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Der gläserne Internetnutzer Ist der Mensch das schwache Glied im Datenschutz?

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Der gläserne InternetnutzerIst der Mensch das schwache Glied im Datenschutz?

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Der gläserne Internetnutzer: Ist der Mensch das schwache Glied im Datenschutz?

Das Thema Datenschutz bewegt eine ganze Nation, durchdringt Politik und Gesellschaft gleichermaßen. Digitale Transformation und neue Technologien verändern die Art der Kom-munikation und Information in nahezu allen Bereichen des Alltags. Der Mensch und seine persönlichen Daten werden zur Ware von Marketern und Werbetreibenden. Kaum einem Nutzer ist klar, wie detailliert Websites, Onlinetools und sogar Suchmaschinen Daten nicht nur sammeln, sondern auch gezielt anreichern und weiter verwerten. Und welche Profile des eigenen Tuns damit entstehen, auf welchen fremden Servern diese landen und welche Mächte Zugriff darauf haben. Die zunehmende Überwachung im Internet und die Missach-tung der Privatsphäre seiner Nutzer sind daher aktuelle Themen von größter Wichtigkeit. Die Deutschen sind jedoch größtenteils eher digital unsensible Bürger. Ihnen fehlt das Gefühl dafür, wie das Internet und seine Technologien funktionieren. Ist der Kontrollverlust von Privatsphäre im digitalen Raum eine Frage der Gewöhnung und Verdrängung? Oder eine Frage von Selbstbestimmung und Eigenverantwortung? Was obliegt unserem eigenen Verhalten und was nicht?

Eine Spurensuche.

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Wie werden Daten und Informationen über uns im Internet gesammelt?

Das Internet als ein globales Netzwerk, zusammengesetzt aus vielen kleinen einzelnen Netzwerken, bildet unsere digitale Infrastruktur. In der fortwährenden Vernetzung der Welt ist das Internet zu einem Leitmedium für Kommunikation und Information geworden. Der technologische Fortschritt digitalisiert den Alltag der Menschen und ihr Zuhause immer mehr. Dahinter stehen Algorithmen, die Daten und Informationen identifizieren, kodieren, protokollieren und transportieren. Wenn wir das Internet zum ersten Mal nutzen, dann ist es wie ein weißes Blatt Papier, das mit unserer ganz eigenen Identität beschrieben wird. Durch Suchmaschinenanfragen, Webseitenaufrufe und Clouddienste oder durch das Hinterlegen von Passwörtern oder personenbezogenen Profilen hinterlassen wir unsere Spuren im Web. Inzwischen sind 59,7 Millionen Deutsche online1. Wir beschreiben unser Blatt Papier immer weiter, jeden Tag, denn das Internet vergisst uns nie.

1 = Statista / AGOF daily digital facts, „Anzahl der Internetnutzer und Gesamtbevölkerung ab 10 Jahren in Deutschland“, 2017

Viele Quellen, ein Profil.Wo hinterlassen Nutzer Spuren?

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Mit wem tauschen wir eigentlich Informationen und Daten aus?

Der Duden füllt sich heute mit Begriffen, die Alltag geworden sind und eine digitale Gesell-schaft beschreiben: E-Commerce, Online-Banking, Social Media, Mobile Searching, Internet of Things, Big Data, Augmented Reality und viele mehr. Die Gesellschaft ist digital, wir sind im Zeitalter des Datenstroms angekommen. Für uns sind Daten statisch, wir speichern sie auf Servern oder Festplatten ab, mit oder ohne dem Wissen, dass auf diese zugegriffen werden könnte. Die Wirtschaft nutzt die leicht abrufbaren digitalen Daten hingegen als ein neues Geschäftsmodell. Deren Qualität steht dabei im Mittelpunkt, Daten sind die neue Währung. Ohne zu hinterfragen teilen wir sie vielfach sogar freiwillig mit Suchmaschinen, Onlineshops, Banken und Versicherungen, staatlichen Institutionen, Karriereportalen oder sozialen Medien. Allein durch das Suchen und Klicken tauschen wir Informationen und Kommunikationsdaten aus und sind uns dessen womöglich nicht einmal bewusst. Auch nicht darüber, dass sie für Werbung genutzt werden. Die Platzierung von personalisierten Anzeigen basiert dabei auf unseren spezifischen Suchanfragen. Umsätze, die mit Such-maschinenwerbung generiert werden, nehmen insbesondere auf Smartphones, Tablets und Co. jedes Jahr zu. Heute werden mit Suchmaschinenwerbung jährlich bereits 555,73 Millionen Euro umgesetzt, im Jahr 2021 prognostizieren Marktforscher den Markt sogar auf 830,66 Millionen Euro2.

