Die Ausbreitung einer Welle kann durch Reflexion an Flächen, Brechung in Medien und Beugung an...

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Die Ausbreitung einer Welle kann durch Reflexion an Flächen, Brechung in Medien und Beugung an Hindernissen verändert werden. Diese Veränderungen lassen sich mit Hilfe des Huygensschen Prinzips verstehen. ugung, Reflexion und Brechung von Wellen Huygenssches Prinzip: Jeder Punkt einer Phasenfläche ist Ausgangspunkt einer neuen Kugelwelle. Gaub 1 WS 2014/15

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Die Ausbreitung einer Welle kann durch Reflexion an Flächen, Brechung in Medien und Beugung an Hindernissen verändert werden.Diese Veränderungen lassen sich mit Hilfe des Huygensschen Prinzips verstehen.

Beugung, Reflexion und Brechung von Wellen

Huygenssches Prinzip:Jeder Punkt einer Phasenfläche ist Ausgangspunkt einer neuen Kugelwelle.

Gaub 1WS 2014/15

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Phasenebene einer ebenen Welle in z-RichtungElementarwellen von N Quellpunkten im Abstand δ

Beispiel:

z = z0

Beugung, Reflexion und Brechung von Wellen

Q1, Q2, ... QN

In Richtung α gegen die Wellennormale k ist die Wegdifferenz benachbarter Elementarwellen:

Δs = δ sinα

Þ

Δϕ =2π

λΔs = k δ sinα

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Überlagerung aller Elementarwellen (Amplitude a) der N Quellen vom Punkt P im Abstand r >> d = N δ.

Beugung, Reflexion und Brechung von Wellen

Die Gesamtamplitude im Winkelbereich α ± Δα ist dann:

ξ α( ) = a ei ωt − krn( )

n=1

N

rn = r +N

2− n

⎝ ⎜

⎠ ⎟ δ sinαmit

ξ α( ) = a e−i

N2

Δϕ

a ei n Δϕ

n=1

N

∑ ei ωt − kr( )

= A ei kr − ωt( )

ei n Δϕ

n=1

N

∑ = ei Δϕ e−i N Δϕ −1

e−i Δϕ −1

=ei

N −1

2Δϕ e

iN2

Δϕ− e

−iN2

Δϕ

ei

Δϕ2 − e

−iΔϕ2

=r +N

2− n

⎝ ⎜

⎠ ⎟Δϕ

k

=>A(α ) = aei Δϕsin(

N2

Δϕ )

sin(12

Δϕ )

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Beugung, Reflexion und Brechung von Wellen

Intensität:Þ

I α( ) ∝ A α( )2

I α( ) ∝ a2

sin2 N

2Δϕ

⎝ ⎜

⎠ ⎟

sin2 1

2Δϕ

⎝ ⎜

⎠ ⎟

= a2

sin2 N2

k δ sinα ⎛

⎝ ⎜

⎠ ⎟

sin2 12

k δ sinα ⎛

⎝ ⎜

⎠ ⎟

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Falls λ < δ treten p Maxima für alle Winkel auf, für die gilt:

Beugung, Reflexion und Brechung von Wellen

αn

sin α n( ) = nλ

δ

n = 0, 1, 2, ... p <δ

λ

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Reflexion und Brechung von Wellen

Snelliussches Brechungsgesetz

Þ

sin α( )sin β( )

=v1

v2

Brechung und Reflexion lassen sich auf ein Minimalprinzip zurückführen, das Fermatsche Prinzip:

Eine Welle nimmt von einem Punkt zu einem anderen immer den Weg der kürzesten Laufzeit.

T =s1

v1

+s2

v2

=1

v1

x − x1( )2

+ y12 +

1

v2

x2 − x( )2

+ y22

0=! dT

dx

=x − x1( )

v1 x − x1( )2

+ y12

−x2 − x( )

v2 x2 − x( )2

+ y22

sin α( ) =x − x1( )

s1

sin β( ) =x2 − x( )

s2

sin α( )v1

=sin β( )

v2

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Nach Fourier lässt sich eine beliebige Störung ξ, die sich in z-Richtung ausbreitet, darstellen als Superposition unendlich vieler harmonischer Wellen:

Dispersion, Phasen- und Gruppengeschwindigkeit

A ω( ) =1

2πξ t,z( ) e

−i ωt − kz( )dt−∞

Die Amplituden A(ω) ergeben sich durch inverse Fourier-Transformation:€

ξ t,z( ) = A ω( ) ei ωt − kz( )dω

−∞

Variiert die Phasengeschwindigkeit einer Welle mit der Wellenlänge, kommt es zur Dispersion: das Wellenpaket zerfliesst.

vPh =ω

k=

ω

k0n ω( )

Wasser-Oberflächenwellen

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Bsp.: Überlagerung zweier Wellen gleicher Amplitude

ξ1 = A cos ω1t − k1z( )

ξ 2 = A cos ω2t − k2z( )

ωm =ω1 + ω2

2

km =k1 + k2

2

ξ heißt Schwebungswelle, dargestellt durch eine Welle mit der Mittenfrequenz und der mittleren Wellenzahl, deren Einhüllende durch die Frequenz Δω und die Wellenzahl Δk beschrieben wird (zeitlich variable Amplitude).

Þ

ξ = ξ1 + ξ 2 = 2A cosΔω

2t −

Δk

2z

⎝ ⎜

⎠ ⎟ cos ωmt − kmz( )

Δω2

=ω1 −ω2

2

Δk

2=

k1 − k2

2

Dispersion, Phasen- und Gruppengeschwindigkeit

vPh =ωm

km

Die Einhüllende bewegt sich mit der Gruppengeschwindigkeit

vG =Δω

Δk≈

dk

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Dispersion, Phasen- und Gruppengeschwindigkeit

1/vph 1/vGGaub

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Zusammenhang zwischen Phasen- und Gruppengeschwindigkeit:

k =2π

λ⇔ λ =

k€

vG =dω

dk

=d

dkvPh k( )

= vPh + kdvPh

dk

Þ €

dk= −

k 2

vG = vPh + kdvPh

dk

= vPh −dvPh

k

= vPh − λdvPh

Dispersion, Phasen- und Gruppengeschwindigkeit

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