Diagnostik in der Karies- und Parodontitisprophylaxe · Ultraleichtes, schlankes Handstück...

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15. Jahrgang I 4 2012 ISSN 1436-5715 I PVSt. F 47867 10,00 zzgl. MwSt.und Versand I Special Diagnostik und Therapie von Mundschleimhautveränderungen I Diagnose des Kariesrisikos – Was mache ich wann in der Praxis? I Fachbeitrag Der tägliche Wettlauf gegen parodontale Erkrankungen I Anwenderbericht Schmerzempfindliche Zähne – eine Herausforderung für die Praxis I Praxismanagement Leistungsvalidierung von Dampfkleinsterilisatoren I Abrechnung Diagnoseverfahren zur Kariesdetektion I Dental Pearls Club Drei neue Studiengänge für Gesundheitsdienstberufe Diagnostik in der Karies- und Parodontitisprophylaxe Zeitschrift für Parodontologie und präventive Zahnheilkunde

Transcript of Diagnostik in der Karies- und Parodontitisprophylaxe · Ultraleichtes, schlankes Handstück...

15. Jahrgang I 42012

ISSN 1436-5715 I PVSt. F 47867€ 10,00 zzgl. MwSt.und Versand

I Special Diagnostik und Therapie von Mundschleimhautveränderungen I Diagnose des Kariesrisikos – Was mache ich wann in der Praxis?

I Fachbeitrag Der tägliche Wettlauf gegen parodontale Erkrankungen I Anwenderbericht Schmerzempfindliche Zähne – eine Herausforderung für die PraxisI Praxismanagement Leistungsvalidierung von Dampfkleinsterilisatoren I Abrechnung Diagnoseverfahren zur KariesdetektionI Dental Pearls Club Drei neue Studiengänge für Gesundheitsdienstberufe

Diagnostik in der Karies- undParodontitisprophylaxe

Zeitschrift für Parodontologie und präventive Zahnheilkunde

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EDITORIALDass staatliche Universitäten zunehmend unter finanziellen Engpässen leiden, ist keineneue Erkenntnis. Eines der unterschiedlichen Hindernisse für eine ausreichende finan-zielle Ausgestaltung der Hochschulen ist das seit 2006 grundgesetzlich verankerte Ko-operationsverbot zwischen Bund und Ländern, das seinerzeit im Rahmen der Föderalis-musreform festgeschrieben wurde; mit dieser Reform wurde den Ländern die alleinige Gestaltungskompetenz für die Bildung zugeschrieben, und seitdem kann sich der Bund beiFinanzierungsfragen im Hochschulbereich nur noch sehr eingeschränkt beteiligen. Dieswäre für sich betrachtet noch nicht wirklich problematisch – wenn denn auch die Länder dieentsprechenden Mittel hätten, um dem Bildungsauftrag gerecht werden zu können. Von allen Beteiligten, sogar über die Parteigrenzen hinweg, insbesondere aber auch von-seiten der Regierung (und nicht zuletzt von den wissenschaftlichen Organisationen),scheint daher die Aufhebung dieses Kooperationsverbotes – und damit die Auflösung eines zentralen Webfehlers der Föderalismusreform – gewünscht zu sein. Damit könnteden notleidenden (auch Technischen) Universitäten endlich vonseiten des Bundes geholfen werden. Könnte. Denn der Bundesrat hat den von der Regierung vorgelegtenGrundgesetzänderungsentwurf für eine Aufhebung des Kooperationsverbotes nichtpassieren lassen. Hintergrund dafür war unter anderem, dass dieser Gesetzentwurf nichtdie entsprechende Berücksichtigung der Schulen beinhaltete. Schulen aber darbenebenfalls ob der im Nord-Süd-Gefälle zwar unterschiedlichen, insgesamt aber doch bescheiden zu nennenden Haushaltslagen der Länder. Damit werden nun Spitzenforschung auf der einen Seite und Schulförderung auf der an-deren Seite zum von politischer Seite hin- und hergeworfenen Spielball, der womöglichlange brauchen wird, bis er tatsächlich ins Tor rollt. Mit anderen Worten: Die Fehler der Föderalismusreform werden eingefroren, und Tauwetter ist nicht in Sicht.Mit der nun anbrechenden Zeit des Wahlkampfes ist davon auszugehen, dass die ein oderandere (Eltern-)Wahlstimme mit der Argumentation gewonnen werden soll, dass man sich (auch) für die notleidenden Schulen einsetzen werde. Und alle Beteiligten werden beobachten können, wie die Situation der nicht nur durch die doppelten Abiturjahrgängeweiterhin grenzbelasteten Universitäten immer dramatischer wird; Handlungsspiel-räume bleiben eingeschränkt, und zumindest für die nächste Zeit wird wohl offen bleiben,ob Erhaltung oder gar Steigerung der Leistungen in Wissenschaft und Lehre an den unter-schiedlichen Universitätsstandorten ohne die erhoffte wirtschaftliche Planungssicherheitmöglich sind. Klar ist damit aber auch, dass sich in derselben Zeit die Lage der Schulen kei-nesfalls bessern dürfte. Das ist mehr als bedauerlich, vor allem mit Blick auf unsere Schüler.Kein KooperationsVERbot gibt es glücklicherweise im Bereich der oralen Prävention – im Gegenteil, hier herrscht ein KooperationsGEbot, denn bei der Gesunderhaltung deroralen Strukturen ist die Zusammenarbeit von Patient und zahnärztlichem Team einegrundlegende Voraussetzung. Ich wünsche Ihnen viel Spaß beim Lesen des neuen Dentalhygiene Journals.

Mit herzlichen Grüßen

Ihr Prof. Dr. Dr. h.c. Andrej M. Kielbassa

Das Kooperationsverbot – ein Synonym für Unbeweglichkeit?

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Stand: April 2012

Kiel

Hamburg

Oldenburg

Salzwedel

MagdeburgHannover

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Weinheim

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KarlsruheMünchen

HeidenheimBruchsal

KrefeldVaals

KoblenzFrankfurt

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INHALT

Editorial3 Das Kooperationsverbot – ein

Synonym für Unbeweglichkeit?Prof. Dr. Dr. h.c. Andrej M. Kielbassa

Special6 Diagnostik und Therapie

von Mundschleimhaut -veränderungen Priv.-Doz. Dr. med. habil. Dr. med. dent.Dipl.-Kfm. Felix Peter Koch

12 Diagnose des Kariesrisikos – Wasmache ich wann in der Praxis?Univ.-Prof. Dr. Stefan Zimmer

Fachbeitrag18 Kinderprophylaxe

von Anfang an Dr. med. dent. Jutta Tschoppe, Prof. Dr.med. dent. Dr. h.c. Andrej M. Kielbassa,Dr. med. dent. Peter Tschoppe

22 Der tägliche Wettlauf gegen parodontale Erkrankungen Priv.-Doz. Dr. Dirk Ziebolz, M.Sc., Sylvia Fresmann

Anwenderbericht26 Schmerzempfindliche Zähne –

eine Herausforderung für die PraxisDr. med. dent. Thomas Herold, Tamina Theresa Reitz

29 Natürliches Mund-Wund- Pflaster hilft bei AphthenDr. Karin Bücker

Praxismanagement30 Leistungsvalidierung von

Dampfkleinsterilisatoren Dr. Bernhard Drüen

Abrechnung34 Diagnoseverfahren zur

KariesdetektionChristine Baumeister-Henning

Dental Pearls Club46 Drei neue Studiengänge für

Gesundheitsdienstberufe

38 Herstellerinformationen

43 Tipp

44 News

50 Kongresse, Impressum

Alle mit Symbolen gekennzeichneten Beiträge sind in der E-Paper-Version der jeweiligen Publikation auf www.zwp-online.info mit weiterführenden Informationen vernetzt.

Titelbild: © Sedova Elena

n Seitens der GKV ist eine Vorsorgeuntersuchung ein-mal jährlich vorgesehen, die sowohl die Prophylaxe vonKaries, Parodontitis, aber auch die Untersuchung derMundschleimhaut einschließt. Das Risiko von Kariesund Parodontitis jedoch differiert interindividuell in Ab-hängigkeit von der Mundhygiene, Ernährungsgewohn-heiten, aber auch genetischer Faktoren (IL1-Polymor-phismus). Ebenso bestehen individuelle Risikoprofile, anMundschleimhautläsionen oder an einem oralen Karzi-nom zu erkranken.Vornehmlich ist immer noch der Konsum von Tabak diehäufigste Urasche einer Karzinomentstehung. Poten-ziert wird dieses Risiko durch den Konsum von Alkohol.Eine aktuelle Untersuchung aus Großbritannien machtdie Infektion mit dem humanen Papillomavirus als mög-lichen Grund der steigenden Inzidenz oraler Karzinomeinsbesondere bei jüngeren Patienten aus (Conway,Stockton et al. 2006).Als sogenannte präkanzeröse Konditionen oder besserpotenziell maligne Veränderungen sind Läsionen derSchleimhaut beschrieben worden, die mit einer erhöh-ten Wahrscheinlichkeit einer malignen Transformationeinhergehen (proliferative verruköse Leukoplakie, sidero-penische Dysphagie, Oraler Lichen planus, Orale submu-köse Fibrose, Syphillis, Xeroderma pigmentosa, Lupus

erythematosus, Epidermolysis bullosa dystrophicans;Barnes, Eveson et al. 2005). Auch gehen viele Allgemeiner-krankungen mit einem erhöhten Erkrankungsrisiko ein-her. Hier sind insbesondere Defekte des Immunsystemsbedeutsam, die entweder iatrogen bei Immunsuppres-sion nach Organtransplantation oder Stammzelltrans-plantation (Demarosi, Lodi et al. 2005), aber auch einerHIV-Erkrankungen entstehen (Epstein 2007). Statistischerkranken Patienten, die anamnestisch bereits an einemoralen Karzinom erkrankt waren, häufiger erneut an ei-nem sogenannten Zweitkarzinom, sodass für diese Pa-tientengruppe ein erhöhtes Erkrankungsrisiko besteht.Mit dem Fortschritt der molekularbiologischen Dia-gnostik werden immer mehr genomische Varianten,sog. genomische Polymorphismen, entdeckt, die mit ei-nem erhöhten Risiko einer Karzinomentstehung einher-gehen. Für Genabschnitte, die für die Detoxifikation vonKarzinogenen verantwortlich sind, wie dem GSTM1 oderCYP1A, sind entsprechende Polymorphismen bereits be-kannt und können aus einer Blutprobe und bei gesunderMundschleimhaut sogar per Bürstenabstrich bestimmtwerden (Zhang, Hao et al. 2011). Insbesondere für Rau-cher ergibt sich im Falle eines fehlenden GSM1 ein er-höhtes Erkrankungsrisiko. Andere relevante Polymor-phismen sind z. B. mit p73 oder p450 assoziiert. Heuteschon wird kommerziell angeboten, das gesamte Ge-nom zu sequenzieren, um ein individuelles Risikoprofilzu erstellen und eine entsprechende Krebsvorsorge fokussieren zu können.Zur effektiven Krebsvorsorge sollte daher eine Untersu-chung der Mundschleimhaut in risikoadaptierten, re-gelmäßigen Zeitabständen erfolgen. Zur Feststellungdes individuellen Risikos ist eine ausführliche Anam-nese, aber auch Diagnostik und in Zukunft möglicher-weise die Bestimmung genomischer Polymorphismennotwendig.Die Screeninguntersuchung der oralen Schleimhaut er-fordert als wichtigste Maßnahme die gründliche Inspek-tion aller Mundschleimhautpartien, am besten nach ei-nem standardisierten Untersuchungsschema. AdditiveInstrumente, suspekte Läsionen leichter zu identifizie-ren, werden als zusätzliche Maßnahmen diskutiert.

Special

6DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Diagnostik und Therapie von Mundschleimhautveränderungen

Schlüssel zur oralen Tumorprävention

Neben der Behandlung der Zähne und des Parodonts gehört zu den zahnärztlichen Kern-kompetenzen auch die Behandlung der oralen Schleimhaut. Dies schließt die regelmäßigeVorsorgeuntersuchung sowie die Diagnostik und Therapie etwaiger Schleimhautläsionen ein.Dieser Beitrag soll zum einen einen Überblick und Ausblick aktueller Screeningmethoden ge-ben, zum anderen die wichtigsten Differenzialdiagnosen oraler Schleimhautläsionen bespre-chen, damit orale Karzinome früh identifiziert und adäquat behandelt werden können.

Priv.-Doz. Dr. med. habil. Dr. med. dent. Dipl.-Kfm. Felix Peter Koch/Mainz

Abb. 1aAbb. 1b

Abb. 1: Karzinom unter a) Weiß-licht und b)Autofluoreszenz bei400 nm. In diesem Fall zeigtedas Karzinom eine rote Auto -fluoreszenz bei einer Anregungmit 400 nm. – Abb. 2: Mundbo-denkarzinom (wie Abb. 1) nachToluidinblau-Färbung. Abb. 2

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Die Auslöschung der natürlichen Autofluoreszenz derMundscheimhaut bei einer Anregungswellenlänge vonca.400 nm (Velscope) kann helfen, orale Schleimhautlä-sionen zu finden, wobei eigenen Ergebnissen zufolgehyperkeratinisierte Läsionen und Zungenläsionen keineAuslöschung der Autofluoreszenz zeigen, selbst wenndiese Läsionen als invasive Karzinome identifiziert wer-den (Abb. 1a und b). Eine Differenzialdiagnose identifi-zierter Schleimhautläsionen kann mit der Autofluores -zenz nicht gestellt werden (Koch, Kämmerer et al. 2011). Die Tauglichkeit der sogenannten Chemolumineszenz(Vizilite) oraler Schleimhautläsionen wurde als additi-ves Verfahren von Epstein et al. 2009 untersucht. DieChemolumineszenz könnte dabei dem weniger erfahre-nen Untersucher helfen, die Schleimhautläsionen deut-licher abgegrenzt zu identifizieren. Eine spezifische Diagnose kann auch mit dieser Methode nicht gestelltwerden. Die Toluidinblaufärbung suspekter Läsionenkönnte hingegen helfen, sicher gesunde Läsionen aus-zusortieren, da negative Testergebnisse mit benignenBefunden einhergingen (Negative Predictive Value, NPV100 %) (Epstein, Silverman et al. 2008; Abb. 2).

Differenzialdiagnose oraler Schleimhautläsionen

Schleimhautläsionen unterscheiden sich in ihrer Farbe(weiß als Leukoplakie, rot als Erythroplakie), der Oberflä -chentextur (Verlust der glatten, glänzenden Schleim-haut) und der Induration. Daher gehört zur Untersu-chung einer Läsion neben der Inspektion auch die Palpa-tion. Im Gegensatz zur Candidiasis ist die Leukoplakienicht abwischbar. Je verruköser und heterogener die Lä-sion (meist erythoplake und leukoplake Anteile) und jeindurierter, desto suspekter für eine maligne Transfor-mation ist sie. Damit unter scheiden sich diese Läsionenrecht deutlich von Täto wierungen durch z.B. Amalgam.Differenzialdiagnostisch muss ein Schleimhautmela-nom ausgeschlossen werden (Abb. 3). Auch fortgeschrit-tene Kieferhöhlenkarzinome, Lymphome oder Sarkomekönnen zu Schleimhautulzerationen führen (Abb. 4).Holmstrup et al. hatten 269 Schleimhautläsionen be-züglich ihrer malignen Transformation untersucht. Vonden leukoplakischen wie auch erythroplakischen Befun-den zeigten inhomogene Leukoplakien das höchsteTransformationsrisiko (Odds Ratio = 7; Abb. 5). Auch beieiner Größe von mehr als 200 mm2 erhöhte sich das

Risiko, in ein Plattenepithelkarzinom fortzuschreiten,um das 5,4-Fache (Holmstrup, Vedtofte et al. 2006). Oft überlagern eine Begleitentzündung oder Einbissedes Patienten selbst das klinische Erscheinungsbild ei-nes Karzinoms, sodass der Befund als Periimplantitisfehlgedeutet werden kann. Daher sollte im Zweifel im-mer eine Inzisionsbiopsie oder im Falle weniger suspek-ter Befunde eine Bürstenbiopsie erfolgen. Selbst bei ei-nem histologisch bzw. zytologisch negativen Ergebnismuss die Mukosa nach zwei Wochen erneut inspiziertwerden. Im Falle der Persistenz oder gar Aggravierungdes Befundes ist eine zweite Biopsie angeraten.Ein Karzinom, aber auch andere Malignome der Mund-höhle werden jedoch nicht allein durch Veränderungender Schleimhäute charakterisiert, sondern können auchdurch Zahnlockerung oder Nervausfälle symptoma-tisch werden (Tab. 1).Histologisch unterscheidet die WHO (World Health Or-ganisation) Schleimhauthyperplasien von intraepitheli-alen Schleimhautneoplasien (Squamous IntraepithelialNeoplasia, SIN III), die als dysplastische Veränderungenin in vasive Karzinome transformieren können. Insbe-sondere die SIN III und Carcinoma in situ werden als„High Risk“ Läsionen zusammengefasst (Barnes, Evesonet al. 2005). Allerdings muss einem invasiven Karzinomnicht zwangsläufig eine Dysplasie vorausgehen (Bren-nan, Migliorati et al. 2007). Cowan et al. 2001 haben imRahmen einer klinischen, retrospektiven Studie eineTransformationsrate von 14 % der dysplastischen und0,4 % der nicht dysplastischen Läsionen angegeben (Co-wan, Gregg et al. 2001). Eine Progression in ein invasivesPlattenepithelkarzinom wird in 6 % der milden Dyspla-sien, 23 % der moderaten und 28 % der schweren Dyspla-sien beschrieben (Slater 2009). Diese Statistiken legennahe, dass auch die moderate Dysplasie ein hohes Risikoeiner malignen Transformation birgt.Die Identifizierung von spezifischen Biomarkern könntein Zukunft die Prognose einer Dysplasie präzisieren. Bis-lang wurden diesbezüglich u.a. Metalloproteinasen-1 und-9, der Epidermal growth factor, aber auch die Cytokera-tine 14 & 17 und den Loss of Heterozygocity (LOH) an Chro-mosom 3p und 9p identifiziert (Brennan, Migliorati et al.2007). Eine Biomarkeranalyse kann anhand einer Gewe-beprobe, aber auch einer Bürs tenbiopsie der jeweiligenLäsion durchgeführt werden. Neben antikörperbasier-ten Verfahren stehen zunehmend molekularbiologischeMethoden zur Verfügung (Koch, Toyoshima et al. 2008).

Abb. 3 Abb. 4 Abb. 5

Abb. 3: Orales Schleimhautmelanom des Gaumens (Rezidiv). – Abb. 4: Sarkom des linken Unterkiefers, bereits ulzerierend. – Abb. 5: Carcinoma insitu des Gaumens.

8DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

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Oftmals helfen die Anamnese und Begleitbefunde, dieÄtiologie der Läsionen zu eruieren. Beispielsweise provo-zieren scharfe Kronenränder oder schlecht sitzende Pro-thesen reaktive Schleimhautveränderungen mit Hyper-keratose. Auch das habituelle Saugen an der Schleimhautführt zu reaktiven Fibromen, meist in der Nähe von Zahn-lücken. Bei Rauchern findet sich häufig die sogenannteRaucherleukoplakie, die oft am Gaumen auftritt. HumanePapillomaviren verursachen Schleimhautpapillome, dieinsbesondere bei einer Infektion mit HPV16 und HPV18 zurTransformation in ein invasives Karzinom führen können.Weitere verruköse Schleimhautveränderungen sind Con-dylomata accuminata, die ebenfalls viral bedingt sind. Dadiese Erkrankung infektiös ist, sollte im Rahmen derenchirurgischer Entfernung auf die entsprechende Hygienegeachtet werden, die bei einer laserchirurgischen Resek-tion den Schutz durch eine aerosol- und rauchdichtenMaske erfordert (Bergbrant, Samuelsson et al. 1994). Multiple Schleimhautläsionen treten bei systemischenErkrankungen auf, wie dem Lichen ruber, dem Pemphi-gus oder dem Pemphigoid. Hinweise auf eine systemi-

sche Erkrankung ergeben sich auch aus der Anamnese,indem nach Haut und Schleimhautläsionen andererKörperregionen gefragt wird. Differenzialdiagnostischbedeutsam zum Oralen Lichen planus (OLP) ist die OraleLichenoide Läsion (OLL), die verglichen mit dem OLP so-gar häufiger in ein invasives Karzinom fortschreitenkann (Abb. 6a und b). Unterschieden werden diese Läsio-nen histopathologisch und klinisch anhand der in Ta-belle 2 aufgeführten Kriterien (van der Meij, Mast et al.2007; van der Meij, Schepman et al. 2003). Auch eine medikamentöse Therapie mit Immunsup-pressiva kann zu multiplen intraepithelialen Neoplasienbis hin zu invasiven Karzinomen führen. Im Falle einerStammzelltransplantation kann eine Graft-versus-Host-Reaktion (GvHR) Schleimhautveränderungen provo -zieren (Abb. 7). Neben dieser iatrogenen Ursache nachOrgan- oder Stammzelltransplantation ist auch eineHIV assoziierte Immunsuppression gehäuft mit oralenSchleimhautläsionen assoziiert.

Therapie nicht maligner Schleimhautläsionen

Zum einen können orale Schleimhautläsionen chirur-gisch per Laser oder Skalpell entfernt werden, wobei diechirurgische Resektion oftmals nicht ausreicht, eine ma-ligne Transformation zu vermeiden (Epstein, Wong et al.1994; Gaeta, Gombos et al. 2000; Holmstrup, Vedtofte etal. 2006). An nicht chirurgischen Therapiemöglichkeitenwurden Vitamin A Retinoide, Beta Carotine, wie Lycopene,aber auch Bleomycin, gemischter Tee, Ketorolac. Gemäßeiner Cochrane Metaanalyse war die Behandlung mit8 mg Lycopene, einem Beta Carotinoid, am erfolgreichs -

ten mit einer 85 % Erfolgsrate. DieBehandlung mit dem Placebo hin-gegen führte in nur 10 % der Fälle zueiner Besserung der Leukoplakie-symptomatik (Singh, Krishanappaet al. 2004). Die Transformations-rate in invasive Karzinome wurdemit einer medikamentösen The -rapie nicht beeinflusst (Brennan, Migliorati et al. 2007; Lodi, Sardellaet al. 2006). Die Kombination vonchirurgischer und medikamentöserTherapie scheint den Untersuchun-gen von Femiano et al. zufolge er-

Special

10DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Abb. 6a Abb. 6b Abb. 7

Abb. 6: Orale Lichenoide Läsion (OLL) mit a) retikulärer Zeichnung, histopathologisch konnte kein Lichen planus nachgewiesen werden, b) erosi-ver Oraler Lichen planus (OLP). – Abb. 7: Graft-versus-Host-Reaktion (GvHR) nach autologer Stammzelltransplantation und dauerhafter Immun-suppression. An den lateralen Resektionsdefekten waren bereits ein CiS entstanden und reseziert worden.

Klinische Kriterien für OLP Histopathologische Kriterien für OLP

Bilaterale Schleimhautläsionen Bandartiges zelluläres Infiltrat von Lymphozyten in der

oberen Epithelschicht

Retikuläre Schleimhautzeichnung „Kolliquationsnekrosen“ in den basalen Epithelschichten

Erosive, bullöse oder plaqueartige Läsionen

innerhalb der retikulären Schleimhautzeichnung

Keine Dysplasien

=> Positive Diagnose für OLP nur bei sowohl zutreffender Histologie als auch Klinik

Tab. 2: Histopathologische und klinische Kriterien, den Oralen Lichen planus (OLP) von der OralenLichenoiden Läsion (OLL) zu unterscheiden (Cortes-Ramirez, Gainza-Cirauqui et al. 2009; van derMeij, Schepman et al. 2003).

