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der Bundesrepubl¡k Deutschland 1990

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Page 1: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

Die G

ewässergütekarte

der Bundesrepubl¡k D

eutschland

1990

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Geleitw

ort

Der G

ewässerschutz ist eine der w

ichtigsten Aufgaben, die uns im

Um

weltschutz gestellt sind. D

as gilt jetzt, im zusam

menw

achsendenD

eutschland, mehr denn je. D

ie politische Um

wälzung erötfnet auch im

ökologischen Bereich neue C

hancen, erfordert aber entsprechendeA

nstrengungen.

Hier liegt auch der G

rund dafür, daß die Länderarbeitsgem

einschaft Wasser

(LAW

A) bereits jetzt eine neue G

ewässergütekarte vorlegt. S

eit 1974geschieht das norm

alerweise in A

bständen von fünf Jahren. Es galt nun

aber, die 1990 verötfentlichte Gütekarte der ,,alten" B

undesländerschnellstm

öglich durch eine neue Ausgabe zu ersetzen, die das gesam

teG

ebiet der Bundesrepublik um

faßt. ln enger Z

usamm

enarbeit mit dem

Um

weltbundesam

t ist dies den Wasserw

irtschaftsbehörden aller sechzehn '

Länder in erfreulich kurzer Zeit gelungen.

So können w

ir eine erste Bestandsaufnahm

e der bundesdeutschen

Gew

ässer nach einem einheitlichen

Bew

ertungssystem vorlegen, die eine

wichtige G

rundlage für ein Handlungskonzeplzut

Verbesserung der

Gew

ässergüte besonders in den neuen Bundesländern sein w

ird.

ln einem solchen H

andlungskonzept wird es vordringlich um

eineflächendeckende m

echanische und biologische Abw

asserbehandlung gehen.ln w

eiteren Schritten m

uß es dann zur V

erringerung dergew

ässerbelastenden Pflanzennährstoffe (P

hosphate und Am

monium

)kom

men.

Mit dieser G

ütekarte wêrden nach einem

einheitlichen Bew

ertungsschema

auch erstmals G

ewässerdaten über die ehem

alige DD

R veröffentlicht.

Die D

aten aus den alten Bundesländern w

urden bereits in der Gütekarte

1990 veröffentlicht. Sie dokum

entieren für viele Gew

ässer den Erfolg

gelungener Sanierungen und des konsequenten

Ausbaus der A

bwasseranlagen. S

ie zeigen aber auch denH

andlungsbedarf für weitere M

aßnahm

en an anderen noch imm

er deutlich belasteten Gew

ässern auf. Daher ist

es unumgänglich, die bisherigen A

nstrengungen zur Verbesserung der G

ewässergüte - auch vor dem

Hintergrund erheblicher finanzieller A

ufwendung in den neuen Ländern - fortzusetzen. E

s ist aber auch einebedeutende C

hance, nach der Vereinigung prioritätsorientiert und länderübergreifend für gem

einsame

Gew

ässer Sanierungskonzepte zu entw

ickeln und umzusetzen, w

ie es vor der Vereinigung nicht m

öglich war.

Über die bisherige D

arstellung der Gew

ässergüte nach dem S

aprobiensystem (biologische P

arameter) hinaus

wird es ktinftig auch erforderlich, zusätzliche E

rgebnisse von Messungen w

ichtiger Schadstoffe darzustellen,

wie es m

it der Erstellung der W

asserbeschaffenheitskarten über die ,,Fließ

gewässer

der Bundesrepublik

Deutschland" für die alten B

undesländer bereits geschehen ist. Dieses K

artenwerk m

uß fortgeschrieben

undum

die Daten der neuen Länder erw

eitert werden. D

as Ziel ist ein um

fassender und stetig fortgeschriebener,, G

ewässerg üteatlas ".

Hoch belastete B

äche und Seen, vor allem

aber bedrohte Grundw

asserreserven stellen die LebensgrundlagefÜ

r Menschen, T

iere und Pflanzen infrage. H

ier gilt es weiteren B

elastungen mit N

achdruck entgegenzuwirken,

um irreversible S

chäden zu vermeiden.

Durch eine entschlossene, an klaren K

onzeptionen orientierte Zusam

menarbeit aller B

eteiligten kann das große

Ziel erreicht w

erden, saubere und gesunde Gew

ässer zu schaffen und zu sichern. Denn es ist eine

Verpflichtung, das ,,Lebenselem

ent W

asser" auch für die nachfolgenden Generationen zu erhalten.

Bonn - H

amburg, im

Dezem

ber 1991

Dr. K

laus Töpfer

Bundesm

inisterfür U

mw

elt, Naturschutz

und Reaktorsicherheit

Dr. F

ritz Vahrenholt

Um

weltsenator der F

reienund H

ansestadt Ham

burg,V

orsitzender der LAW

A

-I

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Zusam

menfassung

und Ausblick

Sum

mary and O

utlook

Résum

é et Perspectives

.

Teil l: G

rundlagen und Methoden der G

ewässerkaË

¡erung

1. A

llgemeines

10 3.2.1. G

üteklasse l:

Z.

lnhalt der Karte .

10 unbelastet bis sehr gering belastet .

.

2,1. Allgem

eines 10

3.2.2' Güteklasse l-ll:

2.2 G

ewässergüre der F

tießsew

ässer . ì;

. r.. åä::,j:':ìT"

2.2.1. Güteklasse l:

mäß

ig belastetunbelastet bis sehr gering belastet . .

11 3.2.4. G

ütektasse il_ilt:2.2.2. G

üteklasse l-ll: kritisch belastet

gering belastet 11

3.2.s. Gütekrasse ilr:

2.2.3. Güteklasse ll:

stark verschmutzt .

.

mäß

ig belastet 11

3.2.6. Gütekrasse ill- lV

:2.2.4. G

üleklasse ll- lll: sehr stark verschm

utztkritisch belastet

11 3.2.7. G

ütekrasse rV:

2.2.5. Güteklasse lll:

übermäß

ig verschmutzt

stark verschmutzt '

11 3.2.g. G

ütekrasse rv:2.2.6. G

üteklasse lll-lV:

ökologisch zerstörtsehr stark verschm

utzt 11

3.2.g. Die G

ütegliederung der Fließ

lewässer

2.2.7. Güleklasse lV

:überm

äßig verschm

utzt 11

4. U

ntersuchungsmodus

2.2.8. Güteklasse lV

:ökologisch zerstört

1l 5.

Kartograph¡e

5.1. Kartengrundlage

3. G

rundlagen für die Beurteilung der

5.2. Kartenm

aßstab

Gew

ässergüte von Fließ

gewässern 12

S.g. D

arstellung der Gew

ässergüteklassen3'1. A

llgemeines

12 5.4. B

andbreite der Gew

ässer3.2. M

erkmale für die B

eurteilung derG

üteklassen von Fließ

gewässern

12 6.

Fortschreibungsm

odus

Teil ll: E

rläuterungen zur Gew

ässergütekafte 1990

1. D

onaugebiet 16

2. R

heingebiet

1.1. Donau

16 2.1. R

hein .

1.2. Altm

ühl 16

2.2. Neckar und N

ebengewässer

1.3. Naab und N

ebengewässer .

16 2.3. M

ain und Nebengew

ässer

1.4. Regen

16 2.4. N

ahe und Nebengew

ässer .

1.5. lller . . 16

2.5. Lahn und Nebengew

ässer

1.6. Lech und Nebengew

ässer 16

2.6. Mosel und N

ebengewässer

1.7. lsar und Nebengew

ässer . 16

2.7. Sieg und N

ebengewässer

1.8. lnn und Nebengew

ässer 16

2.8. Wupper

1.9. Kleinere N

ebengewässer der D

onau 17

2.9. Erft .

.

lnhaltsverzeichnis

Se te7II121213

1313

131414

141515

1515151515

1717

1718191919

2020205

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2.10.

2.11.

2.'t2.

Ruhr und N

ebengewässer

Lippe und Nebengew

ässer

Kleinere N

ebengewässer des R

heins

Em

sgeblet

Em

s und'Nebengew

ässer

llUesergeblet;....

Weser und N

ebengewässer

'Fulda und N

ebengewässer

.

Werra und N

ebengewässer

Diem

él und Nebengew

ässer

Nethe, E

mm

er und Werre

Aller und N

ebengewässer

Nebengew

ässer im U

nterlauf derW

eser

3.3.1.

4.4.1.

4.2.

4.3.

4.4.

4.5.

4.6.'

4.7.

2121212222

à.5,1,

5.2.

5.3.

5,4.

5,5.

5,6.

5.7.

5,8, Bille .

.

5.9. Alster

.

5.10. Pinnau und K

rückau

5.11. Stör ,

.

5.12. Oste ..

6. O

der und Nebengew

ässer

Elbe ,

.

Schw

arze Elster und N

ebengewässer

Mulde und N

ebengewässer

Saale und N

ebengewässer

Havel, S

pree und Nebengew

ässer'K

leinere Nebengew

äSser,

llmenau

22222323242425

10; A

nlagen: Gew

ässerglltekarte der Bundesrepublik

Deutschland

Ausgabe 1990

Gew

ässergütekarte 1990

Maß

stab 1:1 Mio.

(Verkleinerung auf D

IN 44, O

verhead Folie)

7.7.1.

7.2.

ÜbdgeF

lußgebiete....

Maas und N

ebengewässer

Zuflüsse zum

ljsselmeer

7.3. Eider

.

7.4. Treene

7.5. Schw

entine

7.6. Trave

7.7. Stepenitz

7.8. Wallensteingraben

252626272828

303233

3333943434

7.9. Warnow

und Nebengew

ässer

7.10. Recknitz

7.1'l. Peene und N

ebengewässer

7.12. Ücker und N

ebengewässer

8. K

anäle

9. M

itglieder ä9sLA

WA

ad hob-Arbeitskrelses

343+343535353535353535

3636.

3636

37-

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Zusam

menfassung und A

usblick

Mit der vorliegenden G

ewässergütekarte w

ird ein Gesam

tüberblick über den derzeitigen Gütezustand der

Fließ

gewässer in der B

undesrepublik Deutschland gegeben. D

ie Gütedarstellung

erfolgt nach den von der,,Länderarbeitsgem

einschaft Wasser" (LA

WA

) 1976 herausgegebenen Kriterien für eine einheitliche B

eurteilungvon F

ließgew

ässern in der Bundesrepublik D

eutschland. Die D

arstellung der Gew

ässergüte gibt den allgem

einenZ

ustand anhand des biologischen Besiedlungsbildes

wieder. S

ie ist das Ergebnis biologisch-ökologischer

Bestandsaufnahm

en m

it dem S

aprobiensystem

als Grundlage; hierbei w

erden wirbellose T

iere (Makrozoobenthon)

sowie M

ikroflora und -fauna erfaßt.

Mit der G

ütekarte 1990 für die Bundesrepublik D

eutschland legt die LAW

A nach den A

usgaben für 1976, 1980, '1985

und 1990, die jeweils nur für die alten B

undesländer erstellt waren, erstm

alig eine Darstellung für die jetzige

Bundesrepublik vor, die nach den o.g. einheitlichen K

riterien auf dem S

tand von 1989 erarbeitet wurde.

Die B

ewertung der G

ewässer erfolgt im

Unterschied zu den früheren LA

WA

-Gütekarten nicht nach einem

siebenstufigen System

, sondern es wurde, um

der besonderen Situation der neuen B

undesländer gerecht zuw

erden, die ,,Güteklasse lV

(ökologisch zerstört)" zusätzlich eingef ührt und mit einer besonderen S

ignatur kenntlichgem

acht. So w

erden sich erste Sanierungserfolge schon bald auch auf der G

ütekarte verfolgen lassen. ln denübrigen B

undesländern haben, w

ie ein Vergleich der K

arten 1985 und 1990 zeigt, die in den letzten Jahren verstärktdurchgeführten A

bwasserreinigungsm

aßnahm

en von Städten, G

emeinden und lndustrie zu erheblichen V

erbesse-.rungen des G

ütezustandes der Fließ

gewässer geführt. E

in Rückgang der G

ewässerbelastung m

it organischen,biologisch abbaubaren

Substanzen ist deutlich erkennbar. D

ie Verschm

utzungen w

urden aufgrund der verbesser-ten A

bbauleistung in den Kläranlagen und durch M

aßnahm

en am O

rt des Schadstoffanfalles

maß

geblich verringert.A

uf diesem G

ebiet wird zunächst der S

chwerpunkt

der Gew

ässerreinhaltung in,den neuen Bundesländern liegen

müssen. ln gleichem

Maß

e, in dem die organische B

elastung der Fließ

gewässer zurückgegangen ist, hat die

Beeinflussung der G

ewässergüte durch A

usbau- und Unterhaltungsm

aßnahm

en in den alten Bundesländern

zunehmende B

eachtung gefunden. Auch der N

ährstoffeintrag und die Belastung durch gefährliche S

totfe gewinnt

verstärkt an Bedeutung.

Zukünftig w

erden sich die Anstrengungen

zur Gew

ässerreinhaltung nicht mehr ausschließ

lich auf den Ausbau von

Kläranlagen konzentrieren.

Weitere w

esentliche Verbesserungen in der G

ewässerbeschaffenheit können nur

erreicht werden, w

enn andere Belastungsquellen,

wie E

inträge aus der Landwirtschaft,

Regenabläufe oder E

inträgeüber den Luftpfad, w

irksam verm

indert werden kónnen.

Aus den vorliegenden G

ewässergütekarten der B

undesrepublik Deutschland w

ird insbesondere die organische,biologisch abbaubare B

elastung der Fließ

gewässer

erkennbar. Die V

erunreinigung durch chemische S

toffe bleibthierbei w

eitgehend unberücksichtigt. Deshalb hat die LA

WA

noch für die alten Bundesländer

1989 erstmals ein H

eft

,,Fließ

gewässer

der Bundesrepublik D

eutschland - Karten der W

asserbeschaffenheit" herausgegeben, in dem für

16 chemisch-physikalische P

arameter D

aten von 1982 bis 1987 für ausgewählte M

eßstellen zusam

mengestellt sind.

Für die S

een, die anders als Fließ

gewässer

zu bewerten sind, hat die LA

WA

bereits 1985 eine eigene Publikation m

itdem

Titel ,,S

een in der Bundesrepublik D

eutschland" herausgebracht. E

ine entsprechende V

eröffentlichung,,Lim

nologie und Bedeutung ausgew

ählter Talsperren in der B

undesrepublik Deutschland" erschien

1990.

Arbeitsgrem

ien der LAW

A stellen derzeit Ü

berlegungen darüber an, wie die D

arstellung des biolog.ischenZ

ustandes der Gew

ässer noch zu verbessern ist. ln diese Darstellung sollen nach M

öglichkeit auch Struktur und

Natürlichkeitsgrad sow

ie Ufer und A

uen mit einbezogen w

erden.

lm H

inblick auf die internationale Bedeutung w

ird das Kapitel ,,Z

usamm

enfassung und A

usblick" in englischer undfranzösischer F

assung angefügt, für die Gestaltung von V

orträgen ist eine Folie beigefügt.

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Sum

mary and perspective

This w

ater quality map gives a com

prehensive overview of the present quality of flow

ing waters in the F

ederalR

epublic of Germ

any. ln order to ensure standard evaluation of flowing w

ater throughout.the Federal R

epublic ofG

ermany, the quality categories used correspond to the criteria published in 1976 by the "Länderarbeitsgem

ein-schaft W

asser" - LAW

A (F

ederal state working group on w

ater). The quality categories indicate the general condition

of the water on the basis of the biological populations. T

hey are the result of biological-ecological inventories

prepared using the saprobic system w

hich covers invertebrates as well as m

icroflora and microfauna.

The 1990 w

ater quality map has been prepared by the LA

WA

to show w

ater quality in the entire Federal R

epublic ofG

ermany, w

hereas those published in 1976, 1980, 1985 and 1990 covered the pre-unification Federal R

epublic ofG

ermany

(i. e. former W

est Germ

any). lt is based on the above-mentioned

standard criteria and relates to data takenin 1989.

Unlike in previous LA

WA

water quality m

aps, the evaluation of the water bodies w

as not undertaken using a seven-stage system

. lnstead, in order to take the particular situation in the new federal states (form

er East G

ermany) into

account, an additional quality category, Category lV

(ecologicaly damaged), w

as introduced and indicated by aspecial sym

bol. ln this way it w

ill be possible to follow on the m

ap the first successful examples

of decontamination.

As can be seen by com

paring the 1985 and 1990 maps, the w

aste water treatm

ent measures increasingly introduced

in recent years by local authorities and industry have led to considerable improvem

ent in the quality of flowing

waters in the other federal states. A

decrease in pollution of w

aters by organic, biologically degradable substances is

clearly perceptible. The pollution levels have been reduced due to im

proved degradation capac¡ties in sewage

treatment plants and by m

easures taken directly where pollutants are generated. T

he main thrust of w

ater qualitycontrol in the new

federal states will initially have to focus on this area. T

he drop in levels of organic pollution inflow

ing wateis is a direct reflection of the increased attention w

hich has been paid to the etfect of extension andm

aintenance measures to treatm

entfacilities on water quality. T

he input of nutrients and the pollution by harmful

òhemicals has also been accorded m

ore significance.

ln the future, efforts to maintain w

ater quality will no longer concentrate exclusively on extending sew

age treatment

plants. Further significant im

provements w

ill only be possible if other pollution sources, such as rainwater run-off,

inputs from agriculture on inputs via the m

edium of air, can be reduced.

From

the available water quality m

aps of the Fedèral R

epublic of Germ

any the organic, biologically degradablepollution of flow

ing waters can be seen. P

ollution by chemicals is virtually not show

n. The LA

WA

therefore publishedfor the f irst tim

e in 1989 a brochure relating only to the former W

est Germ

any " F

lowing w

ater of the Federal R

epublicof G

ermany - m

aps showing the properties of w

ater bodies" data has been compiled on 16 chem

ical-physicalparam

eters for 1982 to 1987 taken at selected measuring points.

For the lakes, w

hich have to be evaluated differently from the flow

ing water the LA

WA

published in 1985 its own

publication entitled "Lakes in the F.qfleral R

epublic of Germ

any". A corresponding docum

ent "Limnology and the

significance of selected reservoirs in the Federal R

epublic of Germ

any" was pubished in 1990.

Working com

mittees of LA

WA

are at present discussing how to im

prove the depiction of the biological condition ofw

ater bodies. This depiction should as far as possible incorporate structure, degree of naturalness, banks and

meadow

s.

Due to the international significance, E

nglish and French translations of the chapter "S

umm

ary and Perspectives"

have been included. For lecture purposes an overhead chart has also been included.

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Résum

é et perspectives

La carte de la qualité des eaux présentée ici a pour intention de livrer une vue d'ensemble

sur la qualité actuelle deseaux courantes en R

épublique fédérale d'Allem

agne. L'évaluation de la qualité des eaux répond à des critèrespubliés en 1976 par la C

omm

unauté de travail des Länder sur les Eaux (LA

WA

) dans le but d'uniformiser les

appréciations portées sur les cours d'eau de la République fédérale d'A

llemagne. La carte de la qualité des eaux

reflète un état général basé sur I'aspect des peuplements biologiques. E

lle est le résultat de relevés biologico-écologiques effectués sur la base du systèm

e saprobie et lors desquels ont été inventoriés la microflore, la

microfaune et les invertébrés.

Pour la prem

ière fois, la LAW

A présente la ,,nouvelle" R

épublique fédérale d'Allem

agne avec une carte de qualitédes eaux 1990 établie conform

ément aux critères indiqués ci-dessus sur la base des données de 1989; les

précédentes éditions de 1976, 1980, 1985 et 1990 ayant été établies exclusivement pour les ,,anciens" Länder.

A la différence des précédentes cartes LA

WA

de qualité des eaux, celle-ci n'est pas basée sur un système à sept

gradations; une classe de qulalité lV (à écologie détruite) a en etfet été introduite pour répondre à la situation

particulière des nouveaux Länder et s'accompagne

d'une figuration adéquate. ll deviendra ainsi possible de suivrebientôt les prem

iers progrès en matière d'assainissem

ent sur la carte de la qualité des eaux. Dans les autres Länder

fédéraux, les efforts des collectivités urbaines et comm

unales ainsi que de I'industrie, qui ont porté ces dernièresannées sur les opérations d'épuration des eaux usées, ont abouti à de considérables am

éliorations de la qualité deseaux courantes, com

me nous le constatons à la com

paraison des cartes de 1985 et 1990. O

n observe un net recul dela charge des eaux en substances organiques biodègradables. Le rendem

ent amélioré obtenu dans les processus

de décomposition suivis dans les stations d'épuration ainsi que les opérations m

enées sur les lieux mêm

es deproduction des substances polluantes ont conduit à une régression sensible des pollutions. C

'est dans ce secteurque devra se concentrer en prem

ier lieu la lutte contre la pollution des eaux dans les nouveaux Länder.P

arallèlement à la régression de la pollution organique des cours d'eau, on s'est attaché à porter une attention

accrue sur I'influence jouée par les mesures d'am

énagement

et d'entretien sur la qualité des eaux dans les anciensLänder. L'apport en sels nutritifs et la pollution due à des substances dangereuses revêtent égalem

ent une

i mportance croissante.

Dorénavant, les efforts engagés pour préserver la qualité des eaux ne se concentreront plus exclusivem

ent surI'am

énagement

des stations d'épuration; en effet, il n'est plus possible d'obtenir de progrès essentiels de la qualitédes eaux que si I'on réussit à réduire etficacem

ent les autres sources de pollutions qui peuvent être les écoulem

entsd'eaux de pluie ainsi que les apports agricoles et atm

osphériques.

La pollution organique biodégradable des eaux courantes apparaît clairement sur les cartes de qualité des eaux de

la République fédérale d'A

llemagne dont nous disposons. O

n y tient beaucoup moins com

pte de la pollution due àdes agents chim

iqes. La LAW

A a donc publié pour la prem

ière fois en 1989 - pour les anciens Länder fédéraux - unfascicule intitulé ,,C

artes de la qualité des eaux des cours d'eau de la République fédérale d'A

llemagne" qui

regroupe les données relatives à 16 paramètres physico-chim

iques - données mesurées entre 1982 et 1987 sur un

certain nombre de stations de m

esure.

En ce qui concerne les lacs, quifont I'objet d'une classification différente de celle des cours d'eau, la LA

WA

a publiédès 1985 une étude intitulée ,,Les lacs de la R

épublique fédérale d'Allem

agne". En 1990 est parue une publication

correspondante intitulée ,,La limnologie et I'im

portance de certains barrages en R

épublique fédérale d'Allem

agne".

Des groupes de travail de la LA

WA

réf léchissent actuellement

aux possibilités d'améliorer

la représentation de l'étatbiologique du réseau hydrographique en s'efforçant d'y inclure égalem

ent I'aspect structural et le degré depréservation de l'état naturel ainsi que les données concernant les rives et prairies alluviales bordant les coursd'eau.

Com

pte tenu de son importanbe internationale, le chapitre ,,R

ésumé et perspectives" est traduit en français et en

anglais; un transparent utilisable pour des conférences y est adjoint.

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Teil l: G

rundlagen und Methoden

1. A

llgemeines

Auf der S

itzung der Länderarbeitsgemeinschaft W

as-

ser (LAW

A) am

15./16' Januar 1974in München w

urdebeschlossen, in regelm

äßigen

Abständen eine G

e-

wässergütekarte der B

undesrepubik herauszugeben'F

ür die Erstellung der K

arte über das Zustandsbild

Stand 1975 hat die LA

WA

-Arbeitsgruppe ,,G

ewässer-

gütekarte" methodische R

ichtlinien für die Untersu-

õhung der Gew

ässer und die Bew

ertung der Resultate

erarbLitet, nach denen auch bei der Erstellung der

Gew

ässergütekarte 1980 und 1985 verfahren wurde'

Die'1990 über den G

ewässergütezustand

für die altenB

undesländer erarbeitete Karte, die nach dem

selben

Verfahren erstellt w

urde und damit einen einw

andf rei-

en Vergleich m

it den früheren Gew

ässergÙtekarten

Oer LA

WR

ermöglicht, w

ird nunmehr um

den Anteil der

neuen Bundesländer

erweitert' D

amit kann eine nach

einheitlichen Gesichtspunkten erarbeitete K

arte fÜr

das gesamte G

ebiet der Bundesrepublik D

eutschlandvorgelegt w

erden.

Die erforderlichen

Untersuchungsdaten und A

uswer-

tungen der Ergebnisse lieferten für die B

ereiche der

einzelnen Bundesländer:

Landesanstalt f ü r U

mw

eltsch utz Baden-W

Ü rttem

be rg,

Karlsruhe,

Bayerisches Landesam

t fÜr W

asserwirtschaft, M

ün-

chen,

Senatsverw

altung für Stadtentw

icklung und Um

welt-

schutz Berlin,

Wasserw

i rtschaftsamt B

remen,

Um

weltbehörde der F

reien und Hansestadt H

amburg

Am

t für Um

weltuntersuchungen

Hessische Landesanstalt für U

mw

elt, Wiesbaden'

Niedersächsisches Landesam

t für Wasser und A

bfall'

Hildesheim

Landesamt für W

asser und Abfall N

ordrhein-Westfa-

len, Düsseldorf

Landesamt für W

asserwirtschaft

Rheinland-P

falz'M

ainz

Staatl. lnstitut für G

esundheit und Um

welt, S

aar-

brücken,

Landesamt für W

asserhaushalt und Küsten S

chles-

wig-H

olstein, Kiel

Landesamt

f ür U

mw

eltschutz S

achsen-Anhalt'

Halle/S

.,

Staatliches A

mt für U

mw

elt und Natur M

ecklenburg-V

orpomm

ern, Schw

erin,

Landesamt für U

mw

elt und Geologie S

achsen, Rade-

beul,

Landesumw

eltamt B

randenburg, Potsdam

,

Thüringer Landesanstalt für U

mw

elt, Jena

der Gew

ässerkartierung

Die R

edaktion der Gew

ässergütekarte und der zuge-

hörigen Erläuterungen lag in den H

änden der LAW

A-

RrO

ãitsgruppe,,schutz und Bew

irtschaftung oberirdi-scher G

ewässer".

Die E

rarbeitung der kartographischen G

esamtdarstel-

lung besorgte die Firm

a CA

D-M

AP

Gm

bH &

Co' K

G'

Berlin in Z

usamm

enarbeit mit dem

Um

weltbundes-

amt, B

erlin.

