Klinik · bau der Snoezelen-Therapie im Klinikum Osnabrück waren Gäste und Macher gleichermaßen...

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Newsletter des Klinikums Osnabrück · Ausgabe 4 · Juli 2015 Klinik.Komm Sehr geehrte Damen und Herren, die vorliegende Klinik.komm und die bisher erschienenen Kos-WORK-Sonderausgaben doku- mentieren, dass das Klinikum Osnabrück auf einem guten Weg ist. Neben den täglichen Arbeits- abläufen wurden viele kleine und große Projekte auf den Weg ge- bracht, teilweise bereits abge- schlossen oder zwischenzeitlich neu initiiert. Jede Aktivität trägt dazu bei, dass unsere Leistungs- qualität sichergestellt und weiter- entwickelt wird. Dass die Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit gesteigert wird und wir wirtschaft- liche Potenziale heben. Die Wirkung aller Tätigkeiten zeigt sich bereits heute. So wurde das vergangene Geschäftsjahr der Klinikum Osnabrück GmbH mit einem Ergebnis abgeschlossen, das besser als ursprünglich erwartet war. Zusammengefasst: Im ambu- lanten und stationären Bereich verzeichnen wir einen deutlichen Anstieg der Fallzahlen. Auch wurde der Casemix-Index, eine Bewer- tungsgröße, die Auskunft über die Fallschwere und erforderlichen Ressourcenaufwand gibt, nach- weislich erhöht. Der Gesamtumsatz wurde im Vergleich zum Vorjahr um + 6,5 Mio. Euro auf 144 Mio. Euro gesteigert. 21 Mio. Euro wur- den für eine erfolgreiche Zukunft ins Klinikum investiert. Und dies alles vor dem Hintergrund, dass sich die gesundheitspolitischen Bedingungen für Krankenhäuser nicht verbessert haben. Umso mehr danken wir Ihnen für Ihr Engagement und Vertrauen. Leider sind wir mit den Sanierungs- vorhaben noch nicht über den Berg. Aber wir sind sicher, dass wir gemeinsam viele, weitere positive Effekte aus den erforderlichen Maßnahmen erzielen werden. Geschäftsführung Frans Blok Alexander Lottis EDITORIAL I m Klinikum Osnabrück hat die Zu- kunft der Medizin jetzt schon be- gonnen: Das Zentrum für Wirbel- säulenchirurgie des Krankenhauses auf dem Finkenhügel hat als eine der ersten Gesundheitseinrichtungen auf der ganzen Welt und erstmals in Deutschland einen ROSA-Operations- roboter in Betrieb genommen, der die Mediziner bei Eingriffen an der Wirbelsäule unterstützt Das Gerät ermöglicht es etwa, das Einsetzen von stabilisierenden Im- plantaten millimetergenau zu planen und sie auch bei schwierigen anato- mischen Verhältnissen so zu platzieren, dass Rückenmark oder Nerven nicht verletzt werden. Während einer Ope- ration gleicht der Roboter in Echtzeit selbst kleinste Bewegungen oder Ver- änderungen der Position der Patien- ten aus, die etwa durch die Lungen- tätigkeit entstehen können. „Damit gehören wir zu den welt- weit am besten ausgestatteten Ein- richtungen in der Wirbelsäulenchirur- gie“, betont Prof. Dr. Michael Winking, der den Operationsroboter jetzt mit seinen drei Partnern Dr. Arnd Hellwig, PD Dr. Johannes Schröder und Dr. Thomas Krampulz vom Zentrum für Wirbelsäulenchirurgie bei den ersten Eingriffen eingesetzt hat. Dabei wur- den die Osnabrücker Ärzte von einem Team der französischen Herstellerfirma „Medtech Surgical“ unterstützt, das zuvor zur Einrichtung und Inbetrieb- nahme des rund 600.000 Euro teuren Operationsroboters angereist war. „Medtech Surgical“ ist auf die Ent- wicklung von Robotern für medizi- nische Anwendungen spezialisiert. Den Roboter „Rosa Spine“, den das Klinikum jetzt einsetzt, hat das Un- ternehmen bereits 2014 zur Markt- reife gebracht. „Rosa“, wie der neue Computerkollege dann auch gleich getauft wurde, besteht aus zwei fahrbaren Einheiten, die bei Eingriffen mit am Operationstisch steht. Eine Fortsetzung auf Seite 2 Besuchen Sie uns auf Facebook. Klinikum Osnabrück nimmt als drittes Krankenhaus weltweit einen ROSA-Roboter für Wirbel- säulenoperationen in Betrieb

Transcript of Klinik · bau der Snoezelen-Therapie im Klinikum Osnabrück waren Gäste und Macher gleichermaßen...