2 = Statista, „Prognose der Umsätze mit Suchmaschinenwerbung in Deutschland in den Jahren 2015 bis 2021“, 2017

Mit wem teilen wir unsere Daten?

Soziale Netzwerke

uvm.

Gesundheitsinformationen Apps

Online-Shopping

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Mit wem tauschen wir eigentlich Informationen und Daten aus?

Der Duden füllt sich heute mit Begriffen, die Alltag geworden sind und eine digitale Gesell-schaft beschreiben: E-Commerce, Online-Banking, Social Media, Mobile Searching, Internet of Things, Big Data, Augmented Reality und viele mehr. Die Gesellschaft ist digital, wir sind im Zeitalter des Datenstroms angekommen. Für uns sind Daten statisch, wir speichern sie auf Servern oder Festplatten ab, mit oder ohne dem Wissen, dass auf diese zugegriffen werden könnte. Die Wirtschaft nutzt die leicht abrufbaren digitalen Daten hingegen als ein neues Geschäftsmodell. Deren Qualität steht dabei im Mittelpunkt, Daten sind die neue Währung. Ohne zu hinterfragen teilen wir sie vielfach sogar freiwillig mit Suchmaschinen, Onlineshops, Banken und Versicherungen, staatlichen Institutionen, Karriereportalen oder sozialen Medien. Allein durch das Suchen und Klicken tauschen wir Informationen und Kommunikationsdaten aus und sind uns dessen womöglich nicht einmal bewusst. Auch nicht darüber, dass sie für Werbung genutzt werden. Die Platzierung von personalisierten Anzeigen basiert dabei auf unseren spezifischen Suchanfragen. Umsätze, die mit Such-maschinenwerbung generiert werden, nehmen insbesondere auf Smartphones, Tablets und Co. jedes Jahr zu. Heute werden mit Suchmaschinenwerbung jährlich bereits 555,73 Millionen Euro umgesetzt, im Jahr 2021 prognostizieren Marktforscher den Markt sogar auf 830,66 Millionen Euro2.

Warum lassen wir uns von Kopf bis Fuß durchleuchten?

Wenn wir online sind, dann kommunizieren wir in Echtzeit, ohne Verzögerungen. Das heißt, wir geben ab diesem Moment verschiedene Informationen über uns preis und zwar sekündlich. Wir liken und posten auf Facebook, Stayfriends und Twitter. Wir schauen Videos auf YouTube, bei Amazon oder MyVideo. Wir teilen Bilder über Pinterest, WhatsApp oder Flickr. Wir streamen über Netflix und Spotify. Wir verschicken über diverse Messenger unsere Nachrichten. Wir schreiben Emails. Wir teilen unseren Standort. Wir messen unsere Fitness. Die Liste lässt sich immer weiter fortsetzen. All das sind nicht mehr die neuen Kulturgüter der Zukunft, sondern die unserer Gegenwart. Und die nächste Generation steht schon be-reit. Mit den Wearables wie Uhren und Brillen bekommt der Datenstrom eine neue Qualität. Über Sensoren, die mit dem Körper verbunden sind, bildet sich ein neuer Standard der Datenerhebung und -speicherung. Überall und jederzeit werden wir vermessen.

Wir tun das oft freiwillig und absichtlich. Oder?

Müssen wir uns vor uns selbst schützen?

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Welche Kontrollinstanzen gibt es für den Datenschutz im Internet?

