (1996) ___lII-mgsfoumlrderung In A

l Jfahrnehmungsstoumlrunshy~~orderung (S 96 shy

~le 1 Application Bulletin

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_- Williams TP Rol _ Itcme CE (2001) Rhoshy

BIK-Light Damage to the -ca of Photoreversal of

~IIlile Ophthalmology amp- L 497-505 ~ C (Hrsg) (2006) ibeBeratung bei Kindern - n mehrfachen Behindeshy

SillllcJriidigung Comeniusshy~ m~chen Union Schlesshyer im Shghaumldigt

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Adresse des Autors

Prof Dr Sven Degenhardt Institut fuumlr Behindertenpaumldagogik Fakultaumlt Erziehungswissenschaft Psychologie und Bewegungswissenschaft Universitaumlt Hamburg Sedanstraszlige 19 20146 Hamburg

e-mail degenbardterzwissuni-hamburgde

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  • 01pdf
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Sven Degenhardt _-~-----

tiazide (BlutdruckHerzmittel) Iprindol (Antishydepressiva) Zu ergaumlnzen ist dass auch NaturshyheilmitteUHeilkraumluter wie zB Johanniskraut Suumlszligstoffe wie ZB Cyclamate und spezifische Inhaltsstoffe von Seifen und Waschmitteln (Antiseptika Blankophore) zu den photoshysensibilitaumltssteigernden Wirkstoffen zaumlhlen (sa httpwwwbfsdeuvuv2sonnenbrand html)

Die Durchsicht einer ad-hoc erhobenen Medikamentenliste einer Einrichtung fuumlr mehrfachbehinderte blinde und sehbehinderte Kinder ergab eine dramatische Praumlsenz potenshytiell photosensibilisierender Medikamente vor allem in den Gruppen der Antiepileptika (uumlber 75 der Medikamente) und der Psychopharshymaka (uumlber 50 der Medikamente) Aber auch Magensaumlurehemmer wie Antra mups und Nexium und die Wechselwirkungen (Wirshykungsverstaumlrkung von Antidepressiva ua durch Salbutamol und die den Abbau von Antiepileptika reduzierende Wirkung von Ritalin) muumlssen unter dem Gesichtspunkt eishyner potentiellen Photosensibilisierung Beachshytungfmden

Moumlgliche Schutzmaszlignahmen

Vor dem Hintergrund der skizzierten Risikoshystruktur scheinen die Schutzmaszlignahmen Zeit Indirekt-Bestrahlung und Abstand unzureichende Problemloumlsungen zu offerieren Besonders unter Beachtung der fehlenden sishycheren Grenzwerte und der durch Medikamenshyte zusaumltzlich potentiell erhoumlhten Sensibilitaumlt verbleibt in auf den Schutz der Augen nur eine intensiver zu hinterfragende Schutzshymaszlignahme der Einsatz einer UV -Schutzbrille

Als Entscheidungshilfe soll ein Blick auf Schutzmaszlignahmen in anderen Einsatzfeldern der UV-A-Strahlung dienen - OSRAM verweist in einem Musterbrief zur

Einschaumltzung der Augengefaumlhrdung bei PfUumlfarbeitsplaumltzen in einem abgedunkelten Raum zusammenfassend Deshalb empfehshylen wir als Vorsichtsmaszlignahme das Tragen einer Schutzbrille in diesem Raum auch desshyhalb weil durch die Abdunkelung die Pushypillen stark geoumlffnet sind und eine Expositishyon uumlber einen 8-Stunden Arbeitstag erfolgt (Jordan 2003 S 3)

