Der Monat | Juni 2014

32
TOURISMUS: Sommerferien im eigenen Land WEITWANDERN: Über Vaduz von Triest nach Monaco FORSCHUNG: Im Team zum Doktortitel stärkt den Durchhaltewillen JUNI/JULI 14 www.dermonat.li

description

Der Monat | Juni 2014

Transcript of Der Monat | Juni 2014

Page 1: Der Monat | Juni 2014

TOURISMUS: Sommerferien im eigenen Land

WEITWANDERN: Über Vaduz von Triest nach Monaco

FORSCHUNG: Im Team zum Doktortitel stärkt den Durchhaltewillen

JUN

I/JU

LI 1

4w

ww

.der

mon

at.l

i

Page 2: Der Monat | Juni 2014

Besuchen Sie uns unterwww.mueko.ch

GARTENGESTALTU NG�P F L A N Z E N C E N T E R

Fallsgass 18, 9493 MaurenTelefon 00423 373 21 67

Fabrikstrasse 8, 9470 BuchsTelefon 081 756 39 40

Wir

setz

enA

kzen

te.

Sanitärinstallateur / in FZHeizungsinstallateur / in FZGebäudetechnikplaner / in FZ

Bewirb dich jetzt für die freien Lehrstellen Ospelt Haustechnik AG, Giuseppe Cortese,Wuhrstrasse 7, 9490 Vaduz

Weitere Informationen fi ndest du auf haustechnik-lehre.li. Wir freuen uns auf dich!

Wir sind das grösste Gebäude-technik-Unternehmen inLiechtenstein und bilden 17 junge Leute in 3 Berufen aus:

LGT. Ihr Partner für Generationen. In Vaduz, Chur, Davos und an mehr als 20 weiteren Standorten weltweit. www.lgt.li/anlegen

Ber

nar

do

Bel

lott

o, D

etai

l au

s «D

as G

arte

np

alai

s Li

ech

ten

stei

n in

Wie

n»,

175

9/60

©

LIE

CH

TEN

STEI

N. T

he

Prin

cely

Co

llect

ion

s, V

adu

z–V

ien

na

Wann ist es Zeit für eine Bank, die Sie ein Leben lang begleitet?

Wenn Sie einen Partner suchen, dem Sie jederzeit vertrauen können. Nehmen Sie sich Zeit für eine umfassende Beratung: LGT Bank AG, Telefon +423 235 11 22.

Page 3: Der Monat | Juni 2014

JUNI/JULI 2014

3

Die einen zieht es in die Ferne, andere geniessen die

Ferien im eigenen Land und entdecken dabei im-

mer wieder neue Schönheiten.

Wieder andere freuen sich auf

das kulturelle Angebot, das be-

sonders in der Ferienzeit sehr ab-

wechslungsreich ist. Für uns wäre es zu aufwendig,

alle die Angebote der weiten Welt zu beschreiben.

Aber «Sommerferien im eigenen Land» ist machbar,

weil überschaubar und dennoch

lohnenswert. Ergänzt wird dieser

Beitrag von Tourismus Liechten-

stein durch einen Erlebnisbericht

über die «Via Alpina», die über

alle Alpenstaaten führt und da-

bei auch Liechtenstein mit herrli-

chen Wanderungen einbezieht.

Natürlich besteht diese Ausgabe

nicht nur aus Tourismus und

Wandern. Und noch etwas: Am

1. Juli kommt unser Magazin

wegen der Ferienzeit nicht, die

nächste Ausgabe erscheint als Sondernummer zum

Staatsfeiertag am 1. August.

Günther Meier

Chefredaktor «Der Monat»

I N H A LT | E D I T O R I A L

Natur und Kultur Aussicht auf den Sommer

«Sommerferien im eigenen Land»

überschaubar und dennoch lohnenswert

PA N O R A M A 4

T O U R I S M U S Sommerferien im eigenen Land 6

P U B L I R E P O R TA G E Steuern steuern

Neue Steuerberatungskanzlei in Liechtenstein 9

T R E U H A N D W E S E N PGR und Entstehung des Gesellschaftswesens 10

B R E G E N Z E R F E S T S P I E L E Das Spiel auf dem See

Sponsoren aus Liechtenstein 12

V O R 3 0 J A H R E N 29. Juni 1984: Frauenstimmrecht eingeführt 15

E R S T E R W E LT K R I E G Attentat in Sarajewo: Ausbruch des Weltkriegs 16

F O R S C H U N G Im Team zum Doktortitel

stärkt den Durchhaltewillen 18 M A L B U N Jubiläumsparty in den Alpen 20

S T. L U Z I S T E I G

Waffenplatz Luzisteig sorgte für Aufregung 22

K U N S T D E N K M Ä L E R Vom Bauern- zum Kunsthaus

Küefer-Martis-Huus in Ruggell 24 N A C H G E F R A G T Martina Rüdisühli

«youli» – Konto für die Jugend 25

W E I T WA N D E R N Über Vaduz von Triest nach Monaco 26

R Ä T S E L 28

S C H L U S S P U N K T 30

IMPRESSUM: 8. Jahrgang, Nr. 88, Juni 2014, 18 750 ExemplareHERAUSGEBER: Alpenland Verlag AG, Feld kircher Strasse 13, FL-9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, [email protected]: Günther Meier, Tel. +423 380 09 30, [email protected]: Max Meinherz, Tel. +423 239 50 20, [email protected]: Eva Rubin, Tel. +423 239 50 30, [email protected]: Tel. +423 239 50 30, Fax +423 239 50 31, [email protected]: Florian Leiter, Gutenberg AGSATZ UND DRUCK: Gutenberg AG, FL-9494 Schaan PAPIER: PlanoJet, 100 g/m²ONLINE: «Der Monat» im Internet: www.dermonat.liTITELBILD: Erlebnisreiche Bergwelt Liechtensteins, die zum Wandern einlädt. (Foto: Tourismus)

Feldkircherstrasse 13 | 9494 Schaan Tel. +423 239 50 50

Bücher für LiechtensteinFeldkircher Strasse 13 • FL-9494 Schaan

Page 4: Der Monat | Juni 2014

PA N O R A M A

4

5

Export-Marktplatz für innovative Unternehmen Die internationale Wettbewerbssituation und

die Wechselkursproblematik Euro – Franken macht

es Exportunternehmen nicht einfach, sich in frem-

den Märkten zu behaupten oder neue Märkte zu er-

schliessen. In einer solchen Situation, die geprägt

wird durch verschiedene Unsicherheiten, kommt

dem Informationsaustausch eine wichtigere Rolle

als in normaleren Zeiten zu. Deshalb wird auch die-

ses Jahr der Export-Marktplatz durchgeführt, der

eine Plattform für den Informationsaustausch zwi-

schen Unternehmen, Verbänden und staatlichen

Stellen bildet. Der Export-Marktplatz findet am 5.

Juni 2014 in Schaan statt. Themen der Veranstal-

tung sind beispielsweise: «Herausforderung bei der

Auswahl einer globalen Sanktionslistenprüfungs-

lösung» oder «Elektronische Zollanmeldung –

Herausforderung oder Chance für KMU?» oder

«Freihandel Chancen und Risiken bei der Nutzung

von Freihandelsabkommen».

www.exportmarktplatz.com

Foto

: Exp

ortm

arkt

plat

z

JUNI/JULI 2014

Aufschwung für Finanzplatz Liechtenstein

Der Finanzplatz profitiere von anziehender Konjunktur und stabile-

rem Finanzsystem, schreibt die Finanzmarktaufsicht (FMA) in ihrem

Jahresbericht 2013.

Die Banken verwalteten Ende 2013 ein Kundenvermögen von

195,4 Mrd. Fr. Gegenüber dem Vorjahr ein Zuwachs von 6 Prozent.

Der Netto-Neugeldzufluss belief sich auf 7,9 Mrd. Fr.

Die Vermögensverwaltungsgesellschaften verwalteten Kundenver-

mögen von 29,8 Mrd. Fr. Ein Anstieg von 26,6 Prozent gegenüber

dem Vorjahr.

Bei den Fonds beliefen sich die verwalteten Netto-Vermögen auf

38,4 Mrd. Fr. und liegt damit über dem Vorjahr mit 37,2 Mrd. Fr.

Im Versicherungsbereich nahmen die Lebensversicherungen ab, die

Schadenversicherungen legten dafür markant zu.

UNO-Gremium für Frauenrechte

Liechtenstein wird ab März 2015 für vier Jah-

re Mitglied der Kommission zur Rechtsstellung der

Frau (CSW). Das hat der Wirtschafts- und Sozial-

rat der Vereinten Nationen am 23. April in New

York beschlossen. Die CSW ist das wichtigste zwi-

schenstaatliche UNO-Gremium für Frauenfragen

und Gleichberechtigung und besteht aus 45 Mit-

gliedern. Die Kommission verabschiedet Empfeh-

lungen und internationale Stan-

dards zu Themen wie Gewalt

gegen Frauen, Armutsbekämp-

fung, Entwicklungspolitik, etc.

Die zweiwöchigen CSW-Haupt-

sitzungen jeden März zählen zu

den wichtigsten internationalen

Treffen im Hinblick auf Frauen-

förderung und bringen hunderte

Führungspersönlichkeiten aus Politik und Zivilge-

sellschaft zusammen. Liechtenstein wird sich wäh-

rend seiner Mitgliedschaft besonders für den

Schutz von Frauen in bewaffneten Konflikten,

gleichberechtigte Teilhabe auf allen Ebenen, Been-

digung von Gewalt gegen Frauen sowie für die

Wahrung der Menschenrechte von Frauen einset-

zen. Unser Bild zeigt Aussenministerin Aurelia

Frick mit UNO-Generalsekretär Ban Ki-Moon.

Foto

: Ikr

Ein «Grüner Gipfel» tagt in Liechtenstein

Im Rahmen des «Grünen Gipfels», der am

6./7. Juni in Liechtenstein durchgeführt wird, steht

das Thema «Region der Zukunft» auf dem Pro-

gramm. Diskutiert werden soll, wie nachhaltige

Entwicklungen von Städten und Siedlungen zielge-

richtet realisiert werden können – auch über Grund-

stücks-, Gemeinde- und Landesgrenzen hinaus.

Ziel der Veranstaltung ist, neue Impulse für die Re-

gion Alpenrheintal-Bodensee im Sinne von schö-

neren, effizienteren und nachhaltig-erneuerbaren

Räumen für Menschen und Natur zu erhalten.

Page 5: Der Monat | Juni 2014

Kultursommer 2014 Musikalische Höhepunkte

Der Sommer 2014 verspricht in Liechten-

stein wieder viel Kultur. Ein sehr breites kultu-

relles Angebot allein in den vier Schwerpunkt-

veranstaltungen – Internationale Meisterkurse,

Ligita, Sommer im Hof und yourlife – bietet für

Liebhaber musikalische Genüsse ganz unter-

schiedlicher Ausrichtungen.

Die Internationalen Meisterkurse haben sich

seit ihrer Gründung 1970 zu einer internationa-

len Seminar- und Veranstaltungsplattform in

Liechtenstein etabliert. Die Konzerte der Dozen-

ten und Teilnehmer bilden einen wesentlichen

Bestandteil des kulturellen Sommerangebots.

Auch an der «Ligita» nehmen Kursteilnehmer

aus der ganzen Welt teil. Für die Meisterkurse,

die in erster Linie der Nachwuchsförderung der

klassischen Gitarre dienen, und für Workshops

reisen Gitarristen von weit her ins Liechtenstei-

ner Unterland, um bei den Meistern in Eschen

lernen zu können. Auch dieses Jahr werden rund

70 Teilnehmende erwartet. Die Dozenten und

Kursteilnehmer geben eine Reihe von öffentli-

chen Konzerten.

Musikalische Leckerbissen verspricht auch die-

ses Jahr der «Sommer im Hof» der Liechtenstei-

nischen Landesbank in Vaduz. Im Innenhof der

Landesbank wird renommierten, aber auch un-

bekannten Bands aus der Region die Möglich-

keit geboten, sich in einem speziellen Ambiente

einem grösseren Publikum zu präsentieren.

Das «Liechtenstein Festival» findet in Schaan

statt und verbindet Musik, Kultur und Kunst-

performance. Mitten in Schaan erwartet die Be-

sucher am 4./5. Juli 2014 ein buntes Programm.

Das Festival kombiniert verschiedene Elemente

zu einem einzigartigen Event.

Bankenverband wirbt für den Finanzplatz

Der Liechtensteinische Bankenverband setzt seine internationa-

le Public Affairs- und Öffentlichkeitsarbeit fort. So wird der LBV am

11. Juni 2014 einen weiteren Informationsabend im Stadtpalais Liech-

tenstein in Wien durchführen, um aus erster Hand über die Entwick-

lungen am Bankenplatz Liechtenstein zu informieren und den Ge-

dankenaustausch mit Parlamentariern, Regierungs- und Medienver-

tretern fortzuführen. Ebenfalls noch im ersten Halbjahr wird sich der

LBV auch in Berlin im Rahmen eines weiteren Parlamentarischen

Abends Mitgliedern des Bundestags und Behördenvertretern präsen-

tieren und auch hier den Dialog führen. Nicht zuletzt wird der tradi-

tionelle Liechtensteinische Bankentag am 3. September 2014 in Vaduz

stattfinden und mit Pascal Saint-Amans, dem Direktor des Zentrums

für Steuerpolitik der OECD, wiederum hochkarätig besetzt sein.

