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JAHRGANG 82, NR. 2 Jahrgang 82 Nr. 2 __________________________________________________________________________ ÄCHTER W Der S ABBAT Wer hat einen Schatz? Israel, Naher Osten ... Wie Wasser in der Wüste

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Jahrgang 82, nr. 2 �

Jahrgang 82 Nr. 2__________________________________________________________________________ÄCHTERW

DerSABBAT

Wer hat einen Schatz?

Israel,Naher Osten ...

Wie Wasser in der Wüste

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Der Sabbatwächter2

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Leuchtturm der Hoffnung, des Glaubens und der Wahrheit in einer verworrenen Welt.

Unser Glaube:• Der allweise, liebende Gott schuf alle Dinge

des Universums durch seinen Sohn, Jesus Christus; er ist der Eigentümer und Erhalter.

• Er begegnete der Herausforderung seiner liebenden Führung und Autorität, indem er die Welt mit sich versöhnte durch das Leben, den Tod und die Auferstehung seines Sohnes, das Wort, das Fleisch wurde.

• Der Heilige Geist, Jesu Stellvertreter auf Erden, überzeugt von der Sünde, führt zur Wahrheit und überwindet, wenn er im Men-schen wohnt, alle Ungerechtigkeit.

• Die Bibel ist der Bericht über das Handeln Gottes mit der Menschheit und der Maßstab jeglicher Lehre; die Zehn Gebote sind die Abschrift seines Charakters und die Grund-lage aller dauernden Reform.

• Sein Volk, in Übereinstimmung mit Gottes Wort und unter der Leitung des Heiligen Geistes, ruft alle Menschen auf, durch den Glauben an Jesus mit Gott versöhnt zu werden.

• Die Prophetie der Bibel offenbart, dass die Weltgeschichte bald mit der sichtbaren Wiederkunft Jesu als König, ihren Abschluss finden wird. Alle, die ihn als Erlöser der Welt und ihren Herrn angenommen haben, werden von ihm aus Gnaden aufgenommen.

Gemeindeschrift der Internationalen Missionsgesellschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, Reformationsbewegung, Deutsche Ausgabe

Redaktion und Versandadresse: Internationale Missionsgesellschaft der Siebenten-Tags-Adventisten, Reformationsbewegung - Versandstelle - Schulstraße 30, D-06618 Naumburg, Germany. Tel.: (49) 3445-792922Fax: (49) 3445-792923 eMail: [email protected]: www.reform-adventisten.net (deutsch)

Das Heft wird durch Spenden finanziert. Gestaltung/Layout: I. MüllerBilder: Fam. Müller, E. Heß, F. Herbolsheimer, P. Laugallies, R. Röglin, Internet Druck: Saaledruck Naumburg GmbH (0307)

Spendenkonten: Postbank Stuttgart, Kto-Nr. 20 034 705, BLZ 600 100 70; Volksbank Überlingen, Kto-Nr. 32 100 104, BLZ 690 618 00.

Der

Sabbat Wächter_______________

Inhalt

Aktuelles 2007 ein Schicksalsjahr für Israel, den Nahen Osten ................ 3

Bibelstudium

Wer hat einen Schatz? ............................................................... 5Wie Wasser in der Wüste ........................................................... 8

Lebenshilfe

Tabuthema Tod ......................................................................... 13

Gesundheit

Ein gesunder Lebenstil ............................................................. 20 Gabys Rezepteecke ................................................................. 20

Ehe und Familie

Seid unterwürfig!? ..................................................................... 11 Kinderseite

Du bist mein Schatz! ..................................................................16 Gemischtes Versuchungen ......................................................................... 15Glaubenserfahrungen ............................................................... 21Bericht der Jugendfreizeit in Österreich ................................... 18Bericht der Bibelwoche in Elim ..................................................19

Angebote

Edelstein-Verlag ..................................................................... 22Termine ...........................................................................17 u. 24

„Der Vogel hat ein Haus gefunden ...“ Psalm 84,4

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Für Israel und den Nahen Osten werden für dieses Jahr, von gewissen evangelikalen und jüdischen Kreisen, große Dinge erwartet. 40 Jahre sind nämlich seit dem für Israel triumphalen Sechs-Tage-Krieg verstrichen. So ist in Topic Nr. 1, Januar 2007 zu lesen: „Im Sechs-Tage-Krieg von 1967 ero-berte Israel die Kerngebiete zurück, die Gott zum ‚ganzen Land Israel’ er-klärt hat. Dazu gehören das Westjord-anland, der Gaza-Streifen und die Go-lanhöhen. Auch Ost-Jerusalem wurde befreit und Ganz-Jerusalem 1980 zur ‚ewigen und unteilbaren Hauptstadt’ Israels erklärt. Doch in den letzten 40 Jahren wurde Schritt für Schritt Got-tes Grenzziehung für Israel geändert und das Land aufgeteilt. Heute ist die Meinung der Weltgemeinschaft ein-deutig: Die Palästinenser sollen ihren eigenen Staat bekommen und diesen in einem Gebiet, das Gott nur für sein Volk Israel bestimmt hat.“ Es wird Is-raels Regierung mit ihrem Premier Ol-mert übel genommen, dass sie bereit sind, ‚Land für Frieden’ aufzugeben

Die verflossenen 40 Jahre werden als Parallele für die 40jährige Wüs-tenwanderung des alten Israel unter Mose verstanden. Weil Israel seine Chancen nicht nützte, und jetzt un-ter dem Druck der Weltgemeinschaft sogar bereit sei, seinen „ewigen Be-sitz“ aufzuteilen, werde das „Konse-quenzen haben“. Nun aber werde Is-rael zu Entscheidungen gezwungen.

Genau zu diesem Zeitpunkt taucht, wie aus dem Nichts – ein Mann auf, Mahmud Ahmadinedschad, der Präsi-dent der Islamischen Republik Iran. Er betrachtet sich als Werkzeug der Vor-sehung, um Israel von der Landkarte auszutilgen und nach einem Weltcha-os den Weg für eine friedliche Welt unter der Herrschaft des Islam zu er-richten. Die Hartnäckigkeit, mit der er sein Atomprogramm zu verwirklichen sucht, gibt solchen Spekulationen ei-nen Anschein auf Glaubwürdigkeit.

Auch auf Israels Seite will man für den Tag X bereit sein. Nach vielen Kriegen und dauernder Anspannung desillusioniert, setzen auch hier viele nicht mehr auf die Politik und Waffen-gewalt. Man erinnert sich daran, was der Prophet Haggai nach der babylo-nischen Gefangenschaft sagte: „Weil mein Haus so wüst dasteht und ein jeder nur eilt, für sein Haus zu sorgen. Darum hat der Himmel über euch den Tau zurückgehalten und das Erdreich sein Gewächs...“ Haggai 1,9.10 ff.

Der Tempelbau wird vorbereitet

Seit Ost- Jerusalem mit seinem Tem-pelberg 1967 von den Israelis erobert wurde, ist vom Bau eines dritten Tem-pels, nach dem von Salomo, sowie dem von Esra u. Nehemia erbauten, die Rede. Ohne Tempel, in dem die Opfer dargebracht, die Riten des mo-saischen Gesetztes durchgeführt und die religiösen Feste gefeiert werden, fehlt dem jüdischen Gottesdienst das Herzstück. Gerne hätten vor allem die frommen Juden gleich nach 1967 mit dem Bau begonnen, gäbe es da nicht das große Hindernis. Wo einst der Tempel stand, steht jetzt der Felsen-dom, nach der Kaaba in Mekka das wichtigste Heiligtum der Moslem. Alle Welt weiß, wenn hier übereifrige Ju-den etwas unternehmen wollten, wür-de es zu einem Weltbrand kommen. Den Juden ist daher das Betreten dieses Platzes strengstens verboten. Vom eigenen Militär werden sie daran gehindert.

Als der frühere Bürgermeister von Jerusalem Teddy Kolleg einmal nach den Aussichten des Tempelbaus be-fragt wurde, sagte er, wenn Gott will, dass wir den Tempel bauen, muss er dafür sorgen, dass der Platz frei wird. So hoffen die Juden, dass dies durch

ein Erdbeben geschehen möchte. Andere glauben allerdings, dass Gott ihnen den Auftrag gab zu handeln. Wenn sie damit beginnen, würde Gott ihnen den Sieg geben, wie im Sechs-Tage-Krieg.

Mit finanzieller und ideologischer Unterstützung christlicher, vor allem evangelikaler Kreise haben die Ju-den längst mit den Vorbereitungen für den Tempelbau begonnen. Es sollen in Israel und den USA nicht nur alle Steine und das Material für den Bau bereit liegen, auch die verschiedenen Opfergeräte, der Schaubrottisch, der siebenarmige Leuchter, die Musikins-trumente, Priesterkleidung usw. seien originalgetreu aus dem vorgeschrie-benen Material hergestellt. Selbst die rote Kuh stehe für den Opferdienst bereit. Über die Hälfte der Juden und viele Christen glauben inzwischen, dass wenn der Tempel wieder aufge-baut sei, Gott wieder unter den Men-schen wohne und Gott dann seinen Plan auf Erden vollenden könne. Aus Unkenntnis des Heilsplanes Gottes, meint man, selbst im Neuen Testa-ment Hinweise dafür zu finden, dass der Tempel in der Endzeit wieder vor-handen sei. (2.Thess. 2,4)

2007 ein Schicksalsjahr für Israel, den Nahen Osten

und den Rest der Welt?

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Leider hat die Kirchengeschichte ge-zeigt, wie falsch verstandene Religi-osität, Blutbäder und Weltbrände aus-lösen kann. Gerade der Nahe Osten mit seinem Mittelpunkt Jerusalem ist seit 1947 ein beredtes Beispiel dafür.

Drei grundlegende Missverständnisse

Zu den oben genannten Berichten und Schlussfolgerungen kann es für bibelgläubige Christen nicht kommen, wenn drei Kernaussagen des Neuen Testaments verstanden und geglaubt werden:

• Jesus sagt: Mein Reich ist nicht von dieser Welt! Joh. 18,36 • Zu den Juden seiner Zeit: „Dar-um sage ich euch: Das Reich wird von euch genommen und einem Volk gegeben, das seine Früchte bringt.“ Matth. 21,43. • Paulus zu den Gläubigen Chris-ten: „Ihr seid der Tempel des le-bendigen Gottes; wie denn Gott spricht: ‚Ich will unter ihnen woh-nen und unter ihnen wandeln und will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. 2. Kor. 6,16. Wisset ihr nicht, dass ihr Gottes Tempel seid und der Geist Gottes in euch wohnt. 1. Kor. 3, 16.

Als Jesus, der verheißene Messias Israels, unter seinem Volk, den dama-ligen Juden, lebte und wirkte, hat er als erstes die Grundlagen seines Reiches erläutert. In der Bergpredigt sagte er: „Selig sind die Sanftmütigen, denn sie werden das Erdreich besitzen“. „Selig sind die Friedfertigen; denn sie werden Gottes Kinder heißen“. „Liebt eure Feinde und bittet für die, die euch verfolgen, damit ihr Kinder seid eures Vaters im Himmel...“ Matth. 5, 5.9.44. Seine Botschaft wurde von den Ver-antwortlichen der Juden verstanden. Aber sie schlussfolgerten menschlich. „Lassen wir ihn so, dann werden sie alle an ihn glauben, und dann kom-men die Römer und nehmen uns Land und Leute.“ Joh. 11,48. Deshalb lautete ihre Entscheidung: „Wir wollen nicht, dass dieser über uns herrsche.“ Konnten die Juden noch Gottes Volk sein, nachdem sie ihren König und Messias verworfen hatten?

Damals sagte Jesus: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt“, warum sollte man dann glauben, dass er es 2000 Jahre später, an dem Ort wo er ver-worfen wurde, mit brutaler Waffen-

gewalt doch aufbaut? Deshalb mei-nen wir, wer den Geist des Neuen Testaments verstanden hat, kann im modernen Staat Israel keinen Gottes-staat erkennen.

Wenn auf die alten Verheißungen an Israel verwiesen wird, die von Gottes Seite „unumstößlich“ sind und ihn „nicht gereuen“, so wird meistens vergessen, dass sie immer an Bedin-gungen geknüpft waren. Daher sind auch die Bedingungen unumstößlich. Die Bundesvereinbarung Gottes mit Israel ist folgende: „Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und mei-nen Bund halten, so sollt ihr mein Ei-gentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein. Und ihr sollt mir ein Königreich von Priestern und ein heiliges Volk sein...“ 2. Mo. 19, 5.

Dem Daniel, der in der babylonischen Gefangenschaft um die Zukunft seines Volkes und die des zerstörten Heilig-tums (Tempels) besorgt war, wurde of-fenbart: „Siebzig (Jahr-)Wochen sind bestimmt über dein Volk und über die heilige Stadt,..“ Dan. 9,24. In Verbin-dung mit den folgenden Versen, weist das nach unserem Verständnis auf das erste Kommen des Herrn, sein Wirken und den schließlichen Unter-gang des einstigen jüdischen Staates durch die Römer hin.

Der Dienst im Tempel mit seinem Opfer- und Priesterdienst war ein Hinweis auf das Erlösungswerk Jesu Christi, als dem wahren Opferlamm, und findet seine Vollendung in seinem Werk als der wahre Priester im himm-lischen Heiligtum. (Siehe Hebr. 8,1-1-7) Wer also von einem dritten Tempel in Jerusalem träumt, hat weder den alttestamentlichen Gottesdienst ver-standen, noch das Erlösungswerk Jesu Christi, sondern verwirft ihn aus neue.

