der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im...
Transcript of der - LAWA · Geleitwort Der Gewässerschutz ist eine der wichtigsten Aufgaben, die uns im...
Die G
ewässergütekarte
der Bundesrepubl¡k D
eutschland
1990
Geleitw
ort
Der G
ewässerschutz ist eine der w
ichtigsten Aufgaben, die uns im
Um
weltschutz gestellt sind. D
as gilt jetzt, im zusam
menw
achsendenD
eutschland, mehr denn je. D
ie politische Um
wälzung erötfnet auch im
ökologischen Bereich neue C
hancen, erfordert aber entsprechendeA
nstrengungen.
Hier liegt auch der G
rund dafür, daß die Länderarbeitsgem
einschaft Wasser
(LAW
A) bereits jetzt eine neue G
ewässergütekarte vorlegt. S
eit 1974geschieht das norm
alerweise in A
bständen von fünf Jahren. Es galt nun
aber, die 1990 verötfentlichte Gütekarte der ,,alten" B
undesländerschnellstm
öglich durch eine neue Ausgabe zu ersetzen, die das gesam
teG
ebiet der Bundesrepublik um
faßt. ln enger Z
usamm
enarbeit mit dem
Um
weltbundesam
t ist dies den Wasserw
irtschaftsbehörden aller sechzehn '
Länder in erfreulich kurzer Zeit gelungen.
So können w
ir eine erste Bestandsaufnahm
e der bundesdeutschen
Gew
ässer nach einem einheitlichen
Bew
ertungssystem vorlegen, die eine
wichtige G
rundlage für ein Handlungskonzeplzut
Verbesserung der
Gew
ässergüte besonders in den neuen Bundesländern sein w
ird.
ln einem solchen H
andlungskonzept wird es vordringlich um
eineflächendeckende m
echanische und biologische Abw
asserbehandlung gehen.ln w
eiteren Schritten m
uß es dann zur V
erringerung dergew
ässerbelastenden Pflanzennährstoffe (P
hosphate und Am
monium
)kom
men.
Mit dieser G
ütekarte wêrden nach einem
einheitlichen Bew
ertungsschema
auch erstmals G
ewässerdaten über die ehem
alige DD
R veröffentlicht.
Die D
aten aus den alten Bundesländern w
urden bereits in der Gütekarte
1990 veröffentlicht. Sie dokum
entieren für viele Gew
ässer den Erfolg
gelungener Sanierungen und des konsequenten
Ausbaus der A
bwasseranlagen. S
ie zeigen aber auch denH
andlungsbedarf für weitere M
aßnahm
en an anderen noch imm
er deutlich belasteten Gew
ässern auf. Daher ist
es unumgänglich, die bisherigen A
nstrengungen zur Verbesserung der G
ewässergüte - auch vor dem
Hintergrund erheblicher finanzieller A
ufwendung in den neuen Ländern - fortzusetzen. E
s ist aber auch einebedeutende C
hance, nach der Vereinigung prioritätsorientiert und länderübergreifend für gem
einsame
Gew
ässer Sanierungskonzepte zu entw
ickeln und umzusetzen, w
ie es vor der Vereinigung nicht m
öglich war.
Über die bisherige D
arstellung der Gew
ässergüte nach dem S
aprobiensystem (biologische P
arameter) hinaus
wird es ktinftig auch erforderlich, zusätzliche E
rgebnisse von Messungen w
ichtiger Schadstoffe darzustellen,
wie es m
it der Erstellung der W
asserbeschaffenheitskarten über die ,,Fließ
gewässer
der Bundesrepublik
Deutschland" für die alten B
undesländer bereits geschehen ist. Dieses K
artenwerk m
uß fortgeschrieben
undum
die Daten der neuen Länder erw
eitert werden. D
as Ziel ist ein um
fassender und stetig fortgeschriebener,, G
ewässerg üteatlas ".
Hoch belastete B
äche und Seen, vor allem
aber bedrohte Grundw
asserreserven stellen die LebensgrundlagefÜ
r Menschen, T
iere und Pflanzen infrage. H
ier gilt es weiteren B
elastungen mit N
achdruck entgegenzuwirken,
um irreversible S
chäden zu vermeiden.
Durch eine entschlossene, an klaren K
onzeptionen orientierte Zusam
menarbeit aller B
eteiligten kann das große
Ziel erreicht w
erden, saubere und gesunde Gew
ässer zu schaffen und zu sichern. Denn es ist eine
Verpflichtung, das ,,Lebenselem
ent W
asser" auch für die nachfolgenden Generationen zu erhalten.
Bonn - H
amburg, im
Dezem
ber 1991
Dr. K
laus Töpfer
Bundesm
inisterfür U
mw
elt, Naturschutz
und Reaktorsicherheit
Dr. F
ritz Vahrenholt
Um
weltsenator der F
reienund H
ansestadt Ham
burg,V
orsitzender der LAW
A
-I
Zusam
menfassung
und Ausblick
Sum
mary and O
utlook
Résum
é et Perspectives
.
Teil l: G
rundlagen und Methoden der G
ewässerkaË
¡erung
1. A
llgemeines
10 3.2.1. G
üteklasse l:
Z.
lnhalt der Karte .
10 unbelastet bis sehr gering belastet .
.
2,1. Allgem
eines 10
3.2.2' Güteklasse l-ll:
2.2 G
ewässergüre der F
tießsew
ässer . ì;
. r.. åä::,j:':ìT"
2.2.1. Güteklasse l:
mäß
ig belastetunbelastet bis sehr gering belastet . .
11 3.2.4. G
ütektasse il_ilt:2.2.2. G
üteklasse l-ll: kritisch belastet
gering belastet 11
3.2.s. Gütekrasse ilr:
2.2.3. Güteklasse ll:
stark verschmutzt .
.
mäß
ig belastet 11
3.2.6. Gütekrasse ill- lV
:2.2.4. G
üleklasse ll- lll: sehr stark verschm
utztkritisch belastet
11 3.2.7. G
ütekrasse rV:
2.2.5. Güteklasse lll:
übermäß
ig verschmutzt
stark verschmutzt '
11 3.2.g. G
ütekrasse rv:2.2.6. G
üteklasse lll-lV:
ökologisch zerstörtsehr stark verschm
utzt 11
3.2.g. Die G
ütegliederung der Fließ
lewässer
2.2.7. Güleklasse lV
:überm
äßig verschm
utzt 11
4. U
ntersuchungsmodus
2.2.8. Güteklasse lV
:ökologisch zerstört
1l 5.
Kartograph¡e
5.1. Kartengrundlage
3. G
rundlagen für die Beurteilung der
5.2. Kartenm
aßstab
Gew
ässergüte von Fließ
gewässern 12
S.g. D
arstellung der Gew
ässergüteklassen3'1. A
llgemeines
12 5.4. B
andbreite der Gew
ässer3.2. M
erkmale für die B
eurteilung derG
üteklassen von Fließ
gewässern
12 6.
Fortschreibungsm
odus
Teil ll: E
rläuterungen zur Gew
ässergütekafte 1990
1. D
onaugebiet 16
2. R
heingebiet
1.1. Donau
16 2.1. R
hein .
1.2. Altm
ühl 16
2.2. Neckar und N
ebengewässer
1.3. Naab und N
ebengewässer .
16 2.3. M
ain und Nebengew
ässer
1.4. Regen
16 2.4. N
ahe und Nebengew
ässer .
1.5. lller . . 16
2.5. Lahn und Nebengew
ässer
1.6. Lech und Nebengew
ässer 16
2.6. Mosel und N
ebengewässer
1.7. lsar und Nebengew
ässer . 16
2.7. Sieg und N
ebengewässer
1.8. lnn und Nebengew
ässer 16
2.8. Wupper
1.9. Kleinere N
ebengewässer der D
onau 17
2.9. Erft .
.
lnhaltsverzeichnis
Se te7II121213
1313
131414
141515
1515151515
1717
1718191919
2020205
2.10.
2.11.
2.'t2.
Ruhr und N
ebengewässer
Lippe und Nebengew
ässer
Kleinere N
ebengewässer des R
heins
Em
sgeblet
Em
s und'Nebengew
ässer
llUesergeblet;....
Weser und N
ebengewässer
'Fulda und N
ebengewässer
.
Werra und N
ebengewässer
Diem
él und Nebengew
ässer
Nethe, E
mm
er und Werre
Aller und N
ebengewässer
Nebengew
ässer im U
nterlauf derW
eser
3.3.1.
4.4.1.
4.2.
4.3.
4.4.
4.5.
4.6.'
4.7.
2121212222
à.5,1,
5.2.
5.3.
5,4.
5,5.
5,6.
5.7.
5,8, Bille .
.
5.9. Alster
.
5.10. Pinnau und K
rückau
5.11. Stör ,
.
5.12. Oste ..
6. O
der und Nebengew
ässer
Elbe ,
.
Schw
arze Elster und N
ebengewässer
Mulde und N
ebengewässer
Saale und N
ebengewässer
Havel, S
pree und Nebengew
ässer'K
leinere Nebengew
äSser,
llmenau
22222323242425
10; A
nlagen: Gew
ässerglltekarte der Bundesrepublik
Deutschland
Ausgabe 1990
Gew
ässergütekarte 1990
Maß
stab 1:1 Mio.
(Verkleinerung auf D
IN 44, O
verhead Folie)
7.7.1.
7.2.
ÜbdgeF
lußgebiete....
Maas und N
ebengewässer
Zuflüsse zum
ljsselmeer
7.3. Eider
.
7.4. Treene
7.5. Schw
entine
7.6. Trave
7.7. Stepenitz
7.8. Wallensteingraben
252626272828
303233
3333943434
7.9. Warnow
und Nebengew
ässer
7.10. Recknitz
7.1'l. Peene und N
ebengewässer
7.12. Ücker und N
ebengewässer
8. K
anäle
9. M
itglieder ä9sLA
WA
ad hob-Arbeitskrelses
343+343535353535353535
3636.
3636
37-
Zusam
menfassung und A
usblick
Mit der vorliegenden G
ewässergütekarte w
ird ein Gesam
tüberblick über den derzeitigen Gütezustand der
Fließ
gewässer in der B
undesrepublik Deutschland gegeben. D
ie Gütedarstellung
erfolgt nach den von der,,Länderarbeitsgem
einschaft Wasser" (LA
WA
) 1976 herausgegebenen Kriterien für eine einheitliche B
eurteilungvon F
ließgew
ässern in der Bundesrepublik D
eutschland. Die D
arstellung der Gew
ässergüte gibt den allgem
einenZ
ustand anhand des biologischen Besiedlungsbildes
wieder. S
ie ist das Ergebnis biologisch-ökologischer
Bestandsaufnahm
en m
it dem S
aprobiensystem
als Grundlage; hierbei w
erden wirbellose T
iere (Makrozoobenthon)
sowie M
ikroflora und -fauna erfaßt.
Mit der G
ütekarte 1990 für die Bundesrepublik D
eutschland legt die LAW
A nach den A
usgaben für 1976, 1980, '1985
und 1990, die jeweils nur für die alten B
undesländer erstellt waren, erstm
alig eine Darstellung für die jetzige
Bundesrepublik vor, die nach den o.g. einheitlichen K
riterien auf dem S
tand von 1989 erarbeitet wurde.
Die B
ewertung der G
ewässer erfolgt im
Unterschied zu den früheren LA
WA
-Gütekarten nicht nach einem
siebenstufigen System
, sondern es wurde, um
der besonderen Situation der neuen B
undesländer gerecht zuw
erden, die ,,Güteklasse lV
(ökologisch zerstört)" zusätzlich eingef ührt und mit einer besonderen S
ignatur kenntlichgem
acht. So w
erden sich erste Sanierungserfolge schon bald auch auf der G
ütekarte verfolgen lassen. ln denübrigen B
undesländern haben, w
ie ein Vergleich der K
arten 1985 und 1990 zeigt, die in den letzten Jahren verstärktdurchgeführten A
bwasserreinigungsm
aßnahm
en von Städten, G
emeinden und lndustrie zu erheblichen V
erbesse-.rungen des G
ütezustandes der Fließ
gewässer geführt. E
in Rückgang der G
ewässerbelastung m
it organischen,biologisch abbaubaren
Substanzen ist deutlich erkennbar. D
ie Verschm
utzungen w
urden aufgrund der verbesser-ten A
bbauleistung in den Kläranlagen und durch M
aßnahm
en am O
rt des Schadstoffanfalles
maß
geblich verringert.A
uf diesem G
ebiet wird zunächst der S
chwerpunkt
der Gew
ässerreinhaltung in,den neuen Bundesländern liegen
müssen. ln gleichem
Maß
e, in dem die organische B
elastung der Fließ
gewässer zurückgegangen ist, hat die
Beeinflussung der G
ewässergüte durch A
usbau- und Unterhaltungsm
aßnahm
en in den alten Bundesländern
zunehmende B
eachtung gefunden. Auch der N
ährstoffeintrag und die Belastung durch gefährliche S
totfe gewinnt
verstärkt an Bedeutung.
Zukünftig w
erden sich die Anstrengungen
zur Gew
ässerreinhaltung nicht mehr ausschließ
lich auf den Ausbau von
Kläranlagen konzentrieren.
Weitere w
esentliche Verbesserungen in der G
ewässerbeschaffenheit können nur
erreicht werden, w
enn andere Belastungsquellen,
wie E
inträge aus der Landwirtschaft,
Regenabläufe oder E
inträgeüber den Luftpfad, w
irksam verm
indert werden kónnen.
Aus den vorliegenden G
ewässergütekarten der B
undesrepublik Deutschland w
ird insbesondere die organische,biologisch abbaubare B
elastung der Fließ
gewässer
erkennbar. Die V
erunreinigung durch chemische S
toffe bleibthierbei w
eitgehend unberücksichtigt. Deshalb hat die LA
WA
noch für die alten Bundesländer
1989 erstmals ein H
eft
,,Fließ
gewässer
der Bundesrepublik D
eutschland - Karten der W
asserbeschaffenheit" herausgegeben, in dem für
16 chemisch-physikalische P
arameter D
aten von 1982 bis 1987 für ausgewählte M
eßstellen zusam
mengestellt sind.
Für die S
een, die anders als Fließ
gewässer
zu bewerten sind, hat die LA
WA
bereits 1985 eine eigene Publikation m
itdem
Titel ,,S
een in der Bundesrepublik D
eutschland" herausgebracht. E
ine entsprechende V
eröffentlichung,,Lim
nologie und Bedeutung ausgew
ählter Talsperren in der B
undesrepublik Deutschland" erschien
1990.
Arbeitsgrem
ien der LAW
A stellen derzeit Ü
berlegungen darüber an, wie die D
arstellung des biolog.ischenZ
ustandes der Gew
ässer noch zu verbessern ist. ln diese Darstellung sollen nach M
öglichkeit auch Struktur und
Natürlichkeitsgrad sow
ie Ufer und A
uen mit einbezogen w
erden.
lm H
inblick auf die internationale Bedeutung w
ird das Kapitel ,,Z
usamm
enfassung und A
usblick" in englischer undfranzösischer F
assung angefügt, für die Gestaltung von V
orträgen ist eine Folie beigefügt.
Sum
mary and perspective
This w
ater quality map gives a com
prehensive overview of the present quality of flow
ing waters in the F
ederalR
epublic of Germ
any. ln order to ensure standard evaluation of flowing w
ater throughout.the Federal R
epublic ofG
ermany, the quality categories used correspond to the criteria published in 1976 by the "Länderarbeitsgem
ein-schaft W
asser" - LAW
A (F
ederal state working group on w
ater). The quality categories indicate the general condition
of the water on the basis of the biological populations. T
hey are the result of biological-ecological inventories
prepared using the saprobic system w
hich covers invertebrates as well as m
icroflora and microfauna.
The 1990 w
ater quality map has been prepared by the LA
WA
to show w
ater quality in the entire Federal R
epublic ofG
ermany, w
hereas those published in 1976, 1980, 1985 and 1990 covered the pre-unification Federal R
epublic ofG
ermany
(i. e. former W
est Germ
any). lt is based on the above-mentioned
standard criteria and relates to data takenin 1989.
Unlike in previous LA
WA
water quality m
aps, the evaluation of the water bodies w
as not undertaken using a seven-stage system
. lnstead, in order to take the particular situation in the new federal states (form
er East G
ermany) into
account, an additional quality category, Category lV
(ecologicaly damaged), w
as introduced and indicated by aspecial sym
bol. ln this way it w
ill be possible to follow on the m
ap the first successful examples
of decontamination.
As can be seen by com
paring the 1985 and 1990 maps, the w
aste water treatm
ent measures increasingly introduced
in recent years by local authorities and industry have led to considerable improvem
ent in the quality of flowing
waters in the other federal states. A
decrease in pollution of w
aters by organic, biologically degradable substances is
clearly perceptible. The pollution levels have been reduced due to im
proved degradation capac¡ties in sewage
treatment plants and by m
easures taken directly where pollutants are generated. T
he main thrust of w
ater qualitycontrol in the new
federal states will initially have to focus on this area. T
he drop in levels of organic pollution inflow
ing wateis is a direct reflection of the increased attention w
hich has been paid to the etfect of extension andm
aintenance measures to treatm
entfacilities on water quality. T
he input of nutrients and the pollution by harmful
òhemicals has also been accorded m
ore significance.
ln the future, efforts to maintain w
ater quality will no longer concentrate exclusively on extending sew
age treatment
plants. Further significant im
provements w
ill only be possible if other pollution sources, such as rainwater run-off,
inputs from agriculture on inputs via the m
edium of air, can be reduced.
From
the available water quality m
aps of the Fedèral R
epublic of Germ
any the organic, biologically degradablepollution of flow
ing waters can be seen. P
ollution by chemicals is virtually not show
n. The LA
WA
therefore publishedfor the f irst tim
e in 1989 a brochure relating only to the former W
est Germ
any " F
lowing w
ater of the Federal R
epublicof G
ermany - m
aps showing the properties of w
ater bodies" data has been compiled on 16 chem
ical-physicalparam
eters for 1982 to 1987 taken at selected measuring points.
For the lakes, w
hich have to be evaluated differently from the flow
ing water the LA
WA
published in 1985 its own
publication entitled "Lakes in the F.qfleral R
epublic of Germ
any". A corresponding docum
ent "Limnology and the
significance of selected reservoirs in the Federal R
epublic of Germ
any" was pubished in 1990.
Working com
mittees of LA
WA
are at present discussing how to im
prove the depiction of the biological condition ofw
ater bodies. This depiction should as far as possible incorporate structure, degree of naturalness, banks and
meadow
s.
Due to the international significance, E
nglish and French translations of the chapter "S
umm
ary and Perspectives"
have been included. For lecture purposes an overhead chart has also been included.
Résum
é et perspectives
La carte de la qualité des eaux présentée ici a pour intention de livrer une vue d'ensemble
sur la qualité actuelle deseaux courantes en R
épublique fédérale d'Allem
agne. L'évaluation de la qualité des eaux répond à des critèrespubliés en 1976 par la C
omm
unauté de travail des Länder sur les Eaux (LA
WA
) dans le but d'uniformiser les
appréciations portées sur les cours d'eau de la République fédérale d'A
llemagne. La carte de la qualité des eaux
reflète un état général basé sur I'aspect des peuplements biologiques. E
lle est le résultat de relevés biologico-écologiques effectués sur la base du systèm
e saprobie et lors desquels ont été inventoriés la microflore, la
microfaune et les invertébrés.
Pour la prem
ière fois, la LAW
A présente la ,,nouvelle" R
épublique fédérale d'Allem
agne avec une carte de qualitédes eaux 1990 établie conform
ément aux critères indiqués ci-dessus sur la base des données de 1989; les
précédentes éditions de 1976, 1980, 1985 et 1990 ayant été établies exclusivement pour les ,,anciens" Länder.
A la différence des précédentes cartes LA
WA
de qualité des eaux, celle-ci n'est pas basée sur un système à sept
gradations; une classe de qulalité lV (à écologie détruite) a en etfet été introduite pour répondre à la situation
particulière des nouveaux Länder et s'accompagne
d'une figuration adéquate. ll deviendra ainsi possible de suivrebientôt les prem
iers progrès en matière d'assainissem
ent sur la carte de la qualité des eaux. Dans les autres Länder
fédéraux, les efforts des collectivités urbaines et comm
unales ainsi que de I'industrie, qui ont porté ces dernièresannées sur les opérations d'épuration des eaux usées, ont abouti à de considérables am
éliorations de la qualité deseaux courantes, com
me nous le constatons à la com
paraison des cartes de 1985 et 1990. O
n observe un net recul dela charge des eaux en substances organiques biodègradables. Le rendem
ent amélioré obtenu dans les processus
de décomposition suivis dans les stations d'épuration ainsi que les opérations m
enées sur les lieux mêm
es deproduction des substances polluantes ont conduit à une régression sensible des pollutions. C
'est dans ce secteurque devra se concentrer en prem
ier lieu la lutte contre la pollution des eaux dans les nouveaux Länder.P
arallèlement à la régression de la pollution organique des cours d'eau, on s'est attaché à porter une attention
accrue sur I'influence jouée par les mesures d'am
énagement
et d'entretien sur la qualité des eaux dans les anciensLänder. L'apport en sels nutritifs et la pollution due à des substances dangereuses revêtent égalem
ent une
i mportance croissante.
Dorénavant, les efforts engagés pour préserver la qualité des eaux ne se concentreront plus exclusivem
ent surI'am
énagement
des stations d'épuration; en effet, il n'est plus possible d'obtenir de progrès essentiels de la qualitédes eaux que si I'on réussit à réduire etficacem
ent les autres sources de pollutions qui peuvent être les écoulem
entsd'eaux de pluie ainsi que les apports agricoles et atm
osphériques.
La pollution organique biodégradable des eaux courantes apparaît clairement sur les cartes de qualité des eaux de
la République fédérale d'A
llemagne dont nous disposons. O
n y tient beaucoup moins com
pte de la pollution due àdes agents chim
iqes. La LAW
A a donc publié pour la prem
ière fois en 1989 - pour les anciens Länder fédéraux - unfascicule intitulé ,,C
artes de la qualité des eaux des cours d'eau de la République fédérale d'A
llemagne" qui
regroupe les données relatives à 16 paramètres physico-chim
iques - données mesurées entre 1982 et 1987 sur un
certain nombre de stations de m
esure.
En ce qui concerne les lacs, quifont I'objet d'une classification différente de celle des cours d'eau, la LA
WA
a publiédès 1985 une étude intitulée ,,Les lacs de la R
épublique fédérale d'Allem
agne". En 1990 est parue une publication
correspondante intitulée ,,La limnologie et I'im
portance de certains barrages en R
épublique fédérale d'Allem
agne".
Des groupes de travail de la LA
WA
réf léchissent actuellement
aux possibilités d'améliorer
la représentation de l'étatbiologique du réseau hydrographique en s'efforçant d'y inclure égalem
ent I'aspect structural et le degré depréservation de l'état naturel ainsi que les données concernant les rives et prairies alluviales bordant les coursd'eau.
Com
pte tenu de son importanbe internationale, le chapitre ,,R
ésumé et perspectives" est traduit en français et en
anglais; un transparent utilisable pour des conférences y est adjoint.
Teil l: G
rundlagen und Methoden
1. A
llgemeines
Auf der S
itzung der Länderarbeitsgemeinschaft W
as-
ser (LAW
A) am
15./16' Januar 1974in München w
urdebeschlossen, in regelm
äßigen
Abständen eine G
e-
wässergütekarte der B
undesrepubik herauszugeben'F
ür die Erstellung der K
arte über das Zustandsbild
Stand 1975 hat die LA
WA
-Arbeitsgruppe ,,G
ewässer-
gütekarte" methodische R
ichtlinien für die Untersu-
õhung der Gew
ässer und die Bew
ertung der Resultate
erarbLitet, nach denen auch bei der Erstellung der
Gew
ässergütekarte 1980 und 1985 verfahren wurde'
Die'1990 über den G
ewässergütezustand
für die altenB
undesländer erarbeitete Karte, die nach dem
selben
Verfahren erstellt w
urde und damit einen einw
andf rei-
en Vergleich m
it den früheren Gew
ässergÙtekarten
Oer LA
WR
ermöglicht, w
ird nunmehr um
den Anteil der
neuen Bundesländer
erweitert' D
amit kann eine nach
einheitlichen Gesichtspunkten erarbeitete K
arte fÜr
das gesamte G
ebiet der Bundesrepublik D
eutschlandvorgelegt w
erden.
Die erforderlichen
Untersuchungsdaten und A
uswer-
tungen der Ergebnisse lieferten für die B
ereiche der
einzelnen Bundesländer:
Landesanstalt f ü r U
mw
eltsch utz Baden-W
Ü rttem
be rg,
Karlsruhe,
Bayerisches Landesam
t fÜr W
asserwirtschaft, M
ün-
chen,
Senatsverw
altung für Stadtentw
icklung und Um
welt-
schutz Berlin,
Wasserw
i rtschaftsamt B
remen,
Um
weltbehörde der F
reien und Hansestadt H
amburg
Am
t für Um
weltuntersuchungen
Hessische Landesanstalt für U
mw
elt, Wiesbaden'
Niedersächsisches Landesam
t für Wasser und A
bfall'
Hildesheim
Landesamt für W
asser und Abfall N
ordrhein-Westfa-
len, Düsseldorf
Landesamt für W
asserwirtschaft
Rheinland-P
falz'M
ainz
Staatl. lnstitut für G
esundheit und Um
welt, S
aar-
brücken,
Landesamt für W
asserhaushalt und Küsten S
chles-
wig-H
olstein, Kiel
Landesamt
f ür U
mw
eltschutz S
achsen-Anhalt'
Halle/S
.,
Staatliches A
mt für U
mw
elt und Natur M
ecklenburg-V
orpomm
ern, Schw
erin,
Landesamt für U
mw
elt und Geologie S
achsen, Rade-
beul,
Landesumw
eltamt B
randenburg, Potsdam
,
Thüringer Landesanstalt für U
mw
elt, Jena
der Gew
ässerkartierung
Die R
edaktion der Gew
ässergütekarte und der zuge-
hörigen Erläuterungen lag in den H
änden der LAW
A-
RrO
ãitsgruppe,,schutz und Bew
irtschaftung oberirdi-scher G
ewässer".
Die E
rarbeitung der kartographischen G
esamtdarstel-
lung besorgte die Firm
a CA
D-M
AP
Gm
bH &
Co' K
G'
Berlin in Z
usamm
enarbeit mit dem
Um
weltbundes-
amt, B
erlin.
