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WELT AM SONNTAG NR. 16 19. APRIL 2020 4 HAMBURG Kulturschaffende leben von ihrem Pu- blikum, den Zuschauern, Besuchern, Lesern. Die aber müssen noch immer zu Hause ausharren, solange die Theater, Lesebühnen und Konzertsäle geschlos- sen bleiben. Also geht es digital weiter, und das vielfältiger denn je. LIVE VOM KIEZ Ganz vorn spielt da schon seit rund vier Wochen der Moderator, Entertainer und Musiker Yared Dibaba mit. Täglich um 20.30 Uhr sorgt er live aus seinem Kiez-Club UWE am Spielbudenplatz für eine kulturelle Grundversorgung, wie er es nennt. Da treten Musiker wie Lotto King Karl und Bernd Begemann auf, Schauspielerinnen wie Nova Meier- henrich oder sonstige Kulturschaffende wie Tagesschau-Sprecherin und „Köni- gin der bunten Tüte“ Linda Zervakis. Dibaba plaudert locker mit seinen Gäs- ten, stimmt auch schon mal selbst einen Song an und sein Sidekick, Schauspieler Oliver Kleinfeld, gibt hier und da seinen Senf dazu. Manchmal schicken Kolle- ginnen und Kollegen auch ihre Grüße in kleinen Videobotschaften, die einge- spielt oder auf der Homepage (www.kulturona.de) abzurufen sind. Kulturona heißt das Format, das Diba- ba zusammen mit Heimat2050/TT Con- certConnect ins Leben gerufen hat. Ein echtes Highlight nach der „Tagesschau“. AUS DEN KAMMERSPIELEN Auch die Hamburger Theatermacherin und Schauspielerin Gilla Cremer lässt sich von der Krise nicht kleinkriegen. Sie hat vor leeren Rängen der Hambur- ger Kammerspiele ihr Stück „Die Din- ge meiner Eltern“ gespielt und auf- zeichnen lassen. Darin kehrt Cremer als Agnes in das Haus ihrer verstorbenen Eltern zurück, in dem diese 60 Jahre lang gelebt haben und sie selbst aufge- wachsen ist. Nun muss sie es ausräu- men: Dabei springen ihr die Erinnerun- gen an die Familie sowie die eigene Kindheit aus jeder Schublade und jedem Schrank entgegen und damit Fragen, die sie viel früher hätte stellen sollen und müssen. Das Stück ist in voller Län- ge auf gillacremer.de abrufbar – ein kompletter Theaterabend für die heimi- sche Couch. APPETITHÄPPCHEN Mindestens ebenso intensiv, wenn nicht sogar noch intensiver leben Musicals vom Zauber, den Schauspieler, Musik und Kostüme erschaffen, der digital aber nur schwer zu versprühen ist. Und doch will Stage Entertainment die Lust auf Musicals wachhalten. Auf der Homepage (stage-entertainment.de) gibt es daher kleine Videos zum Klassi- ker „König der Löwen“, aber auch zu „Tina“, „Mamma Mia!“ und „Cirque du Soleil“. Die Starts von „Die Eiskönigin“ und „Wicked“ mussten ins Frühjahr 2021 verschoben werden. Insbesondere für das Spektakel um Elsa und Anna aber gibt es auf der Homepage mit „Hamburg gefriert“ eine besondere Ein- stimmung. Lust auf Theater und insbesondere auf eine neue Inszenierung will auch das St. Pauli Theater machen. Im Win- ter soll „Die Dreigroschenoper“ von Bertolt Brecht in einer neuen Bearbei- tung auf die Bühne am Spielbudenplatz kommen, doch auch dafür stocken die Vorbereitungen. Auf YouTube aber lässt sich die zweistündige Aufführung der Inszenierung aus dem Jahr 2004 in vol- ler Länge anschauen, mit dabei unter anderen Ulrich Tukur und Eva Mattes – als Vorgeschmack und für einige si- cher auch, um in Erinnerungen zu schwelgen. Zudem stellen das St-. Pauli- Theater und das Hansa-Theater größe- re und kleinere Appetithäppchen zu ak- tuellen Produktionen auf ihren Inter- netseiten zur Verfügung, darunter „Monsieur Claude und seine Töchter“ und „Cabaret“ mit Tim Fischer. ZWIEGESPRÄCHE Die Schauspielhaus-Intendantin Ka- rin Beier und das Team der Dramatur- gie nutzen die Zwangspause für eine di- gitale Übergangsspielwiese. Sie treffen Ensemblemitglieder zu einem Zwiege- spräch über das Leben mit Corona und ohne Theater. Die Schauspielerinnen und Schauspieler bringen jeweils einen Text, ein Lied, ein Kunststück, eine klei- ne