Der Ölbaum Israel

Unter diesem anschaulichen Bild beschreit der Apostel Paulus das Got-tesvolk. (Römer Kap. 11) Er verweist aber nachdrücklich darauf, dass das tragende Element nicht die Stammvä-ter, Abraham, Isaak und Jakob sind, sondern die Wurzel trägt und ernährt den Baum. Diese aber ist Jesus Christus. (Römer 11,16-18; Als diese bezeichnet sich auch Jesus selbst. Offb. 22,16

Paulus führt aus, dass die natür-lichen Zweige, die Juden ihres Un-glaubens wegen, aus dem Ölbaum

ausgebrochen wurden, an ihrer Stelle aber Heiden, die zum Glauben kamen, eingefügt wurden. Gleichzeitig lässt er wissen, dass Gott nichts lieber tut, als die natürlichen Zweige wieder in ihren Ölbaum aufzunehmen. Voraus-setzung dafür ist, das Aufgeben ihres Unglaubens, d.h. die Annahme Jesu als ihren Erlöser. Röm. 11,23-24

Paulus selbst hat sich immer in be-sonderer Weise für sein Volk, die Juden verantwortlich gefühlt. Wo im-mer er hinkam, hat er zuerst seinen „Brüdern“, den Juden das Evangelium verkündet. Dieselbe Verantwortung ist auch den Gläubigen unserer Tage auf-erlegt. Dazu lesen wir bei E.G.White:

„In der letzten Verkündigung des Evangeliums, wenn ein besonderes Werk für bisher vernachlässigte Volks-klassen getan wird, erwartet Gott von seinen Boten, dass sie besondere Anteilnahme für das jüdische Volk be-kunden, das man in allen Teilen der Welt findet. Wie das Morgenrot einer neuen Schöpfung, wie eine Auferste-hung der Seele wird es den Juden vorkommen, wenn sie sehen, wie die Schriften des Alten Testaments mit denen des Neuen vereint den ewi-gen Ratschluss Jahwes klarmachen. Wenn sie den Christus des neuen Bundes auf den Seiten der Schriften des Alten Testaments geschildert fin-den und erkennen, wie deutlich das Neue Testament das Alte erklärt, so werden die schlummernden Kräfte er-wachen, und sie werden Christus als den Heiland der Welt erkennen. Viele werden Christus als ihren Erlöser an-nehmen.“

Von den Bibelshops in Tel Aviv und Jerusalem wird uns berichtet, dass sich immer mehr Juden für das Neue Testament interessieren und auffal-lend viele Rabbiner es lesen. Voller Begeisterung soll einer seinen Kol-legen zugerufen haben: Habt ihr ge-wusst, der Jesus von Nazareth war ja ein Jude?!

Bei unserer letzten Bibelwoche in Elim bat ein Teilnehmer, das Zeug-nis von Rabbi Joe Kagan vorlesen zu dürfen. Dieser strengläubige, hochge-bildete Rabbiner hat es bis zum Mitar-beiterstab des amerikanischen Präsi-denten Ronald Reagan gebracht. Er bezeugt, dass er als orthodoxer Jude eine sehr negative Einstellung zu den Christen hatte, und niemals ein Neu-es Testament auch nur angefasst hat. Eines Tages fiel ihm ein Buch mit dem Titel „Patriarchen und Propheten“ von

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Ist die Bibel für uns ein Schatz? Die ersten Bibeln besaßen den Wert eines Rittergutes und viele Menschen gaben ihr Leben für eine Bibel. Heute können wir für 5 Euro eine Bibel kau-fen oder bekommen eine geschenkt.

Ist unsere Bibel unser Schatz?

Wir lesen in Matthäus 13, 44 das Gleichnis vom Schatz im Acker:

„Das Himmelreich gleicht einem Schatz, verborgen im Acker, den ein Mensch fand und verbarg; und in sei-ner Freude ging er hin und verkaufte alles, was er hatte, und kaufte den Acker.“

„Im Gleichnis stellt der Acker, wel-cher den Schatz enthält, die Heilige Schrift dar, und das Evangelium ist der Schatz.“ (Christi Gleichn., S. 102)

Ich hatte die Gelegenheit in Dresden eine Bibelausstellung zu besuchen. Vor einer großen Vitrine hatte sich eine Schulklasse aufgebaut und betrachte-te eine sehr große überaus kostbare Bibel, die einem König gehört hatte. Daneben lag eine ganz kleine, un-scheinbare Bibel. Vom Ausstellungs-betreuer wurde ein kleiner Junge ge-

fragt: „Welche Bibel hättest du denn gern?“ „Ich würde die Kleine nehmen, denn sie sieht benutzt aus. Da kleben die Seiten nicht so zusammen.“ Der Fragende staunte: „Diese kleine Bibel stammt von einer alten Frau, die ihre Bibel täglich las.“ Die Prachtbibel des Königs aber, die wohl allgemein als ein Schatz bezeichnet werden dürfte, war unbenutzt, wodurch der eigent-liche Schatz dieses Buches gar nicht entdeckt wurde.

Meine schon recht alte Bibel kostete einmal 60 Mark und das viele Lesen hat Spuren hinterlassen. Zwei Mal hat sich ein Buchbinder ihrer angenom-men. Sollte ich weniger darin lesen, um sie zu schonen? Sicher nicht. Doch es ist nötig, die Bibel vorsichtig und pfleglich zu behandeln.

Ein Schatz – nicht auf dem ersten Blick

Der Mann im Gleichnis verkaufte al-les, um an den Schatz zu gelangen. Welche Summe käme zusammen, wenn wir alles verkauften, unser Haus, Auto, all unseren Besitz? Was wären wir bereit zu geben, um eine Bibel zu besitzen und den Schatz des Evangeliums zu finden?

Christus ist die Grundlage des Evan-geliums. Haben wir ihn gefunden oder geschenkt bekommen?

Ein Sammler von Bibeln gab einmal eine Annonce auf. Daraufhin meldete sich ein Gastwirt und bot 70 Bibeln an. Wie kam der Wirt zu so vielen Bi-beln? In seiner Wirtschaft, die neben der Kirche lag, wurden viele Hoch-zeiten gefeiert und meist wurde dem Brautpaar auch eine Bibel geschenkt. Aber ausgerechnet dieses Geschenk blieb oft unbeachtet auf dem Fenster-brett liegen. So kam der Wirt zu 70 Bibeln – und 70 Ehepaare hatten den wichtigsten Schatz ihres Lebens aus-geschlagen.

Warum haben wir das Evangelium angenommen?

Wenn es nicht wegen Christus ge-schah, werden wir enttäuscht.

„Philippus findet Nathanael und spricht zu ihm: Wir haben den gefun-den, von dem Mose im Gesetz und die Propheten geschrieben haben, Jesus, Josefs Sohn, aus Nazareth.“ (Johannes 1, 45) Die Freude des Philippus teilten die wenigsten Juden.

Ellen White in die Hände. Er las es mit großem Erstaunen. Dann wollte er wissen, auf welcher Universität die Verfasserin studiert hat, und woher sie Hebräisch konnte. Er war beein-druckt von dem Inhalt dieses Buches, das mit dem Wissen der Mischna, den heiligen Schriften der Rabbiner genau übereinstimme. Die Mischna aber sei erst vor 30 Jahren ins Englische über-setzt worden. Also lange nach dem Tod von Ellen White. Daraus schließe er, dass sie die hebräische Sprache beherrscht haben muss. Außerdem seien die Satzstrukturen hebräisch

und nicht englisch, im selben Stil der alten Propheten. Als ihm gesagt wurde, dass die Schreiberin nur drei Jahre zur Schule ging, und niemals an einer Universität studierte, auch kein Hebräisch verstand, meinte er, dann muss sie von derselben Quelle inspiriert gewesen sein, wie die alten Propheten. Durch das Zeugnis dieses Buches angeregt, nahm er Jesus als seinen Erlöser an, und ließ sich auf seinen Namen, sowie den des Vaters und des Heiligen Geistes taufen.

Wie ich inzwischen erfuhr, ist man gerade dabei, das Buch „Patriarchen

und Propheten“ ins Hebräische zu übersetzen. So sollen noch viele Ju-den mehr über ihre Geschichte, und ihren verheißenen Messias erfahren. Wir aber wollen ihn, wie Paulus bezeu-gen, wo immer wir Gelegenheit dazu haben, bei Juden und Nichtjuden. Doch immer so, wie die Schrift sagt, dann werden wir vor enttäuschenden Spekulationen bewahrt bleiben. Je-sus sagt: „Wer an mich glaubt, wie die Schrift sagt, vom dessen Leib werden Ströme lebendigen Wassers fließen“.Joh.7,38 F. Herbolsheimer

Wer hat e inen

Schatz?

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Sie erkannten ihren Heiland nicht, weil sie eine völlig andere Vorstellung von ihm hatten.

Welche Vorstellung hatten oder ha-ben wir von Jesus? Sprüche 2, 1-5 rät uns:

„Mein Sohn, wenn du meine Rede annimmst und meine Gebote be-hältst, so dass dein Ohr auf Weisheit achthat, und du dein Herz der Einsicht zuneigst, ja, wenn du nach Vernunft rufst und deine Stimme nach Einsicht erhebst, wenn du sie suchst wie Sil-ber und nach ihr forschst wie nach Schätzen: dann wirst du die Furcht des Herrn verstehen und die Erkennt-nis Gottes finden.“

Wenn wir aber von uns meinen, schon weise genug zu sein, werden wir nicht nach Weisheit suchen. Wol-len wir Gott erkennen, müssen wir Voraussetzungen mitbringen: den Glauben, der der Schlüssel der Er-kenntnis ist (nach Erziehung S. 23).

„Unser Heil hängt von der Erkenntnis der in der Schrift enthaltenen Wahr-heit ab, und Gott wünscht, dass wir sie besitzen.“ (Christi Gleichnisse, S. 109)

Warum verstehen wir die Bibel, unseren Schatz,

so verschieden?

Unser Blick auf die Bibel ist sehr differenziert und wir nähern uns dem Worte Gottes mit einer ganzen Palet-te von möglichen Vorgedanken und Absichten. Wir wollen die hauptsäch-lichen Probleme und deren biblische Therapie betrachten.

1. Sind wir aufrichtige Wahrheits-sucher?

Als mein jüngst eingeschulter Enkel gefragt wurde, wie es ihm am ersten Schultag gefallen hätte, meinte er: „Das kann ich noch nicht sagen. Ich war ja noch nicht lange dort. Muss ich wirklich so viel lernen – 10 Jahre lang?“ Wir schmunzeln über die ABC-Schützen und meinen gutmütig: „Du wirst das schaffen, denn wir haben es auch geschafft!“ Verständnis und Wil-le sind nötig, in der Schule und beim Bibelstudium. Wenn die Eltern aber schon kein Interesse an ihrer Bibel haben, wird es bei den Kindern ähn-lich sein.

2. Bleiben wir Lernende?

Als der reiche Jüngling zu Jesus kam, um ihn nach seinen Einzugschancen ins Himmelreich zu befragen, war er mit Jesu Antwort nicht zufrieden. Was? Er sollte alles verkaufen und es den Armen geben? Mit dieser Antwort war er höchst unzufrieden. Was hat-te er denn wohl hören wollen? Dieser Jüngling achtete fleißig auf die Ge-bote und sah sich als rechtschaffener Mann, der das Himmelreich längst verdient haben müsste. Folglich er-wartete er eine entsprechende Aus-zeichnung von Jesus: „Du hast alles richtig gemacht! Es bleibt nichts mehr für dich zu tun.“ Doch ganz anders sprach Jesus. (siehe Matthäus 19,16-22)

Wollen wir auf Jesus hören, wenn wir die Bibel lesen oder suchen wir nur unsere vorgefertigte Meinung zu bestätigen?

„Da musst du, ehe du mit der Unter-suchung beginnst, deine vorher ge-formten Ansichten, deine angebore-nen und anerzogenen Ideen beiseite legen. Wenn du in der Schrift suchst, um deine eigenen Ansichten bestätigt zu finden, so wirst du nie die Wahr-heit erfahren. Suche in der Schrift, um zu erfahren, was der Herr sagt. Wenn du während des Suchens überzeugt wirst, wenn du siehst, dass deine bis-herigen Ansichten nicht im Einklang mit der Wahrheit sind, dann deute die Wahrheit nicht so, dass sie deinem eigenen Glauben entspricht, sondern nimm das gegebene Licht an. Öffne dein Gemüt und Herz, damit du das Wunderbare im Worte Gottes er-kennst.“ (Christi Gleichnisse, S. 109)

Menschen suchen in der Bibel die Bestätigung ihres Tuns. Gibt es das überhaupt, dass Gott die Handlungen von Menschen bestätigt? Ja, sicher. Denken wir z. B. an Hiskia, von dem wir lesen: „… er tat, was gut, recht und wahrhaftig war vor dem Herrn, seinem Gott.“ (2. Chronik 31,20)

3. Wollen wir die gewonnene Er-kenntnis anwenden?

Wissen ist eine wunderbare Voraus-setzung für erfolgreiche Handlungen. Doch Wissen ist nutzlos, wenn es nicht angewandt wird. Wenn wir die Bibel lesen und ihr nicht gehorchen, dann gleichen wir Autofahrern, die eine Landkarte im Handschuhfach

haben und sich sagen: „Wir wissen besser, wie wir ans Ziel kommen!“ – Sie kommen mit Sicherheit an ein Ziel, nur nicht an das, was sie sich vorgestellt haben.

„Der Ungehorsam hat oft der Er-kenntnis, die aus dem Worte Gottes hätte erlangt werden können, die Tür verschlossen. Erkenntnis bedeutet Gehorsam gegen die Gebote Gottes. Die Heilige Schrift soll dem Vorurteil und dem Misstrauen der Menschen nicht angepasst werden. Sie kann nur von denen verstanden werden, die demütig nach der Erkenntnis der Wahrheit suchen, um derselben ge-horchen zu können.“ (Christi Gleichnisse, S. 110)

4. Wollen wir zum Kreuz Jesu ge-hen?

Wenn wir die Wahrheit über uns und das Evangelium erfahren wollen, müssen wir nach Golgatha blicken – wie der Schächer am Kreuz.

„Das alles hatte der arme Schächer in sein Herz aufgenommen. Jetzt hing er am Kreuz. Seine Todesstunde kam immer näher; mit doppelt wachen Sin-nen nahm er alle Eindrücke in sich auf; die großen Schmerzen nach der Kreuzigung hatten auch ihn dazu ver-leitet, sich an der Verhöhnung Christi zu beteiligen. Dann aber schämte er sich seiner spöttischen Worte. Auch vernahm er, wie mancher der Vorü-bergehenden Jesum verteidigte und von seinen Wundern berichtete. Die Überzeugung wuchs in seinem Her-zen, dass dies doch Christus der Sohn Gottes sei. Er wandte sich an den an-deren Schächer und rief ihm zu: „Und du fürchtest dich auch nicht vor Gott, der du doch in gleicher Verdammnis bist?“ Die sterbenden Übeltäter hat-ten nichts mehr von den Menschen zu fürchten; aber dem einen wurde im-mer gewisser, dass es einen Gott gibt, der zu fürchten ist und eine Zukunft, die ihn zittern machte. Sein Gewissen klagte ihn an. Er sagte: „Und wir sind zwar billig darin; denn wir empfangen, was unsere Taten wert sind, dieser hat aber nichts Ungeschicktes getan.“ (Das Leben Jesu, S. 451)

Vom Schächer wird uns weiter be-richtet: „Dann als sein Herz sich für Christum öffnete, erleuchtete ein himmlisches Licht sein Gemüt. In dem zerschlagenen, verhöhnten Jesu, der am Kreuz hing, sah er seinen Erlöser,

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seine einzige Hoffnung und wandte sich in demütigem Glauben an ihn: Herr ge-denke an mich, wenn du in dein Reich kommst.“ (Das Leben Jesu 1888, S. 469)

Welch eine Umwandlung hat dieser Mensch erlebt! Nach dem Erkennen der Wahrheit stellte er keine Forderungen, sondern for-mulierte nur die Bitte: „Ge-denke an mich ….“ Mögen wir diese Erfahrung des Schächers teilen – nicht erst in der Todesstunde – sondern hier und jetzt!

