Desconstrução Versus Destruição Heidegger Derrida
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7/23/2019 Desconstruo Versus Destruio Heidegger Derrida
1/6
1.
Dekonstruktion
vs.
Destruktion
74).
Wie schon
Heidegger,
so kennzeichnet
auch
Derrida
dieses
metaphysische Denken
als
ein Einebnen
bzw.
Derrida
nennt
dieses lesende
Verfahren
Dekonstruktion
Vergessen der
Differenz.
Anders
als (gewisse,
frhere
(vgl.
insbes.
Derrida
1967
c,
39; Derrida
1972
c,
392;
Texte
von) Heidegger
verneint
Derrida jedoch die
Mg-
Derrida
1967
a,
55f.).
Diese
unterscheidet
sich
von
der
lichkeit einer
wiederholenden
Einholung
dieser Verges-
Heideggerschen
destruktiven
Interpretation
der
Meta-
senheit und somit auch die Mglichkeit einer
berwin-
physik
als ein
neuartiges
Lesen
(lecture)
der
metaphysi-
dung der
Metaphysik.
Diese
Differenz
mit
Heidegger
schen
Texte.
Metaphysisch
sind
solche
Texte, deren
ergibt
sich
im
wesentlichen
aus der
Verfassung der
Meta-
schriftliche Produktion
(criture)
sich
durch
ein
besonde-
physik
als
Text, Schrift. Metaphysische Texte knnen
res
Verstndnis
des Verhltnisses
von
Denken-Sprechen
nicht in einen
vergessenen
Urtext zurckbersetzt
wer-
(voix)
-
Schreiben
sowie
durch
einen
entsprechenden
den,
und
jeder neue, sich
kritisch
mit
der Metaphysik
Gebrauch
sprachlicher
Zeichen
auszeichnet.
Metaphysisch
befassende
Text
ist noch dem metaphysischen
Text ver-
sind diese
Texte, weil das
sie
kennzeichnende
Verstndnis
pflichtet.
So
zeigt
z. B.
Heideggers
Scheidung
von
eigent-
der
Sprache
durch
metaphysische
Begriffe
sowie
durch
lichem und
vulgrem Zeitbegriff
deutliche
Spuren
eines
metaphysische
Prozesse
der
Unterordnung,
Negation,
ethisch
inspirierten
metaphysischen
Denkens.
Tilgung,
Ausschlieung...
dieser
Begriffe
bestimmt
ist.
Die Einstellung,
durch
welche Derridas
Dekonstruktion
In der
philosophischen
Tradition
treten
diese
metaphysi-
der
Metaphysik
der
Prsenz sich
von
HeideggersDestruk-
schen Begriffe
meist
in
der Form
von
Begriffspaaren
bzw.
tion der Metaphysik der
Anwesenheit
unterscheidet,
ist
begrifflichen
Gegenstzen auf :
Anwesenheit/Abwesen-
somit
ambivalent.
Es handelt sich e inerseits um
eine
heit, Essenz/Existenz,
Substanz/Akzidenz, wirklich/ein- Radikalisierung
des
Heideggerschen
Verfahrens
und
gebildet,
ewig/zeitlich...
Das
metaphysische
Denken
andererse its um
eine Einschrnkung von
dessen mgli-
ordnet
diese
Begriffspaareeinem
hierarchisch
strukturier-
chem
Ergebnis.
Die Radikalisierungbetrifft
vor
allem
die
ten
Begriffssystem
e in und ordnet
innerhalb
jedes
einzel-
Art und das
Ausma
des
Eingriffs
in den
interpretierten
nen
dieser
Begriffspaare
den einen
Begriff
dem
andern
metaphysischen Text.
Nicht
nur
gehrt
zu
jedem
Text
ein
unter. So
ordnet
etwa
Augustinus
das
zeitlich
Seiende dem
wesentlich
Ungedachtes,
das
in
keiner
nachkommenden
ewig
Seienden
unter
sowie das
zeitlich
Abwesende
(Ver-
Interpretation einzuholen
ist,
sondern diesem
notwendig
gangenheit)
dem
zeitlich
Anwesenden
(Gegenwart
bzw.
