Der Fürstenfelder - Nr. 5 - August 2011

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Die FürstenFelderIn Fürstenfelds einzige unabhängige Stadtzeitung Nr. 5 August 2011 www.der-fuerstenfelder.at Seite 1 zugestellt durch Post.at, 8280 Fürstenfeld Macht Kernöl deppert? „Die“ Sommerliebe... „Die“ FürstenFelderInnen, „die“ Stadt, „die“ Kultur, „die“ Politiker, „die“ Geni- talquote, „die“ Altstadt, „die“ Wohnungs- not, „die“ Fürstenfelder des Monats oder der Jahreszeiten, „die“ Stadtflucht, „die“ Bettler, „die“ Lesermeinungen, „die“ Lis- te mit „weiblichen Artikel“ davor ließe sich ewig fortsetzen… „Die“sen Platz haben wir nicht. „Die“ Sommer-Sonder- nummer „Die FürstenFelderIn“ diesmal mit kleinen Kultursprenkeln. Dieses Zeichen beglei- tet sie. Viel Spaß und Freude beim Lesen und noch einen schö- nen Sommer. aus dem Inhalt: Seite 6 Seite 16 Seite 9 In wenigen Tagen sucht der schlechte Geschmack die Stadt heim. Aber es gibt eine Alternative zur schunkelnden Volks- dümmlichkeit. Mit dem „Stadt-Fluchtti- cket“ raus aus der Stadt und ins nahe Bur- genland: 2 Tage Klezmer und Worldmusic vom Feinsten… Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer: Nur Nicht-Physiker und Säu- fer würden von einem „Dopplereffekt“ schwafeln, was Medien sprachlich um- schrieben leider als „Teil 2“ einer mögli- chen Moretti-„Serie“ fortgesetzt werden muss, obwohl es Wichtigeres gäbe, als Seiten über ihn zu verplempern… Leserbriefe zum Fremdschämen Der Proporz wurde abgeschafft, der Landtag soll auch noch verkleinert werden und nun will die SPÖVP-Koa- lition des Landes die nächsten Reformschritt setzen und den Provinzkaisern an den Kragen gehen. Nur mehr Fürstenfeld und Ilz als Großge- meinde? Stein, Dietersdorf, Altenmarkt, Loipersdorf, Bad Blumau etc. von Fürs- tenfeld inhaliert? Burgau zu Neudau? Muss man dann zu den Dietersdorfern, Lindeegern oder Altenmarktern Fürsten- felder sagen? Das sind die Szenarien, geht es nach dem Willen der Landesregierer. Die drei Phasen der Umsetzung sollen mit einem freiwilligen Zusammenschluss beginnen, mit etwas Druck in Form von Drohungen über die Bedarfszuweisun- gen fortgesetzt werden, und wenn nicht anders möglich, mit eventuell „Türkisch“ anmutenden Zwangsehen als Zwangszu- sammenlegungen enden. Vorerst herrscht noch „Ruhe vor dem Sturm“ um keine „Unruhe“ in die Region des Ilz-, Feistritz-, oder Safentales zu bringen: „Die Parteipo- litik soll keine Rolle spielen, sonst können wir das Ganze gleich wieder vergessen“, meinen die Clubchefs der Großparteien Kröpfl und Drexler unisono. Wer‘s glaubt, wird selig, während nur Letztere glauben, dass die Gemeindezusammenlegungen bei der Bevölkerung gut ankommen und nur bei den Funktionären und Bürger- meistern noch „Erklärungsbedarf“ besteht (Oh Gott, oh Gott was werden denn dann die/unsere jetzigen Bürgermeister verdie- nen?) Gut-zwar für Werner, aber nimmt das der Steiner oder Wilfersdorfer Dorf- kaiser einfach hin? Da werden die Anfor- derungen an die soziale Kompetenz der Bürgermeister wohl steigen müssen - nur das ökonomische Ziel als Anlass der Re- form wird zu wenig sein. Nicht bewährt hat sich ein solches Einspar-Szenario nämlich in der vorbildlichen Schweiz, so ein Eidgenosse: „Das war ganz deppert, weil wenn sich zwei Bettler fusionieren, zwangsläufig kein Ölscheich entsteht. Auch die Bereitschaft zu gemeinnützi- gen Tätigkeiten schwand“. Voraus sollen dem koalitionären Masterplan statistische Erhebungen gehen, um die topografische und wirtschaftliche Situation zu durch- leuchten. Erst danach wird es zu sinnvol- len Zusammenführungen (und möglichen Kämpfen wie im Mittelalter?) kommen. Wie in der Ehe (Deckel/Topf-Prinzip) müssten die „Faktoren“ zusammenpas- sen. Da fallen uns gleich auch noch die Schlafburgen der Fürstenfelder in Ruders- dorf dazu ein. Ob der intensive „Verkehr“ nicht nur auf der Straße zwischen den Or- ten Fürstenfeld und Rudersdorf, sondern auch in den Schlafzimmern der Neo-Bur- genländer durch die kernöl-aphrodisier- ten steirischen Zuwanderer nicht sinn- vollerweise auch noch mitberücksichtigt gehörten? Rudersdorfs Bevölkerungrate explodiert, während sie in Fürstenfeld nur durch Altenheim-Bewohner mühsam „erkauft“ wird. Und, wurde nicht schon in der Nazi-Zeit der südliche Zipfel des Bur- genlandes im „Kreis Fürstenfeld“ vereint? Geschichtliche Szenarien wiederholen sich bekanntlich gerne. Der „FürstenFel- der“ ist gerüstet, die „feindliche“ Über- nahme ist ja längst erfolgt… Das Freibad kennt kein Sommerloch. Helmut „Jerry“ Wagner ist der Boss von Fürstenfelds „Coco Cabana“. Pack die Badehose ein! Rette sich wer kann! Wir holen Euch da raus! © nach einer Idee vom Kollegen Paul Grafl Gegen das Sommerloch

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Fürstenfelds einzige unabhängige Stadtzeitung

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Die

FürstenFelderInFürstenfelds einzige unabhängige Stadtzeitung Nr. 5 August 2011

www.der-fuerstenfelder.at Seite 1 zugestellt durch Post.at, 8280 Fürstenfeld

Macht Kernöl deppert?

„Die“ Sommerliebe...„Die“ FürstenFelderInnen, „die“ Stadt, „die“ Kultur, „die“ Politiker, „die“ Geni-talquote, „die“ Altstadt, „die“ Wohnungs-not, „die“ Fürstenfelder des Monats oder der Jahreszeiten, „die“ Stadtflucht, „die“ Bettler, „die“ Lesermeinungen, „die“ Lis-te mit „weiblichen Artikel“ davor ließe sich ewig fortsetzen… „Die“sen Platz haben wir nicht. „Die“ Sommer-Sonder-nummer „Die FürstenFelderIn“ diesmal mit kleinen Kultursprenkeln.Dieses Zeichen beglei-tet sie. Viel Spaß und Freude beim Lesen und noch einen schö-nen Sommer.

aus dem Inhalt: Seite 6 Seite 16 Seite 9

In wenigen Tagen sucht der schlechte Geschmack die Stadt heim. Aber es gibt eine Alternative zur schunkelnden Volks-dümmlichkeit. Mit dem „Stadt-Fluchtti-cket“ raus aus der Stadt und ins nahe Bur-genland: 2 Tage Klezmer und Worldmusic vom Feinsten…

Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer: Nur Nicht-Physiker und Säu-fer würden von einem „Dopplereffekt“ schwafeln, was Medien sprachlich um-schrieben leider als „Teil 2“ einer mögli-chen Moretti-„Serie“ fortgesetzt werden muss, obwohl es Wichtigeres gäbe, als Seiten über ihn zu verplempern…

Leserbriefe zum Fremdschämen

Der Proporz wurde abgeschafft, der Landtag soll auch noch verkleinert werden und nun will die SPÖVP-Koa-lition des Landes die nächsten Reformschritt setzen und den Provinzkaisern an den Kragen gehen.Nur mehr Fürstenfeld und Ilz als Großge-meinde? Stein, Dietersdorf, Altenmarkt, Loipersdorf, Bad Blumau etc. von Fürs-tenfeld inhaliert? Burgau zu Neudau? Muss man dann zu den Dietersdorfern, Lindeegern oder Altenmarktern Fürsten-felder sagen? Das sind die Szenarien, geht es nach dem Willen der Landesregierer. Die drei Phasen der Umsetzung sollen mit einem freiwilligen Zusammenschluss beginnen, mit etwas Druck in Form von

Drohungen über die Bedarfszuweisun-gen fortgesetzt werden, und wenn nicht anders möglich, mit eventuell „Türkisch“ anmutenden Zwangsehen als Zwangszu-sammenlegungen enden. Vorerst herrscht noch „Ruhe vor dem Sturm“ um keine „Unruhe“ in die Region des Ilz-, Feistritz-, oder Safentales zu bringen: „Die Parteipo-litik soll keine Rolle spielen, sonst können wir das Ganze gleich wieder vergessen“, meinen die Clubchefs der Großparteien Kröpfl und Drexler unisono. Wer‘s glaubt, wird selig, während nur Letztere glauben, dass die Gemeindezusammenlegungen bei der Bevölkerung gut ankommen und nur bei den Funktionären und Bürger-meistern noch „Erklärungsbedarf“ besteht (Oh Gott, oh Gott was werden denn dann die/unsere jetzigen Bürgermeister verdie-

nen?) Gut-zwar für Werner, aber nimmt das der Steiner oder Wilfersdorfer Dorf-kaiser einfach hin? Da werden die Anfor-derungen an die soziale Kompetenz der Bürgermeister wohl steigen müssen - nur das ökonomische Ziel als Anlass der Re-form wird zu wenig sein. Nicht bewährt hat sich ein solches Einspar-Szenario nämlich in der vorbildlichen Schweiz, so ein Eidgenosse: „Das war ganz deppert, weil wenn sich zwei Bettler fusionieren, zwangsläufig kein Ölscheich entsteht. Auch die Bereitschaft zu gemeinnützi-gen Tätigkeiten schwand“. Voraus sollen dem koalitionären Masterplan statistische Erhebungen gehen, um die topografische und wirtschaftliche Situation zu durch-leuchten. Erst danach wird es zu sinnvol-len Zusammenführungen (und möglichen Kämpfen wie im Mittelalter?) kommen. Wie in der Ehe (Deckel/Topf-Prinzip) müssten die „Faktoren“ zusammenpas-sen. Da fallen uns gleich auch noch die Schlafburgen der Fürstenfelder in Ruders-dorf dazu ein. Ob der intensive „Verkehr“ nicht nur auf der Straße zwischen den Or-ten Fürstenfeld und Rudersdorf, sondern auch in den Schlafzimmern der Neo-Bur-genländer durch die kernöl-aphrodisier-ten steirischen Zuwanderer nicht sinn-vollerweise auch noch mitberücksichtigt gehörten? Rudersdorfs Bevölkerungrate explodiert, während sie in Fürstenfeld nur durch Altenheim-Bewohner mühsam „erkauft“ wird. Und, wurde nicht schon in der Nazi-Zeit der südliche Zipfel des Bur-genlandes im „Kreis Fürstenfeld“ vereint? Geschichtliche Szenarien wiederholen sich bekanntlich gerne. Der „FürstenFel-der“ ist gerüstet, die „feindliche“ Über-nahme ist ja längst erfolgt…

Das Freibad kennt kein Sommerloch. Helmut „Jerry“ Wagner ist der Boss von Fürstenfelds „Coco Cabana“.

