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Grenzgänger Nr. 95 Dezember 2020 / Jänner 2021 Seite 1 DER GRENZGÄNGER INFORMATIONEN AUS DEM BÖHMISCHEN ERZGEBIRGE Ausgabe 95 Dezember 2020 / Jänner 2021 Themen dieser Ausgabe: Gedenktafel erinnert an Grenzschließung in diesem Jahr Innenraum der Kapelle in Groß Werscheditz eingeweiht Weihnachtsgruß der Heimatgruppe „Glück auf“ Sagen aus dem böhmischen Erzgebirge (Ende) Die Sage vom Gründigmüller in Katharinaberg Schönlind / Krásná Lípa Das Duppauer Gebirge Skifahrer im Erzgebirge Weihnachten im Erzgebirge Pfarrer Gerhard Sammet aus Hohenstollen /Vysoká Štola zum 80. Geburtstag PhDr. Stanislav Burachovič zum 70. Geburtstag Im Herbst fließt der böhmische Nebel über den Erzgebirgskamm, hier östlich von Vejprty / Weipert.

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  • Grenzgänger Nr. 95 Dezember 2020 / Jänner 2021 Seite 1

    DER GRENZGÄNGER

    INFORMATIONEN AUS DEM BÖHMISCHEN ERZGEBIRGE

    Ausgabe 95 Dezember 2020 / Jänner 2021

    Themen dieser Ausgabe:

    ➢ Gedenktafel erinnert an Grenzschließung in diesem Jahr ➢ Innenraum der Kapelle in Groß Werscheditz eingeweiht ➢ Weihnachtsgruß der Heimatgruppe „Glück auf“ ➢ Sagen aus dem böhmischen Erzgebirge (Ende) ➢ Die Sage vom Gründigmüller in Katharinaberg ➢ Schönlind / Krásná Lípa

    ➢ Das Duppauer Gebirge

    ➢ Skifahrer im Erzgebirge

    ➢ Weihnachten im Erzgebirge

    ➢ Pfarrer Gerhard Sammet aus Hohenstollen /Vysoká Štola zum 80. Geburtstag

    ➢ PhDr. Stanislav Burachovič zum 70. Geburtstag

    Im Herbst fließt der böhmische Nebel über den Erzgebirgskamm, hier östlich von Vejprty / Weipert.

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    Liebe Freunde des böhmischen Erzgebirges, das Jahr 2020 neigt sich seinem Ende entgegen. Was war das für ein Jahr! Solch gravierende Einschnitte in das gesamte Leben von uns allen hätte sich die Menschen unserer Region und weltweit niemals vorstellen können und doch wurde es traurige Realität. Das Virus hat die gesamte Welt fest im Griff und auch die Beziehungen zwischen Deutschland und Tschechien auf menschlicher Ebene haben massiv darunter gelitten. Eine nahezu komplette Grenzschließung innerhalb des Schengen-Raumes war unvorstellbar und wurde dennoch im Frühjahr vom tschechischen Staat veranlasst. Massive Beschränkungen im grenzüberschreitenden Reiseverkehr gibt es seit einigen Wochen wieder. So ist der „Kleine Grenzverkehr“ ausgesetzt. Lediglich Verwandten-besuche, Geschäftstermine und medizinische Termine dürfen nach heutigem Stand (26.11.2020) für maximal 24 Stunden ohne Corona-Test erfolgen. Auch Berufspendler haben freie Fahrt. Das wirtschaftliche und kulturelle Leben an der Grenze kam somit erneut zum Erliegen. Wie lange dies so sein wird, hängt von den Infektionszahlen beiderseits der Grenzlinie ab. Diese Situation betrifft natürlich auch mein Engagement. War ich unter normalen Umständen mehrmals in der Woche in Tschechien, so beschränkt sich dies momentan auf eine Fahrt im Monat, die einen geschäftlichen Hintergrund hat. Veranstaltungen waren nur im Winter und in den Sommermonaten möglich. Viele grenzüberschreitende Vereine konnten somit ihre geplanten Aktivitäten nur in sehr begrenztem Umfang realisieren. Aufwändige Vorbereitungen liefen ins Leere. Das ist einerseits frustrierend, andererseits ist die Gesundheit von uns allen bei Nichtbeachtung in Gefahr. Dass dies keine „normale“ Grippe ist, habe ich mittlerweile von einigen Bekannten erfahren, die an Corona erkrank waren. Das Verantwortungsgefühl auch für den Nächsten wurde leider in den letzten Jahrzehnten unterdrückt und wich der Ellenbogenmentalität. Jeder von uns trägt in der jetzigen Situation mit seinem Verhalten auch zum gesundheitlichen Schutz seines Nächsten bei. Wer logisch denkt, kann nicht mit allen politisch, unter Ausschluss der gewählten Parlamente, erlassenen Verfügungen einverstanden sein. Hier ein praktisches Beispiel: Touristische Reisen nach Tschechien sind untersagt. Demnach darf auch niemand in den Erzgebirgswäldern des jeweils anderen, sächsischen oder böhmischen. Nachbarlandes allein oder mit Personen seines Hausstandes wandern, wobei dabei keine Ansteckungsgefahr durch andere Menschen besteht. Da fällt mir spontan ein weiteres unsinniges Beispiel ein. Derzeit ist die Straße zwischen Bärenstein und Hammerunterwiesenthal gesperrt. Es wäre ein geringer Umweg, über Vejprty/Weipert auf böhmischer Seite diese Sperrstrecke zu umfahren und oben in Boží Dar/Gottesgab wieder auf deutsches Gebiet zu gelangen.

    Dabei besteht auch keine Ansteckungsgefahr, wenn man diese Strecke ohne Einkaufsstopp zurücklegt. Die uns bevorstehende Advents- und Weihnachtszeit trägt einen völlig anderen Charakter: keine Weihnachtsmärkte, keine Aufzüge der Bergknappschaften, keine Böhmischen Hirtenmessen in den Kirchen, kein Erlebnisshopping, keine Weihnachtsfeiern. Sicher gehörte dies in den letzten Jahren als fester Bestandteil zum Dezember und war eine existentielle Größe für Händler und Gewerbetreibende sowie für Hoteliers und Gastronomen. Für diese Branchen im Erzgebirge, zu der in der Gesamtheit noch weitere hinzugehören wie Busunternehmer, Reisebüros bis hin zu Fluggesellschaften und Flughafenbetreibern sind dies existentielle Sorgen und Nöte. Ein virtueller erzgebirgischer Weihnachtsmarkt (https://www.dregeno.de/weihnachtsmarkt/) kann dies nicht ansatzweise kompensieren. Und was bedeutet dies für uns, die wir nicht am Weihnachtsgeschäft verdienen? Es wird eine Zeit der Ruhe und Besinnung auf die Wurzeln des Weihnachtsfestes, sofern man sich dem christlichen Glauben nicht verschließt. Schmerzlich sind aber für uns die Kontaktbeschränkungen, denn viele Menschen besuchten in dieser Zeit einander und pflegten Freundschaften und familiäre Bande. Sofern dies möglich ist, sollte man es in diesen schwierigen Wochen und Monaten digital tun. Das ersetzt in keinem Fall die persönlichen Begegnungen, hilft aber, der Vereinsamung und Entfremdung entgegenzuwirken. Viele Freunde in Böhmen, die ich sonst in dieser Zeit besuchte, werde ich nicht sehen können. Das stimmt mich ein Stück weit traurig, aber wir werden künftig persönliche Begegnungen, wenn sie wieder möglich sein werden, viel mehr zu schätzen wissen. Zum Ausklang dieses turbulenten Jahres bedanke ich mich bei allen, die mir dabei halfen, die Seiten mit interessanten und abwechslungsreichen Nachrichten und Informationen, sowie schönen bzw. seltenen Fotos zu füllen und natürlich bei Ihnen, den treuen Abonnenten dieser Online-Zeitschrift. Auch wenn die kommende Zeit nicht planbar sein wird, so versuche ich auch weiterhin, interessante aktuelle und historische Ereignisse aufzuarbeiten und Ihnen auf diesem Wege zu vermitteln. Ich wünsche uns allen eine besinnliche, ruhige und gesegnete Advents- und Weihnachtszeit unter den veränderten äußeren Bedingungen und für das kommende Jahr 2021 viel Gesundheit, Kraft, und Optimismus. Möge es gelingen, die derzeitigen Probleme, die sich bei jedem von uns in einer anderen Form äußern, zu meistern. Bleiben Sie alle gesund und seien Sie herzlich gegrüßt.

    Ihr Ulrich Möckel

    Gedenktafel erinnert an Grenzschließung in diesem Jahr von Ulrich Möckel Seit dem Beitritt Tschechiens zum Schengenraum am 21. Dezember 2007 und dem gleichzeitigen Wegfall der Grenzkontrollen hatte bis zum 13. März 2020 die Grenzline für die Menschen beider Staaten nur noch eine symbolische Bedeutung. Der einschneidende Schritt der Grenzschließung im Zusammenhang mit steigenden

    Infektionszahlen der Covid-19-Pandemie dauerte bis zum 5. Juni. Für viele Menschen im Grenzgebiet war dies eine Erfahrung mit vielen Komplikationen im zwischenmenschlichen Zusammenleben. In kurzen Zeitabständen wurden die Auflagen für Berufspendler

    https://www.dregeno.de/weihnachtsmarkt/

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    geändert und alle nicht in diese Kategorie fallenden Menschen durften die Grenzlinie nicht überschreiten, was von Polizei und Militär auch überwacht wurde. Glücklicherweise funktionierte die Kommunikation auf digitalem Wege weiterhin reibungslos. Von dieser Grenzschließung war auch der aktive Klub Tschechisch-Deutsche Partnerschaft mit seinen Aktivitäten im Raum Olbernhau – Litvínov betroffen. Von den Mitgliedern kam die Idee, sich an der Grenze im sogenannten „Niemandsland“ zu treffen. Ein geschichtsträchtiger Ort ist das Göhrener Tor, ein seit Jahrhunderten genutzter Handelsweg zwischen Neuhausen auf sächsischer und Klíny, dem früheren Göhren auf tschechischer Seite. Dieser Idee folgten noch weitere Einzelpersonen und Gruppen. So wurde die Bürgerinitiative „Samstage für Nachbarschaft“ gegründet. Menschen aller an Tschechien angrenzenden Staaten planten und realisierten Aktivitäten zum Thema „Geschlossene Grenze“. Koordiniert wurden diese über Facebook. Das erste Nachbarschaftstreffen am Göhrener Tor fand am 2. Mai 2020 statt und wurde bis zur Grenzöffnung im 14-tägigen Rhythmus weitergeführt. Bei diesem Grenzpicknick, welches zeitgleich an bis zu 18 Stellen rund um Tschechien stattfand, trafen sich Freunde, Verwandte und Bekannte von beiden Seiten, um ihre Kontakte unter Einhaltung der entsprechenden Vorschriften, in diesen schwierigen Zeiten zu pflegen. Dabei wurden auch neue Freundschaften geschlossen. Im westlichen Erzgebirge war der Hirschenstander Paß bei Jelení ein solcher Treffpunkt.

    Am 11. Oktober versammelten sich etwa 40 Freunde aus Sachsen und Tschechien erneut am Göhrener Tor, um eine Gedenktafel, welche diese schwierige Zeit der Grenzschließung dokumentiert, zu enthüllen. Lars Helbig, Leiter des Klubs Tschechisch-Deutsche Partnerschaft,

    erinnerte in seiner Ansprache an die schwierige Situation jener Wochen und den Zusammenhalt der Menschen beider Staaten. Wörtlich sagte er: „Auch wenn wir mittlerweile wieder vor neuen Herausforderungen stehen, konnten wir doch zeigen, dass wir uns aufeinander verlassen können und miteinander dieselben Ziele verfolgen.“ Peter Hausstein, Bürgermeister von Neuhausen, verwies auf die gute Zusammenarbeit mit Klíny im Bereich von Tourismus und kommunalen Projekten. Vladan Reňák aus Litvínov, der bei dieser Enthüllung als Dolmetscher fungierte, meinte „Wir fühlen uns nicht mehr als Tschechen und Deutsche, wir sind einfach Erzgebirger.“ Diese Aktivitäten an der Grenzlinie erregten auch das Interesse des Tschechischen Nationalmuseums in Prag. Lenka Šaldová, Mitarbeiterin des Nationalmuseums, nahm regelmäßig an

    diesen Treffen teil und dokumentierte die Aktivitäten. Nach der Grenzöffnung wurden Vertreter des Klubs nach Prag eingeladen. Sie übergaben Gegenstände dieser Nachbarschaftstreffen, welche archiviert wurden und künftig bei Sonderausstellungen zu sehen sein werden.