Ungedachten
fehlt
auch jeder
Charakter
der
Ursprng-
gegenwrtige
Erinnerung
der
Vergangenheit).
Derrida
lichkeit.
Was in
der
Metaphysik
ungedacht
blieb, ist
nicht
unterstreicht immer
wieder
die
ethisch-wertende
Kompo-
ursprnglicher
als
das in
ihr
Bedachte,
das
Vergessene
nente
dieses hierarchisierenden
Vorgehens
und
bezeichnet
blieb nicht
seiner Tiefe wegen verborgen,und
das
anden-
-i
Anlehnung
an
Heideggers
Rede
von
der
,,onto-theo-
kende
Denken
dieses
verborgenenGrundesgilt
nicht
dem
logischen
Verfassung
der Metaphysik
(Heidegger
1957,
Schwierigsten weil Nchstliegendstenoder
Einfachsten.
35ff.)
-
dieses Denken
als
,,ethisch-ontologisch
(thico-
Das in
der
Metaphysik Vergessene ist nicht b lo der
durch
ontologique)
(Derrida
1977, 236,
211; Derrida
1972 b,
das
Denken zwangslufig
geworfene
Schatten, welcher
ein
20
21
-
7/23/2019 Desconstruo Versus Destruio Heidegger Derrida
2/6
dem
Denken
Nuerlich
bleibendes
Ungedachtes
verdeckt. Spuren, welche
das aus
dem
Text
Ausgeschaltete
inner-
Die
Grenze, die
Differenz
zwischen
Gedachtem
und halb
des
Tex tes hinterlassen hat.
Dieses
verschiebende
Ungedachtem,
Geschriebenem
und
Ungeschriebenem
ist
Lesen
ist
eine Bewegung ohne Ende
(Aufhebung) und
vielmehr
e ine blo
abgeleitete
und
zufllig
bestimmte,
ohne
Anfang (Ursprung), ohne
vernnftig
voll
berschau-
eine
bloe
Spur
(trace). Auch
,,ist
der Text
der
Metaphysik bare
Logik
(Dialektik). Es
ist die
Bewegung
sowohl
des
(.
. .) von
seiner
Grenze
nicht
umschlossen,
sondern
metaphysischen Denkens
als auch seiner
dekonstruktiven
durchquert,
sein Inneres
ist
vielfltig
gezeichnet
und
Auslegung,
denn
es
ist
die Bewegung
der
Schrift
ber-
durchfurcht
durch
seinen
Rand
(Derrida
1972
a,
25).
Die haupt, die
Bewegung
des
sich stetig von
Spur
zu Spur
Umkehrung (renversement)
der
metaphysischen Werte
ist verschiebenden Unterschiedes
(diffrance).Die Radikali-
somit
nur
ein
erster
und
vorbereitender
Schritt
der
sierung
des
Heideggerschen Ansatzes
besteht
also
darin,
Dekonstruktion: Die
Privilegierung des Seins
gegenber
da
es
keine ursprngliche Form der
Differenz
gibt,
da
dem
Seienden,
der
Differenz
gegenber
der
Identitt,
der
die
in der
Metaphysik
ungedachte
Differenz als
eine
sich
Iteration
gegenber
dem
Ursprung, der
Abwesenheit
durch verschiedene Unterschiede
(diffrences)
hindurch
gegenber
der
Anwesenheit,
des
Zeichens
gegenber
der
verschiebende
Bewegung
(diffrance)
gefat
wird
und
da
Anschauung,
der
Vergangenheitund
Zukunft
gegenber
diese
Bewegung
ein
Produkt
des schriftlichen Zeichenge-
der
Gegenwart
usw.
bedarf
der Ergnzung
durch
eine
brauchs ist,
das
philosophisch
nicht zu
bemeistern (mal-
Verschiebung
(dplacement)
des
Unterschiedes, welcher
trise) ist.