Pack die Badehose ein!

Rette sich wer kann!

Wir holen Euch da raus!

© nach einer Idee vom Kollegen Paul Grafl

Gegen das Sommerloch

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Editorial

Geschätzter Leser!

„Ihr seit Schuld, dass ich meine Fernseh-sendung versäumt habe. Ich las die Zei-tung in einem durch“, so ein Kommentar eines ACC-Mitarbeiters, auf unsere letzte Zeitungs-Ausgabe. Ein anderer ähnlich: „Ich lese jede Zeile der Zeitung von vorn bis hinten.“ Um die versäumte Fernseh-sendung tut es uns leid, aber es zeigt - auch symptomatisch für viele andere Leser/Reaktionen - dass viele reale Ge-schichten hier vor unserer Haustür genau so spannend sein können wie eventuell ein Fernseh-Krimi. Auch wir könnten so manche Geschichten gar nicht so zuspit-zen und erfinden, wie sie mitten unter uns, hier fast täglich passieren. Unsere Themen schreibt das wahre Leben. Selbst unser Pfarrer, den wir kürzlich im Lokal „Die Akte“ trafen, rezensierte eine Zeile aus dem letzten FürstenFelder, die ihm schmeichelte. Danke für dieses Feed-back, sonst könnten wir uns gleich mit dem Mauskabel aufhängen… Man hört ja nie auf, seine Eltern zu enttäuschen… Eine andere Leser-Stimme meinte: „Gut dass, es eure Zeitung gibt, die sich ihres Bildungsauftrages bewusst ist und einen gewissen Anspruch an die Gehirnwin-dungen stellt…“

Buchstabensuppe aus der Sommerküche

Von allen Seiten Lob und Anerkennung also, bis auf ganz, ganz wenige Ausnah-men: Dazu gehören naturgemäß gewisse „verhaberte“ Seilschaften und Klüngel, welche vor lauter Betriebsblindheit und durch chronisch-infantile Antworten auf kritische Medien reagieren, weil wir Namen nennen. Denken ist bekanntlich anstrengend, wenn man es schon bisher nicht geübt hat und weil sie nichts wahr-haben und verstehen wollen - vielleicht weil es ihnen sonst den ganzen Sommer verhauen würde? Aber das Beruhigen-de an Hysterien ist ohnehin ihre Halb-wertszeit. Erst das Nennen von Namen, „benennt“ die Verantwortlichen. Jede Panik ebbt ab, weil künstliche und in ihrem Fall von falschem Ehrgeiz getrie-bene Dauererregung, mühsam und vor allem langweilig ist. Trotzdem, wer vor-wärts gehen will, muss manchmal kurz zurückblicken (siehe Seite 6 - Moretti). Apropos Ignoraten und Dumpfbacken: Null-Reaktionen gab es auf unseren vor-geschlagenen FUZO- Kompromiss (sie-he Seite 3) und es erhebt sich die Frage, ob hiesige Politik-Verweigerung als ein

weiteres Zeichen politischen „Anstandes“ interpretiert werden muss. Zudem ergibt sich die Frage, ob solche Akteure wählbar sind? Wenn Sie als Leser jetzt noch im-mer ihrer politischen Überzeugung treu bleiben, dann hören Sie jetzt bitte sofort zu lesen auf. War schön, dass Sie vorbeige-schaut haben… Aber es ist schade um die Zeit.Für die, die hier geblieben sind und wei-terlesen wollen, danke! Kann man von Politikern, von denen im Umgang mit der Bevölkerung dieser Stadt verantwortungsbewusstes Handeln erwar-tet wird, nicht doch verlangen, dass sie sich Gedanken machen über neue, gute Vorschläge und Visionen für eine eigent-lich von ihnen verwaltete und verantwor-tete Stadt? Ähnlich ignorantes Verhalten erleben wir oft bei Diskussionen über die Nichteinhaltung von NR-Schutzbestim-mungen, also eines Gesetzes. Da meinte einer unlängst: „Als er in unserer Zeitung las, wie schädlich das Rauchen sei, gab er

Gestatten, Friedrich… Friedrich Schiller. Ich bin der schönste Mann der Stadt. Wir sehen uns

fast wöchentlich, weil ich im Park meines Namens stehe. Auch eure Hunde lieben mich, ich sie weniger - wer mag schon ständig nasse Füße? Weil ich kurz in die-sem Medium vorbeigeschaut habe, ein paar zeitgemäße Tipps gefällig? „…die Sonne Homers, siehe! Sie lächelt auch uns“ - „Es lächelt der See, er ladet zum Bade.“ (unser Freibad siehe Seite 9)

Vom Sommerloch ins Schwarze Loch

sofort das Lesen auf“. Das ist klug und un-sere Sekretärin meinte dazu nur trocken lakonisch: „Der Kerl spürt sicher, dass er vom Affen abstammt…“ Daraufhin ver-schoben wir unseren NR-Sonderbericht gleich auf die nächste Ausgabe, da unsere BH-Frau Pfeifer ohnehin sehr dahinter zu sein scheint. Danke!

Sommerzeit ist Lesezeit

SommerschlussvekaufDanke obligatorisch auch wieder jenen, die - wie bisher schon - den einen oder anderen €-Schein via Bank über die Kon-tonummer: 20011-115-480, BLZ 14200, easybank für uns locker machten…(Da floss das Bier in Strömen!). Nur ihr (samt unseren „unabhängigen“ Inserenten und Trafiken sowie Blatt-Käufer!) ermöglicht diese Zeitung im Postkastl. Sonst gilt, man hört oder sieht sich…

PS.: „Wer nichts fürchtet, ist nicht we-niger mächtig als der, den alles fürchtet“ (Zitat: Friedrich Schiller, gehört im Schil-lerpark, siehe rechts.)

Miss Verständnis

NAZI-Anklage!„6HV15/11x“ heißt die Anklage-Akten-zahl gegen den Fürstenfelder NAZI Radl Franz. Im Herbst soll der große NAZI-Prozess in Graz über die Bühne gehen. Mit ihm werden noch weitere, jüngere Neo-Nazis vor dem Richter stehen. An-klagegründe: Nazi-Pickerlaktionen, Na-zifreundliche und Judenfeindliche Texte auf der, bereits im FürstenFelder Nr. 3 und 4 beschriebenen Alpe-Donau-NA-ZI-Homepage… Deswegen auch keine weitere FP-Strache Het-ze: In Österreich darf es kein Norwegen geben!

Zorro-Leaks

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ADHS/F - Aufmerksamkeitsdefizit?Stadtgestaltung

„Samstags-Sommer FUZO jetzt!“ (Von 9 bis 14 Uhr/ Juni bis August!) So lautete die Titelseite unserer letzten Ausgabe. Jedoch außer unseren Lesern, von denen einige meinten, es wäre nun endlich an der Zeit mit einer Petition bei den Stadtverant-wortlichen vorzusprechen, erntete man von den Stadt-Sachwaltern keine Reakti-onen, keinen Ton. Keine Lust, sich kon-struktiven Vorschlägen zu stellen? Gute Vorschläge prallen anscheinend bei un-seren schlafenden Provinz-Verantwort-lichen (als personifizierte „Beharrungs-kräfte“) im Rathaus kategorisch ab. Allein gehuldigt wird die provinzielle „Mir san mir“- Attitüde. Eine Mischung aus Arro-ganz und Faulheit? Alles was nicht aus der eigenen Partei kommt, zählt ohnehin nicht (siehe Moretti-Plagiatskandal). Also weiterschlafen. Schlafen, anstatt sich mit guten Vorschlägen auseinanderzusetzen. Schlafen als Dauerzustand. Schlafen wie Dornrösschen in den leeren Gebäuden der

Wie sich Stadt-Politik still und leise selbst abschafftATW. Nur kurz vor den Wahlen das übli-che Blablabla…! „Ich schließe temporäre Sperren nicht aus…“ meinte noch voriges Jahr unser Stadtoberhaupt, um dann er-schöpft wieder in den Tiefschlaf zu ver-sinken, um seinen schwarzen Schäfchen zu begegnen und durchzuzählen? Was ist da los? Traut sich Werner wenigstes seine Fürstenfelder zu befragen? Oder kann es gar sein, dass nicht nur die Wähler das In-teresse an den Politikern verloren haben, sondern auch die Politiker das an der Po-litik selbst?

Bgm. Werner Gutzwar: Nicht hinter Git-tern sondern sportlich am Beach-Volley-ball-Turnier im Juni am Hauptplatz. Die Samstags-FUZO ist kein Thema für ihn.

Österreicher vertrauen Politkern kaum noch „Das Vertrauen der Österreicher in die heimischen Politiker hat einen Tiefststand erreicht. Nicht einmal mehr jeder zehnte Österreicher ist der Mei-nung, dass die Politiker unser Land gut auf die Zukunft vorbereiten. Das Ergeb-nis ist erstaunlich: Nur 8,5 Prozent glau-ben, dass uns unsere Politiker gut in die Zukunft bringen. Es gibt nicht so sehr eine Politikverdrossenheit, sondern eher eine Politiker-Verdrossenheit“ (ORF.at)

Ps. Denken Sie bitte jeden Samstag daran, wer das verhindert und wer sein Wort nicht hält. Oder war es eine vorsätzliche Täuschung von uns Stadtbewohnern?

„Die Angelobung zum Gemeinderat ist gleichsam eine Verpflichtung zur Wahr-heit“ (Bgm. Werner Gutzwar noch im Herbst 2010!)

