Nachwuchs-Leistungssportkonzept Judo Rheinland...

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2013-2016_Konzept_Nachwuchsleistungssport_final.docx | Seite 1 von 13 Nachwuchs-Leistungssportkonzept Judo Rheinland-Pfalz 2014 – 2016 G. Bischof, Andreas Kolbig, Thomas Föllinger, Thorsten Knüpper, Michael Görgen-Sprau Stand: 05.09. 2014 Inhalt 1 Vorwort ................................................................................................................................................................ 2 2 Ziel des Nachwuchs-Leistungskonzeptes ............................................................................................................. 2 3 Umsetzung des Nachwuchs-Leistungskonzeptes ................................................................................................. 3 3.1 Ausbildungssteuerung ................................................................................................................................. 3 3.2 Kader und Landestrainer (Pfalz) .................................................................................................................. 4 3.3 Sportverbände ............................................................................................................................................. 5 4 Organisations- und Führungsstruktur .................................................................................................................. 6 4.1 Judoverband Pfalz ....................................................................................................................................... 6 4.2 Judoverband Rheinland ............................................................................................................................... 6 5 Stützpunktsystem ................................................................................................................................................. 7 5.1 Landestützpunkt (LLZ Pfalz 1) Kaiserslautern .............................................................................................. 7 5.2 Landesstützpunkt (LLZ Pfalz 2) Speyer ........................................................................................................ 7 5.3 Förderstützpunkte (FSP Pfalz) ..................................................................................................................... 8 5.4 Landesstützpunkt (LLZ Rheinland 1 Koblenz) .............................................................................................. 8 5.5 Landesstützpunkt (LLZ Rheinland 2 Trier) ................................................................................................... 8 5.6 Landesstützpunkt (LLZ Rheinland 3 Westerwald/ Taunus) .......................................................................... 9 6 Nachwuchsförderung ........................................................................................................................................... 9 6.1 Die Instrumente der Nachwuchsförderung ................................................................................................. 9 6.2 Talentsichtung und Nachwuchsförderung ................................................................................................. 10 6.3 Wissenschaftliche Unterstützung und Betreuungsmaßnahmen ............................................................... 11 7 Etat und Zielformulierungen .............................................................................................................................. 12 8 Gültigkeit ............................................................................................................................................................ 13

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Nachwuchs-Leistungssportkonzept Judo

Rheinland-Pfalz 2014 – 2016 G. Bischof, Andreas Kolbig, Thomas Föllinger, Thorsten Knüpper, Michael Görgen-Sprau

Stand: 05.09. 2014

Inhalt 1 Vorwort ................................................................................................................................................................ 2

2 Ziel des Nachwuchs-Leistungskonzeptes ............................................................................................................. 2

3 Umsetzung des Nachwuchs-Leistungskonzeptes ................................................................................................. 3

3.1 Ausbildungssteuerung ................................................................................................................................. 3

3.2 Kader und Landestrainer (Pfalz) .................................................................................................................. 4

3.3 Sportverbände ............................................................................................................................................. 5

4 Organisations- und Führungsstruktur .................................................................................................................. 6

4.1 Judoverband Pfalz ....................................................................................................................................... 6

4.2 Judoverband Rheinland ............................................................................................................................... 6

5 Stützpunktsystem ................................................................................................................................................. 7

5.1 Landestützpunkt (LLZ Pfalz 1) Kaiserslautern .............................................................................................. 7

5.2 Landesstützpunkt (LLZ Pfalz 2) Speyer ........................................................................................................ 7

5.3 Förderstützpunkte (FSP Pfalz) ..................................................................................................................... 8

5.4 Landesstützpunkt (LLZ Rheinland 1 Koblenz) .............................................................................................. 8

5.5 Landesstützpunkt (LLZ Rheinland 2 Trier) ................................................................................................... 8

5.6 Landesstützpunkt (LLZ Rheinland 3 Westerwald/ Taunus) .......................................................................... 9

6 Nachwuchsförderung ........................................................................................................................................... 9

6.1 Die Instrumente der Nachwuchsförderung ................................................................................................. 9

6.2 Talentsichtung und Nachwuchsförderung ................................................................................................. 10

6.3 Wissenschaftliche Unterstützung und Betreuungsmaßnahmen ............................................................... 11

7 Etat und Zielformulierungen .............................................................................................................................. 12

8 Gültigkeit ............................................................................................................................................................ 13

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1 Vorwort

Im Mittelpunkt des Konzepts stehen sportliche Talente, die nach sportlichen Höchstleistungen und Erfolgen

streben. Mit der Nachwuchsförderung verwirklichen wir die Verantwortung, die Entfaltung der Begabungen junger

Talente mit besonderen Engagement zu fördern. Die Judoverbände in Rheinland-Pfalz fördern wie der Deutsche

Judobund (DJB) insgesamt den leistungssportlichen Nachwuchs mit dem eindeutigen Bekenntnis zu den (ethischen)

Prinzipien eines humanen Leistungssports. Im Vordergrund steht die Persönlichkeitsentwicklung der Kinder und

Jugendlichen, für die wir eine pädagogische Verantwortung tragen. Diese kommt zum Ausdruck in unserer

Auseinandersetzung für einen manipulationsfreien Leistungssport, in dem entschiedenen Kampf gegen Doping und

im Miteinander voll menschlichen Respekt unabhängig vom Erfolg. Wir meinen, dass Erfolg das Nebenprodukt

eines Tuns ist: der Weg ermöglicht und legitimiert das Ziel (nicht umgekehrt).

Dem Nachwuchsleistungssport kommt neben seiner Basisfunktion für den Spitzensport eine deutlich weiter

gefasste gesellschaftliche Rolle zu. Tragende soziale Werte wie Fair Play, Solidarität, Gemeinschaft und Integration,

Teamgeist und Freundschaft sowie Leistungswille und -bereitschaft, Disziplin und Beharrlichkeit werden vermittelt

oder erhalten. Der Nachwuchsleistungssport hat die Kraft, intrinsische menschliche Motive (Leistungs-, Anschluss-

und Machtmotiv) konstruktiv zu entwickeln und einer Verschiebung zu extrinsischen vorzubeugen. Diese Funktion

kommt im leistungsbezogenen Wettkampfsport besonders zur Geltung, da die Bindungskraft für Kinder und

Jugendliche dauerhafter ist, als in anderen sportlichen Sinngebungen.

