Dialog 12/2011 - Träum weiter!

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1/2012 Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee Bild : Gabrielle Keller dialog Träum weiter! Mit 92 Jahren als Salutistin eingereiht 8 Wie aus Visionen Wirklichkeit wird 4 Aus dem Leben der Heilsarmee 79

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Wie aus Visionen Wirklichkeit wird Mit 92 Jahren als Salutistin eingereiht Aus dem Leben der Heilsarmee

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1/ 2012Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

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Mit 92 Jahren als Salutistin eingereiht 8

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Dialog

Leserbrief

Leitbild der Heilsarmee

Die Heilsarmee ist  eine  internationa-le  Bewegung  und  Teil  der  weltweiten christlichen Kirche.Ihre Botschaft gründet auf der Bibel.Ihr Dienst ist  motiviert  von  der  Liebe  Gottes. Ihr Auftrag ist es, das Evangelium von Jesus Christus zu predigen und mensch-liche Not ohne Ansehen der Person zu lindern.

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Nur Geduld ...

Neulich las ich eine Geschichte von einem Mann in Afrika. Sein grösster Traum von klein auf war, die Bibel lesen zu können. Doch eine Schulbildung blieb ihm immer verwehrt.

Als der Mann 83 Jahre alt war, startete in seinem Dorf eine Alphabetisierungskampa-gne. Der Mann schrieb sich trotz seines hohen Alters ein. Er war glücklich, endlich Gottes Wort lesen zu können. Mit 83 Jah-ren erfüllte sich sein Herzenswunsch.

Was für eine Geduld der Mann hatte! Er hat nicht aufgehört, einen Traum zu hegen. Si-cherlich hat ausser ihm kaum noch jemand an dessen Erfüllung geglaubt. Am Ende hat er vielleicht selbst aufgeben wollen.

Doch Gott hatte sein jahrelanges Bitten gehört. Er kennt unsere Herzenswünsche und er träumt selbst – mit uns (Seite 4)! Er hat sich schon längst die besten Pläne für uns überlegt (Seite 6).

Ich möchte Ihnen Mut machen, vielleicht längst begrabene Träume noch einmal hervorzuholen. Lassen Sie sich nicht ent-mutigen, wenn sich ein Traum nicht gleich erfüllt. Sie dürfen getrost sein, dass Gott es jederzeit gut mit Ihnen meint und um Ihr Herzensanliegen weiss.

Florina German

Zum Artikel „Sammeln auf Vorrat: Spen-denorganisationen horten Hunderte von Millionen Franken” im „Tagesan-zeiger” vom 5.12.2011

Als Mitglied der Heilsarmee bin ich von die-sen Vorwürfen direkt betroffen: Ich stehe als Topfwächter regelmässig draussen in der Kälte, um Passanten ein wenig Weih-nachtsfreude zu schenken und sozial Be-nachteiligten Spenden zu vermitteln. Jetzt erscheine ich als dumm und ausnützbar, liegen laut dem TA-Bericht doch Millio-nen in den Tresoren der Heilsarmee. Als ehemaliger Buchhalter kann ich dazu nur sagen, dass die Angaben im TA zur Bilanz der Heilsarmee gänzlich aus dem Zusam-menhang gerissen sind. Als monatlicher Spender überprüfe ich die Aufgaben und Ausgaben der Heilsarmee regelmässig und kann sagen, dass kein einziger Angestellter

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des „Tagesanzeigers” zu den Bedingungen und dem Bedürfnislohn eines Heilsarmee-Offiziers arbeiten würde.

Die Topfkollekte kommt voll und ganz der Region zugute, in der gespendet wurde. Ein Sozialbüro der Heilsarmee betreut und verteilt am jeweiligen Ort die eingegan-genen Gelder an Bedürftige. Daneben wird viel Freiwilligenarbeit geleistet. Unter ande-rem haben beispielsweise meine Frau und ich in Frauen- und Männerheimen Gäste persönlich betreut und Liederabende und kleine Feste organisiert.

Markus Blum, Reinach

Die Stellungnahme der Heilsarmee zum Artikel im „Tagesanzeiger” können Sie auf www.heilsarmee.ch in den Medienmittei-lungen nachlesen.

Tour „International Staff Band”

26. April 2012 Konzert in Morges / 27. April 2012 Konzert in Wil (SG), 28. April 2012 Gala-Konzert im Hotel National Bern / Weitere Infos folgen.

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HA-Info

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Eine Heilsarmee der Leidenschaft

„Und es soll gesche-hen in den letzten Tagen, spricht Gott, ich will ausgiessen von meinem Geist auf alles Fleisch; und eure Söhne und eure Töchter sollen weissagen, und eu-re Jünglinge sollen

Gesichte sehen, und eure Ältesten sollen Träume haben.” (Apostelgeschichte 2,17)

Normalerweise habe ich einen guten Schlaf. Selten kann ich mich an Träume erinnern. Es sind dann auch kaum Träume, wie sie im Bibeltext beschrieben sind.

Die von Petrus zitierte Stelle des Prophe-ten Joel (Joel 3,1) beschreibt die von Gott gegebene Inspiration durch den Heiligen Geist. Durch ihn werden junge und ältere Menschen Gesichte und Träume haben: Erkenntnisse, welche uns zum Glauben und Handeln motivieren.

Ich erlaube mir, einige Gedanken zu meinen persönlichen Träumen für die Heilsarmee mit Ihnen zu teilen:

Ich träume von einer Heilsarmee, welche sich mutig und freudig um ihre Mission kümmert und die Botschaft Jesu Christi ohne Scheu verkündet.

Ich träume von einer Heilsarmee, welche durch die gegenseitige Liebe ihrer Mit-glieder ein Zeugnis des lebendigen Chris-tus in dieser Welt ist.

Ich träume von einer Heilsarmee, welche Sünder in ihren Reihen aufnimmt und ihnen Zeit und Raum gibt, sich im Glauben zu entwickeln.

Ich träume von einer Heilsarmee, welche der Heiligung Priorität einräumt.

