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Naturschutz-Akademie Hessen
Gemeinsam für die Natur
•Der Grauwolf (Canis lupus)
•- Biologie, Herdenschutz und
Wolfsmanagement-
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Gemeinsam für die Natur
205.12.2017
Systematik
Klasse: Säugetiere (Mammalia)
Ordnung: Raubtiere (Carnivora)
Familie: Hundeartige (Canidae)
Gattung: Wolfs- und Schakalartige
(Canis)
Art: Grauwolf (Canis lupus)
Unterteilung in verschiedene Unterarten:
Die in Deutschland vorkommenden Tiere
gehören zur Unterart des europäischen
Grauwolfes (Canis lupus lupus)©Pixel-mixer/Pixabay.com
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305.12.2017
Körperliche Merkmale
Rüde ♂ Fähe ♀
Schulterhöhe 70 -90 cm 60 -80 cm
Kopf-
Rumpflänge
110 – 150 cm 100 -125 cm
Gewicht 35 – 70 kg 30 - 60 kg
kurze, dreieckige, leicht abgerundete
Ohren
quadratische Erscheinung
gerader Rücken, lange Beine
hängender Schwanz (Rute)
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405.12.2017
Merkmale Fellfärbung
Schwanz mit dunkler Spitze
Helle Schnauze und heller Kehlfleck
Häufig grauer Rücken, dunklerer
Sattelfleck
bräunliche Färbung an Nacken und
Flanken
Wolf oder Hund?
→ Nur von erfahrenen Personen
oder durch eine genetische Analyse
eindeutig bestimmbar!©Pixel-mixer/Pixabay.com
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505.12.2017
Sinnesleistung
Gutes Sehvermögen
Sehr gutes Dämmerungssehen
Rot und grün werden als gelb bzw. grau
wahrgenommen
Bewegte Objekte werden besonders gut
wahrgenommen
Sehr gutes Gehör
Hören über weite Entfernungen
Nehmen Töne bis 40 Kilohertz (Ultra-
schallbereich) wahr (Mensch 20 KHz)
Hervorragender Geruchssinn
Wichtigstes Sinnesorgan
Riechen Beute oder Artgenossen über
weite Entfernung
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605.12.2017
Vorkommen und Verbreitung Besiedelte bis zur Entwicklung der
Landwirtschaft und Weidetierhaltung
fast die gesamte Nordhalbkugel
Europa, Nordamerika, Große Teile
Asiens, Nordafrika
Angepasst an verschiedene
Klimazonen
Gemäßigte Zonen, nordische Tundra,
Halbwüsten Arabiens, Steppengebiete
Zentralasiens
Verfolgung führte zur Ausrottung
Deutschland: Letzter Wolf im Jahr 1904
geschossen
Wiedereinwanderung von Wölfen aus
Ost- und Südeuropa
Historische Verbreitung des Wolfes bis zur Entwicklung der Landwirtschaft und
Weidetierhaltung
Schematische Darstellung nach: Der Wolf, OTUS-VerlagGrafik: © N.Stöveken
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705.12.2017
Wölfe in Europa
Zwischen dem 18. und 20. Jahr-
hundert in Europa fast ausgestorben
In wenigen Rückzugsgebieten konnten
Wölfe überleben
Bildung von unterschiedlichen lokalen
Gruppen (Populationen)
Seit Ende des 20. Jahrhunderts:
Ausbreitung in weiten Teilen Europas
Wölfe in Deutschland gehören
hauptsächliche zur europäischen
Flachland Population
Im Süden Deutschlands auch
sporadische Zuwanderung von Wölfen
der Alpen PopulationWolfsvorkommen in Europa und Unterscheidung in verschiedene Populationen
Schematische Darstellung nach Chapron et. al. (2014), „Recovery of large carnivores in
Europe´s modern human-dominated landscape“Grafik: © N.Stöveken
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805.12.2017
Lebensraum
Habitatgeneralist
Anpassung an unterschiedlichste
Lebensräume
• Wälder, Steppen, Gebirge, Halbwüsten,
Acker- und Heidelandschaften
• In Deutschland bewohnen sie vor allem
Wald-, Gras- und Heidelandschaften in
unzerschnittenen, verkehrsarmen Gebieten
Lebensraumansprüche
Rückzugmöglichkeiten für die
Jungenaufzucht
Ausreichend Beutetiere
• Wölfe sind Nahrungsopportunisten! Sie
leben dort wo Futter ist (soweit sie nicht
gestört/abgeschreckt werden)
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905.12.2017
Nahrung
Hetzjäger: große Huftiere
(Schalenwild)
Hauptnahrung in Deutschland: Rehe,
Rothirsche, Wildschweine, regional
auch Mufflon, Damhirsche oder Gämse
Im geringen Maß auch pflanzliche
Nahrung
Nahrungsopportunisten: Jagen bei
jeder Gelegenheit
Nehmen auch Kadaver an
In Gehegen kann es auch zum töten
mehrerer Tiere kommen
(Surplus killing)Prozentualer Biomasseanteil von Beutetieren an der Nahrung von Wölfen in der Lausitz:
Untersuchungen von 4136 Kothaufen (Losung) aus den Jahren 2002 -2012.