Der D

ruck der Karte w

urde von der Firm

a Kartoplan

pce Gesellschaft für angew

andte Kartographie m

bH'

Berlin ausgeführt.

2. lnhalt der K

arte

2.1. Allgem

eines

Mit der kartenm

äßigen D

arstellung der Güteverhält-

nisse der Fließ

gewässer in der B

undesrepublikD

eutschland wird auf der G

rundlage möglichst w

eni-ger P

arameter die Q

ualität eines Gew

ässers allge-m

einverständlich und fÜ

r eine generelle Beurteilung

ausreichend wiedergegeben. F

ür Detai lbeurtei

I ungen

der verschiedensten Art ist die G

ewässergütekarte

nicht gedacht. Hierzu bedarf es einer differenzierten

Bew

ertung auf der Grundlage m

öglichst vieler Para-

meter.

ln der Karte sind alle w

esentlichen Fließ

gewässer

dargestel lt. Auf die E

i ntragung kleinerer. unbedeuten-

der-Gew

ässer wurde im

lnteresse der Übersichtlich-

keit verzichtet; sie sind in den entsprechenden Güte-

karten der einzelnen Länder enthalten.

Stehende G

ewässer sind nur bei groß

er Flächenaus-

dehnung kartographisch eingetragen. lhr Gütezu-

stand wurde jedoch nicht dargestellt' S

tatt dessenw

urde '1985 eine eigene Schrift m

it dem T

itel ,,Seen in

der Bundesrepublik D

eutschland" von der LAW

A

herausgegeben. Darin ist eine groß

e Zahl w

ichtigerS

een beschrieben.@

Für die T

alsperren liegt ein entsprechendes B

uch

vor.@

Auf die K

ennzeichnung der Gew

ässer als Gebirgs-'

Mittelgebirgs- oder F

lachlandgewässer

wurde ver-

zichtei. Die durch G

eologie, Morphologie und K

lima

bestimm

ten Unterschiede im

Erscheinungsbild eines

Gew

ässers werden iedoch bei der B

eurteilung der

Gew

ässergüte berücksichtigt.

lm K

üstenbereich werden die G

ewässer bis zur S

üß-

wasseigrenze@

dargestellt, da sich die Kriterien der

Gütebeurteilung im

Brack- und S

eewasserbereich

Salzgehaltes

festzustellen isl.

Page 10: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

grundsätzlich von denen im S

üßw

asserbereich unter-scheiden.

Die kartenm

äßige D

arstellung der Gew

ässergüte gibt

jeweils den allgem

einen Gütezustand eines G

ewäs-

serabsclinittes wieder, w

ie er sich im biologischen

Besiedlungsbild zeigt.

Der G

ewässergütekarte liegen biologisch-ökologi-

sche Untersuchungen sow

ie chemische

und physikali-sche M

essungen zugrunde.

An chem

ischen lnhaltsstoffen

werden dabei vornehm

-lich die organischen S

ubstanzen berücksichtigt, diem

ikrobiell abbaubar sind, sowie die dabei entstehen-

den anorganischen Abbauprodukte und die dabei

auftretende Sauerstoffzehrung. D

ie biologischen Kri-

terien betreffen die allgemeine K

ennzeichnung der im

Gew

ässer auftretenden Lebensgemeinschaften

undeine B

ewertung des G

ewässers nach vorhandenen

biologischen Zeigerarten für B

elastung mit orga-

nischen Stoffen und S

auerstoffverhältnisse im W

as-ser. G

ewässerstrecken, die durch bestim

mte andere

lnhaltsstoffe, wie z. B

. Salz, belastet sind, w

erden aufder K

arte nicht besonders dargestellt. Hierfür w

erdenfür T

eilgebiete der Bundesrepublik gesonderte

Karten

herausgegeben (2. B

. die Karte von N

iedersachsenüber,,B

elastung der niedersächsischen Oberflächen-

gewässer durch C

hlorid"). Auch die A

ufwärm

ungeines G

ewässers ist nicht besonders gekennzeichnet.

ln der Karte w

erden sieben Stufen der G

ewässergüte

der Fließ

gewässer, die sogenannten G

ewässergüte-

klassen, unterschieden. Die nachstehende D

efinitionder G

üteklassen ist auch in der K

artenlegende enthal-

ten. Sie ist bew

ußt kurz und allgem

einverständlichgefaß

t.

Für die K

lassifizierung stehender Gew

ässer werden

andere Kriterien zugrunde gelegt.

2.2. Gew

ässergüte der Fließ

gewässer

2.2.1. Güteklasse l:

unbelastet bis sehr gering belastetG

ewässerabschnitte m

it reinem, stets annähernd

sauerstoffgesättigtem

und nährstoffarmem

W

asser;geringer B

akteriengehalt; mäß

ig dicht besiedelt, vor-w

iegend von Algen, M

oosen, Strudelw

ürmern und

lnsektenlarven; sofern somm

erkühl, Laichgew

ässerfür S

almoniden.

2.2.2. Güteklasse l-ll:

gering belastelG

ewässerabschnitte m

it geringer anorganischer oderorganischer

Nährstoffzufuhr ohne nennensw

erteS

auerstoffzehrung; dicht und meist in groß

er Arten-

vielfalt besiedelt; sofern somm

erkühl, Sal m

onidenge-w

ässer.

2.2.3. Güteklasse ll:

mäß

ig belastetG

ewässerabschnitte m

it mäß

iger Verunreinigung und

g uter Sauerstoffversorg

u n g; seh r große A

rtenvi elf altund lndividuendichte von A

lgen, Schnecken, K

lein-krebsen, lnsektenlarven;

Wasserpflanzenbestände

decken größere F

lächen; ertragreiche Fischgew

äs-ser.

2.2.4. Güteklasse ll-lll:

kritisch belastetG

ewässerabschnitte, deren B

elastung mit orga-

nischen, sauerstoffzehrenden S

totfen einen kritischenZ

ustand bewirkt; F

ischsterben infolge S

auerstoffman-

gels möglich; R

ückgang der Artenzahl bei M

akroor-ganism

en; gewisse A

rten neigen zu Massenentw

ick-lung; A

lgen bilden häufig größere flächenbedeckende

Bestände. M

eist noch ertragreiche F

ischgewässer.

2.2.5. Güteklasse lll:

stark verschmutzt

Gew

ässerabschnitte mit starker organischer, sauer-

stoffzehrender Verschm

utzung und meist niedrigem

Sauerstoffgehalt; örtlich F

aulschlamm

ablagerungen;f lächendeckende

Kolonien von fadenförm

igen Abw

as-serbakterien und festsitzenden W

impertieren über-

treffen das Vorkom

men von A

lgen und höheren pflan-zen; nur w

enige, gegen Sauerstoffm

angel unempfind-

liche tierische Makroorganism

en w

ie Schw

ämm

e,E

gel, Wasserasseln kom

men bisw

eilen massenhaft

vor; geringe Fischereierträge; m

it periodischemF

ischsterben ist zu rechnen.

2.2.6. Güteklasse lll-lV

:sehr stark verschm

ulztG

ewässerabschnitte

mit w

eitgehend ei ngeschränkten

Lebensbedingungen durch sehr starke V

erschmut-

zung mit orgaÌrischen, sauerstoffzehrenden S

toffen,oft durch toxische E

inflüsse verstärkt; zeitweilig tota-

ler Sauerstoffschw

und; T

rübung durch Abw

asser-schw

ebstoffe; ausgedehnte Faulschlam

mablagerun-

gen, durch rote Zuckm

ückenlarven oder S

chlamm

röh-renw

ürmer dicht besiedelt; R

ückgang fadenförmiger

Abw

asserbakterien; Fische nicht auf D

auer und dannnur örtlich begrenzt anzutreffen.

2.2.7. Güteklasse lV

:überm

äßig verschm

utztG

ewässerabschnitte

mit überm

äßiger V

erschmutzung

durch organische sauerstoffzehrende A

bwässer;

Fäulnisprozesse herrschen vor; S

auerstoff über langeZ

eit in sehr niedrigen Konzentrationen

vorhandenoder gänzlich fehlend; B

esiedelung vorwiegend durch

Bakterien, G

eißeltierchen

und freilebende Wim

per-tierchen; F

ische fehlen; bei starker toxischer Bela-

stung biologische Verödung.

2.2.8. Güteklasse lV

:ökologisch zerstört

Zusätzliche S

ignatur für Gew

ässerabschnÍtte, derenV

erschmutzung

ein solches Ausm

aß erreicht hat, daß

das biologische Gleichgew

icht des Gew

ässers zer-stört, und sein S

toffhaushalt fehlgeleitet ist. Hierzu

zählen insbesondere-

anaerobe Gew

ässer mit S

ulfatreduktion und Akku-

mulation von S

chwefelw

asserstoff im freien W

as-ser,

- Gew

ässer mit tierlosen Lebensgem

einschaftendurch sehr starke toxische B

elastung.

11

Page 11: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

3. G

rundlagen für dieB

eurteilung derG

ewässergüte von

Fließ

gewässern

3.1. Alfgem

eines

Die für die G

ewässergütekarte der B

undesrepublikD

eutschland gewählte E

inteilung der Fließ

gewässer

in Gew

ässergüteklassen beruht auf den B

efundenbiologisch-ökologischer U

ntersuchungen. S

ie berück-sichtigt in erster Linie die B

elastung mit organischen'

unter Sauerstoffzehrung biologisch abbaubaren

ln-haltsstoffen.

Die stufenw

eisen Unterschiede im

allgemeinen

und

im biologischen Z

ustandsbild von Fließ

gewässern'

wie sie sich nach B

elastung mit organischen lnhalts-

stoffen im V

erlauf der Selbstreinigungsprozesse ein-

stellen, sind von KO

LKW

ITZ

und MA

RS

SO

N und

späteren Bearbeitern im

sogenannten Saprobiensy-

stem beschrieben w

orden. Die hier benutzte E

intei-lung in G

üteklassen baut auf den Grundgedanken

desS

aprobiensystems

auf. Um

die Anw

endung einesG

üteklassensystems

für das ganze Bundesgebiet zu

ermöglichen, w

ar die Definition der G

üteklassen aufallgem

ein erkennbare, für die Güteklassen m

öglichstcharakteristische

Merkm

ale zu beschränken.

ln der Güteklassenbeschreibung w

erden die für dieG

üteklassen besonders charakteristischen O

rganis-m

en bzw. O

rganismenkom

binationen aufgeführt. Zur

Güteklasseneinstufung

dient in der Regel die F

eststel-lung der S

aprobienstufe oder des Saprobienindex

aufgrund einer detaillierten Artenliste.

Zahlreiche U

ntersuchungen der letzten zwei Jahr-

zehnte haben gezeigt, daß zw

ischen biologischenG

ütebefunden und Kennw

erten des Wasserchem

is-m

us für organische Verbindungen

und ihre Abbaupro-

dukte in der Regel enge B

eziehungen bestehen.C

hemische und bisw

eilen auch bakteriologischeS

tichprobenanalysen, die im allgem

einen nicht aus-reichen, um

allein daraus Güteklassifizierungen abzu-

leiten, können dazu dienen, biologische Befunde

abzusichern und zu stützen.

ln der Beschreibung

der Güteklassen sind als charak-

teristische chemische A

nhaltswerte der biochem

i-sche S

auerstoffbedarf nach 5 Tagen (B

SB

'), der Am

-m

oniumstickstoffgehalt

(NH

o-N) sow

ie der Sauer-

stoffgehalt (O,) genannt. H

ygienisch-bakteriologischeG

esichtspunkte w

erden nicht berücksichtigt.

Der V

ersuch, das komplexe G

ebiet der Gew

ässerver-unreinigung in einem

siebenstufigen Gütesystem

dar-zustellen,

muß

naturgemäß

einen Kom

promiß

darstel-len und m

anche Naturgegebenheiten unberücksich-

tigt lassen. Gew

ässer im B

ergland reagieren z. B.

hinsichtlich ihres Sauerstoffgehaltes anders als ent-

sprechende Flachlandgew

ässer m

it gleicher orga-nischer B

elastung.

Ein w

eiteres Problem

ist die Bew

ertung toxischerlnhaltsstoffe, die sich in einer m

ehr oder weniger

starken Verm

inderung der Gew

ässerbesiedlung und

Hem

mung der S

elbstreinigung auswirken. O

bwohl

sich diese Ausw

irkungen nicht unmittelbar m

it einerstarken organischen G

ewässerbelastung

gleichset-zen lassen, w

ird das Gew

ässer bei einer massiven

Giftstoffbelastung w

egen der ähnlichen biologischenS

chadwirkung im

System

der Güteklassifizierung

in

die Güteklasse lll-lV

oder lV eingestuft' D

er Einfluß

anderer Belastungen , w

ie z. B. salzhaltiger A

bwässer

oder Gew

ässerversauerung, ist in dieser Gew

ässer-gütedarstel lung al lerdi ngs ebensow

en ig erfaßbar w

iedie A

uswirkungen von nicht akut toxischen S

toffenoder schw

er abbaubaren organischen Verbindungen'

Grundsätzlich treten im

Gew

ässer beim V

organg derS

elbstreinigung n¡cht abrupte Stufungen des Z

u-standsbildes auf, sondern gleitende Ü

bergänge derG

üteklassen.

3.2. Merkm

ale für die Beurteilung der

Güteklassen von F

ließgew

ässern

Zu den unler 2.2. aufgeführten kennzeichnenden

Merkm

alen für die Güteklassen sind im

folgendenzusätzlich w

e¡tere zur ldentifikation geeignete Beur-

teilungskriterien aufgeführt, darunter auch solche, diebei speziellen V

erfahren der biologischen Zustands-

analyse anfallen (2.8. Artenfehlbetrag, K

opplungs-aspekt) sow

ie andererseits auch chemische

Kennw

er-te.

3.2.1. Güteklasse l:

unbelastet bis sehr gering belastetZ

u dieser Güteklasse gehören im

allgemeinen Q

uell-gebiete und nur sehr gering belastete O

berläufe vonsom

merkalten

Fließ

gewässern. D

as Wasser ist klar

und nährstoffarm,

der Untergrund m

eist steinig, kiesigoder sandig; falls S

chlamm

auftritt, ist er minerali-

scher Natur.

Som

merkühle

Gew

ässerstrecken sind Laichgew

ässerfür S

almoniden.

Mäß

ig dichte Besiedlung, besonders durch R

otalgen(B

atrachosper m

u m), K

ieselal gen (M e r i d ion, D

iatom a

hiemale, A

chnanthes minutissim

a), Moose, S

trudel-w

ürmer, S

teinfliegenlarven, Köcherfliegenlarven

und

Käfer.

Der S

aprobienindex liegt unter 1,5.

Folgende T

axa sind für diese Stufe charakteristisch:

Polycetis felina, C

renobia alpina, Elm

is latreillei,E

so/us angustatus, Leuctra (nigra und Verw

andte),A

gapetus. Der O

.-Gehalt liegt nahe dem

Sättigungs-

wert (ca. 95 bis 105%

der Sättigung) und nicht unter

8mg/|. D

er BS

B' liegt m

eist um 1,0m

9/1. NH

o-N ist

höchstens in Spuren vorhanden.

3.2.2. Güteklassel-ll:

gering belastetH

ierzu gehören gering'belastete Fließ

gewässer,

meist O

berläufe. D

as Wasser ¡st klar, der N

ährstoffge-halt gering.

Som

merküh le G

ewässerstrecken

si nd Sal m

onidenge-w

ässer, Charakterfisch: G

roppe (Cottus gobio).

Dichte B

esiedlung besonders durch Algen (U

lothrix)'M

oose, Blütenpflanzen (B

erula, Callitriche),

Strudel-

12

l

Page 12: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

würm

er, Stein-, E

intags- und Köcherfliegenlarven so-

wie K

äfer (Elm

idae, Hydraenidae).

Der S

aprobienindex liegt zwischen 1,5 und 1,8.

Folgende T

axa sind charakteristisch: Dugesla gonoce-

phala, Am

phinemura, B

rachyptera, Perla m

arginata,S

ilo, Hydraena, Lim

nius perrisi, Oreodytes rivalis.

Der O

,-Gehalt ist noch hoch (in der R

egel über 8 mg/l),

zeigt jedoch oft schon ein feststellbares D

efizit (O,-

Gehalt ca. 85 bis 95%

der Sättigung). D

er BS

B. liegt in

der Regel zw

ischen 1,0 und 2,0m9/1. N

H4-N

liegt nurin geringer K

onzentration vor (um 0,'1 m

g/l).

3.2.3. Güteklasse ll:

mäß

ig belastelH

ierzu gehören Gew

ässerstrecken mit m

äßiger V

er-unreinigung durch organische S

toffe und deren Ab-

bauprodukte . Zu Z

eilen stärke rer Al genentw

ickl un g

ist eine deutliche Trübung vorhanden. D

er Untergrund

des Gew

ässers ist steinig, kiesig, sandig oder schlam-

mig; w

enn auch Steine an der U

nterseite durchbakteriel le E

isensulf idbi ldung geschwärzt

si nd, so trittdoch noch keine F

aulschlamm

entwicklung auf. E

rtrag-reiche F

ischgewässer.

Sehr dichte B

esiedlung mit A

lgen (alle Gruppen),

Blütenpflanzen (oft flächendeckend),

Schnecken,

Kleinkrebsen und lnsekten aller G

ruppen nebst Lar-ven.

Der S

aprobienindex liegt zwischen 1,8 und 2,3.

Eine sichere Z

uordnung aufgrund einzelner häufigerT

axa ist nur relativ selten möglich, z. B

. Anabolia,

Athripsodes, A

therix, Oulim

nius tuberculatus und

Orectochilus villosus. S

ignifikante Kopplungen sind

z.B. P

olycentropus flavomaculatus m

it Ecdyonurus

venosus oder mit R

iolus cupreus oder mit H

ydropsy-che oder m

il Rhyacophila.

Der O

r-Gehalt zeigt infolge von A

bwasserbelastung

und Algenentw

icklung stärkere Schw

ankungen (D

efi-zite und Ü

bersättigungen), ist jedoch so hoch, daßF

ischsterben noch nicht auftreten, d. h. er liegt durch-

weg über 6 m

þ/l). Der B

SB

' beträgt häufig 2 bis 6 mg/|.

NH

4-N liegt häufig unter 0,3m

9/1.

3.2.4. Güteklassell-lll:

kritisch belastetD

urch die stärkere Belastung m

it organischen Stoffen

ist das Wasser stets leicht getrübt; örtlich kann F

aul-schlam

m auftreten. M

eist noch ertragreiche Cyprini-

dengewässer.

Dichte B

esiedlung mit A

lgen und Blütenpflanzen

Pota-

mogeton, N

uphar), Schw

ämm

en, Moostierchen,

Kleinkrebsen, S

chnecken, Muscheln, E

geln und lnsek-tenlarven (ausgenom

men S

teinfliegen). Meist kolo-

nieartige Massenentw

icklung m

ehrerer Arten. A

b-w

asserpilze sind oft mit bloß

em A

uge - wenn auch

noch nicht in Massenentw

icklung - erkennbar. Größ

-ter A

rtenreichtum der W

impertierchen.

Der S

aprobienindex liegt zwischen 2,3 und 2,7.

Eine sichere Z

uordnung aufgrund einzelner abundan-ter A

rten ist fast niemals m

öglich. Siþnifikante A

rten-kom

binationen sind z.B. H

elobdella stagnalis mit

Gam

marus pulex, P

lanaria torva, Radix peregra,

Dendrocoelum

lacteum oder m

it Erpobdella octocu-

lata.

Der O

,-Gehalt sinkt oft auf die H

älfte des Sättigungs-

wertes ab. E

r kann jedoch auch starke Übersättigung

erreichen, z.B. in gestauten F

lußabschnitten. H

äufigbeträgt der B

SB

' 5 bis 10mg/|. N

Ho-N

liegt meist

unterl mg/|.

3.2.5. Güteklasse lll:

stark verschmulzl

Das W

asser ist durch Abw

asserbelastungen getrübt.S

teinig-sandiger Untergrund

ist meist durch E

isensul-fid geschw

ärzt. An S

tellen geringer Ström

ung lagertsich F

aulschlamm

ab.

Geringe F

ischereierträge; mit periodischem

Fisch-

sterben durch Sauerstoffm

angel ist zu rechnen.

Besiedlung durch m

akroskopische Tiere artenarm

,dabei M

assenentwickl ung ei nzel ner A

rten (Wasseras-

seln, Egel, S

chwäm

me). A

uffällig sind flächendecken-de K

olonien von sessilen Wim

pertierchen (C

arche-sium

, Vorticella) und A

bwasserbakterien (S

phaeroti-/us,); A

lgen und Blütenpflanzen treten dem

gegenüberstark zurück.

Der S

aprobienindex liegt zwischen 2,7 und 3,2.

Kennzeichnende O

rganismen-K

ombinationen dieser

Güteklasse sind'. C

hironomus thum

mi m

it Helobdella

stagnalis, Tubificidae m

il Erpobdella octoculata oder

Chironom

us thumm

i mil E

rpobdella octoculata undm

it Carchesium

polypinum.

O, ist noch stets vorhanden, kann jedoch zeitw

eise aufW

erte um etw

a 2mgll absinken. H

äufig beträgt derB

SB

s 7 bis 13mg/l. N

Ho-N

liegt meist über 0,5m

g/lund erreicht oft einige M

illigramm

je Liter.

3.2.6. Güleklasse lll-lV

:sehr stark velschm

utztD

as Wasser ist durch A

bwasserbelastungen deutlich

getrübt und der Gew

ässeruntergrund meist ver-

schlamm

t (Faulschlam

m). F

ische sind nur lokal unddann nicht auf D

auer anzutreffen.

Besiedlung fast ausschließ

lich durch Mikroorganis-

men, besonders W

impertierchen, G

eißeltierchen und

Bakterien. V

on Makroorganism

en fast nur noch roteZ

uckmückenlarven und S

chlamm

röhrenwürm

er vor-

handen; diese oft massenhaft.

Der S

aprobienindex liegt zwischen 3,2 und 3,5.

Signifikant sind ausschließ

lich K

opplungen von Mi-

kroorganismen,

z. B. C

olpidium colpoda m

iI Beggia-

toa.

Der O

r-Gehalt liegt m

anchmal unter

1 mg/l und er-

reicht oft nur wenige M

illigramm

je Liter. Häufig

beträgt der BS

B' 10 bis 20m

g/|. NH

o-N ist m

eist inm

ehreren Milligram

m je Liter vorhanden.

Auch toxische E

inflüsse können bei sonst günstigenchem

ischen Befunden U

rsachen gravierender Verar-

mungen der B

iozönose sein.

13

Page 13: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

3.2.7. Güteklasse lV

:überm

äßig verschm

ulztD

as Wasser ist durch A

bwasserbelastungen

starkgetrübt und der G

ewässerboden m

eist durch starkeF

aulschlamm

ablagerungen gekennzeichnet. ln vielen

Fällen w

eist das Gew

ässer einen Geruch nach S

chwe-

felwasserstotf

auf .'Fische fehlen.

Besiedlung fast ausschließ

lich mit B

akterien, Pilzen

und Geiß

eltierchen; Wim

pertierchen komm

en nur mit

wenigen freibew

eglichen Arten vor, oftm

als massen-

haft.

Der S

aprobienindex liegt über 3,5.

Signifikant sind nur sehr w

enige Kopplungen, z.B

':P

arameci u m

caudatu m m

il Zoog loea, C

ol p id i u m cam

-pylum

mi| P

aramecium

trichium' B

ei Massenauftreten

von Cotpidium

campylum

in Abw

esenheit anderer

Wim

pertierchen ist auch dieses signifikant.

Diese G

ewässerabschnitte sind durch die Z

ufuhr vonorganischem

Abw

asser so stark verschmutzt,

daß der

Or-G

ehalt im W

asser sehr niedrige Konzentrationen

aufweist oder gänzlich verschw

indet. Fäulnisprozes-

se überwiegen. D

er BS

B' liegt m

eist über 15 mg/|.

NH

4-N beträgt durchw

eg mehrere M

illigramm

je

Liter. Bei starker toxischer B

elastung kann biologi-sche V

erödung eintreten.

3.2.8. Güleklasse lV

:ökologisch zerstört

Das W

asser ist durch Abw

asserbelastungen oder

Wasserschadòtoffe so stark verschm

utzt, daß das

biologische Gleichgew

icht zerstört ist.

Diese G

ewässerabschnitte sind von anaeroben A

b-bauvorgängen

(Fäulnis) m

it Sulfatreduktion und A

kku-m

ulation von Schw

efelwasserstoff im

freien Wasser

sowie durch starke toxische B

elastungen m

it tierlosenLebensgem

ei nschaften gekennzeichnet.

3.2.9. Die G

ütegliederung der Fließ

gewässer

Die G

ütegliederung der F

ließgew

ässer ist in folgender

Tabelle zusam

mengefaß

t dargestellt. Dabei ist zu

beachten, daß bei schem

atischer Anw

endung dieserT

abelle Fehlbeurteilungen hinsichtlich der G

Üteklassi-

fikation eintreten können.

Aufgrund der groß

en Schw

ankungsbreite von Stoff-

konzentrationen in Gew

ässern kann es vorkomm

en,daß

die den einzelnen Güteklassen in der T

abellezugeordneten

chemischen K

ennwerte

und Saprobien-

stufen sowie S

aprobienindices nicht m

iteinander in

Tabelle: K

riterien zur BeuÉ

eilung der Gew

ässergüte von Fl¡eß

gewässern

Güte-

Grad der

klasse organischen

unbelastet bis sehrgering belastet

Saprobiestufe

SaP

robien-B

elastung index

gering belastet

il-ilt

mäß

ig belastet

kritisch belastet

ilt- rv

Oligosaprobie

stark verschmutzt

Übergang zw

ischenO

ligosaprobie und

Betam

esosaprobie

IV

sehr starkverschm

utzt

IV

Betam

esosaprobie

übermäß

igverschm

utzt

alpha-Betam

esosa-probie G

renzzone

1,0 - < 1,5

Chem

ische Charakterisierung der biologisch

ten Gew

ässergüteklassen aufgrund häufigfender W

erte aus Stichprobenm

essungen.B

SB

. ohne Hem

mung (D

lN 38409 - H

51).