Gesundheitsmarkt als Wirtschaftsfaktor Vor dem Hintergrund der demographischen Entwicklung und

der steigenden Kostenentwicklung wird Gesundheit immer mehr

zum Wirtschaftsfaktor. Vor diesem Hintergrund hat Regierungsrat

Mauro Pedrazzini in Wien mit Österreichs Gesundheitsminister

Alois Stöger über das Spannungsfeld zwischen steigenden Gesund-

heitskosten und Gesundheit als Wirtschaftsfaktor konferiert. Beide

betonten, dass aufgrund der hohen Bedeutung der Gesundheit der

Staat in der Gesundheitswirtschaft traditionell in grosser Verantwor-

tung stehe. Ein weiteres Schwerpunktthema des Arbeitstreffens wa-

ren die steigenden Ausgaben für die Gesundheitsversorgung und die

damit zusammenhängende zunehmende Kostenbelastung für die Be-

völkerung und die Wirtschaft.

Faszination Römerzeit im Landesmuseum Die Ausstellung «Die Spuren Roms in der Provinz – Archäolo-

gische Funde aus Liechtenstein» im Liechtensteinischen Landesmuse-

um ist noch bis 7. September 2014 zu sehen. Römische Funde – wie

der abgebildete Ring – erlauben einen Einblick in

das Alltagsleben der Bevölkerung zwischen dem 1.

Jahrhundert vor Christus und dem 5. Jahrhundert

danach. Ein Highlight stellen die beiden Legionärs-

helme aus Schaan dar. Nach ihrer Entdeckung im

Jahr 1887 wurden sie verkauft. Jetzt sind sie das ers-

te Mal wieder im Original in Liechtenstein zu se-

hen. Das Liechtensteinische Landesmuseum besitzt

nur originalgetreue Kopien.Foto

: Lan

desm

useu

m

Foto

: Mei

ster

kurs

e

Page 6: Der Monat | Juni 2014

Warum in die Ferne schweifen, wenn das empfohle-

ne Ferienland vor der Haustüre liegt? Vielfältige Na-

turerlebnisse, eine facettenreiche Kultur und viel

Genuss sind übrigens die Gründe für die weltweit

beachtete Auszeichnung. Und es gibt viel Neues zu

entdecken…

Neu sind beispielsweise die von

Juli bis Oktober organisierten,

geführten Kräuterwanderungen

und Wildbeobachtungen in der

Liechtensteiner Natur, die mo-

natlich stattfinden. Mit «Pfeil &

Falke» gibt es ab sofort die Mög-

lichkeit, den beliebten Bogenparcours mit dem Be-

such der Greifvogelflugshow in Malbun zu verbin-

den. Und die Fürstenwoche rund um den Staatsfei-

ertag ermöglicht Liechtensteinern und Gästen glei-

chermassen viele fürstlich gute Erlebnisse. Der

aktuelle Erlebnispass enthält die wichtigen 25 At-

traktionen des Landes und überrascht mit der gro-

ssen Vielfalt an Erlebnissen zu 19 Franken pro Per-

son.

Die einzigartige Vielfalt und

Kombination aus Kultur und Na-

tur wird in vielen Reiseführern

gelobt – doch wer kennt sein

Land in all seinen Facetten tat-

sächlich? Märchenweg, WalserSagenWeg, Philoso-

phenweg, Fürstin-Gina-Weg, Fürstensteig – dafür

kommen Besucher aus der ganzen Welt nach Liech-

tenstein. Diese und viele weitere Wanderungen fin-

den sich übrigens unter www.tourismus.li und kön-

nen einfach ausgedruckt werden.

Vielfältiger Genuss und gesunde Bewegung Für alle, die Kraft und Erholung

in den heimischen Bergen suchen, bieten sich zum

Beispiel die Liechtensteiner Hüttentouren durch

eine der schönsten Kulturlandschaften Europas an.

Ein Besuch der Alpen – beispielsweise Guschg, Pra-

damee oder Valüna – ermöglicht vielfältigen Ge-

nuss in Kombination mit gesunder Bewegung. Ein

besonderes Erlebnis ist – auch für Gäste – die Adler-

Wanderung mit Norman Vögeli,

die übrigens weltweit als einzig-

artig gilt. Er lässt sein Adlerweib-

chen im natürlichen Lebensraum

des Steinadlers fliegen und er-

zählt die Geschichte dieses majes-

tätischen Vogels sowie die der

Falknerei. Während der gesam-

ten Wanderung begleitet der

Adler die Wanderer und ermög-

licht so faszinierende Fotomotive

und Erlebnisse. Weitere Top-Fo-

tomotive und viel Informatives

T O U R I S M U S

6

7

Vielfältige Naturerlebnisse,

eine facettenreiche Kultur

und viel Genuss – und das

alles vor der Haustüre

Sommerferien im eigenen Land

Von Martina Hoch Berge oder Meer? Städtetrip oder Naturerlebnis? Für das

renommierte National Geographic Traveler Magazine –

grösstes Reisemagazin der USA – ist die Entscheidung klar:

Es empfiehlt Liechtenstein als eines der 20 Top-Reiseziele

weltweit für 2014.

Page 7: Der Monat | Juni 2014

JUNI / JULI 2014

bietet übrigens auch der neu ausgeschilderte histori-

sche Höhenweg am Eschnerberg.

Lust auf Brunch im Grünen?

Sonntags gibt es zum Beispiel im Bangshof in Rug-

gell einen exzellenten Brunch, den Buurazmorga,

mit vielen schmackhaften und gesunden Produkten,

der sich auch für Familien ideal eignet. Auch die Al-

pen planen für Frühaufsteher und Wanderer wieder

die beliebten «Alpzmorga». Für Sportler, die noch

mehr Outdoor-Erlebnisse suchen, ist Liechtenstein

ein Eldorado. Beispielsweise gilt der LGT Alpin-Ma-

rathon im Juni überregional als anspruchsvoller

Bergmarathon mit einzigartiger Atmosphäre und

Kulisse. Sehenswert ist ebenso das internationale

Beach-Volleyball-Turnier in Va-

duz im August. Und der Seilpark

im Forst in Triesen begeistert

Familien und Gruppen beim Klettersport gleicher-

massen.

Musikgenüsse für jede Geschmacksrichtung Mit Sonderausstellungen wie

«Gladiatoren und Kolosseum – Helden und Archi-

tektur im Dienst der Mächtigen» im Landesmuse-

um sowie den Ausstellungen des Kunstmuseums,

unter anderem «Die Veränderung der Skulptur

durch die Fotografie», sorgt Liechtenstein auch in

diesem Jahr überregional für Aufmerksamkeit. Se-

henswert sind ebenso Ausstellungen in den kleine-

ren Museen, z.B. dem Walsermuseum, Postmuse-

um oder dem FIS-Ski- und Wintersportmuseum.

Mit «Jazz & Blues im Hof» in Va-

duz, dem Life-Festival in Schaan, den Liechtenstei-

ner Gitarrentagen und dem «Rock around Malbun»

im Juli, dem «Openair Wavejam» in Balzers im

August, «The Princely Liechtenstein Tattoo» im Sep-

tember in Schellenberg und den vielen weiteren

Konzerten im Land bietet Liechtenstein eine Szene,

die für jeden Geschmack echten Musikgenuss er-

möglicht. Das Bundessängerfest in Eschen-Nendeln

und hochwertige Klassikkonzerte runden das Ange-

bot in diesem Jahr ab. Ein besonderer Tipp: Das

Beiza-Festival mit vielen Live-Bands in Schaan und

Vaduz ist einzigartig und erlebenswert. Einfach Ter-

mine vormerken, Freunde einladen und ausser-

gewöhnliche Konzerte erleben...

Liechtenstein bietet im Sommer

eine Vielzahl von Möglichkeiten

für Sport und Spiel, Wandern

und Kultur.

Erlebnispass

Erleben Sie Liechtensteins Attraktionen hautnah. Mit dem Erlebnis-

pass geniessen Sie freien Eintritt zu 25 Attraktionen und Angeboten

im Wert von über 200 Franken.

Womit bietet man Kindern einen erlebnisreichen Ausflug? Der Erleb-

nispass «Liechtenstein all inclusive» bietet zahlreiche Ideen, und dies

zu einem Schnäppchenpreis ab 19 Franken. Infos unter www.touris-

mus.li

Eine Eventübersicht für 2014 mit vielen Informationen ist auf www.

tourismus.li zu finden.

Der gedruckte Wandkalender mit den Liechtensteiner Highlights

2014 kann kostenfrei im Liechtenstein Center in Vaduz abgeholt

werden.

Foto

s: L

iech

tens

tein

Tou

rism

us

Page 8: Der Monat | Juni 2014

8

JUNI/JULI 2014

Das waren noch Zeiten für den liechtensteinischen

Tourismus: 1872 wurde auf Gaflei eine «Molken-

und Luftkuranstalt» errichtet. Fünf Vaduzer kauf-

ten damals die Alp mit Wohngebäude und Stall,

bauten die Gebäude aus und versorgten die Wan-

derer mit Speis und Trank. Die Idee der «Molken-

und Luftkuranstalt» stiess auf Resonanz bei Tou-

risten, denn schon 1975 wurden 20 Gäste betreut,

die einen herrlichen Ausblick auf die Schweizer

Berge, gute Luft und Wandermöglichkeiten in bei-

nahe unberührter Natur hatten. Der Erfolg führte

zum Ausbau. Zwanzig Jahre nach den ersten Gäs-

ten warb der damalige Besitzer Karl Schädler mit

Prospekten für das Kurhaus Gaflei und bot 80

Gastbetten für die Naturfreunde an. Die Service-

leistungen auch ausserhalb des Kurhauses, das im

Jahre 1900 bereits 100 Gastbetten anbieten konnte,

wurden stetig ausgebaut. Für die ausländischen

Gäste brachte täglich ein Extrabote die Post nach

Gaflei, die Gäste selbst konnten sich mit einem

Pferdefuhrwerk von Vaduz ins Kurhaus Gaflei

transportieren lassen. Die Sennerei der nahen Alp-

hütte lieferte Milch und Butter. Die Gästeschar auf

Gaflei hatte nicht zuletzt deshalb gegen Ende des

19. Jahrhunderts stark zugenommen, weil 1898 der

Fürstensteig eröffnet wurde, der für die Berggän-

ger entweder den Ausgangspunkt oder die Endsta-

tion bildete. Der Erfolg des Kurhauses Gaflei

spornte andere Unternehmer an, ebenfalls in den

Tourismus zu investieren. So wurde 1895 auf der

Alp Sücka, hinter dem Kulm, ein Kurbetrieb mit

Beherbergungsmöglichkeiten eröffnet. Unterhalb

von Gaflei, auf Masescha, entstand schon 1887 ein

Gasthaus, das als Pension geführt wurde. Auf

Silum wurde 1911 das «Kurhaus Silum» erbaut.

Malbun, das heute das Zentrum des Sommer- und

Wintertourismus im liechtensteinischen Alpenge-

biet ist, wurde etwas später als die Sonnenhänge

oberhalb Triesenberg für den Tourismus entdeckt.

Eine Voraussetzung dafür war die Erschliessung

für Fuhrwerke, die gegen Ende des 19. Jahrhun-

derts erfolgte. In das 1908 errichtete «Kurhaus

Malbun» brachten Fuhrwerke die Gäste aus dem

Ausland, während junge Triesenberger als Gepäck-

träger tätig waren. Auch das Walserdorf Triesen-

berg profitierte vom Alpentourismus. 1880 wurde

das Gasthaus «Alpenrose» gebaut, dann folgten

das «Samina» und das «Kulm». Zur Hauptsache

bestand der Tourismus bis zum Ersten Weltkrieg

aus Sommertourismus, während der Wintertou-

rismus sich mit dem Aufkommen des Skisports

erst langsam zu entwickeln begann. Der Erste

Weltkrieg machte dem aufstrebenden Tourismus

in Liechtenstein aber einen Strich durch die Rech-

nung, ausländische Gäste blieben bis Mitte der

1920er-Jahre aus. Günther Meier |

Die Anfänge des Tourismus in Liechtenstein

T O U R I S M U S

Page 9: Der Monat | Juni 2014

P U B L I R E P O R TA G E

Steuern steuern Neue Steuerberatungskanzlei in LiechtensteinIn Liechtenstein, aber auch den umliegenden

Ländern sind in den letzten Jahren verschiedens-

te Anpassungen der Steuergesetze vorgenommen

worden. Es muss davon ausgegangen werden, dass

sich dies in Zukunft weiter fortsetzen wird und

die Regelungen im Steuerbereich komplexer und

umfangreicher werden. Daher ist es, um ein

Steuer optimierungspotenzial möglichst umfang-

reich festzustellen und auszuschöpfen, unabding-

bar, dass diesem Thema Beachtung geschenkt

wird. Dies sowohl bei Unternehmen als auch bei

Privat personen. Es empfiehlt sich, eine Planung aller

möglicher Steuer folgen bereits frühzeitig ins Auge zu

fassen. Wird dies vernachlässigt, so können die

Steuer folgen unter Umständen erhebliche finan-

zielle Auswirkungen haben.