Quelle: Holzapfel M., Kindervater, J., Wagner C. & Ansorge H. (Senckenberg Museum für
Naturkunde Görlitz) http://www.wolfsregion-lausitz.de/index.php/nahrungszusammensetzung
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1005.12.2017
Lebensweise
Sozialverband = Rudel
Familiengruppen: Elterntiere mit
Nachkommen der letzten 1-2 Jahre
Rudelgröße: ca. 3 -11 Wölfe
Alle Rudelmitglieder helfen bei der
Nahrungsbeschaffung und der Aufzucht
der Jungen
Rangfolge meist durch Altersstruktur
vorgegeben
• Blutige Rangkämpfe bei freilebenden
Wölfen selten
Aufnahme fremder Tiere in ein Rudel ist
selten, kann aber vorkommen
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1105.12.2017
Territorien
Revierbildende Wölfe (Paare oder
Rudel) beanspruchen ein Territorium
Grenzen des Reviers werden markiert
• Duftmarken: Kot (Losung), Urin
• Sichtmarken: Scharren, Losung
• Akustischer Marker: Heulen
Reviere werden gegenüber ein-
dringenden fremden Wölfen verteidigt
Größe der Territorien abhängig von der
Nahrungsverfügbarkeit
• Je geringer die Anzahl der Beutetiere pro
Fläche, desto größer die Territorien
• In Mitteleuropa durchschnittlich eine
Fläche von 150 -350 Km2
• Vergleich: Durchschnittliche Größe eines
hessischen Forstamtsbezirkes: 178 Km2
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1205.12.2017
Populationsdynamik
Erwachsene Jungwölfe wandern ab
und versuchen eigene Rudel zu
bilden
• Anzahl der Wölfe pro Rudel bleibt so
relativ konstant
Abwanderung erfolgt meist mit Eintritt
der Geschlechtsreife
• Im Alter von ca. 22 Monaten
Bei guter Nahrungsverfügbarkeit ist
auch eine spätere Abwanderung
möglich
• Vor allem junge Fähen ♀ bleiben häufig
länger und helfen bei der Jungenaufzucht©Pixel-mixer/Pixabay.com
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1305.12.2017
Wandernde (streifende) Wölfe
Wandernde Wölfe sind sehr heimlich
Werden häufig nur durch Zufall gesichtet
Wandern bis zu 30 km/24h
Einige Wölfe legen sehr weite
Strecken zurück
Jungrüde ♂ „Alan“ (Besendert)
• wanderte über 1500 km von Sachsen
durch Polen nach Weißrussland
„Frankfurter“ Wolfsrüde ♂
• Verunglückte 2015 auf der A661 im
Stadtgebiet von Frankfurt/Main
• Stammte aus dem „Gartower“ Rudel aus
dem Landkreis Lüchow-Dannenberg
(Niedersachsen): Entfernung ca. 400 km
Luftlinie
Der Wolfsrüde „Alan“ ist von der Lausitz durch Polen nach Weißrussland gewandert
(blaue Markierung), Ein in Frankfurt/Main verunglückter Jungrüde stammte aus dem
Gartower Rudel (LK Lüchow-Dannenberg/Nds (rote Markierung).