Träume führen uns nicht weiter, wenn sie nicht zum Handeln führen. So wenig wie gute Vorsätze für das neue Jahr, welche wir rasch vergessen.

Möge der Herr uns Mut und Freude für unseren Dienst, Liebe und Geduld für un-sere Mitmenschen sowie Leidenschaft für unsere Aufgabe geben.

Kommissär Franz Boschung, [email protected]

Was haben die Umsetzung der UNESCO-Konvention und die Topfkollekte miteinander zu tun? Auf den ersten Blick ist dies viel-leicht nicht ersichtlich.

Liest man aber das Schreiben des Amtes für Kultur des Kantons Bern an Bernhard Wittwer, staunt das salutistische Herz nicht schlecht. „Es freut uns”, steht darin, „dass die Topfkollekte der Heilsarmee in die kantonale Liste lebendiger Traditionen aufgenommen wird.”

Diese Liste wird im Frühling 2012 auf der Website des Kantons Bern aufgeschaltet. Für die Heilsarmee hat diese Geste eine symbolische Bedeutung: Die geschicht-liche Entwicklung der Topfkollekte, die 1891 in San Franzisco aus finanzieller Not heraus entstand, hat sich zum Markenzei-chen entwickelt.

Ein Idee aus ÜberseeDamals suchte Kapitän Josef McFee nach einer Möglichkeit, den Armen der Stadt an Weihnachten eine Mahlzeit servieren zu können. Das nötige Geld fehlte ihm. Mit Suppentopf und dem Slogan „Haltet den Topf am Kochen!” sammelte er am Fährhafen Spenden und konnte so 1000 Menschen mit Suppe versorgen. Die be-

stechende Idee breitete sich rasch in den USA und in an-dere Kontinente aus.

Seither haben sich diverse Innovationen durchgesetzt. Bald begleiteten Gesang und Blasmusik die Sammlung. In Amerika wurden Töpfe mit eingebautem Glockenklang eingesetzt und in den letz-ten Jahren sind Spenden mit Kreditkarte, als Online- Topfkollekte oder via iPhone möglich geworden.

Keine Topfi ohne treue SalutistenVerschiedene Methoden haben sich entwickelt. Die Ehrung der Topfkollekte als „lebendige Tradition” ist als Dank zu verstehen. Sie ist der Verdienst sichtbaren En-gagements von all den Men-schen, die die Heilsarmee ausmachen und die sich für die Benachteiligten der Ge-sellschaft einsetzen.

Martin Künzi, Abteilungsleiter Marketing und Kommunikation

Topfi ist Tradition und Innovation zugleich

Die Topfkollekte gehört ab 2012 ebenso zu den lebendigen Traditionen wie die Berner Tracht.

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Dossier: Träum weiter!

Wie aus einem Traum Wirklichkeit wird

Kannst du uns in einem kurzen Satz erläutern, was für dich ein Traum ist?

Giovanni Catalanotto: Ein Traum ist für mich ein angestrebtes Ziel, für dessen Er-füllung ich bete und um dessen Umsetzung ich mich bemühe.

Und welche Bedeutung haben Träu-mereien? Spielen sie überhaupt eine Rolle?

G.C.: Die meisten meiner Träume haben mit Träumereien begonnen. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass durch Meditation und Gebet kreative Träumereien entstehen können. In diesen Augenblicken lasse ich meinen Träumereien freien Lauf. Dann ver-traue ich auf den Heiligen Geist. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass er mir zunächst bei der Weiterentwicklung von Träumereien zu einem Traum helfen kann und mir dann die Kraft gibt, an der konkreten Umsetzung des Traums zu arbeiten.

Das alles ist sehr theoretisch. Kannst du genauer erklären, was du meinst?

G.C.: Ich versuche meinen Träumen einen Rahmen zu geben, um sie dann durch konkretes Handeln umsetzen zu können. Ich habe mich dabei von den Fehlern Josephs, die ich versuche zu vermeiden, und von Nehemia inspirieren lassen. Ich habe daraus für mich eine Regel abge-leitet, die ich bewusst befolge. Wenn mir neue Ideen kommen, die sich mög-licherweise zu einem Traum entwickeln, spreche ich mit niemandem darüber. Für einige Zeit stelle ich Gott in meinem persönlichen Gottesdienst immer wieder folgende Frage: „Herr, ich habe eine Idee, könnte sie sich zu einem Traum entwi-ckeln?” In Seiner Gegenwart verbringe ich dann einige Minuten in Stille. Ich nehme die Gedanken oder die Ideen auf, die in mir aufkommen, ohne sie zu bewerten. Es kommt häufig vor, dass die „Traumidee” im Verlauf des Tages nochmal aufflammt. Mit der Zeit sind die einzelnen Puzzleteile richtig angeordnet, sodass man langsam das Motiv erkennt. Manchmal komme ich aber auch zu dem Schluss, dass ich von meiner Träumerei besser Abstand nehmen

sollte, damit sie sich nicht zu einem Alb-traum entwickelt.

Das Gebet ist also dein einziges Re-zept?

G.C.: Ich habe kein Rezept. Ich gehe wie folgt vor: Zunächst spreche ich mit Gott darüber, dann mit engen Freunden, die mich gut kennen, und erst dann spreche ich mit den Menschen in meinem Umfeld darüber, die mir dabei helfen können, die Puzzleteile zusammenzufügen. Dann überprüfe ich für mich, ob meine Vision mit meinen Zielen und denen der Heilsarmee kompatibel ist. Ich bin zu diesem Zeitpunkt für mögliche Einwände oder Tipps aus meinem Umfeld offen. Das Projekt schrei-tet voran und es passiert nicht selten, dass das Ergebnis noch viel schöner ist, als ich es mir erträumt hatte!

Kannst du uns von ein oder zwei Träu-men erzählen, die umgesetzt wurden oder sich gerade in der Umsetzungs-phase befinden?