„Es kommt nicht auf unsere Wor-te an, sondern auf unsere Taten“ (sagte Jesus). Was sagt unser Bür-germeister? Sagt er überhaupt was oder hat es ihm die Sprache verschlagen? Die Beharrungskräf-te der Verweigerung regieren die Stadt.

Grantler

Gemeinderatsbeschluss Dezember 2000: „...dass eine 3-monatige Fußgängerzone jahrlich verordnet wird ... davon zwei Monate im Sommer...“

Die ganze Stadt liest:

…die halbe Stadt versteht ihn auch!

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Politkultur

Politische Stadt-KulturDas Auge, sagt Goethe, sieht sich selbst nicht, aber das gilt natürlich nicht nur für das Auge, das gilt oft auch für unsere Stadtverantwortlichen. Und weil es ihnen zwangsläufig-häufig an dieser adäquaten Selbstwahrneh-mung mangelt, brauchen sie ab und zu Feedback von außen: Durch Störenfriede in Form eines unabhängigen Mediums, welches ihnen sagt, wie sie gesehen werden:

Was sieht Werner Gutzwar, wenn er in den Spiegel schaut? Sieht er den Bürger-meister? Sicher sieht er die Verantwor-tung für die Stadt. Vermutlich erkennt er sich als einen ehrgeizigen aber auch zimperlichen Mann, der sehr streng und grantig zu seinen „Untergebenen“ ist, den aber die Fürstenfelder gerne mögen und er sieht einen populistischen Provinz-Politiker um den sich viele Anhänger und auch Mitläufer scharren (Erfolg zieht an). Dass seine Parteipropaganda wie ge-schmiert läuft (man könnte fast meinen, er habe nichts anderes zu tun, als nur da-nach Ausschau zu halten, sein Konterfei zu präsentieren) wurde nach der Spinde-legger-Nominierung besonders deutlich: Schon am nächsten Tag erschien ein Ar-chiv-Foto mit dem neuen Vize-Kanzler in einer Regionalzeitung, ermöglicht durch das „stadtbekannte“ (mediale) Verhältnis Majcen - Trummer? (Regionalteil-KLEI-NE ZEITUNG). Den Rest erledigt Kollege Paul über die übliche Parteipropaganda, nach dem Prinzip, mit Steuergeldern po-sitive Berichterstattung zu machen. Es gibt auch keine Pfote, die nicht schon durch die „Öffentliche Hand“ geschüttelt wur-de. Ganz sicher sieht er einen dafür Ver-antwortlichen, dem die Wirtschaftslage „seiner“ Stadt stolz machen könnte, aber trotzdem der moralisch-schwere Ruck-sack einer (fast) noch immer leeren ATW samt falschen Vorwahl-Versprechungen. Das drückt auf ohnehin belastende Gelen-ke. Aber sieht er seinen politischen Erfolg auch in der Schwäche (s)eines zumindest bisherigen roten Gegenübers? Erst durch diesen Umstand scheint Gutzwar keinem ernst zu nehmenden parteipolitischen Gegenwind ausgesetzt geworden zu sein (Mandatsstand 19:4:1:1). War dieses Ab-hängigkeits-Verhältnis „der“ eigentliche Erfolgs-Masterplan? Garantiert sicher sieht er sich im testosterongeschwänger-ten Sitzungssaal einem vorwiegend männ-lichen Gemeinderat gegenüber:

Der Gemeinderat besteht derzeit aus 21, nicht durchwegs „vergebenen“ aber rich-tigen Männern, bzw. 4 feschen Weib-chen** und führt uns schmunzelnd, direkt zur Aufdeckung eines medizinisch-, bio-logisch- sowie erkenntnistheoretischen Umstandes zwischen den Geschlechtern im Fürstenfelder Gemeinderat. Sowie zu einer, selbst an Stammtischen anschei-nend noch nie gestellten Frauenfrage.

Das erklärt auch, dass hier bei uns femi-nistisch-weibliche Wut in gebührendem Maße, selbst Angesichts der erfolgten Halbierung der Geburtenprämie zu Jah-resbeginn durch einen männerdominier-ten Gemeinderat ausblieb, wo man we-nigstens ein Quäntchen Amusement über den Zustand dieses hiesigen, männlichen Selbstbewusstseins erwarten hätte dürfen (siehe Geburtenrate im letzten FF-Nr.4).

Seit dem Abgang der Grünen Ulli Pichler, nach nur einem Jahr aus dem Gemeinde-rat, ist nun sogar ein 84 % „Mit-Glieder“ Anteil neben einem 16 % „Frauen-Anteil“ in den „Stadt“findenden GR-Sitzungs-Perioden eingetreten (was exakt-genau der Spiegelung türkischer Frauenquoten im Orient entspricht!). Mögliches Herzra-sen also bei Gemeinderatssitzungen statt zuhause bei Frau und Kind bzw. am Bü-gelbrett, dem Staubsaugen oder vor der Waschmaschine?(Provoziert o.g. respektlos-ironisch festgestell-ter Testosteron-Umstand satirisch betrachtet nicht das Lesen von „Benimmbüchern“ als Grundvoraussetzung eines Gemeinderates noch vor der Gemeinde-Ordnung und zeit-gleich dieselbe Warnung an die Ehegatten der GR-Frauen sowie aus Gleichheitsgründen dieselbe natürlich und selbstverständlich auch umgekehrt?)

Während nur die Wiesen sattgrün leuch-ten, sich unsere langweiligen Grünen ständig umbesetzen (Harald Peindl ist seit Juni der neue, einzige Grüne im GR) oder über „vertrocknete Palmen“ und deren Pflege Aufmerksamkeit auf sich zogen, also irgendwie vor sich hindösen, fragt man sich, was sah Vize-Bgm. Wal-ter Prasch in all der letzten Zeit wenn „er“ vor dem Spiegel stand? Den personi-fizierten alleinigen Grund und die Ver-antwortung, warum fünf Mandate bei der letzten GR-Wahl zur ÖVP wechsel-ten? (Selbst Schwarze schmunzeln über seine Wahlanalyse nach der GR-Wahl). Freunde sagten ganz offen, „er lag mit Werner im (politischen) Bett!“ War er in den letzten Jahren nur eine „Marionet-te“, oder aktueller, ein „Lobbyist“ (s)eines schwarzen Bürgermeisters mit dadurch fehlender Beißhemmung oder hat sich die SPÖ sichtbar in verschiedene zerstrittene Flügel gespalten? Prasch hinterlässt einen Scherbenhaufen und nach dem angekün-digten Abtritt im Herbst, warten letz-te rote Restwähler in einem verwaisten Bahnhof - wie im realen Fürstenfelder Leben - auf die Weiterfahrt obwohl nur

Was denkt Werner, wenn er denkt? 20 Mandate oder schon mehr…? „Champi-on“ Bgm. Gutzwar derzeit „konkurrenz-los“ beliebt

Schwarze politische Biomasse und Populist

Erbärmliche „Genitalquote“ *

Nicht nur Bauer, auch GR sucht Frau

Frauen haben Hirn und Hintern

Wandelnde Pointen

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Politkultur

*Die Wortschöpfung “Genitalquote“ u.a.m. ist ein übernommener Begriff des „Der Stan-dard“ vom März, was soviel bedeutet wie die unterschiedliche Anzahl unterschiedlicher Geschlechter in Institutionen, Betrieben oder eben in öffentlichen Einrichtungen! (Sie wur-de endlich auf 18% angehoben). Ein frauen-feindlicher Internet-User - symptomatisch für viele - konnte sich damit überhaupt nicht ab-finden und meinte: „Schluss mit dem Herum-gehacke auf unseren Eiern! No Ma´am! Nein! Keine Frauenquote! Brüste reichen nicht als Qualifikation!“ Womit der untrügerische Be-weis von noch „zu“ vielen männlichen Voll-trotteln im Lande als erbracht gilt! **(PS: Nur 5 Prozent aller Strafgefangenen sind Frauen. Allein diese einfache Tatsache verdeutlicht, dass 50 Prozent Frauen in lei-tenden Positionen wohl nur eine Untergrenze sein sollte!)

Neuer Grüner GR Harald Peindl.Holt er die Grünen aus der Lethargie?

Nichts versinnbildlicht „das Kreuz mit dem Halbmond“ besser als unsere Mizzi-Tant’ über dem Hauptplatz, die das islami-sche Symbol ständig mit Füßen tritt. (Die Mariensäule wurde 1667 zum Dank für den Sieg des kaiserlichen Heeres über die Türken bei Mogersdorf errichtet.)

Das macht uns jetzt aber nervös: Der „rote“ Otti Brandweiner als zweites „schwarzes“ Gummibärchen? Nicht auszuschließen: Bgm. Gutzwar machte ihm kürzlich bei der Eröffnung des Cafés Cavallo (vormals Carlo) öffentlich das Angebot, die Seiten zu wechseln. Unserem „schwarzen Pro-blembären“ fehlen anscheinend die in-tellektuellen Mitstreiter (Siehe dazu Mo-retti-Serie Seite 6). Würde unserem „Red Bull“ ein neues Gehege gut tun? Leider lehnte der ideologie- und grundsatztreue Gemeinderat das „unmoralische Angebot“ dankend ab. Schade, es hätte ein Mords-spaß werden können. „Der FürstenFel-der“ vielleicht als offizielles Stadtnach-richten-Magazin? Alles nicht mehr ganz so undenkbar…

PS.: Erhalten, um ein Missverständnis auszuräumen bleibt dem „FürstenFelder“ DIDI GR Otti Brandweiner, nach der No-minierung Gerhard Hafners zum even-tuellen, nächsten SP-Spitzenkandidaten. Munter und entgegen der Parteiräson, stimmte er in der letzten GR-Sitzung ge-gen die Billa-Parkplatzfinanzierungs-Me-thode und gegen die Erhöhung der Fern-wärme-Anschlussgebühr-Förderung ohne gleichzeitigem Kompensations-Vertrag durch Öko-Strom.