Zusammengefasst können wir sa-gen: Wir sollten in der Bibel unvor-eingenommen nach Wahrheit suchen – mit dem festen Willen, dieser bib-lischen Wahrheit gehorsam zu sein.

Heute möge der biblische Schatz gefunden werden!

Wer von einem Schatz weiß und den Weg dorthin kennt, der wird nicht sagen: „Ach, irgendwann, wenn ich mal Lust habe, will ich mir den Schatz holen.“ Freudig aufgeregt wird der Schatzsucher sofort aufbrechen und sich den Schatz holen.

Uns allen ist der biblische Schatz heute angeboten. Vermutlich wird fast jeder, der diese Zeilen liest, eine Bibel besitzen. Er darf noch heute darin le-sen, suchen, forschen und die wunder-baren Wahrheiten entdecken. Zugang zum Schatz der Bibel ist uns allen so leicht gemacht. In jedem Buchladen gibt es die verschiedensten Ausfüh-rungen und auch unser Verlag steht allen Interessenten gern zur Verfü-gung. Auch unsere kostenlosen Bi-belfernkurse mögen erwähnt werden. Wer keine Bibel sein eigen nennt oder am Bibelfernkurs teilnehmen möchte, möge uns bitte schreiben – Versand-adresse im Impressum.

Unser Blick möge heute nach Gol-gatha gehen und ins himmlische Heiligtum, wo Jesus für uns eintritt, damit unsere Namen nicht aus dem Lebensbuch getilgt werden. Jesus wirkt so lange als unser Fürsprecher bis der Vater sagt: „Nun ist die Gna-denzeit vorbei.“ Wann wird das sein? Frühestens wenn wir sterben und spä-testens wenn Jesus wiederkommt. Da

wir beide Termine nicht kennen, heißt es: Heute! Mache dich heute bereit, deinem Gott zu begegnen!

Zwei volkstümliche Sprichwörter sind auch auf das Glaubensleben an-wendbar: „Was du heute kannst be-sorgen, das verschiebe nicht auf mor-gen!“ und „Morgen, morgen und nicht heute, sagen alle faulen Leute!“

Ich muss an einem Mann denken, der sein Auto abends fast fertig repa-riert stehen ließ. Den Rest wollte er am nächsten Tag erledigen. Plötzlich kam spät noch ein Anruf, er solle sei-ne Frau abholen. So sprang er ge-dankenlos in den Wagen, fuhr los und raste in den Tod. Er hatte die Schrau-ben an der Lenkstange am nächsten Tag festziehen wollen.

Nachdem ich diese Geschichte ge-hört hatte, ließ ich keine Arbeit an wichtigen Geräten oder dem Auto unerledigt liegen, die auf den ersten Blick fertig aussah. Es ist zu gefähr-lich, sich in trügerischer Sicherheit zu wiegen.

Wie aber sieht es mit unserem Le-ben aus? Haben wir alle „Baustellen“ in Ordnung gebracht? Sind angefan-gene Projekte zu Ende „repariert“? Ist unser Leben so gestaltet, dass Jesus morgen wiederkommen könnte?

Eine persönliche Schatzsuche

Wir können den selbst gewonnenen biblischen Schatz weitergeben, ver-mitteln, mitteilen, anbieten – doch an-nehmen kann ihn nur jeder persönlich. Wir können niemanden beauftragen: „Suche du den Schatz für mich und bringe ihn in meine Vorratskammer!“.

Ich muss an eine Reise denken, die ich als DDR-Bürger in den Westen

unternehmen durfte. Allerlei Papiere mussten beschafft werden. Im Zug reiste ein Mann mit mir, bei dem die Papiere nicht in Ordnung waren. „Das hat doch meine Frau alles vergessen! Wie konnte sie nur!“ schimpfte der Reisende. Der Polizist fragte nur ganz trocken: „Wer wollte denn verreisen, sie oder ihre Frau?“

Wer verreisen will, muss die Koffer packen. Wenn wir auf unserer Lebensreise in der Ewigkeit ankommen

wollen, müssen wir unser Marschgepäck in Ordnung bringen – jeder für sich persönlich.

Glückliche Schatzsucher

Wie sieht jemand aus, der einen Schatz gefunden hat? Er strahlt eine große Zufriedenheit aus und macht einen überaus glücklichen Eindruck. Sind wir frohe Christen? Wenn die Un-gläubigen uns traurig, verzweifelt und ärgerlich kennen lernen, was sollten sie für eine Lust verspüren, sich für unseren Glauben zu interessieren?

Ein Schatz für alle

Bei dem Stichwort „Schatzsuche“ mögen wir vielleicht an mittelalter-liche Schatzkarten denken, auf denen ein geheimer Weg zu einer versteck-ten Truhe voller Gold zerzeichnet war. Niemand durfte davon erfahren. Wenn einer den Schatz fand, war er automatisch für alle späteren Sucher verloren. Mit der Bibel ist es genau anders herum. Wer den Schatz des Evangeliums gefunden hat, darf es allen weitersagen, damit auch sie den Schatz entdecken.

Jesus wünscht sich, dass wir alle er-löst werden. Er möchte Satan zeigen, dass sich Menschen auf ihn verlassen haben. Satan hingegen wünscht unser Verlorensein, denn für die Sünden der Geretteten muss er leiden; die Verlo-renen leiden für ihre Sünden selbst.

Mögen die letzten Worte von Schwester Ellen G. White auch die Unsrigen sein: „Und du, mein Erlöser, sollst nicht umsonst für mich gestor-ben sein.“ Amen.

Erhard Krause

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Der Sabbatwächter8

“Dann werden die Augen

der Blinden aufgetan

und die Ohren der Tauben

geöffnet werden;

dann wird der Lahme

springen wie ein Hirsch

und die Zunge

des Stummen lobsingen;

denn es werden Wasser

in der Wüste hervorbrechen

und Ströme in der Einöde.“ Jesaja 35,5.6.

Treffender als in diesen Worten hät-te Jesaja das machtvolle Wirken des Heiligen Geistes im Leben eines Men-schen kaum beschreiben können.

Die Wüste und Einöde als Sinnbild für ein Leben ohne Gott und damit auch Sinnbild für ein Leben ohne wahren Sinn und Hoffnung. Das Wasser da-gegen als Symbol für das machtvolle Wirken des Heiligen Geistes, der wie in der Natur das Wasser, im geistli-chen Sinn der Quell göttlichen Lebens ist! Wo Wasser ist, ist Leben!

Wie schön ist es anzusehen, wenn sich ein Fluss durch die Landschaft schlängelt, und als „Dank“ eine üp-pige Vegetation an seinen Ufern zu-rücklässt, die Mensch und Tier wie-derum das Leben ermöglicht. Ohne Wasser wären Flora, Fauna und auch der Mensch, sehr schnell zum Tode verurteilt. Als Mensch mag man einige Wochen ohne Nahrung auskommen, aber ohne Wasser ist dies eine Fra-ge von Tagen- in Extremsituationen manchmal sogar nur von Stunden.

Wasser in der Wüste? Ströme in der Einöde? Wie soll das gehen?

Wie wunderbar so manche Einö-de oder sogar Wüste zum Leben er-weckt wird, kann man in manchen Gegenden Europas aber vor allem Afrikas beobachten. Wenn nach Mo-naten oder manchmal sogar Jahren endlich die erhoffte Regenzeit eintritt, verwandelt sich die trockene Savan-ne plötzlich über Nacht in einen rie-sigen, blühenden Garten! Wo das menschliche Auge zuvor nur trocknen und scheinbar „toten“ verdorrten Bo-den erblickt hat, zeigt sich nun dem Auge des Betrachters ein traumhaftes Blütenmeer! Auch die Tierherden er-freuen sich, nach oft kilometerlangen Wanderungen zu den nun entstande-nen Seen, an dem kühlenden Nass und dem jetzt üppigen Nahrungsan-gebot.

Nach einer langen Zeit der Ent-behrung und des Wartens, können

Mensch und Tier so richtig aus dem „Vollen“ schöpfen! Wasser- gleichzu-setzen mit Leben in Fülle! Die blü-hende Wüste - ein schönes Sinnbild für die alles erhaltende und neuge-staltende Schöpfermacht Gottes. Was möchte uns nun Jesaja mit seinem Vers sagen?

Wenn der gottferne Mensch, dessen Leben ohne Gott der Prophet Jesaja mit einer „Wüste“ oder „Einöde“ ver-gleicht, dem machtvollen Wirken des Heiligen Geistes Raum gibt, entsteht über Nacht „neues Leben“! Wer Gott erkennt, der findet die Antworten auf die großen und kleinen Sinnfragen des Lebens! Wo vorher Sinnlosigkeit und Leere - eben „geistliche Wüste“ - war, bekommt das Dasein plötz-lich einen Sinn und ein Ziel! Freude, Hoffnung und innerer Frieden treten immer mehr an die Stelle von Ver-druss und Sorgen. Der Mensch blüht auf - so, wie in der Wüste und Einö-de neues Leben entsteht - sobald die Wasser hervorbrechen. Je mehr sich der Mensch dem Wirken Gottes hin-

Wie Wasser

in der

Wüste...

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gibt, um so mehr wird er diese posi-tive Veränderung in seinem Leben erfahren. Gleich dem Blumenmeer in der Wüste, sprießen nun die Früchte des Geistes im Leben des Menschen hervor (Gal.5). Ja mehr noch! Er wird selber für die Menschen um sich her-um zu einer „Quelle des Segens!“ -so, wie es uns das Beispiel in der Wüste Afrikas zeigt!

Interessant ist übrigens, dass Wis-senschaftler unter so mancher großen Wüstenoberfläche gewaltige „Was-serreservoirs“ vermuten. Ist es nicht ähnlich bei uns Menschen? Wir alle sind zur Nachfolge Christi berufen! In jedem von uns, ob gläubig oder un-gläubig, schlummert ein „Reservoir“, das nur darauf wartet, vom Heiligen Geist zu völlig neuem Leben erweckt zu werden!

Die Worte Jesajas besitzen aber auch prophetischen Chrakter. Sie ver-weisen uns auf den Einen der kam, um die Augen der Blinden aufzutun, die Ohren der Tauben und den Mund der Stummen zu öffnen - Jesus Chris-tus! Er kam in die „Lebenswüste“ der Menschen, um neues Leben zu brin-gen - Leben in Fülle!

Das Gleichnis vom Taubstummen

Wir befinden uns im heidnischen Gebiet der „Dekapolis“ - ein Verband von ursprünglich hellinistischen Städ-ten mit einer jüdischen Minderheit am Rande der arabischen Wüste. Dort in einer dieser Städte trifft Jesus auf ei-nen Taubstummen. Taubstumm! Sich in der Welt ohne Gehör und ohne Sprachvermögen zu bewegen - ohne Zweifel ein hartes Los!

Wohl dringen Geräusche, Stimmen und Klänge an sein Ohr, aber so sehr er sich auch bemüht, sein Gehör ver-mag die Töne nicht aufzunehmen und ihm bewusst zu machen. Durch sei-ne Stummheit wiederum kann er sich selbst der Umwelt nicht richtig mittei-len. Da er immerhin stammelt kann angenommen werden, dass es sich nicht um ein angeborenes Leiden han-delt, sondern dass er erst auf Grund einer späteren Erkrankung ertaubt ist und die Sprache als Folge der Gehör-losigkeit nicht mehr beherrscht. Taub-

stumm - geistlich betrachtet das „Los“ der Menschheit seit dem Sündenfall.

Als Gott den Menschen geschaffen hatte, war alles „sehr gut“ (1.Mo.1,31). Die Konversation zwischen Adam und Eva, aber auch die Verständigung zwischen Mensch und Gott war unge-hindert und perfekt. Verursacht durch die „Krankheit“ Sünde, wurde der Kontakt zwischen den Menschen, vor allem aber auch zwischen Mensch und Gott erheblich gestört.

Der Taubstumme im Gleichnis stellt den Menschen in seinem gefallenen Zustand da, der nicht mehr Gottes Stimme hören kann oder will, und der zusätzlich aufgrund seiner Sünden-krankheit mit Gott nicht mehr spricht (betet). Er redet auch nicht mehr ger-ne von Gott.

Sünde trennt von Gott. Je mehr sich der Mensch versündigt, um so grö-ßer wird auch die Distanz zu Gott. Von Adam wird berichtet, dass er sich sogar vor Gott versteckte. Wie auch immer: Je größer die Distanz, umso schwerer wird man die Stimme des anderen bzw. die Stimme Gottes noch vernehmen.

Vielleicht erinnern wir uns wie es bei uns war, als wir noch nicht „im Glauben“ waren und jemand uns von der Bibel und Gott erzählte. War es da nicht oftmals so, dass wir uns einfach „taub“ und „stumm“ gestellt haben, weil wir von diesen Dingen nichts hören wollten? Ja, Menschen können nicht nur krankheitsbedingt „taubstumm“ sein. Die Bibel berichtet uns von Menschen, die sich sogar die Ohren zuhielten, weil sie die Wahrheit nicht hören wollten:

„Sie aber schrien mit lauter Stimme, hielten sich die Ohren zu und stürm-ten einmütig auf ihn los; und als sie ihn zur Stadt hinausgestoßen hatten, steinigten sie ihn.“ (Apg7,57.58.) In „Erfahrung und Gesichte“ lesen wir dazu: „Nichts klang ihren Ohren so hart wie der Name Jesu, den sie ge-kreuzigt hatten; und sie waren nicht zu bewegen, einen Beweis zu seinen Gunsten anzuhören. Als der Heilige Geist durch Stephanus den mäch-tigen Beweis erbrachte, dass Christus der Sohn Gottes sei, hielten sie ihre Ohren zu, damit sie nicht überzeugt werden möchten.“ EG 199.