2 Ziel des Nachwuchs-Leistungskonzeptes

Empirische Erhebungen und wettkampfanalytische Untersuchungen weisen auf deutliche Reserven unserer

Athleten im Bereich der konditionellen Leistungsvoraussetzungen, im technisch-taktischen Bereich sowie in den

psychischen Persönlichkeitsmerkmalen hin. Dies gilt hier für viele Athleten mit Bezug auf die Leistungen deutscher

Spitzenjudoka in den jeweiligen Altersklassen, aber für einige auch unter Bezug auf internationale Anschluss-

Leistungen. Wir können zugleich feststellen, dass aktuelle Bundes-Kaderathleten aus Rheinland-Pfalz (Jasmin Külbs,

Barbara Bandel) die notwendigen Leistungsvoraussetzungen erfolgreich entwickeln konnten.

Im trainingsmethodischen und organisatorischen Bereich ist es erforderlich, die Anforderungen an die Athleten

weiter zu erhöhen (sowie mehr Athleten zu erreichen). Gleichzeitig müssen mehr Möglichkeiten des gemeinsamen

Trainings geschaffen werden (Lehrgänge, Stützpunkttraining). Gleichermaßen soll gesichert werden, dass die

jeweiligen Spitzenathleten zunehmend öfter in den nächsthöheren Leistungs- bzw. Altersstufen mit trainieren

können, um eine optimale Leistungsentwicklung zu ermöglichen. Außerdem ist eine adäquate individuelle

(dezentrale) Trainingssteuerung zusammen mit den Athleten unerlässlich.

Die Zielsetzung des vorliegenden Nachwuchs-Leistungskonzeptes ist die Entwicklung talentierter Judoka zu

regionalen Spitzenathleten im Judosport, die den Anschluss an die Kader des Deutschen Judobundes (DJB)

herzustellen vermögen. Die dazu notwendige altersgerechte Erziehung und Ausbildung gilt es, systematisch

aufzubauen und sportliche Perspektiven durch Teilziele zu ermöglichen. Das leistungssportliche Potential der

Kinder und Jugendlichen soll deutlich besser als in den zurückliegenden Jahren gefördert werden.

Diese Zielsetzung unterteilt sich inhaltlich in folgende Schwerpunkte:

- Altersgerechte Entwicklung der Leistungsvoraussetzungen unter Berücksichtigung günstiger

Entwicklungsphasen (Beweglichkeit und koordinative Fertigkeiten sind sehr früh auszubilden) aber bei

Vermeidung zu früher Spezialisierung und mit polysportiven (altersgerechten) Ansätzen.

- Wissenschaftlich-medizinische, psychologische, trainingsdidaktische und soziale Begleitung der Athleten

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(in Teilen erweitert auf das Umfeld wie Elternhaus und Schule/ Ausbildung/ Beruf)

- Entwicklung eines technisch-taktischen Profils als Grundlage für eine perspektivische individuelle

Kampfkonzeption auf der Basis vielfältiger technischer Erfahrungen.

- Erhöhung des konditionellen Leistungsniveaus insbesondere der Kraftfähigkeiten am Ende des

Nachwuchstrainings (Kraft muss jedoch vor allem sportartspezifisch trainiert werden. Aufgrund des

Anforderungsprofils der Sportart Judo sollen die konditionellen Fertigkeiten im optimalen Verhältnis

zueinander und zu den anderen Leistungsfaktoren entwickelt werden).

- Verbesserung der physischen und psychischen Belastbarkeit und Belastungsverträglichkeit.

- Her- und Sicherstellung der Infrastruktur (Sportstätten, Trainer, Finanzen) und in die Ausbildung integrierte

(adäquate) Erprobungsmöglichkeiten wie Wettkämpfe und Lehrgänge auf regionaler, nationaler und

internationaler Ebene

3 Umsetzung des Nachwuchs-Leistungskonzeptes

Die folgenden Maßnahmen halten wir für geeignet, ausgehend vom Status quo, Ziele und Schwerpunkte unseres

Leistungskonzeptes detailliert umzusetzen:

3.1 Ausbildungssteuerung

Wir erarbeiten (und evaluieren) einheitliche und abgestimmte Entwicklungsrichtlinien (auf Basis der DJB-

Richtlinien) für die Bereiche des Grundlagen-, Aufbau- und Anschlusstrainings (Anforderungsprofil,

Beurteilungskriterien, Tests, Norm- und Orientierungswertesystem), um alters- und ausbildungsgerechte

Anforderungen festzuschreiben. Diese Anforderungen müssen so abgestimmt sein, dass sie eine perspektivische

Entwicklung der Nachwuchskader für spätere sportliche Höchstleistungen gewährleisten und gleichzeitig

individuelle Wege und Tempi dorthin zulassen.

Für die einzelnen Ausbildungsabschnitte werden daher (auf Grundlage der DJB-Rahmentrainingspläne) allgemeine

Rahmentrainingspläne erstellt. Diese stützen sich auf erprobte trainingswissenschaftliche Grundsätze, die eine

systematische und methodisch verbesserte Trainingsplanung sichern sollen. Die allgemeinen Rahmentrainingspläne

werden dann für das aktuelle Kalenderjahr spezifisch angepasst und damit regelmäßig evaluiert (einbezogen ist

hier die Prüfung der Kaderkriterien). Im spezifischen Rahmentrainingsplan erfolgt die Festschreibung erforderlicher

trainingsorganisatorischer Maßnahmen für die jeweiligen Zeitabschnitte.

Die in den Rahmenplänen entworfene Trainingsgestaltung (als für zeitliche Abschnitte herunter gebrochene

Ausbildungssteuerung) steckt nur den Rahmen für die sportliche (Teil)-Ausbildung ab und identifiziert

entsprechende (Teil)-Ziele.

Eine wirksame Trainingsgestaltung (also die erfolgreiche Entwicklung der Leistungsfaktoren) hängt wesentlich von

den Trainern und ihren Erfahrungen im Nachwuchsleistungssport sowie dem weiteren Umfeld der Athleten ab. Hier

kommt den Landes – und Stützpunkttrainern eine wichtige Rolle zu. Der Leistungskoordinator hat darum

insbesondere die Aufgabe, mit diesen in Kontakt zu bleiben sowie den Austausch innerhalb des Trainerteams zu

gewährleisten. Dieses Trainerteam ist auch verantwortlich, im Rahmen des Anforderungsprofils,

„vorbildliche“ Handlungskomplexe im Stand und Boden (sowie im Übergang vom Stand zum Boden) zu erarbeiten

und anzupassen.