Der Schutz und die Sicherheit von persönlichen Daten sind für die Deutschen ein wertvolles Gut. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist die Aufsichtsbehörde für alle Fragen zur IT-Sicherheit. Die wichtigste gesetzliche Grundlage stellt das Bundesda-tenschutzgesetz (BDSG) dar, das die Erhebung, Speicherung, Verarbeitung und Weitergabe von personenbezogenen Daten sowohl online als auch offline regelt. Ein weitaus spezi-elleres Gesetz für das Internet ist das Telemediengesetz (TMG) oder vereinfacht gesagt, das Internetgesetz. Unter Telemedien fallen beispielsweise Suchmaschinen, Webseiten, Online-Shops, Blogs, Emails, Chats, Facebook, Twitter, YouTube oder Online-Banking.

Auch Europa fordert mehr Kontrolle über die persönlichen Daten. Mit der Daten-schutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) der Europäischen Union versucht diese zaghaft, den europäischen Datenschutz zu vereinheitlichen, was auch die Rechte der Internetnutzer stärken würde. Internetunternehmen müssen jetzt aktiv die Zustimmung ihrer Nutzer einho-len, um ihre Daten verwerten zu können. Das Recht auf ein Vergessen(werden) ist also nicht mehr bloße Forderung, sondern eine gesetzliche Regelung. Auch wenn der Vorstoß der EU noch nicht so weit geht wie er aus Nutzersicht müsste, ist die Datenschutz-Grundverord-nung ein Fortschritt in die richtige Richtung. Aber auch die freiwillige Selbstregulierung der Internetunternehmen ist ein erheblicher Bestandteil des Datenschutzes. Es geht dabei um die Allgemeinen Geschäftsbestimmungen (AGB) und Datenschutzbestimmungen. Jedoch gehen wir eher sehr sorglos mit ihnen um. Entweder überfliegen wir sie lediglich und stimmen am Ende doch einfach nur zu oder wir öffnen sie erst gar nicht und überlassen den Anbietern, was sie mit unseren Daten anfangen3.

3 = Statista, „Umgang mit AGB bzw. Datenschutzbestimmungen im Internet in Deutschland“, 2015

Alle schützen den User, aber der …

TMG

EU

BDSG

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Welche Kontrollinstanzen gibt es für den Datenschutz im Internet?

Der Schutz und die Sicherheit von persönlichen Daten sind für die Deutschen ein wertvolles Gut. Das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) ist die Aufsichtsbehörde für alle Fragen zur IT-Sicherheit. Die wichtigste gesetzliche Grundlage stellt das Bundesda-tenschutzgesetz (BDSG) dar, das die Erhebung, Speicherung, Verarbeitung und Weitergabe von personenbezogenen Daten sowohl online als auch offline regelt. Ein weitaus spezi-elleres Gesetz für das Internet ist das Telemediengesetz (TMG) oder vereinfacht gesagt, das Internetgesetz. Unter Telemedien fallen beispielsweise Suchmaschinen, Webseiten, Online-Shops, Blogs, Emails, Chats, Facebook, Twitter, YouTube oder Online-Banking.

Auch Europa fordert mehr Kontrolle über die persönlichen Daten. Mit der Daten-schutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) der Europäischen Union versucht diese zaghaft, den europäischen Datenschutz zu vereinheitlichen, was auch die Rechte der Internetnutzer stärken würde. Internetunternehmen müssen jetzt aktiv die Zustimmung ihrer Nutzer einho-len, um ihre Daten verwerten zu können. Das Recht auf ein Vergessen(werden) ist also nicht mehr bloße Forderung, sondern eine gesetzliche Regelung. Auch wenn der Vorstoß der EU noch nicht so weit geht wie er aus Nutzersicht müsste, ist die Datenschutz-Grundverord-nung ein Fortschritt in die richtige Richtung. Aber auch die freiwillige Selbstregulierung der Internetunternehmen ist ein erheblicher Bestandteil des Datenschutzes. Es geht dabei um die Allgemeinen Geschäftsbestimmungen (AGB) und Datenschutzbestimmungen. Jedoch gehen wir eher sehr sorglos mit ihnen um. Entweder überfliegen wir sie lediglich und stimmen am Ende doch einfach nur zu oder wir öffnen sie erst gar nicht und überlassen den Anbietern, was sie mit unseren Daten anfangen3.