Vor einiger Zeit hatte ich folgenden Traum: Ich wollte in einem Korps sein, in dem sich

An guten Ideen für sein Korps mangelt es dem Korpsoffizier von Sierre nicht. Major Giovanni Catalanotto verrät im Interview, wie ein Einfall zum Traum werden kann und wie er lernt, mit Gott zusammen zu träumen.

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Modernes, ansprechendes Christsein ist ein Traum, der sich im Korps Sierre gerade erfüllt. Die Besucher des Gottesdienstes sollen sich wohl fühlen, wenn sie von Jesus hören.

selbst Ungläubige wohlfühlen! Wie immer habe ich zuerst dem Herrn davon erzählt, dann einigen engen Freunden. Dann habe ich Ungläubige gefragt, was sie von einem Heilsarmee-Korps erwarten würden. Lang-sam nahm diese Träumerei Formen an. Vor Kurzem hatten wir zum Beispiel eine Feier, bei der eine lokale Gesangsgruppe Lob-preislieder sang. Ich habe eine biblische Botschaft zur Feier beigetragen. Dann hat die Gruppe uns Themen des französischen Chansons vorgestellt. Der Saal war ge-rammelt voll und die Menschen waren von der Gastfreundlichkeit, dem Evangelium und der Interaktion des Geistlichen mit dem Weltlichen berührt! Derzeit träumen wir von einem Projekt für Weihnachten 2012. Zur Umsetzung dieses Traums ist die aktive Zusammenarbeit mit Menschen erforderlich, zu denen wir derzeit noch keinen Kontakt haben. Der Traum befindet sich aber auf einem guten Weg. Damit er wirklich umgesetzt werden kann, müssen wir ihn noch häufig vor Gott bringen und gemeinsam daran arbeiten!

Fragen: Kapitän Pascal Donzé

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Herr über unsere Träume

In evangelischen Kreisen hat die Seele einen schlechten Ruf. Die Reformatoren waren in ihrer Gegenreaktion auf die katholische Mystik dermassen auf den Verstand fixiert, dass das Gemüt noch heute als labil, beinflussbar und fleischlich verschrien ist.

Aber Gott hat uns nicht nur ein Hirn ge-schenkt, sondern auch ein pochendes Herz. Und das eine vom anderen zu tren-nen, ist nicht möglich. Es kommt nicht von ungefähr, dass wir ihn lieben sollen mit dem Herzen, der Seele, dem Verstand und der Kraft (Markus 12, 30). Alle vier sind wichtig und unabdingbar.

„Kalt und steif”

Viele Christen haben dermassen Angst, Gott falsch zu verstehen, dass sie es vor-ziehen, gar nicht erst zuzuhören. Sie lesen das Wort mit ihrem Verstand und meinen, wenn sie dabei nur sachlich genug wären, könnten sie nicht in die Irre geführt wer-den. Als ob unser Verstand unfehlbar wäre! Charles Spurgeon sagt von ihnen: „Sie haben richtige Glaubensüberzeugungen, sind streng orthodox und wissen in allem Bescheid, können über Glaubensartikel streiten und sich über göttliche Dinge er-eifern. Aber ach, ihre Religion ist wie ein toter Fisch, kalt und steif. Es ist kein Leben darin.”

Der Verstand erfasst nur einen Teil des Evangeliums. Gott spricht zu uns wie er will, auch über die Seele. William Booth hat davon geträumt, dass arme, verlumpte, stinkende Menschen, gleich wie Etablierte behandelt werden. Sein Wunsch war stark, leidenschaftlich und zornig. Er litt im Herzen über Ungerechtigkeit. Seine Kirchenvor-steher bestritten, dass dies von Gott sein konnte – und Methodisten sind auch nicht die schlechteren Bibelkenner!

Ein Traum Gottes

Dennoch hat William Booth an seinem Traum festgehalten. Er war sich sicher,

dass es auch Gottes Traum war. Die Um-stände haben ihn davon nicht abgebracht und er hat auch drastische Massnahmen ergriffen, um sein Ziel zu erreichen. Sein Traum ist zum Traum von Tausenden von Salutisten geworden.

Warum war er sich so sicher, dass Gott seinen Traum teilte oder ihm diesen sogar selber aufs Herz gelegt hatte? Ich möchte hier behaupten, dass es nicht allein sei-ne Bibelkenntnisse waren, sondern das feste Vertrauen darauf, dass Gott unsere Herzen lenkt, wenn wir uns ihm ganz unterordnen und in seiner Nähe bleiben.

„Meine Schafe kennen meine Stimme”, sagt er (Johannes 10, 4).

Die Handschrift Gottes

Woran erkennen wir, dass ein Traum von Gott ist? Zuerst muss er mit dem Wort in Einklang stehen. Dann muss er bestätigt bleiben und nicht beim erstbesten Wider-stand in sich zusammenbrechen. Auch in Gottes Gegenwart, muss er in unserem Herzen lebendig sein. Dann können wir Gott darum bitten, uns die nächsten Schritte zu zeigen.

Wir dürfen Jesus vertrauen, der gesagt hat: „Welcher Vater würde seinem Sohn eine Schlange geben, wenn er ihn um einen Fisch bittet? Wenn schon ihr hartherzigen Menschen euren Kindern Gutes gebt, wie viel mehr wird der Vater im Himmel denen den Heiligen Geist schenken, die ihn da-rum bitten” (Lukas 11,11 und 13).

Gabrielle Keller

Gott die Ehre geben, heisst, sich ihm ganz unterwerfen, seinen Willen höher schätzen als den unseren. Das macht uns aber nicht apathisch, im Gegenteil! Wenn der Herr nämlich seine Visionen in unsere Herzen legt, fängt das Abenteuer erst an.

Nicht auf unser Herz zu hören, aus Angst Gott falsch zu verstehen, ist, als ob wir nicht mehr essen würden, aus Angst vergiftet zu werden. (Symbolbild)

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Dossier: Träum weiter!

Gottes guter Plan B

Wenn ein Traum sich nicht erfüllt, wird unser Vertrauen zu Gott auf eine Probe gestellt.