Jede Differenz
ist
eine
schriftliche Spur,
jede
diese
metaphysischen
Gegensatzpaare
strukturiert:
,,Die
Spur
ist
Spur einer
Spur,
Zeichen
eines
Zeichens
und nicht
Dekonstruktion
(. .
.) hat durch
eine
doppelte
Geste, eine
Zeichen
einer
bezeichneten
,Sache ,
nicht abgeleitete oder
doppelte
Wissenschaft,
eine
doppelte
Schrift sowohl
eine
eventuell
verflschte
Darstellung
der
ursprnglichen
Umkehrung (renversement)
des
klassischen
Gegensatzes Wahrheit.
Jede Spur
ist
aber auch Spur
einer Spur,
kein
als
auch
eine allgemeine
Verschiebung
(dplacement)
des
neuer
und
kritischer
philosophischer
Text vermag
sich
Systems
vorzunehmen.
(Derrida
1972
c,
392) Eine solche
von
einem
vorangegangenen
metaphysischen
Text
voll
zu
Verschiebung besteht
wesentlich
darin, da
die
Unter- lsen
oder ihn gar
zu
berwinden.
Dies
ist d ie schon
schiede
(diffrences),
welche
die metaphysischen
Gegen- angedeutete
Einschrnkung des
mglichen Ergebnisses,
stze
strukturieren, verschoben
/ aufgeschoben
(diffrer) welches von
einer Heideggerschen Destruktion der
Meta-
werden.
Die
metaphysischen
Unterschiede sollen
dabei
physik erwartet
werden
darf.
Philosophieren
ist
Schrei-
unentschieden
bleiben,
die
Spannung
zwischen
dem
ben, jedes Schreiben nimmt notwendig
Bezug
auf andere
innerhalb
des Textes Gesagten
und
dem
aus
dem
Text
Texte, verschiedene Texte
verknpfen
sich
zu
einem
losen
ausgeklammertenUngesagtensollnichtneutralisiert,son-
Zusammenhang
ohne
Urtext und
ohne Endtext.
Es
gibt
dern
vielmehr akzentuiert
werden.
Das
dekonstruktive
keinen
Urtext,
weil
es
keine
ihn
vorausgehend
bestim-
Lesen
eines
metaphysischen
Textes
verschiebt
dessen mende
Prsenz g ib t, und es
gibt keinen
Endtext,
weil
jeder
Akzente, untergrbt
dessen
ausdrckliches
Selbstver-
neue
Text
neues
Ungesagtes und
Ungeschriebenes ein-
stndnis
und achtet auf
unkontrollierte,
symptomatische
fhrt.
Ein
sich
gegen die
Tradition
metaphysischer
Texte
22
23
-
7/23/2019 Desconstruo Versus Destruio Heidegger Derrida
3/6
wendender
Text
ist
zwar
ein
,,ganz
anderer
Text ,
aber
als
metaphysischen
Text,
eine
nicht-metaphysische
Auffas-
Text
doch
im
metaphysischen
Text
vorgezeichnet:
,,Um
sung der
Zeit
und
der Phnomenologie
vorzeichnet.
die
Metaphysik
zu
berschreiten
(excder),
bedarf
es
einer
Das
traditionelle
philosophische
Verstndnis
der
Zeit
Spur
(trace),
die
im
metaphysischen
Text
eingeschrieben
findet
seinen
prgnantesten
Ausdruck wohl
in der k lass i-
ist
und
die zugleich
ein
Zeichen
macht,
das
nicht
auf
eine
schen
Physik
und
insbesondere
im Newtonschen
Welt-
andere
Prsenz
oder
eine
andere
Form der
Prsenz
hin-
bild.
Infolge des
,,Einstrmens
wissenschaftlicher
Theo-
weist, sondern
auf
einen
ganz
anderen Text.
Eine
solche
rie in
die
lebensweltliche
Praxis bestimmt
dieser
traditio-
Spur lt s ich
more
metaphysico
nicht
denken
(...)
