Deutsch–Evangelisch in Finnland - Deutsche Gemeinde · Gemeindefest am 1. Oktober „Du siehst...

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Deutsch–Evangelisch in Finnland Nachrichten der Deutschen Gemeinde 102. Jahrgang Erntedank bis Ewigkeit 2017 Nr. 6

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Deutsch–Evangelisch in FinnlandNachrichten der Deutschen Gemeinde 102. Jahrgang • Erntedank bis Ewigkeit 2017 Nr. 6

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Deutsch–Evangelisch zu Erntedank bis Ewigkeit 2017

GEISTLICHES WORT

„Es wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.“ Monatsspruch für den Oktober aus Lukas 15,10.

Liebe Leserinnen und Leser,die Engel Gottes sind lernfähig. Sie haben offensichtlich gelernt, sich an der richtigen Stelle zu freuen. Das war nicht immer so.

Im Talmud, diesem weisen jüdischen Buch vom Glauben, wird erzählt wie die Engel gespannt auf die Erde sehen: Das Volk Israel flieht aus Ägypten, der Pharao verfolgt es mit seinen schnellen Streitwagen. Am Schilfmeer kommen die Fliehenden in eine ausweglose Situation: vor sich das Meer, hinter sich die Streitwagen — und die Engel halten den Atem an! Was wird geschehen? In dramatischer Geste hebt Mose seinen Stab über das Meer und die Fluten teilen sich. Die Flüchtenden wagen es, zwischen den Fluten hindurchzueilen. Und Pharaos Streitwagen folgen ihnen nach. Doch mitten zwischen den Fluten kommen sie nicht mehr weiter: die Räder stecken im weichen Boden fest. Die Flüchtenden aber erreichen das andere Ufer. Und wiederum reckt Mose seine Hand aus über die Fluten: die kehren zurück und spülen die Ägypter hinfort!

Ein tosender Jubel herrscht unter den Engeln! Helle Freude und Lobgesang!Bis einer von den kleinen Engeln sich umsieht zu Gott. Der sitzt dort mit Tränen in den Augen. Und ein Engel

stubst den anderen an und zeigt auf Gott. Der Jubel erstirbt. Gott sagt: „Meine Kinder ertrinken und ihr jubelt?!“Nein, das war nicht gut: die Engel als Parteigänger des auserwählten Volkes. Das machte den Blick eng. Das

teilte die Welt in Gut und Böse — gut war, was den Guten nützt und den Bösen schadet. Mitmenschlichkeit blieb auf der Strecke. Und so haben Menschen das über Jahrtausende gelernt: ‚Gut ist, was meiner Nation, meinen Religionsgenossen, meiner Konfession nützt. Wenn das den anderen schadet: „Nun gut, Kollateralschaden eben“.´

Das war nicht gut und es hat uns Menschen nicht gut getan. Jesus hat das gesehen, als er sagte: „Liebt eure Feinde. Tut Gutes denen, die Euch hassen.“ Dass wir Menschen dazu so schwer in der Lage sind, das ist doch die eigentliche Sünde, unter der wir Menschen leiden.

In der Ruine der Katherale von Coventry (zerstört im zweiten Weltkrieg) steht auf einem schlichten Holzbrett aufgeschrieben ein Gebet:

Vater, vergib den Hass, der Rasse von Rasse trennt, Volk von Volk, Klasse von Klasse.Vater, vergib das Streben der Menschen und Völker, zu besitzen, was nicht ihr Eigen ist.Vater, vergib die Besitzgier, die die Arbeit der Menschen ausnutzt und die Erde verwüstet.Vater, vergib unseren Neid auf das Wohlergehen und Glück der Anderen.Vater, vergib unsere mangelnde Teilnahme an der Not der Gefangenen, Heimatlosen und Flüchtlinge. 

Dass wir es doch lernen so zu beten! Denn wahr ist: „Es wird Freude sein vor den Engeln Gottes über einen Sünder, der Buße tut.“

Ich wünsche den Engeln viel Freude und uns eine gesegnete Zeit in diesem Herbst.

Euer Hans–Christian Beutel.

ABKÜNDIGUNGEN AUS DEN KIRCHENBÜCHERN

TAUFEN

Paula Ilvy Tuulia Jebens am 6.8.2017.TRAUUNGEN

Kurt Christian Herrmann, Deutsche Gemeinde, und Anu Marjatta Jaakkola.Silke Pauline Sievänen, Deutsche Gemeinde, und Emil Petter Eklundh.

BEERDIGUNGEN

Helena Margaretha Hagman geborene Grotenfelt, geboren am 16.12.1925 in Helsinki (Helsingfors), gestorben am 10.8.2017 in Tuusula (Tusby). Brigitte Nadeshda Otto geborene Svartström, geboren am 4.6.1915 in Sankt Petersburg, gestorben am 31.8.2017 in Helsinki (Helsingfors). Erika Eva Marie Fröjd geborene Mann, geboren am 29.7.1930 in Berlin, gestorben am 31.7.2017 in Bad Schwartau.

SEITE 3 AKTUELLES

Was kann ich machen — wo werde ich gebraucht?

• Diakoniekreis, Kontakt Timo Sentzke, Telefon 050–594 2498, [email protected]

• Begleitperson für zum Beispiel die Bewohner des Seniorenwohn-heims… Kontakt Gulmira Akbula-tova–Loijas, Telefon 044–219 9586, E–Mail [email protected]

• Mitmachen beim Kindergottes-dienst, Kontakt Matti Fischer, Telefon 050–5942485, E–Mail [email protected]

• Mitmachen bei der ‚Offenen Kirche‘, Kontakt Matti Fischer, Telefon 050–5942485, E–Mail [email protected]

• Beim Adventskaffee mithelfen, Kontakt Tobias Petruzelka, Telefon 050–3239 598

• Adventskranzbinden, Kontakt Anne Breiling, Telefon (09) 6869 8513.

Erntedank und Gemeindefest am 1. Oktober „Du siehst mich“In diesem Jahr wollen wir am Ernte-danksonntag ein Gemeindefest mit und für alle feiern. Motto ist das Wort aus dem Buch Genesis „Du siehst mich“ (1. Mose 16,13), das auch über dem Deutschen Evangelischen Kirchentag in diesem Reformationsjubiläumsjahr steht. Gott sieht uns dort, wo wir uns gegenseitig in den Blick nehmen. Dies wollen wir beim Gemeindefest auf vielfältige Weise tun.

Im Anschluss an den Gottesdienst um 11 Uhr am Erntedanksonntag gibt es neben ausreichend Essen und Trinken ein reichhaltiges Programm: Basteln und Malen, Dosenwerfen und Tombola, Musikinstrumente ausprobieren und Schminken… eine gute Gelegenheit, unsere Gemeinde etwas näher kennen-zulernen oder alte Bekannte zu treffen.

Lasst uns was draus machen.

Reformationsjubiläum! Nach langer Planung ist es endlich so weit: Das Reformationsfest steht vor der Tür. Durch die Feierlichkeiten zu Suomi 100 ist das 500jährige Jubiläum der Reformation fast ein bisschen in den Schatten getreten. Aber nicht genug kann daran erinnert werden, welche weltbewegenden Veränderungen damals in dem kleinen Städtchen Wittenberg ihren Ausgang nahmen: Martin Luther und die Männer und Frauen, die mit ihm die neue Zeit erkannten, drängten mit großer Energie auf die Erneuerung der Kirche. Eine neue Kirche hatten sie dabei am Anfang noch gar nicht im Blick. Vielmehr wollten sie die eine Kirche befreien von all den über die Jahrhunderte entstandenen Traditionen, die die ursprüngliche Klarheit und Einfachheit des christlichen Glaubens zu ersticken drohten.

Als Wendepunkt der Reformation gilt allgemein der 31. Oktober 1517, an dem der Legende nach Martin Luther seine 95 Thesen gegen den Ablasshandel an die Tür der Wittenberger Schlosskirche hämmerte. An dieses Ereignis erinnern wir auch in unserer Gemeinde Ende Oktober. Und daran, auf welchem Grund unser Glauben steht: Im Ersten und Letzten begründet sich unser Glauben nicht in den Taten Martin Luthers und denen der übrigen Reformatoren, sondern in Jesus Christus, Sohn Gottes, dessen Leben, Wirken, Tod und Auferstehung Luther und seine Mitstreiter auf so klare Weise wieder zum Vorschein brachten.

Am Sonntag, dem 29. Oktober, feiern wir unser großes Reformationsfest für die ganze Gemeinde in Turku. Es beginnt um 12.45 Uhr in der Maarian kirkko mit einem Theaterstück über Katharina von Bora, der Frau Martin Luthers, in dem auch zahlreiche Gemeindeglieder mitspielen. Danach feiern wir Gottesdienst in der Kirche und im Anschluss im Gemeindehaus der Maarian kirkko — in Helsinki findet an dem Tag kein Gottesdienst statt. Wir werden mit einem Bus gemeinsam nach Turku fahren. Abfahrt des Busses vor der Deutschen Kirche ist um 10 Uhr. Bitte rechtzeitig anmelden, da die Plätze begrenzt sind.

Am Dienstag, dem 31. Oktober, dem eigentlichen Reformationstag, wird es in der Deutschen Kirche in Helsinki ein Konzert von zwei Bachkantaten des Deutsch–Finnischen Chores geben. Karten dazu sind ab sofort im Gemeindebüro erhältlich. Nähere Informationen auf den Musikseiten dieses Gemeindebriefs.

Zum Titel: Erntedank bis Ewigkeit, und mittendrin nun also noch ein wichtiger Feiertag… das Reformationsjubiläum am 31. Oktober

— wer wohl ist auf dem Titelbild dargestellt? Der Unbekannte unterzeichnete ab 1530 alle seine Korrespondenzen mit

einem Siegel. Jenes Siegel ist heute ein Symbol der evangelisch–lutherischen Kirchen. Es wurde

1530 im Auftrag des Prinzen und späteren Kurfürsten von Sachsen, Johann Friedrich des Großmütigen, erstellt, als dieser sich während des Reichstags zu Augsburg 1530 in der Veste Coburg aufhielt. Lazarus Spengler schickte unserem

Unbekannten eine Zeichnung des späteren Siegels zu. Dieser betrachtete es sofort als Ausdruck bzw. Zusammenfassung

seiner Theologie und seines Glaubens. Am 15. September 1530 teilte er Philipp

Melanchthon mit, dass Prinz Johann Friedrich ihn in der Veste Coburg besucht und einen

solchen Siegelring geschenkt habe.

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Deutsch–Evangelisch zu Erntedank bis Ewigkeit 2017

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HunajaaFrauentreff mit neuem Herbstprogramm 2017Nach der langen Sommerpause hatte unser erstes Treffen in netter Runde statt gefunden. Danke nochmals an Jana, die uns das Leben der Kathari-na von Bora so klar in Wort und Bild geschildert hat.

Zur Programmgestaltung sind wir zum folgenden Ergebnis gekommen:

Am 2. Oktober um 16 Uhr im Kaminzimmer — wir stellen unser Lieblingsbuch vor. ‚Warum, weshalb, wieso‘. Damit in unserer Runde jeder zu Wort kommen soll haben wir es auf zwei Treffen gelegt.

Am 6. November um 16 Uhr im Ka-minzimmer: Zweite Runde ‚Wir stellen unser Lieblingsbuch vor‘.

Am 4. Dezember um 16 Uhr unser Weihnachtsfest. Jeder kann zum Bei-spiel mit Gedicht, Geschichten, Rätsel oder Gesang usw. dazu beitragen, den Nachmittag nett zu gestalten.

Wünsche euch weiterhin einen sonnigen Herbst mit vielen bunten Blättern!

Karin Sentzke

Kirchkaffee ab jetzt an jedem Sonntag! Immer öfter bekommen wir in den letzten Monaten die Frage gestellt, warum wir nicht nach jedem Gottes-dienst einen Kirchenkaffee anbieten. Ja, warum eigentlich nicht… haben wir uns gefragt.

Und so werden wir jetzt ab dem 8. Oktober 2017 erst einmal bis Weih-nachten nach jedem Gottesdienst im Vorraum der Kirche Kaffee und Gebäck anbieten.

So haben alle, die wollen, die Gelegenheit, noch zum Gespräch zu bleiben und sich über das Gehörte und Erlebte auszutauschen.

Wer zum Kirchencafé von Zeit zu Zeit etwas Gebackenes mitbringen möchte, sei dazu herzlich eingeladen. Bitte vorher kurz bei unserem Küster Tobias Petruzelka Bescheid geben, Telefon +358 50 3239 598.

Literarische Weinprobe und Literatur live!

Die Deutsche Bibliothek am Kasarmitori lädt im Herbst nicht nur

zum KrimiHelsinki ein…Am Mittwoch, dem 4. Oktober um 18 Uhr liest die Schweizer Autorin Arja Lobsiger im Rahmen der Reihe ‚Literatur live!‘ aus ihrem Debütroman ‚Jonas bleibt‘ in der Deutschen Bib-liothek in Helsinki, Pohjoinen Ma-kasiinikatu 7. In poetischen Bildern beschreibt sie darin den allmählichen Zerfall einer Familie, die von einem Schicksalsschlag getroffen wurde. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Schweizer Botschaft und dem Schweizerklub.

Am Dienstag, dem 10. Oktober um 18 Uhr liest Andreas F. Kelletat aus seinem Roman ‚Der Held von Rethym-non. Aus den Papieren des Fallschirm-jägers Kuno Sottkowski‘. Was Kuno Sottkowski während seiner Militärzeit um 1940 auf der Suche nach seinem Heldentum widerfährt und wie andere ihn in den Kriegsjahren erleben — davon erzählt sein Sohn in diesem dokumentarischen Roman. Der 20. Mai 1941, der Beginn der Eroberung der Insel Kreta durch deutsche Fall-schirmjäger, spielt dabei eine besonde-re Rolle.

Am Dienstag, dem 24. Oktober um 18 Uhr liest der Schriftsteller Michael Stavaric aus seinem neuesten Roman ‚Gotland‘. Stavaric , geboren 1972 in Brno, lebt als freier Schriftstel-ler, Übersetzer und Dozent in Wien. Sein Werk, das neben Gedichten, Romanen, Essays und Erzählungen auch Kinderbücher umfasst, ist vom kreativen Zugang zur Sprache geprägt. Er verbindet in seinen Arbeiten immer wieder das Surreale mit dem Absurden und das Groteske mit dem Ironischen. Eine Veranstaltung in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Botschaft.

Und am Mittwoch, dem 25. Okto-ber um 18 Uhr wird Michael Stavaric im Deutschen Kulturzentrum in Tampere aus seinem neuesten Roman vorlesen.

Die Literarische Weinprobe gibt es in diesem Herbst zwei Mal. An beiden Abenden präsentiert Olivier Lukengu fünf Weine aus verschiede-nen Lagen. Dazu wird nicht nur ein kleiner Imbiss serviert, sondern auch ausgesuchte literarische ‚Delikates-sen‘ zum Thema Wein… am Don-nerstag, dem 16. November und am Donnerstag, dem 23. November, jeweils um 18 Uhr — die Teilneh-merzahl ist begrenzt. Verbindliche Anmeldung bis zum 6. November 2017: Telefon (09) 669 363 und E–Mail [email protected].

Am Samstag, dem 25. Novem-ber um 11 Uhr Kindertreff mit dem ‚Kasperletheater‘. Dieter Hermann Schmitz spielt Kasperletheater für Kinder bis 9 Jahre und 117 Tage. Es werden zwei Stücke — ‚Kasperle und die Prinzessin ohne Namen‘ und ‚Kasperle und der Doppelgänger‘ — mit jeweils 15 Minuten aufgeführt.

Am Dienstag, dem 28. Novem-ber von 19–21 Uhr wird es in der Willensauna im Finnischen Natio-naltheater wieder sehr spannend… ‚KrimiHelsinki‘. Diesmal mit Max Annas, Christian David, Kati Hiekka-pelto und Michael Theurillat. Eintritt 15 / 7 Euro, Vorverkauf ab Anfang November im Nationaltheater und in der Deutschen Bibliothek. Weitere Lesungen sind in Turku am 29. November, und in Tampere am 30. November 2017 geplant.

Jugendgruppe fährt nach Turku Seit diesem Jahr sind wir dabei, eine neue Jugendgruppe in der Gemeinde aufzubauen. Vom 13.–15. Oktober fährt die Gruppe nach Turku und über-nachtet dort im Gemeindezentrum in der Kaskenkatu.

Rund 20 Jugendliche werden zu-sammen mit Pastor Matti Fischer und Diakon Timo Sentzke unterwegs sein. Wir werden gemeinsam die Stadt erkunden, Gottesdienst feiern und die zukünftigen Aktivitäten der Jugend-gruppe weiter planen.

Ziel ist es, dass die Jugendlichen mindesten einmal im Monat in der Krypta der Kirche zusammenkommen können und regelmäßig Aktivitäten wie Freizeiten oder Ausflüge auch außerhalb der Kirche stattfinden.

Bibelkreis in MunkkiniemiDer Bibelkreis trifft sich einmal im Monat montags um 17 Uhr im Seni-orenheim. Die nächsten Termine: 16. Oktober und 13. November.

In diesem Herbst lesen wir das Buch des Propheten Amos lesen. Ein Text, der an vielen Stellen ganz gegenwärti-ge Fragen unserer Gesellschaft in den Blick zu nehmen scheint. Der Bibel-kreis ist eine offene Gruppe. Man kann gerne auch zu einzelnen Terminen dazu stoßen.