Bereits seit längerer Zeit stand

die Idee der Initianten, Dr. Patrick Kranz und Dr.

Patrick Roth, im Fürstentum Liechtenstein eine rei-

ne Steuerberat ungs kanzlei zu eröffnen. Vor einigen

Wochen wurde dieses Vorhaben realisiert und die

Gründung der Axalo Steuerberatung AG fand statt.

Diese neue Unternehmung hat anfangs Mai, nach

Eintritt von Urs Schnider (eidg. dipl. Steuerexper-

te) als Geschäftsführer die Tätigkeit aufgenommen.

Die Axalo Steuerberatung AG hat sich voll und ganz

der Steuerberatung verschrieben.

Durch die langjährige Tätigkeit

aller beteiligten Personen im nationalen und inter-

nationalen Steuer bereich vereint die Gesellschaft

die Dynamik einer jungen Unternehmung mit

reichhaltigen Erfahrungen. Sollten der Beizug wei-

terer Spezialisten verschiedenster Bereiche im Rah-

men einer optimalen Beratung notwendig sein, so

kann dies durch die Einbettung der Axalo Steuerbe-

ratung AG in die Axalo-Gruppe (www.axalo.com)

einerseits und die Roth+Partner Rechtsanwälte AG

(www.rothpartner.li) andererseits einfach gewähr-

leistet werden.

Die Axalo Steuerberatung AG ist

Ansprechpartner für sämtliche Fragen des nationa-

len und inter nationalen Steuerrechts, der Steuer-

planung und -beratung. Die Axalo Steuerberatung

AG versteht sich als aktiv mitdenkender Unterneh-

mer, der die Steuern seiner Kunden professionell

und wirkungsvoll steuert.

AXALO Steuerberatung AG www.axalo.com • [email protected] 40 • Postfach 439495 Triesen • Liechtenstein T +423 399 70 00 • F +423 399 77 01

Patrick Kranz, Urs Schnider, Patrick Roth

Die Anfänge des Tourismus in Liechtenstein

Page 10: Der Monat | Juni 2014

absehbaren Übergang von der Kronenwährung zum

Schweizer Franken sowie vom Zollpartner Öster-

reich zum Zoll- und Wirtschaftspartner Schweiz.

Steuerliche Sonderbehandlung für Gesellschaften Liechtenstein handelte in der

aussergewöhnlichen Lage nach dem Ersten Welt-

krieg schnell. Ausländische Gesellschaften, die im

Land selbst nicht aktiv werden durften, erhielten eine

steuerliche Sonderbehandlung: Die Pauschalierung

des jährlichen Steuerbetrags wurde grosszügig ge-

handhabt, teilweise nicht nur über Jahre hinweg fest-

gelegt, sondern über Jahrzehnte. Die Politiker sahen

die Chancen für das arme Land, die ausländische

Gesellschaften boten. Andererseits gab es auch be-

sonnene Stimmen, die trotz der wirtschaftlichen

Notlage vor den Risiken warnten. Josef Peer, der da-

malige Landesverweser in der Funktion des Regie-

rungschefs, warnte vor dem Landtag: «Punkto Pau-

schalierung müssen wir uns hüten, ein Land der

Steuerflucht zu werden!» Die Anwerbung von Do-

mizilgesellschaften war aber keine Erfindung der

liechtensteinischen Politiker, sondern als Vorbild

dienten einige Schweizer Kantone, wie etwa der Kan-

ton Glarus, der schon vor dem Ersten Weltkrieg aus-

wärtige Sitz- und Holdingunternehmen lediglich

einer tiefen Kapitalsteuer unterwarf. Liechtenstein

folgte diesem Beispiel und legte die neue Gesell-

schaftssteuer auf nur 1 Promille des einbezahlten Ka-

pitals fest, während die Gewinne dieser Unterneh-

men steuerbefreit blieben. Im Vergleich mit der Ent-

wicklung des Treuhandwesens nach dem Zweiten

Weltkrieg war der Erfolg in den ersten Jahren be-

scheiden: Im Öffentlichkeitsregister wurden bis 1928

lediglich 381 Eintragungen vorgenommen, wobei im

Der Erste Weltkrieg riss auch Liechtenstein, obwohl

nicht direkt in die Kriegswirren und Schlachten ver-

wickelt, wirtschaftlich in eine Notlage. Der Zollver-

trag mit dem Nachbarland Öster-

reich, der Liechtenstein seit Mitte

des 19. Jahrhunderts eng an das

Kaiserreich gebunden hatte, warf

keine Einnahmen mehr ab. Weil

die Wirtschaft fast zum Erliegen

kam, blieben die Einnahmen für

den Staatshaushalt ebenfalls aus.

In dieser wirtschaftlichen Notlage wurde nach neu-

en Einnahmequellen gesucht, die den Staatshaushalt

sanieren und gleichzeitig auch Arbeitsplätze schaffen

sollten. Zu den Ideen, die damals gewälzt wurden,

gehörte der Vorschlag, mit Hilfe möglichst günstiger

Steuerbedingungen ausländische

Gesellschaften dafür zu gewin-

nen, ihren Sitz nach Liechtenstein

zu verlegen. Mit der Gründung

der Bank in Liechtenstein war

eine Grundlage geschaffen wor-

den, vorher im Kaiserreich tätige

Unternehmen, die nach Kriegsen-

de auf verschiedene neue Natio-

nalstaaten verteilt waren, unter ei-

nem Sitz zu vereinen. Die Wer-

bung der Bank in Liechtenstein

formulierte schon 1920, dass sich

das Fürstentum Liechtenstein

hervorragend eigne für die Er-

richtung von «Holding- und Do-

mizilgesellschaften». Der erste

Schritt für den späteren Aufbau

des Treuhandsektors war damit

getan, zusätzlich begünstigt vom

Die Anwerbung von

Domizilgesellschaften war

keine Erfindung der

liechtensteinischen Politiker

T R E U H A N D W E S E N

Liechtenstein erlebte nach dem Ersten Weltkrieg politisch und wirtschaftlich

turbulente Zeiten. Der Zollvertrag mit der Schweiz ebnete den Weg für die

Übernahme des Schweizer Frankens als offizielle Währung sowie für den

Aufbau des Treuhandwesens.

Von Günther Meier

PGR und Entstehung des Gesellschaftswesens 10

11

Page 11: Der Monat | Juni 2014

JUNI/JULI 2014

Jahre 1926 ein besonderer Ein-

tragungsschub erfolgte, was mit

der Einführung des Personen-

und Gesellschaftsrechts (PGR)

zusammenhängt.

Gesellschaften nach ausländi- schen Rechtsnormen Mit dem PGR wurde 1926 eine

Rechtsordnung geschaffen, die sich nach der Abkehr

von Österreich am schweizerischen Wirtschaftsrecht

orientierte, aber auch Teile aus anderen Rechtsord-

nungen übernahm. Eine der Hauptabsichten bei der

Erstellung des PGR bestand darin, ausländischen

Kunden zu ermöglichen, eine Gesellschaft in Liech-

tenstein nach den ihnen bekannten Rechtsnormen in

ihren Heimatländern zu gründen. Deshalb führte

Liechtenstein mit dem PGR auch Gesellschaftsfor-

men ein, die in den unmittelbaren Nachbarstaaten

unbekannt waren. Beispielsweise den angelsächsi-

schen Trust oder das Treuunternehmen, das dem

Trust nachgebildet wurde. Verschiedene der mit dem

PGR zugelassenen Rechtsinstitute fanden aber wenig

Verbreitung. Meistens erfolgte die Gründung von

Anstalten oder Stiftungen, Treuhänderschaften oder

Treuunternehmungen sowie Aktiengesellschaften,

die heute noch die Mehrzahl der Gesellschaften aus-

machen.

Zusammenspiel von Steuern und Gesellschaftsrecht Einen bedeutenden Anteil am

Aufbau des Treuhandwesens in Liechtenstein hatte

das Steuergesetz, das der Landtag am 2. Dezem ber

1922 in Kraft setzte. Auch die Stimm berechtig ten

erklärten sich mit den steuerlichen Neuerungen

einverstanden: An der Volksabstimmung am

Heiligabend, am 24. Dezember 1922, stimmten

1075 mit Ja, 728 warfen ein Nein in die Urne. Schon

1923 kam es zu Änderungen, die vor allem die

Gesellschaften betrafen. Die Holdinggesellschaften

erhielten zusätzliche Steuerbegünstigungen, insbe-

sondere wurde die Ertragssteuer aufgehoben, um

noch mehr ausländisches Kapital ins Land zu holen.

Wie bei dem Steuergesetz sprachen sich die Stimm-

berechtigten 1924 auch für diese Abänderungen in

einer Volksabstimmung aus. Mit dem Personen-

und Gesellschaftsrecht (PGR) erhielt die Steuerver-

waltung die Kompetenz, mit den Sitz- und Hol-

dinggesellschaften die steuerlichen Belange zu

regeln, Stiftungen und Anstalten bei Bedarf auch

von der Steuerpflicht zu befreien. Die Zulassung

attraktiver Gesellschaftsformen in Verbindung mit

niedrigen Steuern schuf damals erste Anreize für

die Gründung von Gesellschaften und trug damit

zur rasanten Entwicklung des Treuhandsektors in

Liechtenstein über Jahrzehnte hinweg bei. |

Die Einführung des Schweizer

Frankens und das Personen- und

Gesellschaftsrecht begünstigten

den Aufbau des Treuhandsektors.

Foto

s: G

ünth

er M

eier

Page 12: Der Monat | Juni 2014

See eine Reihe weiterer musikalischer und kulturel-

ler Veranstaltungen an.

In der «Zauberflöte» geht es nicht

nur um die vordergründige Handlung, die Suche

des Prinzen Tamino nach der entführten Königs-

tochter Pamina. Die Sinnreise zwischen Gut und

Böse, in das Lichtreich und das Nachtreich, wird zur

Selbstfindung eines jungen Menschenpaares. Das

entrückte Märchen wird zum Spiegel der Realität,

heute so aktuell wie damals bei der Entstehung zur

Zeit der Französischen Revolution. Die absolutisti-

schen Alleinherrscher, in der «Zauberflöte» von der

Königin der Nacht symbolisiert, waren der Vergan-

genheit geweiht, aber auch das erstarkte Bürgertum

mit seinen pseudo-religiösen Werten war erstarrt.

Damit gehört dem jungen Paar, Tamino und Pami-

na, die Zukunft. Die Frage nach der Zukunft be-

schäftigt alle Inszenierungen der «Zauberflöte».

Für David Pountney sind Tamino und Pamina die

«Repräsentanten einer neuen Ordnung, einer aufge-

klärten Weltordnung, die weder die überflüssigen

Hierarchien und den Aberglauben von Monarchen

und Priestern länger benötigen noch deren antike

musikalischen Merkmale.» Bleibt noch Papageno,

der Vogelfänger, der als heiterer Naturmensch je-

weils zum gefeierten Publikumsliebling wird.

Erstmals mit Drehbühne und Karussell-Schiene Die Inszenierung von David

Pountney rückt die «Zauberflöte» in eine leuchten-

de Fantasy-Welt. Flankiert von drei riesigen «Dra-

chenhunden» spielt die Handlung auf einem mit

Gräsern bewachsenen Schildkrötenpanzer, der für

Bühnenbildner Johan Engels den «Wald des Lebens»

symbolisiert. Die drei Drachenhunde – Weisheit,

Auch wenn «Die Zauberflöte» den Opernfreunden

bekannt ist, fasziniert ihre Mischung aus Populari-

tät und Weltsicht immer wieder neu. Mit viel Hin-

tersinn hat Intendant David Pountney schon im

vergangenen Jahr Wolfgang Amadeus Mozarts

Welterfolg auf der Seebühne der Bregenzer Festspie-

le inszeniert – und bietet «Die

Zauberflöte» zu seinem Abschied

nach elf Jahren aus Bregenz noch-

mals an. Diese Aufführung mar-

kiert den Abschied des interna-

tional bekannten Intendanten

von der Bregenzer Seebühne. Die

letztmalige Aufführung unter der Regie von Jérôme

Savary im Jahre 1985 signalisierte den Aufbruch der

Bregenzer Festspiele in eine neue Ära. Obwohl

schon vorher unter Musikliebhabern bekannt, ge-

wannen die Festspiele seit damals an internationa-

lem Format und bieten neben dem Spiel auf dem

Die Inszenierung von

David Pountney rückt

die «Zauberflöte» in eine

leuchtende Fantasy-Welt

B R E G E N Z E R F E S T S P I E L E

Von Günther Meier

Das Spiel auf dem See Sponsoren aus Liechtenstein12

13

Die Bregenzer Festspiele haben sich zu einem international bekannten Kul-

turfestival entwickelt. Das Spiel auf dem See, die Bühne im Bodensee, ist ein

Anziehungspunkt für die Besucher. Zu den Hauptsponsoren gehört die LGT

Bank in Liechtenstein.

