Die Farbreaktionen der Corpora amylacea des Rückenmarks, der Lungen und der Prostata und ihre...

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(Aus dem Pathologischen Institut in Wfirzburg. -- Direktor: Geheimer Hofrat Prof. Dr. M. B. Schmidt.) Die Farbreaktionen der Corpora amylaeea des Riiekenmarks, der Lungen und der Prostata und ihre Beeinflullbarkeit am SehnittprKparat. Von Werner Schmidt, Medizinalpr~ktikant. (Eingegangen am 30. Dezember 1925.) Die Corpora amylaeea wurden zuerst yon Virchow einer eingehenden Untersnehung unterzogen. Er entdeckte sie am Zentralnervensystem und kam auf Grund ihres konzentrisch gesehiehteten Baues und ihrer Blauf/irbung dureh Jod zu der Ansioht, sie bestiinden aus pflanzlieher Cellulose. Aus dieser Anschauung heraus pr~tgte er den Namen ,,Corpora amylaeea". Verschiedene spgtere Forseher sehlossen sioh dieser Ansieht an, wghrend andere die Stgrkenatnr dieser Gebilde bezweifelten. Heute ist die Ansicht Virchows verlassen, ohne da~ jedoeh eine neue an ihre Stelle getreten w/ire, anerkannt ist nur die Tatsache, dab die Corpora amylacea bezfiglieh ihrer Farbreaktionen grebe Xhnlichkeit mit dem Amyloid haben. Es liegen nun Untersuehungen yon Leupold 4) fiber die BeeinfluBbarkeit der Amyloidreaktionen bei allgemeiner Amyloid- degeneration vor, welehe unsere Kenntnisse fiber die Natur dieser lge- aktion gef6rdert haben. Der Zweck vorliegender Arbeit, zu welcher ieh dm'eh meinen Vater, Prof. M. B. Schmidt, veranlaBt wurde, war es, die- selben Untersuehungen an den Corpora amylaeea auszufiihren, um zu sehen, ob sieh dadm'eh weitere Beziehungen dieser zum Amyloid linden IieBen. Leupold behandelte ungef/irbte Sehnitte von Amyloidorganen mit den versehiedensten Reagentien und prfifte deren Einflug auf den Aus- fall der spezifisehen Farbreaktionen. Er land, dab Basen (Natron- lauge, Barytwasser) Mle drei Reaktionen zum Versehwinden bringen, wghrend die einzelnen S/iuren ein versehiedenes VerhMten zeigen. Be- merkenswert ist, dab die Phosphors~ure die Jodreaktion unter gleieh- zeitiger Erhaltung der Jodsehwefels/iurereaktion verniehtet. Bei der Jodsehwefels/iurereaktion, welehe an versehiedenen Amyloidorganen graugrfine, grtine, violette oder blaue FarbtSne zeigg, lieBen sieh diese

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(Aus dem Pathologischen Institut in Wfirzburg. - - Direktor: Geheimer Hofrat Prof. Dr. M. B. Schmidt.)

Die Farbreaktionen der Corpora amylaeea des Riiekenmarks, der Lungen und der Prostata und ihre Beeinflullbarkeit am

SehnittprKparat. Von

Werner Schmidt, Medizinalpr~ktikant.

(Eingegangen am 30. Dezember 1925.)

Die Corpora amylaeea wurden zuerst yon Virchow einer eingehenden Untersnehung unterzogen. Er entdeckte sie am Zentralnervensystem und kam auf Grund ihres konzentrisch gesehiehteten Baues und ihrer Blauf/irbung dureh Jod zu der Ansioht, sie bestiinden aus pflanzlieher Cellulose. Aus dieser Anschauung heraus pr~tgte er den Namen ,,Corpora amylaeea". Verschiedene spgtere Forseher sehlossen sioh dieser Ansieht an, wghrend andere die Stgrkenatnr dieser Gebilde bezweifelten. Heute ist die Ansicht Virchows verlassen, ohne da~ jedoeh eine neue an ihre Stelle getreten w/ire, anerkannt ist nur die Tatsache, dab die Corpora amylacea bezfiglieh ihrer Farbreaktionen grebe Xhnlichkeit mit dem Amyloid haben. Es liegen nun Untersuehungen yon Leupold 4) fiber die BeeinfluBbarkeit der Amyloidreaktionen bei allgemeiner Amyloid- degeneration vor, welehe unsere Kenntnisse fiber die Natur dieser lge- aktion gef6rdert haben. Der Zweck vorliegender Arbeit, zu welcher ieh dm'eh meinen Vater, Prof. M. B. Schmidt, veranlaBt wurde, war es, die- selben Untersuehungen an den Corpora amylaeea auszufiihren, um zu sehen, ob sieh dadm'eh weitere Beziehungen dieser zum Amyloid linden IieBen.