Letzter Donnerstag im Monat ist Männerkreis Der Männerkreis trifft sich seit diesem Herbst an einem neuen Wochentag: Da einige Männer aus dem Kirchen-chor auch mal zu Kartoffelsalat, Bier und spannenden Themen kommen wollten, treffen wir uns fortan immer am letzten Donnerstag im Monat um 19 Uhr.

Zwei Termine im Herbst: Am 26. Oktober mit Klaus Michalik, der mit uns seine Fotoausstellung ‚Images‘ im Kaminzimmer der Gemeinde eröffnet. Wir haben mit ihm über seine Ausstel-lung gesprochen… das interessante Gespräch zwischen ihm und Tobias findet Ihr hier im Gemeindebrief auf Seite 12; und am Donnerstag, dem 30. November — für diesen gemeinsamen Abend steht das Thema noch nicht fest.

Armo — Gnade… die Filmabende in der Gemeinde 2017Die nächsten Filmabende in der Reihe ‚Armo – Gnade‘, die wir zusammen mit dem Goethe–Institut Finnland ver-anstalten, finden am 19. Oktober und am 16. November jeweils um 19 Uhr im Gemeindesaal statt.

Am 19. Oktober zeigen wir kurz vor dem Reformationstag den Film ‚Luther‘ von Eric Till (2013). In eindrucksvoller Weise stellt der Film die entscheiden-den Szenen im Leben Luthers dar. Joseph Fiennes als Luther hat zwar nur wenig optische Ähnlichkeit mit dem Reformator, dafür überzeugt er durch die Intensität seines Spiels. Und Peter Ustinov in seiner letzten Filmrolle als Friedrich der Weise bleibt nachhaltig in Erinnerung.

Am 16. November zeigen wir den Film ‚Die Unsichtbare‘ von Christian Schwochow (2011). Der Film erzählt die Geschichte von Fine, die zunächst als unscheinbare Schauspielerin an ihrer Ausstrahlung zweifelt, bis ein Regisseur auf erstaunliche Weise eine neue Seite an ihr herausarbeitet. Sie bekommt die Hauptrolle in dem Thea-terstück Camille. Im Zuge der Proben ereignen sich dramatische Veränderun-gen in ihr und im Schauspielensemble.

Nach beiden Filmen wird es die Ge-legenheit zur Diskussion geben.

Herzlich willkommen!

Himmlischer HonigAuch in diesem Jahr haben die Ge-meindebienen fleissig gearbeitet. Der Ertrag in diesem Sommer war 65 kg.

Dieser Honig wird beim Gemeinde-fest am Erntedanksonntag und bei den beiden Weihnachtsbasaren in der Deut-schen Schule und im Gemeindehaus am ersten Adventswochenende verkauft — Preis 8 Euro. Der Honig kann auch in eigene Gläser abgefüllt werden; Preis auch in diesem Fall 8 Euro.

Zwei Ausstellungen bei uns im ReformationsherbstIn diesem Herbst, der ganz im Zeichen des 500. Reformationsjubiläums steht, gibt es in unserer Deutschen Kirche und im Gemeindehaus gleich zwei Ausstellungen zu sehen.

Die eine wird ab dem 1. Oktober (Erntedank) auf der Empore der Kirche zu sehen sein. Auf zahlreichen Tafeln kann man sich über das Leben und Wirken von Mikael Agricola informie-ren. Vor allem seine Verbindung zu Martin Luther und den Reformatoren in Wittenberg wird beleuchtet. Agri-cola gilt als der Reformator Finnlands. Nach seinem Studium in Wittenberg brachte er die reformatorischen Ideen in sein Heimatland und gilt als Vater der finnischen Schriftsprache. Die Aus-stellung ist zu den Öffnungszeiten der Kirche (meistens Sonntag bis Donners-tag 12–17 Uhr) zu sehen.

Die zweite Ausstellung wird am 26. Oktober um 19 Uhr im Kaminzimmer eröffnet: Klaus Michaliks fotografische Spurensuche mit dem Titel ‚Images‘… auf Seite 12 in diesem Gemeindebrief findet sich noch mehr dazu. Herzlich willkommen zur Vernissage!

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Deutsch–Evangelisch zu Erntedank bis Ewigkeit 2017

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Gesprächsnachmittag auf Deutsch und Schwedisch — Reformation in Deutschland und ihre Wirkung in Skandinavien In diesem Herbst wollen wir erstmals einen Gesprächsnachmittag anbieten, bei dem neben Deutsch auch Schwe-disch gesprochen werden kann. Viele unserer Gemeindeglieder sprechen Schwedisch als ihre Muttersprache. Bei so manchen Ehepartnern oder in manchen Familien wird sowohl Schwedisch als auch Deutsch im Alltag gesprochen. Wir haben den Eindruck, dass es auch in unserer Gemeinde einen Ort geben sollte, an dem sich Menschen mit ihrer schwedischen Muttersprache zuhause fühlen können und an dem diese Zweisprachigkeit gepflegt wird.

Deshalb laden wir herzlich ein zu einem Gesprächsnachmittag am Mittwoch, dem 1. November um 14 Uhr im Gemeindesaal, Bernhardsgatan (Bernhardinkatu) 4.

Unser Thema wird ‚Die Reforma-tion in Deutschland und ihre

Wirkung in Skandinavien‘ sein. Wir beginnen

unser Treffen in der Kirche und schau-en uns dort eine Ausstellung zum Wirken Mikael Agricolas, des Reformators Finn-lands, an. Dann

gehen wir hinüber in unser Gemeinde-

haus, wo bei Kaffee und Kuchen Gelegenheit

zum Austausch sein wird. An diesem Nachmittag wird eine

Seniorengruppe der Sankt–Johannes–Gemeinde bei uns zu Gast sein. Wir freuen uns auf einen regen Austausch.

Timo Sentzke

Diakonischer Gruss von Timo Sentzke!Meine Ausbildung als Diakon ist vorüber… die offizielle Einführung als Diakon fand am 3. September 2017 in der Domkirche von Borgå statt.

Neun Diakone wurden von unserem Bischoff Björn Wikström für das Amt eingesegnet. Nach einem festlichen Gottesdienst hatten wir einen Empfang beim Bischoff mit unseren nächsten Angehörigen. Für mich persönlich war es ein grosser und wichtiger Tag — wusste ich nun, das mein Ziel als Diakon erreicht war.

Ich habe mich nun beworben, in der Deutschen Gemeinde als Diakon ganztägig zu arbeiten.

„Die offizielle Einführung für meinen Dienst ist am 5. November 2017 um 11 Uhr in der Deutschen Kirche mit anschliessendem Kirchkaffee.“

Alle sind herzlich willkommen!

Themennachmittag ‚Exemplet S:ta Clara‘Am 5. November 2017 um 14.30 Uhr im Gemeindesaal wird Pfarrer Nils Lidskog aus Stockholm von der S:ta Clara –Kirche über seine 15–jährige Dienst-zeit in der Gemeinde berichten.

„Was ist so speziell an Sankta Clara und wie hat sich die Kirche weiterentwi-ckelt.“

Dieser Vortrag ist auf schwedisch, so dass auch andere schwedische Gemeinden eingeladen werden.

Klara kyrka / St. Clara Kirche, www.klarakyrka.se

Seminar und Konzert der Aue–Stiftung am 17. NovemberAm Freitag, den 17. November findet am Nachmittag ab 13 Uhr ein Se-minar der Aue–Stiftung bei uns in der Gemeinde statt. Im Zentrum stehen finnische Übersetzungen von Lutherliedern — passend zum Reformationsjubiläum.

Verschiedene Vortragende werden ihren Blick auf das Thema mit uns teilen. Und am Abend findet dann ab 19.30 Uhr ein Konzert unter der Leitung von Marja Rumpunen statt, bei dem dann unter anderem Interpretatio-nen von verschiedenen Lutherchorälen zu hören sein werden. Ein genaueres Programm wird zeitnah im Fenster der Gemeinde im Internet bekanntgege-ben, oder kann im Gemeindesekretari-at nachgefragt werden.

Die Aue–Stiftung ist eine finnische Stiftung, die die Verbreitung von deut-scher Kultur und Sprache in Finnland zur Aufgabe hat. Seit vielen Jahren unterstützt sie Veröffentlichungen und Veranstaltungen auch bei uns in der Deutschen Kirche — so ist die Stiftung in diesem Jahr auch mit einem maßgeb-lichen Betrag an dem Festkonzert am 31. Oktober 2017, dem eigentlichen Reformationsjubiläumstag, beteiligt.

Taizégottesdienst am Sonntag, 12. November um 17 UhrZu einem besonderen Abendgottes-dienst laden wir am Abend des 12. November ein. An diesem Sonntag, an dem kein Morgengottesdienst statt-finden wird, wollen wir Gottesdienst nach der Liturgie von Taizé feiern. Taizé ist ein Ort in Frankreich, an dem seit über 60 Jahren vielen Menschen zusammenkommen, um die Weite des Glaubens zu feiern. Besonders bekannt ist Taizé durch die besondere Form der Andachten und Gottesdienste, die stark durch die ruhigen, sich wieder-holenden Gesänge und durch ihre weltoffene Spiritualität geprägt sind.

Der Gottesdienst wird vom Tai-zé–Team gestaltet, das auch einmal im Monat am Donnerstagabend zu Taizéandachten einlädt. Eine gute Gelegenheit, gerade in der Zeit des Herbstes zur Ruhe zu kommen, der Dunkelheit das Licht Gottes entge-genzuhalten und gemeinsam in den Gesängen und Gebeten, im Hören und Schweigen Kraft zu sammeln.

Gottesdienst zum Ewigkeits-sonntagAm 26. November 2017 ist der Ewigkeitssonntag. An diesem letzten Sonntag des Kirchenjahres wollen wir der Verstorbenen unserer Gemeinde gedenken. Wir werden ihre Namen verlesen und für jeden eine Kerze entzünden.Alle Angehörigen, die um einen geliebten Menschen trauern, sind herzlich eingeladen.

Der Gottesdienst beginnt um 11 Uhr und wird auf Deutsch und Finnisch gehalten.

Wenn sie um einen Verstorbenen trauern, der nicht in unserer Gemein-de gewesen ist und möchten, dass für sie oder ihn eine Kerze an diesem Sonntag entzündet wird, dann geben sie bitte im Sekretariat Bescheid, Tele-fon +358 9 6869 8513.

Jumalanpalvelus 26.11.Kirkkovuoden viimeisenä sunnuntai-na 26.11.2017 haluamme muistella vuoden aikana kuolleita seurakunta-laisiamme, luemme heidän nimensä, sytytämme jokaiselle muistokynttilän.

Tähän jumalanpalvelukseen haluam-me kutsua erityisesti kaikki ne, jotka ovat menettäneet jonkun rakkaan.

Jumalanpalvelus alkaa klo 11 ja toimitetaan kolmella kielellä (saksa/suomi/ruotsi).

Sytytämme omaisten niin toivoessa kynttilän myös muille kirkkovuoden aikana menehtyneille. Pyydämme Teitä siinä tapauksessa ottamaan yhteyttä seurakunnan kansliaan, puhelin (09) 6869 8513.

Gudstjänst, den 26.11I kyrkoårets sista gudstjänst vill vi rikta våra tankar till alla församlingens medlemmar, som har avlidit under senaste året. Vi läser upp allas namn och tänder ett minnesljus för varje avliden.

Till gudstjänsten inbjuder vi alla anhöriga, som har förlorat en kär människa under årets lopp.

Gudstjänsten börjar kl. 11 och är flerspråkig (tyska/finska/svenska)

Vi tänder ljus också till personen som inte har varit medlem i vår församling,

I så fall ber vi anhöriga kontakta församlingens kansli, telefon (09) 6869 8513.

Familienflohmarkt in der Gemeinde am 25. NovemberHerzlich willkommen zum 7. Fami-lienflohmarkt im Gemeindesaal der Deutschen Gemeinde am Samstag, 25. November von 14–17 Uhr. Angeboten werden Wintersportartikel, Kinderbe-kleidung, Babyzubehör, Spielsachen, Bücher und vieles mehr.

Zur Stärkung gibt es Kaffee, Kuchen und andere Leckereien in der Cafeteria im ‚Kaminzimmer‘. Der Erlös kommt sozialen Projekten zu. Die Standge-bühr pro Tisch beträgt 10 Euro, für Kindertische bitte anfragen. Es besteht die Möglichkeit, auch halbe Tische anzumieten oder sich Tische zu teilen.

Infos und Tischreservierungen per E–Mail [email protected], direkt bei Claudia Kistler, Telefon 045–1746 244 oder Mela Brenzel, Telefon 040–4823 393.

Suomi 100… unser Geschenk an FinnlandAm 6. Dezember feiert Finnland seinen 100. Geburtstag. Ein außergewöhnli-cher Tag für das ganze Land. Wir haben uns Gedanken gemacht, was wir als Deutsche Gemeinde zu diesem Festtag beisteuern können. Wir wollen Finn-land ein Stück Freiheit schenken.

Kommt am 6. Dezember 2017 in die Kirche und lasst euch überraschen: Soviel Freiheit war selten!

Neue Konfirmanden in der GemeindeIm September haben 18 Mädchen und Jungen mit dem Konfirmandenunter-richt begonnen. Einmal im Monat wer-den sie sich mit Pastor Matti Fischer, Diakon Timo Sentzke und den Isoset treffen, um die Kirche und den christli-chen Glauben näher kennenzulernen.

Höhepunkt wird dann im Mai 2018 die sechstägige Konfirmandenfahrt sein und im Anschluss am 3. Juni 2018 die feierliche Konfirmation. Am Erntedank-fest am 1. Oktober werden sich die Neuen der Gemeinde vorstellen.

Euch, liebe Konfirmanden, eine gute ‚geistes–gegenwärtige‘ Zeit!

Die beiden neuen Zivildienstleistenden in Turku und Helsinki…„Hallo, ich heiße Niklas Aarnio und ich bin 18 Jahre alt. Ich arbeite für ein Jahr in der Kapellengemeinde Turku als Zivildienstleistender in der Nachmittagsbetreuung. Ursprünglich komme ich aus Nurmijärvi, aber im August bin ich nach Turku umgezogen. Die Stadt und meine Arbeit hier gefallen mir bisher sehr gut. Ich habe im Frühling Abitur gemacht. Nach meinem Zivildienst möchte ich gerne im Ausland zum Beispiel Geschichte oder politische Geschichte studieren, vielleicht sogar in einem deutschsprachigen Land. Ich habe mich bei der Deut-schen Gemeinde beworben um meine Deutschkenntnisse zu verbessern. Zu-sätzlich hoffe ich, dass ich ganz vielen netten Leuten hier begegne.

Ich arbeite in Turku in der Nach-mittagsbetreuung und meine Aufga-ben hier sind zum Beispiel, mit den Kindern zu spielen, bei den Hausauf-gaben zu helfen, Sport und Basteln mit den Kindern, und leichte Reinigungs-arbeiten in der Gemeinde. Ich werde hier bis Juni arbeiten.

Ich wünsche euch allen einen schö-nen Herbst!“

Niklas Aarnio, E–Mail [email protected]

„Hallo, ich bin Antti Karhunen. Ich bin 18 Jahre alt und mache seit dem 21. August bis zum Sommer 2018 meinen Zivildienst in der Gemeinde in Helsinki und im Seniorenwohnheim in Munkkiniemi. Ich wohne in Kerava und werde jeden Tag mit dem Zug zur Arbeit kommen — die Fahrt dauert ca. eine Stunde. In der Schule habe ich Deutsch gelernt, etwas kann ich also schon verstehen. Ich wünsche mir jedoch, dass ich während der Zeit bei Euch die deutsche Sprache besser lernen könnte.

Ich freue mich auf diese Zeit mit der Gemeinde.“

Antti Karhunen, Telefon +358 40 4146 749, E–Mail [email protected]

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Wir sind DEiF! … in eigener Sache:Mit dieser Ausgabe von Deutsch–Evan-gelisch kommen zwei Artikelreihen zum Abschluss:

Die Reihe ‚Gesichter der Reformati-on‘ hat uns durch das Reformationsge-denkjahr begleitet — Philipp Melanch-thon steht nun am Schluss dieser Serie.

Das ‚A–Z der Liturgie‘ begleitet uns schon länger: seit wir die Liturgie unserer Gottesdienste an das Evan-gelische Gottesdienstbuch aus dem Jahr 2000 angepasst und dafür einige Veränderungen vorgenommen haben, hat diese Artikelserie versucht, wich-tige Teile der Liturgie und wesentli-che Dimensionen des Gottesdienstes verständlich zu machen. Mit ‚W wie Wort‘ kommt diese Serie nun an ihr Ende — denn zu X, Y und Z fällt uns nicht wirklich etwas ein.

Wie geht es weiter? Gibt es Themen, die Sie sich wünschen, Rubriken, die ihr euch gut vorstellen könntet?

Zum Beispiel, alle ‚Bücher der Bibel‘ oder vielleicht eine Reihe ‚Themen der Theologie‘… oder wäre eine Reihe sinnvoll, in der die großen Weltreligi-onen portraitiert werden? Wie wäre es mit einer Reihe zu Künstlern, die ihren Glauben in Musik oder Malerei aus-gedrückt haben? Oder wäre mal eine Reihe zu ethischen Entscheidungsfel-dern interessant? Oder zu Architektur und Glaube — was erzählen verschie-dene Kirchen von Gott und seiner Welt? Ach, es gibt so viele interessante Themen. Schreibt uns, was Eure Ge-meindezeitung interessant macht. Sa-gen Sie uns, was Sie bewegen könnte.