Die Anbieter von Lecksuchlampen (zur Feststellung von undichten Stellen zB in Klimaanlagen - zB Firmen Wuumlrth W AECO) bieten die Lecksuchsets stets komplett mit einer UV-SchutzbrillefKontrastbrille-gelb (nach American National Standards Instishytute - ANSI Z871-2003 Kennzeichnung Z87+) an Das Informationsblatt zur Flexibshylen LED-UV-Lecksuch-Taschenlampe (Wuumlrth Artikel-Nr 0964764095) enthaumllt dem folgend auch die Sicherheitsvorschrift Beim Arbeiten mit dieser UV-Lecksuchshylampe muss eine UV -Schutzbrille getragen werden (im Lieferumfang enthalten) Schutzmaszlignahmen beim Einsatz von UVshyA-Strahlung im forensischen Bereich ershyschlieszligen sich bereits ad-hoc durch einen fachlichen Blick auf im TV-Programm praumlsente US-Serien zur Arbeit der Crime Scene Investigation (CSI CSI-NY CSIshyMiami etc) in denen die Protagonistinnen und Protagonisten beim Einsatz der forensishyschen UV-Suchscheinwerfer und beim Einshysatz der UV -LED-Taschenlampen entweder UV -Schutzbrillen (gelb) tragen oder sich mit UV-Schutz-Sichtscheiben schuumltzen Aber auch im realen forensischen Alltag gilt Kein Einsatz ohne Schutzbrille So umfasst der Lieferumfang der Geraumlte der Firma Horiba Jobin Yvon (wwwjobinyvon de) in allen Leistungsklassen einen Satz von Schutz- und Beobachtungsbrillen (UV Gelb Orange Rot ) Nach telefonischer Auskunft des Herstellers dienen diese dem Strahlenschutz (vorrangig zum Schutz vor der UV-Strahlung) sowie der Kontrastvershystaumlrkung in konkreten Anwendungsfallen

- Fuumlr die stomatologische Praxis gibt Braches (2001) fuumlr die eingesetzten Behandlungsshyleuchten einen UV-A-StraWungsanteil von 5881 an (vgL S74) Sowohl fuumlr die Behandlungsleuchte als auch fuumlr die Polyshymerisationsleuchte stellt er fest dass zwar fuumlr die Augen keine schwere Exposition auftritt aber wegen der fehlenden Schwelshylenwertangaben eine defmitive Beurteilung nicht moumlglich (S 75) ist Dem folgend empfiehlt Braches dass hauptsaumlchlich Kinshyder und Personen mit entfernter Linse soshywie die Behandler Schutzbrillen tragen sollshyten (vgl S 75) Das American Printing House for the Blind preist im Rahmen des Low-Vision-Katalogs

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_ lecksuchlampen (zur -tichten Stellen zB in

zR Firmen Wuumlrth W AECO) 1II_dtetS stets komplett mit TIe Kontrastbrille-gelb

Saional Standards Instishy1-2003 Kennzeichnung nwuimiddotonsblatt zur Flexibshy

--Icksuch-Taschenlampe ~ 0964764095) enthaumllt iIe Sicherheitsvorschrift

r dieser UV-Lecksuchshyl--Schutzbrille getragen

lidinmfang enthalten) beim Einsatz von UVshy

~ang der Geraumlte der ~ lyon (wwwjobinyvon p _wJassen einen Satz von ~ 80Jbachtungsbrillen (UV ~ Lx I Nach telefonischer ~ Iknrdlers dienen diese dem bull TOITangig zum Schutz vor M-I sowie der Kontrastvershy~ Anwendungsfaumlllen ~he Praxis gibt Braches k cmgesetzten Behandlungsshy l --A-Strahlungsanteil von S74) Sowohl fuumlr die -ine als auch fuumlr die Polyshy- stellt er fest dass zwar krine schwere Exposition _~ der fehlenden Schwelshy eine definitive Beurteilung dt- I S 75) ist Dem folgend aes dass hauptsaumlchlich KinshylIIaIl mit entfernter Linse soshy--er Schutzbrillen tragen sollshy5 bull _ Pnnting House for the Blind Imlen des Low-Vision-Katalogs

Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

eine UV-Schutzbrille (gelb 400 nm) wie folgt an Black lights which generate both UV and blue light are sometimes used in vision development activities UltraLens glas ses screen out 100 percent of UV and blue light while still allowing the wearer to see the glow ofmaterials as they fluoresce () Note Filters like the UltraLens should always be worn by both the practitioner and the child during exposure (wwwaphorg)