ökologischzerstört

Alpham

esosaprobie

Chem

ische Param

eterrB

SB

52 N

H4-N

O

r-Minim

a3(m

g/l) (m

g/l) (m

g/l)

1,5 - < 1,8

Übergang zw

ischenA

lphamesosaprobie

und Polysaprobie

1,8 - < 2,3

14

2,3 - <2,7

5- 10

1-2

Polysaprobie

Spuren

2,7 - <3,2

azoischeLebensgem

einschaft

2-6

um 0,1

3,2 - < 3,5

>8

< 0,3

definier-anzutref-

7-13

>8

<1

3,5 - < 4,0

10-20

0,5 bism

ehrerem

g/l

> 4,O

>6

t D

ie angegebenen Sauerstoffm

inima der G

üteklassen ll

bis lV sind in schnellfließ

enden H

och- und Mittelge-

birgsbächen häufig höher als in der Tabelle angege-

ben; umgekehrt liegen sie in langsam

fließenden und

stauregulierten Fließ

gewässern niedriger als ange-

geben.

>4

>15

mehrere

mg/l

>2

toxische Belastung

mehrere

mg/l

<2<2

Page 14: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

Einklang stehenr und sichere R

ückschlüsse von biolo-gischen B

efunden auf chemische K

onzentrationswer-

te nicht möglich sind..

Diese T

abelle darf nicht dazu verwendet w

erden, auschem

ischen Messungen die G

ewässergüteklasse

ab-zuleiten.

4. U

ntersuchungsmodus

Der G

ewässergütekarte liegen biologisch-ökologi-

sche Untersuchungen der F

ließgew

ässer zugrunde.S

ie werden an repräsentativen, hydrologisch ver-

gleichbaren Probenstellen bei N

iedrig- bis Mittelw

as-serabfl uß

vorgenomm

en. D

abei werden al le für den zu

untersuchenden Abschnitt charakteristischen

Klein-

biotope (Steine, S

chlamm

ablagerungen, B

eständevon W

asserpflanzen) erfaß

t. Zur B

eurteilung werden

die ortsfesten bzw. substratgebundenen M

akro- undM

ikroorganismen

herangezoQen. Z

usälzlich könnenchem

ische und physikalische Messungen zur S

tüt-zung des biologischen B

efundes herangezogen wer-

den.

5. K

artographie5.1. K

artengrundlageD

ie Kartengrundlage für die G

ewässergütekarte der

Bundesrepublik D

eutschland bildet die beim U

mw

elt-bundesam

t Berlin im

Rahm

en ,,Daten zur U

mw

elt" fürU

MP

LIS erstellte geographische K

arte.

5.2. Kartenm

aßstab

Der K

artenmaß

stab beträgt 1 :1000000.

5.3. Darstellung der

Gew

ässergüteklassenD

ie Stufen l, ll, lll und lV

werden in den F

arben Blau,

Grün, G

elb und Rot, die S

tufen l-ll, ll-lll, lll-lV in den

Farben H

ellblau, Hellgrün und O

range dargestellt.Ö

kolog isch zerstörte Gew

ässerabschn itte werden m

iteiner zusätzlichen S

ignatur durch schwarze Q

uerstri-che (l I I l) gekennzeichnet.

5.4. Bandbreite der G

ewässer

Die D

arstellung der Gew

ässer erfolgt als Abfluß

bandunterteilt nach 4 S

tufen im logarithm

ischen M

aßstab

des Mittleren N

iedrigwasserabflusses

(MN

Q). D

iew

asserwirtschaftliche

Bedeutung der G

ewässer w

irddadurch besonders betont. F

ür die Tidesüß

wasserbe-

reiche wird die B

andbreite unverändert beibehalten.

6. F

ortschreibungsmodus

Die nächste G

ewässergütekarte der B

undesrepublikD

eutschland soll 1995 erscheinen. Auch w

eiterhin istfür die H

erausgabe der Karte ein T

urnus von 5 Jahrenvorgesehen.

15

Page 15: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

Teil ll: E

rläuterungen zur Gew

ässergütekarte 1990

1. D

onaugebiet1.1. D

onau

Der bis 1985 eingetretene

Rückgang der B

elastung

der Donauquellflüsse B

rigach und Breg hat sich in

deren obersten Abschnitten w

eiter fortgesetzt' Dort

herrscht nun Güteklasse I bzw

. l-ll vor.

Weiter fluß

abwärts bis D

onaueschingen sind die V

er-

besserungen gegenüber 1985 nur geringfügig undschlagen sich nicht in einer G

Üteklasse nieder'

Auf unterhalb von T

uttlingen gelegenen Teilstrecken

ergeben sich im V

ergleich zu 1985 Verschiebungen

vo-m B

ereich ll nach ll-lll. Donauabschnitte

unterhalb

von Sigm

aringen und Ehingen w

urden 1989 um eine

Stufe sãhlechter (K

lasse lll) bewertet als in der vorher-

gehenden Karte. E

ine Ursache hierfÜ

r ist möglicher-

úeise in der geringen Wasserführung im

Jahre 1989zu sehen. D

as deutliche Gütedefizit unterhalb von

Ehingen ist auf industrielle E

inleitungen von Zellulo-

seabwässern zurückzuf ühren. lm

Dezem

ber 1989 wur-

de hier eine neue Abw

asserbehandlungsanlage er-stellt, die in Z

ukunft eine wesentliche V

erbesserungder G

ewässergÜ

te erwarten läß

t.

lm B

ereich der Landesgrenze herrschte 1989 unter-halb der K

läranlage Neu-U

lm die G

üteklasse ll-lll vor'

Die S

trecke unterhalb Kelheim

ist wegen der dort

ansässigen lndustrie in GÜ

teklasse lll, stark ver-schm

utzt, einzustufen; Verbesserungen sind jedoch

mit dem

Bau und B

etrieb der biologischen Kläranlage

eines Zellstoffw

erkes noch 1990 zu erwarten'

Unterhalb der S

tadt Regensburg hat sich die G

üteklas-

se ll weiter ausgedehnt - eine V

erbesserung' die

hauptsächlich auf Gew

ässerschutzmaß

nahmen

im

Raum

Regensburg beruht. A

uch die neue Kläranlage

der Stadt S

traubing ist bereits in den Probebetrieb

gegangen.

Oberhalb von P

assau ist rechtsufrig noch eine kleineS

trecke mit ll-lll w

egen einer lndustrie-Einleitung

zu

kartieren.

1.2. Altm

ühl

lm G

ütebild der Altm

ühl zeigt sich nun keine gelbeF

arbe (Güteklasse lll) m

ehr. Zudem

sind die Strecken

mit G

üteklasse ll im M

ittellauf sowohl nach oben w

ie

auch nach unten angewachsen.

1.3. Naab und N

ebengewässer

Die N

aab konnte unterhalb der Stadt W

eiden - durchS

anierung von Abw

asseranlagen - auf K

lasse llangehoben w

erden' Auch in den Z

uflüssen haben sich

an vielen Stellen durch B

aumaß

nahmen im

Abw

as-

serbereich Verbesserúngen

ergeben, z' B' an der

Fichtelnaab durch innerbetriebliche

Verbesserungen

an lndustriekläranlagen. Als w

ichtigsten Schw

erpunkt

weiterer abw

assertechn ischer Bem

Ühungen zei gt die

Karte den R

aum A

mberg m

it der lnbetriebnahme der

neuen, leistungsfähigen Kläranlage an der V

ils imJahr 1990.

1.4. Regen

Am

Regen sind V

erbesserungen im

Ober-, M

ittel- und

Unterlauf eingetreten: D

urch lnbetriebnahme von

Kläranlagen u.a. in B

laichach und Cham

erau sowie

durch den Anschluß

von Regenstauf und anderen

Orten an die K

läranlage Regensburg' D

er Schw

arzeR

egen weist nach w

ie vor wegen des A

bwassers einer

Zellstotf- und P

apierfabrik stark verschmutzte S

trek-

ken auf.

1.5. lllerA

n der lller sind durch lnbetriebnahme der K

läranlagedes Z

weckverbandes K

empten bis w

eit unterhalbdieses R

aumes erhebliche V

erbesserungen eingetre-

ten. Weitere A

nschlüsse an diese Verbandsanlage

sind im B

au bzw. geP

lant.

1.6. Lech und Nebengew

ässer

Am

Lech verschwand die G

üteklasse ll-lll unterhalbvon Landsberg, und im

Mündungsbereich

verlängertesich die S

trecke mit G

üteklasse ll etwas in R

ichtung

Augsburg.

Am

Nebenfluß

Wertach ist sow

ohl eine Verbesserung

als auch eine Abstufung eingetragen; am

deutlicherkennbaren A

bwasserschw

erpunkt K

aufbeuren ist

mit der lnbetriebnahm

e des Kläranlagen-N

eubausnach 1990 m

it einer Verbesserung zu rechnen'

1.7. lsar und Nebengew

ässer

An der lsar sind im

Raum

Landshut mit der lnbetrieb-

nahme der neuen K

läranlage der Stadt Landshut

positive Veränderungen festzustel len'

An den N

ebenflüssen Am

per und Würm

ergaben sich

ei ni ge Verbesserun gen.

Mit lnbetriebnahm

e der Klàranlage G

armisch-P

arten-kirchen ist die Loisach, nach K

lasse l-ll im O

berlauf'jetzt durchgehend in K

lasse ll eingestuft' Die lnbe-

iriebnahme der neuen K

läranlage München ll sow

ie

die Entlastung und V

erbesserung der Kläranlage

München

I wirken sich, w

egen der hohen organischenB

elastung des Speichersees

aus f rüherer Zeit, vorerst

nicht sichtbar aus.

1.8. Inn und Nebengew

ässer

Der Inn ist jetzt auf der gesam

ten Strecke in ll-lll oder

ll eingestuit. Neben A

bwasserm

aßnahm

en bei lndu-strie únd G

ewerbe sind an dieser positiven E

ntwick-

lung auch einige komm

unale Kläranlagen beteiligt'

16

Page 16: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

An R

ott, lsen, Atlel und T

raun gab es zum T

eilbeachtliche V

erbesserungen, am lsen auch kleinere

Güte-E

inbrüche nach ll-lll.D

er deutliche Güteanstieg der S

alzach ist hauptsäch-lich auf M

aßnahm

en im N

achbarland Salzburg zurück-

zuführen, die Verbesserungen an S

aalach und

Berchtesgadener-A

che sollen dabei aber nicht über-sehen w

erden.

1.9. Kleinere N

ebengewässer der

Donau

lnsbesondere an der Günz, der S

chwarzen Laaber,

der Vils (N

iederbayern) und der llz sind verschiedeneA

ufstufungen festzustellen. Zusam

und Wörnitz zei-

gen Auf- und A

bstufungen, an der llm w

ar eine Strecke

abzustufen.

2. R

heingebiet

2.1. Rhein

Die V

erhältnisse am H

ochrhein vom B

odensee bisB

asel sind gegenüber dem früheren Z

ustand (Güte-

klasse l-ll und ll) nicht verändert.A

uch der Oberrhein blieb w

eiterhin unverändert undw

eist zwischen B

asel und Mannheim

meistenteils die

Güteklasse ll auf, abgesehen von S

trecken unterhalbder B

elastungsschwerpunkte aus den R

äumen B

asel,C

halampé (E

inleitung in den auf französischem T

erri-torium

gelegenen Rheinseitenkanal; in der K

arte nichtfarbig dargestellt), S

traßburg und K

arlsruhe mit kriti-

scher Belastung. D

en Raum

Mannheim

/Ludwigshafen

erreicht der Rhein in der G

üteklasse ll. Belastungen

erfährt er hier durch den Zustrom

des Neckars (an der

Mündung G

üteklasse ll-lll), durch komm

unale undindustrielle A

bwassereinleitungen

in Mannheim

undLudw

igshafen. Das G

ütezustandsbild des Rheins ver-

schlechtert sich auf einer verhältnismäß

ig kurzenS

trecke unterhalb der Neckarm

ündung rechtsseitigbis in K

lasse lll und linksseitig unterhalb der indu-striellen A

bwassereinleitungen in die G

üteklassell-lll, w

orauf das Selbstreinigungsverm

ögen des Stro-

mes alsbald w

ieder iin rechten Teil des F

lusses denZ

ustand der Güteklasse ll-lll und im

linken Teil der

Güteklasse ll erzielt. lnsgesam

t gesehen ist im R

aumM

annheim jedoch gegenüber 1985 eine w

eitere Entla-

stung eingetreten.

Dies trifft auch für die anschließ

ende hessische R

hein-strecke zu. lnsbesondere geringere B

elastungendurch den N

eckar sowie die zufriedenstellende R

eini-gungsleistung zahlreicher neuerer bzw

. erweiterter

Abw

asserbehandlungsanlagen am R

hein haben zurZ

ustandsverbesserung auf der rechten Oberrheinsei-

te im hessischen B

ereich beigetragen. Der R

hein-strom

gehört an der hessischen Landesgrenze in dieG

üteklasse ll-lll (früher meistens lll) und erholt sich

bereits weit oberhalb der E

inmündung des M

ains aufG

üteklasse ll (früher ll-lll). Strom

abwärts haben eine

neue gemeinsam

e biologische Abw

asserreinigungs-anlage zw

eier lndustriewerke in W

iesbaden, derenR

einigungswirkung im

Jahre 1984 mit der lnbetrieb-

nahme zw

eier Tropfkörper noch zunahm

, sowie eine

Reihe kom

munaler K

läranlagen die hessische Rhein-

strecke weiter entlastet. B

esonders günstig auf denG

ewässerzustand hat sich jedoch die w

esentlich ge-ringere B

elastung durch den Main ausgew

irkt, so daßder R

heinstrom bereits kurz unterhalb der Landes-

hauptstadt Wiesbaden der G

üteklasse ll-lll (früherlll-lV

und lll) und oberhalb Rüdesheim

bereits derG

üteklasse ll zuþehörig ist.

Diese G

üteklasse behält der Rhein auf dem

gesamten

rheinland-pfälzischen und nordrhein-westfälischen

Abschnitt m

it Leverkusen (rechtsseitig) bzw. D

orma-

gen (linksseitig) bei.

Weitere A

bschnitte mit G

üteklasse ll befinden sichlinksrheinisch zw

ischen Neuss-G

rimlinghausen

undK

refeld-Uerdingen und von X

anten bis zur deutsch-niederländischen G

renze bei Kleve-B

imm

en. Rechts-

rheinisch weist der B

ereich unterhalb Duisburg bis

zur Em

schermündung und von E

mm

erich bis zurniederländischen

Grenze diese G

üteklasse auf. Die

übrigen nordrhein-westfälischen

Rheinabschnitte

sind in Güteklasse ll-lll einzustufen, befinden sich

teilweise aber schon im

Übergangsbereich zu G

üte-klasse ll.

2.2. Neckar und N

ebengewässer

Der N

eckar hat sich bis zur Filsm

ündung bei Güteklas-

se ll stabilisiert. Kurze, kritisch belastete A

bschnittefinden sich im

oberen Bereich jetzt nur noch unterhalb

von Tübingen und N

ürtingen. Diese konnten w

egendes groß

en Kartenm

aßstabs jedoch in der K

arte nichtdargestellt w

erden.

Unterhalb der M

ündung von Kocher und Jagst w

urdeerstm

als auf einer längeren Fließ

strecke Güteklasse ll

(gegenüber ll-lll 1985) festgestellt.D

ie übrige Fließ

strecke weist G

üteklasse ll-lll auf,w

obei nach wie vor stark verschm

utzte Abschnitte im

Bereich von S

tuttgart und unterhalb von Heilbronn

vorlagen. Zw

ischen Plochingen und E

sslingen wurde

bei den chemischen W

erten zwar eine V

erbesserungfestgestellt, diese w

irkte sich jedoch bisher noch nichtauf das biologische B

esiedlungsbild aus. E

ine sich-abzeich nende G

üteve rbesseru n g u nterhal b von S

tutt-gart kann derzeit noch nicht als stabil bezeichnetw

erden; deshalb wurde hier darauf verzichtet, diese

jetzt schon auszuweisen. D

ie Neckarzuflüsse P

rimund E

lsenz konnten sich im gesam

ten Bereich um

eineG

üteklasse verbessern.

Auch M

urr (Ausbau von K

läranlagen und der Regen-

wasserbehandlung) und E

nz (Ausbau der R

egenwas-

serbehandlung) zeigen eine positive Entw

icklung;A

bschnitte mit G

üteklassen schlechter als ll findensich jew

eils nur noch auf einer kurzen Fließ

strecke.S

owohl bei der P

rim als auch bei der M

urr waren vor

10 Jahren noch Gew

ässerstrecken als übermäß

igverschm

utzt einzustufen.

Gütedef izite liegen nach w

ie vor - abgesehen von denbereits genannten N

eckarabschnitten - in der Rem

s,der F

ils und im oberen K

ocher vor.

Die hessische N

eckarstrecke ist, w

ie in den Vorjahren,17

Page 17: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

weiterhin der G

üteklasse ll-lll zuzurechnen. lm

Unter-

wasser der S

taustufen von Hirschhorn und N

eckar-steinach w

erden jedoch starke Tendenzen nach der

Güteklasse ll deutlich. Z

u dieser gÜnstigen E

ntwick-

lung haben neben der Minderung

der Vorbelastungen

aus Baden-W

ürttemberg

auch die lnbetriebnahme der

Gruppenkläranlage N

eckarhausen der S

tadt Neckar-

steinach - m

it Anschluß

des Abw

asserverbandes,,Lachsbach" -

sowie die des A

bwasserverbandes

,,Steinachtal " beigetragen.

ln den wenigen hessischen Z

uläufen zum N

eckar sindz.B

. im U

lfenbach durch die lnbetriebnahme der

Kläranlage des A

bwasserverbandes,,Ü

berwald"

un-terhalb von W

aldmichelbach w

esentliche B

esserun-gen im

Gew

ässerzustand eingetreten.

2.3. Main und N

ebengewässer

Am

bayerischen Main sind einige V

erbesserungeneingetreten. D

ie vormals stark verschm

utzten Strek-

ken oberhalb Schw

einfurt und im R

aum O

chsenfurtsind jetzt in G

üteklasse ll-lll bzw. ll. A

n vielen Stellen

des ehemals (nur kurz' von G

elb unterbrochenen)hellgrünen M

ain-Dreiecks hat jetzt die dunkelgrüne

Farbe einen festen P

latz. Neben S

chweinfurt und

Ochsenfurt gilt dies besonders auch für die B

ereicheV

olkacher Schleife, K

itzingen und Marktbreit. D

azuhaben S

anierungen in Betrieben, leistungsfähigere

Kanalnetze und der A

nschluß w

eiterer Ortsteile an

bestehende Kläranlagen beigetragen. N

ur unterhalbvon S

chweinfurt und nach A

schatfenburg verbleibennoch E

inträge mit K

lasse lll.

Noch im

mer kritisch belastet (G

üteklasse ll-lll, früherlll) erreicht der M

ain die hessische Landesgrenze. lnH

essen verbessert sich zwar die W

asserqualität desF

lusses bis Hanau geringfügig, jedoch bleibt die

Einstufung in die G

üteklasse ll-lll (: kritisch belastet)

bestehen. Die sauerstoff reichen K

ühlwassereinleitun-

gen des Kraftw

erkes Staudinger in G

roßkrotzenburg

wirken sich vorteilhaft auf das S

elbstreinigungsver-m

ögen des Flusses aus. D

urch den großen A

bwasser-

anfall im U

nterlauf des Mains, der als H

auptvorfluter'tûr 6O

Y' des häuslichen und 70%

des industriellenA

bwassers H

essens dient, tritt ab Frankf urt am

Main/O

ffenbach eine erneute Z

unahme der B

elastungein, die sich jedoch bis zur M

ündung in den Rhein

merklich abbaut (G

üteklasse lll bzw. überw

iegendll-lll (G

renzbereich nach lll)-f rüher G

üteklasse lV und

ilr-rv).

ln den letzten Jahren haben die Abw

assermaß

nah-m

en der Kom

munen sow

ie der chemischen lndustrie

die Belastung im

unteren Main beträchtlich verm

in-dert. lnsbesondere der A

usbau der zwei G

roßkläran-

lagen in Niederrad (A

uslegung: 1,3 Mio E

*EG

) undS

indlingen der Stadt F

rankfurt am M

ain sowie die

Fertigstellung des B

iohochreaktors der Hoechst A

G(H

auptwerk) und die lnbetriebnahm

e der neuen Bio-

hochreaktoren für weitere W

erke in Griesheim

undO

ffenbach haben im Jahre 1984 zu einer entscheiden-

den Verm

inderung der Abw

asSerlast im

Unterm

ainbeigetragen. H

ierdurch verbesserte sich der Gütezu-

stand des unteren Mains z. B

. im S

tadtbereich Frank-

furt auf die Güteklasse ll-lll bzw

. oberhalb der Kläran-

lage Niederrad auf kurzem

Gew

ässerabschnitt zeit-w

eise sogar in ll. lm Jahre 1983 gehörte der F

luß in

diesem B

ereich zumeist in die G

Üteklasse lll-lV

bzw.

lll (vorher lV bzw

. lll-lv).

Von den bayerischen N

ebenflüssen des Mains konnte

sich insbesondere die Fränkische S

aale verbessern.Ü

ber weite S

trecken hat sich dort die Güteklasse ll

stabilisiert. Der F

achmann erkennt, daß

sich der füreinen M

ittelgebirgsfluß typische A

rtenreichtum er-

freulicherweise

wiederum

einstellt.

Am

Oberlauf des R

oten Mains sind V

erschlechterun-gen eingetragen. D

ie Vollendung der A

bwasseran-

schlüsse der betreffenden Orte an die K

läranlageB

ayreuth wird zu einer V

erbesserung führen.

Auch an den Z

uflüssen Rednilz, P

egnitz und Regnitz

traten einige Veränderungen auf, zum

eist auch hierV

erbesserungen du rch abw

assertechnische Maß

nah-m

en.

Auf baden-w

ürttembergischen G

ebiet gehört die Tau'

ber seit zehn Jahren durchweg der G

üteklasse ll an.

Die größ

eren hessischen Zuflüsse des M

ains weisen

nur noch wenige B

elastungsschwerpunkte auf. W

e-sentlich verbessert haben sich die G

üteverhältnisse inder M

ümling und ihren N

ebengewässern.

Dies w

urdeinsbesondere durch die T

eichkläranlage M

ossautalsow

ie durch Anschlüsse an die G

ruppenklärwerke der

Abw

asserverbände,, Mittlere M

üml

i ng " (M ichelstadt),

,,Bad K

önig" und ,,Untere M

Üm

ling-Unterzenl" (B

reu-berg) erreicht.

ln der Gersprenz trugen die R

einhaltemaß

nahmen

derA

bwasserverbände,,O

bere G

ersprenz",,,Vorderer

Odenw

ald" (Rheinheim

) sowie der A

usbau der Klär-

anlage Babenhausen (1. S

tufe - Juli 1986) zur Entla-

stung bei.

Der A

bwasserschw

erpunkt in der mitlleren G

ersprenz

- im B

ereich der Stadt D

ieburg und der Gem

eindeG

roß-Z

imm

ern - wurde 1989 durch die lnbetriebnah-

me zw

eier neuer Klärw

erke saniert. Hierdurch ver-

besserte sich die Gersprenz im

Mittellauf von der

Güteklasse lV

auf ll-lll bzw. G

üteklasse ll oberhalb derS

tadt Babenhausen.

Auch nach der E

rweiterung der

dortigen Kläranlage (1. A

usbaustufe) gehört die un'tere G

ersprenz bis zur Mündung in den M

ain überwie-

gend der Güteklasse ll-lll m

it Tendenz nach ll an.

ln der Rodau hat sich die G

ewässergüte gebessert.

Dort sind aber w

eitergehende Maß

nahmen notw

endigbzw

. bereits im B

au, um das allgem

ein angestrebteG

üteziel - die Güteklasse ll - zu erreichen.

ln der oberen und mittleren K

inzig sind durch diedurchgeführten A

bwasserreinigungsm

aßnahm

en in

Sinntal-S

terbfritz, Steinau, B

ad Soden-S

almÜ

nster,W

ächtersbach, Wirtheim

, Biebergem

ünd, G

elnhausenund F

reigericht sowie des A

bwasserverbandes ,,O

be-rer F

allbach" die Schm

utzlasten erheblich zurückge-gangen. D

ennoch gehört die Kinzig auf den m

eistenG

ewässerabschnitten

in die Güteklasse ll-lll, auf

einigen schneller fließenden S

trecken überwiegt die

Güteklasse ll.

Zusätzliche R

einhaltemaß

nahmen

haben einen weite-

18

Page 18: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

ren Anstieg der W

asserquatität in der N

idda und ihren

Zuläufen bew

irkt. ln der oberen Niddá führten die

Reinhaltem

aßnahm

en des A

bwasserverbandes

,,schotten-Nidda" zu einem

mäß

ig belasteten Zustand

ães Gew

ässers (Güteklasse ll). ln ihrem

Mittel- und

Unterlauf haben neben der E

rweiterung der K

läranla-ge B

ad Vilbel vor allem

die Ausbaum

aßnahm

en der

Áb*"t""tu"rbände,,R

eichelsheim"

in Florstadt und

,,Unteres N

iddatal" in Karben zur E

ntlastung derN

idda und einiger Nebengew

ässer beigetragen'

Die w

esentlichsten Fortschritte in der G

ewässerrein-

haltung der größeren N

idda-Zuläufe

sind vor allem in

der m¡ttleren und unteren H

orlofl (Raum

Hungen bis

nannten Fließ

gewässer zum

eist auf die GÜ

teklasse

ll-lll (früher lV bis lll).

Auch in den kleineren, zum

Teil noch im

mer stark

belasteten Taunusbächen sind erhebliche Ä

nderun-gen des G

ütezustandes eingetreten: So verbesserte

ãich bereits ',l985 die Gew

ässergÜte im

Erlenbach

durch die lnbetriebnahme der erw

eiterten Kläranlage

,,Oberes E

rlenbachtal" von der GÜ

teklasse lV auf ll-lll'

Die Q

uellbereiche der meisten T

aunusbäche sinddurch ,,saure D

eposition" über den atmosphärischen

Stoffeintrag, d. h. durch,,G

ewässerversauerung",

ge-

prägt.