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schwach zu erkennen ist, in welche Rich-tung die Weichen gestellt werden. War bisher jedoch eine mit Kohle betriebene Schmalspurbahn gefahren worden, so müsste der künftige Polit-Fahrplan, des tatsächlichen ÖBB-Angestellten Gerhard Hafner, aus Markt- und Konkurrenzgrün-den wohl längst über eine zeitgemäße IC-Hochgeschwindigkeitslinie führen. Ob er als eventuell „Neuer“ (Fahrdienst-leiter) die Verantwortung erkennt, wel-che nicht nur die Steuer-Gelder „für ihn“, sondern die Bewohner und letzte rote Restwähler „von ihm“ erwarten? Wird er diese „Bring-Schuld“ gegenüber seiner Partei erkennen, oder wird er von Wener Gutzwar und dessen freundlicher Um-armung erdrückt? Momentan ist BZÖ-Fischl er einzige Oppositionspolitiker. Die Sozialdemokraten hätten, ein gutes Jahr nach dem verheerenden Wahlde-bakel und dem, kürzlich nachgefolgtem Postengerangel nun die Möglichkeit, ihre „Leadership“-Problematik zu lösen. Ma-chen sie aber im Ganzen so weiter wie in den letzten Jahren, werden sie sich beim nächsten Mal arithmetisch nicht mehr vierteln lassen…

Ist Gerhard Hafner der neue SP-Lok-führer? Nach dem Sommer fällt die Ent-scheidung. Gefällt uns

Ca. € 100.000.- berappen die Steuerzahler über unseren Bürgermeister für das Erlas-sen von Saalmieten nebst € 140.000,- Ver-einsunterstützungen bei Sport-Veranstal-tungen jeder Art. Dafür ein Dankeschön an Euch „FürstenFelder-Leser“ und den Administrator dieser Sport-Förderung Werner Gutzwar!

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Page 6: Der Fürstenfelder - Nr. 5 - August 2011

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Juristische Replik: Satire-Serie Feld-& Hirnforschung

Fingerzeig

Alte Hüte, frische Winde: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer, weshalb wir uns leider weiter mit einem „Saure-Gurken“ Sommerthema beschäftigen müssen:

Von der VP-GR Morettis Öko-Plagiatsaffäre über Gedächtnislücken zur MoralitätsfrageWie man aus einer ohnehin blamablen Situation im Handumdrehen eine noch blamablere machen kann, ha-ben wir schon immer für die einsame Begabung einzelner Politiker gehalten. In den letzten Monaten lernten wir, dass nicht nur unsere Umwelt- und Leserbriefschreiber-Koryphäe, der umweltbewusste Motorradfan als Umweltausschuss-Obmann, derselben Kunst fähig ist.

Unsere letzte VP-GR Morettis Plagiats-Geschichte bekommt alle Ingredienzi-en einer altgriechischen Tragödie: Von der „gekupferten“ und nun im nicht be-schlussfähigen Umweltausschuss behan-delten Öko-Idee des roten GR Brandwei-ner (das sind die weissen Papier-Säcke der langen Einkaufs-Donnerstage) durch die „Plagiaten“ mit fragwürdiger Umsetzung, hin zum „Verrat“ und der erneuten öffent-lich-peinlichen Abhandlung jüngster als auch ehemaliger, geistreich-infantiler Le-serbriefergüsse. Genau so bringt man sich auf die, kürzlich detailgetreu beschriebe-ne Polit/Provinz-Kabarettbühne, welche scheinbar wie geschaffen ist für unsere Stadt mit entsprechendem Spaßfaktor und Unterhaltungswert: Nur wenige Stunden nach Erscheinen des letzten „FürstenFel-der“ (http://www.der-fuerstenfelder.at/archiv Nr.4 - Seite 7), der vorab in „un-

abhängigen“ Trafiken erschien, meldete sich bettelnd der zur „Ersten-Hilfe“ eilen-de Moretti-Freund und Pfadfinderkollege Fredi Lang per Draht-Telefonie in einer unserer vielen Redaktions-Außenstellen: „Klaus Moretti könne sich nicht mehr erinnern, diesen von uns zitierten Leser-brief („Corpus Delicti“) aus den 80er Jah-ren geschrieben zu haben.“ Aber die Ra-che der Redaktion ist bekanntlich immer das Archiv. Rückblende: Bei dem Leserbrief bestätigte Moretti zwar die Aufdeckung von Unsitt-lichkeiten (damals wurden Minderjährige Schulmädchen von einem angesehenen Hotelier und Verdienstzeichenträger der Republik missbraucht) fragte seltsamer-weise aber den Aufdecker „Hari Lamm“, ob er sich noch nie Gedanken über die Geschädigten gemacht habe, nachdem er im Absatz zuvor auch meinte, ob er ge-wisse Unternehmer vernichten wolle und ob er einen Neid auf diese habe… Moretti & Co. sieht keinen Zusammenhang?! (Manche Moretti-Zitate kann man sowie-so zwei- und dreimal lesen, sich danach Fremdschämen oder einen Arzt kontak-tieren, weil das Kopfschütteln nicht mehr vermag aufzuhören. Leider wecken seine verzweifelten, hobbyjuristischen Gegen-argumente, noch seine gelebte Sturheit bei uns jemals die Zuversicht rationalen Einlenkens oder zur Führung eines ver-nünftigen, anlassbezogenen Dialoges). Dabei gab es schon seinerzeit ein gehar-nischtes Antwortschreiben des nunmeh-rigen KLEINE ZEITUNG-Redakteurs Othmar Wagner unter dem Titel „Wie man sich selbst einen Brief schreibt“ ge-gen Morettis, ihm eigenen Rechtsemp-finden, in der legendären „Fürstenfelder Stadt-Zeitung“:„Das Argument, wir hätten einen Neid auf Unternehmer und wollten gewisse vernichten, ist mir zu dumm, um darauf näher einzugehen...“ und weiter schrieb Wagner: „Weil wir uns über die Geschä-digten Gedanken gemacht haben, hat die Zeitung die Umtriebe publiziert ..... Es stellte sich aber die Frage nach Ihrer Mo-

ralität, Herr Moretti, wenn Sie Versuche sexueller Nötigung lieber nicht ans Tages-licht gebracht haben möchten.“ Trotz anzunehmenden, besseren Wissens und nur wenige Tage nach Erscheinen des „FürstenFelder“, bezichtigte trotzdem ein lautstark-hochroter Moretti-Kopf vor Cafehaus-Zeugen einen Redakteur öf-fentlich der Lüge, so dass dieser in seiner anhaltenden Auffassung bestätigt wurde, man sollte vielleicht über gewisse „Volks-vertreter“ hin und wieder eine schalldich-te Glocke stülpen dürfen. Dabei wäre alles ganz einfach gewesen, Moretti hätte sagen können: „Ich war damals noch jung und dumm, vor allem aber karrierebewusst, weil noch kein Gemeinderat und Politi-ker und schrieb nur deshalb im Beisein meines Freundes (Sepp Majcen), der bei der ÖVP-Zeitung mitarbeitete, diesen Schwachsinn in die ÖVP-Zeitung - von dessen Inhalt ich mich heute natürlich selbstverständlich distanziere. Ich erkann-te nun urplötzlich auch meine vorüberge-hende Merkschwäche - ich schrieb den Brief damals wirklich. Ich schreibe über-haupt gerne Leserbriefe als Reaktion auf den Namen „Hari Lamm“ denn ich schon einmal, als „mit Komplexen behafteten Zeitungsschreiber“ denunzierte, und von dem ich schon einmal behauptete, „dass er der deutschen Sprache nicht mächtig ist“. Ich weiß heute aber, dass gemachte Fehler nicht besser werden, indem ich sie umzudeuten versuche oder sie verteidige und verneige und entschuldige mich jetzt reuig, und nachträglich bei den überaus geschätzten Lesern und Redakteuren die-ses exzellenten, investigativ-wichtigen Journalismus für diese Stadt.“

(PS.: Wahrheitsliebe – neben Urteilsfähigkeit und Objektivität – gehört zu den Eigenschaf-ten, die Gerichte bei eventueller Beweiswürdi-gung zu berücksichtigen hätten. Wann kommt endlich „die Wahrheit“ im Sinne des Medien-gesetzes zu Tage? Worauf warten Moretti & Lang eigentlich? Die Stadt und den „Pfad der Gerechtigkeit Suchende“ Pfadfinder hätten ein Recht darauf! Worauf warten sie eigentlich so lange?

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Paarungsverhalten im Grenzland

Die Einwohnerzahl der Stadt schrumpft und wird nur über den Ausbau und durch die ständige Neubelegungen des Alten-wohnheimes kompensiert, während viele Junge längst ins nahe, besser „Wohnbau-geförderte“ Burgenland „auswanderten“, von wo einst viele ihrer Vorfahren „ein-wanderten“. Das könnte, wenn auch zu spät, bald der Vergangenheit angehören. Denn nun wurden Weichen für das „Blei-ben“ gestellt: 70.000 m² Baufläche im Sü-den und Nordwesten des Stadtgebietes sollen zu Bauplätzen adaptiert und ge-fördert aufgeschlossen werden. „Der“ Rit-terschlag für unseren Bürgermeister, weil zu erwarten ist, dass nach dem „Nestbau“ Jungspatzen schlüpfen werden?Der „FürstenFelder“ wollte es genau wis-sen und die abgestürzte Geburtenrate zur Diskussion stellen, da ein diskutiertes Verhütungsmittel-Verbot im Stadtgebiet gesetzlich nicht umsetzbar ist. Wir mach-ten deshalb symbolisch mit einer sozio-kulturellen Aktion auf diese Problematik aufmerksam: Burgenländische Störche (Fürstenfeld ist derzeit storch- und mög-licherweise deshalb ziemlich kinderlos) wurden für mehrere Stunden im Hoch-zeits- und „Baby-Produktions“ Monat Mai in Fürstenfelds Brunnen eingeflo-gen (Inzwischen sind sie wieder in ihre

Unsere Stadt wächst, aber wird sie auch Schwanger?

„Rudersdorf muss Fürstenfeld werden“ lautete unsere Dezember-Titelseite im Vorjahr. Mit Fotos von OSG-Wohnungen und Einfamilienhäusern für junge, steirische Häuslbauer in Rudersdorf, gleich über der Landesgrenze. Nun rollt die steiri-sche Gegenoffensive an. Baugründe wurden gekauft und sollen die Dachlandschaften der Peripherie maßgeblich verändern, weil, so Bgm. Gutzwar: „Nur wer ein Haus baut, bleiben wird“. Er setzt somit auf eines, von vielen „richtigen Pferden“.