Oder denken wir an Jona der sich vom Angesicht Gottes abwandte um seinen eigenen Weg zu gehen...: “weg von dem Angesicht des HERRN“ (Jona 1,1-3). Auch er verschloss sei-ne Ohren vor dem göttlichen Wort und wollte nicht mehr von Gott reden, weil ER eine andere Sichtweise der Dinge hatte.

Ähnliches wird uns auch vom Volk Israel berichtet: „Aber damals weiger-ten sie sich, darauf zu achten, und sie waren halsstarrig und verstopften ihre Ohren, um nicht zu hören...“ (Sach. 7,11)

Wie aber sieht es in der heutigen Christenheit, wie sieht es bei uns aus? Sind wir besser als die Menschen da-mals?

Erleben wir es heute nicht auch, das sich mancher Christ die Ohren zuhält, wenn er etwas vom biblischen Sabbat hört? Oder mancher Adventist sie sich am liebsten zustopfen möchte, wenn es um den Geist der Weissagung, be-stimmte Botschaften der Bibel oder die Gesundheitsreform geht? Seien wir einmal ehrlich. Wie oft hast Du schon bewusst deine Ohren gegen göttliche Anweisungen oder Glaubenspunkte verschlossen? Wie oft hast du schon, wenn dich der Heilige Geist ermahnt hat, gesagt : „Herr, nicht jetzt!“?

Täuschen wir uns nicht - das Bild des Taub-stummen trifft auch auf dich und mich zu.

Deshalb sollten wir uns beim Be-trachten des folgenden Textes fragen, ob wir nicht auch auf die ein oder an-dere Art zu der hier beschriebenen Gruppe von Endzeitmenschen gehö-ren: “Denn es wird eine Zeit kommen, da werden sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern sich selbst nach ihren eigenen Lüsten Lehrer beschaffen, weil sie empfindliche Ohren haben, und sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und sich den Legenden zuwenden.“ (2.Tim. 4,3-4) Wo Menschen an der biblischen, göttlichen Wahrheit keinen Gefallen haben oder zweifeln und ihre Ohren und damit auch ihren Verstand dagegen verschließen, stehen sie in der Gefahr, Opfer gewaltiger Irrtümer und Irrlehren zu werden. (2.Thess.

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2,11) Ähnlich erging es nicht nur dem Pharao, der für das Wirken Gottes zunehmend „blind“ wurde, sondern auch manchem Christen und sogar Adventisten in der Geschichte, der vom wahren Glaubensweg abkam, weil er sich gegen die göttliche Wahr-heit verhärtete, da sie nicht in seine „Vorstellung“ passte.

Wenn wir die Menschen betrach-ten, die den Taubstummen zu Jesus brachten, fällt auf, dass es offensicht-lich Menschen waren, die den Retter kannten, seine Heilungen womöglich schon einmal gesehen oder vielleicht sogar selbst erfahren haben. Wer Je-sus im eigenen Leben erfahren hat, ist auch gerne bereit, andere zu IHM zu führen. Gerettet sein schafft Ret-tersinn! Sie wissen aber anscheinend auch um ihr eigenes Unvermögen und ihrer Abhängigkeit von Gott, dem Kranken zu helfen - eine wichtige und notwendige Einsicht eines Jün-gers Jesu, wenn er in der Nachfolge seines HERRN nicht scheitern will! Solchen Akt der selbstlosen Nächs-tenliebe hatte Jesus bereits mit fol-genden Worten bedacht: „Glückselig die Barmherzigen, denn ihnen wird Barmherzigkeit widerfahren!“ (Mt.5,7) Er hatte aber auch gemahnt: „Ohne mich könnt ihr nichts tun!“ (Joh.15,5). Kein Mensch kann seinen Nächsten erlösen (Ps.49,8.9)! Jesus ist der Ret-ter, der Mittler und der Arzt, zu dem wir die kranken Seelen führen sollen. Deshalb lesen wir auch vielfach Jesu Aufruf: „Bringt ihn her!“ und „Bringt sie her!“ (Mt.17,17; Mt.14,18).

Vermögen wir auch niemanden zu erlösen, so lohnt der Vater im Him-mel doch unsere Fürbitte für andere Menschen. Auch die Verwandten oder Freunde des Taubstummen durften diese herrliche Erfahrung mit Jesus machen. Ihr Bitten wurden auf einzig-artige Weise erhört, ihr Glaube wun-derbar belohnt!

Wie verhielt sich Jesus?

In Jesaja (Jes.52,13) lesen wir über Jesus: „Siehe, mein Knecht wird ein-sichtig handeln...“ „Das geknickte Rohr wird er nicht zerbrechen, und den glimmenden Docht wird er nicht aus-löschen...“ (Jes.52,3). Weil Jesus ein weiser und verständnisvoller Arzt ist, nimmt er den Taubstummen zunächst weg von der Volksmenge. Vorsichtig bereitet er ihn auf das neue Leben vor - er nimmt ihn beiseite! Das Erste, was dieser geheilte Mensch nun hö-ren wird, ist nicht die grölende Masse oder ein lärmendes Stimmengewirr, sondern die ruhige und sanfte Stim-me seines Heilers und Hirten! Er ist der gute Hirte, der seit Anbeginn den „taubstummen“ Sündern in seiner Lie-be nachgeht und sich wünscht, dass seine Schafe seine Stimme hören - die im Alltag oft von der lärmenden Masse übertönt wird. So wirkt Gott bei einem jeden von uns - bis heute.

Christlicher Glaube ist eine persön-liche Angelegenheit und keine „Mas-senabfertigung“.

Wo wir vielleicht Berührungs-ängste gegenüber Kranken, sozial Schwachen oder aus der Gesellschaft Ausgestoßenen haben, signalisiert Je-sus dem Kranken, dass er sich völlig und vorbehaltlos mit ihm identifiziert. Jesus gibt ihm Nähe, Vertrauen, Ver-ständnis und Geborgenheit - „Nächs-tenliebe pur“ als Medizin und vor allem - ungeheuchelt! Zum Zeichen seiner Verbundenheit und Abhängig-keit vom Vater, blickt Jesus gen Him-mel. Denn „der Sohn kann nichts von sich selbst tun...“ (Joh.5,19). Durch Jesu Wort wird der Kranke schließlich geheilt. Für den Taubstummen sind die Wasserquellen der Wüste und Einöde seines Lebens durch Gottes Macht aufgebrochen! Er ist „von neu-em geboren“!

Entgegen dem mehrmaligen aus-drücklichen Gebot Jesu, machten die Freunde des Tauben das Geschehen bekannt. Frommer Übereifer ist Ei-genwille, der dem Willen Gottes ent-gegensteht, wie Trägheit auf der an-deren Seite!

Gott möchte, dass wir seine Gaben, ein hörendes Ohr und einen geöffne-ten Mund stets in Abhängigkeit von IHM und SEINEM Auftrag entspre-chend für ihn benutzen möchten. Vor-raussetzung dafür aber ist eine feste Verbindung zu Christus und eine täg-lich von IHM belehrte Zunge und von IHM belehrte Ohren! Dann werden auch wir den Menschen verständnis-voll begegnen, so wie Jesus es tat, und sie aus echter Nächstenliebe zu IHM führen und vor falschem Eifer im Werk Gottes bewahrt! Die folgenden Verse werden sich dann auch in un-serem Leben erfüllen:

„Glückselig eure Augen, dass sie sehen, und eure Ohren, dass sie hö-ren!“ (Mt. 13,16)

„Der Herr, HERR, hat mir die Zun-ge eines Jüngers gegeben, damit ich erkenne, den Müden durch ein Wort aufzurichten. Er weckt mich, ja Mor-gen für Morgen weckt er mir das Ohr, damit ich höre, wie Jünger hören.“ (Jes. 50,4)

Möge die wunderbare Erfahrung des Taubstummen auch unsere Erfahrung werden, das ist mein Wunsch und Ge-bet! Amen!

Robert Röglin

Christlicher Glaube ist eine persönliche Angelegenheit

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In manchen christlichen Gemeinden erlebt gerade eine Frage die Renais-sance, mit der sich schon Ellen G. White auseinanderzusetzen hatte: „Die Frage, die oft gestellt wird lautet: „Soll die Frau keinen eigenen Willen haben?““ (Das adventistische Heim, engl. S. 115)

Beim Stichwort „Unterwürfigkeit“ marschieren Heerscharen früherer Frauengenerationen an meinem geis-tigen Auge vorbei und auch viele heu-te lebende Ehefrauen und deren Män-ner reihen sich in diesen Zug ein. Wir wollen deshalb die Absicht Gottes für unsere Ehen betrachten.

Seit einigen Jahren gehört ein Fremdwort zu unserem Sprachge-brauch, das wir meist etwas spaßig verwenden: devot (unterwürfig). Zu-gegeben, wir mussten erst ein Fremd-wörterbuch zu Rate ziehen. Seither höre ich manchmal etwas scherzhaft: „Du bist nicht devot genug!“, wenn meine Meinung von der meines Man-nes abweicht.

Was wir liebevoll belächeln, ist ei-gentlich ein Trauerspiel – jedenfalls für nicht wenige Ehefrauen. Gerade wenn die Ehe ganz bewusst biblisch ausgerichtet werden sollte, geschieht manchmal genau das Gegenteil: Das Gebiet der Ausgewogenheit und des umfassenden Bibelstudiums wird ver-lassen und man steigert sich in ein Detail – auf Kosten anderer wichtiger Bereiche.

Wir haben erkannt, dass die Eman-zipationsbewegung nicht Gottes Wille ist. Allerdings lohnt es sich, die Ursa-chen zu dieser Entwicklung er erfor-schen. Es kann die Gefahr bestehen, in das andere Extrem zu verfallen: Die Unterwürfigkeit der Frau. Angeblich gäbe es keine Eheprobleme, wenn die Frauen sich mit dem Prädikat „de-vot“ schmücken würden.

Warum lassen sich christliche Ehefrauen derart

ins „Aus“ schießen?

1. Die Frau hat zuerst gesündigt und meint, dafür büßen zu müssen.2. Männer setzen geschickt Teile von Bibelversen ein und damit ihre Frauen unter Druck.

3. Es kursiert das Bild von einer stets „Ja“ sagenden, alles schaffenden, auf alles verzichtenden, möglichst unauf-fälligen, anspruchslosen Ehefrau, als die Verkörperung der biblischen Voll-kommenheit.4. Eine Frau, die eine eigene Meinung hat und diese vertritt, läuft Gefahr das Schreckenswort in christlichen Krei-sen zu hören: „Emanze!“5. Die Arbeit als Hausfrau und Mut-ter wird abgewertet. Wer so minder-wertige Arbeit verrichtet, kann nur entsprechend abwertend benhandelt werden.6. Die finanzielle Abhängigkeit der Frauen von ihren Männern ist groß. Selbst wenn sie erwerbstätig ist, ver-dient der Mann meist mehr. Wer das Geld hat, hat das Sagen.7. Die Frau ist viel schneller bereit, um des lieben Friedens willen und aus Rücksicht auf die Kinder „klein beizu-geben“.8. Weil sich eine Frau vollständig mit ihrer Familie und ihrem Heim identi-fiziert, bringt sie jedes Opfer, um die Harmonie, zumindest nach außen hin, zu erhalten – bis hin zur Selbst-aufgabe.9. Frauen sind an physischer und psy-chischer Kraft ihren Männern oft un-terlegen.10. Über die biblische Rolle des Man-nes wird auffallend wenig gespro-chen.

Eheschließung als Kapitulation?

Lesen wir die Tageszeitung, erfah-ren wir die furchtbaren Auseinander-setzungen zwischen den Völkern: ein Land kämpft darum, das andere zu unterwerfen. Das Ziel des siegenden Landes ist die völlige politische, öku-nomische und ideologische Unterwer-fung des Gegners.

Sollte genau dies geschehen, wenn eine Ehe geschlossen wird? Sagt der Bräutigam: „Ja, ich will – dich unter-werfen!“ und antwortet die Braut: „Ja, ich will – einsehen, dass ich jetzt alles verloren habe!“?

„Bei der Erschaffung hatte Gott sie (Eva) Adam gleichgestellt. Wären bei-de Gott gehorsam geblieben, in Über-einstimmung mit seinem großen Ge-

setz der Liebe, hätten sie miteinander in Einklang leben können. Aber die Sünde brachte Uneinigkeit. So konnte nur die Unterordnung des einen ihre Eintracht bewahren. … Und dennoch hätte dieses Urteil, auch wenn es aus den Folgen der Sünde erwuchs, für das gefallene Menschengeschlecht ein Segen werden können, wenn die im göttlichen Gesetz verankerten Grundsätze befolgt worden wären. Aber der Mann missbrauchte diese ihm übertragene Vorrangstellung. Das machte das Los der Frau nur allzuoft bitter und ihr Leben zur Last.“ (Das adventistische Heim, engl. Seite 115)

Eine Frau ist wertvoll!

Wir gehören nicht zu den Ländern, in denen weibliche Kinder abgetrie-ben werden, nur, weil kaum einer eine Tochter haben möchte. Auch Mäd-chen und Frauen sind Kinder Gottes! „… hier ist nicht Mann noch Frau; denn ihr seid allesamt einer in Chris-tus Jesus.“ (Galter 3, 28)

Männer leisten jedoch viel mehr sichtbare, wertgeschätzte, großartige Arbeit – zumindest werten es viele so. Auch religiös ambitionierte Arbeit, wie das missionarische Wirken, wird meist enorm bewertet, während die Arbeit einer Hausfrau und Mutter mitunter als relativ unbedeutend abgetan wird. Ich habe diese Differenzierungen, dieses menschliche Leistungsden-ken, bei christlichen Ehemännern er-lebt und frage mich, wie wertvoll ihnen ihre Frauen sind.

„Jeder wird seine Arbeit haben, aber Frauen werden für ihren Arbeitsbei-trag nicht mehr wertgeschätzt als Ar-beitstiere. … Der Mann sollte seiner Frau zu verstehen geben, dass er ihre Arbeit schätzt. Manuscript 17, 1891.“

(Das adventistische Heim, engl. S.114)

Seid unterwürfig!?S e i d u n t e r w ü r f i g ! ?