Wir freuen uns über Anregungen an [email protected].

Wer möchte Bibelbriefe? Eine Idee: Wie wäre es, wenn wir in regelmäßigen Abständen (etwa aller 14 Tage) einen Brief schicken. In diesem Brief wird ein biblisches Buch fort-laufend vorgestellt. Es gibt eine gute Übersetzung des Bibeltextes, eine meditative Auslegung, Infoboxen zu Hintergründen und Begriffserklärun-gen. Dazu ein Bild aus dem reichen Schatz der bildenden Kunst, ein Lied oder ein Gedicht. Und Anregungen zum Weiterdenken.

In Abständen von sechs bis acht Wo-chen gibt es die Möglichkeit, sich bei einem Bibelgesprächsabend über das Gelesene auszutauschen. Vielleicht könnte es auch ein Forum geben, in dem dieser Austausch stattfinden kann.

Wenn das eine interessante Idee ist, dann bräuchten wir folgende Infor-mationen — bitte die Ecke ausgefüllt rausschneiden und per Post an die Deutsche Gemeinde schicken oder di-rekt die Info per E–Mail an [email protected].

Das wäre für mich interessant als… (mehrere Kreuze möglich):

klassischer Brief per Postversand E–Mail (Newsletter) Audiodatei zum Anhören (Podcast) Video zum Ansehen (YouTube)

Name:

E–Mail–Adresse:

Postanschrift, Straße:

Postleitzahl und Ort:

Land:

Windumtost und sonnen- beschienen… der Gottesdienst im Garten in MunkkiniemiAm 20. August feierten wir im Garten des Seniorenwohnheimes in Munkki-niemi einen wunderschönen Gottes-dienst. Der Regen, der sich in diesem Sommer in Finnland so häufig zeigte, machte drei Stunden Pause für uns, die Sonne kam heraus — und so saßen und standen viele Gemeindeglieder und Gäste im leuchtenden grünen Garten, um gemeinsam Gottesdienst zu feiern.

Der Wind war frisch, aber dank dem munteren Gesang des Chores und dem kraftvollen Sound des Posaunenchores wurde den meisten warm ums Herz. Auch die Taufe des kleinen Alvar im dem Gottesdienst ließ die Herzen höher schlagen… auch wenn ihm das Wasser der Taufe und der komische Mann im schwarzen Gewand etwas unheimlich waren.

Vielen Dank allen Beteiligten: Aufbau-enden, Abbauern, Kuchenbäckerinnen, Musikerinnen und Betern!

EHRENAMTLICH IN DER GEMEINDE

In unserer großen Gemeinde in Finnland

sind zahlreiche Menschen ehrenamtlich aktiv.

Ohne sie sähe unser Gemeindeleben sehr viel ärmer aus. In den

verschiedenen Ausschüssen sind sie unter anderem sehr

aktiv. Unser wichtigstes Entschlussgremium, die von

der Gemeinde gewählten Kirchenbevollmächtigten

(KBV), setzen diese Ausschüsse ein — in ihnen

werden Entscheidungen vorbereitet und in mühe–

und lustvoller Arbeit Ideen für die Zukunft unserer Gemeinde entwickelt.

Ein gutes Vorbild…

Unsere Kindergarten-

direktionMaria Rönnholm,

Sonja Semmelmayr, Karoliina Karjalainen,

Dorothea Simojoki, Almut Zobel–Lahtinen, Urte Eickhoff–Kalaoja,

Lauri Tevilin, Julia Lattu,

Leiterin des Kindergartens Stefanie Voß und

Hauptpastor Matti Fischer

Eine der Besonderheiten unserer Gemeinde ist der eigene deutschspra-chige Kindergarten. Im Gegensatz zu Deutschland, wo ein großer Teil der Kindergärten in kirchlicher Träger-schaft liegt, bilden wir in Finnland eine absolute Ausnahme. Zurzeit kommen über 30 Kinder jeden Tag in die gemütlichen Räumlichkeiten in der Bernhardinkatu in Helsinki in die drei Gruppen.

Unser Kindergarten bietet die Chance, dass Kinder ab drei Jahren in ihrem Alltag ganz selbstverständlich in die deutsche Sprache hineinwachsen können und so zum Beispiel auf ihren

weiteren Weg in der Deutschen Schule Helsinki (DSH) gut vorbereitet werden.

Verantwortliches Gremium für die Arbeit des Kindergartens ist die Direktion. In ihr sitzen neben dem Hauptpastor (Matti Fischer) und der Kindergartenleitung (Stefanie Voß) Ver-treter der Eltern (Urte Eickhoff–Kalaoja und Lauri Tevilin), eine Vertreterin der Deutschen Schule, die die Vorschule in unserem Haus betreibt (Julia Lattu), und weitere ehrenamtliche Mitarbeiter (Sonja Semmelmayr, Karoliina Karjalai-nen, Dorothea Simojoki, Almut Zobel–Lahtinen). Geleitet wird die Direktion seit einem Jahr mit großem Engage-ment von Maria Rönnholm.

Die Kindergartendirektion trifft sich zwei– bis viermal im Jahr und hat neben der Aufstellung des jährlichen Budgets die Aufgabe, die inhaltlichen Schwerpunkte zu setzen, die Auswahl der neuen Kindergartenkinder vorzu-nehmen und neue Mitarbeiterinnen auszuwählen. Zur Zeit steht die Direk-tion wie alle deutschsprachigen Institu-tionen in Finnland vor der besonderen Aufgabe, die Bedeutung der Deut-schen Sprache und Kultur auch für die nachwachsende Generation wach zu halten. Gerade hier ist die Zusammen-arbeit zwischen dem Kindergartendi-rektion und der Kirchengemeinde eine große Chance.

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Deutsch–Evangelisch zu Erntedank bis Ewigkeit 2017

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Helsinki City Triathlon 2017 — Sport verbindet über Grenzen hinwegIm letzten Jahr war ich dem Aufruf aus diesem Gemeindebrief zum Hel-sinki City Triathlon gefolgt. Für dieses schöne Gemeinschaftserlebnis bin ich sehr dankbar. Meine Begeisterung war so groß, dass ich in diesem Jahr wieder dabei sein wollte — allerdings hatte ich mir noch ein bisschen mehr vorge-nommen. Ich wollte gemischtnationale Mannschaften an den Start bringen. Bi-laterale und multilaterale Zusammen-arbeit ist mein Job und ich hoffte, dass auch hier in Helsinki der Sport über Grenzen der internationalen Weltord-nung hinweg verbindend wirkt.

Über die Helsinki Diplomatic Asso-ciation schickte ich einen Aufruf an alle Botschaften in Helsinki. Gesucht waren Schwimmer (300 m), Radfahrer (10 km) und Läufer (3 km). Obwohl im Sommer immer viele Diplomaten vom einen ins andere Land ziehen müssen und der Helsinki City Triathlon immer unmittelbar nach der Som-merpause stattfindet, meldeten sich einige sportbegeisterte Diplomaten.

Es kam wie erwartet: viele Läufer und einige Radfahrer waren zum gemein-samen Sporterlebnis bereit, aber nur so viele Schwimmer, wie wir unbedingt brauchten.

Am Vorabend zum Triathlon wurde es dann schon vor dem Wettkampf spannend. Im Laufe der Woche hatten mich einige Krank– und Unfallmeldun-gen erreicht. In fast jeder Mannschaft fehlte nun jemand. Wir saßen beim vorbereitenden Pasta–Essen zusammen und unsere taktische Vorbesprechung

konzentrierte sich darauf, uns so zu organisieren, dass wir trotz der Aus-fälle alle gemeldeten Mannschaften an den Start schicken konnten.

Mit Flexibilität, Einsatz und Hilfs-bereitschaft wurden diese Heraus-forderungen gemeistert. Dmitry aus Weißrussland war bereit, nicht nur 10 km Rad zu fahren, sondern auch noch 3 km zu laufen. Lumi organisierte uns noch sehr kurzfristig einen Schwimmer aus ihrem Kollegenkreis und Tom war bereit, trotz Geburtstag für uns an den Start zu gehen.

Mit vier vollständigen Mannschaften und Team–Mitgliedern nicht nur aus Deutschland und Finnland, sondern auch aus Indonesien, Weißrussland und Tschechien, gaben wir beim Hel-sinki City Triathlon alles.

Jeder Sportler war auch Zuschauer und feuerte unsere Teams lautstark an. Wir waren sicher nicht die schnellsten, aber unser Anfeuern brach alle Rekor-de und der Teamgeist war großartig.

Danke an alle, die mitgemacht haben: Claudia, Dmitry, Friederike, Katerina, Lumi, Matti, Rauli, Steffen, Tom und Widya!

Ein ganz besonders herzliches Danke-schön senden wir von hier an Herrn Prof. Dr. Dr. h. c. Heinz–Dieter Wenzel, der — inspiriert durch seine Teilnahme am letztjährigen HCT 2016 — die vier Mannschaften großzügig gesponsert hat.

Herzlichen Dank!

Tanja Knittler; Bild von Christian Knittler.

am Gemeindeange-bot teilzunehmen,

besonders, wenn man kein Deutsch kann.

– Wie wichtig ist Dir der ‚Glaubens-

aspekt‘?Mein persönli-

cher Glaube ist mir in meiner Arbeit sehr

wichtig, ich bekomme durch meinen Glauben und

durch Gebete Kraft, anderen zu helfen. Im Kontakt zu Gemeindegliedern bin

ich jedoch vorsichtig, der ‚Kunde‘ und seine Bedürfnisse und Fragen kommen zuerst. Das Helfen ist der Ausgangs-punkt bei Kundenkontakten. Es gibt Leute, die möchten über Glaubensfra-gen sprechen und zum Beispiel beten, andere wieder nicht. Das überlasse ich immer dem Kunden selbst.

– Was wünschst Du Dir für die Zukunft in der Gemeinde?

Ich finde, die Kirche sollte offen für Veränderungen sein… aber die Kirche braucht einen festen Grund, von dem sie herkommt und auf dem sie begrün-det ist. Vielleicht müssen Schwellen gesenkt werden, nicht nur in unserer Gemeinde. Ich finde, es ist auch für uns notwendig, dass wir den Kontakt mit anderen Gemeinden in Finnland suchen und zusammenarbeiten.

In einer finanziell immer schwierige-ren Lage sollte die Gemeinde aktiver arbeiten, wir kommen nicht ohne ehrenamtliche Mitarbeiter aus. Es wäre schön, wenn sich mehr Leute beteili-gen würden, in verschiedenen Berei-chen der Gemeindearbeit. Da könnten wir sicherlich noch vieles tun.

Meinen Arbeitsbereich möchte ich natürlich auch weiterentwickeln. Viel-leicht können wir neben den Gottes-diensten auch regelmässige Andachten unter der Woche organisieren.

Für die Gemeinde hoffe ich natürlich alles Gute und das wir Christen und andere Menschen miteinander zu-rechtkommen.

Frieden bei den Menschen und Gottes Segen für alle!

Das Interview mit Diakon Timo Sentzke führte Anne Breiling im September 2017.

Weihnachtsbasar in der Deutschen Schule am ersten Adventssamstag,

2. Dezember von 11–17 Uhr

Ist es nicht schön, dass man nach einem feucht–frischen Sommer, der viele Wünsche offen ließ, wenigstens noch auf einen knackigen Winter hoffen kann — zumindest wenn man einer finnischen Bauernregel Glauben schenken darf, wonach viele Eber-eschenbeeren einen schneereichen Winter voraussagen? Und das verbin-den ja auch viele unter uns mit einem zünftigen Weihnachtsbasar, bei dem man wegen Schnee und Kälte von einem Bein auf‘s andere hüpfend, draußen dampfenden Glühwein oder Apfelsaft schlürft, eine würzige Brat-wurst verschlingt oder sich bei Kaffee und Kuchen drinnen in der Mensa aufwärmt.

Der diesjährige Weihnachtsbasar am 2. Dezember wird in dieser Art nun schon zum neunten Mal veranstaltet und gehört damit zu einem festen Bestandteil des DSH– und Gemeinde-jahreskalenders, was sich auch daran zeigt, dass immer mehr Gemeinde-mitglieder und Schulklassen einen Verkaufsstand ergattern möchten.

Neben den sogenannten Evergreens wie Weihnachtsbasteleien, Strickwa-ren, Bratwurst, Glühwein, gebrannte Mandeln und Kaffee und Kuchen, finden sich doch jedes Jahr auch neue, noch nicht da gewesene Stände wie Glasprodukte, Gemälde, Salzteigwaren oder Kerzenziehen. Der Alumniver-ein der Deutschen Schule ist zusam-men mit der Deutschen Gemeinde stets versucht, neue Interessenten zu ködern, sei es als Verkäufer oder auch nur als Besucher. Gerade die Besucher machen ja einen Weihnachtsbasar erst interessant und heimelig — je mehr, desto besser die Stimmung und desto höher die Wahrscheinlichkeit, dass man darüber auch außerhalb der Schul– und Gemeindegrenzen spricht und damit Werbung für beide Einrich-tungen macht.

Kommt also wieder in Scharen und posaunt das Ereignis hinaus!

Ich bin sicher, dass sich auch dieses Jahr wieder etwas Interessantes für jedermann findet, und sei es auch nur eine Portion des besten Kartoffelsalats, den man in Finnland bekommen kann, oder die kurzzeitige Spannung, ob man den Hauptpreis der diesjährigen Lotterie abgeräumt hat.

Seid also herzlich willkommen zum diesjährigen Weihnachtsbasar in der Deutschen Schule, Malminkatu 14, Helsinki, am 2. Dezember ab 11 Uhr!

Peter Vollner, Telefon 040–8219893, E–Mail [email protected], www.weihnachtsbasar.fi

INTERVIEW

Vier Fragen an den neuen Diakon Timo Sentzke

– Herzlichen Glückwunsch, lieber Timo, Du hast Dein Studium geschafft und wurdest am 3. September 2017 von unserem Bischof zum Diakon eingeweiht. Vor einigen Jahren haben wir Dich schon einmal interviewt — damals noch mitten im Studium. Was bedeutet diese neue Situation für Dich?

Ich habe einen neuen Beruf gelernt, jetzt arbeite ich Vollzeit und kann mich auf neue Sachen konzentrieren. Auch für Familie habe ich etwas mehr Zeit, der Studiumstress ist natürlich weggefallen. Obwohl, das heisst jetzt nicht, dass ich nichts mehr lernen muss: die Arbeit lebt, die Herausfor-derungen variieren und in einigen Bereichen hat mir das Studium noch nicht genug Werkzeuge gegeben. Ich möchte mich noch mehr auf theologi-sche Fragen konzentrieren.

Mein persönlicher Glaube ist mir wichtig. Jetzt kann ich meinen Glau-ben und meinen Beruf kombinieren.

Als ich vor knapp fünf Jahren in der Gemeinde angefangen habe, habe ich einen fast leeren Tisch gefunden. Vieles kannte ich, vieles musste ich lernen und aufbauen. Dafür habe ich durch mein Studium Werkzeuge und Selbst-sicherheit gefunden.

– Was bedeutet Dir Diakonie in der Gemeinde?

Das Grundprinzip ist, allen Leuten, die Hilfe brauchen, zu helfen. Wenn ich nicht helfen kann, suche ich je-manden, der kann.

In unserer Gemeinde ist der Bedarf an Hilfe vielleicht kleiner als in ande-ren finnischen Gemeinden, unsere Ge-meindeglieder sind jedoch im ganzen Land verstreut. Den Bedarf außerhalb des Großraums Helsinki kennen wir oft nicht. Viele, die nur Deutsch kön-nen, sind jedoch einsam.

Meine Arbeit in der Gemeinde hat als Schwerpunkt die Seniorenarbeit, wobei natürlich alle anderen Alters-gruppen auch dazu gehören. Für viele Gefangene ist es wichtig, die deutsche Sprache zu hören.

Wir sind zwar eine deutsche Ge-meinde, ein Reichtum unserer Ge-meinde ist jedoch, dass wir viele Sprachen sprechen. Allerdings kann es für viele auch eine Barriere sein,

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Deutsch–Evangelisch zu Erntedank bis Ewigkeit 2017

AUSSTELLUNG

Zur Ausstellung ‚Images‘ von

Klaus Michalik im Gemeindehaus

— ein Gespräch zwischen Künstler

und Küster…In einer der früheren Ausgaben des Gemeindebriefs, als ich über Smart-phones schrieb, erwähnte ich etwas sarkastisch, wie manche Leute zur Zeit einfach gegen die Straßenlampe stoßen können, weil sie den Blick stän-dig auf ihr Smartphone fixieren — in dieser Welt, wo man an der Welt so oft vorbei geht, ist es besonders erfri-schend, glücklichweise immer wieder jene Mitmenschen zu treffen, die die Welt um sich lebhaft beobachten.

Für manche ist eben die Alltäglich-keit interessant genug, sie wissen, dass auch aus ihren ödesten Ecken und gewöhnlichsten Oberflächen eine Landkarte für spannende Exkursionen in den Reichtum der ungeplanten ästhetischen Erlebnisse gezeichnet werden kann.

Zu so eingestimmten Menschen gehört auch Klaus Michalik (* 1936), pensionierter Innenarchitekt, Lehrer, Freund der Gemeinde — u.a. Autor der Pläne des jetzigen ‚Taufsteins‘ und des Lesepults im Kirchraum — und vor allem Freund des Lebens und der Kunst.