Der zu bildende Trainerrat ist ein Instrument (zusätzlich zur klassischen Traineraus- und Fortbildung), weitere

(Heim)-Trainer einzubeziehen, um die Umsetzung der Ausbildungssteuerung ab einem sehr frühen Zeitpunkt zu

erreichen. Ein qualitativ hochwertiges Training trennt gerade in den ersten Ausbildungsabschnitten nicht nach

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Breiten- und Leistungssport.

Insbesondere muss die Sicht unter den Trainern und Funktionären verbreitet werden, dass es in den ersten

Ausbildungsabschnitten nur indirekt um Wettkampfplatzierungen geht, wenn diese auch wichtige Indizien liefern

können, sondern in erster Linie um die (langfristige und daher systematisch aufbauende) Entwicklung der

Leistungsvoraussetzungen für ein späteres (Hoch)-Leistungstraining (Motivation, Belastbarkeit, technisches

Fundament auf Grundlage von Technikleitbildern, taktisches Verständnis, motorische Grundfertigkeiten u.a.).

3.2 Kader und Landestrainer (Pfalz)

Das Landestrainer-Team (vergleiche 4.1. Landestrainer) soll in geeigneter Weise erweitert und (besser als bisher)

koordiniert sowie nach innen geeignet differenziert werden (nach Geschlecht, nach Gewichtsklassen, nach

Trainingsangeboten wie zum Beispiel Individualtechniktraining u.a. nach Bedarf).

Wir beabsichtigen für die effektivere Zuordnung von Kadern und Trainerteam die Bildung von drei Kadergruppen

(Kadergruppe 1: Jahrgänge u13, Kadergruppe 2: Jahrgänge u15-u18, Kadergruppe 3: u21-Aktive. Die ältesten

Jahrgänge der Kadergruppe 1 und 2 werden jeweils auch in der höheren Kadergruppe geführt). Diese Einteilung

entspricht in großen Teilen den Ausbildungsabschnitten (Grundlagen-, Aufbau- und Anschlusstraining), und

ermöglicht eine flexible Zuordnung innerhalb des Trainerteams sowie eine nahtlose Ausbildungssteuerung.

Für die Kadergruppe 1 sind die Trainer an den Förderstützpunkten gemeinsam verantwortlich. Diese sichten einen

Kader (vergleiche auch Kapitel 5 Stützpunktsystem). Die Leitung dieses Trainerteam übernimmt entweder der

Leistungskoordinator oder einer der Landestrainer Kadergruppe 2.

Die Kadergruppe 2 (u15/ u18) wird gemeinsam von den Landestrainern Thomas Föllinger und Thorsten Knüpper

geführt. Für die Kadergruppe 3 ist momentan der Landestrainer u21 Uli Scherbaum verantwortlich, der zugleich als

Lehrer und Trainer am Heinrich-Heine-Gymnasium in Kaiserslautern arbeitet. Für die Aktiven besteht daher eine

strukturelle Lücke, die wir schnellstens schließen möchten. Alle Landestrainer arbeiten auf Honorarbasis, so dass

die Anstellung eines Landestrainers in Teilzeit oder Vollzeit als weitere strukturelle Lücke identifiziert werden kann.

Wir möchten auf Basis des Trainerteams (bestehend aus Landestrainern, Stützpunkttrainern und ggf. weiteren

Trainern zum Beispiel aus den Vereinen) einen Trainerrat einrichten, der zunächst wenig formalisiert als

Zusammenkunft des Trainerteams unter Moderation des Verbandes (Leistungskoordinator, Präsidium) gestaltet ist.

Dieser Trainerrat ist offen für alle Trainer und Funktionäre, denen Theorie und Praxis sowie Umsetzung dieses

Leistungskonzeptes am Herzen liegen. Es ist daher notwendig, Regeln zunächst für die Zusammenarbeit im

Trainerrat, im Trainerteam sowie zwischen den Verbänden als „Übereinkunft“ zu erzielen, also in gemeinsamer

Festlegung, orientiert an den Judo-Werten. Mit den notwendigen Änderungen sollen diese auch mit den Athleten

vereinbart werden.

An der Nahtstelle zwischen Trainerteam und Kadergruppen soll die Ausbildungssteuerung (fixiert durch die

allgemeinen und spezifischen Rahmentrainingspläne) durch (angelehnt an die Schulen) eine sogenannte Portfolio-

Arbeit für und mit den Athleten inhaltlich und technologisch ergänzt werden. Diese beinhaltet die Erstellung und

Erweiterung einer individuellen Kampfkonzeption (IKKZ), Trainings- und Wettkampf-Dokumentation, Testergebnisse

u.a. Zugleich dient dies als (informationelle) Basis der Zusammenarbeit mit den Vereinen oder präzise: zwischen

Heim- (Vereins)- und Landestrainer.

Aus dieser Portfolio-Arbeit kann der Verband Angebote wie Individualtechniktraining entwickeln (und in sein

Stützpunktsystem integrieren), sportpsychologische sowie andere Betreuung mitorganisieren und Hilfestellung für

die anderen Lebensbereiche anbieten: Schule und Ausbildung oder später für das Berufsleben (Freistellungen).

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3.3 Kader und Landestrainer (Rheinland)

Im Judoverband Rheinland sind alle Landestrainer und Ressortleiter/ innen ehrenamtlich tätig. Der

Referatsleiter Leistungssport Carl Eschenauer ist zuständig für den gesamten Leistungssport im JVR. Dazu zählen

insbesondere:

die Führung des Leistungssport-Ausschusses,

die Vorbereitung, Organisation und Durchführung sowie Betreuung des Leistungssportbetriebes in allen

Altersklassen und auf allen Ebenen,

der Erstellung der Ranglisten,

die Aufstellung der Verbands-Kader,

die Festlegung der Trainer-Einsätze,

die Erstellung des Terminplans und die Veranstaltungsvergabe,

die Haushaltsüberwachung im Referat,

die Vertretung der Interessen des JVR im Leistungssport in den übergeordneten Verbänden (§ 9 Abs. 1),

den Themenbereich Anti-Doping und

die diesbezügliche Öffentlichkeitsarbeit.