Newsletter des Klinikums Osnabrück · Ausgabe 4 · Juli 2015

Klinik.Komm

Sehr geehrte Damen und Herren,

die vorliegende Klinik.komm und die bisher erschienenen Kos-WORK-Sonderausgaben doku-mentieren, dass das Klinikum Osnabrück auf einem guten Wegist. Neben den täglichen Arbeits -abläufen wurden viele kleine undgroße Projekte auf den Weg ge-bracht, teilweise bereits abge-schlossen oder zwischenzeitlichneu initiiert. Jede Aktivität trägtdazu bei, dass unsere Leistungs -qualität sichergestellt und weiter-entwickelt wird. Dass die Patienten-und Mitarbeiter zufriedenheitgesteigert wird und wir wirtschaft-liche Potenziale heben.

Die Wirkung aller Tätigkeiten zeigtsich bereits heute. So wurde dasvergangene Geschäftsjahr derKlinikum Osnabrück GmbH miteinem Ergebnis abgeschlossen, dasbesser als ursprünglich erwartetwar. Zusammengefasst: Im ambu-lanten und stationären Bereichverzeichnen wir einen deutlichenAnstieg der Fallzahlen. Auch wurdeder Casemix-Index, eine Bewer-tungsgröße, die Auskunft über dieFallschwere und erforderlichenRessourcenaufwand gibt, nach-weislich erhöht. Der Gesamtumsatzwurde im Vergleich zum Vorjahrum + 6,5 Mio. Euro auf 144 Mio.Euro gesteigert. 21 Mio. Euro wur-den für eine erfolgreiche Zukunftins Klinikum investiert. Und diesalles vor dem Hintergrund, dasssich die gesundheitspolitischen Bedingungen für Krankenhäusernicht verbessert haben.

Umso mehr danken wir Ihnen fürIhr Engagement und Vertrauen.Leider sind wir mit den Sanierungs -vorhaben noch nicht über denBerg. Aber wir sind sicher, dass wirgemeinsam viele, weitere positiveEffekte aus den erforderlichenMaßnahmen erzielen werden.

GeschäftsführungFrans Blok Alexander Lottis

EDITORIAL

Im Kli ni kum Osnabrück hat die Zu -kunft der Medizin jetzt schon be-

gonnen: Das Zentrum für Wirbel-säulen chi rurgie des Krankenhausesauf dem Finkenhügel hat als eine derersten Gesundheitseinrichtungen aufder ganzen Welt und erstmals inDeutschland einen ROSA-Operations -roboter in Betrieb genommen, der die Mediziner bei Eingriffen an derWirbelsäule unterstützt

Das Gerät ermöglicht es etwa, dasEinsetzen von stabilisierenden Im-plantaten millimetergenau zu planenund sie auch bei schwierigen ana to -mischen Verhältnissen so zu platzieren,dass Rückenmark oder Nerven nichtverletzt werden. Während einer Ope -ration gleicht der Roboter in Echtzeitselbst kleinste Bewegungen oder Ver -änderungen der Position der Patien-ten aus, die etwa durch die Lungen-tätigkeit entstehen können.

„Damit gehören wir zu den welt -weit am besten ausgestatteten Ein-

richtungen in der Wirbelsäulen chirur-gie“, betont Prof. Dr. Michael Winking,der den Operationsroboter jetzt mitseinen drei Partnern Dr. Arnd Hellwig,PD Dr. Johannes Schröder und Dr.Thomas Krampulz vom Zentrum fürWirbelsäulenchirurgie bei den erstenEingriffen eingesetzt hat. Dabei wur-den die Osnabrücker Ärzte von einemTeam der französischen Herstellerfirma„Medtech Surgical“ unterstützt, daszuvor zur Einrichtung und Inbetrieb-nahme des rund 600.000 Euro teurenOperationsroboters angereist war.