Der D
ruck der Karte w
urde von der Firm
a Kartoplan
pce Gesellschaft für angew
andte Kartographie m
bH'
Berlin ausgeführt.
2. lnhalt der K
arte
2.1. Allgem
eines
Mit der kartenm
äßigen D
arstellung der Güteverhält-
nisse der Fließ
gewässer in der B
undesrepublikD
eutschland wird auf der G
rundlage möglichst w
eni-ger P
arameter die Q
ualität eines Gew
ässers allge-m
einverständlich und fÜ
r eine generelle Beurteilung
ausreichend wiedergegeben. F
ür Detai lbeurtei
I ungen
der verschiedensten Art ist die G
ewässergütekarte
nicht gedacht. Hierzu bedarf es einer differenzierten
Bew
ertung auf der Grundlage m
öglichst vieler Para-
meter.
ln der Karte sind alle w
esentlichen Fließ
gewässer
dargestel lt. Auf die E
i ntragung kleinerer. unbedeuten-
der-Gew
ässer wurde im
lnteresse der Übersichtlich-
keit verzichtet; sie sind in den entsprechenden Güte-
karten der einzelnen Länder enthalten.
Stehende G
ewässer sind nur bei groß
er Flächenaus-
dehnung kartographisch eingetragen. lhr Gütezu-
stand wurde jedoch nicht dargestellt' S
tatt dessenw
urde '1985 eine eigene Schrift m
it dem T
itel ,,Seen in
der Bundesrepublik D
eutschland" von der LAW
A
herausgegeben. Darin ist eine groß
e Zahl w
ichtigerS
een beschrieben.@
Für die T
alsperren liegt ein entsprechendes B
uch
vor.@
Auf die K
ennzeichnung der Gew
ässer als Gebirgs-'
Mittelgebirgs- oder F
lachlandgewässer
wurde ver-
zichtei. Die durch G
eologie, Morphologie und K
lima
bestimm
ten Unterschiede im
Erscheinungsbild eines
Gew
ässers werden iedoch bei der B
eurteilung der
Gew
ässergüte berücksichtigt.
lm K
üstenbereich werden die G
ewässer bis zur S
üß-
wasseigrenze@
dargestellt, da sich die Kriterien der
Gütebeurteilung im
Brack- und S
eewasserbereich
Salzgehaltes
festzustellen isl.
grundsätzlich von denen im S
üßw
asserbereich unter-scheiden.
Die kartenm
äßige D
arstellung der Gew
ässergüte gibt
jeweils den allgem
einen Gütezustand eines G
ewäs-
serabsclinittes wieder, w
ie er sich im biologischen
Besiedlungsbild zeigt.
Der G
ewässergütekarte liegen biologisch-ökologi-
sche Untersuchungen sow
ie chemische
und physikali-sche M
essungen zugrunde.
An chem
ischen lnhaltsstoffen
werden dabei vornehm
-lich die organischen S
ubstanzen berücksichtigt, diem
ikrobiell abbaubar sind, sowie die dabei entstehen-
den anorganischen Abbauprodukte und die dabei
auftretende Sauerstoffzehrung. D
ie biologischen Kri-
terien betreffen die allgemeine K
ennzeichnung der im
Gew
ässer auftretenden Lebensgemeinschaften
undeine B
ewertung des G
ewässers nach vorhandenen
biologischen Zeigerarten für B
elastung mit orga-
nischen Stoffen und S
auerstoffverhältnisse im W
as-ser. G
ewässerstrecken, die durch bestim
mte andere
lnhaltsstoffe, wie z. B
. Salz, belastet sind, w
erden aufder K
arte nicht besonders dargestellt. Hierfür w
erdenfür T
eilgebiete der Bundesrepublik gesonderte
Karten
herausgegeben (2. B
. die Karte von N
iedersachsenüber,,B
elastung der niedersächsischen Oberflächen-
gewässer durch C
hlorid"). Auch die A
ufwärm
ungeines G
ewässers ist nicht besonders gekennzeichnet.
ln der Karte w
erden sieben Stufen der G
ewässergüte
der Fließ
gewässer, die sogenannten G
ewässergüte-
klassen, unterschieden. Die nachstehende D
efinitionder G
üteklassen ist auch in der K
artenlegende enthal-
ten. Sie ist bew
ußt kurz und allgem
einverständlichgefaß
t.
Für die K
lassifizierung stehender Gew
ässer werden
andere Kriterien zugrunde gelegt.
2.2. Gew
ässergüte der Fließ
gewässer
2.2.1. Güteklasse l:
unbelastet bis sehr gering belastetG
ewässerabschnitte m
it reinem, stets annähernd
sauerstoffgesättigtem
und nährstoffarmem
W
asser;geringer B
akteriengehalt; mäß
ig dicht besiedelt, vor-w
iegend von Algen, M
oosen, Strudelw
ürmern und
lnsektenlarven; sofern somm
erkühl, Laichgew
ässerfür S
almoniden.
2.2.2. Güteklasse l-ll:
gering belastelG
ewässerabschnitte m
it geringer anorganischer oderorganischer
Nährstoffzufuhr ohne nennensw
erteS
auerstoffzehrung; dicht und meist in groß
er Arten-
vielfalt besiedelt; sofern somm
erkühl, Sal m
onidenge-w
ässer.
2.2.3. Güteklasse ll:
mäß
ig belastetG
ewässerabschnitte m
it mäß
iger Verunreinigung und
g uter Sauerstoffversorg
u n g; seh r große A
rtenvi elf altund lndividuendichte von A
lgen, Schnecken, K
lein-krebsen, lnsektenlarven;
Wasserpflanzenbestände
decken größere F
lächen; ertragreiche Fischgew
äs-ser.
2.2.4. Güteklasse ll-lll:
kritisch belastetG
ewässerabschnitte, deren B
elastung mit orga-
nischen, sauerstoffzehrenden S
totfen einen kritischenZ
ustand bewirkt; F
ischsterben infolge S
auerstoffman-
gels möglich; R
ückgang der Artenzahl bei M
akroor-ganism
en; gewisse A
rten neigen zu Massenentw
ick-lung; A
lgen bilden häufig größere flächenbedeckende
Bestände. M
eist noch ertragreiche F
ischgewässer.
2.2.5. Güteklasse lll:
stark verschmutzt
Gew
ässerabschnitte mit starker organischer, sauer-
stoffzehrender Verschm
utzung und meist niedrigem
Sauerstoffgehalt; örtlich F
aulschlamm
ablagerungen;f lächendeckende
Kolonien von fadenförm
igen Abw
as-serbakterien und festsitzenden W
impertieren über-
treffen das Vorkom
men von A
lgen und höheren pflan-zen; nur w
enige, gegen Sauerstoffm
angel unempfind-
liche tierische Makroorganism
en w
ie Schw
ämm
e,E
gel, Wasserasseln kom
men bisw
eilen massenhaft
vor; geringe Fischereierträge; m
it periodischemF
ischsterben ist zu rechnen.
2.2.6. Güteklasse lll-lV
:sehr stark verschm
ulztG
ewässerabschnitte
mit w
eitgehend ei ngeschränkten
Lebensbedingungen durch sehr starke V
erschmut-
zung mit orgaÌrischen, sauerstoffzehrenden S
toffen,oft durch toxische E
inflüsse verstärkt; zeitweilig tota-
ler Sauerstoffschw
und; T
rübung durch Abw
asser-schw
ebstoffe; ausgedehnte Faulschlam
mablagerun-
gen, durch rote Zuckm
ückenlarven oder S
chlamm
röh-renw
ürmer dicht besiedelt; R
ückgang fadenförmiger
Abw
asserbakterien; Fische nicht auf D
auer und dannnur örtlich begrenzt anzutreffen.
2.2.7. Güteklasse lV
:überm
äßig verschm
utztG
ewässerabschnitte
mit überm
äßiger V
erschmutzung
durch organische sauerstoffzehrende A
bwässer;
Fäulnisprozesse herrschen vor; S
auerstoff über langeZ
eit in sehr niedrigen Konzentrationen
vorhandenoder gänzlich fehlend; B
esiedelung vorwiegend durch
Bakterien, G
eißeltierchen
und freilebende Wim
per-tierchen; F
ische fehlen; bei starker toxischer Bela-
stung biologische Verödung.
2.2.8. Güteklasse lV
:ökologisch zerstört
Zusätzliche S
ignatur für Gew
ässerabschnÍtte, derenV
erschmutzung
ein solches Ausm
aß erreicht hat, daß
das biologische Gleichgew
icht des Gew
ässers zer-stört, und sein S
toffhaushalt fehlgeleitet ist. Hierzu
zählen insbesondere-
anaerobe Gew
ässer mit S
ulfatreduktion und Akku-
mulation von S
chwefelw
asserstoff im freien W
as-ser,
- Gew
ässer mit tierlosen Lebensgem
einschaftendurch sehr starke toxische B
elastung.
11
3. G
rundlagen für dieB
eurteilung derG
ewässergüte von
Fließ
gewässern
3.1. Alfgem
eines
Die für die G
ewässergütekarte der B
undesrepublikD
eutschland gewählte E
inteilung der Fließ
gewässer
in Gew
ässergüteklassen beruht auf den B
efundenbiologisch-ökologischer U
ntersuchungen. S
ie berück-sichtigt in erster Linie die B
elastung mit organischen'
unter Sauerstoffzehrung biologisch abbaubaren
ln-haltsstoffen.
Die stufenw
eisen Unterschiede im
allgemeinen
und
im biologischen Z
ustandsbild von Fließ
gewässern'
wie sie sich nach B
elastung mit organischen lnhalts-
stoffen im V
erlauf der Selbstreinigungsprozesse ein-
stellen, sind von KO
LKW
ITZ
und MA
RS
SO
N und
späteren Bearbeitern im
sogenannten Saprobiensy-
stem beschrieben w
orden. Die hier benutzte E
intei-lung in G
üteklassen baut auf den Grundgedanken
desS
aprobiensystems
auf. Um
die Anw
endung einesG
üteklassensystems
für das ganze Bundesgebiet zu
ermöglichen, w
ar die Definition der G
üteklassen aufallgem
ein erkennbare, für die Güteklassen m
öglichstcharakteristische
Merkm
ale zu beschränken.
ln der Güteklassenbeschreibung w
erden die für dieG
üteklassen besonders charakteristischen O
rganis-m
en bzw. O
rganismenkom
binationen aufgeführt. Zur
Güteklasseneinstufung
dient in der Regel die F
eststel-lung der S
aprobienstufe oder des Saprobienindex
aufgrund einer detaillierten Artenliste.
Zahlreiche U
ntersuchungen der letzten zwei Jahr-
zehnte haben gezeigt, daß zw
ischen biologischenG
ütebefunden und Kennw
erten des Wasserchem
is-m
us für organische Verbindungen
und ihre Abbaupro-
dukte in der Regel enge B
eziehungen bestehen.C
hemische und bisw
eilen auch bakteriologischeS
tichprobenanalysen, die im allgem
einen nicht aus-reichen, um
allein daraus Güteklassifizierungen abzu-
leiten, können dazu dienen, biologische Befunde
abzusichern und zu stützen.
ln der Beschreibung
der Güteklassen sind als charak-
teristische chemische A
nhaltswerte der biochem
i-sche S
auerstoffbedarf nach 5 Tagen (B
SB
'), der Am
-m
oniumstickstoffgehalt
(NH
o-N) sow
ie der Sauer-
stoffgehalt (O,) genannt. H
ygienisch-bakteriologischeG
esichtspunkte w
erden nicht berücksichtigt.
Der V
ersuch, das komplexe G
ebiet der Gew
ässerver-unreinigung in einem
siebenstufigen Gütesystem
dar-zustellen,
muß
naturgemäß
einen Kom
promiß
darstel-len und m
anche Naturgegebenheiten unberücksich-
tigt lassen. Gew
ässer im B
ergland reagieren z. B.
hinsichtlich ihres Sauerstoffgehaltes anders als ent-
sprechende Flachlandgew
ässer m
it gleicher orga-nischer B
elastung.
Ein w
eiteres Problem
ist die Bew
ertung toxischerlnhaltsstoffe, die sich in einer m
ehr oder weniger
starken Verm
inderung der Gew
ässerbesiedlung und
Hem
mung der S
elbstreinigung auswirken. O
bwohl
sich diese Ausw
irkungen nicht unmittelbar m
it einerstarken organischen G
ewässerbelastung
gleichset-zen lassen, w
ird das Gew
ässer bei einer massiven
Giftstoffbelastung w
egen der ähnlichen biologischenS
chadwirkung im
System
der Güteklassifizierung
in
die Güteklasse lll-lV
oder lV eingestuft' D
er Einfluß
anderer Belastungen , w
ie z. B. salzhaltiger A
bwässer
oder Gew
ässerversauerung, ist in dieser Gew
ässer-gütedarstel lung al lerdi ngs ebensow
en ig erfaßbar w
iedie A
uswirkungen von nicht akut toxischen S
toffenoder schw
er abbaubaren organischen Verbindungen'
Grundsätzlich treten im
Gew
ässer beim V
organg derS
elbstreinigung n¡cht abrupte Stufungen des Z
u-standsbildes auf, sondern gleitende Ü
bergänge derG
üteklassen.
3.2. Merkm
ale für die Beurteilung der
Güteklassen von F
ließgew
ässern
Zu den unler 2.2. aufgeführten kennzeichnenden
Merkm
alen für die Güteklassen sind im
folgendenzusätzlich w
e¡tere zur ldentifikation geeignete Beur-
teilungskriterien aufgeführt, darunter auch solche, diebei speziellen V
erfahren der biologischen Zustands-
analyse anfallen (2.8. Artenfehlbetrag, K
opplungs-aspekt) sow
ie andererseits auch chemische
Kennw
er-te.
3.2.1. Güteklasse l:
unbelastet bis sehr gering belastetZ
u dieser Güteklasse gehören im
allgemeinen Q
uell-gebiete und nur sehr gering belastete O
berläufe vonsom
merkalten
Fließ
gewässern. D
as Wasser ist klar
und nährstoffarm,
der Untergrund m
eist steinig, kiesigoder sandig; falls S
chlamm
auftritt, ist er minerali-
scher Natur.
Som
merkühle
Gew
ässerstrecken sind Laichgew
ässerfür S
almoniden.
Mäß
ig dichte Besiedlung, besonders durch R
otalgen(B
atrachosper m
u m), K
ieselal gen (M e r i d ion, D
iatom a
hiemale, A
chnanthes minutissim
a), Moose, S
trudel-w
ürmer, S
teinfliegenlarven, Köcherfliegenlarven
und
Käfer.
Der S
aprobienindex liegt unter 1,5.
Folgende T
axa sind für diese Stufe charakteristisch:
Polycetis felina, C
renobia alpina, Elm
is latreillei,E
so/us angustatus, Leuctra (nigra und Verw
andte),A
gapetus. Der O
.-Gehalt liegt nahe dem
Sättigungs-
wert (ca. 95 bis 105%
der Sättigung) und nicht unter
8mg/|. D
er BS
B' liegt m
eist um 1,0m
9/1. NH
o-N ist
höchstens in Spuren vorhanden.
3.2.2. Güteklassel-ll:
gering belastetH
ierzu gehören gering'belastete Fließ
gewässer,
meist O
berläufe. D
as Wasser ¡st klar, der N
ährstoffge-halt gering.
Som
merküh le G
ewässerstrecken
si nd Sal m
onidenge-w
ässer, Charakterfisch: G
roppe (Cottus gobio).
Dichte B
esiedlung besonders durch Algen (U
lothrix)'M
oose, Blütenpflanzen (B
erula, Callitriche),
Strudel-
12
l
würm
er, Stein-, E
intags- und Köcherfliegenlarven so-
wie K
äfer (Elm
idae, Hydraenidae).
Der S
aprobienindex liegt zwischen 1,5 und 1,8.
Folgende T
axa sind charakteristisch: Dugesla gonoce-
phala, Am
phinemura, B
rachyptera, Perla m
arginata,S
ilo, Hydraena, Lim
nius perrisi, Oreodytes rivalis.
Der O
,-Gehalt ist noch hoch (in der R
egel über 8 mg/l),
zeigt jedoch oft schon ein feststellbares D
efizit (O,-
Gehalt ca. 85 bis 95%
der Sättigung). D
er BS
B. liegt in
der Regel zw
ischen 1,0 und 2,0m9/1. N
H4-N
liegt nurin geringer K
onzentration vor (um 0,'1 m
g/l).
3.2.3. Güteklasse ll:
mäß
ig belastelH
ierzu gehören Gew
ässerstrecken mit m
äßiger V
er-unreinigung durch organische S
toffe und deren Ab-
bauprodukte . Zu Z
eilen stärke rer Al genentw
ickl un g
ist eine deutliche Trübung vorhanden. D
er Untergrund
des Gew
ässers ist steinig, kiesig, sandig oder schlam-
mig; w
enn auch Steine an der U
nterseite durchbakteriel le E
isensulf idbi ldung geschwärzt
si nd, so trittdoch noch keine F
aulschlamm
entwicklung auf. E
rtrag-reiche F
ischgewässer.
Sehr dichte B
esiedlung mit A
lgen (alle Gruppen),
Blütenpflanzen (oft flächendeckend),
Schnecken,
Kleinkrebsen und lnsekten aller G
ruppen nebst Lar-ven.
Der S
aprobienindex liegt zwischen 1,8 und 2,3.
Eine sichere Z
uordnung aufgrund einzelner häufigerT
axa ist nur relativ selten möglich, z. B
. Anabolia,
Athripsodes, A
therix, Oulim
nius tuberculatus und
Orectochilus villosus. S
ignifikante Kopplungen sind
z.B. P
olycentropus flavomaculatus m
it Ecdyonurus
venosus oder mit R
iolus cupreus oder mit H
ydropsy-che oder m
il Rhyacophila.
Der O
r-Gehalt zeigt infolge von A
bwasserbelastung
und Algenentw
icklung stärkere Schw
ankungen (D
efi-zite und Ü
bersättigungen), ist jedoch so hoch, daßF
ischsterben noch nicht auftreten, d. h. er liegt durch-
weg über 6 m
þ/l). Der B
SB
' beträgt häufig 2 bis 6 mg/|.
NH
4-N liegt häufig unter 0,3m
9/1.
3.2.4. Güteklassell-lll:
kritisch belastetD
urch die stärkere Belastung m
it organischen Stoffen
ist das Wasser stets leicht getrübt; örtlich kann F
aul-schlam
m auftreten. M
eist noch ertragreiche Cyprini-
dengewässer.
Dichte B
esiedlung mit A
lgen und Blütenpflanzen
Pota-
mogeton, N
uphar), Schw
ämm
en, Moostierchen,
Kleinkrebsen, S
chnecken, Muscheln, E
geln und lnsek-tenlarven (ausgenom
men S
teinfliegen). Meist kolo-
nieartige Massenentw
icklung m
ehrerer Arten. A
b-w
asserpilze sind oft mit bloß
em A
uge - wenn auch
noch nicht in Massenentw
icklung - erkennbar. Größ
-ter A
rtenreichtum der W
impertierchen.
Der S
aprobienindex liegt zwischen 2,3 und 2,7.
Eine sichere Z
uordnung aufgrund einzelner abundan-ter A
rten ist fast niemals m
öglich. Siþnifikante A
rten-kom
binationen sind z.B. H
elobdella stagnalis mit
Gam
marus pulex, P
lanaria torva, Radix peregra,
Dendrocoelum
lacteum oder m
it Erpobdella octocu-
lata.
Der O
,-Gehalt sinkt oft auf die H
älfte des Sättigungs-
wertes ab. E
r kann jedoch auch starke Übersättigung
erreichen, z.B. in gestauten F
lußabschnitten. H
äufigbeträgt der B
SB
' 5 bis 10mg/|. N
Ho-N
liegt meist
unterl mg/|.
3.2.5. Güteklasse lll:
stark verschmulzl
Das W
asser ist durch Abw
asserbelastungen getrübt.S
teinig-sandiger Untergrund
ist meist durch E
isensul-fid geschw
ärzt. An S
tellen geringer Ström
ung lagertsich F
aulschlamm
ab.
Geringe F
ischereierträge; mit periodischem
Fisch-
sterben durch Sauerstoffm
angel ist zu rechnen.
Besiedlung durch m
akroskopische Tiere artenarm
,dabei M
assenentwickl ung ei nzel ner A
rten (Wasseras-
seln, Egel, S
chwäm
me). A
uffällig sind flächendecken-de K
olonien von sessilen Wim
pertierchen (C
arche-sium
, Vorticella) und A
bwasserbakterien (S
phaeroti-/us,); A
lgen und Blütenpflanzen treten dem
gegenüberstark zurück.
Der S
aprobienindex liegt zwischen 2,7 und 3,2.
Kennzeichnende O
rganismen-K
ombinationen dieser
Güteklasse sind'. C
hironomus thum
mi m
it Helobdella
stagnalis, Tubificidae m
il Erpobdella octoculata oder
Chironom
us thumm
i mil E
rpobdella octoculata undm
it Carchesium
polypinum.
O, ist noch stets vorhanden, kann jedoch zeitw
eise aufW
erte um etw
a 2mgll absinken. H
äufig beträgt derB
SB
s 7 bis 13mg/l. N
Ho-N
liegt meist über 0,5m
g/lund erreicht oft einige M
illigramm
je Liter.
3.2.6. Güleklasse lll-lV
:sehr stark velschm
utztD
as Wasser ist durch A
bwasserbelastungen deutlich
getrübt und der Gew
ässeruntergrund meist ver-
schlamm
t (Faulschlam
m). F
ische sind nur lokal unddann nicht auf D
auer anzutreffen.
Besiedlung fast ausschließ
lich durch Mikroorganis-
men, besonders W
impertierchen, G
eißeltierchen und
Bakterien. V
on Makroorganism
en fast nur noch roteZ
uckmückenlarven und S
chlamm
röhrenwürm
er vor-
handen; diese oft massenhaft.
Der S
aprobienindex liegt zwischen 3,2 und 3,5.
Signifikant sind ausschließ
lich K
opplungen von Mi-
kroorganismen,
z. B. C
olpidium colpoda m
iI Beggia-
toa.
Der O
r-Gehalt liegt m
anchmal unter
1 mg/l und er-
reicht oft nur wenige M
illigramm
je Liter. Häufig
beträgt der BS
B' 10 bis 20m
g/|. NH
o-N ist m
eist inm
ehreren Milligram
m je Liter vorhanden.
Auch toxische E
inflüsse können bei sonst günstigenchem
ischen Befunden U
rsachen gravierender Verar-
mungen der B
iozönose sein.
13
3.2.7. Güteklasse lV
:überm
äßig verschm
ulztD
as Wasser ist durch A
bwasserbelastungen
starkgetrübt und der G
ewässerboden m
eist durch starkeF
aulschlamm
ablagerungen gekennzeichnet. ln vielen
Fällen w
eist das Gew
ässer einen Geruch nach S
chwe-
felwasserstotf
auf .'Fische fehlen.
Besiedlung fast ausschließ
lich mit B
akterien, Pilzen
und Geiß
eltierchen; Wim
pertierchen komm
en nur mit
wenigen freibew
eglichen Arten vor, oftm
als massen-
haft.
Der S
aprobienindex liegt über 3,5.
Signifikant sind nur sehr w
enige Kopplungen, z.B
':P
arameci u m
caudatu m m
il Zoog loea, C
ol p id i u m cam
-pylum
mi| P
aramecium
trichium' B
ei Massenauftreten
von Cotpidium
campylum
in Abw
esenheit anderer
Wim
pertierchen ist auch dieses signifikant.
Diese G
ewässerabschnitte sind durch die Z
ufuhr vonorganischem
Abw
asser so stark verschmutzt,
daß der
Or-G
ehalt im W
asser sehr niedrige Konzentrationen
aufweist oder gänzlich verschw
indet. Fäulnisprozes-
se überwiegen. D
er BS
B' liegt m
eist über 15 mg/|.
NH
4-N beträgt durchw
eg mehrere M
illigramm
je
Liter. Bei starker toxischer B
elastung kann biologi-sche V
erödung eintreten.
3.2.8. Güleklasse lV
:ökologisch zerstört
Das W
asser ist durch Abw
asserbelastungen oder
Wasserschadòtoffe so stark verschm
utzt, daß das
biologische Gleichgew
icht zerstört ist.
Diese G
ewässerabschnitte sind von anaeroben A
b-bauvorgängen
(Fäulnis) m
it Sulfatreduktion und A
kku-m
ulation von Schw
efelwasserstoff im
freien Wasser
sowie durch starke toxische B
elastungen m
it tierlosenLebensgem
ei nschaften gekennzeichnet.
3.2.9. Die G
ütegliederung der Fließ
gewässer
Die G
ütegliederung der F
ließgew
ässer ist in folgender
Tabelle zusam
mengefaß
t dargestellt. Dabei ist zu
beachten, daß bei schem
atischer Anw
endung dieserT
abelle Fehlbeurteilungen hinsichtlich der G
Üteklassi-
fikation eintreten können.
Aufgrund der groß
en Schw
ankungsbreite von Stoff-
konzentrationen in Gew
ässern kann es vorkomm
en,daß
die den einzelnen Güteklassen in der T
abellezugeordneten
chemischen K
ennwerte
und Saprobien-
stufen sowie S
aprobienindices nicht m
iteinander in
Tabelle: K
riterien zur BeuÉ
eilung der Gew
ässergüte von Fl¡eß
gewässern
Güte-
Grad der
klasse organischen
unbelastet bis sehrgering belastet
Saprobiestufe
SaP
robien-B
elastung index
gering belastet
il-ilt
mäß
ig belastet
kritisch belastet
ilt- rv
Oligosaprobie
stark verschmutzt
Übergang zw
ischenO
ligosaprobie und
Betam
esosaprobie
IV
sehr starkverschm
utzt
IV
Betam
esosaprobie
übermäß
igverschm
utzt
alpha-Betam
esosa-probie G
renzzone
1,0 - < 1,5
Chem
ische Charakterisierung der biologisch
ten Gew
ässergüteklassen aufgrund häufigfender W
erte aus Stichprobenm
essungen.B
SB
. ohne Hem
mung (D
lN 38409 - H
51).