    Innenraum der Kapelle in Groß Werscheditz eingeweiht Text: Måla Richard Šulko, Fotos: Jan Borecký Dank der unermüdlichen Arbeit von Frau Dr. Hana Hnyková vom „Verschönerungsverein Wladarz“ aus Luditz/Žlutice wurde wieder ein Denkmal im östlichen Egerland renoviert. Persönlich vom Pilsner Bischof Mons. Tomáš Holub eingeweihter Innenraum der Kapelle in Groß Werscheditz/Verušice bei Luditz wurde wieder zum

    Zeichen der Zusammenarbeit und Verantwortung gegenüber den Werken unserer gemeinsamen Vorfahren, auch wenn sie Deutsche waren. Um Luditz herum befinden sich hunderte kleine Denkmäler: Kreuze, Marterl, Kapellen, Leichenhallen aber sogar auch ein Taubenschlag. Der im Jahre 2010

    Enthüllung der Informations- und Gedenktafel durch

    Bürgermeister Peter Hausstein (links) und Klubchef

    Lars Helwig (rechts)

    Grenzpicknick mit Spezialitäten aus beiden Ländern

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    gegründete „Verschönerungsverein Wladarz“ nahm sich dieser Kapelle an und nach und nach, wie die Gelder zur Verfügung standen, wurde ihr Innenraum renoviert. Am 2. Oktober 2020 war es soweit: der neu renovierte Innenraum der Kapelle konnte eingeweiht werden. Bei dem letzten Visitationsbesuch des Pilsner Bischofs in Luditz versprach er, dass er persönlich kommt, wenn in der Region etwas einzuweihen ist. Die Renovierung war eine Herausforderung für den Verein. In hunderten ehrenamtlichen Arbeitsstunden wurde von vielen Mitarbeitern zuerst der Innenraum fertiggestellt. Die Kapelle selbst steht in der Mitte der Gemeinde und wurde im 18. Jahrhundert durch einen unbekannten Baumeister errichtet. Sie hat einen rechteckigen Grundriss mit angedeuteter Apsis, abgeschliffenen Ecken und einen barock geschwungenen Giebel mit einer kleinen Nische. Am Walmdach ist ein sechseckiges Glockentürmchen mit offener Laterne und kleiner Zwiebelbedachung. Zur Einweihung kamen etwa 50 Politiker und Persönlichkeiten von nah und fern. Unter ihnen auch

    bekannte Personen: als „Hausherr“ kam der Luditzer Pfarrer P. Petr Řezáč, weiter der Bürgermeister von Buchau, Herr Miroslav Egert, Bürgermeister von Chodau b. Karlsbad Patrik Pizinger, Historiker der Stadt Chodau Herr Miloš Bělohlávek, Herr Jiří Klsák, Archäologe und Historiker des Karlsbader Museums, Jaroslav Vyčichlo von den „Denkmälern und Natur um Karlsbad“ und viele mehr. Weil nicht mehr festzustellen war, wem die Kapelle urstprünglich geweiht war, hat man die Erinnerung an die Schutzengel genutzt, die gerade an diesem Tag, dem 2. Oktober, gefeiert wurde. So weihte man die Kapelle also den Schutzengeln. Einen neuen Schutzengel für den Kapellenaltar schuf der Netschetiner Steinmetz Marcel Stoklasa, welcher auch zu der Einweihung kam, und der eigentliche Akt konnte starten. In seiner Ansprache sprach Bischof Holub über unsere Schutzengel, denn jeder von uns hat einen solchen. Nach der Segnung wurde die Glocke geläutet. Anschließend trafen sich alle auf dem Dorfplatz, wo von den Organisatoren ein Imbiß vorbereitet war.

    Måla Richard Šulko, Bischof Holub, P. Řezáč

    Segnung des Innenraumes.

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    Weihnachtsgruß der

    Heimatgruppe „Glück auf“ Mit einem Bild vom Weihnachtskonzert 2015 in der Aberthamer Kirche wünscht die Heimatgruppe „Glück auf“ – Freunde des Heimatmuseums Stadt und Landkreis Neudek in Augsburg e.V. allen Leserinnen und Lesern ein frohes Weihnachtsfest und ein glückliches Neues Jahr. Es wird sicher lange dauern, bis die Corona-Pandemie vollständig abgeebbt ist und die Aberthamer Kirche mit 240 Besuchern wieder bis auf den letzten Platz gefüllt ist. Bleiben Sie bis dahin alle gesund ! Für den Vorstand:

    Josef Grimm, Herbert Götz, Anita Donderer Ein Weihnachtsgedicht von Pepp Grimm (1899-1961) soll den Gruß abrunden.

    Randnotizen aus Tschechien EU-Rechtsstaatlichkeitsbericht: Strafrechtliche Verfolgung von Korruption in Tschechien unzureichend In Tschechien wird Korruption weiterhin nur unzureichend strafrechtlich verfolgt. Dies geht aus dem ersten Bericht der Europäischen Kommission zur Lage der Rechtsstaatlichkeit in den Mitgliedsstaaten hervor. In diesem kritisiert die Kommission auch, dass die Eigentumsverhältnisse in der tschechischen Medienlandschaft teils unklar seien und Teile der

    Bevölkerung kaum Zugang hätten zu den Angeboten von Nichtregierungsorganisationen. Auf der anderen Seite wird Tschechien für die Unabhängigkeit seiner Justiz gelobt. Im Bereich Justiz äußerte die Kommission am stärksten Bedenken gegenüber Polen und Ungarn. Die EU-Kommission hat erstmals einen Bericht zur Lage der Rechtsstaatlichkeit in allen 27 Mitgliedstaaten vorgestellt. Ziel der jährlich geplanten Analyse soll sein, einen Dialog mit den Mitgliedstaaten über gemeinsame

    Weihnachtskonzert in der voll besetzten Kirche in

    Abertamy/Abertham 2015

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    Grundwerte zu starten. Damit wolle man Probleme in der Zukunft verhindern und die Demokratie stärken, hieß es im Vorfeld. (Radio Prag [RP] 30.9.2020) Deutsch-Tschechischer Zukunftsfonds fördert weitere Projekte Der Deutsch-Tschechische Zukunftsfonds hat weitere Fördergelder in Höhe von knapp 280.000 Euro für 64 Projekte bewilligt. Darüber entschied der Verwaltungsrat des Fonds am Mittwoch in Prag. Ein Teil der Förderung geht an Jugendbegegnungen, diese erhalten erstmals auch Zuschüsse für Sprachanimationen zur spielerischen Annäherung an die Sprache des Nachbarlandes. Mehrere der geplanten Projekte reflektieren die Auseinandersetzung mit dem Holocaust und mit aktuellem Antisemitismus. Dies geschieht anlässlich 75 Jahre Kriegsende. Die Verwaltungsratsvorsitzenden Jindřich Fryč und Martin Kastler bezeichneten es als „beeindruckend, wie beherzt und kreativ Deutsche und Tschechen gemeinsame Projekte in Angriff nehmen, um öffentlich für Werte wie Toleranz und Zivilcourage einzustehen“. (RP 30.9.2020) Wahltrend: Ano siegt in zehn von 13 Kreisen – Linhart als Senator gewählt Nach Auszählung von über 98 Prozent der Stimmen ist die Regierungspartei Ano auf dem besten Wege, erneut als Sieger aus den Kreiswahlen hervorgehen. Noch besser als bei der vorherigen Wahl im Jahr 2016 hat Ano in zehn der 13 Kreise, in denen gewählt wurde, die Nase vorn. Vor vier Jahren siegte Ano in neun Kreisen. In den übrigen drei Regionalparlamenten zeichnet sich jeweils ein anderer Wahlsieger ab: Im Kreis Mittelböhmen ist es die Bürgermeisterpartei Stan, im Kreis Liberec / Reichenberg sind es die Bürgermeister für den Kreis Liberec (SLK), im Kreis Hradec Králové / Königgrätz die Koalition aus Bürgerdemokraten (ODS), Stan und Ostböhmen. Bei der Ergänzungswahl zur oberen Parlamentskammer wurde in einem Drittel der 81 Wahlbezirke gewählt. Hier haben die im Land mitregierenden Sozialdemokraten (ČSSD) die meisten Mandate zu verteidigen. In den drei Prager Wahlbezirken standen die beiden aussichtsreichten Kandidaten, die in einer Stichwahl am kommenden Wochenende gegeneinander antreten, beizeiten fest. Unter den Anwärtern auf ein Senatsmandat sind unter anderem die ehemalige Vorsitzende des Abgeordnetenhauses, die Bürgerdemokratin Miroslava Němcová, der Drehbuchautor David Smoljak und der Direktor der Václav-Havel-Bibliothek, Michael Žantovský. Der ehemalige Bürgermeister von Krásná Lípa, Zbyněk Linhart, steht sogar kurz davor, schon nach der ersten Runde in den Senat einzuziehen. Im Wahlbezirk Děčín / Tetschen liegt er mit über 50 Prozent der Stimmen vorn. Die Wahlbeteiligung lag den vorläufigen Daten zufolge bei 37,8 Prozent. Die ersten zuverlässigen Wahlergebnisse werden für Samstagabend gegen 19 Uhr erwartet. (RP 3.10.2020) Institut: Feldmaus-Plage in Tschechien größer als vor einem Jahr Die Feldmaus-Plage in Tschechien war im September noch größer als im vergangenen Jahr. Das geht aus den Daten des Zentralen landwirtschaftlichen Kontroll- und Versuchsinstituts (ÚKZÚZ) hervor. Demnach seien in diesem Jahr 1059 aktive Ausgänge aus Erdhöhlen pro Hektar registriert worden, vor einem Jahr im September waren es nur 678 aktive Höhlenausgänge gewesen.

    Besonders gefährdet sind die Felder im Kreis Mittelböhmen und im Kreis Ústí nad Labem / Aussig. Hier wird an einigen Orten das Vorkommen von Schädlingen um das 20-fache des kritischen Punkts überschritten. Ein erhebliches Risiko droht auch in den Kreisen Pardubice und Hradec Králové / Königgrätz. Das Institut hat daher empfohlen, keine Zwischenfrüchte auszusäen. Das Institut hatte zudem Anfang September den außerordentlichen Einsatz von Rattengift zur Bekämpfung der Feldmäuse gestattet. Die tschechische Gesellschaft für Ornithologie warnte hingegen davor, dass die Nutzung von Rattengift auch den Bestand des vom Aussterben bedrohten Steinkauzes gefährde. (RP 4.10.2020) Zentralbank gibt Gedenkbanknoten zu ehemaligen Volkswirten heraus Die Tschechische Nationalbank (ČNB) will im ersten Halbjahr des Jahres 2022 eine Gedenkbanknote mit dem Porträt des ehemaligen tschechoslowakischen Finanzministers Karel Engliš herausgeben. Am Mittwoch stellte sie dazu den Entwurf für einen 100-Kronen-Schein vor. Der eigentliche Anlass war die feierliche Präsentation einer goldenen Gedenkmünze mit dem Motiv der Burg Buchlov. Diese Münze hat den Nominalwert von 5000 Kronen (185 Euro). Darüber hinaus plant die Zentralbank die Herausgabe einer weiteren Gedenkbanknote im Jahr 2026. Darauf wird das Porträt des Bankers und ersten Gouverneurs der Tschechoslowakischen Nationalbank, Vilém Pospíšil, zu sehen sein. Die Herausgabe erfolgt anlässlich des 100. Gründungstages dieser Bank, erklärte der amtierende Gouverneur der tschechischen Nationalbank, Jiří Rusnok. Die erste Gedenkbanknote gab die Zentralbank im Jahr 2019 heraus. Auf ihr verewigt ist das Porträt von Alois Rašín, dem ersten Finanzminister der Tschechoslowakei. (RP 7.10.2020) Regierung und Energiekonzern ČEZ vereinbaren Steigerung der Energieeffizienz Die tschechische Regierung und der Energiekonzern ČEZ werden am Donnerstag einen Vertrag zur Steigerung der Energieeffizienz sowie Maßnahmen zur Energieeinsparung unterzeichnen. Dazu kommt der Minister für Industrie und Handel, Karel Havlíček (parteilos), mit dem ČEZ-Direktor Daniel Beneš zusammen. Ein Regierungsbericht vom Montag bilanziert Mängel bei der Erfüllung der energiepolitischen Ziele. Demnach entspricht Tschechien immer noch nicht den EU-Vorgaben zur Energieeinsparung für den Zeitraum 2014-2020. Für das Land wurden Einsparungen von 204,4 Petajoule (PJ) festgelegt. Bis 2019 erreichte man hierzulande aber nur 98 PJ. Bei der Einreichung des Abschlussberichts in Brüssel im nächsten Jahr drohen Tschechien daher Sanktionen. (RP 8.10.2020) Hohe Zahl von Unternehmensschließungen im September Im September wurden in Tschechien 9489 Unternehmen aufgegeben. Das ist die höchste Monatszahl seit März, als wegen der Corona-Krise zum ersten Mal der Notstand ausgerufen wurde. Sie lag um 20 Prozent höher als im Vormonat August und um 50 Prozent höher als im September des vergangenen Jahres. Darüber informierte am Donnerstag die Gesellschaft CRIF. Gleichzeitig wurden im September dieses Jahres 5817 neue Unternehmen in Tschechien angemeldet. 1887