„Medtech Surgical“ ist auf die Ent -wicklung von Robotern für medizi -nische Anwendungen spezialisiert.Den Roboter „Rosa Spine“, den dasKlinikum jetzt einsetzt, hat das Un-ternehmen bereits 2014 zur Markt -reife gebracht. „Rosa“, wie der neueComputerkollege dann auch gleichgetauft wurde, besteht aus zweifahrbaren Einheiten, die bei Eingriffenmit am Operationstisch steht. Eine

Fortsetzung auf Seite 2

Besuchen Sie uns auf Facebook.

Klinikum Osnabrück nimmt alsdrittes Krankenhaus weltweiteinen ROSA-Roboter für Wirbel-säulenoperationen in Betrieb

Klinik.Komm Ausgabe 4/2015 · Seite 2

Bessere Behandlungs möglichkeiten für Epilepsie und Morbus ParkinsonDie Zusammenführung von Akut-

und Rehabilitations-Neurologieim Zentrum für Neuromedizin undGeriatrie (ZNG) hat nicht nur dieMöglichkeiten der klassischen Früh -rehabilitation verbessert, sondern er-laubt auch die Versorgung von akuterkrankten Menschen auf einem hö -heren Niveau als vorher. Ein gutesBeispiel hierfür ist die Etablierung vonsogenannten ‚Komplexbehandlungen‘für Patienten mit Epilepsie oder mitder sogenannten ‚Parkinsonschen Er -krankung‘.

Schon auf den früheren neurologi -schen Stationen 17 und 18 war in denvergangenen Jahren die Möglichkeitgeschaffen worden, durch eine video-gestützte Langzeit-Hirnstromkurven-messung (sogenanntes Video-EEG-Monitoring) epileptische Anfälle mitgroßer Sicherheit von nicht-epilepti -schen, anfallsartigen Ereignissen ab-grenzen zu können. Auf mittlerweilezwei Ableiteplätzen, die nun auf derStation 19.1 untergebracht sind, kön-nen nun Anfälle aufgezeichnet undanalysiert werden. Dadurch kann dieSicherheit der Diagnose erhöht, undFehlbehandlungen minimiert werden.Diese Ableitungen werden zunehmendvon den niedergelassenen Zuweisern,aber auch von umliegenden neuro -logischen Kliniken in Anspruch ge -nommen, so dass mittlerweile Warte-zeiten von 6–8 Wochen keine Selten -heit mehr sind. Mit Hilfe des thera-

peutischen Teams der neurologischenFrührehabilitation können seit Ende2014 nun auch Patienten mit Epilepsieund komplizierenden Begleiterkran -kungen, wie z. B. einer relevanten körperliche oder geistigen Behin-derung, für eine bestimmte Zeit zurVer besse rung oder Umstellung dermedikamentösen Behandlung unterKrankenhausbedingung behandeltwerden. Im Mittelpunkt steht hier dieinterdisziplinäre Teambesprechung,an dem die ärztlichen Leiter des Be -reichs Epileptologie, Herr Priv.-Doz. Dr. Kellinghaus und Herr Dr. Küpper,ebenso teilnehmen wie Verteter derPflege, des Sozialdienstes, von Physio-therapie, Ergotherapie, Logopädieund Neuropsychologie. Gemeinsamwird versucht, die Probleme der Pa-tienten von allen Seiten und Diszi-plinen zu beleuchten, und Lösungenzu finden. So erhält der Patient nichtnur wie sonst ärztliche und pflege -rische Zuwendung, sondern darüberhinaus die Unterstützung eines gan -zen in therapeutischen, rehabilita-tiven und sozialmedizinischen Dingenerfahrenen Teams.

Gleiches gilt für die Patienten, dieim Rahmen der neu etablierten undvon den Oberärzten Dr. Michael Nagelund Ruth Janßen verantworteten‚Komplexbehandlung Parkinson‘ aufdie Station 39 aufgenommen werden.Bei diesen Patienten hat in der Regeleine akute Verschlechterung zu einem

Krankenhausaufenthalt geführt. Ge -rade für Patienten mit dieser oder ver-wandten Erkrankungen gilt, dass manin der Regel viel Zeit braucht, umdurch ständige Beobachtung derSymptome sowie der Wirkungen undNebenwirkungen der medikamen-tösen Behandlung den individuellbesten Behandlungsweg heraus zufinden. Bei der üblichen Behandlungim Rahmen von Fallpauschalen wirdeine solche geduldige Herangehens -weise jedoch nicht den Kosten ent -sprechend finanziert. Bei der ‚Komplex -behandlung Parkinson‘ hingegen er-folgt die Erstattung auf Tageskosten-Basis, so dass auch mehrwöchigeBehandlungen problemlos möglichsind. Ebenso wie bei der Komplexbe-handlung Epilepsie steht im Mittel -punkt der Behandlung die interdiszi -plinäre Fallbesprechung sowie diespezialisierte Physiotherapie, bei derauf nicht-medikamentösem Weg die Beweglichkeit und damit die Lebens -qualität der Patienten entscheidendverbessert werden kann.