Page 13: Der Monat | Juni 2014

JUNI/JULI 2014

Vernunft und Natur – haben ohne Fundament ein

Gewicht von 60 Tonnen, die Hörner des mittleren

Drachenhundes bilden mit 28 Metern über dem

Wasserspiegel den höchsten Punkt. Der Schildkrö-

tenpanzer in der Mitte des Bühnenbildes ist eine

drehbare Kuppel und besteht aus einer Stahl- und

Holzkonstruktion. Zum Bühnenbild gehören auch

die 125 Gräser auf dem Schildkrötenpanzer, die

aufgeblasen werden können, wobei der längste

Grashalm eine Höhe von 6,3 Metern erreicht.

Für die «Zauberflöte» wurde

erstmals auf dem See eine Drehbühne eingesetzt.

Ebenso kommt eine Karussell-Schiene zum Einsatz,

die 2,5 Meter unter der Wasseroberfläche rund um

die Seebühne verläuft – mit einem Durchmesser

von 61 Metern und einem Umfang von beinahe 200

Metern. Ein riesiger technischer Aufwand, zu dem

Regisseur David Pountny bemerkt, auch Mozart

habe die Möglichkeiten gekannt, um gute Unter-

haltung zu bieten und mit dem Publikum zu kom-

munizieren. Der Erfolg des vergangenen Jahres hat

ihm Recht gegeben, das Publikum kam in Scharen

zu dieser weltweit meistgespielten Oper. Für dieses

Jahr sind noch mehr Vorstellungen vorgesehen,

über 200'000 Tickets stehen damit zur Verfügung.

LGT Bank in Liechtenstein ist einer der Hauptsponsoren Die Bregenzer Festspiele sind im

Laufe der Zeit zu einem Unternehmen gewachsen,

das aktuell ein Jahresbudget von 20 Millionen Euro

aufweist. Ein Teil der Einnahmen stammt von

Sponsoren, wobei die LGT Bank in Liechten-

stein für die Spielzeit der «Zauberflöte» zu den

Hauptsponsoren unter den privaten Sponsoren

zählt. Weil Kunst und Kultur einen zentralen Stel-

lenwert in der Unternehmens-

philosophie der LGT und des

Fürstenhauses einnimmt, wie

Norbert Biedermann im nachstehenden Interview

erklärt, ist davon auszugehen, dass die LGT auch für

die nächste Spielzeit wieder zu den Sponsoren zäh-

len wird.

Spiel auf dem See und Festspiele Der Inszenierung der «Zauber-

flöte» kommt dieses Jahr eine besondere Bedeutung

zu, weil sich Intendant David Pountney mit einem

facettenreichen Programm von den Bregenzer Fest-

spielen verabschiedet. Unter dem Motto «Wien

zartbitter» stehen Werke des österreichischen Kom-

ponisten Heinz Karl Gruber im Mittelpunkt, da-

runter die Auftragskomposition «Geschichten aus

dem Wiener Wald», eine Oper, die im Festspielhaus

Bregenz gezeigt wird. Die Bregenzer Festspiele, da-

rauf deutet der Name hin, umfassen nicht nur das

Spiel auf dem See, sondern eine Reihe weiterer kul-

tureller Veranstaltungen an verschiedenen Orten

rund um das Festspielhaus am See. So zeigt das

Theater am Kornmarkt die satirische Oper «Gloria

von Jaxtberg», während im Theater Kosmos das

Puppenspiel «The Table» auf dem Programm steht.

David Pountney möchte den Fo-

kus in seiner letzten Spielzeit auf «Reichtum, Ar-

mut, Charme, Korruption, Heiterkeit und Neuro-

sen, Kultiviertheit und Abartiges, Sensibilität und

Sentimentalität, Freundlichkeit und Falschheit» le-

gen, kurzum auf die «vielschichtigen Gegensätze

von Österreichs legendärer Hauptstadt Wien». Bre-

genz scheint ihm dafür ein geeigneter Ort zu sein,

denn die Vorarlberger Hauptstadt liege weit weg –

und das biete den Vorteil, «mit dem langen Löffel

aus dem – manchmal übersüssen – Honigtopf von

Wien naschen zu können.»

Das Bühnenbild der «Zauberflöte»

dominieren die drei Drachenhun-

de und der drehbare Schildkröten-

panzer.

Foto

: Bre

genz

er F

ests

piel

e

Page 14: Der Monat | Juni 2014

Welchen Hintergrund hat das Sponsoring der Bre - g e nzer Festspiele für die LGT Bank in Liechtenstein: Auch wirtschaftliche Interessen?Wirtschaftliche Interessen stehen sicher nicht im

Vordergrund, aber wir erwarten von jedem Spon-

soring einen gewissen Nutzen für das Geschäft.

Die LGT Bank in Liechtenstein sponsert nicht nur Kultur. In welchen Bereichen tritt die LGT eben-falls als Sponsor auf?Wir engagieren uns auch in verschiedenen Sportbe-

reichen, so zum Beispiel im Skisport oder an Reit-

turnieren. Einen hohen Bekanntheitsgrad hat auch

der LGT Alpin Marathon. Nicht zuletzt unterstüt-

zen wir auch viele lokale Institutionen und Aktivi-

täten in Liechtenstein, wie zum Beispiel die Berg-

bahnen Malbun und Vereins- und Verbandsaktivi-

täten im Bereich von Musik und Gesang.

Herr Biedermann, die LGT Bank in Liechtenstein ist einer der Hauptsponsoren der Bregenzer Fest-spiele, die international einen ausgezeichneten Ruf in Kulturkreisen geniessen. Was hat die LGT zum Sponsoring bewogen? Die Bregenzer Festspiele sind vor zwei Jahren auf

uns zugekommen und haben uns angefragt, ob wir

Sponsor werden wollen. Wir haben dann für eine

Spielzeit zugesagt und werden diesen Sommer über

eine Verlängerung entscheiden.

Gibt es spezielle Verbindungen zwischen der LGT Bank in Liechtenstein und der Kultur?Kunst und Kultur haben für uns einen zentralen

Stellenwert. Unser Eigentümer, das Fürstenhaus,

sammelt seit Jahrhunderten Kunst. Heute gehören

die Fürstlichen Sammlungen zu den bedeutendsten

Privatsammlungen weltweit. Auch Musik spielte

immer eine grosse Rolle. Unter anderem hat Mozart

für das Fürstenhaus komponiert.

Was umfasst das Sponsoring der LGT Bank in Liechtenstein bei den Bregenzer Festspielen: Ma-chen Sie an den Festspielen auch Kundenanlässe? Laden Sie bestehende oder potenzielle Kunden zu einem Spiel auf dem See ein?Ja, Kundenanlässe oder individuelle Besuche der

Festspiele sind ein wichtiger Teil unseres Sponso-

ringengagements. Dank der Zusammenarbeit mit

den Veranstaltern können wir unseren Gästen auch

einen Blick hinter die Kulissen ermöglichen.

Norbert BiedermannVorsitzender der Geschäftsleitung der LGT Bank AG, Vaduz

JUNI/JULI 2014

Foto

: LG

T

14

Sponsoring der Bregenzer Festspiele Interview mit Norbert Biedermann, LGT Bank in Liechtenstein

Page 15: Der Monat | Juni 2014

Nachdem die

Schweiz 1970, elf Jahre nach dem

wuchtigen Zwei-Drittel-Nein der

Männer wieder einen Anlauf zur

Einführung des Frauenstimm-

rechts wagte, regten sich auch in Liechtenstein fort-

schrittliche Kreise. Am 7. Februar 1971 gaben die

Männer in der Schweiz den Frauen das Stimm- und

Wahlrecht, in Liechtenstein dagegen resultierte am

26./28. Februar 1971 mit 1897 gegen 1816 ein Nein

in der Abstimmung. Zwei Jahre später misslang

auch der zweite Anlauf, denn diesmal legten 2126

Männer ein Nein in die Urne, nur noch 1675 stimm-

ten dafür.

Erst nachdem einige Gemeinden

das Frauenstimmrecht eingeführt hatten, schien

die Zeit reif zu sein. Bevor die Frauen bei den Land-

tagswahlen mitwählen durften, wurden 1983 in

Gamprin schon zwei Frauen – Maria Marxer (FBP)

und Elsa Oehri (VU) – und in Vaduz Emma Brog-

le (VU) in den Gemeinderat gewählt. Maria Marxer

war anschliessend die erste Frau, die in das Amt des

Vorstehers gewählt wurde, Emma Brogle die erste

Vize-Bürgermeisterin.

Der Jubel blieb am 1. Juli 1984

nicht aus, als das Resultat verkündet wurde: Mit

Liechtenstein hatte nun auch das letzte Land den

Frauen das Stimm- und Wahlrecht zuerkannt. |

Am Staatsfeiertag 1984, am 15. August, unterzeich-

nete Fürst Franz Josef II. auf Schloss Vaduz das Ver-

fassungsgesetz über die Einführung des Frauen-

stimmrechts. Nach der Sanktion des Landesfürsten,

gegeben mit der Unterzeichnung, setzte auch Re-

gierungschef Hans Brunhart seine Gegenzeich-

nung unter das Dokument. Für die Frauen in Liech-

tenstein eine historische Stunde, denn nun konnten

sie auch auf Landesebene die politischen Rechte

ausüben, die bis zu diesem Zeitpunkt den Männern

vorbehalten war. Die Männer hatten im dritten An-

lauf nach 1971 und 1973 dem Frauenstimmrecht

zugestimmt. Bei einer Stimmbeteiligung von 86

Prozent stimmte am 29. Juni/3. Juli 1984 eine Mehr-

heit von 2370 Männern der politischen Gleichbe-

rechtigung zu, 2251 Männer votierten dagegen:

Das Stimmenverhältnis lautete 51,3 Prozent Ja ge-

gen 48,7 Prozent Nein! In die Verfassung wurde

nach der Annahme der Vorlage der Zusatz aufge-

nommen: «In Landesangelegenheiten stehen die

politischen Rechte allen Landesangehörigen zu, die

das 20. Lebensjahr vollendet, im Lande ordentli-

chen Wohnsitz haben und nicht im Wahl- und

Stimmrecht eingestellt sind.» Ungefähr ein Viertel-

jahrhundert hatte es gedauert, bis von der ersten

Wortmeldung im Landtag, eigentlich sollten die

Frauen die politische Gleichberechtigung erhalten,

die Stimmberechtigten endgültig die Zustimmung

erteilten. Dazwischen lagen viele Jahre des Nichts-

tuns, aber auch Diskussionen, Demonstrationen,

Gerichtsurteile und Landtagsdebatten. Gegen Ende

der 1950er-Jahre hatte der FBP-Abgeordnete Ernst

Büchel die Frage des Stimm- und Wahlrechts für

die Frauen aufgeworfen, Mitte der 1960er-Jahre for-

derte der VU-Abgeordnete Roman Gassner eine

Probeabstimmung, damit sich die Frauen selbst zu

den politischen Rechten äussern könnten. Im Jahre

1968 folgte dann tatsächlich eine Meinungsumfra-

ge, wobei die Männer mit 887 Ja gegenüber 1341

Nein eine deutliche Nein-Haltung vertraten, die

Frauen hingegen mit 1265 Ja gegen 1241 Nein mit

knapper Mehrheit für die politische Gleichberech-

tigung stimmten.

V O R 3 0 J A H R E N

1529. Juni / 1. Juli 1984 Frauenstimmrecht eingeführt

Kontroverse Diskussion im Land-

tag über die Durchführung einer

Volksabstimmung zur Einführung

des Frauenstimmrechts.

JUNI/JULI 2014

Foto

: Lan

desa

rchi

v/Ed

dy R

isch

Page 16: Der Monat | Juni 2014

Hundert Jahre sind es, seit in Sa-

rajewo die tödlichen Schüsse auf Erzherzog Franz

Ferdinand, den Thronfolger des Kaiserreichs Ös-

terreich-Ungarn, fielen. Das Attentat vom 28. Juni

1914 wurde von einem Mitglied

der Studentenorganisation «Mla-

da Bosna» ausgeführt, die sich

die Befreiung von der österrei-

chisch-ungarischen Herr schaft

zum Ziel gesetzt hatte. Öster-

reich-Ungarn vermutete auch

Serbien hinter dem Attentat. Aber

erst einen Monat später stellte das Kaiserreich ein

Ultimatum an Serbien, das nicht alle Forderungen

erfüllen wollte. Daraufhin erklärte Österreich-Un-

garn den Krieg, der als Lokalkonflikt zwischen Ös-

terreich-Ungarn und Serbien begann und dann mit

dem Kriegseintritt anderer Länder zum Weltkrieg

eskalierte.

