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Die Charta Oecumenica Leitlinien für die wachsende Zusammenarbeit unter den Kirchen in Europa

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Die Charta Oecumenica Die Charta

Oecumenica

Leitlinien für die wachsende Zusammenarbeit unter den

Kirchen in Europa

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1. Die Geschichte der Charta 1. Die Geschichte der Charta

1.1. Der Auftrag

1997 fand in Graz die 2. Europäische Ökumenische Versammlung mit dem Thema „Versöhnung“ statt.

Die Delegierten verabredeten, eine „Charta Oecumenica“ zu schreiben, die Leitlinien für die wachsende Zusammenarbeit unter den Kirchen in Europa formulieren sollte.

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Eine Arbeitsgruppe von acht Personen, je 4 Personen von der KEK und der CCEE erstellte einen ersten Entwurf.

Die Leitungsgremien von CCEE und KEK brachten ihn auf den Weg in ihre Mitgliedskirchen, wo er diskutiert wurde.

Der erste Entwurf wurde überarbeitet.

1.2. Die Entstehung

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1.3. Die Unterzeichnung

Ostern 2001 wurde die Charta vom Präsidenten der Konferenz

Europäischer Kirchen, Metropolit Jeremie und vom Präsidenten der Europäischen Bischofskonferenz,

Monsgr. Grab in Straßburg unterzeichnet.

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Straßburg, 22. April 2001

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1.4. Kirchentag

Vom 30. Mai – 1. Juni 2003 fand in Berlin der erste Ökumenische Kirchentag statt.

Dabei wurde die Charta von den leitenden Geistlichen aller Mitgliedskirchen der Arbeitsgemeinschaft christlicher Kirchen in Deutschland (ACK) unterzeichnet.

Dies geschah in einem feierlichen Rahmen.

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Fotos vom Kirchentag

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2. Die Rezeption der Charta 2. Die Rezeption der Charta

Die Charta ist zum weit verbreitetsten und diskutierten Text in Europa seit vielen Jahren geworden.

Die Charta ist bis jetzt in über 30 Sprachen übersetzt worden.

Die Charta hat der ökumenischen Bewegung in vielen Teilen Europas neuen Auftrieb gegeben oder diese überhaupt erst angeregt.

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3. Der Inhalt der Charta 3. Der Inhalt der Charta

Kapitel 1: Wir glauben an die „eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“

Kapitel 2: Auf dem Weg zur sichtbaren Gemeinschaft der Kirchen in Europa

Kapitel 3: Unsere gemeinsame Verantwortung in Europa

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Wir verpflichten uns:

der apostolischen Mahnung des Epheserbriefes zu folgen und uns beharrlich um ein gemeinsames Verständnis der Heilsbotschaft Christi im Evangelium zu bemühen;

in der Kraft des Heiligen Geistes auf die sichtbare Einheit der Kirche Jesu Christi in dem einen Glauben hinzuwirken, die ihren Ausdruck in der gegenseitig anerkannten Taufe und in der eucharistischen Gemeinschaft findet sowie im gemeinsamen Zeugnis und Dienst.

3.1. Wir glauben an die „eine, heilige, katholische und apostolische Kirche“

Gemeinsam zur Einheit im Glauben berufen

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Gemeinsam das Evangelium verkünden

Aufeinander zugehen

Gemeinsam handeln

Miteinander beten

Dialoge fortsetzen

3.2. Auf dem Weg zur sichtbaren Gemeinschaft der Kirchen in Europa

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Die wichtigste Aufgabe der Kirchen in Europa ist es, gemeinsam das Evangelium durch Wort und Tat für das Heil aller Menschen zu verkündigen.

Im Geiste des Evangeliums müssen wir gemeinsam die Geschichte der christlichen Kirchen aufarbeiten.

Wir verpflichten uns anzuerkennen, dass jeder Mensch seine religiöse und kirchliche Bindung in freier Gewissensentscheidung wählen kann. Niemand darf durch moralischen Druck oder materielle Anreize zur Konversion bewegt werden; ebenso darf niemand an einer aus freien Stücken erfolgenden Konversion gehindert werden.

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Belgrad, 14.-16. Sep. 2003

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3.3. Unsere gemeinsame Verantwortung in Europa

Europa mitgestalten

Völker und Kulturen versöhnen

Die Schöpfung bewahren

Gemeinschaft mit dem Judentum vertiefen

Beziehungen mit dem Islam pflegen

Begegnungen mit anderen Religionen und Weltanschauungen

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Die Kirchen fördern eine Einigung des europäischen Kontinents.

Ohne gemeinsame Werte ist die Einheit dauerhaft nicht zu erreichen.

Die Kirchen sind überzeugt, dass das spirituelle Erbe des Christentums eine inspirierende Kraft zur Bereicherung Europas darstellt.

Aufgrund unseres christlichen Glaubens setzen wir uns für ein humanes und soziales Europa ein, in dem die Menschenrechte und Grundwerte des Friedens, der Gerechtigkeit, der Freiheit, der Toleranz, der Partizipation und Solidarität zur Geltung kommen.

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Als Kirchen und als internationale Gemeinschaften müssen wir der Gefahr entgegentreten, dass Europa sich zu einem integrierten Westen und einem desintegrierten Osten entwickelt.

Zugleich ist jeder Eurozentrismus zu vermeiden und die Verantwortung Europas für die ganze Menschheit zu stärken, besonders für die Armen in der ganzen Welt.

Wir verpflichten uns, uns über Inhalte und Ziele unserer sozialen Verantwortung miteinander zu verständigen und die Anliegen und Visionen der Kirchen gegenüber den säkularen europäischen Institutionen möglichst gemeinsam zu vertreten.

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4. Die Bedeutung der Charta 4. Die Bedeutung der Charta Die Charta Oecumenica ist ein

europäischer Text – der erste dieser Art!

Die Charta respektiert die Verschiedenheit, aber ruft zur Verantwortung auf für das Zusammenleben im eigenen Land, wie in ganz Europa.

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Die Charta bekräftigt, dass die Herausforderungen im zusammenwachsenden Europa eine Aufgabe für Menschen aller Konfessionen bedeuten, denen sich die Kirchen gemeinsam stellen müssen – sowohl in Bezug auf die Verkündigung der frohen Botschaft als auch im Engagement für Gerechtigkeit und Versöhnung.

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5. Die Charta Oecumenica und die EU

5. Die Charta Oecumenica und die EU

Sowohl die Charta Oecumenica wie auch die europäische Charta der Grundrechte, gehen davon aus, dass gemeinsame Werte eine grundlegende Bedeutung für den europäischen Einigungsprozess haben.

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Vergleich: Präambel der Grundrechte- Charta und Charta Oecumenica

„Die Völker Europas sind entschlossen, auf der Grundlage gemeinsamer Werte eine friedliche Zukunft zu teilen, indem sie sich zu einer immer engeren Union verbinden.“

„Die Kirchen fördern eine Einigung des europäischen Kontinents. Ohne gemeinsame Werte ist die Einheit dauerhaft nicht zu erreichen.“

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„Wir sind überzeugt, dass das spirituelle Erbe des Christentums eine inspirierende Kraft zur Bereicherung Europas darstellt.“

„In dem Bewusstsein ihres geistig-religiösen und sittlichen Erbes gründet sich die Union auf die unteilbaren und universellen Werte der Würde der Person, der Freiheit, der Gleichheit und der Solidarität.“

„Schöpfend aus den kulturellen, religiösen und humanistischen Überlieferungen Europas, deren Werte in seinem Erbe weiter lebendig sind.“

Herleitung der Werte

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