Performance mit. Die etwa 30-minü- tigen Gespräche unter anderen mit Charly Hübner und Josef Ostendorf sind unter SchauSpielHausBesuch auf der Homepage zu erleben. Ein Kabarett-Veteran kehrt indes auf die Bühne zurück: Im leeren Brakula in Bramfeld liest Henning Venske am 19. April um 10.30 Uhr aus den Werken des antiken Geschichtenschreibers Herodot – live unter brakula.de zu erleben, da- nach natürlich noch abrufbar. VORGELESEN Der Bramfelder Kulturladen ist seit drei Jahren auch die Heimat der Lese- bühne „Bei Hilde – Brot und Geschich- ten“. Daraus ist nun kurzerhand die Hörhilde geworden – ein Podcast, eben- falls auf der Homepage abrufbar. Und die Buchhandlung Lüders hat eine On- line-Lesung auf Instagram ins Leben ge- rufen. Den Anfang machte die Hambur- ger Autorin Leona Stahlmann mit ih- rem Debüt „Der Defekt“, dann folgt Biologe und Autor Lothar Frenz mit „Ein Jahr mit Loki“. brit Krisensichere Kultur – digital und zu jeder Zeit Bis Theater, Kinos und Lesebühnen wieder öffnen, dürfte es noch etwas dauern – reichlich Kultur gibt es trotzdem FREIZEIT- UND VERANSTALTUNGSTIPPS IN ZEITEN VON CORONA Kabarettist Henning Venske geht in der Krise auf eine Reise in die Antike PICTURE ALLIANCE/SVEN SIMON W enn Michael Rohde am Bett der Er- krankten sitzt und zu ihnen spricht, se- hen sie nur seine Augen. Er trägt eine siebenteilige Schutzausrüstung, der Krankenhausseelsorger ist im Bundes- wehrkrankenhaus für jene da, denen es gerade sehr schlecht geht. Viele haben Angst, den Kampf gegen Covid-19 zu verlieren. Es sind letzte Worte, die noch gesagt werden wollen. Letzte Fragen des Lebens, die den Erkrankten keine Ruhe lassen. Die eine bittet um ein Ge- bet, ein anderer darum, doch bitte noch die Tochter anzurufen, zu der es seit Jahren keinen Kontakt gibt. Manch ei- nem hält er ein Smartphone vor das Ge- sicht, um einen letzten Gruß per Video- anruf über WhatsApp zu übermitteln. Und wenn es nichts mehr zu sagen gibt, sitzt Michael Rohde da und hält die Hand. Bis zum Schluss. VON EVA EUSTERHUS Bevor Rohde die Corona-Intensivsta- tion für seinen Rundgang betritt, muss er in einem Vorraum zwischen Flur und Patientenzimmer seine Schutzschich- ten überstreifen, die strengen Sicher- heitsvorkehrungen sind ungewohnt für ihn. Doch sonst unterscheide sich das, was er an den Betten der Covid-19-Pa- tienten hier erlebe, nicht von anderen Schwerkranken, sagt Michael Rohde. I n einem Punkt haben sich die Aufga- ben des Krankenhausseelsorgers in der Corona-Krise dann aber doch verändert. Seit das Virus kursiert, brau- chen nicht nur Patienten und Angehöri- ge seine Hilfe, sondern immer öfter auch Ärzte und Pfleger. Der Zustrom an neuen Patienten lässt nicht nach, zu- dem steht das Personal unter zusätzli- chem Druck. Ein falscher Handgriff kann dazu führen, dass sie sich selbst oder andere infizieren, indem das Virus von den Isolationsstationen nach drau- ßen gelangt. Rohde will in dieser Krise den Helfern helfen. Denn unklar ist, ob sich die Lage ent- schärft oder weiter zuspitzt. Zwar gibt es immer weniger Neuinfektionen in Hamburg, zugleich steigt aber die Zahl jener Erkrankten, die intensivmedizi- nisch versorgt werden müssen. Und so werden die Kapazitäten permanent er- weitert. Insgesamt verfügt die Stadt über circa 740 Intensivbetten samt Be- atmungsgeräten. Am Bundeswehrkrankenhaus berei- tet man sich auf den Ernstfall vor, in- dem man die Krise wie einen Einsatz angeht. Alle wichtigen Punkte werden bei täglichen Lagebesprechungen abge- fragt, Organisationsstrukturen und Be- fehlsketten existieren bereits. So hat das Haus, das eingebunden ist in die zi- vile Rettungskette der Stadt, innerhalb kürzester Zeit seine Kapazität verdrei- facht. Die Corona-Station verfügt jetzt über 36 Intensiv-Plätze, zusätzlich ste- hen auf zwei weiteren Isolierstationen 60 Betten für Covid-19-Patienten