Beide Formen der ‚Komplexbehand-lung‘ beruhen besonders stark aufdem Ansatz, dass nur durch dasZusammenwirken aller Berufsgrup-pen auf ‚Augenhöhe‘, d. h. Ärzte,Pflegedienst und Therapeuten, eineoptimale Versorgung von Patientenmit chronischen und kompliziertenErkrankungen gelingen kann �

PD Dr. Ch. Kellinghaus

Fortsetzung von Seite 1

davon ist mit Spezialkameratechnikbestückt, mit der die Bewegungen deseigentlichen Operationsroboters, derdie Ärzte bei den Eingriffen unter-stützt, ständig dreidimensional kon-trolliert. Auf einer Art „Rollwagen“sitzt das Herzstück der neuen Anlage –ein Roboterarm mit sechs Gelenken,der sich, wie Medtech Surgical-Mit - arbeiterin Stefanie Anders erklärt, wie ein menschlicher Arm bewegenkann.

Bei Eingriffen sehen die Ärzte dasKörperinnere ihrer Patienten aufeinem Computerbildschirm und lassenden Arm quasi wie eine Fernsteue -rung die Bewegungen der Instru-

mente ausführen. Dadurch, dass dasGerät kleinste Bewegungen der Pa-tienten berücksichtigt, wird der Robo -terarm zu einem Werkzeug,  das diePräzision während der Operationweiter verbessert und die Risiken fürden Patienten vermindert.

Die technische Grundlage bildeteine im Wirbelsäulen-OP bereits 2007in Betrieb genommene 3D-Schnitt -bild-Anlage, die es ermöglicht, beiWirbelsäulenoperationen in Echtzeitdreidimensionale Bilder aus dem Körperinneren der Patienten auf zu -nehmen und so hochpräzise mit denInstrumenten zu navigieren. „Wirwaren damals die zweite Einrichtungin Europa, die dieses System einsetzen

konnte.“ Bereits diese Technik bildetenach Angaben von Winking einenMeilenstein in der Wirbelsäulenchi -rurgie.

Die vier Ärzte im Wirbelsäulen -zentrum sehen im Einsatz von solchenBildgebungsverfahren und von Ro-botertechnik in der Medizin in ersterLinie einen Gewinn für die Patienten.„Mit der Anschaffung liegt uns eineerhöhte Sicherheit für unsere Patien-ten und die Vermeidung von Kom -plikationen am Herzen.“ Nach derBildgebungstechnik sei der Roboterder nächste Schritt, um Qualität zusteigern und Fehler zu reduzieren,sagt Professor Michael Winking. �

Silvia Kerst

Seite 3 · Ausgabe 4/2015 Klinik.Komm

Dr. Ute Hohage, Fachärztin für Chirurgie,Orthopädieund Unfall -chirurgie,

verstärkt seit April die Klinikfür Orthopädie-, Unfall- undHandchirurgie und ist darüberhinaus seit dem 1. Juli im MVZ tätig.

Dr. ChristianeBerning,Fachärztin fürfür InnereMedizin undInfektiologieunterstützt

seit April 2015 die Infektions -ambulanz

In den wohlverdienten Ruhestand gingen:Am 31. März 2015:Ellen WellingAm 30. April 2015:Josef BeckerMonika DisselkampLydia Meyer

NAMEN &NACHRICHTEN

Anja Werner

Nach der Benefizgala für den Aus-bau der Snoezelen-Therapie im

Klinikum Osnabrück waren Gäste undMacher gleichermaßen zufrieden: Miteinem Reinerlös von 5000 Euro hat dieVeranstaltung im Haus der Jugend,bei der ein abendfüllendes Programmaus Orientalischem Tanz, Tanztheaterund Musik geboten wurde, zu einemstattlichen  Ergebnis für die Anschaf-fung von neuen Ausstattungsgegen-ständen für den Snoezelen-Raum unddie Weiterbildung von Pflegern undTherapeuten geführt.