Wonach suchen wir eigentlich genau?

Das Internet ist der virtuelle Raum der unbegrenzten Möglichkeiten. Es ist der Lieferant von Information und Unterhaltung oder auch einfach nur der zentrale Kommunikationsdienst-leister der heutigen Zeit. Information und Kommunikation sind ein digitales Gut geworden. Das Neueste und Aktuellste konsumieren wir heute über die neuen Medien. Die schnelle Informationsbeschaffung, aber auch die vielfältigen Möglichkeiten des einfachen Austauschs von Angeboten und Inhalten lassen typische Verhaltensweisen in der Nutzung des Internets erkennen. Eine beim Marktforschungsinstitut GfK4 in Auftrag gegebene Studie zeigt, dass 40 % der Befragten das Internet primär für die Suche nach Informationen nutzen. 19 % lesen aktuelle Nachrichten, 14 % nutzen das Internet hauptsächlich für Online-Shopping und 14 % für den Austausch über die sozialen Medien. Weiterhin wird das Internet aber auch für Reisebuchungen und das Suchen von Musik, Filmen und Videos genutzt. Wir werden immer schnelllebiger in unseren Bedürfnissen und unserem Konsumverhalten. Sobald wir online sind, können wir im Sekundentakt alle Nachrichten, Informationen und Unterhaltungsange-bote aufsaugen.

4 = GfK eBUS, „Datenschutz im Internet“, Juni/Juli 2017, n=500 Männer und Frauen ab 14 Jahre

Die häufigsten Onlineaktivitäten

40 %19 %14 % 14 %

Informations-suche

… und natürlich Musik-, Video- und Reiseangebotssuche

Online -Shopping

Social Media Nachrichten

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Was ist uns unsere Privatsphäre wert?

Privatsphäre ist ein perfektes Argument, wenn es darum geht, etwas nicht von sich preisge-ben zu wollen. Grundsätzlich sind wir sehr auf Achtsamkeit unseres Privatlebens bedacht. Welche Interessen und Vorlieben wir haben, welche Nachrichten wir lesen, welche Informa-tionen wir suchen, welche Dinge wir kaufen oder einfach wann wir mit wem und worüber sprechen. Das sind intime Bereiche unseres Alltags, die wir für uns behalten und mit engen Vertrauten teilen. Im Internet ist das jedoch anders. Weil wir heute immer digitaler und mobiler sind, sind wir schlicht und einfach zu einer Ansammlung von Daten geworden und teilen sie freizügig mit Unbekannten. Unsere Gewohnheiten, unser Lebensstil, unser Kauf-verhalten sind nur noch Daten, die uns berechenbarer machen. Eine neue Dimension der Vermarktung ist entstanden. Für das Marketing und die Werbung sind wir heute 46,28 Euro wert und in 2021 voraussichtlich 51,00 Euro5. So anonym und privat sind wir dann doch nicht. Aber genau das wollen die Deutschen sein. 4 von 5 Nutzern wollen die Kontrolle über ihre persönlichen Daten behalten und sich sicher im Internet fühlen. Darin sind sich Männer (83 %) und Frauen (81 %) einig. 3 von 5 Nutzern möchten ebenso anonym im Internet sein. Dabei spielt die Verschlüsselung ihrer persönlichen Daten eine wichtige Rolle. Auch hier stimmen Männer (70 %) und Frauen (68 %) überein4. Die Datensammelwut nimmt aber immer weiter zu und verwischt immer mehr die Grenzen des Erlaubten und Nichterlaubten. Am Ende sind wir es, die darüber entscheiden, wie gläsern wir uns machen. Möglichkeiten, seine Privatsphäre besser zu schützen, gibt es zuhauf.