2.4. Nahe und N

ebengewässer

Eine V

erbesserung der G

ewässergüte

ist im Q

uellbe-reich der N

ahe durch die lnbetriebnahme von 2

Teichkläranlagen festzustellen (G

üteklasse lll)' Diese

Sanierung ist vor allem

in bezug auf Am

monium

nochnicht ausreichend.

Die N

ahe gelangt kritisch belastet (Güteklasse ll-lll)

vom S

aarland nach Rheinland-P

talz. Hier geht sie

bald in die Güteklasse ll Ü

ber. Während sich unterhalb

von ldar-Oberstein die G

üteklasse von ll-lll (kritischbelastet) auf ll (m

äßig belastet) verbessert hat' bleibt

der Mündungsbereich kritisch belastet (ll-lll)'

Von den N

ebenläufen befindet sich der Sim

merbach

überwiegend in G

üteklasse ll und l-ll; nur unterhalbS

imm

erÀ iiegt eine starke V

erschmutzung (lll) und

kritische Belastung (ll-lll) vor. H

ier sind durch dieE

rweiterung der K

läranlage Sim

mern in Z

ukunft Ver-

besserungen im G

ütezustand zu erwarten'

Der G

lan ist bis auf eine unbelastete (Güteklasse l) und

eine kritisch belastete (ll-lll) Strecke im

Oberlauf

sonst durchgehend m

äßig belastet (ll), w

ährend in der

Lauter kritische Belastung vorherrscht'

Auch die A

lsenz ist weitgehend kritisch belastet, ein

kurzer Abschnitt sogar stark verschm

utzt' Nur im

Mündungsbereich

und Oberlauf sind S

trecken mit

mäß

iger und geringer Belastung vorhanden'

2.5. Lahn und Nebengew

ässer

lm O

berlauf der Lahn wechseln F

ließbereiche

vongeringer bis m

äßiger bzw

. teilweise kritischer B

ela-

ðtung- (Güteklasse l-ll, ll bzw

. ll-lll). lnsbesonderedurch die R

einhaltemaß

nahmen des hessisch-nord-

rhein-westfälischen A

bwasserverbandes,,P

erf-Ge-

biet-Laasphe" sowie durch die E

rweiterung der K

lär-anlage B

iedenkopf verbesserte sich der Gütezustand

in der oberen Lahn. Weitere S

anierungsmaß

nahmen

bei wesentlichen A

bwasserschw

erpunkten konnten

die Wasserqualität dieses F

lusses auf den meisten

Strecken verbessern. lm

Bereich der m

ittleren Lahnbrachte die lnbetriebnahm

e der neuen Kläranlage der

Stadt W

eilburg eine we¡tere E

ntlastung. Dennoch

gehört die Lahn unterhalb bestehender g¡oßer kom

-

munaler K

lärwerke aul kurzer F

ließstrecke in die

Güteklasse

I l-l I I (kritisch belastet). U

nterhalb Limburg

bis zur-Mündung befindet sich der F

luß im

Grenzbe-

reich zwischen G

üteklasse ll-lll und ll.

ln den Nebengew

ässern der Lahn hat sich der G

ütezu-

stand besonders in den oberen und mittleren D

illdurch die lnbetriebnahm

e von weiteren G

ruppenklär-anlagen sow

ie die geänderten Abw

asserverhältnisseeiner Leim

fabrik erheblich verbessert (von der GÜ

te-

klasse lV bzw

. lll-lV auf ll-lll). A

uch im U

lmbach' der

oberen Weil sow

ie im E

ms'und W

örsbach sind durchdie bisher durchgeführten R

einhaltemaß

nahmen be-

reits vor 1985 wesentliche B

esserungen eingetreten'

Der obere E

lbbach, ein rechtsseitiger Lahnzuflußunterhalb Lim

burg, wurde durch die lnbetriebnahm

eeiner neuen K

läranlage unterhalb Westerburg spÜ

r-

bar entlastet (Güteklasse ll-lll, früher lll), w

ährend deruntere E

lbbach durch den Anschluß

der anliegendenS

tädte und Gem

einden an das Gruppenklärw

erk desA

bwasserverbandes,,Lim

burg" saniert wurde. H

ier-durch verbesserte sich der U

nterlauf von der Güte-

klasse ll-lll auf ll (mäß

ig belastet).

Die A

ar, ein linksseitiger Lahnzulauf im B

ereich Diez'

wurde im

Oberlauf durch die verbesserte R

einigungs-leistung der K

läranlage Taunusstein entlastet; den-

nocn génort Oer V

orf luter bis zur Kurstadt B

ad Schw

al-

bach überwiegend in die G

üteklasse ll-lll (kritischbelabte$. N

ach der Stillegung der alten K

läranlageB

ad Schw

albach und der lnbetriebnahme eines neu-

en, weiter unterhalb gelegenen G

ruppenklärwerkes

verbesserte sich d'er Mittellauf der A

ar auf die Güte-

klasse ll-lll bzw. ll (früher lV

bis lll)'

Eine w

eitere Entlastung bringt zukünftig die in der

Erw

eiterung befindliche Kläranlage eines G

ewerbe-

betriebes (Tierkörpervervvertung),

nachdem m

Ün-

dungswärts bereits die neue K

läranlage Aarbergen

die Belastungen in der A

ar seit längerem erheblich

verminderte, so daß

die untere Aar überw

iegend in

die Güteklassen ll-lll und ll (A

usnahme: M

ündungsbe-

reich flll) einzustufen ist.

2.6'. Mosel und N

ebengewässer

Das Z

ustandsbild der M

osel hat sich gegenüber f rüher

nicht wesentlich verändert' B

eim G

renzÜbertritt von

Frankreich nach D

eutschland ist die Mosel unverän-19

Page 19: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

dert in die Güteklasse ll-lll einzuordnen. A

uf dersaarländischen F

ließstrecke ändert sich der G

ütezu-stand nicht. A

uffällig sind die hohen Chlorophyllkon-

zentrationen bis über 100 mg/m

3. Unverändert

hoch istdie C

hloridbelastung.

Die M

osel und auch die Saar - als stauregulierte

Flüsse - können m

it der Methode der biologischen

Gew

ässergütebestimm

ung nicht ganz befriedigend

beschrieben werden. A

ufgrund der Biozönose befin-

det sich der rheinland-pfälzische Teil der M

osel an derG

renze zwischen m

äßiger und kritischer B

elastung.Je nach P

robestelle können Bereiche m

it der Güte-

klasse ll oder ll-lll nachgewiesen

werden. lnsgesam

tist die B

elastung der Mosel zurückgegangen.

Obw

ohlin einzelnen S

treckenabschnitten noch bedenklich

niedrige O,-M

inima aufgetreten sind (2.8. 1986 in

Enkirch bis 2,7 m

g/l), traten erfreulicherweise

in denletzten Jahren keine F

ischsterben mehr auf.

Die S

aar als wichtigster N

ebenfluß der M

osel istbereits an der deutsch-französischen G

renze in Saar-

gemünd kritisch belastet (G

üteklasse ll-lll). lhr Güte-

zustand wird w

esentlich von der im G

renzgebietm

ündenden Blies bestim

mt, die im

Unterlauf nur noch

mäß

ig belastet ist (Güteklasse ll).

Durch das E

inleiten ungeklärten Abw

assers aus demkom

munalen und industriellen B

ereich u.a. aus demfranzösischen lndustrierevier in dem

Einzugsgebiet

der Rossel nim

mt die B

elastung der Saar ständig zu

und erreicht unterhalb von Saarbrücken die G

üteklas-se lll-lV

.

Eine erkennbare V

erbesserung der Gew

ässergüte tritterst im

Bereich der M

ündung der Nied (G

üteklassell-lll) ein. A

b dort bis zur Landesgrenze nach Rhein-

land-Pfalz ist die S

aar in Güteklasse lll einzustufen.

Der rheinland-pfälzische

Teil der S

aar ist durchge-hend bis zur M

ündung kritisch belastet.

Kennzeichnend für die S

aar ab Saarbrücken sind sehr

hohe Am

monium

- und BS

B-B

elastungen, die nachdem

Ausbau zur G

roßschitfahrtsstraß

e im O

berwas-

ser der Stauhaltungen zu S

auerstoffkonzentrationenvon zeitw

eise < 1 m

g/l führt und zur Verm

eidung von

Fischsterben künstliche B

elüftung erforderlich macht.

Dabei liegt die B

elastung des Sauerstoffhaushaltes

aus Stickstoffverbindungen im

Som

mer deutlich über

der Belastung aus K

ohlenstoffverb.indungen.

Die starke E

utrophierung der Saar w

ird an Chloro-

phyllgehalten bis 75 pg/l deutlich. Eine V

erbesserungder G

ewässergüte

der Saar ist zu erw

arten, nachdemin den Jahren 1989/1990 eine R

eihe von größeren

komm

unalen Kläranlagen in B

etrieb genomm

en wor-

den sind.

Die Z

uflüsse zur Mosel aus der E

ifel befinden sich fastdurchw

eg im Z

ustand mäß

iger oder geringer Bela-

stungen (Güteklasse ll und l-ll).

2.7. Sieg und N

ebengewässer

Der O

berlauf der Sieg ist unbelastet bis sehr gering

belastet. Oberhalb von N

etphen entspricht die Sieg

der Güteklasse ll, w

ird aber noch vor Zufluß

des

Netphebaches kritisch belastet. S

tark verschmutzt

wird die S

ieg unterhalb der Kläranlage

Weidenau. D

iestarke V

erschmutzung

(Güteklasse lll) ist bis zur

Landesgrenze nach Rheinland-P

falz vorherrschend.

lm rheinland-pfälzischen T

eil der Sieg verbessert sich

die Gew

ässergüteklasse weitgehend auf m

äßig bela-

stet (ll) bzw. kritisch belastet (ll-lll).

Nach W

iedereintritt in das Land Nordrhein-W

estfalenkann die S

ieg bis zur Mündung in den R

hein weiterhin

als insgesamt m

äßig belastet (G

üteklasse ll) einge-stuft w

erden, wobei allerdings einige F

lußabschnitte

noch eine kritische Belastung (G

üteklasse ll-lll) auf-w

etsen.

Der im

Oberlauf gering belastete S

iegzufluß F

erndorfist unterhalb der K

läranlage Kredenbach kritisch

belastet und liegt unterhalb der Kläranlagen K

reuztalund B

uschhütten im G

renzbereich zw

ischen den Güte-

klassen lll und ll-lll. Die G

ewässergüte der A

ggerw

eist im Laufe der letzten Jahre nur geringe V

erände-rungen auf. G

rößtenteils ist sie der G

üteklasse llzuzuordnen. lm

Raum

Gum

mersbach

sind allerdingseinige A

bschnitte weiterhin kritisch belastet bzw

.stark verschm

utzt. Verschlechtert auf G

üteklasse lllhat sich das G

ütebild der Agger im

Mündungsbereich

zur Sieg. F

ür diesen Zustand ist der A

blauf derüberlasteten K

läranlage Troisdorf I verantw

ortlich.D

iese Anlage w

ird 1992 stillgelegt werden. D

ie Abw

äs-ser w

erden dann in die erweiterte K

läranlage Trois-

dorf lll geleitet, so daß hier m

it einer Besserung der

Verhältnisse zu rechnen ist. D

ie Nister befindet sich

weitgehend in der G

üteklasse ll und l-ll.

2.8. Wupper

Die llllupper zeigt sich im

Ober- und M

ittellauf (bis zumE

inlauf der Kläranlage R

adevormw

ald) verbessert

und weist hier die G

üteklasse l-ll und ll auf. Der F

lußerreicht m

it mäß

iger Belastung das S

tadtgebiet vonW

uppertal. Die durch den A

bwasseranfall in diesem

Abschnitt

f rüher stark verschmutzte

Fließ

streckew

eist jetzt die Güteklasse ll-lll auf. E

ine Beeinträchti-

gung des Gew

ässerzustandes erfolgt aber nach wie

vor unterhalb der beiden Klärw

erke Buchenhofen

undR

utenbeck. Als F

olge innerbetrieblicher M

aßnahm

enbei der chem

ischen lndustrie besteht die bisher imG

ewässer nachw

eisbare Toxizität gegenüber K

lein-krebsen und lnsekten hier jedoch nicht m

ehr. ln derLebensgem

einschaft aus überw

iegend verschmut-

zungstoleranten O

rganismen treten zum

indest zeit-w

eise bereits empfindlichere A

rten wie F

lohkrebseund K

öcherfliegen auf. Die W

upper ist in diesemA

bschnitt der Güteklasse lll zuzuordnen.

2.9. Erft

Die E

rft befindet sich im O

berlauf auch weiterhin in

gutem Z

ustand. Bis oberhalb der O

rtslage Roitzheim

entspricht sie der Güteklasse ll. ln ihrem

weiteren

Verlauf bis zur M

ündung in den Rhein w

ird sie derG

üteklasse ll-lll zugeordnet. Für die G

ewässergüte

der Erft von B

edeutung ist der Einfluß

durch denB

raunkohlentagebau westlich von K

öln. lm A

bschnittvon D

irmerzheim

bis Frim

mersdorf w

erden dem G

e-

20

Page 20: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

wässer erhebliche M

engen an abgepumpten G

rund-w

ässern zugeführt. Das ganzjährige E

inleiten dieserbis zu 35"G

warm

en Süm

pfungswässer

führt zu einerdeutl ichen T

emperatu rerhöhung des E

rftwassers. D

ieE

rfl ist in ihrem M

lttel- und Oberlauf ein therm

ischbelastetes F

l ießgew

ässer.

Die S

wist befindet sich im

Mitlel- und U

nterlaulnunm

ehr durchgehend in Güteklasse ll-lll.

2.10. Ruhr und N

ebengewässer

Die R

uhr kann im O

berlauf bis in den Bereich unter-

halb der Henneeinm

ündung überwiegend als m

äßig

belastet (Güteklasse ll) eingestuft w

erden. Unterbro-

chen wird dieser A

bschnitt von einem kritisch belaste-

ten Abschnitt unterhalb der K

läranlage Bigge-O

ls-berg.

Noch vor Z

ufluß der K

elbke verschlechtert sich dieR

uhr auf Güteklasse ll-lll und m

uß ab W

ildshausenunterhalb der E

inleitung von Zellstoffabw

ässern als

stark verschmutzt (G

üteklasse lll) gelten. Nach einer

Erholungsstrecke (ab Z

ulluß der M

öhne wieder G

üte-klasse ll) befindet sich die R

uhr von der Einm

ündungder H

önne an fast im gesam

ten Mlttel- und U

nterlaulbis zur M

ündung in den Rhein in einem

kritischenB

elastungszustand (Güteklasse ll-lll),

Von den R

uhrzuläufen sind die Henne und tiberw

ie-gend auch die M

öhne mäß

ig, Röhr und S

orpe dagegengröß

tenteils kritisch belastet. Die im

Oberlauf sehr

stark verschmutzte H

önne weist nach kurzer E

rho-lungsstrecke unterhalb der K

läranlage Neuenrade

eine übermäß

ige V

erschmutzung

auf (Güteklasse

lV).

Nach einer kritischen B

elastung im M

ittellauf mündet

das Gew

ässer mit G

üteklasse lll in die Ruhr. ln der

Lenne überwiegen kritisch belastete A

bschnitte mit

Güteklasse ll-lll. Z

onen starker Verschm

utzung sindauch unterhalb S

chmallenberg und M

eggen feststell-bar. V

erbessert auf Güteklasse ll-lll ist der A

bschnittunterhalb A

ltena. ln der überwiegend

kritisch belaste-ten V

olme ist eine sehr starke V

erschmutzung unter-

halb der sanierungsbedürftigen K

läranlage Meinerz-

hagen gegeben.

Belastungen stellen ebenfalls die erheblich ver-

schmutzten Z

uflüsse Elspe (G

üteklasse lV) und Lösen-

bach (Güteklasse ll-lV

) dar. Die E

nnepe entsprichtunterhalb der T

alsperre überwiegend G

üteklasse ll.U

nterhalb der Kläranlage G

evelsberg und Gevels-

berg-Vogelsang w

ird das Gew

ässer stark verschmutzt

und ist hier in die Güteklasse ll einzustufen.

2.11. Lippe und Nebengew

ässerD

er Oberlauf der Lippe entspricht w

eiterhin überwie-

gend der Güteklasse ll. A

llerdings ist hier durchge-hend eine leichte T

endenz zur Verschlechterung

fest-zustellen. Ö

rtlich sind Abschnitte m

it kritischer Bela-

stung vorhanden. Zw

ischen Ham

m und H

altern wech-

seln Fließ

strecken mit kritischer B

elastung und star-ker V

erschmutzung. S

anierungsmaß

nahmen

sind hiergeplant. V

on Haltern bis zur M

ündung in den Rhein

entspricht die Lippe durchgehend der Güteklasse

ll-lll. Dam

it liegt unterhalb der Stevereinm

ündungeine V

erbesserung um eine G

ütestufe vor.

Von den Z

uläufen zur Lippe befindet sich die Alm

e imO

berlauf in Güteklasse l-ll, im

weiteren V

erlauf inG

üteklasse ll. Die S

lrothe weist ebenfalls G

üteklasse llauf. D

ie Stever enthält längere F

ließstrecken m

itG

üteklassen ll-lll. lm O

berlauf hat sie sich durchS

anierungsmaß

nahmen von G

üteklasse lll.auf Güte-

klasse ll verbessert.

2.12. Kleinere N

ebengewässer des

Rheins

Die deutschen N

ebengewässer

des Rheins im

Boden-

seegebiet und im S

chwarzw

ald haben w

eitere Verbes-

serungen erfahren, so daß nur noch sehr kurze

kritisch belastete oder stark verschmutzte S

treckenverblieben sind. D

ie Mehrzahl hingegen kann als

gering oder mäß

ig belastet eingestuft werden. D

ieB

elastung der rechtsrheinischen Zuflüsse zw

ischenK

arlsruhe und Mannheim

ist in ihrem V

erlauf in derO

berrheinebene, wo sie nur langsam

fließen, w

eiter-hin erhöht. S

oweit sonst noch hohe B

elastungenbestehen, w

erden sie meist durch schw

ache Wasser-

führung und noch nicht ausreichende Regenw

asser-behandlung hervorgerufen.

Die oberhalb der M

ainmündung rechtsseitig in den

Rhein

f ließenden N

ebengewässer w

ie Weschnitz, W

in-kelbach, M

odau und Schw

arzbach weisen aufgrund

der bisher durchgeführten Reinhaltem

aßnahm

en teil-

weise einen verbesserten G

ütezustand auf. D

ies giltbesonders für den U

nterlauf der Weschnilz. B

edingtdurch die A

bwasserbehandlungsm

aßnahm

en mehre-

rer Kom

munen sow

ie eines Chem

iebetriebes in Wein-

heim ging die V

erschmutzung

zurück (Güteklasse lll

und ll-lll; früher ausschließlich lV

). lm U

nterlauf derM

odau sowie im

noch imm

er stark belastetenS

chwarzbach

ist ein weiterer A

nstieg der Wasserqua-

lität zu verzeichnen. Mit einer spürbaren V

erbesse-rung im

Zustandsbild beider V

orfluter ist erst nachF

ertigstellung der Klärânlagenausbaum

aßnahm

en inD

armstadt-E

berstadt bzw. der verbesserten A

bwas-

serreinigung bei einem C

hemiebetrieb in D

armstadt

sowie w

eitergehenden Maß

nahmen der A

bwasserrei-

nigung im gesam

ten Einzugsgebiet zu rechnen. A

uf-grund der geringen natürlichen W

asserführung in den

kleinen Rheinzuläufen und des oft geringen G

efällesm

it z.T. stagnierendem

Abfluß

werden bei fast allen

komm

unalen Kläranlagen w

eitergehende Anforde-

rungen an die Abw

assereinleitungen gestellt. Detail-

liertere Untersuchungen

für solche Maß

nahmen w

er-den im

Rahm

en von Bew

irtschaftungsplänen durchge-

führt.

Bei den linksrheinischen kleineren N

ebengewässern

des Rheins in

Rheinland-'P

falz konnten in der

Rheinpfalz und in R

heinhessen einige Verbesserun-

gen erzielt werden.

Sauer und Lauler gehören w

eitgehend der Güteklasse

ll an, im O

berlauf treten auch die Güteklassen l-ll und

I

auf. An der Q

ueich sind im O

ber- und Mittellauf

Verbesserungen sichtbar, der M

ündungsbereich ist

noch imm

er stark verschmutzt (lll) bzw

. sehr stark21

Page 21: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

verschmutzt (lll-lv). D

er Speyerbach ist zw

ar teilwei-

se noch stark verschmutzt (lll), verbesserte sich aber

im M

ündungsbereich auf die Güteklasse ll-lll und lll.

Der E

isbach wird im

Unterlauf durch die A

bwässer

einer Zuckerfabrik belastet und ist daher dort Ü

ber-w

iegend der Güteklasse ll zuzuordnen.

Der O

berlaul der Selz w

urde durch die lnbetriebnah-m

e einer Kläranlage sow

eit saniert, daß jetzt m

äßige

Belastung vorherrscht. A

uch im M

ittellauf sind Ver-

besserungen bis zur Güteklasse ll-lll festzustellen.

Der M

ündungsbereich verbesserte sich durch A

bwas-

serbehandlung bzw. -fernhaltung auf die G

üteklasselll; B

elastungsschwerpunkt bleibt aber der B

ereichunterhalb von A

lzey (Güteklasse lll-lV

).

Trotz groß

er Anstrengungen der W

asserwirtschaft

weisen die kleineren N

ebengewässer des R

heins inR

heinhessen-Pfalz den ungünstigsten Z

ustand inR

heinland-Pfalz

aul. Bedingt durch die D

iskrepanzzw

ischen Abw

assermenge (dichte B

esiedlung, lndu-strie und W

einbau) und Niederschlagshöhe (rd.

500 mm

/a) iɡt die S

anierung der Gew

ässer in diesemG

ebiet besonders schwierig.

Die N

ette zeigt oberhalb Mayen die G

üteklasse l, l-llund llauf; unterhalb M

ayen gehtsie in Güteklasse ll-lll

über und ist dann nach wenigen K

ilometern bis zur

Mündung in den R

hein mäß

ig belastet.

Die A

hr befindet sich weitgehend im

gering belastetenZ

ustand, unterhalb von Bad-N

euenahr ist sie mäß

igbelastet und im

Mündungsbereich kritisch belastet.

Die rechtsrheinisch verlaufende

Wied m

it dem N

eben-gew

ässer Holzbach w

eist überwiegend m

äßige B

ela-stungen aul, z.T

. auch schon die Güteklasse l-ll.

Durch zusätzliche B

elastungen aus N

ebengewässern

(Speller A

a) und dem S

tadtgebiet Lingen erfolgt einekurzzeitige V

erschlechterung in Güteklasse ll-lll, dar-

auf folgt wieder G

üteklasse ll. Mit E

inmündung der

Hase, die im

Raum

Osnabrück stark verschm

utzt wird

und die danach ein landwirtschaftlich intensiv genutz-

tes Einzugsgebiet entw

ässert und deshalb überwie-

gend in Güteklasse ll-lll eingestuft w

erden muß

,gelangt auch die E

ms in G

üteklasse ll-lll. Erst kurz vor

Einm

ündung der ebenfalls kritisch belasteten Ledaerreicht die E

ms w

ieder Güteklasse ll. D

er anschlie-ß

ende Em

sabschnitt bis zur Mündung in den D

ollarl isttide-beeinfluß

t und aufgrund der damit verbundenen

hydrologischen und biologischen Effekte in G

üteklas-se ll-lll einzustufen.

4. W

esergebiet4.1. W

eser und Nebengew

ässer

Die W

eser besteht aus drei hydraulisch sehr unter-schiedlichen T

eilstrecken, die auf die Gew

ässergütem

aßgeblichen

Einfluß

haben; der f reif ließenden O

ber'w

eser, der gestauten Mittelw

eser und der tideabhän-gigen U

nterweser.

ln der Oberw

eser m

uß die S

trecke bis zur Einm

ündungder S

chwülm

e in Güteklasse lll eingestuft w

erden. Die

Selbstreinigungsleistung

ist in diesem B

ereich durchdie hohen S

alzkonzentrationen des W

errawassers

und Abw

assereinleitungen im

Raum

Hann. M

ündenbeeinträchtigt. D

ie hohen Salzfrachten stam

men über-

wiegend aus den T

hüringer-Kali-W

erken.

Das Z

usamm

entreffen des stark salzhaltigen W

assersder W

erra mit dem

der Fulda

f ührt zu einem speziellen

Belastungsproblem

in der oberen Weser. B

eide Flüs-

se führen im S

omm

er erhebliche Mengen an P

hyto-plankton und organism

ischer Drift m

it sich; einerseitsvon an S

alzwasser angepaß

ten Form

en (Werra) und

andererseits von Süß

wasserarten

(Fulda). D

ie Verm

i-schung der W

assermassen führt zu einem

raschenA

bsterben der Süß

wasser- und teilw

eise auch derS

alzwasserarten

du rch die plötzl ichen Salzkonzentra-

tionsänderungen, denen sie im M

ischwasser ausge-

setzt sind. Beim

bakteriellen Abbau dieses abgestor-

benen biologischen Materials können sich im

Fluß

erhebl iche Sauerstoffzehrungen ergeben.

Die G

ütesituation verbessert sich zwischen dem

Raum

Karlshafen bis zum

Mindener R

aum auf G

üte-klasse ll-lll.

lm R

aum H

öxter/Holzm

inden sind T

endenzen zurG

üteklasse lll vorhanden. Die M

ittelweser im

Raum

Minden m

ußte dagegen ab W

erreeinmündung in die

Güteklasse ll eingestuft w

erden. Besondere B

ela-stungsschw

erpunkte ließen sich bei B

ad Oeynhausen

unterhalb des Zuf lusses der stark verschm

utztenW

erre sowie unterhalb von M

inden und im B

ereich derS

taustufen Petershagen und S

chlüsselberg nachwei-

sen. Einleitungen aus dem

komm

unalen Bereich und

der chemischen lndustrie belasten die G

êwässergüte

der Weser im

Raum

Minden erheblich.

Als F

olge der starken Verschm

utzung der W

eser ist es

3. E

msgebiet

3.'1. Em

s und Nebengew

ässer

Die E

ms w

eist in ihrem nordrhein-w

estfälischen A

b-schnitt w

eiterhin überwiegend die G

üteklasse ll-lllauf

.

ln ihrem O

berlauf muß

sie aber im B

ereich Rheda-

Wiedenbrück-H

arsewinkel in G

üteklasse ll eingestuftw

erden. Hier ist streckenw

eise gegenÜber 1985 eine

Verschlechterung um

eine Gütestufe eingetreten.

