Die Brut Des Ghouls

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    Ein Abenteuer für H. P. Lovecrafts Cthulhu

    von Jan Christoph Steines

    Fotos von Andreas Melhorn

    Cthulhu abseits – Cthulhu in ungewöhnlichen Settings:http://www.amel.tk

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    zurückzuweichen, bis schließlich der Ansturm derMittelmächte an einer Linie zum Stillstand kommt,die von Riga an der Ostsee bis zu den Karpatenreicht.Obwohl viele Soldaten an die Westfront abgezo-gen werden, wo für die Mittelmächte und ganz

     besonders das Deutsche Reich ein militärischesDesaster dem nächsten folgt, und weiterhin starkeTruppenverbände versuchen, die Russen weiterzurückzutreiben, verbleiben auch einige Einheitenhinter der östlichen Front, um das eroberte Gebietauf russischem Territorium zu sichern.

    In der ArmeeAls Mitglieder der neunten deutschen Armee ha-

     ben die SC die Frühjahrsoffensive 1915 in Südpo-

    len miterlebt und dazu beigetragen, die russischenTruppen in Richtung Bessarabien zurückzudrän-gen. Ihre Kavallerieschwadron ist jedoch nichtdem Verlauf der Front nachgefolgt, sondern damit

     beauftragt worden, die Umgebung der KleinstadtOpatow nach versprengten russischen Soldatenabzusuchen und die Bevölkerung zu entwaffnen.Zu diesem Zweck hat der Oberbefehlshaber, Ritt-meister Claudius von Hattwitz, den Mitgliedernder Schwadron den Befehl gegeben, sich in fünfGruppen aufzuteilen, um so schneller dieser Auf-gabe nachkommen zu können. Die SC gehören

    einer Gruppe an, die schon bald feststellen wird,daß ihre Feinde in diesem verdammten Krieg nichtnur menschlich sind.

    Das Bauerndorf: der Totengräberund der AasfresserIn einem kleinen russischen Bauerndorf mit aus-schließlich polnischer Bevölkerung lebt ein über 60

     Jahre alter Mann, der neben seinem Beruf als Ver-scharrer der Verstorbenen mit Faszination einemHobby nachgeht, das ihn auch sehr viel mit totenKörpern zusammenbringt: Er beschäftigt sich mitdem Ausstopfen und Präparieren von Tierkada-vern. Obwohl ihm nicht wie Tierpräparatoren inentwickelteren Gegenden eine Unmenge Chemika-lien und sonstiger Hilfsmittel zur Verfügung ste-hen, die seine Arbeit erleichtern, hat Roman Za-mosc - so sein Name - viel herumexperimentiert

    und es im Laufe der Jahre zu einer beachtlichenMeisterschaft gebracht. Doch da er schon seit Jah-ren sein Heimatdorf nicht verließ, ist er niemals

     bekannt geworden.Weil er nie Freunde und immer mehr mit totenKörpern als mit lebendigen zu tun hatte, ist es

    verständlich, daß sich sein Verstand trübte und ersonderlich wurde. Einen Monat vor Beginn derEreignisse, die Gegenstand dieses Moduls sind,war es endgültig um ihn geschehen: Als er aufdem Friedhof ein neues Grab ausschachtete, stießer auf einen unterirdischen Gang, der zu demweitverzweigten Höhlensystem eines schon langedort unten im Verborgenen lebenden Ghouls ge-hörte; Roman konnte sich nicht zurückhalten, indie Unterwelt einzusteigen, und wurde promptvon dem Aasfresser aufgestöbert. Der Ghoul ver-zichtete jedoch darauf, den vor Schreck bewußtlosgewordenen Zamosc zu töten, da er von dessenTätigkeit wußte, denn er hatte dessen Präparier-Werkstatt schon einige Male durch einen von ihmeigens dorthin gegrabenen (er hatte gehofft, derTotengräber würde dort unten menschliche Lei-chen vor ihrem Begräbnis aufbewahren), versteck-ten Gang betreten und dabei einen teuflischen Planentwickelt.Schon lange lebte der Ghoul alleine und ohne Fa-milie und hatte sich deshalb seit jeher schutzlosgegenüber den Menschen gefühlt; bis jetzt warensie bis auf eine Ausnahme (eben der Totengräber)zwar noch nicht auf ihn aufmerksam geworden,doch kam er nur selten und dann nicht ohneSchwierigkeiten an seine faulige Nahrung. Er plan-te nun, mit Hilfe von Roman mehrere tote Men-schen oder Tiere wieder zum Leben zu erwecken,sie unter seine geistige Kontrolle zu bringen, sichvon ihnen beschützen und Nahrung besorgen zulassen.Roman, der ständig danach strebte, seine Werke zuperfektionieren, zeigte sich von der Idee begeistert,die von ihm ausgestopften Wesen wieder zumLeben zu erwecken. In seinem Irrsinn glaubte derverkannte Künstler, daß ihn die Kreatur der Hölle,die ihm nicht im geringsten mehr abscheulich vor-kam, lediglich bei seinen Werken unterstützenwollte. Auch wenn diese im Verlaufe des Aben-teuers mordend durch das Dorf ziehen, erscheintihm dies nicht als verwerflich. Dem Künstler istalles erlaubt!

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    Eine ungemütliche OrderBis Anfang August durchkämmte die etwa15köpfige Gruppe der SC unter der Führung desOberfeldwebels Julius Ettstein, eines leicht dickli-chen, aber nichtsdestotrotz energischen Berufssol-daten, bereits zwei von Polen bewohnte Bauern-dörfer bis in den letzten Winkel, konnte jedochkeine geflohenen Soldaten aufbringen. Als wollteihnen die Natur ihre langweilige Aufgabe nochweiter vermiesen, hat der Himmel seine Schleusengeöffnet und übergießt sie mit Donner, Blitzen undsintflutartigen Regenfällen, die sie, ihre Kamera-den und ihre Reitpferde bis auf die Haut durch-nässen. Erst etwa eine Stunde nach dem Beginndes Unwetters sehen sie vor sich in der Dunkelheit(obwohl es gerade erst früher Nachmittag ist) aufeinem Hügel das Licht eines Bauernhauses. Sofortgibt Ettstein Befehl, sich dorthin zu wenden. Durch die Reihen der Männer geht spürbare Er-

    leichterung.

    Das namenlose DorfUnterhalb des Hügels liegt ein kleines Dorf mitmehreren geduckten Bauernhäusern, aus denenzum Teil ebenfalls Lichtschein dringt, obwohl sieabsolut leblos wirken (was wegen des Unwetters ja

    auch nicht allzu überraschend ist). Da das ersteBauernhaus (A) für alle Soldaten und die Pferde

     bei weitem zu klein ist, beschließt Ettstein, dieTruppe erneut zu teilen: Er will mit der Hälftehierbleiben, während die andere Hälfte unter derFührung eines der SC (dessen Verläßlichkeit ihm

     bekannt ist und den er jetzt auswählt) weiter insDorf reiten, dort irgendwo ebenfalls Unterschlupfsuchen und nach Abflauen des Sturmes wiederhierher zurückkehren soll.Der Weg den Hügel hinab ins Dorf ist vollkommenaufgeweicht und Pferde wie Reiter müssen höl-lisch aufpassen, um nicht zu stürzen (einmißglückter FW: Reiten kann böse Folgen haben).Einmal im Dorf, gelangt die Gruppe auf eine Stra-ße mit von Unkraut überwuchertem und äußerstschadhaften Kopfsteinpflaster.In dem Unwetter hat der SL ausreichend Gelegen-heit, eine düstere Atmosphäre aufzubauen, die denSpielern sicherlich sehr schnell ihr Selbstbewußt-sein nehmen wird: Die Häuser wirken trotz desLichtscheins in manchen Fenstern wie tot, fast wieSärge, sie strecken sich wie die steifen Knochenfin-ger einer skelettierten Hand in den dunklen Him-mel und liegen wie drohende Schatten über denWegen; die SC fühlen sich instinktiv beobachtet;von Ferne meinen sie einen menschlichen Schreizu hören; neben ihnen raschelt deutlich hörbaretwas im Gebüsch; als ein Blitz die Szenerie vorihnen erhellt, sehen sie keine drei Meter entfernt

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    einen großen Hund (oder ist es ein Wolf?) einerihnen unbekannte Rasse, der sie regungslos an-starrt, weshalb eins der Pferde scheut (beim nächs-ten Blitz ist der Hund verschwunden), etc.In welchem Gebäude die SC mit den übrigen Sol-daten letztendlich Zuflucht suchen, ist ihnen über-

    lassen. Doch sollte der SC verhindern, daß sie dies bei Roman (I) tun.Das Dorf besteht insgesamt nur aus fünf hölzernenBauernhäusern, einer Kirche mit angrenzendemFriedhof, einem zweistöckigen Steinhaus und eineretwas außerhalb liegenden Wassermühle. DieFeldwege wurden mehr mit Fuhrwerken ausge-fahren als ausgebaut; sie sind bei Regen schlam-mig, mit vielen kleinen, spitzen Steinen durchsetztund zu beiden Seiten meist von dichtem Ginster-gebüsch eingerahmt. Die Hauptstraße, auf der sichdie SC in der Anfangsszene befinden, verfügt alseinzige über das beschriebene Kopfsteinpflaster.Von Frontkämpfen, die eventuell hier stattgefun-den haben, ist nichts zu sehen; auch scheinen dieRussen bei ihrem Rückzug nicht hier durchge-kommen zu sein. Nirgendwo verkündet ein Schildden Namen des Dorfes, den die deutschen Ein-dringlinge wohl auch später nicht herausbekom-men werden (es sei denn, einer von ihnen sprichtPolnisch oder Russisch). In diesem Fall bekommensie die Information (der Dorfname lautet Jaworz-no), aber was wird sie ihnen nützen?