Wir freuen uns sehr, dass er ab dem 26. Oktober 2017, 19 Uhr seine Fotos im Kaminzimmer der Gemeinde für uns ausstellt. Herzliche Einladung zur Vernissage!

Während wir die Bilder für die Ausstel-lung geordnet und ausgewählt haben, sprachen wir über verschiedene The-men, die mit den Bildern verbunden sind — einiges aus diesen Gesprächen möchten wir hier mit Euch teilen…

– Ich habe es so verstanden, dass Du Dich selbst im engen Sinn nicht als Fotograf betrachtest und dass Du mit den Bildern nicht wirklich fotografische Ambitionen hast. Kann man sagen, dass manche Leute Fotos um Fotografen zu werden machen, und manche weil Fotografie deren aktuellen schöpferischen Zielen gut passt? Wohin ordnest Du Dich selbst ein?

Ja, ich fotografiere als Amateurfoto-graf und nicht um Fotograf zu werden, sondern weil ich ganz einfach Lust dazu habe und süchtig nach dem Augenblick bin.

Die Kamera ist als Instrument wie die Verlängerung meines Auges, die Fotos sind dann mein Logbuch. Die Kamera ist mein Gedächtnis, an dem ich innerlich beteiligt bin. Als Fotograf drücke ich auf den Auslöser und banne Spuren dessen, was einmal gewesen ist, auf den Chip.

Mit der Kamera bin ich auf Spuren des Zufalls, der Zeit, der Vergänglich-keit, denn die Fotografie — wohl wie kein anderes Medium — kann das Verrinnen von Zeit thematisieren.

Die Beobachtungen und die Prozesse des Suchen & Findens sind mir auch wichtig, wie auch die Beziehung zwi-schen dem Material, den Farben und Strukturen.

– Beobachtung, finde ich, ist eine der Fähigkeiten wo das Sinnliche und das Intellektuelle besonders verbunden ist. Ich vermute, dass die Unterschiede — was und wie viel Leute sehen (das Gesehene wird weiter kreativ wahrgenommen) — darin liegen, dass einige, abgesehen vom Talent, mehr üben. Was denkst Du darüber? Wie trainierst Du? Kann man ‚das Auge‘ trainieren?

Für mich ist Fotografie wie Gram-matik einer Art des Sehens, auch eine Abstraktion der Wirklichkeit aber auch des Instinktes. Wer nicht fühlt, kann nichts ausdrücken. Im Grunde genom-men sind aber alle Menschen kreativ und natürliche Beobachter. Nun ist es so, dass Menschen diese Tatsachen oft vergessen. Ich hoffe aber trotzdem, dass alle mal stoppen können und sich über einfache Beobachtungen freuen können. Mein ‚Training‘ liegt darin, dass ich meiner Neugier folge, mich gern überraschen lasse — und instink-tiv genug bleibe.

– Du hast erwähnt, dass es Dir in den Fotos hauptsächlich um Beziehung zwischen Farbe, Struktur und Material geht, was meinst Du damit?

Der Ursprung der Bildserie liegt in den verschiedenen Arbeiten, die ich früher mit meinen Studenten in Lahti und in Nummela (Studenten der Design– und Kunstgewerbeschule) gemacht habe. Damals nahm ich für die Studenten ähnliche Fotos, um mit ihnen auszuprobieren, wie man die Inspirationsquellen erweitern kann. Es ginge hauptsächlich darum, wie sich Materiale, Strukturen, Formen und die Farben in der Zeit ändern — und dass sie fast immer unberechenbare Einhei-ten bilden.

– In diesem Kontext finde ich wichtig, wie Du über verschiedene Arten von Spuren, die Du aufnehmen willst, sprichst. Welche Spuren, wovon, von wem?

Alles hinterlässt irgendwelche Spuren. Für mich ist wichtig, wie sich neue Perspektiven auch durch trivialste und ungeplante Spuren eröffnen kön-nen, zum Beispiel öffnet ein einfacher Kratzer erstens die Oberfläche und zeigt was darunter ist, zeigt aber auch etwas über die Struktur… und dies ändert sich noch in unterschiedlichen Lichtverhältnissen, und so weiter.

Spuren von irgendwelchen Zwecken sind etwas anderes, zum Beispiel Reste der Kommunikation, Reste der Mittei-lungen, Spuren nach formaler Sprache, die wurde aber brutalisiert, kaputtge-macht. Darauf habe ich mich in den Grenzbildern aus Israel konzentriert. Ich finde auch Spuren von Plänen interessant, von Konzepten, die einen anderen Weg als geplant genommen haben. Natürlich gibt es auch noch andere Arten von Spuren.

– Manche von den Bildern sind ein echter Kratzer im Make–up der Alltäglichkeit, die eben nicht geplant sind, um so mehr wirksam sind sie. Wie ist es dabei mit dem Zufall? Wie zufällig ist so eine interessante und zufällige Häufung der Spuren zu entdecken? Was für eine Rolle hat ‚das Ungeplante‘ bei Dir im schöpferischen Prozess?

Der Zufall, das Ungeplante beinhal-tet immer Überraschungen, die oft zu neuen Einsichten führen, aber immer vom Fluß der Zeit begleitet werden. So gewonnene, neue Perspektiven habe ich immer wieder als Quellen in kreativen Prozessen in anderen schöpferischen Bereichen benutzt. Die zufälligen, ungeplanten Einheiten von verschiedenen Spuren sind brauchbar — zum Beispiel im Sammeln der Ide-en für verschiedene Arten des Designs.

– Für mich sind die Spuren auch Residuen mehr oder weniger umfassenderer Pläne, welche wir Menschen professionell oder ganz einfach als private Individuen die ganze Zeit produzieren und welche dann aber in eigener Entwicklung etwas autonom werden. Und solche Spuren führen mich aus dem Bereich des Zuverlässigen und Eindeutigen näher in das Gebiet, wo feste Pläne in die Verderblichkeit, Naivität und Funktionslosigkeit mutieren. Kann der Aufenthalt in solchen Gebieten nicht etwas bedrückend sein?

Ehrlich gesagt, bezogen auf die Fotos ist mir diese Art zu denken etwas fremd. Man kann aber alles Mögliche reininterpretieren [Klaus lacht]. Und das ist eigentlich auch der Zweck der Ausstellung: dass Leute eventuell irgendwelche Spuren in den Bildern finden und ihnen in welche auch immer Richtung folgen. Meine treiben-de Kraft ist aber auf jeden Fall positive Energie und Freude. Ich glaube näm-lich fest an den positiven Einfluss von Kunst auf die Psyche des Menschen. Und, ich freue mich auf die Ausstel-lung und das Gespräch mit Euch!

– Lieber Klaus, Danke.

Die Gespräche mit Klaus Michalik führte Tobias Petruzelka im September 2017.

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Deutsch–Evangelisch zu Erntedank bis Ewigkeit 2017

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Kalender der Veranstaltungen

im Herbst bis zur Adventszeit:

HELSINKI

So 1.10. 11 Uhr Familiengottesdienst zum Erntedank (Matti Fischer) mit dem Kindergarten; anschließend großes Gemeindefest im und um das Gemeindehaus, siehe Seite 3

Mo 2.10. 10 Uhr Krabbelgruppe; 16 Uhr Frauentreff; 18 Uhr Spielgruppe

Di 3.10. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor; 19 Uhr Konzert Musik aus Versailles mit Markku Luolajan-Mikkola und Ilpo Laspas, siehe Seite 16

Mi 4.10. 14.30 Uhr Geburtstagsfest in der Kirche: Beginn in der Kirche mit einem Orgelkonzert mit Riitta Laine; anschließend Feier im Gemeindehaus; 16 Uhr Yoga bei Hannelore; 18 Uhr Deutsch–Finnischer Chor; 19 Uhr Praktikantentreff in der Krypta

Do 5.10. 16 Uhr Kinderchor

Sa 7.10. 18 Uhr Konzert: Belcantosta Verdiin — von Belcanto bis Verdi, Seite 19

So 8.10. 11 Uhr Abendmahlsgottesdienst zum 17. Sonntag nach Trinitatis (Hans–Christian Beutel); anschließend Kirchkaffee; 12.30–16 Uhr DFC–Chorprobe

Mo 9.10. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Spielgruppe

Di 10.10. 11 Uhr Bastelkreis trifft sich im Café Köket, Aleksanterinkatu 28, Helsinki; 18 Uhr Posaunenchor; 19–21 Uhr DFC–Chorprobe

Mi 11.10. 14 Uhr Seniorentreff im Senioren- wohnheim in Munkkiniemi: Thema ‚Israel heute — ein Reise- bericht‘ von Gudrun Sentzke; 16 Uhr Yoga bei Hannelore; 18 Uhr Deutsch–Finnischer Chor

Do 12.10. 16 Uhr Kinderchor

Fr 13.10. 19 Uhr Konzert mit dem Chor Copenhagen Young Voices / Det Unge VokalEnsemble (DUVE), Seite 19

Fr 13.–15.10. Jugendfreizeit in Turku, Seite 5

Sa 14.10. 11.30 Uhr Gottesdienst im Senioren- wohnheim in Munkkiniemi

So 15.10. 11 Uhr Gottesdienst zum 18. Sonntag nach Trinitatis (Hans–Christian Beutel); Kirchkaffee

Mo 16.10. 10 Uhr Krabbelgruppe; 17 Uhr Bibelkreis im Senioren- wohnheim in Munkkiniemi; 18 Uhr Spielgruppe;

Di 17.10. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor

Mi 18.10. 16 Uhr Yoga im Gemeindesaal; 18 Uhr Deutsch–Finnischer Chor

Do 19.10. 18 Uhr Taizé–Andacht; 19 Uhr Filmabend, siehe Seite 5

So 22.10. 11 Uhr Gottesdienst zum 19. Sonntag nach Trinitatis (Matti Fischer), Kindergottesdienst; anschließend Kirchkaffee; 18 Uhr Choralkonzert ‚Reformation‘, siehe Seite 19

Mo 23.10. 10 Uhr Krabbelkreis; 18 Uhr Spielgruppe

Di 24.10. 11 Uhr Bastelkreis; 17 Uhr Ökumenekreis im Senioren- wohnheim in Munkkiniemi; 18 Uhr Posaunenchor

Mi 25.10. 16 Uhr Yoga im Gemeindesaal; 18 Uhr Deutsch–Finnischer Chor

Do 26.10. 16 Uhr Kinderchor; 19 Uhr Männerkreis, siehe Seite 5; 19 Uhr Vernissage der Ausstellung ‚Images‘ von Klaus Michalik im Kaminzimmer, siehe Seite 12

Fr 27.10. 19 Uhr Konzert: EMO Ensemble und Tuuli Lindberg, siehe Seite 19

Sa 28.10. 14–17 Uhr DFC–Chorprobe

So 29.10. 10 Uhr Abfahrt nach Turku, Seite 3; 12.45 Uhr Schauspiel ‚Katharina von Bora‘ im Maarian pappila, Turku; 14 Uhr Gottesdienst und Abendmahlsfeier zum Reformationstag und zum 20. Sonntag nach Trinitatis in der Maarian kirkko in Turku (Matti Fischer und Hans–Christian Beutel); anschließend Gemeindefest im Maarian pappila, Turku; 14–17 Uhr DFC–Chorprobe

Di 31.10. 19.30 Uhr Festkonzert am Reformationsjubiläumstag in der Deutschen Kirche, Seiten 3 und 19

Mi 1.11. 14 Uhr Seniorentreff zusammen mit der Johannes–Gemeinde: Gesprächsnachmittag auf Deutsch und Schwedisch, ‚Der Weg der Reformation nach Skandinavien‘, Beginn in der Deutschen Kirche, Fortsetzung im Gemeindehaus, siehe Seite 6

Do 2.11. 16 Uhr Kinderchor; 17.30 Netzwerkkunde

Fr 3.11. 17.15 Uhr Laternefest in der Kirche, siehe Seite 16

Sa 4.11. Pyhäinpäivä 18 Uhr Konzert: Outi van Treeck und Miina Hiltunen mit Perlen der Flöten– und Klavierliteratur, Seite 19

So 5.11. 11 Uhr Gottesdienst zum 21. Sonntag nach Trinitatis (Hans–Christian Beutel), mit der Einführung von Diakon Timo Sentzke; anschließend Kirchkaffee; 14.30 Uhr Themennachmittag im Gemeindesaal: ‚Exemplet S:ta Clara‘, siehe Seite 6

Mo 6.11. 10 Uhr Krabbelgruppe; 16 Uhr Frauentreff; 18 Uhr Spielgruppe

Di 7.11. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor

Mi 8.11. 14 Uhr Seniorentreff im Senioren- wohnheim in Munkkiniemi: St. Martin — Leben und Legende; 16 Uhr Yoga im Gemeindesaal; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor; 19 Uhr Konzert: ‚Licht der Liebe‘, Heikki Sarmanto, Maria Sarmanto und Juhanni Aaltonen, Seite 20

Do 9.11. 16 Uhr Kinderchor

Fr 10.11. 19 Uhr Konzert: Cantabile–Chor ‚Nordic Voices‘, siehe Seite 20

Sa 11.11. 11.30 Uhr Gottesdienst im Senioren- wohnheim in Munkkiniemi

So 12.11. 17 Uhr Taizé–Gottesdienst am Nachmittag (Matti Fischer und das Taizé–Team), siehe Seite 6

Mo 13.11. 10 Uhr Krabbelgruppe; 17 Uhr Bibelkreis im Senioren- wohnheim in Munkkiniemi; 18 Uhr Spielgruppe

Di 14.11. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor; 19 Uhr Konzert: Helsingin kamarikuoro, siehe Seite 20

Mi 15.11. 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor

Do 16.11. 16 Uhr Kinderchor; 19 Uhr Filmabend, siehe Seite 5

Fr 17.11. 13 Uhr Seminar und Konzert am Abend (Aue–Stiftung), siehe Seite 6

Sa 18.11. Konfirmandentag auf dem Deutschen Soldatenfriedhof in Honkanummi

So 19.11. 11 Uhr Gottesdienst zum Volkstrauertag (Matti Fischer), Deutsch–Finnischer Chor, Kinderkirche; anschließend Kranzniederlegung; Kirchkaffee, siehe Seite 28

Mo 20.11. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Spielgruppe

Di 21.11. 11 Uhr Bastelkreis; 17 Uhr Ökumenekreis im Senioren- wohnheim in Munkkiniemi; 18 Uhr Posaunenchor

Mi 22.11. 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor

Do 23.11. 16 Uhr Kinderchor; 17.30 Netzwerkkunde

Sa 25.11. 14–17 Uhr Familienflohmarkt in der Gemeinde, siehe Seite 7

So 26.11. 11 Uhr Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag (Matti Fischer und Timo Sentzke), siehe Seite 7

Mo 27.11. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Spielgruppe

Di 28.11. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor

Mi 29.11. 16 Uhr Yoga im Gemeindesaal; 18.30 Uhr Deutsch–Finnischer Chor

Do 30.11. 16 Uhr Kinderchor; 19 Uhr Männerkreis

Sa 2.12. 11–17 Uhr Weihnachtsbasar in der Deutschen Schule Helsinki (DSH), siehe Seiten 11 und 26

So 3.12. 11 Uhr Familiengottesdienst zum 1. Advent mit dem Kindergarten (Matti Fischer); anschließend Kirchkaffee und kleiner Basar im Gemeindehaus

Mo 4.12. 10 Uhr Krabbelgruppe; 18 Uhr Spielgruppe

Di 5.12. 11 Uhr Bastelkreis; 18 Uhr Posaunenchor

Do 7.12. 16 Uhr Kinderchor

KINDERKIRCHE

Familiengottesdienst zum Erntedanksonntag am 1. Oktober 2017 um 11 Uhr gemeinsam mit dem Kindergarten und der Vorstellung der neuen Konfirmanden.

Kindergottesdienste am 22. Oktober und am 19. November — jeweils um 11 Uhr.

Und am 1. Advent, dem 3. Dezember 2017 wieder ein Familiengottesdienst um 11 Uhr.