Sie
(ist)
nelle,
philosophisch-physikalische
Zeitbegriff
auch das
gerade
das , was sich
jeder Bemeisterung
(matrise) entzie-
alltglich-vorwissenschaftliche,
,,natrlch-objek ivieren-
hen
mu.
(Derrida
1972
b,
76)
de
(Husserl) bzw.
,,vulgre (Heidegger)
Zeitbild
des
heutigen Menschen.
Die Zeit wird
darin
eng
mit dem
Raum
assoziiert
und als
ein
Referenzsystem
verstanden,
das
Dinge lokalisiert. Die Raum-Zeit
als
System
mannig-
2. Der
metaphystsche
Begriff
der Zeit
. .
.
fattiger
Orte
erlaubt
es,
verschiedene Dmge
zugleich
Eine
derart
formale
und leere
Darstellung von
Derridas
voneinander zu
unterscheiden und zueinander in
Bezie-
Entwurf
einer
Dekonstruktion
der
Metaphysik
mu
auf
hung zu
setzen: Die
Dinge
werden
durch ihre
Besetzung
Unverstndnis
und
Skepsis
stoen.
Sie
soll
denn
auch
in eines raum-zeitlichen
Punktes individuiert,
i hre Bewe-
der
Folge
dieses
Aufsatzes
durch
eine
zwar
durch
Derrida
gung
bestimmt
sich
als sukzessive
Besetzung verschiede-
inspirierte,
jedoch
wiederum
verschobene
Interpretation
ner
Raumpunkte,
und die
Bewegung eines
Krpers gibt
der Husserlschen
Zeitanalysenverdeutlicht
und kritisch
den
Ansto zur
Bewegung
anderer
Krper. Die Zeit
ist
geprft
werden.
Bevor
wir
uns
dieser
dekonstruktiven
somit wie
der
Raum
ein formales bzw.
leeres
Ordnungs-
Interpretation
von
Husserls
Phnomenologie
des
inneren
system,
das
inhaltlich
bestimmte
Entitten
lokalisiert,
das
Zeitbewutseins
widmen
knnen,
mssen
wir
jedoch
erst
jedoch
unabhngig
von
diesen,
d. h.
an-sich
bzw. ,,abso-
noch
einige
Thesen
in
Erinnerung rufen,
die
nach
dem
lut
(Newton)
besteht.
Dieses
formale
System
mglicher
bereinstimmenden
Urteil
von
Heidegger
und
Derrida
zeitlicher
Orte
ist ein umfassend-einheitlicher
Zusam-
eine
metaphysisch
zu nennende
Zeitauffassung
allgemein
menhang,
ein
determinierender
Behlter
von
mannigfalti-
kennzeichnen.
Wir knnen uns
dabei
auf
diejenigen
The-
gen,
in
Beziehung
zueinander
absolut
determinierten
sen
beschrnken,
die auch
auf
Husserls
Zeitanalyse
Ere ignissen. Ere ignisse sind zeitlich
bestimmt,
insofern
anwendbar
scheinen
und
deren
konkrete
Anwendung
wir
sie
einen Platz
innerhalb
dieses
umfassenden
Systems
nachher
im
Husserischen Text
selbst
verfolgen
wollen.
einnehmen,
sie sind
in
der
Zeit
vorhanden
bzw.
,,innerzei-
Diese
berprfung
des
metaphysischen
Gehaltes von
tig
Vorhandenes (Heidegger).
Husserls
Phnomenologie der
Zeit
wird
uns
dann
auch
Als
einheitlich-umfassender,
leerer
Behlter bezieht sich
wieder
zur
Frage
zurckfhren,
ob
dieser
(wie
jeder
die
Zeit vorzglich
auf
eine besondere Klasse physikali-
andere)
metaphysische Text
nicht
auch
schon
einen
nicht-
scher
Tatsachen, nmlich
auf
die
Bewegung
der Krper.