    Die widerspenstige BevölkerungDa die Mehrzahl der wehrdienstfähigen männli-chen Bevölkerung des Dorfes - genau 14 Personenan der Zahl - von der russischen Armee eingezo-gen wurde und entweder direkt an der Frontkämpfte oder bei anderen militärischen Aktionenzum Einsatz kam, befinden sich hauptsächlichAlte, Frauen und Kinder im Dorf. Sie haben mitdem Krieg nichts zu tun, wissen nicht viel darüberund wollten ihn auch nicht. Obwohl ihr Gebiet

    schon seit 1793 zum russischen Zarenreich gehört,fühlen sie sich als Polen und mögen sowohl dieRussen als auch die neuankommenden Deutschennicht, die nun wieder ihre Ruhe stören. In derMehrzahl reagieren sie aber nicht aggressiv, son-dern ausgesprochen gleichgültig, fast feindlich,und mit einer Form "zivilen Ungehorsams" - siekooperieren nicht mit den Besatzern und führen

    auch keine Befehle aus. Dies gilt selbst dann noch,wenn das ghoulische Treiben in dem Bauerndorfseinen Höhepunkt erreicht hat.Einige der Bewohner sprechen ein wenig Russisch,die meisten jedoch nur einen selbst für Polenschwer verständlichen polnischen Dialekt. Da sie

    stets in bitterer Armut gelebt haben, sind sie sehrleidensfähig und nicht einzuschüchtern; trotzdemhaben sie Angst vor den neuen Besatzern undwerden daher aktiv gegen diese nichts unterneh-men. Ihr Vertrauen zu gewinnen, ist fast unmög-lich. Auch gelingt es den SC nicht, ihre Unterstüt-zung im Kampf gegen Zamosc und den Ghoul zuerlangen. Dies, die morbide Stimmung in demDorf (die aber hauptsächlich daran liegt, daß bei-nahe die Hälfte der Bevölkerung urplötzlich ausdem Dorfleben gerissen wurde) und der Umstand,daß einige der Dorfbewohner selbst Meisterwerkevon Zamosc besitzen, könnte in den SC zunächstsogar den Verdacht nähren, sie seien alle mit demTotengräber verbündet. Dem ist aber nicht so: Diedeutschen Soldaten und die Bewohner von Ja-worzno verbindet in diesem Abenteuer, daß siesich beide in der Opferrolle (des Ghouls) befinden.Vor Zamosc fürchten sich die meisten Dorfbewoh-ner mehr instinktiv, da sie sich über den Grunddafür nicht ganz im klaren sind. Einige Dorfbe-wohner sind ihm außerdem zu Dank verpflichtet,weil er ihnen ihre Verstorbenen so präpariert hat,daß sie wie lebendig wirken. So schenkte er ihnendie wertvolle Illusion, daß die geliebten Verbliche-nen noch "da" und um sie herum wären. Daß vondem Totengräber eine konkrete Gefahr ausgeht,realisieren sie bis zum Höhepunkt des ghoulischenTreibens in dem Dorf hingegen fast überhauptnicht. Deswegen übergeben sie auch im Laufe desAbenteuers alle ihre Toten dem Irrsinnigen zurBestattung, was dessen Aufgabe gewesen ist, so-lange die Mehrzahl von ihnen zurückdenken kann.

    Das Verhalten der SCWie die SC in dem Dorf auftreten, bleibt spätestensnach dem Ausscheiden von Julius Ettstein undihrer Befehlsübernahme im Laufe des Abenteuers(s.u.) ihnen überlassen. Dann befinden sie sich ineiner Art rechtsfreiem Raum, in dem sie theore-tisch alles tun können, was sie wollen. Doch sollteder SL überlegen, ob seine Gruppe für Rollenspiel

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    reif ist, wenn sie wie die Apokalyptischen Reitermarodierend, vergewaltigend und brandschatzenddurch das Dorf zieht und nachher nur einigeschwelende Ruinen und stinkende Leichenteileübrig läßt. Es ist nicht Sinn dieses Abenteuers, denKrieg nachzuspielen; dieser bildet nur Hinter-

    grund und Aufhänger, aber keine Gelegenheit,irgendwelche niederen Instinkte auszuleben, auchwenn die SC zuerst die Dorfbewohner der Mit-schuld an den Ereignissen verdächtigen sollten.Außerdem kommen die Spieler nur in den Genußder Ereignisse, wenn sie ihre Charaktere ein paarTage verweilen lassen.Sowieso sollte der SL wie in jedem Cthulhu-Abenteuer darauf bedenken, daß höchste Span-nung und beste Atmosphäre nicht unbedingtgleichzusetzen sind mit möglichst viel Schießerei-en, Blut und Leichenteilen. Die SC müssen nichtunbedingt an jeder Ecke mit dem Horror in Ja-worzno konfrontiert werden und alle paar Minu-ten gegen ghoulische Zombies ankämpfen. Auchleise Andeutungen wie unheimliche Geräusche imUntergehölz, seltsame, undefinierte Schreie, einKnarren der Treppe, plötzliches und unvermutetesAuftauchen von harmlosen Dorfbewohnern inangespannten Situationen u.ä. können schon dieSpieler in Angst und Schrecken versetzen.Solange Ettstein noch am Leben ist, befiehlt erseinen Soldaten, der deutschen Armee bei der Be-völkerung Respekt zu verschaffen, jedoch unnöti-ge Gewaltexzesse zu vermeiden. Falls man tatsäch-lich auf russische Soldaten trifft, sollen diese ent-waffnet, festgenommen und nach Opatow ge-

     bracht werden, wo sich ein Lager für Kriegsgefan-gene befindet.Die SC werden sich anfangs noch sicher fühlen,weil sie als Unterstützung einen vermeintlichschlagkräftigen Trupp Soldaten zur Seite stehenhaben; doch es handelt sich bei ihnen hauptsäch-lich um junge, unerfahrene Männer, die sich imSpätsommer des Vorjahres enthusiastisch zurFront gemeldet haben, ohne zu wissen, daß siedort kein Spiel erwartet. Sie haben Freunde fallensehen und auch selbst dem Tod mannigfaltig insGesicht gestarrt, so daß ihr Selbstvertrauen und ihrMut nicht der Beste ist. Deswegen werden diemeisten von ihnen den SC im Laufe des Abenteu-ers keine große Hilfe sein, sondern eher (besonders

     bei Toten in den eigenen Reihen) panisch reagie-

    ren, was bis zur Befehlsverweigerung und Deser-tieren gehen kann.

    A - BauernhausSeitdem ihr Sohn Josip in die Armee eingezogenwurde, lebt die 85jährige  Anna Szelinski  alleine indem heruntergekommenen, zweistöckigen Hausmit ihren vier Katzen und den zwei Ziegen. Da siefast taub und sehr schwerfällig ist, bewegt sie sichkaum aus dem Haus und kümmert sich weder umdie Felder noch um den Gemüsegarten, nur nochum die Tiere. Sie lebt von Ziegenmilch und dem,

    was ihre Nachbarn ihr von Zeit zu Zeit bringen.Das Innere des Hauses ist düster, verkommen,knarrt an allen Ecken (vielleicht bricht auch maleine Treppe unter dem Gewicht von schwerenArmeestiefeln) und wimmelt von Ungeziefer. DieEinrichtung besteht aus einigen stilvollen Bauern-möbeln, die aber leider alle wurmzerfressen undschlecht erhalten sind.Anna pflegt abends immer mit ihrer Lieblingskat-ze auf dem Schoß im Schaukelstuhl zu sitzen undins Kaminfeuer zu starren - die Katze ist allerdingsschon längst tot; was Anna in den Händen hält,

    sind nur deren Überreste, ein Meisterwerk Ro-mans.Anna Szelinski wird dieses Abenteuer nicht über-leben.In diesem Bauernhaus quartiert sich Ettstein miteinem Teil der Soldaten ein.

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    E - BauernhausDer fremdartige Hund, den die SC in der Ein-gangsszene erblickt haben, gehört zum Bauernhofdes 45jährigen, arg versoffenen und schlitzohrigen

     Jacek Kania, der ebenso wie sein zwar kräftiger,

    aber klumfüßiger Knecht Jan der russischen Armeeentgangen ist, indem er sich bei Kriegsausbrucheinfach schwer krank gestellt hat. Zu dem Hofgehören weiterhin Jaceks Gattin Elzbieta, seine

     beiden 15jährigen Zwillingstöchter Karina  und Maria, sein 12jähriger Sohn Stefán  und der knappvier Monate alte Säugling Piotr.Als sich vor kurzem ein russischer Flüchtling anihn um Hilfe wandte, regte sich doch Jaceksschlechtes Gewissen, so daß er diesem Unter-schlupf gewährte. Der junge Soldat aus Minsk,

     Jefim Petrówitsch  ist sein Name, wohnt in einem

    dunklen Kellerloch ohne direkte Verbindung zumTageslicht. Den Zugang zu dem Versteck bildeteine Falltür in der Küche des Hofes, die von einerTruhe verdeckt wird. Da der Flüchtling nicht tag-aus, tagein dort unten vegetieren kann, verläßt erseine Zuflucht regelmäßig nach Einbruch derDunkelheit und durchstreift oft die Umgegend.Während der Nacht verkriecht er sich zum Schla-fen meistens in Jaceks Scheune. Jefim trägt keineUniform mehr, sondern wurde von Elzbieta mitabgelegten, zerschlissenen Kleidern ihres Mannesversorgt. Die Uniform befindet sich ebenso wie

    eine von Petrówitsch mitgebrachte Armeepistolein dem genannten Keller. Die Familie des JacekKania weiß natürlich von dem Gast, wird sichwohl aber nicht verraten (vor allem, da die SCwohl kein Polnisch beherrschen).Der große und aggressive Hofhund, der bei nähe-rer Betrachtung wie eine Mischung aus einer Bull-dogge - das gedrungene, fleischige Gesicht undder massige, muskelbepackte Körper - und einemSchweißhund - die Ohren und seine Größe - aus-sieht, streunt viel in der Gegend herum und kehrtmeistens nur zu den Mahlzeiten zurück. Lediglich

     Jan gehorcht er auf`s Wort.