Günter Timischl, Altenmarkt/F. (STS): „Es liegt sicher an der Abwanderung nach Ru-dersdorf ins Burgenland

Karl und Monika Kaplan aus FF (Direktor und Lehrerin). Karl meint: „Demnächst schaut die Lage wieder anders aus, davon bin ich überzeugt“. Monika: „Es liegt am „Wonderful Nigthlife“ der Stadt, dass die Jungen keine Zeit mehr für das „Eine“ ha-ben...“

Phillipp Käfer und Bianca Grünwald mit Anna-Sofie aus Rudersdorf: „Wir fanden keine Wohnung und gingen nach Ruders-dorf, wo auch die Preise günstiger waren“

Wagner Barbara, Dietersdorf: „Es liegt an der Abwanderung ins Burgenland“

Schabl Melanie, Sinalbelkirchen (Angestellte im Fflder. Thermencafe-Ullreich): „Es dürfte mit der halbierten Geburtenprämie zu tun haben“

Deutsch-Kaltenbrunner Heimat zurück-gekehrt). Nebenher befragten wir vorbei-kommende Leute, welche Gründe sie für die sinkende Geburtenrate ausmachten. Gleichzeitig wurden Gratis-Windeln an potentielle Mütter verteilt… Unsere Fra-gen lauteten: „Liegt es am Storch, welcher seit zwei Jahren nicht mehr das Liebes-Nest der Stadt besetzt? (es wurde erst heu-er - allerdings zu spät! - mit einem neuen Korb versehen); Liegt es an medizinisch-biologischen Gründen der Fürstenfelder? - Also an der „Spermien-Qualität“ bei der schönsten Sache der Welt? An der hal-bierten Geburtenprämie? (früher 1000.- ab heuer 500.- €); oder an der Abwan-derung ins nahe Burgenland durch eine bessere Wohnbauförderung bzw. dem dort boomenden „Wohnungsmarkt“?

Adebar kurz in Fürstenfeld gelandet

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Platz-/Lebenskultur

„Genau das, was ich gesucht habe“ tönt es neben mir und schon wird um den Preis gefeilscht. 25.- oder 17.- €uro, 1.50 oder 0,90 €uro? - am Fürstenfelder Flohmarkt lässt sich’s handeln. Und gerade diese „of-fene Preisgestaltung“, mit nur vorgege-bem Preisrahmen macht das Suchen und Stöbern, die Schnäppchenjagd spannend. Jeden letzten Samstag im Monat gleicht der Hauptplatz einem bunten Lagerle-ben mit Verkaufsständen und suchenden Menschen, die nach gebrauchten Dingen Ausschau halten: Bücher, alte Karten, Werkzeuge, Elektrogeräte, von Antiqui-täten aus dem Jugendstil bis zum Barock, von Kitsch bis besonderem Schmuck. Selbst Kleinmöbel sind zu sehen. Es gibt fast nichts, was es hier nicht gibt. Organi-siert und betreut wird der Flohmarkt be-reits seit 8 Jahren von „Funserl“ Neuhold. Er bereichert damit nicht nur das Ortsbild und bringt buntes Leben in die Innenstadt und auf den Hauptplatz, sondern lockt zudem viele Fremde an, die hoffen, durch ihre konzentrierte Wühlarbeit gerade „hier und heute“ fündig zu werden. Selbst Kinder sieht man manchmal schweren Herzens ihre alten Spielsachen „loszuwer-den“, was für Asterix und Obelix bedeutet, statt gegen die Römer zu kämpfen, einen neuen Besitzer finden zu müssen. Und über all’ den Ständen schwebt eine Atmo-sphäre, wie sie nur dort entstehen kann, wo Menschen sich noch Zeit nehmen und ins Gespräch kommen. Wo man vielleicht Hintergründiges über alte Handwerks-

techniken erfährt und wo „Patina“ im Ge-gensatz zu den üblichen Wegwerfproduk-ten gesucht und günstig bezahlt wird...

„Funserl“, Herr und Platzhalter jeden letz-ten Samstag im Monat.

Susi Strolchi

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„Sommersauna“ Freibad Fürstenfeld

Das Erste, was einem auffällt, betritt man den Eingangsbereich des angeblich ehe-maligen größten Freibades Europas, ist der schönste Kassier aller Bäder Oliver Prasch („FürstenFelder“-Mitarbeiter) so-wie die digital leuchtenden Wassertem-peraturanzeigen. Auch jene, wieder im satten grün erstrahlende Palme, so der 55-jährige Freibadchef Helmut „Jerry“ Wagner, „Herr“ über Fürstenfelds Was-serimperium, „soll sich wieder erholt haben und knapp vor der Blüte stehen“. Spaß beiseite, das Bad, welches in den 60er Jahren errichtet wurde und durch seine Größe eher einem Minisee gleicht, bedarf auch harter Arbeit und ist zudem nicht ganz ungefährlich. Täglich wer-den 1000 m³ im Schwimm-, bzw. 360m³ im Sportbecken pro Stunde mit hohem Energiebedarf über die nahe Feistritz umgewälzt. Die Gesamtwasserfläche der Becken beträgt immerhin 23.000 m², um mit 30 Mio. Liter Wasser (!) die Fürsten-felder vorübergehend abzukühlen und durch wohldosierte Chlorgaseinheiten, die hygienischen Vorraussetzungen dafür zu schaffen. „Jerry“ hat fleißige Helfer: An seiner Seite werken 7 Bademeister, 2 Kassiere und eine Reinigungskraft. Sie sorgen für den reibungslosen Ablauf, egal ob unter der Woche oder am Wochenen-

de, wo schon an die 13.000 Besucher das Areal stürmend „beliegen“ können. Und während wir zuhause ohnehin chronisch-neurotisch mit dem ständigen Kurzhalten unseres Rasens beschäftigt sind, erwartet uns hier dank „Dauer-Behandlung“ eine riesige, gepflegte (7 ha) Wiesenfläche samt 700 angrenzenden Parkplätzen. Ob alt oder jung, Bierbauch oder knackiger Teeni-Po, Fürstenfelds „Vitamin D“ & „Freibad-Lido“ ist wie der Name schon beinhaltet, die zivilisierteste Form einer „Feiluftbühne“ - für Exhibitionisten und Voyeure zugleich. Hier trifft man viel-leicht einmal selbst seinen eigenen „Leib-arzt“ samt Gattin halbnackt in Bermuda-Shorts bzw. String-Bade-Tanga, Politiker ohne Krawatten sowie von Eis und Pom-mes ernährte Kinder. Hier wird nebenei-nander geschlafen, gespielt, gefurzt, ge-schwommen aber immer kollektiv gegen Sonnenbrände angekämpft. Der deshalb ins Wasser abgegebene „Sonnenschutz-faktor“ und das „Lulu“ ist unbekannt, die Technik „Jerrys“ hat selbst das in Griff. Zum alten 10 Meter hohen Sprungturm gesellte sich längst eine 115 Meter lange „Speed-“ und eine 25 Meter „Breit“-Rut-sche, sowie drei Beachvolleyball-Plätze. „Das Wohl der Badegäste, die Bewegung

und das Austoben der Jungen bis zur Er-müdung, auf das sie ins Bett fallen“, ist dem Freibad-Kapitän sehr wichtig. Auch macht er auf das gut geführte Klaus Siegl - Restaurant aufmerksam, wo u.a. Her-mann Steiner „Blue“ den Gästen zusätz-lich einheizt (köstlich einkocht!). Zur „inneren Kühlung“ gibt es ohnehin di-verse Getränke-Filialen im Gelände. Also, Schwimmsachen nicht vergessen. Wenn auch der Sommer langsam zur Neige geht, der nächste Sommer kommt bestimmt…

„Jerry“ maskiert im gefährlichen Chlorga-seinsatz

Hans Jost frühmorgens bei der obligatori-schen Beckenreinigung

Helmut „Jerry“ Wagner: Seit 1993 „unten“ und seit 1995 der „oberste“ Badewasser-polizist der Stadtwerke

Sommer-/Lebenskultur

Spongebob-mbH

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Stadtbild/Stadtleben

Neue Visionen für eine alte Stadt

rst wenn uns auffällt, dass Bewohner in einer Stadt un-zufrieden sind, besinnen wir

uns darauf, dass letzten Endes die Stadt eigentlich für den Menschen da sein soll-te und nicht umgekehrt. Die Gründung des „FürstenFelder“ durch junge Stadtbe-wohner war ursprünglich eine Reaktion darauf. Das gilt aber für alle Bewohner, in ihren verschiedenen Gruppierungen: Individuum, Familie, Berufsgruppen. In ihren Stufen: Kindheit, Jugend bis zum Alter. Eine Stadt kann nicht die wohl ge-lungene Stadt sein, die mit feinstaubwür-gender Hand nach der „Gesundheit“ von Kindern, Bewohnern und Gesellschaft greift, Gesundheit aber auch im weitesten Sinne: physisch, psychisch, moralisch, so-zial. Jene Stadt kann nicht unser Traum-bild sein, in der seichtes, Musikanten-stadl-Leben auf Kosten oben genannter

Passwort „Fürstenfeld“

Funktionen in Gang gesetzt und ausge-baut, gleichzeitig aber wesentlich andere kulturelle Bereiche vernachlässigt wer-den. Wo Wohnungen im Nachbarort- und -land gesucht werden müssen, weil es sie für Junge hier nicht gibt oder bisher gab oder unerschwinglich wurden. Dabei ist die, von einem Italiener (Domenico dell‘ Allio) geplante Stadt mit seinem Haupt-platz samt den Straßen und Gässchen die zu letzerem führen, eine architektonisch schöne „italienische“ Stadt. Ähnlich „me-diteran“ ist das Wetter - zumindest im Sommer. Nur wenige „sehen“, erkennen das und sind sich dessen bewusst: Eine Stadt die Charme und Seele hat, wie zum Trotz gegen temporärer FUZO-Verweige-rung durch unsere Provinzkaiser. Als Touristen in einer fremden Stadt ge-hen uns oft und leichter die Augen auf. Wir bestaunen kulturelle Details, pilgern geduldig zu Sehenswürdigkeiten und las-sen uns gehörig beeindrucken. Auf einmal werden dort die unscheinbarsten Details, Essensgewohnheiten, Veranstaltungen,

also Unterschiede, spürbar. Fremde Fas-saden werden zur Harmonie von Waag- und Senkrechten, von Mauerkörpern und Figurenschmuck. Wir sind fasziniert und hätten doch daheim ähnliche, wenn auch bescheidenere Sensationen vor der Haustür. Sie müssten nur einmal bewusst wahrgenommen werden. Bei einer sol-chen Mini-„Expedition“ (im Sommer be-steht dazu ja oft die gute Gelegenheit mit unserem Karl Amtmann/Dieter Raidl vom Museumsverein!) zeigt sich, dass auch unsere Stadt einige Kostbarkeiten zu bie-ten hat. Da begreifen wir vielleicht auch den Unterschied zwischen kalten Zweck-bauten gegenüber alten Bürgerhäusern (Pfeilburg) die eigentlich einmal wegge-rissen werden sollten und durch beherzte Bürger gerettet wurden (Natürlich wäre moderne Architektur im Spannungsfeld mit alter Bausubstanz ebenso interessant!).