Schematische Darstellung, Quelle Wanderweg Rüde „Alan“: Tagungsband Wölfe in Sachsen“ Grafik: © N.Stöveken
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1405.12.2017
Fortpflanzung
Privileg der Fortpflanzung liegt bei
den Elterntieren
Wolfsfähe ♀ wird nur 1 x Jahr läufig
Paarungszeit in Mitteleuropa: Ende
Februar/Anfang März
Tragzeit: ca. 63 Tage
Setzzeit: Ende April/Anfang Mai
• Wurfstärke: 4-6 Welpen
• Kommen blind und taub zur Welt
• Bleiben die ersten drei Wochen in der
Wurfhöhle
• Säugezeit ca. 6-8 Wochen
• Ausgewachsen mit ca. 10 Monaten
• Geschlechtsreif mit ca. 22 Monaten
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1505.12.2017
Todesursachen und Krankheiten
Häufige Todesursachen:
Verkehrsunfälle, illegale Tötungen,
Krankheiten, Bissverletzungen
Krankheiten:
Verletzungen, Krebs
Virusbedingte Erkrankungen:
• Tollwut, Staupe, Parvovirose,
Aujeszkysche Krankheit (Pseudowut),
Hepatitis contagiosa canis (HCC)
Bakterielle Erkrankungen:
• Leptospirose, Borrelliose
Parasitäre Erkrankungen:
• Sarcoptes-Räude (Grabmilben),
Wurmbefall, Trichinellose
(Quelle: Abfrage der DBBW-Datenbank am 09.10.2017)
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1605.12.2017
Wolf im Recht
Unterliegt dem Naturschutzrecht
Streng geschützte Tierart
Auf Bundes und Landesebene:
• Bundenaturschutzgesetz
• Landesnaturschutzgesetze
Europäische Ebene:
• FFH-Richtlinie (Anhang II und IV)
• EG-Verordnung 338/97 (Anhang A)
Internationale Ebene:
• Berner Konvention (Anhang II)
• Washingtoner Artenschutzabkommen
(CITES)
→ Bei Vergehen: bis zu 5 Jahren
Freiheitsentzug und hohe Geldstrafen
© N.Stöveken
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1705.12.2017
Wölfe in Deutschland und Hessen
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1805.12.2017
Wolfsvorkommen in Deutschland
Monitoringjahr 2015/2016
73 Wolfsterritorien
47 Rudel
22 Paare
4 territoriale Einzeltiere
Reproduktion wurde in 45 der 73
Territorien bestätigt
Insgesamt 175 Welpen
Durchwandernde Wölfe in Hessen,
NRW, Schleswig-Holstein, Baden-
Württemberg
Quelle Daten und Abbildung: DBBW-Datenbank (Abfrage am 02.11.2017)
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1905.12.2017
Hessen: Wolfserwartungsland
Bisher nur Durchzügler oder
territoriale Einzelwölfe
Hessen: Waldreichstes Bundesland
mit hoher Wilddichte
Gute Nahrungsgrundlage
Rotwildbestände haben sich seit 1960
verdoppelt
Wildschweinbestände haben sich seit
1960 verzwölffacht
Wenige unzerschnittene,
verkehrsarme Gebiete
Hohe Tötungsgefahr durch den Verkehr
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2005.12.2017
Wolfsnachweise in Hessen 2008-2015
2008 - 2011: Wolf im Reinhardswald
Territorialer Einzelwolf (Rüde ♂)
01/2011: Verkehrsunfall mit einem Wolf
bei Gießen
Wolfsrüde ♂ überlebte mit einer Bein-
verletzung, wurde 2012 im Westerwald
erschossen
03/2015: Totfund auf der A66 bei Bad
Soden-Salmünster (MKK)
Fähe ♀
04/2015: Totfund auf der A661 im
Stadtgebiet Frankfurts
Rüde ♂
2008 –
2011
2011
20152015
© N.Stöveken
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2105.12.2017
Wolfsnachweise in Hessen 2016-2017
03/2016: Fotofallen-Nachweis in den
Landkreisen Werra-Meißner & Kassel
05/2016: Totfund (Verkehr) in Marburg
Rüde ♂
04/2017: Fotonachweis im Landkreis
Waldeck-Frankenberg
05/2017: Fotonachweis bei Biebertal im
Landkreis Gießen
09/2017: Fotonachweis bei Wald-
Michelbach im Kreis Bergstraße
11/2017: Bestätigte Wolfsrisse im
Odenwaldkreis
2017
2016
2016
2017
2017
© N.Stöveken
2017
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2205.12.2017
Habitateignungsprognose für Hessen
Günstige Lebensraumbedingungen
für einen örtlich verfestigten
Aufenthalt von Wölfen gibt es im:
Kellerwald, Rothaargebirge, Burgwald,
Reinhardswald, Kaufunger Wald, Knüll
Schwarzenborn, Rhön, Wildflecken,
nördl. Vogelsberg, Spessart, südöstl.