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„Alle Arbeit, die wir tun ist nötig, ge-macht zu werden. Sei es Geschirr spü-len, den Tisch decken, der Dienst an den Kranken, Kochen oder Wäsche waschen, alles hat seinen sittlichen Wert. ... Frauen, die in ihrem Heim die einfachen und notwendigen Aufgaben des Lebens erfüllen, können und sol-len Treue, Gehorsam und Liebe eben-so aufrichtig zeigen, wie die Engel in ihrem Bereich. Eine Übereinstimmung mit dem Willen Gottes macht jede Ar-beit, die getan werden muss, ehren-wert.“ (Das advent. Heim, engl. S.24)

Aber es heißt doch: Seid untertan!

Was möchte jemand ausdrücken, der behauptet: „Da hat die Frau die Hosen an!“? Es ist gemeint, der Mann habe nichts zu sagen und die Frau habe sich unrechtmäßig auf die Chef-position gesetzt. Manche Menschen betrachten eine Ehe erst als biblisch ausgerichtet, wenn eine große Dis-tanz zwischen den Eheleuten erkenn-bar ist, die Frau nicht selbständig zu sprechen wagt, nicht eigenmächtig den Wochenendeinkauf erledigt oder in irgendeiner Form die Hilfe ihres Mannes in Bereichen beansprucht, die für einen Mann als Schande gelten (Hausarbeit, Kinderbetreuung …).

„Viele Männer stoppen bei den Wor-ten: „Ihr Frauen seid untertan...“, aber wir wollen auch den Schluss dieser Anweisung lesen, die sagt: „...wie sich‘s gebührt in dem Herrn.“ …

Gott gab ihr ein Gewissen, das sie nicht ungestraft verletzen kann. Ihre Individualität kann nicht mit der ih-res Mannes verschmolzen werden, denn sie ist Christi Eigentum. Es ist ein Fehler zu glauben, dass sie in blinder Ergebenheit alles genau so machen soll, wie ihr Mann es sagt, wenn sie weiß, dass es ihrem Kör-per und Geist, die aus der Sklaverei Satans erlöst wurden, schaden wür-de. Es gibt einen, der höher steht als der Mann über seiner Frau: nämlich ihr Erlöser, und ihr Gehorsam ihrem Mann gegenüber ist so geregelt, wie Gott es angewiesen hat: „...wie sich‘s gebührt in dem Herrn.“

„Wenn Ehemänner die völlige Unter-werfung ihrer Frauen verlangen und erklären, dass Frauen in der Familie nichts zu sagen und keinen Willen ha-ben, sondern sich völlig unterordnen müssen, stellen sie ihre Frauen in eine Stellung, die nicht mit der Heili-

gen Schrift übereinstimmt. … Dies ge-schieht nur, damit sie ihre willkürliche Herrschaft ausüben können, wozu sie kein Recht haben. Aber wir lesen wei-ter: „Ihr Männer, liebet eure Frauen, und seid nicht bitter gegen sie.“ Kolos-ser 3,19. Warum sollte der Mann auch bitter gegen seine Frau sein? Wenn der Mann feststellt, dass sie voller Irr-tümer und Mängel ist, wird Bitterkeit das Übel nicht heilen.“ (Das adventis-tische Heim, engl. Seite 115.116.)

Es gibt christliche Ehemänner und Familienväter, die wie Junggesellen leben. Sie entscheiden allein, planen ihre Ziele allein, sorgen nur für ihre eigenen Bedürfnisse, pflegen nur ihre Hobbys, halten sich häusliche Auf-gaben und Probleme weitestgehend vom Hals, fühlen sich schon großartig, wenn sie die Geburtsdaten ihrer Kin-der aufsagen können und lassen sich ungern als komplette Familie sehen. Sie wissen genau, wie eine christliche Frau sein sollte und können „Das Lob der guten Hausfrau“ aus den Sprü-chen lückenlos zitieren. Ihre eigene Rolle glauben sie auf „Sei das Haupt!“ reduziert.

„Er (der Ehemann) muss unter der Befehlsgewalt Christi stehen, damit er die Beziehung Christi zu seiner Gemeinde darstellen kann. Wenn er als Ehemann grob, rauh, ungestüm, egoistisch, streng und aufdringlich ist, lasst ihn niemals die Worte äußern, dass der Mann das Haupt der Frau ist und sie sich in allem ihm zu unterwer-fen habe, denn er ist nicht der Herr, er ist nicht der Ehemann im eigentlichen Sinne des Wortes. ...

Jeder Ehemann und Vater sollte stu-dieren, die Worte Christi zu verstehen … „Ihr Männer, liebet eure Frauen, gleichwie auch Christus geliebt hat die Gemeinde und hat sich selbst für sie gegeben, auf dass er sie heiligte, und hat sie gereinigt durch das Wasser-bad im Wort.“ Epheser 5,25.26.“ (Das adventistische Heim, engl. S. 117)

Keiner hat stets recht oder unrecht!

Die Tatsache, dass der Mann nach dem Sündenfall als „Haupt“ eingesetzt wurde, ist nicht gleichbedeutend mit dem Anspruch, er sei stets der Recht-haber. Wo die Tür der Streitlust um Meinungen, Ansichten und Entschei-dungen geöffnet wird, da schleicht sich die Liebe zum Fenster hinaus. Leicht kann aus dem beabsichtigten ehelichen Miteinander ein Gegenein-

ander entstehen, bei dem vielleicht nach jahrelangem Kampf einer oder beide die Arena verlassen, d. h. die Ehe wird geschieden.

„Anstatt die Empfindungen deiner Frau zu respektieren und Gesprächs-themen wie ein wirklicher Herr höflich zu meiden, von denen du weißt, dass ihr unterschiedlicher Meinung seid, bist du schnell bereit, bei den anstö-ßigen Punkten zu verharren. … Du meinst, dass andere kein Recht dar-auf haben, Angelegenheiten anders als du zu sehen. Diese Früchte wach-sen nicht auf einem christlichen Baum. Testimonies for the Church II, 418.“ (Das advent. Heim, engl. S.119)

Zurück zum Garten Eden!

Wir wollen schon heute die wunder-baren Gaben, die wir aus dem Garten Eden mit in unseren Alltag nehmen dürfen, dankbar annehmen: den Sab-bat, die gesunde Lebensweise und die Ehe. Dabei mögen wir uns am ursprünglichen harmonischem Ver-hältnis zwischen den Ehepartnern orientieren! Das erste, noch sündlose Ehepaar stritt nicht über Machtbefug-nisse und Entscheidungsgewalten, es gab keinen Geschlechterkampf und keine Erhebung des Einen durch Her-absetzung des Anderen. Gott lässt uns heute wählen, ob „die Unterwür-figkeit“ ein Thema in unseren Ehen ist, oder ob wir in Liebe und Respekt sowie dem gegenseitigen Sorgen um das Wohl des Anderen, dem gött-lichen Wunsch für uns möglichst nahe kommen: eine glückliche Ehe als „ein Stückchen Himmel auf Erden“!

Wir benötigen die ständige Bewah-rung und gnädige Führung durch unseren Heiland. Aber auch unsere Wachsamkeit über die Einflüsse auf uns und die Wege, die wir wählen sowie das nicht Nachlassen in der Pflege unserer Ehe und Familie sind Bedingungen für das Überleben einer christlichen Ehe in einer Welt, in der das Zerbrechen dieser heiligen Ban-de an der Tagesordnung ist.

Gott helfe uns allen, unsere Ehen und Familien nach seinem Willen zu führen. Amen. Ines Müller

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Wem wird nicht unbehaglich bei diesem Thema? Wer möchte nicht schnell das Gespräch in andere Bah-nen lenken? Wer hält so ein Thema nicht generell für unpassend?

Das Sterben findet zwar täglich statt, doch verbannen wir diesen Vorgang aus unserem Gedanken- und Ge-sichtskreis. Im Allgemeinen wird im Krankenhaus oder in Altenheimen ge-storben, abgeschirmt von der Außen-welt, oft sogar in der Anonymität unter fremden Menschen oder in trostloser Einsamkeit.

Spricht ein alter Mensch von sei-nem Tod, hört er entrüstet: „Was re-dest du denn? Du stirbst doch noch lange nicht!“ Beschäftigt sich ein jun-ger Mensch mit diesem Thema, wird ihm besorgt entgegnet: „Brauchst du einen Psychiater oder bist du in eine dubiose Sekte geraten?“

Was lesen wir in vielen Traueranzei-gen? „Plötzlich und unerwartet“, „Un-fassbar“, „Viel zu früh“, „Warum?“.

Lebe lange und stirb jugendlich!?

Solange die Menschen sterblich sind, versuchen sie, dagegen anzu-kämpfen. Manch einer hält sich für unsterblich, ein Anderer sucht nach

einem verjüngenden Elixier, wieder Andere suchen das Problem wissen-schaftlich zu lösen oder meditieren sich in ferne Sphären.

Jugendlichkeit und Gesundheit wer-den groß geschrieben – beides ist gut und wertvoll. Leider ist es in unserer sündigen Welt so, dass ganz nah am Guten auch stets das Bedenkliche lauert.

Wenn die Omi meint, in allem, be-sonders im Äußeren, mit ihrer En-kelin mithalten zu müssen, wird der Bereich des Grotesken berührt. Wird ein Sechzigjähriger von seinem Chef entlassen, weil er statt diesem einen spritzigen Zwanzigjährigen mit mög-lichst „zwanzigjähriger Berufserfah-rung“ einstellt, dann wird leider die Weisheit und Erfahrung des Alters geringgeschätzt.

Mit der Angst vor Krankheit lassen sich gute Geschäfte machen. Es ist nicht immer leicht herauszufinden, wo mir aufrichtig geholfen werden möchte.

Wenn Jugend und Gesundheit, im oberflächlichen Sinne, das Maß aller Dinge sind, wo bleiben dann all die Älteren, Behinderten oder Kranken? Diese Welt kann den Leidenden keine Zuflucht bieten, doch Jesus kann es und wir als Christen sollten es!

Hat Gott uns verlassen, wenn wir krank sind?

„Hallo! Wie geht es dir?“ – Was ant-worten wir auf diese Frage, wenn wir gerade ein Problem haben oder krank sind? Werden wir nicht überlegen, wem wir was anvertrauen können und welche Folgen es haben könnte, wenn bekannt wird, dass ich …?

„Gott hat mich so gesegnet!“ jubelt mancher, der uns vermitteln möchte, wie gesund, sorgenlos, reich, beliebt und erfolgreich er ist. Könnte es sein, dass wir verschreckt zusammenzu-cken, weil gerade ein Problem uns belastet, eine Krankheit eingetreten ist – vielleicht sogar ein chronisches Leiden? Wäre nicht die logische Schlussfolgerung: „Gott kann mich nicht segnen. Gott hat mich verlas-sen.“?

Unser schwaches menschliches Denken geht leider solche Wege, die nicht nur grausam unserem Nächsten gegenüber, sondern zudem auch völ-lig falsch sind. Größte Vorsicht ist ge-boten, wenn einer zu wissen meint, je-mand sei erkrankt, weil er dieses oder jenes getan oder nicht getan hat, und das wäre nun die gerechte Strafe Got-tes. Die Aussprüche „Gott straft dich!“ oder gar „Du bist von Gott verflucht!“ sollten nicht zu unseren Redewen-

Tabuthema Tod

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dungen gehören, denn „wen der Herr liebhat, den züchtigt er, und er schlägt jeden Sohn, den er annimmt.“ (Heb-räer 12,6) Vielmehr sollte es uns zu denken geben, wenn stets eitel Son-nenschein herrscht, denn wir wollen den ganzen Zusammenhang lesen: „Es dient zu eurer Erziehung, wenn ihr dulden müsst. Wie mit seinen Kin-dern geht Gott mit euch um; denn wo ist ein Sohn, den der Vater nicht züch-tigt? Seid ihr aber ohne Züchtigung, die doch alle erfahren haben, so seid ihr Ausgestoßene und nicht Kinder.“ (Verse 7.8.)

Chronisch Kranke dürfen wissen, dass auch unsere Glaubensväter kör-perliche Leiden kannten. Paulus hat-te eine Augenerkrankung (Galater 4, 14.15.) und Jakob litt an einer verren-kten Hüfte (1. Mose 32, 26.32.). Be-schwerden des Alters werden uns z. B. von Isaak (1. Mose 27,1) und David beschrieben (1. Könige 1,1).

Hat der Tod einen Platz im Denken eines Christen?

Wir sprechen so gern von der liebe-vollen Fürsorge Jesu, die uns umgibt, und werfen einen freudigen Ausblick auf die neue, ewige Erde. Auch die Hoffnung der baldigen Wiederkunft Jesu ist uns gegenwärtig. Und der Tod? Hat der Tod einen Platz im Den-ken eines Christen? Gehen wir mit diesem Thema anders um als ungläu-bige Menschen?

„Herr, lehre uns bedenken, dass wir sterben müssen, auf dass wir klug werden.“

(Psalm 90,12)

Die Bibel spricht ganz nüchtern da-von, dass wir mit unserem Tod rech-nen müssen und dass uns dieses Wissen etwas lehren sollte.

Wir kennen eine alte, sehr liebe Glaubensschwester, die schon länger erhebliche gesundheitliche Probleme hat und Gott um ihren Tod bittet. Sind wir nicht erschrocken über solche Ge-danken? Schließlich ist der Tod un-ser größter Feind, oder? Nein! Wer glaubt, der vertraut auf den, der den Tod überwunden hat: Jesus Chris-tus. Für Christen ist der Tod nicht das Ende, denn sie wissen sich getragen von der lebendigen Hoffnung auf die Auferstehung, wenn Jesus die Seinen aus den Gräbern ruft.

Dieser feste Glaube lässt uns mit al-ten, schwerkranken und sterbenden Menschen anders umgehen. Wir wis-sen, dass der Tod unausweichlich ist, seit die ersten Menschen in Sünde fie-len. Es sind nicht nur Adam und Eva, die sterblich waren. Nein, wir, du und ich, sind sterblich! Es ist nicht erfor-derlich, einem hochbetagten Kranken Vorwürfe zu machen, Versäumnisse in der gesunden Lebensweise zu su-chen oder nach eventuellen Sünden in seiner Vergangenheit zu graben, die man glaubt, für seinen baldigen Tod verantwortlich zu machen.