Von den Z

uflüssen zur Em

s entspricht die Dalke im

Oberlauf der G

üteklasse lll-lV, im

Unterlauf der G

üte-. klasse lll. D

ie Hessel w

eist im O

berlauf überwiegend

Güteklasse ll-lll, vor M

ündung in die Em

s Güteklasse

ll, auf. Ein B

elastungsschwerpunkt liegt unterhalb der

Einm

ündung des stark verschmutzten

Aabaches' H

ierentspricht die H

essel der Güteklasse lll. D

ie Bever ist

in ihrem U

nterlauf mäß

ig bis kritisch belastet. Die

Werse zeigt deutliche V

erbesserungen gegenüber

1985 und ist überwiegend in die G

üteklasse ll-llleinzustufen. D

er Oberlauf enthält aber noch stark

verschmutzte A

bschnitte. Die M

ünstersche Aa w

eistneben kritisch belasteten B

ereichen imm

er noch starkverschm

utzte Abschnitte im

Unterlauf auf.

Aufgrund natürlicher A

bbauprozesse erreicht die E

ms

auf niedersächsischem G

ebiet die Güteklasse ll.

22

Page 22: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

in diesem B

ereich in den vergangenen Jahren wieder-

holt zu Fischsterben gekom

men. U

.a. trat im R

aumH

ameln-M

inden im

Juli '1989 ein massives A

alsterbenauf, das durch das B

akterium V

ibrio anguillarum, den

Erreger der S

alzwasser-A

alrotseuche, verursacht

wurde. D

ieser Erreger w

ird durch hohe Salzgehalte

gefördert. lm B

ereich der Staustufe S

chlüsselburg istzudem

ein ständiges chronisches A

alsterben zu beob-

achten, als dessen Verursacher der E

rreger derS

üßw

asser-Aalrotseuche A

aeromonas hydrophila

nachgewiesen w

urde.

lm O

ktober 1989 wurde der B

au der Sauerstotfanrei-

cherungsanlage für die W

eser im B

ereich der Staustu-

fe Petershagen abgeschlossen, so daß

Hoffnung be-

steht, den während som

merlicher T

rockenzeiten indiesem

Bereich auftretenden S

auerstotfmangelsi-

tuationen entgegenwirken zu können. D

er Einsatz

dieser Anlage ist jedoch nur für den N

otfall geplantund solle keinesw

egs eine Alternative zu der (auch in

Zukunft) geplanten erheblichen V

erringerung der Ab-

wasserlast der W

eser darstellen.

ln der gestauten Mittelw

eser komm

t es darüber hin-aus in den S

omm

ermonaten durch S

ekundärbela-stung - das in der O

berweser entstandene P

hyto-plankton sinkt zu B

oden und wird abgebaut -

zuanhaltenden

Sauerstoff m

angelsituationen, so daß die

Weser bis über N

ienburg hinaus (Stau D

rakenburg) in

die Güteklasse lll eingestuft w

erden muß

.

Unterhalb der A

llermündung tritt dann in der M

ittelwe-

ser durch die Verm

ischung des Weserw

assers mit

dem besseren W

asser der Aller eine S

tabilisierungzum

kritisch belasteten Zustand (ll-lll) bis B

remen ein.

Trotz der F

ortschritte bei Planung und B

au von Abw

as-serreinigungsanlagen

an den noch bestehenden Be-

lastungsschwerpunkten der W

eser ist eine weitere

grundlegende Verbesserung der G

ewässergüte der

gesamten W

eser erst dann zu erwarten, w

enn dieüberm

äßig hohe B

elastung durch Salzw

assereinlei-tung aus der K

aliindustrie Thüringens

in die Werra und

Ulster reduziert w

ird.

Auß

erdem deuten die tem

porären Ausw

irkungen derE

utrophierung insbesondere in den Stauhaltungen

darauf hin, daß die N

ährstoftfrachten der W

eser durchw

eitergehende Anforderungen an die A

bwasserein-

leitungen reduziert werden m

üssen.

Die A

rbeitsgemeinschaft der Länder zur R

einhaltungder W

eser, der die Länder Nordrhein-W

estfalen, N

ie-dersachsen, B

remen und H

essen angehören, hat imJuni 1989 im

,,Aktionsprogram

m W

eser" Ziele und

Maß

nahmen zur V

erbesserung der Situation der W

e-ser-festgelegt.

Diese sind:

- R

éduzierung der Belastung der W

eser durch ge-fährliche S

toffe,

- V

erringerung der Nährstoff belastung

- R

eduzierung der Chloridbelastung

- Verbesserung der S

törfallvorsorge einschließlich

Warn- und A

larmdienst

und

- V

erbesserung der ökologischen V

erhältnisse in undan der W

eser.

Sie sollen in einem

Stufenprogram

m bis zu den

Jahren 1990, 1995 und 2000 durchgeführt werden.

ln der tideabhängigen Unterw

eser ist durch die Fer-

tigstellung und lnbetriebnahme der vollbiologischen

Abw

asserbehandlung in Brem

en eine deutliche Entla-

stung der Gütesituation festzustellen. D

ie gesamte

Unterw

eser kann bis zum E

rreichen der Brackw

asser-grenze im

Raum

Brake in G

üteklasse ll-lll eingeord-net w

erden.

4.2. Fulda und N

ebengewässer

Die F

ulda und ihre größeren Z

uflüsse weisen nach der

lnbetriebnahme zahlreicher G

ruppenklärwerke,

ins-besondere in den R

äumen F

ulda, Hersfeld, H

ünfeld,M

arbach-Haunetal sow

ie der Städte S

chlitz, Lauter-bach, R

otenburg, Malsfeld, M

elsungen und Kassel

überwiegend die G

üteklasse ll auf. Lediglich im B

e-reich der S

tadt Fulda sow

ie auch unterhalb Kassel

(Negativw

irkung der Stauhaltung) ist noch eine kriti-

sche Belastung feststellbar (G

üteklasse ll-lll)'

Die E

der, größter Z

ulluß der F

ulda, weist in ihrem

nordrhein-westfälischen O

berlauf gegenüber 1985

weitere G

üteverbesserungen auf; sie entspricht hiernunm

ehr der Güteklasse ll, streckenw

eise auch derG

üteklasse l-ll. Der A

bschnitt unterhalb Erndtebrück

hat sich gegenüber 1985 nach Erw

eiterung der dorti-gen K

läranlage von Güteklasse lll-lV

auf ll verbessert.

lm hessischen B

ereich der Eder führten die bisher

durchgeführten Reinhaltem

aßnahm

en zu einem

wei-

teren Anstieg der W

asserqualität. Der F

luß gehört

überwiegend in die G

üTeklasse ll; ober- und unterhalb

der Edertalsperre

gehören die Gew

ässerabschnittesogar zeitw

eise in die Güteklasse l-ll.

Die zusätzliche chem

ische Fällungsreinigung in den

größeren hessischen K

läranlagen im E

inzugsgebietder E

dertalsperre bewirken eine drastische R

eduzie-rung der N

ährstofffrachten in den Stausee. D

er Phos-

phoreintrag in die Talsperre ist heute gegenüber

demT

rockenjahr 1976 mehr als halbiert. H

ierdurch gingendie E

utrophierungserscheinungen stark zurÜck.

Die untere E

der verschlechterte sich nach der Ein-

mündung der überw

iegend kritisch belastetenS

chwalm

; der Fluß

verbleibt iedoch im G

renzbereichzw

ischen Güteklasse ll-lll und ll.

Bei den übrigen größ

eren Nebengew

ässern der F

ulahat sich der G

ütezustand u. a. in der Lüder, S

chlltz mit

Lauler sowie H

aune durch die durchgeführten Abw

as-serreinigungsm

aßnahm

en auf die Güteklasse ll ver-

bessert.

Die noch bestehenden

Abw

asserprobleme im

Fulda-

gebiet beschränken sich vor allem auf die m

ittlereS

chwalm

. Die erferderlichen

Ausbaum

aßnahm

en imB

ereich der Stadl A

lsfeld sind bereits im G

ange bzw.

stehen vor dem A

bschluß.

4.3. Werra und N

ebengewässer

Die W

erra weist im

Bereich der Q

uellregion bis zurersten thüringischen A

bwassereinleitung

(Sachsen-

brunn) deutliche Anzeichen der V

ersauerung mit ent-

23

Page 23: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

sprechend verarmter B

iozönose auf. Auf der w

eiterenthüringischen F

ließstrecke

ist die Werra unterhalb der

Städte E

isfeld, Hildburghausen, M

einingen und Bad

Salzungen durch die fehlenden bzw

. Überlasteten

Kläranlagen stark verschm

utzt (Güteklasse lll). D

erF

luß kann sich jedoch durch S

elbstreinigung und denZ

ulluï geringer belasteter Nebengew

ässer in einigen

Abschnitten bis zur G

üteklasse ll-lll erholen. - lm

hessischen Bereich hat sich die organische S

chmutz-

fracht der Werra seit 1984 durch die E

rweiterung

(biologische Stufe) der K

läranlage der Stadt E

schwe-

ge erheblich vermindert. D

ennoch ist der Fluß

derzeitkritisch belastet (G

üteklasse ll-lll). An der G

renze zuT

hüringen und auch zeitw

eise an der hessisch-nieder-sächsischen G

renze im B

ereich der Staustufe Letzter

Heller (S

ekundärbelastung durch Eutrophierungen)

ist die Werra stark belastet (G

üteklasse lll).

Wesentlich bedeutsam

er für den Zustand der W

erra istjedoch ihre ungew

öhnlich hohe und abflußabhängig

sowie produktionsbedingt schw

ankende S

alzkonzen-tration durch die A

bwässer der K

aliindustrie, wodurch

sich der ökologische Status des G

ewässers vollstän-

dig verändert. Derzeit stam

men etw

a 907o der Salzbe-

lastungen aus den thüringischen Kaliw

erken'

Die hessische K

aliindustrie hat die wasserrechtlich

zugelassenen E

inleitungswerte bisher stets eingehal-

ten. Sie hat m

it Hilfe des neuen, auf elektrostatischer

Grundlage arbeitenden

Trockenauf bereitungsanlagen

(ES

TA

-Verfahren) die S

alzwasserm

engen zu reduzie-ren verm

ocht. Hierdurch konnte die lnanspruchnahm

eder V

ersenkräume im

Plattendolom

it erheblich gerin-ger gehalten w

erden.

ln Expertengesprächen

zwischen V

ertretern von Bun-

des- und Landesbehörden sowie der K

ali-lndustriew

ird z.ZI. ein unternehm

erisches Gesam

tkonzept m

itdem

Ziel, die U

mw

eltbelastungen aus den K

ali-Betrie-

ben in Thüringen zu verringern, erarbeitet.

Ein von den Ländern T

hüringen und Hessen gem

ein-

sam betriebenes M

eßprogram

m ,,W

erra - U

lster"w

eist für 1990 eine mittlere jährliche S

alzbelastungvon 150 kg/s C

hlorid aus industriellen Em

issionen auf,diezuE

g%o aus den thüringischen K

aliwerken stam

mt.

Gegenüber dem

Basisjahr 1988 ist zw

ar eine Senkung

von 23o/o bei den Em

issionen der ThÜ

ringer Werke

eingetreten, doch sind die ökologisch wirksam

enK

onzentrationsschwankungen

nahezu unverändert.D

ie Chloridkonzentrationen

liegen je nach Einleite-

menge und W

asserführung bei Betriebsruhe

und

Hochw

asser an der Meß

stelle Gerstungen/W

erra zw

i-schen 280 m

g/l und 24000 mg/l C

hlorid. ln der langenabfluß

armen T

rockenperiode des Jahres 1976 w

urdensogar M

aximum

werte von I

90000mg/l erm

ittelt.

Von den N

ebenflüssen der Werra können die S

chleuseund U

lster als mäß

ig belastet (Güteklasse ll) einge-

stuft werden, w

obei die Ulster im

Bereich ihrer M

ün-dung in die W

erra ebenfalls sehr stark salzbelastet ist.D

er Belastungsschw

erpunkt in der mittleren U

lster -der einst teilw

eise sehr stark belastete Gew

ässerab-schnitt H

ilders-Tann - w

urde durch die durchgef ührtenR

einhaltungsmaß

nahmen seit längerem

saniert'

Hasel und S

chmalkalde w

erden durch Suhl und

Schm

alkalden stark verschmutzt (G

üteklasse lll)' er-reichen durch gutes S

elbstreinigungsvermögen

biszur M

ündung in die Werra ledoch die K

lasse ll-lll. Die

Fulda w

ird durch die Stadt K

altennordheim bis zur

Klasse lll verschm

utzt, erholt sich aber bis zur Mün-

dung in die Klasse ll - m

äßig belastet.

Stark verschm

utzt bis kritisch belastet ist auch dieH

örsel (Stadt E

isenach) und insbesondere ihr Neben-

fluß, die N

esse, bei der infolge völlig mangelhafter

Abw

asserreinigung der Stadt G

otha im S

pätsomm

erund H

erbst regelmäß

ig starke Sauerstoffdefizite auf-

traten, so daß die S

chwefelw

asserstoffemissionen

aus diesem G

ewässer auch zu lufthygienisch bedenk-

lichen Belastungen führen (G

üteklasse lV m

it ökologi-scher Z

erstörung).

An den B

elastungsschwerpunkten der größ

eren hes-sischen W

erra-Zuflüsse w

urden die erforderlichenR

einhaltemaß

nahmen w

eitgehend abgeschlossen.D

ies gilt insbesondere - neben der mittleren U

lster -für die W

ehre im R

aum W

alburg sowie die G

elster imR

aum G

roßalm

erode. D

iese vorgenannten Z

uläufesind jetzt w

ieder in die Güteklasse ll einzuordnen.

Dagegen w

ird die unlere Ulster durch A

bwasser, aber

vor allem durch die E

inleitung hoher Salzfrachten

aus

der thüringischen K

aliindustrie weiterhin sehr stark

belastet.

4.4. Diem

el und Nebengew

ässer

Die D

iemel befindet sich unterhalb des D

iemelsees

bis oberhalb Marsberg überw

iegend in Güteklasse ll'

Dieser A

bschnitt wies 1985 größ

tenteils die Güteklas-

se l-ll auf.'Unterhalb M

arsberg befindet sich nach wie

vor ein kurzer Abschnitt m

it Güteklasse lll. lm

weiteren

Verlauf ist die D

iemel bis zur hessischen Landesgren-

ze überwiegend als kritisch belastet (G

üteklasse ll-lll)ei nzùstufen.

Der hessische B

ereich der Diem

el sowie ihre größ

e-

ren Zuläufe w

ie Tw

iste, Warm

e und Esse sind aufgrund

der durchgeführten Reinhaltem

aßnahm

en - wie lnbe-

triebnahme m

ehrerer Gruppenklärw

erke bzw. deren

Erw

eiterung - überwiegend in die G

üteklasse ll einzu-

stufen; auf sehr kurzen Gew

ässerabschnitten, u'a'unterhalb größ

erer Klärw

erke sowie an der unteren

Tw

iste besteht Güteklasse ll-lll.

lm R

aum D

iemelstadt-W

rexen haben bereits 1985 die

innerbetrieblichen Abw

assermaß

nahmen der dorti-

gen drei Papierfabriken sow

ohl den Gütezustand der

Diem

el von lll nach ll-lll als auch den der unteren Orpe

von lll-lV nach lll bzw

. ll-lll verbessert.

Bei den K

läranlagen im E

inzugsgebiet der D

iemeltal-

sperre sind noch weitere V

erbesserungen in derR

einigungswirkung bei den vorhandenen

chemischen

Fällungsanlagen zur R

eduzierung der dem S

tauseezugeführten N

ährstofffrachten erforderlich, um

die!ährlich noch im

mer auftretenden

Eutrophierungen zu

beseitigen.

4.5. Nethe, E

mm

er und Werre

Die N

ethe entspricht weiterhin überw

iegend der G

üte-

klasse ll-lll, wobei insbesondere auf der F

ließstrecke

24

Page 24: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

zwischen S

idessen und Am

elunxen deutliche Anzei-

chen für eine Verbesserung in R

ichtung Gew

ässergü-teklassen

ll vorhanden sind. Unterhalb der K

läranlageW

illebadessen verschlechtert sich die N

ethe auf Güte-

klasse lll. Nach F

ertigstellung des Ausbaus der K

lär-anlage ist jedoch auch hier m

it einer Verbesserung

der Gütesituation zu rechnen. D

ie Em

mer kann nach

wie vor auf der gesam

ten nordrhein-westfälischen

Fließ

strecke als kritisch belastet in die Güteklasse

ll-lll eingestuft werden; sie verbessert sich iedoch bis

zur Mündung in die W

eser auf Güteklasse ll.

Die W

erre weist im

Oberlauf zunächst die G

üteklasselll auf, entspricht aber im

weiteren V

erlauf bis Detm

oldder G

üteklasse ll-lll. Unterhalb D

etmold hat sie sich

gegenüber ',l985 um eine S

tufe auf Güteklasse lll-lV

und im w

eiteren Verlauf über w

eite Strecken auf die

Güteklasse lll verschlechtert. N

ach Ausbau der K

lär-anlage D

etmold, der1990 begonnen w

urde, ist hier mit

einer Verbesserung der G

ütesituation zu rechnen.N

ach einer Verbesserung der G

Üteklasse ll-lll ober-

halb des Zuflusses der B

ielefelder Aa verschlechtert

sich die Werre unterhalb der E

inmÜ

ndung dieses sehrstark verschm

utzten Gew

ässers wieder auf G

üteklas-se ll und verbleibt bis zur E

inmÜ

ndung in die Weser in

diesem G

ütezustand. Die B

ega entspricht überwie-

gend der Güteklasse ll-lll, enthält aber auch einige

kurze Abschnitte m

it Güteklasse lll.

Die E

lse ist bis Bünde in G

üteklasse ll-lll, ab BÜ

nde bisM

ündung in die Werre in G

üteklasse ll einzustufen.

Die G

roße A

ue weist im

Oberlauf die G

üteklasse lllauf, unterhalb des Z

uflusses der Wickriede bis zur

Weserm

ündung G

ütekldsse ll-lll. Ein besonderer B

e-lastungsschw

erpunkt befindet sich untet:halb der Ein-

mündung der F

löthe, die über die Ronceva erheblich

durch die Abw

ässer der Kläranlage Lübbecke und

durch Entlastungen aus dem

Mischnetz belastet w

ird.M

it der Sanierung der K

läranlage wurde '1990 begon-

nen. Die K

leine Aue ist größ

tenteils sehr stark b'isüberm

äßig stark verschm

utzt (Güteklasse lll-lV

bzw'

lV). B

esondere Belastungsschw

erpunkte I iegen unter-

halb der Abw

assereinleitungen der Städte E

spelkamp

und Rahden. M

it der Sanierung der K

läranlage Espel-

kamp w

urde begonnen; die Arbeiten w

erden 1991

beendet sein. Die S

anierung der Kläranlage R

ahdensoll 1994 abgeschlossen sein.

4.6. Aller und N

ebengewässer

Die A

ller entspringt in einem landw

irtschaftlich starkgenutzten G

ebiet und erhält mehrere E

inleitungen vonO

rtschaften,'die nur Kleinkläranlagen

ohne biologi-sche A

bwasserbehandlung besitzen. B

ereits im O

ber-lauf liegt die A

ller in der Güteklasse ll-lll, verschlech-

tert sich durch weitere kom

munale A

bwassereinlei-

tungen über die Güteklasse lll streckenw

eise bis zurG

üteklasse lll-lV, erreicht aber die niedersächsische

Landesgrenze wieder m

it der Güteklasse ll-lll, die bis

zur Mündung in die W

eser durchgehend gehalten

wird.

Der G

ütezustand der Aller hat sich gegenüber den

Vorjahren nicht verändert.

Die O

ker hat sich durch weitere V

erringerung der

Belastungen im

Oberlauf auf G

Üteklasse ll-lll verbes-

sert.

Oberhalb der R

adaumündung w

ird bis zur Stadt

Wolfenbüttel die G

üteklasse ll erreicht. Ab W

olfenbüÈtel bis zur E

inmündung in die A

ller ist die Oker der

Güteklasse ll-lll zuzuordnen.

Die E

cker, ein rechtsseitiger Zufluß

zur Oker, stellt ein

relativ wenig belastetes G

ewässer dar, das in die

Güteklasse l-ll gehört. D

ie ebenfalls rechtsseitig derO

ker zufließende llse ist im

Oberlauf nicht oder nur

gering belastet und entspricht der Güteklasse I bzw

'der G

üteklasse l-ll. Durch E

inleitungen ungenügendgeklärter häuslicher A

bwässer tritt eine V

erschlechte-rung über die G

üteklassen ll und ll-lll bis zur Güteklas-

se lll-lV unterhalb O

sterwieck ein. E

ine im B

au

befindliche Kläranlage w

ird hier zu Beschaffenheits-

verbesserungen führen. Bis zur G

renze nach Nieder-

sachsen stellt sich wieder die G

üteklasse lll ein. Die

Stim

mecke führt der llse W

asser der Güteklasse ll zu.

Die Leine ist im

Oberlauf durch kom

munales A

bwas-

ser von Heiligenstadt bis zur G

üteklasse lV ver-

schmutzt; erholt sich durch S

elbstreinigung auf kurzerF

ließstrecke auf G

üteklasse ll-lll.

Die G

ütesituation der Leine hat sich durch die V

erbes-serung der A

bwasserbehandlung im

Ballungsraum

Hannover w

eiter entspannt. Die G

üteklasse ll-lll wird

nahezu durchgehend erreicht. Lediglich auf einerT

eilstrecke unterhalb von Alfeld ist w

egen der hieransässigen lndustrie noch eine starke V

erschmutzung

(Güteklasse lll) anzutreffen. A

llerdings konnte imO

berlauf der Leine bis auf die Strecke unm

ittelbarunterhalb von G

öttingen wieder G

üteklasse ll festge-stellt w

erden.

Die G

ütesituation der Innerste ist weitgehend unver-

ändert. Der O

berlauf bis zur lnnerstetalsperre ist in

Güteklasse l-ll einzustufen, bis zum

Eintritt in die

Hildesheim

er Börde findet sich G

üteklasse ll, danachG

üteklasse ll-lll. Unterhalb von H

ildesheim ist die

lnnerste noch stark verschmutzt (G

üteklasse lll)' le-doch ist m

it der Erw

eiterung der Kläranlage

Hildes-

heim eine V

erbesserung zu erwarten.

4.7. Nebengew

ässer im U

nterlauf derW

eserD

ie Lesum ist kritisch belastet (G

üteklasse ll-lll); diesgilt auch für die überw

iegenden Strecken der N

eben-gew

ässer Ham

me und W

ümm

e, die llVörpe ist teilw

ei-se stark belastet (G

üteklasse lll).

Das Z

ustandsbild der Ochtum

hat sich in den letztenJahren nicht verändert, nach w

ie vor ist GÜ

teklassell-lll festzustellen. ln D

elme und K

losterbach sindeinige S

trecken weiterhin stark bzw

. kritisch belastet(G

üteklasse ll-lll bzw. lll).

Die H

unte ist fast durchgehend kritisch belastet (G

üte-

klasse ll-lll), wobei die diffuse B

elastung aus demteilw

eise intensiv landwirtschaftlich genutzten E

in-zugsgebiet ursächlich

ist. Oberhalb O

ldenburg ist eineV

erbesserung auf G

üteklasse ll festzustellen, im tide-

beeinflußten A

bschnitt oberhalb Oldenburg tritt eine

Verschlechterung in G

üteklasse lll ein.

25

Page 25: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

5. E

lbegebiet

5.1. Elbe

Bereits beim

Eintritt in das G

ebiet der Bundesrepublik

Deutschland an der G

renze zur Tschechoslow

akei(0S

FR

) ist die Elbe stark verschm

utzt - Güteklasse lll,

wobei neben der organischen B

elastung der hoheN

ährstoffgehalt hervorzuheben ist. Der M

etallionen-gehalt ist beträchtlichen S

chwankungen unterw

orfenund auch W

asserschadstoffe wie chlororganische V

er-bindungen treten zeitw

eise in erhöhten Konzentratio-

nen auf.

Nach einer S

elbstreinigungsstrecke von 35km

, diejedoch keine V

eränderung der GÜ

teklasse bewirkt,

erfolgt eine starke Beeinträchtigung insbesondere

des linken Strom

abschnittes durch Einleitung w

eitge-hend ungereinigter

Abw

ässer des lndustriegebietesP

irna/Heidenau. D

ominierend sind dabei schw

erab-baubare V

erbindungen aus der Zellstoffindustrie.

Die

Ausw

irkungen dieser Abw

assereinleitungen sindlinksseitig bis D

resden nachweisbar - G

üteklasse lV

.

Der S

auerstoffgehalt sinkt häufig auf Werte von N

ull,D

enitrifikationsprozesse treten zeitw

eise über fast50km

Fließ

strecke auf.

Die A

bwassereinleitungen

des lndustrieballungsge-bietes D

resden/Radebeul/C

oswig bew

irken eine wei-

tere Belastung vor allen des rechten S

tromabschnit-

tes. Besonders die seit 1987 völlig ungereinigt abge-

leiteten Abw

ässer der Stadt D

resden, des Zellstoff-

werkes in C

oswig sow

ie die toxisch wirkenden A

bwäs-

ser des Arzneim

ittelwerkes

Dresden bedingen eine

Güteklasse lV

rechtsdeitig, die sich im

Zusam

menw

ir-ken m

it der Vorbelastung

aus dem R

aum P

irna/Heide-

nau schnell über den gesamten S

tromquerschnitt

ausdehnt. Charakteristisch für die B

elastung in die-sem

Fluß

abschnitt sind schwerabbaubare

Substan-

zen, zèitweise hohe K

upfer-, Chrom

-, Kadm

iumgehal-

te, chlororganische V

erbindungen und eine bedenk-lich hohe bakteriologisch/virologische K

ontamina-

tion.

Eine V

erbesserung zur Güteklasse lll-lV

tritt erst nachreichlich 20km

Fließ

strecke ein. Auf der w

eiterenF

ließstrecke bis zur Landesgrenze S

achsen erholtsich die E

lbe allmählich, erreicht erst rechtsseitig und

schließlich über den gesam

ten Strom

querschnitt dieG

üteklasse lll.