Leupold behandelte ungef/irbte Sehnitte von Amyloidorganen mit den versehiedensten Reagentien und prfifte deren Einflug auf den Aus- fall der spezifisehen Farbreaktionen. Er land, dab Basen (Natron- lauge, Barytwasser) Mle drei Reaktionen zum Versehwinden bringen, wghrend die einzelnen S/iuren ein versehiedenes VerhMten zeigen. Be- merkenswert ist, dab die Phosphors~ure die Jodreaktion unter gleieh- zeitiger Erhaltung der Jodsehwefels/iurereaktion verniehtet. Bei der Jodsehwefels/iurereaktion, welehe an versehiedenen Amyloidorganen graugrfine, grtine, violette oder blaue FarbtSne zeigg, lieBen sieh diese

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Farbt6ne dureh Vorbehandlung mit oxydierenden beziehungsweise re- dnzierenden I~eagentien an einem und demselben Amyloid ineinander fiberfiihren. Leupold kommt dadureh zu der Ansieht, dag der auf Jod- sehwefelsaure reagierende K6rper des Amyloids in versehiedenen Oxy- dationsstufen vorkommt.

Ich stellte meine Untersuehungen an den Corpora amylaeea des l~iiekenmarks, der Lunge und der Prostata an. In beistehender Ta- belle sind die am Riickenmar/c gewonnenen Ergebnisse fiber die Jod- sehwefels~urereaktion dargestellt. Ich verwendete Gefriersehnitte in Alkohol fixierter Organe und stellte die Reaktion folgendermaBen an: Der Sehnit~ wurde aus Wasser auf einen Objekttr~ger aufgezogen und mehrmals hintereinander mit einem Tropfen einer stark w~tsserig ver- dfinnten Lugolschen L6sung bedeekt. Dann wurde die fibersehfissige Flfissigkeit mit Filtrierpapier abgesaugt, auf den Sehnitt ein Tropfen konzentrierter Sehwefelsaure gebraeht und t in Deekglas aufgelegt. Die mit anderen t{eagentien vorbehandelten Schnitte wurden vor Anstellung der Reaktion griindlich in Wasser abgespiilt.

Bei zwei Fi~llen (2, 4) war dig Reaktion ohne Vorbehandiung negativ, naeh Vorbehandlung mit verschiedenen t~eagentien t ra t eine positive Ileaktion auf. ]3ei drei Fallen (1, 3, 5) wurde sehon ohne Vorbehandlung eine positive I~eaktion erzielt, durch Vorbehandlung lieft sieh diese t{e- aktion jedoeh noeh steigern, d. h. sie t ra t an einer weitaus grSfteren Zahl yon Corpora amylacea auf, zeigte eine Anderung des Farbentons - - v io - lett anstatt blau - - und blieb langer, als vorher, bestehen (s. Tabelle). Es laftt sieh also ohne Zweifel die Jodsehwefelsaurereaktion an den Cor- pora amylaeea des Rfiekenmarks in ahnlicher Weise beeinflussen, wie am Amyloid. An einigen anderen, in der Tabelle nieht aufgefiihrten Fallen ist die Beeinflussung nieht gelungen. Was die Reagentien be- trifft, die verwendet wurden, so kann man zwei, namlieh Kaliumperman- ganat und Salpetersaure, infolge ihres hohen Sauerstoffgehaltes als Oxy- dationsmittel auffassen und annehmen, daft in den Copora amylaeea dutch Oxydation t in Stoff entstanden ist, der die Jodsehwefelsaure- reaktion gibt. Als drittes l~eagenz wurde mit dem gleiehen Erfolge Salz- sgure verwendet.. Dies widersprieht freilieh der Annahme einer oxy- dierenden Einwirkung und ersehwert die Deutung dieser Vorg~nge. Wenn man daran denkt, daft Leupold beim Amyloid die Jodreaktion in ihrer l~arbe dureh Sauren beeinflussen konnte, k6nnte man die Annahme zu Hilfe nehmen, dag aueh bier eine Wirkung der Sauren an und for sich vorliegt. Diese Saurewirkung auf die Jodschwefelsaurereaktion h~tte dann grofte Xhnliehkeit mit der Oxydationswirkung. Auffallend ist, daft die Reaktion sich in vielen F/~llen nur fiir kurze Zeit, oft nur fiir Sekunden halt, um dann mehr oder weniger sehnell abzublassen. Wenn man dies dadureh erklart, daft der sauerstoffreiehe K6rper, an welehen die Reak-

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tion gebunden ist, seinen Sauerstoff wieder abgibt, dann ist es sehwer verst~ndlieh, dab dieser ,,ReduktionsprozeB" grade in Anwesenbeit der Sehwefelsgure vet sieh geht.