Liechtensteinische Sympathien für das Kaiserreich Die Stimmung in Liechtenstein,

als Nachbarstaat und wirtschaftlich Verbündeter

von Österreich-Ungarn, schwankte zwischen Hof-

fen und Bangen, doch die Sympathien lagen beim

Kaiserreich. Unter dem Titel «Das Bomben- und

Revolver-Attentat in Sarajewo» berichtete das

«Liechtensteiner Volksblatt» ausführlich über das

Geschehen: «Eine furchtbar erschütternde Nach-

richt kam am Sonntag in den ersten Nachmittags-

stunden aus Sarajewo nach Wien. Erzherzog Franz

Ferdinand und seine Gattin Herzogin Sophie Ho-

henberg sind von Mörderhand gefallen, während

sie in Sarajewo zu Gaste weilten. Ein serbischer Stu-

dent, ein neunzehnjähriger Bursche, hat das Thron-

folgerpaar während der Fahrt aus nächster Nähe

angeschossen und tödlich verletzt.... Am Vormittag

schon wurde ein Attentat versucht: Ein Mann warf

eine Bombe gegen den Wagen des Erzherzogs, der

mit dem Arme das Geschoss zurückschleuderte....

Mit bewundernswerter Kaltblütigkeit begab sich

der Erzherzog kurze Zeit nach dem Attentat an das

Lager der Verwundeten, um nach ihrem Befinden

zu sehen. Und auf diesem von edelster Menschen-

liebe diktierten Weg traf den Erzherzog und seine

Gattin die Kugel eines Ruchlosen.»

Berichte über Kriegsbegeiste-rung in Deutschland

Am 1. August 1914, als Deutsch-

land in den Krieg mit seiner Kriegserklärung ein-

trat, berichtete das «Volksblatt» aus den deutschen

Hauptstädten und schrieb dazu: «Damit ist zur

Wahrheit geworden, dass zwischen den drei gröss-

ten militärischen Mächten der Welt in wenigen Ta-

gen, vielleicht nur Stunden, ein furchtbares Ringen

und Schlachten entstehen wird.» Gleichzeitig teilte

die Zeitung der Leserschaft ein Stimmungsbild aus

Deutschland mit, das den Satz enthielt: «Die Kriegs-

begeisterung ist ungeheuer und selbst die Sozialde-

mokratie erfüllt ihre patriotische Pflicht im vollen

Masse.» Auf der Titelseite des «Volksblatt» wandte

sich Landesverweser Leopold Freiherr von Imhof in

einer Stellungnahme an das Volk, die in Fettdruck

publiziert wurde: «Österreich, unser Nachbarstaat,

mit dem das Fürstentum seit jeher in engen Bezie-

hungen steht, führt einen gerechten Krieg. Hohe

Begeisterung erfüllt sämtliche Kreise seiner Bevöl-

kerung und vereinigt alle jene, welche die Pflicht

gegen ihr Vaterland nicht zu den Waffen gerufen

hat, zu erhebenden Werken der Menschlichkeit,

Freiwillige aus Liechtenstein

meldeten sich bei der Armee und

bei der Marine, aber auch beim

Roten Kreuz und als Erntehelfer

Abenteuerspielplatz rund um den Walensee

E R S T E R W E LT K R I E G

Von Günther Meier

Attentat in Sarajewo Ausbruch des Weltkriegs16

17

Am 28. Juni 1914 wurde das österreichisch-ungarische Thronfolgerpaar in Sarajewo

ermordet. Das Attentat führte zuerst zur Kriegserklärung von Österreich-Ungarn an

Serbien und löste anschlies-send einen Krieg aus, der sich zum Ersten Weltkrieg

ausbreitete.

Page 17: Der Monat | Juni 2014

JUNI/JULI 2014

Fürstenbesuch verschoben

«Wegen der furchtbaren Katastrophe, von welcher das österreichi-

sche Kaiserhaus, mit dem unser Fürstenhaus in nahen verwandt-

schaftlichen Beziehungen steht, Sonntag, den 28. Juni, betroffen

wurde, musste der in Aussicht gewesene, von der Bevölkerung sehn-

lichst erwartete Besuch unseres Durchlauchtigsten, allgeliebten Lan-

desfürsten verschoben werden. Herr fürstlicher Landesverweser von

Imhof wurde letzte Woche von Seiner Durchlaucht nach Wien beru-

fen und es wollte der Landesherr, Donnerstag, den 2. dieses Monats,

in Vaduz eintreffen. Die Vorkehrungen für Höchstdessen mehrtägi-

gen Aufenthalte im Fürstentum waren bereits getroffen.» (Liechten-

steiner Volksblatt am 5. Juli 1914)

um die Leiden des Krieges nach Möglichkeit zu

mildern.... Diese edlen, von wahrem Patriotismus

getragenen Kundgebungen und Bestrebungen fin-

den lauten Widerhall in den Herzen aller jener, die

Österreich nahe stehen.» Der Landesverweser rief

dazu auf, nicht hinter den Nachbarn zurückzuste-

hen und dem Roten Kreuz Österreichs Spenden zu-

kommen zu lassen: «Möge der Erfolg dieser Samm-

lung ein schönes Zeugnis geben von dem warmfüh-

lenden Herzen der Liechtensteiner und ihrer Sym-

pathie für alle Angehörigen der altehrwürdigen

Nachbar-Monarchie.»

Freiwillige aus Liechtenstein ziehen in den Krieg Dem Aufruf des Landesverwe-

sers war der erhoffte Erfolg beschieden. Trotz Man-

gel an Bargeld kam eine hübsche Summe zusam-

men, die das Rote Kreuz Österreichs mit warmen

Worten verdankte. Aber auch wer kein Bargeld lo-

cker hatte, konnte etwas für die sich im Krieg be-

findlichen Nachbarn tun: Die Frauen strickten So-

cken, Leibbinden und Pulswärmer für die Soldaten,

auch Nahrungsmittel, Rauchwaren und Schnaps

für den Fronteinsatz wurden gesammelt. Während

sich die meisten mit Geld- und Naturalspenden be-

gnügten, wollten andere auch an der Front mithel-

fen, diesen «gerechten Krieg» zu gewinnen. Freiwil-

lige aus Liechtenstein meldeten

sich bei der Armee und bei der

Marine, aber auch beim Roten

Kreuz und als Erntehelfer, um

die fehlenden Arbeitskräfte, die

sich im Kriegseinsatz befanden,

zu ersetzen. Ob alle, die sich für

die Front meldeten, auch tatsäch-

lich in den Krieg zogen, lässt sich nicht genau sagen.

Bekannt aber sind zwölf Männer als Kriegsteilneh-

mer, die für den Fronteinsatz teils mit Tapferkeits-

medaillen ausgezeichnet wurden, teilweise aber gar

nicht bis an die Kampffronten gelangten. In den

Krieg ziehen mussten hingegen alle wehrfähigen

Österreicher und Deutsche, die in Liechtenstein

lebten. Das Denkmal auf dem Schaaner Friedhof,

das 1934 errichtet wurde, enthält die Namen von 27

österreichischen und deutschen Soldaten, die gefal-

len sind oder als vermisst galten. Von den Liechten-

steinern kamen vier Freiwillige nicht mehr aus dem

Krieg zurück. |

Denkmal für die Gefallenen aus

Liechtenstein, das 1934 im Fried-

hof in Schaan enthüllt wurde

Foto

: Lan

desm

useu

m /

Sven

Beh

an

Page 18: Der Monat | Juni 2014

Herr Professor Güldenberg, wofür lohnt es sich zu promovieren? Für sich selbst. Denn Sie erwerben eine Schlüssel-

kompetenz, die in einer immer komplexeren und

dynamischeren Gesellschaft zentral ist: Sie lernen,

Problemstellungen in der Tiefe zu verstehen und

systematisch zu lösen. Top-Positionen in grossen

Unternehmen werden überdurchschnittlich oft mit

Leuten besetzt, die einen Doktor-

titel vor dem Namen haben. Oder

anders gesagt: Leute, die eine

fundierte wissenschaftliche Aus-

bildung im Rucksack haben, sind

auch in der Praxis gefragt.

Wo liegen die Unterschiede zwischen klassischer Individual-

promotion und Promotion an der Universität Liechtenstein?Bei der Individualpromotion sind Doktoranden

viel zu häufig sich selbst und ihrem Betreuer über-

lassen. Die Gefahr des Scheiterns ist sehr gross, weil

oft nicht rechtzeitig erkannt wird, wenn etwas nicht

rund läuft. An der Universität Liechtenstein beugen

wir dem ganz bewusst vor. Über die Fakultäten hin-

weg studieren unsere Doktoranden im Team. Sie

kennen sich von gemeinsamen Lehrveranstaltun-

gen, über einen Round Table oder auch von For-

schungskolloquien. Wenn es irgendwo Schwierig-

keiten gibt, sprechen wir frühzeitig darüber. Wir

lassen niemanden allein. Das beginnt bereits damit,

das schriftlich festgehalten wird, was Betreuer,

Doktorand und Dekan leisten müssen und erwar-

ten dürfen. Schliesslich soll am Schluss eine Disser-

tation herauskommen, die einem hohen wissen-

schaftlichen Niveau entspricht.

Was bedeutet «interdisziplinär» im Doktoratsstu-dium an der Universität Liechtenstein?Die Studierenden sind in ein starkes interdiszipli-

näres Netzwerk eingebunden. Alle Doktoranden

der Universität besuchen gemeinsam interdiszipli-

näre Module. Studienpläne und Zulassungsrichtli-

nien sind aufeinander abgestimmt. Die jungen Leu-

te lassen sich durch Fachgrenzen in ihrem Denken

nicht einengen, das befähigt sie, Herausforderun-

gen später in der Praxis zielorientiert zu meistern.

Die Universität fördert gute Leute früh – und so

auch ihren eigenen wissenschaftlichen Nachwuchs.

Übrigens scheint sich das bereits herumzuspre-

chen: Ich erhalte – und zwar ohne Werbung – Be-

werbungen aus aller Welt, die sich für eine Dokto-

randen- oder Habilitationsstelle interessieren.

Sind Ihre Doktoranden als wissenschaftliche Mit-arbeiter angestellt? Vor ein paar Jahren haben wir das so gehandhabt,

weil wir nicht zu schnell wachsen wollten. Inzwi-

schen öffnen wir das Doktoratsstudium schrittwei-

se für Bewerber von ausserhalb, die sich über Sti-

pendium finanzieren oder teilweise im Arbeitsleben

stehen. Wichtig ist hierbei, dass sie ihr Berufsleben

auf höchstens die Hälfte ihrer Zeit begrenzen, um

ausreichend Raum für ihre Forschungsarbeit zu si-

chern.

Nicht mehr der einzelne Professor sucht «seine» Doktoranden aus. An die Stelle eines Doktorvaters tritt ein sogenanntes Promotionsgremium ...... das läuft so ab: Der Doktorvater schlägt unserer

Doktoratskommission einen vielversprechenden

Kandidaten vor. Die Kommission, bestehend aus

vier Professoren, prüft die Bewerbungsunterlagen

Die Doktoranden werden

viel intensiver betreut

und ihr Durchhaltewillen

ist spürbar höher

Abenteuerspielplatz rund um den Walensee

F O R S C H U N G

Von Kornelia Pfeiffer

Im Team zum Doktortitel stärkt den Durchhaltewillen 18

19

Wer an der Uni in Vaduz promoviert, bewegt sich auf Top-Niveau. «Die Dokto-

rats ausbildung mit interdisziplinären Aspekten ist eine unserer Stärken»,

sagt Professor Stefan Güldenberg, Dekan der Graduate School der Universität

Liechtenstein.

Page 19: Der Monat | Juni 2014

Foto

: UN

I/Mic

hael

Zan

ghel

lini

JUNI/JULI 2014

und das Exposé für das For-

schungsprojekt. Wer dem nicht

standhält, wird abgelehnt. Die Kommission prüft

auch die Qualität der einzelnen Doktoratsstudien-

gänge, und sie bestellt das Promotionsgremium,

das am Ende des Studiums die Prüfung, die soge-

nannte Disputation abnimmt.

Sie bereiten Doktoranden während ihrer Arbeit an einer Dissertation gezielt auf wissenschaftliche Karrieren vor. Scheitern damit weniger Doktoran-den?Definitiv. Die Doktoranden werden intensiver be-

treut und ihr Durchhaltewillen ist spürbar höher.

Im Austausch mit anderen Doktoranden sehen sie

auch, dass kritisiert zu werden im Wissenschafts-

betrieb ganz normal ist. Wir ermutigen sie überdies,

sich dem Wettbewerb in der wissenschaftlichen

Gemeinschaft zu stellen und sich bei Konferenzen

oder Publikationen einzubringen. Das bringt ein

breitabgestütztes Feedback.

Mit welchen Forschungsschwerpunkten befassen sich die zurzeit 21 Doktoranden der Universität?Die Themen gehen über alle Bereiche und Lehr-

stühle hinweg. Wir sehen zusätzlich vier gemein-

same, für Gesellschaft und Wirtschaft zentrale

Schwerpunkte: die Wissensgesellschaft, den demo-

grafischen Wandel, den globalen Wettbewerb um

Ideen und Talente sowie die Frage der Nachhaltigkeit.