„Ich habe einen Traum ...”

Menschen mit Visionen von Gott: Einige haben ihre Erfül-lung erlebt, so zum Beispiel Sarah und Abraham, andere, wie Moses, nicht.

Visionen können auch zerstö-rerischer Natur sein, so die von Joseph Stalin, Adolf Hitler, Gheorghe Gheorghiu-Dej und weiteren, die von einem Gott ähnlichen Menschen träumten und den Rest der Menschheit als minderwertig und todes-würdig erachteten.

Viele Menschen träumen zu werden wie Gott, so wie Adam, die Turmbauer von Babel oder die mythische Figur Ikarus, der zu hoch fliegen wollte. Seine Wachsflügel schmolzen in der Hitze der Sonne und er stürzte ins Meer.

Es gibt Menschen, die eine Vision freier Völkergruppen oder Länder haben, so Gandhi (Indien), Jeanne d’Arc (Frank-reich) und Martin Luther King (die Schwarzen von Nordame-rika).

Wieder andere träumen, den Unterdrückten und Notlei-denden ihre Würde zurückzu-geben, zum Beispiel William Booth, Mutter Theresa oder Abbé Pierre.

Es gibt auch Menschen, die berufliche Träume verfolgen: Thaddeus Sobieski Coulin-court Lowe träumt von mobiler Abkühlung und erfindet den Eiswürfel, Johannes Guten-berg von Bildung für alle. Er gilt als Erfinder des Buchdrucks.

Die Redaktion

„Wir geben auf”, sagt eine Kollegin eines Tages. Keine Operation, kein Adoptions-versuch mehr. Sie will nicht mehr vergebens auf ein Kind warten. „Warum bin ich noch Single?” fragt ein Freund an einer Hochzeit. „Ich habe so viel zu geben. Warum finde ich keine Frau?”

Warum ich?Es tut so weh, wenn Träume sich nicht erfüllen. Wenn man vor einem Scherben-haufen seines Herzenswunschs steht und das Leben plötzlich keinen Sinn mehr macht. Es geht uns vielleicht wie Hanna im Buch Samuel. Es heisst, sie war in ihrer Seele verbittert, denn sie war unfruchtbar. Sie betete zum Herrn und weinte. Ich bin mir sicher, sie fragte Gott: „Warum? Warum ich?”

Eine Art, auf Enttäuschungen in unserem Leben zu reagieren ist, daran festzuhalten. Als hätten wir ein Recht darauf, beleidigt zu sein. Doch manchmal gibt es keine Antwort auf die Frage „Warum?” Vielleicht fragen wir den Falschen, wenn wir von Gott wissen wollen, warum er uns dieses Glück im Leben nicht gegönnt hat.

Wer ist schuld?Eine andere Reaktion auf unerfüllte Wünsche ist, einen Schuldigen zu suchen. Liegt es an Gott oder haben wir selbst Fehler gemacht? Diese Fragerei führt zu keiner Antwort. Viel wichtiger ist, dass wir einen wunderbaren Zuspruch von Gott haben: „Denn ich kenne ja die Gedanken, die ich über euch denke, spricht der Herr, Gedanken des Friedens und nicht zum Unheil, um euch Zukunft und Hoffnung zu gewähren.” (Jeremia 29,11)

Gott hat gute Pläne für unser Leben. Er hat sich die besten Dinge über uns erträumt. Im Leben stehen wir vielleicht immer wie-der vor Enttäuschungen, die uns in die Knie zwingen wollen. Aber Gott will nicht, dass wir innerlich gleichzeitig mit unserem eige-nen Traum vom Leben sterben.

Er will uns Leben in Fülle geben. Das heisst nicht, dass er uns wie Hanna früher oder später den Herzenswunsch erfüllt. So hat die Kollegin bis heute kein Kind und der Freund ist noch Single. Doch Gott hat bei-den einen wundervollen Plan für das Leben geschmiedet. Er hat übernatürlichen Trost gespendet. Er hat eine neue Perspektive gegeben. Wenn wir daran festhalten, dass er einen brillanten Traum für unser Leben hat, wandelt er unsere Bitterkeit in Freude um.

Florina German

Auch nach Enttäuschungen können wir Gott vertrauen, denn er weiss genau, wie es weiter-geht. (Symbolbild)

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Panorama

Diese frohen Zwei gaben am ersten Advent ihr Versprechen als Juniorsoldaten ab.

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„Erst auf Jesus hören und dann handeln”

Adventsverkauf im Buchseegut

Rechtzeitig zum ersten Advent standen im Buchseegut am 26. Novem-ber die Türen wieder weit offen. Trotz strahlendem Spätherbstwetter starteten viele Besucher mit uns in eine besinnliche, kreative, stim-mungs- und kunstvolle Adventszeit.

Die blühenden, bäumigen, bunten und hausgemachten Ideen aus Blumenhaus, Gärtnerei, Schreinerei, Atelier und Heim-küche stiessen auf Begeisterung und so mancher erwarb sich noch schnell einen Adventsschmuck oder ein Weihnachtsge-schenk.

Nachdem im vergangenen Jahr eine ein-monatige Weihnachtsausstellung den traditionellen Buchseegut-Basar ablöste, beschränkte man sich in diesem Jahr aufgrund des bevorstehenden Neubau-Projektes der Wohnstätten wieder auf einen eintägigen Anlass. Neu war aber der Name: Die Advents-Ouver-Türe sollte als Tag der offenen Türe zu einem gemein-samen, ruhigen Start in eine besinnliche, farbenfrohe Adventszeit einladen.

Schon Wochen vorher wurde wieder emsig vorbereitet im Buchseegut: Die be-treuten Mitarbeiter legten gemeinsam mit ihren Betreuern Hand an. Sie gestalteten

Das ist die Aussage der Predigt über Maria und Martha – und das möchten die zwei frisch geba-ckenen Juniorsoldaten des Korps Frutigen auch.