Wie ich sehon erw~hnte, gelang es mir mehrfach, dutch die Vor- behandlung der Sehnitte einen violetten Ausfall der I%eaktion zu er- zielen, we ieh ohne Vorbehandlung ein reines Blau beobaehtet hatte. Ieh m6chte deshalb die violette Farbe als eine Steigerung der blauen ansehen. Da f i i r spricht aueh die Erseheinung, dab beim Zuriiekgehen der l%eaktion das Violett sieh Mlm~hlieh wieder in ein reines Blau um- wandelte und dann ohne weitere Anderung des Farbtones v611ig ver- blaBte. Eine grtine Farbe babe ieh bei den Corpora amylaeea des l%iieken. marks niemals gesehen. Nit den Ergebnissen Leupolds am Amyloid stimmen diese Feststellungen insofern nieht fiberein, als er dutch Oxy- darien die violetten Farbt6ne in blaue umwandelte. Es stellt also bei den Corpora amylaeea des Riiekenmarks in direktem Gegensatz zum Amyloid das Violett eine h6here Stufe dar, als das Blau.

Viel regelmgftiger als die Jodsehwefels~urereaktion, ist die Jod- reaktion an dan Corpora amylaeea des Riickenmarks. Ieh babe sie, mit einer geringf/igigen Ausnahme, hie vermiftt. Die Corpora a mylaeeu neh- men bei Zugabe einer w~sserig verdtinnten Lugolsehen LSsung eine mahagonibraune Fgrbung an, w~ihrend das iibrige Gewebe sieh strohgelb f~rbt. Eine Blaufgrbung, wie sie Virchow 1~ besehrieben hat, war an den yon mir untersuehten F~llen nieht zu erkennen. Bemerkenswert ist, daft die Bri~unung erst bei einer gewissen Konzentration der JodlSsung auftrat, und zwar war diese Konzentration wesentlieh h6her, Ms diejenige, welehe zur ttervorrufung der Jodsehwefelsgurereaktion notwendig war. Mit der stark verdiinnten Jodl6sung, welehe zur Anstellung der Jod- sehwefelsi~urereaktion diente, blieben die Corpora amylaeea aueh bei l~ngerer F~rbedauer vollst~ndig farblos. Keine Jodreaktion, sogar bei Anwendung unverdiinnter Lugolseher L6sung, erhielt ieh an einigen Sehnitten yon Fall 4, w~hrend an versehiedenen anderen Stellen desselben Organs die Reaktion ausgesproehen positiv gewesen war.

Die Feststellung, daft sowohl die Jodreaktion, als die Jodsehwefel- sSurereaktion an den Corpora amylaeea fehlen kSnnen~ veranlaBt zu dem Sehlul~, dab beide l%eaktionen an Stoffe gebunden sind, welehe keinen unentbehrliehen Bestandteil der Corpora amylaeea darstellen. Denn Form und Struktur der letzteren bleiben unveri~ndert, wie die Reaktionen aueh ausfallen mSgen. Offenbar sind nun diese Stoffe nahe verwandt, wenn nieht gleiehartig mit den entspreehenden Stoffen des Amyloids. W&hrend also das Amyloideiweift nur unter pi~thologisehen Slmffweehsel- bedingungen entsteht oder ausgef~llt wird, sind die Substanzen, welehe seine Farbreaktionen bedingen, sehon im normalen Organismus vorhan- den und haben mit der Entstehung der Amytoidgrundsubstanz niehts

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zu tun. Warum wir sie gerade in den Corpora amylacea finden, die doeh sonst nicht die geringsten Beziehungen zum Amyloid aufweisen, ist vSllig nngeklart; denn homogenes Eiweis als solches adsorbiert sie nicht not- wendig, wie das haufige Vorkommen yon Hyalin ohne besondere l~eak- tionen zeigt.