Die Universität steht für Praxisnähe und Sie bie-ten ein «kooperatives Doktorat» an. Wie bewährt sich diese Liechtenstein-Innovation?Sehr gut. Beim «kooperativen Doktorat» arbeiten

kleine und mittlere Unternehmen sowie Non-Pro-

fit-Organisationen mit der Universität Liechten-

stein zusammen. Damit fördern wir Doktoranden,

die nicht allein in der Theorie, sondern auch in der

Praxis daheim sind. Ein Doktorand erarbeitet ein

wissenschaftlich und praktisch relevantes Thema,

wobei er teils an der Uni und teils im Unternehmen

angestellt ist. Mit einem attraktiven Arbeitsumfeld

zieht der Förderer neue Ideen und Talente an. Sie

bindet er damit nachhaltig an das Unternehmen

und die Region Liechtenstein und Alpenrheintal.

Wie richten Sie Ihre Master- und Doktoratsstu-diengänge auf das aus, was Wirtschaft und Wis-senschaft in Zukunft brauchen?Wir sprechen mit Vertretern aus Wirtschaft und

Wissenschaft, beobachten, denken nach, überzeu-

gen und lernen so ständig hinzu. Das macht die Ar-

beit eines Dekans aus und auch spannend. Gerade

dann, wenn die Lösungsfindung, was Wirtschaft

und Wissenschaft in Zukunft wirklich brauchen,

für beide Seiten auch unbequem sein kann.

Neu kann sich, wer den Dr. gemacht hat, in Vaduz auch habilitieren. Die Habilitation ist fest verwur-zelt mit einer Universitätskarriere. Für wen bilden Sie diese Spezialisten aus?Für die internationale Scientific Community, For-

schungseinrichtungen, Universitäten – und für uns.

Über das Tenure-Track-Modell können Kandida-

ten nach einer Probezeit als Assistenz-Professoren

eine feste Laufbahnzusage erhalten. Damit müssen

hervorragende Wissenschaftler nicht die Universi-

tät wechseln, wie sonst im deutschen Raum üblich,

sondern können bleiben. |

«Die Universität fördert gute Leute

früh – und so auch ihren eigenen

wissenschaftlichen Nachwuchs»,

sagt Professor Stefan Güldenberg.

Page 20: Der Monat | Juni 2014

der Verein Panorama in den vergangenen fünf Jah-

ren deutliche Akzente gesetzt. Im Jubiläumsjahr

2014 wird «Rock around Malbun» aufgrund von

Bauarbeiten im kleinen, aber feinen Rahmen aus-

getragen. Die einheimische Formation «Natur-

trüeb», die von Anfang an dabei ist, tritt im Rah-

men der Malbuner Summerchilbi am 26. Juli ab 20

Uhr im Zelt zwischen den Häusern Jöraboda (Mal-

buner Lada) und Silberhorn auf. Vorab spielt der

Triesenberger Handorgler Manfred Schädler.

Zehn Jahre Summerchilbi in Malbun Die Malbuner Summerchilbi hat

sich im Laufe von zehn Jahren zu einem festen Be-

standteil der Veranstaltungen in Malbun entwi-

ckelt. Veranstalter ist Triesenberg Malbun Steg

Tourismus. Zahlreiche Verkaufsstände mit kulina-

rischen Köstlichkeiten locken jeweils kleine und

grosse Gäste aus der ganzen Region an. |

M A L B U N

Jubiläumsparty in den Alpen20

Zehn Jahre Summerchilbi, zehn Jahre Alpenmagazin Panorama, fünf Jahre

«Rock around Malbun». Am Samstag, 26. Juli 2014, laden Triesenberg Mal-

bun Steg Tourismus und der Verein Panorama, Herausgeber des Alpenmaga-

zins, zur grossen Jubiläumsparty ein.

2004 gründete Markus Meier gemeinsam mit Heinz

Beck und Erich Sprenger den Verein Panorama mit

dem Ziel, ein Magazin herauszugeben, das sich

schwerpunktmässig mit der liechtensteinischen

Bergwelt befasst. Später gesellte sich Markus Scha-

per als Vereinsmitglied dazu.

Zehn Jahre Alpenmagazin «Panorama» Das Team arbeitet von Beginn an

eng zusammen und bringt das Farbmagazin seit

nunmehr 10 Jahren heraus. Es geht an alle Haushal-

te Liechtensteins und teilweise ins Ausland. Liech-

tenstein-Freunde in aller Welt sowie Ausland-

Liechtensteiner freuen sich jeweils ganz besonders

über das «Panorama» in ihrem Briefkasten. Der

Verein Panorama pflegt Partnerschaften mit der

Liechtensteiner Jägerschaft, mit dem Fischereiver-

ein Liechtenstein, mit dem Liechtensteinischen

Skiverband, mit den Bergbahnen Malbun AG und

mit Liechtenstein Marketing.

Fünf Jahre «Rock around Malbun» Mit der Veranstaltung «Rock

around Malbun» hat der Verein Panorama den Na-

gel zum zweiten Mal auf den Kopf getroffen. Der

Event knüpft an die erfolgreichen Zeiten an, als

Malbun noch mit einem attraktiven Musikange-

bot in Verbindung gebracht wurde. Live-Musik in

der Taverna des Hotels Gorfion und Musik ab dem

Plattenteller in der Tschuetta-Bar oder in der Gali-

na-Bar lockte in den Siebziger- und Achtzigerjah-

ren Gäste aus dem In- und Ausland nach Malbun.

Mit «Mungo Jerry», «The Bay City Rollers» oder

«The Sweet», aber auch mit regionalen Bands, hat Foto

: Sym

bolb

ild

JUNI/JULI 2014

Page 21: Der Monat | Juni 2014

In den nächsten Tagen in Ihrem Briefkasten:Das neue blaue Telefonbuch 2014

• Offizielles und meistverwendetes Telefonverzeichnis

für das Fürstentum Liechtenstein

• übersichtlich und lesefreundlich gestaltet

• zusätzlicher Informationsteil über alle Gemeinden

• Ärzteverzeichnis

• Umfassendes Branchenverzeichnis

und viele weitere Informationen

ALLE HABEN ES – ALLE BRAUCHEN ES…

Gutenberg AG Feldkircher Strasse 13, FL-9494 Schaan T +423 239 50 50, [email protected], www.gutenberg.li

Page 22: Der Monat | Juni 2014

sich mit Unterstützung des

Föhnsturms ein grossflächiges

Feuer im Wald oberhalb von

Balzers. Zahlreiche Feuerweh-

ren aus Liechtenstein und der

Umgebung trafen am Brandort

ein, doch konnten die Feuerwehrleute den Brand

nicht löschen, sondern mussten sich im teilweise

steilen Gelände damit begnügen, die Ausweitung

des Brandes zu verhindern. Auch Helikopter, die

während Stunden pausenlos Wasser über die

Brandfläche ausschütteten, vermochten den Wald-

brand vorerst nicht einzudämmen. Erst als der

Föhn in den Morgenstunden des 6. Dezember

nachlässt, kann das Feuer unter Kontrolle gebracht

werden.

Verschiedene Waldbrände seit den Fünfzigerjahren Die Feuersbrunst von 1985 war

nicht das erste Feuer, das vom schweizerischen

Militär durch unachtsame Schiessübungen verur-

sacht worden war. Die Feuerwehr Balzers hält in

ihrer Vereinsgeschichte fest, dass in das Gebiet

Andstein mehrmals Löschkolonnen geschickt wer-

den mussten, um kleinere oder grössere Brände zu

löschen.

So brannte es 1958 in der soge-

nannten Blindgängerzone, 1963 und 1971 musste

dürres, sich entzündetes Gras gelöscht werden, in

den Jahren 1960 und 1983 rückten die Balzner Feu-

erwehrsleute bei starkem Föhn aus, um Brandher-

de im Keime zu ersticken. Die grösste Feuerstelle

war bis 1985 knapp 10 Hektaren gross, der

Waldbrand von 1985 aber hatte weit grössere Aus-

Liechtensteins Regierungsrat Hugo Quaderer und

Bundesrat Ueli Maurer, Vorsteher des Eidgenössi-

schen Departements für Verteidigung und Bevöl-

kerungsschutz, trafen sich 2011

beim Waffenplatz St. Luzisteig.

Anlass für das hohe Zweiertref-

fen war die Unterzeichnung ei-

ner neuen Vereinbarung über

die Nutzung und den Betrieb des

Waffenplatzes, der in der Ver-

gangenheit immer wieder für

Unstimmigkeiten in beiden Län-

dern geführt hatte. Das Ziel der Vereinbarung lau-

tete, alle grenzüberschreitenden Fragen umfassend

zu regeln, die sich aus Bestehen und Betrieb des

Waffenplatzes ergeben. Die Regelung kann als Ab-

schluss der zwischenstaatlichen Diskussionen ge-

sehen werden, die sich nach dem

Waldbrand von 1985 ergeben

hatten und erst gut 25 Jahre spä-

ter einen Abschluss fanden. Am

Donnerstag, 5. Dezember 1985,

fand auf dem Schiessplatz Ands-

wiesen ein Übungsschiessen des

Schweizer Militärs statt. Obwohl

starker Föhn herrschte, wurde

die Schiessübung nicht abgebro-

chen. Die Feuerwehr Balzers

wurde am Nachmittag um 15.15

Uhr durch eine Privatperson

alarmiert, die Rauch oberhalb

von Balzers wahrgenommen

hatte. Aus dem kleinen Feuer,

entfacht auf dem dürren Gras

durch ein Geschoss, entwickelte

Gesellschaft Schweiz –

Liechtenstein stellt ein

Buch über die Geschichte

des Waffenplatzes

St. Luzisteig vor

S T. L U Z I S T E I G

Der Waldbrand oberhalb Balzers, der 1985 als Feuerwalze

das Dorf Balzers bedrohte, ist noch gut in Erinnerung. Ein

neues Buch geht der wechselvollen Geschichte des Waffen-

platzes St. Luzisteig nach, der mehrfach für Waldbrände

sorgte.

Von Günther Meier

Waffenplatz Luzisteig sorgte für Aufregung22

23

Page 23: Der Monat | Juni 2014

JUNI/JULI 2014

Der Waldbrand von 1985, der das

Dorf Balzers bedrohte.

masse – und der Funkenflug gefährdete zudem die

am Hang liegenden Wohngebiete.

Gutnachbarliche Beziehungen nicht gefährden Die Waldbrände und der Schiess-

lärm vom Waffenplatz erregten immer wieder den

Unmut der Balzner Bevölkerung, mit der Auffor-

derung an die Regierung, beim Militär oder beim

Bundesrat in Bern zu intervenieren. Nach dem

Waldbrand 1985 wurde eine Waffenplatzkommis-

sion eingesetzt, in der beide Länder vertreten wa-

ren. Die Kommission legte schon kurze Zeit da-

nach neue Regelungen über Schiesszeiten und

Lärmbegrenzungen, über Ziel-

orte und Munitionsarten fest.

Auch der Bau einer Ortskampf-

anlage wurde beschlossen. Die

Massnahmen haben sich bisher

bewährt, denn seit 1985 ist kein

grösserer Zwischenfall oder-

Waldbrand bekannt geworden.

Buch der Gesellschaft Schweiz-Liechtenstein Die Gesellschaft Schweiz-Liech-

tenstein, die in den vergangenen zwei Jahren von

der früheren liechtensteinischen Aussenministe-

rin Andrea Willi präsidiert wurde, hat sich der Fra-

ge um den Waffenplatz St. Luzisteig angenommen.

Entstanden ist ein Buch, das in der Schriftenreihe

der Gesellschaft erscheint. Die Gesellschaft führt

am 6. Juni 2014 ihre traditionelle Frühjahrsexkur-

sion auf der St. Luzisteig durch und stellt bei dieser

Veranstaltung das neue Buch vor – bei gutem Wet-

ter beim Guschaturm oberhalb des Waffenplatzes,

bei schlechter Witterung in der Kaserne. Das Buch

enthält drei Beiträge, die aus unterschiedlicher

Perspektive den Waffenplatz und dessen Ausstrah-

lung auf die schweizerisch-liechtensteinischen Be-

ziehungen beleuchten. Arthur Brunhart, Vorsteher

von Balzers, macht einen historisch-heimatkund-

lichen Spaziergang rund um den Fläscherberg. Aus

der Feder von Max Leuener, dem Stadtpräsidenten

von Maienfeld, stammt ein geschichtlicher Abriss

über den Waffenplatz und die schweizerisch-liech-

tensteinischen Verhandlungen. Den dritten Bei-

trag schrieb Roland Marxer, früher Leiter des Am-

tes für Auswärtige Angelegenheiten, über die völ-

kerrechtlichen Regelungen zwischen Liechtenstein

und der Schweiz zum Waffenplatz . |

Foto

: Ges

ells

chaf

t Sch

wei

z-Li

echt

enst

ein

Neues Buch

«Sankt Luzisteig. Geschichte und Gegenwart»

Autoren: Arthur Brunhart, Max Leuener, Roland Marxer

Herausgeberin: Gesellschaft Schweiz-Liechtenstein

Satz und Druck: Gutenberg AG, Schaan

128 Seiten, Format A5, gebunden, mit Schutzumschlag, 20 Franken

Zu beziehen ab 11. Juni 2014 bei:

Gesellschaft Schweiz-Liechtenstein

c/o Treuhand- und Revisionsbüro Walter Bösch

Bahnhofstrasse 29, 9470 Buchs

Telefon 081 750 56 00, Fax 081 750 56 01

E-Mail: [email protected]

Page 24: Der Monat | Juni 2014

JUNI/JULI 2014

24

K U N S T D E N K M Ä L E R

Vom Bauern- zum Kunsthaus Küefer-Martis-Huus in Ruggell

Begegnung mit musealem Charakter: «Der Muse-

umsteil befindet sich im renovierten und denkmal-

geschützten Wohnhaus. Die Räume im Oberge-

schoss und Dachgeschoss sind in erster Linie für

Ausstellungen zu unterschiedlichen regionalen

Themen reserviert. Angesichts der Nähe des Hauses

zum Rhein bildet der Themenkreis Wasser mit

seinen vielschichtigen Bezügen zur Region einen in-

haltlichen Schwerpunkt im Ausstellungsprogramm.