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    Menschen beendeten regulär ihre unternehmerische Tätigkeit. (RP 8.10.2020) Umweltministerium startet Rettungsprogramm für Becherglocke Das tschechische Umweltministerium hat ein Rettungsprogramm für die Becherglocke gestartet. Die Pflanze aus der Gattung der Glockenblumengewächse ist in Tschechien bedroht. Laut dem Ministerium wächst die Becherglocke nur noch an sechs Orten im Land. Die Blume mag vor allem lichte Wälder. Zu den Rettungsmaßnahmen gehören nach Informationen des Ministeriums, an den Verbreitungsorten der Becherglocke den Bewuchs auszudünnen und einen Wildschutz aufzubauen. Zudem sollen in Gärtnereien wegen der Samen einige Exemplare gezüchtet werden. Die Becherglocke wächst in Tschechien zum Beispiel noch im Böhmischen Mittelgebirge, in der Nähe der Burgruine Vražba in Ostböhmen und am Rand des mittelböhmischen Elbtals. (RP 9.10.2020) Deutsch-tschechische Gedenktafel zur Grenzschließung im Frühjahr 2020 enthüllt Auf dem Rastplatz „Klínská brána“ / „Göhrener Tor“ an der grünen deutsch-tschechischen Grenze wurde am Sonntag vom Klub česko-německého partnerství / Klub Tschechisch-Deutsche Partnerschaft eine Informationstafel enthüllt. Sie erinnert an die Grenzschließung im Zuge der Corona-Krise im Frühling dieses Jahres. An der Veranstaltung im kleinen Kreis nahmen etwa 40 Personen teil. Auf der Tafel steht geschrieben, dass die Grenzschließung die zwischenmenschlichen Beziehungen, Freundschaften und die wirtschaftliche Zusammenarbeit beider Staaten belastet hat. Klub-Mitglied Lenka Šaldová sagte der Presseagentur ČTK, dass es nicht wieder zu einem solchen Schritt kommen dürfe. Böhmen und Sachsen sei für viele Menschen eine Region und die Grenze gar nicht mehr zu bemerken. (RP 11.10.2020) Arnika: Ausstoß umweltverschmutzender Stoffe ging 2019 zurück Die Umweltorganisation Arnika hat im vergangenen Jahr einen Rückgang der Menge der von ihr am meisten überwachten Luftschadstoffe im Vergleich zu 2018 verzeichnet. Eine der Ausnahmen sind die Quecksilberemissionen. Die Ranglisten für 2019 wurden am Donnerstag auf einer Online-Pressekonferenz vorgestellt, die entsprechenden Daten basieren aus dem Integrierten Verschmutzungsregister (IRZ). Das Chemiewerk Spolana im mittelböhmischen Neratovice war im vergangenen Jahr schon zum sechsten Male der größte Umweltverschmutzer in Tschechien, was den Ausstoß von gesundheitsgefährdenden Stoffen betrifft, sagte der Leiter des Programms Giftstoffe und Abfälle bei Arnika, Jindřich Petrlík. Das Unternehmen gab dazu an, dass es der einzige Hersteller von Caprolactam in der Tschechischen Republik ist, was sich in der Rangliste aufgrund der Art der verwendeten Rohstoffe und Chemikalien widerspiegele. (RP 15.10.2020) Fotoaufnahmen bestätigen Vorkommen des Wolfes im Adlergebirge Eine Fotofalle im Adlergebirge hat zum ersten Male das neuzeitliche und dauerhafte Vorkommen des Wolfes in dieser Region bestätigt. Die Aufnahmen mit dem Raubtier

    wurden Ende August und Ende September an zwei verschiedenen Orten unweit der tschechisch-polnischen Grenze geschossen. In der Gegend können schon länger zwei Einzeltiere leben, wahrscheinlich handelt es sich um ein grenzüberschreitendes Vorkommen. Das sagten Vertreter des Umweltverbands Hnutí Duha (Bewegung Regenbogen), die die Tiere mit Hilfe sogenannter Wolfspatrouillen in Tschechien überwacht, am Donnerstag gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK. Wolfsspuren sind im Adlergebirge wiederholt schon über mehrere Jahre entdeckt worden, doch bisher deuteten sie nur auf einen sporadischen Aufenthalt des Wolfes in dieser Bergregion hin. Jetzt geht man davon aus, dass er hier auch sein Jagdrevier hat. (RP 16.10.2020) Rechnungshof kritisiert ziellosen Einsatz von EU-Geldern in Tschechien Der Rechnungshof hat beanstandet, dass Tschechien die Subventionen der EU ohne Strategie einsetzt. Weder im Verkehrswesen, der Industrie, den sozialen Diensten, der Landwirtschaft oder dem Umweltschutz seien Ziele für die Verwendung der Gelder formuliert, heißt es im Jahresbericht des Rechnungshofs zum Einsatz von EU-Subventionen. Dieses Manko verhindere auch, dass die Effizienz der Mittel bewertet werden könne, hieß es. In seinem Bericht kritisiert der Rechnungshof zudem die komplizierten Genehmigungsverfahren für den Einsatz von Geldern aus Brüssel. Dies halte besonders kleine und mittelständische Unternehmen von Anträgen ab, sagte eine Sprecherin der Prüfungsinstitution. (RP 18.10.2020) Maria-Theresien-Denkmal wird in Prag enthüllt Im Park in der Nähe der Prager Burg wurde am Dienstag ein Denkmal der Habsburger Herrscherin Maria Theresia feierlich enthüllt. Dazu kam es genau 280 Jahre nach ihrer Thronbesteigung am 20. Oktober 1740. Maria Theresia regierte die Habsburgermonarchie von 1740 bis 1780, 1743 wurde sie zur Königin von Böhmen gekrönt. Es handelt sich um das erste Denkmal der österreichischen Erzherzogin und böhmischen Königin in Tschechien. Das Standbild wurde von dem Bildhauer Jan Kovářík und dem Architekten Jan Proksa entworfen. Das Rathaus des sechsten Prager Stadtbezirks hat etwa 3,6 Millionen Kronen (rund 133 Tausend Euro) dafür bezahlt. (RP 20.10.2020) Tschechischer Baum des Jahres ist Apfelbaum von Machov Der tschechische Baum des Jahres 2020 ist ein Apfelbaum aus dem ostböhmischen Machov. Der Baum ist über 70 Jahre alt und steht im Garten der dortigen Gaststätte U Lindmanů direkt an der tschechisch-polnischen Grenze. Er gilt als Symbol des dortigen Nachbarschaftslebens, der Traditionen und der Nachhaltigkeit. Der Wettbewerb wurde zum 19. Mal von der Stiftung Nadace Partnerství ausgeschrieben. In der Online-Umfrage gaben mehr als 5800 Menschen ihre Stimmen ab. Erst zum zweiten Mal wurde ein Obstbaum zum Sieger gekürt. Der Apfelbaum von Machov wird Tschechien in der internationalen Umfrage Europäischer Baum des Jahres repräsentieren. Darin siegte im vergangenen Jahr eine Kiefer aus Chudobín ebenfalls in der Region Ostböhmens. (RP 21.10.2020)

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    Banken-Assoziation: Tschechische Wirtschaft schrumpft dieses Jahr um acht Prozent Die Tschechische Banken-Assoziation erwartet laut ihrer neuesten Prognose in diesem Jahr einen Rückgang der hiesigen Wirtschaft um acht Prozent, verursacht durch die Corona-Krise. Im kommenden Jahr wird die Ökonomie des Landes nach den Schätzungen nur um ein bis zwei Prozent wachsen, da sich die Einschränkungen während der aktuellen zweiten Corona-Welle auch 2021 noch auswirken werden. Die Assoziation hat darüber am Donnerstag in einer Online-Pressekonferenz informiert. In seiner Prognose vom Juli hatte der Verband noch mit einem Minus von 7,5 Prozent für dieses und einem Plus von 5,3 Prozent für nächstes Jahr gerechnet. Weiter hieß es, dass die landesweite Wirtschaft erst wieder 2023 zu dem Leistungsniveau zurückkehren werde, das vor Ausbruch der Corona-Pandemie geherrscht hat. (RP 29.10.2020) Holzkirche aus 17. Jahrhundert in Prag abgebrannt Am Mittwoch ist im Prager Kinsky-Garten die hölzerne Michaelskirche abgebrannt. Das Feuer hatte einen Großteil des Bauwerks inklusive der drei Türme erfasst und ließ das Dach teilweise einstürzen. Die Brandursache sowie die Höhe des Schadens sind noch unbekannt. Das unter Denkmalschutz stehende Objekt, das oft auch „Karpatenkirche“ genannt wurde, stand ursprünglich im Ort Welyki Lutschky im Westen der Ukraine. In der Zeit zwischen den Weltkriegen, als die Karpatenukraine zur Tschechoslowakei gehörte, wurde die Kirche am Originalort abgebaut und 1929 in Prag wiederaufgebaut. Der Prager Magistrat hat nach dem Unglück eine öffentliche Sammlung zur Erneuerung des Bauwerks veranlasst. (RP 29.10.2020) Polizei: Tschechien ist strategischer Ort organisierter Kriminalität aus dem Ausland Die Tschechische Republik ist laut der Polizei ein strategischer Ort für ausländische Gangs des organisierten Verbrechens. Die Polizeizentrale für den Kampf gegen organisiertes Verbrechen (NCOZ) hat ihren aktuellen Bericht am Mittwoch veröffentlicht. Demzufolge würden finanzielle Mittel unter dem Vorwand von Investitionen und der unternehmerischen Tätigkeit nach Tschechien überwiesen, die in der Kriminalität im Ausland ihre Herkunft hätten. Das Risiko des Durchdringens dieses sogenannten toxischen Kapitals in das Bankensystem über tschechische Banken bedrohe erheblich die internationale Stellung der Tschechischen Republik, warnt die Polizei. (RP 4.11.2020) Rechnungshof kritisiert geringe Fortschritte bei Suche nach Atommüllendlager Laut einem Bericht des Rechnungshofs sind in Tschechien bereits über 1,8 Milliarden Kronen (68 Millionen Euro) für die Suche nach einem Atommüllendlager ausgegeben worden. Dabei sei aber auch nach 23 Jahren noch nicht klar, wo dieses Lager angelegt werden könnte, kritisiert die Aufsichtsbehörde. Nach den aktuellen Plänen des Ministeriums für Industrie und Handel soll bis 2025 der Ort für das Endlager ausgewählt sein. Der ursprüngliche Termin war bereits 2015 verstrichen, weil bisher keine der betroffenen Gemeinden dem Bau eines Lagers zugestimmt hat. Laut dem Rechnungshof fehlen aber auch genaue zeitliche Vorgaben für die Arbeit des zuständigen Amtes für Atommülllager. (RP 9.11.2020)

    Studie: Investition in Kohleausstieg in Tschechien wird sich auszahlen Bedeutende Investitionen in die Abkehr vom Kohleverbrauch in Tschechien werden sich langfristig auszahlen und amortisieren, da sie Unternehmen und Haushalten helfen werden, ihre Betriebskosten zu senken. Dieses Fazit zieht eine aktuelle Studie über mögliche Wege zur Dekarbonisierung für die wichtigsten Wirtschaftszweige in Tschechien, die von der Beratungsfirma McKinsey erarbeitet wurde. Der Studie zufolge kann die Tschechische Republik die EU-Vorgabe erfüllen, die Treibhausgasemissionen bis 2030 um 55 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 zu senken. Nach McKinseys effektivem Szenario würde dies zusätzliche Investitionen von 500 Milliarden Kronen (18,9 Milliarden Euro) erfordern, das hieße etwa ein Prozent des Bruttoinlandsprodukts in den nächsten zehn Jahren. Eine große Bedrohung für die Erreichung der Emissionsziele bis 2030 sei jedoch die derzeitige Borkenkäferplage. Sie führe dazu, dass tschechische Wälder zu einer bedeutenden Quelle von Treibhausgasen werden, erklärte der Partner des Prager McKinsey-Büros, Viktor Hanzlík. (RP 12.11.2020) Umfrage: Havel sieht über die Hälfte der Tschechen als besten Präsidenten an Laut einer Umfrage der Meinungsforschungsagentur Stem/Mark ist der ehemalige Dissident und Dichter Václav Havel in Tschechien der beliebteste Präsident des Landes der Nach-Wende-Zeit. Für ihn votierte mehr als die Hälfte der Befragten. Die zweitbeste Bewertung bekam Václav Klaus, Havels Nachfolger im Amt. Erst an dritter und letzter Stelle liegt das amtierende Staatsoberhaupt Miloš Zeman. Václav Havel als besten Präsidenten seit der Samtenen Revolution von 1989 bezeichneten 58 Prozent der Umfrageteilnehmer. 13 Prozent stuften ihn auf Platz zwei ein, und ein ungefähr genauso großer Anteil an Menschen war der Ansicht, dass Havel der schlechteste Staatschef dieses Trios nach 1989 gewesen sei. (RP 16.11.2020) Mindestlohn steigt im Januar auf 15.200 Kronen Der monatliche Mindestlohn in Tschechien wird ab Januar um 600 Kronen (22,67 Euro) auf 15.200 Kronen (575 Euro) angehoben. Das hat die Regierung am Montag beschlossen. Die Ministerin für Arbeit und Soziales, Jana Maláčová (Sozialdemokraten), sagte gegenüber der Presseagentur ČTK, dass ihre Partei für einen höheren Zuschlag keine Mehrheit im Kabinett erringen konnte. Laut dem Minister für Industrie und Handel, Karel Havlíček (parteilos), ist die Einigung ein Kompromiss, der der derzeitigen wirtschaftlichen Lage im Land entspreche. Zuletzt wurde der Mindestlohn im Januar dieses Jahres um damals 1250 Kronen (47 Euro) erhöht. Der aktuelle Wert entspricht einem Stundenlohn von 87,30 Kronen (3,30 Euro) bei einer Vollzeitstelle. Die Arbeitgeber kritisieren die erneute Anhebung mit der Begründung, sie würde zu einer Erhöhung der Verbraucherpreise führen. (RP 17.11.2020) Mehr Kontrollen an der tschechisch-sächsischen Grenze Wer aus Tschechien in Richtung Sachsen fährt, muss seit Dienstag mit vermehrten Polizeikontrollen rechnen. Der Grund sind die Einschränkungen des kleinen Grenzverkehrs. Seit Dienstag besteht bereits nach einem 12-stündigen Aufenthalt in Tschechien eine

