Die Entstehung von Judo -...
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Die Entstehung von Judo
Dass ein Deutscher maßgeblich mit verantwortlich war, dass Judo als Kampf- und Sportart
neu entstand bzw. die alte Kampfkunst wieder belebt wurde, dürfte den meisten nicht
bekannt sein. Sein Name war Erwin Bälz. Er lehrte Medizin an der Kaiserlichen Universität in
Tokio. Seinen Studenten, unter ihnen der Begründer des
Judo, Jigoro Kano (siehe Abbildung), empfahl er, sich
wieder an die traditionellen Zweikampfdisziplinen
zurückzubesinnen um einen körperlichen Ausgleich,
ähnlich der Turnbewegung in Deutschland, zu finden.
Die Grundlage des Judo ist auf die alte Samurei-
Kampfkunst zurückzuführen. Die genaue Herkunft dieser
Selbstverteidigungsform liegt im Dunkeln; doch es ist
anzunehmen, dass die Disziplin bereits im 10.
Jahrhundert ihren Weg von China nach Japan gefunden
hat. Seit dem 16. Jahrhundert wurde das Kriegshandwerk von den Samurai weiterentwickelt
und dazu als Geheimwissenschaft innerhalb dieser Kaste gepflegt. In der 2. Hälfte des 19.
Jahrhunderts verloren die Samurai ihre Bedeutung. Damit gerieten auch die alten
Kampfkünste in Vergessenheit.
Jigoro Kano entwickelte aus dem überlieferten Wissen die heutige Disziplin Judo. Er
entfernte die der Selbstverteidigung dienenden, gefährlichen und schmerzhaften Techniken
und verbesserte dafür die für den sportlichen Zweikampf notwendigen Angriffs- und
Verteidigungselemente. Aber Kano wollte nicht nur die Möglichkeit zur körperlichen
Betätigung sehen; vielmehr betrachtete er diesen Sport auf Grundlage der traditionellen
Werte als ein Erziehungssystem zur Ausbildung der Persönlichkeit auf Grundlage des Zen-
Buddismus. Um seine Erziehungsideale zu verwirklichen, schuf Kano 1882 in Tokio den
"KODOKAN", die "Schule zum Studium des Weges".
Diese Ausbildungsstätte ist bis zum heutigen Tage das sportliche und geistige Zentrum des
Judo.
Das Wort Judo setzt sich aus den japanischen Worten JU = sanft und DO = Weg zusammen.
Somit bedeutet Judo der „sanfte Weg“.