Das Erdgeschoss mit der Küche im Eingangsbereich

ist originalgetreu restauriert und mit alten Einrich-

tungsgegenständen ausgestattet. Die Wohnstube mit

Kachelofen, die alte Schlafkammer und die Küche

mit dem alten Holzherd werden für verschiedenste

Anlässe genutzt. Im neu errichteten «Kulturtenn»,

dem direkt ans Wohnhaus angebauten ehemaligen

Stall, finden kulturelle Aktivitäten unterschied-

lichster Art statt: Ausstellungen regionaler Künstler,

Lesungen, Vorträge, Diskussionen, aber auch Treffen

der örtlichen Senioren oder Anlässe regionaler

Vereine.»

Die Raumeinteilung entspricht

laut Darstellung im unten angegebenen Buch dem in

Liechtenstein über viele Jahrhunderte üblichen Drei-

Raum-Typus: Das heisst, im Erdgeschoss eine Stube,

Nebenstube und quergestellte Küche, im Oberge-

schoss eine grosse und eine kleine Kammer sowie ei-

nen Vorraum. Einiges ist aus der Entstehungszeit er-

halten geblieben, anderes im Laufe der Zeit dazuge-

kommen. Der Kachelofen der Firma Schaedler, Nen-

deln, wurde 1916 eingebaut. Der Eisenherd stammt

aus dem gleichen Jahr. Das Einbaubuffet kann auf

1900 datiert werden, wobei der obere Teil des Stuben-

buffets offenbar zum ursprünglichen Hausinventar

gehörte. Auch die Türgerichte von Stube und Neben-

stube stammen aus der Zeit des Hausbaus im Jahre

1730. Anbauten und Umbauten sind im Laufe der

Zeit dazu gekommen, auch die Fassadengestaltung

wurde in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhundert

nach dem damals üblichen klassizistischen Stil ge-

macht. Noch jüngeren Datums ist die Rauchkam-

mer, die erst 1937 in den Estrichraum eingebaut wur-

de, der bis zum Dachstuhl nach oben offen ist. |

Alte Bausubstanz lässt sich nicht

nur in die neue Zeit retten,

sondern kann auch sehr sinnvoll

genutzt werden. Das Küefer-Mar-

tis-Huus in Ruggell ist ein Mus-

terbeispiel dafür, denn im denk-

malgeschützten Gebäude finden Ausstellungen zu

regionalen Themen und thematisch unterschiedli-

che Veranstaltungen statt. Aus dem früheren

Bauernhaus ist ein Museum und Kulturzentrum der

Gemeinde Ruggell entstanden, was sich der Erbauer

im Jahre 1730 wohl kaum erträumt hatte.

Das Küefer-Martis-Huus, so die

heutige Beschreibung, sei konzipiert als Ort der

Das ehemalige Bauernhaus

«Küefer-Martis-Huus» aus dem

Jahre 1730 ist heute Kultur- und

Begegnungszentrum der Gemein-

de Ruggell.

Foto

: Gün

ther

Mei

er

Die Kunstdenkmäler des Fürstentums Liechtenstein

Band 1: Das Unterland, erschienen 2013, 396 Seiten,

Format 18,0 x 25,0 cm, reich bebildert. CHF 110.00

Band 2: Das Oberland, erschienen 2007, 504 Seiten,

Format 18,0 x 25,0 cm, reich bebildert. CHF 110.00

Kombiangebot: Band 1 und Band 2 für CHF 180.00

Herausgegeben von der GSK, Gesellschaft für Schweizerische

Kunstgeschichte, Bern. Autorin: Cornelia Herrmann, Triesen

Zu beziehen bei: www.buchzentrum.li [email protected]

oder direkt beim Alpenland Verlag AG, Feldkircher Strasse 13,

9494 Schaan, Tel. +423 239 50 30

Page 25: Der Monat | Juni 2014

25

N A C H G E F R A G T

Martina Rüdisühli «youli» – Konto für die Jugend

ausprobieren? Ein Spiel des FC Vaduz live miterle-

ben? Im Sommer einen Sprachaufenthalt machen?

Oder einfach den Frisör besuchen? Dies sind aktu-

elle Beispiele für vergünstigte Angebote. Und wo

die Membercard sonst noch

überall eingesetzt werden kann,

erfährt man direkt auf der neu-

en Plattform www.youli.li. Alle

Neukunden erhalten ausserdem

ein Eröffnungspaket mit tollen

Überraschungen.

Angeboten wird den Jugendli-chen auch die Maestro-Karte. Ab welchem Alter kann ein Jugend-licher eine Maestro-Karte bean-tragen? Gibt es bei der Maestro-Karte eine Vergünstigung durch «youli»?Alle Jugendlichen im Alter zwi-

schen 15 und 20 Jahren können

ein «youli»-Konto eröffnen. Der

Name «youli» leitet sich von

«young Liechtenstein» ab. Nach

dem Motto «Nimm deine Finan-

zen selbst in die Hand» ist beim

Start einer Lehre oder für die

Verwaltung des Taschengelds das «youli»-Konto

sehr attraktiv. Und mit der Eröffnung bekommen

die Jugendlichen auch die kostenlose Maestro-

Karte. Für die «youli»-Kunden entfallen die Kar-

tengebühren.

Die Landesbank bietet der Altersgruppe zwischen 20 und 30 Jahren ein «you study»-Konto an. Wo-von können die jungen Erwachsenen, die sich in Ausbildung befinden, profitieren?Das «you study»-Konto bietet die gleichen Vortei-

le für alle Studierenden bis 30 Jahre wie das

«youli»-Konto. Einfach die Studienbescheinigung

einreichen und mit der Membercard profitieren.

Bei der neuen Jugendkontopalette ist für jeden et-

was dabei. |

Die Liechtensteinische Landesbank geht mit «youli» auf die Jugend zu. Wollen Sie mit «youli» die jungen Leute zum Sparen anregen oder spart die Jugend so stark, dass sich ein neues Kunden-segment öffnet?Wir wollen die Kunden in allen Lebenslagen be-

gleiten und auch die Bedürfnisse von Kindern und

Jugendlichen aufnehmen. Das gelingt uns mit der

neuen Jugendkontopalette: das «you save»-Konto

kann bereits von den Kleinsten genutzt werden,

das «youli»-Konto ist für 15 bis 20-Jährige interes-

sant, und das dritte ist das «you study»-Konto für

Studenten bis 30 Jahre.

«youli – Dein Konto» bietet eine ganze Reihe von Vorteilen für junge Leute an. Wodurch unterschei-det sich «youli» von einem normalen Jugendkonto?Wir bieten viele Vorteile wie beispielsweise die kos-

tenlose Maestro-Karte, Vorzugszins, kostenlose

Kontoführung oder Mobile Banking an. Wir sind

ausserdem die ersten im Land, die eine spezielle

Membercard lanciert haben, mit der die Jugendli-

chen von Vergünstigungen profitieren können.

Und auch die ersten, die auf die Jugendlichen mit

einer eigenen Homepage interaktiv zugehen. Auf

der Homepage findet man News zu den Themen

Geld, Lifestyle und vieles mehr. Beispielsweise

nützliche Tipps für die Bewerbung, die Wohnungs-

suche oder das Erlangen des Führerscheins. Natür-

lich findet man neben all diesen Themen auch

wichtige Informationen zu der Kontopalette und

den Vorzugskonditionen sowie Unterstützung in

Bankfragen.

Wer ein «youli-Konto» eröffnet, wird automatisch zum Member der Landesbank mit entsprechen-den Vergünstigungen. Wo beispielsweise kann man die «youli-Membercard» zücken und Vorteile geniessen?Mit der kostenlosen Membercard profitiert man

von einer breiten Auswahl an Vergünstigungen in

Liechtenstein und der Schweiz. Am Wochenende

mit Kollegen ins Alpamare? Einmal Wakeboarden

JUNI/JULI 2014

Foto

: Lie

chte

nste

inis

che

Land

esba

nk

Page 26: Der Monat | Juni 2014

Einen Schritt vor den anderen in der Natur setzen,

Landschaft in ihrer ganzen Schönheit und Vielfalt

erfassen, Land, Leuten und vor allem sich selber

begegnen, das ist die Motivation vieler Wanderbe-

geisterter, immer wieder den Rucksack zu schultern

und loszuziehen. Keine Rolle spielt, ob einen Tag,

eine Woche oder den ganzen

Sommer lang gewandert wird,

denn der Weg ist das Ziel. Beson-

ders der abwechslungsreiche Al-

penraum ist eines der beliebtes-

ten Wandergebiete weltweit. Seit

bald 15 Jahren bereitet der Verein

Via Alpina den Weg für diese

Erlebnisse auf. Die insgesamt

fünf Weitwanderwege sind Begegnungsorte, Erfah-

rungswege der alpinen Lebens- und Naturräume

sowie physische Verbindungen zwischen allen acht

Alpenländern, von der Adria in Triest bis zum ligu-

rischen Meer in Monaco. Dabei werden die grenz-

überschreitenden Gemeinsamkeiten durch Jahr-

tausende währenden Austausch, wie zum Beispiel

in Landwirtschaft oder Kulinarik, sichtbar. Spra-

che, Landschaft und Käsesorten wechseln entlang

der Wege, die mächtige Natur, der traditionelle

Umgang mit ihren Ressourcen und Risiken und die

Via-Alpina-Wegweiser sind ständige Begleiter.

Ein Weg für alle Bergfreunde Die Wanderwege der Via Alpina

liegen an ihrem tiefsten Punkt am Golf von Triest

in Italien und der Côte d'Azur in Frankreich. Den

höchsten Punkt erreichen Naturfreunde im Ötztal

auf knapp über 3000 Metern. Da keine Gletscher

überquert oder Steilpassagen hochgeklettert wer-

den müssen, eignet sich der Weg

auch für weniger erfahrene Wande-

rer, Familien oder Senioren. Thomas

Geoffory und sein zehnjähriger Sohn

Niels nach ihrer dreimonatigen Al-

penüberquerung dazu: «Das Schwie-

rigste war, den ersten Schritt zu wa-

gen. Viele Leute wünschten uns Mut.

Den aber brauchten wir vielmehr,

um wieder aufzuhören und zur Rou-

tine zurückzukehren.» Über Routen,

Kartenmaterial, Hütten, Gasthäuser

und Allgemeine Hintergründe infor-

miert detailliert die Website des

Weitwanderwegs www.via-alpina.

org, wo auch viele Kommentare und

Berichte von bisherigen Wanderern

nachzulesen sind.

Weitwanderwege sind

Erfahrungswege der alpinen

Lebens- und Naturräume

sowie physische Verbindungen

zwischen allen acht Alpenländern

Abenteuerspielplatz rund um den Walensee

W E I T WA N D E R N

Von Jakob Dietachmair

Über Vaduz von Triest nach Monaco26

27

Zwischen Schloss Vaduz und dem Fürstenpalast Monaco liegen knapp 600

Strassenkilometer. Flora, Fauna und die unterschiedlichen Kulturen lassen

sich auf Autobahnen nicht entdecken. Dafür gibt es die Via Alpina, die auch

durch Liechtenstein führt.

Page 27: Der Monat | Juni 2014

Foto

s: C

IPR

A/d

j

JUNI/JULI 2014

Auf Rot und Grün durch Liechtenstein Über aussichtsreiche Bergwiesen

und beeindruckende Mischwälder führen insge-

samt fünf Tagesetappen der Via Alpina durch

Liechtenstein. Der rote Wanderweg über die

Sarojaalpe zur Gafadurahütte und weiter über die

Sücka bis zur Pfälzerhütte, der grüne Wanderweg

von der Sücka über Vaduz bis Sargans. Besonders

reizvoll sind die unterschiedlichen Höhenlagen des

Weges, vom Talboden bis auf 2600 Meter über dem

Meer. Gerade der beeindruckend ausgesetzte, aber

sehr gut gesicherte Fürstensteig bleibt vielen Wan-

derern in Erinnerung. Olav Beck, nationaler Sekre-

tär der Via Alpina beim Amt für Umwelt in Liech-

tenstein, dazu: «Viele Menschen kennen Liechten-

stein nur von der Karte oder der Durchreise mit

dem Auto. Die Via Alpina gibt uns die Chance,

Wanderern und Einheimischen Kultur und Natur

näherzubringen. So haben wir zum Beispiel mehr

als 1600 Pflanzenarten auf engstem Raum und vie-

le Käsereien, die entdeckt werden können.»