Lea und Josua Kunz strahlen bei der Junior-soldateneinreihung über das ganze Gesicht: „Jetzt gehören wir so richtig zur Heilsarmee”, sagen sie, „Dazugehören ist cool.”

Das Korps Frutigen freut sich am Abend des ersten Advent mit den beiden, dass sie durch die Ernennung bestätigen, dass ihr Leben wirklich Jesus gehört. Halleluja!

Kapitänin Dora Kunz

Die langen Vorbereitungen haben sich gelohnt: Im Buchseegut war alles zum Verkauf bereit. Dekoration oder feine Spezialitäten – es gab eine grosse Auswahl zum Advent.

Blumenarrangements, Adventskränze, Holzdekorationen, Kerzenständer und Grusskarten, buken Torten und andere feine Sachen und trugen dazu bei, dass das Buchseegut zu einem grossen Fest-gelände wurde.

In den Heilsarmee Buchseegut, Wohn- und Werkstätten erhalten erwachsene Men-schen mit psychischer, physischer und/oder geistiger Behinderung eine Tages-struktur. Das Buchseegut ist ein Zuhause und ein Arbeitsort.

Prunkstücke des Buchseeguts sind die grosse Gärtnerei mit dem Blumenhaus, die Schreinerei mit der Holzboutique und das „Atelier”. Hier finden Sie Eigenprodukte, Handgemachtes, Kunstvolles, Sinn- und Wertvolles; für den Alltag und für festliche Anlässe.

Martina Tschan,Kommunikation Heilsarmee Buchseegut

Adventsbasar in Rheineck

„Ich wollte Ihnen nur sagen, dass ich an Ihrem Basar den feinsten Zopf und die feinsten Guezli, die ich je hatte, gekauft habe.” Dieses Kompliment erhielten wir am Montag nach dem Basar des Korps Rheineck telefonisch von einer Besucherin.

Mehr noch lässt uns dankbar auf den dies-jährigen Tag des Basars zurückschauen: Wir waren beeindruckt von der Einsatzbe-reitschaft so vieler Menschen. Für uns ist auch der Erlös ein Grund zur Dankbarkeit. Gott hat diesen Tag und all die Vorberei-tungen dafür reich gesegnet.

Kapitänin Christa Benz

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Teilen wurde für sie zur Bereicherung. Nach einem Aufenthalt in London ging sie noch einen Schritt weiter: Als sie von den dortigen Elendsvierteln am Rande der Stadt erfuhr, in denen die Ärmsten der Gesellschaft leben, beschloss sie, etwas gegen diese Missstände zu tun und wurde Sozialarbeiterin. Zusätzlich engagierte sie sich Zeit ihres Lebens in zahlreichen Ver-bänden und Kirchengemeinden.

Erst spät in ihrem Leben begann Lydia Schlegel, sich in der Heilsarmee zu enga-gieren. Im Jahr 2001, als ihr Mann einem langjährigen Leiden erlag, beschloss sie, Salutistin in Morges zu werden. Sie be-suchte auch weiterhin regelmässig die Deutsche Kirche in Morges, der sie bei-

getreten war. So traurig der Verlust ihres geliebten Mannes war – er war für sie gleichzeitig eine Erleichterung. Gott hatte ihr damit eine grosse Verantwortung ab-genommen.

Luc Peter, langjähriger Offizier des Korps Morges, erzählt, dass Lydia Schlegel ei-nen sehr starken Glauben hat und dass sie dies auch überschwänglich zum Aus-druck bringt. Sie fühle sich wahrhaftig als Salutistin, ihr Engagement und das Tragen der Uniform lägen ihr sehr am Herzen. Als Älteste im Bunde wurde sie sofort warm-herzig von allen empfangen. Auch auf der Strasse passierte es ihr immer wieder, dass Menschen ohne Scheu auf sie zugingen und Rat oder Hilfe bei ihr suchten. Heute bedauert sie, nicht mehr am Gottesdienst teilnehmen zu können. Dafür freut sie sich umso mehr, wenn Major Bernard Wytten-bach, Geistlicher des Pflegeheims Morges, einmal im Monat im Seniorenwohnheim zum Gottesdienst ruft.

Trotz der gesundheitlichen Beschwerden, die ihr hohes Alter mit sich bringt, ist Lydia Schlegel zufrieden. Sie betont immer wie-der, dass sie eine glückliche und gesegnete Kindheit hatte. Sie dankt Gott dafür, ihr all die Jahre ein treuer Begleiter gewesen zu sein.

Sébastien Goetschmann

Panorama

Lydia Schlegel schwelgt in Erinnerungen, wenn sie ihre Fotoalben durchblättert.

Mit 92 Jahren zur Heilsarmee

Lydia Schlegel empfängt mich lä-chelnd in ihrem kleinen Zimmer, das sie im betreuten Senioren-wohnheim des Pflegeheims de la Gracieuse in der Gemeinde Lonay bewohnt. Sie ist die älteste Salu-tistin, die wir ausfindig machen konnten.

Diese Dame im stolzen Alter von 102 Jah-ren, die seit zehn Jahren Mitglied der Heils-armee ist, erzählt mir ein wenig aus ihrem Leben. Sie liegt in ihrem Bett und ihr bruch-stückhafter Bericht scheint dem Rhythmus der tropfenden Drainage zu folgen, die mit ihrem linken Bein verbunden ist. Ab und zu mischen sich deutsche oder englische Wörter in die Erzählung und es ist zudem nicht immer einfach, all die Geschehnisse chronologisch korrekt einzuordnen.

Lydia Schlegel hat ein bewegtes Leben hinter sich. Geboren am 27. Juni 1909 in Basel, kam sie früh mit Menschen unter-schiedlicher Kulturen zusammen, nicht nur in den Internaten, die sie besuchte, sondern auch während ihrer vielen Reisen.

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Highlight im hohen Norden

Gerne nahmen zwölf Musikanten aus dem Korps Zürich Zentral (Zenti) mit wertvoller Horn-Unterstützung aus dem Korps Basel 1 die Einla-dung an, am Kongresswochenende vom 19.–20. November 2011 in Helsinki die lokale Musikformation zu unterstützen.