„Das ist ein sehr gutes Ergebnis, das wir nur erreicht haben, weil alle

Künst ler auf ihre Gagen verzichtethaben. Toll war aber vor allem, wie gut das Programm bei den Be-suchern angekommen ist“, freute sichRuth Janßen, Oberärztin in der Klinikfür Neurologie am Klinikum Osna -brück, die den Galaabend organisierthatte.

Bei der Veranstaltung war derGroße Saal im Haus der Jugend mit280 Gästen bis auf den letzten Platzaus verkauft. Es wurden neun Pro-grammpunkte geboten, die alle mitgroßem Applaus belohnt wurden.Zum Schluss gab es stehende Ova -tionen. � Silvia Kerst

Auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Klinikums Osnabrück be teiligten sich am 24. Juni um 13 Uhr an der bundes -weiten ver.di-Protest-Aktion „162.000 für 162.000“. Mit dem Banner „Mehr von uns ist besser für alle“ machten die Klinikum-Angestellten auf den Personalnotstand in Krankenhäusern aufmerksam. Die Nummerntafeln symbolisierten die fehlendenStellen. 2013 hatte ver.di einen Personalcheck in 200 Krankenhäusern durchgeführt und die Beschäftigten befragt. Das Ergebnis:Hochgerechnet auf die Gesamtzahl der Beschäftigten und Krankenhäuser fehlen bundesweit 162.000 Vollzeitstellen. � Silvia Kerst

162.000 FÜR 162.000

Großer Jubel, stattliche BilanzBenefizgala für den Ausbau der Snoezelen-Therapie im Klinikum Osnabrück war ein voller Erfolg

Seite 4 · Ausgabe 4/2015 Klinik.Komm

Patienten mit Schlaganfällen, Aneu -rysmen, Blutgerinnseln sowie Ge -

fäß erkrankungen der Becken-Bein-Arterien kann jetzt im Klinikum Osna -brück noch schneller und sicherergeholfen werden: Nach der Eröffnungdes Zentrums für Neuromedizin undGeriatrie (ZNG) hat das Krankenhausauf dem Finkenhügel jetzt eine hoch -moderne Angiographie-Anlage in Be-trieb genommen, mit der etwa Ver -schlüsse oder Verengungen von Ge -fäßen deutlich schneller und bessererkannt und mit Hilfe von Katheter -techniken minimalinvasiv behandeltwerden können.

Bei der mit zwei Röntgenröhrenzum zeitgleichen Erfassen von Bildernaus dem Körperinneren versehenenAnlage (biplan) handelt es sich um dasz. Zt. leistungsfähigste, am Markt ver-fügbare Angiographiegerät. Wie dieChefärzte Prof. Dr. Bernd Tombach(Röntgen- und Strahlenklinik), Prof.Dr. Florian Stögbauer (NeurologischeKlinik) und Dr. Ulrike van Lengerich

(Gefäßchirurgie) jetzt bei der Inbe-triebnahme erläuterten, hat sich beidem neuen Gerät nicht nur die Bild -qualität bei geringerer Strahlendosisim Vergleich zum Vorgängermodelldeutlich verbessert, sondern es er-möglicht auch Gefäßdarstellungenähnlich einer Computertomographie(Dyna-CT).  Es vergeht somit weniger

Zeit, bis Befunde vorliegen und Thera -piemaßnahmen eingeleitet werdenkönnen.

Nach Angaben von Tombach be-laufen sich die Kosten der neuen An-lage auf einen Betrag von rund 1 Mio.Euro, wobei die Beschaffung vomLand Niedersachsen bezuschusstwurde. � Silvia Kerst

Gefäßerkrankungen besser erkennenKlinikum Osnabrück hat eine hochmoderne Angiographie-Anlage in Betrieb genommen

Serbisch, Syrisch, Albanisch, vielearabi sche Dialekte, Englisch, Fran -

zösisch: Für Dr. Niels Schübel und seinTeam von der Infektionsambulanz desKli nikums Osnabrücks gehört Spra -chen vielfalt jetzt zum Arbeitsalltag.Ihre Praxis, die als einzige Einrichtungdes Klinikums Osnabrück noch amStand ort Natruper Holz verblieben ist,stellt die haus ärztliche Versorgung für die Bewohner der Flüchtlingserst -aufnahmeeinrichtung sicher, die imDezember in die zuvor vom Klinikumgenutzten Gebäude auf dem Arealdes früheren Bundeswehrkranken-hauses einge zo gen ist.