AN WEITEREN TREFFPUNKTEN

JOENSUU

Fr 8.12. 17.30 Adventsgottesdienst im Hukanhaudan seurakuntatalo, Lonikintie 18, 80230 Joensuu; anschließend Adventsfeier des Finnisch–Deutschen Vereins bei Familie Albert

JYVÄSKYLÄ

Sa 9.12. 15 Uhr Adventsgottesdienst in der Stadtkirche, Kirkkopuisto, Jyväskylä; anschließend Adventsfeier im Alten Pfarrhaus, Vapaudenkatu 24–30, 40100 Jyväskylä

KOKKOLA • KARLEBY

Mo 13.11. 18 Uhr Gottesdienst zum Ende des Kirchenjahres im Annasaali, Kustaa Aadolfinkatu 16, Kokkola

KOTKA

Sa 7.10. 14.30 Uhr Gottesdienst in der Langenkoskin kirkko; anschließend Kirchenkaffee, Langinkoskentie, 48400 Kotka

So 3.12. 14.30 Uhr Adventsgottesdienst in der Langenkoskin kirkko; anschließend Adventskaffee, Langinkoskentie, 48400 Kotka

KOUVOLA

Sa 2.12. 14.30 Adventsgottesdienst; anschließend Adventskaffee, Käpylä–Kirche, Käpylänkatu 39, 45200 Kouvola

LAHTI • LAHTIS

Sa 7.10. 18 Uhr Gottesdienst im Gemeindehaus Jalkaranta; anschließend Kirchenkaffee, Sarvikatu 9, 15950 Lahti

Sa 2.12. 18 Uhr Adventsgottesdienst in der Launeen kirkko; anschließend Adventskaffee, Tapparakatu 22, 15700 Lahti

LAPPEENRANTA • VILLMANSTRAND

So 3.12. 18.30 Uhr Adventsgottesdienst in der Sammonlahden kirkko; anschließend Adventskaffee, Hietakallionkatu 7, 53850 Lappeenranta

MIKKELI • SANKT MICHEL

Do 7.12. 15 Uhr Adventsgottesdienst in der Domkrypta; anschließend Adventskaffee, Otto Mannisenkatu 1, 50100 Mikkeli

OULU • ULEÅBORG

Di 14.11. 14 Uhr Vortrag: ‚Das Wort auf der Goldwaage — Martin Luther und die deutsche Sprache‘, Universität Oulu, Pentti Kaiteran katu 1, 90570 Oulu, Raum KTK 215

RIIHIMÄKI

Di 3.10. 18 Uhr Vortrag: ‚Das Wort auf der Goldwaage — Martin Luther und die deutsche Sprache‘, Gymnasium Riihimäki, Koulukatu 5, 11130 Riihimäki

Mi 29.11. 18 Uhr Die Schönsten deutschen Advents– und Weihnachtslieder in der Keskuskirkko, Kirkkopolku 2, 11100 Riihimäki

SAVONLINNA • NYSLOTT

Do 7.12. 19 Uhr Adventsgottesdienst im Kappellikahvio, Seurakuntatalo; anschließend Adventskaffee, Väinönkatu 2–3, 57100 Savonlinna

TAMPERE • TAMMERFORS

So 8.10. 15 Uhr Gottesdienst in der Domkrypta; anschließend Kirchenkaffee

So 12.11. 15 Uhr Gottesdienst im Pyynikin seurakuntakoti, Kisakentänkatu 18, 33230 Tampere

So 10.12. 15 Uhr Die Schönsten deutschen Advents– und Weihnachtslieder im Dom von Tampere, Rautatienkatu 7, 33100 Tampere

TURKU • ÅBO

Di 3.10. 16.30–18 Uhr Spielgruppe

Do 5.10. 18 Uhr Turkuer Liedertafel in der Kaskenkatu 1

Di 10.10. 16.30–18 Uhr Spielgruppe; 19 Uhr Gemeindeabend in der Kaskenkatu 1: ‚Der Mensch Martin Luther vor dem Hintergrund seiner Zeit‘

Di 17.10. 16.30–18 Uhr Spielgruppe

Mi 18.10. 11 Uhr Seniorenwalk ‚Auf den Spuren Agricolas‘ — Treffpunkt Haupteingang am Dom zu Turku, Führung Anke Michler–Janhunen

Di 24.10. 16.30–18 Uhr Spielgruppe

Do 26.10. 18.30 Uhr Filmabend in der Kaskenkatu 1: ‚Katharina Luther‘

Fr 27.10. 18–21 Uhr Oktoberfest in der Kaskenkatu 1

So 29.10. 12.45 Uhr Laienspiel: ‚Katharina von Bora‘ (Regie Pulmu Kari), im Maarian pappilan talli, Maunu Tavastin katu 2; 14 Uhr Gottesdienst und Abendmahlsfeier zum Reformationsfest in der Maaria–Kirche (Matti Fischer und Hans–Christian Beutel) für die gesamte Deutsche Gemeinde in Finnland;

15.30 Uhr Gemeindefest zum Reformationsjubiläum im Gemeindehaus der Kirche, Mariaan pappila, Maunu Tavastin katu 2

Mo 6.11. 18.30 Uhr, Gemeindeabend zum Ölgemälde ‚Ristiinnaulittu‘ des Malers Léopold Survage, im Gemeindesaal der Martin– Gemeinde, Martin seurakuntatalo, Temppelinkatu 1

Di 7.11. 16.30–18 Uhr Spielgruppe

Fr 10.11. 17 Uhr Laternenumzug zum Martinstag, Treffpunkt in der Kaskenkatu 1, Laternenlauf durch den Vartiovuorenpuisto; anschließend Schattenspiel und Martinsbrezel in der Kaskenkatu 1

So 26.11. 14.30 Uhr Gottesdienst zum Ewigkeitssonntag in der Scharfschützenkapelle des Domes, Tuomiokirkontori

Di 28.11. 16.30–18 Uhr Spielgruppe

Do 30.11. 18 Uhr Turkuer Liedertafel in der Kaskenkatu 1

Sa 2.12. Adventskranzbinden in der Kaskenkatu 1

Di 5.12. 16.30–18.45 Uhr Nikolausfeier der Spielgruppe; 19 Uhr Gemeindeabend in der Kaskenkatu 1

So 10.12. Die Schönsten Weihnachtslieder in Turku

Deutsch–Evangelisch in Finnland — das nächste Gemeindeblatt erscheint zum 1. Advent… Der nächste Gemeindebrief erscheint wieder zum Beginn des Kirchenjahres am 1. Advent, 3. Dezember 2017 — Redaktionsschluß für die nächste Aus-gabe ist bereits der 2. November 2017. Eure Artikel, Bilder, Leserbriefe und Rückfragen bitte direkt an die E–Mail–Adresse [email protected] schicken.

Die Redaktion wünscht allen einen sonnenverwöhnten Herbst!

Viele Fenster der Gemeinde im Internet…Unter der Internetadresse www.deut-schegemeinde.fi findet man nicht nur aktualisierte Information zum Veran-staltungskalender… auch Predigten, Bilder und Nachrichten lassen sich dort entdecken — einen YouTube– Kanal mit ausgewählten Filmlisten gibt es auch, und im Facebook und bei Twitter ist die Gemeinde von Zeit zu Zeit aktiv.

Schaut mal wieder rein!

Page 9: Deutsch–Evangelisch in Finnland - Deutsche Gemeinde · Gemeindefest am 1. Oktober „Du siehst mich“ In diesem Jahr wollen wir am Ernte-danksonntag ein Gemeindefest mit und für

Deutsch–Evangelisch zu Erntedank bis Ewigkeit 2017

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KINDERSEITE

Kinderkirchen im HerbstHerzlich willkommen zum Familien-gottesdienst am 1. Oktober… mit dem Kindergarten und der Vorstellung der neuen Konfirmanden. Kindergottes-dienst dann wieder am 22. Oktober und am 19. November — jeweils um 11 Uhr. Und zum 1. Advent, am 3. Dezember 2017 wieder ein Familien-gottesdienst um 11 Uhr.

Ich geh mit meiner Laterne.... — gehst Du mit?Am Freitag, dem 3. November 2017 feiert der Kindergarten sein diesjähri-ges Laternenfest. Hierzu sind wie jedes Jahr alle herzlich eingeladen.

Beginn ist um 17.15 Uhr in der Kirche, Unioninkatu 1, wo wir zunächst die Geschichte von Sankt Martin hören. Im Anschluss daran folgt unser großer Um-zug mit Musik durch den Park unter-halb der Sternwarte. Zum Ausklang gibt es dann Pulla und Glögi im Kirchhof.

Damit wir nicht so viel Müll verur-sachen, bringt bitte einen eigenen Be-cher mit. Wenn uns einige Menschen mit Pulla–Spenden unterstützen möch-ten, wären wir sehr froh. In diesem Fall meldet Euch bitte im Kindergarten, Te-lefon (09) 6869 8517 oder per E–Mail [email protected].

Im Spiel in der letzten Ausgabe von Deutsch–

Evangelisch konntest Du schon Einiges über

Martin Luther erfahren.

Erinnerst Du Dich? Diesmal erzähle ich Dir

etwas aus Martins Leben, darüber, was es mit dieser

Reformation auf sich hat, um die es dieses Jahr

so viel geht und warum ausgerechnet dieses Jahr

so besonders ist.

Zuerst musst Du dafür etwas über die Zeit wissen, in der Martin lebte. Heute nennen wir diese Zeit das ‚Mittelalter‘. Damals gab es keinen Strom, keine Autos, und die Städte waren auch nicht besonders sauber. Gute Medizin gab es auch kaum, dafür aber viele Krankheiten und oft Krieg. Der Kaiser regierte und es gab Adlige, die reich waren und bestimmen durften — aber die meisten Menschen waren arm und hatten überhaupt nichts zu sagen.

Reich und mächtig war auch die Kir-che und nicht einmal der Kaiser hätte sich getraut, etwas gegen den Papst zu sagen. Im Leben der Menschen spielte der Glaube an Gott eine sehr wich-tige Rolle — doch sie hatten Angst vor ihm. Vor allem davor, was nach dem Tod passieren würde. Die Kirche behauptete damals, dass nur die guten Menschen in den Himmel kämen. Alle anderen würden von Gott bestraft und kämen in die Hölle. Man müsse viel beten und fasten, um von Gott gerettet zu werden oder man kaufte einen der teuren Ablassbriefe. Gegen Geld bot die Kirche den Menschen die Möglich-keit, die Zeit in der Hölle erheblich zu verkürzen. Diesen Erlass von Sünden-strafen nannte man ‚Ablass‘. Weil die Menschen so große Angst vor der Höl-le hatten, waren sie bereit viel Geld für diese Ablassbriefe zu bezahlen. Auch hier ging es den Reichen viel bes-ser… aber sogar die armen Menschen kauften diese teuren Ablassbriefe, auch wenn ihnen dann kaum noch Geld für etwas zu essen blieb.

Hier geht es los. Am 10. November 1483 wurde der Familie Luther in der Stadt Eilsleben ein Junge geboren.

Am nächsten Tag war gleich die Taufe und weil der 11. November der Tag des Heiligen Martin ist, bekam er den Namen Martin.

Sein Vater arbeitete viel und sicherte der Familie ein gutes Leben. Martin ging zur Schule und sollte einmal studieren können. Das war etwas ganz Besonde-res. Kinder mussten damals schon früh arbeiten, um ihre Familien zu unterstüt-zen. Aber Martins Vater setzte sich sehr dafür ein, dass Martin etwas lernte.

Als Martin größer war, begann er tat-sächlich ein Studium. Er wollte Anwalt werden. Doch als er eines Tages un-terwegs war — zu Fuß natürlich, denn Autos gab es ja noch gar nicht — be-gann auf einmal ein starkes Gewitter. Die Blitze zuckten und Martin hatte große Angst, von einem getroffen zu werden und zu sterben. Bestimmt wür-de er dann in die Hölle kommen!

Es war damals ganz normal, dass die Menschen zu Heiligen beteten — und für jede Not gab es einen bestimmten Heiligen, den man um Hilfe bat. So betete Martin zu der Heiligen Anna damit sie ihn vor den Blitzen beschütz-te. Er versprach sogar: „Heilige Anna, wenn Du mich vor diesem Gewitter rettest, dann gehe ich in ein Kloster und werde Mönch.“

Martin hat das Gewitter tatsächlich heil überstanden. Er hielt sein Verspre-chen — auf diesem Bild siehst du, wie Martin im Kloster ankommt. Noch trägt er seine normale Reisekleidung, aber schon bald wird er auch so eine braune Mönchskleidung, die Kutte, und die typische Mönchsfrisur wie der Mönch neben ihm tragen. Im Kloster

wurde vorgeschrieben, was man essen und anziehen durfte. Das Leben dort war sehr streng — mit vielen Regeln. Man musste sehr früh aufstehen. Gebet und Arbeit füllten den Tag.

Martin war ein guter Mönch, aber auch im Kloster hatte er nicht das Gefühl, vor Gott gerecht werden zu können. So sehr er sich auch anstreng-te. Trotzdem wurde Martin bald ein Priester. Er hielt Predigten in der Kirche und unterrichtete auch Studenten.

Immer wieder las er in seiner Bibel. Da-rin musste doch zu finden sein was man alles tun musste, um vor Gott ein guter Mensch zu werden. Manche Stellen las er auch immer wieder und dann, nach einigen Jahren, fand er es tatsächlich.

Im Neuen Testament, im Römerbrief steht: „Der Gerechte wird aus Glauben leben.“ Moment mal! Das heißt ja, dass man nur an Gott glauben muss. Da steht ja gar nichts von guten Taten und davon, dass man Geld bezahlen muss. Martin wurde ganz froh und las weiter.

Martin Luther verstand Gott jetzt nicht mehr als einen Gott der Strafe, sondern der Liebe. Er straft die Menschen nicht für ihre Sünden. Schon gar nicht kann man sich die Liebe Gottes verdienen oder erarbeiten. Kein Ablassbrief, kein Priester, nicht einmal der Papst kann den Menschen von seinen Sünden be-freien. Erlösen von den Sünden, dachte Martin, das kann nur Gott selbst.

Natürlich muss sich jeder Mensch vor Gott einmal verantworten. Aber Gott ist gütig und nimmt jeden Men-schen so an, wie er ist — Gott ist ein liebender Gott, kein strafender Gott. Das glaubte Martin nun ganz fest.

Damit auch alle anderen Menschen keine Angst mehr vor Gott und der Hölle haben mussten und weil er darauf hinweisen wollte, dass die Kirche sich falsch verhielt, weil sie den

Menschen Angst machte und ihnen Geld für überflüssige Ablassbriefe ab-nahm, schrieb Martin seine Gedanken auf. Die Geschichte erzählt, dass er sie am 31. Oktober 1517 an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg hängte.

Das war vielleicht eine Aufregung! Die Menschen staunten: Gott liebte sie einfach so? Wie schön!

Aber nicht alle waren von Martin Lu-thers Gedanken begeistert. Vor allem die Priester und mächtigen Bischöfe der Kir-che waren wütend. Martin hatte ihnen vorgeworfen, dass sie den Menschen etwas Falsches über Gott erzählten. Und dass das Verkaufen der Ablassbriefe ein Betrug war. Das wollten sie natürlich nicht auf sich sitzen lassen.

Sogar der Papst und der Kaiser mussten sich später damit beschäfti-gen, weil Martins neue Ideen so viel Aufmerksamkeit bekamen. Sie woll-ten Martin verbieten, seine Meinung weiter zu sagen. Er sollte sogar sagen, dass er sich geirrt habe und alles falsch sei. Als Martin das nicht tat, wurde er als ‚vogelfrei‘ erklärt — das heißt, jeder durfte Martin töten, ohne eine Strafe befürchten zu müssen.

Nun war Martin wirklich in Gefahr. Aber er hatte einen mächtigen Freund, einen Fürst, der Martins Ideen gut fand. Der Fürst ließ Martin entführen. Aber nur, damit die Feinde nicht merk-ten, dass Martin nur beschützt wer-den sollte. Er versteckte ihn auf einer Burg, der Wartburg. Dort lebte Martin verkleidet und mit dem ausgedachten Namen Junker Jörg in Sicherheit.

Die Zeit, die Martin versteckt auf der Wartburg verbringen musste, nutze er dazu das Neue Testament der Bibel ins Deutsche zu übersetzen — als Martin ge-lebt hat, wurde die Bibel im Gottesdienst nämlich nur auf Latein vorgelesen. Das konnte aber kaum jemand verstehen.

Martin wollte das ändern. Jeder sollte das Wort Gottes lesen und verstehen können. Deshalb nahm Martin sich vor, eine verständliche deutsche Überset-zung der Bibel zu schreiben. Das war gar nicht so einfach. Aber Martin schaff-te es und so konnten viele Menschen die Bibel verstehen. Sie erzählten es weiter und die Nachricht vom gnädigen Gott breitete sich immer weiter aus.

Martin hat damals viele Bücher und Lieder geschrieben. Einige kannst Du immer noch im Gesangbuch der Kir-che finden. Das berühmte Weihnachts-lied „Vom Himmel hoch, da komm ich her…“ kennst Du doch bestimmt auch, oder?

Martins Ideen waren ein Anstoß für die Kirche, nachzudenken und viele Dinge neu zu regeln. Diese Ereignisse sind viele hundert Jahre her, hatten aber eine große Wirkung. Es entstand bald eine neue christliche Kirche, ne-ben der alten — die evangelische. Am 31. Oktober, dem Tag an dem Martin seine Gedanken an die Tür der Wit-tenberger Kirche hängte, feiern wir zur Erinnerung an diese Zeit den Reforma-tionstag. Das lateinische Wort heißt übersetzt so viel wie Erneuerung oder Umgestaltung. Heute gibt es auf der Welt ungefähr 70 Millionen Menschen mit evangelisch–lutherischem Glau-ben. Und wenn Du gut aufgepasst und richtig gerechnet hast, weißt Du jetzt auch, warum in diesem Jahr besonders groß gefeiert wird.

Genau… dass Martin seine Gedanken an die Kirchentür hängte, ist dieses Jahr genau 500 Jahre her!

Und ein Web–Tipp!Wenn Du mehr über Martin Luther erfahren willst schau doch mal auf die Internetseite www.kirche-entdecken.de Da gibt es noch ein anderes Martin–Luther–Spiel, in dem Du Martin helfen musst, sich vor den Blitzen in Sicher-heit zu bringen oder die Bibel zu über-setzen. Das Spiel gibt es übrigens auch als App für Smartphone oder Tablet.

Viel Wissenswertes findest Du auch auf der Seite www.martinluther.de/kids

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Deutsch–Evangelisch zu Erntedank bis Ewigkeit 2017

18 19

MUSIK

Lied des Monats: Gott hat das erste Wort — Evangelisches Gesangbuch Nr. 199

1. Gott hat das erste Wort.

Es schuf aus Nichts die Welten

und wird allmächtig gelten

und gehn von Ort zu Ort.

2. Gott hat das erste Wort.

Eh wir zum Leben kamen,

rief er uns schon mit Namen

und ruft uns fort und fort.