Am Samstag wurde fleissig geprobt, da-mit die Soldatenversammlung und die anschliessende Aussendungsfeier würdig musikalisch umrahmt werden konnten.

Im Beisein von Generalin Linda Bond setzten die Landesleiter von Finnland und Estland, Kommissäre Dick und Vibeke Krommenhoek, je zwei frisch gebackene Leutnantinnen und Leuntnants der Session „Botschafter der Heiligung” feierlich in ihren Dienst für die Heilsarmee ein.

Am Sonntagmorgen sprach die Generalin über Heiligung, welche für uns Christen ein tiefes Bedürfnis sein müsse. Dieses kam im

Lied „Mein Jesus, mein Retter” auf sehr berührende Art zum Ausdruck.

Alle Anwesenden wurden aufgefordert, es in ihrer Sprache zu singen. Auf Finnisch, Schwedisch, Estnisch, Dänisch, Hollän-disch, Englisch, Deutsch, Französisch, Portugiesisch und in zwei afrikanischen Sprachen ertönte das Loblied gleichzeitig und kraftvoll.

„Eine Armee, eine Mission, eine Bot-schaft”: Die internationale Vision, welche Generalin Linda Bond im Oktober lanciert hatte, wurde so bestens umgesetzt.

Tief beeindruckt, neu motiviert und reich beschenkt reisten wir, die ja eigentlich nur aushelfen wollten, am Sonntagnachmittag wieder nach Hause. Finnland im November war ein absolutes Highlight!

Franziska Bates-Steck, Korps Zürich Zentral

Das Konzert in Finnland ist eine unvergessliche Erfahrung für das Musikkorps des Zenti.

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Musik und Lieder brachten zum Ausdruck, dass Gott sich um die Herzensdinge der Menschen kümmert.

Drei kurze Zeugnisse zwischen den Liedern kamen von Herzen und gingen zu Herzen: Die Sprecher bestätigten, dass sie Gott vertrauen können – sei ihr Herz nun traurig, lobend oder suchend.

Die Zuhörer durften am Konzert unter der rosafarbenen Barockkuppel so-wohl den Frauen-chor des Korps Bern und die Klänge des Mus ikensemb les des Korps Bern ge-niessen. Sie wurden aber ebenfalls auf-gefordert, singend daran teilnehmen.

Zum Abschluss stimmten die Gäste auf den voll besetzten Kirchenbänken in den Chorus „With all my heart” ein. Das gab einen wundervollen Abschluss des Jahres-konzerts 2011.

Elsbeth Cachelin

Der „Kick-Off” mit Noel Richards war ein voller Erfolg. Nun hat Music & Gospel Arts auch den angekündigten Songwriter-Wett-bewerb lanciert. Rund zwanzig Teilnehmer erlebten einen höchst lehrreichen und inspirierenden Tag mit dem britischen Liedermacher Noel Richards. Dieser Gast hätte mit seinem reichen Fundus an Wissen und Erfahrung problemlos mehrere Seminartage füllen können. Ein Teilnehmer meint:

„Dieser Tag war ein Gewinn für mich. Noel Richards hat über Jahre praxiserprobte und umsetzbare Anleitung zum Kompo-nieren von Liedern weitergegeben. Sehr nah und tiefgründig. Ich habe viele gute Anregungen mitnehmen können und bin motiviert, daraus etwas zu machen.”

Nach diesem erfolgreichen Start freuen wir uns nun natürlich sehr auf den nächs-ten Event mit Jackie Leuenberger für die Deutschschweizer und Rolf Schneider in der Westschweiz.

Markus Frei

Panorama

Am ersten Adventssonntag gaben sieben Kinder des Korps Win-terthur ihr Versprechen ab, mit Gottes Hilfe ein Leben mit christ-lichen Werten zu führen.

Sie wurden nach einem Vorbereitungskurs zu Juniorsoldaten eingereiht. Debora Nufer und Matthias Schawalder hatten die Kinder unterrichtet.

Sie drückten nun ihre Freude darüber aus, dass sich die jungen Leute zu diesem Schritt entschlossen haben. Die vier Mäd-chen und drei Knaben lasen das Juniorsol-datengelübde und erhielten anschliessend einen für sie ausgewählten Bibelvers.

Kapitänin Heidi Imboden hiess die neuen Juniorsoldaten herzlich im Korps willkom-men. Sie übergab ihnen die unterschrie-benen Gelübde.

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Noel Richards sprach über Liederschreiben und gab praktische Tipps.

Die frisch eingereihten Juniorsoldaten des Korps Winterthur mit ihren Leitern

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Ein spezieller Moment war, als die Junior-soldatengöttis für die ihnen zur Begleitung anvertrauten Kinder persönlich beteten. Mit einem herzlichen Applaus drückten auch die Gottesdienstbesucher ihre Freu-de über die Entscheidung der neuen Juni-orsoldaten aus.

Ruth Etzensperger

Gut eingestimmt auf „Songwriter 2012”

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In festlichem Rahmen fand das Jahreskonzert in Bern statt.

Viel Herz unter der Zuckergusskuppel

In der Heiliggeistkirche beim Berner Bahnhof gestalteten die Sän-gerinnen und Musikanten des Korps Bern am 3. Dezember 2012 ihr Jahreskonzert zum Thema „With all my heart” (Mit ganzem Herzen).

Bis dahin ist aber nicht einfach Songwriter-Pause: Der Songwri-ter-Wettbewerb ist lanciert. Alle bestehenden und zukünftigen Songwriter können dafür Lieder schreiben, untereinander austau-schen, an den Working Days daran feilen und uns schicken. Als Preise winken die Aufführung an einem grossen Konzert und die Veröffent-lichung auf DVD.

Weitere Infos zum Wettbewerb auf www.gospelarts.ch

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Offizielle Mitteilungen

Ausstellung im Museum ver-längert

Die Ausstellung „Die Heilsarmee ge-malt von Salutisten” können Sie noch bis zum 16. Februar 2012 im Heilsar-mee-Museum ansehen.