bereit. Aktuell werden sieben Erkrankte ver- sorgt, weitere vier intensivmedizinisch, zwei davon wurden aus Italien herver- legt. Zurück bei Seelsorger Michael Roh- de, der mittlerweile seine Runde auf der Intensivstation absolviert hat. An jenem Vormittag ist die Lage ruhig. Nun steht er da im gelben Polohemd, Jeans und Trekkingschuhen auf dem Flur, die Schutzkleidung hat er abge- legt. Während viele Häuser jetzt erst anfangen, entsprechende Strukturen für die Helfer zu installieren, existiert die psychische Unterstützung hier be- reits. Denn Seelsorger sind fester Be- standteil eines jeden Militäreinsatzes. „Das Besondere an der aktuellen Situa- tion ist, dass wir uns auf ein Szenario vorbereiten, von dem wir hoffen, dass es nicht eintritt“, erklärt Michael Roh- de. Für heute hat er seine Patientenbe- suche beendet, er führt zum Ausgang der Station. „Stop: Isolationsbereich!“ steht drau- ßen in großen roten Lettern auf der Ein- gangstür. Michael Rohde desinfiziert sich zum x-ten Mal an diesem Vormittag die Hände. Die strikte Trennung, die al- le, die die Intensivstation betreten, ein- halten müssen, setze den Erkrankten und ihren Angehörigen schwer zu, er- zählt er. Als Seelsorger setzt er sich frei- willig dem hohen Infektionsrisiko aus, für den Protestanten und studierten Theologen ist das Teil seines Jobs. 2010 und 2013 war der Vater zweier Söhne in Afghanistan. Später in Mali und 2014 bei einem Ebola-Einsatz in Liberia. Er ist Trostspender. Für Verletzte, Hinterblie- bene und für Kameraden, die bestimmte Bilder aus den Einsätzen nicht mehr loswerden. G anz anders gestaltet sich mo- mentan die Arbeit mit den An- gehörigen. Sie können oder sol- len nicht herkommen, weil das Risiko einer Infektion zu groß ist, erzählt er. „Ich biete etwa Tele-Chaplaincy, also gemeinsames Beten am Telefon an, ich halte Telefone, damit Angehörige zu ih- ren Liebsten sprechen können“, sagt er. Wenn Gott und ein Segen gewünscht ist, dann spricht er über Gott, sonst spendet er auch anders Trost. Die größ- te Angst der Angehörigen sei nicht, selbst nicht anwesend zu sein. „Sie ha- ben Angst, dass kein anderer beim Ster- benden ist. Deshalb bietet der Seelsor- ger etwa an, die Aussegnung zu filmen. „So haben Hinterbliebene die Gewiss- heit, dass trotz der schwierigen Lage ein würdevoller Umgang gewahrt wird.“ Sich im Vorfeld auf besondere Vorge- hensweisen im Ernstfall zu verständi- gen, entlaste auch die Ärzte und Helfer, sagt er. Menschen, die in besonders schwer betroffenen Regionen in Italien, Spanien oder New York arbeiten und von der Welle an Infizierten überrannt wurden, berichten von körperlicher Er- schöpfung und seelischer Verzweiflung, erzählt er. In Hamburg wollen sie diese Menschen auffangen. D ass extreme Bedingungen selbst robuste Menschen in die Knie zwingen können, weiß der Mili- tärdekan aus eigener Erfahrung. Im Fe- bruar 2011 erlebte er nahe Kundus, wie ein afghanischer Soldat in eine Gruppe von Deutschen schoss. Die Schreie, die vielen Verletzten, die Toten. Die Bilder hinterließen Spuren, auch bei ihm. Beim Trauergottesdienst liefen ihm plötzlich die Tränen. Jetzt war er es, der die Unter- stützung brauchte. Er bekam sie und weiß seitdem, dass jeder eine Grenze hat. Auf Station 2 angekommen, führt der Seelsorger zum Ort der Stille, der für ihn eine Art Kommandozentrale ge- worden ist. Ein heller, circa 20 Qua- dratmeter großer Raum, indem Gäste ihre Gedanken in einem Buch eintra- gen können, Ruhe, Trost und ein offe- nes Ohr finden. Michael Rohde nimmt auf einem Stuhl Platz. Er berichtet, was den Ärzten besonders zu schaffen macht. „Nicht helfen zu können, belas- tet Helfer schwer“, sagt der 46-Jährige. In der „Seelenrunde“, eine Gruppe aus anderen hauseigenen Seelsorgern, Psy- chologen, Psychiatern und Mitarbei- tern des Sozialdienstes, haben sie ver- schiedene Ansätze