ökologischzerstört
Alpham
esosaprobie
Chem
ische Param
eterrB
SB
52 N
H4-N
O
r-Minim
a3(m
g/l) (m
g/l) (m
g/l)
1,5 - < 1,8
Übergang zw
ischenA
lphamesosaprobie
und Polysaprobie
1,8 - < 2,3
14
2,3 - <2,7
5- 10
1-2
Polysaprobie
Spuren
2,7 - <3,2
azoischeLebensgem
einschaft
2-6
um 0,1
3,2 - < 3,5
>8
< 0,3
definier-anzutref-
7-13
>8
<1
3,5 - < 4,0
10-20
0,5 bism
ehrerem
g/l
> 4,O
>6
t D
ie angegebenen Sauerstoffm
inima der G
üteklassen ll
bis lV sind in schnellfließ
enden H
och- und Mittelge-
birgsbächen häufig höher als in der Tabelle angege-
ben; umgekehrt liegen sie in langsam
fließenden und
stauregulierten Fließ
gewässern niedriger als ange-
geben.
>4
>15
mehrere
mg/l
>2
toxische Belastung
mehrere
mg/l
<2<2
Einklang stehenr und sichere R
ückschlüsse von biolo-gischen B
efunden auf chemische K
onzentrationswer-
te nicht möglich sind..
Diese T
abelle darf nicht dazu verwendet w
erden, auschem
ischen Messungen die G
ewässergüteklasse
ab-zuleiten.
4. U
ntersuchungsmodus
Der G
ewässergütekarte liegen biologisch-ökologi-
sche Untersuchungen der F
ließgew
ässer zugrunde.S
ie werden an repräsentativen, hydrologisch ver-
gleichbaren Probenstellen bei N
iedrig- bis Mittelw
as-serabfl uß
vorgenomm
en. D
abei werden al le für den zu
untersuchenden Abschnitt charakteristischen
Klein-
biotope (Steine, S
chlamm
ablagerungen, B
eständevon W
asserpflanzen) erfaß
t. Zur B
eurteilung werden
die ortsfesten bzw. substratgebundenen M
akro- undM
ikroorganismen
herangezoQen. Z
usälzlich könnenchem
ische und physikalische Messungen zur S
tüt-zung des biologischen B
efundes herangezogen wer-
den.
5. K
artographie5.1. K
artengrundlageD
ie Kartengrundlage für die G
ewässergütekarte der
Bundesrepublik D
eutschland bildet die beim U
mw
elt-bundesam
t Berlin im
Rahm
en ,,Daten zur U
mw
elt" fürU
MP
LIS erstellte geographische K
arte.
5.2. Kartenm
aßstab
Der K
artenmaß
stab beträgt 1 :1000000.
5.3. Darstellung der
Gew
ässergüteklassenD
ie Stufen l, ll, lll und lV
werden in den F
arben Blau,
Grün, G
elb und Rot, die S
tufen l-ll, ll-lll, lll-lV in den
Farben H
ellblau, Hellgrün und O
range dargestellt.Ö
kolog isch zerstörte Gew
ässerabschn itte werden m
iteiner zusätzlichen S
ignatur durch schwarze Q
uerstri-che (l I I l) gekennzeichnet.
5.4. Bandbreite der G
ewässer
Die D
arstellung der Gew
ässer erfolgt als Abfluß
bandunterteilt nach 4 S
tufen im logarithm
ischen M
aßstab
des Mittleren N
iedrigwasserabflusses
(MN
Q). D
iew
asserwirtschaftliche
Bedeutung der G
ewässer w
irddadurch besonders betont. F
ür die Tidesüß
wasserbe-
reiche wird die B
andbreite unverändert beibehalten.
6. F
ortschreibungsmodus
Die nächste G
ewässergütekarte der B
undesrepublikD
eutschland soll 1995 erscheinen. Auch w
eiterhin istfür die H
erausgabe der Karte ein T
urnus von 5 Jahrenvorgesehen.
15
Teil ll: E
rläuterungen zur Gew
ässergütekarte 1990
1. D
onaugebiet1.1. D
onau
Der bis 1985 eingetretene
Rückgang der B
elastung
der Donauquellflüsse B
rigach und Breg hat sich in
deren obersten Abschnitten w
eiter fortgesetzt' Dort
herrscht nun Güteklasse I bzw
. l-ll vor.
Weiter fluß
abwärts bis D
onaueschingen sind die V
er-
besserungen gegenüber 1985 nur geringfügig undschlagen sich nicht in einer G
Üteklasse nieder'
Auf unterhalb von T
uttlingen gelegenen Teilstrecken
ergeben sich im V
ergleich zu 1985 Verschiebungen
vo-m B
ereich ll nach ll-lll. Donauabschnitte
unterhalb
von Sigm
aringen und Ehingen w
urden 1989 um eine
Stufe sãhlechter (K
lasse lll) bewertet als in der vorher-
gehenden Karte. E
ine Ursache hierfÜ
r ist möglicher-
úeise in der geringen Wasserführung im
Jahre 1989zu sehen. D
as deutliche Gütedefizit unterhalb von
Ehingen ist auf industrielle E
inleitungen von Zellulo-
seabwässern zurückzuf ühren. lm
Dezem
ber 1989 wur-
de hier eine neue Abw
asserbehandlungsanlage er-stellt, die in Z
ukunft eine wesentliche V
erbesserungder G
ewässergÜ
te erwarten läß
t.
lm B
ereich der Landesgrenze herrschte 1989 unter-halb der K
läranlage Neu-U
lm die G
üteklasse ll-lll vor'
Die S
trecke unterhalb Kelheim
ist wegen der dort
ansässigen lndustrie in GÜ
teklasse lll, stark ver-schm
utzt, einzustufen; Verbesserungen sind jedoch
mit dem
Bau und B
etrieb der biologischen Kläranlage
eines Zellstoffw
erkes noch 1990 zu erwarten'
Unterhalb der S
tadt Regensburg hat sich die G
üteklas-
se ll weiter ausgedehnt - eine V
erbesserung' die
hauptsächlich auf Gew
ässerschutzmaß
nahmen
im
Raum
Regensburg beruht. A
uch die neue Kläranlage
der Stadt S
traubing ist bereits in den Probebetrieb
gegangen.
Oberhalb von P
assau ist rechtsufrig noch eine kleineS
trecke mit ll-lll w
egen einer lndustrie-Einleitung
zu
kartieren.
1.2. Altm
ühl
lm G
ütebild der Altm
ühl zeigt sich nun keine gelbeF
arbe (Güteklasse lll) m
ehr. Zudem
sind die Strecken
mit G
üteklasse ll im M
ittellauf sowohl nach oben w
ie
auch nach unten angewachsen.
1.3. Naab und N
ebengewässer
Die N
aab konnte unterhalb der Stadt W
eiden - durchS
anierung von Abw
asseranlagen - auf K
lasse llangehoben w
erden' Auch in den Z
uflüssen haben sich
an vielen Stellen durch B
aumaß
nahmen im
Abw
as-
serbereich Verbesserúngen
ergeben, z' B' an der
Fichtelnaab durch innerbetriebliche
Verbesserungen
an lndustriekläranlagen. Als w
ichtigsten Schw
erpunkt
weiterer abw
assertechn ischer Bem
Ühungen zei gt die
Karte den R
aum A
mberg m
it der lnbetriebnahme der
neuen, leistungsfähigen Kläranlage an der V
ils imJahr 1990.
1.4. Regen
Am
Regen sind V
erbesserungen im
Ober-, M
ittel- und
Unterlauf eingetreten: D
urch lnbetriebnahme von
Kläranlagen u.a. in B
laichach und Cham
erau sowie
durch den Anschluß
von Regenstauf und anderen
Orten an die K
läranlage Regensburg' D
er Schw
arzeR
egen weist nach w
ie vor wegen des A
bwassers einer
Zellstotf- und P
apierfabrik stark verschmutzte S
trek-
ken auf.
1.5. lllerA
n der lller sind durch lnbetriebnahme der K
läranlagedes Z
weckverbandes K
empten bis w
eit unterhalbdieses R
aumes erhebliche V
erbesserungen eingetre-
ten. Weitere A
nschlüsse an diese Verbandsanlage
sind im B
au bzw. geP
lant.
1.6. Lech und Nebengew
ässer
Am
Lech verschwand die G
üteklasse ll-lll unterhalbvon Landsberg, und im
Mündungsbereich
verlängertesich die S
trecke mit G
üteklasse ll etwas in R
ichtung
Augsburg.
Am
Nebenfluß
Wertach ist sow
ohl eine Verbesserung
als auch eine Abstufung eingetragen; am
deutlicherkennbaren A
bwasserschw
erpunkt K
aufbeuren ist
mit der lnbetriebnahm
e des Kläranlagen-N
eubausnach 1990 m
it einer Verbesserung zu rechnen'
1.7. lsar und Nebengew
ässer
An der lsar sind im
Raum
Landshut mit der lnbetrieb-
nahme der neuen K
läranlage der Stadt Landshut
positive Veränderungen festzustel len'
An den N
ebenflüssen Am
per und Würm
ergaben sich
ei ni ge Verbesserun gen.
Mit lnbetriebnahm
e der Klàranlage G
armisch-P
arten-kirchen ist die Loisach, nach K
lasse l-ll im O
berlauf'jetzt durchgehend in K
lasse ll eingestuft' Die lnbe-
iriebnahme der neuen K
läranlage München ll sow
ie
die Entlastung und V
erbesserung der Kläranlage
München
I wirken sich, w
egen der hohen organischenB
elastung des Speichersees
aus f rüherer Zeit, vorerst
nicht sichtbar aus.
1.8. Inn und Nebengew
ässer
Der Inn ist jetzt auf der gesam
ten Strecke in ll-lll oder
ll eingestuit. Neben A
bwasserm
aßnahm
en bei lndu-strie únd G
ewerbe sind an dieser positiven E
ntwick-
lung auch einige komm
unale Kläranlagen beteiligt'
16
An R
ott, lsen, Atlel und T
raun gab es zum T
eilbeachtliche V
erbesserungen, am lsen auch kleinere
Güte-E
inbrüche nach ll-lll.D
er deutliche Güteanstieg der S
alzach ist hauptsäch-lich auf M
aßnahm
en im N
achbarland Salzburg zurück-
zuführen, die Verbesserungen an S
aalach und
Berchtesgadener-A
che sollen dabei aber nicht über-sehen w
erden.
1.9. Kleinere N
ebengewässer der
Donau
lnsbesondere an der Günz, der S
chwarzen Laaber,
der Vils (N
iederbayern) und der llz sind verschiedeneA
ufstufungen festzustellen. Zusam
und Wörnitz zei-
gen Auf- und A
bstufungen, an der llm w
ar eine Strecke
abzustufen.
2. R
heingebiet
2.1. Rhein
Die V
erhältnisse am H
ochrhein vom B
odensee bisB
asel sind gegenüber dem früheren Z
ustand (Güte-
klasse l-ll und ll) nicht verändert.A
uch der Oberrhein blieb w
eiterhin unverändert undw
eist zwischen B
asel und Mannheim
meistenteils die
Güteklasse ll auf, abgesehen von S
trecken unterhalbder B
elastungsschwerpunkte aus den R
äumen B
asel,C
halampé (E
inleitung in den auf französischem T
erri-torium
gelegenen Rheinseitenkanal; in der K
arte nichtfarbig dargestellt), S
traßburg und K
arlsruhe mit kriti-
scher Belastung. D
en Raum
Mannheim
/Ludwigshafen
erreicht der Rhein in der G
üteklasse ll. Belastungen
erfährt er hier durch den Zustrom
des Neckars (an der
Mündung G
üteklasse ll-lll), durch komm
unale undindustrielle A
bwassereinleitungen
in Mannheim
undLudw
igshafen. Das G
ütezustandsbild des Rheins ver-
schlechtert sich auf einer verhältnismäß
ig kurzenS
trecke unterhalb der Neckarm
ündung rechtsseitigbis in K
lasse lll und linksseitig unterhalb der indu-striellen A
bwassereinleitungen in die G
üteklassell-lll, w
orauf das Selbstreinigungsverm
ögen des Stro-
mes alsbald w
ieder iin rechten Teil des F
lusses denZ
ustand der Güteklasse ll-lll und im
linken Teil der
Güteklasse ll erzielt. lnsgesam
t gesehen ist im R
aumM
annheim jedoch gegenüber 1985 eine w
eitere Entla-
stung eingetreten.
Dies trifft auch für die anschließ
ende hessische R
hein-strecke zu. lnsbesondere geringere B
elastungendurch den N
eckar sowie die zufriedenstellende R
eini-gungsleistung zahlreicher neuerer bzw
. erweiterter
Abw
asserbehandlungsanlagen am R
hein haben zurZ
ustandsverbesserung auf der rechten Oberrheinsei-
te im hessischen B
ereich beigetragen. Der R
hein-strom
gehört an der hessischen Landesgrenze in dieG
üteklasse ll-lll (früher meistens lll) und erholt sich
bereits weit oberhalb der E
inmündung des M
ains aufG
üteklasse ll (früher ll-lll). Strom
abwärts haben eine
neue gemeinsam
e biologische Abw
asserreinigungs-anlage zw
eier lndustriewerke in W
iesbaden, derenR
einigungswirkung im
Jahre 1984 mit der lnbetrieb-
nahme zw
eier Tropfkörper noch zunahm
, sowie eine
Reihe kom
munaler K
läranlagen die hessische Rhein-
strecke weiter entlastet. B
esonders günstig auf denG
ewässerzustand hat sich jedoch die w
esentlich ge-ringere B
elastung durch den Main ausgew
irkt, so daßder R
heinstrom bereits kurz unterhalb der Landes-
hauptstadt Wiesbaden der G
üteklasse ll-lll (früherlll-lV
und lll) und oberhalb Rüdesheim
bereits derG
üteklasse ll zuþehörig ist.
Diese G
üteklasse behält der Rhein auf dem
gesamten
rheinland-pfälzischen und nordrhein-westfälischen
Abschnitt m
it Leverkusen (rechtsseitig) bzw. D
orma-
gen (linksseitig) bei.
Weitere A
bschnitte mit G
üteklasse ll befinden sichlinksrheinisch zw
ischen Neuss-G
rimlinghausen
undK
refeld-Uerdingen und von X
anten bis zur deutsch-niederländischen G
renze bei Kleve-B
imm
en. Rechts-
rheinisch weist der B
ereich unterhalb Duisburg bis
zur Em
schermündung und von E
mm
erich bis zurniederländischen
Grenze diese G
üteklasse auf. Die
übrigen nordrhein-westfälischen
Rheinabschnitte
sind in Güteklasse ll-lll einzustufen, befinden sich
teilweise aber schon im
Übergangsbereich zu G
üte-klasse ll.
2.2. Neckar und N
ebengewässer
Der N
eckar hat sich bis zur Filsm
ündung bei Güteklas-
se ll stabilisiert. Kurze, kritisch belastete A
bschnittefinden sich im
oberen Bereich jetzt nur noch unterhalb
von Tübingen und N
ürtingen. Diese konnten w
egendes groß
en Kartenm
aßstabs jedoch in der K
arte nichtdargestellt w
erden.
Unterhalb der M
ündung von Kocher und Jagst w
urdeerstm
als auf einer längeren Fließ
strecke Güteklasse ll
(gegenüber ll-lll 1985) festgestellt.D
ie übrige Fließ
strecke weist G
üteklasse ll-lll auf,w
obei nach wie vor stark verschm
utzte Abschnitte im
Bereich von S
tuttgart und unterhalb von Heilbronn
vorlagen. Zw
ischen Plochingen und E
sslingen wurde
bei den chemischen W
erten zwar eine V
erbesserungfestgestellt, diese w
irkte sich jedoch bisher noch nichtauf das biologische B
esiedlungsbild aus. E
ine sich-abzeich nende G
üteve rbesseru n g u nterhal b von S
tutt-gart kann derzeit noch nicht als stabil bezeichnetw
erden; deshalb wurde hier darauf verzichtet, diese
jetzt schon auszuweisen. D
ie Neckarzuflüsse P
rimund E
lsenz konnten sich im gesam
ten Bereich um
eineG
üteklasse verbessern.
Auch M
urr (Ausbau von K
läranlagen und der Regen-
wasserbehandlung) und E
nz (Ausbau der R
egenwas-
serbehandlung) zeigen eine positive Entw
icklung;A
bschnitte mit G
üteklassen schlechter als ll findensich jew
eils nur noch auf einer kurzen Fließ
strecke.S
owohl bei der P
rim als auch bei der M
urr waren vor
10 Jahren noch Gew
ässerstrecken als übermäß
igverschm
utzt einzustufen.
Gütedef izite liegen nach w
ie vor - abgesehen von denbereits genannten N
eckarabschnitten - in der Rem
s,der F
ils und im oberen K
ocher vor.
Die hessische N
eckarstrecke ist, w
ie in den Vorjahren,17
weiterhin der G
üteklasse ll-lll zuzurechnen. lm
Unter-
wasser der S
taustufen von Hirschhorn und N
eckar-steinach w
erden jedoch starke Tendenzen nach der
Güteklasse ll deutlich. Z
u dieser gÜnstigen E
ntwick-
lung haben neben der Minderung
der Vorbelastungen
aus Baden-W
ürttemberg
auch die lnbetriebnahme der
Gruppenkläranlage N
eckarhausen der S
tadt Neckar-
steinach - m
it Anschluß
des Abw
asserverbandes,,Lachsbach" -
sowie die des A
bwasserverbandes
,,Steinachtal " beigetragen.
ln den wenigen hessischen Z
uläufen zum N
eckar sindz.B
. im U
lfenbach durch die lnbetriebnahme der
Kläranlage des A
bwasserverbandes,,Ü
berwald"
un-terhalb von W
aldmichelbach w
esentliche B
esserun-gen im
Gew
ässerzustand eingetreten.
2.3. Main und N
ebengewässer
Am
bayerischen Main sind einige V
erbesserungeneingetreten. D
ie vormals stark verschm
utzten Strek-
ken oberhalb Schw
einfurt und im R
aum O
chsenfurtsind jetzt in G
üteklasse ll-lll bzw. ll. A
n vielen Stellen
des ehemals (nur kurz' von G
elb unterbrochenen)hellgrünen M
ain-Dreiecks hat jetzt die dunkelgrüne
Farbe einen festen P
latz. Neben S
chweinfurt und
Ochsenfurt gilt dies besonders auch für die B
ereicheV
olkacher Schleife, K
itzingen und Marktbreit. D
azuhaben S
anierungen in Betrieben, leistungsfähigere
Kanalnetze und der A
nschluß w
eiterer Ortsteile an
bestehende Kläranlagen beigetragen. N
ur unterhalbvon S
chweinfurt und nach A
schatfenburg verbleibennoch E
inträge mit K
lasse lll.
Noch im
mer kritisch belastet (G
üteklasse ll-lll, früherlll) erreicht der M
ain die hessische Landesgrenze. lnH
essen verbessert sich zwar die W
asserqualität desF
lusses bis Hanau geringfügig, jedoch bleibt die
Einstufung in die G
üteklasse ll-lll (: kritisch belastet)
bestehen. Die sauerstoff reichen K
ühlwassereinleitun-
gen des Kraftw
erkes Staudinger in G
roßkrotzenburg
wirken sich vorteilhaft auf das S
elbstreinigungsver-m
ögen des Flusses aus. D
urch den großen A
bwasser-
anfall im U
nterlauf des Mains, der als H
auptvorfluter'tûr 6O
Y' des häuslichen und 70%
des industriellenA
bwassers H
essens dient, tritt ab Frankf urt am
Main/O
ffenbach eine erneute Z
unahme der B
elastungein, die sich jedoch bis zur M
ündung in den Rhein
merklich abbaut (G
üteklasse lll bzw. überw
iegendll-lll (G
renzbereich nach lll)-f rüher G
üteklasse lV und
ilr-rv).
ln den letzten Jahren haben die Abw
assermaß
nah-m
en der Kom
munen sow
ie der chemischen lndustrie
die Belastung im
unteren Main beträchtlich verm
in-dert. lnsbesondere der A
usbau der zwei G
roßkläran-
lagen in Niederrad (A
uslegung: 1,3 Mio E
*EG
) undS
indlingen der Stadt F
rankfurt am M
ain sowie die
Fertigstellung des B
iohochreaktors der Hoechst A
G(H
auptwerk) und die lnbetriebnahm
e der neuen Bio-
hochreaktoren für weitere W
erke in Griesheim
undO
ffenbach haben im Jahre 1984 zu einer entscheiden-
den Verm
inderung der Abw
asSerlast im
Unterm
ainbeigetragen. H
ierdurch verbesserte sich der Gütezu-
stand des unteren Mains z. B
. im S
tadtbereich Frank-
furt auf die Güteklasse ll-lll bzw
. oberhalb der Kläran-
lage Niederrad auf kurzem
Gew
ässerabschnitt zeit-w
eise sogar in ll. lm Jahre 1983 gehörte der F
luß in
diesem B
ereich zumeist in die G
Üteklasse lll-lV
bzw.
lll (vorher lV bzw
. lll-lv).
Von den bayerischen N
ebenflüssen des Mains konnte
sich insbesondere die Fränkische S
aale verbessern.Ü
ber weite S
trecken hat sich dort die Güteklasse ll
stabilisiert. Der F
achmann erkennt, daß
sich der füreinen M
ittelgebirgsfluß typische A
rtenreichtum er-
freulicherweise
wiederum
einstellt.
Am
Oberlauf des R
oten Mains sind V
erschlechterun-gen eingetragen. D
ie Vollendung der A
bwasseran-
schlüsse der betreffenden Orte an die K
läranlageB
ayreuth wird zu einer V
erbesserung führen.
Auch an den Z
uflüssen Rednilz, P
egnitz und Regnitz
traten einige Veränderungen auf, zum
eist auch hierV
erbesserungen du rch abw
assertechnische Maß
nah-m
en.
Auf baden-w
ürttembergischen G
ebiet gehört die Tau'
ber seit zehn Jahren durchweg der G
üteklasse ll an.
Die größ
eren hessischen Zuflüsse des M
ains weisen
nur noch wenige B
elastungsschwerpunkte auf. W
e-sentlich verbessert haben sich die G
üteverhältnisse inder M
ümling und ihren N
ebengewässern.
Dies w
urdeinsbesondere durch die T
eichkläranlage M
ossautalsow
ie durch Anschlüsse an die G
ruppenklärwerke der
Abw
asserverbände,, Mittlere M
üml
i ng " (M ichelstadt),
,,Bad K
önig" und ,,Untere M
Üm
ling-Unterzenl" (B
reu-berg) erreicht.
ln der Gersprenz trugen die R
einhaltemaß
nahmen
derA
bwasserverbände,,O
bere G
ersprenz",,,Vorderer
Odenw
ald" (Rheinheim
) sowie der A
usbau der Klär-
anlage Babenhausen (1. S
tufe - Juli 1986) zur Entla-
stung bei.
Der A
bwasserschw
erpunkt in der mitlleren G
ersprenz
- im B
ereich der Stadt D
ieburg und der Gem
eindeG
roß-Z
imm
ern - wurde 1989 durch die lnbetriebnah-
me zw
eier neuer Klärw
erke saniert. Hierdurch ver-
besserte sich die Gersprenz im
Mittellauf von der
Güteklasse lV
auf ll-lll bzw. G
üteklasse ll oberhalb derS
tadt Babenhausen.
Auch nach der E
rweiterung der
dortigen Kläranlage (1. A
usbaustufe) gehört die un'tere G
ersprenz bis zur Mündung in den M
ain überwie-
gend der Güteklasse ll-lll m
it Tendenz nach ll an.
ln der Rodau hat sich die G
ewässergüte gebessert.
Dort sind aber w
eitergehende Maß
nahmen notw
endigbzw
. bereits im B
au, um das allgem
ein angestrebteG
üteziel - die Güteklasse ll - zu erreichen.
ln der oberen und mittleren K
inzig sind durch diedurchgeführten A
bwasserreinigungsm
aßnahm
en in
Sinntal-S
terbfritz, Steinau, B
ad Soden-S
almÜ
nster,W
ächtersbach, Wirtheim
, Biebergem
ünd, G
elnhausenund F
reigericht sowie des A
bwasserverbandes ,,O
be-rer F
allbach" die Schm
utzlasten erheblich zurückge-gangen. D
ennoch gehört die Kinzig auf den m
eistenG
ewässerabschnitten
in die Güteklasse ll-lll, auf
einigen schneller fließenden S
trecken überwiegt die
Güteklasse ll.
Zusätzliche R
einhaltemaß
nahmen
haben einen weite-
18
ren Anstieg der W
asserquatität in der N
idda und ihren
Zuläufen bew
irkt. ln der oberen Niddá führten die
Reinhaltem
aßnahm
en des A
bwasserverbandes
,,schotten-Nidda" zu einem
mäß
ig belasteten Zustand
ães Gew
ässers (Güteklasse ll). ln ihrem
Mittel- und
Unterlauf haben neben der E
rweiterung der K
läranla-ge B
ad Vilbel vor allem
die Ausbaum
aßnahm
en der
Áb*"t""tu"rbände,,R
eichelsheim"
in Florstadt und
,,Unteres N
iddatal" in Karben zur E
ntlastung derN
idda und einiger Nebengew
ässer beigetragen'
Die w
esentlichsten Fortschritte in der G
ewässerrein-
haltung der größeren N
idda-Zuläufe
sind vor allem in
der m¡ttleren und unteren H
orlofl (Raum
Hungen bis
nannten Fließ
gewässer zum
eist auf die GÜ
teklasse
ll-lll (früher lV bis lll).
Auch in den kleineren, zum
Teil noch im
mer stark
belasteten Taunusbächen sind erhebliche Ä
nderun-gen des G
ütezustandes eingetreten: So verbesserte
ãich bereits ',l985 die Gew
ässergÜte im
Erlenbach
durch die lnbetriebnahme der erw
eiterten Kläranlage
,,Oberes E
rlenbachtal" von der GÜ
teklasse lV auf ll-lll'
Die Q
uellbereiche der meisten T
aunusbäche sinddurch ,,saure D
eposition" über den atmosphärischen
Stoffeintrag, d. h. durch,,G
ewässerversauerung",
ge-
prägt.
2.4. Nahe und N
ebengewässer
Eine V
erbesserung der G
ewässergüte
ist im Q
uellbe-reich der N
ahe durch die lnbetriebnahme von 2
Teichkläranlagen festzustellen (G
üteklasse lll)' Diese
Sanierung ist vor allem
in bezug auf Am
monium
nochnicht ausreichend.