Das Museum ist offen von Dienstag bis Donnerstag, 9-12 Uhr und 13-17 Uhr sowie an folgenden Samstagen: 14. Ja-nuar 2012 und 11. Februar 2012

Heilsarmee Museum (Eingang Hof), Laupenstrasse 5, 3001 Bern

Termine

85 Jahre30. Januar 2012, Majorin Gertrud Stäheli-Weber, Lengwilerstrasse 7, 8598 Bottig-hofen

70 Jahre26. Januar 2012, Majorin Alice Landmes-ser, Hegifeldstrasse 66, 8404 Winterthur

Gratulationen

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Kommissäre Franz und Hanny Bo-schung, Territorialleiter8.–9. Januar 2012 Gebetsretraite Wech-selkomitee im Ländli, Oberägeri19. Januar 2012 Besuch Korps Win-terthur und Wohn- und Durchgangsheim Winterthur22. Januar 2012 Besuch Korps Moutier2. Februar 2012 Besuch Wohnheime Zürich11.–12. Februar 2012 Jubiläumsfeier Yverdon

Oberstleutnant Massimo Tursi, Chef-sekretär8.–9. Januar 2012 Gebetsretraite Wech-selkomitee im Ländli, Oberägeri 12.–16. Januar 2012 Besuch Wien18.–19. Januar 2012 Offiziersretraite Berner Division26.–27. Januar 2012 Offiziersretraite Divi-sion Romande29. Januar 2012 Gottesdienst Korps St. Aubin5. Februar 2012 Gottesdienst Korps Neuchâtel

BrigadierinRosa Künzi

Heimgang

Rosa Künzi wurde am 16. November 1916 auf dem Tellenfeld in Frutigen als erstes von zwölf Kindern geboren. Ihre

Mutter war eine sehr gottesfürch-tige Frau, die viel betete. Auch in Rosa Künzi er-wachte früh eine Sehnsucht nach Gott.

Mit zehn Jahren besuchte sie

einen Kindergottesdienst der Heilsar-mee. Dort erlebte sie eine persönliche Begegnung mit Gott und gelobte, ihr Le-ben in seinen Dienst zu stellen. Sie ging zunächst in die Westschweiz und nach England, um die Sprachen zu lernen. An-schliessend besuchte sie während neun Monaten die Offiziersschule in Bern.

Brigadierin Künzi stand während 39 Jah-ren im aktiven Dienst der Heilsarmee. Sie war in dieser Zeit in verschiedenen Be-stallungen tätig. Ihr erster Marschbefehl führte sie ins Töchterheim Schlössli in Basel. Später wurde sie ins Kinderheim Genf gesandt, dann in die Evangelisa-tionsarbeit. Nach vielen Jahren wurde Rosa Künzi am nationalen Hauptquartier in Bern als Sekretärin und Übersetzerin eingesetzt. Sie engagierte sich in der Jugendarbeit, in der Fortbildung und als Koordinationssekretärin.

Die schönsten Lebensjahre hat sie als Divisionschefin der St. Galler-Division mit 40 Offizierskameraden verbracht. Das war als alleinstehende Frau eine grosse Herausforderung, doch Gott stand ihr treu bei.

Er allein weiss um die Tragweite des hingegebenen Dienstes der Brigadierin. Sie war mutig in ihrer Verantwortung und führte ihren Dienst, der vielen zum Segen geworden ist, mit viel persönlichem Ein-satz aus.

Die Heilsarmee dankt Gott für das reiche Leben der Brigadierin Rosa Künzi. Gott hat seine Dienerin am 24. August 2011 heimgeholt.

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Freizeitangebot

Versetzung: Major Samuel Schudel, von Besuchsdienst Ruhestandsoffiziere Ost Division und verschiedene Mandate nach Korps Zürich Nord, Hauswart, verantwortlich seit 1. November 2011, Besuchsdienst Ruhestandsoffiziere Ost Division

Ernennung: Elisabeth Romy-Schwei-zer ist per 1. Oktober 2011 in den Dienst als Auxiliär-Kapitänin eingetreten und als Offizierin gemeinsam mit ihrem Mann im Korps Yverdon eingesetzt. Sie wird anlässlich der Aussendungs- und Will-kommsfeier am 2. Juni 2012 zum Dienst geweiht.

Austritt: Mit Bedauern teilen wir Ihnen mit, dass sich Kapitänin Sarah Vilches nach reiflichen Überlegungen entschieden hat, den Offiziersdienst per 31.12.2011 zu verlassen. Wir danken ihr für den Dienst in den vergangenen Jahren und wünschen ihr Gottes Segen für die Zukunft.

Franz Boschung, Territorialleiter

Infos und Anmeldung (Platzzahl be-schränkt): Barbara Bösch, Tel.: 031 534 14 50, [email protected]

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11«dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Januar 2012

Unterhaltung

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WOW — wer stellt sich vor?

In diesem Rätsel lernen Sie einen der zukünftigen Heilsarmeeoffiziere oder Auxiliär-Kapitäne kennen. Er oder sie verrät etwas von sich. Bringen Sie die Lösungsbuchstaben (im Kreis) in die richtige Reihenfolge, um zu wissen, wer es ist. Im Juni 2012 finden die Weihe, Ordination und Willkomm statt. Hinweis: ä=ae, ö=oe, ü=ue.

Love Right at the Heart(dt. Liebe Direkt ins Herz)

Autor: Robert StreetHerausgeber: Salvation BooksISBN: 978-0-85412-841-9

Es soll die Ausnahme bleiben: Diesmal besprechen wir ein englisches Buch. Es ist von solcher Brisanz und Qualität, dass es jedem Salutisten empfohlen sei.

Kommissär Robert Street schreibt im vor-liegenden Werk nämlich nicht pauschal über die Liebe – sondern über die Liebe, die Heilsarmee-Angehörige untereinander üben sollten. Auch eine weltliche Armee muss dafür sorgen, dass ihre Soldaten und Befehlshaber korrekt, in Anstand und Respekt behandelt werden, sodass sie auf der Zielgeraden bleiben.