I m gesam

ten sächsisch-anhalti nischen A

bschnitt muß

die Elbe in die G

üteklasse lll eingeordnet w

erden.V

orbelastet durch die Zellstoffindustrie

im R

aum P

ir-na/H

eidenau und die Abw

ässer im R

aum D

resdenw

ird die Elbe in S

achsen-Anhalt durch die S

chwarze

Elster, D

irekteinleitungen von Abw

ässern der Agro-

chemie, m

ehrerer kleiner lndustriebetriebe und der

Stadt W

ittenberg sowie durch den Z

ulluß der M

uldeverstärkt kontam

iniert. Vor allem

über die Mulde

erfolgt die Zuführung von hoher organischer Last und

toxischen lnhaltsstoffen aus den Zenlren der C

hemie-

industrie in Bitterfeld/W

olfen. Nach anfänglicher B

lok-kierung der S

elbstreinigung unterhalb der Muldem

ün-dung führt der dann infolge Lastabbau einsetzendeintensive S

auerstoffverbrauch linksseitg zu einer star-

ken Sauerstoffzehrung, die sich bis M

agdeburg be-m

erkbar macht. D

er ZufluB

der Saale bringt keine

Verbesserung der S

auerstoffsituation in der Elbe, so

daß linksseitig bei M

agdeburg Sauerstoffm

inima von

1 mg/l auftreten.

Die S

aale führt der Elbe neben hohen

Chloridkonzentrationen, die aus A

bwässern des K

ali-und K

upferschieferbergbaues sow

ie der Sodaindu-

strie stamm

en, vor allem erhebliche B

elastungen aus

dem lndustriezentrum

Leuna/Merseburg zu, die noch

einmal zu einer V

erschlechterung der W

asserqualität'aber nicht zur V

eränderung der Güteklasse lll in der

Elbe führen. W

eitere Einleitungen erfolgen durch

Kom

munen und lndustriebetriebe im

Gebiet S

chöne-beck/M

agdeburg. Unterhalb M

agdeburg tritt eine all-m

ähliche Stabilisierung der S

auerstoffsituation ein,

die durch die Einm

ündung der Havel rechtsseitig

weiter begünstigt w

ird, so daß.von unterhalb M

agde-burg bis W

ittenberge eine kontinuierliche V

erbesse-rung des S

auerstoffhaushaltes zu verzeichnen ist.

Auf den beträchtlichen N

ährstoffeintrag weisen strek-

kenweise hohe C

hlorophyll-a-Werte hin, die bei R

oß-

lau mit 169m

g/m3 und bei S

andau mit 161 m

g/m3 das

Maxim

um erreichen und den eutrophen Z

ustand desF

l usses unterstreichen.

lm m

ecklenbu rg-vorpomm

erschen Bereich entspricht

die Elbe aul ganzer Länge der G

Üteklasse lll (stark

verschmutzt). D

ie hier einmündenden

Nebenflüsse

sind von der Beschaffenheit her m

eist erheblichbesser und stellen keine zusätzliche B

elastung dar.D

irekte Abw

assereinleitungen in die E

lbe existierenhier nicht.

Daher kom

mt es in diesem

Bereich von C

umlosen bis

Boizenburg zu ei ner B

eschaffenheitsverbesserung i m

Rahm

en der Güteklasse lll, w

as sich besonders in

anstei genden Saue rstoff w

erten beme rkbar m

acht.

Wegen der Lage im

ehemaligen G

renzgebiet sind

viele Elbeabschnitte in M

ecklenburg-Vorpom

mern

noch in einem recht naturnahen Z

ustand und stellendam

it ökologisch wertvolle Landschaftselem

ente dar'

Der E

lbeabschnitt S

chnackenburg - Stade w

eist hoheA

mm

oniumgehalte, verbunden m

it intensiv ablaufen-den Z

ehrungsprozessen und entsprechenden Sauer-

stoffminim

a auf. lm Z

usamm

enhang mit biologischen

Befunden m

uß der E

lbeabschnitt nach der Gew

ässer-güteklasse lll bew

ertet werden.

lm H

amburger R

aum ist seit B

eginn der 80er Jahreeine V

erbessêrung der Wasserqualität durch den

schrittweisen

Ausbau der A

bwasserbehandlungsan-

lagen eingetreten. So w

urden beispielsweise m

it derlnbetriebnahm

e des Klärw

erkes KöhlbrandhöÍt

Süd

die direkten Abw

assereinleitungen aus dem B

ereichH

arburg/Wilhelm

sburg beseitigt. Seit lnbetriebnahm

edes K

lärwerkes D

radenau wird nunm

ehr das in denK

lärwerken K

öhlbrandhöft Nord und S

üd gereinigteA

bwasser einer w

eitergehenden biologischen Reini-

gung (Nitrifikationsstufe)

unterworfen' F

Ür die K

lär-w

erke Köhlbrandhöft/D

radenau und Stellinger M

oorw

ird eine weitestgehende R

eduzierung der eingelei-teten S

tickstoff- und Phosphatf rachten vo rgenom

men.

Aufgrund bisheriger A

bschätzungen lassen sich bisdahin insgesam

t die jährlichen Frachten aus den

26

Page 26: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

Ham

burger Klärw

erken f ür Stickstotf von ca. 3 500 t auf

ca. 1 700t und für P

hosphor von ca. 300t auf ca. 150tsenken.

Bei den sechs größ

eren komm

unalen Abw

asserein-leitungen in die E

lbe von Schlesw

ig-Holstein aus sind

Anlagen zur P

hosphor-Elim

ination in Bau oder schon

in Betrieb. H

ierdurch wird der P

hosphoreintrag in dieE

lbe um über 200t/a verringert. lm

Rahm

en desD

ri n g I ichkeitsprog ram m

s zu r Stickstoff-

u nd weite rge-

henden Phosphor-E

limination sollen diese K

läranla-gen auch m

it Einrichtungen zur N

itrifikation/Denitrifi-

kation und Filtration ausgerüstet w

erden.

Aufgrund biologisch-ökologischer

und wasserchem

i-scher U

ntersuchungsergebnisse ergibt sich für einigeF

lachwasserbereiche in der T

ideelbe wie das M

ühlen'berger Loch und die H

ahnöfer Nebenelbe (S

trom-km

63G{45) eine E

instufung in die Güteklasse ll-lll. D

ieseZ

onen besserer Gew

ässerbeschaffenheit, die auf der

Gew

ässergütekarte nicht dargestellt werden, haben

eine besondere ökologische Bedeutung z. B

. für Fi-

sche als Laich-, Aufw

uchs-, Nahrungs- und F

luchtbio-tope.

ln dem lim

nischen Bereich der E

lbe unterhalb Stade

beginnt sich aufgrund der im vorherigen T

ideabschnittablaufenden S

elbstreinigungsprozesse, die zu einerT

eilreinigung des Wasserkörpers fÜ

hren, der Sauer-

stotfhaushalt zu stabilisieren. Dam

it tritt auch eineleichte V

erbesserung für die aquatischen Lebensge-m

einschaften ein, so daß dieser A

bschnitt etwas

günstiger (Güteklasse ll-lll) zu bew

erten ist als Ober-

und Mittellauf.

lnsgesamt führen die im

Elbeeinzugsgebiet eingelei-

teten Abw

asserlasten aus dem kom

munalen und

industriellen Bereich zu drei groß

en Belastungs-

schwerpunkten des F

lusses, bestehend aus

- organischer B

elastung,

- N

ährstoffbelastung und-

Belastung m

it Schw

ermetallen.

ln Zukunft kann m

it Senkung der A

bwasserlasten

durch Produktionsstillegungen, E

inschränkungen der

Produktion, B

au von Kläranlagen sow

ie Verw

endungvon phosphatfreien W

aschmitteln

gerechnet werden.

Durch A

nwendung

moderner technologischer V

erfah-ren bei der industriellen P

roduktion und die Gestal-

tung der Abw

asserreinigungsanlagen im

Bereich von

lndustrie und Kom

munen

nach dem S

tand der Techik

ist eine wesentliche V

erbesserung der Wasserbe-

schaffenheit der Elbe und ihrer H

auptzuflüsse zu

erreichen. Ziel des geplanten,,A

ktionsprogramm

esE

lbe 2000" wird es.sein, daß

- die Nutzung, vor allem

die Gew

innung von Trink-

wasser aus U

ferfiltrat und die landwirtschaftliche

Verw

endung des Wassers und der S

edimente er-

möglicht w

erden,- ein m

öglichst naturnahes Ökosystem

mit einer

gesunden Artenvielfalt erreicht w

ird und- die B

elastung der Nordsee aus dem

Elbegebiet

nachhaltig verringert wird.

Zur R

ealisierung dieser Zielvorstellung w

ird die neugebildete lnternationale K

omm

ission zum S

chutz derE

lbe aktiv beitragen.

5.2. Schw

arze Elster und

Nebengew

ässer

Die S

chwarze E

lsler ist im O

berlauf von der Quelle bis

oberhalb Wiesa m

äßig belastet (G

üteklasse ll)' Sie gilt

bei guter Sauerstoffversorgung als ertragreiches

Fischgew

ässer. Die A

bwässer der O

rtschaften ober-halb K

amenz w

erden Über K

leinkläranlagen entsorgt'die von E

lstra über zwei O

xidationsgräben. Unterhalb

Wiesa verschlechtert sich der G

ütezustand von ll nachll-lll (kritisch belastet).ln der 1987 in B

etrieb genomm

enen und nur zu 40To

ausgelasteten biologischen Kläranlage K

amenz w

irdüberw

iegend das komm

unale Abw

asser der Stadt

Kam

enz gereinigt. Durch die E

inleitung ungereinigtenA

bwassers aus K

amenzer lndustriebetrieben

ist dieS

chwarze E

lster in Kam

enz übermäß

ig verschmutzt

(Güteklasse

lV). Z

wischen K

amenz und M

ilstrich ver-bessert sich das G

ewässer auf die G

üteklasse lll.D

ieser Gütezustand w

ird im w

esentlichen bis Hoyers-

werda beibehalten. N

ur oberhalb von Wittichenau

wird kurzzeitig als F

olge einer größeren S

elbstreini-gungsstrecke die G

üteklasse ll-lll erreicht (kritischbelastet).

Durch die S

tadt Hoyersw

erda wird die S

chwarze

Elster nicht belastet, da das A

bwasser teilw

eiselandw

irtschaftlich verwertet oder in ein T

agebaurest-gew

ässer eingeleitet wird. A

b Neuw

iese ist dieS

chwarze E

lster kritisch belastet und verläßt m

itdieser G

üteklasse das Land Sachsen.

Die S

chwarze E

lster, bereits übermäß

ig verschmutzt

aus Brandenburg

komm

end, ist in Sachsen-A

nhalt der

Güteklasse lV

zuzuordnen. Extrem

hohe organischeB

elastungen (B

SB

u max. 90m

g/l) und bedenklicheS

auerstoff-Minim

a, die im S

omm

erhalbjahr bis zuvölligem

Sauerstoffschw

und führen, ziehen eine auf-

fällige Artenarm

ut nach sich. Als V

erursacher deshohen Lasteintrages sind A

bwassereinleitungen

ausder C

hemieindustrie in S

chwarzheide und vor allem

aus der Zellstoffproduktion in G

röditz zu sehen.

Die P

ulsnitz als linker Zuflu\ m

ündet unterhalb Elster-

werda in die S

chwarze E

lster. Unbehandelte G

alva-nik- und F

ärbereiabwässer

sowie kom

munales A

b-w

asser verschmutzen die P

ulsnitz unterhalb desgleichnam

igen Ortes überm

äßig (G

üteklasse lV).

Durch ein ausgeprägtes S

elbstreinigungsvermögen

erreicht die Pulsnitz nach etw

a 10km F

ließstrecke

bereits wieder die G

üteklasse ll-lll. Unterhalb K

önigs-brück ist die P

ulsnitz durch das Abw

asser der Stadt

stark belastet (Güteklasse lll). lm

weiteren V

erlauf biszum

Übergabeprofil K

roppen an das Land Branden-

burg zeigt sich die Pulsnitz m

äßig belastet (G

Üteklas-

se ll).

Die G

roße R

öder wird bereits im

Oberlauf durch die

Gem

einden Bretnig und G

roßröhrsdorf, in denen

Textilbetriebe angesiedelt sind, stark bis sehr stark

verschmutzt (G

üteklasse lll-lV). D

ieser Gütezustand

wird bis unterhalb R

adeberg beibehalten, erst dannbessert er sich auf G

üteklasse lll. Der S

tausee Rade-

burg bewirkt aufgrund des N

achkläreffektes eine w

ei-tere V

erbesserung der G

ewässergüte

auf Güteklasse27

Page 27: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

ll-lll. Durch die A

bwassereinleitungen

von Groß

en-hain verschlechtert sich der Z

ustand der Groß

enR

öder wieder auf G

üteklasse lll. Das vom

Zellstoff-

werk G

röditz eingeleitete Abw

asser bewirkt ein w

eite-res A

bsinken auf Güteklasse lV

, die bis zur Mündung

in die Schw

arze Elster beibehalten w

ird.

Die Z

uflüsse Chem

nitz, Schw

einitzer Fließ

, Neugra-

ben und Landlache werden von kom

munalem

A

bwas-

ser beeinflußt und sind in die G

üteklasse ll-lll einzu-stufen.

5.3. Mulde und N

ebengewässer

Die Z

wickauer M

ulde ist im O

berlaul ZulluB

zurT

rinkwassertalsperre

M uldenberg und entspricht dort

der Güteklasse l. D

ie Fließ

strecke bis zur Trinkw

asser-talsperre E

ibenstock unterliegt anthropogener Beein-

flussung und hat die Güteklasse ll-lll. E

xtrem hohe

Abw

asserbelastung erfolgt unterhalb der T

alsperreund verschlechtert den F

luß zur G

üteklasse lV. N

achleichter E

rholung (lll-lv) erfolgt unterhalb der Stadt

Zw

ickau erneut eine extreme B

elastung, die Güteklas-

se ist wieder lV

. Der untere A

bschnitt von oberhalb derC

hemnitzm

ündung bis zum

Meß

punkt Lastau ist durchG

üteklasse ll l-lV gekennzeichnet.

Von C

olditz bis zum Z

usamm

enfluß

mit der F

reibergerM

ulde weist sie die G

üteklasse lll auf. Unterhalb

Colditz tritt hinsichtlich der chem

ischen Beschaffen-

heit durch Einleitungen

von Betrieben der P

apier- undP

orzellanindustrie sowie der S

tadtentwässerung

Col-

ditz eine Verschlechterung ein. D

as biologische B

e-siedlungsbild entspricht jedoch trotz einer tendenziel-len V

erschlechterung dennoch der Güteklasse lll.

Die F

reiberger Mulde (rechtsseitiger Z

ufluß) hat ab

ÖS

FR

-Grenze die G

üteklasse l. Bis F

reiberg werden

durch zunehmende A

bwassereinleitungen die G

üte-klasse ll und lll erreicht. U

nterhalb von Freiberg ist sie

zunächst ein stark verschmutztes, später ein m

äßig

belastetes Gew

ässer. Durch die ungeklärten A

bwäs-

ser der Stadt R

oßw

ein ist die Beschaffenheit

unterhalbdieser S

tadt in die Güteklasse lll einzustufen.

Die

anderen Gew

ässerabschnitte entsprechen

ei ner Güte

der Klassen ll und ll-lll. A

m Z

usamm

enfluß m

it derZ

wickauer M

ulde ist die Freiberger M

ulde kritischbelastet (G

üteklasse I l-l

I l).

Die V

ereinigte Mulde durchfließ

t vom Z

usamm

enflußder Z

wickauer und der F

reiberger Mulde eine S

elbst-rei ni gungsstrecke ohne w

esentl iche Abw

asserein lei-tungen, so daß

das Gew

ässer bis Grim

ma als m

äßig

belastet (Güteklasse ll) eingestuft w

erden kann. Unter-

halb Grim

ma hat sich die G

ewässergüte durch E

inlei-tung von A

bwässern

aus der Stadt auf G

üteklasse ll-lllverschlechtert. lm

weiteren V

erlauf der Fließ

streckeführen die E

inleitungen zahlreicher, v.a. industriellerE

inleiter zu einer Verschlechterung

auf Güteklasse lll.

Einen groß

en Einfluß

haben dabei die Zelluloseab-

wässer der P

apierfabriken in Golzern und T

rebsen,die chem

ischen A

brivässer aus Eilenburg und N

er-chau. A

ußerdem

werden m

it einem Z

ulluß die A

bwäs-

ser einer Brauerei, einer M

olkerei und komm

unalesA

bwasser zugeführt.

Die G

üteklasse lll wird bis zur sächsischen Landes-

grenze beibehalten.

Das T

agebaurestloch M

uldenstein in Sachsen-A

nhalt,w

elches von der Mulde durchflossen w

ird, bewirkt

zwar eine S

edimentation von abfiltrierbaren S

toffen,führt aber zu keiner V

erbesserung der Gew

ässergüte-klasse.

Als F

olge des Zuflusses der östlichen F

uhne (imU

nterlauf als Spittelw

asser bezeichnet), die die biolo-gisch ungeklärten und z. T

. toxischen Einleitungen der

chemischen G

roßindustrie im

Raum

Bitterfeld/W

olfenzuführt und durch die D

irekteinleitung eines Betriebes

der Gärungschem

ie, verschlechtert sich die Wasser-

beschaffenheit der Mulde zur G

üteklasse lV. E

inenzusätzlichen

Lasteintrag erfährt der Fluß

durch un-genügend geklärtes A

bwasser anliegender S

tädteund G

emeinden.

Der stark verschm

utzte letzte Mulde-

abschnitt ist durch Artenrückgang und zeitw

eiligeH

emm

ung des Selbstreinigungsverm

ögens infolge

toxischer lnhaltsstoffe gekennzeichnet. Eine V

erbes-serung der W

assergüte der Mulde ist durch geplante

Produktionseinstellungen

der sächsischen Papier-

und Zellstoffindustrie sow

ie der chemischen lndustrie

in Sachsen-A

nhalt und durch den notwendigen

Bau

von Kläranlagen zu erw

arten.

Das S

chwarzw

asser (rechtsseitiger Zutlu\ der Z

wik-

kauer Mulde) hat bereits die G

üteklasse ll-lll, imw

eiteren Verlauf die G

üteklasse lll.

Die G

hemnitz (rechtsseitiger

Zufluß

der Zw

ickauerM

ulde) verschlechtert sich sofort nach dem Q

uellge-biet von der G

üteklasse I zur Güteklasse lV

durchkom

munale und industrielle A

bwassereinleitungen.

Oberhalb der S

tadt Chem

nitz tritt Güteklasse lll-lV

undunterhalb w

ieder die Güteklasse lV

auf.

Die Z

schopau als linksseitiger Zufluß

zur Freiberger

Mulde w

eist im G

esamtverlauf bis zur T

alsperreK

riebstein die Güteklasse ll-lll auf. U

nterhalb derT

alsperre f I ieß

t sie mit m

äßi ger B

elastung (Güteklasse

ll) der Freiberger M

ulde zu. Die S

triegis (linksseitigerZ

ullu9 der Freiberger M

ulde) zeigt ebenfalls an derM

ündung die Güteklasse ll an.

Die östliche F

uhne (im U

nterlauf als Spittelw

asserbezeichnet) als linksseitiger Z

ufluß befindet sich

durch ungenügend geklärtes kom

munales A

bwasser

zunächst in der Güteklasse lll. N

ach den Abw

asserein-leitungen aus dem

Chem

iezentrum B

itterfeld/Wolfen

tritt eine Verschlechterung zur G

ewässergüteklasse

lV ein. D

ieser Zustand bleibt bis zur M

ündung in dieM

ulde erhalten. Der rechtsseitig der M

ulde zufließen-

de Kapengraben w

ird durch häusliches Abw

asserbeeinfluß

t und ist in die Güteklasse ll-lll einzustufen.

5.4. Saale und N

ebengewässer

Die vor fünf Jahren infolge der um

fangreichen Bau-

maß

nahmen seitens des A

bwasserverbandes,,S

äch-sische S

aale" von Güteklasse lV

nach ll-lll aufgestufteS

aale muß

te ab Hof m

it dieser Karte w

ieder nachG

üteklasse lll abgestuft werden. D

ie Verbandsanlage

ist überlastet.

28

Page 28: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

Die S

aale ist im oberen A

bschnitt Thüringens durch

industrielle Einflüsse stark verschm

utzt und erreichtin der G

üteklasse lll extrem schlechte S

auerstoffver-hältnisse. D

ie hohe Selbstreinigungsleistung der K

as-kade der S

aaletalsperren führt unterhalb zu einemgering belasteten G

ewässerabschnitt der G

üteklassel-ll. D

ie ungenügende Abw

asserbehandlung der S

täd-te S

aalfeld und Rudolstadt belastet die S

aale bis inden B

ereich starker Verschm

utzung, w

ovon sich derF

luß erst oberhalb Jena w

ieder bis zur Güteklasse

ll-lll erholt hat.

Die E

inmündung der U

nstrut mit ihrer hohen natürli-

chen Versalzung sow

ie dem anthropogenen A

nteildurch A

blaugen der Kaliindustrie führt zu einer deutli-

chen Aufsalzung der S

aale in diesem A

bschnitt. Die

Nutzung des S

aalewassers

für die chemische

Groß

in-dustrie

i m B

elastungsschwerpunkt Leuna/M

erseburgw

ird durch Zuschuß

wasser aus der S

aaletalsperregew

ährleistet.

Die A

bwassereinleitungen einer Z

ellstoff- und Papier-

fabrik, der chemischen G

roßbetriebe

und von unzurei-chend geklärtem

komm

unalem A

bwasser aus dem

Ballungsgebiet M

erseburg/Halle sow

ie der Zufluß

derstark belasteten W

eißen E

lster führen zur Verschlech-

terung nach Güteklasse lll-lV

. Unterhalb der C

hemie-

industrie nimm

t die Versalzung der S

aale besondersdurch E

inleitung der Kaliindustrie,

durch den Zufluß

der Salza und durch A

bwasser des K

upferschiefer-bergbaues und der S

odaindustrie wieder zu. lnfolge

noch vorhandener Selbstreinigungsleistung

tritt imw

eiteren Saaleverlauf eine V

erbesserung zur Güte-

klasse lll ein, die durch den Zufluß

von Wipper und

Bode keine V

eränderung bis zur Mündung in die E

lbeerfährt.

Durch A

nderung der Produktionsstrukturen

in derC

hemieindustrie, der kohleveredelnden lndustrie und

durch den Bau von A

bwasserbehandlungsanlagen'

u.a. in Bad K

ösen, Naum

burg, Weiß

enfels und Schko-

pau/Merseburg ist in den folgenden Jahren m

it einemR

ückgang der Belastung in der S

aale zu rechnen.

Von den N

ebenflüssen der Saale ist die S

chwana ein

mäß

ig belastetes Gew

ässer, das nur unterhalb größe-

rer Siedlungen kritisch belastet bis stark verschm

utztist. G

leiches gilt auch für die llm: V

on den durch dieO

rte llmenau, S

tadtilm, B

lankenhain und Tannroda

veru rsachten starken Verschm

utzu ngen zu r G ütekl as-

se lll vermag sich das G

ewässer im

Rahm

en derS

elbstreinigung bis zur Güteklasse ll-lll zu erholen.

Die kom

munale und industrielle B

elastung durchA

polda f ührt aber zu überm

äßiger V

erschmutzung des

Gew

ässers (Güteklasse lV

), das dann bis zur Mündung

in die Saale die K

lasse lll aufweist. D

ie Unstrul

befindet sich im w

esentlichen in der GÜ

teklasse ll-lll.D

ieser Zustand kritischer B

elastung ist' hauptsächlichdurch die nicht ausreichende A

bwasserbehandlung

der anliegenden Städte und G

emeinden verursacht'

Hinzu kom

men noch B

elastungen aus den Nebenflüs-

sen Gera, H

elbe, Wipper (S

üdharz), Helm

e und Rhone'

die insbesondere durch die komm

unalen Abw

ässervon A

rnstadt und Erfurt, W

eißensee, S

ondershausenund W

orbis sowie N

ordhausen und Sangershausen

stark bis übermäß

ig verschmutzt sind (G

üteklasse

ilr-rv).

Eine besondere industrielle

Belastung erw

ächst demU

nstrutgebiet noch aus den Kaliw

erken des Südharz-

revieres, deren Abw

ässer über die Helbe und W

ipperabgeleitet w

erden, Hier existiert eine S

teuerung derS

alzlast durch Anpassung der S

alzabstöße an den

Durchfluß

der Saale, w

odurch die Chloridkonzentra-

tionen in den Nebengew

ässern folgenden Schw

an-kungsbereich aufw

eisen:

Bellstedt/H

elbeH

achelbich/Wipper

(Südharz)

Artern/U

nstrut

Die W

ethau, ein rechtsseitiger Zufluß

zur Saale ist als

vorwiegend kritisch belastetes G

ewässer zu charakte-

risieren (Güteklasse ll-lll), dessen W

asserqualitätbesonders durch unzureichend geklärtes A

bwasser

aus Kom

munen und Landw

irtschaftsbetrieben be-

stimm

t wird. D

ie Rippach m

uß bereits im

Oberlauf in

die Güteklasse lll-lV

und im w

eiteren Verlauf in die

Güteklasse lV

eingestuft werden' D

urch Veränderung

der lndustriestrukturen in den Braunkohlerevieren ist

eine Beschaffenheitsverbesserung zu erw

arten. Der

Ellerbach w

ird vorrangig durch häusliches Abw

asserund in der S

aison durch Zuckerfabrikabw

asser konta-m

iniert und ist der Güteklasse lll-lV

zuzuordnen. Die

Luppe mit der G

üteklasse lll aus Sachsen kom

mend,

verbessert sich bis zur Mündung in die G

üteklassell-lll. Linksseitige Z

uflüsse zur Saale sind G

eisel undLaucha. D

ie Geisel hat d¡e G

Üteklasse ll-lll' die

Laucha wird sehr stark durch ungenügend geklärtes

komm

unales und landwirtschaftliches A

bwasser ver-

schmutzt und w

eist im O

berlauf die Güteklasse lll-lV

auf. Mit dem

Zulauf der S

chwarzelche tritt eine

Verschiebung zur G

Üteklasse lll ein.

lnfolge Abw

asserlastreduzierung nach der S

tadt As

(ÖS

FR

) hat die llVeiß

e Elster im

Vergleich zum

Zeil-

raum bis 1986 eine V

erbesserung zur Güteklasse ll im

Oberlauf erreicht, B

is zum S

tau in der Talsperre P

irktritt w

echselnd Güteklasse ll-lll und lll auf, unterhalb

der Talsperre G

üteklasse ll. Nach der S

tadt Plauen

erfolgt eine Verschlechterung zur G

üteklasse lV. U

n-

terhalb der Mündung der sauberen T

rieb tritt Güte-

klasse lll ein, die durch ungenügend gereinigte kom-

munale und industrielle A

bwässer bis Leipzig beibe-

halten wird.

lm w

eiteren Verlauf verschlechtert sich die G

ewässer-

güte auf die Klasse lll-lV

. Ursachen dafür sind die

Zuläufe der N

ebenflÜsse P

leiße und P

arthe sowie die

Abw

ässer komm

unaler und industrieller Einleiter. D

ie

Weiß

e Elster verläß

t den Freistaat S

achsen mit der

Güteklasse lll-lV

. Dieser Z

ustand bleibt bis zur MÜ

n-

dung unverändert erhalten.