Neben dem suspekten Schleimhautbefund existieren weitere Alarmzeichen,

die auf eine maligne Tumorerkrankung hinweisen können:

1. nicht erklärbare Schmerzen

2. Zahnlockerung

3. Nervläsionen mit Taubheit/Lähmung

4. Schwellung (nicht mehr passende Prothesen, Einbiss in die Zunge oder

Wange als Sekundärsymptomatik)

5. Okklusionstörung (Tumor im Bereich des Kiefergelenks)

6. Schluckbeschwerden, veränderte Sprache

7. Foetor ex ore Tab. 1

folgreicher zu sein als die chirurgische Therpie alleine. Indieser Studie wurde Methisoprinol angewandt, ein anti-viral und immunmodulierend wirksames Medikament(Femiano, Gombos et al. 2001). Von der Leukoplakie oderder Erythroplakie, die als Schleimhautveränderung ge-mäß Definition keiner spezifischen Erkrankung zugeord-net werden, sind der Orale Lichen ruber planus (OLP) zuunterscheiden. Zur Therapie des Oralen Lichen planuswerden in erster Linie Glucocorticoide eingesetzt. Klini-schen Studien zufolge gibt es keine Präferenz für ein bestimmtes Glucosteroid (Lodi, Carrozzo et al. 2012). AnNebenwirkungen einer topischen Glucocorticoidthera-pie sind die Candidiasis, Geschmacksstörungen, Übelkeit,Erbrechen oder Mundtrockenheit bekannt. Aloe Verascheint OLP-assoziierte Schmerzen zu lindern. Als Thera-peutika der zweiten Wahl werden von Bagan et al. weitereSubstanzen wie Retinoide (Vitamin A-Derivate), Hya -luronsäure, aber auch Inhibitoren und Antikörper, wie Efalizumab, Basiliximab oder TNF-�-Inhibitoren be-schrieben (Bagan, Compilato et al. 2012). Des Weiteren haben sich als topische Anwendungen Triamcinolon Derivate und Viamin A Retinoide als wirksam erwiesen(Lopez-Jornet, Camacho-Alonso et al. 2009). Bezüglichder Wirksamkeit von Cacineurin-Inhibitoren, wie Cyclo -sporin, Tacrolimus oder Pimecrolimus, gibt es wider-sprüchliche Angaben: Während im Rahmen einer Coch-rane Metaanalyse zwar für Cyclosporin, aber nicht für Tacrolimus und Pimecrolimus die Evidenz einer Überle-genheit gegenüber Glucosteroiden oder eines Placebosbeschrieben wird, weisen andere Studien die Wirksam-keit der Therapie mit Tacrolimus oder Pimecrolimus nach(Lopez-Jornet, Camacho-Alonso et al. 2009). Diskutiertwird allerdings eine in Tierversuchen nachgewiesenekanzerogene Potenz von Pimecrolimus. Als Nebenwir-kungen wird Schleimhautbrennen beschrieben. Keinesder hier beschriebenen Medikamente allerdings war inder Lage, eine dauerhafte Heilung zu erzielen: die meistender OLP-Patienten hatten nach einer Therapiedauer vonvier bis sechs Wochen ein Rezidiv erlitten, sodass bislangzur Linderung der Beschwerden eine dauerhaft intermit-tierende, symptombezogene Therapie angezeigt ist. Zu-dem befinden sich die meisten der beschriebenen Medi-kamente noch in der Erprobungsphase klinischer Stu-dien, sodass deren Applikation als singulärer Therapie-versuch zwar möglich ist, von den Krankenkassen jedochoft nicht ersetzt wird. Für alle oralen Schleimhautläsio-nen gilt eine regelmäßige Nachsorge und Kontrolle, da-mit eine Progression in ein invasives Karzi-nom frühzeitig erkannt und einer adäquatenTherapie zugeführt wird. n

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Priv.-Doz. Dr. med. habil. Dr. med. dent. Dipl.-Kfm. Felix Peter KochKlinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie Universitätsmedizin MainzAugustusplatz 2, 55131 Mainz

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n Die Anzahl der Kariesschäden pro Mensch sind sehrungleichmäßig verteilt.6 Dies sieht man vor allem beiden Zwölfjährigen, von denen zwar 70,1 % kariesfrei sind,doch rund 10 % der Kinder über 60 % aller Kariesschädentragen.7 Da die Karies individuell sehr unterschiedlichausgeprägt ist, bedeutet dies auch, dass die Menschenoffenbar unterschiedlich stark ausgeprägte Kariesrisi-ken haben. Ein Risiko ist ganz allgemein die Wahrscheinlichkeit desEintretens eines negativen Ereignisses. Im vorliegendenFalle ist das negative Ereignis das Auftreten von Karies.Es geht also um ein Ereignis in der Zukunft, das manmöglichst treffsicher vorhersagen und durch ein geeig-netes Prophylaxeprogramm verhindern möchte. DasKariesrisiko ist etwas anderes als die Kariesaktivität. DieKariesaktivität beschreibt den Zuwachs an kariösen Lä-sionen in einem bestimmten Zeitraum in der Vergan-genheit, die Karies ist also bereits vorhanden und nichtmehr vermeidbar. Am besten wäre es natürlich, wenn man für jeden Men-schen eine exakte Aussage über die Wahrscheinlichkeittreffen könnte, mit der er im kommenden Jahr an einerKaries erkrankt („Wie groß ist das Risiko, dass …?“). Wirk-lich exakt ist das aber nicht möglich und jede Bestim-mung des Kariesrisikos ist mit einer Irrtumswahr-scheinlichkeit behaftet. Außerdem gibt es Altersberei-che, in denen nach dem derzeitigen Stand des Wissenseine prozentuale Bestimmung gar nicht möglich ist undnur Anhaltspunkte für das Kariesrisiko gegeben werdenkönnen.

Wie kann ich das Kariesrisiko bestimmen?

Mit der Bestimmung des relativen Risikos kann angege-ben werden, um welchen Faktor sich ein Risiko in zweiGruppen unterscheidet. Ein Beispiel soll das verdeut-lichen. Nehmen wir an, wir hätten 100 Menschen, vondenen 20 Raucher (Risikofaktor für Parodontitis) und 80 Nichtraucher sind. Sowohl von den 20 Rauchern alsauch von den 80 Nichtrauchern sollen jeweils vier an ei-ner Parodontitis erkrankt sein (also 20 % und 5 %). Relativgesehen sind also in der Rauchergruppe viermal so vielePersonen an Parodontitis erkrankt wie in der Nichtrau-chergruppe (20 % gegenüber 5 %) Das relative Risikowäre demnach 4.

Eine Risikobestimmung, die eine bessere Aussagekraftals das relative Risiko besitzt, ist das Screening. Das rela-tive Risiko gibt lediglich an, um wie viel höher das Risikoeines Menschen mit einer bestimmten Risikoexpositiongegenüber einem anderen ohne diese Exposition ist. Essagt nichts darüber, ob ein Betroffener tatsächlich er-kranken wird. Das Screening hingegen tut genau das(ja/nein-Entscheidung) und besitzt daher für einen Be-troffenen eine höhere Aussagekraft. Bekannte Scree-ningverfahren sind bei Frauen die Mammografie, alsodas Brustkrebs-Screening, und bei Männern die Bestim-mung des PSA-Wertes (PSA = Prostataspezifisches Anti-gen), also das Screening auf ein Prostata-Karzinom. Eswird in Bevölkerungsgruppen mit noch symptomfreienErkrankungen oder einem Risiko für eine Erkrankungeingesetzt, um diese Personen zu einem möglichst frü-hen Zeitpunkt zu erkennen. Ein Screening zum Kariesri-siko wird typischerweise im Rahmen von zahnärztlichenReihenuntersuchungen in Kindergärten und Schulendurchgeführt, kann aber auch in der zahnärztlichen Pra-xis hilfreich sein. Das Ergebnis eines Screenings ist im-mer nur qualitativ ( ja oder nein) und leider auch immermit einer bestimmten Fehlerquote behaftet, sodass ei -nerseits gesunde Untersuchte fälschlicherweise als er-krankt bzw. gefährdet (falsch positiv) und andererseitserkrankte bzw. gefährdete Untersuchte als gesund(falsch negativ) eingestuft werden. Die Zuverlässigkeit

Special

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Diagnose des Kariesrisikos –Was mache ich wann in der Praxis?In der Bundesrepublik Deutschland sind 99,3 Prozent der Erwachsenen von Karies betroffen,d.h., 99,3 Prozent haben entweder eine kariöse Läsion, einen wegen Karies fehlenden Zahnoder mindestens eine Füllung. Will man für jeden Menschen das für ihn passende Prophylaxe -programm in der Zahnarztpraxis anbieten, bedeutet das zwangsläufig, dass man vorher seinindividuelles Kariesrisiko bestimmen muss.

Univ.-Prof. Dr. Stefan Zimmer/Witten/Herdecke

Abb. 1: Mit dem Nachweis von Mutans-Streptokokken in der Plaquevon kariesfreien zwei- bis fünfjährigen Kindern lässt sich das relativeKariesrisiko bestimmen. – Abb. 2: Bei Kindern mit kariesfreiem Milch-gebiss ist es wichtig, einen Hinweis darauf zu erhalten, wie die Ent-wicklung im Wechselgebiss sein wird.

12202_823WOHP_DentalhygieneJournalAnz210x297RZV.pdf 112202_823WOHP_DentalhygieneJournalAnz210x297RZV.pdf 1 02.10.12 15:5302.10.12 15:53

Special

eines Screenings wird auch durch die Parameter „Sensi-tivität“ und „Spezifität“ beschrieben. Sensitivität ist dieWahrscheinlichkeit, mit der ein Individuum mit hohemRisiko als solches erkannt wird. Spezifität ist die Wahr-scheinlichkeit, mit der ein Individuum mit niedrigem Ri-siko als solches erkannt wird. Beide Werte werden in Pro-zent angegeben. Als Summe von Sensitivität und Spezi-fität wird ein Wert �160 % gefordert. Das bedeutet, dasssowohl die Individuen mit Risiko als auch diejenigenohne Risiko mit einer Wahrscheinlichkeit von jeweilsmindestens 80 % richtig erkannt werden sollten. Ein diagnostisches Verfahren berücksichtigt im Gegen-satz zum Screening immer mehrere Parameter und kanneine quantitative Aussage treffen („Wie groß ist das Risiko?“). Auch hier kommt es natürlich darauf an, dassdie Prognose eine hohe Zuverlässigkeit hat.

Welche brauchbaren Verfahren gibt es?

Grundsätzlich sollte die Bestimmung des Kariesrisikosimmer nur auf der Grundlage von (noch) nicht destruk-tiven oder mindestens reversiblen Parametern vorge-nommen werden. Leider werden im Rahmen von Rei-henuntersuchungen in Schulen und Kindergärten im-mer noch bereits kariöse, gefüllte oder wegen Karies fehlende Zähne als Risikoindikatoren herangezogen.Da dieses Vorgehen mit einem primär-präventiven An-satz, d.h. der Verhinderung etablierter Läsionen, nicht inEinklang zu bringen ist und es überdies bessere Verfah-ren gibt, wird es in dem vorliegenden Beitrag nicht wei-ter thematisiert.

Kariesrisikobestimmung im Milchgebiss

Zuverlässige Verfahren für ein Kariesrisiko-Screeningoder eine -Diagnostik im Milchgebiss gibt es nicht, wohlaber eine Aussage zum relativen Risiko beim Vorliegenvon Mutans-Streptokokken bei kariesfreien zwei- bisfünfjährigen Kindern. Thenisch et al. wiesen nach, dassdiejenigen Kinder der Population, bei denen diese Keimemit einem Chairside-Test im Speichel nachgewiesenwurden, ein 2,11-fach höheres Risiko aufwiesen, eine Ka-vität zu entwickeln, als Kinder, bei denen keine Mutans-Streptokokken gefunden wurden. Wenn der Bakterien-nachweis nicht im Speichel, sondern in der Plaque ge-

führt wurde, stieg das relative Ri-siko für Mutans-Streptokokken-po-sitive Kinder sogar auf 3,85.9 Daherist der Nachweis von Mutans-Streptokokken in der Plaque von kariesfreien zwei- bis fünfjährigenKindern ein empfehlenswertesVerfahren, das eine brauchbarewissenschaftlich fundierte Aus-sage zum Kariesrisiko in dieser Altersgruppe zulässt (Abb. 1).Zum Nachweis von Mutans-Strep-tokokken in der Plaque werden mit

der zahnärztlichen Sonde oder einem Zahnholz ein odermehrere Plaqueabstriche, üblicherweise approximal imSeitenzahngebiet, genommen, auf den Agar des Chair-side-Tests aufgetragen und gemäß Herstellerempfeh-lung für 48 Stunden bei Körpertemperatur bebrütet. DerMutans-Streptokokken-Nachweis in der Plaque liefertwichtige Informationen für das Risikomanagement imRahmen der Individualprophylaxe, da sich gerade beiKindern mit kariesfreiem Milchgebiss die Frage stellt,wie sich der Gesundheitszustand im Wechselgebissweiterentwickeln wird (Abb. 2). Kinder, die bereits kari-öse Läsionen im Milchgebiss aufweisen, müssen immerals Risikoindividuen betrachtet und entsprechend eng -maschig präventiv betreut werden (Abb. 3).

Kariesrisikobestimmung im Wechselgebiss

Eigene Untersuchungen haben gezeigt, dass braun bis schwarz verfärbte Fissuren sowie Kreideflecken an Sechsjahrmolaren zuverlässige Risikoindikatorenbei Schulkindern darstellen. Die Arbeitsgruppe umMarthaler aus Zürich konnte bei sechs- bis zwölfjähri-gen Kindern zeigen, dass außerdem die Anzahl nochvorhandener gesunder Milchmolaren einen wichti-gen Parameter für das Risikoscreening darstellt (Abb. 4).8Sie entwickelte die Dentoprog-Formeln zum Risiko -screening, welche mittlerweile in ein kleines Com -puterprogramm umgesetzt wurden, das kostenlosunter www.gaba-dent.de bezogen werden kann. Abbildung 5 zeigt die Berechnung für sechs- bis zehn-jährige Kinder. Sobald die Anzahl gesunder Milchmo-laren, die Anzahl von Sechsjahrmolaren mit verfärbtenFissuren und die Anzahl der Glattflächen mit Kreide-flecken an Sechsjahrmolaren eingegeben wurden, er-scheint ein Hinweis auf ein niedriges oder ein erhöh-tes Kariesrisiko. Genau genommen gilt das Dento-prog-Verfahren aufgrund seiner Datenbasis nur fürsechseinhalb- bis elfeinhalbjährige Kinder. Die Aus-weitung der Anwendung für die komplette Wechsel-gebissperiode erscheint aus pragmatischen Gründenjedoch vernünftig. Man muss sich allerdings bewusstsein, dass es möglicherweise bei Kindern zwischensechs und sechseinhalb Jahren zu einer gewissenUnterschätzung und bei Kindern zwischen elfeinhalbund zwölf Jahren zu einer gewissen Überschätzungdes Kariesrisikos kommen kann. Sensitivität und Spe-

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Abb. 3: Kinder mit kariösem Milchgebiss sind als Hochrisikokinder zu betrachten. –Abb. 4: Braunbis schwarz verfärbte Fissuren, Kreideflecken an Sechsjahrmolaren sowie die Anzahl noch vor-handener gesunder Milchmolaren sind zuverlässige Risikoindikatoren im Wechselgebiss.

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zifität dieser sogenannten Dentoprog-Methode lie-gen zwischen 70 und 77 %. Damit wird die eingangs ge-stellte Forderung von in der Summe aus beiden 160 %nicht ganz erfüllt. Da die Zuverlässigkeit des Tests abervon keinem anderen verfügbaren Verfahren erreichtwird und er obendrein einfach und schnell in derDurchführung ist, sollte er bei Sechs- bis Zwölfjähri-gen in der Praxis als Hilfsmittel für die Bestimmungdes Kariesrisikos eingesetzt werden.

Kariesrisikobestimmung im bleibenden Gebiss

Ein Verfahren, das auf der Grundlage langjähriger Er-fahrung entwickelt wurde und sich in der klinischenÜberprüfung als brauch bar erwiesen hat, ist das Cario-gram, ein multifaktorielles computerbasiertes Verfah-ren. Auch dieses Programm kann kostenlos aus demInternet bezogen werden (www.mah.se/fakulteter- och-omraden/Odontologiska-fakulteten/Avdelning-och-kansli/Cariologi/Cariogram/).1,2 In das Cariogramkönnen insgesamt zehn kariesrelevante Parameter ein-getragen werden, von denen sieben anamnestisch oderim Rahmen einer klinischen Untersuchung erhobenwerden können (Abb. 6). Drei Parameter (Speichelfließ-rate, Pufferkapazität und Mutans-Streptokokken) müs-sen im Rahmen eines Speicheltests erhoben werden.Kontextmenüs zu den einzelnen Parametern erklärendiese und machen das Eintragen einfach. Bereits nachdem Ein tragen von sieben Parametern erscheint ein Tor-tendiagramm, das in Grün die Chance, keine neue Karieszu entwickeln, anzeigt. Die verbleibenden Tortenaus-schnitte stellen die einzelnen Risiken quantitativ dar.Prinzipiell kann also auf die Durchführung eines Spei-cheltests verzichtet werden. Allerdings haben neuereUntersuchungen zum Cariogram gezeigt, dass die Zu-verlässigkeit der Vorhersage bei einem Verzicht auf die Bestimmung der Mutans-Streptokokken-Zahl sinkt.5Daher sollte auf die Erhebung der Mutans-Strepto -kokken-Zahl nicht verzichtet werden.

Obwohl die Aussagekraft des Cariogram nicht für alle Altersgruppen untersucht wurde und die Vorhersage-genauigkeit auch stark variierte, kann es wohl trotzdemals hilfreiches Instrument für die Kariesrisikobestim-mung in der Praxis betrachtet werden. Vor allem hat esauch einen motivierenden Effekt, da die Risikofaktorenevaluiert und dem Patienten vor Augen geführt werden.

Kinder mit festsitzenden kieferorthopädischen Apparaturen

In einer klinischen Studie konnte nachgewiesen wer-den, dass unter kieferorthopädischen Bändern, die soangelegt waren, dass zwischen Band und Zahnoberflä-che ein Spaltraum von 0,8 mm existierte, innerhalb vonnur vier Wochen klinisch sichtbare Schmelzläsionenentstanden.3 In einer weiteren Studie zeigte der Autor,dass 19-Jährige, die mit festsitzenden kieferorthopädi-schen Apparaturen behandelt worden waren, über fünfJahre nach Abschluss der Behandlung deutlich mehrund stärker ausgeprägte Initialläsionen aufwiesen alseine Vergleichsgruppe, die nicht kieferorthopädisch be-handelt worden war. In der ersten Gruppe zeigten zwi-schen 6,9 % (untere zentrale Inzisivi) und 28,4 % (untereCanini) der Frontzähne Initialläsionen, während es in derKontrollgruppe nur zwischen 0 % (untere Inzisivi) und4,6 % (obere Canini) waren. Von den ersten Molaren wa-ren in der kieferorthopädischen Gruppe sogar 48,0 %(UK) und 51,0 % (OK) betroffen, in der Kontrollgruppe la-gen die entsprechenden Werte bei 27,1 % und 21,9 %.Diese Unterschiede wurden gefunden, obwohl die Pa-tienten während der kieferorthopädischen Behandlunggehalten waren, täglich mit einer Mundspüllösung mit0,05 % Natriumfluorid zu spülen.4 Solche Daten zeigenklar, dass Patienten während einer kieferorthopädi-schen Behandlung generell als Kariesrisikopatientenbetrachtet werden müssen (Abb. 7).

Special

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Abb. 5: Das Dentoprog-Verfahren ermöglicht ein Kariesrisikoscreeningfür sechs- bis zwölfjährige Kinder.

1

Anzahl gesunder

Milchmolaren

2

Anzahl der Sechsjahrmolaren mit verfärbten Fissuren

3

Anzahl der Glattflächen mit Kreideflecken an

den Sechsjahrmolaren

116

4

Risiko bei 6,5–10-Jährigen

Berechnen

Erhöhtes Risiko!

Abb. 6: In das Cariogram können insgesamt zehn kariesrelevante Parameter eingetragen werden. Das Tortendiagramm zeigt in Gründie Chance, keine neue Karies zu ent wickeln, an. Die verbleibendenTortenausschnitte stellen die einzelnen Risiken quantitativ dar.

Empfehlung für die Praxis

Resümierend kann altersspezifisch folgendes Vorgehenempfohlen werden:

Milchgebiss– Bei kariesfreien Zwei- bis Fünfjährigen ist ein Nach-

weis von Mutans-Streptokokken in der Plaque mithilfeeines Chairside-Tests (z.B. CRT von Ivoclar Vivadent)durchzuführen. Ein Kind mit Karies im Milchgebissmuss immer als Kariesrisikokind betrachtet werden.

Wechselgebiss– Dentoprog-Verfahren

Bleibendes Gebiss– Cariogram– Patienten mit festsitzenden kieferortho-

pädischen Apparaturen müssen grund-sätzlich als Kariesrisikopatienten betrach-tet werden.

Obwohl also durchaus für jede Alters-gruppe brauchbare Verfahren zur Bestim-mung des Kariesrisikos vorliegen, könnendiese nur einen Baustein für die erfolgrei-che präventive Betreuung liefern. Sie kön-nen keine Antwort darauf geben, wie häufig und mit welchen Maßnahmen ein

Patient im Rahmen der Intensiv- oder Individualprophy-laxe betreut werden muss. Es muss außerdem berück-sichtigt werden, dass die Mundgesundheit Erwachse-ner nicht nur durch Karies, sondern auch ganz wesent-lich von Parodontitis bedroht wird (Abb. 8).Ein echtes kombiniertes Verfahren zur simultanen Be-stimmung eines kariologischen und parodontologi-schen Krankheitsrisikos gibt es nicht. Daher müssen inder Praxis zunächst für beide Erkrankungen separat undaltersabhängig Risikoeinschätzungen erfolgen. Der vorliegende Beitrag beschäftigte sich lediglich mit der Bestimmung des Kariesrisikos. Aus praktischenGründen sei hier jedoch darauf hingewiesen, dass eineBestimmung des Parodontitisrisikos mithilfe des Hexa-gons von Lang und Tonetti („Berner Spinne“) möglich ist(Abb. 9). Das Programm kann kostenlos über das Internetabgerufen werden (www.perio-tools.com/pra/de/).Bei Patienten mit Karies- und Parodontitisrisiko ist jeweilsdas höchste Risiko maßgebend. Wenn beispielsweise einPatient ein niedriges Kariesrisiko, aber ein hohes Parodon-titisrisiko aufweist, gehört er in die Hochrisikogruppe. Dasgilt natürlich umgekehrt genauso. Bei einem hohen Risikofür Karies oder Parodontitis sollte der Patient zunächstviermal pro Jahr zur Prophylaxe einbestellt werden, beimaximal mittlerem Risiko zweimal und bei niedrigemeinmal. Bei Kindern und Jugendlichen sollte abweichendauch bei niedrigem Risiko zweimal im Jahr eine Prophy-laxe durchgeführt werden, weil hier rasche Änderungender individuellen Risikosituation zu befürchten sind.In jeder Prophylaxesitzung muss die klinische Situationdes Patienten neu evaluiert werden. Wenn es zu einer klinischen Verschlechterung seines Krankheitsbildeskommt, muss der Recallzeitraum verkürzt, beieiner Verbesserung kann er entsprechendverlängert werden. n

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Special

Abb. 7: Eine kieferorthopädische Behandlung mit festsitzenden Apparaturen schafftneue Plaque-Retentionsnischen und erschwert gleichzeitig die Mundhygiene enorm. –Abb. 8: Das adulte Gebiss ist nicht nur von Karies, sondern auch von Parodontitis be-droht. Daher ist die simultane Bestimmung des Karies- und Parodontitisrisikos wichtig.