Der Referatsleiter ist zugleich Präsidiumsmitglied und führt einen Sportausschuss mit Vertretern der vier Bezirke

(Koblenz, Westerwald/ Taunus, Trier, Rheinhessen), dem Referatsleiter Kampfrichterwesen und den Ressortleitern

der einzelnen Altersklasse. Die Kadereinstufungen erfolgen erst in der Altersklasse U15 durch die

Ressortleiter/innen Aydin Kempirbaev (U15m), Patrick Alberti (U15m), Jessica Schwickert (U15w) und Theresa

Schwickert (U15w). In der Altersklasse U18 sind Denis Maas (MU18), Jens Brückner (FU18) und Alina Häublein

(FU18) für die Kader verantwortlich. Ab der U21 bis in den Seniorenbereich Carl Eschenauer.

Im Judoverband Rheinland gibt es einen Landesstützpunkt in Urmitz. Darüber hinaus gibt es drei weitere

Talentzentren (Bad Ems, Mehren, Worms). In allen Stützpunkten wird Training von der Altersklassen U15 bis U18

angeboten. In Zukunft ist geplant das Angebot um ein bis zwei weitere Talentzentren zu erweitern.

Die Kader im Judoverband Rheinland werden in der U15/ U18/ U21 in A, B, C Kader eingestuft. Im A Kader sind die

Judoka vertreten, die unter den ersten sieben auf deutscher Ebene kämpfen. Im B Kader sind Judoka aus dem

Spitzenbereich der Gruppe Südwest eingestuft. Im C Kader sind häufig Nachwuchstalente. In Zukunft sollen die

Eigenbeteiligungen der Judoka bei Maßnahmen an den Kaderstatus angepasst und gestaffelt werden.

3.4 Sportverbände

Die Judoverbände Pfalz und Rheinland sind Teil des großen Sportnetzwerkes. Sie pflegen (ggf. intensivieren)

Kontakte zum DJB (nationaler Spitzenverband), dem DOSB und LSB, zum regionalen OSP (Saar-Pfalz), zu den

Verbänden der sogenannten Gruppe Südwest (außerdem noch: Saarland, Hessen) und den entsprechenden

Trainern und Funktionären. Außerdem bestehen gute Kontakte zu den Verbänden Badens und (etwas weniger

ausgeprägt) Württembergs wegen der regionalen Nähe (die von beiden Verbänden gebildete ARGE hat

Vorbildcharakter).

Insbesondere der Kontakt zu den Landestrainern der Länderfachverbände und den Bundestrainern (des DJB)

ermöglicht die notwendige inhaltliche (sachliche) und terminliche Vernetzung, die sich in den

Rahmentrainingsplänen und Terminplänen niederschlägt, aber auch Bezug hat zu aktuellen Wettkampftechniken,

neuen Trainingsmethoden und –mitteln usw.

Auf der anderen Seite beruhen unsere Etatplanungen auch auf der Förderung durch den LSB und DOSB sowie

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durch den DJB. Die Lösung bestimmter struktureller Probleme können nur alle Verbände gemeinsam schaffen. Dies

bedarf vielfältiger Abstimmungen und Kontakte. Neben der Schaffung von (besseren) regionalen

Stützpunktstrukturen verbunden mit der Schaffung von mehr und ggf. hauptamtlichen Trainerstellen ist hier

anzuregen, dass die Gruppe Südwest wie sonst bei allen OSP mit der Sportart Judo vorhanden einen

Bundesstützpunkt Judo bekommt. Die bestehenden Bundesstützpunkte liegen außerhalb der Bundesländer

Rheinland-Pfalz, Saarland und Hessen; die nächsten sind Sindelfingen und Köln.

Die Judoverbände Pfalz und Rheinland arbeiten in Zukunft enger zusammen und prüfen das baden-

württembergische Organisationsmodell einer ARGE. Die bestehende ARGE der beiden Verbände könnte

entsprechend ausgebaut werden.

4 Organisations- und Führungsstruktur

4.1 Judoverband Pfalz

Präsidium

- Präsident: Amt aktuell kommissarisch durch Vizepräsidenten übernommen

- Vizepräsident: Friedrich Andres

- Controlling: Jutta Fehl

Referate

- Sport: Michael Görgen-Sprau, Stellvertreter: Francine Polderl,

- Leistungskoordinator: Andreas Kolbig

- Breitensport: Daniel Koliander

- Jugendleitung: Norbert Kropp, Stellvertreter: Eric Köstel, Anita Busch

- Lehrwesen: Thomas Föllinger

- Prüfungswesen: Thomas Föllinger

- Kampfrichter: Daniel Sack

- Presse: Peter Nicklas

- Zusätzlich für Schulsport: Michael Görgen-Sprau, Kata: Thomas Hoffmann, Behindertensport: Jürgen

Albert

Trainerteam

- Landestrainer (u15/ 18): Thomas Föllinger, Thorsten Knüpper

- Landestrainer (u21): Uli Scherbaum

- OSP-Cheftrainer Judo (Eliteschule des Sports Kaiserslautern): Sérgio Oliveira

4.2 Judoverband Rheinland

Präsidium

- Präsident: Frank Dötsch (Ehrenpräsidenten: Günter Kraft, Karl Heinz Dott)

- Vizepräsident: Bruno Willems

- Schatzmeister: Melitta Scheidt

Referate

- Sport (Leistungssport/ Antidopingbeauftragter): Carl Eschenauer

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- Breitensport: Boris Teofanovic

- Jugendleitung: Thomas Stein

- Lehrwesen und Prüfungswesen: Mainrad Linnebacher

- Kampfrichter: Daniel Lanz

- Öffentlichkeitsarbeit: Robert Sieger, Internet: Anke Gröber

- Zusätzlich für Schulsport: Thomas Stein, Kata: Eckhard Katluhn, Behindertensport: Werner Hösler,

Selbstverteidigung: Jürgen Sabel, Wettkämpfe Ü 30 und Seniorensport: Dan Hilgert

Trainerteam

- Landestrainer (u15): Aydin Kempirbaev, Patrick Alberti/ Jessica Schwickert, Theresa Schwickert

- Landestrainer (18): Denis Maas/ Jens Brückner, Alina Häublein

- Landestrainer (u21): Carl Eschenauer

- OSP-Cheftrainer Judo (Eliteschule des Sports Kaiserslautern): Sergio Oliveira

5 Stützpunktsystem

Das Stützpunktsystem ist das Gerüst unseres Nachwuchs-Leistungskonzeptes. Es besteht aus

Landesleistungszentren und Förderstützpunkten (Pfalz) sowie regionalen Stützpunkten (Rheinland). Die

Landesstützpunkte richten sich an die Kadergruppen 2 und 3, während die (neu einzurichtenden)

Förderstützpunkte die neue Kadergruppe 1 erreichen sollen. Im Rheinland trainieren jeweils alle Kadergruppen an

den regional zugeordneten Stützpunkten?