Die G

ölÞsch als rechtsseitiger N

ebenfluß m

ündet mit

der Güteklasse lll-lV

ein. Die P

leiße (rechtsseitiger

Zufluß

) ist bereits ab dem Q

uellgebiet ein extrem

starkverschm

utztes G

ewässer m

it der Güteklasse lll-lV

' lmw

eiteren Verlauf w

echseln Abschnitte kritischer und

starker Belastung (G

üteklassen ll-lll' lll). lm R

aum

Borna w

ird der Fluß

v. a. durch Abw

assereinleitungen

400. . .34600 mg/l C

hlorid

'1500. . .14600 mg/l C

hlorid610... 3100m

g/l Chlorid29

Page 29: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

der karbochemischen

lndustrie belastet. Unterhalb

dieser Einleitungen konnte nur die G

üteklasse lVfestgestellt w

erden. Bis zur M

ündung in die Weiß

eE

lster tritt bei einer nur geringen Selbstreinigung des

Flusses die G

üteklasse lll-lV ein.

Die W

yhra, ein Nebenfluß

der Pleiß

e, komm

t mit

Güteklasse ll-lll bzw

. ll aus vorwiegend landw

irt-schaftlich genutztem

Gebiet. D

urch Einleitungen der

Textil- und P

apierindustrie sowie kom

munaler

Abw

äs-ser verschlechtert sich die G

ewässergüte bis zur

Klasse lll-lV

. Nach einer gew

issen Selbstreinigung

fließt die W

yhra mit der B

eschaffenheitsklasse lll derP

leiße zu.

Die P

arthe, die in ihrem oberen A

bschnitt der Güte-

klasse ll entspricht, wird in ihrem

weiteren V

erlaufdurch verschiedene E

inleiter in höchstem M

aße bela-

stet. Die P

arthe f ließt m

it der Güteklasse lV

der Weiß

enE

lster zu.

Die R

eide, ein rechtsseitiger Zufluß

zur Weiß

en Elster,

ist durch extreme B

elastungen mit ungeklärten häusli-

chen Abw

ässern der Güteklasse lV

mit ökologischer

Zerstörung ausgew

iesen.

Die W

eida ist im O

berlauf ein nur mäß

ig belastetesG

ewässer der G

üteklasse ll, daß durch hohe B

elastun-gen im

Raum

Weida sehr stark verschm

utzt (G

üteklas-se lll-lV

) in die Weiß

e Elster m

ündet.

Der linksseitige S

aalezufluß S

alza ist im M

ündungsge-biet der G

üteklasse lV

zuzuordnen und wird charakte-

risiert durch hohen Salzgehalt infolge A

ussolung vonU

ntergrundgasspeichern. Die B

öse Sieben w

eist dieG

üteklasse lll auf. Die sächsisch-anhaltinische W

eidaist bis Q

uerfurt in die Güteklasse lll, im

weiteren

Verlauf in die G

üteklasse lV einzustufen.

Die B

elastungen resultieren in dlesem gesam

tenG

ebiet aus der Einleitung von unzureichend behan-

deltem A

bwasser aus K

omm

unen sowie lndustrie-

und Landwi rtschaftsbetrieben. E

i ne Verbesserung der

Abw

asser- bzw. G

ewässersituation ist nach der

Durchführung

des Projektes in der E

islebener Region

zu erwarten.

Die W

ipper muß

bereits im O

berlauf bis oberhalbH

ettstedt der Güteklasse ll-lll zugeordnet w

erden. lmw

eiteren Verlauf tritt eine V

erschlechterung zur G

üte-klasse lll ein, die bis zur M

ündung in die Saale anhält.

Belastungsschw

erpunkte si nd Ein leitungen an

I iegen-der S

tädte und Gem

einden sowie von B

etrieben derm

etallurgischen lndustrie.

Rechtsseitig fließ

en der Saale in diesem

Raum

dieF

uhne mit der G

üteklasse lV und deren N

ebenläufeS

trengbach und Ziethe (G

üteklasse lV bis oberhalb

Köthen, im

weiteren V

erlauf auch ökologisch zerstört)zu. ln diesen B

ächen sind azoische Verhältnisse m

ittotalem

Sauerstoffschw

u nd u nd Schw

efelwasserstoff-

entwicklung vorhanden.

Die U

rsachen für die schlech-te W

asserbeschaffenheit liegen in dem

Miß

verhältniszw

ischen geringer Wasserführung

und hohen Abw

as-serm

engen.

Die B

ode weist bis zum

Einlauf in die T

alsperreW

endefurt unterhalb der Rappbodetalsperre

die Güte-

klasse ll auf. Die R

appbode ist bis zu ihrem E

inlauf in

die Rappbodetalsperre in die G

üteklasse ll-lll einzu-stufen. V

om A

blauf der Talsperre W

endefurt bis Thale

verbessert sich die Beschaffenheit der B

ode zurG

üteklasse l-ll. Kom

munale und industrielle A

bwäs-

ser aus Thale führen w

ieder zur Güteklasse ll-lll.

Durch fehlende biologische A

bwasserreinigung in

Quedlinburg w

ird die Bode w

eiter bis zur Güteklasse

lll belastet. lm w

eiieren Verlauf können die Z

uflüssevon S

elke, Holtem

me und G

roßem

Graben nicht zu

einer Verbesserung der G

ütesituation führen. Nach

einer streckenweisen

Verbesserung

in die Güteklasse

ll-lll tritt unterhalb Staß

furt durch nicht biologischauf bereitetes A

bwasser der S

tadt sowie A

bwasser der

fleischverarbeitenden lndustrie eine Verschlechte-

rung der Güteklasse lll ein, die bis zur M

ündung in dieS

aale besteht.

Die S

elke befindet sich im O

berlauf in der Güteklasse

ll, weiter unterhalb

bis zur Mündung in die B

ode in derG

üteklasse lll. Die H

oltemm

e weist im

Quellgebiet die

Güteklasse

I bzw. G

üteklasse l-ll auf. Eine drastische

Verschlec.hterung der W

asserbeschaffenheit erfolgtdurch daS

unzureichend behandelte A

bwasser der

Stadt W

ernigerode, so daß unterhalb der S

tadt dieG

üteklasse lV auftritt. S

ie erholt sich bis zur Mündung

nur geringfügig (Güteklasse lll-lV

).

Der G

roße G

raben ist überwiegend kritisch belastet

(Güteklasse ll-lll). D

ie dem G

roßen G

raben zufließen-

de Schöniger A

ue weist G

üteklasse lll bis lV auf.

Der T

aube-Landgraben als letzter ZulluB

der Saale

muß

infolge der Einleitungen der S

tadt Dessau der

Güteklasse lll zugeordnet w

erden. Sie verbessert sich

im w

eiteren Verlauf durch das vorhandene S

elbstrei-nigungsverinögen zur G

üteklasse ll-lll.

5.5. Havel, S

pree undN

ebengewässer

Die im

gesamten Lauf rückgestaute H

avel mit ihren

zahlreichen durchflossenen Seen erfüllt in besonde-

rem M

aße die hydrographischen

Voraussetzungen für

wasserblütenbildende

Algenm

assenentwicklungen.

Aus kom

munalen K

läranlagen und durch flächenhaf-ten E

intrag aus l.andwirtschaftlich

genutzten Gebieten

werden reichlich S

tickstoffverbindungen und Phos-

phate eingetragen, die das Algenw

achstum begünsti-

gen. Dabei treten insbesondere in der P

otsdamer

Havel nachteilige A

uswirkungen auf die G

ewässergü-

te auf. Langanhaltende W

asserblüten führen zur Licht-abschirm

ung tieferer Wasserschichten, so daß

dieU

nterwasserflora

über .weite S

trecken fehlt und sicham

Wasser-S

ediment-K

ontakt durch sauerstoffzeh-rende P

rozesse ein reduktives Milieu ausbildet.

Da-

durch wird die F

reisetzung von Phosphaten aus den

Sedim

enten bewirkt. D

as hat zur Folge, daß

hier derdurch die P

hosphatelimination in den B

erliner Kläran-

lagen verminderte P

hosphateintrag teilweise w

iederausgeglichen w

ird. Durch die A

ssimilationstätigkeit

der wasserblütenbildenden

Algen erfolgt ein hoher

Kohlendioxidentzug im

Gew

ässer, so daß der pH

-Wert

drastisch ansteigt. Es kom

mt dam

it zur hochgradigenU

mw

ândlung der reichlich vorhandenen A

mm

onium-

lonen in freies Am

moniak, das toxisch w

irkt. Deshalb

Page 30: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

wird dieser H

avelabschnitt in die Güteklasse lll (stark

verschmutzt) eingeordnet. D

er Unterlauf der H

avel biszur E

inmündung in die E

lbe befindet sich in derG

üteklasse ll bis lll. Organische B

elastungen kom

mu-

naler Herkunft und industrielle S

chadstoffeinträgetreten vor allem

in der Oranienburger H

avel auf, diedeshalb der G

üteklasse lV zugeordnet w

ird.

ln der Jägliz treten insbesondere unterhalb von Kyritz

nachteilige Ausw

irkungen durch organische Bela-

stungen auf. Das G

ewässer hat hier die G

üteklasse lll'

Die D

osse ist unterhalb von Wittstock so stark orga-

nisch belastet, daß die G

üteklasse lll erreicht wird'

Der R

hin befindet sich überwiegend in den G

üteklas-sen ll-lll und besser. N

ur unterhalb von Fehrbellin

wird die G

üteklasse lll erreicht. Als rückgestautes

Gew

ässer unterliegt er auch eutrophierungsbeding-ten B

eeinträchtigungen.

Die S

tremm

e verbindet den Elbe-H

avel-Kanal (R

oß-

dorfer Altarm

) mit der H

avel. Vom

Roß

dorfer Altarm

verbessert sie sich von der Güteklasse lll über die

Güteklasse ll-lll zur G

üteklasse ll und mündet m

it derG

üteklasse lll in die Havel.

Die P

lane weist als typiscñes F

ließgew

ässer einenrelativ hohen physikalischen S

auerstoffeintrag auf, sodaß

lr olzei n i ge r Be lastu

n gen m it o rgan ischen

I n halts-stoffen die E

instufung in die Güteklasse ll beibehalten

wird.

Der O

berlauf der Nuthe ist durch ungenügend oder

nicht geklärte Abw

ässer komm

unaler H

erkunft undaus m

ilitärisch genutzten Objekten überm

äßig ver-

schmutzt (G

üteklasse lV) und erfährt durch R

ieselfeld-abläufe im

Unterlauf eine G

Ütebeeinträchtigung bis

zur Güteklasse lll-lV

..

Die S

pree durchfließt von ihrer Q

uellregion bis Baut-

zen ein überdurchschnittlich dicht besiedeltes

Ein-

zugsgebiet. Die anfallenden kom

munalen und indu-

striellen Abw

ässer, insbesondere der Lebensmittel-

und Textilindustrie, gelangen nur unzureichend

be-handelt in die S

pree. Typisch ist daher auf der

Fließ

strecke bis Bautzen der häufige W

echsel zwi-

schen punktförmigen B

elastu ngen und nachfolgendenS

elbstrei nigungsstrecken.

Gleich unterhalb der S

preequelle weist die S

pree imR

aum N

eugersdorf bereits einen Überm

äßig ver-

schmutzten Z

ustand auf. lndustrieabwässer führen zu

einer streckenweisen V

erödung der Gew

ässerbiozö-nose N

ach einer kurzen Gew

ässererholung, die sichdeutlicher in den chem

ischen Befunden als in der

biologischen Besiedlung ausdrückt, w

ird die Spree

unterhalb von Ebersbach durch das A

bwasser der

Kläranlage F

riedersdorf belastet. ln dieser Kläranla-

ge werden kom

munales

Abw

asser und Abw

asser derT

extilindustrie nur einer mechanischen B

ehandlungunterzogen. U

nterhalb der Kläranlage w

eist die Spree

wieder die G

üteklasse lV auf, w

obei gelegentlichdurch das lndustriew

asser verursachte Alkalistöß

e zu

einer biologischen Verödung führen.

Bis zur S

taustufe ,,speicher Sohland" erreicht die

Spree durch S

elbstreinigung und Einm

ündung unbe-lasteter Z

uflüsse die Güteklasse lll. M

it dem in die

Stauw

urzel einmündenden S

ohlander Dorfbach w

irdA

bwasser aus einer F

rüchteverwertung zugeführt, so

daß der A

blauf der Stauhaltung w

ieder der Güteklasse

lll-lV entspricht. D

ieser Gtitezustand

verbessert sichbis R

odewitz nicht.

Durch das B

utterwasser, das bei R

odewitz in die

Spree m

ündet und selbst durch Abw

asser aus demR

aum W

ilthen übermäß

ig verschmutzt ist, w

ird dieS

pree wieder in die G

üteklasse lV

versetzt. Oberhalb

von Bautzen erreicht die S

pree nach einer etwa''l5 km

langen Selbstreinigungsstrecke die G

Üteklasse lll und

mündet in diesem

Zustand in die T

alsperre Bautzen.

Der W

irkung der Talsperre B

autzen verdankt derS

preeabschnitt unterhalb der Talsperre bis zur E

in-m

ündung des Löbauer Wassers seinen besten Z

u-stand (G

üteklasse ll). Mit der E

inmündung des Lö-

bauer Wassers, das an der M

ündung selbst dieG

üteklasse lll-lV aufw

eist, verschlechtert sich derZ

ustand der Spree w

ieder auf Güteklasse lll' ln der

Höhe von U

hyst hat sie sich wieder etw

as erholt underreicht den G

ütezustand kritisch belastet (Güteklas-

se ll-lll), mit dem

die Spree den F

reistaat Sachsen

verläßt.

lm Land B

randenburg sind Belastungsschw

erpunkteunterhalb der S

tädte Sprem

berg und Cottbus zu

verzeichnen. lnsgesamt verbessert sich aber im

Un-

terlauf die Spree von der G

Üteklasse ll-lll auf die

Güteklasse ll.

Die G

ewässer in der S

tadt Berlin - w

ie Spree, H

avel,N

ebengewässer und K

anäle weisen einen überw

ie-gend kritisch belasteten Z

ustand auf. Einige begrenz-

te Abschnitte sind auch m

äßig belastet oder stärker

verschmutzt.

Die W

asserbeschaffenheit der Spree w

ie auch derD

ahme w

ird bereits im Z

ufluß nach B

erlin von einerhohen organischen B

elastung und großen N

ährstoff-konzentrationen geprägt, als deren F

olge in der Vege-

tationsperiode eine starke Algenentw

icklung von Dia-

tomeen und C

yanophyceen - verbunden mit groß

en

Sauerstoffschw

ankungen - auftritt. B

esonders ausge-

prägt ist diese Algenentw

icklung im G

roßen M

üggel-see und in den D

ahmeseen.

lm w

eiteren Fließ

verlauf der S

pree durch die Stadttei-

le im östlichen B

erlin wird die W

assergüte wesentlich

durch die biologisch-chemisch gereinigten A

bwässer

zweier kom

munaler G

roßkläranlagen beeinfluß

t, wo-

durch eine Verbesserung der W

asserqualität in derS

pree bis zur Weidendam

mer

Brücke hinsichtlich der

Belastung m

it organischen lnhaltsstoffen sowie

Nährstoffen verh

i ndert wird.

Der T

eltowkanal und der B

ritzer Zw

eigkanal weisen

im O

stteil der Stadt im

wesentichen die W

asserbe-schaffenheit von D

ahme und S

pree auf.

Die im

westlichen T

eil der Stadt ergriffenen M

aßnah-

men, w

ie z. B. E

rweiterung

des Klärw

erkes Ruhleben'

weitergehende

Abw

asserreinigung in den K

lärwer-

ken Ruhleben und M

arienfelde, Bau von M

ischwas-

ser-Rückhaltebecken und

Regenw

asservorreini-gungsanlagen haben zu einer S

tabilisierung der Ver-

hältnisse geführt und werden langfristig eine V

erbes-serung der W

asserqualität bewirken.

I

31

Page 31: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

Die auch in den östlichen K

lärwerken von B

erlinbereits 1986 eingerichteten S

imultanfällungsanlagen

zur Phosphatreduzierung

führten zu einem deutlichen

Absinken der P

hosphatfrachten in den Berliner G

e-w

ässern. Die beiden im

Land Berlin installierten

Phosphatelim

inationsanlagen für die Grunew

ald-seenkette und den T

egeler See arbeiten seit 1982 bzw

.1986 m

it vollem E

rfolg; die hypereutrophen Zustände

konnten dadurch in eutroph-mesotrophe verbessert

werden.

Mit einer w

eiteren Verbesserung der W

assergüte im

Berliner R

aum ist nach E

inführung der biologischenP

hosphat- und Stickstoffentfernung (N

itrifikation und

Denitrifikation) in den K

lärwerken zu rechnen.

Das Löbauer W

asser als rechter Nebenfluß

der Spree

durchfließt im

Oberlauf ebenfalls ein industriell stark

genutztes Gebiet. S

o ist das Gew

ässer bereits ober-halb von Löbau überw

iegend stark bis sehr starkverschm

utzt (Güteklasse lll und lll-lV

). Nach E

inlei-tung des nur m

echanisch behandelten A

bwassers der

Kläranlage Löbau, das auch anteilig über eine A

bwas-

ser-Landbehandlung entsorgt wird, erreicht das Lö-

bauer Wasser die G

üteklasse lV

. Auf den nachfolgen-

den 30 Fluß

-km verbessert sich der G

ütezustand auf

Güteklasse lll. O

berhalb Guttau w

erden über dasK

otitzer Wasser und den A

lbrechtsbach (letzterernim

mt in seinem

Oberlauf die A

bwässer der K

läranla-ge B

autzen auf und ist als übermäß

ig verschmutzt

einzustufen) beträchtliche organische Restm

engen indas Löbauer W

asser eingetragen. Diese führen bis zur

Mündung in die S

pree zu einer Verschlechterung auf

Güteklasse lll-lV

.

Schw

arzer und Weiß

er Schöps entw

ässern ein imw

esentlichen landwirtschaftlich, im

Unterlauf vom

Bergbau genutztes E

inzugsgebiet zwischen Löbauer

Wasser und S

pree.

Der S

chwarze S

chöps wird in seinem

Oberlauf insbe-

sondere von der Stadt R

eichenbach belastet. Das in

seinem O

berlauf streckenweise noch naturnah erhal-

tene, mit vielen M

äandern ausgestattete Gew

ässererreicht oberhalb N

iederseifersdorf wieder die G

üte-klasse ll. ln der O

rtslage selbst verschlechtert sich derZ

ustand auf Güteklasse ll-lll, die bis zur M

ündung in

die Talsperre Q

uitzdorf beibehalten wird.

Unterhalb der T

alsperre weist der S

chwarze S

chöpszunächst die G

üteklasse ll, im unteren F

ließabschnitt

bis zur Mündung G

üteklasse ll-lll auf. Die im

Raum

Boxberg eingeleiteten gereini gten G

rubenwässer

füh-ren zu einem

Anstieg der E

isengehalte und zu einerA

rtenverarmung.

Der W

eiße S

chöps wird nach einer anfänglichen

Güteklasse ll im

Oberlauf durch den A

blauf derK

läranlage Görlitz-W

est und im

Mittellauf durch land-

wirtschaftliche A

bwässer belastet. D

as Gew

ässer er-holt sich w

ieder und erreicht oberhalb Rietschen die

Güteklasse ll. U

nterhalb Rietschen ist das G

ewässer

bei etwas höherer organischer B

elastung und nachE

inleitung eisenhaltiger Grubenw

ässer kritisch bela-stet (G

üteklasse ll-lll).

Die K

lelne Spree, die linksseitig am

Verteilerw

ehrS

preewiese von der H

auptspree abzweigt, ist zu-

nächst nur mäß

ig belastet. Unterhalb Lohsa ver-

schlechtert sich das Gew

ässer auf Güteklasse lll. A

bB

urg wird bis zur W

iedereinmündung in die S

preedurch die E

inleitung eisenhaltiger Grubenw

ässer eine

Verödung festgestelt.

Die D

ahme ist überw

iegend in die G

üteklasse ll-lll undll einzuordnen. O

rganische Belastungen m

it Ausw

ir-kungen auf den S

auerstoffhaushalt sind auf kurzeF

ließstrecken begrenzt, so auf den A

bschnitt unter-halb der S

tadt Dahm

e.

5.6. KleinereN

ebengewässer

Die W

esenitz (rechtsseitiger Zulluß

der Elbe) w

ird imO

berlauf durch die Abw

ässer einer Lederfabrik, derS

tadt Bischofsw

erda und zahlreicher ländlicher Ge-

meinden stark belastet -

Güteklasse lll. D

ie guteS

elbstreinigungskraft bewirkt jedoch, daß

ein schnel-ler A

bbau stattfindet und bereits ab km 40 vorherr-

schend Güteklasse ll-lll, nach ll tendierend, auftritt.

Die M

üglitz (linksseitiger Zulluß

der Elbe) ist im

Oberlauf nur m

äßig belastet- G

üteklasse ll. Durch die

Abw

ässer der Stadt G

lashütte und besonders des

Zellstoffw

erkes Mühlbach tritt im

Mittellauf eine V

er-schlechterung

zur Güteklasse lll ein. lm

Unterlauf w

irdsie w

eiter durch industrielle Einleitungen belastet, die

Güteklasse lll ändert sich jedoch nicht.

Die T

riebisch (linksseitiger ZutluB

der Elbe) kann im

Oberlauf in G

üteklasse l-ll eingestuft werden. Lokale

diffuse Einleitungen bew

irken eine Verschlechterung

zur Güteklasse ll im

gesamten M

ittellauf. Die A

bwäs-

ser der Stadt M

eißen einschließ

lich zahlreicher lndu-

striebetriebe bedingen im M

ündungsbereich ein Ab-

sinken zur Güteklasse lll m

it Tendenz zur lll-lV

.

Die W

ilde Weiß

eritz ist über den gesamten V

erlauf biszur T

rinkwassertalsperre

Klingenberg kaum

durchanthropogene E

inflüsse belastet - G

üteklasse l-ll.U

nterhalb der Talsperre bis zur V

ereinigung mit der

Roten W

eißeritz bew

irken komm

unalei Abw

asserein-leitungen ein A

bsinken zur Güteklasse ll.

Die R

ote Welß

erilz kann mit A

usnahme einer kurzen

Fließ

strecke unterhalb Schm

iedeberg - G

üteklassell-lll- über den gesam

ten Fluß

lauf in die Güteklasse ll

eingeordnet werden.

Die V

ereinigte Weiß

eritz (linksseitiger Zullull zur E

lbe)erreicht m

it mäß

iger Belastung - G

üteklasse ll - dasS

tadtgebiet von Freital. D

ie gesamte F

ließstrecke

vonF

reital/Dresden bis zur M

ündung muß

jedoch Güte-

klasse ll-lll zugeordnet werden.

Mit der D

öllnitz fließt der E

lbe unterhalb Riesa links-

seitig ein hochbelastetes Gew

ässer zu. Die oberen

Gew

ässerabschnitte liegen vorwiegend in der G

üte-klasse lll. V

or allem durch die A

bwassereinleitungen

der Kläranlage O

schatz verschlechtert sich die Ge-

wässergüte unterhalb O

schatz auf die Güteklasse lV

.lm

Mündungsbereich w

ird wieder die G

üteklasse lllerreicht.

Oberhalb T

orgau mündet der S

chwarze G

raben links-seitig in die E

lbe. Dieses G

ewässer w

ird durch häusli-

32

Page 32: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

che und landwirtschaftliche

Abw

ässer belastet undbefindet sich in der G

üteklasse lll.

Die Z

ahna ist bis zur Stadt Z

ahna in die Güteklasse

ll-lll einzustufen. lm w

eiteren Verlauf tritt eine V

er-schlechterung zur G

üteklasse lll-lV ein. D

ie Rossel

weist auf ihrer gesam

ten Fließ

strecke die Klasse ll-lll

auf.

Die rechtsseit[gen Z

uflüsse Nuthe, E

hle und lhlebefinden sich im

wesentlichen in der G

üteklasse ll-lll.A

uch die linksseitigen Zuflüsse O

hre und Tanger sind

ebenfalls kritisch belastet (Güteklasse ll-lll). U

nter-halb der S

tadt Calvörde verschlechtert sich die O

hreauf G

üteklasse lll.

Die S

tepenltz ist unterhalb von Perleberg stark ver-

schmutzt (G

üteklasse lll).

Das linksseitige G

ewässersystem

Milde -

Biese -

Ahland w

eist stark verschmutzte F

lußstrecken

(Güte-

klasse lll) und kritisch belastete Abschnitte (G

üteklas-se ll-lll) auf.

Direkte größ

ere Abw

assereinleitungen fehlen in derLöcknitz, so daß

sie überwiegend der G

üteklasse ll(m

äßig belastet) entspricht. lm

Oberlauf (östliche

Löcknitz) kann sie sogar der Güteklasse l-ll (gering

belastet) zugeordnet werden.

