Der Wald im Normalfall · Der Wald im Normalfall: Kommt ein Sturm, so prallt dieser mit voller...

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Wolfgang Schödel Der Wald im Normalfall: Kommt ein Sturm, so prallt dieser mit voller Wucht auf den Waldrand, der dies aber aushält, da die Bäume von Jugend an daran gewöhnt sind. Im weiteren Verlauf gleitet der Wind über das Kronendach, ohne die Bäume mit voller Wucht zu treffen. Die Steinwaldtrasse Wind Belastung klein Belastung klein

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  • Wolfgang Schödel

    Der Wald im Normalfall:

    Kommt ein Sturm, so prallt dieser mit voller Wucht auf den Waldrand, der dies aber aushält, da die Bäume von Jugend an daran gewöhnt sind. Im weiteren Verlauf gleitet der Wind über das Kronendach, ohne die Bäume mit voller Wucht zu treffen.

    Die Steinwaldtrasse

    Wind

    Belastung kleinBelastung klein

  • Das sogenannte Bestandesinnenklima wird durch die Beschattung der Bäume, der geringeren Windgeschwindigkeit im Wald und der geringeren nächtlichen Abkühlung bestimmt.Es hemmt massiv die Borkenkäfergefahr und die jungen Bäume, vor allem Tannen und Buchen, brauchen es um die ersten Jahrzehnte gut zu gedeihen.

    Wolfgang Schödel

    Der Wald im Normalfall:

    Die Steinwaldtrasse

    - windstiller

    - feuchter

    - Nachts wärmer

    - Tags kühler

    Insgesamt:

    Gemäßigt ohne

    Extreme

    Bestandesinnenklima

  • Wolfgang Schödel

    Der Wald nach dem Trassenaufhieb:

    100 m

    Hier bei einer Mastreihe die maßstabsgetreue Trasse.100 m Trassenbreite ist das absolute Minimum, wahrscheinlich ist sie breiter.Da die Trasse ca. 5 km durch Waldgebiete läuft, entstehen ca. 10 km neue Waldränder, ohne jeglichen Trauf, die bisher noch nie mit direktem Sturm und Sonnenlicht konfrontiert wurden.

    Die Steinwaldtrasse

    Neue unbetraufte

    Waldränder auf ca.

    10 km Länge

  • Folgeschäden

    Der Wald nach dem Trassenaufhieb:

    Wolfgang Schödel

    Hier der Vergleich von einem gewachsenen betrauften Waldrand mit einem plötzlich freigelegten unbetrauften Waldsaum.

    Die Steinwaldtrasse

  • Folgeschäden

    Der Wald nach dem Trassenaufhieb:

    NW SO

    Windwurf

    Wolfgang Schödel

    Die neu angerissenen Waldränder können dem Sturm nicht mehr standhalten, und die Bäume werden schon bei kleineren Windstärken geworfen. Dadurch entstehen wieder neue unbetraufte Waldränder an denen der nächste Sturm wüten kann, usw.Die Steinwaldtrasse

  • Folgeschäden

    Windwurf

    WindwurfgefährdungHoch Niedrig

    gefährdete Baumarten

    FichteLärche Kiefer

    Buche

    Eiche

    Wolfgang Schödel

    Um die flächenmäßigen Ausmaße künftiger Windwürfe absehen zu können, müssen vier Punkte näher beleuchtet werden.

    Der erste Punkt ist die Windwurfanfälligkeit der Baumarten.

    Die mit Abstand windwurfgefährtetste Baumart ist die Fichte.

    Die Steinwaldtrasse

    Fichtenanteil im nördlichen Steinwald: 90%

  • WindwurfgefährdungHoch Niedrig

    Wuchskräftige

    Böden mit guter

    Wasserversorgung

    Braunerden

    - aus Granit

    - Phyllit

    gefährdete BödenWindwurf

    Folgeschäden

    Böden:

    wuchsschwache Böden

    mit Wasserüberschuß

    wuchskräftige Böden

    Windwurf-

    gefährdet

    Wolfgang Schödel

    Der zweite wichtige Faktor sind die vorhandenen Böden.

    Böden mit Wasserüberschuß und wuchskräftige Böden nehmen im nördl. Steinwald große Flächen ein. Diese sind sehr windwurfanfällig.

    Die Steinwaldtrasse

    Anteil windwurfgefährteter Böden: 80%

  • Folgeschäden

    Windwurf

    WindwurfgefährdungHoch Niedrig

    durch Trasse Gefahr erhöhtdurch Trasse Gefahr erhöht

    WindwurfBaumhöhen im Bestand:

    Windwurfgefährdet

    unter 15 m

    über 15 m

    Windwurf gefährdete Bestände

    Wolfgang Schödel

    Anteil windwurfgefährteter Bestände: 81%

    Der dritte wichtige Faktor ist die Baumhöhe.