    F - KircheIhrem verfallenen Zustand nach scheint die kleineDorfkirche bereits in jenen Jahrhunderten erbautworden zu sein, als deutsche Ordensritter Osteu-ropa eroberten und christianisierten. Die Außen-

    mauern bestehen aus grauen, unsauber zusam-mengefügten und unverputzten Backsteinen. Deran der Nordwand stehende Glockenturm wurdeanscheinend erst später hinzugefügt, da man fürihn Holz verwendete. Mit einer Höhe von rund 15Metern ist er etwa dreimal so groß wie die Kirche

    selbst und läßt das Verhältnis daher recht unpro-portioniert aussehen. Schon von unten kann manerkennen, daß in dem Turm keine Glocke mehrhängt. Das Gotteshaus ist verschlossen. Auch dieBretter vor dem Portal und den Kirchenfensternsprechen dafür, daß es nicht mehr benutzt wird.Wollen die SC in die Kirche eindringen, müssen siewohl oder übel den einzigen Eingang aufbrechen(ST 30), ein winziges Portal, zu dem man über einekleine Treppenflucht gelangt. Flankiert werden dieStufen von zwei wohl ehemals kunstvoll gemeißel-ten, nun aber ziemlich verwitterten Heiligenstatu-en: Die eine von ihnen verkörpert laut einerschwer entzifferbaren Inschrift auf ihrem Sockelden heiligen Stanislaus von Krakau, den Schutz-patron der Polen; mit der anderen - ein Mann inlangem Gewand, der ein Schwert und eine er-schlagene Schlange in den Händen hält - könnenselbst kundige SC nichts anfangen. Es muß sichum einen Lokalheiligen handeln.Im Innern der Kirche wartet ein neuer Schock aufdie "Einbrecher": An einem verrotteten Strickhängt von dem frei schwebenden Holzkreuz überdem Altar ein ziemlich gut erhaltenes Gerippe,dessen Totenschädel die Betrachter widerlich an-zugrinsen scheint (RW: gS/-1W6 Punkte gS). DerKnochenmann trägt die zerschlissenen Überresteeiner schwarzen Soutane.Auf dem mit Schimmelkulturen überzogenenSteinaltar kriecht allerhand Ungeziefer, das maneigentlich nur an feuchten, dunklen Stellen oder inder Nähe von Fäkalien erwartet. Die Bodenplattender Kirche werden an manchen Stellen von Un-kraut überwuchert. Die Sitzbänke sind zwarmorsch, halten aber dennoch. Unter einem derhohen, aus farblosen und schwarzen Glasplatten,die ein Kreuz bilden, bestehenden Fenster befindetsich in dem Seitenschiff, das dem Eingang gegenü-

     berliegt, ein kunstvoll gehauenes steinernesWeihwasserbecken. An seinen Sockel schmiegensich zwei Engelsfiguren mit erhobenen Armen, diedas Becken zu halten scheinen. Wer die umliegen-den Steinplatten absucht, bemerkt mit einem FW:

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    Verborgenes erkennen (wegen der ungünstigenLichtverhältnisse +25) Schleifspuren. Das Beckenselbst, das über ein Gewicht (sprich GR) von 30Punkten verfügt, kann mühsam zur Seite gescho-

     ben werden. Unter der zerstörten Steinplatte ver- birgt sich ein Abstieg in die Tiefe. Hier gelangt

    man in das Reich des Ghouls.Ein mit einem zerschlissenen Vorhang bedeckterAusgang führt in eine kleine Sakristei und weiterin die beiden ehemaligen Wohnräume des letztenPriesters der Gemeinde. Diese sind zwar nochmöbiliert, doch finden die SC kaum etwas Interes-santes. Einzig ein auf dem Schreibtisch liegendesStück grober Leinwand erscheint auffällig: MitWachs und mäßigem Talent wurde eine Gestaltdarauf gemalt. Betrachter, denen ein RW: Ideegelingt, erkennen an der abgebildeten Kreatureinen wallenden schwarzen Umhang, tierähnlicheKlauen und eine Kopfform, die wie die eines Alt-deutschen Schäferhundes aussieht.Die Tür zum Glockenturm ist nur geschlossen. ImTurm führt eine schmale, geländerlose Stiege dieWände bis zu einem Glockenhäuschen mit viergroßen Fenstern in alle Himmelsrichtungen em-por. Die Messingglocke, die sich einstmals hieroben befand, liegt nun auf dem Grund des Turmesin einer der vier Ecken. Sie ist stark beschädigt,und der Schlägel fehlt. Fünf starke Männer könn-ten sie mit Mühe hochheben, aber ohne Hilfsmittelwie einen Flaschenzug keinesfalls die schmaleStiege bis zur Turmspitze hinaufschaffen.Der letzte Pfarrer des Dorfes, Leszek Kuron, litt aneiner schweren Schizophrenie und glaubte wäh-rend seiner Bewußtseinswandlungen, von denSchergen Satans gejagt zu werden. Eines Tages vorüber 10 Jahren sah er bei einem Anfall den Ghoul,der in der Kirche aufgetaucht war, und brach ge-schockt über diesen "Alptraum des Bösen" zu-sammen. Als er wieder zu sich kam, fühlte er -noch immer mit gespaltenem Bewußtsein - eineninneren Drang, die von ihm gesehene Kreatur zuzeichnen, um andere zu warnen; er malte zweiBilder.Nachdem der Anfall ganz vorüber war, plagte denPriester nur noch eine entfernte Erinnerung an dasGesehene, obwohl er an nichts sonst mehr zurück-denken konnte. Während eines erneuten Anfallswar Leszek so entsetzt über das eine Bild, das sichnoch in seinem Besitz befand und das ihm seine

    schreckliche Begegnung zurück ins Gedächtnisrief, daß er sich nach einigem Zögern einen Stricknahm und im Altarraum der Kirche erhängte. DieAussicht, daß seine Seele nach dem Freitod aufewig verdammt sein würde, schreckte ihn nurwenig, weil er sich schon von den düsteren Send-

     boten des Teufels eingekreist wähnte.Die Dorfbewohner bekamen es mit der Angst zutun, als die Leiche gefunden wurde, und glaubtenvon da an fest, daß es in dem Gotteshaus spukt. Sieließen den Toten hängen, nagelten alle Öffnungender Kirche zu und machten fortan einen weitenBogen um die Kirche (dies schließt auch denFriedhof ein) wie auch um den christlichen Glau-

     ben, obwohl dessen Bräuche und Rituale (wie dasBestatten in geweihter Erde) aus Gewohnheit wieeine Selbstverständlichkeit in ihren Köpfen verhaf-tet blieb. Aus ihrem Aberglauben erwächst auchdie lähmende Furcht vor den Umtrieben Romans,wenn sie die tödliche Gefahr erkennen, die vondiesem ausgeht.

    G - FriedhofAuch der an die Kirche angrenzende Friedhoferscheint ungepflegt und verwildert. Wegen hoherBüsche und sonstiger Pflanzen, unkontrolliert wu-cherndem Unkraut und den Grabsteinen ist dasGelände unübersichtlich und bietet an vielen Stel-

    len Verstecke. Der Gottesacker wird von eineretwa eineinhalb Meter hohen Steinmauer umge- ben; nur ein altes, verostetes Gittertor mit nach wievor scharfen Eisenspitzen gewährt Zugang.Der Friedhof selbst bietet nichts Ungewöhnliches.Der älteste der teilweise arg verwitterten undschief stehenden Grabsteine, die manchmal ankranke Zahnstümpfe erinnern, stammt von 1755.Betrachten die SC die Szenerie etwas genauer, fälltihnen auf, daß der Friedhof als kleines, regelmäßi-ges Viereck angelegt wurde und sich genau imMittelpunkt eine kleine, nicht namentlich benannte

    Gruft befindet, die von einem schweren, aber altenund rostigen Vorhängeschloß gesichert wird. Aufder Rückseite läßt sich ein Mauerstück zur Seiteschieben, wenn man in der linken unteren Eckedagegen drückt, und gibt einen Geheimgang indas Innere des Totenhauses frei. Darin steht aufeinem Podest ein alter Steinsarg, dessen Deckelsich mit großem Kraftaufwand öffnen läßt; hier

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     befinden sich einige Knochen eines menschlichenSkeletts. Viel interessanter als der Sarg ist jedocheine etwa einen Meter hohe, dickbäuchige Mar-morurne gegenüber des Podestes, die sich bei nä-herer Untersuchung als leer und fest im Bodeninstalliert erweist. Der Boden der Urne selbst ist

    drehbar und läßt sich so aus dem unteren, sichetwas verjüngenden Teil der Urne herauslösen.Darunter wird ein dunkles Loch sichtbar, das e-

     benfalls in das Gangsystem des Ghouls führt.Das jüngste Grab auf dem Friedhof ist vier Monatealt: Die dort Begrabene starb im Alter von 79 Jah-ren. Sollten die SC irgendwann Veranlassung ha-

     ben, die Leiche zu exhumieren, müssen sie zu ih-rem Schrecken feststellen, daß der Toten der Kopffehlt. In einer Ecke der Anlage wurde ein frischesGrab ausgehoben, das noch auf einen "Bewohner"wartet.