24
25
-
7/23/2019 Desconstruo Versus Destruio Heidegger Derrida
4/6
Die
berhmten
und
noch
immer
lehrreichen
berlegun-
Jetzt
nicht
zeitlich
ist
und
da
das
zeitliche
Jetzt
entweder
gen,
die
Aristoteles
dem
Zusammenhang
von
Zeit
und
noch-nicht
oder
nicht-mehr
gegenwrtig
ist
und
somit
Bewegung
in Physica
D gewidmet
hat,
ergeben,
da
die
berhaupt
nicht
ist.
Daraus lt
sich dann
entweder
Zeit
messendes
und
gemessenes
Ma
eines
unumkehrba-
folgern, da
nur
das
Jetzt
, , is
und
die
Zeit somit
nicht
ist,
ren
Ablaufs
ist,
dessen
Elementarstruktur
als
bergang
oder
aber,
da
die Zeit nicht
aus
Jetztpunkten
aufgebaut
von
einem Ort
zu
einem
anderen
Ort
gefat
wird.
Das
sich
ist
und
somit
nur als aktueller Proze
der sich
selbst
dabei
aufdrngende
Analogon,
gegen
dessen
Verfhrung
erzeugenden
Linie
, , is .
Die
beiden
Folgerungen
ergeben
sich
Aristoteles
allerdings
bereits
tapfer
wehrt,
ist
die
sich
sich
aus
einer verschiedenen
Bestimmung
des
Verhltnis-
im
bergang von
einem
Punkt
zu
einem anderen
Punkt
ses
von
Punkt
und
Linie,
und
Aristoteles rckt
dieser
erzeugende
Linie.
Die
Punkte
vertreten
dabei
das stets
neu
dialektischen
Spannung mit
der wunderttigen Anwen-
auftauchende
Jetzt,
und die
Linie
vertritt
den
zeitlichen
dung
der
metaphysischen
Unterscheidung von Akt
und
Ablauf,
der
als kontinuierlicher
bergang vom
Jetzt
zu
Potenz zu
Leibe. Die Aristotelische
Zeitlehre
interessiert
einem
unmittelbar
darauf
folgenden
neuen
Jetzt
usw.
uns
hier jedoch blo insofern, als
sie
mit
einem
Dispositiv
begriffen
wird.
Die
Bewegung
des
Uhrzeigers,
welcher
von
Thesen, Begriffen
und
Fragen
operiert,
dessen
sich
die
festen
Einteilungen
des
Zifferblattes
in
unaufhaltsa-
auch
Husserl
noch bedient.
In
erster
Linie
ist da die
These
mem
Lauf
bestreicht,
wurde
als
eine
derart
glckliche
zu nennen, da das Sein zeitlich bestimmt
und als
Gegen-
Darstellung
dieser
Zeitauffassung
empfunden,
da die
wrtig-anwesend-Sein
zu
fassen ist. Diese
gegenwrtige
Bewegung
der
Uhr mehr
und
mehr
als
die
Bewegungder
Anwesenheit wird
vom Begriff
des
Jetzt
her
strukturiert,
Zeit
selbst galt.
Fr
Newton
war
schlielich
gar
die
Natur
einer
maximalen
Gegebenheit auf
der
Grenzlinie
zwischen
insgesamt
nichts
anderes
als
ein
perfekt
gebautes
Uhr- strmenderZeit
und
stndiger
Ewigkeit.
Dieser
Grenzbe-
werk.
Schon
die
flchtige
Betrachtung
einer
klassischen
griff
der
punktuellen
Gegenwart
bezieht
sich
jedoch
nur
UhrsttjedochaufdieGrenzenundUnzulnglichkeiten
dann
auf
einen Modus der
Zeitlichkeit,
wenn die
jetzige
eines
linearen
Zeitbildes.
Das
durch
die
kontinuierlich
Gegenwart
mit der
nicht-jetzigen Zukunft
und
Vergan-
neuen
Stellungen
des
Sekundenzeigers
bezeichnete
Jetzt
genheit in einen
unauflsbaren,
l inearen und
irreversiblen
ist
einerseits
ein
stets
anderes
Jetzt
und
andererseits
eben
Zusammenhang
gebracht
wird.