KONTAKT

Univ.-Prof. Dr. Stefan ZimmerUniversität Witten/HerdeckeAbteilung für Zahnerhaltung u. Präventive ZahnmedizinAlfred-Herrhausen-Str. 50, 58448 WittenE-Mail: [email protected]: www.uni-wh.de

SBI (Situs)

Zahnverlust

Knochenniveau/Alter (0,02 mm/Jahr ab 25)

Syst.(Diabetes)

Umwelt/Nikotin

STM> 4

52

36

25

16

9

2

0,5

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12

>2019

10FS

NS

>150

150

130

120

Parodontitis-Risiko-Evaluations-Hexagon nach N.P. Lang

Name des Patienten:

Name des Untersuchers:

1. Datum: Erstuntersuchung

2. Datum: nach Initialphase

3. Datum: 3 Mon. nach syst. PAR

Niedriges Risiko Mittleres Risiko Hohes Risiko

Abb. 9: Evaluation des Parodontitisrisikos mit dem Risiko-Hexagonnach Lang und Tonetti.

n Milchzähne brauchen besondere Pflege, denn sie be-kommen aufgrund ihrer weniger stark mineralisiertenZahnhartsubstanz leichter Karies. Die drei wichtigsten Grundregeln der zahnmedizinischenVorbeugung lauten:– Regelmäßiges Entfernen von Zahnbelägen durch

Zähneputzen,– Kariesschutz der Zähne durch Fluoride,– Vermeiden von übermäßigem Konsum zuckerhaltiger

Speisen und Getränke sowie sauren Obst- und Fruchtsäften.1

Prophylaxeutensilien der Kleinen: Lernzahnbürste & Kinderzahncreme

Lernzahnbürsten sind auf die Bedürfnisse von Babysund Kleinkindern abgestimmte Zahnbürsten: Sie habeneinen kleinen, abgerundeten und kindgerechten Bürs -tenkopf sowie weiche, abgerundeten Borsten (Abb. 1).Der dicke, ergonomische Griff der Zahnbürste ist ausrutschfestem Material und eignet sich besonders fürden von Kleinkindern bevorzugten Faustgriff. Dadurchkann das Fäustchen nicht abrutschen und die Elternkönnen die Hand ihres Kindes gut führen, wenn sieunterstützend mitputzen. Die Lernzahnbürsten unter-scheiden sich in ihrer Kopf- und Griffgröße. Je nach Altersowie den individuellen Bedürfnissen des Kindes solltedie optimale Lernzahnbürste ausgewählt werden.Bis zum sechsten Lebensjahr sollte eine spezielle Kinder-zahnpasta mit geringem Fluoridgehalt (max. 500 ppmFluorid) verwendet werden (Abb. 2).4 Ein niedriger, kind -gerechter Fluoridgehalt der Zahnpasta ist besonderswichtig und auch, dass nicht mehr als eine erbsengroßeMenge verwendet wird, da Kleinkinder altersgemäß ei-nen Großteil der Zahncreme noch nicht kontrolliert aus-spucken, sondern verschlucken. Dies gilt insbesondere fürKinder bis zum Alter von vier Jahren. Kinderzahnpasten

mit Frucht- oder Bonbongeschmack sollten vermiedenwerden, da diese das Herunter schlucken fördern. Nachdem Zähneputzen sollen die Kinder nicht mit Wassernachspülen, sondern nur den Überschuss an Zahnpastaausspucken. Dadurch bleiben die Fluoride länger in derMundhöhle und können so besser wirken.Zahncreme für Erwachsene dürfen Kleinkinder nicht ver-wenden. Diese haben einen zu scharfen Geschmack undeinen Fluoridgehalt, der nicht auf die Bedürfnisse vonKleinkindern abgestimmt ist. Fluoridierte Erwachsenen-zahnpasten mit einem Fluoridgehalt von 1.000 bis1.500 ppm sind erst für Kinder ab dem Durchbruch derbleibenden Zähne (circa sechstes Lebensjahr) geeignet.4

Die Verwendung von Zahncreme im Kleinkindalter wirdvor allem aufgrund des enthaltenen Fluorids von eini-gen Kritikern abgelehnt. Es gibt immer wieder Behaup-tungen, das Verschlucken von Kinderzahnpasta sei be-denklich, da hieraus Gesundheitsgefährdungen resul-tierenden könnten, die über das Risiko einer Fluorosehinausgehen.2 Eine kurze Berechnung lässt diese Beden-ken widerlegen: Die empfehlungsgemäß verwendeteMenge an Kinderzahncreme (circa 0,5 g) enthält pro An-wendung 0,25 mg Fluorid. Kinder sollten bis zum zwei-ten Geburtstag einmal täglich mit dieser ihre Zähneputzen. Sollte die Kinderzahncreme beim Zähneputzeneinmal komplett verschluckt werden, entspricht die auf-genommene Menge an Fluorid der Fluoridmenge, dielaut Empfehlung der DGZMK alternativ in Form vonFluorid tabletten verabreicht werden würde. Ab demzweiten Geburtstag wird die Kinderzahncreme zweimaltäglich angewendet. Die dann maximal verschluckten0,5 mg Fluorid entsprechen wiederum der altersgemäßverabreichten Dosis von Fluoridtabletten.4

Fachbeitrag

18DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Kinderprophylaxe von Anfang an

Teil 2: Hilfsmittel und ergänzende Maßnahmen für mehr Mundgesundheit

Die Kariesprävention beginnt mit Durchbruch des ersten Milchzahnes. Eine frühzeitige Vor-sorge und gute Pflege fördern dabei nicht nur die Mundgesundheit, sondern tragen entschei-dend dazu bei, Zähne und Zahnfleisch ein Leben lang gesund zu halten.

Dr. med. dent. Jutta Tschoppe/Innsbruck, Österreich, Prof. Dr. med. dent. Dr. h.c. Andrej M. Kielbassa/Krems, Österreich, Dr. med. dent. Peter Tschoppe/Innsbruck, Österreich

Abb. 1: Lernzahnbürste für Kinder: Zahnbürsten mit einem Zahncreme -dosierfeld zeigen den Eltern an, wie viel Zahncreme sie benutzen sollen.Die Zahnbürste sollte ausgetauscht werden, sobald die Borsten verbo-gen sind, mindestens aber alle drei Monate.

Abb. 2: Kinderzahncrememit kindgerecht reduzier-tem Fluoridgehalt (max.500 ppm) für Kinder biszum sechsten Lebensjahr.

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Kariesprävention durch Fluoride

Fluoridierungsmaßnahmen zielen darauf ab, eine möglichst optimale Ka-riesprävention zu erreichen und spielen deshalb bei der Kariesprophylaxeeine zentrale Rolle.

Eigenschaften von Fluorid:– Verbessert die Säureresistenz des Zahnschmelzes und verhindert

das Herauslösen von Mineralien (Demineralisation),– beschleunigt die Wiedereinlagerung von Mineralien in den Zahnschmelz

(Remineralisation); kleinere bis mittlere Mineralverluste können dadurchausgeglichen werden,

– Stoffwechselvorgänge der Bakterien werden verlangsamt.

Fluoride können über fluoridiertes Speisesalz, fluoridhaltige Zahnpasta, Flu-oridtabletten, fluoridierte Mundspüllösungen, fluoridhaltige Gele und/oderFluoridlacke in die Mundhöhle eingebracht werden und so mit der Zahn-oberfläche reagieren.4 Aufgrund zahlreicher Untersuchungen hat sich bezüg-lich des Wirkmechanismus von Fluoriden die Sichtweise geändert. Dachteman früher, dass hauptsächlich das vor dem Zahndurchbruch in den Zahneingebaute Fluorid kariesprophylaktisch wirksam sei, so haben zahlreicheUntersuchungen der letzten Jahre herausgestellt, dass das Fluorid in ersterLinie nach dem Zahndurchbruch durch direkten Kontakt (lokal) mit der Zahn-oberfläche für den kariesprophylaktischen Effekt verantwortlich ist.5,11 Ausdiesem Grund ist die Anwendung lokaler Fluoride (beispielsweise durch einefluoridhaltige Zahncreme und fluoridiertes Speisesalz) einer systemischenFluoridierung durch Fluoridtabletten vorzuziehen. Ferner sind Fluoridie-rungsmaßnahmen auch erst mit dem Milchzahndurchbruch erforderlich, inder Regel nicht vor dem sechsten Lebensmonat (Tab. 1).

Ab dem ersten durchgebrochenen Milchzahn ist das Zähneputzen mit einerKinderzahncreme mit einer niedrigen Fluoridkonzentration (bis zu 500 ppmFluorid) zu empfehlen (Tab. 1).4 Da Kleinkinder noch nicht richtig ausspuckenkönnen, verschlucken sie einen Großteil der Zahnpasta. Deshalb sollte nur einegeringe Pastenmenge (höchstens erbsengroß) verwendet werden und biszum zweiten Geburtstag nur einmal täglich mit einer fluoridhaltigen Zahn-pasta geputzt werden. Ab dem Schuleintritt putzen Kinder mit der normalenErwachsenenzahnpasta mit einem Fluoridgehalt von 1.000 bis 1.500 ppm.Neben der Anwendung einer fluoridhaltigen Zahnpasta sollte im Haushaltfluoridhaltiges Speisesalz zum Kochen und Backen verwendet werden (Tab. 1).Das Fluorid aus dem Speisesalz wird über den Speichel den Zähnen zugeführtund bildet eine sinnvolle Ergänzung zum Zähneputzen mit fluoridhaltigerZahncreme. Weitere Fluoridanwendungen zum Kariesschutz sind im Regel-fall nicht notwendig, auch nicht die Verordnung von Fluoridtabletten. Aller-

Jahre 0 2 4 6 8 10 12 ?

Fluoridzahn-pasta und fluoridiertesSpeisesalz

1x täglich 2x täglich 2x täglich

Fluorid-Kinderzahnpasta Fluorid-Zahnpasta für Erwachsene

regelmäßige Verwendung (Haushalt, Familienkost)

alternativ auch möglich

Fluoridzahn-pasta und Fluoridtabletten

fluoridfreie Kinderzahnpasta Fluorid-Kinderzahnpasta Fluorid-Zahnpasta für Erwachsene

nach ärztlicher/zahnärztlicher Verordnung: 1x tägl. lutschen

Tab. 1: Fluoridfahrplan – Grundsätzlich ist es für eine kariesprophylaktische Wirkung der Fluoridenotwendig, diese regelmäßig (täglich) anzuwenden. Bei Kindern unter sechs Jahren soll die tägli-che Fluoridgesamtaufnahme von 0,05–0,07 mg F/kg Körpergewicht nicht überschritten werden.

Fachbeitrag

dings sollte man auf den Einsatz von fluoridhaltigemSpeisesalz im Haushalt verzichten, wenn Fluoridtablet-ten zur Kariesprophylaxe verwendet werden. Zudemsollte dann bis zur Vollendung des dritten Lebensjahreseine fluoridfreie Zahnpasta zur Zahnreinigung benutztwerden (Tab. 1).4Wegen der effektiven Wirkung lokaler Fluoridierungs-maßnahmen werden Fluoridtabletten heute nur nochin besonderen Fällen empfohlen. Werden zur Zahnrei-nigung keine fluoridhaltige Kinderzahnpasta einge-setzt (da zum Beispiel Bedenken gegenüber fluorid-haltiger Kinderzahncreme bestehen) und im Haushaltkein fluoridhaltiges Speisesalz verwendet, stehen Flu-oridtabletten zur Kariesvorbeugung zur Verfügung.Dabei muss gewährleistet werden, dass die empfoh-lene Tagesdosis nicht überschritten wird. Vor dem Ver-schreiben eines Fluoridpräparates bzw. deren Anwen-dung ist aus diesem Grund eine ausführliche Fluorid-anamnese (individuelle Befunderhebung zur Fluorid-aufnahme) sinnvoll und wichtig. Insbesondere ist zuberücksichtigen, dass eventuell auch spezielle Ernäh-rungsgewohnheiten wie beispielsweise der Konsumhypoallergener Nahrungsmittel, Sojanahrung sowiefluoridhaltige Mineralwässer zur täglichen Fluorid-aufnahme beitragen.2

Hinsichtlich der Fluoridierungsmaßnahmen bei Säug-lingen und Kleinkindern besteht keine einheitlicheEmpfehlung seitens der Zahnärzte und der Kinderärzte.Die Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kiefer-heilkunde (DGZMK) berät Eltern dahingehend, mit demDurchbruch der ersten Milchzähne die Zähne mit fluo-ridhaltiger Zahnpasta zu putzen, wobei der Fluoridge-halt zunächst 500 ppm betragen sollte. Auch die Ver-wendung von fluoridiertem Speisesalz wird empfohlen.Auf weitere Fluoridsupplemente, z.B. Fluoridtabletten,sollte dann jedoch verzichtet werden. Die Deutsche Akademie für Kinderheilkunde und Jugendmedizin(DAKJ) argumentiert hingegen unter anderem deshalbmit der Gabe von Fluoridtabletten, weil die frühe Fluo-ridprophylaxe mit Tabletten in niedriger Dosierung inDeutschland seit vielen Jahren gut etabliert sei. Die Verwendung fluoridhaltiger Kinderzahnpasta wird ge-nerell abgelehnt, weil diese häufig von den Kindern verschluckt wird und deren Inhaltsstoffe nicht für denVerzehr bestimmt sind. Grundsätzlich sollte festgehal-ten werden, dass Karies keine Fluoridmangelerkran-kung ist. Bei einer sehr guten Mundhygiene und einerausgewogenen Ernährung ist es möglich, lebenslangkariesfrei zu bleiben und ein gesundes Lächeln zu be-wahren – auch ohne Fluoridsupplementierung.

Der erste Zahnarztbesuch

Die halbjährliche Kontrolluntersuchung beimZahnarzt rundet die Vorsorge der Kinder-zähne ab. Mit einem Alter von etwa neun Monaten, also nach Durchbruch der erstenMilchzähne, sollten Kinder dem Zahnarzt zurBetreuung vorgestellt werden. Die Aufgabedes Zahnarztes ist es, nicht nur beginnendeZahnschäden und Kariesrisiken frühzeitig zu

erkennen, sondern auch bei der Vorbeugung durch geeig-nete Konzepte den Eltern beratend zur Seite zu stehen. Sosteht z.B. beim ersten Termin die Aufklärung über die al-tersgerechte Zahn- und Mundhygiene (Putztechnik), Flu-oridierungsmaßnahmen sowie zahngesunde Ernährungund Trinkgewohnheiten im Vordergrund. Frühzeitige undregelmäßige Zahnarztbesuche sind auch deshalb be-sonders wichtig, um die Entwicklung der Milchzähne unddes Kiefers zu kontrollieren und beginnenden Entwick-lungsstörungen frühzeitig vorzubeugen. Darüber hinaussollten Kinder an den Zahnarztbesuch und das Praxisum-feld gewöhnt werden, damit sie späteren Zahnbehand-lungen ohne Angst begegnen können. Bei einer Kontroll -untersuchung wird zwischen dem Kind und dem Praxis-team Vertrauen aufgebaut. Gerade Besuche, die ohneNotwendigkeit durch Beschwerden gemacht werden,tragen dazu bei, dass Kinder Vertrauen fassen. Aus diesemGrunde sollten Eltern auch ihr Kind mitnehmen, wenn beiihnen selbst einen Kontrolle ansteht.2Die präventionsorientierte Zahnmedizin bietet Elternzahlreiche Untersuchungen und Prophylaxeangebote,um die Kinderzähne systematisch zu schützen. Nebenden halbjährlichen Kontrolluntersuchungen solltenzwischen dem dritten und sechsten Lebensjahr dreizahnärztliche Früherkennungsuntersuchungen erfol-gen. Der „zahnärztliche Kinderpass“ bietet darüber hin-aus neben zwei Untersuchungen bei der werdendenMutter, die Kontrolle der Mundgesundheit des Kindesbis zum sechsten Lebensjahr sowie zahlreichen Infor-mationen für eine gesunde Kiefer- und Gebissentwick-lung. Dadurch können Karieserkrankungen effektiv vor-gebeugt werden und Zahn- und Kieferfehlstellungenlassen sich schon im Ansatz beheben.

Ernährung: Grundlage der (Zahn-)Gesundheitund körperlichen Wohlbefindens

Für die Gesundheit der Zähne ist eine ausgewogene Er-nährung genauso wichtig wie die richtige Zahnpflegeund die Anwendung von Fluorid. Bei hoher Kariesakti-vität bzw. hohem Kariesrisiko müssen zusätzliche Maß-nahmen erfolgen, um die Kariesgefährdung zu senken.Hierzu zählt u.a. eine individuelle Ernährungsberatung.Sobald Kinder sitzen können (etwa ab dem neunten Mo-nat), sollten sie ihre Mahlzeit mit der Familie am Tischeinnehmen und langsam an die Familienkost herange-führt werden. Zunehmend können die Kleinen auch fes-tere Nahrung essen. Diese Nahrungsmittel sollten be-vorzugt auf dem Speiseplan stehen: Getreide- und Voll-

20DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Abb. 3: Nuckelfaschenkaries –Früheste Form der Karies, be-dingt durch das Dauernuckelnan Fläschchen mit gesüßtenTees, Obst- oder Fruchtsäftenin Kombination mit unzurei-chender Mundhygiene.

Fachbeitrag

kornprodukte, Obst und Gemüse, Joghurt, Milch undKäse sowie regelmäßig Fleisch und (See-)Fisch.9Erkranken Kinder frühzeitig an Karies, der sogenannten„Nuckelflaschenkaries“ (Nursing-Bottle-Syndrom, Abb. 3),ist die Ursache oft dieselbe: Der häufige Genuss gesüßterZwischenmalzeiten, insbesondere aber das Dauernu-ckeln an Fläschchen mit zucker- und säurehaltigen Ge-tränken wie gesüßten Tees, Obst- oder Gemüsesäftenoder auch Milch – von den Eltern gern zur Beruhigung ih-res Kindes eingesetzt. Haben Kinder den ganzen Tag langoder nachts ihr Fläschchen zur freien Verfügung und kön-nen ständig trinken, werden die Zähne andauernd vonder Flüssigkeit umspült. Dies hat sich als besonders zahn-schädigend erwiesen und ist schlecht für die Gebissent-wicklung. Hinsichtlich dieser frühesten Form der Kariesbestehen bei Eltern noch viele Wissensdefizite. So ist vielen Eltern nicht bewusst, dass auch natursüße Säfte(wie z.B. Apfelsaft) stark zahnschädigend sein können. Da verwundert es nicht, dass bereits bei den Kleinstenallzu oft Karies ein Problem ist. In manchen Kindergärtensind bereits 40 Prozent aller Kinder betroffen.8,10

Eltern sollten dahingehend beraten werden, als Durst -löscher Trinkwasser, stille Mineralwässer und ungesüßteTees zu bevorzugen. Kinder ab etwa zwölf Monaten soll-ten darüber hinaus an das Trinken aus der Tasse gewöhntwerden und die Flasche dem Kind nicht zur „Selbstbedie-nung“ im Bettchen oder Kinderwagen überlassen wer-den. Zu den Zwischenmahlzeiten sollte dem Kind klein-

geschnittenes Obst oder Gemüse angeboten werden:Das schmeckt, ist gesund und regt das Kauen an.

Zusammenfassung

Gezielte Maßnahmen zur Mundgesundheit im Milch-und Wechselgebiss vermeiden Erkrankungen in derMundhöhle und unterstützen darüber hinaus die ge-sunde Entwicklung von Kindern. Eine richtige Mund- undZahnpflege sowie der Einsatz kindgerechter Mundhy -gieneutensilien ist hierfür eine notwendige Vorausset-zung. Des Weiteren spielen Maßnahmen wie die Fluorid-supplementierung, die Ernährung sowie die halbjähr -liche Vorsorgeuntersuchung beim Zahnarzteine entscheidende Rolle bei der Gesund -erhaltung des stomatognathen Systems. n

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Dr. Jutta Tschoppe, M.Sc. KieferorthopädieZahn & Mensch Privatordination für interdisziplinäre ZahnmedizinInnrain 6, 6020 Innsbruck, ÖsterreichE-Mail: [email protected]: www.zahnundmensch.at

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n Die meisten Patienten wissen nicht, dass sie sich in ei-nem permanenten mikrobiologischen Wettlauf befin-den. Das Ziel: Gesunde Zähne und ein gesunder Körper.Der Gegner: Parodontale Erkrankungen. Eine Gleichge-wichtsverschiebung des bakteriellen Biofilms, im Sinneeiner opportunistischen Infektion, beeinflusst primärdas Entstehen und Fortschreiten der Parodontitis, be-sagt die ökologische Plaquehypothese. Die Parodontitisist eine multifaktorielle Erkrankung. Risikofaktoren, zumBeispiel Rauchen, Stress oder Diabetes mellitus, be -günstigen bzw. beschleunigen den negativen Verlauf.Ein stabiles Immunsystem, eine gute Mundhygiene sowie eine engmaschige Patientenbetreuung könnendas Krankheitsrisiko mindern. Ob es schließlich zur Pro-gression oder zur Heilung parodontaler Erkrankungenkommt, entscheiden viele einzelne Faktoren. In jedemFall beeinflusst der Patient mit seinen Verhaltensweisenund seiner Compliance den Ausgang des Rennens umGesundheit oder Krankheit entscheidend.

Fast 75 Prozent der 35- bis 44-Jährigen sind betroffen

52,7 Prozent der 35- bis 44-Jährigen leiden an einermittelschweren und 20,5 Prozent an einer schwerenForm der Parodontitis. Dieser hohe Prozentsatz machtdeutlich, dass Gingivitis und Parodontitis zu den meist-verbreiteten Erkrankungen bei den Erwachsenen gehö-ren. Das Erkrankungsrisiko nimmt dabei mit steigen-dem Alter stetig zu. Warum ist das so? Erwachsene ver-lieren heute deutlich weniger Zähne durch Karies als frü-

her. Eine grundsätzlich positive Entwicklung, die aberein höheres parodontales Erkrankungsrisiko dieser „äl-teren“ Zähne mit sich bringt.Natürlich sind Gingivitis und Parodontitis keine schick-salhafte Folge des Älterwerdens. Parodontale Erkran-kungen können bei den meisten Patienten durch regel-mäßige zahnärztliche Untersuchungen und eine unter-stützende Parodontitistherapie (UPT) gestoppt und imweiteren Verlauf kontrolliert werden. Voraussetzungenhierfür sind die Früherkennung, ein professionelles Risi-komanagement sowie eine konsequente Mitarbeit undgute Compliance des Patienten (Abb. 1–6).

Ein gesunder Mund senkt die Risiken für allgemeine Erkrankungen

Eine gute Mundgesundheit kann das allgemeine Gesundheitsrisiko verringern. Wir wissen, dass nichtbehandelte Parodontalerkrankungen in vielfältigenWechselbeziehungen zur Allgemeingesundheit ste-hen. Das bekannteste Beispiel hierbei ist der Diabetesmellitus. Epidemiologische und klinische Studien be-legen zudem eine Assoziation mit einer Vielzahl ver-schiedener Allgemeinerkrankungen, beispielsweisebei Arteriosklerose, Herzinfarkt, Schlaganfall oderrheumatoider Arthritis. Um mögliche irreversible Folgen zu vermeiden, musseine Parodontitis frühzeitig erkannt werden. Risikofak-toren müssen innerhalb eines parodontalen Risiko -managements evaluiert und hinsichtlich ihrer mög-lichen gesundheitsschädlichen Auswirkungen bewer-

Fachbeitrag

22DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Der tägliche Wettlauf gegen parodontale Erkrankungen

Mit einem verständlichen Risikomanagement kommen Patienten ans Ziel

Parodontitis beruht auf einem multifaktoriellen Geschehen, das in einem empfindlichenGleichgewicht steht. Im Rahmen einer individuell abgestimmten und risikoorientierten Patientenführung bietet ein patientenverständliches Risikomanagement die Chance aufdauerhafte Mundgesundheit.

Priv.-Doz. Dr. Dirk Ziebolz, M.Sc./Göttingen, Sylvia Fresmann/Dülmen

Abb. 1–3: 53-jährige, weibliche Patientin mit Verdacht auf eine aggressive Parodontitis, ist nach neun Jahren im regelmäßigen Recall (4x jährlich)mit guter Compliance.

tet werden. Ein zentraler Baustein für gesunde oraleVerhältnisse ist demnach eine individuell abge-stimmte Therapie. Die größten Hindernisse auf die-sem Weg sind die Patientencompliance und unregel-mäßige Zahnarztbesuche und ein mangelndes Risiko-bewusstsein der Patienten, die mögliche Gefahren für ihre Gesundheit unterschätzen. Im ständigenWettlauf zwischen Erfolg und Misserfolg spielt daszahnärztliche Team eine entscheidende Rolle. Es mussim Rahmen einer frühzeitigen und adäquaten Dia-gnostik sämtliche relevante parodontale Parametererfassen. Die regelmäßige ausführliche Aufklärungund die individuelle Risikoabschätzung des Patientenmuss sichergestellt werden. Gerade in der Anfangs-phase verläuft die Parodontitis schmerzfrei und unbe-merkt. Durch fehlende In formationen und mangel-hafte Aufklärung verlieren Patienten in dieser Phasewichtige Zeit. Das kann zu irreversiblen Schäden mitlangfristig nicht kalkulierbaren Folgen führen, dieletztlich vermeidbar sind.