5 = Statista, „Prognose der Umsätze mit Suchmaschinenwerbung pro Internetnutzer in Deutschland in den Jahren 2015 bis 2021“, 2017

4 = GfK eBUS, „Datenschutz im Internet“, Juni/Juli 2017, n=500 Männer und Frauen ab 14 Jahre

Privatsphäre first

4 von 5 Usern möchten die Kontrolle und Hoheit über ihre persönlichen Daten behalten und sich sicher im Internet bewegen.

3 von 5 Usern möchten anonym im Internet sein und bleiben und begrü-ßen die Verschlüsselung ihrer persönlichen Daten.

82 % 70 %

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Was ist uns unsere Privatsphäre wert?

Privatsphäre ist ein perfektes Argument, wenn es darum geht, etwas nicht von sich preisge-ben zu wollen. Grundsätzlich sind wir sehr auf Achtsamkeit unseres Privatlebens bedacht. Welche Interessen und Vorlieben wir haben, welche Nachrichten wir lesen, welche Informa-tionen wir suchen, welche Dinge wir kaufen oder einfach wann wir mit wem und worüber sprechen. Das sind intime Bereiche unseres Alltags, die wir für uns behalten und mit engen Vertrauten teilen. Im Internet ist das jedoch anders. Weil wir heute immer digitaler und mobiler sind, sind wir schlicht und einfach zu einer Ansammlung von Daten geworden und teilen sie freizügig mit Unbekannten. Unsere Gewohnheiten, unser Lebensstil, unser Kauf-verhalten sind nur noch Daten, die uns berechenbarer machen. Eine neue Dimension der Vermarktung ist entstanden. Für das Marketing und die Werbung sind wir heute 46,28 Euro wert und in 2021 voraussichtlich 51,00 Euro5. So anonym und privat sind wir dann doch nicht. Aber genau das wollen die Deutschen sein. 4 von 5 Nutzern wollen die Kontrolle über ihre persönlichen Daten behalten und sich sicher im Internet fühlen. Darin sind sich Männer (83 %) und Frauen (81 %) einig. 3 von 5 Nutzern möchten ebenso anonym im Internet sein. Dabei spielt die Verschlüsselung ihrer persönlichen Daten eine wichtige Rolle. Auch hier stimmen Männer (70 %) und Frauen (68 %) überein4. Die Datensammelwut nimmt aber immer weiter zu und verwischt immer mehr die Grenzen des Erlaubten und Nichterlaubten. Am Ende sind wir es, die darüber entscheiden, wie gläsern wir uns machen. Möglichkeiten, seine Privatsphäre besser zu schützen, gibt es zuhauf.

Was können wir konkret für den Schutz unserer Daten tun?

Haben unsere Daten erst einmal den Weg ins Internet gefunden, können wir sie kaum noch kontrollieren. Das sind die Regeln der digitalen Öffentlichkeit. Die Spuren, die wir im Internet hinterlassen, sind, einfach gesprochen, sehr undurchsichtig. Wie unsere Daten und Informationen für Werbung genutzt werden, da müssen wir ehrlich mit uns sein, wissen wir im Grunde nicht. Betrachten wir allein kostenlose Dienste und Angebote. Den Preis, den wir dafür zahlen, ist nicht materiell, sondern besteht in der Aufgabe unserer Privatsphäre und dem Verlust unserer Autonomie. Daher ist es auch nicht überraschend, dass sich 4 von 5 Nutzern um den Schutz ihrer Privatsphäre zunehmend sorgen4.

Die Manipulation und Filterung von Suchergebnissen sowie die Speicherung von persönli-chen Daten sind deshalb die häufigsten Beweggründe, eine andere Suchmaschine zu nut-zen6. 3 von 4 Nutzern würden eine Alternative vorziehen, wenn ihre Privatsphäre durch diese besser geschützt würde4. Und tatsächlich kann jeder Einzelne von uns mit einigen wenigen Handgriffen schon viel für den Schutz seiner Daten tun:Im Browser: Einfach in den privaten Modus umschalten und regelmäßig Privacy-Schutz-programme ausführen.Bei der Suchmaschine: Jeder sollte eine Suchmaschine nutzen, die unsere Privatsphä-re respektiert und uns ohne andauerndes Tracking und fortwährende Cookies verfolgt.Bei der Auswahl der Dienste: Wo stehen die Server der Anbieter? Was steht in den AGB zum Datenschutz? Bei den eMails: Verschlüsseln ist nicht schwer, viele Dienste bieten das heute an. Ein Klick genügt.