    H - WassermühleNachdem der Müller Józef Pínkowski in den Kriegziehen mußte und seine Mutter Bukowska bereitsvor vier Monaten gestorben ist, steht die Mühlenun leer. Weil das Dorf natürlich nicht ohne Brotauskommen kann, schaut hier jeder Bauer nachBelieben vorbei und bedient selbst einen der bei-den schweren Mühlsteine, um sein Korn zu mah-len.

    Das Vieh des Józef Pínkowski wurde unter denDörflern verteilt und in den meisten Fällen bereitsgeschlachtet, so daß der Stall leer ist. Übrig bliebennur die beiden schwarzen Kater des Müllers, diesich auch immer noch bei der Mühle aufhalten, wosie genügend Nahrung finden. Mit Vorliebe trip-peln sie über die knarrenden Holzböden im Dach-geschoß des Gebäudes, das sie über das Dach desStalles und durch die zerbrochenen Fenster be-quem erreichen können. Die Einrichtungsgegens-tände sind alle noch vorhanden, da Józef ja nochdurchaus am Leben sein und eines Tages zurück-

    kehren kann, um seine Mühle wieder zurückzu-fordern.Der Besucher des Hauses wird mit einem beson-ders makabren Detail in der Wohnstube der Mühlekonfrontiert. Auf dem breiten Kaminsims stehtdort der runzlige, faltige Kopf einer sehr alten Frau(Józefs Mutter) mit starr geöffneten Augen, dererschreckend lebendig aussieht. Untersuchen die

    SC ihn, stellen sie fest, daß es sich nicht um eineWachsnachbildung, sondern um ein echtes Men-schenhaupt handelt (RW: gS/-1W4 Punkte gS),dessen Haut gegen jede Art von Verfall präpariertwurde. Die Öffnung des Halses ist mit Hautfetzenzugenäht worden. Die SC stehen hier vor einer

    erneuten Glanzleistung von Roman, dem Toten-gräber. Der Rumpf der Leiche ist auf dem Dorf-friedhof begraben.An der größeren der beiden Mahlvorrichtungenklebt unter einer Staubschicht aus Korn einge-trocknetes Blut. Hier ermordete Józef vor einem

     Jahr seine Gattin, indem er sie zwischen den Mühl-steinen zermalmte. Aus Angst, von dem Geist derToten heimgesucht zu werden, begrub er ihre Ü-

     berreste heimlich und ohne Wissen Romans aufdem Friedhof des Dorfes; er hoffte, ihrer SeeleRuhe zu geben, wenn die Leiche in geweihter Erdeliegen würde. An der Stelle des Grabes an derOstmauer des Gottesackers (der gemiedenen Kir-che abgewandt) kann man heute noch auf Kno-chen und einige Stücke verwesten und zerquetsch-ten Fleisches stoßen. Für seine Tat wurde Józef niezur Rechenschaft gezogen, weil niemand im Dorfsich für die verschwundene Müllerin interessierte.

    I - WohnhausDas Haus des Totengräbers Roman Zamosc ist zwar

    wesentlich kleiner als die umstehenden Bauernge-höfte, besteht aber neben der Kirche als einzigesGebäude aus Stein. Von außen wirkt das Hausüberraschend gepflegt und sauber, sieht man vonden verdreckten Glasfenstern ab. Im Innern revi-diert sich dieser Eindruck schnell, da in den düste-ren und nur spärlich möbilierten Räumen derStaub millimeterdick Böden und sonstige Flächen

     bedeckt, hier schon seit geraumer Zeit nicht mehrgelüftet wurde und die herumliegenden Abfällesowie Romans Toilette in einem Verschlag hinterdem Haus nicht zu überriechen sind. SC, denen ein

    RW: Idee gelingt, bemerken auch einen leichtensüßlichen Verwesungsgeruch, der sich verstärkt, jenäher sie dem Keller kommen.In den Zimmern stehen viele von Romans meister-haften Arbeiten, die in der dunklen Atmosphäreauf ungeheure Art lebendig wirken. Lebendig ist

     jedoch in der Tat eines der Exemplare: RomansHaustier, ein Rabe mit gestutzten Flügeln, steht

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    manchmal schlafend neben seinen ausgestopftenGenossen; er scheut sich nicht, die Soldaten über-raschend mit seinem scharfen Schnabel anzugrei-fen, wenn sie ihn aufscheuchen.Eine breite Wendeltreppe aus Stein führt in dendumpfen, feuchten Keller des Totengräbers hinab.

    Unter einem Vorratsraum mit einigen - teilweiseschon angeschimmelten - Essensresten befindetsich Romans Arbeitslabor, in dem er seine Aus-stopfwerke schafft. Eine von oben mit einigen Kar-toffelsäcken - natürlich nur, wenn Zamosc nichtgerade dort unten arbeitet - getarnte Falltür undeine wacklige Holzleiter führen in das Labor undlassen den Betrachter darüber erstaunen, daß deran sich schmächtige Totengräber in der Lage ist,menschliche Körper allein und ohne Hilfsmittelhier hinab zu schaffen. Der Raum selbst weist andrei Seiten unregelmäßige Steinwände auf und istzwar feucht, aber auch kalt genug, um hier untenmit Leichen zu arbeiten. Zwischen einem Schrankund mehreren Tischen an den Wänden befindetsich in der Mitte eine dicke und große Basaltplatte,auf der Zamoscs Objekte liegen, während er anihnen arbeitet. Ansonsten sind in dem Raum di-verse Gerätschaften verstreut, die Roman für seineTätigkeit braucht: Da sind Skalpelle, Scheren, Pin-zetten und sonstige Werkzeuge, Stopfmaterialienwie Watte, Ton und Holzwolle, Drähte, Asthölzer,Weißleim, Tiegel mit Kartoffelmehl zum Aufsau-gen der Feuchtigkeit und Mittel zum Konservierenund Gerben der Haut in kleinen Glasfläschchen.Haben die SC irgendwann die Möglichkeit, diechemischen Mittel zu analysieren, stellen sie fest,daß die meisten von ihnen Arsenlösungen enthal-ten und wohl als Giftstoffe gegen den Insektenfraßgedacht sind. Einige Flakons enthalten jedoch aucheine schwarze, klebrige und übelriechende Flüs-sigkeit, die bei Berührung mit der Haut entsetzlich

     brennt: Es handelt sich dabei um das verder- benbringende Blut des Ghouls. Die meisten dieserHilfsmittel hat Roman selbst hergestellt.Wenn der Totengräber eine Leiche präpariert,zieht er ihr die Haut ab, gerbt und konserviertdiese und auch noch einige erhaltene innere Orga-ne. Danach stopft er die Leiber aus und zieht ihnendie Haut wieder über. Daß seine Tierarbeitenschon äußerst lebendig wirkten, liegt unter ande-rem daran, daß Roman nach Möglichkeit stets dieOriginalaugen der Kadaver verwendet. Diese An-

    gewohnheit behält er natürlich auch bei seinenmenschlichen Objekten bei.Eine der Wände des Kellerraumes besteht nur ausfeuchtem Erdreich. Hinter dem dort stehendenSchrank befindet sich ein versteckter Zugang zuden Höhlen des Ghouls. Der Schrank ist von oben

     bis unten mit Schimmelkulturen bedeckt, was eineBerührung mit bloßer Hand nicht gerade ange-nehm macht. Im ganzen Keller herrscht leichterVerwesungsgeruch, der jedoch nicht von demGhoul, sondern von Romans Arbeitsobjekten her-rührt.Seinen Wahnsinn sehen die SC dem Totengräbernur an, falls ihnen im richtigen Augenblick einRW: Psychologie gelingt, den sie selbst verlangenmüssen: Immer wenn sich einer der Eindringlinge,der deutschen Soldaten also, einem seiner Werkeoder seinem Arbeitskeller nähert, flackert ein un-heilvoller Ausdruck von Irrsinn und Haß in seinenAugen auf. Ansonsten verhält sich der alte, zer-

     brechlich wirkende Mann wie jeder Dorfbewoh-ner: unkooperativ und abweisend. Allerdings ist erwenigstens bereit, einige Worte zu reden. Diesesind jedoch auf Polnisch, was von den Soldatenwohl keiner verstehen wird.Beobachten die SC Zamosc im weiteren Verlaufdes Abenteuers einmal bei seiner Arbeit auf demFriedhof (wenn ein Leichnam verscharrt werdensoll, wofür es natürlich kein festliches, kirchlichesBegräbnis mit Heiliger Messe gibt), fällt ihnen auf,daß er mit Akribie, Begeisterung und vor allemeiner Kraft bei der Sache ist, die man ihm gar nichtzugetraut hätte. Seine Umgebung scheint er dabeivollkommen zu vergessen.

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    Erster Tag

    Dies ist der Ankunftstag der deutschen Soldaten indem kleinen Bauerndorf.