Und man wird bei unserer Ortsrandgestal-tung nachdenklich, wenn man sieht, wie in den letzten Jahrzehnten eine ehemalige „Umfahrung“ oder jüngst der OMV-Kreis-verkehr, durch unsere „Ortsbildhirsche“ mit Zig-Reklametafeln „zugeschissen“ wurde. So pervers, dass sich selbst für DI Hans Rauer Gestaltungswünsche als obso-let erübrigten. Ist das wirklich Fortschritt? Sind wir aufgestiegen oder abgestiegen? Undenkbar ist dergleichen in echten Kul-turnationen wie England, Frankreich und Norditalien. Müssen wir deswegen immer einmal zum Urlaub dorthin und damit raus aus unserem „Ortsbild“ ? Der Phanta-sie einer „an sich“ armen Zeit weicht hier die Geschmackslosigkeit unserer seelenlo-sen, materiell-reichen Zeit. Ein anonym-kapitalistisches Schachspiel hält hier bei uns ihr adäquates Heimspiel, wie in ei-nem Mikrokosmos aber vor Ort: „Halle hin Halle her, siedeln fällt hier niemand schwer, Geld ist Wurscht, Platz ist da, lee-

re Hallen? Tralala… Euros zu Konzernen, fließen da in bar, so wie eh schon immer – Alles sonnenklar?“ Und währenddessen zeigt sich die Stadt „heroben“ von ihrer anderen, lieblicheren Seite mit Schanigärten und feinen Speisen, bestes Eis, Kaffee oder preisgekröntem, regional-gebrautem Bier. Innenhöfe, Plät-ze, Brunnen und kreative Geschäftchen beweisen, dass es auch anders sein kann, „mit“ und „für“ ein harmonisches Ortsbild (z.B. die Rückführung des alten Feuer-wehrturmes von VP GR-Jost und früher schon die alte Bibliothek durch hohen, fi-nanziellen Aufwand). Oder durch Bauten, die immer wieder neu erscheinen, obwohl wir sie schon viele Male gesehen haben: zB. Pfeilburg, Rathaus mit Tordurchfahrt, Musikschule, Stadt-Bibliothek, Kommen-de oder Augustinerkirche, sowie die alten Bürgerhäuser usw. Auch eine Straße, ein

Durchgang (z.B. Pfeilburg) ein Platz wo entlang zu gehen oder zu überqueren uns immer wieder Vergnügen bereitet. Da können wir uns, vielleicht unbewusst - wie es so schön heißt – oft nicht „satt sehen“. Aber dann kommt plötzlich ein rot-weiß-roter Schranken (falls die Eisen-bahn kommt?) hinter dem BH-Gebäude oder vor dem Kindergarten (und viel-leicht später einmal sogar am Hauptplatz) oder ein Brunzbuschen im Betontrog in der Hauptstraße, statt zweckmäßigere Straßen Poller oder Zusatz/Hinweistafel. Das ist Ortsbildkotze! So zeigt sich Fürs-tenfeld vielgestaltig: als unfreundlich ge-machtes Einkauf & Konsum-Monster „un-ten“, aber auch als Jungbrunnen „trotz“ einer alten Stadt „heroben“. Sie kann nur so menschenfreundlich sein, wie wir sie machen und nützen. Wir raten unseren Lesern, sich unsere Innenstadt einmal genauer und bewusster anzuschauen. Dann ver-stehen Sie auch uns „Fürs-tenFelder“.

E

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„Da ging ich, in mich ge-kehrt, durch das gewölbte Tor. Warum, dachte ich, sinkt wohl das Gewölbe nicht ein, da es doch kei-ne Stütze hat? Es steht, antwortete ich, weil alle Steine auf einmal einstür-zen wollen – und ich zog aus diesem Gedanken einen unbeschreiblich er-quickenden Trost, der mir bis zu dem entscheiden-den Augenblicke immer mit der Hoffnung zur Seite stand, dass auch ich mich halten würde, wenn alles mich sinken lässt.”

Stadtbild

(Heinrich von Kleist im Jahre 1800)

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Die Todesfalle

Als gefährlich gilt der Rad-, Läufer und Fußübergang bei der Feistritzbrücke ne-ben dem Innerhofer Getränkemarkt. Ein Unfall im Juli bezeugt das. Wann ent-schließen sich unsere Gemeinde-Verant-wortlichen den Übergangsstreifen farblich zu kennzeichnen oder mit Hinweistafel zu versehen. Der „FürstenFelder“ würde die Kosten der Farbe übernehmen. Bitte rasch!

Vorbildlich reagiert - im Gegensatz zur Stadtverwaltung - die Bezirksbehörde auf die Kommentierungen und „Auseinandersetzungen mit dem Leben“ (Schule, NR-Schutz etc.) durch den „FürstenFelder“. Da könnten die Aufmerksamkeitsdefizitären Stadtver-antwortlichen Anstand und Korrektheit lernen…

Eiliger und „zeitgemäßer“ ÖVP-Linkskurs?Selbst der ehemalige HS-Direktor Maj-cen sprach von einem neuen Zeitalter in der Schulgeschichte der Stadt, wenn die „Neue Mittelschule“ im Gegensatz zu vielen anderen Standorten des Landes be-reits in diesem Schuljahr gestartet wird. Auch Bgm. Gutzwar spricht bei der, ur-sprünglich von den „Roten“ erkämpften Schulform, von einer „zeitgemäßen Art“ des Unterrichts. So schnell kann es also gehen, wenn man nur will (Siehe dazu „Der FürstenFelder Nr.3/Seite12! Online der.fürstenfelder.at). Ob die ehemalige SLÖ-Mitgliedschaft des künftigen Direk-tors der Neuen Mittelschule, Gerhard Jedliczka, damit nicht doch ganz für die Katz‘ war?

Der Auftritt einer „jungen Dame“

Im Theater kann der Geist verreisen. Wir spielen mit Möglichkeiten und Vi-sionen. Die Imagination kann uns über-all hin(ver)führen. Zugleich war Theater immer der Spiegel der Gesellschaft. Das bewies kürzlich die „zeitlos“ tragische Komödie von Friedrich Dürrenmatt „Der Besuch der alten Dame“, aufgeführt von der Theatergruppe des BG/BRG in der Stadthalle. Regie Mag. Beate Kospach bzw. Bühnenbild Dieter Kospach und Gerti Hütter, die Choreinlage studierte Regina Potzmann ein. „Geld gegen Ge-rechtigkeit“ und Menschlichkeit bis hin zum Mord, subtil-zeitlos wie im echten, realen Leben. In die Rolle der „reichsten Frau der Welt“ schlüpfte dabei die über-aus talentierte Dietrun Schalk. Ein Talent und ein Fürstenfelder Name, den man sich schon einmal merken sollte.

Frechdachs

Rückschlag für Allianz S7 GegnerVom VfGH aufgehoben (B 254/11)wurde die Möglichkeit, über den UVS das ge-plante Bauvorhaben S7 mit aufschieben-der Wirkung - zumindest - zu verzögern. Damit kippte ereine Wiedereinsetzung in die Berufungsfrist, mit der das Verkehrs-ministerium den Weg zum Umweltsenat freimachen wollte. Der Verwaltungs- und der Verfassungsgerichtshof haben (wieder einmal!) einander in einer Weise widersprochen, die in diesem Fall kei-nen juristischen Ausweg offen lassen dürfte.Bedauert wird, dass keines der Höchstgerichte den EU-Gerichtshof um eine Vorabentscheidung ersucht hat. Laut ASFINAG soll nun die verheerende Transitschneise Anfang 2012 zu bauen begonnen werden.

Haribo Robin Wut

Behörde/Stadtleben

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BBBBuschenschank Urschleruschenschank Urschleruschenschank Urschleruschenschank Urschler Offen: 19. Aug. bis 4. Sept. Täglich ab 15 UhrTäglich ab 15 UhrTäglich ab 15 UhrTäglich ab 15 Uhr

Wieder Offen: BuschenBuschenBuschenBuschenschank schank schank schank

UrUrUrUrschlerschlerschlerschler in Speltenbachin Speltenbachin Speltenbachin Speltenbach 19.Aug.19.Aug.19.Aug.19.Aug. bisbisbisbis 4.Sept. 4.Sept. 4.Sept. 4.Sept. Täglich ab 15 UhrTäglich ab 15 UhrTäglich ab 15 UhrTäglich ab 15 Uhr Kein Ruhetag!Kein Ruhetag!Kein Ruhetag!Kein Ruhetag! Original „Uhudler“ Weinblatt/Sorte Clinton

Eine kleine Szene hat sich in den letzten Jahren am Rudersdorfer Badesee gebildet: Vorbeikommende Radfahrer, Erwach-sene, Kinder und Jugendliche aus allen Windrichtungen - besonders viele aus Fürstenfeld - besuchen den idyllischen Badeort mit den kleinen, versteckten Plätzchen, einer FKK-Bucht, sowie ei-ner Mini-Halbinsel. Zwei jüngst sanierte Stege, gepflegter Rasen und eine funkti-onierenden Müllentsorgung ermöglichen diesen idyllisch-pittoresken Badebetrieb seit Jahrzehnten. Eine junge, kreative Sze-ne jongliert, schwingt von Bäumen, tanzt über Seile oder musiziert zwischen den Zitterpappeln des Ufers. Das Schwimmen zwischen oder neben den Seerosen, vor manchmal tangierenden Entenfamilien oder kleinen Schlangen, im Chor durch quakende Frösche oder, wenn man Glück hat, auch neben vorbeisausenden Eisvö-gel, kann zum einmaligen, chlorfreien Naturerlebnis werden.

„Fremd bin ich eingezogen, fremd zieh’ ich wieder aus“ – mit diesen Versen beginnt die „Winterreise“, einer der be-kanntesten Liederzyklen der Romantik, mit dem Schubert eine Darstellung des existentiellen Schmerzes des Men-schen gelang. Verständlich, knapp zuvor, verweilte er in unserer Stadt. Alles klar?