Die N
ahe gelangt kritisch belastet (Güteklasse ll-lll)
vom S
aarland nach Rheinland-P
talz. Hier geht sie
bald in die Güteklasse ll Ü
ber. Während sich unterhalb
von ldar-Oberstein die G
üteklasse von ll-lll (kritischbelastet) auf ll (m
äßig belastet) verbessert hat' bleibt
der Mündungsbereich kritisch belastet (ll-lll)'
Von den N
ebenläufen befindet sich der Sim
merbach
überwiegend in G
üteklasse ll und l-ll; nur unterhalbS
imm
erÀ iiegt eine starke V
erschmutzung (lll) und
kritische Belastung (ll-lll) vor. H
ier sind durch dieE
rweiterung der K
läranlage Sim
mern in Z
ukunft Ver-
besserungen im G
ütezustand zu erwarten'
Der G
lan ist bis auf eine unbelastete (Güteklasse l) und
eine kritisch belastete (ll-lll) Strecke im
Oberlauf
sonst durchgehend m
äßig belastet (ll), w
ährend in der
Lauter kritische Belastung vorherrscht'
Auch die A
lsenz ist weitgehend kritisch belastet, ein
kurzer Abschnitt sogar stark verschm
utzt' Nur im
Mündungsbereich
und Oberlauf sind S
trecken mit
mäß
iger und geringer Belastung vorhanden'
2.5. Lahn und Nebengew
ässer
lm O
berlauf der Lahn wechseln F
ließbereiche
vongeringer bis m
äßiger bzw
. teilweise kritischer B
ela-
ðtung- (Güteklasse l-ll, ll bzw
. ll-lll). lnsbesonderedurch die R
einhaltemaß
nahmen des hessisch-nord-
rhein-westfälischen A
bwasserverbandes,,P
erf-Ge-
biet-Laasphe" sowie durch die E
rweiterung der K
lär-anlage B
iedenkopf verbesserte sich der Gütezustand
in der oberen Lahn. Weitere S
anierungsmaß
nahmen
bei wesentlichen A
bwasserschw
erpunkten konnten
die Wasserqualität dieses F
lusses auf den meisten
Strecken verbessern. lm
Bereich der m
ittleren Lahnbrachte die lnbetriebnahm
e der neuen Kläranlage der
Stadt W
eilburg eine we¡tere E
ntlastung. Dennoch
gehört die Lahn unterhalb bestehender g¡oßer kom
-
munaler K
lärwerke aul kurzer F
ließstrecke in die
Güteklasse
I l-l I I (kritisch belastet). U
nterhalb Limburg
bis zur-Mündung befindet sich der F
luß im
Grenzbe-
reich zwischen G
üteklasse ll-lll und ll.
ln den Nebengew
ässern der Lahn hat sich der G
ütezu-
stand besonders in den oberen und mittleren D
illdurch die lnbetriebnahm
e von weiteren G
ruppenklär-anlagen sow
ie die geänderten Abw
asserverhältnisseeiner Leim
fabrik erheblich verbessert (von der GÜ
te-
klasse lV bzw
. lll-lV auf ll-lll). A
uch im U
lmbach' der
oberen Weil sow
ie im E
ms'und W
örsbach sind durchdie bisher durchgeführten R
einhaltemaß
nahmen be-
reits vor 1985 wesentliche B
esserungen eingetreten'
Der obere E
lbbach, ein rechtsseitiger Lahnzuflußunterhalb Lim
burg, wurde durch die lnbetriebnahm
eeiner neuen K
läranlage unterhalb Westerburg spÜ
r-
bar entlastet (Güteklasse ll-lll, früher lll), w
ährend deruntere E
lbbach durch den Anschluß
der anliegendenS
tädte und Gem
einden an das Gruppenklärw
erk desA
bwasserverbandes,,Lim
burg" saniert wurde. H
ier-durch verbesserte sich der U
nterlauf von der Güte-
klasse ll-lll auf ll (mäß
ig belastet).
Die A
ar, ein linksseitiger Lahnzulauf im B
ereich Diez'
wurde im
Oberlauf durch die verbesserte R
einigungs-leistung der K
läranlage Taunusstein entlastet; den-
nocn génort Oer V
orf luter bis zur Kurstadt B
ad Schw
al-
bach überwiegend in die G
üteklasse ll-lll (kritischbelabte$. N
ach der Stillegung der alten K
läranlageB
ad Schw
albach und der lnbetriebnahme eines neu-
en, weiter unterhalb gelegenen G
ruppenklärwerkes
verbesserte sich d'er Mittellauf der A
ar auf die Güte-
klasse ll-lll bzw. ll (früher lV
bis lll)'
Eine w
eitere Entlastung bringt zukünftig die in der
Erw
eiterung befindliche Kläranlage eines G
ewerbe-
betriebes (Tierkörpervervvertung),
nachdem m
Ün-
dungswärts bereits die neue K
läranlage Aarbergen
die Belastungen in der A
ar seit längerem erheblich
verminderte, so daß
die untere Aar überw
iegend in
die Güteklassen ll-lll und ll (A
usnahme: M
ündungsbe-
reich flll) einzustufen ist.
2.6'. Mosel und N
ebengewässer
Das Z
ustandsbild der M
osel hat sich gegenüber f rüher
nicht wesentlich verändert' B
eim G
renzÜbertritt von
Frankreich nach D
eutschland ist die Mosel unverän-19
dert in die Güteklasse ll-lll einzuordnen. A
uf dersaarländischen F
ließstrecke ändert sich der G
ütezu-stand nicht. A
uffällig sind die hohen Chlorophyllkon-
zentrationen bis über 100 mg/m
3. Unverändert
hoch istdie C
hloridbelastung.
Die M
osel und auch die Saar - als stauregulierte
Flüsse - können m
it der Methode der biologischen
Gew
ässergütebestimm
ung nicht ganz befriedigend
beschrieben werden. A
ufgrund der Biozönose befin-
det sich der rheinland-pfälzische Teil der M
osel an derG
renze zwischen m
äßiger und kritischer B
elastung.Je nach P
robestelle können Bereiche m
it der Güte-
klasse ll oder ll-lll nachgewiesen
werden. lnsgesam
tist die B
elastung der Mosel zurückgegangen.
Obw
ohlin einzelnen S
treckenabschnitten noch bedenklich
niedrige O,-M
inima aufgetreten sind (2.8. 1986 in
Enkirch bis 2,7 m
g/l), traten erfreulicherweise
in denletzten Jahren keine F
ischsterben mehr auf.
Die S
aar als wichtigster N
ebenfluß der M
osel istbereits an der deutsch-französischen G
renze in Saar-
gemünd kritisch belastet (G
üteklasse ll-lll). lhr Güte-
zustand wird w
esentlich von der im G
renzgebietm
ündenden Blies bestim
mt, die im
Unterlauf nur noch
mäß
ig belastet ist (Güteklasse ll).
Durch das E
inleiten ungeklärten Abw
assers aus demkom
munalen und industriellen B
ereich u.a. aus demfranzösischen lndustrierevier in dem
Einzugsgebiet
der Rossel nim
mt die B
elastung der Saar ständig zu
und erreicht unterhalb von Saarbrücken die G
üteklas-se lll-lV
.
Eine erkennbare V
erbesserung der Gew
ässergüte tritterst im
Bereich der M
ündung der Nied (G
üteklassell-lll) ein. A
b dort bis zur Landesgrenze nach Rhein-
land-Pfalz ist die S
aar in Güteklasse lll einzustufen.
Der rheinland-pfälzische
Teil der S
aar ist durchge-hend bis zur M
ündung kritisch belastet.
Kennzeichnend für die S
aar ab Saarbrücken sind sehr
hohe Am
monium
- und BS
B-B
elastungen, die nachdem
Ausbau zur G
roßschitfahrtsstraß
e im O
berwas-
ser der Stauhaltungen zu S
auerstoffkonzentrationenvon zeitw
eise < 1 m
g/l führt und zur Verm
eidung von
Fischsterben künstliche B
elüftung erforderlich macht.
Dabei liegt die B
elastung des Sauerstoffhaushaltes
aus Stickstoffverbindungen im
Som
mer deutlich über
der Belastung aus K
ohlenstoffverb.indungen.
Die starke E
utrophierung der Saar w
ird an Chloro-
phyllgehalten bis 75 pg/l deutlich. Eine V
erbesserungder G
ewässergüte
der Saar ist zu erw
arten, nachdemin den Jahren 1989/1990 eine R
eihe von größeren
komm
unalen Kläranlagen in B
etrieb genomm
en wor-
den sind.
Die Z
uflüsse zur Mosel aus der E
ifel befinden sich fastdurchw
eg im Z
ustand mäß
iger oder geringer Bela-
stungen (Güteklasse ll und l-ll).
2.7. Sieg und N
ebengewässer
Der O
berlauf der Sieg ist unbelastet bis sehr gering
belastet. Oberhalb von N
etphen entspricht die Sieg
der Güteklasse ll, w
ird aber noch vor Zufluß
des
Netphebaches kritisch belastet. S
tark verschmutzt
wird die S
ieg unterhalb der Kläranlage
Weidenau. D
iestarke V
erschmutzung
(Güteklasse lll) ist bis zur
Landesgrenze nach Rheinland-P
falz vorherrschend.
lm rheinland-pfälzischen T
eil der Sieg verbessert sich
die Gew
ässergüteklasse weitgehend auf m
äßig bela-
stet (ll) bzw. kritisch belastet (ll-lll).
Nach W
iedereintritt in das Land Nordrhein-W
estfalenkann die S
ieg bis zur Mündung in den R
hein weiterhin
als insgesamt m
äßig belastet (G
üteklasse ll) einge-stuft w
erden, wobei allerdings einige F
lußabschnitte
noch eine kritische Belastung (G
üteklasse ll-lll) auf-w
etsen.
Der im
Oberlauf gering belastete S
iegzufluß F
erndorfist unterhalb der K
läranlage Kredenbach kritisch
belastet und liegt unterhalb der Kläranlagen K
reuztalund B
uschhütten im G
renzbereich zw
ischen den Güte-
klassen lll und ll-lll. Die G
ewässergüte der A
ggerw
eist im Laufe der letzten Jahre nur geringe V
erände-rungen auf. G
rößtenteils ist sie der G
üteklasse llzuzuordnen. lm
Raum
Gum
mersbach
sind allerdingseinige A
bschnitte weiterhin kritisch belastet bzw
.stark verschm
utzt. Verschlechtert auf G
üteklasse lllhat sich das G
ütebild der Agger im
Mündungsbereich
zur Sieg. F
ür diesen Zustand ist der A
blauf derüberlasteten K
läranlage Troisdorf I verantw
ortlich.D
iese Anlage w
ird 1992 stillgelegt werden. D
ie Abw
äs-ser w
erden dann in die erweiterte K
läranlage Trois-
dorf lll geleitet, so daß hier m
it einer Besserung der
Verhältnisse zu rechnen ist. D
ie Nister befindet sich
weitgehend in der G
üteklasse ll und l-ll.
2.8. Wupper
Die llllupper zeigt sich im
Ober- und M
ittellauf (bis zumE
inlauf der Kläranlage R
adevormw
ald) verbessert
und weist hier die G
üteklasse l-ll und ll auf. Der F
lußerreicht m
it mäß
iger Belastung das S
tadtgebiet vonW
uppertal. Die durch den A
bwasseranfall in diesem
Abschnitt
f rüher stark verschmutzte
Fließ
streckew
eist jetzt die Güteklasse ll-lll auf. E
ine Beeinträchti-
gung des Gew
ässerzustandes erfolgt aber nach wie
vor unterhalb der beiden Klärw
erke Buchenhofen
undR
utenbeck. Als F
olge innerbetrieblicher M
aßnahm
enbei der chem
ischen lndustrie besteht die bisher imG
ewässer nachw
eisbare Toxizität gegenüber K
lein-krebsen und lnsekten hier jedoch nicht m
ehr. ln derLebensgem
einschaft aus überw
iegend verschmut-
zungstoleranten O
rganismen treten zum
indest zeit-w
eise bereits empfindlichere A
rten wie F
lohkrebseund K
öcherfliegen auf. Die W
upper ist in diesemA
bschnitt der Güteklasse lll zuzuordnen.
2.9. Erft
Die E
rft befindet sich im O
berlauf auch weiterhin in
gutem Z
ustand. Bis oberhalb der O
rtslage Roitzheim
entspricht sie der Güteklasse ll. ln ihrem
weiteren
Verlauf bis zur M
ündung in den Rhein w
ird sie derG
üteklasse ll-lll zugeordnet. Für die G
ewässergüte
der Erft von B
edeutung ist der Einfluß
durch denB
raunkohlentagebau westlich von K
öln. lm A
bschnittvon D
irmerzheim
bis Frim
mersdorf w
erden dem G
e-
20
wässer erhebliche M
engen an abgepumpten G
rund-w
ässern zugeführt. Das ganzjährige E
inleiten dieserbis zu 35"G
warm
en Süm
pfungswässer
führt zu einerdeutl ichen T
emperatu rerhöhung des E
rftwassers. D
ieE
rfl ist in ihrem M
lttel- und Oberlauf ein therm
ischbelastetes F
l ießgew
ässer.
Die S
wist befindet sich im
Mitlel- und U
nterlaulnunm
ehr durchgehend in Güteklasse ll-lll.
2.10. Ruhr und N
ebengewässer
Die R
uhr kann im O
berlauf bis in den Bereich unter-
halb der Henneeinm
ündung überwiegend als m
äßig
belastet (Güteklasse ll) eingestuft w
erden. Unterbro-
chen wird dieser A
bschnitt von einem kritisch belaste-
ten Abschnitt unterhalb der K
läranlage Bigge-O
ls-berg.
Noch vor Z
ufluß der K
elbke verschlechtert sich dieR
uhr auf Güteklasse ll-lll und m
uß ab W
ildshausenunterhalb der E
inleitung von Zellstoffabw
ässern als
stark verschmutzt (G
üteklasse lll) gelten. Nach einer
Erholungsstrecke (ab Z
ulluß der M
öhne wieder G
üte-klasse ll) befindet sich die R
uhr von der Einm
ündungder H
önne an fast im gesam
ten Mlttel- und U
nterlaulbis zur M
ündung in den Rhein in einem
kritischenB
elastungszustand (Güteklasse ll-lll),
Von den R
uhrzuläufen sind die Henne und tiberw
ie-gend auch die M
öhne mäß
ig, Röhr und S
orpe dagegengröß
tenteils kritisch belastet. Die im
Oberlauf sehr
stark verschmutzte H
önne weist nach kurzer E
rho-lungsstrecke unterhalb der K
läranlage Neuenrade
eine übermäß
ige V
erschmutzung
auf (Güteklasse
lV).
Nach einer kritischen B
elastung im M
ittellauf mündet
das Gew
ässer mit G
üteklasse lll in die Ruhr. ln der
Lenne überwiegen kritisch belastete A
bschnitte mit
Güteklasse ll-lll. Z
onen starker Verschm
utzung sindauch unterhalb S
chmallenberg und M
eggen feststell-bar. V
erbessert auf Güteklasse ll-lll ist der A
bschnittunterhalb A
ltena. ln der überwiegend
kritisch belaste-ten V
olme ist eine sehr starke V
erschmutzung unter-
halb der sanierungsbedürftigen K
läranlage Meinerz-
hagen gegeben.
Belastungen stellen ebenfalls die erheblich ver-
schmutzten Z
uflüsse Elspe (G
üteklasse lV) und Lösen-
bach (Güteklasse ll-lV
) dar. Die E
nnepe entsprichtunterhalb der T
alsperre überwiegend G
üteklasse ll.U
nterhalb der Kläranlage G
evelsberg und Gevels-
berg-Vogelsang w
ird das Gew
ässer stark verschmutzt
und ist hier in die Güteklasse ll einzustufen.
2.11. Lippe und Nebengew
ässerD
er Oberlauf der Lippe entspricht w
eiterhin überwie-
gend der Güteklasse ll. A
llerdings ist hier durchge-hend eine leichte T
endenz zur Verschlechterung
fest-zustellen. Ö
rtlich sind Abschnitte m
it kritischer Bela-
stung vorhanden. Zw
ischen Ham
m und H
altern wech-
seln Fließ
strecken mit kritischer B
elastung und star-ker V
erschmutzung. S
anierungsmaß
nahmen
sind hiergeplant. V
on Haltern bis zur M
ündung in den Rhein
entspricht die Lippe durchgehend der Güteklasse
ll-lll. Dam
it liegt unterhalb der Stevereinm
ündungeine V
erbesserung um eine G
ütestufe vor.
Von den Z
uläufen zur Lippe befindet sich die Alm
e imO
berlauf in Güteklasse l-ll, im
weiteren V
erlauf inG
üteklasse ll. Die S
lrothe weist ebenfalls G
üteklasse llauf. D
ie Stever enthält längere F
ließstrecken m
itG
üteklassen ll-lll. lm O
berlauf hat sie sich durchS
anierungsmaß
nahmen von G
üteklasse lll.auf Güte-
klasse ll verbessert.
2.12. Kleinere N
ebengewässer des
Rheins
Die deutschen N
ebengewässer
des Rheins im
Boden-
seegebiet und im S
chwarzw
ald haben w
eitere Verbes-
serungen erfahren, so daß nur noch sehr kurze
kritisch belastete oder stark verschmutzte S
treckenverblieben sind. D
ie Mehrzahl hingegen kann als
gering oder mäß
ig belastet eingestuft werden. D
ieB
elastung der rechtsrheinischen Zuflüsse zw
ischenK
arlsruhe und Mannheim
ist in ihrem V
erlauf in derO
berrheinebene, wo sie nur langsam
fließen, w
eiter-hin erhöht. S
oweit sonst noch hohe B
elastungenbestehen, w
erden sie meist durch schw
ache Wasser-
führung und noch nicht ausreichende Regenw
asser-behandlung hervorgerufen.
Die oberhalb der M
ainmündung rechtsseitig in den
Rhein
f ließenden N
ebengewässer w
ie Weschnitz, W
in-kelbach, M
odau und Schw
arzbach weisen aufgrund
der bisher durchgeführten Reinhaltem
aßnahm
en teil-
weise einen verbesserten G
ütezustand auf. D
ies giltbesonders für den U
nterlauf der Weschnilz. B
edingtdurch die A
bwasserbehandlungsm
aßnahm
en mehre-
rer Kom
munen sow
ie eines Chem
iebetriebes in Wein-
heim ging die V
erschmutzung
zurück (Güteklasse lll
und ll-lll; früher ausschließlich lV
). lm U
nterlauf derM
odau sowie im
noch imm
er stark belastetenS
chwarzbach
ist ein weiterer A
nstieg der Wasserqua-
lität zu verzeichnen. Mit einer spürbaren V
erbesse-rung im
Zustandsbild beider V
orfluter ist erst nachF
ertigstellung der Klärânlagenausbaum
aßnahm
en inD
armstadt-E
berstadt bzw. der verbesserten A
bwas-
serreinigung bei einem C
hemiebetrieb in D
armstadt
sowie w
eitergehenden Maß
nahmen der A
bwasserrei-
nigung im gesam
ten Einzugsgebiet zu rechnen. A
uf-grund der geringen natürlichen W
asserführung in den
kleinen Rheinzuläufen und des oft geringen G
efällesm
it z.T. stagnierendem
Abfluß
werden bei fast allen
komm
unalen Kläranlagen w
eitergehende Anforde-
rungen an die Abw
assereinleitungen gestellt. Detail-
liertere Untersuchungen
für solche Maß
nahmen w
er-den im
Rahm
en von Bew
irtschaftungsplänen durchge-
führt.
Bei den linksrheinischen kleineren N
ebengewässern
des Rheins in
Rheinland-'P
falz konnten in der
Rheinpfalz und in R
heinhessen einige Verbesserun-
gen erzielt werden.
Sauer und Lauler gehören w
eitgehend der Güteklasse
ll an, im O
berlauf treten auch die Güteklassen l-ll und
I
auf. An der Q
ueich sind im O
ber- und Mittellauf
Verbesserungen sichtbar, der M
ündungsbereich ist
noch imm
er stark verschmutzt (lll) bzw
. sehr stark21
verschmutzt (lll-lv). D
er Speyerbach ist zw
ar teilwei-
se noch stark verschmutzt (lll), verbesserte sich aber
im M
ündungsbereich auf die Güteklasse ll-lll und lll.
Der E
isbach wird im
Unterlauf durch die A
bwässer
einer Zuckerfabrik belastet und ist daher dort Ü
ber-w
iegend der Güteklasse ll zuzuordnen.
Der O
berlaul der Selz w
urde durch die lnbetriebnah-m
e einer Kläranlage sow
eit saniert, daß jetzt m
äßige
Belastung vorherrscht. A
uch im M
ittellauf sind Ver-
besserungen bis zur Güteklasse ll-lll festzustellen.
Der M
ündungsbereich verbesserte sich durch A
bwas-
serbehandlung bzw. -fernhaltung auf die G
üteklasselll; B
elastungsschwerpunkt bleibt aber der B
ereichunterhalb von A
lzey (Güteklasse lll-lV
).
Trotz groß
er Anstrengungen der W
asserwirtschaft
weisen die kleineren N
ebengewässer des R
heins inR
heinhessen-Pfalz den ungünstigsten Z
ustand inR
heinland-Pfalz
aul. Bedingt durch die D
iskrepanzzw
ischen Abw
assermenge (dichte B
esiedlung, lndu-strie und W
einbau) und Niederschlagshöhe (rd.
500 mm
/a) iɡt die S
anierung der Gew
ässer in diesemG
ebiet besonders schwierig.
Die N
ette zeigt oberhalb Mayen die G
üteklasse l, l-llund llauf; unterhalb M
ayen gehtsie in Güteklasse ll-lll
über und ist dann nach wenigen K
ilometern bis zur
Mündung in den R
hein mäß
ig belastet.
Die A
hr befindet sich weitgehend im
gering belastetenZ
ustand, unterhalb von Bad-N
euenahr ist sie mäß
igbelastet und im
Mündungsbereich kritisch belastet.
Die rechtsrheinisch verlaufende
Wied m
it dem N
eben-gew
ässer Holzbach w
eist überwiegend m
äßige B
ela-stungen aul, z.T
. auch schon die Güteklasse l-ll.
Durch zusätzliche B
elastungen aus N
ebengewässern
(Speller A
a) und dem S
tadtgebiet Lingen erfolgt einekurzzeitige V
erschlechterung in Güteklasse ll-lll, dar-
auf folgt wieder G
üteklasse ll. Mit E
inmündung der
Hase, die im
Raum
Osnabrück stark verschm
utzt wird
und die danach ein landwirtschaftlich intensiv genutz-
tes Einzugsgebiet entw
ässert und deshalb überwie-
gend in Güteklasse ll-lll eingestuft w
erden muß
,gelangt auch die E
ms in G
üteklasse ll-lll. Erst kurz vor
Einm
ündung der ebenfalls kritisch belasteten Ledaerreicht die E
ms w
ieder Güteklasse ll. D
er anschlie-ß
ende Em
sabschnitt bis zur Mündung in den D
ollarl isttide-beeinfluß
t und aufgrund der damit verbundenen
hydrologischen und biologischen Effekte in G
üteklas-se ll-lll einzustufen.
4. W
esergebiet4.1. W
eser und Nebengew
ässer
Die W
eser besteht aus drei hydraulisch sehr unter-schiedlichen T
eilstrecken, die auf die Gew
ässergütem
aßgeblichen
Einfluß
haben; der f reif ließenden O
ber'w
eser, der gestauten Mittelw
eser und der tideabhän-gigen U
nterweser.
ln der Oberw
eser m
uß die S
trecke bis zur Einm
ündungder S
chwülm
e in Güteklasse lll eingestuft w
erden. Die
Selbstreinigungsleistung
ist in diesem B
ereich durchdie hohen S
alzkonzentrationen des W
errawassers
und Abw
assereinleitungen im
Raum
Hann. M
ündenbeeinträchtigt. D
ie hohen Salzfrachten stam
men über-
wiegend aus den T
hüringer-Kali-W
erken.
Das Z
usamm
entreffen des stark salzhaltigen W
assersder W
erra mit dem
der Fulda
f ührt zu einem speziellen
Belastungsproblem
in der oberen Weser. B
eide Flüs-
se führen im S
omm
er erhebliche Mengen an P
hyto-plankton und organism
ischer Drift m
it sich; einerseitsvon an S
alzwasser angepaß
ten Form
en (Werra) und
andererseits von Süß
wasserarten
(Fulda). D
ie Verm
i-schung der W
assermassen führt zu einem
raschenA
bsterben der Süß
wasser- und teilw
eise auch derS
alzwasserarten
du rch die plötzl ichen Salzkonzentra-
tionsänderungen, denen sie im M
ischwasser ausge-
setzt sind. Beim
bakteriellen Abbau dieses abgestor-
benen biologischen Materials können sich im
Fluß
erhebl iche Sauerstoffzehrungen ergeben.
Die G
ütesituation verbessert sich zwischen dem
Raum
Karlshafen bis zum
Mindener R
aum auf G
üte-klasse ll-lll.
lm R
aum H
öxter/Holzm
inden sind T
endenzen zurG
üteklasse lll vorhanden. Die M
ittelweser im
Raum
Minden m
ußte dagegen ab W
erreeinmündung in die
Güteklasse ll eingestuft w
erden. Besondere B
ela-stungsschw
erpunkte ließen sich bei B
ad Oeynhausen
unterhalb des Zuf lusses der stark verschm
utztenW
erre sowie unterhalb von M
inden und im B
ereich derS
taustufen Petershagen und S
chlüsselberg nachwei-
sen. Einleitungen aus dem
komm
unalen Bereich und
der chemischen lndustrie belasten die G
êwässergüte
der Weser im
Raum
Minden erheblich.
Als F
olge der starken Verschm
utzung der W
eser ist es
3. E
msgebiet
3.'1. Em
s und Nebengew
ässer
Die E
ms w
eist in ihrem nordrhein-w
estfälischen A
b-schnitt w
eiterhin überwiegend die G
üteklasse ll-lllauf
.
ln ihrem O
berlauf muß
sie aber im B
ereich Rheda-
Wiedenbrück-H
arsewinkel in G
üteklasse ll eingestuftw
erden. Hier ist streckenw
eise gegenÜber 1985 eine
Verschlechterung um
eine Gütestufe eingetreten.
Von den Z
uflüssen zur Em
s entspricht die Dalke im
Oberlauf der G
üteklasse lll-lV, im
Unterlauf der G
üte-. klasse lll. D
ie Hessel w
eist im O
berlauf überwiegend
Güteklasse ll-lll, vor M
ündung in die Em
s Güteklasse
ll, auf. Ein B
elastungsschwerpunkt liegt unterhalb der
Einm
ündung des stark verschmutzten
Aabaches' H
ierentspricht die H
essel der Güteklasse lll. D
ie Bever ist
in ihrem U
nterlauf mäß
ig bis kritisch belastet. Die
Werse zeigt deutliche V
erbesserungen gegenüber
1985 und ist überwiegend in die G
üteklasse ll-llleinzustufen. D
er Oberlauf enthält aber noch stark
verschmutzte A
bschnitte. Die M
ünstersche Aa w
eistneben kritisch belasteten B
ereichen imm
er noch starkverschm
utzte Abschnitte im
Unterlauf auf.