Ein Leben im gläubigen Gehorsam möchte uns in die Ewigkeit führen, aber es kann uns nicht vor dem Tod bewahren. Auch die Beachtung der Gesundheitsgrundsätze ist keine Ga-rantie für das Ausbleiben jeglicher Er-krankungen. „Es wurde mir gezeigt, dass Gott für sein gesetzestreues Volk eine Ernährungsreform vorsah und dass sich bei Annahme dieser Reform Krankheiten und Leid bedeu-tend verringern würden.“ (E. G. White, Bewusst essen, S. 249)

Ein völliges Freisein von jeglicher Krankheit ist uns nicht verheißen.

Aus Gottes Hand

Wir kennen die wunderbare Zusage: „Du kannst nie tiefer fallen, als in Got-tes Hand!“ Dieses Wort gibt uns Trost und Kraft, Nöte zu tragen. Gleichzeitig aber ist es eine Anleitung, wie wir mit anderen umgehen sollten, denn trös-tende, heilsame Worte mögen über unsere Lippen kommen:

„Gott ist dir auch in der Krankheit nahe! Wenn Gott dich jetzt zur Ruhe legen sollte, geschieht auch das aus Liebe! Wir wollen bei dir sein und dir helfen. Mach dir keine Sorgen!“ Es ist unsere Freude, in Gottes Hand sein zu dürfen und unser Vertrauen, all unsere Geschicke aus Gottes Hand zu empfangen. Darüber hinaus dür-fen wir einander die helfende Hand reichen, jemanden an die Hand neh-men, eine zitternde Hand tröstend halten und uns besonders in schwie-rigen Situationen begleiten – bis ans Sterbebett.

Eine Frau, die ihren 47jährigen, krebskranken Mann im Sterben be-gleitete, schreibt in dem Büchlein „Sterben ist ein Teil des Lebens“ (R. Klingler, Hänssler, S. 61.62.):

„Einen sterbenden Menschen beglei-ten heißt, …: Schritt zu halten auf dem

Weg des Abschieds. Wir brauchen nicht vorauszueilen und ihn schon im Grab sehen, wenn die Therapie in Gang ist und für ihn selbst Anzeichen der Hoffnung auf Stillstand vorhanden sind. Wie viel Freude wurde uns ge-schenkt über kleine Zeichen der Bes-serung… Schritt zu halten gilt es dann auch, wenn erkennbar wird, dass die Hoffnung auf ein Heilungswunder der Hoffnung und Ausrichtung auf das ewige Leben weicht. Hier sehe ich auch den Ort meines Loslassens. … Auf der allerletzten Wegstrecke konn-te ich nicht mehr innerlich mitgehen, sondern nur still dabeibleiben im Ge-henlassen.“

„Lasst uns nicht trauern, wie die, die keine Hoffnung haben.“

(nach 1. Thessalonicher 4,13)

Als ein noch junger, sehr lieber Freund von uns starb, wählte seine Familie diesen Bibelvers für die Trau-eranzeige. Spätestens wenn der Tod kommt, zeigt sich, ob unser Glaube eine Tragkraft über den Tod hinaus besitzt und ob unsere Hoffnung le-bendig ist.

Der Bibelvers besagt nicht, dass wir gar nicht trauern sollten. Wer schon auf einer atheistischen Beerdigung war, kennt die furchtbare Hilf- und Hoffnungslosigkeit, das förmliche Schreien nach dem „Warum?“ und das Fehlen jeglichen Trostes für die Angehörigen.

Die Trauer über den Verlust eines lieben Verstorbenen, erst recht, wenn ein junger Mensch starb, empfinden alle Hinterbliebenen. Doch welch ei-nen liebevollen Trost hat uns Gott in der Auferstehungshoffnung ge-schenkt! Auf einem sehr alten Grab-stein las ich: „Lasst mich ruhen. Der Herr wird mich aufwecken!“

Friedhöfe – unselige Orte?

Am Ende unserer Straße liegt ein Friedhof. Manch einem gruselt es bei diesem Gedanken. Ich war schon als Kind gern auf Friedhöfen, las beson-ders gern die alten Grabinschriften aus Zeiten, in denen Wert auf aussa-gekräftige Grabsteine gelegt wurde, und machte mir so meine Gedanken.

Sich die Zeit zu nehmen, ganz in Ruhe über einen Friedhof zu gehen, kann unser Leben ins rechte Lot brin-gen. Friedhöfe vermitteln uns viele Botschaften:

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Jahrgang 82, nr. 2 ��

1. Die Endlichkeit unseres irdischen Lebens wird uns ins Bewusstsein gerückt.

Gerade wenn ich mich mit irgend-welchen Problemen abmühe, Plä-ne schmiede und fast unerreichbare Wünsche hege, lässt mich der Blick über Gräber die Prioritäten neu setzen und relativiert meine „ach so großen“ Nöte. „Unser Leben währet siebzig Jahre, und wenn´s hoch kommt, so sind´s achtzig Jahre, und was daran köstlich scheint, ist doch nur vergeb-liche Mühe; denn es fähret schnell da-hin, als flögen wir davon.“ (Psalm 90,10)

2. Es gehört zu einem verantwor-tungsvollen Handeln, für seinen Tod Vorkehrungen zu treffen.

Wie oft können die Nachkommen kaum die Beerdigung finanzieren, bleiben gar auf Schulden sitzen oder es gibt jahrelange Erbstreitigkeiten. „Liebe deinen Nächsten“ (nach Matt-häus 19,19) heißt auch: „Denke in Liebe und Vorsorge an die, die nach dir kommen!“.

3. Friedhöfe sind Orte der Ruhe.

Ruhe wird immer mehr zur Mangel-ware in unserer stressgeplagten Zeit. Zum einen verhalten sich die Besu-cher eines Friedhofes andächtig still. Aber auch die Toten befinden sich ja in einem Ruhezustand. Auf zahl-reichen Grabsteinen lesen wir: „Ruhe sanft“! Ja, wir wissen, dass die Toten hier ruhen, ausruhen, bis zur Wieder-kunft Jesu. Gott hat die Menschen zur Ruhe gelegt. „… sie sollen ruhen von ihrer Mühsal …“ (Offenbarung 14. 13)

4. Für die Verstorbenen ist die Ent-scheidungsmöglichkeit vorbei.

Spätestens jetzt ist es klar, auf wel-cher Seite jemand stehen möchte, ob er ein Kind Gottes sein wollte oder nicht. Wer im Grab ruht, sieht entwe-der seiner Auferstehung zum ewigen Leben oder zum Gericht entgegen. „Heute, wenn ihr seine Stimme hö-ren werdet, so verstockt eure Herzen nicht.“ (Hebräer 3,7.8.)

5. Auch junge Menschen sterben. „Meine Zeit steht in deinen Hän-den.“ (Psalm 31,16)

Der Tod ist kein Thema jenseits der 80 oder 90. Wenn wir auch jung ster-ben können, müssen wir auch schon jung vorbereitet sein, damit der nächs-te Punkt auf uns zutrifft:

6. Friedhöfe sind in naher Zukunft Fest- und Freudenplätze!

Wenn wir sagen, wir glauben an die baldige Wiederkunft Jesu, dann glauben wir auch, dass Jesus seine Kinder aus den Gräbern ruft. Können wir uns die unbeschreibliche Freude vorstellen, die dann auf einem Fried-hof herrscht?! „Selig sind die Toten, die in dem Herrn sterben …“(Offenbarung 14,13)

Aus dem Leben von E. G. White er-fahren wir:

„Während meiner Krankheit lernte ich eine köstliche Lehre - ich lernte zu vertrauen, wo ich nicht sehen konnte, lernte, während ich unfähig war, ir-gend etwas zu tun, still und friedlich in den Armen Jesu zu ruhen. …

Ich erwarte jetzt nicht, allen Schwä-chen und Trübsalen enthoben zu sein und auf der Reise nach dem Himmel einen glatten See zu haben. Ich er-warte Prüfungen, Verluste, Enttäu-schungen und Schmerzen; aber der Heiland hat mir seine Verheißung gegeben, dass seine Gnade mir ge-nügen wird. Wir müssen es nicht als etwas Befremdliches ansehen, wenn wir von dem Feind aller Gerechtigkeit angegriffen werden.

Christus hat verheißen, uns eine ge-genwärtige Hilfe in jeder Not zu sein; aber er hat uns nicht gesagt, dass wir von Prüfungen frei sein werden. Im Gegenteil, er hat uns deutlich gesagt, dass wir Mühsal haben werden. Ge-prüft und geläutert zu werden ist ein Teil unserer moralischen Erziehung. Hier können wir die wertvollsten Leh-ren lernen und die köstlichsten Tu-genden erlangen, wenn wir uns zu Gott nahen und in seiner Kraft alles ertragen.

Meine Krankheit zeigte mir meine eigene Schwäche, meines Heilandes Geduld und Liebe und seine Macht, zu retten. … Er sieht unsere Schwäche, er weiß, wie sehr wir des Glaubens und des Mutes ermangeln; aber doch verwirft er uns nicht. Er hat Mitleid und zärtliches Mitgefühl mit uns.“ (Leben und Wirken, S. 254.255.)

Unser Umgang mit Krankheiten, Leiden und Tod – eigenen oder bei unserem Nächsten – wird der Welt darstellen, wie glaubwürdig unser Be-kenntnis zu Christus ist.

Ines Müller

Versuchungen

Der Edelstein strahlt herrlich,er ist doch ganz begehrlich.Das Gold in seiner Prachthat über Menschen Macht.

Silber, erst ganz hell,doch dunkel wird es schnell.

Messing fängt schnell Schmutz,dann wird es nur geputzt.

Stahl ganz schwer und hart,es ist so seine Eigenart.

Der Rubin sei nicht vergessen,kann sich mit allen messen.

Gott schuf all diese Sachen, die den Menschen Freude machen.

In Felsen und im Bodensollen sie Gott loben.

Doch Satan nutzt die Pracht,vergrößert uns die Sündenlast,

trichtert jedem ein:Alles muss dein Eigen sein.

Cordula Rohde

Der Sabbatwächter15

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Der Sabbatwächter16

Wisst ihr, wer diesen Satz zu wem sagt?

Ja nach eurem Alter werdet ihr wohl unterschiedlich antworten. Menschen, die einander lieb haben, nennen sich gern „Schatz“.

Ich wünsche euch von Herzen, dass eure Eltern diese Worte glück-lich an euch richten können. Wenn Mutti abends noch einmal an euer Bett kommt und leise flüstert: „Mein Schatz, schläfst du schon?“, dann dürft ihr dankbar für so eine liebe Mutti sein. Überlegt aber auch, ob ihr euch so verhaltet, dass eure Eltern euch wirklich als einen kostbaren Schatz erleben!

Wenn junge Menschen, die heira-ten wollen, den anderen als „Schatz“ bezeichnen, freuen sich alle für das junge Paar. Ich finde es besonders schön, wenn auch ältere Ehepaare sich noch so nennen.

Manche Men-schen haben „Schätze“ mit Fellen oder Fe-dern: ihre Haus-tiere. Sie lieben ihren Hund, ihre Katze oder ih-ren Vogel viel-leicht mehr als Menschen. So gibt es Tiere,

die viel besser versorgt werden als Menschen. Es wird allerlei Unsinn er-dacht, z.B. Modenschauen für Hunde und Diamantenhalsbänder für Pfiffi. Man kann seine Katze auch auf eine Schönheitsfarm schicken und es wird dafür geworben, das Weihnachtsge-schenk für das Haustier nicht zu ver-gessen.

Ich wünsche euch viel Freude mit Tieren. Aber wichtiger als Tiere sind unsere Nächsten, die uns brauchen! Das wollen wir nie vergessen.

Wir besitzen eine moderne, teure Küchenmaschine. Regelmäßig kam Werbung ins Haus, mit dem Ziel, weitere Zusatzartikel zu kaufen. Auf einem Werbezettel stand: „Damit sie

ihren Liebling mit in den Urlaub neh-men können, kaufen sie schnell eine Transporttasche!“ Ich war amüsiert und meinte nur: „Ich nehme meinen Liebling ohne eine Transporttasche mit in den Urlaub – meinen Mann!“ Wenn Gegenstände unsere Lieblinge, unser Schatz sind, dann ist das sehr traurig und wir sind arm dran.

Kürzlich kam unser Jüngster trau-rig aus der Schule heim. „Christoph ist an mir vorbeigefahren und hat gar nicht angehalten! Er hat nur ge-wunken.“ Sein großer Bruder fuhr in dem Moment mit dem Auto los, als er heimkam. Es gab keine Begrüßung, keine brüderliche Umarmung, kein Gespräch fand statt. Benjamin war den ganzen Nachmittag unglücklich.

Am nächsten Tag hatte ich Gele-genheit, den Vorfall mit Christoph auszuwerten. „Ja, ich sah Benjamin und überlegte, was ich tun sollte. Ich dachte, es wäre ihm vor seinen Kum-pel aus der Schule peinlich, wenn ich anhalte.“ Ich riet zu einem brüder-lichen Gespräch. „Wäre es dir denn nicht peinlich gewesen, wenn ich an-gehalten hätte?“ fragte der Große den jüngsten Bruder. Benjamin stutzte verwundert. „Peinlich? Du bist mein großer Bruder! Dagegen sind doch alle anderen unwichtig!“

Ich durfte Zeuge dieses Gesprächs sein und danke Gott von Herzen da-für. Möget ihr alle eure Brüder und Schwestern als Schätze empfinden!

Meine Mutter hatte es nicht leicht zu verkraften, dass sie sooo viele Enkel-kinder haben sollte: drei Brüder. Sie konnte sich erst gar nicht vorstellen, dass sie zu den Zweien noch ein Drit-tes lieb haben könnte. Als Benjamin als süßer Fratz dann aber da war, dauerte es nicht lange und er war Omas Schatz. Ich wünsche für euch, dass Großeltern und Enkelkinder sich gegenseitig sagen können: „Du bist mein Schatz!“.

Aber auch jeder neue Tag möge wie ein Schatz sein: Er ist zu kostbar, um ihn mit unsinnigem Zeitvertreib zu ver-geuden oder mit Zank und Streit zu verderben. Ein Tag voller dankbarer Freude, im Weitergeben der Liebe Gottes, mit fleißigem Lernen oder kraftvoller Arbeit und mit dem Lob Gottes – das ist ein kostbarer Tag.