    Das Unwetter flaut bis zum Einbruch der Dunkel-heit nicht mehr ab, weshalb Oberfeldwebel Ettsteindarauf verzichtet, noch an diesem Tag alle Gebäu-de zu durchsuchen. Er erteilt den Befehl, daß dieGruppe der SC sich erst am nächsten Morgen beiihm einfinden soll.Die SC werden von ihrem Quartier wahrscheinlicheinige Soldaten durch den Regen zu ihm geschickthaben, und wenn diese mit der oben beschriebe-nen Order auf dem Rückweg sind, droht eines derPferde auf dem nassen Kopfsteinpflaster auszurut-schen (hat ein SC die Gruppe begleitet, ist er be-

    troffen). Der Reiter muß sofort einen FW: Reitenablegen; bei einem Erfolg kann er einen Sturz desTieres geistesgegenwärtig verhindern, ansonstenstolpert das Pferd und fällt zu Boden. Dem Reiterpassiert nur bei einem kritischen Mißerfolg (96-(1)00) etwas: Er kommt unter dem Leib des Pferdeszu liegen und verliert 3W6 Trefferpunkte; gelingtihm ein RW: Glück, reduziert sich der Schaden

     jedoch auf lediglich 1W6. Durch einen FW: ErsteHilfe kann jeder, der das Reittier untersucht, fest-stellen, daß dessen linkes Vorderbein gebrochenist. Da ein solcher Bruch nicht mehr zu heilen ist,

     bleibt nur übrig, das Pferd zu erschießen. DenKadaver werden die Soldaten wohl in den Stall desBauernhofes bringen, in dem sie Quartier "gefun-den" haben. Hat keiner der SC die Boten begleitet,ist das Pferd eines der Soldaten betroffen; einesFW: Reiten bedarf es dann nicht. Das Gleiche gilt,wenn der betroffene SC seinen FW: Reiten besteht.An diesem Abend kommt Zamosc zu dem Bau-ernhof, um sich dort sein Abendessen abzuholen.Dabei machen ihn die Bewohner auf das tote Pferdaufmerksam. Er kehrt dann noch einmal mit sei-nem Esel zurück und schafft den Kadaver zum

    Friedhof, wo er den Ghoul benachrichtigt. Ge-meinsam verstecken sie jenen dann auf dem Got-tesacker. Wegen des Sturmes hören die SC nichts,falls sie keine Wache im Stall aufgestellt haben.Sehen sie die Bewohner des Bauernhofes mit Ro-man sprechen, fällt ihnen durch einen gelungenen(von ihnen selbst verlangten) FW: Psychologie auf,

    daß sie starken Respekt und sogar ein bißchenFurcht vor ihm zu haben scheinen.Verfolgen einige der SC Roman mit dem Kadaver

     bis zum Friedhof, sehen sie dort im Dunkeln nur,daß er mit einer anderen Gestalt - dem Ghoul -redet und dann gemeinsam mit ihr den toten Kör-

    per auf den Friedhof schafft. Gelingt dem Beobach-ter ein FW: Verborgenes erkennen, hat er den Ein-druck, daß der andere irgendwie deformiert wirkt.Den Pferdekadaver können die SC schon bei eineroberflächlichen Durchsuchung des Friedhofesfinden. Er ist allerdings jeden Tag etwas weiterangefressen, da sich der Ghoul nachts an ihm güt-lich tut. Der Aasgeruch wird natürlich mit fort-schreitender Zeit ebenfalls immer stärker und ziehtauch einige Krähen an.

    Zweiter TagNoch immer regnet es leicht, und der Himmel istmit dunklen Wolken bezogen, doch haben diedeutschen Soldaten nicht genügend Zeit, um nochweiter die Erfüllung ihrer Aufgabe hinauszuzö-gern. Oberfeldwebel Ettstein teilt sie daher in zweiGruppen zu je sechs Mann ein, die die Gebäudedes Dorfes durchsuchen sollen, während er selbstmit den restlichen Untergebenen im Bauernhof derAnna Szelinski (A) bleiben und ihre Berichte ab-warten möchte. Natürlich wurde dieser Hof schon

    abgesucht. Beide ausgeschickten Gruppen solltenvon einem SC angeführt werden.Wie genau die Suchaktion abläuft, bleibt den Spie-lern überlassen. Unter anderem hängt es von ihrerGründlichkeit ab, ob sie die "Erkältung" des Kazi-miersz Czyrek (C) schon jetzt als Kriegsverwun-dung überführen, ob sie in die Kirche (F) eindrin-gen und ob sie die Blutflecken auf den Mahlsteinenin der Wassermühle (H) finden. Vielleicht stoßensie ja auch auf den verschwundenen Pferdekada-ver. Den russischen Deserteur Jefim Petrówitsch,der bei Jacek Kania (E) untergeschlüpft ist, sollten

    sie jedoch noch nicht aufstöbern.Neben der Wassermühle (H) entdecken die SC denzerschmetterten Kadaver eines schwarzen Katers,der anscheinend vor kurzem aus einem der Fensterdes Dachgeschosses gestürzt ist.Die Gruppe, die den Bauernhof des Jacek Kania (E)untersuchen will, wird schon nach kurzer Zeit vondessen ungebändigtem Hund angefallen, der erst

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    von den Soldaten abläßt, wenn er mindestens dreiPunkte Schaden erlitten hat. Wahrscheinlicher undauch wünschenswerter für den weiteren Ablaufdes Abenteuers ist es allerdings, wenn der aggres-sive Köter erschossen wird.Während der Aktion treffen die beiden Gruppen

    auf die Soldaten, die eigentlich bei Ettstein aufdem Bauernhof der Anna Szelinski (A) bleibensollten. Sorgenvoll erzählen sie, daß der Oberfeld-webel spurlos verschwunden ist, weshalb sie nunnach ihm suchen. Das letzte Mal, daß sie Ettsteinsahen, war bei der abermaligen Durchsuchung desBauernhofes, an der dieser sich jedoch nicht betei-ligte. Niemand hat ihn das Haus verlassen sehen.Da er vorerst nicht mehr auftaucht, muß einer derSC das Oberkommando über die Soldaten über-nehmen.Während sich die Gefreiten im Dachgeschoß desBauernhofes aufhielten, begab sich Ettstein zu demToilettenhäuschen auf der anderen Seite des Hofes,um dort einem dringenden Bedürfnis nachzuge-hen. Plötzlich sah er eine Gestalt - es handelte sichum Zamosc - in dem an den Hof grenzendenWäldchen verschwinden. Als sie auf seinen Anrufnicht reagierte, verfolgte er sie ins Innere des Wal-des. In panischer Angst floh der Totengräber, derdie gezogene Armeepistole des Oberfeldwebelssah, zu dem in einer Talsenke verborgenen Zu-gang zum unterirdischen Gangsystem des Ghouls.Ettstein merkte sich jedoch Stelle, an der derjenige,den er verfolgte, verschwunden war; als er dortnachsuchte, fand er die von Büschen verborgeneÖffnung zu den Gängen. Roman gewann aufgrundseiner Ortskenntnis einen Vorsprung und verstän-digte den Ghoul. Gemeinsam lauerten sie demorientierungslos durch die Gänge irrenden Ettsteinauf; Zamosc erschlug ihn schließlich im Dunkelnmit einer Axt.Ettstein soll nun das erste menschliche Opfer wer-den, an dem Roman seine neuerworbenen Fähig-keiten ausprobiert. Vorher präpariert er jedochnoch den Hund des Jacek Kania (E) und den Katervon der Wassermühle (H), auf deren Kadaver er

     bei seinen Rundgängen stieß.

    Dritter TagDie SC erleben den ersten Tag im Dorf, an dem esnicht regnet, doch weht ein eisiger Wind zwischen

    den Höfen und Bäumen, der trotz der frühen Jah-reszeit schon viel Laub vor sich hertreibt. Vermut-lich wird die Suche nach Ettstein zunächst weiter-gehen. Wenden sich die SC dabei auch an denBauernhof des Jacek Kania (E), fällt ihnen der gro-ße Hund auf, den sie am Vortage erschossen ha-

     ben: Er liegt friedlich im Hof vor seinem Häuschenund starrt dumpf vor sich hin, wobei er nur müdeden Kopf hebt, als die Soldaten eintreffen. Gleich-gültig wie diese ihn provozieren, erhebt er sich nurlangsam und torkelt mit unsicheren, wackligenSchritten davon (RW: gS/-1 Punkt gS). Sein Fellerscheint makellos zu sein; nur an der Stelle, ander eigentlich ein Einschußloch zu sehen sein soll-te, ist es weißer als sonst. Beobachten die SC dieBewohner des Hofes, wenn sie auf den Hund gu-cken, erkennen sie mit einem einfachen RW: Ideeden Horror in ihren Blicken.Bei der Wassermühle (H) entdecken sie den de-formierten und entstellten Kater, der das Giebel-dach des Stalles entlangtaumelt. Plötzlich verlierter den Halt und stürzt etwa fünf Meter in die Tiefe.Unten angekommen rappelt er sich jedoch müh-sam wieder hoch und verschwindet in einem Ge-

     büsch (RW: gS/-1 Punkt gS). Brechen konnte dieKatze sich natürlich nichts, weil Roman ihr beimPräparieren alle Knochen entnommen hat.Am Nachmittag taucht Julius Ettstein, bezie-hungsweise seine zu neuem Leben erwachte Hülle,wieder am Bauernhof der Anna Szelinski (A) auf.Zamosc hat ganze Arbeit geleistet und die Spurendes Axthiebes fast ganz aus Ettsteins Schädel be-seitigt. Nur durch einen FW: Verborgenes erken-nen bemerkt ein Betrachter unter dem darübergeklebten Kopfhaar mehrere blutige Striemen, dievon der ehemaligen tödlichen Verletzung zeugen.Wie auch die beiden Tiere bewegt sich das Wesen,das einst Oberfeldwebel Ettstein war, unsicher undtaumelnd und hat einen starren Blick. Kein Anzei-chen deutet darauf hin, daß es auf seine Umweltreagiert; es schweigt die ganze Zeit. Einer der Sol-daten geleitet den scheinbar willenlosen Ober-feldwebel zu seiner Kammer, wo er ihn ins Bettlegt. Er teilt nachher seinen Eindruck mit, daß sichEttstein nicht nur wie eine Puppe verhielt, sondernteilweise auch so anfühlte. Ettstein verläßt seineKammer bis auf weiteres nicht mehr, auch wenn ernicht zu schlafen scheint.