Rand des Odenwaldes, Wispertaunus
Ungünstige Bedingungen gibt es vor
allem in der in der Rhein-Main
Tiefebene:
Starke landschaftliche Zerschneidung
Hohe Siedlungsdichte
Mögliche Habitatpräferenzen für Wölfe in Hessen nach Fechter und Storch (2014) (von
rot = weniger günstig bis grün=günstiger)
Abbildung aus: „Wolfsmanagement für Hessen“ (HMUKLV)
Unzerschnittene verkehrsarme
Räume > 50 qkm in Hessen
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2305.12.2017
Herdenschutz für Weidetierhalter
Gute fachliche Praxis des Herdenschutzes
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2405.12.2017
Elektrozäune Anforderungen
Netz- oder Litzenzäune in Verbindung
mit geeignetem Zaungerät und Erdung
Mindesthöhe 90 cm, maximal 25 cm
Abstand zwischen dem Boden und der
untersten Elektro-Litze
Auch unterste Litze muss elektrifiziert sein,
Vegetation unter der Litze kurz halten
Mindestens 3000 Volt Hütespannung in
allen Bereichen der Zaunanlage
Tägliche Kontrolle und Dokumentation
der Hütespannung mittels Zaunprüfer
Zaun muss Weidegebiet allseitig um-
schließen (auch Wassergräben etc.)
© N.Stöveken
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2505.12.2017
Besondere Bedeutung von Elektrozäunen
Wichtigste und effizienteste
Schutzmaßnahme vor Übergriffen
Abschreckung durch nicht tödlichen
aber schmerzhaften Stromimpuls und
daraus resultierender Schockwirkung
Für eine nachhaltige Meidung von
Weidetieren muss jede Berührung
mit dem Zaun schmerzhaft sein
„Annäherung an Nutztiere tut immer weh“
Zäune müssen immer eine aus-
reichende Hütespannung aufweisen
Aufgestellte Elektrozäune sollten auch bei
Nichtbenutzung Strom führen
© N.Stöveken
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2605.12.2017
Anforderungen Festzäune (nicht elektrifiziert)
Durchschlupfsichere Zäune, z.B. aus
Kontengeflecht
Mindesthöhe 120 cm
Möglichst kein fester oberer
Abschluss
Sehr gut gespannter Bodendraht
Möglichst mit Untergrabschutz
Empfehlenswert ist die Aufrüstung
mit stromführenden Drahtlitzen
Regelmäßige Überprüfung der
Funktionalität© N.Stöveken
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2705.12.2017
Verantwortung der Tierhalter
Haltung nach guter fachlicher Praxis,
so dass unter normalen Umständen
und unter Berücksichtigung des
örtlichen Gefahrenpotentials:
Der Ausbruch der Weidetiere von den
Weideflächen verhindert wird
Die Tiere vor äußeren Gefahren
geschützt werden
• Wildernde Hunde, Wildschweine, Luchse,
Wölfe….