Wie viel mehr gilt dies für die Heilsarmee! Abgestimmt auf den Ruf von Generalin Lin-da Bond – „eine Armee, eine Mission, eine Botschaft” – beschreibt Robert Street, in-wiefern Salutisten in ihrer Dienstausübung füreinander verantwortlich sind.

Dabei stützt er sich auf das Beispiel Jesu und die Art, wie er mit Menschen – und insbesondere mit seinen Jüngern – umge-gangen ist.

Ein intelligentes, notwendiges und leicht verständliches Buch.

Gabrielle Keller

Morgenstund hat Gold im MundFür Sie gelesen

Humor

„Lieber Gott”, betet der Morgenmuffel, „Mir geht es bis jetzt ziemlich gut heu-te. Ich habe noch keine Dummheiten gemacht, mich nicht über andere lustig gemacht oder mich

über sie aufgeregt. Ich war heute weder egoistisch noch ungehalten oder zügellos.

Ich habe mich noch nicht selbst bemitleidet, herumgeflucht oder Schokolade genascht, selbst die Kreditkarte habe ich noch nicht belastet. Aber in etwa einer Minute werde ich aus meinem Bett klettern. Dann brau-che ich wirklich deine Hilfe …”

Erwachsenenbildung

Page 12: Dialog 12/2011 - Träum weiter!

12 «dialog» · Monatszeitschrift der Heilsarmee · Januar 2012

Im Dialog bleiben

Impressum

„ Wenn ihr von ganzem Her-zen nach mir fragt, lasse ich mich von euch finden. ”

Jeremia 29, 13-14

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Im Dialog mit Gott

Monatszeitschrift für Salutisten und Freunde der Heilsarmee

Verlag und RedaktionHauptquartier der Heilsarmee für dieSchweiz-Österreich-UngarnLaupenstrasse 5 · Postfach 6575 · CH-3001 BernTelefon 031 388 05 [email protected]änderungen bitte an diese Adresse!

RedaktionsteamMartin Künzi (mk), Leiter Kommunikation und Mar-keting; Gabrielle Keller (gk), Redaktionsleiterin; Florina German (FG), Redaktorin; redaktionelle Mitarbeiter: Elsbeth Cachelin-Rufener, Ines Adler, Claire-Lise Bitter, Reinhard Lässig.

Layout Rolf Messerli Druck Rub Graf-Lehmann AG, Bern

Gründer der Heilsarmee William BoothGeneralin Linda BondTerritorialleiter Franz Boschung

Abonnement«dialog» Fr. 46.– (Inland), Fr. 65.– (Ausland)«Trialog» Fr. 24.– (Inland), Fr. 44.– (Ausland)Klecks Kinderzeitschrift Fr. 20.–

Wie lange gilt ein Versprechen?

Im nächsten „dialog”

Verwandelt durch Gottes Geist

„Wir sehen die Herrlichkeit des Herrn wie in einem Spiegel, und indem wir das Ebenbild des Herrn anschauen, wird un-ser ganzes Wesen so umgestaltet, dass wir ihm immer ähnlicher werden und immer mehr Anteil an seiner Herrlichkeit bekommen. Diese Umgestaltung ist das Werk des Herrn; sie ist das Werk seines Geistes.” (2. Korinther 3,18)

Wir danken für den Heiligen Geist, der uns die lebendige Wirklichkeit des Vaters und des Sohnes vermittelt. Wir bitten um zunehmende Ähnlichkeit mit Jesus. Je inniger wir Christus nachfol-gen, desto ähnlicher werden wir ihm.

Gebet„O Herr, gib uns einen reinen Geist, damit wir dich sehen, einen demüti-gen Geist, damit wir dich hören, einen liebenden Geist, damit wir dir dienen, einen gläubigen Geist, damit wir dich lieben, durch Jesus Christus, unsern Herrn” (Dag Hammarskjöld).

Majorin Heidi Knecht

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Versprochen ist versprochen. Aber was heisst das schon ... Kann man sich in der heutigen Zeit überhaupt für das ganze Le-ben festlegen?

In der nächsten Ausgabe gehen wir beson-ders dem salutistischen Gelübde nach und der Frage, was dieses Versprechen für das tägliche Leben bedeutet.

Die Redaktion

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Gott steht über un-seren TräumenIch hegte tief in mir drin stets die Überzeu-gung, dass ich einmal Unternehmer wer-den würde. Ich wollte meinen Glauben in konkrete Handlungen umsetzen und etwas aufbauen.

Gott hat schliesslich alles geregelt. Wäh-rend meiner Ingenieursausbildung stiess ich auf die Problematik der Minen. Von klein auf war ich von Waffen fasziniert. Ich konnte nun mein Wissen sinnvoll nutzen und gründete 1998 zusammen mit 30 eh-renamtlichen Mitarbeitern die humanitäre Organisation Digger DTR.

Die Stiftung entwickelt ferngesteuerte ge-panzerte Fahrzeuge zur Minenräumung. So kann ich heute den Traum, mein Leben ganz konkret in den Dienst Gottes und meiner Mitmenschen zu stellen, voll und ganz verwirklichen. Immer wieder sind wir mit Misserfolgen und Hindernissen kon-

frontiert, sei es in technischen Belangen oder in der Zusammenarbeit mit Dritten, und immer wieder stecken wir in Schwie-rigkeiten. Ich glaube, dass Gott uns in solch kritischen Phasen etwas lehren will: Wenn wir ratlos sind und nicht mehr wei-terwissen, bleibt uns keine andere Wahl, als ihm zu vertrauen. Dieser Glaube hat es mir ermöglicht, weit grössere Werte zu entdecken als etwa jenen, seinen Traum zu verwirklichen.

Frédéric Guerne

Frédéric Guerne vor einer seiner Maschinen, mit denen er Minen vernichten kann.