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    Quarantänepflicht. Ausnahmen gelten weiterhin für Berufspendler und Wege aus gesundheitlichen Gründen. Die Leitung der sächsischen Polizei teilte der Presseagentur ČTK mit, dass die Grenze aber weiter geöffnet bleibt und keine regelmäßigen Kontrollen eingeführt wurden. Wer gegen die Quarantänepflicht in Sachsen verstößt, kann mit einer Geldstrafe von mehreren Tausend Euro belegt werden. Direkt bei einer Polizeikontrolle werden aber keine Strafen verhängt, sie sind Sache des Landesgesundheitsamtes. (RP 17.11.2020) Rentner bekommen im Dezember einmaligen Zuschuss von 5000 Kronen Alle Rentner Tschechiens bekommen im Dezember einmalig 5000 Kronen (190 Euro) ausgezahlt. Präsident Miloš Zeman hat am Donnerstag einen entsprechenden Gesetzesvorschlag der Regierung unterschrieben. Den Zuschuss bekommen alle Empfänger der Altersrente, aber auch der Invaliden- und Hinterbliebenenrente. Die Regierung von Andrej Babiš (Partei Ano) begründet die Auszahlung mit schnell steigenden Preisen und zusätzlichen Ausgaben, die für Senioren in der Corona-Krise bei der Anschaffung von Schutz- und Desinfektionsmitteln angefallen sind. Die Kosten für den Staatshaushalt werden auf 15 Milliarden Kronen (570 Millionen Euro) geschätzt. Weil die Regierung den Gesetzesentwurf unmittelbar vor den Kreis- und Senatswahlen vorgelegt hat, kritisiert die Opposition ihn als Wählerbestechung. (RP 19.11.2020) Lohnzuwachs in Tschechien am rasantesten in Mitteleuropa Die Löhne in Tschechien sind im letzten Jahrzehnt um 51 Prozent gestiegen. Der Lohnzuwachs war somit doppelt so stark als in den Nachbarländern Deutschland und der Slowakei. Das ergibt sich aus einer Analyse der Broker-Firma Purple Trading. Die Ergebnisse wurden am Sonntag von der Nachrichtenagentur ČTK veröffentlicht. Nominal liegt Tschechien allerdings weit hinter Deutschland. Dort beträgt der monatliche Bruttolohn 3.994 Euro (106.436 Kronen), das ist um 193 Prozent mehr als

    hierzulande. In Tschechien verdient man im Durchschnitt monatlich 34.271 Kronen (1286 Euro). Der stake Lohnzuwachs geht laut der Analyse auf eine angespannte Lage auf dem Arbeitsmarkt sowie eine relativ hohe Inflation zurück. Diese liegt in Tschechien bei 2,9 Prozent. (RP 22.11.2020) Lebensmittelsammlung mit einem neuen Rekord Bei der jährlichen Lebensmittelsammlung im Herbst wurden insgesamt 396 Tonnen Nahrungsmittel und 44 Tonnen Drogeriewaren zusammengetragen. Dies ist ein neuer Rekord, wie die Direktorin des tschechischen Verbandes der Lebensmittelbanken, Veronika Láchová, in einem Pressebericht bestätigte. Die Organisation der Sammlung war in diesem Jahr schwieriger, coronabedingt beteiligten sich nur 600 Freiwillige daran, im vergangenen Jahr waren es 4000 Helfer. In die Spendenaktion sind 603 Einzelhandelsgeschäfte und zwei E-Shops eingebunden, in den letztgenannten wird sie noch fortgesetzt. Laut den Organisatoren ist die Bedeutung der Sammlung in diesem Jahr gestiegen, da in Folge der Corona-Pandemie die Zahl der Bedürftigen gestiegen sei und die Lager der Lebensmittelbanken leer geworden seien. (RP 22.11.2020) Tschechische Post will über 2300 Stellen abbauen Die Tschechische Post plant, bis zum 1. März des kommenden Jahres 2371 Stellen abzubauen. Im Zuge dessen sollen 1500 Mitarbeiter entlassen werden. Ein Teil der zu streichenden Positionen ist derzeit nicht besetzt. Den von der Entlassung betroffenen Mitarbeitern sollen Umschulungskurse angeboten werden. Darüber informierte der Sprecher der Post, Matyáš Vitík, am Montag die Presseagentur ČTK. Das staatliche Unternehmen beschäftigt fast 29.000 Menschen. Der Stellenabbau wird vom Gewerkschaftsausschuss der Post kritisiert. Er sei aber laut Vitík Teil einer mittelfristigen Strategie, nach der die Post bis 2025 insgesamt 7000 Arbeitsplätze streichen will. Sie sollen ersetzt werden durch den Einsatz moderner Technologien und die Schaffung neuer, qualifizierter Stellen, so Vitík weiter. (RP 23.11.2020)

    Böhmisches im Internet Radio Prag hat auch in diesem Monat wieder viele ausführlichere, interessante Berichte erarbeitet, deren Themen in Deutschland kaum publiziert wurden. Deshalb hier eine Auswahl. Welches Thema dabei behandelt wird, ersehen Sie aus dem letzten Teil der aufgeführten Adresse. https://deutsch.radio.cz/tschechien-im-eu-bericht-defizite-bei-korruptionsbekaempfung-aber-lob-fuer-8695934

    https://deutsch.radio.cz/tschechische-wirtschaft-im-zweiten-quartal-um-109-prozent-geschrumpft-8696036

    https://deutsch.radio.cz/kind-der-wiedervereinigung-deutsche-schule-prag-entstand-vor-30-jahren-8696071

    https://deutsch.radio.cz/wahlen-ano-siegt-zehn-von-13-kreisen-babis-angenehm-ueberrascht-8696157

    https://deutsch.radio.cz/wahlsieger-ano-zunehmend-isoliert-opposition-wittert-chance-fuer-wahl-2021-8696198

    https://deutsch.radio.cz/der-andere-blick-auf-cheb-und-waldsassen-8696297

    https://deutsch.radio.cz/tschechiens-staatsverschuldung-so-hoch-wie-zuletzt-vor-20-jahren-8696267

    https://deutsch.radio.cz/budweiser-brauerei-feiert-125-jubilaeum-8696374

    https://deutsch.radio.cz/serum-gegen-krebs-dem-tschechen-beteiligt-waren-hat-erster-patient-erhalten-8696616

    https://deutsch.radio.cz/gesund-oder-lecker-gute-ernaehrung-wird-den-tschechen-immer-wichtiger-8696737

    https://deutsch.radio.cz/wiederentdeckte-familiengeschichte-einer-kiste-8696714

    https://deutsch.radio.cz/tschechien-im-eu-bericht-defizite-bei-korruptionsbekaempfung-aber-lob-fuer-8695934https://deutsch.radio.cz/tschechische-wirtschaft-im-zweiten-quartal-um-109-prozent-geschrumpft-8696036https://deutsch.radio.cz/kind-der-wiedervereinigung-deutsche-schule-prag-entstand-vor-30-jahren-8696071https://deutsch.radio.cz/wahlen-ano-siegt-zehn-von-13-kreisen-babis-angenehm-ueberrascht-8696157https://deutsch.radio.cz/wahlsieger-ano-zunehmend-isoliert-opposition-wittert-chance-fuer-wahl-2021-8696198https://deutsch.radio.cz/der-andere-blick-auf-cheb-und-waldsassen-8696297https://deutsch.radio.cz/tschechiens-staatsverschuldung-so-hoch-wie-zuletzt-vor-20-jahren-8696267https://deutsch.radio.cz/budweiser-brauerei-feiert-125-jubilaeum-8696374https://deutsch.radio.cz/serum-gegen-krebs-dem-tschechen-beteiligt-waren-hat-erster-patient-erhalten-8696616https://deutsch.radio.cz/gesund-oder-lecker-gute-ernaehrung-wird-den-tschechen-immer-wichtiger-8696737https://deutsch.radio.cz/wiederentdeckte-familiengeschichte-einer-kiste-8696714

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    https://deutsch.radio.cz/senatswahl-opposition-legt-kraeftig-zu-sozialdemokraten-erleiden-debakel-8696965

    https://deutsch.radio.cz/deutsch-tschechisches-nachbarschaftstreffen-im-erzgebirge-wir-gehoeren-zusammen-8696957

    https://deutsch.radio.cz/entwicklungshilfe-und-grenzschutz-die-zwei-seiten-der-migrationspolitik-8697016

    https://deutsch.radio.cz/starker-rueckgang-beim-verkauf-von-spirituosen-8697148

    https://deutsch.radio.cz/hoehere-ernteertraege-als-2019-und-weniger-borkenkaefer-8697247

    https://deutsch.radio.cz/hohe-verluste-fuer-lebensmittelhersteller-wegen-schliessung-der-gastronomie-8697366

    https://deutsch.radio.cz/mumien-klattau-zwischen-vergaenglichkeit-und-ewigkeit-8697350

    https://deutsch.radio.cz/textilbarone-aus-reichenberg-die-unternehmerfamilie-liebieg-8697297

    https://deutsch.radio.cz/bedrich-smetana-die-moldau-8697301

    https://deutsch.radio.cz/sudetendeutsches-museum-das-thema-heimat-ist-roter-leitfaden-8697686

    https://deutsch.radio.cz/massentourismus-und-klimawandel-das-riesengebirge-veraendert-sich-und-braucht-8697799

    https://deutsch.radio.cz/kriminell-bis-die-spitzen-korruptionsskandal-im-tschechischen-fussball-8698042

    https://deutsch.radio.cz/der-park-von-pruhonice-romantik-unter-tausenden-rhododendren-8697967

    https://deutsch.radio.cz/zusammenfluss-von-elbe-und-moldau-das-wahrzeichen-melniks-8698536

    https://deutsch.radio.cz/zufallsfund-bereichert-tschechische-archaeologie-8699138

    https://deutsch.radio.cz/gefaehrdete-feuchtgebiete-tschechiens-erste-rote-liste-der-bedrohten-biotope-8699162

    https://deutsch.radio.cz/schlacht-am-weissen-berg-der-schicksalhafte-waffengang-nahe-prag-8699163

    https://deutsch.radio.cz/herbst-im-prager-naturpark-divoka-sarka-8699313

    https://deutsch.radio.cz/ein-fuenftel-weniger-uebernachtungsgaeste-im-dritten-quartal-tschechien-8699549

    https://deutsch.radio.cz/fleischverbrauch-tschechien-wegen-corona-pandemie-gesunken-8699945

    https://deutsch.radio.cz/pardubice-und-sein-historischer-stadtkern-8700001

    https://deutsch.radio.cz/31-jahre-samtene-revolution-zum-stand-der-demokratie-tschechien-8700284

    https://deutsch.radio.cz/neue-mautgebuehren-transportunternehmen-rechnen-mit-hoeheren-preisen-fuer-ihre-8700594

    https://deutsch.radio.cz/deutsche-erinnerungen-mai-1945-der-tschechoslowakei-8700617

    https://deutsch.radio.cz/alter-juedischer-friedhof-kolin-8700752

    https://deutsch.radio.cz/tschechischer-gastronomie-gehen-taeglich-414-millionen-kronen-verloren-8700919 Kulturweg der Vögte im Internet Die Resultate des länderübergreifenden Projektes „Kulturweg der Vögte“, welches sich von 2014 bis 2020 erstreckte, sind nun online unter https://www.kulturweg-der-voegte.eu/de/erste-startseite.html ersichtlich. Auch gibt es beim Tourismusverband Vogtland kostenlos eine Broschüre und eine Karte zu diesem Thema unter: https://www.vogtland-tourismus.de/de/brochures.html