entwickelt. So nimmt der Militärdekan Andachten und seelsorgerische Vorträge als Pod- cast auf, die über das Intranet des Hau- ses und den Bundeswehr-Messenger in Form einer App zur Verfügung stehen. Über eine interne Hotline können alle Patienten, Angehörige und Mitarbeiter rund um die Uhr psychologische Hilfe bekommen. E ine Frage, die sich Ärzte ange- sichts der unklaren Lage auch in Deutschland stellen, lautet: Was tun bei einer Triage? Triage, so lautet der Fachbegriff für den Fall, dass ein Arzt die intensivmedizinische Behand- lung eines Menschen aufgibt zugunsten eines anderen, dessen Überlebensaus- sichten besser sind. Die Priorisierung von Patienten bei einem Massenauf- kommen von Verletzten wie etwa bei ei- nem Anschlag sei bei der Bundeswehr nichts Neues, sagt Michael Rohde. „Neu wird sein, dass wir viele Triage-Fälle ha- ben und das über einen langen Zeit- raum. Wir müssen uns fragen: Wie sor- gen wir dafür, dass die Ärzte, die diesen hohen Belastungen ausgesetzt sind, möglichst lange durchhalten?“ Für deutsche Ärzte sollen andere An- weisungen gelten als etwa in Italien, wo Richtlinien erlauben, Patienten über 80 in Notlagen nicht mehr behandeln zu müssen. Jeder Patient, so lautet die Empfehlung des Deutschen Ethikrates, soll anhand seines gesundheitlichen Ge- samtzustandes beurteilt werden, nicht bloß anhand seines Alters. Das macht die Arbeit der Ärzte allerdings nicht leichter. Denn gerade dieses Abwägen ist fachlich anspruchsvoll und ebenfalls emotional extrem belastend. Bei allem, was er gerade tue, gehe es ihm nicht darum, Panik zu machen oder überzureagieren, sagt Michael Rohde. „Aber es gibt Fragen, die müssen wir uns jetzt stellen. Bei der Entscheidung um Leben und Tod dürfen wir Ärzte und Helfer nicht allein lassen.“ Selbst seine Söhne, die im Zimmer nebenan Haus- aufgaben machen, wenn er im Home- office telefoniert, bekämen mit, worum es geht. Neulich fragte ihn sein Jüngs- ter: „Papa, wird es wirklich so schlimm?“ Das wisse er nicht, hat er da geantwortet. „Aber wenn wir jetzt vom Schlimmsten ausgehen, können wir das Schlimmste verhindern.“ Gut geschützt: Militärdekan Michael Rohde bei der Arbeit BERTOLD FABRICIUS/PRESSEBILD.DE/BERTOLD FABRICIUS Der letzte BEGLEITER Verschlechtert sich der Zustand schwerkranker Corona-Patienten, dann wünschen sich viele einen Beistand. Michael Rohde, Militärdekan des Bundeswehrkrankenhauses, ist für sie da – und kümmert sich auch um die Helfer Jedes Krankenhaus und Pflegeheim hat grundsätzlich ein seelsorgeri- sches Angebot, das nicht konfessio- nell gebunden ist. Seelsorger werden mehr denn je gebraucht, doch sie arbeiten unter stark erschwerten Bedingungen. Dort, wo sie ge- braucht werden – in Pflegeheimen, Kliniken und Gefängnissen – herr- schen strenge Schutzvorkehrungen, gar Besuchsverbote. Wo Besuche nicht möglich sind, bieten Seelsorger alternative Kontaktformen per Brief, Telefon und Video an. Darüber hinaus hat die Nordkirche eine Coro- na-Seelsorge-Hotline unter 0800 45 40 106 eingerichtet. Doch selbst, wenn sich die Trostspender dazu entscheiden, trotz des hohen Infekti- onsrisikos weiterhin Betroffene in Krankenhäusern aufzusuchen, benö- tigen sie Schutzkleidung. Da die Vorräte überall knapp sind, hat die landeskirchliche Seelsorge-Verant- wortliche der Nordkirche, Pastorin Kerstin Lammer „ihre“ Seelsorger selbst damit versorgt. „Mit gespen- detem Material haben wir in mei- nem Büro durchsichtige Schutz- visiere hergestellt und an unsere Notfall-, Gefängnis-, Krankenhaus- und AltenheimseelsorgerInnen ver- schickt.“ Anders als jene Masken, die man vom Zahnarzt kennt, ermögli- chen sie es, dass die Mimik des Seel- sorgers zu sehen ist, sagt Lammer. „Das ist bei der Seelsorge besonders wichtig. Außerdem schützen die Visiere beide Seiten, Patienten und Besucher.“ EE Wie Seelsorger in der Krise arbeiten