3. Gott hat das letzte Wort,

das Wort in dem Gerichte

am Ziel der Weltgeschichte,

dann an der Zeiten Bord.

4. Gott hat das letzte Wort.

Er wird es neu uns sagen

dereinst nach diesen Tagen

im ewgen Lichte dort.

5. Gott steht am Anbeginn,

und er wird alles enden.

In seinen starken Händen

liegt Ursprung, Ziel und Sinn.

„Nimm den Ehefrauen das letzte Wort und erinnere die Ehemänner an ihr erstes.“ Diese Zeile stammt aus einem Gebet aus dem Jahr 1883 — unser Küster hat mir diesen Text neulich gezeigt.

Das erste Wort: das Treueverspre-chen. Und das letzte Wort: das letzt-endliche Gültigkeit beansprucht und damit schlussendlich nervt: „Musst Du immer das letzte Wort haben!“

Diese kantige Redewendung nimmt unser Lied des Monats auf: Du musst nicht das letzte Wort behalten — das letzte Wort wird ohnehin Gott spre-chen. Und es wird kein rechthaberi-sches Wort sein.

Gott spricht das erste Wort: „Es werde“ — und die Erde ward, der Himmel, das Meer, das Land. Die erste Strophe unseres Liedes stellt uns in den Zusammenhang der ganzen Schöpfung.

Gott spricht auch das erste Wort in unserem Leben: „Fürchte Dich nicht, ich habe Dich erlöst. Ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen, Du bist mein!“ Diese gute Basis unseres Le-bens spricht die zweite Strophe an.

Und Gott wird das letzte Wort über unserem Leben sagen: Das Wort, das uns richtet — so wie ein Tischler ein aus dem Leim gegangenes Werkstück richtet und wieder gerade macht, was im Lauf der Zeit verzogen und ver-bogen worden ist. Davon spricht die dritte Strophe.

Die vierte Strophe kehrt nun wieder in den Horizont der ersten Strophe zurück: Gottes Schöpfung wird an ihr Ende und ihr Ziel kommen und „wir warten auf einen neuen Himmel und eine neue Erde nach seiner Verhei-ßung, in denen Gerechtigkeit wohnt.“

Anfang und Ende, Ursprung und Ziel liegt bei Gott, so sagt es die abschlie-ßende fünfte Strophe und setzt mit ihrem letzten Wort den Punkt auf den es ankommt: Dass wir so umfangen und gehalten sind von Gott, das gibt unserem Leben Sinn.

Zur MelodieDie gleichmäßig in Halben schwin-gende Melodie beginnt mit einer Ausnahme, einem gedehnt langem Auftakt, „Gott“.

Ansonsten sind es die letzten Worte jeder Textzeile, die durch den Rhyth-mus der Melodie hervorgehoben werden. In Moll gehalten, führt sie vom Grundton erst zur Unterquarte, dann zur Oberquarte und wieder nach Hause zum Grundton — mit diesem Bogen einen Tonraum absteckend, der angenehm zu singen und im Charakter warm und heimelig ist. Eine kleine Überraschung sind die letzten zwei Terzsprünge, die den Schlussworten jeder Strophe mehr Gewicht geben.

— Ausprobieren ;)

Konzerte in der Deutschen Kirche

im Herbst…Fünfter und letzter Teil der Serie ‚Musik aus Versailles‘Wie bereits in der letzten Ausgabe von Deutsch–Evangelisch angekündigt… herzlich willkommen zum letzten Kon-zertabend mit Musik vom Hof aus Ver-sailles. Am Dienstag, dem 3. Oktober um 19 Uhr spielen Markku Luolajan-Mikkola und Ilpo Laspas Werke von Marin Marais und Antoine Forquera für uns in der Deutschen Kirche in Hel-sinki — ihr Abschluß einer Serie von Konzertabenden zum Thema.

Marin Marais und Antoine Forqueray waren Zeitgenossen am Hof von Ver-sailles im 17. Jahrhundert — beide da-bei, einen eigenen und neuen Stil zu entwickeln. Marais — so wird berich-tet — ‚spielte wie ein Engel‘, während man Forqueray für seine ‚Innovation, Vorstellung, und Extreme‘ liebte.

Wir dürfen an diesem Abend wieder Markku Luolajan-Mikkola an der Vio-line, und Ilpo Laspas am Cembalo ge-nießen. Eintritt 6–17,50 Euro — Tickets gibt es im Vorverkauf bei ticketmaster.fi im Internet oder an der Abendkasse.

Orgelkonzert zum Geburtstagsfest am 4. OktoberAm 4. Oktober um 14.30 Uhr gibt Riitta Laine in der Deutschen Kirche ein Orgelkonzert für die Senioren. Der Eintritt frei ist frei… und die Einladun-gen schon verschickt.

Herzlich willkommen zu dieser Geburtstagsfeier!

Die schönsten Opernarien von Belcanto bis Verdi… am 7. OktoberAm Samstag, dem 7. Oktober 2017 um 18 Uhr organisiert die Suomi-italia ry einen Konzertabend mit den schönsten Opernarien in der Deutschen Kirche, Unioninkatu 1 — von Belcanto bis Verdi. Karten an der Abendkasse.

Junge Stimmen aus Kopenhagen endlich bei unsBereits angekündigt, und heiß erwar-tet: Den dänischen Chor Copenhagen Young Voices / Det Unge VokalEnsemble werden wir am Freitag, dem 13. Okto-ber um 19 Uhr in ihrem Konzert in der Deutschen Kirche erleben dürfen.

Der Chor besteht aus 24 Sängerin-nen und Sängern im Alter von 17 bis 30 Jahren, und wird von Poul Emborg dirigiert. Ihr Programm für den Abend setzt sich aus der Vokalpolyphonie des Barock über die deutsche romantische Musik, bis hin zu zeitgenössischer, moderner Chormusik zusammen. Es werden Werke von Morten Poulsen (1973– ), Gösta Nyström (1890–1966), Eric Whitacre (1970–), Knud Jeppesen (1892–1974), C. Debussy (1862–1918), J. Brahms (1833–1897), B. Britten (1913–1976), Edward Elgar (1857–1934) und Svend S. Schultz (1913–1998) gesungen.

Der Eintritt ist frei; Programm 8 Euro.

EMO Kammerchor in der Deutschen Kirche in HelsinkiDer Kammerchor EMO Ensemble /kamarikuoro und Tuuli Lindberg beeh-ren uns mit einem Konzert am Freitag, dem 27. Oktober um 19 Uhr in der Deutschen Kirche.

Eintritt 20 / 10 Euro.

In Erinnerung der Reformationszeit — Choralvariationen über Geistliche Lieder und Choräle am 22. OktoberAm Sonntag, dem 22. Oktober um 18 Uhr veranstaltet der Lutherische Verein Concordia ry einen Konzertabend in Erinnerung der Reformationszeit… nach einer kurzen Einleitung und Andacht von Pastor Halvar Sandell werden wir Miikkael Halonen und Mathias Sandell mit Choralvariationen über Geistliche Lieder und Choräle aus der Reformationszeit und älterem Luthertum an der Orgel hören.

Die Verstaltung wird dreisprachig (finnisch, schwedisch, deutsch) beglei-tet. Der Eintritt ist frei.

Herzlich willkommen!

Perlen der Flöten– und Klavierliteratur am 4. NovemberOuti van Treeck und Miina Hiltunen präsentieren uns Perlen der Flöten– und Klavierliteratur in der Deutschen Kirche in Helsinki am Samstag, dem 4. November um 18 Uhr — und wir freuen uns sehr auf dieses Konzert.

Outi van Treeck arbeitet als Flötistin bei der Kymi Sinfonietta sowie bei verschiedenen Orchestern in Helsinki. Ihre Schwester Miina Hiltunen arbeitet als Klavierlehrerin und freiberufliche Pianistin in Joensuu in Ost–Finnland. An diesem Abend wird das Duo stimmungsvolle Musik verschiedener Komponisten, unter anderem von Tele-mann, Dutilleux, Kaski, Hannikainen und Sibelius für uns spielen.

Der Eintritt ist frei; das Programmheft 5 Euro. Das Konzert dauert etwa 50 Minuten — ohne Pause.

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Deutsch–Evangelisch zu Erntedank bis Ewigkeit 2017

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Licht der Liebe — Jazzabend in der Kirche am 8. NovemberAm Mittwoch, dem 8. November um 19 Uhr können wir zwei Legenden der Finnischen Jazzszene, Juhanni Aaltonen (Flöte) und Heikki Sarmanto (Klavier) erleben, wie sie Maria Sar-manto (Sologesang) bei der Veröffent-lichung ihrer Debut–CD Light of Love begleiten.

Karten 10 Euro im Jazzladen Digelius in Helsinki, Laivurinrinne 2, und an der Abendkasse.

Suomi 100: Cantabile Chor mit ‚Nordic Voices‘ am 10. NovemberIn diesem Konzert werden wir klassi-sche finnische Chormusik von Toivo Kuula, Jean Sibelius, Nils–Esik Foug-stedt, sowie Werke zeitgenössischer Komponisten aus Finnland und dem Ausland hören — Freeman, Bartling, Moilanen und Kortekangas. Unter der Überschrift ‚Nordic Voices‘ kommen neben traditionellen finnischen Klassi-kern auch spannende Nuancen auslän-discher Komponisten mit finnischem Einfluss zur Geltung — im Rahmen der Feiern ‚Suomi 100‘ zum hundertjähri-gen Bestehen Finnlands.

Freuen wir uns auf den Cantabile Chor, gemeinsam mit Akateeminen laulu und dem Chorleiter Dominik Vogt am 10. November um 19 Uhr in der Deutschen Kirche.

Eintritt 15 / 12 Euro.

Kammerchor Helsinki mit Stardirigent Andrew Parrot am 14. November in der Deutschen KircheZum ersten Mal besucht der interna-tional bekannte Chorleiter Andrew Parrot aus Grossbritannien Finnland. Er hat eine bedeutende Karriere als Chorleiter des London Mozart Players und des New York Collegium gemacht. Er hat die Taverner Consort, Choir and Players gegründet und mit dieser Gruppe weit über 50 Aufnahmen von Marchaut bis Händel gemacht — seine musikalische Palette reicht über alte Musik bis zu Komponisten unserer Zeit.

Im Konzert hören wir Werke vom 1935 geborenen estländischen Ge-genwartskomponisten Arvo Pärt und den in Finnland noch recht unbe-kannten, jedoch nicht unbedeutenden englischen Komponisten der Renais-sance John Taverner (1490–1545), John Browne (1453– um 1500) und William Cornysh (1465–1523). Die Lebensläufe dieser Komponisten sind uns nicht im Detail bekannt — ihre Musik ist jedoch im Notenbuch des Eton College erhalten geblieben. Das ‚Eton Choirbook‘ ist eines der wenigen noch erhaltenen Büchern aus dem 16. Jahrhundert mit lateinischen Werken vor der Reformation 1517.

Herzlich willkommen zum Konzert des Kammerchors Helsinki unter Lei-tung von Andrew Parrot am 14. Okto-ber 2017 um 19 Uhr in der Deutschen Kirche, Unioninkatu 1. Eintrittskarten gibt es zu 20 / 15 / 8 Euro bei Ticket-master.fi und an der Abendkasse.

Die Musik an der Deutschen

Kirche lebt vom Mitmachen

Das musikalische Gemeindeleben wird durch viele begeisterte Sänger und Musikanten aller Altersstufen bereichert. Das Programm ist breit ge-fächert – nicht nur Kirchenmusik, nicht nur traditionelle deutsche geistliche Musik, sondern international, vielfältig, bunt. Jeder kann mitmachen, Du musst nicht Gemeindemitglied oder evange-lisch sein. Jeder mit Spaß am gemein-samen Musizieren ist willkommen!

Der Deutsch–Finnische Chor ist an der Deutschen Kirche Helsinki zu Hause. Er übernimmt die Aufgaben eines Kirchenchors, singt in besonde-ren Gottesdiensten und zu Gemein-deveranstaltungen. Das Repertoire reicht von Volks– und Weihnachtslie-dern über kleinere Kantaten bis hin zu großen Werken wie dem Mozart Requiem. Gesungen wird auf Deutsch, Finnisch, Latein, … — ein internatio-nal aufgestellter Chor. Jedes Jahr geht der Chor auf Reisen, zum Beispiel nach Turku zum Weihnachtsliedersin-gen. Größere Konzertreisen, wie nach Deutschland oder ins Elsass in den letzten Jahren, gehören sicherlich zu den Höhepunkten des Chorjahres.

Deutsch–Finnischer Chor (DFC)Der Deutsch–Finnische Chor trifft sich wöchentlich am Mittwoch um 18.30 Uhr zur Probe. Infos bei der Chorleite-rin Riitta Laine, Telefon +358 50 3306 495, E–Mail [email protected], und im Internetfenster der Gemeinde.

— deutschegemeinde.fi/gruppen/dfc

PosaunenchorWo die Bläser des Posaunenchors auftauchen, wird es meistens laut. Zur Zeit sind es fünf Bläser, die häufig

mit Unterstützung von Gästen die Luft zum Schwingen bringen. Neue Mitspieler sind immer willkommen, ob für lange oder kurze Zeit in Finnland — jeder kann mitmachen. Wenn kein eigenes Instrument verfügbar ist, findet sich sicherlich was passendes im Keller der Gemeinde. Der Posaunenchor spielt in Festgottesdiensten und bei Gemeindeveranstaltungen. Gespielt werden Choräle, Volkslieder, einfache klassische und swingende Bläserstü-cke, gelegentlich Filmmusik. Auch der Posaunenchor gibt ab und zu „Gast-spiele“ außerhalb von Helsinki und spielt traditionell am 2. Advent in St. Petersburg zusammen mit den Bläsern der dortigen Deutschen Gemeinde.

Der Posaunenchor trifft sich wö-chentlich am Dienstag um 18 Uhr zur Probe. Zusätzliche Probenzeiten für Anfänger können vereinbart werden. Infos beim Chorleiter Richard Altemei-er, Telefon +358 50 5524 995, E–Mail [email protected], und im Internetfenster der Gemeinde.

— deutschegemeinde.fi/gruppen/ posaunenchor

KinderchorMusikbegeisterte Kinder aufgepasst, auch für euch gibt es Musik zum Mitmachen! Der Kinderchor singt und spielt in der Deutschen Kirche. Jedes Jahr werden zwei Stücke vorbereitet und aufgeführt. Ein biblisches Singspiel im Frühjahr und das Krippenspiel zum Heiligen Abend. Im Kinderchor wird also nicht nur gesungen, es werden spannende Geschichten musikalisch und spielerisch erzählt.

Der Kinderchor für Kinder ab 4 Jahren probt Donnerstags um 16 Uhr.

Infos bei der Chorleiterin Riitta Laine, Telefon +358 50 3306 495, E–Mail [email protected], und im Internetfens-ter der Gemeinde.

— deutschegemeinde.fi/gruppen/ kinderchor

GemeindemusikerWer nicht so gerne singt, wer kein Blechblasinstrument spielt, wer nicht so regelmäßig zu Proben kommen kann, der hat vielleicht Lust bei unseren ‚Gemeindemusikern‘ mit-zumachen. Die Spieler von Streich–, Holzblas– und Tasteninstrumenten finden sich jedes Jahr für ein paar klei-ne Konzerte in der Deutschen Kirche zusammen. Dazu zählen eine Kantate

in der Passionszeit, ein Konzert für die Aktion ‚Gemeinsame Verantwortung‘ im Frühjahr und ein Weihnachtskon-zert — und hierfür werden weitere Musiker gesucht! Wer ein Instrument spielt und gern mitmachen möchte, bitte melden. Infos bei Riitta Laine, Telefon +358 50 3306 495, E–Mail [email protected].

VokalensembleDas Vokalensemble setzt sich aus Sän-gern des Deutsch–Finnischen Chores und weiteren Chören zusammen. Es probt projektbezogen und tritt zwei– bis dreimal im Jahr in besonderen Gottesdiensten auf. Infos auch hier bei Riitta Laine, Telefon +358 50 3306 495, E–Mail [email protected].

JazzbandDie Jazzband trifft sich zweimal monatlich am Montagabend. Gespielt wird „just for fun“ und einmal im Jahr zum Jazzabend im Gemeindesaal. Infos bei Richard Altemeier, Telefon +358 50 5524 995, E–Mail [email protected], und im Internet-fenster der Gemeinde.

Neugierig geworden? Am 1. Oktober 2017 beim Gemein-defest in und um die Deutsche Kirche ist eine gute Gelegenheit, die Musik der Gemeinde besser kennenzulernen. Der Posaunenchor wird im Kirchgarten für uns spielen, Musiker werden ihre Instrumente mitbringen und Ihr könnt sie ausprobieren.

Herzlich willkommen!

Friedrike Schwarzbach, Gremiumsglied im ‚KiMuAus‘, dem Kirchenmusikausschuss der Gemeinde.