Manches wird erst dadurch zum Schatz, wenn man es sinnvoll an-wendet. Ich denke an das Geld, das zum Segen gebraucht werden möge, indem man Gutes damit tut. Eine Spende für eine Schule in Guatemala (Hilfswerk des Guten Samariters) ist z. B. ein Segen.

Vielleicht hat jemand von euch eine Winterjacke übrig, die nutzlos im Schrank hängt. Wenn ihr diese einem ärmeren Kind schenkt, kann die Ja-cke plötzlich für das andere Kind ein Schatz sein.

„Du bist mein Schatz!“Liebe Kinder und Jugend!

„Die Gemeinde ist jedoch sehr wertvoll in seinen (Gottes) Augen.“ (Zeugnisse Bd. 6, S. 262)

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Unser Charakter, unser Wesen, soll-te ein Schatz sein, denn „ein guter Charakter ist vor Gott wertvoll.“ (Wie führe ich mein Kind, S. 265)

Was bedeutet uns die Gemeinde?

Freut ihr euch, wenn ihr am Sabbat mit anderen Kindern zur Kinderstunde gehen dürft?

Sind euch Konferenzen, Kinder- und Jugendtreffen wertvoll? Hört ihr gern Gottes Wort im Gottesdienst? Freut ihr euch, wenn sich der Prediger be-sondere Mühe gemacht hat, um auch die Kinder anzusprechen? Leider be-trachten wir vieles als selbstverständ-lich, was eigentlich Schätze sind.

Schätze sind überaus wert-voll. Worauf trifft dieser

Begriff vor allem zu?- Unser Heiland Jesus Christus ist unser Schatz!- Gottes Wort, die Bibel, ist unser Schatz!„Wo dein Schatz ist, da ist auch dein Herz.“ (Matthäus 6,21)

„ … gib die Botschaft weiter, die für dich so wertvoll ist. (Evangel., S. 615)

„Der Glaube an Jesus Christus als den Erlöser der Welt setzt einen er-leuchteten Geist voraus, der von einem Herzen, das den himmlischen Schatz erkennt und annimmt, be-herrscht wird. Dieser Glaube ist un-

„Du bist mein Schatz!“ Das hat Gott zu dir gesagt, als er dich schuf. Mit großer Liebe hat er über dich gewacht, als du geboren wurdest, lau-fen lerntest, das erste Mal mit dem Fahrrad fuhrst oder eine Prüfung zu bestehen hattest. (Psalm 139,13-16)

„Du bist mein Schatz!“ hat Gott zu dir gesagt und seinen einzigen Sohn Jesus Christus für dich ans Kreuz gegeben. Du bist Gott so wert-voll, dass er alles dafür tat, um dich zu erlösen. (Johannes 3,16)

„Du bist mein Schatz!“ sagt Jesus zu dir und bereitet dir ein Zuhause auf der neuen, ewigen Erde. (Johannes 14,2)

„Du bist mein Schatz!“ möchte Jesus zu dir sagen, wenn er wieder-kommt auf diese Erde. Dann möchte er dich mitnehmen in die Ewigkeit. (Johannes 14,3)

„Du bist mein Schatz!“ sagt Gott jeden Tag zu dir. Er begleitet dich, hilft dir, bewahrt dich und schenkt dir so viel Freude. (Psalm 91,1.2.)

Möchtest du deshalb zu deinem Heiland nicht auch sagen: „Du bist mein Schatz!“?

denkbar ohne Buße und Charakterum-bildung. Zu glauben heißt, den Schatz des Evangeliums zu entdecken und ihn mit allen daraus erwachsenden Konsequenzen anzunehmen.“ (Christi Gleichnisse, S. 73)

Ein reiches Leben mit den wirklichen Schätzen wünscht euch allen

Eure Familie Müller

Jugendradtour Hallo liebe Jugend!!!

Wer von euch hat Lust auf eine Fahrradtour vom 5. bis 12. August 2007 im Allgäu?

Wir werden auf regionalen und überregionalen Fahr-radwegen fahren und auf Campingplätzen übernachten. Dabei ist nicht an die Bedürfnisse der Profis, sondern an jedermann gedacht. Wenn ihr Mut und Freude an Überraschungen habt, denn das Wetter dazu können wir nicht bestimmen, ein Fahrrad besitzt (kein Mountainbike notwendig), eine Zeltausrüstung organisieren könnt (im Notfall helfen wir aus), seid ihr herzlich willkommen.

Natürlich sind auch andere Aktivitäten wie Bergwan-dern, Schluchtbesuch, Erlebnisbad, usw., mit eingep-lant.

Die Hinfahrt wird voraussichtlich von Mosbach bis Ulm/Illertissen und die Rückfahrt von Leutkirch bis Mos-bach mit dem Zug stattfinden. Die Kosten p/P für Fahrt, Übernachtungen und Essen werden etwa bei 150.- Euro liegen. Zusätzlich kommen noch Ausgaben für Eintritte usw. hinzu (maximal 40 Euro).

Also, wenn ihr Lust und Interesse dafür habt, meldet euch bei mir:

Adolfo Gessner, Kastanienstr. 4, 74842 BilligheimTel.: 06265 8168 Fax: 06265 7916Email: [email protected]

Eure Jugendabteilung

Kinder/Eltern - Frei- und Studienzeit

Liebe Eltern und Kinder!!!

Auch dieses Jahr werden wir mit Gottes Hilfe eine Kin-der/Eltern - Frei- und Studienzeit durchführen, zu der ich euch herzlich einlade.

Das Motto lautet: „Zeit für dich“ und wird wieder in Mos-bach vom 26.7.07 bis 5.08.07 stattfinden. Geplant sind unter anderem Dialoge und gemeinsame Erarbeitung von biblischen Themen sowie spannende Spiele, Ausflü-ge, eine Fahrradtour, wenn das Wetter erlaubt auch ein Wochenende mit Zelten in der Natur, usw. Vorschläge für Aktivitäten sind willkommen.

Die Kosten liegen bei 12.- Euro pro Tag und zusätzlich Taschengeld für die Ausflüge und Eintritte in Höhe von etwa 20.- Euro für die gesamte Zeit.

Also, wenn ihr Lust und Interesse dafür habt, meldet euch bei mir:

Adolfo Gessner, Kastanienstr. 4, 74842 BilligheimTel.: 06265 8168 Fax: 06265 7916Email: [email protected]

TERMINE

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Der Sabbatwächter18

Vom 24.12.2006 bis 01.01.2007 fand in Österreich, (Kärnten, Seeboden), eine Jugendfreizeit statt. Unsere Pen-sion lag inmitten einer herrlichen Ge-birgslandschaft. Wenn der Nebel sich auflöste, hatte man einen herrlichen Blick auf den Millstätter See. Vom Schnee waren wir dieses Jahr zwar nicht verwöhnt – aber dafür von der Küche, für die Cornelia Mößlacher und Claudia Konrad zuständig waren. Auch die Gemeindeglieder in Öster-reich haben viel zu der Verpflegung beigesteuert. Sie alle verwöhnten uns mit ausgewählten, landesüblichen, liebevoll zubereiteten Speisen.

Für geistliche Speise war auch ge-sorgt. Das Leitthema hieß: „Wer auf dem Wasser gehen will, muss aus dem Boot steigen.“ Am Abend des Anreisetages eröffnete Br. Barath als Jugendleiter von Österreich das Programm und Peter Laugallies hielt als Jugendleiter der Deutschen Union ein einleitendes Thema über Jonas besondere „Bootserfahrung“ auf dem Wasser, die schließlich zu seiner Be-kehrung führte.

Montag und Dienstag unternahmen wir ganztägige Ausflüge. In der In-nerkrems und am Katschberg gab es Möglichkeiten zum Skifahren, Skilanglauf oder Wandern. Einige benutzten auch die Seilbahn, um bei strahlendem Sonnenschein die weite Aussicht zu genießen.

Am Mittwoch besichtigten wir eine Molkerei, wo wir über die Herstellung von Milchprodukten informiert wur-den.

Am Sabbatnachmittag wollten die Jugendlichen in einem Behinderten-heim singen und so wurde während der Woche am Abend für diesen Vortrag geübt. Auch schöne Geschenke für die Be-hinderten wurden von den Ju-gendlichen gebastelt.

Für Donnerstag stand wieder ein interessantes, abwechs-lungsreiches Programm auf dem Tagesplan: Wir fuhren auf die Turrach. In drei Gruppen aufgeteilt konnten wir wahlwei-se mit Langlauf-Skiern oder Schneeschuhen wandern. Außerdem durften wir auspro-bieren, wie man in den Ber-gen mit Lawinensuchgeräten einen verschütteten Menschen findet. Sehr interessant war auch das Bergkristall-museum, wo wir uns wunderschöne Edelsteine, ver-steinerte Bäume und Fossilien a n s c h a u e n konnten.

Am Nachmit-tag hielt Norbert Gutknecht das Thema „Aus dem Boot steigen“. Während der Freizeit wurden das Thema der nächtlichen, stürmischen Bootsfahrt der Jünger auf dem See und speziell die Erlebnisse des Petrus behandelt.

Ein Spielabend beschloss auch die-sen schönen Tag.

Am Freitagvor-mittag hatten wir viel Spaß beim S c h l i t t s c h u h -laufen. Nach-mittags sprach Peter Laugallies über das Thema „Boothocker“.

Morgens und abends fanden täglich Bibelge-

spräche statt, die aufgeteilt in drei Gruppen von Adolfo Gessner, Peter Laugallies und Norbert Barath gelei-tet wurden. Sehr segensreich waren auch wieder die täglichen Andachten, die jeweils von zwei Jugendlichen vorgetragen wurden.

Die Predigt am Sabbat hielt Gustavo Castellanos. Sein Thema war: „Das Gefühl unterzugehen“. Am Nachmit-tag haben die Jugendlichen ihr Pro-gramm im Behindertenheim vorgetra-gen. Einige hatten Berührungsängste, kamen jedoch reich gesegnet und

gestärkt mit einer neuen, schönen Er-fahrung zurück. Nach Sabbatschluss konnte man schwimmen gehen oder ein Video über eine Chinamissionarin ansehen.

Für den Sonntag hatte sich Clau-dia Konrad eine Schnitzeljagd aus-gedacht. Auch hier war wieder das biblische Thema der Jünger auf dem See der Grundgedanke der zu lösen-den Aufgaben. Zum Schluss sollte jede Gruppe zu der Melodie „Was macht die Menschen glücklich“ einen Text über die Thematik der Jünger auf dem See dichten und am Abend vor-tragen.

Jugendfreizeit in Österreich

Molkereibesuch

Wintersport mach Spass

Gemeinsam schmeckt´s am besten

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Mit des Herrn Hilfe durften wir wieder gemeinsam eine Woche von un-serem Heiland und von den Erfahrungen unserer Geschwister lernen.

Das Thema lautete: „Seelsorge - Sorge um meine und deine Seele“.Die einzelnen Betrachtungen wurden von den Brüdern Herbolsheimer

und Krause abwechselnd gehalten.Es wurde über Krankheiten der Seele gesprochen und was Seelsor-

ge überhaupt ist, nämlich Liebe, die mit Herzen, Mund und Händen ge-schieht. Die Frage, was ich mir bei Krankheit wünsche, brachte interes-sante, sehr unterschiedliche Gedanken auf. Wer braucht Seelsorge? Bei diesem Thema wurden wir alle angesprochen und auf den Herrn, un-seren Arzt, gewiesen, dessen Leben von praktischer Seelsorge geprägt war. Biblische Hinweise wurden uns anhand von Beispielen gezeigt, wie Jesus mit den unterschiedlichsten Menschen in den unterschiedlichsten Situationen umging.

Bei dem Thema „Die Gemeinde als Pflegestation“ wurde uns unsere Verantwortung für unsere Mitmenschen klar vor Augen geführt.

Was Schicksal und Charakter miteinander zu tun haben, wurde aus biblischer Sicht betrachtet und festgestellt, dass mein Schicksal von meinem Charakter abhängt. Auch über das Altwerden wurde gespro-chen. Je eher man beginnt, dankbar, freundlich und zufrieden zu sein, desto leichter hat man es im Alter. Die guten Eigenschaften werden im Alter besser und die schlechten werden stärker. Das sind Erfahrungen, die uns die Zukunft erleichtern können.

Was hat die dreifache Engelsbotschaft mit Seelsorge zu tun? Unser Le-ben ist die beste Predigt für andere.

Auch der Islam und seine Bedeutung in Prophetie und auf der Weltbüh-ne wurde uns vor Augen geführt.

Die Bibelwoche fand am Sabbat mit dem Erzählen von Erfahrungen und vielen Liedern einen würdigen Abschluss.

Wir danken unserem Herrn und Heiland für dieses schöne Beisammen-sein und allen, die mit dazu beigetragen haben.

Die Teilnehmer der Bibelwoche

Bericht der Bibelwochevom 24. bis 31.12.2006

im Kurhaus Elim in Nonnweiler

Norbert Barath hatte am Nachmittag das Thema „Richte deinen Blick auf Jesus im neuen Jahr“. In einer Dis-kussionsrunde konnten die Jugend-lichen Fragen an zuvor ausgewählte Personen zu dieser Thematik stellen. Danach sprach Peter Laugallies zum Jahresausklang u.a. von den Vorfreu-den eines Christen auf das Reich Got-tes. Mit einem liebevoll zugerichteten Abendessen, dessen Höhepunkt eine Eistorte bildete, gingen wir in den Abend des 31. 12. 2006. Viel Freu-de hatten wir bei einem Bildervortrag von Freizeiten des Vorjahres und bei den Darbietungen der gedichteten Liedtexte. Es war wirklich beeindru-ckend, welch ein dichterisches Po-tential in unserer Jugend steckt! Der Abschied am 01.01.2007 fiel allen schwer.

Eine segensreiche, erlebnisreiche Freizeit liegt hinter uns und wir möch-ten uns an dieser Stelle noch einmal bei allen Beteiligten, die zum Gelingen dieser schönen Freizeit beigetragen haben, recht herzlich bedanken.

Christine Laugallies

Die herrliche Natur begeisterte uns

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Der Sabbatwächter20

Wir alle wissen, dass es zu diesem Thema eine Vielzahl von widersprüch-lichen Auffassungen, Meinungen und Untersuchungen gibt. So ist mit der Zunahme an Wissen auch so manche wissenschaftliche Erkenntnis geän-dert worden. Was gestern als richtig galt, kann heute schon überholt und veraltert sein. So dürfen wir uns als Siebenten-Tags-Adventisten freuen, dass der Herr uns bereits vor über 130 Jahren einen Lebensstil durch El-len G. White empfohlen hat, der heu-te immer mehr auch von der Wissen-schaft entdeckt und bestätigt wird.