Zurzeit sind in der von Dr. NielsSchübel geleiteten Infektionsambu-lanz, die in einem der alten Bundes -wehrkrankenhausgebäude wie eineArztpraxis eingerichtet ist, zwei Be -handlungstage pro Woche für die Bewohner des Flüchtlingshauses re-serviert. „Sie kommen jeweils vormit-tags am Dienstag und Donners tag.Neben der Behandlung von Infektion-serkrankungen und der reisemedi-zinischen Beratung stellen wir prak-tisch die komplette haus ärzt liche Versorgung für die Bewohner desFlüchtlingshauses sicher, wobei esErkrankungen aus dem ganzen medi-zinischen Spektrum sind, mit denendie Menschen zu uns kommen“, soSchübel. Beispielsweise wurden be -reits Kinder mit Mandelentzündun-gen behandelt oder Patienten mitErkältungen, kleinen Wunden, aberauch mit hohen Blutzuckerwertenoder erhöhtem Blutdruck. Wennnötig, werden die Patienten zu Fach -ärzten überweisen. � Silvia Kerst

Praktisch: Arztpraxis am FlüchtlingshausInfektionsambulanz des Klinikums Osnabrücks gewährleistet hausärztliche Versorgung für die Bewohner der Erstaufnahmeeinrichtung

Ein Dankeschön der besonderen Arthat Prof. Dr. Johannes Thale, derChef arzt der Klinik für Kardiologie,Pulmologie, Nephrologie, Angiologieund Intensivmedizin (MedizinischeKlinik I), vom Künstler Johannes Eidtund seinem Freundeskreis Ende Märzerhalten: Der Maler und Grafiker Eidtbedankte sich mit dem in Hand -siebdruck-Technik gefertigten Bild„Komm, wir fahren eine Runde“ fürdie erfolgreiche Behandlung einerverstopften Halsschlagader im Sep-tember des vergangenen Jahres.

KÜNSTLER SAGT DANK

Klinik.Komm Ausgabe 4/2015 · Seite 5

Bei Schlaganfällen ist Zeit der ent -scheidende Faktor: Werden Be-

troffene innerhalb von viereinhalbStunden nach dem Auftreten der ersten Symptome von Spezialistenbehandelt, stehen die Chancen gut,dass durch den Schlaganfall keinebleibenden Behinderungen ent -stehen. Wie Schlaganfälle erkanntwerden können, welche Möglich -keiten zur Behandlung es gibt undwas getan werden kann, um dasSchlag anfall-Risiko schon im Vorfeldmög lichst klein zu halten, erklärtenam Samstag, 20. Juni, 10–16 Uhr, Experten des Klinikums Osnabrück ineinem original englischen Doppel -deckerbus, der im Rahmen der Kam-pagne „Herzenssache Schlaganfall“auf dem Theatervorplatz Stationmachte.

Das Osnabrücker Krankenhaus ge -hört zu den über 80 Kliniken inDeutschland, die an der Aufklärungs -aktion der Deutschen Schlaganfall -gesellschaft, der Stiftung DeutscheSchlaganfallhilfe und des Pharma -unternehmens Boehringer Ingelheimbeteiligt sind. Der Bus tourt seit 2013

jährlich durch Deutschland, diesmalsteuert er mehr als 80 Standorte an.Auf dem Theatervorplatz liefen amSamstag stündlich Vorträge in demBus, in denen über Akutsymptome,Prävention und Behandlung vonSchlaganfällen aufgeklärt wurde. Re -ferenten waren Oberarzt Dr. Lars-Udo Krause und weitere Mitgliederdes Teams der Schlaganfallstation desKlinikums Osnabrück, die auch fürpersönliche Fragen bereitstanden.

Weiter konnte in dem Bus einSchlaganfall-Risiko-Test durchgeführtwerden und der Zusammenhang mitBlutdruck, Blutzucker und Choles-terin wurde demonstriert. „VieleMenschen unterschätzen bei einemSchlaganfall noch immer die Gefahr

und haben Hemmungen, schnell denNotruf 112 zu wählen. Dabei gilt esbeim Schlaganfall, keine Zeit bis zurBehandlung zu verlieren", so Prof. Dr.Florian Stögbauer, Chefarzt der Neu-rologischen Klinik und Neurologi -schen Frührehabilitation am KlinikumOsnabrück.