5.1 Landestützpunkt (Pfalz 1) Kaiserslautern

Der Landesstützpunkt Kaiserslautern ist am Heinrich-Heine-Gymnasium (Eliteschule des Sports, mit der Sportart

Judo für die Pfalz, Saarland, Hessen, Rheinland) angesiedelt. Dort wird das Training von Uli Scherbaum

(Landestrainer u21) und Sergio Oliveira (OSP-Cheftrainer, mischfinanzierte Stelle) geleitet. Das Stützpunkttraining

im engeren Sinne ist Dienstag (schwerpunktmäßig für u15/ 18) und Donnerstag (schwerpunktmäßig ab u18).

Weitere Trainer sind: Hannah Ertl und Dominik Kneip.

Am Stützpunkt Kaiserslautern trainieren Judoka aus mehreren Landesverbänden, die dort an der Eliteschule des

Sports sind, zusammen mit Kaderathleten des Judoverbandes Pfalz ab u15/ 18. Die Einschulung an der Eliteschule

des Sports ist (optional) ab der 5. Klasse. Kaiserslautern bietet gute Bedingungen (Schwingboden, Trainingsgeräte,

Kraftraum, gut ausgebildete Trainingspartner) für die Nachwuchsförderung unserer Athleten in der Westpfalz.

5.2 Landesstützpunkt (Pfalz 2) Speyer

Die Stadt Speyer hat über eine Mischfinanzierung einen Dojo-Komplex (Judomaxx) errichtet und stellt diesen in

erster Linie dem ansässigen Judosportverein (JSV Speyer) zur Verfügung. Dieser trägt einen Teil der Kosten. Der JSV

Speyer arbeitet als Verein erfolgreich im Nachwuchs-Sport (gewann bereits zweimal den Wettbewerb „Das grüne

Band“, Judo). Zugleich ist der Judomaxx als Landesstützpunkt ausgewiesen. Aktuell findet dort ein Verbandstraining

für die u15/ u 18 statt, das die Landestrainer Thorsten Knüpper und Thomas Föllinger durchführen. Außerdem

trainieren viele Kaderathleten des JVP im Rahmen des vereinsinternen Nachwuchs-Leistungskonzeptes:

hauptamtlicher Trainer (Ferenc Nemeth) finanziert durch den JSV und optimale Trainingsbedingungen

durch Schwingboden und eigenen Kraftraum

physiotherapeutische Begleitung der Sportler durch eine kooperierende Praxis

umfangreiche Schulbetreuung für die Athleten und Maßnahmen zur Berufsorientierung und

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Praktikumsvermittlung

die Bereitstellung einer Judo-WG für Leistungssportler

Finanzierung von 1 bis 2 Bufdi/FSJ - Stellen, besetzt jeweils insbesondere mit Kadersportlern

Dieses vereinsinterne Konzept soll in Zukunft stärker mit dem Verband abgestimmt werden.

Zudem finden viele Veranstaltungen des Judoverbandes Pfalz sowie Gruppenlehrgänge und anderes mehr im

Judomaxx statt (Verband und Verein kooperieren hier seit Bestehen der Halle).

Weitere Verbandsangebote werden folgen. Die Nutzung des Kraftraums für Kaderathleten (die keine

Vereinsangehörige des JSV Speyer sind) ist möglich (diese Athleten erhalten einen entsprechenden Plan, wie ihn

die JSV-Athleten bereits benutzen). Entscheidend ist es, den Austausch zwischen den Landesstützpunkten

(Kaiserslautern und Speyer) durch regelmäßige gegenseitige Trainings- und Lehrgangsteilnahme wieder zu beleben.

Dazu bedarf es einer Abstimmung der Trainingskonzepte zwischen Verein und Verband sowie auf Ebene des

Trainerteams (Trainerrates), wie in 3.1. Ausbildungssteuerung skizziert. Landesrandori und –lehrgänge werden dies

terminlich und inhaltlich umsetzen.

5.3 Förderstützpunkte (FSP Pfalz)

Es ist geplant, in der Pfalz vier bis sechs Förderstützpunkte – an bestehende Vereine angelehnt – zu etablieren, um

in sämtlichen Regionen ein vom Verband koordiniertes Nachwuchstraining anzubieten.

Die Förderstützpunkte werden in enger Kooperation zwischen Verein und Verband eingerichtet. Dabei kommt den

Stützpunkttrainern eine wichtige Rolle zu. Die Förderstützpunkte sollen ein qualitativ hochwertiges, altersgerechtes

Judotraining anbieten. Sie können die regionalen Vereine vernetzen, die beteiligten Vereinstrainer einbeziehen

(vergleiche Trainerrat) und den Judoka, den Eltern, den Vereinsfunktionären sportliche Ziele und Perspektiven

aufzeigen.

Geplant ist, an jedem Förderstützpunkt ein wöchentliches Training anzubieten. Auf dieser Basis können die Judoka

in ihren Heimatvereinen weiter trainieren (also mindestens 2x pro Woche) und behutsam gesichtet werden. Die

Förderstützpunkte sind die erste Anlaufstelle, der der Verband für die Kadergruppe 1 schafft. Sie sind daher eine

außerordentlich sensible Schnittstelle (vergleiche Vorwort und Ziel des Nachwuchs-Leistungskonzeptes) und der

Garant einer langfristigen Wirkung unserer Arbeit.

5.4 Landesstützpunkt Rheinland (Urmitz, Bezirk Koblenz)

Im Landesstützpunkt Urmitz trainieren jeweils mittwochs in der ersten Gruppe Nachwuchsjudoka (U12, & U15) aus

dem Bezirk Koblenz und Westerwald/ Taunus unter den Trainer/innen Kerstin Doetsch und Thomas Höfer. In der

zweiten Gruppe trainieren die Judoka der Altersklassen U18/ U21 und Männer/ Frauen. Die Trainer sind hier: Carl

Eschenauer und Mike Daniel. Die Finanzierung erfolgt hier zum Teil vom Landesverband und zum Teil durch den

Heimatverein SV Urmitz.

5.5 Talentzentrum Rheinland (Mehren, Bezirk Trier)

Im Talentzentrum Mehren trainieren jeweils mittwochs Nachwuchsjudoka (U12, & U15) aus dem Bezirk Koblenz

und Trier unter dem Trainer Aydin Kempirbaev. Die Finanzierung erfolgt hier über den Landesverband.