    Durch den Trassenaufhieb sind auch kleinere Bäume, die sonst von größeren Bäumen windgeschützt sind, nun ungeschützt frei am Trassenrand. Damit sind praktisch alle Bestände höher als 15 m windwurfgefährtet .

    Die Steinwaldtrasse

  • Folgeschäden

    Windwurf Exposition

    W O

    N

    S

    W

    geschützte Lage (ca. 600 lfm)

    Wolfgang Schödel

    Der vierte wichtige Faktor ist die Exposition.

    Der Steinwald ragt durch seine Höhe aus der umliegenden Landschaft heraus. Deshalb können starke Stürme, die fast immer aus westlichen Richtungen kommen, mit voller Wucht auf den Wald treffen.

    Die Steinwaldtrasse

    Anteil sturmexponierter Flächen: 85%

  • Folgeschäden

    exponierte Exposition

    gefährdete Bestände

    gefährdete Böden

    gefährdete Baumarten Anteil: 90 %

    schlecht gut

    Anteil: 80 %

    Anteil :81 %

    Anteil: 85 %

    Windwurf Zusammenfassung

    Wolfgang Schödel

    Die Windwurfgefahr ist überdurchschnittlich hoch !Die Windwurfgefahr ist überdurchschnittlich hoch !

    Zusammengefasst ist die Wahrscheinlichkeit, das sich die Windwürfe vom Trassenaufhieb her weit und großflächig in den angrenzenden Wald ausbreiten sehr hoch.

    Die Steinwaldtrasse

  • Auf der Trasse werden durch die fehlende Beschattung der Bäume im Sommer die Temperaturen stark ansteigen.Auch im Randbereich kann die Sonne die Baumstämme erwärmen, genauso wie in den Windwurfbereichen.Dies ist der optimale Lebensraum für den Borkenkäfer.An den immer wieder neu entstehenden ungeschützten Waldrändern werden Windwurf und Borkenkäfer sich gegenseitig aufschaukeln und große Waldflächenzerstören.

    Folgeschäden

    NW SO

    Borkenkäfer

    Wolfgang Schödel

    Die Steinwaldtrasse

  • Die Quellenfassungen der Gemeinde Pullenreuth sind oberflächennah, da der Granituntergrund wasserundurchlässig ist. Niederschläge fließen oberflächennah schnell zur Quelle und werden deshalb im Boden nur mäßig gereinigt. Wenn der Wald durch Windwurf oder Käfer weg ist, wird der Stickstoff

    im Humus schnell abgebaut und erzeugt in der Quelle eine hohe Nitratbelastung.

    Wasserschutsgebiete

    Wasserschutzgebiete

    Wolfgang Schödel

    WSG

    Quellfassung

    Große Stickstoffmengen sind im Wald

    im Humus gebunden

    Quellfassungwasserundurchlässig

    Die Steinwaldtrasse

    Nach Windwurf/Borkenkäfer:

    schneller Humusabbau (Nitrifizierung)

    Folge: Hohe Nitratbelastung des Grundwassers

    Folgeschäden

  • FolgeschädenBorkenkäfer Windwurf

    250 m

    310 m

    Wasserschutzgebiete

    Wolfgang Schödel

    Der Trassenaufhieb gefährdet mittelfristig die

    Wasserversorgung der Gemeinde Pullenreuth !

    Die beiden rotumrahmten Wasserschutzgebiete sind sicher durch Windwurf bedroht, die gelbe nur bei sehr starken Stürmen.Da die Gemeinde Pullenreuth, vor allem in Trockenperioden, auf alle Quellen angewiesen ist, wird der Trassenaufhieb mittelfristig deren Wasserversorgung gefährden.

    Die Steinwaldtrasse

    Wasserschutzgebiete

  • Steinwald

    Wolfgang Schödel

    Der Steinwald ist in sehr gutem Zustand. Er weist kaum Lücken auf, hat viel Altholz und ist gut strukturiert.

    Im Vergleich mit dem Waldgebiet nördlich Bischofsgrün, (gleicher Maßstab) sieht man, das dies nicht selbstverständlich ist. Die gelben Bereiche sind vergraste Flächen, ohne größere Bäume. Außerdem ist der Wald zerrissen und zeigt wenig Altholz.

    Die Steinwaldtrasse

    nördl. Bischofsgrün

  • Steinwald

    Wolfgang Schödel

    Das gleiche im Vergleich zum Waldstein

    Auch hier große Bereiche mit vergraste Flächen, ohne viel Altholz.

    Der Steinwald ist in ganz Nordostbayern, neben der Kösseine, eines der wertvollsten Waldgebiete, welches nicht nur den Erholungssuchenden Freude bereitet, sondern auch für den Naturschutz sehr wichtig ist.

    Nebenbei werden große Mengen Stammholz umweltfreundlich erzeugt und er versorgt große Teile der Anwohner mit bezahlbaren Brennholz.

    Die Steinwaldtrasse

    Großer Waldstein

  • Der Steinwald – ein Kleinod

    Wolfgang Schödel