Von Schlaganfällen sind in Deutsch-land jährlich etwa 270.000 Menschenbetroffen. Bei Schlaganfällen wirddas Gehirn nicht mehr ausreichendmit Blut versorgt und es kommt zuStörungserscheinungen. Das be -troffene Gehirnareal führt seineFunktion nicht mehr oder nur nocheingeschränkt aus. Zu den typischenSymptomen gehören Lähmungs -erscheinungen oder Taubheitsge-fühle in Gliedmaßen sowie Seh- undSprechstörungen. Ursache sind meistverstopfte Blutgefäße, etwa durchGerinnsel. Vorerkrankungen wie Blut -hochdruck oder Diabetes erhöhendas Risiko. � Silvia Kerst

Herzenssache Schlaganfall: Ärzte halten Vorträge im BusKlinikum Osnabrück unterstützt bundesweite Aufklärungs -kampagne – Doppeldecker auf dem Theatervorplatz

Das Medizinische Versorgungs -zentrum des Klinikums Osna -

brück (MVZ) erweitert sein Leistungs-spektrum: Die Einrichtung auf demFinkenhügel, in der Mediziner aussieben Disziplinen zusammenarbei -ten, rich tet zum 1. Juli eine neue

Abteilung für Orthopädie ein, die mit der Endopro thetik (künstliche Ge-lenke), Rheuma-Versorgung, Sport -medizin und einem SchwerpunktSchulter vier neue Behandlungsbe -reiche anbietet. In der neuen Ab -teilung für Orthopädie ist künftigauch die Fußchirurgie angesiedelt,die bisher mit der Handchirurgiezusammen war. Auch die Hand-chirurgie wird gestärkt, indem eineFachärztin hier zusätzlich nun tätigist.

Die Mediziner im MVZ können wiejeder andere niedergelassene Fach -arzt konsultiert werden. Die Patien-ten profitieren von fachübergrei -fenden Kooperationen als auch kurze

Wege zwischen den Fachabteilungen,geringe Wartezeiten und abge -stimmte Diagnosen, wie sie geradebei komplexen Krankheitsbildernwichtig sind – das MVZ liefert koor-dinierte medizinische Versorgung auseiner Hand.

Das MVZ des Klinikums bietetneben der  Orthopädie und Chirurgieauch die Versorgung in der Häma-tologie und Onkologie (Bluttrans -fusionswesen, Tumorschwerpunkt),

Neurologie, Nuklearmedizin, Radio -logie und Infektiologie. Insgesamtgehören 18 Mediziner zum Ärzte -team, mit einer halben Stelle im MVZund einer halben Stelle im Klinikumarbeiten. � Silvia Kerst

Neue Behandlungsschwerpunkte,Ärzteteam erweitertKlinikum Osnabrück stellt MVZ neu auf

Klinik.Komm Ausgabe 4/2015 · Seite 6

Häufig gestellte Fragen an den Betriebsrat Wie viele Mitglieder hat der Betriebs -rat und wonach richtet sich die An-zahl?

Der Betriebsrat des Klinikums hat 19Mitglieder. Die Anzahl der Mitgliederrichtet sich gemäß dem Betriebsver -fassungsgesetz nach der Anzahl derangestellten Mitarbeiter.

Wie häufig trifft sich der Betriebsrat?

Jeden Donnerstag trifft sich der Be-triebsrat zur allgemeinen Sitzung ab13.30 Uhr. Die Sitzungen dauern etwa3 Stunden.

Wie sind die Öffnungszeiten des Betriebsratsbüros?

Das Büro des Betriebsrats ist täglichvon Montag bis Mittwoch von 8.00 Uhrbis 16.30 Uhr, Donnerstag bis 13.30 Uhrund Freitag bis 16.00 Uhr besetzt. Termine, auch außerhalb der Öff-

nungszeiten, koordiniert die Betriebs -ratssekretärin Anette Glasmeyer, Tel.4401.

Wie wendet sich ein Mitarbeiter anden Betriebsrat?