Zu UV-Schutzbrillen ist weiterhin anzumershyken dass die europaumlische Norm CE-EN 166 lediglich einen Schutz bis 380 nm vorschreibt die in der Bundesrepublik Deutschland verbreishyteten UV-Schutzbrillen aus Polycarbonat oder CR39 realisieren Kanten von 380 nm bzw lediglich 350 nm (vgl Kreszlig amp Tirler 2005 S 64) und sind daher nicht problem1oumlsend Die amerikanische Norm ANSI Z87+ geht von eishyner Kante bei 400 nm aus diese gilt ebenfalls fuumlr Sonnenbrillen die nach der Norm CE-EN 1836 die Schutzstufe UV-400 erreichen UVshySchutzbrillen (400 nm) und Sonnenbrillen (UV-400) haben jedoch das Problem dass die Farberkennung beeintraumlchtigt ist womit ein wesentliches Ziel der hier zu betrachtenden Szenarien beeintraumlchtigt waumlre Daruumlber hinaus erscheint es auch unrealistisch zB Snoezelen mit Schutzbrillen umsetzen zu koumlnnen

Sollte im Szenario Fixation und visuelle Aufmerksamkeit der vielleicht nie wirklich existente hier nur hypothetisch anzunehmenshyde Fall eintreten dass ein Kind nur unter dem Einsatz fluoreszierender Materialien zum Fishyxieren angeregt werden kann bleiben zwei Moumlglichkeiten

ein gezielter punktueller UV-A -Einsatz zB durch UV-LED-Taschenlampen in Verbinshydung mit UV-Schutzbrillen (400 nm) (fuumlr das Kind und die PaumldagoginnJen) und die Beantwortung der Frage welchen Sinn diese Fixationen dieses Erleben des Sehens unter extremen Labor-Bedingungen auf Dauer und unter der Perspektive der Leshybenswirklichkeit und Lebensqualitaumlt des Kindes denn uumlberhaupt hat

Auch angesichts der moumlglichen Risiken von phototoxischen und photoallergischen Reakshytionen nach Medikamenteneinnahme fuumlr die Haut erscheint das Tragen von Schutzbrillen

beim Kind und den Paumldagoginnen und Paumldshyagogen nicht umfassend und ausreichend

Bleibt abschlieszligend die Abwaumlgung der paumldshyagogischen Situation auf der einen und des Risikopotentials auf der anderen Seite Ausgeshyhend von der oben ausgefuumlhrten Situation dass der Einsatz der UV-Strahier und der fluoresshyzierenden Materialien lediglich eine konkrete Entscheidung fuumlr ein Medium bzw ein Instrushyment innerhalb didaktischer und therapeutishyscher Ansaumltze darstellt sowie der Tastsache dass diese mediale Entscheidung keinesfalls alternativlos ist erscheint das skizzierte Risishykopotential dieser kuumlnstlichen zusaumltzlich zur Sonneneinstrahlung offerierten UV-Strahshylungsmenge als zu hoch Selbst wenn ein Groszligshyteil der zur Zuruumlckhaltung bzw zum Verzicht mahnenden Argumente darauf beruht dass eine Risikopotential nicht durch evidenzshybasierte medizinische Studien ausgeschlossen werden kann ist darauf zu verweisen dass exshyplizit fuumlr Kinder (erhoumlhte Transmissionsfaumlhigshykeit des Auges) und erst recht fuumlr Kinder mit entsprechenden Medikamentengaben keine Grenzwertdiskussionen moumlglich erscheinen Alle involvierten Disziplinen und alle Grenzshywert erlassenden Institutionen propagieren vor allem im Zusammenhang mit Kindern Zuruumlckshyhaltung und Vorsicht die professionellen Einshysatzgebiete setzen in ihren Arbeitsschutzaufshylagen zuerst auf einen ausreichenden Schutz der Augen Der schoumlne Effekt (fuumlr werbende Bilder die Aumlsthetik der professionell Taumltigen vielleicht auch fuumlr die Kinder) in den paumldagoshygischen Szenarien ist den Preis des erhoumlhten shyzumindest nicht kalkulierbaren - Gesundheitsshyrisikos nicht wert