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5.6 Talentzentrum Rheinland (Bad Ems, Bezirk Westerwald/ Taunus)

Im Talentzentrum Bad Ems trainieren jeweils freitags Nachwuchsjudoka (U15 & U18) aus dem Bezirk Westerwald/

Taunus und Koblenz unter den Trainern Carl und Claus Eschenauer. Die Finanzierung erfolgt hier über den

Heimatverein JC Bad Ems.

5.7 Talentzentrum Rheinland (Worms, Bezirk Rheinhessen)

Im Talentzentrum Worms trainieren jeweils mittwochs Nachwuchsjudoka (U15 & U18) aus dem Bezirk Rheinhessen

unter den Trainern Norbert Barwig und Patrick Alberti. Die Finanzierung erfolgt hier über den Heimatverein 1, JC

Worms.

6 Nachwuchsförderung

Da weder Talenterkennung noch -förderung idealtypisch verlaufen, wird hier der Begriff Nachwuchsförderung

breiter benutzt als lediglich bezogen auf das Aufbautraining (ABT), das zwischen Talentsichtung (Grundausbildung,

Grundlagentraining und erste Förderung) und Anschlusstraining (sowie ggf. zwischen Landesverband und

Bundesverband bereits aufgeteilter Anschlussförderung) angesiedelt ist. Nachwuchsförderung in diesem Sinn setzt

damit bereits im Grundlagentraining an, entfaltet sich voll im Aufbautraining und ist mit dem Anschlusstraining

verzahnt. Nur die Spitzenförderung ist keine Nachwuchsförderung mehr, wird aber weiterhin auch vom

Landesverband mitfinanziert (neben DJB, LSB und anderen).

6.1 Die Instrumente der Nachwuchsförderung

Talentsichtung: die Talentsichtung (und Talenterkennung) erfolgt schwerpunktmäßig im Grundlagentraining, kann

aber auch bereits bei Judoka einsetzen, die (vom Trainingsalter her) in der Grundausbildung sind. Sie bleibt offen

für Spät- oder Quereinsteiger (bei denen die Einordnung in eine Ausbildungsphase ggf. schwierig ist).

Kader: Die Aufnahme in den Kader erfolgt aufgrund festgelegter Kriterien (Kaderkriterien, vergleiche hierzu u.a.

http://judoverbandpfalz.de/wp/?page_id=192). Entsprechend der Kadereinstufung ist auch die Förderung

abgestuft. Es wird also innerhalb des Kaders differenziert. Das Umfeld der Athleten wird entsprechend des Alters

einbezogen, zuallererst die Eltern und Heimtrainer. Insbesondere den Eltern muss umfassend, wiederholt und

informativ große Aufmerksamkeit geschenkt werden, da ihnen um Umfeld der Athleten eine herausragende Rolle

zukommt. Die besondere, im Sport geteilte Verantwortung für die Kinder und Jugendlichen benötigt einen

ständigen, blockadefreien Austausch zwischen den Eltern (Erziehungsberechtigten) und den Verantwortlichen auf

Seiten des Verbandes (von Heimtrainer über Landestrainer hin zu Funktionären des Gesamtvorstandes, soweit ihr

Ressort einbezogen ist, oder auch Lehrer/ Trainer an der Eliteschule des Sports in Kaiserslautern oder anderen

assoziierten Schulen).

Terminpläne: Die Nachwuchsförderung wird im Jahreslauf durch Terminpläne (nach den entsprechenden

Altersklassen, wie vom DJB oder Veranstalter festgelegt) rhythmisiert. Die Athleten, Eltern, Heimtrainer u.a. werden

am Anfang des Jahres (und dann laufend) entsprechend informiert. Der Gesamt-Terminplan wird durch den

Vorstand (Judoverband Pfalz) erstellt und dann von den Verantwortlichen der Kadergruppen spezifiziert.

Rahmentrainingspläne: Die Rahmentrainingskonzeption und darauf basierenden Rahmentrainingspläne ergänzen

dies durch Verteilung der Trainingsinhalte entsprechend des Ausbildungsabschnitts und der terminlichen

Rhythmisierung (Trainingszyklen aufgrund spezifizierter Wettkampfhöhepunkte) im Jahresverlauf. Die Pläne werden

durch Leistungskoordinator und beteiligte Referenten (administrativ) sowie die Trainer des Landestrainerteams

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(Trainingssteuerung und Leiten der Trainingseinheiten oder Lehrgänge, didaktische Umsetzung, Betreuung bei

Wettkämpfen, Talentsichtung) erstellt und umgesetzt.

Ausbildungsinhalte: Die Ausbildungsinhalte werden ergänzend zur Rahmentrainingskonzeption (und wie dort

entsprechend des Ausbildungsabschnittes möglichst pro Jahrgang differenziert) so weit wie möglich systematisiert

(Technikanforderungen im Stand und im Boden sowie im Übergang vom Stand zum Boden, motorische Ausbildung

usw.). Zusätzlich werden Leistungsfaktoren (konditionell: Beweglichkeit, Kraft, Schnelligkeit, Ausdauer; technisch-

taktische Fähigkeiten; soziale und psychologische wie Willen) systematisch erfasst und Übungsformen

(Trainingsmethoden, Trainingsdidaktik) empfohlen. Die Kader sollen im Rahmen der Nachwuchsförderung ihre

technische Ausbildung im Hinblick auf eine individuelle Kampfkonzeption (IKKZ, als persönliche Mischung

individuell und überindividuell optimaler Technikausführung auf beiden Wegen: hochkonstant bei größtmöglicher

Variabilität) gestalten lernen. Die IKKZ besteht in der Entwicklung zueinander passender taktischer und technischer

Lösungen, die in vier Lernstufen erfolgt. Die Landestrainer informieren sich über aktuelle Regeländerungen. Der

Kampfrichter-Referent bietet hierzu Veranstaltungen an. Er kann auch zu Lehrgängen hinzugezogen werden. Wenn

diese Änderungen Auswirkung auf die Ausbildungsinhalte haben, werden sie angepasst. In jedem Fall werden

Technik- und Kampftraining an den Forderungen der Wettkampf-Regeln entsprechend der Altersklasse

ausgerichtet.

Etat: Der Etat bietet die finanzielle Grundlage sämtlicher Fördermaßnahmen (einschließlich der Trainerstunden an

den Stützpunkten). Der Etat wird auf Grundlage des Vorjahres sowie des Terminplanes (aktuelles Förderjahr)

aufgestellt und im Laufe des Jahres mit den tatsächlichen Zahlen ergänzt. Der Etat beinhaltet auch die

Anschlussförderung (für Athleten im Anschlusstraining) und die Spitzenförderung (für Athleten mit

Bundeskaderstatus).