Aufgrund natürlicher A
bbauprozesse erreicht die E
ms
auf niedersächsischem G
ebiet die Güteklasse ll.
22
in diesem B
ereich in den vergangenen Jahren wieder-
holt zu Fischsterben gekom
men. U
.a. trat im R
aumH
ameln-M
inden im
Juli '1989 ein massives A
alsterbenauf, das durch das B
akterium V
ibrio anguillarum, den
Erreger der S
alzwasser-A
alrotseuche, verursacht
wurde. D
ieser Erreger w
ird durch hohe Salzgehalte
gefördert. lm B
ereich der Staustufe S
chlüsselburg istzudem
ein ständiges chronisches A
alsterben zu beob-
achten, als dessen Verursacher der E
rreger derS
üßw
asser-Aalrotseuche A
aeromonas hydrophila
nachgewiesen w
urde.
lm O
ktober 1989 wurde der B
au der Sauerstotfanrei-
cherungsanlage für die W
eser im B
ereich der Staustu-
fe Petershagen abgeschlossen, so daß
Hoffnung be-
steht, den während som
merlicher T
rockenzeiten indiesem
Bereich auftretenden S
auerstotfmangelsi-
tuationen entgegenwirken zu können. D
er Einsatz
dieser Anlage ist jedoch nur für den N
otfall geplantund solle keinesw
egs eine Alternative zu der (auch in
Zukunft) geplanten erheblichen V
erringerung der Ab-
wasserlast der W
eser darstellen.
ln der gestauten Mittelw
eser komm
t es darüber hin-aus in den S
omm
ermonaten durch S
ekundärbela-stung - das in der O
berweser entstandene P
hyto-plankton sinkt zu B
oden und wird abgebaut -
zuanhaltenden
Sauerstoff m
angelsituationen, so daß die
Weser bis über N
ienburg hinaus (Stau D
rakenburg) in
die Güteklasse lll eingestuft w
erden muß
.
Unterhalb der A
llermündung tritt dann in der M
ittelwe-
ser durch die Verm
ischung des Weserw
assers mit
dem besseren W
asser der Aller eine S
tabilisierungzum
kritisch belasteten Zustand (ll-lll) bis B
remen ein.
Trotz der F
ortschritte bei Planung und B
au von Abw
as-serreinigungsanlagen
an den noch bestehenden Be-
lastungsschwerpunkten der W
eser ist eine weitere
grundlegende Verbesserung der G
ewässergüte der
gesamten W
eser erst dann zu erwarten, w
enn dieüberm
äßig hohe B
elastung durch Salzw
assereinlei-tung aus der K
aliindustrie Thüringens
in die Werra und
Ulster reduziert w
ird.
Auß
erdem deuten die tem
porären Ausw
irkungen derE
utrophierung insbesondere in den Stauhaltungen
darauf hin, daß die N
ährstoftfrachten der W
eser durchw
eitergehende Anforderungen an die A
bwasserein-
leitungen reduziert werden m
üssen.
Die A
rbeitsgemeinschaft der Länder zur R
einhaltungder W
eser, der die Länder Nordrhein-W
estfalen, N
ie-dersachsen, B
remen und H
essen angehören, hat imJuni 1989 im
,,Aktionsprogram
m W
eser" Ziele und
Maß
nahmen zur V
erbesserung der Situation der W
e-ser-festgelegt.
Diese sind:
- R
éduzierung der Belastung der W
eser durch ge-fährliche S
toffe,
- V
erringerung der Nährstoff belastung
- R
eduzierung der Chloridbelastung
- Verbesserung der S
törfallvorsorge einschließlich
Warn- und A
larmdienst
und
- V
erbesserung der ökologischen V
erhältnisse in undan der W
eser.
Sie sollen in einem
Stufenprogram
m bis zu den
Jahren 1990, 1995 und 2000 durchgeführt werden.
ln der tideabhängigen Unterw
eser ist durch die Fer-
tigstellung und lnbetriebnahme der vollbiologischen
Abw
asserbehandlung in Brem
en eine deutliche Entla-
stung der Gütesituation festzustellen. D
ie gesamte
Unterw
eser kann bis zum E
rreichen der Brackw
asser-grenze im
Raum
Brake in G
üteklasse ll-lll eingeord-net w
erden.
4.2. Fulda und N
ebengewässer
Die F
ulda und ihre größeren Z
uflüsse weisen nach der
lnbetriebnahme zahlreicher G
ruppenklärwerke,
ins-besondere in den R
äumen F
ulda, Hersfeld, H
ünfeld,M
arbach-Haunetal sow
ie der Städte S
chlitz, Lauter-bach, R
otenburg, Malsfeld, M
elsungen und Kassel
überwiegend die G
üteklasse ll auf. Lediglich im B
e-reich der S
tadt Fulda sow
ie auch unterhalb Kassel
(Negativw
irkung der Stauhaltung) ist noch eine kriti-
sche Belastung feststellbar (G
üteklasse ll-lll)'
Die E
der, größter Z
ulluß der F
ulda, weist in ihrem
nordrhein-westfälischen O
berlauf gegenüber 1985
weitere G
üteverbesserungen auf; sie entspricht hiernunm
ehr der Güteklasse ll, streckenw
eise auch derG
üteklasse l-ll. Der A
bschnitt unterhalb Erndtebrück
hat sich gegenüber 1985 nach Erw
eiterung der dorti-gen K
läranlage von Güteklasse lll-lV
auf ll verbessert.
lm hessischen B
ereich der Eder führten die bisher
durchgeführten Reinhaltem
aßnahm
en zu einem
wei-
teren Anstieg der W
asserqualität. Der F
luß gehört
überwiegend in die G
üTeklasse ll; ober- und unterhalb
der Edertalsperre
gehören die Gew
ässerabschnittesogar zeitw
eise in die Güteklasse l-ll.
Die zusätzliche chem
ische Fällungsreinigung in den
größeren hessischen K
läranlagen im E
inzugsgebietder E
dertalsperre bewirken eine drastische R
eduzie-rung der N
ährstofffrachten in den Stausee. D
er Phos-
phoreintrag in die Talsperre ist heute gegenüber
demT
rockenjahr 1976 mehr als halbiert. H
ierdurch gingendie E
utrophierungserscheinungen stark zurÜck.
Die untere E
der verschlechterte sich nach der Ein-
mündung der überw
iegend kritisch belastetenS
chwalm
; der Fluß
verbleibt iedoch im G
renzbereichzw
ischen Güteklasse ll-lll und ll.
Bei den übrigen größ
eren Nebengew
ässern der F
ulahat sich der G
ütezustand u. a. in der Lüder, S
chlltz mit
Lauler sowie H
aune durch die durchgeführten Abw
as-serreinigungsm
aßnahm
en auf die Güteklasse ll ver-
bessert.
Die noch bestehenden
Abw
asserprobleme im
Fulda-
gebiet beschränken sich vor allem auf die m
ittlereS
chwalm
. Die erferderlichen
Ausbaum
aßnahm
en imB
ereich der Stadl A
lsfeld sind bereits im G
ange bzw.
stehen vor dem A
bschluß.
4.3. Werra und N
ebengewässer
Die W
erra weist im
Bereich der Q
uellregion bis zurersten thüringischen A
bwassereinleitung
(Sachsen-
brunn) deutliche Anzeichen der V
ersauerung mit ent-
23
sprechend verarmter B
iozönose auf. Auf der w
eiterenthüringischen F
ließstrecke
ist die Werra unterhalb der
Städte E
isfeld, Hildburghausen, M
einingen und Bad
Salzungen durch die fehlenden bzw
. Überlasteten
Kläranlagen stark verschm
utzt (Güteklasse lll). D
erF
luß kann sich jedoch durch S
elbstreinigung und denZ
ulluï geringer belasteter Nebengew
ässer in einigen
Abschnitten bis zur G
üteklasse ll-lll erholen. - lm
hessischen Bereich hat sich die organische S
chmutz-
fracht der Werra seit 1984 durch die E
rweiterung
(biologische Stufe) der K
läranlage der Stadt E
schwe-
ge erheblich vermindert. D
ennoch ist der Fluß
derzeitkritisch belastet (G
üteklasse ll-lll). An der G
renze zuT
hüringen und auch zeitw
eise an der hessisch-nieder-sächsischen G
renze im B
ereich der Staustufe Letzter
Heller (S
ekundärbelastung durch Eutrophierungen)
ist die Werra stark belastet (G
üteklasse lll).
Wesentlich bedeutsam
er für den Zustand der W
erra istjedoch ihre ungew
öhnlich hohe und abflußabhängig
sowie produktionsbedingt schw
ankende S
alzkonzen-tration durch die A
bwässer der K
aliindustrie, wodurch
sich der ökologische Status des G
ewässers vollstän-
dig verändert. Derzeit stam
men etw
a 907o der Salzbe-
lastungen aus den thüringischen Kaliw
erken'
Die hessische K
aliindustrie hat die wasserrechtlich
zugelassenen E
inleitungswerte bisher stets eingehal-
ten. Sie hat m
it Hilfe des neuen, auf elektrostatischer
Grundlage arbeitenden
Trockenauf bereitungsanlagen
(ES
TA
-Verfahren) die S
alzwasserm
engen zu reduzie-ren verm
ocht. Hierdurch konnte die lnanspruchnahm
eder V
ersenkräume im
Plattendolom
it erheblich gerin-ger gehalten w
erden.
ln Expertengesprächen
zwischen V
ertretern von Bun-
des- und Landesbehörden sowie der K
ali-lndustriew
ird z.ZI. ein unternehm
erisches Gesam
tkonzept m
itdem
Ziel, die U
mw
eltbelastungen aus den K
ali-Betrie-
ben in Thüringen zu verringern, erarbeitet.
Ein von den Ländern T
hüringen und Hessen gem
ein-
sam betriebenes M
eßprogram
m ,,W
erra - U
lster"w
eist für 1990 eine mittlere jährliche S
alzbelastungvon 150 kg/s C
hlorid aus industriellen Em
issionen auf,diezuE
g%o aus den thüringischen K
aliwerken stam
mt.
Gegenüber dem
Basisjahr 1988 ist zw
ar eine Senkung
von 23o/o bei den Em
issionen der ThÜ
ringer Werke
eingetreten, doch sind die ökologisch wirksam
enK
onzentrationsschwankungen
nahezu unverändert.D
ie Chloridkonzentrationen
liegen je nach Einleite-
menge und W
asserführung bei Betriebsruhe
und
Hochw
asser an der Meß
stelle Gerstungen/W
erra zw
i-schen 280 m
g/l und 24000 mg/l C
hlorid. ln der langenabfluß
armen T
rockenperiode des Jahres 1976 w
urdensogar M
aximum
werte von I
90000mg/l erm
ittelt.
Von den N
ebenflüssen der Werra können die S
chleuseund U
lster als mäß
ig belastet (Güteklasse ll) einge-
stuft werden, w
obei die Ulster im
Bereich ihrer M
ün-dung in die W
erra ebenfalls sehr stark salzbelastet ist.D
er Belastungsschw
erpunkt in der mittleren U
lster -der einst teilw
eise sehr stark belastete Gew
ässerab-schnitt H
ilders-Tann - w
urde durch die durchgef ührtenR
einhaltungsmaß
nahmen seit längerem
saniert'
Hasel und S
chmalkalde w
erden durch Suhl und
Schm
alkalden stark verschmutzt (G
üteklasse lll)' er-reichen durch gutes S
elbstreinigungsvermögen
biszur M
ündung in die Werra ledoch die K
lasse ll-lll. Die
Fulda w
ird durch die Stadt K
altennordheim bis zur
Klasse lll verschm
utzt, erholt sich aber bis zur Mün-
dung in die Klasse ll - m
äßig belastet.
Stark verschm
utzt bis kritisch belastet ist auch dieH
örsel (Stadt E
isenach) und insbesondere ihr Neben-
fluß, die N
esse, bei der infolge völlig mangelhafter
Abw
asserreinigung der Stadt G
otha im S
pätsomm
erund H
erbst regelmäß
ig starke Sauerstoffdefizite auf-
traten, so daß die S
chwefelw
asserstoffemissionen
aus diesem G
ewässer auch zu lufthygienisch bedenk-
lichen Belastungen führen (G
üteklasse lV m
it ökologi-scher Z
erstörung).
An den B
elastungsschwerpunkten der größ
eren hes-sischen W
erra-Zuflüsse w
urden die erforderlichenR
einhaltemaß
nahmen w
eitgehend abgeschlossen.D
ies gilt insbesondere - neben der mittleren U
lster -für die W
ehre im R
aum W
alburg sowie die G
elster imR
aum G
roßalm
erode. D
iese vorgenannten Z
uläufesind jetzt w
ieder in die Güteklasse ll einzuordnen.
Dagegen w
ird die unlere Ulster durch A
bwasser, aber
vor allem durch die E
inleitung hoher Salzfrachten
aus
der thüringischen K
aliindustrie weiterhin sehr stark
belastet.
4.4. Diem
el und Nebengew
ässer
Die D
iemel befindet sich unterhalb des D
iemelsees
bis oberhalb Marsberg überw
iegend in Güteklasse ll'
Dieser A
bschnitt wies 1985 größ
tenteils die Güteklas-
se l-ll auf.'Unterhalb M
arsberg befindet sich nach wie
vor ein kurzer Abschnitt m
it Güteklasse lll. lm
weiteren
Verlauf ist die D
iemel bis zur hessischen Landesgren-
ze überwiegend als kritisch belastet (G
üteklasse ll-lll)ei nzùstufen.
Der hessische B
ereich der Diem
el sowie ihre größ
e-
ren Zuläufe w
ie Tw
iste, Warm
e und Esse sind aufgrund
der durchgeführten Reinhaltem
aßnahm
en - wie lnbe-
triebnahme m
ehrerer Gruppenklärw
erke bzw. deren
Erw
eiterung - überwiegend in die G
üteklasse ll einzu-
stufen; auf sehr kurzen Gew
ässerabschnitten, u'a'unterhalb größ
erer Klärw
erke sowie an der unteren
Tw
iste besteht Güteklasse ll-lll.
lm R
aum D
iemelstadt-W
rexen haben bereits 1985 die
innerbetrieblichen Abw
assermaß
nahmen der dorti-
gen drei Papierfabriken sow
ohl den Gütezustand der
Diem
el von lll nach ll-lll als auch den der unteren Orpe
von lll-lV nach lll bzw
. ll-lll verbessert.
Bei den K
läranlagen im E
inzugsgebiet der D
iemeltal-
sperre sind noch weitere V
erbesserungen in derR
einigungswirkung bei den vorhandenen
chemischen
Fällungsanlagen zur R
eduzierung der dem S
tauseezugeführten N
ährstofffrachten erforderlich, um
die!ährlich noch im
mer auftretenden
Eutrophierungen zu
beseitigen.
4.5. Nethe, E
mm
er und Werre
Die N
ethe entspricht weiterhin überw
iegend der G
üte-
klasse ll-lll, wobei insbesondere auf der F
ließstrecke
24
zwischen S
idessen und Am
elunxen deutliche Anzei-
chen für eine Verbesserung in R
ichtung Gew
ässergü-teklassen
ll vorhanden sind. Unterhalb der K
läranlageW
illebadessen verschlechtert sich die N
ethe auf Güte-
klasse lll. Nach F
ertigstellung des Ausbaus der K
lär-anlage ist jedoch auch hier m
it einer Verbesserung
der Gütesituation zu rechnen. D
ie Em
mer kann nach
wie vor auf der gesam
ten nordrhein-westfälischen
Fließ
strecke als kritisch belastet in die Güteklasse
ll-lll eingestuft werden; sie verbessert sich iedoch bis
zur Mündung in die W
eser auf Güteklasse ll.
Die W
erre weist im
Oberlauf zunächst die G
üteklasselll auf, entspricht aber im
weiteren V
erlauf bis Detm
oldder G
üteklasse ll-lll. Unterhalb D
etmold hat sie sich
gegenüber ',l985 um eine S
tufe auf Güteklasse lll-lV
und im w
eiteren Verlauf über w
eite Strecken auf die
Güteklasse lll verschlechtert. N
ach Ausbau der K
lär-anlage D
etmold, der1990 begonnen w
urde, ist hier mit
einer Verbesserung der G
ütesituation zu rechnen.N
ach einer Verbesserung der G
Üteklasse ll-lll ober-
halb des Zuflusses der B
ielefelder Aa verschlechtert
sich die Werre unterhalb der E
inmÜ
ndung dieses sehrstark verschm
utzten Gew
ässers wieder auf G
üteklas-se ll und verbleibt bis zur E
inmÜ
ndung in die Weser in
diesem G
ütezustand. Die B
ega entspricht überwie-
gend der Güteklasse ll-lll, enthält aber auch einige
kurze Abschnitte m
it Güteklasse lll.
Die E
lse ist bis Bünde in G
üteklasse ll-lll, ab BÜ
nde bisM
ündung in die Werre in G
üteklasse ll einzustufen.
Die G
roße A
ue weist im
Oberlauf die G
üteklasse lllauf, unterhalb des Z
uflusses der Wickriede bis zur
Weserm
ündung G
ütekldsse ll-lll. Ein besonderer B
e-lastungsschw
erpunkt befindet sich untet:halb der Ein-
mündung der F
löthe, die über die Ronceva erheblich
durch die Abw
ässer der Kläranlage Lübbecke und
durch Entlastungen aus dem
Mischnetz belastet w
ird.M
it der Sanierung der K
läranlage wurde '1990 begon-
nen. Die K
leine Aue ist größ
tenteils sehr stark b'isüberm
äßig stark verschm
utzt (Güteklasse lll-lV
bzw'
lV). B
esondere Belastungsschw
erpunkte I iegen unter-
halb der Abw
assereinleitungen der Städte E
spelkamp
und Rahden. M
it der Sanierung der K
läranlage Espel-
kamp w
urde begonnen; die Arbeiten w
erden 1991
beendet sein. Die S
anierung der Kläranlage R
ahdensoll 1994 abgeschlossen sein.
4.6. Aller und N
ebengewässer
Die A
ller entspringt in einem landw
irtschaftlich starkgenutzten G
ebiet und erhält mehrere E
inleitungen vonO
rtschaften,'die nur Kleinkläranlagen
ohne biologi-sche A
bwasserbehandlung besitzen. B
ereits im O
ber-lauf liegt die A
ller in der Güteklasse ll-lll, verschlech-
tert sich durch weitere kom
munale A
bwassereinlei-
tungen über die Güteklasse lll streckenw
eise bis zurG
üteklasse lll-lV, erreicht aber die niedersächsische
Landesgrenze wieder m
it der Güteklasse ll-lll, die bis
zur Mündung in die W
eser durchgehend gehalten
wird.
Der G
ütezustand der Aller hat sich gegenüber den
Vorjahren nicht verändert.
Die O
ker hat sich durch weitere V
erringerung der
Belastungen im
Oberlauf auf G
Üteklasse ll-lll verbes-
sert.
Oberhalb der R
adaumündung w
ird bis zur Stadt
Wolfenbüttel die G
üteklasse ll erreicht. Ab W
olfenbüÈtel bis zur E
inmündung in die A
ller ist die Oker der
Güteklasse ll-lll zuzuordnen.
Die E
cker, ein rechtsseitiger Zufluß
zur Oker, stellt ein
relativ wenig belastetes G
ewässer dar, das in die
Güteklasse l-ll gehört. D
ie ebenfalls rechtsseitig derO
ker zufließende llse ist im
Oberlauf nicht oder nur
gering belastet und entspricht der Güteklasse I bzw
'der G
üteklasse l-ll. Durch E
inleitungen ungenügendgeklärter häuslicher A
bwässer tritt eine V
erschlechte-rung über die G
üteklassen ll und ll-lll bis zur Güteklas-
se lll-lV unterhalb O
sterwieck ein. E
ine im B
au
befindliche Kläranlage w
ird hier zu Beschaffenheits-
verbesserungen führen. Bis zur G
renze nach Nieder-
sachsen stellt sich wieder die G
üteklasse lll ein. Die
Stim
mecke führt der llse W
asser der Güteklasse ll zu.
Die Leine ist im
Oberlauf durch kom
munales A
bwas-
ser von Heiligenstadt bis zur G
üteklasse lV ver-
schmutzt; erholt sich durch S
elbstreinigung auf kurzerF
ließstrecke auf G
üteklasse ll-lll.
Die G
ütesituation der Leine hat sich durch die V
erbes-serung der A
bwasserbehandlung im
Ballungsraum
Hannover w
eiter entspannt. Die G
üteklasse ll-lll wird
nahezu durchgehend erreicht. Lediglich auf einerT
eilstrecke unterhalb von Alfeld ist w
egen der hieransässigen lndustrie noch eine starke V
erschmutzung
(Güteklasse lll) anzutreffen. A
llerdings konnte imO
berlauf der Leine bis auf die Strecke unm
ittelbarunterhalb von G
öttingen wieder G
üteklasse ll festge-stellt w
erden.
Die G
ütesituation der Innerste ist weitgehend unver-
ändert. Der O
berlauf bis zur lnnerstetalsperre ist in
Güteklasse l-ll einzustufen, bis zum
Eintritt in die
Hildesheim
er Börde findet sich G
üteklasse ll, danachG
üteklasse ll-lll. Unterhalb von H
ildesheim ist die
lnnerste noch stark verschmutzt (G
üteklasse lll)' le-doch ist m
it der Erw
eiterung der Kläranlage
Hildes-
heim eine V
erbesserung zu erwarten.
4.7. Nebengew
ässer im U
nterlauf derW
eserD
ie Lesum ist kritisch belastet (G
üteklasse ll-lll); diesgilt auch für die überw
iegenden Strecken der N
eben-gew
ässer Ham
me und W
ümm
e, die llVörpe ist teilw
ei-se stark belastet (G
üteklasse lll).
Das Z
ustandsbild der Ochtum
hat sich in den letztenJahren nicht verändert, nach w
ie vor ist GÜ
teklassell-lll festzustellen. ln D
elme und K
losterbach sindeinige S
trecken weiterhin stark bzw
. kritisch belastet(G
üteklasse ll-lll bzw. lll).
Die H
unte ist fast durchgehend kritisch belastet (G
üte-
klasse ll-lll), wobei die diffuse B
elastung aus demteilw
eise intensiv landwirtschaftlich genutzten E
in-zugsgebiet ursächlich
ist. Oberhalb O
ldenburg ist eineV
erbesserung auf G
üteklasse ll festzustellen, im tide-
beeinflußten A
bschnitt oberhalb Oldenburg tritt eine
Verschlechterung in G
üteklasse lll ein.
25
5. E
lbegebiet
5.1. Elbe
Bereits beim
Eintritt in das G
ebiet der Bundesrepublik
Deutschland an der G
renze zur Tschechoslow
akei(0S
FR
) ist die Elbe stark verschm
utzt - Güteklasse lll,
wobei neben der organischen B
elastung der hoheN
ährstoffgehalt hervorzuheben ist. Der M
etallionen-gehalt ist beträchtlichen S
chwankungen unterw
orfenund auch W
asserschadstoffe wie chlororganische V
er-bindungen treten zeitw
eise in erhöhten Konzentratio-
nen auf.
Nach einer S
elbstreinigungsstrecke von 35km
, diejedoch keine V
eränderung der GÜ
teklasse bewirkt,
erfolgt eine starke Beeinträchtigung insbesondere
des linken Strom
abschnittes durch Einleitung w
eitge-hend ungereinigter
Abw
ässer des lndustriegebietesP
irna/Heidenau. D
ominierend sind dabei schw
erab-baubare V
erbindungen aus der Zellstoffindustrie.
Die
Ausw
irkungen dieser Abw
assereinleitungen sindlinksseitig bis D
resden nachweisbar - G
üteklasse lV
.
Der S
auerstoffgehalt sinkt häufig auf Werte von N
ull,D
enitrifikationsprozesse treten zeitw
eise über fast50km
Fließ
strecke auf.
Die A
bwassereinleitungen
des lndustrieballungsge-bietes D
resden/Radebeul/C
oswig bew
irken eine wei-
tere Belastung vor allen des rechten S
tromabschnit-
tes. Besonders die seit 1987 völlig ungereinigt abge-
leiteten Abw
ässer der Stadt D
resden, des Zellstoff-
werkes in C
oswig sow
ie die toxisch wirkenden A
bwäs-
ser des Arzneim
ittelwerkes
Dresden bedingen eine
Güteklasse lV
rechtsdeitig, die sich im
Zusam
menw
ir-ken m
it der Vorbelastung
aus dem R
aum P
irna/Heide-
nau schnell über den gesamten S
tromquerschnitt
ausdehnt. Charakteristisch für die B
elastung in die-sem
Fluß
abschnitt sind schwerabbaubare
Substan-
zen, zèitweise hohe K
upfer-, Chrom
-, Kadm
iumgehal-
te, chlororganische V
erbindungen und eine bedenk-lich hohe bakteriologisch/virologische K
ontamina-
tion.
Eine V
erbesserung zur Güteklasse lll-lV
tritt erst nachreichlich 20km
Fließ
strecke ein. Auf der w
eiterenF
ließstrecke bis zur Landesgrenze S
achsen erholtsich die E
lbe allmählich, erreicht erst rechtsseitig und
schließlich über den gesam
ten Strom
querschnitt dieG
üteklasse lll.
I m gesam
ten sächsisch-anhalti nischen A
bschnitt muß
die Elbe in die G
üteklasse lll eingeordnet w
erden.V
orbelastet durch die Zellstoffindustrie
im R
aum P
ir-na/H
eidenau und die Abw
ässer im R
aum D
resdenw
ird die Elbe in S
achsen-Anhalt durch die S
chwarze
Elster, D
irekteinleitungen von Abw
ässern der Agro-
chemie, m
ehrerer kleiner lndustriebetriebe und der
Stadt W
ittenberg sowie durch den Z
ulluß der M
uldeverstärkt kontam
iniert. Vor allem
über die Mulde
erfolgt die Zuführung von hoher organischer Last und
toxischen lnhaltsstoffen aus den Zenlren der C
hemie-
industrie in Bitterfeld/W
olfen. Nach anfänglicher B
lok-kierung der S
elbstreinigung unterhalb der Muldem
ün-dung führt der dann infolge Lastabbau einsetzendeintensive S
auerstoffverbrauch linksseitg zu einer star-
ken Sauerstoffzehrung, die sich bis M
agdeburg be-m
erkbar macht. D
er ZufluB
der Saale bringt keine
Verbesserung der S
auerstoffsituation in der Elbe, so
daß linksseitig bei M
agdeburg Sauerstoffm
inima von
1 mg/l auftreten.