Einfach im Büro vorbei kommen oderüber das Büro telefonisch einen Terminvereinbaren. Selbstverständlich werdenalle Angelegenheiten bzw. Gesprächevertraulich behandelt.

Was sind die Aufgaben des Betriebs -rats?

„Wer gehört werden will, muss reden“hat Altbundeskanzler Helmut Schmidteinmal gesagt. Wer reden will, brauchteine Stimme. Für die Belegschaft istdiese Stimme im Betrieb der Betriebs -rat. Und dabei gilt: Mitreden lohnt sich!Den Rahmen für die Aufgaben undRechte des Betriebsrats bildet das Be-triebsverfassungsrecht (BetrVG).

Die Aufgaben des Betriebsrats gliedernsich grob in drei Bereiche:

– Beteiligungsrecht des Betriebsrats insozialen Angelegenheiten

– Mitbestimmung in personellen An-gelegenheiten

– Mitbestimmung in wirtschaftlichenAngelegenheiten

Haben Sie Fragen an den Betriebsrat,die wir in den nächsten Ausgaben derKlinik.komm beantworten sollen, dannschreiben sie uns diese gerne per Postoder E-Mail. � Dr. Michaela Mühl

IMPRESSUM

Herausgeber: Klinikum Osnabrück GmbHAm Finkenhügel 1 · 49076 OsnabrückTelefon 0541 405-0

Redaktion: Redaktionsteam [email protected]

Gestaltung: Michael Albers, Georgsmarienhütte

Druck: Lamkemeyer Druck, Georgsmarienhütte

Was? Wann? Wo? Für: Anmeldung:

3. Hebammenforum Osnabrück 22. Juli 2015 Klinikum Osnabrück Alle Interessierten Telefon 0541 405-6801 Frau Markmann

Immun-Onkologie – Druchbruch 2. September 2015 Steigenberger Ärzte Infos unter: der Immuntherapie? Hotel Remarque 0541 405-6601

Osnabrücker Anästhesiekreis 8. September 2015 Volkshochschule Osnabrück Ärzte Nicht erforderlich

Septembervorträge: Einer ist 9., 16. und Krebsberatungsstelle Alle Interessierten Nicht erforderlich erkrankt – viele sind betroffen 23. September 2015 Osnabrück Infos unter 0541 405-6115

Wohltätigkeitslauf 2015 12. September 2015 Klinikum Osnabrück Alle Interessierten Nicht erforderlich

Osnabrücker Steritreff 15. September 2015 Parkhotel Osnabrück Med. Fachpersonal Telefon 0541 405-6801 und Interessierte Frau Borgmann

Vortrag Dr. Josef Meentken 16. September 2015 medicos Alle Interessierten Nicht erforderlich „Hüftendoprothetik, immer minimal invasiv?“

Polytrauma-Symposium 19. September 2015 „Alte Hebammenschule“ Alle Interessierten Nicht erforderlich KME-Akademie, Knollstr. 12 und Interessierte

7. Gyn-Onko-Forum Osnabrück 30. September 2015 Klinikum Osnabrück Alle Interessierten Telefon 0541 405-6801 Frau Markmann

3. Fachtagung Pflege 31. Oktober 2015 Akademie des Alle Interessierten Telefon 0541 405-4201 Klinikums Osnabrück Pflegedirektion

VERANSTALTUNGEN

VERSTÄRKUNG GESUCHT

35 Jahre Grüne Damen und Herren am Klinikum OsnabrückKleine und große Gespräche am Krankenbett, Begleitung bei Spaziergängen,  Besorgungen erledigen oder die Krankenmit frischem Lesestoff versorgen – mit solchen Hilfen unterstützen die Grünen Damen und Herren am Klinikum Osnabrückdie Patienten des Krankenhauses auf dem Finkenhügel.

Der ehrenamtliche Patientenbesuchsdienst des Klinikums, das aus dem früherenStadtkrankenhaus Osnabrück hervorgegangen ist, besteht jetzt bereits seit 35Jahren. Grund genug für eine Geburtstagsfeier, die nun mit einem Fortbildungstagbegangen wurde, bei dem Susanne Zschätzsch, die niedersächsische Landesbeauf-tragte des Evangelischen Kranken- und Altenhilfevereins, in dem die Patientenbe-suchsdienste bundesweit organisiert sind, über die Leitlinien der Besuchsarbeitsprach. Zum 35. Bestehen überreichte Zschätzsch eine Urkunde. �