    Archiv der Rundfunksendungen "Nachbarn" im August: 7. 8. 2020: https://sever.rozhlas.cz/jachymov-mesto-s-bohatou... Unsere Mitarbeiterin Jarmila Wankeová besuchte am vergangenen Wochenende Jáchymov - St. Joachimstal. Im Jubiläum der Woche erinnern wir heute an den Architekten Gustav Adolf Jirsche. 14. 8. 2020: https://sever.rozhlas.cz/bohumil-rericha-cesky-obyvatel... In Podersam (Podbořany) lebt Herr Bohumil Řeřicha, der sich aktiv um die Deutsch-tschechische Versöhnung einsetzt. Richard Šulko sprach mit ihm über seine Vergangenheit und die Gründe, warum er kritisch die Vertreibung der Deutschen sieht, obzwar er ein Kommunist war. 21. 8. 2020: https://sever.rozhlas.cz/deska-pripominajici...

    https://deutsch.radio.cz/senatswahl-opposition-legt-kraeftig-zu-sozialdemokraten-erleiden-debakel-8696965https://deutsch.radio.cz/deutsch-tschechisches-nachbarschaftstreffen-im-erzgebirge-wir-gehoeren-zusammen-8696957https://deutsch.radio.cz/deutsch-tschechisches-nachbarschaftstreffen-im-erzgebirge-wir-gehoeren-zusammen-8696957https://deutsch.radio.cz/entwicklungshilfe-und-grenzschutz-die-zwei-seiten-der-migrationspolitik-8697016https://deutsch.radio.cz/starker-rueckgang-beim-verkauf-von-spirituosen-8697148https://deutsch.radio.cz/hoehere-ernteertraege-als-2019-und-weniger-borkenkaefer-8697247https://deutsch.radio.cz/hohe-verluste-fuer-lebensmittelhersteller-wegen-schliessung-der-gastronomie-8697366https://deutsch.radio.cz/mumien-klattau-zwischen-vergaenglichkeit-und-ewigkeit-8697350https://deutsch.radio.cz/textilbarone-aus-reichenberg-die-unternehmerfamilie-liebieg-8697297https://deutsch.radio.cz/bedrich-smetana-die-moldau-8697301https://deutsch.radio.cz/sudetendeutsches-museum-das-thema-heimat-ist-roter-leitfaden-8697686https://deutsch.radio.cz/massentourismus-und-klimawandel-das-riesengebirge-veraendert-sich-und-braucht-8697799https://deutsch.radio.cz/kriminell-bis-die-spitzen-korruptionsskandal-im-tschechischen-fussball-8698042https://deutsch.radio.cz/der-park-von-pruhonice-romantik-unter-tausenden-rhododendren-8697967https://deutsch.radio.cz/zusammenfluss-von-elbe-und-moldau-das-wahrzeichen-melniks-8698536https://deutsch.radio.cz/zufallsfund-bereichert-tschechische-archaeologie-8699138https://deutsch.radio.cz/gefaehrdete-feuchtgebiete-tschechiens-erste-rote-liste-der-bedrohten-biotope-8699162https://deutsch.radio.cz/schlacht-am-weissen-berg-der-schicksalhafte-waffengang-nahe-prag-8699163https://deutsch.radio.cz/herbst-im-prager-naturpark-divoka-sarka-8699313https://deutsch.radio.cz/ein-fuenftel-weniger-uebernachtungsgaeste-im-dritten-quartal-tschechien-8699549https://deutsch.radio.cz/fleischverbrauch-tschechien-wegen-corona-pandemie-gesunken-8699945https://deutsch.radio.cz/pardubice-und-sein-historischer-stadtkern-8700001https://deutsch.radio.cz/31-jahre-samtene-revolution-zum-stand-der-demokratie-tschechien-8700284https://deutsch.radio.cz/neue-mautgebuehren-transportunternehmen-rechnen-mit-hoeheren-preisen-fuer-ihre-8700594https://deutsch.radio.cz/neue-mautgebuehren-transportunternehmen-rechnen-mit-hoeheren-preisen-fuer-ihre-8700594https://deutsch.radio.cz/deutsche-erinnerungen-mai-1945-der-tschechoslowakei-8700617https://deutsch.radio.cz/alter-juedischer-friedhof-kolin-8700752https://deutsch.radio.cz/tschechischer-gastronomie-gehen-taeglich-414-millionen-kronen-verloren-8700919https://www.kulturweg-der-voegte.eu/de/erste-startseite.htmlhttps://www.vogtland-tourismus.de/de/brochures.htmlhttps://www.vogtland-tourismus.de/de/brochures.htmlhttps://sever.rozhlas.cz/jachymov-mesto-s-bohatou-historii-a-krasnym-okolim-8267709?fbclid=IwAR0ozibYSR7qTKMX-E8GifXJm6bL-nHoAaECUBCNZ7BpvyA3ZFJQWPNlVn0https://sever.rozhlas.cz/bohumil-rericha-cesky-obyvatel-nekdejsich-sudet-ktery-se-snazi-o-porozumeni-mezi-8267721?fbclid=IwAR0VQXkSXMruN_ZlRClfRLhRungCidfmFEoSYj8C3JEIcZkEEPvJ1mxrZeshttps://sever.rozhlas.cz/deska-pripominajici-postoloprtsky-masakr-nevznikala-snadno-byl-beh-na-dlouhou-8276904?fbclid=IwAR0nk7hg5hBpR7Olnd12eJbz13u6l3dtlNttazzCSnQQhlzRCyfahdbXRd8

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    II. Teil des Interviews mit Herrn Bohumil Řeřicha Zum Schluss der Sendung besuchen wir den Erzgebirgskamm: auf der deutschen Seite ist schon mehrere Jahre der ehrenamtliche Verein "Natura Miriquidika" tätig. 28. 8. 2020: https://sever.rozhlas.cz/58-let-stary-rozhovor-s... Aus dem Jahre 1962 kommt eine Aufnahme mit dem Geigenbaumeister Přemysl Otakar Špidlen. Im Jubiläum der Woche stellen wir ihnen Gustav Hesse vor. Aufgrund technischer Probleme sind bisher keine später ausgestrahlten Sendungen online im Archiv.

    Meldungen zur Corona-Pandemie Coronavirus: Tschechien an zweiter Stelle in EU hinter Spanien Die Zahl der neu bestätigten Coronavirus-Fälle ist am Sonntag erstmals nach sechs Tagen unter 1000 geblieben. Die Labore vermeldeten konkret 985 positive Tests. Das ist etwa die Hälfte der Zahl vom Samstag, allerdings werden an Wochenendtagen weniger Tests durchgeführt. Damit sind aktuell 24.032 Menschen im Land mit dem Corona-Virus infiziert. Im Krankenhaus werden derzeit 503 Patienten mit Covid-19 behandelt, bei 87 von ihnen nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf. Seit Beginn der Pandemie im März sind hierzulande insgesamt 503 Menschen an dem Virus gestorben. Laut EU-Gesundheitsagentur ECDC liegt Tschechien innerhalb der EU bei der Zahl von 193 Neuinfektionen pro 100.000 Einwohner im 14 Tage-Schnitt mittlerweile an zweiter Stelle hinter Spanien. (Radio Prag [RP] 21.09.2020) Coronavirus: Rekordzuwachs von 3493 Neuinfektionen am Donnerstag In Tschechien reißen die steigenden Infektionszahlen nach einem Test auf das Coronavirus nicht ab. Am Donnerstag sind 3493 Neuinfektionen hinzugekommen, das ist der höchste Tageszuwachs seit dem Ausbruch der Pandemie überhaupt. Seit dem 1. März sind insgesamt 74.255 Corona-Fälle festgestellt worden. Gegenwärtig sind hierzulande 39.391 Menschen mit dem Covid-19-Erreger infiziert, etwas mehr als 32.000 Personen gelten als geheilt. Bei der Mehrzahl der Infizierten nimmt die Krankheit einen milden Verlauf, informierte das Gesundheitsministerium in Prag am Freitag. Gegenwärtig werden 1028 erkrankte Personen in einer Klinik behandelt, einen ernsthaften Verlauf nimmt die Krankheit bei 198 Patienten. Auch das sind die bisher höchsten Zahlen der Epidemie in Tschechien. 678 Patienten sind bisher im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. (RP 2.10.2020) Chlíbek: Nach Impfung keine Quarantäne mehr – keine Sanktionen für Impfgegner Personen, die sich in Tschechien gegen den Covid-19-Erreger impfen lassen, sobald ein Impfstoff verfügbar ist, müssen nicht mehr in Quarantäne, wenn sie zuvor mit Infizierten in Kontakt waren oder aus einem Risikogebiet eingereist sind. Das sagte der Epidemiologe Roman Chlíbek am Freitag vor Journalisten in Prag. Die Impfung sei freiwillig und werde vom Staat finanziert. Menschen, die eine Impfung ablehnen, drohen keine Sanktionen, versicherte Chlíbek. Einigen Meinungsumfragen zufolge will sich mehr als die Hälfte der Tschechen nicht gegen das Coronavirus impfen lassen. „Das Virus kursiert hier immer noch, auch wenn es

    nur allmählich in die menschliche Zelle eindringt. Die Langlebigkeit der Antikörper und die zelluläre Immunität wurden nicht bestätigt“, sagte daraufhin Gesundheitsminister Roman Prymula (parteilos). Seiner Ansicht nach werde die „krampfhafte Erscheinung“ des Virus, wie man sie jetzt habe, noch einige Monate anhalten. Die Wirtschaft würde diesen Dauerzustand nicht durchhalten. Er hoffe, dass dies nicht geschehe und dass die Menschen begreifen, dass eine Impfung am Platz sei, ergänzte Prymula. Nach Meinung von Chlíbek sollten sich vor allem Mediziner sowie Mitarbeiter des Sozialdienstes oder aus kritischen Bereichen der Infrastruktur impfen lassen. Tschechien hat einen Impfstoff für 3,5 Millionen Menschen bestellt. (RP 3.10.2020) In Tschechien gilt seit Montag für 30 Tage der Notstand Seit Mitternacht gilt in Tschechien der Notstand. Er wurde von der Regierung ausgerufen, um wie bereits im Frühjahr die Ausbreitung des Coronavirus wirkungsvoll einzudämmen. Der Notstand ist verknüpft mit einer Reihe von Maßnahmen, die ab Montag für zwei Wochen gelten. Dazu gehören unter anderem die Schließung der Mittelschulen in Risikogebieten oder die Restriktionen bei der Durchführung von Gemeinschaftsaktionen aller Art. An ihnen dürfen nur 20 Personen im Freien und maximal zehn Personen bei Indoor-Veranstaltungen teilnehmen. In Restaurants dürfen lediglich sechs Personen an einem Tisch sitzen. Der erste Notstand dieses Jahres in Tschechien dauerte 66 Tage, er ging von Mitte März bis Mitte Mai. Der aktuelle Notstand wurde für 30 Tage ausgerufen, er dauert bis Anfang November. Laut Gesundheitsminister Romana Prymula (parteilos) wird er unter anderem dazu benötigt, um Medizinstudenten zur unterstützenden Arbeit in Krankenhäusern einzusetzen. Viele Mediziner seien nämlich zurzeit in Quarantäne, bemerkte Prymula. (RP 5.10.2020) Zahl der an Covid-19 erkrankten Mediziner seit 1.9. um das Zehnfache gestiegen In Tschechien sind aktuell fast 2500 Mitarbeiter von medizinischen Einrichtungen wegen eines positiven Coronavirus-Befunds in Quarantäne. Das sind zehn mal soviel wie zu Beginn des Monats September. Mehr als 1000 von ihnen sind Krankenschwestern. Das geht aus den Daten hervor, die die Tschechische Ärztekammer am Samstag veröffentlicht hat. Wie Gesundheitsminister Roman Prymula (parteilos) dazu am Sonntag in einer Sendung des Tschechischen Fernsehens sagte, sind rund zehn Prozent der Infizierten Ärzte und 17 Prozent Krankenschwestern. Die Gewerkschaften der Mediziner sprachen in der vergangenen Woche davon, dass sich

    https://sever.rozhlas.cz/58-let-stary-rozhovor-s-houslarem-premyslem-otakarem-spidlenem-8283849?fbclid=IwAR1wOZxwkyfWBNz4lHp0mUwIznuCFR9CITDLC_LEmt7WO0PjMIIV2HZ1iGQ