Risikomanagement und die konzeptionelle Umsetzung

Mit einem strukturierten parodontalen Risikomanage-ment ist es möglich, den Prozess parodontaler Erkran-kungen wirkungsvoll zu unterbrechen sowie die Ge-sundheit des Patienten zu schützen und langfristig zu er-halten. Dazu ist es notwendig, dass der Patient von Be-ginn an mit einbezogen wird und Eigenverantwortungfür den Behandlungserfolg übernimmt. Der Patientmuss die Ätiologie und Pathogenese der Parodontaler-krankungen kennen und den Krankheitsprozess verste-hen. Er muss die notwendigen Konsequenzen der Be-handlung akzeptieren sowie die Umsetzung in der Zahn-arztpraxis und zu Hause aktiv und umfassend unterstüt-zen. Denn für eine erfolgreiche Therapie ist Teamarbeitzwischen Patient und Zahnarztpraxis erforderlich. Das parodontale Risikomanagement ist ein systemati-scher Prozess, der mit einer umfassenden Anamnesebeginnt. Hier werden nicht nur die allgemeinen Be-schwerden und die Erkrankungen von Zähnen undZahnfleisch erfasst, sondern auch persönliche und fa-miliäre Dispositionen wie Allergien und Vorerkrankun-gen. Gleichfalls werden die Einnahme von Medikamen-

ten, Rauchverhalten und sonstige bedeutsame Lebens-gewohnheiten dokumentiert.Aufgrund der verschiedenen Krankheitsverläufe undSchwere grade von Parodontalerkrankungen haben dieErfassung, die Beurteilung und die regelmäßige Evalu-ation klinischer Parameter einen besonders hohen Stel-lenwert. Die Komplexität der Parodontitis macht eine

23DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Fachbeitrag

ReinigungPolitur

MotivationMedikamente& ergänzende

Therapie

BefundeBeratung

Einführungs-gespräch

Recall - Planung

Abb. 4: Ablaufsystematik UPT ParoStatus.de.

Abb. 5: Parodontalstatus der Patientin.

Abb. 6: Patientenausdruck des ParoStatus.de-Systems.

umfangreiche Befunderhebung und eine umfassendeBewertung des individuellen Risikos erforderlich. Ein-schätzungen auf Grundlage einzelner Parameter wer-den dieser multifaktoriellen Krankheit nicht gerecht.Daher sollte im Rahmen einer ausführlichen Befunder-hebung der parodontale Status des Patienten in regel-mäßigen Abständen erfasst werden. Klinische Parame-ter und die individuellen Risikofaktoren bilden dabei dieGrundlage für die individuelle Risikoeinschätzung desPatienten und der individuell abgestimmten Therapie.Die Befunddokumentation und Einschätzung des paro-dontalen Risikos kann dabei auf verschiedenen Ebenenerfolgen. Die zahnbezogenen iatrogenen Faktoren wieFurkationsbeteiligung, partieller Attachmentverlustund Lockerungsgrad sowie stellenbezogenen Faktorenwie Taschensondierungstiefen und BOP sind für die Beurteilung von patientenbezogenen Faktoren von besonderer Bedeutung. Im Einzelnen:

BOP (Bleeding on Probing): Erhoben wird hier der Anteil der Stellen in Prozent, diebei der Sondierung des Sulkusbodens geblutet haben(sechs Messpunkte pro Zahn, einmal pro Jahr). DieserWert ist ein Maß für die subgingivale Entzündung. Zu berücksichtigen ist, dass Nikotin die Blutungsnei-gung signifikant vermindert.

Gesamtzahl der residualen Taschen (Sondierungstiefe > 5 mm):Pathologisch vertiefte Zahnfleischtaschen weisen aufeine subgingivale Entzündung hin. Die Wahrschein-lichkeit zur Entwicklung einer Parodontitis steigt mitder Anzahl der über 5 mm tiefen Zahnfleischtaschen.

Parodontaler Knochenabbau, Zahnverlust:Knochenabbau in Relation zum Lebensalter und Zahn-verlust weisen als Indikatoren auf ein erhöhtes Paro-dontitisrisiko hin.

Patientenverhalten und allgemeingesundheitlicheVerhältnisse:– Rauchen: Nikotin ist der stärkste extrinsische Risiko-

faktor für Parodontitis.– Systemische und genetische Faktoren:

· Diabetes mellitus· Leukämie· Autoimmunerkrankungen· Candidiasis· Herpesviruserkrankungen· Schleimhautpemphigoid· familiäre Neutropenie· Interleukin-1-Polymorphismuskomplex

– Medikamente· Antiepileptika· Immunsuppresiva· Kalziumantagonisten

Mundhygiene/Patientencompliance: Das Vorhandensein von Plaqueakkumulation odermarginaler Entzündung ist zwar kein Risikofaktor im

eigentlichen Sinne, lässt aber Rückschlüsse auf dieCompliance des Patienten zu. Daher sollten regelmä-ßige Mundhygieneindizes erhoben werden, z.B. API, SBI.

Möglichkeit des Blutzuckerscreening (Blutzuckertest):Parodontitis und Diabetes sind weitverbreitete chro-nische Erkrankungen, die in einer bidirektionalen Be-ziehung stehen. So begünstigt Diabetes die Entste-hung, Progression und den Schweregrad einer Paro-dontitis. Die Parodontitis wiederum erschwert die glykämische Kontrolle des Diabetes und erhöht dasRisiko diabetesassoziierter Komplikationen. Die Zahn -arztpraxis kann ein Screeningort für Diabetes undPrä-Diabetes sein. Bei Bedarf wird ein Arztbesuch mitweitergehender Diagnostik empfohlen (Dokumenta-tion in ParoStatus.de möglich).

Je nach individuellem Risiko kann der Patient einer vondrei Risikogruppen zugeordnet werden. Eine farblicheDarstellung der Gruppen (Ampelfunktion) kann der zu-sätzlichen optischen Orientierung dienen. Die Skalie-rung der Parameter erfolgt dabei in den Stufen „niedri-ges“ (grün), „mittleres“ (gelb) und „hohes“ Risiko (rot).Hieraus lassen sich Empfehlungen für individuelle Recallfrequenzen und Therapiemaßnahmen ableiten:

In einem jährlichen Intervall sollte eine erneute Risiko -einstufung (Evaluation) durchgeführt werden. So kön-nen Behandlungserfolg und Krankheitsverlauf stetsneu beurteilt werden. Auf Grundlage dieser regelmäßi-gen – positiven oder negativen – Risikoeinstufung kön-nen weitere Behandlungsschritte, Maßnahmen zur Ver-besserung der Patientencompliance sowie Recallab-stände individuell angepasst werden. Damit entsprichtdieses stetig angepasste und dynamische System denErfordernissen und Anforderungen eines patienten-orientierten Risikomanagements in der unterstützen-den Parodontitistherapie. In den meisten Patientenfäl-len und bei individuell abgestimmter und konsequenterDurchführung der UPT können die parodontalen Ver-hältnisse langfristig stabilisiert und der Patientenmundentzündungsfrei gesund gehalten werden.

„Wie sage ich es meinem Patienten?“ – Kommunikative Überzeugungsarbeit

Bei der Vielzahl zu erhebender Parameter ist eine gute Verlaufsdokumentation essenziell für eine indivi-duelle und zielgerichtete Patientenführung. Zudemdient sie der Qualitätssicherung von Behandlungsab-läufen innerhalb der zahnärztlichen Praxis. Darüberhinaus bereitet es jedoch vielfach Probleme, den Pa-

Fachbeitrag

24DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Niedriges Risiko UPT einmal im Jahr

Mittleres Risiko UPT zweimal im Jahr

Hohes Risiko UPT drei- bis viermal im Jahr

tienten verständlich und überzeugend zu informieren.Nur ein gut aufgeklärter und überzeugter Patient, derdie Befunde und Konsequenzen kennt und akzeptiert,wird dauerhaft mitarbeiten. Hierzu kann eine Visua -lisierung der erfassten Befunde sowie des individuel-len parodontalen Risikos hilfreich sein. Dabei stehendem zahnärztlichen Team zur Dokumentation der Befunderhebung eine Vielzahl computergestützteProgramme zur Verfügung. Als besonders benutzer-freundlich hat sich das durch die Deutsche Gesell-schaft für Parodontologie zertifizierte Programm „Pa-roStatus.de“ bewährt. Hiermit können alle erhobenenBefunde – anamnestische und klinische Parameter –systematisch und übersichtlich dokumentiert wer-den. Dies erlaubt jederzeit eine Verlaufs- und Erfolgs-kontrolle der Parodontitistherapie. Ergänzend könnensowohl das individuelle Erkrankungsrisiko als aucheine empfohlene Recallfrequenz und mögliche weiter-führende Therapievorschläge abgeleitet werden. Das „ParoStatus.de“-System liefert für die weitere Auf-klärung eine patientengerechte Aufbereitung der er-fassten Daten. Dem Patienten kann ein Ausdruck sei-ner erhobenen Befunde, seines persönlichen Erkran-kungsrisikos sowie der individuell abgestimmten Recallfrequenz mit nach Hause gegeben werden. Emp-fehlungen für den weiteren Behandlungsablauf unddie vorgeschlagenen individuellen Recallabständewerden so für den Patienten transparent und nach-vollziehbar. Zudem kann der Patient eine abgestimmteHandlungsempfehlung für seine persönliche häusli-che Mundhygiene erhalten. Dies kommt einerseitsdem Bedürfnis der Patienten nach einer verständ-lichen Information entgegen, andererseits wird da-durch die zielgerichtete Kommunikation in Beratungs-und Behandlungssituationen deutlich erleichtert. So-mit kann auf diesem Weg ein patientenverständli-ches parodontales Risikomanagement als ernsthafteChance angesehen werden, den Wettlauf gegen dieparodontalen Erkrankungen zu gewinnen.

Fazit

Ein konsequent strukturiert durchgeführtes Risikoma-nagement ist die Grundlage für ein frühzeitiges Erken-nen fortschreitender parodontaler Erkrankungen unddient der Sicherung des Behandlungserfolges. Erst aufdieser Basis können zielgerichtet Behandlungskonzepteumgesetzt werden, die auch dem parodontal erkranktenPatienten den langfristigen Erhalt seiner Zähne und denSchutz seiner Allgemeingesundheit ermöglichen. Dabeiist es wichtig, den Patienten aufzuklären und ihm seineEigenverantwortung sowie den gemeinsamen Weg einer erfolgreichen Therapie aufzuzeigen. Hierfür ist ein patientenverständliches und individuell abgestimm-tes Risikomanagement essenziell. Mit „ParoStatus.de“steht den Zahnarztpraxen ein System zur wirkungsvollenUnterstützung des Risikomanagements zur Verfügung.Durch die professionelle Patientenführung mit kontinu-ierlicher Verlaufsdokumentation wird dessen Verständ-nis für die Erkrankung und die Therapie gestärkt. n

Fachbeitrag

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Priv.-Doz. Dr. Dirk Ziebolz, M.Sc.Universitätsmedizin GöttingenAbteilung Präventive Zahnmedizin, Parodontologie und KariologieRobert-Koch-Str. 40, 37099 GöttingenE-Mail: [email protected]: www.konsparo.med.uni-goettingen.de

Sylvia Fresmann, DHDeutsche Gesellschaft für Dentalhygieniker/-innen e.V.Fasanenweg 14, 48249 DülmenE-Mail: [email protected]: www.dgdh.de

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n Die Literaturdaten zu Prävalenz der dentinen Hyper-sensibilität sind sehr uneinheitlich und variieren zwi-schen 4,5 und 57 Prozent in der erwachsenen Bevölke-rung. Bei Patienten mit parodontalen Erkrankungenkann diese Zahl sogar bis zu 98 Prozent steigen. Diemeisten Betroffenen sind im Alter von 30 bis 39 Jahren,Frauen leiden häufiger als Männer.2Charakteristisch für Dentinhypersensibilität sind Den-tinabschnitte, die beispielsweise im Rahmen abrasiveroder erosiver Veränderungen freigelegt und so für ver-schiedene Reize besonders empfindlich werden. Patien-ten klagen dann über unregelmäßig auftretende kurze,starke Schmerzen in den betroffenen Zähnen, die sonstklinisch unauffällig sein können. Grundsätzlich müssenkariöse Läsionen, defekte Füllungen oder schlecht ange-passte Kronen, pulpitische und postoperative Beschwer-den usw. bei der Diagnostik ausgeschlossen werden.

Wenn Patienten über Hypersensibilität klagen

Schmerzauslöser und die folgenden Reaktionen könnenvon Patient zu Patient sehr unterschiedlich sein. Diesepatientenindividuelle Reizschwelle sieht man daran,dass bei manchen das kurze Einatmen bereits ausreicht,um einen Schmerz auszulösen. Bei anderen Betroffenenmuss der vorliegende Reiz deutlich intensiver sein, wiez.B. bei sehr kalten Getränken, die die Zahnhälse umspü-len. Besonders problematisch wird die Situation dann,wenn z.B. die Borsten einer Zahnbürste (taktiler Reiz),den Schmerz auslösen. Unbewusst meidet der Betrof-fene dann diese überempfindlichen Bereiche beim Zäh-neputzen, was zu einer verstärkten Plaqueansammlungführt und so die Entstehung von (Wurzel-)Karies oderGingivitis begünstigt. Dementsprechend ist Dentinhy -persensibilität ein Thema, das eine nicht unerheblicheAnzahl von Patienten bewusst oder auch unbewusst be-trifft und folglich auch in unserer Praxis gerade in denletzten Jahren immer häufiger zur Sprache kommt. Da es sich um eine Praxis mit zwölf Behandlern handelt,sind auch entsprechend viele Patienten bei uns zur PZRterminiert. Die Prophylaxe, in der Hand von neun Helfe-rinnen, hatte bereits in der Vergangenheit einen hohenStellenwert, der sich jedoch im Rahmen beschriebener

Problematik noch vergrößert hat. In vielen Fällen könnendie Patienten selbst eine Hypersensibilität ihrer Zähneallgemein oder auch spezieller Bereiche feststellen.Wenn die Beschwerden im Alltag seltener sind, kommensie jedoch spätestens im Rahmen der PZR zur Sprache.Denn hier, ähnlich wie bei zahnärztlichen Behandlungen,wo auslösende Reize direkt an die sensiblen Stellen ge-bracht werden (Luftpuster, Absaugung, Wasserspray),merkt der Behandler an der Reaktion der Patienten, dasseine Hypersensibilität vorliegt. Des Weiteren gibt auchder klinische Eindruck manchmal Grund zur gezieltenNachfrage (keilförmige Defekte, lange Zahnhälse bei zu-rückgewichener Gingiva). Die Initiative zur Lösung der Beschwerden ergreifen diePatienten nach unseren Erfahrungen dann, wenn der Zu-stand den Betroffenen im Alltag des Öfteren begegnetund dieser eventuell sogar bei der Aufnahme gewisserSpeisen oder Getränke beeinträchtigt und einschränkt.Keilförmige Defekte stellen Patienten eher selten fest, dadiese anfänglich seltener Schmerzen verursachen undmeist nicht im direkten Sicht-, sondern vielmehr im Sei-tenzahnbereich liegen. Schmerzempfindliche und spe-ziell kälteempfindliche Zähne der Patienten sind in derPraxis eine Herausforderung, da auch konventionellezahnärztliche Behandlungen erschwert werden. Dennunter Umständen ist der Einsatz der Absaugung nichtoder nur einschränkt möglich. Das Trockenpusten einesZahnes, welches in den meisten Fällen erforderlich ist, da-mit der Zahnarzt einen Befund aufnehmen kann, oder,wie in unserem Fall, bei der Zahnreinigung zur Kontrolleder Zahnsteinentfernung, ist oftmals aufgrund der Über-empfindlichkeit nicht adäquat durchführbar. Die Stim-mung leidet, Stress ist die unangenehme Folge für beideSeiten. In extremen Fällen hilft manchmal nur noch eineAnästhesie, auch bei der professionellen Zahnreinigung(in Absprache mit dem behandelnden Arzt), wenngleichdiese Fälle eher selten sind.

Die Lösung – elmex® SENSITIVE PROFESSIONAL™

Für den Bereich der PZR hat sich nach Einführung der De-sensibilisierungspaste von elmex einiges geändert. Inder Vergangenheit waren Zahnreinigungen bei betroffe-

Anwenderbericht

26DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Schmerzempfindliche Zähne – eine Herausforderung für die PraxisDas Problem der Dentinhypersensibilität gewinnt immer mehr an Bedeutung, da ein Großteilder Bevölkerung davon betroffen ist. In 90 Prozent aller Fälle sind die schmerzempfindlichenBereiche am Zahnhals lokalisiert.1 Zudem sind keilförmige Defekte, verursacht durch falschePutztechnik, oder freiliegende Kronenränder zu beobachten, wobei Letzteres gehäuft bei parodontal erkrankten Patienten vorkommt und ebenfalls eng mit dem Problem der Über-empfindlichkeit verbunden ist.

Dr. med. dent. Thomas Herold, Tamina Theresa Reitz/Essen

27DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Anwenderbericht

nen Patienten mit einem Air-Scaler teilweise nicht mög-lich. Man musste bei diesen Patienten auf Handinstru-mente zurückgreifen, was aber wesentlich mehr Zeit inAnspruch nahm. Doch jeder Patient freut sich, wenn erden Zahnarztstuhl, auch wenn es nur für eine Zahnreini-gung ist, schnell wieder verlassen kann. Erfolgt eine Vor-behandlung mit elmex® SENSITIVE PROFESSIONAL™ De-sensibilisierungspaste, so ist es möglich, Bereiche, die zu-vor nur mit einem Handscaler zu säubern waren, jetzt mitdem Air-Scaler zu behandeln. Ein deutliches Plus, was sichauch in der Patientenzufriedenheit widerspiegelt unddankend angenommen wird. Entscheidend ist vor allem die schnelle Wirkung und dieeinfache Applikation der Paste, welches zwangsläufigauch die Effizienz der ganzen Behandlung verbessert.Die Pro-Argin Wirkformel, auf der die Wirkung der elmex®Paste basiert, unterstützt und beschleunigt die natür-lichen Prozesse zum Verschluss der offenen Dentintu-buli.3,4 Deren Bestandteile – die Aminosäure Arginin undschwerlösliches Kalziumkarbonat – befinden sich imnormalen Zustand im Speichel. Eine zusätzliche Trocken-legung der Zähne ist deshalb nicht notwendig, die regu-läre Absaugung ist ausreichend.Früher wurden bei uns zu Desensibilisierungszweckenmeist die hochdosierten Fluoridprodukte wie Lacke oderGele eingesetzt. Im Gegensatz zu diesen Präparaten, de-ren Anwendung die Patienten aus medizinischer Sichtzwar hinnehmen, aber aufgrund einer sehr intensivenNote nicht gerade lächelnd begrüßen, wird auch der Geschmack der elmex® Desensibilisierungspaste sehrpositiv angenommen.Den Herstellerangaben zufolge hält die desensibilisie-rende Wirkung nach einmaliger Applikation bis zu vierWochen an.5 Der Behandlungskreis wird geschlossenüber die Zahncreme für die häusliche Mundhygiene.Denn die PZR ist zwar ein wichtiger, aber zeitlich gesehennur ein geringer Aspekt bei der Lösung der Probleme.Aufgrund der positiven Erfahrung während der Behand-lung nehmen die Patienten unsere Empfehlung dan-kend an, verwenden die Zahnpasta elmex® SENSITIVEPROFESSIONAL™ zu Hause und frischen so die desensi-biliserende Wirkung täglich auf.

Die Anwendung in der zahnmedizinischen Praxis

Unsere praktische Erfahrung bei der PZR hat ergeben,dass sich die Paste am besten mit einem Schaumstoff-

pellet auftragen lässt. Dieses schmiegt sich optimal amZahn an, fasert nicht auf und bringt die Paste durch sanf-ten Andruck auch in die Interdentalräume. Wenig Paste reicht oft schon aus und eine Einwirkzeitvon durchschnittlich fünf bis zehn Sekunden ist nachunserer Erfahrung meist ausreichend. Längere Einwirk-zeiten sind nur im Einzelfall sinnvoll, in der Regel jedochnicht notwendig. Manchmal erhöht sich die Einwirkzeitautomatisch, denn während der Aufklärung über Putz-technik, Anwendung von Zahnseide etc. kann die Pastedurchaus länger einwirken, welches keinerlei Nachteilemit sich bringt. Auch für das Zeitmanagement ist diesvon Vorteil, da die Einwirkzeit für den Gesprächsanteilbei der PZR genutzt wird. Ein Umspülen machen wirnicht, was der Patient jedoch einsieht und was für ihn,wie oben bereits erwähnt, aufgrund des angenehmenGeschmacks auch selten ein Problem darstellt.Bei Extremfällen werden bei uns die Zähne zum Ab-schluss der Sitzung nochmals mit der elmex® Desensi-bilisierungspaste poliert. Der Schwerpunkt liegt hierwieder auf der desensibilisierenden Wirkung, denn ge-reinigt wurde schließlich zuvor. Die Politur erfolgt mit einem Gummikelch. Dieser schmiegt sich, langsam drehend, an die Zähne an und erreicht sehr gut und schonend die betroffenen Stellen. Der Erfolg zeigt sich bereits beim ersten Umspülen mitkaltem Wasser nach der Politur. Nach der Anwendungder Desensibilisierungspaste ist eine deutliche Linde-rung der kälteempfindlichen Zähne festzustellen. Erstdann führen wir die abschließende Intensivfluoridie-rung durch. Die Desensibilisierungspaste enthält keineFluoride und lässt sich daher mit den persönlich favori-sierten Präparaten zur Intensivfluoridierung gut kombi-nieren. In der Regel wird bei uns elmex® Fluid mit einemSchaumstoffpellet appliziert. Mittlerweile benutzenwir die elmex® Desensibilisierungspaste routinemäßigbei 80 Prozent unserer Behandlungen. Patienten, bei de-nen sie nicht zum Einsatz kommt, sind z.B. Patienten, de-ren Zähne klinisch intakte prothetische Versorgungenaufweisen, oder Patienten, deren Zähne von Natur aussehr unempfindlich reagieren.

Patientenfälle

Nachfolgend soll der Einsatz der elmex® SENSITIVE PROFESSIONAL™ Desensibilisierungspaste exempla-risch durch einige Fälle aus unserem Praxis- bzw. PZR-

Fall 1 – Abb. 1 und 2: Ausgangssituation 1. und 2. Quadrant: Keilförmige Defekte, Schmerzempfindlichkeit. – Abb. 3 und 4: Auftragen der elmex®SENSITIVE PROFESSIONAL™ Desensibilisierungspaste mittels Schaumstoffpellet (1. und 2. Quadrant).

Alltag dargestellt werden. Sie haben allesamt gemein-sam, dass die vorherigen Reinigungen ohne Einsatz der Desensibilisierungspaste hier durchweg nur einge-schränkt möglich waren.

Fall 1Patient: Männlich, 61 JahreBefund: 16,17, 26,27 keilförmige DefekteDiagnose: Hypersensibilität aufgrund von

DentinexpositionBehandlung: Vor der PZR wird elmex® SENSITIVE

PROFESSIONAL™ an den o.g. Stellenmittels Schaumstoffpellet appliziert. Anschließend erfolgt die Reinigung unterEinsatz des Air-Scalers. Zum Abschlusswird mit einem Gummikelch nur an denbetroffenen Stellen nochmals die elmex®Paste aufgetragen.

Einwirkzeit: Zehn Sekunden

In der Vergangenheit konnte bei diesem Patienten nurmit Handinstrumenten im Bereich der OK-Molaren ge-reinigt werden.