Vernetzung des Alpenraums Die Via Alpina ist auch eine Ar-

beitsplattform für Naturschützer, Touristiker und

Regionalentwickler und wird von CIPRA Interna-

tional seit Anfang des Jahres koordiniert. In Zu-

kunft sollen von Schaan aus spannende Ideen und

Projekte links und rechts des Weitwanderweges ge-

deihen. Dominik Siegrist, Präsident von CIPRA In-

ternational und Professor für natur-

nahen Tourismus an der Hochschule

Rapperswil, führt dazu aus: «Die Via

Alpina als vereinendes Element aller

Alpenstaaten ist speziell für die CIPRA sehr interes-

sant. So können Wissen und Themen der nachhal-

tigen Entwicklung in die Praxis umgesetzt werden.

Die Via Alpina schafft dazu eine Verbindung der

Regionen in allen Alpenländern.»

Zu Fuss braucht es zwischen dem

Schloss Vaduz und dem Fürstenpalast in Monaco

rund 100 Tage. Die vielfältigen Erlebnisse, Eindrü-

cke und Gespräche entlang des Weges, die Erfah-

rung der Langsamkeit und die Reise zu sich selbst

bleiben bestimmt länger bestehen als nach sieben

Stunden hinter dem Lenkrad. |

Blick vom roten Weg der

Via Alpina Richtung Steg

beim Berggasthaus Sücka.

Vorzeigebeispiel

Die Via Alpina, ein grenzüberschreitender Weitwanderweg von Triest

nach Monaco, durchquert auf ihren fünf Routen alle acht Alpenstaa-

ten. Die 342 Tagesetappen führen auf 5000 Kilometern Wegestrecke

von der Adria bis zum Mittelmeer. Fünf Tagesetappen durchqueren

Liechtenstein. Ziel des Vorzeigebeispiels, seit 2005 offizielles Umset-

zungsprojekt der Alpenkonvention, ist die nachhaltige Entwicklung zu

fördern und die vielfältigen, regionalen Besonderheiten des Alpen-

raums hervorzuheben. Dadurch wird ein ökologischer, ökonomischer

und sozialer Mehrwert für die bereisten Regionen geschaffen. CIPRA

International leitet die Via Alpina als Dachorganisation gemeinsam

mit nationalen Vertretungen in acht Alpenländern. In Liechtenstein

ist dies das Amt für Umwelt. www.via-alpina.org

Page 28: Der Monat | Juni 2014

R Ä T S E L - S PA S S

28

JUNI/JULI 2014

Kreuzworträtsel Juni 2014

Senden Sie das Lösungswort mit dem Betreff «Kreuzwort-

rätsel Juni 2014» an folgende Mail-Adresse und gewinnen Sie

einen Preis: [email protected] oder benutzen Sie eine

Post karte und senden diese an Alpenland Verlag AG, Postfach,

9494 Schaan.

Der Gewinner / die Gewinnerin wird durch den Alpenland

Verlag schriftlich benachrichtigt. Der Name des Gewinners / der

Gewinnerin wird unter www.dermonat.li sowie in der nächsten

Ausgabe von «der Monat» auf der Rätselseite veröffentlicht.

Einsendeschluss ist der 11. Juli 2014

Gewinnen Sie im Juni einen

Einkaufsgutschein über CHF 100.–

von Federer Augenoptik AG,

Grünaustrasse 25, 9470 Buchs

Gewinner eines Einkaufsgutscheines

über CHF 100.– von

Federer Augenoptik, Buchs, ist:

Frau Bettina Risch

Schlattackerweg 1

9491 Ruggell

Kreuzworträtsel Mai 2014 Lösungswort: ALPSTEIN

Augen schützen Starke Sportbrillen jetzt bei:

Page 29: Der Monat | Juni 2014

w w w. b i l d e r. l i – E i n U n t e r n e h m e n s b e r e i c h d e r G u t e n b e r g A G

BILDER.LIDie Bildagentur aus Liechtenstein

S t a r k e B i l d e r w i r k e n

über 600 Werke im Online-ShOp

Alpenland Verlag AG Telefon +423 239 50 30Feldkircher Strasse 13 Fax +423 239 50 31Fl-9494 Schaan www.buchzentrum.li

KUNSTMUSEUMLIECHTENSTEIN

www.kunstmuseum.li

Juni 2014Ausstellungen Lens-Based SculptureDie Veränderung der Skulptur durch die Fotografie16. Mai bis 31. August 2014

Vereinslokal UtopiaEin begehbare Installation von Goldproduktionen6. Juni bis 17. August 2014

VeranstaltungenSonntag, 1. Juni 2014, 11 UhrEine Stunde Lens-Based Sculpture: Von der Wissenschaftzur Kunst. Bewegungsfotografie und futuristische Skulpturmit Friedemann Malsch

Dienstag, 3. Juni 2014, 14–16 UhrKunst 60 plus Lens-Based Sculpturemit Barbara Redmann, ohne Anmeldung

Donnerstag, 5. Juni 2014, ab 18 UhrVernissage Vereinslokal Utopia

Donnerstag, 12. Juni 2014, 18 UhrVortrag «Home for my bird» –Aus dem Alltag einer Kunstgiessereivon Annina ZimmermannIn Kooperation mit der Liechtensteinischen Kunstgesellschaft

Donnerstag, 12. Juni 2014, 20 UhrFilmclub im Kunstmuseum Orphéevon Jean Cocteau, FR 1950, 95’

Donnerstag, 26. Juni 2014, 12.30 UhrTake Away Lens-Based Sculpture

Donnerstag, 26. Juni 2014, 18 UhrVortrag Lens-Based Sculpture – Transformationendes Skulpturbegriffs seit Erfahrung der Fotografievon Ursula FrohneIn Kooperation mit der Liechtensteinischen Kunstgesellschaft

Page 30: Der Monat | Juni 2014

Am Business-Tag der Frauen konnte ich für einmal in lauter Frauen-

gesichter blicken. Das hat mich besonders gefreut, denn Frauen sind

in der Politik- und Geschäftswelt auch heute noch ein eher seltener

Anblick. Der Business-Tag ist der Frage nachgegangen, welche Bedeu-

tung Vorbilder und Netzwerke

für den Erfolg haben. Auch ich

habe mir diese Fragen gestellt.

Welche Vorbilder oder Netzwer-

ke haben mich auf meinem Weg

begleitet? Ich kann keine Vorbilder nennen, weder Frauen noch Män-

ner. Es sind vor allem herausragende Eigenschaften, die mir an erfolg-

reichen Menschen gefallen. Netzwerke bedeuteten für mich früher:

künstlich herbeigeführte Kontakte mit durch-

schaubaren Absichten. Heute sehe ich, dass Netz-

werke bei ehrlichem Interesse an den Menschen,

Leute in positiven Kontakt miteinander bringen

können.

Was macht Erfolg aus? Gibt es eine

«Formel» für den Erfolg? Zwei bekannte Thesen be-

sagen dies: Nach der ersten These führe die aktive

Zielsetzung und Zielverfolgung früher oder später

zum Erfolg; nach der zweiten solle man ein gesetz-

tes Ziel gedanklich wieder loslassen und darauf ver-

trauen, dass es sich erfüllt. Beide Thesen sind für

mich stimmig. Wichtig ist nur, dass man stets flexi-

bel und offen bleibt. Denn: Ändert sich die Aus-

gangslage, gilt es, neue Chancen rasch erkennen zu

können, um vielleicht das Ziel neu zu definieren.

Wenn ich den Erfolg in meinem Leben betrachte,

dann zeigt sich eine immer wiederkehrende «Formel»: Im richtigen

Moment am richtigen Ort sein. Das lässt sich jedoch mit Willen und

Fleiss alleine nicht steuern. Zum Erfolg ist auch das berühmte Quent-

chen Glück nötig.

Ich hatte dieses Glück. Doch Glück alleine reicht

nicht aus. Es braucht im richtigen Moment auch die richtige Entschei-

dung. In meinem Leben gab es unterschiedliche Schwerpunkte und

immer wieder richtungsweisende Entscheide. Beispielsweise damals,

als ich bewusst meine Familie – und nicht eine berufliche oder poli-

tische Karriere – wählte. Im Nachhinein betrachtet, sind jedoch alle

drei Elemente meist zeitlich passend ineinander geflossen. Ich konn-

te Schritt für Schritt in die Politik einsteigen, und heute darf ich als

Regierungsrätin einen «Traumjob» leben und mein Land vertreten.

Dafür empfinde ich Dankbarkeit. |

Frauen sind in der Politik- und Geschäftswelt

auch heute noch ein eher seltener Anblick

Marlies Amann-MarxerRegierungsrätin und zuständig für die Ministerien Infrastruktur, Umwelt und Sport

S C H L U S S P U N K T

30

Marlies Amann-Marxer Der richtige Moment

JUNI/JULI 2014

Foto

: Reg

ieru

ng

Exzellente Qualität zu fairen Konditionen. Ob Vermögensverwaltung, Anlageberatung, Finanzplanung oder Online- und Mobile-Banking-Services, wir bieten Ihnen mehr als individuelle und innovative Lösungen. Denn nur mit Höchstleistung und Engagement gewinnen wir Ihr Vertrauen.

www.llb.li

Dafür arbeiten wir.

wald

er,

werb

er

Page 31: Der Monat | Juni 2014

Exzellente Qualität zu fairen Konditionen. Ob Vermögensverwaltung, Anlageberatung, Finanzplanung oder Online- und Mobile-Banking-Services, wir bieten Ihnen mehr als individuelle und innovative Lösungen. Denn nur mit Höchstleistung und Engagement gewinnen wir Ihr Vertrauen.

www.llb.li

Dafür arbeiten wir. w

ald

er,

werb

er

Page 32: Der Monat | Juni 2014

Städtisches oder ländliches Umfeld? Lebensqualität? Nutzt Liechtenstein seine Chancen? Wie wichtig ist die Souveränität Liechtensteins? Ist die Identität und Souveränität Liechtensteins gefährdet? Steht Liechtenstein weiterhin für wenig Bürokratie und kurze Wege? Wie gut ist die Reputati-on Liechtensteins im Ausland? Wie wichtig ist Reputation? Wirtschaftliche Entwicklung oder ein hohes Mass an Privatsphäre: Gibt es einen Zwischen-weg? Was ist wichtiger? Wie wichtig ist der Schutz der finanziellen Privat-sphäre? Wohlstandserhalt durch Steuererhöhungen oder Einschnitte beim Staatshaushalt? Mehr Einwandung für höhere Steuereinnahmen? Näher zur Schweiz oder näher zur EU: Wohin soll Liechtenstein sich wenden? Soll Liechtenstein weiterhin niedrige Steuern erheben und die Gesund-heitsversorgung, Bildung und Forschung grösstenteils an unsere Nachbar-staaten outsourcen? Oder selbst mehr Verantwortung und Kosten für die Gesundheitsvorsorge, Bildung und Forschung übernehmen? Wie wichtig ist die EWR-Mitgliedschaft Liechtensteins für die wirtschaftliche und ge-sellschaftliche Weiterentwicklung? Soll die aktuell restriktive Zuzugspoli-tik aufrecht erhalten bleiben? Soll der Zuzug von qualifizierten Arbeits-kräften aus dem Ausland verstärkt werden? Kann Liechtenstein ohne die Unterstützung von Partnerstaaten langfristig überleben? Braucht Liech-tenstein stärkere Partnerschaften mit anderen Staaten? Welche Rolle wird der Finanzplatz für die Wirtschaft Liechtensteins in 10 Jahren spielen? Sollen sich vermehrt Unternehmen, Investoren, Anleger in Liechtenstein ansiedeln? Soll die Forschung zu Themen, die Liechtenstein betreffen, eher im Inland oder im Ausland stattfinden? Ist die bestehende Infrastruktur im Bereich des öffentlichen Verkehrs ausreichend? Ist die bestehende Inf-rastruktur im Bereich des Gesundheitswesens ausreichend? Ist die beste-hende Infrastruktur im Bereich der schulischen Ausbildung ausreichend? Sind die Lebenshaltungskosten im Verhältnis zum Einkommen zu hoch? Soll Liechtenstein in der Zukunft enger mit der Schweiz zusammenarbei-ten? Soll Liechtenstein zukünftig enger mit der Europäischen Union zu-sammenarbeiten? Wie wichtig ist das Kulturangebot in Liechtenstein? Ist es ausreichend? Sind Massnahmen zur aktiven Integration von ausländi-schen Einwohnern wichtig? Wie wichtig sind Kinderbetreuungseinrich-tungen, die es ermöglichen, dass die Eltern einer Berufstätigkeit nachgehen

VER UNGFÜR

LIECHTENSTEIN

ANTWORT

www.thk.li