6.2 Talentsichtung und Nachwuchsförderung

Die Sichtung von talentierten Judoka beginnt in den Vereinen zusammen mit den Förderstützpunkten der

Landesverbände. Dabei sollen motorische, intellektuelle, soziale und motivationale Vorrausetzungen für die

Aufnahme eines Trainings beachtet werden. Ziel ist es, in den Vereinen und Stützpunkten homogene Gruppen

zusammen zu stellen, die mit dem Grundlagentraining (GLT) das leistungsorientierte Training beginnen.

Nach einem (im Normalfall) dreijährigen Training im Verein und am Förderstützpunkt wird der nächste

Auswahlschritt vollzogen. Ziel ist der Wechsel in die nächste Trainingsetappe, das Aufbautraining. Dabei sollen

neben sportlichen Kriterien auch die schulischen Interessen und Leistungen berücksichtigt werden. Das

Aufbautraining erfordert eine wesentlich höhere Trainingsbereitschaft und Zielorientierung als die

vorangegangenen Trainingsetappen. Für bestimmte Nachwuchsathleten bieten sich die sportbetonten Schulen und

Sportgymnasien mit ihren Internaten als Fördereinrichtungen an (in der Pfalz die Eliteschule des Sports in

Kaiserslautern). Auch in Speyer gibt es über Schulkooperationen des JSV Speyer eine daran orientierte Möglichkeit.

Die Talentsichtung erfolgt besonders während des Grundlagentrainings (GLT), wird fortgesetzt im Aufbautraining

(ABT) und wird durch einen permanenten Sichtungsprozess in allen Altersstufen lehrgangs- und

wettkampfbegleitend ergänzt. Die verantwortlichen Trainer (im Normalfall der/ die Landestrainer) sichten mit dem

gesamten Trainerteam möglichst viele Judoka, um aufgrund entwickelter Merkmale Judo-Talente zu entdecken und

zu fördern. Dazu nutzen sie:

- das Training, insbesondere an den Förderstützpunkten (und ggf. Landesstützpunkten), ggf. auch in den

Vereinen (regionale Trainingsangebote z.B. auf Einladung des Heimtrainers)

- technische und motorische Überprüfungen (Testlehrgänge), die entsprechend der Altersklasse lt.

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Terminplan turnusmäßig durchgeführt und dokumentiert werden (vor allem im GLT und im ABT). Diese

Tests richten sich nach den DJB-Vorgaben und den Ausbildungsrichtlinien. Sie haben damit engen Bezug zu

den Ausbildungsinhalten, wobei sich der Schwerpunkt dieser Lehrgänge von der Sichtung (im GLT) hin zur

Nachwuchsförderung (im ABT) verschiebt.

- Lehrgänge wie Landes- oder Kaderlehrgänge, in denen die verantwortlichen Trainer Ausbildungsinhalte

vermitteln und prüfen können.

- Sichtungsturniere der Landesjudoverbände (wie die Meisterschaften auf Landes- und Gruppen-Ebene

sowie zusätzlich nach Altersklassen festgelegte Sichtungsturniere)

Im Aufbautraining nehmen die Athleten an den Bundessichtungsturnieren sowie dem Sichtungslehrgang und ggf.

weiteren Maßnahmen der Bundestrainer teil. In dieser Phase sollen die besten Kaderathleten (der

Landesverbände) möglichst die Aufnahme in den Bundeskader (Einstieg als D/C-Kader) erreichen. Die

Nachwuchsförderung der Landesverbände wird also hier mit der Talentsichtung des nationalen Verbandes

verzahnt. Idealerweise nehmen ausgesuchte Athleten an den internationalen Turnieren ihrer Altersklasse (ab u18,

European Cups Cadets, in der u21 European Cups Juniors) sowie an den diese begleitenden Trainingscamps teil, um

von den Bundestrainern für die Wettkampfhöhepunkte der Altersklasse (Europa- und Weltmeisterschaft) nominiert

zu werden. Für diese Turniere kann der Landesverband (wenn auch sinnvoller Weise in Abstimmung mit den

Bundestrainern) selbst nominieren. Der Landesverband trägt entsprechend seiner Regeln dann einen Teil der

Kosten für diese Maßnahmen (Judoverband Pfalz im Normalfall 50 Prozent).

6.3 Wissenschaftliche Unterstützung und Betreuungsmaßnahmen

Die trainingswissenschaftliche Betreuung im Nachwuchstraining soll helfen, die Zwischenziele und

Ausbildungsinhalte im langfristigen Leistungsaufbau festzulegen, deren Umsetzung zu kontrollieren, den

Trainingsprozess zu steuern und die entwicklungsfähigsten Judoka zu fordern und zu fördern.

Eine Basis hierfür bilden Weltstandanalysen, die die Grundlage für eine Ableitung der Ziele, Teilziele und Inhalte

der einzelnen Trainingsetappen bilden, die daraufhin in die Rahmentrainingspläne einfließen (Leistungs- und

Trainingsplanung).

Leistungsdiagnostische Maßnahmen im Trainingsprozess sowie Wettkampfanalysen zielen darauf ab, die Wirkung

des absolvierten Trainings einzuschätzen, aktuelle Entwicklungsstände der Judoka in Relation zu den

Planparametern zu beurteilen sowie Empfehlungen für das weitere Training abzuleiten (insbesondere ab u18).

Im Grundlagentraining ist die zu betreuende Anzahl der Sportlerinnen und Sportler zu hoch, um eine intensive

wissenschaftliche Betreuung durchzuführen. Hier tragen die Trainer und Übungsleiter die Hauptverantwortung für

die Kontrolle und Umsetzung der Ziele und Inhalte dieser Ausbildungsetappe. Eine Hilfe bieten die Tests für

unspezifische Leistungsvoraussetzungen. Die formulierten Normen sind keinesfalls als Dogmen anzusehen. In

Verbindung mit den Einschätzungskriterien sind sie als Richtwerte zu verstehen.

Im Aufbautraining wird begonnen, für ausgewählte Judoka eine separate wissenschaftliche Unterstützung

durchzuführen, die in späteren Ausbildungsetappen intensiviert wird.