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    Am Nachmittag erliegt der Bauer Kazimiersz Czy-rek (C) seinen Verletzungen. Die Angehörigen(oder vielleicht die SC selbst, wenn sie Czyreküberführt und festgenommen haben) alarmierenRoman, der den Leichnam abholt und in den Kel-ler seines Hauses (I) schafft. Dort beginnt er, ihn zu

    präparieren und wieder zum Leben zu erwecken.Abends zieht erneut ein schwerer Sturm auf, undder prasselnde Regen verursacht auf den Dächernund an den Fenstern der Häuser ein Geräusch, daßdie SC ständig an das Trommelfeuer russischerMaschinengewehre erinnert - sicherlich ein unan-genehmer Gedanke. Gegen Mitternacht werden sieaber durch ein anderes Geräusch geweckt (falls sieSchlaf gefunden haben): Durch das Tosen des Un-wetters dringt etwas verweht, aber dennoch deut-lich das Läuten der Kirchtumglocke. Durch diesesZeichen ruft der Ghoul alle präparierten Zombieszu sich, um ihre Umwandlung in ihm gleichartigeWesen zu beschleunigen.Deshalb begeben sich Ettstein, der Hund des JacekKania (E) und der Kater aus der Wassermühle (H)umgehend zum Friedhof - sie kommen jedoch mitihrer unsicheren Gehweise bei dem peitschendenWind nur sehr langsam voran. Sollte die SC aufEttsteins "Nachtwanderung" aufmerksam werdenund ihm folgen, verlieren sie ihn spätestens aufdem unüberschaubaren Friedhof; hier betreten diepräparierten Zombies zielstrebig das unterirdischeHöhlensystem des Ghouls durch den verborgenenEingang in der Gruft. Sie verlassen dieses jedochdurch den Wald, so daß die SC vor den Toren desFriedhofs vergeblich auf sie warten. Ist ihnen einFW: Verborgenes erkennen gelungen, haben siewährend eines Blitzes kurz wieder den Hund ge-sehen. Das Läuten der Glocken verstummt nachetwa einer Viertelstunde oder wenn jemand dieKirche (F) betritt.Die SC sollten auf keinen Fall mitbekommen, daßsich die ghoulähnlichen Wesen auf dem Friedhofder Gruft zuwenden. Fußspuren sind am kom-menden Morgen hier keine zu finden. Sobald dieSC realisieren, daß der Kirchturm über gar keineGlocke verfügt, obwohl sie in der Nacht ganz deut-lich ein Läuten gehört und vielleicht sogar eineGlocke gesehen haben, verlieren sie bei einemmißglückten RW: gS zwei Punkte gS.

    Vierter TagDas Wetter bessert sich etwas, und die SC konsta-tieren bei einem Rundgang durch das Dorf, daßder Sturm einige Schäden an den Dächern derGebäude hinterlassen hat. Jedoch nur der Schwie-

    gervater der Bäuerin Stanislawa Babiuch (B) undder Knecht Jan (E) bessern die schadhaften Stellenan ihren Höfen aus. Im Bauernhof des KazimierszCzyrek (C) scheint an diesem Morgen noch nie-mand wach zu sein, da alle Läden geschlossen sindund sich keiner der Bewohner zeigt. In der Küchedes Haupthauses können die SC jedoch die Familieantreffen, die müde und bedrückt um den großenHolztisch herumsitzt. SC, denen ein FW: Psycho-logie gelingt, bemerken, daß die vier Menschenvor irgendetwas große Angst haben. Der Grunddafür ist Kazimiersz, der über Nacht in sein ehe-

    maliges Heim zurückkehrte und derzeit trügerischruhig in seinem Schlafzimmerbett liegt.Ettstein ist natürlich auch am Morgen noch bis aufdie Haut durchnäßt, ebenso wie sein Bettzeug. Erverhält sich allerdings ganz anders als am Vor-abend: Er schlägt aggressiv nach jedem, der ihnirgendwie berühren will. Dabei können die Opferschmerzhaft feststellen, daß seine Fingernägelgewachsen zu sein scheinen. Wehren sie sich, stel-len sie fest, daß sie zwar eine Delle in EttsteinsKörper schlagen, dieses ihm jedoch nichts auszu-machen scheint. SC, die sich in dem Zimmer auf-

    halten, dürfen zwei FW: Verborgenes erkennenablegen: Gelingt der erste, nehmen sie in derKammer ein leichten, süßlichen Leichengeruchwahr, der von Ettstein auszugehen scheint. Au-ßerdem können sie an seiner Kleidung leichte Spu-ren von Grabesschimmel feststellen.An diesem Nachmittag arbeitet Zamosc auf demFriedhof und stößt dabei zufällig auf die zerstü-ckelten Überreste der ermordeten Wassermüllerin.Aufgeregt sieht er diesen Fund als neue Heraus-forderung an, trägt die Leichenteile nach Hauseund macht sich dort daran, sie zusammenzunähen

    und sie zu präparieren. Diese Arbeit beendet er inden frühen Morgenstunden des nächsten Tages,wenn er nicht gestört wird.In der Nacht stürmt es zwar wieder kräftig, doch

     bleiben Regen, Donner und Blitze aus. Um Mitter-nacht läutet wieder die Glocke des Kirchturms(RW: gS/-1W2 Punkte gS) und ruft die werdendenGhoule auf dem Friedhof zusammen. Ettstein, der

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    Hund des Jacek Kania (E) und die Katze des Was-sermüllers machen sich diesmal auch zügiger aufden Weg, da ihre Verwandlung in Ghoule schonweiter fortgeschritten ist. Da sie sich im Dunkelngut bewegen, ist es schwer, ihnen zu folgen (wassowieso nur bei Ettstein möglich ist). Auch Kazi-

    miersz Czyrek findet sich erstmals auf dem Fried-hof ein. Ettstein kehrt an diesem Abend nicht mehrzum Bauernhof der Anna Szelinski (A) zurück.

    Fünfter TagGegen vier Uhr gellen entsetzliche Schreie durchdas Dorf, die alle SC aufschrecken, die nicht aufdem abgelegenen Hof von Anna Szelinski (A) un-tergekommen sind und denen ein FW: Horchengelingt. Sie scheinen aus der Richtung der Kirche

    zu kommen - mit einem weiteren FW: Horchen istdies festzustellen -, verebben jedoch nach kurzerZeit. Begeben sich die SC zum Gotteshaus, könnensie dort mit Hilfe einer Lampe deutlich frischeBlutspritzer an den Außenwänden des rechtenSeitenschiffs erkennen. Aber weder jetzt noch amnächsten Morgen finden sie einen Verletzten unterden Dorfbewohnern. Ihnen fällt nur auf, daß derBauernhof des Jacek Kania (E) von innen verbarri-kadiert wurde und sich dort niemand zeigt. ImInnern finden sie die etwas verängstigt wirkendeGroßfamilie Kania. In der Küche riecht es noch

    penetranter nach Alkohol als sonst.Der russische Deserteur Jefim Petrówitsch hattewieder einen seiner nächtlichen Streifzüge unter-nommen, als er von dem ghoulischen Hund des

     Jacek angefallen wurde, der ihn als sein erstes Op-fer auserkoren hatte. Der entsetzte Jefim konnte

     jedoch schwer verletzt fliehen und zog sich zu Jaceks Bauernhof (E) zurück, wo Karina, eine derTöchter des Hauses, seine Wunden mit Alkoholdesinfizierte und sie notdürftig verband. Währenddie anderen Bewohner den Hof verbarrikadierten,wurde der verletzte Soldat wieder im Keller ver-

    steckt.Am Morgen hat Zamosc die Leiche der Wasser-müllerin restauriert und präpariert, woraufhin erden immer noch verstümmelt aussehenden Zom-

     bie ins Freie entläßt. Auf Umwegen begibt diesersich zur Mühle, wo er sich den ganzen Tag imKeller verborgen hält.