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ChefredaktionAbgezeichnet von:

Chef vom Dienst

4 19.04.20 19. APRIL 2020 WSHH-RVP1BELICHTERFREIGABE: --ZEIT:::BELICHTER: FARBE:

WELT AM SONNTAG NR. 16 19. APRIL 20204 HAMBURG

Kulturschaffende leben von ihrem Pu-blikum, den Zuschauern, Besuchern,Lesern. Die aber müssen noch immer zuHause ausharren, solange die Theater,Lesebühnen und Konzertsäle geschlos-sen bleiben. Also geht es digital weiter,und das vielfältiger denn je.

LIVE VOM KIEZGanz vorn spielt da schon seit rund vierWochen der Moderator, Entertainerund Musiker Yared Dibaba mit. Täglichum 20.30 Uhr sorgt er live aus seinemKiez-Club UWE am Spielbudenplatzfür eine kulturelle Grundversorgung,wie er es nennt. Da treten Musiker wieLotto King Karl und Bernd Begemannauf, Schauspielerinnen wie Nova Meier-henrich oder sonstige Kulturschaffendewie Tagesschau-Sprecherin und „Köni-gin der bunten Tüte“ Linda Zervakis.Dibaba plaudert locker mit seinen Gäs-ten, stimmt auch schon mal selbst einenSong an und sein Sidekick, SchauspielerOliver Kleinfeld, gibt hier und da seinen

Senf dazu. Manchmal schicken Kolle-ginnen und Kollegen auch ihre Grüße inkleinen Videobotschaften, die einge-spielt oder auf der Homepage(www.kulturona.de) abzurufen sind.Kulturona heißt das Format, das Diba-ba zusammen mit Heimat2050/TT Con-certConnect ins Leben gerufen hat. Einechtes Highlight nach der „Tagesschau“.

AUS DEN KAMMERSPIELEN Auch die Hamburger Theatermacherinund Schauspielerin Gilla Cremer lässtsich von der Krise nicht kleinkriegen.Sie hat vor leeren Rängen der Hambur-ger Kammerspiele ihr Stück „Die Din-ge meiner Eltern“ gespielt und auf-zeichnen lassen. Darin kehrt Cremer alsAgnes in das Haus ihrer verstorbenenEltern zurück, in dem diese 60 Jahrelang gelebt haben und sie selbst aufge-wachsen ist. Nun muss sie es ausräu-men: Dabei springen ihr die Erinnerun-gen an die Familie sowie die eigeneKindheit aus jeder Schublade und jedem

Schrank entgegen und damit Fragen,die sie viel früher hätte stellen sollenund müssen. Das Stück ist in voller Län-ge auf gillacremer.de abrufbar – einkompletter Theaterabend für die heimi-sche Couch.

APPETITHÄPPCHENMindestens ebenso intensiv, wenn nichtsogar noch intensiver leben Musicals

vom Zauber, den Schauspieler, Musikund Kostüme erschaffen, der digitalaber nur schwer zu versprühen ist. Unddoch will Stage Entertainment dieLust auf Musicals wachhalten. Auf derHomepage (stage-entertainment.de)gibt es daher kleine Videos zum Klassi-ker „König der Löwen“, aber auch zu„Tina“, „Mamma Mia!“ und „Cirque duSoleil“. Die Starts von „Die Eiskönigin“und „Wicked“ mussten ins Frühjahr2021 verschoben werden. Insbesonderefür das Spektakel um Elsa und Annaaber gibt es auf der Homepage mit„Hamburg gefriert“ eine besondere Ein-stimmung.

Lust auf Theater und insbesondereauf eine neue Inszenierung will auchdas St. Pauli Theater machen. Im Win-ter soll „Die Dreigroschenoper“ vonBertolt Brecht in einer neuen Bearbei-tung auf die Bühne am Spielbudenplatzkommen, doch auch dafür stocken dieVorbereitungen. Auf YouTube aber lässtsich die zweistündige Aufführung der

Inszenierung aus dem Jahr 2004 in vol-ler Länge anschauen, mit dabei unteranderen Ulrich Tukur und Eva Mattes– als Vorgeschmack und für einige si-cher auch, um in Erinnerungen zuschwelgen. Zudem stellen das St-. Pauli-Theater und das Hansa-Theater größe-re und kleinere Appetithäppchen zu ak-tuellen Produktionen auf ihren Inter-netseiten zur Verfügung, darunter„Monsieur Claude und seine Töchter“und „Cabaret“ mit Tim Fischer.