Fall 2Patient: Weiblich, 60 JahreBefund: 22 freiliegender KronenrandDiagnose: Lokal kälteempfindlich aufgrund

des freiliegenden Kronenrandes mit Dentinexposition

Behandlung: Vor der Reinigung wird die elmex® SENSITIVE PROFESSIONAL™ Desensibilisierungspaste mittelsSchaumstoffpellet aufgetragen.

Einwirkzeit: Drei Sekunden

Praktischer Tipp: Die elmex® Paste lässt sich sowohl zuBeginn als auch zum Abschluss vorsichtig mit einemHeidemannspatel auftragen. Durch leichtes Abstreifenfüllt sich der Spalt und die Paste wirkt dort etwas längerwie in einem kleinen Reservoir.

Fall 3Patient: Weiblich, 28 JahreBefund: Oberkiefer-Frontzähne weisen

Schmelzrisse auf; bis zur Gingiva ziehend Diagnose: Hypersensibilität aufgrund von

einer nicht intakten Oberfläche (dünne Schmelzschicht), Zähne allgemeinsehr kälteempfindlich

Behandlung: Vorheriges Einmassieren der elmex®Paste zur Desensibilisierung.

Einwirkzeit: Fünf bis zehn Sekunden.

Aufgrund der guten Mundhygiene ist kaum Einsatz abrasiver Polierpasten nötig. Die abschließende Politurerfolgt mit elmex® SENSITIVE PROFES -SIONAL™ Desensibilisierungspaste, wie gewohnt mit dem Gummikelch. n

Anwenderbericht

28DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Fall 2 – Abb. 5: Ausgangssituation: Überempfindlichkeit aufgrund eines freiliegenden Kronenrandes. – Abb. 6: Auftragen der elmex® SENSITIVEPROFESSIONAL™ Desensibilisierungspaste mittels Schaumstoffpellet. – Abb. 7: Der kleine Spalt unter dem Kronenrand wirkt wie ein Mini-Reservoir und prolongiert so die Einwirkzeit der Paste.

Fall 3 – Abb. 8: Ausgangssituation: Schmerzempfindlichkeit durch Schmelzrisse weit bis in die Gingiva. – Abb. 9: Politur der empfindlichen Bereichemit der elmex® SENSITIVE PROFESSIONAL™ Desensibilisierungspaste und einem weichen Gummikelch. –Abb. 10: Nur wenige Sekunden Einwirkzeit.

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n Unsere Zahnarztpraxis befindet sich im HamburgerRandbezirk in Norderstedt. Zu uns kommen u.a. viele naturheilkundlich orientierte Patienten. Nicht zuletztdeshalb informiere ich mich regelmäßig in den Fach-zeitschriften über neue Produkte mit „wenig Chemie“.So bin ich auf das Produkt LEGASED natur aufmerksamgeworden.

Myrrhe – entzündungshemmend, desinfizierend und Heilung fördernd

LEGASED natur enthält unter anderem einen großen Anteil Myrrhe in einer sirupartigen Lösung. Schon vor5.000 Jahren wurde die Wirksamkeit einer Myrrhetink-tur gegen Zahn- bzw. Zahnfleischerkrankungen be-schrieben und anscheinend erfolgreich eingesetzt. Inzwischen verwenden wir LEGASED natur in unsererPraxis regelmäßig. Es wurde uns seinerzeit in einer Her-stellerinformation als Mund-Wund-Pflaster zur Be-handlung von Aphthen und Druckstellen vorgestellt.Nach längeren Erfahrungen mit diesem Produkt hat sichherausgestellt, dass sich nicht nur Aphthen und Druck-stellen gut und schnell behandeln lassen, sondern LEGASED anderweitig einsetzbar ist. Beispielsweise geben wir LEGASED natur direkt nach chirurgischenoder PA-chirurgischen Eingriffen auf die mit Naht ver-sorgten Wundränder. Die visköse Lösung schützt so vorBakterien sowie Speisen und Getränken. Dieser Schutzwird von den Patienten als angenehm empfunden.Gleichzeitig wirkt die Myrrhe antiphlogistisch und dieSelbstheilung wird so gefördert. Auch bei schwangerenFrauen ist LEGASED natur nach unseren Erfahrungengut geeignet. Liegen die Präparationsgrenzen von Kro-nen und Brücken subgingival, ist die Schleimhaut meistoberflächig gereizt. Auch hier empfindet der Patient dasflüssige Wundpflaster als durchweg angenehm.

Die Anwendung von LEGASED

Bei der Anwendung sollte die zu behandelnde Stelle zurbesseren Haftung der sirupartigen LEGASED natur Lö-sung möglichst trocken gehalten werden. Anschließendwird LEGASED natur dünn auf die fast trockene Schleim-haut aufgebracht (z.B. mit Pinzette und Schaumstoff-pellet). Lässt man den Patienten nach dem Auftragenmit Wasser ausspülen, bildet sich schnell ein schützen-

des „Pflaster“ auf der Schleimhaut. Aphthen und Druck-stellen heilen so viel schneller.In der Apotheke und im Zahnarzt-Prophylaxeshop sindfür den Patienten kleine Packungsgrößen von 5 ml er-hältlich, sodass das Mund-Wund-Pflaster auch bequemvom Patienten zu Hause anwendbar ist. So kommt LEGASED natur bei unseren Patienten gut an und er-leichtert die tägliche Praxisarbeit. n

29DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Anwenderbericht

Natürliches Mund-Wund-Pflaster hilft bei AphthenDie Hamburger Zahnärztin Dr. Karin Bücker verwendet bei ihren Patienten LEGASED natur,eine naturnahe Lösung gegen Aphthen. Ihre Erfahrungen mit diesem Produkt der Firma legeartis schildert sie in diesem Bericht.

Dr. Karin Bücker/Norderstedt

KONTAKT

lege artis Pharma GmbH + Co. KGBreitwasenring 1, 72135 DettenhausenTel.: 07157 5645-0, Fax: 07157 5645-50E-Mail: [email protected]: www.legeartis.de

Abb. 2: LEGASED natur gibt es in den Größen 5 ml oder 20 ml.

Abb. 1: Aphthe – schmerzt und ist oft hartnäckig.

n Die nachfolgenden Ausführungen beziehen sich reinauf die Leistungsqualifizierung von Dampfklein -sterilisatoren insbesondere in Arzt- und Zahnarztpraxen,die nach Inbetriebnahme eines Gerätes in regelmäßi-gen Zeitabständen durchzuführen ist. Dies erfolgt nachAbsolvierung von Installationsqualifizierung und Or-ganisationsqualifizierung. Wegen der Vielfalt der be-nutzen Vokabeln mit teils doppelter Benennung einesVorganges seien zunächst die wesentlichen Begriffeaufgeführt.

Validieren

Gemäß MPBetreibV1, aber auch nach der RKI-Richtlinie2,DIN-Normen und Herstellervorgaben sind die Prozesseder Sterilisatoren regelmäßig, in der Regel jährlich oderalle 4.000 Chargen, zu validieren (Vornorm DIN V 58929),und damit auf einen ordnungsgemäßen Betriebsablaufzu überprüfen. Gemäß Definition der DIN V 58929, ana-log definiert in der DIN 17665, ist „Validieren ein doku-mentiertes Verfahren zum Erbringen, Aufzeichnen undInterpretieren der Ereignisse, die benötigt werden, umzu zeigen, dass ein Verfahren beständig Produkte liefert,die den vorgegebenen Spezifikationen entsprechen“(ISO/TS111 39:2006, 2.56). Die vorgegebenen Spezifika-

tionen sind die der Prozessabläufe der Sterilisation. KlareVorgaben zur Durchführung der Validierung fehlen je-doch in der DIN 17665. Allerdings wurde mit der DIN V58929 bereits ein wesentlicher Schritt zu einer klären-den Vorgabe für Praxisinhaber wie auch für kontrollie-rende Behörden geschaffen, die physikalische Messun-gen zur Überwachung des Verfahrens und dessen Spezi-fikationen eindeutig vorgibt. Die Validierung bestehtaus drei Abschnitten.

1. IQ = Installationsqualifizierung Nach der Herstellung eines Gerätes wird durch die Her-stellerfirma eine Abnahmebeurteilung vorgenommen.Es wird dokumentiert, dass die Prozessabläufe des Gerä-tes den u.a. in der DIN 17665 für Sterilität vorgegebenenWerten (Temperatur, Druck, Zeitablauf, Wasserqualität,Restfeuchte usw.) entsprechen.

2. OQ = Organisationsqualifizierung Nach Aufstellung am Ort des Nutzers, hier einer Arzt-oder Zahnarztpraxis, wird nochmals geprüft, ob dieWerte der IQ fortführend eingehalten werden. Für Geräte, die werksseitig vollständig zusammengebaut wurden, kann die OQ vereinfacht durchgeführt werden.

3. PQ = Leistungsqualifizierung Nach Inbetriebnahme eines Sterilisators ist in regelmä-ßigen Abständen zu prüfen, ob die in der IQ und OQ fest-gelegten Spezifikationen des Herstellers fortführendvorhanden sind. Abnutzung, Abweichung der Messfüh-ler vom Soll oder andere Gerätefehler können zu einerunzureichenden Sterilisation führen. Dabei sind redun-dant aufgebaute Geräte, also solche mit doppelt ausge-führten Messfühlern, die sich gegenseitig überwachen,deutlich sicherer als nicht redundante.

Während sich Praxisinhaber in aller Regel um die IQ undOQ nicht kümmern müssen, da diese als Dienstleistungmit einem neuen Gerät verkauft werden, haben sie die PQin regelmäßigen Abständen zu beauftragen oder beifachlicher Eignung und unter Voraussetzung der not-wendigen Gerätetechnik selbst durchzuführen. Proble-

Praxismanagement

30DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Leistungsvalidierung von Dampfkleinsterilisatoren

Physikalisch oder biologisch?

Zur Sicherstellung ordnungsgemäß ablaufender Sterilisationsprozesse ist es erforderlich, denProzessablauf von Sterilisatoren physikalisch zu kontrollieren. Jährliche biologische Ergeb-niskontrollen mit Sporen sind nur dann zusätzlich notwendig, wenn in kritischen Medizinpro-dukten z.B. aus baulichen Gründen physikalisch nicht gemessen werden kann. Andernfallsbringen sie keinen weiteren Sicherheitsgewinn, solange ein Sterilisator gemäß seiner Vali-dierungsvorgaben die geforderten Leistungsdaten erbringt.

Dr. Bernhard Drüen/Neufahrn bei Freising

Abb. 1: Das Ziel der Dampfsterilisation ist ein steriles Medizinprodukt.

matisch sind Altgeräte ohne durchge-führte IQ und OQ, für die es keine Bezugswerte gibt, auf die sich diePQ beziehen kann. Eventuell mussman sich an vergleichbaren Gerä-ten und definierten Beladungenorientieren. Um Altgeräte weiterbetreiben zu können, sind für diePQ Verfahrensanweisungen mitden Herstellern zu erarbeiten.

Leistungsqualifizierung (PQ)

Für die PQ werden derzeit Datenlogger benutzt,3mit denen die im Gerät eingebauten Messfühler für diephysikalischen Parameter Druck und Temperatur kon-trolliert werden und der Prozessablauf in einem Test-lauf überwacht wird. Der Test ist bestanden und das Gerät arbeitet gemäß seiner vorgegebenen Spezifika-tion, wenn die Messfühler im vorgegebenen Toleranz-bereich arbeiten, der zeitliche Ablauf für Druck undTemperatur stimmt und auch weitere Bedingungen,wie z. B. Wasserqualität, Restfeuchte und Beladungs-muster, erfüllt sind.Soweit zu sterilisierende Medizinprodukte nicht aus-reichend durch Erfassen von Druck und Temperatur ab -gebildet werden, sind zusätzlich zu den physikalischen

Messungen biologische Testsvorzunehmen. Das ist z. B. dortder Fall, wo Messfühler nicht inenge Lumina (u.a. Hand- und

Winkelstücke in Zahnarztpraxen)eingebracht werden können. Bio-

logische Tests sind dabei kein Ersatzfür die physikalische Erfassung der

Prozessdaten.

Prozessüberwachung (physikalische Messung)

Die Spezifikationen eines Sterilisators beziehen sich ne-ben dem Beladungsmuster laut Herstellervorgaben ins-besondere auf dessen Druck- und Temperaturverlauf,nicht aber auf das Ergebnis „steriles Medizinprodukt".Dieses Ziel wird erreicht, wenn die Spezifikationen desHerstellers eingehalten werden. Prozessvalidierung be-deutet also eine Überwachung des Weges zum sterilenMedizinprodukt mittels physikalischer Messung vonDruck und Temperatur über der Zeit sowie weiterer Pa-rameter wie Restfeuchte und Wasserqualität.

Praxismanagement

Abb. 2: Bei einem ordnungsgemäß ablaufendenSterilisationsprozess ist das Ergebnis korrekt

und das Medizinprodukt steril.

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Ergebniskontrolle (biologischer Test)

Solange physikalische Messungen sicherstellen, dassDampf auf alle zu sterilisierenden Flächen gelangt, er-übrigt sich eine Ergebniskontrolle. Ist dies nicht sichergewährleistet, was z. B. bei engen Lumina der Fall seinkann, und existieren keine vergleichbaren Modelle mitbestückten Messfühlern, bietet sich zusätzlich zu physi-kalischen Messungen eine biologische Ergebniskon-trolle der ordnungsgemäßen Funktion des Sterilisatorsan. Biologische Tests erübrigen sich, wenn seitens desHerstellers eines Sterilisators oder eines zu sterilisieren-den Gerätes nachgewiesen wurde, dass bei Einsatz eines Sterilisationsprogramms, z. B. Typ B-Sterilisatormit 134°C bei 10 Minuten Haltezeit, eine ausreichendeDampfeinwirkung gegeben ist.

Steriles Medizinprodukt

In der Norm EN 556 wird Sterilität mit dem Begriff SAL 10-6 (sterility assurance level) definiert. Er bedeutet:„Ein Gegenstand kann dann als steril angesehen wer-den, wenn der theoretische Wert von nicht mehr als einem lebenden Mikroorganismus in 106 sterilisiertenEinheiten des Endproduktes vorhanden ist.“ Um diesesZiel zu erreichen, gehören zur Sterilisation der gesamteAufbereitungsprozess einschließlich Reinigung und Des -infektion sowie das gesamte organisatorische Umfeld,welches für die vorliegende Fragestellung jedoch nichtweiter abzuhandeln ist.

Dampfsterilisation

Zum Verständnis der Dampfsterilisation, auf die sichdiese Ausführungen beziehen, sei der Vorgang derDampfwirkung kurz dargestellt: Erhitzt man Dampf biszum Siedepunkt, nimmt ein Gramm Wasser Energie voneiner Kalorie je °C auf (exakt müsste es heißen °Kelvin).Erhitzt man Wasser ab Siedepunkt (100°C) weiter, wirdder entstehende Dampf überhitzt und der Energieinhaltje Gramm Wasser steigt bei zunächst gleichbleibender

Temperatur von 100°C um 638 Kalorien. Anschließendwird zur Sicherstellung des vollen Energieinhaltes desDampfes je nach Sterilisationsprogramm weiter auf121°C oder 134°C überhitzt, sodass dann eine zusätzlicheEnergie von weiteren einer Kalorie je °C vorliegt. Bestimmend für die Sterilisationswirkung des Dampfessind die auf den zu sterilisierenden Flächen frei werdenden638 Kalorien, durch die Proteinstrukturen zerstört und da-mit Keime abgetötet werden. Deshalb ist es wesentlich,dass alle Flächen vom Dampf erreicht werden. Würdendiese nur heiß, hätte man die Wirkung eines Heißluftsteri-lisators, für den völlig andere Bedingungen gelten. Die sterilisierende Wirkung des heißen Dampfes trittsehr schnell innerhalb weniger Minuten oder, je nachTemperatur, sogar in weniger als einer Minute ein. Damitaber alle Keime sicher gemäß SAL-Definition abgetötetwerden, lässt man den heißen Dampf länger als erfor-derlich einwirken, woraus sich die Haltezeit ergibt. Es wurde in vielen Studien mit vielen Ergebniskontrollenbelegt, dass bei der Einhaltung von vorgegebenen Spe-zifikationen für Druck, Temperatur und Zeit eine Sterili-sation eintritt, was in einer Norm festgeschriebenwurde (DIN EN ISO 17665-1). Zu prüfen ist also der Prozessals solcher, nicht das Ergebnis.

Diskussion

Die Forderung nach Validierung von Prozessen der Steri-lisatoren im laufenden Betrieb (PQ) besteht seit Jahren.Sie ist notwendig, da durch mögliche Fehler im Gerät einauf Dauer sicherer Betrieb nicht gewährleistet ist. Daherist in regelmäßigen Abständen zu prüfen, ob ein Sterili-sator noch gemäß seiner Vorgaben arbeitet, also Druckund Temperatur wie vorgegeben aufgebaut werden. Injüngster Zeit wird diskutiert, ob es zum Nachweis einesordnungsgemäßen Betriebes eines Sterilisators nichtgenügt, auf physikalische Messungen zu verzichten undstattdessen eine reine Ergebnisprüfung mittels biolo -gischer Proben vorzunehmen.4,5 Dass diese allein zurSicher stellung ausreichender Sterilisation jedoch nichtgenügt, sei nachfolgend aufgezeigt. 1. Nach DIN EN 17665 und der DIN V 58929 für Klein-

sterilisatoren wird die physikalische Messung zur Validierung vorgegeben, was auch logisch ist, da dieSterilisation durch Dampf erfolgt. Also muss dieDampfqualität entsprechend geprüft werden, wasnur physikalisch möglich ist. Es gibt weder genormteanderweitige Prüfverfahren, die physikalische Mes-sungen ersetzen könnten, noch ist ersichtlich, dassdiese notwendig sind, da die bisherige Validierungs-praxis einen sicheren Betrieb garantiert.

2. Man kann nur dann von einem ordnungsgemäßenBetrieb eines Sterilisators ausgehen, wenn dessenFunktion auch bestimmungsgemäß abläuft und des-sen Spezifikationen eingehalten werden. Beliebigkeitdes Prozessablaufes bewirkt letztlich auch Beliebig-keit des Ergebnisses. Deshalb kommt man um die regelmäßige Überprüfung der physikalischen Para-meter Druck und Temperatur nicht umhin.

Praxismanagement

32DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Hygiene Prüfaktion der Gewerbeaufsicht

Dampf als Energieträger Temperatur

Energie (Kalorien)

Sattdampf Überhitzter Sattdampf

Energiezufluss je g Wasser = 1 Cal/1°K

Energiezufluss bei gleichbleibend 100 °C

538 Cal/g Wasser

Energiezufluss je g Wasser = 1 Cal/1°K

Nass

dam

pf

Abb. 3: Wirkungsweise der Dampfsterilisation.

3. Es gibt nahezu keine Zweifel an der Wirksamkeit der Einwirkung vonDampf zur Sterilisation. Läuft ein Prozess bestimmungsgemäß ab, er -geben sich gemäß DIN sterile Medizinprodukte. Folglich kann auf eine zusätzliche Validierung durch Ergebniskontrolle mittels biologischer Sporen bei Kleinsterilisatoren verzichtet werden, solange der Dampf alleFlächen erreicht. Biologische Tests bleiben Sonderfällen vorbehalten, diees zu definieren gilt.

4. Auch der Plazierungsort der Messfühler, sowohl der biologischen als auchder physikalischen, spielt eine Rolle. Miorini führt dazu aus: „Bioindikatorenkönnen jedoch nur am Plazierungsort einen Rückschluss auf die Einhaltungaller Prozessbedingungen geben. Somit haben Bioindikatoren nur dann Be-weiskraft, wenn sie nicht abgetötet werden. Der Umkehrschluss, dass beiabgetöteten Bioindikatoren der Sterilisationsprozess an allen Stellen derKammer erfolgreich war, ist lediglich eine Vermutung. Sie trifft nur dann zu,wenn die definierten Prozessbedingungen, z. B. eine Sterilisiertemperaturvon mindestens 121°C bei einer Haltezeit von 15 Minuten oder eine Tempe-ratur von 134°C bei einer Haltezeit von 3 Mi nuten, jeweils bei Vorhanden-sein von gesättigtem Wasserdampf, eingehalten werden.“6

5. Wird nur biologisch gemessen, bleiben Wasserqualität und Trocknung unberücksichtigt. Beide sind aber entscheidend für eine qualitativ ausrei-chende Sterilisation. Biologische Messsysteme sind zudem variabler alsphysikalische. Auch Anzucht- und Laborbedingungen stellen Probleme derVariabilität dar.

6. Leistungsbeurteilung (PQ) bedeutet Vergleich der Ergebnisse eines Verfah-rens mit vorgegebenen Spezi fikationen. Diese wurden für Dampfsterilisa-toren in der IQ und OQ u.a. physikalisch festgelegt. Ein Validierungsverfah-ren mit rein biologischen Tests hingegen prüft nicht die Spezifikation einesGerätes. Ein positives steriles Ergebnis mit Sporen bleibt damit ein Zufalls-produkt, je nachdem, ob der Prozess ordnungsgemäß ablief oder nicht.

7. Sterilität ist kein Bezugswert. Sie ist das Ziel, nicht der Weg dahin. Wiewollte man das Ziel SAL 10-6 im praktischen Betrieb mit nur einem Prozess-durchlauf nachweisen? Nur der Weg dahin kann mit entsprechendenGrenzwertabweichungen für Druck- und Temperatur validiert werden.

8. Um sterile Ergebnisse sicher zu erhalten, ist zu den Mindestbedingungender Keimabtötung ein Sicherheitszuschlag zu geben. Sterile Produkte wer-den schon nach kurzer Zeit, oft schon nach wenigen Minuten, erreicht. Da-mit aber alle Keime sicher abgetötet werden, muss der Dampf länger alsdie Mindestzeit einwirken. Der bloße Nachweis abgetöteter Sporen be-rücksichtigt keinen Sicherheitszuschlag. Keime könnten auch gerade soeben abgetötet worden sein.

Die physikalische Leistungsbeurteilung von Kleinsterilisatoren ist ausreichendexakt über Jahrzehnte erprobt, einfach, praktikabel und normgerecht. Die Vor-teile einer nicht genormten biologischen Ergebnisvalidierung, u.a. auch finan-zielle, sind hingegen nicht zweifelsfrei ersichtlich. Ist das System Dampfsteri -lisation suffizient, ist bei einem ordnungsgemäß ablaufenden Prozess eines Sterilisators das Ergebnis korrekt und das Medizinprodukt steril. Zweifelt man jedoch die Richtigkeit dieses jahrzehntelang durchgeführten Sterilisationsverfahrens an, muss es unter Zugrundelegung neuerErkenntnisse wissenschaftlich neu überprüft werden. n

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DHJ 4/12

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Datum/Unterschrift

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AN

ZE

IGE

n Um Karies entsprechend minimalinvasiv therapierenzu können, ist es wichtig, sie nicht erst im Stadium der Ka-vitation, sondern in ihrer Entstehungsphase zu diagnos-tizieren. Eine möglichst frühzeitige Entdeckung sich ent-wickelnder kariöser Läsionen ist Aufgabe einer differen-zierten Kariesdiagnostik. Eine Methode ist die Inspektionder Mundhöhle einschließlich der Schleimhäute, Zungeund Zähne. Mittels Mundspiegel, Zahnsonde oder Pin-zette durchgeführt, lässt die auch heute noch standard-mäßige Diagnosemethode allerdings nur die Hälfte allervorhandenen Karieserkrankungen (an den von außennicht zugänglichen Stellen) erkennen. Dagegen wird dieRöntgendiagnostik vor allem dann angewendet, wennnicht einsehbare Zahnzwischenräume (Interdentalka-ries) dargestellt werden sollen. Darüber hinaus dient siezur Bestimmung der Tiefenausdehnung und Kontrollevon Bereichen an oder unter schon bestehenden Füllun-gen (Kariesrezidiv, Sekundärkaries). Insbesondere Biss-flügel-Röntgenaufnahmen („bite wings“) sind ein be-währtes Medium für diese Untersuchungsmethode.Rund 55 Prozent der kariösen Veränderungen werden mitdieser Technik erkannt.