Als ausgebauter S

chiffahrtsweg ist die E

lde auf gan-zer Länge rückgeçtaut

und stark durch Phytoplankton-

entwicklung geprägt. S

ie muß

überwiegend der G

üte-klasse lll (stark verschm

utzt) zugeordnet werden.

Lediglich oberhalb von Parchim

und unterhalb desP

lauer Sees sind kleinerg B

ereiche nur als kritisch(G

üteklasse ll-lll) bzw. m

äßig belastet (G

üteklasse ll)

zu bewerten.

Belastungsschw

erpunkte sind die unm

ittelbar am

Fluß

gelegenen Keinstädte m

it ihren unzureichendgereinigten kom

munalen und industriellen A

bwäs-

sern. Während unterhalb von P

archim, P

lau undN

eustadt-Glew

e die G

üteklasse lll erhalten bleibt, istdie E

lde unterhalb von Grabow

sehr stark verschmutzt

(Güteklasse lll-lV

), unterhalb von Lübz sogar übermä-

ßig verschm

utzt (Güteklasse

lV), w

ozu auch stärkere,aus der A

bwasserbelastung resultierende F

aul-schlam

mablagerungen beitragen.

Sude und N

ebengewässer

Aufgrund ditfuser B

elastungen aus dem intensiv land-

wirtschaftlich genutzten E

inzugsgebiet muß

die Sude

im O

berlauf der Güteklasse ll-lll (kritisch belastet)

zugeordnet werden. lm

weiteren V

erlauf entspricht sieüberw

iegend der GÜ

teklasse ll (mäß

ig belastet), teil-w

eise sogar der Güteklasse l-ll (gering belastet).

Stark verschm

utzt (Güteklasse lll) ist der B

ereichunterhalb der M

ündung der Schm

aar. Diese ist durch

die unzureichend gereinigten Abw

ässer der Stadt

Hagenow

übermäß

ig verschmutzt (G

üteklasse lV) und

im S

omm

er oft sauerstofffrei.

Die S

elbstreinigung der Sude bew

irkt jedoch einenschnellen A

bbau dieser Belastung und die G

üteklassell bleibt bis zur E

inmündung in die E

lbe erhalten.

ln der Schaale sind längere S

trecken noch in einem

naturnahen Zustand. G

rößere A

bwassereinleitungen

fehlen, so daß sie im

Oberlauf der G

üteklasse l-ll(gering belastet), im

übrigen Bereich der G

üteklasse ll(m

äßig belastet) entspricht.

5.7. llmenau

Die llm

enau entspricht durchgehend der Gew

ässergü-teklasse ll (m

äßig belastet). A

llerdings sind Nebenge-

wässer im

Oberlauf durch A

bwasserleitungen teilw

ei-se kritisch belastet. D

ieser Gütezustand ist auch in der

durch die Elbe beeinfluß

ten Mündungszone

anzutref-fen.

5.8. Bille

Die aus S

chleswig-H

olstein nach Ham

burg fließende

Bllle ist in ihrem

schleswig-holsteinischen

Teil Ü

berw

eite Strecken w

eiterhin als mäß

ig belastet zu be-trachten und hier beispielsw

eise noch als Lebens-raum

für Forellen und Ä

schen in gewissem

Um

fanggeeignet. Lediglich im

Bereich A

umühle-R

einbek istein begrenzter A

bschnitt zeitweilig kritisch belastet.

lm B

ereich der Landesgrenze verläßt die B

ille Schles-

wig-H

olstein als mäß

ig belastetes Gew

ässer in Rich-

tung Ham

burg.

Auf H

amburger S

tadtgebiet fließt die B

ille in ihremw

eiteren Verlauf über den kanalartig ausgebauten

Bergedorfer

Schleusengraben in die D

ove-Elbe, die

ihrerseits in die Elbe einm

ündet.

Der B

ille-Abschnitt oberhalb des B

ergedorfer Schleu'

sengrabens ist im B

ereich höherer Fließ

geschwindig-

keit ebenfalls mäß

ig belastet (Güteklasse ll), im

Stau-

bereich u.a. durch Zuflüsse aus dem

Sielsystem

kritisch belastet (Güteklasse ll-lll). F

ür den Gesam

t-verlauf der B

ille werden in S

chleswig-H

olstein und

Ham

burg Bew

i rtschaftungspläne erstellt.

Die W

asserqualität des Bergedorfer S

chleusengra-bens und der D

ove-Elbe hat sich im

letzten Jahrzehntdurch A

ufhebung der Einleitung kom

munaler A

bwäs-

ser gegenüber den Vorjahren verbessert. D

iese Ge-

wässer zeigen eine m

äßige, in den S

taubereichenabschnittsw

eise eine kritische Belastung.

5.9. Alster

Die von S

chleswig-H

olstein in das Ham

burger Stadt-

gebiet f ließ

ende Alster ist nahezu auf ganzer Länge in

Schlesw

ig-Holstein als m

äßig belastet einzustufen.

Der ham

burgische Teil der A

lster ist bis zur Einm

ün-dung in die E

lbe abschnittsweise kritisch belastet. D

ieU

rsachen für die Belastungen sind einerseits die

Zuflüsse einiger stärker belasteter N

ebengewässer,

z. B. die A

mm

ersbek im O

berlauf, andererseits derzeitw

eilige Abw

assereintrag durch Überlaufen des

Mischw

assers aus der innerstädtischen

Misqhw

as-serkanalisation

besonders in Staubereichen m

it ge-ri nger F

l ießgeschw

i ndigkeit.

ln Schlesw

ig-Holstein

werden durch den w

eiterenA

usbau von 8 Kläranlagen auf der B

asis des am 1.3.

1988 verabschiedeten A

bwasserbeseitigungsplanes

Alster die S

chad- und Nährstoffeinträge in das G

ewäs-

ser in Zukunft erheblich reduziert. F

erner werden bei

-iIiIìI)IiIII

.tIIij1¡

)

33

Page 33: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

den Kläranlagen A

hrensburg und Bargteheide w

eiter-gehende M

aßnahm

en zur N

ährstoff reduzierungdurchgeführt. D

ies wird zu einer V

erbesserung derG

ewässerbeschaffenheit

f ühren.

lm R

ahmen des A

lsterentlastungskonzepts der Freien

und Hansestadt H

amburg m

it einem G

esamtinvesti-

tionsvolumen von rd. 1 M

rd. DM

werden in einer

ersten Ausbaustuf

e derzeit erwejterte S

am m

lersyste-m

e sowie 7 M

ischwasser-R

ückhaltebecken erstellt.D

urch diese und weitere geplante M

aßnahm

en wird

zukünftig eine Verbesserung der G

ewässergüte der

Alster und A

lsterkanäle erreicht werden.

5.10. Pinnau und K

rückau

Durch die in früheren Jahren erfolgte E

rrichtung einesüberörtlichen A

bwassersam

mlersystem

s (H

aupÞsam

mler W

est) wird ein G

roßteil des im

westlichen

Ham

burger Randgebiet anfallenden A

bwassers seit

1975 nach vollbiologischer R

einigung bei Hetlingen

indie E

lbe eingeleitet.

Dies hat im

Laufe der Jahre zu einer deutlichenV

erbesserung der G

ewässergüte

der Pinnau geführt,

sie ist heute - einschließlich ihres O

berlaufes, ober-halb der E

inmündung der G

ronau - der Güteklasse

ll-lll bzw. ll zuzuordnen.

Die K

rückau ist heute noch als kritisch belastet(G

üteklasse ll-lll), in Teilbereichen auch als m

äßig

belastet (Güteklasse ll), zu bew

erten. Grund fÜ

r dieE

instufung in die Güteklasse lll im

Unterlauf sind im

wesentlichen die noch aus der V

ergangenheit stam-

menden F

aulschlamm

ablagerungen, die bisher inner-halb des Ö

kosystems der K

rückau trotz der verbesser-ten ökologischen R

ahmenbedingungen nicht abge-

baut werden konnten.

5.11. Stör

Die S

tör ist, als der größte schlesw

ig-holsteinischeN

ebenfluß der E

lbe, jetzt größtenteils der G

ewässer-

güteklasse ll-lll (kritisch belastet) zuzuordnen. E

invorm

als der Güteklasse lll (stark verschm

utzt) zuzu-ordnender A

bschnitt im O

berlauf weist inzw

ischenebenfalls die K

riterien der Güteklasse ll-lll auf. D

ieerhöhte R

einigungsleistung des Klärw

erkes Neum

ün-ster ist einer der G

ründe für die eingetretene Verbes-

serung der Gew

ässergüteklasse. Durch zusätzliche

abwassertechische M

aßnahm

en zur Elim

ination vonN

ährstoffen im B

ereich der Stör w

ird eine weitere

Verbesserung m

ittelfristig erwartet.

5.12. Oste

Das Z

ustandsbild der Oste hat sich gegenÜ

ber derletzten D

arstellung gebessert. Sie ist nunm

ehr von derQ

uelle bis in den Mündungsbereich

als mäß

ig belasteteinzustufen (G

üteklasse ll).

6. O

der und Nebengew

ässerD

ie Oder erreicht D

eutschland mit der G

üteklasse ll-lll(kritisch belastet) und nim

mt die N

eiße auf, die hier

der gleichen Güteklasse zuzuordnen ist.

Erhöhte B

elastungen treten unterhalb von Eisenhüt-

tenstadt und Frankfurt auf. H

ier ist die Oder als stark

verschmutzt (G

üteklasse lll) einzustufen. Weitere B

e-lastungen größ

eren Ausm

aßes w

erden der Oder im

Unterlauf (nach E

inmündung der W

arthe) zugeführt,bew

irken aber auf Grund der hier vorhandenen hohen

Durchflüsse nicht V

erschlechterungen, die die G

renzeder G

üteklasse ll-lll überschreiten. Von den linksseiti-

gen Nebenflüssen der O

der ist die Welse unterhalb

von Angerm

ünde durch komm

unales Abw

asser über-m

äßig verschm

utzt (Güteklasse lV

). Belastungen m

itorganischen und unter S

auerstoffzehrung biologisohabbaubaren lnhaltsstoffen führen in gering durchflos-senen A

bschnitten der Alten O

der zu solchen Ver-

schlechterungen, daß eine E

instufung in die Güteklas-

se lll erforderlich wird.

Die Lausitzer N

eiße ist bereits beim

Übertritt aus der

0SF

R sehr stark verschm

utzt (Güteklasse lll-lV

). Wei-

tere Belastungsschw

erpunkte sind die Städte Z

ittauund G

örlitz sowie die M

andau als Zufluß

. Als F

olgew

eiterer Belastungen

auch von polnischer Seite, ver-

schlechtert sich die Lausitzer Neiß

e unterhalb derS

tadt Zittau auf G

üteklasse lV. B

is Görlitz verbessert

sie sich auf Güteklasse lll. D

anach sinkt sie erneut aufG

üteklasse lll-lV ab. D

ie Lausitzer Neiß

e verläßt den

ostsächsischen Raum

bei Bad M

uskau mit der G

üte-klasse ll-lll. D

ieser Zustand ändert sich bis zur M

ün-dung aufgrund der hohen D

urchflüsse trotz der Einlei-

tung der Stadt G

uben nicht.

Die M

andau, die linksseitig bei Zittau in die Lausitzer

Neiß

e mündet, ist ein stark bis sehr stark verschm

utz-tes G

ewässer (G

üteklasse lll bis lll-lV). S

ie wird

sowohl von tschechischer als auch von deutscher

Seite durch nur ungenügend

behandeltes komm

una-les A

bwasser und A

bwässer der T

extilindustrie bela-stet.

7.7.1. Maas und N

ebengewässer

lm E

inzugsgebiet der Maas hat sich bei der R

ur undihren Z

uläufen durch die umfangreichen S

anierungs-m

aßnahm

en der vergangenen Jahre der G

ütezustanddeutlich stabilisiert. lm

Oberlaul entspricht die R

urw

eiterhin der Güteklasse ll-lll, im

Miltellaul der G

üte-klasse ll. - D

er Unlerlaul w

eist die Güteklasse ll-lll auf

,

wobei bis zur E

inmündung der W

urm auch hier

Tendenzen zur G

üteklasse ll vorhanden sind. Die U

rftist in ihrem

gesamten V

erlauf unverändert mäß

igbelastet. D

er Gütezustand der lnde hat sich m

it derE

instufung in Güteklasse ll im

Oberlauf bzw

. in Güte-

klasse ll-lll im U

nterlauf nicht verändert.

Die V

icht muß

aufgrund toxischer Einflüsse vor ihrer

Einm

ündung in die lnde weiterhin in die G

üteklasselll-lV

eingestuft werden. E

in Sanierungskonzept w

irdderzeit im

Rahm

en des Bew

irtschaftungsplanes,,tnde/V

icht" erarbeitét.

Durch R

egenabschlagsbauwerke alter A

rt ist dieW

urm auch w

eiterhin bereits im O

berlauf kritischbelastet. V

or allem die E

inleitungen im B

ereich derS

tadt Aachen bringen für den M

ittel- und Oberlauf des

Übrige F

lußgebiete

34

Page 34: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

Gew

ässers eine erhebliche Belastung m

itsich. Bisfur

Einm

ündung in die R

ur wird die W

urm der G

Üteklasse

lll zugeordnet. Abschnittsw

eise sind Tendenzen zur

Güteklasse ll-lll vorhanden.

Die S

chwalm

weist neben kürzeren stark verschm

utz-ten A

bschnitten im

Oberlauf größ

tenteils die Güteklas-

se ll-lll auf. lm G

renzbereich zu den Niederlanden

entspricht sie der Güteklasse ll.

Ober- und M

ittellauf der Niers zeigen eine geringfÜ

gi-ge V

erbesserung von Güteklasse lll auf ll-lll. U

nter-halb des B

elastungsschwerpunktes

Mönchenglad-

bach bis Geldern entspricht die N

iers weiterhin über-

wiegend der G

üteklasse lll.

7.2. Zuflüsse zum

lisselmeer

Die zum

Einzugsgebiet

des lisselmeeres gehörenden

Fließ

gewässer

(lssel, Bocholter A

a, Berkel, A

ltstätterA

a, Dinkel und V

echte) sind überwiegend kritisch,

teilweise auch nur m

äßig belastet. lssel und B

ocholterA

a weisen im

Oberlauf V

erbesserungen um

eineG

ütestufe auf Güteklasse ll auf. D

ie Altstätter A

a hatsich bei A

haus um eine G

Ütestufe verbessert und ist

jetzt fast im gesam

ten Verlauf als kritisch belastet zu

beurteilen. Die B

erkel weist im

Mittellauf noch einen

Abschnitt m

it Güteklasse lll auf. E

benfalls Güteklasse

lll findet sich noch in einem A

bschnitt des Oberlaufes

der Dinkel und im

Mittellauf der V

echte unterhalbN

ordhorn.

7.3. Eider

Die E

ider ist der größte F

luß S

chleswig-H

olsteins(nach der E

lbe) und mündet in die N

ordsee. Der

überwiegende T

eil der Eider befindet sich im

Zustand

der Güteklasse ll. N

ach wie vor besteht ein B

ela-stungsschw

erpunkt unterhalb der S

tadt Rendsburg

(Güteklasse lll). D

ie Kläranlage w

ird im R

ahmen des

Phosphor-S

ofortprog ram

mes u nd des D

ri ng I ichkeits-

programm

es zur Stickstoff- und w

eiteren Phosphor-

sowie S

chwebstotf-E

l iminierung erw

eitert.

7.4. Treene

Die T

reene ist ein Nebenfluß

der Eider und unterhalb

Sollerup bis S

chwabstedt nach w

ie vor als kritischbelastet (G

üteklasse ll-lll) einzustufen.

7.5. Schw

entineD

ie in die Kieler F

örde einmündende S

chwentine ist

nach der Trave der größ

te Ostseezufluß

. Der überw

ie-gende T

eil.der Schw

entine - einschließlich des O

ber-laufs - w

eist die Güteklasse ll auf. lm

Unterlauf ist sie

hingegen weiterhin kritisch belastet (G

üteklassell-lll),

7.6. Trave

Die T

rave ist in ihrem Q

uellbereich nunmehr als stark

verschmutzt (G

üteklasse lll) zu bezeichnen. D

urchS

elbstrei nigungsvorgänge und V

erdünnung w

i rd nochvor E

inmündung

in den Warder S

ee die Güteklasse

llerreicht.

Der größ

te Teil der T

rave kann aber heute trotzgelegentlich kritischer S

auerstotfverhältnisse als mä-

ßig belastet (G

üteklasse ll) bezeichnet werden.

Der U

nterlauf der Trave w

ird hier nicht dargestellt, daer zum

Brackw

asserbereich der Ostsee gehört und

Einstufungskriterien

hierJür nicht vorliegen. Für die

Trave w

urde am 8. 12. 1987 ein A

bwasserbeseiti-

gungsplan erstellt, auf dessen Grundlage z.Z

. einA

usbau der Kläranlagen

erfolgt, um die S

auerstoffver-hältnisse im

Gew

ässer zu verbessern und den Nähr-

stoffeintrag in die Ostsee zu verringern.

7.7. Stepenitz

Abw

assereinfluß bedingt im

Oberlauf die E

inordnungin die G

üteklasse lll (stark verschmutzt). lm

weiteren

Verlauf bew

irkt die Selbstreinigung eine V

erbesse-rung in die G

üteklasse ll (mäß

ig belastet). Nach

Einm

ündung der Maurlne, die die A

bwässer der S

tadtS

chönberg aufnimm

t, verschlechtert sich die Stepe-

nitz in den Bereich der G

üteklasse ll-lll (kritischbelastet), die dann bis zur M

ündung in den Dassow

erS

ee erhalten bleibt.

7.8. Wallensteingraben

Der W

allensteingraben ist ein künstlicher Ablauf des

Schw

eriner Sees zur O

stsee. Er entspricht im

Ober-

lauf der Güteklasse ll-lll (kritisch belastet), w

as imw

esentlichen auf den starken Biom

asseaustrag (Phy-

toplankton) aus den durchflossenen Seen zurÜ

ckzu-führen ist. lm

Mittellauf erfolgt eine V

erþesserung indie G

üteklasse ll (mäß

ig belastet), bevor es im R

aumW

ismar unter dem

Einfluß

industrieller und komm

una-ler A

bwässer w

ieder zu einer Verschlechterung in die

Güteklasse ll-lll kom

mt.

7.9. Warnow

und Nebengew

ässer

Die W

arnow w

eist im O

berlauf ein sehr stark ver-schm

utztes Wasser (G

üteklasse lll-lV) auf. U

rsachesind diffuse B

elastungen aus dem intensiv landw

irt-schaftlich genutzten E

inzugsgebiet in Verbindung m

itausgedehnten

Stagnationsbereichen

durch überdi-m

ensionierten Gew

ässerausbau. Mit zunehm

enderF

ließgeschw

indigkeit erfolgt dann eine rasche V

er-besserung der W

assergüte, die bei Einm

ündung inden B

arniner See die G

üteklasse ll (mäß

ig belastet)erreicht.

Der hocheutrophe B

arniner See beeinfluß

t die Güte

der ìlVarnow

durch starken Phytoplanktonaustrag

recht negativ, so daß unterha-lb des S

ees nur dieG

üteklasse lll (stark verschmutzt) erreicht w

ird. lmw

eiteren Verlauf erfolgt dann w

ieder eine rascheV

erbesserung zur G

üteklasse ll, die bis Bützow

erhal-ten bleibt, da es in diesem

Bereich keine direkten

Abw

assereinleitungen gibt und sich größere G

ewäs-

serstrecken noch in einem recht naturnahen Z

ustandbefinden.

Ab B

ützow w

ird die Warnow

zu einem rückgestauten

Gew

ässer mit starker P

hytoplanktonentwicklung. S

ieist dam

it einem hocheutrophen

See vergleichbar

und35

Page 35: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

entspricht im gesam

ten Unterlauf nur der G

üteklasselll. F

ür die Groß

stadt Rostock ist sie hier R

ohwasser-

basis für die Trinkw

asserversorgung. Belastungen in

diesem B

ereich erfolgen über die Nebel sow

ie imR

aum S

chwaan durch kom

munale und industrielle

Abw

ässer.

Die N

ebel als größter N

ebenfluß w

ird im M

ündungsbe-reich durch die K

läranlage Bützow

sowie über die A

lteN

ebel durch die Kläranlage G

üstrow belastet, so daß

sie hier nur der Güteklasse lll (stark verschm

utzt)entspricht. lm

übrigen Bereich kann sie überw

iegendder G

üteklasse ll (mäß

ig belastet), nördlich des Krako-

wer S

ees sogar der Güteklasse l-ll (gering belastet)

zugeordnet werden.

Dam

it weist die N

ebel von den größeren F

ließgew

äs-sern M

ecklenburg-Vorpom

merns die beste W

asser-qualität auf, w

as neben fehlenden größeren B

elastun-gen oberhalb des M

ündungsbereiches auf den in

großen T

eilen noch naturnahen Gew

ässerzustand m

itturbulenten F

ließstrecken zurückzuführen ist.

7.10. Recknitz

Bereits im

Oberlauf entspricht die R

ecknilz nur derG

üteklasse ll-lll (kritisch belastet). Unzureichend

ge-reinigte kom

munale

und industrielle Abw

ässer bewir-

ken unterhalb der Stadt Laage eine V

erschlechterungin die G

üteklasse lV (überm

äßig verschm

utzt). lmw

eiteren Verlauf erfolgt eine V

erbesserung zur G

üte-klasse lll (stark verschm

utzt), bevor im R

aum T

essinA

bwassereinleitungen erneut ei ne V

erschlechterungder W

asserqualität verursachen. Von T

essin bis zurM

ündung muß

die Recknitz dann der G

üteklasse lll-lV(sehr stark verschm

utzt) zugeordnet werden.

7.11. Peene und N

ebengewässer

Die P

eene entspricht zunächst im O

berlauf (Ostpeene)

der Güteklasse ll (m

äßig belastet). D

urch diffuseB

elastungen erfolgt jedoch bald eine Verschlechte-

rung in die Güteklasse lll (stark verschm

utzt), die biszum

Kum

merow

er See anhält.

Nach A

ustritt aus dem S

ee kann die Peene zunächst

der Güteklasse ll zugeordnet w

erden. Ab E

inmündung

der Tollense verschlechtert sich die W

asserqualitätw

ieder in die Güteklasse lll, die dann im

weiteren

Verlauf dom

iniert. Belastungsschw

erpunkte sind dieS

tädte Dem

min und A

nklam sow

ie Betriebe der Le-

bensmittel

i ndustrie mit ih ren unzu reichend gerei ni g-

ten Abw

ässern. U

nterhalb beider Städte entspricht die

Peene nur der G

üteklasse lll-lV (sehr stark ver-

schmutzt).

Von D

emm

in bis zur Mündung (60 km

) stellt die Peene

ein rückgestautes, stark durch Phytoplankton beein-

flußtes G

ewässer dar. B

ei niedrigen Durchflüssen

istder B

rackwassereinfluß

der Ostsee noch 35km

ober-halb der M

ündung nachweisbar.

Die T

ollense ist im O

berlauf als mäß

ig belastet zubew

erten (Güteklasse ll). D

ie Abw

ässer von Neubran-

denburg und Altentreptow

bewirken eine V

erschlech-terung in die G

üteklasse lll-lV (sehr stark ver-

schmutzt). A

nschließend kann sich w

ieder die Güte-

klasse ll ausbilden, bevor sich ab Einm

ündung desstark belasteten A

ugrabens bis zur Mündung die

Güteklasse lll durchsetzt.

Die T

rebel muß

überwiegend der G

üteklasse lll (starkversch m

utzt) zugeo rd net werden. B

el astu n gsschwer-

punkte sind die Städte G

rimm

en und Tribsees, w

obeiunterhalb von G

rimm

en eine Verschlechterung in die

Güteklasse lV

(übermäß

ig verschmutzt) erfolgt. N

ur inzw

ei kleineren Bereichen oberhalb beider O

rtslagentritt die G

üteklasse ll (mäß

i9 belastet) auf.

7.12. Ücker und N

ebengewässer

lm O

berlauf kann die Ücker als m

äßig belastet (G

rite-klasse ll) bew

ertet werden. D

ie unzureichend gerei-nigten A

bwässer der S

tädte Prenzlau und P

asewalk

bewirken eine V

erschlechterung in die Güteklasse

lll-lV (sehr stark belastet). lm

weiteren V

erlauf ist dieG

üteklasse I I I (stark belastet) vorherrschend, ledi gl ich

zwei kleinere A

bschnitte können der Güteklasse ll

zugeordnet werden.

lm O

berlauf der Randow

führen diffuse Belastungen

zur Ausbildung der G

üteklasse lll (stark verschmutzt).

lm w

eiteren Verlauf bew

irkt die Selbstreinigung

biszur M

ündung eine Verbesserung in die G

üteklasse ll

(mäß

ig belastet).

8. K

anäleD

er Nord-O

slsee-Kanal befindet sich nach w

ie vor imZ

ustand der Güteklasse ll. V

ergleichbares gilt auch fürden E

lbe-Trave-K

anal, w

enn auch hier weiterin in den

stadtnahen Bereichen (2.8. M

ölln) infolge der Einlei-

tung von gereinigten komm

unalen Abw

ässern Bela-

stungsschwerpunkte zu erkennen sind. A

uch bei die-sen K

läranlagen werden M

aßnahm

en zur Entlastung

der Gew

ässer von Schad- und N

ährstoffen durchge-führt.

Der M

ittellandkanal entspricht der G

üteklasse ll-lll,der D

orlmund-E

ms-K

anal der Güteklasse ll und ll-lll.

lm M

ittellandkanal ist eine erhebliche Versalzung,

hervorgerufen durch die notwendige

Einspeisung

vonW

eserwasser,

festzustel len.

Der E

lbe-Havel-K

anal bleibt im A

bschnitt Genthin bis

Burg in der G

riteklasse lll, im B

ereich der Schleuse

Niegripp m

uß er in die G

üteklasse lll-lV eingestuft

werden.

Der T

eltowkã¡nal und der B

ritzer Zw

eigkanal weisen

'im w

esentlichen mit der G

üteklasse ll-lll die Wasser-

,beschaffenhei.t von Dahm

e und Spree auf.

Die V

erbindungskanäle Oder-H

avel-Kanal,

Oder-

Spree-K

anal und Havel-K

anal sind je nach dem G

radder E

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36

Page 36: der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im Umweltschutz gestellt sind. Das gilt jetzt, im zusammenwachsenden Deutschland,

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