ZWIEGESPRÄCHEDie Schauspielhaus-Intendantin Ka-rin Beier und das Team der Dramatur-gie nutzen die Zwangspause für eine di-gitale Übergangsspielwiese. Sie treffenEnsemblemitglieder zu einem Zwiege-spräch über das Leben mit Corona undohne Theater. Die Schauspielerinnenund Schauspieler bringen jeweils einenText, ein Lied, ein Kunststück, eine klei-ne Performance mit. Die etwa 30-minü-tigen Gespräche unter anderen mit

Charly Hübner und Josef Ostendorfsind unter SchauSpielHausBesuch aufder Homepage zu erleben.

Ein Kabarett-Veteran kehrt indes aufdie Bühne zurück: Im leeren Brakula inBramfeld liest Henning Venske am 19.April um 10.30 Uhr aus den Werken desantiken Geschichtenschreibers Herodot– live unter brakula.de zu erleben, da-nach natürlich noch abrufbar.

VORGELESENDer Bramfelder Kulturladen ist seitdrei Jahren auch die Heimat der Lese-bühne „Bei Hilde – Brot und Geschich-ten“. Daraus ist nun kurzerhand dieHörhilde geworden – ein Podcast, eben-falls auf der Homepage abrufbar. Unddie Buchhandlung Lüders hat eine On-line-Lesung auf Instagram ins Leben ge-rufen. Den Anfang machte die Hambur-ger Autorin Leona Stahlmann mit ih-rem Debüt „Der Defekt“, dann folgtBiologe und Autor Lothar Frenz mit„Ein Jahr mit Loki“. brit

Krisensichere Kultur – digital und zu jeder ZeitBis Theater, Kinos und Lesebühnen wieder öffnen, dürfte es noch etwas dauern – reichlich Kultur gibt es trotzdem

FREIZEIT- UND VERANSTALTUNGSTIPPS IN ZEITEN VON CORONA

Kabarettist Henning Venske geht in derKrise auf eine Reise in die Antike

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VON EVA EUSTERHUS

Bevor Rohde die Corona-Intensivsta-tion für seinen Rundgang betritt, musser in einem Vorraum zwischen Flur undPatientenzimmer seine Schutzschich-ten überstreifen, die strengen Sicher-heitsvorkehrungen sind ungewohnt fürihn. Doch sonst unterscheide sich das,was er an den Betten der Covid-19-Pa-tienten hier erlebe, nicht von anderenSchwerkranken, sagt Michael Rohde. In einem Punkt haben sich die Aufga-

ben des Krankenhausseelsorgers inder Corona-Krise dann aber doch

verändert. Seit das Virus kursiert, brau-chen nicht nur Patienten und Angehöri-ge seine Hilfe, sondern immer öfterauch Ärzte und Pfleger. Der Zustrom anneuen Patienten lässt nicht nach, zu-dem steht das Personal unter zusätzli-chem Druck. Ein falscher Handgriffkann dazu führen, dass sie sich selbstoder andere infizieren, indem das Virusvon den Isolationsstationen nach drau-ßen gelangt. Rohde will in dieser Kriseden Helfern helfen.

Denn unklar ist, ob sich die Lage ent-schärft oder weiter zuspitzt. Zwar gibtes immer weniger Neuinfektionen inHamburg, zugleich steigt aber die Zahljener Erkrankten, die intensivmedizi-nisch versorgt werden müssen. Und sowerden die Kapazitäten permanent er-weitert. Insgesamt verfügt die Stadtüber circa 740 Intensivbetten samt Be-atmungsgeräten.

Am Bundeswehrkrankenhaus berei-tet man sich auf den Ernstfall vor, in-dem man die Krise wie einen Einsatzangeht. Alle wichtigen Punkte werdenbei täglichen Lagebesprechungen abge-fragt, Organisationsstrukturen und Be-fehlsketten existieren bereits. So hatdas Haus, das eingebunden ist in die zi-vile Rettungskette der Stadt, innerhalbkürzester Zeit seine Kapazität verdrei-facht. Die Corona-Station verfügt jetztüber 36 Intensiv-Plätze, zusätzlich ste-hen auf zwei weiteren Isolierstationen60 Betten für Covid-19-Patienten bereit.Aktuell werden sieben Erkrankte ver-sorgt, weitere vier intensivmedizinisch,zwei davon wurden aus Italien herver-legt.