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    ihrer Meinung nach die meisten von ihnen bei der Arbeit infiziert hätten. Zum 1. September waren 244 Mediziner infolge einer Ansteckung mit dem Covid-19-Erreger krankgemeldet, am 3. Oktober waren es 2480. Bis zum Septemberbeginn hatten 1724 Mediziner einen positiven Corona-Test, zum Monatsbeginn Oktober waren es insgesamt 4785. (RP 5.10.2020) Coronavirus-Tests: Tschechien hat höchsten Anteil der positiven Ergebnisse in EU Tschechien weist den höchsten Anteil der positiven SARS-CoV-2-Tests an der Gesamtzahl der durchgeführten Tests von allen EU-Mitgliedsländern auf. Dieser Anteil überstieg in der zweiten Septemberhälfte 10 Prozent und steigt weiter an. Laut den Daten des Gesundheitsministeriums, die auf seiner Webseite veröffentlicht wurden, lag der Durchschnitt in den letzten sieben Tagen bei über 15 Prozent, an Wochenendtagen, an denen weniger getestet wird, war er aber viel höher. Am Sonntag, dem 4. Oktober, ergab fast ein Viertel der Coronavirus-Tests positive Ergebnisse. Aus einer Statistik des European Centre for Disease Prevention and Control folgt, dass die Positivenquote in der Kalenderwoche vom 21. bis 27. September hierzulande bei 11,1 Prozent lag. In Deutschland, wo unter den EU-Ländern am massivsten getestet wird, stieg die Rate zu 1,22 Prozent. (RP 6.10.2020) New York Times: Tschechien weltweit an vierter Stelle bei Corona-Inzidenz Laut Berechnungen der Tageszeitung New York Times liegt Tschechien derzeit an vierter Stelle weltweit bei der Sieben-Tage-Inzidenz an Corona-Fällen. Insgesamt wurden hierzulande 248 neue Fälle je 100.000 Einwohner gezählt. Die verhältnismäßig meisten Neuerkrankungen gab es in Andorra (673 je 100.000 Einwohner), gefolgt von Israel (358) und Montenegro (324). Erst hinter Tschechien kommt mit Argentinien (205) ein nicht-europäisches Land. (RP 9.10.2020) Prymula: Corona-Anstieg ist enorm, Maßnahmen müssen verschärft werden Der tschechische Gesundheitsminister Roman Prymula (parteilos) hält die Zunahme der Corona-Infektionen für enorm. Sie beweise die exponentielle Ausbreitung der Epidemie in Tschechien. Die Reproduktionszahl – der anzeigende Faktor, wie viele weitere Menschen ein Infizierter ansteckt – ist auf 1,4 gestiegen. Damit werde eine Verschärfung der Gegenmaßnahmen nötig, so Prymula am Samstag in einer Stellungnahme gegenüber der tschechischen Presseagentur ČTK. Auch Premier Andrej Babiš (Partei Ano) schließt einen Shutdown des öffentlichen Lebens und der Wirtschaft nicht mehr aus. Am Samstagnachmittag sagte er vor Journalisten, er werde die Entscheidung den Experten überlassen und die Meinung der Epidemiologen akzeptieren. Ebenso hatte sich Innenminister und Vizepremier Jan Hamáček (Sozialdemokraten) am Vormittag alarmiert gezeigt und auf den aktuellen Shutdown in Israel verwiesen. (RP 10.10.2020)

    Kampf gegen Corona-Pandemie: Weitere Verbote in Tschechien in Kraft Im Kampf gegen die Ausbreitung der Corona-Pandemie sind am Montag in Tschechien weitere Verbote in Kraft getreten. So müssen für zunächst 14 Tage auch alle bisher offenen Kultureinrichtungen schließen, wie Kinos, Theater, Galerien und Museen. Im Sport werden die meisten Ligen gestoppt, inklusive der Fußball- und der Eishockeyliga. Seit Freitag ist bereits die Versammlungsfreiheit eingeschränkt. So dürfen in Innenräumen maximal zehn Menschen zusammenkommen und im Freien maximal 20 Menschen. Für die Gastbetriebe gilt eine Sperrstunde zwischen 20 Uhr abends und 6 Uhr morgens. Außerdem sind nicht mehr als vier Personen an einem Tisch erlaubt. Am Montag will die Regierung weitere Einschränkungen beschließen, die am Mittwoch in Kraft treten sollen. Laut den bisherigen Ankündigungen ist eine Verschärfung der Kontaktbeschränkungen geplant. (RP 12.10.2020) In Tschechien treten weitere Kontaktbeschränkungen in Kraft Am Mittwoch treten in Tschechien weitere Kontaktbeschränkungen zur Eindämmung der Corona-Pandemie in Kraft. In den Schulen findet kein Präsenzunterricht statt, sie stellen auf Distanzunterricht um. Eine Ausnahme gilt nur für Kindergärten und Spezialschulen. Auch Restaurants, Bars und Klubs bleiben geschlossen. Essen darf zum Mitnehmen zwischen 6 und 20 Uhr verkauft werden. Drinnen wie draußen dürfen sich nicht mehr als sechs Menschen versammeln. Zudem darf in der Öffentlichkeit kein Alkohol getrunken werden. Diese Maßnahmen gelten bis zum Ende des Notstandes am 3. November. Nur die Schulen sollen schon am 2. November wieder öffnen. Wie Gesundheitsminister Roman Prymula (parteilos) in seiner Fernsehansprache am Dienstagabend sagte, werden die Vorschriften wieder gelockert, wenn sich die Reproduktionszahl auf 0,8 senkt. Derzeit liegt sie bei 1,5. (RP 14.10.2020) Am Dienstag wieder über 8000 Corona-Neuinfektionen Am Dienstag gab es in Tschechien 8325 neue Corona-Fälle. Damit schnellte die Zahl ein zweites Mal über die 8000-Marke und erreichte fast wieder das Rekordniveau vom vergangenen Freitag. Während der gesamten Epidemie haben sich hierzulande insgesamt schon fast 130.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Im Krankenhaus werden derzeit über 2500 Patienten mit Covid-19 behandelt. Die Zahl der Todesopfer liegt mittlerweile bei über 1100. Allein am Montag dieser Woche starben 54 Corona-Infizierte. Das war der höchste Tageswert seit Beginn der Pandemie. (RP 14.10.2020) Coronavirus: Rekordzuwachs von über 9500 Neuinfektionen am Mittwoch Die extrem hohe Zunahme an Corona-Fällen in Tschechien hält an. Am Mittwoch sind 9544 Neuinfektionen hinzugekommen. Das ist der bisher höchste Tageszuwachs seit dem Ausbruch der Pandemie überhaupt. Der bisherige Rekord vom Freitag vergangener Woche wurde um 927 Fälle übertroffen. Seit dem 1. März sind hierzulande über 139.000 Corona-Fälle festgestellt worden, mehr als 68.000 davon seit Anfang Oktober. Gegenwärtig sind über 77.000 Menschen mit

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    dem Covid-19-Erreger infiziert, informierte das Gesundheitsministerium in Prag am Donnerstag. Bei der Mehrzahl der Patienten nimmt die Krankheit weiter einen milden Verlauf. Doch die Zahl der Covid-19-Patienten in den Krankenhäusern nimmt weiter zu. Letzten Angaben zufolge werden derzeit 2678 erkrankte Personen in einer Klinik behandelt. Einen ernsthaften Verlauf nimmt die Krankheit bei 518 Patienten. 1172 Patienten sind bisher im Zusammenhang mit Covid-19 gestorben. (RP 15.10.2020) Deutschland erklärt sich bereit, tschechische Patienten aufzunehmen Im Falle eines Mangels an Krankenhausbetten zur Intensivbehandlung könne Tschechien auf die Zusammenarbeit mit Deutschland zurückgreifen. Das teilte der tschechische Botschafter in Deutschland, Tomáš Kafka, am Mittwoch gegenüber der Nachrichtenagentur ČTK mit. Seiner Aussage nach bestehe auf beiden Seiten die große Bereitschaft, eine Lösung zu finden, sollte es erforderlich sein. Tschechien und auch Polen wurde von sächsischer Seite bereits im April Hilfe angeboten für den Fall, dass es zu einer Krisensituation kommt. Das war in der Zeit, als Sachsen genauso wie andere deutsche Bundesländer eine Reihe von Covid-19-Patienten aus Italien und Frankreich aufgenommen hat, um die dort überfüllten Krankenhäuser zu entlasten, sagte der sächsische Ministerpräsident Michael Kretschmer. Jetzt betonte er noch einmal, dass eine Hilfe für Tschechien und Polen gewiss nicht an der Geldfrage scheitern würde. (RP 15.10.2020) Krankenhausbetten füllen sich, die Armee errichtet Feldlazarett in Prag Wegen der stetig steigenden Zahl an stationär behandelten Covid-19-Patienten und an infizierten Medizinern versucht der Staat, Ersatzbetten außerhalb von Krankenhäusern bereitzustellen. Am Samstag beginnt die Armee dazu mit dem Aufbau eines Feldlazaretts im Prager Außenbezirk Letňany. Das Lazarett soll über 500 Betten verfügen, weitere medizinische Räumlichkeiten sollen woanders entstehen. Laut einer Modellstudie wird die Bettenkapazität in den tschechischen Krankenhäusern bis Ende Oktober erschöpft sein. Nach den Berechnungen benötigen die Kliniken um 5000 Betten mehr, 700 davon mit Beatmungsgeräten. „Wir haben keine Zeit, die Prognose ist nicht gut. Die Zahlen sind katastrophal und es ist höchste Eile geboten, entsprechende Vorkehrungen zu treffen“, sagte Premier Andrej Babiš (Partei Ano) am Donnerstag. (RP 16.10.2020) Coronavirus: Mehr als 11.000 Neuinfektionen in Tschechien Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat am Freitag in Tschechien einen neuen Rekord erreicht. Der Tageszuwachs lag bei 11.105 Fällen. Erstmals wurde damit die Marke von 10.000 Neu-Infizierten überschritten. Seit Monatsbeginn hat Tschechien damit höhere Tageszuwächse als das achtmal bevölkerungsreiche Deutschland, wobei im Nachbarland die Zahlen seit einigen Tagen auch beständig ansteigen. Die Gesamtzahl der aktuell mit dem Coronavirus infizierten Menschen liegt hierzulande nun auf der neuen Rekordhöhe von 92.736. Weiterhin haben die meisten von ihnen aber einen leichten Krankheitsverlauf, wie aus den

    Zahlen des Gesundheitsministeriums hervorgeht. Auf der anderen Seite werden derzeit 3120 Patienten mit Covid-19 in Krankenhäusern behandelt. (RP 17.10.2020) Premier Babiš ruft Tschechen dazu auf, möglichst zu Hause zu bleiben Premier Andrej Babiš (Partei Ano) hat die Menschen in Tschechien dazu aufgerufen, angesichts der steigenden Zahl an Corona-Infektionen möglichst zu Hause zu bleiben. „Bleiben Sie bei Ihrer Familie und arbeiten sie von zu Hause, falls das geht“, sagte der Regierungschef am Sonntag in einer Ansprache in den Social Media. Wichtig sei, die Kontakte einzuschränken, so Babiš weiter. Der Premier betonte, dass die Lage in Tschechien ernst sei und die kommende Woche entscheidend werde. Wahrscheinlich werde sich bis Mittwoch entscheiden, ob die schärferen Anti-Corona-Maßnahmen der Regierung bereits Erfolg hätten oder weitere Einschränkungen notwendig würden, so Andrej Babiš. In Tschechien gilt seit vergangenem Montag ein teilweiser Lockdown. So wurde für vorerst drei Wochen jeglicher Kultur- und Sportbetrieb untersagt, zudem mussten die Gastronomie sowie alle Schulen schließen. Außerdem dürfen sich maximal noch sechs Leute treffen. (RP 18.10.2020) Knapp die Hälfte der Tschechen unterstützt Maßnahmen zur Coronavirus-Bekämpfung Fast die Hälfte der Tschechen ist mit den Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Coronavirus einverstanden. Das ergibt sich aus einer Umfrage, die von einer Vereinigung von drei Meinungsforschungsagenturen „National Pandemic Alarm“ Mitte Oktober unter fast 1500 Bürgern durchgeführt wurde. 46 Prozent der Befragten antworteten, alle beziehungsweise fast alle Maßnahmen zu unterstützen. Etwa 10 Prozent lehnten die Maßnahmen ab. Am häufigsten wurde die Schließung der Grundschulen kritisiert. Die Umfrage zeigte weiter, dass sich 60 Prozent der Tschechen an alle Auflagen halten. 70 Prozent gaben an, vor der Erkrankung beziehungsweise vor der Hospitalisierung ihrer Verwandten Angst zu haben, 52 Prozent befürchten ihre eigene Ansteckung durch die Erkrankung Covid-19. (RP 20.10.2020) Corona: Tschechien führt Lockdown ein In Tschechien gilt ab Donnerstag der Lockdown. Darüber hat die Regierung auf ihrer Sitzung am Mittwoch entschieden. Zur Eindämmung der Corona-Epidemie gelten demnach ab Donnerstag verschärfte Bewegungs- und Kontakteinschränkungen: Nur noch Wege zur Arbeit, zu Einkäufen, zum Arzt und zu Familienmitgliedern sind erlaubt. In der Natur dürfen sich die Menschen aufhalten, allerdings nur in Zweiergruppen, mit Ausnahme von mehr Mitgliedern einer Familie. Zudem müssen auch die meisten Geschäfte und Einkaufszentren sowie Dienstleistungen geschlossen bleiben, Ausnahmen gibt es unter anderem für Lebensmittelläden, Drogerien und Apotheken. Die Maßnahmen gelten vorerst bis 3. November. (RP 21.10.2020) Coronavirus: Fast 15.000 Neuinfektionen am Mittwoch in Tschechien Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus hat am Mittwoch in Tschechien einen neuen Rekordwert erreicht.