6 = Statista, „Aus welchem Grund nutzt Du eine Alternative zu Google?“, 2017

4 = GfK eBUS, „Datenschutz im Internet“, Juni/Juli 2017, n=500 Männer und Frauen ab 14 Jahre

So ernst wird der Daten-schutz genommen

4 von 5 Usern sorgen sich um den Schutz ihrer Privatsphäre,

3 von 4 Usern würden eine andere Suchmaschine nutzen, um ihre Privatsphäre besser zu schützen

74 %

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Wie ernst ist es uns wirklich mit dem Datenschutz?

Die Debatten über Datenschutz werden nicht allein in der digitalen Welt geführt, sondern auch auf den Straßen Deutschlands. Der technologische Wandel machte die Internetun-ternehmen groß und zum Inhaber von Milliarden von Terabytes an Daten, unseren Daten. Inzwischen wissen wir auch, dass diese irgendwie gesammelt werden. Aber was genau mit unseren Daten passiert, wer sie wie nutzt und wo die Daten gespeichert werden, darüber wird maximal am Rande gesprochen. Aus Datenspuren werden Profile und aus verschie-densten Quellen verknüpft sich ein so exaktes Bild des Nutzers, dass es das eigene Gedächt-nis bisweilen überragt. Gesundheitsdaten, sexuelle und politische Vorlieben, Einkaufsver-halten, soziale Beliebtheit oder Kreditwürdigkeit: Nichts bleibt auf Dauer verborgen und vieles gelangt in falsche Hände, sei es absichtlich oder durch einen Hackerangriff oder ein Datenleck.Die Deutschen müssen sich bewusstmachen, dass sie für ihr Handeln im Internet zuallererst selbst verantwortlich sind. Und hier entsteht eine Ambivalenz im Denken und Handeln, zwi-schen dem digitalen und realen Verhalten. 54 % der Nutzer wollen ihre persönlichen Daten nicht mit Onlineunternehmen teilen4. Sie sprechen sich somit gegen den Datenmissbrauch durch die Akteure im Internet aus. Andererseits möchten 55 % der Nutzer auf ihre Wün-sche und Bedürfnisse vorgefilterte und maßgeschneiderte Angebote erhalten4. So wird der Informationsfluss beeinflusst. Dass das Eine nicht ohne das Andere funktioniert, erscheint paradox. Ist das jetzt Sorglosigkeit, Unwissenheit oder Bequemlichkeit?

4 = GfK eBUS, „Datenschutz im Internet“, Juni/Juli 2017, n=500 Männer und Frauen ab 14 Jahre

Mehr als die Hälfte der User möchten ihre persönlichen Daten nicht mit anderen Onlinehändlern, Suchmaschinen und Co. teilen

3 von 5 Usern möchten dieselben Informationen erhal-ten wie alle anderen

Ebenfalls über die Hälfte der User begrü-ßen aber auch auf sie persona-lisierte und individuell zuge-schnittene Informationen

Ambivalenz beim Schutz der privaten Daten

62 %55 %54 %

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Wie ernst ist es uns wirklich mit dem Datenschutz?