Kariesrisikobestimmung nach dmf (t)-, DMF (T)-, D (T)-, DMF (S)- oder D (S)-Index

Der dmf (t)-, DMF (T)-, D (T)-, DMF (S)- oder D (S)-Index istein internationaler Index zur Erhebung epidemiologi-scher Daten. Man nutzt ihn, um darzustellen, wie das Gebiss durch Zahnkrankheiten bislang beeinträchtigtwurde. Die Kürzel stehen für:

d/D = decayed = kariösm/M = missing = fehlendf/F = filled = gefülltt/T = tooth = ZahnS = surfaces = Zahnfläche

Durchführung des dmf-t-, DMF-T-, DMF-S-Index

Für das Milchgebiss werden kleine Buchstaben (dmf-t),für das bleibende Gebiss Großbuchstaben (DMF-T, D-T /DMF-S, D-S) verwendet. Bei Patienten im Alter von siebenbis neun Jahren werden dmf-t-, DMF-T- oder D-T-Index erhoben, da sowohl Milchzähne als auch bleibende

Zähne bewertet werden. Es werden alle Zähne des Ge-bisses, die kariös (d/D), extrahiert (m/M) oder gefüllt (f/F)sind, zusammengezählt. Das ergibt den Indexwert. Derdmf-t-Indexwert kann zwischen 0 und maximal 20, derDMF-T-Indexwert zwischen 0 und maximal 28 liegen. Wichtig ist, dass bei fehlenden Zähnen nur die wegenKaries extrahierten Zähne gezählt werden. Unfälle,Nichtanlage, natürlicher Zahnverlust (Wechselgebiss),Extraktionen aus kieferorthopädischen Gründen undWeisheitszähne werden nicht mit erfasst und nicht bewertet. Jeder Zahn wird nur einmal gewertet, auch wenn ergleichzeitig eine Füllung und eine kariöse Läsion auf-weist. Ist beispielsweise am Zahn 16 eine Füllung (F) undeine kariöse Läsion (D) bukkal, ergibt das den DMF-T- Indexwert von 1. Beim DMF-S-Index oder D-S-Index zählt man jede kari-öse Zahnfläche. Weist der Zahn 16 z.B. eine mesiale Ka-ries (D) und eine distale Karies (D) auf, ergibt das denDMF-S-Wert oder D-S-Wert von 2. Der DMF-S-Indexwertkann bei maximal 102 liegen. Hier werden Glatt- und Approximalflächen bewertet.

Beurteilung des Ergebnisses

Ob der ermittelte Wert einem hohen Kariesrisiko ent-spricht, ergeben die Vorgaben der Richtlinie 7 zur Früh -erkennungsuntersuchung bzw. Richtlinie A 6 zur Indivi-dualprophylaxe. Ein hohes Kariesrisiko wird gemäß denRichtlinien zur Früherkennungsuntersuchung und Indi-vidualprophylaxe durch die folgenden Werte für kariöse,wegen Karies entfernte und gefüllte Zähne angezeigt:

Abrechnung

34DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Diagnoseverfahren zur KariesdetektionUntersuchungsmethoden zur Feststellung von Karies haben zum Ziel, Karieserkrankungenmöglichst früh zu erkennen, sodass noch keine grob sichtbaren Veränderungen („Löcher“)bzw. Schmerzen vorhanden sind und eine frühzeitige Prophylaxeempfehlung gegeben bzw.eine minimalinvasive Therapie durchgeführt werden kann. Dafür stehen verschiedene Me-thoden zur Verfügung, welche häufig miteinander kombiniert werden.

Christine Baumeister-Henning/Haltern am See

Alter bis Richtlinie Bedeutung

3 Jahre dmf-t > 0 mind. ein Milchzahn kariös, fehlend oder gefüllt

4 Jahre dmf-t > 2 mind. drei Milchzähne kariös, fehlend oder gefüllt

5 Jahre dmf-t > 4 mind. fünf Milchzähne kariös, fehlend oder gefüllt

6 Jahre dmf-t > 5 mind. sechs Milchzähne kariös, fehlend oder gefüllt

Beim DMF-T-/dmf-t-Index handelt es sich nicht um ei-nen Mundhygienestatus, sondern er dient zur Bewer-tung des Gebisses hinsichtlich bereits vorhandenerSchädigungen durch Zahnkrankheiten. Diese Leistungist in der GOZ 2012 nicht erfasst. Eine Berechnung kannnur im Wege der Analogie erfolgen.

Beispiel:

Kaltlichttechnik

Mit der Kaltlichttechnik werden Zähne mit starkenLichtquellen, zum Beispiel mit einer Kaltlichtsonde,durchleuchtet. Es tritt keine Strahlenbelastung auf.Diese Methode ist insbesondere zum Sichtbarmachenvon Zahnzwischenraumkaries im Frontzahnbereichgeeignet. Bei der klinischen Untersuchung der Appro-ximalkaries an Prämolaren und Molaren kann die Kalt-lichtdiagnosesonde mit speziellem Anschliff sehr hilf-reich sein, da eine ergänzende Röntgenuntersuchungnicht bei allen Patienten durchgeführt werden kann.Aufgrund der unterschiedlichen Lichtdurchlässigkeitvon demineralisierter und gesunder Zahnhartsubs-tanz erscheint kariöser Schmelz und kariöses Dentinals Schatten. Klinische Studien haben bewiesen, dassmithilfe der Transillumination mehr als doppelt soviele kariöse Defekte entdeckt werden als mit Spiegelund Sonde. Bereiche mit Karies weisen vergrößerte Po-ren in der Zahnhartsubstanz auf. Die porösen Bereichehaben einen anderen Brechungsindex als die gesundeZahnhartsubstanz und erscheinen dem Betrachter ineiner anderen Lichtintensität (Schatten). Die Ergeb-

nisse sind einfach zu interpretieren und können prinzi-piell auch für ein quantitatives Kariesmonitoring ge-nutzt werden.Die Diagnostik mit Kaltlicht kann nur im Rahmen der 01 (Kassenpatient) oder 0010 (Privatpatient) berechnetwerden. Im Rahmen einer GKV-Behandlung besteht einZuzahlungsverbot, d.h., es kann für die Verwendung derKaltlichtdiagnosesonde keine außervertragliche Verein-barung getroffen werden. Beim Privatpatienten solltenach § 5 Abs. 2 GOZ die Höhe des Steigerungsfaktors angemessen bestimmt werden.

Kariesdetektor

Bei der Kariesdetektion handelt es sich um eine chemi-sche Anfärbung der Karies während der Präparation desZahnes. Es werden einfache Farbstofflösungen auf dasDentin aufgebracht. Der Farbstoff hat dabei die Auf-gabe, die Entmineralisation zu visualisieren. Im Rahmen einer GKV-Behandlung kann für die Verwen-dung des Kariesdetektors eine außervertragliche Ver-einbarung getroffen werden.

Berechnung des Kariesdetektors nach GOZDie Anwendung des Kariesdetektors kann nach der Ge-bührenposition 2030 berechnet werden. Der Leistungs-text zur GOZ-Nr. 2030 beinhaltet eine beispielhafte Auf-zählung der möglichen Maßnahmen beim Präparierenund der Kariesdetektor dient dem Sichtbarmachen kari-öser Läsionen bei der Präparation.

Beispiel:

Ebenfalls ist es denkbar, diese Leistung nicht unter die„besonderen Maßnahmen“ zu subsumieren und statt-dessen die Analogie gem. § 6 Abs. 1 GOZ zu wählen:

35DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Abrechnung

Alter bis Richtlinie Bedeutung

7 Jahre dmf-t /DMF (t/T) > 5 oder D (T) > 0

– mind. sechs Zähne (Milchzähne/bleibende Zähne) kariös, fehlendoder gefüllt oder

– ein bleibender Zahn ist kariös

8–9 Jahre dmf-t /DMF (t/T) > 7 oder D (T) > 2

– mind. acht Zähne (Milchzähne/ bleibende Zähne) kariös, fehlendoder gefüllt oder

– drei bleibende Zähne sind kariös

10–12 Jahre DMF (S) an Approximal-/Glattflächen > 0

– mind. eine Approximal- oder Glattfläche ist kariös oder gefüllt

13–15 Jahre* D (S) an Approximal-/Glattflächen > 0 und/odermehr als zwei kariöse Läsionen

– mind. eine Approximal- oder Glattfläche ist kariös und/oder

– mind. drei kariöse Läsionen sind vorhanden

* Diese Werte gelten auch für Jugendliche von 16 bis 18 Jahren.

GOZ-Nr. Leistungsbeschreibung Faktor Betrag

1010 Kariesrisikobestimmung, analog gem. § 6 Abs. 1,entspr. Kontrolle des Übungserfolgs

2,3 12,92 €

GOZ-Nr. Leistungsbeschreibung Faktor Betrag

2330 Kariesdetektion, analog gem. § 6 Abs. 1, entspr. indirekte Überkappung

2,3 14,23 €

Zahn GOZ-Nr. Leistung Anzahl Faktor Betrag

0010 Eingehende Untersuchung 1 2,3 12,94 €

Ä1 Beratung 1 2,3 10,72 €

36 0070 Vitalitätsprüfung 1 2,3 6,46 €

36 0100 Leitungsanästhesie 1 2,3 9,06 €

36 2030 Besondere Maßnahmen beim Präparieren; hier: Kariesdetektor

1 2,3 8,41 €

36 2030 Besondere Maßnahmen beim Füllen; hier: Separation

1 2,3 8,41 €

36 2080 Kompositfüllung, zweiflächig 1 2,3 38,42 €

Karies-Risiko-Test

Die Abrechnung des biochemischen Schnelltests zur Kariesfrüherkennung ist im BEMA nicht geregelt. DieseLeistung ist daher keine Vertragsleistung und kann nichtzulasten der gesetzlichen Krankenkasse abgerechnetwerden. Die Behandlung wird nach vorheriger schrift-licher Vereinbarung nach § 4 Abs. 5 BMV-Z bzw. § 7 Abs. 7EKVZ privat vereinbart.Der Karies-Risiko-Test ist weder in der GOZ noch in derGOÄ beschrieben. Er kann als notwendige Maßnahmeanalog gem. § 6 Abs. 1 berechnet werden. Als Analogleis-tung kommt hier z.B. die GOZ-Nr. 4005 in Betracht.

Testung auf Streptokokken

Streptokokkus mutans, der Hauptbewohner der denta-len Plaque, ist der häufigste Kariesverursacher. Diese Ei-genschaft beruht darauf, dass Streptokokkus mutans inKombination drei Eigenschaften besitzt, die bei anderenBakterien im Mund nicht anzutreffen sind:

– Mittels ausgeschiedener klebriger, zuckerartiger Sub-stanzen haftet es selbst auf völlig glatten, unbeschä-digten Zahnoberflächen und bildet Kolonien (Biofilm),welche nur durch eine gründliche Zahnreinigung zuentfernen sind. Somit ist es Hauptbesiedler der denta-len Plaque.

– Des Weiteren produziert das Bakterium in große Mengen Säure mit sehr niedrigem pH-Wert, welchedie Zahnstrukturen demineralisieren.

– Zudem spaltet es Kohlenhydrat-Eiweiß-Verbindun-gen, wie sie in der Plaque und im Speichel reichlich vor-kommen, in komplexe Kohlenhydrate.

Testung auf Lactobazillen

Lactobazillen sind in der gesunden Mundhöhle nur ingeringem Umfang vorhanden. Ein vermehrtes Auftre-ten ist bei unversorgter Karies, vermehrtem Zuckerkon-sum und schlechter Mundhygiene zu beobachten. Folg-lich geben sie Aufschluss über die Kariesaktivität und dieErnährungsgewohnheiten des Patienten.

Bestimmung der Pufferkapazität des Speichelsund der Speichelfließrate

Die Pufferkapazität des Speichels gibt Auskunft darü-ber, bis zu welchem Grad die Puffersysteme des Spei-chels die Nahrungs- und Plaquesäuren neutralisierenkönnen, während die Bestimmung der Speichelsekre-tionsrate darüber informiert, ob ausreichend Speichelvorhanden ist. So kann der Speichel die natürlicheSchutzfunktion bei der Remineralisierung der Zähne,die Spülfunktion, den Verdünnungseffekt von Zuckerund Säuren sowie die Clearance-Rate positiv beein-flussen. Die Abrechnung von speicheldiagnostischenMaßnahmen ist weder im BEMA noch in der GOZ gere-gelt. Für die Berechnung steht folgende Möglichkeitzur Verfügung:

Berechnung des gesamten Testverfahrens gem. § 6 Abs. 1 GOZ

Beispiel:

Abrechnung

36DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

GOZ-Nr. Leistungsbeschreibung Faktor Betrag

1000 Speicheltest, analog gem. § 6 Abs. 1, entspr. Mundhygienestatus

2,3 25,87 €

Beispiel für eine Vereinbarung bei gesetzlich versicherten Patienten

Vereinbarung einer Privatbehandlung gemäß

? § 4 Abs. 5 BMV-Z (für Primärkassen) bzw.? § 7 Abs. 7 EKV-Z (für Ersatzkassen)

Name des Versicherten/Patienten:

Mir ist bekannt, dass ich als Patient der gesetzlichen Krankenversicherung das Rechthabe, unter Vorlage der Krankenversichertenkarte nach den Bedingungen der gesetz-lichen Krankenversicherung behandelt zu werden.Unabhängig davon wünsche ich ausdrücklich aufgrund eines privaten Behandlungsver-trages gemäß der Gebührenordnung für Zahnärzte (GOZ) privat behandelt zu werden.

Nachfolgende Behandlung wurde vereinbart:

Die aufgeführte Behandlung? ist nicht im Leistungskatalog der gesetzlichen Krankenversicherung enthalten.? geht weit über das Maß der ausreichenden, zweckmäßigen und wirtschaftlichen

Versorgung hinaus (§§ 12, 70 SGB V).? geht über die Richtlinien des Bundesausschusses der Zahnärzte und Krankenkassen

für eine ausreichende, zweckmäßige und wirtschaftliche Versorgung hinaus.? wird auf Wunsch des Patienten durchgeführt.

Ich bin darüber aufgeklärt worden, dass eine Erstattung der Vergütung oben genannter Leistungen durch die Krankenkasse in der Regel nicht erfolgen kann.

Ort, Datum

Unterschrift des Versicherten Unterschrift des Zahnarztes

Zahn Geb.-Nr. Leistung Anzahl Faktor Betrag

17, 27 2400 Laserfluoreszenzmessung, gemäß § 6 Abs. 1 GOZ; entspr. elektrometrische Längenbestimmung eines Wurzelkanals

2 x,x yy,yy €

Gesamtbetrag €

Kariesdiagnostik durch Laserfluoreszenzmessung

Bei der Laserfluoreszenz nutzt man die Eigenschaft, dassdurch Kariesbakterien verändertes Zahnmaterial nachBestrahlung von Licht fluoresziert. Eine Laserdiode er-zeugt gepulstes Licht mit einer definierten Wellenlänge,das auf den Zahn trifft. Sobald veränderte Zahnsubstan-zen von dem ausgesandten Licht angeregt werden, flu-oreszieren sie mit dem Licht einer anderen Wellenlänge.Die Laserfluoreszenzmessung eignet sich vor allem beiZähnen mit einer scheinbar intakten Oberfläche, die für den Zahnarzt schwierig zu diagnostizieren sind, undzum Kariesmonitoring. Es gibt mehrere Einsatzmöglich-keiten für die Laserfluoreszenzmessung wie z.B.– bei der eingehenden Untersuchung,– vor der Fissurenversiegelung zur Detektion von

kariösen Läsionen in der Fissur,– während der Präparation zur Entdeckung von Restkaries.

Die Abrechnung der Laserfluoreszenzmessung ist imBEMA nicht geregelt. Sie ist daher keine Vertragsleistungund kann nicht zulasten der gesetzlichen Krankenkasseabgerechnet werden. Sie wird daher gem. § 4 Abs. 5bBMV-Z bzw. § 7 Abs. 7 EKV-Z mit dem gesetzlich versicher-ten Patienten als Privatleistung vereinbart. Danebenist die Berechnung der 01 (Vollständige Untersuchung)über DTA oder Erfassungsschein möglich.Als notwendige, selbstständige Leistung kann die Laser-fluoreszenzmessung analog berechnet werden. Als analoge Gebührenposition kann beispielsweise dieGOZ-Nr. 2400 herangezogen werden.

Fazit

Die Möglichkeiten der Kariesdiagnostik haben wir bei-spielhaft dargestellt. Kariesdiagnostik heute ist ebenmehr als die einfache 01- oder 0010-Untersuchung. Diegesetzlichen Krankenkassen bezahlen die Leistungenzwar nicht im möglichen Umfang, eine genaue Kenntnisder Befundsituation jedoch gibt sowohl dem Zahnarztals auch dem Patienten wichtige Hinweise für das künftige Verhalten – bessere Ernährung, regelmäßigeFluoridierung, regelmäßiger Recall. Bei der Kariesthera-pie können durch moderne Verfahren auch kleinste ka -riöse Läsionen dargestellt werden und damit der Forde-rung nach Substanzerhalt bzw. substanzschonendemVorgehen Rechnung getragen werden. Viele moderneVerfahren sind auch in der GOZ nicht enthalten – dieNeugestaltung des § 6 Abs. 1 GOZ erlaubt jedoch einevereinfachte Anwendung der Analogie. n

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lässt. So erhält man eine direkte Rückmeldung, dass die Oberflächesauber ist. Insbesondere die schwarze Zahnseide ist für die Auf -

klärung der Patienten in der Praxis geeignet, da Plaquewesentlich besser erkennbar ist als mit dem her-kömmlichen weißen Floss. Die schwarze Zahnseide istsowohl ungewachst als auch leicht gewachst erhältlich,zusätzlich sind auch eine ungewachste und eine leichtgewachste weiße Ausführung verfügbar.

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38DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Herstellerinformationen

Die Intraoralkamera SoproCare der Firma Sopro (ActeonGroup) deckt nicht nur Karies auf, sie ist auch die erste Fluoreszenzkamera, mit der durch Plaque verursachteZahnfleischentzündungen farblich markiert und neue vonälteren Zahnbelägen unterschieden werden können. Zu-sätzlich zeigt sie dank ihres leistungsstarken optischenSystems eine tiefenscharfe Bildqualität. So ermöglicht die Kamera mit ihren drei Betriebsarten eine frühzeitige undminimalinvasive Karies- und PAR- Diagnostik sowie eineüberzeugende Patientenaufklärung und -motivation.Aufgrund ihrer spezifischen Wellenlänge (440 bis680nm) und der photonischen Technologie stellt die SoproCare im Perio-Modus Zahnbelag, Zahnstein undZahnfleischentzündungen in einer chromatischen Auf-nahme dar. Durch die absorbierenden Eigenschaften

des blauen Lichts wird die unterschied liche Rotfärbung des Weich-gewebes herausgestellt und durch die farbliche Verstärkung noch erhöht. Somit werden Zahnfleischentzündungen von violett rosa- bismagentafarben angezeigt. Gleichzeitig wird neu gebildete Plaquedurch eine weiße Körnung, Zahnstein in dunklem Orange und mineralisierte Plaque in hellem Gelb-Orange sichtbar. Im Karies- Modus (450nm) werden Läsionen anhand der roten Signalfarbeschnell identifizierbar, während gesunde Zahnsub stanz gut unter-scheidbar in Schwarz-Weiß dargestellt wird. Die Makro-Visiondes Tageslicht-Modus ermöglicht eine hundert fache Vergrößerungund zeigt Details, die für das bloße Auge oder auf dem Röntgenbildnoch nicht erkennbar sind. So können auch Mikroläsionen und ihre

Entwicklung kontrolliert überwacht werden.

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Dreifach-Prophylaxe mit SoproCare

Das schwedische Unternehmen TePe präsentiert ein antibakteriellesGel speziell für die einfache Anwendung mit TePe Interdentalbürsten.Chlorhexidin weist einen Antiplaque- und Antigingivitiseffekt auf,gleichzeitig helfen Fluoride, Karies zu vermeiden und sensible Zahn-hälse zu schützen. Das Gingival Gel kombiniert mit seiner speziellenFormel die Vorteile von Chlorhexidin mit Fluoriden für zweifachenSchutz des Zahnfleisches und der Zähne. „Für eine bestmöglicheAntiplaque-, Antigingivitis- und Antikarieswirkung vereint diesesProdukt Chlorhexidin und Fluoride. Ich empfehle Patienten mit Gin-givitis und Parodontitis das TePe Gingival Gel als Teil ihrer häuslichenPflege in Ergänzung zur zahnärztlichen Behandlung“, sagt AnnicaCarnemar, staatlich geprüfte Dentalhygienikerin mit langjähriger Erfahrung in der allgemeinen Dental- und Parodontaltherapie.Da auch die Zahnzwischenräume besonders anfällig für die Entste-hung von Zahnfleischerkrankungen und Karies sind, ist das GingivalGel in Kombination mit einer Interdentalbürste auch an diesen betrof-fenen Stellen effizient und einfach anzuwenden. Der frische Minzge-

schmack und die leichte Zusammensetzung ermöglichen einen ange-nehmen und leichten Umgang mit der Interdentalbürste. Das Gel wirdfür den täglichen Gebrauch zu Hause sowohl während einer Krank-heitsphase als auch zur Vorbeugung empfohlen.TePe bietet ein breites Sortiment an Interdental-bürsten mit einer großen Auswahl an Größen,Griffen und Bors ten. Zudem wurden alle TePe-Produkte in enger Zusammenarbeit mit zahn-medizinischen Spezialisten entwickelt und denindividuellen Bedürfnissen der Verbraucherangepasst.

TePe Mundhygieneprodukte Vertriebs-GmbH

Flughafenstraße 52, 22335 Hamburg E-Mail: [email protected]

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Neues Gingival Gel mit Chlorhexidin und Fluoriden

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Schwarze Zahnseide im Sortiment

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einfach mit dem Smartphone scannen.

39DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

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Herstellerinformationen

Der Weg zum makellosen Gebiss führt vor al-lem Teenager oftmals direkt zu einer festenZahnspange, die die Zahnstellung korrigierensoll. Besondere Herausforderung ist dabei,die Zähne während der zum Teil mehrjährigenProzedur speziell an den Bracketrändern sau-ber zu halten. Hier haften sich bevorzugt wei-che Beläge an, die idealer Nährboden für Ka-ries auslösende Bakterien sind und zu un-schönen Verfärbungen führen.„Pearls & Dents“ gelangt dank seines paten-tierten Perlsystems auch an diese schwer zu-

gänglichen Stellen, wo die Zahnbürste nichthinkommt. Die kleinen, weichen Putzperlenrollen die weichen Beläge an den Spangen-rändern sowie unter den Metallbögen effektivweg und sind dabei schonend, da sie weicherals der Zahnschmelz sind (RDA-Wert: 45). Mitdem Doppel-Fluorid-System aus Amin- undNatriumfluorid leistet die medizinische Spezi-alzahncreme eine optimale Kariesprophylaxe,sodass Karies gar nicht erst entstehen kann.Eine Kombination aus den Wirkstoffen Bisab-olol, Panthenol und ätherischen Ölen wirktentzündungshemmend und antibakteriell,wodurch das Zahnfleisch geschützt und ge-kräftigt wird. Daher ist „Pearls & Dents" nichtnur für Spangenträger, sondern auch für allegesundheitsbewussten Zähneputzer zur opti-malen, täglichen Zahnpflege geeignet.