Zurück bei Seelsorger Michael Roh-de, der mittlerweile seine Runde aufder Intensivstation absolviert hat. Anjenem Vormittag ist die Lage ruhig.Nun steht er da im gelben Polohemd,Jeans und Trekkingschuhen auf demFlur, die Schutzkleidung hat er abge-legt. Während viele Häuser jetzt erstanfangen, entsprechende Strukturenfür die Helfer zu installieren, existiertdie psychische Unterstützung hier be-reits. Denn Seelsorger sind fester Be-standteil eines jeden Militäreinsatzes.„Das Besondere an der aktuellen Situa-tion ist, dass wir uns auf ein Szenariovorbereiten, von dem wir hoffen, dasses nicht eintritt“, erklärt Michael Roh-de. Für heute hat er seine Patientenbe-suche beendet, er führt zum Ausgangder Station.

„Stop: Isolationsbereich!“ steht drau-ßen in großen roten Lettern auf der Ein-gangstür. Michael Rohde desinfiziertsich zum x-ten Mal an diesem Vormittagdie Hände. Die strikte Trennung, die al-le, die die Intensivstation betreten, ein-halten müssen, setze den Erkranktenund ihren Angehörigen schwer zu, er-zählt er. Als Seelsorger setzt er sich frei-willig dem hohen Infektionsrisiko aus,für den Protestanten und studiertenTheologen ist das Teil seines Jobs. 2010und 2013 war der Vater zweier Söhne inAfghanistan. Später in Mali und 2014 beieinem Ebola-Einsatz in Liberia. Er istTrostspender. Für Verletzte, Hinterblie-bene und für Kameraden, die bestimmteBilder aus den Einsätzen nicht mehrloswerden.G anz anders gestaltet sich mo-

mentan die Arbeit mit den An-gehörigen. Sie können oder sol-

len nicht herkommen, weil das Risikoeiner Infektion zu groß ist, erzählt er.„Ich biete etwa Tele-Chaplaincy, alsogemeinsames Beten am Telefon an, ich

halte Telefone, damit Angehörige zu ih-ren Liebsten sprechen können“, sagt er.Wenn Gott und ein Segen gewünschtist, dann spricht er über Gott, sonstspendet er auch anders Trost. Die größ-te Angst der Angehörigen sei nicht,selbst nicht anwesend zu sein. „Sie ha-ben Angst, dass kein anderer beim Ster-benden ist. Deshalb bietet der Seelsor-ger etwa an, die Aussegnung zu filmen.„So haben Hinterbliebene die Gewiss-heit, dass trotz der schwierigen Lage einwürdevoller Umgang gewahrt wird.“Sich im Vorfeld auf besondere Vorge-hensweisen im Ernstfall zu verständi-gen, entlaste auch die Ärzte und Helfer,sagt er. Menschen, die in besondersschwer betroffenen Regionen in Italien,Spanien oder New York arbeiten undvon der Welle an Infizierten überranntwurden, berichten von körperlicher Er-schöpfung und seelischer Verzweiflung,erzählt er. In Hamburg wollen sie dieseMenschen auffangen.

D ass extreme Bedingungen selbstrobuste Menschen in die Kniezwingen können, weiß der Mili-

tärdekan aus eigener Erfahrung. Im Fe-bruar 2011 erlebte er nahe Kundus, wieein afghanischer Soldat in eine Gruppevon Deutschen schoss. Die Schreie, dievielen Verletzten, die Toten. Die Bilderhinterließen Spuren, auch bei ihm. BeimTrauergottesdienst liefen ihm plötzlichdie Tränen. Jetzt war er es, der die Unter-stützung brauchte. Er bekam sie undweiß seitdem, dass jeder eine Grenze hat.

Auf Station 2 angekommen, führtder Seelsorger zum Ort der Stille, derfür ihn eine Art Kommandozentrale ge-worden ist. Ein heller, circa 20 Qua-dratmeter großer Raum, indem Gästeihre Gedanken in einem Buch eintra-gen können, Ruhe, Trost und ein offe-nes Ohr finden. Michael Rohde nimmtauf einem Stuhl Platz. Er berichtet, wasden Ärzten besonders zu schaffenmacht. „Nicht helfen zu können, belas-tet Helfer schwer“, sagt der 46-Jährige.In der „Seelenrunde“, eine Gruppe ausanderen hauseigenen Seelsorgern, Psy-chologen, Psychiatern und Mitarbei-tern des Sozialdienstes, haben sie ver-schiedene Ansätze entwickelt. Sonimmt der Militärdekan Andachtenund seelsorgerische Vorträge als Pod-cast auf, die über das Intranet des Hau-ses und den Bundeswehr-Messenger inForm einer App zur Verfügung stehen.Über eine interne Hotline können allePatienten, Angehörige und Mitarbeiterrund um die Uhr psychologische Hilfebekommen.E ine Frage, die sich Ärzte ange-