Die Debatten über Datenschutz werden nicht allein in der digitalen Welt geführt, sondern auch auf den Straßen Deutschlands. Der technologische Wandel machte die Internetun-ternehmen groß und zum Inhaber von Milliarden von Terabytes an Daten, unseren Daten. Inzwischen wissen wir auch, dass diese irgendwie gesammelt werden. Aber was genau mit unseren Daten passiert, wer sie wie nutzt und wo die Daten gespeichert werden, darüber wird maximal am Rande gesprochen. Aus Datenspuren werden Profile und aus verschie-densten Quellen verknüpft sich ein so exaktes Bild des Nutzers, dass es das eigene Gedächt-nis bisweilen überragt. Gesundheitsdaten, sexuelle und politische Vorlieben, Einkaufsver-halten, soziale Beliebtheit oder Kreditwürdigkeit: Nichts bleibt auf Dauer verborgen und vieles gelangt in falsche Hände, sei es absichtlich oder durch einen Hackerangriff oder ein Datenleck.Die Deutschen müssen sich bewusstmachen, dass sie für ihr Handeln im Internet zuallererst selbst verantwortlich sind. Und hier entsteht eine Ambivalenz im Denken und Handeln, zwi-schen dem digitalen und realen Verhalten. 54 % der Nutzer wollen ihre persönlichen Daten nicht mit Onlineunternehmen teilen4. Sie sprechen sich somit gegen den Datenmissbrauch durch die Akteure im Internet aus. Andererseits möchten 55 % der Nutzer auf ihre Wün-sche und Bedürfnisse vorgefilterte und maßgeschneiderte Angebote erhalten4. So wird der Informationsfluss beeinflusst. Dass das Eine nicht ohne das Andere funktioniert, erscheint paradox. Ist das jetzt Sorglosigkeit, Unwissenheit oder Bequemlichkeit?

Was bringt uns die Zukunft?

Das Wunderbare am Internet ist seine Schnelllebigkeit und Dauerverfügbarkeit. Es berei-chert und erleichtert unser tägliches Leben. Mit dem weißen Blatt Papier, das wir jeden Tag beschreiben, hinterlassen wir im Internet unsere kleine Biografie, die wir selbst immer weiter mit detaillierten Einträgen vervollständigen. Und viele Akteure im Internet lesen mit, machen sich Notizen und hängen ein Preisschild an unseren Aktenstapel. Wir gehen ziemlich großzügig mit unseren persönlichen Daten um, teilweise wie auf einem Basar. So werden wir zum gläsernen Objekt in der digitalen Welt. Und so gesehen erziehen wir uns selbst zum schwächsten Glied im Datenschutz.

Es ist auch eine Aufgabe des Gesetzgebers, rechtliche Rahmenbedingungen für einen EU-weiten einheitlichen Datenschutz zu schaffen. Erste Signale dafür sind gesetzt, der große Wurf liegt noch vor uns. Privatsphäre und Datenschutz sind bei allen gesetzlichen Schutzversuchen aber immer (auch) das, was wir selbst daraus machen. Unsere moralischen und ethischen Werte, Prinzi-pien und Verhaltensweisen, die wir im realen Leben hochalten, sollten auch in der digitalen Welt Bestand haben. Das Internet darf nicht als Mikrokosmus betrachtet werden, sondern als Erweiterung der realen Welt. Die gesetzlichen Rahmenbedingungen sind gegeben. Die Entwicklung hin zu einem digital mündigen Bürger liegt einerseits in der eigenen Verantwor-tung, andererseits aber auch in der Selbstregulierung der Internetunternehmen. Es ist eine wechselseitige Abhängigkeit, über die der Internetnutzer am Ende selbst entscheidet.

Es gibt sie, die Privatsphäre im Web. Man muss sie nur suchen.

Über Qwant

Qwant ist ein Suchmaschinenanbieter, der die Privatsphäre der Internetnutzer und die Vertraulichkeit ihrer persönlichen Daten bewahrt. Das Unternehmen mit Sitz in Paris wurde 2013 gegründet und unterstützt mit seiner neuen Suchtechnologie die europäische Digitalwirtschaft. Qwant wirft einen neuen, demokratischen Blick auf das Internet, der Datenschutz und Objektivität vereint. Der französische Suchmaschinenanbieter ist die Alternative in Europa zu den bekannten amerikanischen Suchmaschinenanbietern. Weitere Informationen finden Sie unter www.qwant.com/DE.

Was suchen Sie?

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