Die Professionellen in den oben beschrieshybenen Szenarien (in der allgemeinen Paumldagoshygik der Blindenpaumldagogik der Geistig- und Koumlrperbehindertenpaumldagogik der Schwerstshybehindertenpaumldagogik der Snoezelen-Therashypie etc) sollten den Mut haben sich nach Jahshyren gemeinsamen Weges vom Einsatz von UVshyStrahlung zu trennen Die fcirderliche Wirkung von Licht und Farbe die Diagnostik und Foumlrshyderung des Sehens sind - der menschlichen Natur folgend - in den Frequenzbereichen zwishyschen 400 nm und 780 nm gut aufgehoben UV-Strahlen gehoumlren zum menschlichen Leshyben und sollten denmach im Sinne der Og Zushysammenhaumlnge (Vitamin-D3-Haushalt Vollshy

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Sven Degenhardt

spektrumlampen ggf Lichttherapie Synchroshynisation des circadianen Systems) auch weiter gezielt und kontrolliert eingesetzt werden weshyder die Low-Vision-Arbeit noch die Tiefenshyentspannung oder die ganzheitliche W ahrshynelnnungsforderung gehoumlren jedoch dazu

Literatur

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Prof Dr Sven Degenhardt Institut fuumlr Behindertenpaumldagogik Fakultaumlt Erziehungswissenschaft Psychologie und Bewegungswissenschaft Universitaumlt Hamburg Sedanstraszlige 19 20146 Hamburg

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_ lecksuchlampen (zur -tichten Stellen zB in

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r dieser UV-Lecksuchshyl--Schutzbrille getragen

lidinmfang enthalten) beim Einsatz von UVshy

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Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

eine UV-Schutzbrille (gelb 400 nm) wie folgt an Black lights which generate both UV and blue light are sometimes used in vision development activities UltraLens glas ses screen out 100 percent of UV and blue light while still allowing the wearer to see the glow ofmaterials as they fluoresce () Note Filters like the UltraLens should always be worn by both the practitioner and the child during exposure (wwwaphorg)

Zu UV-Schutzbrillen ist weiterhin anzumershyken dass die europaumlische Norm CE-EN 166 lediglich einen Schutz bis 380 nm vorschreibt die in der Bundesrepublik Deutschland verbreishyteten UV-Schutzbrillen aus Polycarbonat oder CR39 realisieren Kanten von 380 nm bzw lediglich 350 nm (vgl Kreszlig amp Tirler 2005 S 64) und sind daher nicht problem1oumlsend Die amerikanische Norm ANSI Z87+ geht von eishyner Kante bei 400 nm aus diese gilt ebenfalls fuumlr Sonnenbrillen die nach der Norm CE-EN 1836 die Schutzstufe UV-400 erreichen UVshySchutzbrillen (400 nm) und Sonnenbrillen (UV-400) haben jedoch das Problem dass die Farberkennung beeintraumlchtigt ist womit ein wesentliches Ziel der hier zu betrachtenden Szenarien beeintraumlchtigt waumlre Daruumlber hinaus erscheint es auch unrealistisch zB Snoezelen mit Schutzbrillen umsetzen zu koumlnnen

Sollte im Szenario Fixation und visuelle Aufmerksamkeit der vielleicht nie wirklich existente hier nur hypothetisch anzunehmenshyde Fall eintreten dass ein Kind nur unter dem Einsatz fluoreszierender Materialien zum Fishyxieren angeregt werden kann bleiben zwei Moumlglichkeiten

ein gezielter punktueller UV-A -Einsatz zB durch UV-LED-Taschenlampen in Verbinshydung mit UV-Schutzbrillen (400 nm) (fuumlr das Kind und die PaumldagoginnJen) und die Beantwortung der Frage welchen Sinn diese Fixationen dieses Erleben des Sehens unter extremen Labor-Bedingungen auf Dauer und unter der Perspektive der Leshybenswirklichkeit und Lebensqualitaumlt des Kindes denn uumlberhaupt hat

Auch angesichts der moumlglichen Risiken von phototoxischen und photoallergischen Reakshytionen nach Medikamenteneinnahme fuumlr die Haut erscheint das Tragen von Schutzbrillen

beim Kind und den Paumldagoginnen und Paumldshyagogen nicht umfassend und ausreichend