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Kollektenzwecke im Herbst:

1. Oktober 2017 Erntedankfest: Für die kirchliche Arbeit mit Kindern in den Gemeinden des Bistums Borgå.

7. Oktober 17. Sonntag nach Trinitatis: Für die Jugendarbeit unserer Gemeinde.

15. Oktober 18. Sonntag nach Trinitatis: Für die Bibelarbeit in China.

22. Oktober 19. Sonntag nach Trinitatis: Für den Ökumenischen Rat in Finnland.

29. Oktober 20. Sonntag nach Trinitatis: Für die Friedensarbeit der Kirchlichen Auslandshilfe.

5. November 21. Sonntag nach Trinitatis: Für die Missionsarbeit des SLEF.

12. November Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr: Für die Musikarbeit unserer Gemeinde.

19. November Vorletzter Sonntag im Kirchenjahr: Für die Konfirmandenarbeit der Finnischen Kirche.

26. November Letzter Sonntag im Kirchenjahr: Für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen des SLEF.

3. Dezember 2017 Erster Sonntag im Advent: Für die Arbeit mit Kindern der Missionsgesellschaft.

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Deutsch–Evangelisch zu Erntedank bis Ewigkeit 2017

LITURGIE

A–Z der Liturgie: W wie WortIn seiner Tragödie ‚Faust‘ führt uns Goethe in das Studierzimmer des Dr. Faustus. Der ist gerade dabei, den Anfang des Johannes–Evangelums zu übersetzen: „Im Anfang war das Wort.“ Aber nein, dass kann unser Dr. Faust so nicht stehen lassen:

„Ich kann das Wort so hoch unmög-lich schätzen… ich muss es anders übersetzen.“

Besser: „Im Anfang war der Sinn“? — Vom Griechischen her möglich, aber nicht wirklich sinnvoll!

Neuer Versuch: „Im Anfang war die Kraft“ — auch das bleibt unbefriedigend.

Dann aber die Erleuchtung: „Im An-fang war die Tat“ — das gefällt unse-rem Dr. Faustus und meinem Deutsch-lehrer damals in der DDR gefiel das auch.

Es geht nicht gut aus (bei Faust nicht und im Leben nicht) wenn der Mensch in seinem Narzissmus sich auf die Tat verlegt. Wie viele Ideologien hat die Erde eigentlich erlebt, in denen der entschlossene tatkräftige Mensch im Mittelpunkt stand — stets bereit die Welt zu ihrem Glück zu zwingen. Und zurück bleiben zerstörte Landschaften und verstörte Menschen.

Ich kann das Wort unmöglich über-schätzen — das Wort, das Gott uns sagt: Gottes heilvoller Einspruch in unsere heillose Welt. Das Wort steht im Mittelpunkt unseres Gottesdienstes — um dieses Wort dreht sich alles in ihm. Wir brauchen diesen Einspruch von Außen — dieses korrigierende und orientierende Wort, diese mahnende und motivierende Anrede Gottes.

Gottes Wort ist schöpferische Kraft.

Das muss man sich zunächst klar machen, dass es zwischen all dem belanglosen Wortsalat unseres Alltags Worte gibt, die eine Realität schaffen. Das „Ja“, das Du bei Deiner Trau-ung vor Gott und Deinem Partner gesprochen hast, schafft die Realität Deiner Ehe. Das darfst Du niemals geringschätzen.

Gottes Wort ist schöpferische Kraft. Es setzt Realität.

Wenn Gott spricht: „Es werde“ dann entsteht Welt — ob nun in sieben Tagen oder auf dem viel spannenderen Weg der Evolution.

Wenn Gott spricht: „Du bis mein ge-liebter Sohn, an dem ich Wohlgefallen habe“ dann wird der Tischlerlehrling Jesus zu Gottes Sohn — fähig dazu uns zu erlösen.

Wenn Gott spricht: „Fürchte Dich nicht, ich habe Dich bei Deinem Namen gerufen,“ dann entsteht in deinem Leben eine Realität, auf die Du lebenslang bauen kannst: Du bist angenommen von Gott.

Darum geht es in unseren Gottes-diensten. Gott spricht sein heilsames Wort zu uns. Und Du kannst das hö-ren, in Dich aufnehmen und für Dich realisieren:

„Mein Leben ist gehalten und gebor-gen bei Gott. Das macht Sinn.“

Hans–Christian Beutel

GESICHTER DER REFORMATION

Philipp Melanchthon (1497–1560)Es reizt mich, einmal den folgenden Gedanken durchzuspielen: Gesetzt den Fall, ich wäre im Jahre 1517 Stu-dent in Wittenberg gewesen — wäre aus mir dann ein evangelischer Pfarrer geworden?

Anfang November 1517 hätte ich die folgenden Worte gelesen:

„Aus Liebe zur Wahrheit und in dem Verlangen, sie ans Licht zu bringen…“

… so beginnen die 95 Thesen Martin Luthers — und diese Worte hätten mich elektrisiert. Spätestens 1518 wäre ich zu diesem Bibelprofessor in die Vorlesungen gegangen.

Wahrscheinlich hätte ich 1519 die Reise nach Leipzig unternommen, um dort Luthers Disputation über seine Thesen mitzuerleben und ganz sicher hätte ich 1520 jedes der vier Bücher gelesen, die in diesem Jahr erschie-nen sind. Besondern hätte mich „Von der Freiheit eines Christenmenschen“ begeistert. Ich hätte im April 1521 mit gezittert: Luther vor dem Reichstag in Worms. Ich wäre ratlos gewesen im Sommer und Herbst: Luther ist ver-schwunden — Gerüchte sagen, er sei in Sicherheit gebracht und irgendwo gut versteckt worden. Im Winter dann machen erste Exemplare von Luthers Übersetzung des Neuen Testamentes die Runde: So schön kann man das also übersetzen! Welch ein Aha–Erleb-nis! Und kurz vor Ostern 1522 ist er dann zurück in Wittenberg. Erleichte-rung! Hoffnung! Ich hätte gebrannt für die Sache der Reformation!

1523 schreibt Luther über den evan-gelischen Gottesdienst — ich hätte unbedingt Pfarrer werden wollen. 1524 schreibt er über die Einrichtung von christlichen Schulen — sollte ich nicht doch lieber Lehrer werden? Aber als er dann 1525 „Wider die räuberi-schen und mörderischen Rotten der Bauern“ schreibt, hätte ich um keinen Preis Landsknecht werden wollen! Das hätte mich irritiert, abgestoßen. Viel-leicht hätte ich mich dann eher an der Reformation in Süddeutschland orien-tiert: Namen wie Zwingli, Brenz und Bucer wären mir Leitsterne gewesen. Aber spätestens im Oktober 1529 hätte ich mich enttäuscht abgewandt: Keine Einigung im Streit um das Abendmahl!

Ich wäre wohl in der Papstkirche geblieben und hätte mit Erasmus von Rotterdam auf eine Erneuerung der Kirche von innen her gehofft — eine naive Hoffnung, wie wir heute wissen, aber das konnte den Zeitgenossen damals ja noch nicht klar sein.

Wahrscheinlich wäre aus mir also kein evangelischer Pfarrer geworden… wenn nicht 1530 ein kleiner, schmal-brüstiger Gelehrter die Vertretung für Martin Luther auf dem Reichstag zu Augsburg übernommen hätte: Phi-lipp Melanchthon. Und was dieser schmächtige Mann mit seiner leisen Stimme dort sagt, das hätte mich ziem-lich sicher zurückgeholt in die Bewe-gung der Reformation.

Dieses (zugegeben ziemlich speku-lative) Gedankenspiel macht vielleicht deutlich, welche Bruchlinien es in der reformatorischen Bewegung gegeben hat. Und welche Bedeutung Philipp Melanchthon für die Reformation hatte.

Am 16. Februar 1497 ist er in Bretten (zwischen Stuttgart und Karlsruhe) geboren worden. Rund 15 Jahre jünger als Martin Luther war er also, dieser hochbegabte und in seinen sprachli-chen Fähigkeiten hochsensible Gelehr-te, der als Student in Heidelberg in die Kreise der süddeutschen Humanisten hineinwächst und bei ihnen eine gediegene linguistische Ausbildung erhält. Im Sommer 1518 übernimmt er eine Professur in Wittenberg und stellt sich an die Seite Luthers (bzw. in den Schatten, den dessen mächtige Gestalt wirft). Geduldig und beharr-lich arbeitet er mit Bruder Martinus zusammen. 1519 unterstützt er ihn bei der Disputation in Leipzig und vertritt ihn in Wittenberg als Luther 1521 auf der Wartburg verborgen gehalten wird. Brief um Brief wechseln beide und Melanchthon ist es, der Luther dazu drängt, seine Zeit auf der Wartburg gut zu nutzen und das Neue Testa-ment zu übersetzen. Wie viel guten linguistischen Rat steuert Melanchthon zu diesem Werk bei! Wie viel Ermuti-gung gibt er dem unter Depressionen leidenden Kollegen! Wie viel treue Freundschaft zu dem oft jähzornigen und verletzenden Luther bringt er auf!

Luthers Stärke ist flinke Feder: In unglaublicher Schnelligkeit schreibt er seine Werke. Er reagiert publizistisch auf die Tagesereignisse und baut dabei auf seine Intuition, seinen theolo-gischen Instinkt und sein sicheres Sprachgefühl. Melanchthons Stärke ist der genaue Gedanke: er hat eine

Begabung zur eingehenden Analyse, er denkt systematisch und er kann verknüpfen, was so spontan wie genial aus der Feder seines Freundes fließt. Melanchthon ist es, der die lutherische Theologie in ein in sich stimmiges System fasst.

Dieser leise, zurückhaltende Mensch ist es nun, der auf dem Augsburger Reichstag das Bekenntnis der lutherischen Reichsstände formuliert und vorträgt. Ruhig und klar, im Auftreten freundlich und in der Sache beharrlich.

Aber man darf sich nicht täuschen: es ist die ungemütlichste Position, in der Philipp Melanchthon sich in Augsburg befindet, nämlich die zwischen allen Stühlen. Die Lutherischen Landstände sind sich uneinig, Landgraf Philipp von Hessen verfolgt abenteuerliche Einzelinteressen. Luther schreibt misstrauische Brief in der Sorge, dass seine Positionen verwässert werden. Die süddeutschen Reformatoren lassen sich auf keinen Kompromiß ein —

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Deutsch–Evangelisch zu Erntedank bis Ewigkeit 2017

und das ist nur die eine Seite mit der Melanchthon es zu tun hat. Da gibt es ja immerhin auch noch die eigent-lichen Streitgegner: den Kaiser und die papsttreuen Reichsstände. Wieviel Kraft muss es diesen schmächtigen und empfindsamen Mann gekostet haben, die lutherischen Reichtstagsteilneh-mer auf den so genau durchdachten und weise formulierten Wortlaut des Augsburger Bekenntnisses zu einigen, mit den süddeutschen Reformatoren dabei im Gespräch zu bleiben, bei ihnen das Äußerste an Kompromiß zu erreichen und der papsttreuen Partei entschlossen und sicher gegenüberzu-treten. Wie gut, dass es Melanchthon war, der diese Arbeit leisten musste. Luther schreibt von der Coburg aus anerkennend, dass er „so sanft und leise wie Magister Philipp nicht hätte treten können.“ Das ist höchstes Lob für Melanchthons kluge und beharrli-che Diplomatie (das abwertende Wort „Leisetreter“ entstammt einer späteren Zeit, die Melanchthons Leistung in Augsburg nicht mehr zu würdigen wusste).

Fügt man diesem Bild noch hinzu, dass Philipp Melanchthon durchaus zum leidenschaftlichen Zorn und aufbrausender Reaktion fähig war (Zeitgenossen beschreiben ihn als zum Jähzorn neigend), dann wird noch eine Seite erkennbar, der er das klug ausgewogene Augsburger Bekenntnis abringen musste: sich selbst.

Das bleibt bis zum Lebenende seine Aufgabe: den Stand an gemeinsamen Bekenntnis zu bewahren, den das Augsburger Bekenntnis spiegelte. Aber kaum ist Luther tot, bricht ein erbit-terter Streit unter den treuen Schülern Luthers, den treueren Schülern Luthers und den treuesten Schülern Luthers aus. Hat nicht Philipp Melanchthon

die Sache der Reformation insgesamt verraten, als er im Augsburger Be-kenntnis zugestand, dass ein evan-gelischer Geistlicher einen Chorrock

tragen darf?! (Das ist jetzt kein Scherz — so war das wirklich! Und im Mund dieser Epigonen wird „Leisetreter“ nun zum Schimpfwort).

Philipp Melanchthon bleibt sich treu. Sanft und leise, aber beharrlich und zäh baut er Luthers Theologie aus, si-chert sie systematisch ab und schreibt mit dem Werk „Loci communes“ das erste umfassende Lehrwerk der luthe-rischen Theologie. Viel Dank erlebt er dafür nicht. Jedenfalls nicht zu seinen Lebzeiten. Dafür um so mehr in den folgenden Jahrhunderten: die Ireniker (von „Eirene“ — griech.: Friede) im 17. Jahrhundert versuchen die Kirchen-spaltung zurückzunehmen und bauen dabei auf Melanchthons Werk auf, die Aufklärung des 18. Jahrhunderts bringt manchen Theologen hervor, der sich auf Melanchthons Wirken zurückbesinnt, die Bekenntnisunionen des 19. Jahrhundert sind wesentlich von Melanchthon inspiriert. Im 20. Jahrhundert zieht dann die Leuen-berger Konkordie von 1973 und die Gemeinsame Erklärung zur Rechtferti-gungslehre 1999 Melanchthon zu Rat. Die römisch–katholische Kirche und die Kirchen im Lutherischen Welt-bund erklären gemeinsam, dass der inzwischen erreichte Konsens in der Rechtfertigungslehre so groß ist, dass die gegenseitigen Lehrverurteilungen des 16. Jahrhunderts nun nicht mehr zutreffen. Eine solche Erklärung hat Philipp Melanchthon schon 1534 für möglich gehalten. Wie schade, dass es bis 1999 gedauert hat, sie zu formulie-ren. Aber wie gut, dass wir auf dieser Grundlage nun miteinander leben können. Evangelisch und katholisch — hoffentlich in gemeinsamer „Liebe zur Wahrheit und in dem Verlangen, sie ans Licht zu bringen“.

Hans–Christian Beutel

Unsere Serie die ‚Gesichter der Reformation‘ hat Ihnen und Euch im Reformationsgedenkjahr 2017 Menschen nahegebracht, die sich für das Anliegen der Reformation der Kirche eingesetzt haben. Dabei wurden sowohl Zeitgenossen Martin Luthers als auch Menschen unserer Zeit portraitiert. Was ist diesen Menschen wichtig gewesen, was hat ihr Bild von Kirche geprägt und woher haben sie die Kraft für ihr reformato-risches Wirken bezogen?

Für die kommenden Ausgaben des Gemeinde-briefes suchen wir nach einer neuen Rubrik, die Euch interessiert. Gibt es Themen, die Sie sich wünschen, Rubriken, die ihr euch gut vorstellen könntet? Zum Beispiel, alle ‚Bücher der Bibel‘ oder vielleicht eine Reihe ‚Themen der Theolo-gie‘… Schreibt uns, was Eure Gemeindezeitung interessant macht. Sagen Sie uns, was Sie bewe-gen könnte. Wir freuen uns über Anregungen an [email protected].

Erhöhung der Kirchensteuer um 0,1%In ihrer Sitzung am 19. September 2017 haben die Kirchenbevollmächtigten ein-stimmig eine Erhöhung des Kirchensteu-ersatzes um 0,1% auf 1,1% des Einkom-mens zum 1. Januar 2018 beschlossen. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Die Einnahmen der Gemeinde sind in den vergangenen beiden Jahren um rund 1/7 gesunken. Grund dafür ist nahezu ausschließlich eine Kürzung des Kirchenamtes von ursprünglich 165.000 Euro auf 51.000 Euro. Bei diesem Geld handelt es sich um eine Ausgleichszah-lung nach Fortfall der Körperschafts-steuer. Diese Kürzung traf uns in der Höhe und der Geschwindigkeit nahezu unvorbereitet. Um den Betrieb unserer Gemeinde ordnungsgemäß weiterfüh-ren zu können, haben wir verschiedene Maßnahmen eingeleitet.

Zum einen betrifft das den Bereich der Ausgaben: Wir achten noch genau-er als vorher auf unsere Ausgaben. Alle größeren Ausgaben werden eingängig geprüft. Dies betrifft zum Beispiel den Bereich der Verwaltung, der Sachkos-ten im Seniorenwohnheim und im Kindergarten oder die Anschaffung von Lebensmitteln. Bei jedem Personal-wechsel wird geprüft, ob der Umfang der Stelle aufrechterhalten werden sollte. Wichtige Baumaßnahmen ha-ben wir zurzeit aufgeschoben, so dass nur das Notwendigste zum Erhalt der Bausubstanz getan wird.

Auch der Bereich der Einnahmen wird in der Gemeinde geprüft. Wir sammeln im Bereich des gesetzlich möglichen Spenden für Gemeindeprojekte (wie zum Beispiel für die umfassende Or-gelsanierung) oder erarbeiten zurzeit Möglichkeiten, einen sogenannten freiwilligen Gemeindebeitrag, wie er in vielen Gemeinden und Landeskirchen in Deutschland schon üblich ist, bei uns einführen zu können.

Viele der eingeleiteten Maßnahmen zeigen schon Erfolge. So konnte durch die umsichtige Haushaltsführung der Mitarbeiterinnen des Kindergartens schon eine fünfstellige Summe im Jahr eingespart werden, ohne dass die Qua-lität der Arbeit leidet. Durch den Perso-nalwechsel im Seniorenwohnheim und die Umstrukturierung der Arbeit dort konnten ebenfalls die Kosten reduziert werden, ohne dass der Service für die

Bewohner des Seniorenheims leidet. Schließlich kommt uns zu Gute, dass

unsere Gemeindegliederzahlen nach wie vor stabil sind und die Auslastung unserer Wohnungen zurzeit sehr gut ist.