sichts der unklaren Lage auch inDeutschland stellen, lautet: Was

tun bei einer Triage? Triage, so lautetder Fachbegriff für den Fall, dass einArzt die intensivmedizinische Behand-lung eines Menschen aufgibt zugunsteneines anderen, dessen Überlebensaus-sichten besser sind. Die Priorisierungvon Patienten bei einem Massenauf-kommen von Verletzten wie etwa bei ei-nem Anschlag sei bei der Bundeswehrnichts Neues, sagt Michael Rohde. „Neuwird sein, dass wir viele Triage-Fälle ha-ben und das über einen langen Zeit-raum. Wir müssen uns fragen: Wie sor-gen wir dafür, dass die Ärzte, die diesenhohen Belastungen ausgesetzt sind,möglichst lange durchhalten?“

Für deutsche Ärzte sollen andere An-weisungen gelten als etwa in Italien, woRichtlinien erlauben, Patienten über 80in Notlagen nicht mehr behandeln zumüssen. Jeder Patient, so lautet dieEmpfehlung des Deutschen Ethikrates,soll anhand seines gesundheitlichen Ge-samtzustandes beurteilt werden, nichtbloß anhand seines Alters. Das machtdie Arbeit der Ärzte allerdings nichtleichter. Denn gerade dieses Abwägenist fachlich anspruchsvoll und ebenfallsemotional extrem belastend.

Bei allem, was er gerade tue, gehe esihm nicht darum, Panik zu machen oderüberzureagieren, sagt Michael Rohde.„Aber es gibt Fragen, die müssen wiruns jetzt stellen. Bei der Entscheidungum Leben und Tod dürfen wir Ärzte undHelfer nicht allein lassen.“ Selbst seineSöhne, die im Zimmer nebenan Haus-aufgaben machen, wenn er im Home-office telefoniert, bekämen mit, worumes geht. Neulich fragte ihn sein Jüngs-ter: „Papa, wird es wirklich soschlimm?“ Das wisse er nicht, hat er dageantwortet. „Aber wenn wir jetzt vomSchlimmsten ausgehen, können wir dasSchlimmste verhindern.“

Gut geschützt:MilitärdekanMichael Rohdebei der Arbeit

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Der letzteBEGLEITERVerschlechtert sich der Zustand schwerkrankerCorona-Patienten, dann wünschen sich vieleeinen Beistand. Michael Rohde, Militärdekan desBundeswehrkrankenhauses, ist für sie da – undkümmert sich auch um die Helfer

Jedes Krankenhaus und Pflegeheimhat grundsätzlich ein seelsorgeri-sches Angebot, das nicht konfessio-nell gebunden ist. Seelsorger werdenmehr denn je gebraucht, doch siearbeiten unter stark erschwertenBedingungen. Dort, wo sie ge-braucht werden – in Pflegeheimen,Kliniken und Gefängnissen – herr-schen strenge Schutzvorkehrungen,gar Besuchsverbote. Wo Besuchenicht möglich sind, bieten Seelsorgeralternative Kontaktformen perBrief, Telefon und Video an. Darüberhinaus hat die Nordkirche eine Coro-na-Seelsorge-Hotline unter 0800 4540 106 eingerichtet. Doch selbst,wenn sich die Trostspender dazuentscheiden, trotz des hohen Infekti-onsrisikos weiterhin Betroffene in

Krankenhäusern aufzusuchen, benö-tigen sie Schutzkleidung. Da dieVorräte überall knapp sind, hat dielandeskirchliche Seelsorge-Verant-wortliche der Nordkirche, PastorinKerstin Lammer „ihre“ Seelsorgerselbst damit versorgt. „Mit gespen-detem Material haben wir in mei-nem Büro durchsichtige Schutz-visiere hergestellt und an unsereNotfall-, Gefängnis-, Krankenhaus-und AltenheimseelsorgerInnen ver-schickt.“ Anders als jene Masken, dieman vom Zahnarzt kennt, ermögli-chen sie es, dass die Mimik des Seel-sorgers zu sehen ist, sagt Lammer.„Das ist bei der Seelsorge besonderswichtig. Außerdem schützen dieVisiere beide Seiten, Patienten undBesucher.“ EE

Wie Seelsorger in der Krise arbeiten