Bleibt abschlieszligend die Abwaumlgung der paumldshyagogischen Situation auf der einen und des Risikopotentials auf der anderen Seite Ausgeshyhend von der oben ausgefuumlhrten Situation dass der Einsatz der UV-Strahier und der fluoresshyzierenden Materialien lediglich eine konkrete Entscheidung fuumlr ein Medium bzw ein Instrushyment innerhalb didaktischer und therapeutishyscher Ansaumltze darstellt sowie der Tastsache dass diese mediale Entscheidung keinesfalls alternativlos ist erscheint das skizzierte Risishykopotential dieser kuumlnstlichen zusaumltzlich zur Sonneneinstrahlung offerierten UV-Strahshylungsmenge als zu hoch Selbst wenn ein Groszligshyteil der zur Zuruumlckhaltung bzw zum Verzicht mahnenden Argumente darauf beruht dass eine Risikopotential nicht durch evidenzshybasierte medizinische Studien ausgeschlossen werden kann ist darauf zu verweisen dass exshyplizit fuumlr Kinder (erhoumlhte Transmissionsfaumlhigshykeit des Auges) und erst recht fuumlr Kinder mit entsprechenden Medikamentengaben keine Grenzwertdiskussionen moumlglich erscheinen Alle involvierten Disziplinen und alle Grenzshywert erlassenden Institutionen propagieren vor allem im Zusammenhang mit Kindern Zuruumlckshyhaltung und Vorsicht die professionellen Einshysatzgebiete setzen in ihren Arbeitsschutzaufshylagen zuerst auf einen ausreichenden Schutz der Augen Der schoumlne Effekt (fuumlr werbende Bilder die Aumlsthetik der professionell Taumltigen vielleicht auch fuumlr die Kinder) in den paumldagoshygischen Szenarien ist den Preis des erhoumlhten shyzumindest nicht kalkulierbaren - Gesundheitsshyrisikos nicht wert

Die Professionellen in den oben beschrieshybenen Szenarien (in der allgemeinen Paumldagoshygik der Blindenpaumldagogik der Geistig- und Koumlrperbehindertenpaumldagogik der Schwerstshybehindertenpaumldagogik der Snoezelen-Therashypie etc) sollten den Mut haben sich nach Jahshyren gemeinsamen Weges vom Einsatz von UVshyStrahlung zu trennen Die fcirderliche Wirkung von Licht und Farbe die Diagnostik und Foumlrshyderung des Sehens sind - der menschlichen Natur folgend - in den Frequenzbereichen zwishyschen 400 nm und 780 nm gut aufgehoben UV-Strahlen gehoumlren zum menschlichen Leshyben und sollten denmach im Sinne der Og Zushysammenhaumlnge (Vitamin-D3-Haushalt Vollshy

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Sven Degenhardt

spektrumlampen ggf Lichttherapie Synchroshynisation des circadianen Systems) auch weiter gezielt und kontrolliert eingesetzt werden weshyder die Low-Vision-Arbeit noch die Tiefenshyentspannung oder die ganzheitliche W ahrshynelnnungsforderung gehoumlren jedoch dazu

Literatur

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Der Einsatz von UV-Strahlung in Diagnostik und Foumlrderung visueller Wahrnehmung

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___ lighting (Manuskriptshy

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Adresse des Autors

Prof Dr Sven Degenhardt Institut fuumlr Behindertenpaumldagogik Fakultaumlt Erziehungswissenschaft Psychologie und Bewegungswissenschaft Universitaumlt Hamburg Sedanstraszlige 19 20146 Hamburg

e-mail degenbardterzwissuni-hamburgde

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Sven Degenhardt

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Kreszlig C amp Tuler S (2005) Technologie der Brillenglaumlser Diplomarbeit Kollegfiir Opshytometrie Private Houmlhere Technische Lehrshyanstalt des Landes Tiro Hall in TiroL Vershyfuumlgbar unter httpwwwphtla-halltsn atl0405projekteTechnologiepdf [2003 2007]

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