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    Insgesamt 14.968 Menschen wurden positiv auf das Virus getestet. Das waren etwa 3000 mehr als am Dienstag. Insgesamt sind hierzulande aktuell 124.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Dies geht aus den Zahlen des Gesundheitsministeriums hervor. Demnach wurden am Mittwoch 4417 Menschen mit dem Virus in tschechischen Krankenhäusern behandelt. Das sind viermal so viel wie noch Anfang Oktober. Die Zahl der schweren Krankheitsverläufe hat sich in derselben Zeit verdreifacht, derzeit sind es 657. (RP 22.10.2020) Corona-Pandemie: In Tschechien schon mehr als 2000 Todesfälle In Tschechien hat die Zahl der Menschen, die im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben sind, am Samstag die Marke von 2000 überschritten. Sie lag zum Abend bei 2077. Damit hat sie sich innerhalb von zwei Wochen verdoppelt. Die meisten Todesfälle an einem Tag wurden vergangenen Mittwoch verzeichnet, als ihre Zahl 118 betrug. Nach den Angaben der Zeitung New York Times wurde in Tschechien in der zu Ende gehenden Woche weltweit die zweithöchste Todesrate erhoben, gemessen auf je 100.000 Einwohner. Schlimmer ist die Situation nur in Andorra. Für die gesamte Zeit der Pandemie seit März liegt Tschechien diesbezüglich weltweit an 46. Stelle, innerhalb Europas an 11. Stelle. Hier stammt die schlimmste Bilanz aus Belgien und Spanien. (RP 25.10.2020) Abgeordnetenhaus billigt 5000-Kronen-Zuschlag für Rentner Die Rentner in Tschechien erhalten vom Staat einen einmaligen Zuschlag von 5000 Kronen (etwa 183 Euro). Das Abgeordnetenhaus hat den entsprechenden Vorschlag der Regierung am Freitag gebilligt. Der Betrag soll den Senioren noch in diesem Jahr zukommen. Die Maßnahme betrifft insgesamt 2,89 Millionen Menschen in Tschechien. Dem Staat entstehen dadurch zusätzliche Kosten in Höhe von etwa 15 Milliarden Kronen (550 Millionen Euro). Dem Vorschlag müssen noch der Senat und der Staatspräsident zustimmen. (RP 30.10.2020) Coronavirus: 13.605 Neuinfektionen am Freitag, weniger als vor einer Woche Der Tagesswert neuer Corona-Infektionen in Tschechien lag am Freitag bei 13.605. Am Freitag vergangener Woche wurden 1650 mehr positive Tests vermeldet. Seit März waren insgesamt 323.673 Menschen im Land als coronapositiv registriert, die überwiegende Mehrheit von ihnen in den letzten Wochen. Im Oktober haben sich rund 250.000 Menschen mit dem Coronavirus angesteckt. Nach den letzten aktuellen Zahlen vom Donnerstagabend werden in den Krankenhäusern aktuell 7281Covid-19-Patienten behandelt. Bei über 1000 von ihnen nimmt die Krankheit einen schweren Verlauf. An diesem Freitag sind 121 Menschen an der Erkrankung Covid-19 gestorben, seit dem Ausbruch der Epidemie starben 3078 Menschen im Zusammenhang mit dem Coronavirus. (RP 31.10.2020) Coronavirus: Weiter leicht rückläufiger Trend bei Neuinfektionen in Tschechien Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus lag am Sonntag in Tschechien bei 6542 Fällen. Das waren rund 760 Fälle weniger als noch am Sonntag zuvor. Damit

    setzte sich der Trend der vergangenen Tage fort, dass die Zahl der Corona-Neuinfektionen leicht zurückgeht. Allerdings kamen am Sonntag hierzulande 111 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 hinzu. Seit dem Beginn der Pandemie haben sich in Tschechien bereits knapp 350.000 Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Fast 80 Prozent der Fälle geschahen im Oktober. Derzeit werden 180.000 Infizierte gezählt. (RP 2.11.2020) Rückgang bei Corona-Neuinfektionen: 9000 Fälle am Montag Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus lag am Montag in Tschechien bei 9241. Das waren fast 1000 Fälle weniger als noch am Montag vergangener Woche. Damit setzte sich der Trend der vergangenen Tage fort, dass die Zahl der Corona-Neuinfektionen leicht zurückgeht. Allerdings kamen am Montag hierzulande 108 Todesfälle im Zusammenhang mit Covid-19 hinzu. Die Gesamtzahl der aktuell mit dem Coronavirus infizierten Menschen liegt hierzulande liegt nun bei fast 177.000. Knapp 7500 Patienten mit Covid-19 werden derzeit in Krankenhäusern behandelt, 1163 von ihnen befinden sich in einem ernsten Zustand. Insgesamt haben sich hierzulande mehr als 350.000 mit dem Coronavirus Menschen angesteckt, 170.000 von ihnen gelten inzwischen als genesen. (RP 3.11.2020) Tschechien startet flächendeckende Corona-Tests in Pflegeheimen In Alten- und Pflegeheimen Tschechiens werden ab diesem Mittwoch flächendeckend Corona-Tests durchgeführt. Getestet werden sowohl Bewohner als auch das Personal in diesen Einrichtungen. Die Tests sollen regelmäßig alle fünf Tage wiederholt werden. Der Anteil der Senioren unter den Covid-19-Patienten ist gestiegen. Laut dem Gesundheitsminister Jan Blatný (parteilos) erhöhte sich in den letzten Tagen auch das durchschnittliche Alter der Patienten, die mit der Erkrankung Covid-19 im Krankenhaus behandelt werden müssen, und zwar von 65 auf etwa 70 Jahre. (RP 4.11.2020) Coronavirus: Rekordzahl an Neuinfektionen in Tschechien Nach einem leichten Rückgang bei der Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus gab es am Mittwoch in Tschechien einen neuen Rekordwert. Insgesamt 15.729 Menschen wurden positiv auf das Virus getestet. Damit lag der Tageszuwachs zum dritten Mal seit dem Ausbruch der Epidemie bei über 15.000 Fällen. Dies geht aus den aktuellen Daten des Gesundheitsministeriums hervor. Am Dienstag bereits wurde die höchste Zahl an Todesfällen in Zusammenhang mit Covid-19 an einem Tag gezählt: Insgesamt 223 Menschen starben. Zugleich werden so viele Corona-Infizierte wie noch nie in tschechischen Krankenhäusern behandelt, und zwar 8300. Gesundheitsminister Ivan Blatný (parteilos) erwartet, dass diese Zahl in den folgenden 10 bis 14 Tagen noch weiter ansteigt. (RP 5.11.2020) Corona: In Tschechien sind fast 14.000 Mediziner mit dem Virus infiziert Nach Berechnungen des Instituts für medizinische Informationen (ÚZIS) wird die Ausbreitung der Coronavirus-Epidemie in Tschechien gegenwärtig gebremst. Der sich stabilisierende Verlauf wird indes noch wenigstens den ganzen November anhalten, so die

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    Epidemiologen. Demgegenüber nimmt die Zahl der mit dem Covid-19-Erreger infizierten Mediziner weiter zu. Die Ärzte, Schwestern und Pfleger, die derzeit im Dienst sind, arbeiten daher bis zum Anschlag. Dem Institut zufolge waren zum Donnerstag dieser Woche 13.807 Mediziner mit dem Coronavirus infiziert, davon waren 2351 Ärzte und 6613 Krankenschwestern. Vor einem Monat hatte sich in etwa nur ein Fünftel der Gesamtzahl mit dem Virus angesteckt. Laut der Statistik des Instituts sind in Tschechien rund 50.000 Ärzte und ungefähr 80.000 Krankenschwestern tätig. Außer in den Kliniken arbeiten sie in der Nachsorge, in privaten Ambulanzen oder in Einrichtungen des Sozialdienstes. (RP 7.11.2020) Coronavirus: Niedrigste Zahl an Neuinfektionen in Tschechien seit vier Wochen Die Zahl der Neuinfektionen mit dem Coronavirus lag am Sonntag in Tschechien so niedrig wie zuletzt vor vier Wochen. Insgesamt wurden 3608 Menschen positiv auf das Virus getestet. Das waren rund 3000 weniger als am Sonntag vor einer Woche. Dies geht aus den aktuellen Daten des Gesundheitsministeriums hervor. Am Sonntag sank die Zahl der Corona-Infizierten, die in tschechischen Krankenhäusern behandelt werden, auf nun 7779. Damit ging auch die Zahl jener zurück, die eine schwere Form von Covid-19 haben. Es waren 1196. (RP 9.11.2020) Gesundheitsminister: Zweite Corona-Welle in Tschechien am Wendepunkt Tschechien befindet sich knapp hinter dem Wendepunkt der zweiten Corona-Welle. Dies ist die Einschätzung von Gesundheitsminister Jan Blatný (parteilos). Sowohl der Anteil der positiven Tests als auch die Gesamtzahl der Infizierten habe begonnen zu sinken, sagte Blatný am Mittwoch bei einer gemeinsamen Pressekonferenz mit Bildungsminister Robert Plaga (parteilos). Demnach dürfte für eine gewisse Zeit die Zahl der Covid-19-Patienten in den tschechischen Krankenhäusern noch hoch bleiben. Veränderungen in diesem Bereich kämen mit zweiwöchiger Verspätung, sagte Blatný. Erneut appellierte der Gesundheitsminister daran, sich an die Corona-Einschränkungen der Regierung zu halten. (RP 11.11.2020) Dušek: Reproduktionszahl fiel auf 0,8, Maßnahmen sollten aber bestehen bleiben Die Reproduktionszahl des neuartigen Coronavirus ist in Tschechien auf den Wert von 0,8 gesunken. Das bestätigte am Donnerstag der Direktor des Instituts für Gesundheitsinformationen und Statistik (ÚZIS), Ladislav Dušek. Wie der ehemalige Gesundheitsminister Roman Prymula (parteilos) und Premier Andrej Babiš (Partei Ano) im Oktober anmerkten, könnten die Anti-Corona-Maßnahmen bei einem stabilen Faktor von 0,8 gelockert werden. Für ihn verweise die aktuelle Reproduktionszahl auf einen positiven Trend, nichtsdestotrotz sollten die Maßnahmen gegen die Ausbreitung des Virus weiter aufrechterhalten werden, betonte Dušek. Die Reproduktionszahl (R) bezeichnet die Anzahl der Personen, die im Durchschnitt von einem Fall angesteckt werden. (RP 13.11.2020)