Die Schwerpunkte liegen dabei

in der Analyse der Entwicklung im technisch-taktischen Bereich,

in der Analyse der Entwicklung allgemeiner und spezieller konditioneller Leistungsvoraussetzungen und

in der der Analyse der komplexen Wettkampfleistung

auf dem Transfer sportwissenschaftlicher Erkenntnisse (Trainingsmethodik, Sportpsychologie, Sportmedizin

usw.)

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Die trainingswissenschaftliche Betreuung wird von den Landestrainern (unterstützt von den Bundestrainern) sowie

dem Leistungskoordinator im Verbund mit Landessportbund, OSP und DJB gewährleistet. Das IAT (Institut für

angewandte Trainingswissenschaft), die Trainerakademie in Köln sowie weitere Institutionen unterstützen dies

ebenfalls.

Die Judoka sollen auch medizinisch betreut werden. Zur Prophylaxe zählen die D-Kaderuntersuchungen, die einmal

jährlich durchgeführt und über die Landessportbünde finanziert werden. Inhalte sind Blutuntersuchungen, Herz-

Kreislauf-Untersuchungen (Belastungs-EKG), orthopädische Untersuchungen (einschließlich der Diagnostik

muskulärer Dysbalancen). Für die Reihenuntersuchungen der A- bis C-Bundeskader ist zentral das IAT (Institut für

Angewandte Trainingswissenschaft) in Leipzig zuständig. Auch die Aufklärung über Medikamenteneinsatz oder die

Einnahme von Nahrungsergänzungsmitteln (und anderes) als Anti-Doping-Maßnahme ist prophylaktische

Gesundheitsvorsorge. Ergänzt wird dies durch Ernährungsberatung.

Verletzungen und Krankheiten erfordern den Einsatz therapeutischer Maßnahmen, die je nach medizinischer

Indikation eingesetzt werden. Sofern erforderlich erfolgt die Überweisung zu Spezialisten, die in der Regel an

Einrichtungen praktizieren, die zu den medizinischen Einrichtungen der Leistungsverbünde gehören. Die

Weiterbehandlungen im Verletzungsfall erfolgen in den physiotherapeutischen Abteilungen des OSP bzw. an

Einrichtungen, mit denen der OSP oder die Verbände/ Vereine Kooperationsvereinbarungen haben.

7 Etat und Zielformulierungen

Der Judoverband Pfalz bildet für jede Kadergruppe einen eigenen Etat (über den die Verantwortlichen

entsprechend der Regeln verfügen können) und saldiert diesen für seinen Haushaltsplan. Der Gesamtetat für alle

drei Kadergruppen ist 2014 ca. 45.900,00 Euro (JV Pfalz). Der Etat wird von den Referenten (Jugendleitung, Sport,

Koordinator) vorgeschlagen und im Rahmen des Verbands-Haushaltes durch die Mitgliederversammlung

beschlossen.

Die Etatplanungen erfolgen am Ende des aktuellen Kalenderjahres für das folgende Kalenderjahr und orientieren

sich am Terminplan sowie den Ausgaben des Vorjahres. Sie lassen Spielraum für ungeplante Ausgaben

(Turnierteilnahme z.B. auf Anraten des Bundestrainers, weil Landeskader in den Bundeskader aufgenommen

wurden oder die Chance dazu haben; zusätzliche Wettkampf- oder Lehrgangsteilnahmen usw.).

Der Einsatz dieser finanziellen Mittel orientiert sich an dem Leitbild der effektiven Nachwuchsförderung und dem

ökonomischen Prinzip, mit begrenzten Mitteln größtmöglichen Nutzen zu erreichen. Daher sind die Etats (und der

Gesamtetat bzw. Haushalt) transparent und nachvollziehbar.

Die Judoverbände Rheinland und Pfalz streben die Einstellung eines hauptamtlichen Scout-Trainers

(Sichtungstrainer) an. Der Judoverband Pfalz strebt außerdem an, einen hauptamtlichen Landestrainer (für die

Aktiven und als Leiter aller Landestrainer) anzustellen. Es ist vorstellbar, eine Trainerstelle zu schaffen, die beide

Aufgabenbereiche integriert.

Die folgenden Punkte sollten in Kooperation aller beteiligten Verbände ausgestaltet und umgesetzt werden. Die

Verantwortlichkeit liegt dabei im Normalfall bei den jeweiligen Fachreferenten. Die Liste ist als eine fortzuführende

Liste zu verstehen:

Synergien im Bereich der Traineraus- und – Fortbildung schaffen (z. B. Durchführung einer Trainer-B-

Ausbildung in der Gruppe Südwest)

Etablierung eines Bundesstützpunktes (zum Beispiel am OSP Saarland-Pfalz und der Eliteschule des Sports

Kaiserslautern) und Bewerbung um den Titel eines Bundesnachwuchsleistungszentrums (zum Beispiel in

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Speyer. Die Stadt strebt auch die Ernennung einer „Partnerschule des Leistungssports“ an), vergleiche hier:

http://www.dosb.de/de/leistungssport/bundesstuetzpunkte/

stärkere internationale Ausrichtung hinsichtlich der Organisation von und Teilnahme an Trainingslagern

mehr qualitative und mit den Vereinen abgestimmte Trainingsangebote (an den Landes- und

Förderstützpunkten sowie diese übergreifend und vernetzend)

Gemeinsame abgestimmte Sichtung von Talenten: gemeinsame Talentsichtungsmaßnahmen, z. B. als

Zentralmaßnahme in Rheinland-Pfalz oder der Gruppe Südwest

Institutionalisierung von Traineraustauschtreffen (vergleiche Trainerrat, möglichst dann auch vernetzend

für Rheinland und Pfalz sowie die Gruppe Südwest)

Bildung eines Gruppenkaders bzw. eine abgestimmte Trainingssteuerung der jeweiligen Kader in der

Gruppe (begonnen mit den Gruppen-Lehrgängen)

Terminliche und inhaltliche Abstimmung von Turnieren auf Vereinsebene, besonders im

Grundlagentraining, und darüber hinaus mit Verbandsmaßnahmen

Einführung von Gruppen-Ranglistenturnieren oder Mehrkämpfen

Beratungseinsatz des Scout- und Jugendtrainers (oder anderer) zum Beispiel in den Vereinen

8 Gültigkeit

Dieses Nachwuchs-Leistungssportkonzept Judo Rheinland-Pfalz 2014 – 2016 wurde verabschiedet am 11.11.2014

und gilt bis 31.12.2016.

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Präsident oder Vize-Präsident JV Pfalz Präsident oder Vize-Präsident JV Rheinland