Die S
aale führt der Elbe neben hohen
Chloridkonzentrationen, die aus A
bwässern des K
ali-und K
upferschieferbergbaues sow
ie der Sodaindu-
strie stamm
en, vor allem erhebliche B
elastungen aus
dem lndustriezentrum
Leuna/Merseburg zu, die noch
einmal zu einer V
erschlechterung der W
asserqualität'aber nicht zur V
eränderung der Güteklasse lll in der
Elbe führen. W
eitere Einleitungen erfolgen durch
Kom
munen und lndustriebetriebe im
Gebiet S
chöne-beck/M
agdeburg. Unterhalb M
agdeburg tritt eine all-m
ähliche Stabilisierung der S
auerstoffsituation ein,
die durch die Einm
ündung der Havel rechtsseitig
weiter begünstigt w
ird, so daß.von unterhalb M
agde-burg bis W
ittenberge eine kontinuierliche V
erbesse-rung des S
auerstoffhaushaltes zu verzeichnen ist.
Auf den beträchtlichen N
ährstoffeintrag weisen strek-
kenweise hohe C
hlorophyll-a-Werte hin, die bei R
oß-
lau mit 169m
g/m3 und bei S
andau mit 161 m
g/m3 das
Maxim
um erreichen und den eutrophen Z
ustand desF
l usses unterstreichen.
lm m
ecklenbu rg-vorpomm
erschen Bereich entspricht
die Elbe aul ganzer Länge der G
Üteklasse lll (stark
verschmutzt). D
ie hier einmündenden
Nebenflüsse
sind von der Beschaffenheit her m
eist erheblichbesser und stellen keine zusätzliche B
elastung dar.D
irekte Abw
assereinleitungen in die E
lbe existierenhier nicht.
Daher kom
mt es in diesem
Bereich von C
umlosen bis
Boizenburg zu ei ner B
eschaffenheitsverbesserung i m
Rahm
en der Güteklasse lll, w
as sich besonders in
anstei genden Saue rstoff w
erten beme rkbar m
acht.
Wegen der Lage im
ehemaligen G
renzgebiet sind
viele Elbeabschnitte in M
ecklenburg-Vorpom
mern
noch in einem recht naturnahen Z
ustand und stellendam
it ökologisch wertvolle Landschaftselem
ente dar'
Der E
lbeabschnitt S
chnackenburg - Stade w
eist hoheA
mm
oniumgehalte, verbunden m
it intensiv ablaufen-den Z
ehrungsprozessen und entsprechenden Sauer-
stoffminim
a auf. lm Z
usamm
enhang mit biologischen
Befunden m
uß der E
lbeabschnitt nach der Gew
ässer-güteklasse lll bew
ertet werden.
lm H
amburger R
aum ist seit B
eginn der 80er Jahreeine V
erbessêrung der Wasserqualität durch den
schrittweisen
Ausbau der A
bwasserbehandlungsan-
lagen eingetreten. So w
urden beispielsweise m
it derlnbetriebnahm
e des Klärw
erkes KöhlbrandhöÍt
Süd
die direkten Abw
assereinleitungen aus dem B
ereichH
arburg/Wilhelm
sburg beseitigt. Seit lnbetriebnahm
edes K
lärwerkes D
radenau wird nunm
ehr das in denK
lärwerken K
öhlbrandhöft Nord und S
üd gereinigteA
bwasser einer w
eitergehenden biologischen Reini-
gung (Nitrifikationsstufe)
unterworfen' F
Ür die K
lär-w
erke Köhlbrandhöft/D
radenau und Stellinger M
oorw
ird eine weitestgehende R
eduzierung der eingelei-teten S
tickstoff- und Phosphatf rachten vo rgenom
men.
Aufgrund bisheriger A
bschätzungen lassen sich bisdahin insgesam
t die jährlichen Frachten aus den
26
Ham
burger Klärw
erken f ür Stickstotf von ca. 3 500 t auf
ca. 1 700t und für P
hosphor von ca. 300t auf ca. 150tsenken.
Bei den sechs größ
eren komm
unalen Abw
asserein-leitungen in die E
lbe von Schlesw
ig-Holstein aus sind
Anlagen zur P
hosphor-Elim
ination in Bau oder schon
in Betrieb. H
ierdurch wird der P
hosphoreintrag in dieE
lbe um über 200t/a verringert. lm
Rahm
en desD
ri n g I ichkeitsprog ram m
s zu r Stickstoff-
u nd weite rge-
henden Phosphor-E
limination sollen diese K
läranla-gen auch m
it Einrichtungen zur N
itrifikation/Denitrifi-
kation und Filtration ausgerüstet w
erden.
Aufgrund biologisch-ökologischer
und wasserchem
i-scher U
ntersuchungsergebnisse ergibt sich für einigeF
lachwasserbereiche in der T
ideelbe wie das M
ühlen'berger Loch und die H
ahnöfer Nebenelbe (S
trom-km
63G{45) eine E
instufung in die Güteklasse ll-lll. D
ieseZ
onen besserer Gew
ässerbeschaffenheit, die auf der
Gew
ässergütekarte nicht dargestellt werden, haben
eine besondere ökologische Bedeutung z. B
. für Fi-
sche als Laich-, Aufw
uchs-, Nahrungs- und F
luchtbio-tope.
ln dem lim
nischen Bereich der E
lbe unterhalb Stade
beginnt sich aufgrund der im vorherigen T
ideabschnittablaufenden S
elbstreinigungsprozesse, die zu einerT
eilreinigung des Wasserkörpers fÜ
hren, der Sauer-
stotfhaushalt zu stabilisieren. Dam
it tritt auch eineleichte V
erbesserung für die aquatischen Lebensge-m
einschaften ein, so daß dieser A
bschnitt etwas
günstiger (Güteklasse ll-lll) zu bew
erten ist als Ober-
und Mittellauf.
lnsgesamt führen die im
Elbeeinzugsgebiet eingelei-
teten Abw
asserlasten aus dem kom
munalen und
industriellen Bereich zu drei groß
en Belastungs-
schwerpunkten des F
lusses, bestehend aus
- organischer B
elastung,
- N
ährstoffbelastung und-
Belastung m
it Schw
ermetallen.
ln Zukunft kann m
it Senkung der A
bwasserlasten
durch Produktionsstillegungen, E
inschränkungen der
Produktion, B
au von Kläranlagen sow
ie Verw
endungvon phosphatfreien W
aschmitteln
gerechnet werden.
Durch A
nwendung
moderner technologischer V
erfah-ren bei der industriellen P
roduktion und die Gestal-
tung der Abw
asserreinigungsanlagen im
Bereich von
lndustrie und Kom
munen
nach dem S
tand der Techik
ist eine wesentliche V
erbesserung der Wasserbe-
schaffenheit der Elbe und ihrer H
auptzuflüsse zu
erreichen. Ziel des geplanten,,A
ktionsprogramm
esE
lbe 2000" wird es.sein, daß
- die Nutzung, vor allem
die Gew
innung von Trink-
wasser aus U
ferfiltrat und die landwirtschaftliche
Verw
endung des Wassers und der S
edimente er-
möglicht w
erden,- ein m
öglichst naturnahes Ökosystem
mit einer
gesunden Artenvielfalt erreicht w
ird und- die B
elastung der Nordsee aus dem
Elbegebiet
nachhaltig verringert wird.
Zur R
ealisierung dieser Zielvorstellung w
ird die neugebildete lnternationale K
omm
ission zum S
chutz derE
lbe aktiv beitragen.
5.2. Schw
arze Elster und
Nebengew
ässer
Die S
chwarze E
lsler ist im O
berlauf von der Quelle bis
oberhalb Wiesa m
äßig belastet (G
üteklasse ll)' Sie gilt
bei guter Sauerstoffversorgung als ertragreiches
Fischgew
ässer. Die A
bwässer der O
rtschaften ober-halb K
amenz w
erden Über K
leinkläranlagen entsorgt'die von E
lstra über zwei O
xidationsgräben. Unterhalb
Wiesa verschlechtert sich der G
ütezustand von ll nachll-lll (kritisch belastet).ln der 1987 in B
etrieb genomm
enen und nur zu 40To
ausgelasteten biologischen Kläranlage K
amenz w
irdüberw
iegend das komm
unale Abw
asser der Stadt
Kam
enz gereinigt. Durch die E
inleitung ungereinigtenA
bwassers aus K
amenzer lndustriebetrieben
ist dieS
chwarze E
lster in Kam
enz übermäß
ig verschmutzt
(Güteklasse
lV). Z
wischen K
amenz und M
ilstrich ver-bessert sich das G
ewässer auf die G
üteklasse lll.D
ieser Gütezustand w
ird im w
esentlichen bis Hoyers-
werda beibehalten. N
ur oberhalb von Wittichenau
wird kurzzeitig als F
olge einer größeren S
elbstreini-gungsstrecke die G
üteklasse ll-lll erreicht (kritischbelastet).
Durch die S
tadt Hoyersw
erda wird die S
chwarze
Elster nicht belastet, da das A
bwasser teilw
eiselandw
irtschaftlich verwertet oder in ein T
agebaurest-gew
ässer eingeleitet wird. A
b Neuw
iese ist dieS
chwarze E
lster kritisch belastet und verläßt m
itdieser G
üteklasse das Land Sachsen.
Die S
chwarze E
lster, bereits übermäß
ig verschmutzt
aus Brandenburg
komm
end, ist in Sachsen-A
nhalt der
Güteklasse lV
zuzuordnen. Extrem
hohe organischeB
elastungen (B
SB
u max. 90m
g/l) und bedenklicheS
auerstoff-Minim
a, die im S
omm
erhalbjahr bis zuvölligem
Sauerstoffschw
und führen, ziehen eine auf-
fällige Artenarm
ut nach sich. Als V
erursacher deshohen Lasteintrages sind A
bwassereinleitungen
ausder C
hemieindustrie in S
chwarzheide und vor allem
aus der Zellstoffproduktion in G
röditz zu sehen.
Die P
ulsnitz als linker Zuflu\ m
ündet unterhalb Elster-
werda in die S
chwarze E
lster. Unbehandelte G
alva-nik- und F
ärbereiabwässer
sowie kom
munales A
b-w
asser verschmutzen die P
ulsnitz unterhalb desgleichnam
igen Ortes überm
äßig (G
üteklasse lV).
Durch ein ausgeprägtes S
elbstreinigungsvermögen
erreicht die Pulsnitz nach etw
a 10km F
ließstrecke
bereits wieder die G
üteklasse ll-lll. Unterhalb K
önigs-brück ist die P
ulsnitz durch das Abw
asser der Stadt
stark belastet (Güteklasse lll). lm
weiteren V
erlauf biszum
Übergabeprofil K
roppen an das Land Branden-
burg zeigt sich die Pulsnitz m
äßig belastet (G
Üteklas-
se ll).
Die G
roße R
öder wird bereits im
Oberlauf durch die
Gem
einden Bretnig und G
roßröhrsdorf, in denen
Textilbetriebe angesiedelt sind, stark bis sehr stark
verschmutzt (G
üteklasse lll-lV). D
ieser Gütezustand
wird bis unterhalb R
adeberg beibehalten, erst dannbessert er sich auf G
üteklasse lll. Der S
tausee Rade-
burg bewirkt aufgrund des N
achkläreffektes eine w
ei-tere V
erbesserung der G
ewässergüte
auf Güteklasse27
ll-lll. Durch die A
bwassereinleitungen
von Groß
en-hain verschlechtert sich der Z
ustand der Groß
enR
öder wieder auf G
üteklasse lll. Das vom
Zellstoff-
werk G
röditz eingeleitete Abw
asser bewirkt ein w
eite-res A
bsinken auf Güteklasse lV
, die bis zur Mündung
in die Schw
arze Elster beibehalten w
ird.
Die Z
uflüsse Chem
nitz, Schw
einitzer Fließ
, Neugra-
ben und Landlache werden von kom
munalem
A
bwas-
ser beeinflußt und sind in die G
üteklasse ll-lll einzu-stufen.
5.3. Mulde und N
ebengewässer
Die Z
wickauer M
ulde ist im O
berlaul ZulluB
zurT
rinkwassertalsperre
M uldenberg und entspricht dort
der Güteklasse l. D
ie Fließ
strecke bis zur Trinkw
asser-talsperre E
ibenstock unterliegt anthropogener Beein-
flussung und hat die Güteklasse ll-lll. E
xtrem hohe
Abw
asserbelastung erfolgt unterhalb der T
alsperreund verschlechtert den F
luß zur G
üteklasse lV. N
achleichter E
rholung (lll-lv) erfolgt unterhalb der Stadt
Zw
ickau erneut eine extreme B
elastung, die Güteklas-
se ist wieder lV
. Der untere A
bschnitt von oberhalb derC
hemnitzm
ündung bis zum
Meß
punkt Lastau ist durchG
üteklasse ll l-lV gekennzeichnet.
Von C
olditz bis zum Z
usamm
enfluß
mit der F
reibergerM
ulde weist sie die G
üteklasse lll auf. Unterhalb
Colditz tritt hinsichtlich der chem
ischen Beschaffen-
heit durch Einleitungen
von Betrieben der P
apier- undP
orzellanindustrie sowie der S
tadtentwässerung
Col-
ditz eine Verschlechterung ein. D
as biologische B
e-siedlungsbild entspricht jedoch trotz einer tendenziel-len V
erschlechterung dennoch der Güteklasse lll.
Die F
reiberger Mulde (rechtsseitiger Z
ufluß) hat ab
ÖS
FR
-Grenze die G
üteklasse l. Bis F
reiberg werden
durch zunehmende A
bwassereinleitungen die G
üte-klasse ll und lll erreicht. U
nterhalb von Freiberg ist sie
zunächst ein stark verschmutztes, später ein m
äßig
belastetes Gew
ässer. Durch die ungeklärten A
bwäs-
ser der Stadt R
oßw
ein ist die Beschaffenheit
unterhalbdieser S
tadt in die Güteklasse lll einzustufen.
Die
anderen Gew
ässerabschnitte entsprechen
ei ner Güte
der Klassen ll und ll-lll. A
m Z
usamm
enfluß m
it derZ
wickauer M
ulde ist die Freiberger M
ulde kritischbelastet (G
üteklasse I l-l
I l).
Die V
ereinigte Mulde durchfließ
t vom Z
usamm
enflußder Z
wickauer und der F
reiberger Mulde eine S
elbst-rei ni gungsstrecke ohne w
esentl iche Abw
asserein lei-tungen, so daß
das Gew
ässer bis Grim
ma als m
äßig
belastet (Güteklasse ll) eingestuft w
erden kann. Unter-
halb Grim
ma hat sich die G
ewässergüte durch E
inlei-tung von A
bwässern
aus der Stadt auf G
üteklasse ll-lllverschlechtert. lm
weiteren V
erlauf der Fließ
streckeführen die E
inleitungen zahlreicher, v.a. industriellerE
inleiter zu einer Verschlechterung
auf Güteklasse lll.
Einen groß
en Einfluß
haben dabei die Zelluloseab-
wässer der P
apierfabriken in Golzern und T
rebsen,die chem
ischen A
brivässer aus Eilenburg und N
er-chau. A
ußerdem
werden m
it einem Z
ulluß die A
bwäs-
ser einer Brauerei, einer M
olkerei und komm
unalesA
bwasser zugeführt.
Die G
üteklasse lll wird bis zur sächsischen Landes-
grenze beibehalten.
Das T
agebaurestloch M
uldenstein in Sachsen-A
nhalt,w
elches von der Mulde durchflossen w
ird, bewirkt
zwar eine S
edimentation von abfiltrierbaren S
toffen,führt aber zu keiner V
erbesserung der Gew
ässergüte-klasse.
Als F
olge des Zuflusses der östlichen F
uhne (imU
nterlauf als Spittelw
asser bezeichnet), die die biolo-gisch ungeklärten und z. T
. toxischen Einleitungen der
chemischen G
roßindustrie im
Raum
Bitterfeld/W
olfenzuführt und durch die D
irekteinleitung eines Betriebes
der Gärungschem
ie, verschlechtert sich die Wasser-
beschaffenheit der Mulde zur G
üteklasse lV. E
inenzusätzlichen
Lasteintrag erfährt der Fluß
durch un-genügend geklärtes A
bwasser anliegender S
tädteund G
emeinden.
Der stark verschm
utzte letzte Mulde-
abschnitt ist durch Artenrückgang und zeitw
eiligeH
emm
ung des Selbstreinigungsverm
ögens infolge
toxischer lnhaltsstoffe gekennzeichnet. Eine V
erbes-serung der W
assergüte der Mulde ist durch geplante
Produktionseinstellungen
der sächsischen Papier-
und Zellstoffindustrie sow
ie der chemischen lndustrie
in Sachsen-A
nhalt und durch den notwendigen
Bau
von Kläranlagen zu erw
arten.
Das S
chwarzw
asser (rechtsseitiger Zutlu\ der Z
wik-
kauer Mulde) hat bereits die G
üteklasse ll-lll, imw
eiteren Verlauf die G
üteklasse lll.
Die G
hemnitz (rechtsseitiger
Zufluß
der Zw
ickauerM
ulde) verschlechtert sich sofort nach dem Q
uellge-biet von der G
üteklasse I zur Güteklasse lV
durchkom
munale und industrielle A
bwassereinleitungen.
Oberhalb der S
tadt Chem
nitz tritt Güteklasse lll-lV
undunterhalb w
ieder die Güteklasse lV
auf.
Die Z
schopau als linksseitiger Zufluß
zur Freiberger
Mulde w
eist im G
esamtverlauf bis zur T
alsperreK
riebstein die Güteklasse ll-lll auf. U
nterhalb derT
alsperre f I ieß
t sie mit m
äßi ger B
elastung (Güteklasse
ll) der Freiberger M
ulde zu. Die S
triegis (linksseitigerZ
ullu9 der Freiberger M
ulde) zeigt ebenfalls an derM
ündung die Güteklasse ll an.
Die östliche F
uhne (im U
nterlauf als Spittelw
asserbezeichnet) als linksseitiger Z
ufluß befindet sich
durch ungenügend geklärtes kom
munales A
bwasser
zunächst in der Güteklasse lll. N
ach den Abw
asserein-leitungen aus dem
Chem
iezentrum B
itterfeld/Wolfen
tritt eine Verschlechterung zur G
ewässergüteklasse
lV ein. D
ieser Zustand bleibt bis zur M
ündung in dieM
ulde erhalten. Der rechtsseitig der M
ulde zufließen-
de Kapengraben w
ird durch häusliches Abw
asserbeeinfluß
t und ist in die Güteklasse ll-lll einzustufen.
5.4. Saale und N
ebengewässer
Die vor fünf Jahren infolge der um
fangreichen Bau-
maß
nahmen seitens des A
bwasserverbandes,,S
äch-sische S
aale" von Güteklasse lV
nach ll-lll aufgestufteS
aale muß
te ab Hof m
it dieser Karte w
ieder nachG
üteklasse lll abgestuft werden. D
ie Verbandsanlage
ist überlastet.
28
Die S
aale ist im oberen A
bschnitt Thüringens durch
industrielle Einflüsse stark verschm
utzt und erreichtin der G
üteklasse lll extrem schlechte S
auerstoffver-hältnisse. D
ie hohe Selbstreinigungsleistung der K
as-kade der S
aaletalsperren führt unterhalb zu einemgering belasteten G
ewässerabschnitt der G
üteklassel-ll. D
ie ungenügende Abw
asserbehandlung der S
täd-te S
aalfeld und Rudolstadt belastet die S
aale bis inden B
ereich starker Verschm
utzung, w
ovon sich derF
luß erst oberhalb Jena w
ieder bis zur Güteklasse
ll-lll erholt hat.
Die E
inmündung der U
nstrut mit ihrer hohen natürli-
chen Versalzung sow
ie dem anthropogenen A
nteildurch A
blaugen der Kaliindustrie führt zu einer deutli-
chen Aufsalzung der S
aale in diesem A
bschnitt. Die
Nutzung des S
aalewassers
für die chemische
Groß
in-dustrie
i m B
elastungsschwerpunkt Leuna/M
erseburgw
ird durch Zuschuß
wasser aus der S
aaletalsperregew
ährleistet.
Die A
bwassereinleitungen einer Z
ellstoff- und Papier-
fabrik, der chemischen G
roßbetriebe
und von unzurei-chend geklärtem
komm
unalem A
bwasser aus dem
Ballungsgebiet M
erseburg/Halle sow
ie der Zufluß
derstark belasteten W
eißen E
lster führen zur Verschlech-
terung nach Güteklasse lll-lV
. Unterhalb der C
hemie-
industrie nimm
t die Versalzung der S
aale besondersdurch E
inleitung der Kaliindustrie,
durch den Zufluß
der Salza und durch A
bwasser des K
upferschiefer-bergbaues und der S
odaindustrie wieder zu. lnfolge
noch vorhandener Selbstreinigungsleistung
tritt imw
eiteren Saaleverlauf eine V
erbesserung zur Güte-
klasse lll ein, die durch den Zufluß
von Wipper und
Bode keine V
eränderung bis zur Mündung in die E
lbeerfährt.
Durch A
nderung der Produktionsstrukturen
in derC
hemieindustrie, der kohleveredelnden lndustrie und
durch den Bau von A
bwasserbehandlungsanlagen'
u.a. in Bad K
ösen, Naum
burg, Weiß
enfels und Schko-
pau/Merseburg ist in den folgenden Jahren m
it einemR
ückgang der Belastung in der S
aale zu rechnen.
Von den N
ebenflüssen der Saale ist die S
chwana ein
mäß
ig belastetes Gew
ässer, das nur unterhalb größe-
rer Siedlungen kritisch belastet bis stark verschm
utztist. G
leiches gilt auch für die llm: V
on den durch dieO
rte llmenau, S
tadtilm, B
lankenhain und Tannroda
veru rsachten starken Verschm
utzu ngen zu r G ütekl as-
se lll vermag sich das G
ewässer im
Rahm
en derS
elbstreinigung bis zur Güteklasse ll-lll zu erholen.
Die kom
munale und industrielle B
elastung durchA
polda f ührt aber zu überm
äßiger V
erschmutzung des
Gew
ässers (Güteklasse lV
), das dann bis zur Mündung
in die Saale die K
lasse lll aufweist. D
ie Unstrul
befindet sich im w
esentlichen in der GÜ
teklasse ll-lll.D
ieser Zustand kritischer B
elastung ist' hauptsächlichdurch die nicht ausreichende A
bwasserbehandlung
der anliegenden Städte und G
emeinden verursacht'
Hinzu kom
men noch B
elastungen aus den Nebenflüs-
sen Gera, H
elbe, Wipper (S
üdharz), Helm
e und Rhone'
die insbesondere durch die komm
unalen Abw
ässervon A
rnstadt und Erfurt, W
eißensee, S
ondershausenund W
orbis sowie N
ordhausen und Sangershausen
stark bis übermäß
ig verschmutzt sind (G
üteklasse
ilr-rv).
Eine besondere industrielle
Belastung erw
ächst demU
nstrutgebiet noch aus den Kaliw
erken des Südharz-
revieres, deren Abw
ässer über die Helbe und W
ipperabgeleitet w
erden, Hier existiert eine S
teuerung derS
alzlast durch Anpassung der S
alzabstöße an den
Durchfluß
der Saale, w
odurch die Chloridkonzentra-
tionen in den Nebengew
ässern folgenden Schw
an-kungsbereich aufw
eisen:
Bellstedt/H
elbeH
achelbich/Wipper
(Südharz)
Artern/U
nstrut
Die W
ethau, ein rechtsseitiger Zufluß
zur Saale ist als
vorwiegend kritisch belastetes G
ewässer zu charakte-
risieren (Güteklasse ll-lll), dessen W
asserqualitätbesonders durch unzureichend geklärtes A
bwasser
aus Kom
munen und Landw
irtschaftsbetrieben be-
stimm
t wird. D
ie Rippach m
uß bereits im
Oberlauf in
die Güteklasse lll-lV
und im w
eiteren Verlauf in die
Güteklasse lV
eingestuft werden' D
urch Veränderung
der lndustriestrukturen in den Braunkohlerevieren ist
eine Beschaffenheitsverbesserung zu erw
arten. Der
Ellerbach w
ird vorrangig durch häusliches Abw
asserund in der S
aison durch Zuckerfabrikabw
asser konta-m
iniert und ist der Güteklasse lll-lV
zuzuordnen. Die
Luppe mit der G
üteklasse lll aus Sachsen kom
mend,
verbessert sich bis zur Mündung in die G
üteklassell-lll. Linksseitige Z
uflüsse zur Saale sind G
eisel undLaucha. D
ie Geisel hat d¡e G
Üteklasse ll-lll' die
Laucha wird sehr stark durch ungenügend geklärtes
komm
unales und landwirtschaftliches A
bwasser ver-
schmutzt und w
eist im O
berlauf die Güteklasse lll-lV
auf. Mit dem
Zulauf der S
chwarzelche tritt eine
Verschiebung zur G
Üteklasse lll ein.
lnfolge Abw
asserlastreduzierung nach der S
tadt As
(ÖS
FR
) hat die llVeiß
e Elster im
Vergleich zum
Zeil-
raum bis 1986 eine V
erbesserung zur Güteklasse ll im
Oberlauf erreicht, B
is zum S
tau in der Talsperre P
irktritt w
echselnd Güteklasse ll-lll und lll auf, unterhalb
der Talsperre G
üteklasse ll. Nach der S
tadt Plauen
erfolgt eine Verschlechterung zur G
üteklasse lV. U
n-
terhalb der Mündung der sauberen T
rieb tritt Güte-
klasse lll ein, die durch ungenügend gereinigte kom-
munale und industrielle A
bwässer bis Leipzig beibe-
halten wird.
lm w
eiteren Verlauf verschlechtert sich die G
ewässer-
güte auf die Klasse lll-lV
. Ursachen dafür sind die
Zuläufe der N
ebenflÜsse P
leiße und P
arthe sowie die
Abw
ässer komm
unaler und industrieller Einleiter. D
ie
Weiß
e Elster verläß
t den Freistaat S
achsen mit der
Güteklasse lll-lV
. Dieser Z
ustand bleibt bis zur MÜ
n-
dung unverändert erhalten.