    Umfrage: Tschechen werden infolge der Pandemie dicker, rauchen und haben Depressionen Die Folgen der Coronavirus-Pandemie lassen sich in Tschechien immer mehr auch an der physischen und geistigen Verfassung der Einwohner ablesen. Besonders negativ falle auf, dass die Tschechen an Gewicht zunehmen, mehr rauchen und in Depressionen verfallen. Das geht aus einer Umfrage hervor, die die Online-Lebensversicherung Mutumutu im November in Auftrag gegeben hat. Sie wurde von der Agentur EMA Data unter 500 Respondenten durchgeführt. Wie aus den Umfrageergebnissen ersichtlich ist, bewegen sich die Tschechen weniger aufgrund der staatlichen Einschränkungen. Dafür verbringen sie die Zeit häufiger mit Essen, nicht selten mit ungesunden Speisen. Die Folge davon ist: Die Tschechen werden dicker, in den letzten sieben Monaten im Schnitt um 6,5 Kilo. (RP 16.11.2020) Kontakt- und Ausgangsbeschränkungen werden gelockert In Tschechien werden ab Mittwoch die Kontakteinschränkungen gewíssermaßen gelockert. Hochzeiten, Bestattungen und Gottesdienste sind neu mit höchstens 15 Teilnehmern möglich, bisher galt die Grenze von 10 Personen. Die Änderung wurde von der Regierung am Montag gebilligt. Ab Mittwoch gilt auch eine neue Ausnahme aus der Beschränkung der Freizügigkeit hierzulande. Neu ist es möglich, Sport auf Sportplätzen im Freien zu treiben. Bisher waren nur der Gang zur Arbeit, zum Arzt, zum Einkaufen und Besuche von Familienmitgliedern sowie Spaziergänge in der Natur und in Parks erlaubt. (RP 18.11.2020) Corona-Tests in Seniorenheimen zu 14 Prozent positiv In den Seniorenheimen und weiteren Pflegeeinrichtungen Tschechiens sind laut der ersten umfassenden Testrunde 14 Prozent der Menschen mit dem Coronavirus infiziert. Getestet wurden mehrere Tausend Bewohner und Mitarbeiter der etwa 1500 Einrichtungen. In einigen Häusern waren bis zu 30 Prozent der Tests positiv, in anderen praktisch gar keine. Darüber informierte der Gesundheitsminister Jan Blatný (parteilos) am Mittwoch. Die Testpflicht hat die tschechische Regierung Anfang November eingeführt. Sie betrifft etwa 100.000 Senioren und eine ähnliche Anzahl an Personal. Laut Blatný ist die Infektionslage in den Heimen besser als erwartet. Die Testrunde muss in 5-Tages-Abständen ein- bis zweimal wiederholt werden. (RP 19.11.2020) Corona: Zahl der Todesfälle in Tschechien übersteigt 7000 Am Freitag wurden in Tschechien 5809 neue Corona-Fälle vermeldet. Das ist um 1500 Fälle weniger als am Freitag vergangener Woche. Aktuell sind 90.669 Menschen im Land infiziert, 6300 von ihnen werden im Krankenhaus behandelt. Insgesamt wurde die Covid-19-Erkrankung seit März in Tschechien bei 487.563 Personen nachgewiesen, knapp 390.000 von ihnen sind mittlerweile genesen. Die Zahl der Todesopfer der Pandemie hat am Freitag 7000 überstiegen. Seit Ende Oktober hat sie sich verdoppelt. Der Risikoindex, an dem sich die Corona-Maßnahmen der Regierung orientieren, lag am Freitag bei

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    62 von 100 Punkten, was der vierten von fünf Risikostufen entspricht. (RP 21.11.2020) Corona-Zahlen: Tendenz bei Neuinfektionen weiter sinkend Die Labors in Tschechien haben am Samstag 3187 Neuinfektionen mit dem Coronavirus nachgewiesen. Das sind etwa 1000 Fälle weniger als am Samstag vergangener Woche. Aktuell sind 88.825 Personen hierzulande mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. An der Erkrankung Covid-19 sind bisher fast 7100 Personen gestorben. Die Zahlen wurden auf der Webseite des Gesundheitsministeriums am Sonntagmorgen veröffentlicht. Insgesamt wurde die Covid-19-Erkrankung seit März in Tschechien bei 490.750 Personen nachgewiesen, knapp 395.000 von ihnen sind mittlerweile genesen. Der Risikoindex, an dem sich die Corona-Maßnahmen der Regierung orientieren, lag am vierten Tag in Folge bei 62

    von 100 Punkten. Das entspricht der vierten von fünf Risikostufen. (RP 22.11.2020) Weitere Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen in Kraft In Tschechien treten am Montag einige Lockerungen der Anti-Corona-Maßnahmen in Kraft. So verkürzt sich die nächtliche Sperrstunde, die nun um 23 Uhr beginnt. Ebenso lange dürfen auch Geschäfte und Ausgabefenster von Restaurants geöffnet haben. Anstatt nur zwei dürfen jetzt bis zu sechs Menschen zusammentreffen. Für Zeremonien wie Gottesdienste, Hochzeiten oder Beerdigungen gilt eine Obergrenze von 20 Teilnehmern. Der Grund für die Lockerungen ist die sich bessernde Corona-Situation im Land. Ab Montag gilt im Corona-Modell PES die vierte Risikostufe und nicht mehr wie bisher die fünfte und höchste. (RP 23.11.2020)

    Hier noch einige Links zu ausführlicheren Informationen: https://deutsch.radio.cz/wegen-corona-drive-wahllokale-fuer-menschen-quarantaene-aufgebaut-8693633

    https://deutsch.radio.cz/notstand-kraft-zahlreiche-versammlungsbeschraenkungen-8696292

    https://deutsch.radio.cz/kneipen-restaurants-und-bars-das-leiden-unter-den-corona-massnahmen-8696389

    https://deutsch.radio.cz/steigende-infektionskurve-anti-corona-massnahmen-werden-verschaerft-8696741

    https://deutsch.radio.cz/zahl-der-reisenden-um-die-haelfte-geschrumpft-8697050

    https://deutsch.radio.cz/sieben-wochen-krankgeschrieben-eine-covid-19-kranke-berichtet-8697395

    https://deutsch.radio.cz/tschechien-macht-masken-auch-draussen-zur-pflicht-8697735

    https://deutsch.radio.cz/lockdown-tschechien-die-ausgangs-und-kontaktbeschraenkungen-im-ueberblick-8697941

    https://deutsch.radio.cz/naechtliche-ausgangssperre-und-homeoffice-tschechien-verschaerft-den-kampf-gegen-8698397

    https://deutsch.radio.cz/corona-krise-projekt-widmet-sich-zunehmender-haeuslicher-gewalt-8698874

    https://deutsch.radio.cz/umfrage-37-prozent-der-tschechischen-beschaeftigten-im-homeoffice-8699838

    https://deutsch.radio.cz/umfrage-83-prozent-der-firmen-spueren-folgen-der-corona-pandemie-8700309

    https://deutsch.radio.cz/neue-corona-regel-ein-kunde-muss-15-quadratmeter-platz-im-laden-haben-8700485

    https://deutsch.radio.cz/corona-lage-notstand-verlaengert-erste-restriktionen-gelockert-8700731

    Wer sich tagesaktuell einen Überblick über die Infektionszahlen in einer Kommune verschaffen möchte, findet unter https://www.seznamzpravy.cz/clanek/unikatni-mapa-vsech-obci-v-cesku-kde-se-prave-ted-siri-koronavirus-124624 die gewünschten Zahlen. Es sind jedoch nur Richtwerte, da sich in Tschechien manche mit Corona infizierte selbst in häusliche Quarantäne begeben ohne Arzt oder Gesundheitsamt zu informieren, solange die Schwere der Symptome dies zulässt. Peter Lange vom ARD-Studio Prag analysierte am 15.10. die Versäumnisse, die in Tschechien zu derart hohen Infektionszahlen führten. https://www.tagesschau.de/ausland/tschechien-corona-105.html?fbclid=IwAR0SzL6m1UiTI_t5QkGaL5oWU4kiYpXm29ab_lDUfHg68aauyhWQ4vxrtPQ

    https://deutsch.radio.cz/wegen-corona-drive-wahllokale-fuer-menschen-quarantaene-aufgebaut-8693633https://deutsch.radio.cz/notstand-kraft-zahlreiche-versammlungsbeschraenkungen-8696292https://deutsch.radio.cz/kneipen-restaurants-und-bars-das-leiden-unter-den-corona-massnahmen-8696389https://deutsch.radio.cz/steigende-infektionskurve-anti-corona-massnahmen-werden-verschaerft-8696741https://deutsch.radio.cz/zahl-der-reisenden-um-die-haelfte-geschrumpft-8697050https://deutsch.radio.cz/sieben-wochen-krankgeschrieben-eine-covid-19-kranke-berichtet-8697395https://deutsch.radio.cz/tschechien-macht-masken-auch-draussen-zur-pflicht-8697735https://deutsch.radio.cz/lockdown-tschechien-die-ausgangs-und-kontaktbeschraenkungen-im-ueberblick-8697941https://deutsch.radio.cz/naechtliche-ausgangssperre-und-homeoffice-tschechien-verschaerft-den-kampf-gegen-8698397https://deutsch.radio.cz/naechtliche-ausgangssperre-und-homeoffice-tschechien-verschaerft-den-kampf-gegen-8698397https://deutsch.radio.cz/corona-krise-projekt-widmet-sich-zunehmender-haeuslicher-gewalt-8698874https://deutsch.radio.cz/umfrage-37-prozent-der-tschechischen-beschaeftigten-im-homeoffice-8699838https://deutsch.radio.cz/umfrage-83-prozent-der-firmen-spueren-folgen-der-corona-pandemie-8700309https://deutsch.radio.cz/neue-corona-regel-ein-kunde-muss-15-quadratmeter-platz-im-laden-haben-8700485https://deutsch.radio.cz/corona-lage-notstand-verlaengert-erste-restriktionen-gelockert-8700731https://www.seznamzpravy.cz/clanek/unikatni-mapa-vsech-obci-v-cesku-kde-se-prave-ted-siri-koronavirus-124624https://www.tagesschau.de/ausland/tschechien-corona-105.html?fbclid=IwAR0SzL6m1UiTI_t5QkGaL5oWU4kiYpXm29ab_lDUfHg68aauyhWQ4vxrtPQhttps://www.tagesschau.de/ausland/tschechien-corona-105.html?fbclid=IwAR0SzL6m1UiTI_t5QkGaL5oWU4kiYpXm29ab_lDUfHg68aauyhWQ4vxrtPQ

  • Grenzgänger Nr. 95 Dezember 2020 / Jänner 2021 Seite 17

    Mundartbeiträge, Erzählungen, historische Berichte

    Sagen aus dem böhmischen Erzgebirge (Ende) Ein Beispiel von Vaterlandsliebe (Joh. Böhm in der Erzgebirgszeitung 1882, S. 29.) Es war in einer stürmischen Nacht in der Zeit des siebenjährigen Krieges, als in einem Hirtenhause zwischen Pichelberg und Thein bei Bleistadt Vater und Sohn vor dem Kienfeuer sitzend in einem lauten Gespräche begriffen waren. Dieses war besonders für letzteren hochinteressant, denn oft ließ der fünfzehnjährige Michel seine Hände, welche sich mit Kieferspäneschnitzen beschäftigten, sinken und hörte lange Zeit mit gespanntester Aufmerksamkeit auf das, was sein Vater, ein alter, verdienter Soldat, von seinen Feldzügen gegen den hartnäckigsten Feind Maria Theresias mit großem Eifer und dramatischer Lebendigkeit zu erzählen wusste. Besonders heute war sein Mund gesprächiger denn je, denn eine österreichische Truppenabteilung, bei deren Anblick sich des Alten Erinnerungen neu belebten und gestalteten, war seit wenigen Stunden an der Hütte vorbeimarschiert und lagerte sich für die Nacht eine kurze Strecke davon. Immer und immer wieder wurde Michel zu bewundernden Ausrufen hingerissen, und es wäre ihm am liebsten gewesen, wenn er gleich als Soldat mit Säbel und Gewehr hätte Bekanntschaft machen können. „Aufgemacht!“ schrie da plötzlich eine raue Stimme und begleitete den Befehl mit einem Kolbenschlage, der das Fenster zertrümmert in die Stube warf, „heraus mit euch, oder das Feuer wird schnelle Beine machen!“ Auf seinem Stelzfuße hinausgehumpelt, sah sich der alte Soldat einem Haufen preußischen Fußvolkes gegenüber, dessen Anführer von ihm zu erfahren wünschte, wenn die kaiserliche Truppe hier vorbeigezogen, wie stark sie sei und wo dieselbe liege. Der Veteran erwiderte, dass er dieses alles nicht wisse, und weder Versprechungen, noch harte Drohungen und arge Misshandlungen, welche Michel zum Widerstande bewogen, konnten den braven Mann veranlassen, zum Verräter zu werden, so dass die Preußen diesen entschlossenen Leuten gegenüber einen andern Weg einschlugen, um zum Ziele zu gelangen. Zwei Mann mussten den alten Hirten bewachen, während Michel gezwungen wurde, den Weg zu zeigen. Man warf um seinen Leib einen Strick, dessen Ende der

    Befehlshaber selber in die Hand nahm, wobei er drohend und nachdrücklich sagte: „Du, Bursche, gehst links zwei Schritte neben mir und wirst weder husten, noch scharf auftreten. Zwei Mann mit gezogenen Säbeln gehen vier Schritte voraus, ebenso viele hinten und an den Seiten, die Mannschaft folgt, sechs Schritte entfernt, nach. Du führst uns den nächsten Weg zu dem Lager der Österreicher und wenn irgend ein Wort meiner Befehle übertreten wird, so werden dich meine Leute augenblicklich niederstoßen.“ Der arme, bedauernswerte Michel leistete anfangs mit stürmischem Herzpochen, was man von ihm verlangte, allmählich wurde er aber ruhiger, dachte nach und machte endlich den Versuch die verhassten Preußen irre zu führen, um die Soldaten seiner Kaiserin zu retten. Die Absicht wurde aber von dem Offizier bald gemerkt, denn dieser zog ihn an sich und zischelte dem Burschen ins Ohr: „Wenn wir in einer halben Stunde die Osterreicher nicht haben, stirbst du eines martervollen Todes.“ Nun wusste Michel keinen Ausweg mehr un