(Fanz Schubert besuchte im Jahre 1827 Fürs-tenfeld und verweilte 2 Tage im alten Rathaus)

Stadt- und Genussleben

Picknick in der StadtErtlberg

Samstag 10. September 2011 14:00

Korbabgabe zwischen 12:30

und 13:30 Vorort

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Musikalisch wird die Versteige-rung umrahmt von Anna Schab-hüttel (Gesang) und Sebastian

Lackner (Gitarre)

Die FürstenFelderIn und GR Otti Brandweiner laden (nach einer Idee aus der Serie Gilmore Girls) zu einem Picknick in unserer Stadt. Jede Dame, egal ob vergeben oder nicht, ist aufgerufen, einen Picknick-Korb zusammenzu-stellen und diesen dann versteigern zu lassen. Bieten dürfen nur die Männer! Ob die Dame dann mit dem Mann auch Picknicken geht, ist ihre Entschei-dung, nämlich ob sie sich dann zu erkennen gibt. Natürlich wäre es wün-schenswert, wenn jeder Korb eigens markiert ist (z.B.: Eine blaue Schleife, rote-herzförmige Sonnenbrille mit weißen Punkten oder Blumenverzierung drauf oder den Korb nur mit Fair-Trade-Produkten füllen), sodass der Mann auch den Korb seiner herzallerliebsten Dame erkennt.

Die Einnahmen aus dieser Auktion kommen der Hüft-Operation von Attila Krafcsik aus unserer Partnerstadt Oberwischau zugute.

Otmar BrandweinerGemeinderat

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Der alternative Naturtipp

Haribo

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Leserbriefe

Jede Meinung ist gefragt: http://www.der-fuerstenfelder.at/forum/index.phpLeserbriefe - Fürstenfeld (fast) unzensuriert

mit regem Interesse habe ich, Jung Karl-heinz, die letzte Ausgabe „Der Fürstenfel-der“ gelesen, insbesondere Ihren Artikel (FUZO). Da Sie sich auch als Möblie-rungsexperte outen, wären diverse Unter-nehmen sicher froh, sich von Ihnen fach-männisch beraten zu lassen. In puncto „Schilderwald“, da „zufällig“ gerade unser Betrieb auf dem Titelblatt aufscheint, ich bezahle für diesen Grund an die Gemein-de Fürstenfeld, nur für den Fall, dass Sie in dem Irrglauben leben, es wäre gratis. OK. Was mir aber am meisten aufstößt, ist die Tatsache, dass es Leute gibt, die gerne de-nunzieren und Kommentare von sich ge-ben, geistreich oder auch nicht, sei dahin-gestellt, aber zu feige sind ihren Namen darunter zu setzen. Wenn schon anpran-gern, dann bitte auch den Mut aufbringen und mit vollem Namen dazu stehen. Denn das hat mit seriösem Journalismus nichts zu tun oder gibt es in unserer Gesellschaft keinen Anstand und keine Ehre mehr. Ich verstehe dieses Schreiben als Leserbrief. Mit freundlichen Grüßen

Jung Karlheinz, Betreiber eines Gastronomiebetriebes in Fürs-tenfeld, Sie dürfen raten, welcher.

Grundsätzlich ist es so, dass das „öffent-liche Gut“ von den Geschäftsleuten für Waren-Präsentation bzw. für die Auf-stellung v. Werbetafeln benützt werden kann. Dies muss selbstverständlich beim Stadtamt Fürstenfeld angemeldet werden, wofür auch gem. Tarifordnung f. Benüt-zung öffentlichen Gutes eine Verrech-nung erfolgt. Kriterien der Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs müssen jedoch auch hier beachtet wer-den. Konkret bedeutet dies, dass Gehstei-ge für den Fußgängerverkehr mit einer Mindestbreite von 1,50 m freigehalten werden müssen.Ein „Hindernisparcour“, wie Sie sich aus-drücken, ist nicht zielführend, Hr. Jung wird diesbezüglich informiert bzw. ver-anlasst, die erforderlichen Bestimmungen einzuhalten.

Mit freundlichen Grüßen.Andreas Schröttner

Anm. der Redaktion: Unser aufmerksamer Leser, GH-Fröhlich Betreiber Jung, hat natürlich vollkommen Recht. Auch uns ist aufgefallen, dass es in unserer Gesell-schaft „keinen Anstand und keine Ehre mehr gibt“, weshalb wir diese Zeitung ja gründeten. Ein besonders gutes Präze-denz-Beispiel und ein untrügerisches Zei-chen dafür sind diese Bilder. So stellt sich unser Leserbriefexperte-Gastronom die „Freie Marktwirtschaft“ vor: Anrennen oder Aufprallen am Schanigarten-Mobili-ar. Fast könnte man annehmen, Flächen-teile der Stadt sind in Geiselhaft gewisser Gewerbetreibender oder stehen kurz vor deren Eroberung… (siehe auch Anfrage und Reaktion der Stadtgemeinde?)

Weniger Abfälle sollen seit unserem letzten Bericht im Türkenbrunnen lan-den: Herr Fiedler führt das auf den Ar-tikel im 4. „FürstenFelder“ zurück. Wei-ters machte er uns darauf aufmerksam, dass es sich bei den nach Schießscharten aussehenden Gucklöchern beim Haus „Dr. Ruda“ (Bericht „Die weiße Perle“) eventuell um sogenannte „Pestlucken“ handeln könnte. Das Essen wurde da-mals durch diese Lücken gereicht, um als Überbringer nicht in Kontakt mit den anderen Menschen zu kommen, also dadurch eventuell angesteckt zu

werden. Bekanntlich wütete die Pest auch in Fürstenfeld, was zwei Pestsäulen bei der Ein-fahrt in der Ledergasse

(vor der Feistritz!), als auch der Ausfahrt aus Fürstenfeld, in Richtung Loipersdorf (schräg gegenüber Börny) dokumentiert.

Apropos Türkenbrunnen: Dort traf der „FürstenFelder“ zufällig einen Besuch von Mansur Hasrati (Bericht in der letz-ten Ausgabe) aus Persien. So schließen sich Kreise. Mansurs Bekannter verweil-te mehrere Tage in Fürstenfeld, bevor er wieder in sein Heimatland „Persien“ (dem heutigen Iran) zurückflog.

Anm.: Im islamistisch und reaktionären Iran-Regime gelten strenge Bekleidungs- und Verhaltensvorschriften. Kopftuch-kontrollen werden durchgeführt, die Fin-gernägel kontrolliert oder bei Autos mit Paaren nach der Heiratsurkunde gefragt. Burschen mit westlichen Frisuren oder gezupften Augenbrauen müssen entweder drastische Geldstrafen oder Gefängnisauf-enthalte in Kauf nehmen. Für das Tragen von Sonnenbrillen berappt man in Tehe-ran 30 Euro, ein zu kurzer Mantel kostet 48 Euro Strafe.

Mit dem Begriff Stadtmöblierung werden Objekte und Einrichtungen im öffentli-chen Raum bezeichnet, im Gegensatz zu Gebäuden. Herr Jung könnte jedoch gerne einmal mit dem international anerkann-ten Stadt-Architekten und Fürstenfelder Hauptstrassenplaner „Boris Podrecca“ Kontakt aufnehmen und dabei selbst er-fahren, wie entsetzt dieser über die heimi-sche Möblierung ist! Komisch auch, dass diese Zeitung den Profi-Journalisten oder Akademikern besonders gut gefällt: „Ein elegantes, munteres Blatt. Alle Achtung!“ (mehrfach ausgezeichneter KLEINE ZEI-TUNG Kultur-Medien Ressorleiter Frido Hütter im Frühjahr 2011) Vielleicht soll-te Herr Jung doch lieber in seiner Küche bleiben und uns das Schreiben überlassen.

Euros sind der harte Kern unserer Zeitung und der kann durchaus noch härter werden: easybank KtNr.: 20011-115-480 BlZ.: 14200 Danke!

Leserreaktion Sehr geehrter Hr.“Grantler“,

Antwort der Stadtgemeinde:Sehr geehrte Redaktion!

Page 15: Der Fürstenfelder - Nr. 5 - August 2011

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Impressum:Der Fürstenfelder gegründet 2010 – Erscheint zu jeder Jahreszeit (quartalsmäßig); Sondernummer möglich | Erscheinungsort A-8280 Fürstenfeld | Verlagspostamt A-8280 Fürstenfeld | Herausge-ber und Medieninhaber (Verleger): Verein zur Förderung von Kunst, Kultur, Freizeit, Literatur und gesellschaftlichem Geschehen – Vertreten durch den Obmann und den Vereinsvorstand; Vereinssitz: Bogengasse 14; A-8280 Fürstenfeld; Redaktionssitz: Haubitzerstraße 25, A-8280 Fürstenfeld oder Weichenberg 10, A-7571 Ru-dersdorf; Internet: www.der-fuerstenfelder.at; E-mail: [email protected]. | Her-steller: Schmidbauer Druck GesmbH, Wallstra-ße 24, A-8280 Fürstenfeld | Auflage 4.000 Stück; Gratiszustellung an Haushalte der Stadtgemeinde Fürstenfeld (Postwurf A-8280); Exemplare vor Postwurfsendung für Spende von € 2,- erhältlich (Billiger als ein Krügerl!!!) | Leserbriefe sind gern willkommen, die Redaktion nimmt sich jedoch die Freiheit, diese im eigenen Ermessen zu kür-zen; Leserbriefe bitte via E-mail an: [email protected] .