Trotz all der eingeleiteten Maßnahmen und den ansonsten günstigen Rahmen-bedingungen können wir die ausfallen-den Zahlungen des Kirchenamtes nicht vollumfänglich ausgleichen. So haben sich die Kirchenbevollmächtigten dazu entschieden, den Kirchensteuersatz um 0,1% auf 1,1% anzuheben.

Einige Informationen zum Kirchen-steuersatz in Finnland: Jede Gemeinde hat das Recht, ihren Kirchensteuersatz selber festzulegen. Er liegt in den Ge-meinden zwischen 1,0% und 2,0% des Einkommens. Die wenigsten Gemein-den in Finnland haben den geringsten Steuersatz von 1,0 Prozent (die Kir-chensteuersätze sind öffentlich einseh-bar und im Internet unter „Seurakuntien tuloveroprosentit“ zu finden). In unserer Gemeinde wurde der Kirchensteuersatz bisher noch nie angehoben.

Wir sind überzeugt, dass die maßvol-le Anpassung des Kirchensteuersatzes im Zusammenspiel mit einer umfas-sende Haushaltskonsolidierung dazu führen wird, dass langfristig unsere Gemeindearbeit auf einem soliden finanziellen Grund steht. Und wir hof-fen, dass ihr uns bei diesem Weg auch weiter unterstützt.

Kyrkoskattesprocenten skall höjas med 0,1 %Församlingens kyrkofullmäktige har på sitt möte den 19.9.2017 fattat ett en-hälligt beslut om att höja kyrkoskatten till 1,1 % för året 2018.

Församlingens inkomster har under de senaste två åren minskat med nästan 15%. Den största orsaken till detta är att Kyrkostyrelsens understöd till församling-en har sjunkit från 165 000 € år 2015 till 51 000 € för året 2017. Understödet är ersättingen för samfundskatten. Minsk-ningen av understödet var så drastisk, och förändringen så snabb, att det var omöjligt för församlingen att förbereda sig för förändringen, eller reagera på den med tillräcklig snabbhet.

För att även i fortsättningen kunna bedriva vår verksamhet måste ytterli-gare åtgärder vidtas. Utgifterna skall granskas. Särskilt utgifter inom förvalt-ningen, Kindergarten, seniorhemmet och livsmedelsinköp skall gås igenom. Vid personalbyte kan arbetet arrange-ras på nytt. Viktiga renoveringar flyttas

till framtiden och bara det nödvändiga görs för att bevara byggnaderna.

Även inkomsterna skall granskas. Insamlingar för särskilda ändamål, som t.ex. orgelrenoveringen, ordnas då det är tillåtet. Möjligheten för en frivil-lig kyrkopeng, som i Tyskland är ett vanligt sätt för församlingar att skaffa medel, skall utforskas.

Många av åtgärderna har redan visat positiva resultat. T.ex. har Kindergarten kunnat minska sina utgifter markant ge-nom noggrann planering och granskning vid inköp, utan att det haft inverkan på Kindergartens vardag. Lika så i senior-hemmet, där man vid personalbyte kun-nat effektivera arbetet utan att servicebo-endet lider. Lyckligtvis har församlingens medlemssiffror varit stabila, och alla lägenheter har varit uthyrda.

Trots alla åtgärder och gynnsamma villkor kan Kyrkostyrelsens nedskär-ningar ändå inte helt täckas. Därför har kyrkofullmäktige bestämt sig att höja skatteprocenten med 0,1 % till 1,1 %.

Information om kyrkoskatten i Finland: Varje församling kan årligen själv bestämma kyrkoskatteprocenten, som i Finland i regel ligger mellan 1 % och 2 %. De flesta församlingar har en skatteprocent på över 1%. Informa-tionen är öppen för alla på nätet och kan hittas på web-sidan sakrista.fi. I vår församling har skatteprocenten alla år varit 1 %.

Vi på församlingen är övertygade om att den moderata förhöjningen kom-binerat med sparåtgärderna leder till att arbetet i församlingen på lång sikt baserar på sund grund. Vi hoppas, att ni understöder oss även i framtiden.

Kirkollisveroprosentin nostaminen 0,1%Kirkkovaltuusto päätti kokouksessaan 19.9.2017 yksimielisesti nostaa kirkol-lisveroprosenttia vuodesta 2018 1,1 prosenttiin. Tähän on monia syitä.

Seurakunnan tulot ovat viimeisen kahden vuoden aikana laskeneet 1/7 osalla. Suurin yksittäinen syy on Kirk-kohallitukselta vuosittain saamamme harkinnanvaraisen korvauksen leikkaa-minen vuodelle 2017 aikaisemmasta 165.000€ (vuonna 2015) 51.000€ . Tämä harkinnanvarainen avustus on annettu seurakunnalle korvauksena yh-teisöverotuotoista. Leikkaukset toteu-tettiin nopeammin ja voimakkaammin kuin mihin seurakunnassa on pystytty varautumaan. Jotta toimintaa voitaisiin jatkaa asianmukaisesti, olemme ryhty-neet erilaisiin toimenpiteisiin.

Menot: Tarkastelemme seurakunnan menoja entistä kriittisemmin. Kaikki suurimmat menoerät tarkastetaan kaikilla seurakunnan toiminta-alu-eilla, hallinnossa, seniorikodissa ja päiväkodissa tai esim. elintarvikeos-toissa. Henkilövaihdoksen yhteydessä tutkitaan, voisiko työnkuvassa tehdä muutoksia ja siten saavuttaa säästöjä. Suuret rakennuksiin kohdistuvat pro-jektit jätetään toteuttamatta, välttämät-tömät ja tarpeelliset rakennuskannan korjaustyöt kuitenkin toteutetaan.

Tulopuoltakin tarkastellaan. Kerääm-me lain puitteissa lahjoitusvaroja eri-laisiin seurakunnan projekteihin (esim. kirkon urkujen peruskorjaukseen) ja tutkimme mahdollisuutta aloittaa nk. vapaaehtoisen seurakuntamaksun keräämisen. Saksassa tämä on mahdol-lista jo monissa seurakunnissa.

Monet jo tehdyt toimet ovat osoittau-tuneet hyviksi. Näin esim. päiväkodin taloudenpidossa on jo nyt onnistuttu säästämään kuluissa viisinumeroisia summia ilman, että toiminnan laatu olisi kärsinyt. Seniorikodissa on henki-lövaihdoksilla ja töiden uudelleenor-ganisoinnilla onnistuttu vähentämään kustannuksia huomattavasti ilman, että seniorikodin palvelutaso olisi laskenut.

Onneksemme on sanottava, että seurakunnan jäsenmäärä on pysynyt vakaana ja asuntojen vuokraustilanne on ollut hyvä.

Kaikista jo tehdyistä säästötoimista ja sinänsä suotuisista reunaehdoista huo-limatta, emme pysty täysin kattamaan Kirkkohallitukselta saamamme avustuk-sen leikkauksia. Siksi kirkkovaltuusto teki päätöksen nostaa kirkollis-veroprosenttia 0,1% vuoden 2018 alusta.

Suomalaiset seurakunnat voivat vuosittain määritellä itse kirkollisveroprosent-tinsa. Veroprosentti on eri seurakunnissa liikkunut 1% ja 2% välillä. Vain harvassa seurakunnassa on voitu pysyä 1% tasolla (seurakuntien veroprosentit ovat julkisia ja nähtävillä internetissä otsikolla ’seurakuntien veroprosentit’). Meidän seurakunnassamme veropro-senttia ei ole vielä kertaakaan jouduttu nostamaan.

Olemme vakuuttuneita siitä, että kirkollisveroprosentin maltillisella korottamisella ja hyvin hallitulla talou-denpidolla saavutetaan pitkällä tähtäi-mellä seurakunnan taloudelle vakaa pohja. Ja toivomme, että edelleenkin tuette meitä tällä tiellä.

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Yoga auf Deutsch

Mit voller Energie durch den Herbst!Wir praktizieren

Vinyasa Power Yoga, einen dynamischen Yoga–Stil, der auf

Ashtanga Yoga basiert und sehr individuell an verschiedene Niveaus

angepasst werden kann.

Willkommen im gemütlichen

Yoga–Studio Ockra — Morgenyoga auf

Deutsch!

Wo: Jääkärinkatu 8, 00150 Helsinki

Wann: Donnerstags, 10 bis 11.30 Uhr,

Wer: Gaby Gahnström, [email protected],

Telefon 040–1964 410

Wie viel: 15 Euro/ 90 Minuten, 120 Euro per Zehnerkarte

Herzlich willkommen

mit und ohne Anmeldung!

Lammfleisch vom Suomen-lammas Aus extensiver Kleinhaltung vom Tuusulanjärvi (Tusby träsk) ab Ende Oktober zum Verkauf: Schlachtkiste zwischen 12–19 kg, 14 Euro/kg, enthält je 2 Keulen– und Schulterstücke, Koteletts, Suppenfleisch (nicht ausgelöst / eingeschweißt verpackt). Halbe Schlachtkisten möglich. Bei Bedarf gegen Unkostenpreis: Andere Zerlegung durch den Schlachtbetrieb, zum Beispiel Grillpaket, sowie Wurst und Innereien; Vakuumverpackung; Räuchern der Keulen– und Schulterstücke möglich.

Lars Kühne, JärvenpääTelefon 040–5651829 E–Mail [email protected]

Spielen im Herbst!Wenn es draußen ungemütlich wird, kann man es sich drinnen

mit Gesellschaftsspielen gemütlich machen. Das macht in größerer

Runde noch mehr Spaß und darum treffen wir uns monatlich

zum Spieleabend für Erwachsene. Die Termine im Herbst sind

Donnerstag, der 5. Oktober und Donnerstag, der 2. November

— jeweils ab 18:30 Uhr im Restaurant Zinnkeller,

Meritullinkatu 25 in Helsinki.Weitere Informationen

bei Steffi, Telefon 044–0822 174.

Herzlich willkommen!

Der Skat–Club in der Deutschen

Bibliotheksucht freudige Mitspieler

und Mitspielerinnen zur Verjüngung und

Verstärkung. Gespielt wird an einem jeden ersten Dienstag

im Monat. Spielort ist die

Deutsche Bibliothek, Pohjoinen Makasiinikatu 7,

00130 Helsinki. Die Spielabende beginnen jeweils um 19 Uhr und

enden gegen 22 Uhr. Der Spielbeitrag beträgt 10 Euro pro Teilnahme. Die nächsten Termine:

3. Oktober, 7. November und 5. Dezember 2017. Weitere Informationen geben Thomas Lindner, Telefon 044–5001 502,

und Peter Vollner, Telefon 040–8219 893.

Willkommen!

www.weihnachtsbasar.fi

Christmas bazaarJulbasar

Tervetuloa joulubasaariinHerzlich willkommen zum

Weihnachtsbasar

in der Deutschen Schule Helsinki (DSH) Saksalaisella koululla – Kampin alueella,

Malminkatu (Malmgatan) 14, Helsinki,

am Samstag, Saturday,lauantai 2.12. 2017

klo 11–17 Uhr. Auf dem Programm

stehen aito joulutunnelma, der Weihnachtsbasar,

der Weihnachtsmann, Tombola und Glücksrad für Gross und Klein,

die Ski–Börse, Kinderflohmarkt, Bücherstände für jüngere und ältere Bücherwürmer, books,

Weihnachtsmusik, Christmas music, und ganz viele kleine

Überraschungen…

Angeboten werden allerlei tyskt julbakverk, Weihnachtsdelikatessen aus deutschen Landen,

joululeivonnaisia, Christstollen, Spekulatius und Weihnachtsplätzchen,

Säfte aller Art, rostade mandlar och nötter, Marmeladen und Gelees,

Pralinen, jouluglögiä, gebrannte Mandeln, Waffeln,Kaffee und Kuchen, Glühwein, julglögg, warm brezels,

warme Brezeln, Würstchen und Kartoffelsalat,

saksalaisia makkaroita, Senf, Stricksachen, hantverk, Keramik, muita lahjaesineitä,

handgefertigte Schnitzereien aus dem Erzgebirge,

puisia joulukoristeita, und so vieles mehr!

Der Eintritt ist frei! Vapaa pääsy.

Hjärtligt välkommen! Heartily welcome!

Veranstaltet wird der Weihnachtsbasar in diesem Jahr wieder von den Alumni der

Deutschen Schule Helsinki (DSH).

Standreservierung und weitere Informationen

bei Peter Vollner, Telefon 040–8219893,

E–Mail [email protected]

weihnachtsbasar.fi

ANZEIGEN

Kleine und Große Anzeigen gesucht…

Wer Interesse hat, eine Anzeige im Gemeindeblatt zu platzieren, kann

sich gern an Anne Breiling wenden, Telefon (09) 6869 8513 oder E–Mail [email protected]

Die Kosten für eine Anzeige sind abhängig von Inhalt und Form der Anzeige.

Mit Erfolg angezeigte private Wohnungs– und Arbeitsgesuche können durch eine angemessene

Spende an die Gemeinde erwidert werden (IBAN: FI 9120 0138 055

8883 / BIC: NDEAFIHH).Anzeigenschluss für die

kommende Weihnachtsausgabe ist bereits Mitte November.

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Alle Veranstaltungstermine finden sich übersichtlich auf den Seiten 14–15 dieser Ausgabe des Gemeindebriefs — immer aktualisiert im Schaukasten neben dem Kirchenportal, und im Internetfenster der Gemeinde unter der Adresse www.deutschegemeinde.fi.

Deutsche Evangelisch–Lutherische Gemeinde in Finnland / DELGiFwww.deutschegemeinde.fi

facebook.com/deutschegemeindeinfinnland

Hauptpastor Matti Fischer, täglich außer freitags, Telefon: +358 9 6869 8511 und +358 50 5942 485, E–Mail: [email protected]

Kanzlei und Gemeindesekretariat: Merja Viiri und Anne Breiling, montags bis freitags 10–13 Uhr, Telefon: +358 9 6869 8510 und +358 9 6869 8513, Fax: +358 9 6869 8555, E–Mail: [email protected] und [email protected]

Reisepastor Hans–Christian Beutel, täglich außer montags, Telefon: +358 40 540 8504, E–Mail: [email protected]

Küster Tobias Petruzelka, dienstags bis freitags 11–13 Uhr, Telefon: +358 50 3239 598, E–Mail: [email protected]

Diakon Timo Sentzke, Telefon: +358 50 5942 498, E–Mail: [email protected]

Kindergarten und Vorschule: Stefanie Voß, montags bis freitags 8–8.30 Uhr, Telefon: +358 9 6869 8517, E–Mail: [email protected]

Seniorenwohnheim: Gulmira Akbulatova–Loijas, Telefon: +358 9 481 124 und +358 44 2199 586, Nuottapolku (Notstigen) 2, 00330 Helsinki (Helsingfors), E–Mail: [email protected]

Kantorin Riitta Laine, täglich außer montags und dienstags, Telefon: +358 50 3306 495, E–Mail: [email protected]

Kapellengemeinde Turku (Åbo), Telefon: +358 50 4076 512, Kaskenkatu (Kaskisgatan) 1, 20700 Turku (Åbo), E–Mail: [email protected]

Deutsch–Evangelisch in Finnland (DEiF), E–Mail: [email protected]

IMPRESSUM

DEUTSCH–EVANGELISCH in Finnland Gemeindebrief der Deutschen Gemeinde in Finnland

Verantwortlich: Matti Fischer

Gestaltung: Michael Diedrichs

Der Jahrgang kostet 24 Euro.

Gemeindekonten Nordea BIC/SWIFT NDEAFIHH: Amtsscheine: IBAN FI55 1572 3000 3220 16 Deutsch–Evangelisch: IBAN FI33 1572 3000 3220 24 Kindergarten: IBAN FI11 1572 3000 3220 32 Anderes: IBAN FI91 2001 3800 5588 83

Druckerei: Bulbus Oy, Helsinki

Deutsche Evangelisch–Lutherische Gemeinde, Bernhardinkatu (Bernhardsgatan) 4, PL 153 PB, 00131 Helsinki (Helsingfors)

ISSN 1456–1042BH2 1

19. NOVEMBER 2017

Einladung zum VolkstrauertagAm Sonntag, dem 19. November 2017 findet gegen 12 Uhr, im Anschluss an den Gottesdienst in der Deutschen Kirche,

am bei der Kirche gelegenen Denkmal der im Jahre 1918 gefallenen Soldaten eine Gedenkveranstaltung zu Ehren der Toten

der Weltkriege und aller Opfer von Gewaltherrschaft statt.

Ablauf der Gedenkveranstaltung

„Befiehl du deine Wege“ (J. S. Bach) Deutsch–Finnischer Chor und Chormitglieder der Deutschen Schule

„Jesus, meine Zuversicht“ (J. S. Bach) Posaunenchor der Deutschen Gemeinde

Gedenkworte Botschafter Detlef Lingemann

Gebet Hauptpastor Matti Fischer

Kranzniederlegung

„Ich hatt’ einen Kameraden“ Trompetensolo

„Jesu meine Freude“ (J. S. Bach) Deutsch–Finnischer Chor und Chormitglieder der Deutschen Schule

„Was Gott tut, das ist wohlgetan“ (J. S. Bach) Posaunenchor der Deutschen Gemeinde

Zu dieser Gedenkveranstaltung sind Sie herzlich eingeladen.

Detlef Lingemann, Botschafter der Bundesrepublik Deutschland, Helsinki

Im Anschluss an die Gedenkveranstaltung lädt die Deutsche Gemeinde zusammen mit der Deutschen Botschaft

zu Kaffee und Kuchen in den Gemeindesaal ein.