© N.Stöveken
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2805.12.2017
Wölfe und Nutztiere: Derzeitige Position der Landesregierung
Information der Weidetierhalter über
Verpflichtung zum Grundschutz nach
guter fachlicher Praxis
Beratungsangebote zum Herden-
schutz in Zeiten von Luchs und Wolf
Grundsätzlich kein Anspruch auf
Schadenersatz
Härtefallausgleich im Einzelfall
denkbar
HALM-Förderung (50.000 €/Jahr) für
„erhöhte Wachsamkeit“© N.Stöveken
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2905.12.2017
Beratungs- und Informationsangebote zum Herdenschutz
Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH)
Beratungsangebot, Überprüfung und Anpassung von Weidezäunen
https://www.llh.hessen.de/
Agrar Informationsdienst, aid
Broschüre „Sichere Weidezäune“, 2016, ISBN:978-3-8308-1221-0
Regierungspräsidien des Bundeslandes Hessen
Zeitlich befristete Ausleihmöglichkeit von modernen Elektrozäunen
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3005.12.2017
WolfsmanagementWölfe in Hessen
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3105.12.2017
Wolfsmanagement in Hessen
Wolfsmonitoring
Sammeln von Information über die
Anwesenheit, die Anzahl und die
Herkunft von Wölfen in Hessen
Schulung und Koordination
ehrenamtlicher Helfer (Sachkundiger)
Information der Bevölkerung
Abbau von Ängsten und potentiellen
Konflikten
Auskunft über behördliches Handeln
z.B. Umgang mit verletzten oder
auffälligen Tieren
→ Soll und muss flexibel gehandhabt
und angepasst werden https://umwelt.hessen.de/sites/default/files/media/hmuelv/wolfsmanagementfuerhessen.pdf
© HMULKV
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3205.12.2017
Mithilfe der Bevölkerung
Jede Sichtung eines wolfsähnlichen
Tieres melden
Schildern Sie Ihre Beobachtung einer
der unten genannten Stellen
Sofern es die Situation gefahrlos
erlaubt, ein Foto- am besten mit
eingeschaltetem GPS- aufnehmen
Wolfshotline:
E-Mail: [email protected]
Wolfshotline: 0611 / 8153999
Wolfsbeauftragte des Landes Hessen:
Susanne Jokisch
E-Mail: [email protected]
Telefon: 0641 / 4991-315
Meldebogen Wolf –Sichtbeobachtung
Bitte mit Foto ausgefüllt an [email protected]
Beobachter: Telefon:
Adresse:
Datum:
Bundesland: Landkreis:
Umstände der Beobachtung:
Autofahrt Fahrradfahrt zu Fuß Jagdansitz Forstarbeiten
Spuren- / Losungssuche anderes:_________________________________________________
Hund dabei?
Uhrzeit:
Dauer:
Abstand: (min: max: m)
Sichtverhältnisse: Art der Beobachtung:
Tag Dämmerung Nacht
klar Regen Nebel Lichtquelle: _________________________
ohne Hilfsmittel Fernglas Spektiv
Kameraobjektiv
Ort der Sichtung: Wald Wiese/Feld Heidefläche Weg Straße
Hof / Garten sonstiges: Waldrand __________________________________________
Ort: (PLZ/Gemeinde/Gemarkung)
Koordinaten:RW /HW (Koordinatensystem:___________) (Möglichst Karte / Skizze beifügen)
Anzahl Tiere: Besondere Kennzeichen (z.B. Halsband):
Größe: Schwanzhaltung: Farbe:
fuchsgroß über dem Rücken helle Abzeichen:
< Dt. Schäferhund hängend: gerade säbelförmig ja
~ Dt. Schäferhund eingeklemmt wo: .
> Dt. Schäferhund unbestimmt nein unbestimmt
Details (Verhalten):
Bemerkungen:
Weitere Hinweise: Spuren Riss(Tierart:___________________) Losung Heulen (Bitte gesonderte Beschreibung ausfüllen)
Dokumentation: Foto Filmaufnahme
Protokolliert
von: am:
Quelle: Im Anhalt an Büro Lupus
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3305.12.2017
Verhalten bei Rissen oder Totfunden
Meldungen helfen Kenntnisse über
die Verbreitung des Wolfes zu
erweitern und Betroffene zu
informieren
Je länger ein Riss liegt, desto
schwieriger wird die Zuordnung des
Verursachers
• Kadaver werden von vielen Tieren
angenommen (Füchse, Wildschweine,
Ratten, versch. Vogelarten)
DNA-Analysen an Rissen nur
auswertbar wenn sie zeitnah erfolgen
• Wolfsbeauftragte des Landes entscheidet
über die Anordnung einer DNA-Analyse
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3405.12.2017
Verhaltensweise bei einer Wolfsbegegnung
Abstand halten, aber nicht wegrennen
Hunde anleinen!