    Die Bewohner des Bauernhofes der Anna Szelinskifinden diese am Morgen (oder auch später, wennihnen ihr Ausbleiben auffällt) tot in einer Mengevon schmutzigen Decken in ihrem Bett liegend,ihre präparierte Katze neben sich (RW: gS/-1W3Punkte gS). Ein SC, der den Leichnam untersucht,

    stellt mit einem FW: Krankheiten erkennen fest,daß Anna Szelinski an Rachitis litt und anschei-nend eines natürlichen Todes gestorben ist, daäußere Wunden nicht zu sehen sind.Falls die SC die Tote dem Totengräber Romanübergeben, diesen jedoch schon im Verdacht ha-

     ben, mit den Leichen irgendetwas anderes zu tun,als sie auf dem Friedhof beizusetzen, wird er AnnaSzelinski dort in einem Eichensarg in dem leerenGrab begraben, weil er ihr Mißtrauen mit sicheremInstinkt spürt. Bei nächster Gelegenheit exhumierter die Leiche jedoch wieder und bringt sie zumPräparieren in sein Haus (I). Um diese Arbeit zuvollenden braucht er etwa fünf Stunden. So ver-fährt er auch mit weiteren menschlichen Leichna-men, derer er im Verlauf des Abenteuers habhaftwerden kann.Um die Mittagszeit finden die SC in der Nähe desBauernhof von Anna Szelinski (A) die grausamverstümmelten Leichen zweier Soldaten aus ihrerGruppe (RW: gS/-1W6 Punkte gS): Sie wurden vorgar nicht so langer Zeit von scharfen Klauen undanscheinend auch Tierfängen (FW: Krankheitenerkennen) zerfetzt. Für diese Attacke sind Ettsteinund der Hund verantwortlich, die sich bis vorkurzem in dem kleinen Wäldchen hinter dem Bau-ernhof versteckt hielten. Jetzt wartet Ettstein je-doch woanders auf weitere Soldaten: im Kamin-raum von Anna Szelinskis Bauernhof (A). Wenndie SC diesen betreten, sehen sie zuerst nur, daß

     jemand in dem Schaukelstuhl vor dem leeren Ka-min sitzt. Als er sich erhebt, erkennen die SC erstauf den zweiten Blick an der schmutzigen, zer-schlissen Uniform die Kreatur, die einmal Ober-feldwebel Julius Ettstein war: Vor ihnen steht einabscheuliches Monster mit langen Klauen, einerabstoßenden Fratze, aus der lange Hauer starren,und einem ihm anhaftenden Geruch nach Tod undVerwesung. Das Wesen ist ganz mit dem Blut der

     beiden Soldaten bespritzt. Die SC und die Solda-ten, die sie unterstützen, müssen es quasi in Stückehauen, da das untote Leben nur langsam aus ihmweicht. Der ghoulische Zombie seinerseits ver-

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    sucht natürlich so viele der Angreifer zu töten, wienur möglich.Da Zamosc der Kampfeslärm nicht entgangen istund er sowieso periodische Rundgänge macht, umnach neuen Toten zu suchen, taucht er kurz daraufam Gehöft der Anna Szelinski (A) auf und ver-

    sucht, dort alle Leichen zu entfernen. Die bessererhaltenen Leichen präpariert er; die anderen wer-den dem Ghoul als Nahrung dienen.Am späten Nachmittag sehen die SC die kleineBiruta, die Tochter des Kazimiersz Czyrek (C)durch das Dorf laufen. Auch ohne einen FW: Ver-

     borgenes erkennen bemerken sie die blutigenStriemen auf ihrer rechten Wange - als wenn sicheine Tierpranke in ihre Haut eingegraben hätteund einmal quer über ihre rechte Gesichtshälftegefahren wäre. Biruta kam in einem Moment, indem ihre Mutter nicht achtgab, dem Wesen zunahe, das einst ihr Vater gewesen war, und mußtefür ihre naive Zutraulichkeit prompt bezahlen.In der Nacht bleibt diesmal das Läuten der Kirch-turmglocke aus. Dafür hören die SC jedoch kurznach Mitternacht deutlich das Geräusch mahlen-der Mühlsteine: Die Wassermüllerin geht altenGewohnheiten nach und hat sie in Bewegung ge-setzt. Begeben die SC sich dorthin, werden sie kurzvor der Mühle von der ghoulischen Katze angefal-len. Die Wassermüllerin steht auf einer kleinenHolzempore im Mühlraum, von der aus manMahlvorgänge gut von oben beobachten kann, undwird ganz vom Schatten verschluckt. Eine knar-rende Stiege führt dorthin empor. Der ghoulischeZombie greift den ersten an, der sich auf der Em-pore zeigt. Dabei muß jeder Angreifer aufpassen,um nicht über das Geländer getrieben zu werdenund zwischen die Mühlsteine zu geraten.

    Sechster Tag:Am nächsten Morgen machen alle Bewohner desBauernhofes von Anna Szelinski (A) eine grausige

    Entdeckung: Sie sitzt wieder in ihrem Schaukel-stuhl mit ihrer ausgestopften Katze auf dem Schoß,allerdings vollkommen teilnahmslos.Sobald sich die SC das erste Mal auf die Straße

     begeben, sehen sie auf einer Anhöhe außerhalb desDorfes drei Gestalten, die sich mit mittlerem Tem-po von den Gehöften wegbewegen. Mit Pferdensind sie leicht einzuholen: Es handelt sich um Bar-

     bara, Jerzy und Lubonska, die Familie des Kazi-miersz Czyrek (C). Haben die SC ihnen das Pferdgelassen, auf dem Kazimiersz ins Dorf zurückkam,sitzt die Großmutter darauf. Jeder trägt ein Bündelmit einigen wenigen Habseligkeiten; auf dem Armhält die Mutter zusätzlich die kleine Biruta, den

    Kopf mit einer Hand fest an ihren Körper gepreßt.Erst bei näherem Hinsehen und einem RW: Ideefällt den SC auf, daß das Kleid des Mädchens nichtdunkelfarbig ist, wie es zunächst schien, sondernan den meisten Stellen blutdurchtränkt. Sehen siesich die Kleine von vorne an, entdecken sie, daßihre Kehle so stark zerfetzt wurde, daß ihr Kopfnur noch durch ein paar Sehnen mit ihrem Körperverbunden ist (RW: gS/-1W6 Punkte gS). Birutawurde an diesem Morgen ein Opfer von Kazi-miersz, der nun auch seine volle diabolische Akti-vität entfaltet hat. Um sich zu retten, verließen dieübrigen Bewohner überstürzt den Bauernhof undwollen sich nun irgendwo weit weg eine neueExistenz aufbauen. Die Leiche ihrer Tochter nahmBarbara mit, um zu verhindern, daß sie Zamosc indie Hände fällt. Instinktiv spürt sie, daß er für dieVeränderung verantwortlich ist, die ihr Mann nundurchgemacht hat. Die drei lassen sich von den SCnicht weiter aufhalten.Am Bauernhof des Kazimiersz Czyrek (C) treffensie nur noch auf den verstümmelten Kadaver einesseiner Hunde. Kazimiersz hat zwar beide getötet,doch den anderen holte bereits Zamosc, um ihnherzurichten. Von Kazimiersz selbst fehlt jedeSpur.Im weiteren Verlauf des Tages treffen die SC aufkeinen der ghoulischen Zombies, doch tötet JacekKanias (E) Hund noch die alte Sapieha (D), derenLeichnam von ihrem nichtsahnenden Sohn auchsofort an Zamosc übergeben wird.Sollten Soldaten getötet und nun von Roman prä-pariert worden sein, wird der Ghoul sie bis zu dernächsten nächtlichen Zusammenkunft in seinemGangsystem halten, weil sie in dem frühen Stadi-um zu verletzbar sind. Dies tut er in der Folgezeitmit allen "frischen" Zombies.Gegen Mitternacht läutet wieder die Kirchenglocke(RW: gS/-1W2 Punkte gS) und ruft die Zombies indie Gruft des Ghoules. Diesmal folgen viele seinemRuf, und gelingt es den SC, sie unbeobachtet zuverfolgen, werden sie wohl das erste Mal einigevon ihnen in der Gruft verschwinden sehen. Im

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    Dunkeln jedoch den Geheimeingang zu finden, istfast unmöglich. Zudem dürfte ein Angriff auf denGhoul zu keinem Zeitpunkt gefährlicher durchzu-führen sein, als wenn alle ghoulischen Zombiesversammelt sind.

    Siebter Tag:Gegen vier Uhr morgens werden alle SC, denenein FW: Horchen gelingt, von mehreren Schüssengeweckt, die anscheinend aus einer automatischenPistole stammen. Sie scheinen aus Richtung desdem Bauernhof der Anna Szelinski (A) entgegen-gesetzten Dorfausganges zu stammen. Tatsächlichfinden die SC dort an einer Stelle des Feldwegesdie verstümmelte und noch von frischem Blutüberströmte Leiche der 15jährigen Karina (E). In

    einem ins Gebüsch geschleuderten Beutel sindmehrere Habseligkeiten von ihr zu finden. IhrMörder ist nicht zu sehen (RW: gS/-1W6 PunktegS).Suchen die SC umgehend den Bauernhof des JacekKania (E) auf, haben sie die richtige Eingebung. Beiihrem Eintreffen hören sie Schüsse und einigeSchreie, sowohl vor Schmerz als auch vor Entset-zen. In der Küche sehen sie, wie sich Jacek mit derPistole des Petrówitsch und einem Stuhl sowieseine Gattin Elzbieta mit einem Messer in derHand verzweifelt gegen einen sie attackierenden