Die G
ölÞsch als rechtsseitiger N
ebenfluß m
ündet mit
der Güteklasse lll-lV
ein. Die P
leiße (rechtsseitiger
Zufluß
) ist bereits ab dem Q
uellgebiet ein extrem
starkverschm
utztes G
ewässer m
it der Güteklasse lll-lV
' lmw
eiteren Verlauf w
echseln Abschnitte kritischer und
starker Belastung (G
üteklassen ll-lll' lll). lm R
aum
Borna w
ird der Fluß
v. a. durch Abw
assereinleitungen
400. . .34600 mg/l C
hlorid
'1500. . .14600 mg/l C
hlorid610... 3100m
g/l Chlorid29
der karbochemischen
lndustrie belastet. Unterhalb
dieser Einleitungen konnte nur die G
üteklasse lVfestgestellt w
erden. Bis zur M
ündung in die Weiß
eE
lster tritt bei einer nur geringen Selbstreinigung des
Flusses die G
üteklasse lll-lV ein.
Die W
yhra, ein Nebenfluß
der Pleiß
e, komm
t mit
Güteklasse ll-lll bzw
. ll aus vorwiegend landw
irt-schaftlich genutztem
Gebiet. D
urch Einleitungen der
Textil- und P
apierindustrie sowie kom
munaler
Abw
äs-ser verschlechtert sich die G
ewässergüte bis zur
Klasse lll-lV
. Nach einer gew
issen Selbstreinigung
fließt die W
yhra mit der B
eschaffenheitsklasse lll derP
leiße zu.
Die P
arthe, die in ihrem oberen A
bschnitt der Güte-
klasse ll entspricht, wird in ihrem
weiteren V
erlaufdurch verschiedene E
inleiter in höchstem M
aße bela-
stet. Die P
arthe f ließt m
it der Güteklasse lV
der Weiß
enE
lster zu.
Die R
eide, ein rechtsseitiger Zufluß
zur Weiß
en Elster,
ist durch extreme B
elastungen mit ungeklärten häusli-
chen Abw
ässern der Güteklasse lV
mit ökologischer
Zerstörung ausgew
iesen.
Die W
eida ist im O
berlauf ein nur mäß
ig belastetesG
ewässer der G
üteklasse ll, daß durch hohe B
elastun-gen im
Raum
Weida sehr stark verschm
utzt (G
üteklas-se lll-lV
) in die Weiß
e Elster m
ündet.
Der linksseitige S
aalezufluß S
alza ist im M
ündungsge-biet der G
üteklasse lV
zuzuordnen und wird charakte-
risiert durch hohen Salzgehalt infolge A
ussolung vonU
ntergrundgasspeichern. Die B
öse Sieben w
eist dieG
üteklasse lll auf. Die sächsisch-anhaltinische W
eidaist bis Q
uerfurt in die Güteklasse lll, im
weiteren
Verlauf in die G
üteklasse lV einzustufen.
Die B
elastungen resultieren in dlesem gesam
tenG
ebiet aus der Einleitung von unzureichend behan-
deltem A
bwasser aus K
omm
unen sowie lndustrie-
und Landwi rtschaftsbetrieben. E
i ne Verbesserung der
Abw
asser- bzw. G
ewässersituation ist nach der
Durchführung
des Projektes in der E
islebener Region
zu erwarten.
Die W
ipper muß
bereits im O
berlauf bis oberhalbH
ettstedt der Güteklasse ll-lll zugeordnet w
erden. lmw
eiteren Verlauf tritt eine V
erschlechterung zur G
üte-klasse lll ein, die bis zur M
ündung in die Saale anhält.
Belastungsschw
erpunkte si nd Ein leitungen an
I iegen-der S
tädte und Gem
einden sowie von B
etrieben derm
etallurgischen lndustrie.
Rechtsseitig fließ
en der Saale in diesem
Raum
dieF
uhne mit der G
üteklasse lV und deren N
ebenläufeS
trengbach und Ziethe (G
üteklasse lV bis oberhalb
Köthen, im
weiteren V
erlauf auch ökologisch zerstört)zu. ln diesen B
ächen sind azoische Verhältnisse m
ittotalem
Sauerstoffschw
u nd u nd Schw
efelwasserstoff-
entwicklung vorhanden.
Die U
rsachen für die schlech-te W
asserbeschaffenheit liegen in dem
Miß
verhältniszw
ischen geringer Wasserführung
und hohen Abw
as-serm
engen.
Die B
ode weist bis zum
Einlauf in die T
alsperreW
endefurt unterhalb der Rappbodetalsperre
die Güte-
klasse ll auf. Die R
appbode ist bis zu ihrem E
inlauf in
die Rappbodetalsperre in die G
üteklasse ll-lll einzu-stufen. V
om A
blauf der Talsperre W
endefurt bis Thale
verbessert sich die Beschaffenheit der B
ode zurG
üteklasse l-ll. Kom
munale und industrielle A
bwäs-
ser aus Thale führen w
ieder zur Güteklasse ll-lll.
Durch fehlende biologische A
bwasserreinigung in
Quedlinburg w
ird die Bode w
eiter bis zur Güteklasse
lll belastet. lm w
eiieren Verlauf können die Z
uflüssevon S
elke, Holtem
me und G
roßem
Graben nicht zu
einer Verbesserung der G
ütesituation führen. Nach
einer streckenweisen
Verbesserung
in die Güteklasse
ll-lll tritt unterhalb Staß
furt durch nicht biologischauf bereitetes A
bwasser der S
tadt sowie A
bwasser der
fleischverarbeitenden lndustrie eine Verschlechte-
rung der Güteklasse lll ein, die bis zur M
ündung in dieS
aale besteht.
Die S
elke befindet sich im O
berlauf in der Güteklasse
ll, weiter unterhalb
bis zur Mündung in die B
ode in derG
üteklasse lll. Die H
oltemm
e weist im
Quellgebiet die
Güteklasse
I bzw. G
üteklasse l-ll auf. Eine drastische
Verschlec.hterung der W
asserbeschaffenheit erfolgtdurch daS
unzureichend behandelte A
bwasser der
Stadt W
ernigerode, so daß unterhalb der S
tadt dieG
üteklasse lV auftritt. S
ie erholt sich bis zur Mündung
nur geringfügig (Güteklasse lll-lV
).
Der G
roße G
raben ist überwiegend kritisch belastet
(Güteklasse ll-lll). D
ie dem G
roßen G
raben zufließen-
de Schöniger A
ue weist G
üteklasse lll bis lV auf.
Der T
aube-Landgraben als letzter ZulluB
der Saale
muß
infolge der Einleitungen der S
tadt Dessau der
Güteklasse lll zugeordnet w
erden. Sie verbessert sich
im w
eiteren Verlauf durch das vorhandene S
elbstrei-nigungsverinögen zur G
üteklasse ll-lll.
5.5. Havel, S
pree undN
ebengewässer
Die im
gesamten Lauf rückgestaute H
avel mit ihren
zahlreichen durchflossenen Seen erfüllt in besonde-
rem M
aße die hydrographischen
Voraussetzungen für
wasserblütenbildende
Algenm
assenentwicklungen.
Aus kom
munalen K
läranlagen und durch flächenhaf-ten E
intrag aus l.andwirtschaftlich
genutzten Gebieten
werden reichlich S
tickstoffverbindungen und Phos-
phate eingetragen, die das Algenw
achstum begünsti-
gen. Dabei treten insbesondere in der P
otsdamer
Havel nachteilige A
uswirkungen auf die G
ewässergü-
te auf. Langanhaltende W
asserblüten führen zur Licht-abschirm
ung tieferer Wasserschichten, so daß
dieU
nterwasserflora
über .weite S
trecken fehlt und sicham
Wasser-S
ediment-K
ontakt durch sauerstoffzeh-rende P
rozesse ein reduktives Milieu ausbildet.
Da-
durch wird die F
reisetzung von Phosphaten aus den
Sedim
enten bewirkt. D
as hat zur Folge, daß
hier derdurch die P
hosphatelimination in den B
erliner Kläran-
lagen verminderte P
hosphateintrag teilweise w
iederausgeglichen w
ird. Durch die A
ssimilationstätigkeit
der wasserblütenbildenden
Algen erfolgt ein hoher
Kohlendioxidentzug im
Gew
ässer, so daß der pH
-Wert
drastisch ansteigt. Es kom
mt dam
it zur hochgradigenU
mw
ândlung der reichlich vorhandenen A
mm
onium-
lonen in freies Am
moniak, das toxisch w
irkt. Deshalb
wird dieser H
avelabschnitt in die Güteklasse lll (stark
verschmutzt) eingeordnet. D
er Unterlauf der H
avel biszur E
inmündung in die E
lbe befindet sich in derG
üteklasse ll bis lll. Organische B
elastungen kom
mu-
naler Herkunft und industrielle S
chadstoffeinträgetreten vor allem
in der Oranienburger H
avel auf, diedeshalb der G
üteklasse lV zugeordnet w
ird.
ln der Jägliz treten insbesondere unterhalb von Kyritz
nachteilige Ausw
irkungen durch organische Bela-
stungen auf. Das G
ewässer hat hier die G
üteklasse lll'
Die D
osse ist unterhalb von Wittstock so stark orga-
nisch belastet, daß die G
üteklasse lll erreicht wird'
Der R
hin befindet sich überwiegend in den G
üteklas-sen ll-lll und besser. N
ur unterhalb von Fehrbellin
wird die G
üteklasse lll erreicht. Als rückgestautes
Gew
ässer unterliegt er auch eutrophierungsbeding-ten B
eeinträchtigungen.
Die S
tremm
e verbindet den Elbe-H
avel-Kanal (R
oß-
dorfer Altarm
) mit der H
avel. Vom
Roß
dorfer Altarm
verbessert sie sich von der Güteklasse lll über die
Güteklasse ll-lll zur G
üteklasse ll und mündet m
it derG
üteklasse lll in die Havel.
Die P
lane weist als typiscñes F
ließgew
ässer einenrelativ hohen physikalischen S
auerstoffeintrag auf, sodaß
lr olzei n i ge r Be lastu
n gen m it o rgan ischen
I n halts-stoffen die E
instufung in die Güteklasse ll beibehalten
wird.
Der O
berlauf der Nuthe ist durch ungenügend oder
nicht geklärte Abw
ässer komm
unaler H
erkunft undaus m
ilitärisch genutzten Objekten überm
äßig ver-
schmutzt (G
üteklasse lV) und erfährt durch R
ieselfeld-abläufe im
Unterlauf eine G
Ütebeeinträchtigung bis
zur Güteklasse lll-lV
..
Die S
pree durchfließt von ihrer Q
uellregion bis Baut-
zen ein überdurchschnittlich dicht besiedeltes
Ein-
zugsgebiet. Die anfallenden kom
munalen und indu-
striellen Abw
ässer, insbesondere der Lebensmittel-
und Textilindustrie, gelangen nur unzureichend
be-handelt in die S
pree. Typisch ist daher auf der
Fließ
strecke bis Bautzen der häufige W
echsel zwi-
schen punktförmigen B
elastu ngen und nachfolgendenS
elbstrei nigungsstrecken.
Gleich unterhalb der S
preequelle weist die S
pree imR
aum N
eugersdorf bereits einen Überm
äßig ver-
schmutzten Z
ustand auf. lndustrieabwässer führen zu
einer streckenweisen V
erödung der Gew
ässerbiozö-nose N
ach einer kurzen Gew
ässererholung, die sichdeutlicher in den chem
ischen Befunden als in der
biologischen Besiedlung ausdrückt, w
ird die Spree
unterhalb von Ebersbach durch das A
bwasser der
Kläranlage F
riedersdorf belastet. ln dieser Kläranla-
ge werden kom
munales
Abw
asser und Abw
asser derT
extilindustrie nur einer mechanischen B
ehandlungunterzogen. U
nterhalb der Kläranlage w
eist die Spree
wieder die G
üteklasse lV auf, w
obei gelegentlichdurch das lndustriew
asser verursachte Alkalistöß
e zu
einer biologischen Verödung führen.
Bis zur S
taustufe ,,speicher Sohland" erreicht die
Spree durch S
elbstreinigung und Einm
ündung unbe-lasteter Z
uflüsse die Güteklasse lll. M
it dem in die
Stauw
urzel einmündenden S
ohlander Dorfbach w
irdA
bwasser aus einer F
rüchteverwertung zugeführt, so
daß der A
blauf der Stauhaltung w
ieder der Güteklasse
lll-lV entspricht. D
ieser Gtitezustand
verbessert sichbis R
odewitz nicht.
Durch das B
utterwasser, das bei R
odewitz in die
Spree m
ündet und selbst durch Abw
asser aus demR
aum W
ilthen übermäß
ig verschmutzt ist, w
ird dieS
pree wieder in die G
üteklasse lV
versetzt. Oberhalb
von Bautzen erreicht die S
pree nach einer etwa''l5 km
langen Selbstreinigungsstrecke die G
Üteklasse lll und
mündet in diesem
Zustand in die T
alsperre Bautzen.
Der W
irkung der Talsperre B
autzen verdankt derS
preeabschnitt unterhalb der Talsperre bis zur E
in-m
ündung des Löbauer Wassers seinen besten Z
u-stand (G
üteklasse ll). Mit der E
inmündung des Lö-
bauer Wassers, das an der M
ündung selbst dieG
üteklasse lll-lV aufw
eist, verschlechtert sich derZ
ustand der Spree w
ieder auf Güteklasse lll' ln der
Höhe von U
hyst hat sie sich wieder etw
as erholt underreicht den G
ütezustand kritisch belastet (Güteklas-
se ll-lll), mit dem
die Spree den F
reistaat Sachsen
verläßt.
lm Land B
randenburg sind Belastungsschw
erpunkteunterhalb der S
tädte Sprem
berg und Cottbus zu
verzeichnen. lnsgesamt verbessert sich aber im
Un-
terlauf die Spree von der G
Üteklasse ll-lll auf die
Güteklasse ll.
Die G
ewässer in der S
tadt Berlin - w
ie Spree, H
avel,N
ebengewässer und K
anäle weisen einen überw
ie-gend kritisch belasteten Z
ustand auf. Einige begrenz-
te Abschnitte sind auch m
äßig belastet oder stärker
verschmutzt.
Die W
asserbeschaffenheit der Spree w
ie auch derD
ahme w
ird bereits im Z
ufluß nach B
erlin von einerhohen organischen B
elastung und großen N
ährstoff-konzentrationen geprägt, als deren F
olge in der Vege-
tationsperiode eine starke Algenentw
icklung von Dia-
tomeen und C
yanophyceen - verbunden mit groß
en
Sauerstoffschw
ankungen - auftritt. B
esonders ausge-
prägt ist diese Algenentw
icklung im G
roßen M
üggel-see und in den D
ahmeseen.
lm w
eiteren Fließ
verlauf der S
pree durch die Stadttei-
le im östlichen B
erlin wird die W
assergüte wesentlich
durch die biologisch-chemisch gereinigten A
bwässer
zweier kom
munaler G
roßkläranlagen beeinfluß
t, wo-
durch eine Verbesserung der W
asserqualität in derS
pree bis zur Weidendam
mer
Brücke hinsichtlich der
Belastung m
it organischen lnhaltsstoffen sowie
Nährstoffen verh
i ndert wird.
Der T
eltowkanal und der B
ritzer Zw
eigkanal weisen
im O
stteil der Stadt im
wesentichen die W
asserbe-schaffenheit von D
ahme und S
pree auf.
Die im
westlichen T
eil der Stadt ergriffenen M
aßnah-
men, w
ie z. B. E
rweiterung
des Klärw
erkes Ruhleben'
weitergehende
Abw
asserreinigung in den K
lärwer-
ken Ruhleben und M
arienfelde, Bau von M
ischwas-
ser-Rückhaltebecken und
Regenw
asservorreini-gungsanlagen haben zu einer S
tabilisierung der Ver-
hältnisse geführt und werden langfristig eine V
erbes-serung der W
asserqualität bewirken.
I
31
Die auch in den östlichen K
lärwerken von B
erlinbereits 1986 eingerichteten S
imultanfällungsanlagen
zur Phosphatreduzierung
führten zu einem deutlichen
Absinken der P
hosphatfrachten in den Berliner G
e-w
ässern. Die beiden im
Land Berlin installierten
Phosphatelim
inationsanlagen für die Grunew
ald-seenkette und den T
egeler See arbeiten seit 1982 bzw
.1986 m
it vollem E
rfolg; die hypereutrophen Zustände
konnten dadurch in eutroph-mesotrophe verbessert
werden.
Mit einer w
eiteren Verbesserung der W
assergüte im
Berliner R
aum ist nach E
inführung der biologischenP
hosphat- und Stickstoffentfernung (N
itrifikation und
Denitrifikation) in den K
lärwerken zu rechnen.
Das Löbauer W
asser als rechter Nebenfluß
der Spree
durchfließt im
Oberlauf ebenfalls ein industriell stark
genutztes Gebiet. S
o ist das Gew
ässer bereits ober-halb von Löbau überw
iegend stark bis sehr starkverschm
utzt (Güteklasse lll und lll-lV
). Nach E
inlei-tung des nur m
echanisch behandelten A
bwassers der
Kläranlage Löbau, das auch anteilig über eine A
bwas-
ser-Landbehandlung entsorgt wird, erreicht das Lö-
bauer Wasser die G
üteklasse lV
. Auf den nachfolgen-
den 30 Fluß
-km verbessert sich der G
ütezustand auf
Güteklasse lll. O
berhalb Guttau w
erden über dasK
otitzer Wasser und den A
lbrechtsbach (letzterernim
mt in seinem
Oberlauf die A
bwässer der K
läranla-ge B
autzen auf und ist als übermäß
ig verschmutzt
einzustufen) beträchtliche organische Restm
engen indas Löbauer W
asser eingetragen. Diese führen bis zur
Mündung in die S
pree zu einer Verschlechterung auf
Güteklasse lll-lV
.
Schw
arzer und Weiß
er Schöps entw
ässern ein imw
esentlichen landwirtschaftlich, im
Unterlauf vom
Bergbau genutztes E
inzugsgebiet zwischen Löbauer
Wasser und S
pree.
Der S
chwarze S
chöps wird in seinem
Oberlauf insbe-
sondere von der Stadt R
eichenbach belastet. Das in
seinem O
berlauf streckenweise noch naturnah erhal-
tene, mit vielen M
äandern ausgestattete Gew
ässererreicht oberhalb N
iederseifersdorf wieder die G
üte-klasse ll. ln der O
rtslage selbst verschlechtert sich derZ
ustand auf Güteklasse ll-lll, die bis zur M
ündung in
die Talsperre Q
uitzdorf beibehalten wird.
Unterhalb der T
alsperre weist der S
chwarze S
chöpszunächst die G
üteklasse ll, im unteren F
ließabschnitt
bis zur Mündung G
üteklasse ll-lll auf. Die im
Raum
Boxberg eingeleiteten gereini gten G
rubenwässer
füh-ren zu einem
Anstieg der E
isengehalte und zu einerA
rtenverarmung.
Der W
eiße S
chöps wird nach einer anfänglichen
Güteklasse ll im
Oberlauf durch den A
blauf derK
läranlage Görlitz-W
est und im
Mittellauf durch land-
wirtschaftliche A
bwässer belastet. D
as Gew
ässer er-holt sich w
ieder und erreicht oberhalb Rietschen die
Güteklasse ll. U
nterhalb Rietschen ist das G
ewässer
bei etwas höherer organischer B
elastung und nachE
inleitung eisenhaltiger Grubenw
ässer kritisch bela-stet (G
üteklasse ll-lll).
Die K
lelne Spree, die linksseitig am
Verteilerw
ehrS
preewiese von der H
auptspree abzweigt, ist zu-
nächst nur mäß
ig belastet. Unterhalb Lohsa ver-
schlechtert sich das Gew
ässer auf Güteklasse lll. A
bB
urg wird bis zur W
iedereinmündung in die S
preedurch die E
inleitung eisenhaltiger Grubenw
ässer eine
Verödung festgestelt.
Die D
ahme ist überw
iegend in die G
üteklasse ll-lll undll einzuordnen. O
rganische Belastungen m
it Ausw
ir-kungen auf den S
auerstoffhaushalt sind auf kurzeF
ließstrecken begrenzt, so auf den A
bschnitt unter-halb der S
tadt Dahm
e.
5.6. KleinereN
ebengewässer
Die W
esenitz (rechtsseitiger Zulluß
der Elbe) w
ird imO
berlauf durch die Abw
ässer einer Lederfabrik, derS
tadt Bischofsw
erda und zahlreicher ländlicher Ge-
meinden stark belastet -
Güteklasse lll. D
ie guteS
elbstreinigungskraft bewirkt jedoch, daß
ein schnel-ler A
bbau stattfindet und bereits ab km 40 vorherr-
schend Güteklasse ll-lll, nach ll tendierend, auftritt.
Die M
üglitz (linksseitiger Zulluß
der Elbe) ist im
Oberlauf nur m
äßig belastet- G
üteklasse ll. Durch die
Abw
ässer der Stadt G
lashütte und besonders des
Zellstoffw
erkes Mühlbach tritt im
Mittellauf eine V
er-schlechterung
zur Güteklasse lll ein. lm
Unterlauf w
irdsie w
eiter durch industrielle Einleitungen belastet, die
Güteklasse lll ändert sich jedoch nicht.
Die T
riebisch (linksseitiger ZutluB
der Elbe) kann im
Oberlauf in G
üteklasse l-ll eingestuft werden. Lokale
diffuse Einleitungen bew
irken eine Verschlechterung
zur Güteklasse ll im
gesamten M
ittellauf. Die A
bwäs-
ser der Stadt M
eißen einschließ
lich zahlreicher lndu-
striebetriebe bedingen im M
ündungsbereich ein Ab-
sinken zur Güteklasse lll m
it Tendenz zur lll-lV
.
Die W
ilde Weiß
eritz ist über den gesamten V
erlauf biszur T
rinkwassertalsperre
Klingenberg kaum
durchanthropogene E
inflüsse belastet - G
üteklasse l-ll.U
nterhalb der Talsperre bis zur V
ereinigung mit der
Roten W
eißeritz bew
irken komm
unalei Abw
asserein-leitungen ein A
bsinken zur Güteklasse ll.
Die R
ote Welß
erilz kann mit A
usnahme einer kurzen
Fließ
strecke unterhalb Schm
iedeberg - G
üteklassell-lll- über den gesam
ten Fluß
lauf in die Güteklasse ll
eingeordnet werden.
Die V
ereinigte Weiß
eritz (linksseitiger Zullull zur E
lbe)erreicht m
it mäß
iger Belastung - G
üteklasse ll - dasS
tadtgebiet von Freital. D
ie gesamte F
ließstrecke
vonF
reital/Dresden bis zur M
ündung muß
jedoch Güte-
klasse ll-lll zugeordnet werden.
Mit der D
öllnitz fließt der E
lbe unterhalb Riesa links-
seitig ein hochbelastetes Gew
ässer zu. Die oberen
Gew
ässerabschnitte liegen vorwiegend in der G
üte-klasse lll. V
or allem durch die A
bwassereinleitungen
der Kläranlage O
schatz verschlechtert sich die Ge-
wässergüte unterhalb O
schatz auf die Güteklasse lV
.lm
Mündungsbereich w
ird wieder die G
üteklasse lllerreicht.
Oberhalb T
orgau mündet der S
chwarze G
raben links-seitig in die E
lbe. Dieses G
ewässer w
ird durch häusli-
32
che und landwirtschaftliche
Abw
ässer belastet undbefindet sich in der G
üteklasse lll.
Die Z
ahna ist bis zur Stadt Z
ahna in die Güteklasse
ll-lll einzustufen. lm w
eiteren Verlauf tritt eine V
er-schlechterung zur G
üteklasse lll-lV ein. D
ie Rossel
weist auf ihrer gesam
ten Fließ
strecke die Klasse ll-lll
auf.
Die rechtsseit[gen Z
uflüsse Nuthe, E
hle und lhlebefinden sich im
wesentlichen in der G
üteklasse ll-lll.A
uch die linksseitigen Zuflüsse O
hre und Tanger sind
ebenfalls kritisch belastet (Güteklasse ll-lll). U
nter-halb der S
tadt Calvörde verschlechtert sich die O
hreauf G
üteklasse lll.
Die S
tepenltz ist unterhalb von Perleberg stark ver-
schmutzt (G
üteklasse lll).
Das linksseitige G
ewässersystem
Milde -
Biese -
Ahland w
eist stark verschmutzte F
lußstrecken
(Güte-
klasse lll) und kritisch belastete Abschnitte (G
üteklas-se ll-lll) auf.
Direkte größ
ere Abw
assereinleitungen fehlen in derLöcknitz, so daß
sie überwiegend der G
üteklasse ll(m
äßig belastet) entspricht. lm
Oberlauf (östliche
Löcknitz) kann sie sogar der Güteklasse l-ll (gering
belastet) zugeordnet werden.
Als ausgebauter S
chiffahrtsweg ist die E
lde auf gan-zer Länge rückgeçtaut
und stark durch Phytoplankton-
entwicklung geprägt. S
ie muß
überwiegend der G
üte-klasse lll (stark verschm
utzt) zugeordnet werden.
Lediglich oberhalb von Parchim
und unterhalb desP
lauer Sees sind kleinerg B
ereiche nur als kritisch(G
üteklasse ll-lll) bzw. m
äßig belastet (G
üteklasse ll)
zu bewerten.
Belastungsschw
erpunkte sind die unm
ittelbar am
Fluß
gelegenen Keinstädte m
it ihren unzureichendgereinigten kom
munalen und industriellen A
bwäs-
sern. Während unterhalb von P
archim, P
lau undN
eustadt-Glew
e die G
üteklasse lll erhalten bleibt, istdie E
lde unterhalb von Grabow
sehr stark verschmutzt
(Güteklasse lll-lV
), unterhalb von Lübz sogar übermä-
ßig verschm
utzt (Güteklasse
lV), w
ozu auch stärkere,aus der A
bwasserbelastung resultierende F
aul-schlam
mablagerungen beitragen.
Sude und N
ebengewässer
Aufgrund ditfuser B
elastungen aus dem intensiv land-
wirtschaftlich genutzten E
inzugsgebiet muß
die Sude
im O
berlauf der Güteklasse ll-lll (kritisch belastet)
zugeordnet werden. lm
weiteren V
erlauf entspricht sieüberw
iegend der GÜ
teklasse ll (mäß
ig belastet), teil-w
eise sogar der Güteklasse l-ll (gering belastet).
Stark verschm
utzt (Güteklasse lll) ist der B
ereichunterhalb der M
ündung der Schm
aar. Diese ist durch
die unzureichend gereinigten Abw
ässer der Stadt
Hagenow
übermäß
ig verschmutzt (G
üteklasse lV) und
im S
omm
er oft sauerstofffrei.