Vielen Dank für eure intelligenten und witzigen Beiträge. Selten so gelacht... Schwarze Löcher zählen zu den faszinierendsten Phänomenen im Weltall und ziehen anschei-nend nicht nur Astronomen in ihren Bann. Als studierter Physiker und EX-Fürsten-felder in Wien, kann ich deshalb den Vergleich mit der politischen Stadtsituation gut nachvollziehen. Eine Freundin pflegte ihre Handtasche immer als „schwarzes Loch“ zu bezeichnen. Alles, was sie in die Tasche hineingab, verschwand spurlos. Ich konn-te deshalb im politischen Kontext zu Fürstenfeld amüsiert und herzhaft schmunzeln. Nach der Allgemeinen Relativitätstheorie und wissenschaftlich erklärt, handelt es sich dabei aber um „Singularität“, also ein Loch in der Raumzeit. Eure Stadt wo mei-ne Eltern leben, war früher einmal in der Zwischenkriegszeit, und das wird junge Fürstenfelder erstaunen, eine „rote Stadt“ mit Kämpfern gegen den Dollfuß Austro-Faschismus samt einem roten Bürgermeister und Landtagsabgeordneten, die sich sehr für „sozialen Wohnbau“ (Weixelbergerhof!) einsetzten. Welcher heute, wie Sie sch-reiben, im „roten“ Burgenland und in Rudersdorf fortgesetzt wird. Natürlich ist das lange her (80 Jahre!) und erst vor kurzem haben US-Forscher massive schwarze Löcher veröffentlicht, die an die 13 Milliarden Jahre alt sein dürften. Nur als kleiner Hinweis , um sich etwas in Geduld zu üben…

Name der Red. bekannt

Interessiert lasen wir (eine sportliche Golfer-Runde aus der Region) im letzten Fürstenfelder den Artikel „Im Dunkeln ist gut munkeln“ vom Verkauf der Therme Loipersdorf-Anteile unseres Präsidenten, Senator Depisch. Auch uns stößt diese ständige, „heimliche“ Vorgehensweise und der Umgang mit unseren Steuergel-dern als sehr befremdliches Verhalten von Gemeinderäten und Bürgermeistern auf. Es ist gut, dass Ihre Zeitung diese Dinge ans Tageslicht brachte. Zum „Ab-verkauf“ der Thermen-Anteile passt des-halb ganz gut der seinerzeitige „Verkaufs-Deal“ für eine „Geisterstadt“ auf einem Grundstück neben unserem Clubhaus. Ganze € 581.400.- waren der Erlös aus dieser „klugen“ Grundstückstransaktion (Kaufvertrag Grundbuch TZ 1462/03). Klug leider nur für den Verkäufer, unse-rem Präsidenten „DCM-Senator Depisch“, der schon immer eine feine Nase für gute Geschäfte und Geldvermehrung hatte. Die G.L.P. - Apparthotel Projektierungs-GmbH. hingegen ist längst im Konkurs, einige mysteriöse Anteilseigner sind ir-gendwo, vermutlich längst außer Landes. Das „blauäugig“, in die Grüne Wiese ge-stellte Projekt, welches nun zur Driving Range - „Aussichtsattraktion“ verkam und höchstens als Auffangsstätte verirrter Golfbälle dient, ist tot und es tut uns al-len jedem Mal emotional weh, optisch mit diesem Anblick konfrontiert zu werden. Unser Präsident, auf diese Problematik

angesprochen, meint jedesmal „Jetzt gibt’s bald eine Lösung“, was nur Kopfschütteln hervorruft. Wir legen auch einige Fotos bei, möchten aber unerkannt bleiben, um weiterhin unbehelligt spielen zu können.(Namen der Red. bekannt)

Anm. der Red.: Ins Gerede kam das Bau-vorhaben seinerzeit auch deswegen, weil es angeblich der „S7“- Südvariante im Wege stand und, wenn natürlich auch alles supersauber ablief, bleibt die Frage, wer hat als Einziger verdient an der Sa-che? Diese Frage muss erlaubt sein. Se-nator Depisch kaufte die Grundstücke zu einem äußerst günstigen landwirtschaft-lichen Preis und bleibt jetzt als einziger Verdiener übrig, was die Fantasie natür-lich enorm beflügelt, aber das kennen wir inzwischen ja: „Wo Tauben sind, fliegen Tauben zu“ und ein Schelm, wer

dabei Bestimmtes denkt. Sogar LH Voves meinte noch vor einigen Monaten: „In ihm vereinigen sich soziales Gewissen und wirtschaftliches Denken. Sie ergeben ein großartiges Gefüge…“ Mit dem wirt-schaftlichen Denken hat er sicher Recht, dass „soziale Gewissen“ vereinigt momen-tan eher die Clubmitglieder… durch seine Unmutsverschuldung. „Ich weiß nicht wo ich binLauf durch die StraßenWas ist hier gewesen?Die Geisterstadt beginntHier tief im OstenWo ist alles Leben?“

(„Clueso“ bürgerlicher Name Thomas Hübner ist deutscher Sänger, Rapper und Songwriter)

Lesermeinung:Geisterstadt

Liebe „FürstenFelder“!

Leserbriefe

Sehr geehrtes Medium „Der FürstenFelder“!

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„Kultur als Haltung gegenüber der Welt“, diese kürzlich bei einem Gespräch von Hans-Magnus Enzenberger mit Gaston Salvator in einem Interview geäußerte Anschauung über eine zu verkommen drohende Kultursituation ist unisono eine, für Fürstenfeld zu übernehmende Feststellung. Und wenn dabei auch über die „Flucht der Gehirne“ diskutiert wur-de, so könnte nichts treffender unsere stadtkulturelle Positionierung und kultu-relle Ausrichtung benennen. Umgedeu-tet hieße das: „Flucht der Gehirne, aber die Körper sind noch in der Stadt geblie-ben…“ Unkultur als Augustini-Kultur, selbst Loipersdorf (u.v.a. Orte) macht mit GR-Franz Gether einstweilen zeitgemä-ßere, kulturelle Höhenflüge, während man hier bei uns mit „Skylight“, einen chronischen Dauerauftrag abgeschlossen zu haben scheint! Wie auch schon leid-lich in unserer Gazette gewälzt, drohte unserem Stadt-Herzstück bis vor kur-zem durch eine „hauptplatzierte“, lausige Emotionsvermittlung (ähnlich dem „Mu-sikantenstadl“ als „neue Stadtkultur“) und durch unsere Ilztaler „Platzhirsche“, qua-si zu einem vorzivilisatorisch-ähnlichen, musikalischen Erlebnispark zu verkom-men. Diese Gefahr scheint abgewendet, die HNO-Ärzte können zuhause bleiben (die Hauptplatzüberdachung kommt zu teuer?!). Das „Schmalz-Event“ soll, wenn überhaupt, nun unten, auf dem Festplatz „Stadt“finden. Das Zeitgleich und paral-lel mit Fragmenten von Doppelbödigkeit durch „Wertschöpfung“ und „Kaufkraft“ durch volle Betten, aber eher zum Scha-den für das Image und kulturelle Anse-hen einer Thermenhauptstadt (spürbar über die Landesgrenzen hinaus) geplan-te „Erlebnis“ soll auch „nur“ mehr 3.000 statt wie bisher 10.000 Besucher anlo-cken. Na klar, Seminno Rossi soll schon „krank“ geschrieben worden sein. Und wenn Ihnen jetzt, „Ohrenschmalz-Ver-sehrter“ Leser die Tasse Tee aus der Hand fällt, die noch immer zu zahlreichen, volksdümmlichen Musikantenstadl-Fans sind überwiegend ein Unterschichten-phänomen und wählt Strache. Der kul-turpolitische Kollateralschaden wurde zwar abgemildert - aber Vorsicht! - wenn man zwischen dem 18. & 20. August ne-ben dem Festplatz über die Kitschgrenze fährt, besteht wegen der Schmalzspur auf der leichten Kurve der Feistritz-Brücke, erhöhte Unfall-Gefahr…

„Lauserzeit“ enthauptet?A p r o p o s : So schön kann Abschied sein – die „Sto-akogler“ gehen nach 43 Jahren in Pension! Und Pfarrer Brei will nun, nachdem er vom hohen Ross (Pferd) gefallen ist, doch kein „richtiger“ Schlagersänger wer-den, sondern im engsten Kreis (also vor’m Altar) singen, bzw. sich mehr um die Seelsorge küm-mern…Ein ehrliches Danke!Die Alternative

für FürstenFelder mit Kulturanspruch:Zwei Konzerte über der Landesgrenze im pittoresken, denkmalgeschützten „Schabhüttl“ in Rudersdorf um € 10.-/pro Konzert. Also € 5,- billiger mit dem Stadtflucht-Ticket ! (Erhältlich unter 0664/93 73 950)

Lejtsim......ist ein Klezmer-Duo, bestehend aus Josef Lackner (Klarinette) und Günther Schöller (Akkordeon). Seit 2009 spielen die beiden Musiker unter dem Namen Lejtsim traditionelle Klezmer-Musik. Lejtsim waren Spielleute zur Zeit des Spätmittelalters und wirkten in den asch-kenasisch-jüdischen Gemeinden entlang den Ufern des Rheins, Mains und der Do-nau. In Osteuropa nannte man im 18. und 19. Jahrhundert professionelle Musiker, die bei jüdischen Hochzeiten und ande-ren Festen spielten, stets Klezmorim. Ihre Musik war in erster Linie traditionelle Tanzmusik. Das 1. Set findet (bei gutem Wetter) im pittoresken Innenhof statt.

19. August 20 Uhr, GH Schabhüttl, Rudersdorf

Refrain ColorWeltmusik aus der Steiermark; Lebendig pulsierend und kraftvoll klingt die Musik der fünfköpfigen Band aus der süd-östlichen Steier-mark, die in jedem Augenblick in die Stimmungen anderer Weltge-genden eintauchen kann. z.B. in jene des Balkans und des Orients bis hinüber nach Amerika. Bis-weilen spürt man eine Art mys-tischer Sehnsucht in ihrer Musik, melodiöses Feingefühl, geschmackvoll in den Groove eingesetzt. „Refrain Color“ brilliert mit den verschiedensten Farb-tönen und verleiht ihrer gleichnamigen ersten CD diesen Anstrich. Die Musik dieser Band lehnt sich an die Traditio-nen verschiedenster Musikkulturen an und schafft damit- ohne sie kopieren zu wollen- eine Synthese zwischen der ge-meinsamen Herkunft und jenen Traditi-

„Das kulturelle Niveau wird permanent runtergeschraubt. Kulturmacher sollen nicht zu den Menschen runtersteigen, sondern sie zu sich auf die Bühne raufho-len. Irgendwann gefällt ihnen der Dreck, der ihnen vorgesetzt wird.“ (Erika Pluhar oft zu Gast im Schabhüttl)

Zorro

20. August 20 Uhr, GH Schabhüttl, Rudersdorf

onen, die man geläufig als „Weltmusik“ bezeichnet.Die steirische Herkunft lässt sich nicht leugnen, trotz der weltmusikalischen Vielfalt, die gespielt wird; Sie schimmert durch in den Stücken, indem sie etwas von den Farben und der Weite der hügeli-gen Landschaft wieder spiegelt. Mit dabei der Instrumentenbauer Stefan Weiss aus Hartl!

KulturkampfTopaktuell!

Topaktuell! Topaktuell!