Dabei
wird
die
zeitliche
doch
stets
dasselbe,
jetzige Jetzt.
Es
wird
also
fraglich,
ob Abwesenheit
der nicht-jetzigen Gegenwart
als
potentielle
das
Jetzt im
zeitlichen
Strmen
mitfliet
oder nicht
viel-
Anwesenheit
eines
Jetzt
gefat,
als Noch-nicht-Jetzt
und
mehr
stndig-stehend
die
zeitliche
Bewegung skandiert.
als
Nicht-mehr-Jetzt. Die jetzige Gegenwart
ist
also
in
Und man
beginnt
dann auch
zu
zweifeln,
ob
das
punktu-
eins quelle, Motor und Ma alles
zeitlich
Seienden.
elle
Jetzt
berhaupt
noch
zeitlich
genannt
werden
darf.
Zeitlich
Seiendes
ist in der Zeit,
und
Zeit wird
dabei
in
Aristoteles ist
diesen
Fragen
auf
den
verschlungenen
Analogie
zu der
mathematisch
bestimmbaren
Kontinuitiit
Wegen
seiner
Meditation
ber
die
Seinsweise
und
die
des
Raumes begriffen. Der
durch
die
Zeit
gemessene
Natur
der
Zeit
auch
schon
begegnet.
Es findet
sich
bei
ihm
Modus
der
Bewegung
sowie
das
Ma dieser
Bewegung
die
berlegung,
da
das
als
Punkt
gefate
gegenwrtige
sind
nun
aber nach Aristoteles gerade
nicht
im
Raum
26
27
-
7/23/2019 Desconstruo Versus Destruio Heidegger Derrida
5/6
vorhanden,
sondern in
der Seele. Zuhlen
und
Geziihltes
so
auch die
Zukunft
in der gegenwrtigen Erwartung
bewegen
sich im inneren
Raum
der
Seele.
Die
Zeit
ist
also
sowie
die
Vergangenheit
in der
gegenwrtigen
Erinne-
eigentlich
stets
empfundene
Zeit, und
zeitlich
empfunden
rung. Man darf
fglich
behaupten,
da die
Tradition
der
werden
letztlich
die
Empfindungen
selbst, die
Bewegun-
metaphysischen Zeitanalyse nach Augustinus und hin
bis
gen der
Seele.
Die
Lektre
der
Aristotelischen
Zeitanalyse
zu
Bergson
und
Husserl
nichts anderes
ist
als
ein
stets
scheint
uns a lso
hart
an die
Grenze
des
Kantischen Begriffs
neues
Bedenken
dieses
Gedankens. Augustinus
unter-
der
Zeit als reine
Selbstaffektion
zu fhren,
welche
das
scheidet
sich
von
Aristoteles
vor
allem
dadurch, da er das
Nacheinander
der
Jetztfolge
entspringen
lt.
Historisch
ontologische
Problem
des
Nicht-Seins
von
Vergangenheit
gesehen
folgt
auf
die
Aristotelische Einlegung
der
Zeit
in
und
Zukunft unmittelbar
abbiegt
in
Richtung
auf die
die
Seele jedoch
nicht
Kants Begriff
der
Zeitlichkeit
als
erkenntnistheoretische
Feststellung der
Mglichkeit
Selbstaffektion, sondern Augustinus
Bestimmung
des
gegenwrtiger,
perzeptiv-anschaulicher
Vorstellung der
zeitlichen
Seins
als
Gegenstand
einer aktuellen
Vorstel-
Vergangenheit
und
Zukunft. Das
Problem
der
Zeit wird
lung.
damit zum Problem
der
mglichen
Wahrnehmungzeitlich
Unter
sichtlichem
Einflu von
Aristoteles
beschftigt sich
bestimmter
Gegenstnde, und
der
die
Zeitanalyse struk-
Augustinus
mit der
Frage
des
Nicht-Seins
des
Nicht-Jetzt-
turierende
Grundbegriff wird
als jetzige
Vorstellung
bzw.
Seienden.