    Zombie zur Wehr setzen: Der Angreifer ist entwe-der Anna Szelinski oder, falls deren Hülle nichtmehr existiert, ein untoter ehemaliger Soldat, diesich beide mit erstaunlicher Behendigkeit bewe-gen. Nachdem das Bauernehepaar mit der Unter-stützung der SC die Kreatur wieder in die Höllezurückgeschickt hat, brechen beide erschöpft zu-sammen und schließen ihre anderen nun auftau-chenden Familienangehörigen zitternd in die Ar-me.Die Truhe, unter der sich das verborgene Keller-loch befindet, wurde zur Seite gerückt. Untersu-

    chen die SC mit einer Lichtquelle den Keller, indem allerhand Gerümpel aufbewahrt wird, stoßensie nach kurzer Zeit auf den russischen Deserteur,der dort unten auf mehreren leeren Kartoffelsä-cken liegt: Für ihn kommt jede Rettung zu spät, daseine Halsschlader durchtrennt wurde und er sehrviel Blut verloren hat. Er versuchte selbst erfolglos,seine Blutung zu stillen, indem er notdürftig Stü-

    cke von einer herumliegenden Leinwand abrißund sie gegen die Wunde preßte; ihn verließ je-doch bald das Bewußtsein.Bei der Leinwand handelt es sich um das zweiteBild, das der Priester vor zehn Jahren von demGhoul anfertigte. Mit einem gelungenen RW: Idee

    fällt den SC sofort die Ähnlichkeit in Stil und Mo-tiv zu dem Bildnis auf, das sie eventuell in derWohnung des Priesters gefunden haben. Es zeigtwieder die bekannte Kreatur in einem wallenden,schwarzen Umhang, mit Tierklauen und einemhundeähnlichen Kopf, diesmal jedoch vor einemanderen Hintergrund: Offensichtlich wurde eineZiegelmauer mit einem hohen Fenster darin abge-

     bildet, an deren Fuß sich ein schwarzes Loch be-findet, vor dem die Gestalt steht. Das Fenster - hierwies der Maler eine erstaunliche Detailtreue auf -

     besteht aus einzelnen Glasplatten und weist mittendrin ein großes, schmuckloses Kreuz auf. Mit ei-nem RW: Idee erinnern sich die SC daran, wo sieein solches Fenster bereits einmal gesehen haben:natürlich in der Dorfkirche (falls sie schon einmaldort waren). Suchen sie später die Kirche auf, fin-den sie dort unter dem bezeichneten Glasfensteranstelle des Loches das Weihwasserbecken.Als die SC aus dem Kellerloch wieder auftauchen,merken sie, daß die Bauernfamilie dabei ist, einigeHabseligkeiten zusammenzusuchen; auch dieseMenschen wollen vor dem unsagbaren Grauenfliehen.Dieses wollten in der Nacht auch schon JefimPetrówitsch und die junge Karina tun, die sichineinander verliebt hatten. Es gab vieles, vor demsie weglaufen wollten: die Ungeheuer, die deut-schen Besatzer, die Eltern. Ihre Flucht dauerte je-doch nicht lange und endete abrupt, als sie voneinem der ghoulischen Zombies angefallen wur-den. Das Mädchen starb schnell, während Jefimeinige Schüsse aus der mitgebrachten Armeepisto-le auf das Wesen abgab und abermals schwerver-letzt zum Bauernhof des Jacek Kania (E) zurück-floh. Mit seinen letzten Kräften räumte er die Tru-he in der Küche zur Seite und stieg in das Lochhinab. Der Zombie hatte ihn jedoch verfolgt undüberraschte das durch den Lärm herbeigerufeneBauernehepaar in der Küche. Jacek ergriff die von

     Jefim fallengelassene Pistole, und die beiden setz-ten sich verzweifelt zur Wehr.

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    Das Bildnis des Ghouls war von dem Priester Le-szek Kuron nach seinem Anfall im Altarraumliegengelassen und später, als er wieder bei klaremVerstand war, gefunden worden. Ohne es sichanzusehen, drängte er es der gerade anwesendenElzbieta Kania auf, weil er dachte, es gehöre ihr.

    Elzbieta wagte nicht, das vermeintliche Geschenkabzulehnen, und trug es mit nach Hause, wo es indem Kellerloch bei Unmengen von anderem Ge-rümpel landete.Da sich der Vorfall dieses Morgens schnell im Dorfherumspricht, fliehen im Laufe des Vormittags allenoch verbliebenen Dorfbewohner ebenfalls undversuchen, sich so in Sicherheit zu bringen. Esverbleiben nur der Totengräber Zamosc und derBauer Wlodislaw Spychalski (D), der die Tragweiteder Ereignisse im Dorf nicht erfaßt. Zamosc sam-melt weiterhin fleißig alle angefallenen Leichenein. Jedoch sollen nur wenige von ihnen präpariertwerden; der Rest ist als Nahrung für den Ghoulvorgesehen - wie es dessen Ziel entspricht.Spätestens ab diesem Zeitpunkt verläuft das Mo-dul in freien Bahn, da es jetzt von den SC abhängt,wann sie das Gangsystem des Ghoules finden, dorteindringen und ihn zur Strecke bringen. Da sie

     jetzt bis auf den Bauern Wlodislaw Spychalski undRoman, der natürlich nicht behelligt wird, die ein-zigen lebenden menschlichen Wesen im Dorf sind,kann der SL sie bis zur Lösung der Aufgabe noch

     beliebig oft Angriffen der ghoulischen Zombiesaussetzen. Solange sie nicht den Ghoul selbst undam besten auch den wahnsinnigen Totengräberausgeschaltet haben, können sie nicht sicher sein,daß der Horror nicht irgendwann von neuem be-ginnt.

    Alle SC, die an der Lösung des Abenteuers betei-ligt sind, erhalten nach dessen Ende 1W6 PunktegS zurück.

     

    Natürlich handelt es sich bei dem Handlungsab-lauf, der oben vorgestellt wurde, nur um einenVorschlag. Es ist insbesondere unmöglich, die

    Handlungen der Spieler genau vorauszusehen, sodaß sie dem Abenteuer durchaus leicht eine ganzandere Wendung geben können. So ist es bei-spielsweise denkbar, daß sie frühzeitiger als vor-gesehen auf das Gangsystem des Ghouls stoßen, indem sie einen der Zugänge in Romans Keller, in

    der Kirche oder in der Friedhofsgruft finden. Indiesem Fall ist zu bedenken, daß sie unterirdischauf ein unüberschaubares Gewirr von Gängenstoßen, die die Ghoule im Laufe langer  Jahrhun-derte gegraben haben, also froh sein müssen, wennsie überhaupt wieder hinausfinden. Der Ghoul,der die Örtlichkeiten wesentlich besser kennt, ver-steckt sich zunächst vor ihnen und wird dafürsorgen, daß sie keine seiner Wohnhöhlen finden(indem er sie z.B. durch mysteriöse Geräusche ausanderen Gängen ablenkt).Natürlich kann es auch sein, daß die SCs rascherkennen, daß alles Unheil von dem Totengräberausgeht und ihn gefangennehmen oder ausschal-ten. Im ersten Fall wird jedoch der Ghoul versu-chen, ihn zu befreien; ihr Vorgehen im zweiten Fallist wesentlich effektiver, aber hier haben sie das(moralische) Problem, daß Roman alle Angriffegleichgültig über sich ergehen läßt und sie dahereinen Wehrlosen töten müssen.Wenn die SC den Arbeitsraum in Romans Kellerzerstören, hat das nur geringe Auswirkungen. DerTotengräber bewahrt die meisten seiner Hilfsmit-tel, die er zum Präparieren braucht, noch einmal indem Gangsystem des Ghouls auf und kann diePräparierungen notfalls auch dort durchführen.

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    *: In diesem Stadium sind die Zombies noch wehr-los und können weder angreifen noch sich vertei-digen. Waffen, die kritische Treffer erzielen kön-nen, richten bei einem solchen Zombie nur einenPunkt Schaden an. Alle anderen Waffen verursa-chen den halbierten (abgerundeten) Schaden, der

    ausgewürfelt wurde.

    Die menschlichen Zombies im mittleren ghouli-

    schen Stadium:  GE 08, MA 05, T 12, BR 28, R -;Waffe: Hieb 30% 1W6+1W6; Klauen (2x) 15%1W3+1W6Der Anblick eines solchen Zombies kostet 1/1W6Punkte gS.Waffen, die kritische Treffer erzielen können, rich-ten bei einem solchen Zombie nur einen PunktSchaden an. Alle anderen Waffen verursachen denhalbierten (abgerundeten) Schaden, der ausgewür-

    felt wurde.

    Die menschlichen Zombies im vollendet ghouli-schen Stadium:  GE 12, MA 07, T 14, BR 36, R -;Waffe: Biß 25% 1W6+1W6 & Handgemenge, Klau-en (2x) 25% 1W6+1W6; Fertigkeiten: Lebewesenerspüren 50%Der Anblick eines solchen Zombies kostet 1/1W8Punkte gS.Waffen, die kritische Treffer erzielen können, rich-ten bei einem solchen Zombie nur einen Punkt

    Schaden an. Alle anderen Waffen verursachen denhalbierten (abgerundeten) Schaden, der ausgewür-felt wurde.

    Bei Begegnungen der SC mit Zombies sind imAbenteuer keine Rettungswürfe für ihre gS er-

    wähnt, jedoch muß der SL diese berücksichtigen.Alle Zombies, die Roman Zamosc ab dem drittenTag präpariert, gehören sofort dem zweiten, abdem siebten Tag sofort dem letzten Stadium an.Die Zombies haben ungefähr nach 24 Stunden einneues Stadium erreicht. 

    Tierische Zombies behalten die Werte der Wesen,die sie einst waren (ein Hund hat demnach auchnach seiner "Verwandlung" die Werte eines Hun-

    des - s. das Regelwerk "Der Mythos"). Lediglichihre GE und ihre BR vermindern sich im erstenStadium um 75%, im zweiten um 40%. Kämpfenkönnen sie erst ab dem zweiten Stadium. Die gS-Verluste sind dieselben wie bei den menschlichenZombies. Waffen, die kritische Treffer erzielenkönnen, richten bei den Tierzombies nur einenPunkt Schaden. Alle anderen Waffen verursachenden halbierten (abgerundeten) Schaden, der aus-gewürfelt wurde.