Dr. Rudolf Liebe Nachf. GmbH & Co. KG

Max-Lang-Straße 6470771 Leinfelden-Echterdingen

E-Mail: [email protected]: www.pearls-dents.de

Dr. Rudolf Liebe

Zahnreinigung bei fester Zahnspange

Bereits seit dem 1. Juni 2012 und bis ein-schließlich 31. Dezember 2012 haben Zahn-arztpraxen und andere zahnmedizinischeEinrichtungen die Möglichkeit, mindestensdrei gefüllte Amalgamauffangbehälter zuentsorgen und dafür einen 50 Euro Einkaufs-gutschein von Media Markt, Douglas oderAmazon zu erhalten. Mit dieser Aktion möchte enretec seinen Be-standskunden für die jahrelange Treue unddas entgegengebrachte Vertrauen danken,aber auch Neukunden auf den Entsorgungs-service aufmerksam machen. Die gefülltenAmalgamauffangbehälter werden kostenfreiin der Praxis abgeholt und einer Verwertungzugeführt. Somit tragen Zahnarztpraxenzur Schonung wertvoller Ressour -cen bei und werden nebenbei für die umweltfreundliche Ent-sorgung belohnt. Selbstver-ständlich erhält die Praxis auchden gesetzlich gefor derten Ent -sorgungsbeleg. Diese Aktion wird vom deutschen Dentalfachhandel unter-stützt. Dieser bietet seinen Kunden, im Rah-men der sogenannten „Freiwilligen Rück-nahme“, ein umfassendes Entsorgungspro-gramm für Praxisabfälle an. Dieser Service ermöglicht den Zahnarzt -praxen eine nie dagewesene Flexibilität: 24 Stunden Liefer- und Abholservice, keine

vertragliche Bindung und die Abrechnungnach dem Günstigkeitsprinzip. Darüber hin-aus kann der Kunde aus einem umfangrei-chen Behältersortiment wählen und genießtabsolute Rechtssicherheit, da es sich um ein behördlich kontrolliertes Rücknahme-system handelt.

enretec GmbHKanalstraße 17, 16727 Velten

Hotline: 0800 3673832E-Mail: [email protected]: www.enretec.de

enretec

Umweltgerechte Entsorgung wird belohnt

Mit dem Tigon+ hat W&H einen Piezo Scalerentwickelt, der sich den Bedürfnissen vonPatient und Zahnarzt annimmt. Tigon+ ver-sorgt die Patienten mit temperierter Flüssig-keit und verhindert bei empfindlichen Zäh-nen unangenehme Reizungen. Das zahnärztliche Fachpersonal spart mitden fünf voreingestellten Programmenwertvolle Arbeitszeit, während drei Modiein schonendes Arbeiten ermöglichen. EinHandstück mit 5-fachem LED-Ring sorgtdarüber hinaus für optimale Ausleuchtungder Behandlungsstelle. Tigon+ verfügt übereinzigartige Features. Für den Patienten eingroßer Vorteil ist die temperierte Flüssig-keit. Selbst empfindliche Zähne und Zahn-fleisch werden nicht zusätzlich gereizt. Ins-gesamt kann zwischen drei Temperatur -stufen gewählt werden. Die Heizung lässtsich über das Display einstellen und – bei Bedarf – ausschalten.

Mit den fünf voreingestellten Programmen (Prophylaxe, Parodontologie, Endodontie,Restauration und ein frei wählbares Pro-gramm) ist eine noch effizientere Arbeitmöglich. Die drei Power-Modi ermöglichendem Anwender, die Scalerleistung nach sei-nen eigenen Vorlieben zu definieren. Der Behandler arbeitet in dem sicheren Be-wusstsein, den Zahn nicht zu sanft oder zufest, sondern mit dem optimalen Druck zubehandeln. Die LED-Technologie von W&Hsorgt für perfekte Lichtverhältnisse und er-möglicht dem Anwender eine verbesserteoptische Wahrnehmung und ein Kontrast -sehen wie bei Tageslicht. Das Handstück undder LED-Ring lassen sich mühelos thermo-desinfizieren und sterilisieren.

W&H Deutschland GmbHRaiffeisenstraße 4

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40DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider.

Herstellerinformationen

Mit Einführung des Karies -diagnosegerätes DIAGNOdentvor 15 Jahren und zwischen-zeitlich mehr als 60.000 verkauftenGeräten hat KaVo einen neuen Standard in derKarieserkennung gesetzt. An diesen Erfolg knüpftdas Dentalunternehmen nun mit der neuen DIAGNO-cam an. Die neue KaVo DIAGNOcam ist ein Kamerasys-tem, das die Strukturen des Zahnes nutzt, um die Karies -diagnose abzusichern. Dazu wird der Zahn mit einem Licht durch-schienen (transilluminiert) und wie ein Lichtleiter benutzt. Eine digi-tale Videokamera erfasst das Bild und macht es live auf einemComputerbildschirm sichtbar. Kariöse Läsionen werden dann alsdunkle Schattierungen dargestellt. Die mit der KaVo DIAGNOcam erfassten Bilder können abgespeichert werden und vereinfachen dadurch deutlich das Monitoring bzw. die Patientenkommunikation. Die DIAGNOcam bietet mit ihrer DIFOTI-Technologie (Digital Ima-ging Fiberoptic Transillumination) eine hohe diagnostische Sicher-

heit, die der Röntgendiagnose invielen Fällen sogar überlegen ist,insbesondere bei Approximal-und Okklusalkaries. Darüber hin-aus können bestimmte Arten derSekundärkaries und Cracks dar-gestellt werden. Das röntgen-strahlungsfreie Gerät ermöglichtsomit eine frühe und sehr scho-

nende Karieserkennung. Durch die unkomplizierte Bedienung lässtsich das Gerät einfach in den Praxisablauf integrieren und erzielt einendeutlichen Mehrwert in der Patientenmotivation und -aufklärung.

KaVo Dental GmbHBismarckring 39

88400 Biberach/Riß E-Mail: [email protected]

Web: www.kavo.de

Philips ZOOM ist die Zahnaufhellungssparte des Unternehmens Philips. Bundesweit können sich Praxen für eine kostenlose Zahn-aufhellungsschulung telefonisch anmelden.* Beim Termin vor Ortwird der gesamte Ablauf einer Behandlung mit Philips ZOOM, demweltweit marktführenden System für lichtaktivierte In-Office-Zahn-

aufhellung, vorgestellt und die beson-dere Wirkweise der Philips Produkteaufgezeigt. Die Kombination aus demZOOM Aufhellungsgel und der ZOOMWhiteSpeed LED-Lampe erzielt sig -nifikante Ergebnisse. Schon durcheine 45-minütige Behandlung in derPraxis können die Zähne mit PhilipsZOOM um bis zu acht Helligkeits -stufen aufgehellt werden. Praxis-teams haben die Chance, diesen Effekt selbst kennenzulernen. EinSchwerpunkt der Veranstaltung ist dieintensive und umfassende Aufklä-rung über Inhaltsstoffe, Wirkungs-weise und die korrekte Anwendung.Mit diesem Wissen ausgestattet istdas Praxisteam in der Lage, Patienten

kompetent zu beraten und Empfehlungen auszusprechen. Zahnauf-hellung mit Philips ZOOM ist der sichere und wirkungsvolle Weg zueiner neuen gewinnbringenden Praxisleistung. Weitere Informationen zu Philips ZOOM können über die Philips Oral Healthcare Ansprechpartner unter 040 2899-1509 oder überwww.philipsoralhealthcare.com angefordert werden.

* Die Gratis-Schulung kann von jeder Praxis nur einmal in Anspruch genommen werden.

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20099 HamburgWeb: www.philipsoralhealthcare.com

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Zahnaufhellung live erleben

Jährlich besuchen über 3.300 Teilnehmerdie Veranstaltungen des mittelständischenDentalfachhändlers dental bauer GmbH &Co. KG, die sich durch aktuelle Inhalte, qua-lifizierte Referenten und eine persönlicheAtmosphäre auszeichnen. Allein bis Endedes Jahres 2012 finden an 20 dentalbauer-Standorten in ganz Deutschlandnoch etwa 150 Seminare statt. Diese praxisnahen Schulungen greifen The-men auf, die im Arbeitsalltag oft zu kurzkommen, aber für eine erfolgreiche Praxisführung unerlässlich sind.„Uns ist es wichtig, dass wir bei unserenFortbildungen ein breites Spektrum an-bieten können. Wir setzen auf Themen,die täglich in der Praxis eine wichtigeRolle spielen und auf solche, die auf-grund ihrer Aktualität zum Teil auch eine

gewisse Spontanität bei der Organisation erfordern“, erklärt Sanna Kettner, Veranstal-tungsorganisatorin bei dental bauer. Zahn-mediziner und ihre Teams können sich bei

dental bauer über Therapiemethoden, ak-tuelle Produktneuheiten oder auch die rich-tige Pflege von wertvollen Praxisgeräten undInstrumenten informieren. Mit diesen Semi-

naren spricht dental bauer vom Studen-ten bis zum Praxisabgeber alle Zahnme-diziner und ihre Mitarbeiter an.Bei der Themenauswahl berücksichtigtdental bauer in hohem Maße die Bedürf-nisse der Kunden. Die Referenten sindgeprüfte Spezialisten und auf ihren Ge-bieten kompetente Experten, die praxis-nah die Inhalte vermitteln.

dental bauer Gmbh & Co. KGErnst-Simon-Straße 12

72072 Tübingen E-Mail: [email protected]: www.dentalbauer.de

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Praxistraining mit persönlicher Note

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Einzigartige Technik für dieKariesdiagnostik

Herstellerinformationen

Saubere und weiße Zähne, gesundes Zahnfleisch,keine Angst vorm Zahnarzt: Die Ultraschallzahn-bürste Emmi-dent Professional hält all diese Ver-sprechen, wie klinische Studien am ORMED Insti-tut der Universität Witten/Herdecke und an derUniversität Lüttich, Belgien, bestätigen. Entwicklungsleiter Hugo R. Hosefelder von derEmmi Ultrasonic GmbH beschäftigt sich seit meh-reren Jahrzehnten mit dem Phänomen Ultraschallund kennt die antibakterielle und therapeutischeWirkungsweise dieser Technologie im oralen undgesundheitlichen Bereich. Die Mikrozahnpflegemit Ultraschall ist ein Quantensprung und kanndeshalb als Revolution bezeichnet werden. „Bak-terielle Entzündungen des Zahnfleisches, schmer-zende Aphthen heilen innerhalb weniger Tage ab,neue können sich nicht bilden. Gesunde Zähne ste-hen auch für einen gesunden Menschen, also eine deutliche Erhöhungder Lebensqualität“, freut sich Hosefelder.

Bewegungslose Zahnreinigung mit UltraschallDie Ultraschallzahnbürste Emmi-dent Professional reinigt durchechte Ultraschallschwingungen bei maximal 96 Millionen Luft-schwingungen pro Minute nicht nur die Zähne, sondern auch Zahn-zwischenräume, Fissuren und Zahnfleischtaschen. Ohne Schrubben

und zu starkem Druck wird der Bürstenkopfnur locker an die Zähne gehalten. Dabei drin-gen die Ultraschallwellen bis 12mm tief indas Zahnfleisch ein. Der Mundraum wirdantibakteriell gereinigt.

Die richtige Zahnpasta Durch den weichen Strahl des Ultraschallsentstehen durch die Spezialzahncreme Milli-onen Mikrobläschen, die selbst in die kleins -ten Zahnzwischenräume gelangen. DurchImplosion entfernen sie schonend schädli-che Beläge wie Plaque, Zahnstein und Ver-färbungen durch Tee, Kaffee, Rotwein oderNikotin. Sie zerstören selbst die Zellwändeund Zellkerne der Bakterien. Entzündungenwie Aphthen und Parodontitis werden schnell

geheilt, zurück bleiben gesunde Zähne und ein schön durchblutetesZahnfleisch. Die Spezialzahnpasta gibt es in den Geschmacksrich-tungen Fresh (mit Minze) und Mild (ohne Minze).

Emmi Ultrasonic GmbHGerauer Straße 34

64546 Mörfelden-Walldorf E-Mail: [email protected]: www.emmi-dent.de

Die Beiträge in dieser Rubrik stammen von den Herstellern bzw. Vertreibern und spiegeln nicht die Meinung der Redaktion wider.

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Revolution in der Mundhygiene

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42DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Herstellerinformationen

Bei der Entwicklung neuer Technolo-gien arbeitet Oral-B traditionell sehreng mit den Vertretern aus Wissen-schaft und Praxis zusammen. Ausdiesem Grund wurde beim 4. Oral-BSymposium im April 2012 in Berlindie neue Oral-B TriZone nicht nur vor-gestellt, sondern interessierte Dental-experten erhielten zudem das neueModell, um es zu testen und zu be-werten. Nach den Ergebnissen derUmfrage würden fast alle der 120 befragten Zahnärzte und Prophylaxe-kräfte die neue Oral-B TriZone weiter-empfehlen. Ganze 95 Prozent der Teil-nehmer waren davon überzeugt, dass

die TriZone gründlicher und auch schwer erreichbare Stellen besserreinigt als eine Handzahnbürste. Darüber hinaus hinterlässt sie einglattes Zahngefühl.Obwohl die Überlegenheit elektrischer Zahnbürsten gegenüber Hand-zahnbürsten wissenschaftlich erwiesen ist, bleiben viele Menschenaus Gründen der Gewohnheit trotzdem bei der manuellen Mund -hygiene. Speziell für diese Patienten hat Oral-B die neue TriZone ent-wickelt. Sie verbindet das Putzgefühl einer Handzahnbürste mit dergründlichen Reinigungsleistung einer elektrischen Zahnbürste.

* Umfrage unter 120 Dentalexperten, Oral-B Symposium

Procter & Gamble GmbHSulzbacher Straße 40–50

65824 Schwalbach am TaunusWeb: www.pg.com

Procter & Gamble

95 Prozent empfehlen Oral-B TriZone*

Ein sauberes Implantat trägt dazu bei, das Risiko einer Periimplanti-tis zu minimieren. Um dieses Ziel zu erreichen, hat Deppeler Kürettenaus Titan entwickelt. Die Implantatküretten von Deppeler sind aus reinem Titan und somit einen Grad weicher als das Titan des Implantates. Dadurch sind sie perfekt auf ihre Funktion ausgerichtet. „Den Instrumentenmerkt man hinsichtlich Design und Qualität der Ausführung an, dass hier ein Hersteller mit Liebezum Detail, Erfahrung und Sorgfalt arbeitet – esist definitiv keine umsatzorientierte Massen-ware!“, so Zahnarzt Dr. Gregor Petersilka. Titanweist eine hohe mechanische Widerstandsfä-higkeit und eine sehr gute Schleifeigenschaftauf. Titan lässt sich immer wieder neu in Formbringen. Der wichtigste Vorteil des Materials – im Gegensatzzu Kunststoff – ist die Tatsache, dass dieses Material in unterschied-lichen Härtegraden vorliegt und trotz seiner Weichheit wirklich scharf

ist. Idealerweise verfügt ein gut geschärftes Instrument für das Biofilmmanagement über eine ähnliche Struktur wie das Implantatselbst. Dadurch, dass sowohl für das Implantat als auch für die Ins -trumente das gleiche Material verwendet wird, lässt sich ein Ionen-austausch verhindern, und es kommt zu keinem Aufladungseffekt,

was für den Patienten angenehmer ist. Wie bei allen Deppeler Ins -trumenten wurde auch die Form der Titan-Küretten genau

überdacht, damit die Stellen, die behandelt werden müs-sen, einfach erreicht werden. Beim Kauf von einem

Paar Implantat-Küretten gibt Deppeler eine PP12Plastik-Sonde dazu.

Deppeler SAA-One Business Center

La Pièce 6, 1180 Rolle, SchweizE-Mail: [email protected]: www.deppeler.ch

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Für saubere Implantate

Air-Scaler decken ein breites Anwendungsspektrum ab und zeichnensich dank ihrer einfachen Verwendung auf der Turbinenkupplungdurch besondere Flexibilität und schnelle Einsatzbereitschaft aus. Mit dem neuen Air-Scaler Ti-Max S970, erhältlich für den Anschlussan Turbinenkupplungen der Typen NSK PTL, KaVo® MULTIflex® LUXund Sirona® Schnellkupplung, gelingt es NSK, konstante, kraftvolleLeistung an den Zahn zu bringen und somit auchbei starkem Anpressdruck effiziente Arbeits -ergebnisse zu erzielen. Gleichzeitig wurde diemaximale Leistung des S970 im Vergleichzum Vorgängermodell um ca. 10% gesteigert. So ist gewährleis-tet, dass in jeder der drei per Power-Control-Ring regulierbaren Leistungsstufen ein verlässliches Oszillationslevel abgerufen wer-den kann, ohne die sonst bei Air-Scalern übliche Leistungsabnahmein Relation zu einem zunehmenden Anpressdruck wahrzunehmen.Die NSK Volltitan-Hülse mit DURACOAT-Beschichtung steht fürleichtes Gewicht und lange Lebensdauer und der neue Glasstab-

Lichtleiter für perfekte Ausleuchtung des Behandlungsfelds. Selbst-verständlich ist der S970 sterilisierbar und thermodesinfizierbar. ImLieferumfang des NSK Air-Scalers S970 enthalten sind drei Scaling-Aufsätze (S1, S2, S3), ein Drehmomentschlüssel für sicheres An-bringen der Aufsätze sowie ein Aufsatzschutz.

NSK Europe GmbHElly-Beinhorn-Straße 8

65760 EschbornE-Mail: [email protected]: www.nsk-europe.de

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Kraftvolle und konstante Leistung

43DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

TIPPABRECHNUNG

Der demografische Wandel stellt die Gesundheitssysteme vor großeHerausforderungen. Niedrige Geburtenraten in Kombination mitweltweit steigender Lebenserwartung führen zu alternden Gesell-schaften. Auch Zahnärzte müssen sich auf eine ansteigende Zahl älterer Menschen einstellen. Nach Bevölkerungsvorausberechnun-gen des Statistischen Bundesamtes wird sich die Zahl der über 60-Jährigen in Deutschland bis zum Jahr 2030 um 7,3 Millionen auf 28,05 Millionen gegenüber 2009 (21,2 Millionen) erhöhen. Diesentspricht einem Zuwachs von 34,5 Prozent. Somit wären 37 Prozentder Einwohner über 60 Jahre.

Die älteren Patienten gehen zwar immer häufiger zum Hausarzt, dieVorsorge der Zähne wird jedoch oft vernachlässigt. Besonders beiälteren Menschen ist eine regelmäße Kontrolle und Reinigung derZähne, der Mundschleimhaut und des Zahnersatzes unerlässlich.Durch die Einnahme von Medikamenten und chronischen Krank-heiten besteht ein erhöhtes Risiko, an Karies, Gingivitis oder Paro-dontitis zu erkranken. Auch die Fingerfertigkeit lässt im Alter nach,dies wirkt sich auf die Putztechnik und Mundpflege aus. Oft wird dieReinigung durch Zahnersatzkonstruktionen noch erschwert. Denälteren Patienten kann eventuell zu einer elektrischen Zahnbürstegeraten werden. Auch die regelmäßige professionelle Zahn- undProthesenreinigung ist zu empfehlen. Hierzu muss sich die mo-derne Praxis besser auf Senioren einstellen. Ältere Menschen brauchen mehr Zeit und eine konkretere Ansprache. Es empfiehlt

sich, die Patienten für ein Recallsystem zu gewinnen und ihnen dieDringlichkeit der Prophylaxe nahezubringen.

Folgende Leistungen können bei der Vorsorge den Patienten angeboten werden:Mundhygienestatus .................................................. GOZ 1000 Kontrolle des Übungserfolgs ...................................... GOZ 1010 Professionelle Zahnreinigung ..................................... GOZ 1040 Entfernung der Zahnbeläge .............................. GOZ 4050/4055 PAR-Therapie, geschlossen .............................. GOZ 4070/4075 PAR-Therapie, offen ......................................... GOZ 4090/4100 Kontrolle nach Entfernung der Zahnbeläge .................. GOZ 4060 Subgingivale Reinigung ......................... Analogie § 6 Abs. 1 GOZ Full-Mouth-Desinfektion ........................ Analogie § 6 Abs. 1 GOZProthesenreinigung ...................................................... § 9 GOZ Untersuchungen und Beratungen ....... GOZ 0010, GOÄ 1, 5 und 6Lokale Fluoridierungsmaßnahmen ............................. GOZ 1020 Kontrolle, Finieren/Polieren, Restauration in separater Sitzung ............................... GOZ 2130

Um das Honorar exakt zu ermitteln, sollte der individuelle Stunden-satz herangezogen werden. Nur so kann die Praxis auf Dauer wirt-schaftlich und rentabel arbeiten. Beispiel: Die geschätzte Behand-lungsdauer liegt bei circa 30 Minuten. Liegt der Stundensatz bei250,00 EUR, benötigt der Behandler ein Honorar von 125,00 EUR. Je nachdem, welche Ziffern berechnet werden, muss der Faktor derLeistung angepasst werden.

FazitDer Anteil der Senioren an der Bevölkerung wird in den nächsten Jah-ren deutlich zunehmen. Hierauf sollte sich die moderne Zahnarztpra-xis vorbereiten. Es ist wichtig, den älteren Patienten die Bedeutungund Notwendigkeit der Zahnvorsorge ins Bewusstsein zu bringen.

büdingen dentein Dienstleistungsbereich der Ärztliche VerrechnungsStelle Büdingen GmbHAnne SchusterGymnasiumstraße 18–20, 63654 BüdingenTel.: 0800 8823002E-Mail: [email protected]: www.buedingen-dent.de

AlterszahnvorsorgeAnne Schuster

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00DENTALHYGIENE JOURNAL 1/2012

NEWS

44DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Der alle drei Jahre von der Europäischen Fö-deration für Parodontologie (EFP) vergebeneJaccard-Forschungspreis ging in diesem Jahran den Genetiker Dr. Arne Schäfer, Institut fürKlinische Molekularbiologie an der Christian- Albrechts-Universität in Kiel.

Die Verleihung des renommiertesten Preisesauf dem Gebiet der Parodontologie in Europafand im Rahmen der Europerio 7 in Wien statt.Prämiert wurde die Replikationsstudie vonSchäfer et al., in der Schäfer systematisch 23 Gene untersuchte, die wiederholt als mög -liche Risikogene der Parodontitis beschriebenwurden. Seine Kandidaten-Gen-Assoziations-studie gilt auf dem Gebiet der Parodontitis alsdie bislang größte weltweit. Die Befunde der

Studie von Schäfer und seinen Mitautoren zeigen eine scheinbar ausschließliche Ver -bindung zwischen Varianten im Gen des anti -inflammatorisch wirkenden Zytokin IL-10 unddem Krankheitsbild der Aggressiven Paro -dontitis. Da der gleiche chromosomale Ab-schnitt bereits als Risiko-Gen-Ort für chronischentzündliche Darmerkrankungen, Typ-1-Dia-betes und der Autoimmunerkrankung Lupuserythema todes identifiziert wurde, kommt denBefunden von Schäfer eine systemische Be-deutung zu.Insgesamt wurden zehn hochklassige Manu -skripte aus ganz Europa eingereicht. Erstmalsseit Vergabe des Preises gab es drei deutscheFinalisten, sodass in der finalen Runde auch dieBiomathematikerin Dr. Birte Holtfreter (Ernst-Moritz-Arndt-Universität, Greifswald) und dieMolekularbiologin Dr. Susanne Schulz (Martin-Luther-Universität, Halle-Wittenberg) waren. „Dieses hervorragende Ergebnis verdeutlichtdie Qualität und Bedeutung der deutschen Forschung in der aktuellen europäischen Pa-rodontologie“, so der Präsident der DeutschenGesellschaft für Parodontologie e.V. (DGP),Prof. Dr. Peter Eickholz. Alle drei Arbeiten werden in der wissenschaft-lichen Fachzeitschrift „Journal of Clinical Perio -dontology“ veröffentlicht.

Quelle:

Deutsche Gesellschaft für

Parodontologie e.V.

Auszeichnung

Drei deutsche Finalisten beim internationalen Jaccard-Forschungspreis 2012

Alle, die sich in Forschung und Praxis mit der Prävention oraler Erkrankungen oder den Zu-sammenhängen zwischen Mund- und Allge-meingesundheit befassen, sind zur Bewerbungum den Wrigley Prophylaxe Preis 2013 auf - gerufen. Dazu lädt Wrigley Oral Healthcare Program (WOHP) als Stifter des Preises ein. Die in zahnmedizinischen Kreisen angesehene Auszeichnung steht unter der Schirmherrschaft der Deutschen Gesellschaft für Zahnerhaltung(DGZ). Sie ist mit insgesamt 10.000 Euro dotiert. Seit 1993 haben viele junge Wissenschaftler undPraktiker die Chance genutzt, mit neuen For-schungsansätzen und kreativen Ideen die mitdem Preis verbundene fachliche und finanzielleAnerkennung zu erlangen. In den letzten vierJahren gingen über 20 Bewerbungen pro Jahrein. Preisträger waren u.a. namhafte Wissen-schaftler wie der Präsident der Bayerischen Landeszahnärztekammer Professor ChristophBenz, München, oder erfolgreiche Praktiker wie der Theaterpädagoge Karl-Heinz Paul ausMühlingen, der als Clown Carlo Mausini Kindernrund um den Tag der Zahngesundheit den Spaßan der Mundhygiene vermittelt. Verliehen wird die von der Wrigley GmbHDeutschland finanzierte Auszeichnung für neueErkenntnisse in der Forschung und für die Umsetzung zahnmedizinischer Prävention in der Praxis, im öffentlichen Gesundheitswesenund in der Gruppenprophylaxe. Neben Praktikernund Zahnmedizinern sind auch Bewerbungenaus anderen naturwissenschaftlichen Fakultä-ten willkommen. Die feierliche Preisverleihungfindet auf der DGZ-Jahrestagung vom 11. bis 12. Oktober 2013 in Marburg statt. Bewerbun-gen sind bis 1. März 2013 willkommen. Teil -nahmebedingungen und weitere Informationensind unter www.wrigley-dental.de erhältlich.