Die
Scheidung
von Sein
und
Nicht-Sein, Ewig-
Reprsentation
eines
jetzigen
Gegenstandes gefat.
Dar-
keit
und
Zeit wird
nun
aber
unmittelbar
theologisch und
aus
folgt
dann,
da
es
neben der
Objektzeit
auch
eine ihr
mit
Bezug
auf
den
Schpfungsgedanken
verstanden.
reprsentational
entsprechende
Subjektzeit
gibt,
sowie
Wichtig
ist
in
unserem
Zusammenhangvor
allem
der
da
wahre
Erkenntnis
in der
Besorgtheit um
die berein-
Gedanke,
da
-
ungeachtet
des
Unterschieds zwischen stimmung
dieser beiden
Zeitformen grndet.
Als
Ideal
der zeitlichen Bewegtheit
und Vernderung
menschlichen
fungiert
dabei
die volle Deckung der beiden Zeitformen,
Daseins und
dem
unvernderlichen,
ewigen
Sein Gottes
-
welche
wiederum
von
der
jetzigen
Erfassung
eines
jetzi-
die menschliche
Zeiterfahrung
in Analogie
mit
der Anwe-
gen Objektes
her gedacht
wird. Insofern
nun
aber
fraglich
senhe it der Schpfung fr
ihren
gttlichen
Schpfer
zu
ist,obderisolierteJetztpunktberhauptnocheineModa-
verstehen
ist.
Wie
die
Welt trotz ihrer
Zeitlichkeit fr Gott
litt
der
Zeitlichkeit
ist,
scheint
das
Ideal
der wahren
in
stndiger
Gegenwart
anwesend
ist, so ist auch
dem
Erkenntnis der
Zeit eigentlich erst
in
der
Oberwindung
Menschen nicht
nur
die
Gegenwart,
sondern
auch die
bzw.
Aufhebung
der Zeit
erreicht.
Das
ideal der
wissen-
Zukunft und
Vergangenheit
und mithin
sogar d ie ganze,
schaftlichen
Erkenntnis
der
Zeit
fhrt uns
somit
zum
sich aus
der
Zukunft
ber
die Gegenwart
in die
Vergan-
theologischen
Ausgangspunkt
der
Augustinischen
ber-
genheit erstreckende
Bewegung
der
Zeit
gegenwrtig
und
legungen zurck,
nmlich zur ewigen
Gegenwart
dessen,
anschaulich
gegeben.
Diese
wundervolle
Beherrschung
was der
beschrnkten
menschlichen
Erkenntnis
als
zeitli-
der
Zeit verdankt
der
Mensch
der
vorstellendenTtigkeit
ches
Vergehen erscheint. Auch Husserls
Wissenschafts-
seines
Bewutseins.
Ebenso
wie
die
Gegenwart
in der
lehre,
welche die
wissenschaftliche Erkenntnis
im Hin-
gegenwrtigen
Aufmerksamkeit
anschaulich
erfat wird,
blick
auf
die
synthetisch-einheitliche
Erfassung
eines ideal-
28
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-
7/23/2019 Desconstruo Versus Destruio Heidegger Derrida
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identischen Gegenstandes
bestimmt, ist
noch
eine sukula-
auf
seine mgliche Gegebenheit fr
ein gegenwrtiges
risierte
Abwandlung dieses ursprnglich
theologischen
transzendentales
Bewutsein,
das
sich
selbst
absolut
Gedankens.
Ewig gegenwrtig
ist ein
Gegenstand,
wel-
gegenwrtig
ist,
scheint
unauflsbarmit
diesem metaphy-
cher in der
Mannigfaltigkeit
unendlich
wiederholharer
sischen
Zeitverstndnis
verflochten
zu
sein.
Umgekehrt
Erfassungen stets derselbe
bleibt.
Auch die
wissenschaftli-
mssen Husserls
Anstze zu
einem
anderen, neuen
Zeit-
chen Aussagen sol len
nach
Husser l d iesem
Modell ent-
verstndnis aber auch als Zeichen
des
Abschieds von
sprechen,
sie
sind exemplarische
Vereinzelungen,kreatr-
jenem
Gedanken
der
transzendental-phnomenologi-
liche Abbilder einer ideal-identischen
Bedeutung. schen
Reduktion gewertet
werden.