Die S
elbstreinigung der Sude bew
irkt jedoch einenschnellen A
bbau dieser Belastung und die G
üteklassell bleibt bis zur E
inmündung in die E
lbe erhalten.
ln der Schaale sind längere S
trecken noch in einem
naturnahen Zustand. G
rößere A
bwassereinleitungen
fehlen, so daß sie im
Oberlauf der G
üteklasse l-ll(gering belastet), im
übrigen Bereich der G
üteklasse ll(m
äßig belastet) entspricht.
5.7. llmenau
Die llm
enau entspricht durchgehend der Gew
ässergü-teklasse ll (m
äßig belastet). A
llerdings sind Nebenge-
wässer im
Oberlauf durch A
bwasserleitungen teilw
ei-se kritisch belastet. D
ieser Gütezustand ist auch in der
durch die Elbe beeinfluß
ten Mündungszone
anzutref-fen.
5.8. Bille
Die aus S
chleswig-H
olstein nach Ham
burg fließende
Bllle ist in ihrem
schleswig-holsteinischen
Teil Ü
berw
eite Strecken w
eiterhin als mäß
ig belastet zu be-trachten und hier beispielsw
eise noch als Lebens-raum
für Forellen und Ä
schen in gewissem
Um
fanggeeignet. Lediglich im
Bereich A
umühle-R
einbek istein begrenzter A
bschnitt zeitweilig kritisch belastet.
lm B
ereich der Landesgrenze verläßt die B
ille Schles-
wig-H
olstein als mäß
ig belastetes Gew
ässer in Rich-
tung Ham
burg.
Auf H
amburger S
tadtgebiet fließt die B
ille in ihremw
eiteren Verlauf über den kanalartig ausgebauten
Bergedorfer
Schleusengraben in die D
ove-Elbe, die
ihrerseits in die Elbe einm
ündet.
Der B
ille-Abschnitt oberhalb des B
ergedorfer Schleu'
sengrabens ist im B
ereich höherer Fließ
geschwindig-
keit ebenfalls mäß
ig belastet (Güteklasse ll), im
Stau-
bereich u.a. durch Zuflüsse aus dem
Sielsystem
kritisch belastet (Güteklasse ll-lll). F
ür den Gesam
t-verlauf der B
ille werden in S
chleswig-H
olstein und
Ham
burg Bew
i rtschaftungspläne erstellt.
Die W
asserqualität des Bergedorfer S
chleusengra-bens und der D
ove-Elbe hat sich im
letzten Jahrzehntdurch A
ufhebung der Einleitung kom
munaler A
bwäs-
ser gegenüber den Vorjahren verbessert. D
iese Ge-
wässer zeigen eine m
äßige, in den S
taubereichenabschnittsw
eise eine kritische Belastung.
5.9. Alster
Die von S
chleswig-H
olstein in das Ham
burger Stadt-
gebiet f ließ
ende Alster ist nahezu auf ganzer Länge in
Schlesw
ig-Holstein als m
äßig belastet einzustufen.
Der ham
burgische Teil der A
lster ist bis zur Einm
ün-dung in die E
lbe abschnittsweise kritisch belastet. D
ieU
rsachen für die Belastungen sind einerseits die
Zuflüsse einiger stärker belasteter N
ebengewässer,
z. B. die A
mm
ersbek im O
berlauf, andererseits derzeitw
eilige Abw
assereintrag durch Überlaufen des
Mischw
assers aus der innerstädtischen
Misqhw
as-serkanalisation
besonders in Staubereichen m
it ge-ri nger F
l ießgeschw
i ndigkeit.
ln Schlesw
ig-Holstein
werden durch den w
eiterenA
usbau von 8 Kläranlagen auf der B
asis des am 1.3.
1988 verabschiedeten A
bwasserbeseitigungsplanes
Alster die S
chad- und Nährstoffeinträge in das G
ewäs-
ser in Zukunft erheblich reduziert. F
erner werden bei
-iIiIìI)IiIII
.tIIij1¡
)
33
den Kläranlagen A
hrensburg und Bargteheide w
eiter-gehende M
aßnahm
en zur N
ährstoff reduzierungdurchgeführt. D
ies wird zu einer V
erbesserung derG
ewässerbeschaffenheit
f ühren.
lm R
ahmen des A
lsterentlastungskonzepts der Freien
und Hansestadt H
amburg m
it einem G
esamtinvesti-
tionsvolumen von rd. 1 M
rd. DM
werden in einer
ersten Ausbaustuf
e derzeit erwejterte S
am m
lersyste-m
e sowie 7 M
ischwasser-R
ückhaltebecken erstellt.D
urch diese und weitere geplante M
aßnahm
en wird
zukünftig eine Verbesserung der G
ewässergüte der
Alster und A
lsterkanäle erreicht werden.
5.10. Pinnau und K
rückau
Durch die in früheren Jahren erfolgte E
rrichtung einesüberörtlichen A
bwassersam
mlersystem
s (H
aupÞsam
mler W
est) wird ein G
roßteil des im
westlichen
Ham
burger Randgebiet anfallenden A
bwassers seit
1975 nach vollbiologischer R
einigung bei Hetlingen
indie E
lbe eingeleitet.
Dies hat im
Laufe der Jahre zu einer deutlichenV
erbesserung der G
ewässergüte
der Pinnau geführt,
sie ist heute - einschließlich ihres O
berlaufes, ober-halb der E
inmündung der G
ronau - der Güteklasse
ll-lll bzw. ll zuzuordnen.
Die K
rückau ist heute noch als kritisch belastet(G
üteklasse ll-lll), in Teilbereichen auch als m
äßig
belastet (Güteklasse ll), zu bew
erten. Grund fÜ
r dieE
instufung in die Güteklasse lll im
Unterlauf sind im
wesentlichen die noch aus der V
ergangenheit stam-
menden F
aulschlamm
ablagerungen, die bisher inner-halb des Ö
kosystems der K
rückau trotz der verbesser-ten ökologischen R
ahmenbedingungen nicht abge-
baut werden konnten.
5.11. Stör
Die S
tör ist, als der größte schlesw
ig-holsteinischeN
ebenfluß der E
lbe, jetzt größtenteils der G
ewässer-
güteklasse ll-lll (kritisch belastet) zuzuordnen. E
invorm
als der Güteklasse lll (stark verschm
utzt) zuzu-ordnender A
bschnitt im O
berlauf weist inzw
ischenebenfalls die K
riterien der Güteklasse ll-lll auf. D
ieerhöhte R
einigungsleistung des Klärw
erkes Neum
ün-ster ist einer der G
ründe für die eingetretene Verbes-
serung der Gew
ässergüteklasse. Durch zusätzliche
abwassertechische M
aßnahm
en zur Elim
ination vonN
ährstoffen im B
ereich der Stör w
ird eine weitere
Verbesserung m
ittelfristig erwartet.
5.12. Oste
Das Z
ustandsbild der Oste hat sich gegenÜ
ber derletzten D
arstellung gebessert. Sie ist nunm
ehr von derQ
uelle bis in den Mündungsbereich
als mäß
ig belasteteinzustufen (G
üteklasse ll).
6. O
der und Nebengew
ässerD
ie Oder erreicht D
eutschland mit der G
üteklasse ll-lll(kritisch belastet) und nim
mt die N
eiße auf, die hier
der gleichen Güteklasse zuzuordnen ist.
Erhöhte B
elastungen treten unterhalb von Eisenhüt-
tenstadt und Frankfurt auf. H
ier ist die Oder als stark
verschmutzt (G
üteklasse lll) einzustufen. Weitere B
e-lastungen größ
eren Ausm
aßes w
erden der Oder im
Unterlauf (nach E
inmündung der W
arthe) zugeführt,bew
irken aber auf Grund der hier vorhandenen hohen
Durchflüsse nicht V
erschlechterungen, die die G
renzeder G
üteklasse ll-lll überschreiten. Von den linksseiti-
gen Nebenflüssen der O
der ist die Welse unterhalb
von Angerm
ünde durch komm
unales Abw
asser über-m
äßig verschm
utzt (Güteklasse lV
). Belastungen m
itorganischen und unter S
auerstoffzehrung biologisohabbaubaren lnhaltsstoffen führen in gering durchflos-senen A
bschnitten der Alten O
der zu solchen Ver-
schlechterungen, daß eine E
instufung in die Güteklas-
se lll erforderlich wird.
Die Lausitzer N
eiße ist bereits beim
Übertritt aus der
0SF
R sehr stark verschm
utzt (Güteklasse lll-lV
). Wei-
tere Belastungsschw
erpunkte sind die Städte Z
ittauund G
örlitz sowie die M
andau als Zufluß
. Als F
olgew
eiterer Belastungen
auch von polnischer Seite, ver-
schlechtert sich die Lausitzer Neiß
e unterhalb derS
tadt Zittau auf G
üteklasse lV. B
is Görlitz verbessert
sie sich auf Güteklasse lll. D
anach sinkt sie erneut aufG
üteklasse lll-lV ab. D
ie Lausitzer Neiß
e verläßt den
ostsächsischen Raum
bei Bad M
uskau mit der G
üte-klasse ll-lll. D
ieser Zustand ändert sich bis zur M
ün-dung aufgrund der hohen D
urchflüsse trotz der Einlei-
tung der Stadt G
uben nicht.
Die M
andau, die linksseitig bei Zittau in die Lausitzer
Neiß
e mündet, ist ein stark bis sehr stark verschm
utz-tes G
ewässer (G
üteklasse lll bis lll-lV). S
ie wird
sowohl von tschechischer als auch von deutscher
Seite durch nur ungenügend
behandeltes komm
una-les A
bwasser und A
bwässer der T
extilindustrie bela-stet.
7.7.1. Maas und N
ebengewässer
lm E
inzugsgebiet der Maas hat sich bei der R
ur undihren Z
uläufen durch die umfangreichen S
anierungs-m
aßnahm
en der vergangenen Jahre der G
ütezustanddeutlich stabilisiert. lm
Oberlaul entspricht die R
urw
eiterhin der Güteklasse ll-lll, im
Miltellaul der G
üte-klasse ll. - D
er Unlerlaul w
eist die Güteklasse ll-lll auf
,
wobei bis zur E
inmündung der W
urm auch hier
Tendenzen zur G
üteklasse ll vorhanden sind. Die U
rftist in ihrem
gesamten V
erlauf unverändert mäß
igbelastet. D
er Gütezustand der lnde hat sich m
it derE
instufung in Güteklasse ll im
Oberlauf bzw
. in Güte-
klasse ll-lll im U
nterlauf nicht verändert.
Die V
icht muß
aufgrund toxischer Einflüsse vor ihrer
Einm
ündung in die lnde weiterhin in die G
üteklasselll-lV
eingestuft werden. E
in Sanierungskonzept w
irdderzeit im
Rahm
en des Bew
irtschaftungsplanes,,tnde/V
icht" erarbeitét.
Durch R
egenabschlagsbauwerke alter A
rt ist dieW
urm auch w
eiterhin bereits im O
berlauf kritischbelastet. V
or allem die E
inleitungen im B
ereich derS
tadt Aachen bringen für den M
ittel- und Oberlauf des
Übrige F
lußgebiete
34
Gew
ässers eine erhebliche Belastung m
itsich. Bisfur
Einm
ündung in die R
ur wird die W
urm der G
Üteklasse
lll zugeordnet. Abschnittsw
eise sind Tendenzen zur
Güteklasse ll-lll vorhanden.
Die S
chwalm
weist neben kürzeren stark verschm
utz-ten A
bschnitten im
Oberlauf größ
tenteils die Güteklas-
se ll-lll auf. lm G
renzbereich zu den Niederlanden
entspricht sie der Güteklasse ll.
Ober- und M
ittellauf der Niers zeigen eine geringfÜ
gi-ge V
erbesserung von Güteklasse lll auf ll-lll. U
nter-halb des B
elastungsschwerpunktes
Mönchenglad-
bach bis Geldern entspricht die N
iers weiterhin über-
wiegend der G
üteklasse lll.
7.2. Zuflüsse zum
lisselmeer
Die zum
Einzugsgebiet
des lisselmeeres gehörenden
Fließ
gewässer
(lssel, Bocholter A
a, Berkel, A
ltstätterA
a, Dinkel und V
echte) sind überwiegend kritisch,
teilweise auch nur m
äßig belastet. lssel und B
ocholterA
a weisen im
Oberlauf V
erbesserungen um
eineG
ütestufe auf Güteklasse ll auf. D
ie Altstätter A
a hatsich bei A
haus um eine G
Ütestufe verbessert und ist
jetzt fast im gesam
ten Verlauf als kritisch belastet zu
beurteilen. Die B
erkel weist im
Mittellauf noch einen
Abschnitt m
it Güteklasse lll auf. E
benfalls Güteklasse
lll findet sich noch in einem A
bschnitt des Oberlaufes
der Dinkel und im
Mittellauf der V
echte unterhalbN
ordhorn.
7.3. Eider
Die E
ider ist der größte F
luß S
chleswig-H
olsteins(nach der E
lbe) und mündet in die N
ordsee. Der
überwiegende T
eil der Eider befindet sich im
Zustand
der Güteklasse ll. N
ach wie vor besteht ein B
ela-stungsschw
erpunkt unterhalb der S
tadt Rendsburg
(Güteklasse lll). D
ie Kläranlage w
ird im R
ahmen des
Phosphor-S
ofortprog ram
mes u nd des D
ri ng I ichkeits-
programm
es zur Stickstoff- und w
eiteren Phosphor-
sowie S
chwebstotf-E
l iminierung erw
eitert.
7.4. Treene
Die T
reene ist ein Nebenfluß
der Eider und unterhalb
Sollerup bis S
chwabstedt nach w
ie vor als kritischbelastet (G
üteklasse ll-lll) einzustufen.
7.5. Schw
entineD
ie in die Kieler F
örde einmündende S
chwentine ist
nach der Trave der größ
te Ostseezufluß
. Der überw
ie-gende T
eil.der Schw
entine - einschließlich des O
ber-laufs - w
eist die Güteklasse ll auf. lm
Unterlauf ist sie
hingegen weiterhin kritisch belastet (G
üteklassell-lll),
7.6. Trave
Die T
rave ist in ihrem Q
uellbereich nunmehr als stark
verschmutzt (G
üteklasse lll) zu bezeichnen. D
urchS
elbstrei nigungsvorgänge und V
erdünnung w
i rd nochvor E
inmündung
in den Warder S
ee die Güteklasse
llerreicht.
Der größ
te Teil der T
rave kann aber heute trotzgelegentlich kritischer S
auerstotfverhältnisse als mä-
ßig belastet (G
üteklasse ll) bezeichnet werden.
Der U
nterlauf der Trave w
ird hier nicht dargestellt, daer zum
Brackw
asserbereich der Ostsee gehört und
Einstufungskriterien
hierJür nicht vorliegen. Für die
Trave w
urde am 8. 12. 1987 ein A
bwasserbeseiti-
gungsplan erstellt, auf dessen Grundlage z.Z
. einA
usbau der Kläranlagen
erfolgt, um die S
auerstoffver-hältnisse im
Gew
ässer zu verbessern und den Nähr-
stoffeintrag in die Ostsee zu verringern.
7.7. Stepenitz
Abw
assereinfluß bedingt im
Oberlauf die E
inordnungin die G
üteklasse lll (stark verschmutzt). lm
weiteren
Verlauf bew
irkt die Selbstreinigung eine V
erbesse-rung in die G
üteklasse ll (mäß
ig belastet). Nach
Einm
ündung der Maurlne, die die A
bwässer der S
tadtS
chönberg aufnimm
t, verschlechtert sich die Stepe-
nitz in den Bereich der G
üteklasse ll-lll (kritischbelastet), die dann bis zur M
ündung in den Dassow
erS
ee erhalten bleibt.
7.8. Wallensteingraben
Der W
allensteingraben ist ein künstlicher Ablauf des
Schw
eriner Sees zur O
stsee. Er entspricht im
Ober-
lauf der Güteklasse ll-lll (kritisch belastet), w
as imw
esentlichen auf den starken Biom
asseaustrag (Phy-
toplankton) aus den durchflossenen Seen zurÜ
ckzu-führen ist. lm
Mittellauf erfolgt eine V
erþesserung indie G
üteklasse ll (mäß
ig belastet), bevor es im R
aumW
ismar unter dem
Einfluß
industrieller und komm
una-ler A
bwässer w
ieder zu einer Verschlechterung in die
Güteklasse ll-lll kom
mt.
7.9. Warnow
und Nebengew
ässer
Die W
arnow w
eist im O
berlauf ein sehr stark ver-schm
utztes Wasser (G
üteklasse lll-lV) auf. U
rsachesind diffuse B
elastungen aus dem intensiv landw
irt-schaftlich genutzten E
inzugsgebiet in Verbindung m
itausgedehnten
Stagnationsbereichen
durch überdi-m
ensionierten Gew
ässerausbau. Mit zunehm
enderF
ließgeschw
indigkeit erfolgt dann eine rasche V
er-besserung der W
assergüte, die bei Einm
ündung inden B
arniner See die G
üteklasse ll (mäß
ig belastet)erreicht.
Der hocheutrophe B
arniner See beeinfluß
t die Güte
der ìlVarnow
durch starken Phytoplanktonaustrag
recht negativ, so daß unterha-lb des S
ees nur dieG
üteklasse lll (stark verschmutzt) erreicht w
ird. lmw
eiteren Verlauf erfolgt dann w
ieder eine rascheV
erbesserung zur G
üteklasse ll, die bis Bützow
erhal-ten bleibt, da es in diesem
Bereich keine direkten
Abw
assereinleitungen gibt und sich größere G
ewäs-
serstrecken noch in einem recht naturnahen Z
ustandbefinden.
Ab B
ützow w
ird die Warnow
zu einem rückgestauten
Gew
ässer mit starker P
hytoplanktonentwicklung. S
ieist dam
it einem hocheutrophen
See vergleichbar
und35
entspricht im gesam
ten Unterlauf nur der G
üteklasselll. F
ür die Groß
stadt Rostock ist sie hier R
ohwasser-
basis für die Trinkw
asserversorgung. Belastungen in
diesem B
ereich erfolgen über die Nebel sow
ie imR
aum S
chwaan durch kom
munale und industrielle
Abw
ässer.
Die N
ebel als größter N
ebenfluß w
ird im M
ündungsbe-reich durch die K
läranlage Bützow
sowie über die A
lteN
ebel durch die Kläranlage G
üstrow belastet, so daß
sie hier nur der Güteklasse lll (stark verschm
utzt)entspricht. lm
übrigen Bereich kann sie überw
iegendder G
üteklasse ll (mäß
ig belastet), nördlich des Krako-
wer S
ees sogar der Güteklasse l-ll (gering belastet)
zugeordnet werden.
Dam
it weist die N
ebel von den größeren F
ließgew
äs-sern M
ecklenburg-Vorpom
merns die beste W
asser-qualität auf, w
as neben fehlenden größeren B
elastun-gen oberhalb des M
ündungsbereiches auf den in
großen T
eilen noch naturnahen Gew
ässerzustand m
itturbulenten F
ließstrecken zurückzuführen ist.
7.10. Recknitz
Bereits im
Oberlauf entspricht die R
ecknilz nur derG
üteklasse ll-lll (kritisch belastet). Unzureichend
ge-reinigte kom
munale
und industrielle Abw
ässer bewir-
ken unterhalb der Stadt Laage eine V
erschlechterungin die G
üteklasse lV (überm
äßig verschm
utzt). lmw
eiteren Verlauf erfolgt eine V
erbesserung zur G
üte-klasse lll (stark verschm
utzt), bevor im R
aum T
essinA
bwassereinleitungen erneut ei ne V
erschlechterungder W
asserqualität verursachen. Von T
essin bis zurM
ündung muß
die Recknitz dann der G
üteklasse lll-lV(sehr stark verschm
utzt) zugeordnet werden.
7.11. Peene und N
ebengewässer
Die P
eene entspricht zunächst im O
berlauf (Ostpeene)
der Güteklasse ll (m
äßig belastet). D
urch diffuseB
elastungen erfolgt jedoch bald eine Verschlechte-
rung in die Güteklasse lll (stark verschm
utzt), die biszum
Kum
merow
er See anhält.
Nach A
ustritt aus dem S
ee kann die Peene zunächst
der Güteklasse ll zugeordnet w
erden. Ab E
inmündung
der Tollense verschlechtert sich die W
asserqualitätw
ieder in die Güteklasse lll, die dann im
weiteren
Verlauf dom
iniert. Belastungsschw
erpunkte sind dieS
tädte Dem
min und A
nklam sow
ie Betriebe der Le-
bensmittel
i ndustrie mit ih ren unzu reichend gerei ni g-
ten Abw
ässern. U
nterhalb beider Städte entspricht die
Peene nur der G
üteklasse lll-lV (sehr stark ver-
schmutzt).
Von D
emm
in bis zur Mündung (60 km
) stellt die Peene
ein rückgestautes, stark durch Phytoplankton beein-
flußtes G
ewässer dar. B
ei niedrigen Durchflüssen
istder B
rackwassereinfluß
der Ostsee noch 35km
ober-halb der M
ündung nachweisbar.
Die T
ollense ist im O
berlauf als mäß
ig belastet zubew
erten (Güteklasse ll). D
ie Abw
ässer von Neubran-
denburg und Altentreptow
bewirken eine V
erschlech-terung in die G
üteklasse lll-lV (sehr stark ver-
schmutzt). A
nschließend kann sich w
ieder die Güte-
klasse ll ausbilden, bevor sich ab Einm
ündung desstark belasteten A
ugrabens bis zur Mündung die
Güteklasse lll durchsetzt.
Die T
rebel muß
überwiegend der G
üteklasse lll (starkversch m
utzt) zugeo rd net werden. B
el astu n gsschwer-
punkte sind die Städte G
rimm
en und Tribsees, w
obeiunterhalb von G
rimm
en eine Verschlechterung in die
Güteklasse lV
(übermäß
ig verschmutzt) erfolgt. N
ur inzw
ei kleineren Bereichen oberhalb beider O
rtslagentritt die G
üteklasse ll (mäß
i9 belastet) auf.
7.12. Ücker und N
ebengewässer
lm O
berlauf kann die Ücker als m
äßig belastet (G
rite-klasse ll) bew
ertet werden. D
ie unzureichend gerei-nigten A
bwässer der S
tädte Prenzlau und P
asewalk
bewirken eine V
erschlechterung in die Güteklasse
lll-lV (sehr stark belastet). lm
weiteren V
erlauf ist dieG
üteklasse I I I (stark belastet) vorherrschend, ledi gl ich
zwei kleinere A
bschnitte können der Güteklasse ll
zugeordnet werden.
lm O
berlauf der Randow
führen diffuse Belastungen
zur Ausbildung der G
üteklasse lll (stark verschmutzt).
lm w
eiteren Verlauf bew
irkt die Selbstreinigung
biszur M
ündung eine Verbesserung in die G
üteklasse ll
(mäß
ig belastet).
8. K
anäleD
er Nord-O
slsee-Kanal befindet sich nach w
ie vor imZ
ustand der Güteklasse ll. V
ergleichbares gilt auch fürden E
lbe-Trave-K
anal, w
enn auch hier weiterin in den
stadtnahen Bereichen (2.8. M
ölln) infolge der Einlei-
tung von gereinigten komm
unalen Abw
ässern Bela-
stungsschwerpunkte zu erkennen sind. A
uch bei die-sen K
läranlagen werden M
aßnahm
en zur Entlastung
der Gew
ässer von Schad- und N
ährstoffen durchge-führt.
Der M
ittellandkanal entspricht der G
üteklasse ll-lll,der D
orlmund-E
ms-K
anal der Güteklasse ll und ll-lll.
lm M
ittellandkanal ist eine erhebliche Versalzung,
hervorgerufen durch die notwendige
Einspeisung
vonW
eserwasser,
festzustel len.
Der E
lbe-Havel-K
anal bleibt im A
bschnitt Genthin bis
Burg in der G
riteklasse lll, im B
ereich der Schleuse
Niegripp m
uß er in die G
üteklasse lll-lV eingestuft
werden.
Der T
eltowkã¡nal und der B
ritzer Zw
eigkanal weisen
'im w
esentlichen mit der G
üteklasse ll-lll die Wasser-
,beschaffenhei.t von Dahm
e und Spree auf.
Die V
erbindungskanäle Oder-H
avel-Kanal,
Oder-
Spree-K
anal und Havel-K
anal sind je nach dem G
radder E
utrophierung den Güteklassen ll-lll bzw
. lllzuzuord nen.
36
9. M
itglieder des LAW
Aad hoc-A
rbeitskreisesD
r. Both
Landesamt
f ür U
mw
eltschutz Sachsen-A
nhalt,H
alle/S.
Dr. B
raukmann
Landesanstalt f ü r U
mw
e ltschutz Baden-W
ü rttemberg,
Karlsruhe
Dr. H
erbstN
iedersächsisches Landesamt für W
asser und Abfall,
Hildesheim
Dipl.-C
hem. H
ochfeldS
taatlichgs Am
t für Um
welt und N
atur, Schw
erin
Dr. Jahn
Senatsverw
altung für Stadtentw
icklung und Um
welt-
schutz, Berlin
Dipl.-B
iol. Klös
Hessische Landesanstalt für U
mw
elt, Wiesbaden
Dr. K
loseLandesum
weltam
t Brandenburg, P
otsdam
Dipl.-lng. K
öpselLandesam
t für Um
welt und G
eologie Sachsen, R
ade-beul
Dipl.-B
iol. Paetzholdt
Landesamt für W
asserhaushalt und KÜ
sten, Kiel
Dr. R
ochU
mw
eltbehörde der F
reien und Hansestadt H
amburg'
Am
t für Um
weltuntersuchungen
Dr. S
anzinB
ayerisches Landesamt für W
asserwirtschaft,
Mün-
chen
Dr. S
chillerLandesam
t für Wasser und A
bfall Nordrhein-W
estfa-len, D
üsseldorf
Dipl.-B
iol. R. S
chmitt
Staatliches lnstitut für G
esundheit und U
mw
elt, Saar-
brücken
Dr. v. T
ümpling
Thüringer Landesanstalt fÜ
r Um
welt, Jena
Dr. W
endlingLandesam
t für Wasserw
irtschaft Rheinland-P
falz'M
ainz
Dr. W
ietingU
mw
eltbundesamt, B
erl in
Redaktionelle
M itarbeit:
Dipl.-lng. K
ahlS
ächsisches Staatsm
inisterium fÜ
r Um
welt und Lan-
desentwicklung, D
resden
37