Quelle: WRIGLEY GmbH

Ärzte müssen sich durch Fachzeitschriftenüber neue wissenschaftliche Erkenntnisse informieren. Das hat das Oberlandesgericht(OLG) Koblenz entschieden (Urteil vom 20.Juni 2012, Az. 5 U 1450/11). Ein Anästhesisthatte ein Medikament nicht verabreicht, dasdie Unverträglichkeit eines Narkosemittelsunterdrücken sollte. Die Klägerin litt nach derOperation mehrere Tage unter Übelkeit undErbrechen, obwohl sie den Arzt vorher daraufhingewiesen hatte, dass sie die üblichen Nar-kosemittel nicht vertrage. Fachzeitschriften hatten bereits 2004, etwaein Jahr vor dem Eingriff, von dem Medi -kament berichtet. Dem Beklagten hätte das

bekannt sein müssen, so das OLG. Es liegesomit ein grober Behandlungsfehler vor.

Quelle: Stiftung Gesundheit

Urteil Oberlandesgericht Koblenz

Ärzte müssen Fachzeitschriften lesen

© kotomiti

Wrigley Prophylaxe Preis 2013

Nachhaltiges Engagement fürMundgesundheit

Überreichung Jaccard-EFP-Forschungspreis 2012:(v.l.n.r.) Prof. Stefan Renvert, EFP-Generalsekretär; Dr. Arne Schäfer; Dr. Moshe Goldstein, EFP-Präsident.

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Die Herausforderungen der Zukunft In den zehn Jahren zwischen 1995 und 2006 allein gab es einen Rückgang bei den Neuabschlüssen der Aus-bildungsverträge im zahnmedizinischen Bereich um fast ein Drittel (1995: 15.021/2006: 10.987 nach der Berufsbildungsstatistik des Statistischen Bundesamtes). Bei einer stetig älter werdenden Bevölkerung wirdbis 2030 ein eklatanter Fachkräftemangel prognostiziert. Sowohl in der Gruppe der „übrigen Gesundheits-dienstberufe“ (MFA und ZFA fallen in diese Gruppe) als auch in der Berufsgruppe „Ärzte und Apotheker“ wirdein negatives Arbeitskräftesaldo von –20 Prozent erwartet. Um das Gesundheitswesen fit für die Zukunft zumachen, bedarf es drei Maßnahmen:

– Stärkung der interprofessionellen Zusammenarbeit: Nur wenn das Praxisteam Hand in Hand arbeitet, kön-nen die Herausforderungen der Zukunft gemeistert werden. Es ist dazu dringend erforderlich, ganz genau zuüberprüfen, welche Aufgaben an hoch qualifizierte Fachangestellte delegiert werden können. Dies muss sowohl für Koordinations-, Verwaltungs- und Büroaufgaben als auch für Leistungen am Patienten gelten.

– Höhere Attraktivität von Gesundheitsberufen: Gesundheitsberufe müssen für kommende Generationen vonAuszubildenden wieder attraktiver werden, um dem drohenden Fachkräftemangel etwas entgegenzuset-zen. Hier müssen Zahnärzte und Fachangestellte zusammenarbeiten, um hoch qualifiziertem Personal einePerspektive für die Zukunft zu bieten.

– Vorsorge statt Nachsorge: Aufklärung und Prophylaxe können häufig vorbeugend auf behandlungsintensiveund damit teure Erkrankungen wirken. Daher muss dieser Bereich in allen Sektoren des Gesundheitswesensstärker ausgebaut werden. Für die Zahnmedizin bedeutet dies, dass der Dentalhygiene ein höherer Stellen-

wert eingeräumt werden muss.

Auf diesen drei Grundthesen zu den Herausforderungen im Ge-sundheitswesen gründet sich die Vision der praxisHochschule fürGesundheit und Soziales.

Duales Studium – das Profil der Hochschule Nach der seit Mai 2012 bestehenden Kooperation zwischen der Careum Stiftung und dem Fortbildungsunternehmen praxisDienstebefindet sich die praxisHochschule für Gesundheitsberufe bereitsim Prozess der Gründung und staatlichen Anerkennung und bietetab Herbst 2013 innovative Studiengänge an, die ihre Absolventen

46DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Theorieraum

Das deutsche Gesundheitssystem steht vor erheblichen

Umbrüchen. Der demografische Wandel wird innerhalb

der nächsten Jahre zu einem Engpass in der medizinischen Versorgung führen. Gerade auch

im zahnärztlichen Bereich hat u.a. die Vierte Deutsche Mundgesundheitsstudie (DMS IV) aus

dem Jahr 2005 gezeigt, dass z.B. Parodontalerkrankungen auf dem Vormarsch sind. So leiden

fast 40 Prozent der Senioren unter einer schweren Form der Parodontitis. Daraus ergeben sich

neue Herausforderungen sowohl für die zahnärztliche Versorgung als auch für die Entwicklung

zukünftiger Versorgungskonzepte in der Zahnmedizin.

Drei neue Studiengänge für Gesundheitsdienstberufe

in die Lage versetzen, Schlüsselpositionen in einem Gesundheitswesen der Zukunft einzunehmen. Angeboten werden im Herzen von Köln zunächst drei Studiengänge:– Bachelor of Science Dentalhygiene,– Bachelor of Science Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen,– Bachelor of Science Management von Gesundheitsnetzwerken.

Alle Studiengänge werden sowohl in einer ausbildungsintegrierenden als auch in einer berufsbegleiten-den Variante angeboten. Während die berufsbegleitenden Studiengänge eine abgeschlossene Berufs-ausbildung zur Medizinischen oder Zahnmedizinischen Fachangestellten voraussetzen und parallel zu einer beruflichen Tätigkeit studiert werden können, verknüpfen die ausbildungsintegrierenden Studien-gänge das Bachelor-Studium mit der Berufsausbildung in intelligenter Art und Weise. Das führt dazu, dassdie Absolventen nach drei Jahren nicht nur einen Bachelor-Abschluss, sondern auch eine abgeschlos-sene Berufsausbildung als Medizinische oder Zahnmedizinische Fachangestellte vorweisen können.In beiden Varianten – ausbildungsintegrierend oder berufsbegleitend – wird die Integration von Theo-rie und Praxis zum gelebten Teil des Studiums, anstatt wie in vielen anderen Fällen ein reines Lippen-

bekenntnis zu bleiben.Es liegt auf der Hand, dass ein solches Studium nicht in der an deutschen Hochschulen alltäglichen Form desUnterrichts gestaltet werden kann. An der praxisHochschule gibt es keine überfüllten Vorlesungen, wir setzen

voraus, dass unsere Studenten selbst lesen können. Wir wollen un-sere Studenten vielmehr dazu ermutigen, von Beginn an eigene Fra-gestellungen zu entwickeln, sich eigene Lernziele zu erarbeiten unddie Ressourcen der Hochschule dazu zu nutzen, diese Lernziele zuerreichen. Das alles geschieht in Kleingruppen unter der Supervisionund Anleitung von ausgewählten hoch qualifizierten Praktikern undvon Wissenschaftlern aus europäischen Universitäten. Das dahinter liegende didaktische Konzept der Hochschule baut aufdem Grundprinzip des „Problem Based Learnings“ (PBL, auch Pro-blemorientiertes Lernen POL) auf. Im Mittelpunkt stehen Problem-fälle bzw. Cases, anhand derer die Studenten unter der Supervisionvon Wissenschaftlern und Praktikern Lernziele formulieren, sichdiese Lernziele in Kleingruppen erarbeiten und zur Lernerfolgskon-trolle wieder zusammenkommen. In die Lernzielerarbeitungsphase

werden Praxiseinheiten in der Hochschulambulanz bzw. in der Ausbildungspraxis, Vorlesungen und Seminaresowie Selbstlerneinheiten integriert.Durch den didaktischen Ansatz des PBL wird neben der Vermittlung von Wissen, Fähigkeiten und Fertigkei-ten auch die Persönlichkeitsentwicklung der Studenten zum zentralen Element des Studiums.

Zum Studiengang Dentalhygiene Den hohen Stellenwert der Prophylaxe und der Dentalhygiene haben unsere europäischen Nachbarländer schon länger erkannt als wir inDeutschland. Bis 2030 rechnet die Mundgesundheitsbranche daher mit 76.000 zusätzlichen Beschäftigten. Das betrifft sowohl Praxen undzahntechnische Labore als auch den Handel mit Mundpflegeprodukten.Bis 2030 wird eine Umsatzsteigerung im Mundgesundheitsmarkt ins-gesamt von 23 auf 27 Milliarden Euro erwartet. Der größte Zuwachs re-

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47DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Behandlungsstühle

Behandlung

sultiert dabei aus der präventionsorientierten Nachfrage imfrei finanzierten zweiten Gesundheitsmarkt. Darüber hinauskommt es zu einem deutlich höheren Therapiebedarf bei parodontologisch erkrankten Patienten. Schon heute weisenlaut Mundgesundheitsstudie DMS IV über 70 Prozent derüber 40-Jährigen eine parodontologische Erkrankung auf –aufgrund der Altersstruktur und zahnerhaltenden Maßnah-men mit stark steigender Tendenz.Dieser steigenden Nachfrage stehen in Deutschland kaumgenügend qualifizierte Fachkräfte entgegen. Laut einer Da-tenschätzung auf Basis von Daten der FDI, der BZÄK und Berechnungen der Buchautoren „Zahnmedizinische Versor-gung in Deutschland“ verfügt Deutschland über deutlich weniger als eine Dentalhygienikerin (DH) pro 100 behandelnden Zahnärzten. In den USA,Japan oder Schweden sind mit 100, 79 bzw. 39 DHs pro 100 behandelnden Zahnärztendeutlich mehr DHs beschäftigt. Die Absolventen des Studiengangs verfügen über eine fundierteund zukunftsorientierte zahnmedizinische Ausbildung in den Be-reichen Prävention und Prophylaxe, die es ihnen erlaubt, im Dele-gationsbereich des Zahnarztes (im Rahmen des Zahnheilkunde -gesetzes §1 Abs. 5 und 6) eigenständig Patienten zu behandeln und zu betreuen. Sie ergänzen und erweitern die Leistungsmöglich-keiten des Zahnarztes und leisten einen wichtigen Beitrag zur Verbes-serung und Erhaltung der Zahngesundheit ihrer Prophylaxepatientensowie zur fachkundigen und engmaschigen Betreuung von Risikopa-tienten. Das Spektrum umfasst die Prophylaxe bei Kindern, zahnerhaltende Maßnahmen durch präventiveLeistungen bei Jugendlichen und Erwachsenen, die Unterstützung in der Alters- als auch in der Behinderten-zahnheilkunde bis hin zum engmaschigen Recall und der unterstützenden Parodontaltherapie (UPT) bei parodontalgeschädigten Patienten. Darüber hinaus können die DHs wissenschaftlich fundiert Beratungs- undAufklärungsleistungen in den Bereichen Ernährung und Zahngesundheit erbringen.

Zum Studiengang Management von Gesundheits- und Sozialeinrichtungen Der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen betont in

seinem aktuellen Sondergutachten zum „Wettbewerb an den Schnittstellen der Gesund-heitsversorgung“ die Notwendigkeit der „Entlastung der Ärzte von Verwaltungs aufgaben

und Dokumentationstätigkeiten durch Einstellung von entsprechend qualifizierten Ver-waltungsfachkräften und Nutzung von Informationssystemen“. Diskutiert wird auch die„Delegation nicht unbedingt ärztlicher, gegenwärtig aber von Ärzten durchgeführter Tä-tigkeiten an andere Gesundheitsberufe“. Der Studiengang beinhaltet neben der paralle -len Ausbildung zur ZFA/MFA fundierte Seminare in den Bereichen Betriebswirtschafts-lehre, Gesundheitsökonomie, Ethik, Organisation, Personalführung, Marketing sowie

Abrechnung und IT. Die Absolventen dieses Studiengangs verfügen damit über fundierte Kenntnisse zu allen betriebswirtschaftlichen und organisatorischen Aspekten einer Arzt- bzw. Zahnarztpraxis. Sie können mit diesen Kompetenzen

und Kenntnissen den Arzt bzw. Zahnarzt in vielen Bereichen der Praxisorganisationund Verwaltung entlasten und ergänzen sowie ein Praxisteam leiten. Sie können

darüber hinaus eine tragende Rolle beim Erstellen und Einführen von professionellen Re -call systemen, bei Qualitätsmanagementprozessen und innovativen Versorgungsformen, wie

Disease-Management-Programmen, übernehmen und insgesamt stärker in die Praxis organisationeingebunden werden.

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48DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Zum Studiengang Management von GesundheitsnetzwerkenDas deutsche Gesundheitssystem ist eines der leistungsfähigsten, die sich im internationalen Ver-gleich der Systeme finden lassen. Jeder einzelne Sektor für sich genommen ist in der Lage, exzellenteLeistungen zu erbringen. Als Ganzes betrachtet ist die Versorgung, die eineinzelner Patient erfährt, allerdings oftmals eher Mittelmaß, zum Teil auch unzureichend. Das liegt nicht so sehr an der schlechten Leistung einzelnerInstitutionen als vielmehr an der fehlenden Koordination. Jeder am Versor-gungsprozess Beteiligte übernimmt die Verantwortung für einen Teil der Gesundheitsversorgung, die der Patient erfährt. Wenn es um die Verant-wortung für den gesamten Versorgungsprozess geht, weist das deutsche System jedoch Lücken auf. Hier setzt das Berufsbild des Managers von Gesundheitsnetzwerken an. DieAbsolventen dieses Studiengangs zeichnen sich durch eine fundierte Kenntnis der Struktur des deutschenGesundheitswesens und der Anreizstrukturen der unterschiedlichen Akteure aus und sind in der Lage, Ver-sorgungszusammenhänge zu konzipieren und operativ zu verantworten, die die sektoralen Grenzen der Gesundheitsversorgung und die Verantwortungsbereiche der verschiedenen Sozialsysteme im Sinne einerbesseren Patientenversorgung integrieren. Sie handeln hierbei im Auftrag von Kostenträgern, größeren am-bulanten wie stationären Leistungserbringern oder Versorgungsnetzwerken. Die Absolventen verfügen überdie soziale und fachliche Kompetenz, als sogenannte Case-Manager, die Patienten insbesondere mit chro -nischen Erkrankungen in einer Art „Lotsenfunktion“ durch das Gesundheitssystem zu begleiten, um die Pa-tienten an einer sinnvoll abgestimmten und damit effizienten Versorgung teilhaben zu lassen.

FazitDie von der praxisHochschule für Gesundheitsberufe angebotenen Studiengänge bieten Schulabgängerneine innovative Kombination aus Ausbildung und Studium und stellen für ausgebildete ZFA und MFA attrak-tive Entwicklungsperspektiven dar, weil sie die Absolventen optimal auf die zentralen Herausforderungen desGesundheitswesens vorbereiten. Sie tun dies, indem sie– die interprofessionelle Zusammenarbeit in besonderem Maße fördern,– die Attraktivität des Ausbildungsberufs durch eine damit verbundene akademische

Qualifizierungsmöglichkeit erhöhen und – auf ein nachhaltig finanzierbares und werteorientiert gestaltetes Gesundheitswesen ausgerichtet sind.

Durch die Kombination von Ausbildung und Hochschulstudium bietet die praxisHochschule eine zukunfts-weisende Verknüpfung von Praxis und Wissenschaft. Problemorientiertes Lernen in Kleingruppen ist ebensointegraler Bestandteil wie das Skill-Training an Phantomköpfen oder der direkte Patientenkontakt. So ausge-bildet, können sie den anstehenden Veränderungen im Gesundheitswesen selbstbewusst entgegenblicken.

49DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Fordern Sie Ihr Informationspaket mit weiteren Informationen zum Bewerbungsverfahren, zum Studienbeginn

und zu Finanzierungsmöglichkeiten bei praxisDienste an und lassen Sie sich gleich auf die Interessentenliste

setzen. Eine frühzeitige Registrierung wird aufgrund der starken Nachfrage dringend empfohlen.

Weitere Informationen finden Sie unter www.praxisdienste.de

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Fortbildung

50DENTALHYGIENE JOURNAL 4/2012

Datum Ort Veranstaltung Info/Anmeldung

16. 11. 2012 Berlin Seminar GOZ 2012 Tel.: 0341 48474-308 01. 02. 2013 Unna Fax: 0341 48474-390

Web:www.zwp-online.info/events

17. 11. 2012 Berlin Ausbildung zur QM-Beauftragten Tel.: 0341 48474-308 01. 12. 2012 Baden-Baden Fax: 0341 48474-39002. 02. 2013 Unna Web:www.zwp-online.info/events

17. 11. 2012 Berlin Seminar zur Hygienebeauftragten Tel.: 0341 48474-308 01. 12. 2012 Baden-Baden Fax: 0341 48474-39002. 02. 2013 Unna Web:www.zwp-online.info/events

30. 11.–01. 12. 2012 Baden-Baden 2. Baden-Badener Implantologietage Tel.: 0341 48474-308Fax: 0341 48474-390Web: www.zwp-online.info/events

01./02. 02. 2013 Unna 12. Unnaer Implantologietage Tel.: 0341 48474-308Fax: 0341 48474-390Web: www.zwp-online.info/events

01./02. 02. 2013 Hagen DDT – Digitale Dentale Technologien Tel.: 0341 48474-308Fax: 0341 48474-390Web: www.zwp-online.info/events

Kongresse, Kurse und Symposien

Dentalhygiene JournalZeitschrift für Parodontologie und präventive Zahnheilkunde

ImpressumVerleger: Torsten R. Oemus

Verlag: OEMUS MEDIA AGHolbeinstraße 29

04229 LeipzigTel. 0341 48474-0

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Verlagsleitung: Ingolf Döbbecke · Tel. 0341 48474-0

Dipl.-Päd. Jürgen Isbaner (V.i.S.d.P.) · Tel. 0341 48474-0Dipl.-Betriebsw. Lutz V. Hiller · Tel. 0341 48474-0

Chefredaktion: Prof. Dr. Dr. h.c. Andrej M. Kielbassa

Zentrum für Zahnerhaltungskunde und ParodontologieUniversity of Dental Medicine and Oral Health

Danube Private University (DPU)Steiner Landstraße 1243500 Krems, Österreich

Tel. +43 2732 70478, Fax +43 2732 70478-7060E-Mail: [email protected]

Redaktion:Georg Isbaner · Tel. 0341 48474-123Tina Schneider · Tel. 0341 48474-113

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Druck:Messedruck Leipzig GmbH, An der Hebemärchte 6, 04316 Leipzig

Erscheinungsweise:Das Dentalhygiene Journal – Zeitschrift für Pa rodontologie und

präventive Zahn heil kunde – erscheint 2012 mit 4 Aus gaben. Es gelten die AGB.

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15. Jahrgang I 12012

ISSN 1436-5715 I PVSt. F 47867€ 10,00 zzgl. MwSt.und Versand

I Special Kariesdiagnose mit System I Individualprophylaxe bei Kindern und Jugendlichen

I Marktübersicht ProphylaxemarktI Fachbeitrag Beratungsgespräche für die Prophylaxe überzeugend führen I Praxismanagement Individualität trifft auf EffizienzI Anwenderbericht Risikovermeidung einer Periimplantitis I Herstellerbericht Prophylaxe bei Gingivitis- und Parodontitispatienten I

Neue Trends im Bereich der Pulverstrahltechnologie I Dental Pearls Club Das Kursprogramm für engagierte Prophylaxemitarbeiter/-innen

Prophylaxe – State of the Art

Zeitschrift für Parodontologie und präventive Zahnheilkunde 15. Jahrgang I 22012

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I Special Parodontologische Prävention I Prävention für Jung und Alt IProphylaxe in der Alterszahnmedizin

I Fachbeitrag Parodontitis und Allgemeinerkrankungen I Gibt es eine optimale Umsetzung der RKI-Richtlinien in der Zahnarztpraxis?

I Anwenderbericht Luxus auf dem BehandlungsstuhlI Herstellerbericht Wachsen mit der häuslichen MundprophylaxeI Abrechnung Diagnostik vor der ParodontitisbehandlungI Dental Pearls Club Curriculum Seniorenprophylaxe

Prävention ein Leben lang

Zeitschrift für Parodontologie und präventive Zahnheilkunde

Die Redaktion des Dentalhygiene Journals

bedankt sich herzlich bei den Autoren

für ihr Mitwirken in diesem Jahr!

Ausgabe 3/12

Christine Baumeister-HenningDr. Barbara BethckeKarl-Heinz DangerDr. Gabriele DavidDr. Björn EggertSylvia FresmannDr. Jens HartmannDorothee HolstenProf. Dr. Dr. h.c. Andrej M. KielbassaRA Guido KrausAxel MeierLaura OpréeSabine Reif-BankmannJasmin SrourDr. Jutta und Dr. Peter TschoppeDr. Gisela Zehner

Ausgabe 4/12

Christine Baumeister-HenningDr. Karin BückerDr. Bernhard DrüenSylvia FresmannDr. Thomas HeroldProf. Dr. Dr. h.c.

Andrej M. KielbassaPriv.-Doz. Dr. Dr. Dipl.-Kfm.

Felix Peter KochTamina Theresa ReitzAnne SchusterDr. Jutta und Dr. Peter TschoppePriv.-Doz. Dr. Dirk ZiebolzUniv.-Prof. Dr. Stefan Zimmer

Ausgabe 2/12

Christine Baumeister-HenningDr. Dipl.-Biol. Sylke DombrowaDr. Cornelius HaffnerThomas HammannChristoph JägerProf. Dr. Dr. h.c.

Andrej M. KielbassaDr. Jan MüllerRegina RegensburgerIris Trog-Aras

15. Jahrgang I 32012

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I Special Kinderprophylaxe von Anfang an I Frühwarnsystem für zahngesunde Kinder und Jugendliche: Prophylaxe mit Konzept

I Fachbeitrag Händchen halten – aber wie? I Anwenderbericht Mundgesundheits-Management bei KindernI Herstellerbericht Regelmäßige Wasseranalyse lohnt sichI Abrechnung Früh übt sichI Events „Qualifizierung zum/zur Mundgesundheitsmanager/-in“I Dental Pearls Club Bachelor Dentalhygiene startet 2013

Kinderzahnheilkunde und Prophylaxe

Zeitschrift für Parodontologie und präventive Zahnheilkunde 15. Jahrgang I 42012

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I Special Diagnostik und Therapie von Mundschleimhautveränderungen I Diagnose des Kariesrisikos – Was mache ich wann in der Praxis?

I Fachbeitrag Der tägliche Wettlauf gegen parodontale Erkrankungen I Anwenderbericht Schmerzempfindliche Zähne – eine Herausforderung für die PraxisI Praxismanagement Leistungsvalidierung von Dampfkleinsterilisatoren I Abrechnung Diagnoseverfahren zur KariesdetektionI Dental Pearls Club Drei neue Studiengänge für Gesundheitsdienstberufe

Diagnostik in der Karies- undParodontitisprophylaxe

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Ausgabe 1/12

Dr. Dinah FräßleGerhard FrenselSylvia FresmannBrigitte GodizartChristoph JägerProf. Dr. Dr. h.c.

Andrej M. KielbassaTracey Lennemann (RDH, BA)Steffen SchneiderBirgit Stalla

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