Die
durch
Augustinus inaugurierteZeitbetrachtung
kom-
biniert
die
Voraussetzungen
eines
natrlichen bzw.
,,vul-
gren
Zeitverstndnissesmit
einer
Reihe
von
unnatrli-
.
3.
Metaphysische
Grundbegriffe
chen
Ausschaltungenbzw. Reduktionen.
Die Zeit wird
.
. . .
.
m
Husserls Zeitanalyse
weiterhm
m
Analogie zum
Raum
gedacht, nmlich
als
einheitlichumfassenderBehlterundLokalisationssystem
Husserls
Zeitanalysen
sind
vor
allem deswegen
noch
von Ereignissen,
als
Ma
einer durch
den
Jetztpunkt
metaphysisch
inspiriert, weil
sie im Rahmen
der
Wahr-
skandierten
kontinuierlichen
Bewegung,
als
irreversibles
nehmungsproblematik
angesetzt und
entwickelt
werden.
Vergehen der
gegenwrtig
gewordenen
Zukunft
in
die
Die
Zeit
wird
als eine
mit
dem Raum
analoge
Bestimmung
vergangene
Gegenwart.
Die
erkenntnistheoretisch
orien-
von
Wahrnehmungsgegenstndeneingefhrt, und
die
tierte Zeitanalyse
baut den
natrlich
vorausgesetzten
Vor-
Phnomenologieuntersucht deren
intuitive
Gegebenheit
zug
der
jetzigen
Gegenwartweiter
aus,
bedient
sich
dabei im
intentionalen
Bewutsein.
Wie
transzendente
Rum-
jedoch
der
unnatrlichen
Reduktion
der
vergangenen
lichkeit
nur
durch ein
,,prempirisch
rumliches
Bewut-
Gegenwart
auf die
gegenwrtige
Erinnerung (,,Vergegen- sein
wahrzunehmen
ist, so
fordert
auch die
Wahrneh-
wrtigung ) der Vergangenheit
sowie
der zuknftigen
mung
objektiver Zeit die Annahme einer immanenten
Gegenwart
auf
die
gegenwrtige
Erwartung
(,,Entgegen-
Zeitlichkeit
des
Zeitbewutseins
selbst.
Und
da die
wahr-
wrtigung ) der
Zukunft.
Sie verleugnet
damit
die verges-
nehmungsmige
Gegebenheit als
widerspiegelnde
sene
Vergangenheit
und die
unerwartete,
berraschende
Reprsentationihres
Gegenstandes gefat
wird, fhrt
die
Zukunft. Dies
zeigt
sich auch
darin, da die durch
Zei-
phnomenologische
Analyse
der Wahrnehmung
der zeit-
chen,
Bilder,
Phantasie
usw. vermittelte Abwesenheit
von
lichen
Dauer
naturgem
ber die
Beschreibung
der zeitli-
der
vorstellungsmigen,
unmittelbar
anschaulichen
chen
Dauer
der
Wahrnehmung.Die
Wahrnehmung
wird
Anwesenheit
her
verstanden
wird und
da
die
sich
stetig
also
selbst zu einem
(immanent-)
zeitlichen Gegenstand,
verndernde
Verschiedenheit
von
sich
selbst
in der
sie
dessen
zeitliche
Bestimmtheit
durch
eine
neue,
tieferlie-
nach
ihrer
gleichbleibenden
Struktur
identisch
widerspie-
gende
Wahrnehmungerfat
wird. Dies
ist
der Rahmen,
in
gelnden
Reflexion
und
wissenschaftlichen
Aussage
aufge-
dem
sich
Husserls
frhere
Zeitanalysen bewegen und mit
hoben
wird.
Husserls
Begriff
der Reduktion
allen Seins
dem
sich
auch noch die Bernauer Manuskripte
aus 1917
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