Jagdhunde entsprechend ausrüsten, erst
nach Beginn des Treibens schnallen
Sollte der Wolf sich nicht entfernen:
Laut rufen, in die Hände klatschen, ggf.
mit Knüppel bewaffnen oder mit
Gegenstände werfen
Im Auge behalten aber nicht anstarren,
langsam zurück ziehen und dabei laut
sprechen
Niemals Wölfe füttern!
Keine Lebensmittel, Schlachtabfälle
oder Tierfutter offen liegen lassen
©Pixel-mixer/Pixabay.com
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3505.12.2017
Gefahrenabwehr und verletzte Wölfe Gefahrenfall: Immer Polizei anrufen!
Kann ein Wolf weglaufen, wird er nicht
verfolgt!
Pflege eines verletzten Wolfes ist
tierschutzverträglich nicht möglich!
Nicht lauffähige, verletzte oder
erkrankte Wölfe
Sicherung der Örtlichkeit (Polizei)
Telefonische Abstimmung mit der oberen
Naturschutzbehörde oder der Wolfshotline
Anforderung einer mit der Tötung von
Wirbeltieren vertrauten, sachkundigen
Amtsperson (Amts-/Vollzugshilfe)
Notfalls scharfer Schuss durch Polizei
© N.Stöveken
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3605.12.2017
Umgang mit auffälligen Wölfen
Wölfe sind auffällig wenn:
Ihr Verhalten zu einer Gefährdung eines
Menschen führen kann
Ihr Verhalten zum Akzeptanzverlust führt
und somit der ganzen Population schadet
Sie wiederholt unerwünschtes Verhalten
zeigen, eventuell sogar mit steigender
Intensität
Auffällige Wölfe werden vertrieben
(evtl. besendert)
Ist das nicht möglich, wird er entfernt
Gewaltmonopol liegt beim Staat
(Naturschutzbehörden, Polizei)
©Pixel-mixer/Pixabay.com
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3705.12.2017
Hessische Wolfshotline
E-Mail: [email protected]
Tel.:0611 8153999
In dringenden Fällen zunächst die örtlich
zuständige Polizeidienststelle anrufen
Meldung von Wolfssichtungen und Informationen zu Wölfen in Hessen
Webseite des hessischen Landes-
amtes für Naturschutz, Umwelt und
Geologie (HLNUG): www.hlnug.de/themen/naturschutz/tiere-und-
pflanzen/arten-melden/wolf.html
Aktuelle Informationen über
Wolfsnachweise in Hessen
Allgemeines Beratungsangebot zum
Thema Wolf
Liste der sachkundigen Monitoring-
HelferInnen
Meldebogen Wolfssichtung
Webseite des hessischen Ministeriums
für Umwelt, Klima, Landwirtschaft und
Verbraucherschutz (HMUKLV): www.umweltministerium.hessen.de/umwelt-
natur/naturschutz/arten-biotopschutz/Wolfsmanagement
„Wolfsmanagement für Hessen“
Informationsangebote zur Meldung und
zum Verhalten bei Wolfssichtungen und
Nutztierrissen
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3805.12.2017
Quellenverzeichnis Arbeitskreis Hessenluchs (2017). Wölfe unterwegs. Webseite des Arbeitskreises Hessenluchs. Abgerufen am
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Gemeinsam für die Natur
4005.12.2017
Quellenverzeichnis Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (2017). Hinweise zum Herdenschutz für Weidetierhalter. Broschüre
Herausgegeben durch den Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen (LLH). Stand Januar 2017. www.llh.hessen.de
Ministerium für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg (2010). Wölfe in
Brandenburg. Eine Spurensuche im märkischen Sand. Broschüre des Ministeriums für Ländliche Entwicklung,
Umwelt und Verbraucherschutz des Landes Brandenburg.
NABU, Landesverband Sachsen (2010). Wölfe in Sachsen, Tagungsband zur 2. Wolfstagung des NABU
Sachsen am 26.09.2009 in Bad Muskau..
Pixabay-Bilddatenbank (2017). Kostenlose Bilddatenbank. www.pixabay.com
Wir danken Herrn Ritter, Landesbetrieb Landwirtschaft Hessen für die fachliche Durchsicht.
Herrn Marcel Langthim ([email protected]) danken wir, dass er uns seine Bilder zur
Verfügung stellt.
Naturschutz-Akademie Hessen
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35578 Wetzlar
Tel. 06441/92480-0
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