So hat die Wissenschaft der Epide-miologie, die sich mit der Häufigkeit und Verteilung von Krankheiten in verschiedenen Bevölkerungsgruppen beschäftigt herausgefunden, dass der adventistische Lebensstil eine der besten Gesundheitsempfehlungen überhaupt ist. Adventisten haben ein geringeres Krankheitsrisiko an Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Arterioskle-rose, Gicht, Karies und Krebs. Die Lebenserwartung bei den männlichen Adventisten ist um durchschnittlich sechs Jahre höher als bei der Ver-gleichsbevölkerung.

Dieser adventistische Lebensstil ist ein ganzheitlicher Lebensstil, der den Menschen als Einheit von Körper, Geist und Seele berücksichtigt. Unter dem Motto „Gesundheit ist wertvoll“ sind in dem Wort „WERTVOLL“ acht Empfehlungen enthalten:

Wasser: Aufnahme von viel Flüs-sigkeit, am besten in Form von reinem weichen Wasser.

Ernährung: In Getreide, Früch-ten, Gemüse und Nüssen finden sich alle Nahrungsbestandteile, die wir brauchen. Empfohlen wird außer-dem:-Obst und Gemüse nicht zu einer Mahlzeit zusammen zu essen.-Keine scharfen Gewürze, Essig so-wie Backpulver zu verwenden.-Keinen gereiften Käse zu essen.-Höchstens drei Mahlzeiten einzuneh-men. Es sollten fünf Stunden Verdau-ungszeit zwischen den Mahlzeiten eingehalten werden.

Ruhe: Ausreichender Schlaf von sieben bis 8 Stunden wird empfoh-len sowie die Besinnung auf den bi-blischen Ruhetag (Sabbat).

Trimmen: Bewegung an frischer Luft fördert die Durchblutung, regt den Stoffwechsel und die Verdauung an, fördert die Ausscheidung von Giftstof-fen und baut Muskeln auf.

Vertrauen: Vertrauen in Gottes Kraft bietet Freude und Zuversicht. Durch die Erkenntnis Gottes kommt wahrer Friede. Glückshormone wie z.B. Endorphine kräftigen und stärken jede Zelle des Körpers. Ebenso kön-nen jedoch auch Hormone wie z.B. Adrenalin Giftreaktionen im ganzen

Ein gesunder Lebensstil – wie sieht der aus?

Gaby´s Rezepte

ecke

Körper verursachen und die Zellen negativ beeinflussen. Furcht, Ärger, Verzweiflung, Hass, Eifersucht und Schuld sind zum Großteil die Auslö-ser.

Ohne Drogen: Alkohol, Tabak, Bohnenkaffee und schwarzer Tee ent-halten Gifte und sind somit schädlich. Ein maßvoller Umgang sollte jedoch auch mit Gesundem erfolgen.

Licht: Sonnenschein fördert das Wohlbefinden und bildet in der Haut aus Cholesterin Vitamin D.

Luft: Richtiges Atmen und viel frische Luft bewirken die Ausschei-dung von Abfall- und Giftsoffen. Tiefe Atemzüge in frischer Luft reinigen das Blut.

Jeder Mensch hat in hohem Maße die Möglichkeit, das aus sich zu ma-chen, was er werden möchte. Die Segnungen dieses Lebens und auch des zukünftigen sind für ihn erreich-bar.

Wir dürfen dem Herrn dankbar sein, dass ER uns durch diesen Lebens-stil vor vielen Krankheiten bewahren möchte. Möge der Herr uns Freude und Weisheit beim Umsetzen schen-ken. Amen

(Text beinhaltet Teile aus „Das große Hand-buch der vegetarischen Vollwert-Ernährung“)

Gabriele Röglin

ca. 4 Pers. Man nehme: 1000 g Pellkartoffeln 300 g Sauerkraut (milchsauer eingelegt)1 Möhre (fein gewürfelt)4 mittelgrosse Zwiebelnetwas Olivenöl (kaltgepresst)1 Teel. Kümmel1 Lorbeerblatt3 Wacholderbeeren2 Essl. Hefeflocken2 Essl. SesamSalzKräutersalz1-2 Tassen Wasser

Guss:1 Tasse Cashewkerne4 Essl. Haferflocken3 Tassen heißes Wasser1 Teel. Kümmel1 Teel. Gemüsebrühegranulat1 Teel. Koriander

Dill-Knoblauch-Sauce:250 g Soja-Dream 1/2 Tasse Sojamilch 3 Essl. Zitrone1/2 Teel. Honig1 kleine Zwiebel(sehr fein gewürfelt)3 Knoblauchzehen (gepresst)1 Essl. Dill Kräutersalz

Kartoffel - Sauerkrautauflaufmit Cashewguss

und einer Dill-Knoblauchsauce

Das Sauerkraut mit der gewürfelten Möhre, 2 gewürfel-ten Zwiebeln, Kümmel, Lorbeerblatt, Wacholderbeeren, Salz und dem Wasser ca. 20 min kochen. Alle Zutaten für den Guss mit 2 Tassen heißem Wasser im Mixgefäß ca. 5 min quellen lassen, anschließend 1 min mixen, abschließend mit dem restlichen Wasser mixen.

1. Schicht vom Auflauf:Die Hälfte der Pellkartoffeln in Schieben schneiden und in eine Auflaufform schichten. Scheiben einer Zwiebel dazwischen stecken, mit Kräutersalz bestreuen.2. Schicht:Sauerkraut über die Kartoffelschicht verteilen.3. Schicht: wie 1. Schicht

Zum Schluss den Guss über dem Auflauf verteilen, das Ganze mit Hefeflocken und Sesam bestreuen und bei ca. 200 Grad 45 min backen. In der Zwischenzeit alle Zutaten für die Sauce vermengen und abschmecken.

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Jahrgang 82, nr. 2 2�

Es war im Oktober 1979. Ich war erst seit drei Monaten im Adventglauben und arbeitete als Instrumentenbauer. Wir stellten Blechblasinstrumente her. Mit der Hand befreiten meine Kollegen und ich die Instrumente von Kratzern, Unebenheiten und Seife vom Polie-ren. An einem Arbeitstag kam um 9.30 Uhr der Meister zu mir und sagte: „Hilf an der Maschinenpoliererei aus!“ Ein Kollege zeigte mir, wie ein Flügelhorn poliert wird. Es war mein erster Ein-satz an der Poliermaschine.

Nach ungefähr einer halben Stunde verfing sich meine Arbeitsschürze in der Welle und zog mich ganz nah an das Polierrad. Niemand hat die Ma-schine ausgeschaltet, doch sie blieb stehen, als mich nur noch 5 cm vom Polierrad trennten. Ich befreite die Schürze, die Maschine lief nicht wei-ter, obwohl ich sie dann erst abschal-tete. Ich band mir eine neue Schürze um und arbeitete weiter.

Gegen 11.30 Uhr wiederholte sich das Ganze. Wieder verfing sich der Stoff meiner Arbeitskleidung. Doch

diesmal erreichte mich die Maschi-ne an der Hose

und riß mir unterhalb der Taschen auf beiden Seiten jeweils ein 4 cm großes Loch. Ich spürte keinen Schmerz. Ein Kollege schaltete die Maschine ab und befreite mich von der Welle und dem Polierrad, denn ich hing mit der Hose richtig fest. Nun konnte ich die Löcher in der Hose betrachten, doch die Haut war völlig unverletzt.

Ich zog mir neue Arbeitskleidung an und ging zurück zu meinen Kollegen in die Poliererei. Dort wurde ich gleich gefragt: „Wer war der Mann neben dir?“ „Ich haben keinen Mann neben mir bemerkt.“ entgegenete ich. Die Kollegen versicherten mir: „Da war aber einer, der hielt doch die Welle, damit sie nicht mehr weiterlief!“ Ich hatte keine Ahnung, wovon sie spra-chen und sagte es auch.

Bis zu diesem Zeitpunkt hatte ich keine Erfahrung mit Engeln.

Als ich abends nach Hause kam, erwartete mich eine ältere, erfahrene Glaubensschwester. Sie sah mir an, dass ich etwas Besonderes erlebt hatte und ich erzählte ihr, was ge-schehen war. „Ich habe dem Tod in

die Augen gesehen.“ sagte ich ganz ruhig. „Dir hat ein Engel beigestan-den. Wir wollen Jesus dafür loben und danken!“ rief sie freudig aus und wir knieten zum Gebet nieder.

Mir gingen nach dem Gebet einige Gedanken durch den Kopf: „Warum hat der Engel die Maschine nicht einfach ausgeschaltet?“ Meine Glau-bensschwester wusste die Antwort:

„Damit du Jesus direkt erfährst! Dem Engel wäre es ein Leichtes gewesen, die Maschine auszuschalten und den Hebel umzulegen. Doch er hielt die Welle, damit du erfährst, wie groß un-ser Vater in Jesus ist und heute wirkt.“ Ich hatte, wie sie sagte, ein verklärtes Gesicht und so einen Frieden, wie er von mir ausging, hatte sie selten er-lebt. Dann riet sie mir:

„Bleibe in Jesus, sei und bleibe ihm treu! Erbitte von ihm ein neues Herz und einen neuen Geist und Liebe und alles, was dir fehlt auf dem Weg zum Himmel, damit du stark bist, wenn Anfechtung kommt und sie wird ganz bestimmt kommen! Komme zu Jesus und erfahre ihn täglich!“

Unser Herr Jesus gebe uns seinen Frieden und erhalte uns in diesem Frieden! Amen. Andreas Zigler

Meine Engelerfahrung

Zur Ehre des Herrn möchte ich eine Erfahrung erzählen.

Nach dem Abitur wollte ich Sozi-alpädagogik an der evangelischen Fachhochschule in Nürnberg studie-ren, aber die Zulassung zu diesem Fach zu erhalten ist nicht leicht, da die Studienplätze begrenzt sind. Ich be-warb mich und bangte dem Bescheid entgegen. Im August 2006 kam die ersehnte positive Antwort und ich war überglücklich. Ich konnte den Beginn des Studiums kaum erwarten.

Wie entsetzt war ich aber, als ich kurze Zeit danach das Vorlesungs-verzeichnis durchblätterte und leider feststellen musste, dass viele Pflicht-veranstaltungen am Wochenende stattfinden. Das kam für mich nicht in Frage, denn der Sabbat ist mein Ru-hetag, der allein Gott gehört und an dem ich mich mit ihm beschäftigen möchte. So sehr es mir leid tat, wurde es mir bald klar, dass ich einen ande-ren Studiengang wählen musste. Die-se Entscheidung fiel mir schwer, weil ich mich schon die ganze Zeit auf das Sozialpädagogikstudium gefreut hat-te.

Ich musste mich von einem Tag auf den anderen entscheiden. Gott sei Dank verlief alles reibungslos: Am selben Tag, ließ ich mich an der Fach-hochschule exmatrikulieren und an der Universität Erlangen-Nürnberg für Lehramt für Realschule einschreiben. Ich konnte jedoch nicht verstehen, warum Gott meine Pläne und Träume durchkreuzte. Ich war ziemlich nieder-geschlagen, aber durch meine Fami-lie und gute Freunde erhielt ich Trost und Ermutigung.

Ich habe gelernt, alles in seine Hände zu legen und ihm zu vertrauen, auch wenn das nicht so einfach ist und es manchmal sinnlos erscheint. In dieser Situation sind mir die Verse aus Jesa-ja 55 wichtig geworden: „Denn meine Gedanken sind nicht eure Gedan-ken, und eure Wege sind nicht meine Wege, spricht der Herr, sondern so-viel der Himmel höher ist als die Erde, so sind auch meine Wege höher als eure Wege und meine Gedanken als eure Gedanken.“

Oft wollen wir unser Leben selber führen und unseren eigenen Willen durchsetzen, aber Gott hat immer et-was Besseres mit uns vor als wir uns

überhaupt vorstellen können. Anstelle unserer Träume setzt Gott sein Ziel und anstelle unserer Pläne setzt er seinen Plan.

Inzwischen bin ich über diese schwierige Phase hinweggekommen und kann sagen, dass mein jetziges Studium mir viel Spaß macht! Ich ver-stehe zwar noch nicht, warum Gott mich diesen Weg führt, aber ich will Davids Rat befolgen: „Befiehl dem Herrn deine Wege und hoffe auf ihn; er wird’s wohl machen.“

Ich möchte abschließend alle ermuti-gen, die sich in ähnlichen Situationen befinden, nicht aufzugeben und sich wirklich in die liebenden Hände des Vaters fallen zu lassen. Denn er hat versprochen, wie es in meinem Tauf-spruch in Jesaja 43,1 steht: „Fürchte dich nicht, denn ich habe dich erlöst; ich habe dich bei deinem Namen ge-rufen; du bist mein!“

Folgenden Spruch habe ich zum Grundsatz meines Lebens gemacht:

GOTT SPIELT IN MEINEM LEBEN KEINE ROLLE

– ER IST DER REGISSEUR!

Manuela Di Franca

Glaubenserfahrungen

Befiehl dem Herrn deine Wege

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05.-09.04. 2007 - Jugendtreffen in Speele Info: P. Laugallies, Tel.: 0211-2495550

20.-22.04. 2007 - Akabeletagung in Nonnweiler

04.-06.05. 2007 - Konferenz in der Schweiz

18.-20.05. 2007 - Konferenz der Ostdeutschen Vereinigung in Sornßig

25.-27.05. 2007 - Konferenz in Österreich/Klagenfurt

01.-03.06. 2007 - Konferenz der Westdeutschen Vereinigung in Solingen (voraussichtlich)

11.-15.07. 2007 - Weltkonferenz in Mexiko

15.-22.07. 2007 - Weltjugendkongress in Mexiko

22.-29.07. 2007 - Rundreise durch Mexiko (Info/Anmeldung: [email protected])

26.7.-5.08.2007 - Kinderfreizeit in Mosbach (Siehe Seite 17!)

05.-12.08.2007 - Jugendradtour im Allgäu (Siehe Seite 17!)

07.-09.09.2007 - Unions- und Süddeutsche Vereinigungskonferenz (voraussichtlich)

25.-31.12.2007 - Bibelwoche in Nonnweiler

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dass der auch seinen Bruder liebe.“1. Johannes 4,21