Bis vor wenigen Jahren war man der Meinung, daf~ die Jodreaktion und die Jodschwefelsgurereaktion des Arayloids an ein und dieselbe Substanz gebunden seien. Man nahm an, da~ sich diese mit Jod braun farbe und da~ sich dieses Braun unter dem EinfluG der Schwefelsaure in Griin bzw. die iibrigen Farben der Jodschwefelsaurereaktion nmwandle. Es wurde also die Jodschwefelsaurereaktion als eine Steigerung der Jod- reaktion angesehen. Dieser Auffassung t ra t zuerst Leupold 4) entgegen, indem er nachwies, daG sich durch Vorbehandlung mit Phosphorsanre die Jodreaktion beseitigen lal~t, wghrend die Jodschwefelsaurereaktion unverandert bestehen bleibt. Gleichzeitig beobachtete er einen Fall yon Amyloid, bei welchem sich ohne Vorbehandlung die Kombination yon negativer Jodreaktion und positiver Jodschwefelsaurereaktion darbot. Er zog daraus den SchluG, dal~ die beiden Beaktionen als selbstandig und an verschiedene KSrper gebunden zu betrachten seien. Beim Riicken- mark konn~e ich keinen Fall linden, bei welchem yon vornherein eine ne- gative Jodreaktion mit einer positiven Jodschwefelsaurereaktion kom- biniert gewesen ware. Auch durch Vorbehandlung mit Phosphors~iure lief~en sich diese Verhaltnisse nicht herstellen, es lief3 sich namlich die Jodreaktion durch Phosphorsaure nicht im geringsten beeinflussen. Da- gegen spricht der oben erwahnte Umstand, daG die JodlSsung, welche zur Ans~ellung der Jodschwefelsaurereaktion diente, fiir.sich.al!ein eine Braunung der Corpora amylacea nicht hervorzurufen vermochte, doch fiir die Selbstgndigkeit der beiden Reaktionen auch bei den Corpora amylacea. Wenn eine Jodschwefelsaurereaktion anftritt, ohne daf3 vor- her auch nur eine Andeutung der Jodreaktion vorhanden war, wird man die Jodschwefelsaurereaktion nicht als eine Steigernng der Jodreaktion auffassen kSnnen.

Die Corpora amylacea der Lungen, deren Vorkommen in gr613erer Zahl nicht sehr haufig ist, konnte ich an einem Falle yon hamorrhagischem Lungeninfarkt untersuchen. Sie boten schon in ungefarbtem Zustande ein hellgelbes Aussehen dar. Gegen Jod, gleichgiiltig in welcher Konzen- tration, verhielten sie sich vollst~indig refrakt~ir. Mit Jod und Schwefel- sanre war eine blaue Farbe nich~ zu erzielen, dagegen entstand an zahl- reichen Exemplaren ein he]let rotbrauner Farbton, welcher schon yon friiheren Untersuchern - - Stillingg), Siegert s) - - erwghnC wird. Diese Fgrbung betraf oft nur einen Teil des be~reffenden Corpus amy]aceum, welcher yon dem iibrigen, ungefarbten Teile durch eine unregelmaGig ver- ]aufende Linie abgegrenzt war.

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Es ist mir gelungen, dutch Vorbehandlung mit versehiedenen P~ea- gentien an den Corpora amylaeea der Lunge eine blaue Jodsehwefelsgure- reaktion zu erzielen. Die Reaktion war sehr verggnglich, so dab man sie nut sehen konnte, wenn man dem mit god vorgefgrbten Sehnitte unter mikroskopiseher Beobaehtung Sehwefelsgure zusetzte. Die Corpora amylaeea fgrbten sieh momentan dunkelblau, aber naeh wenigen Se- kunden war die Fgrbung wieder restlos versehwunden. Sie betraf oft nut einen Tell jedes einzelnen Exemplares, und zwar gerade denjenigen, weleher die vorher erwghnte rotbraune Fgrbung nieht angenommen hatte. '

Die IZeagentien, welehe hier zur Vorbehandlung dienten, waren Sal- petersgure, Phosphorsgure, Wasserstoffsuperoxyd and Kal iumperman- ganat. Die ersten drei wurden in zehnprozentiger L6sung, letzteres in stgrkerer Verdiinnung angewandt. Es handelt sieh hier um lauter sauer- stoffreiehe Verbindungen, so dab man ihre Ninwirkung zwanglos Ms eine oxydierende bezeiehnen und in l~lbereinstimmung mit den Corpora amylaeea des Riiekenmarks annehmen kann, dab der auf aodsehwefel- sgnre reagierende K6rper vor der Vorbehandlung in einer sauerstoff- grmeren, noeh nieht reagierenden Vorstufe bereits vorhanden war. Die Jodreaktion war aueh an den auf Jodsehwefelsgure reagierenden Exem- platen negativ.

Das dritte Organ, dessen Corpora amylacea ieh untersuehte, war die Prostatct . Bei glteren Mgnnern finder man die Prostatakonkremente mit groger t~egelmgBigkeit und meist sehr zahlreieh in den Lumina der Driisenschlguehe. Sie sind oft hell- bis dunkelbraun pigmentiert, jedoeh Iinden sieh fast in jedem Falle daneben zahlreiehe unpigmentierte, v611ig farblose Gebilde, welehe sieh zur Untersuehung gut eignen. Da sie aus den Gefrierschnitten fast immer ausfallen, war ieh gezwungen, das Ma- terial in Paraffin einzubetten, was anseheinend ohne ngehteiligen Ein- flug auf die I~eaktionen gewesen ist. Fixiert wurden sgmtliehe Organe in Alkohol.

An der Prostata waren in fiinf Fgllen Jodreaktion und Jodsehwefel- sgurereaktion beide positiv, in einem Fall war eine Kombinat ion yon positiver Jodsehwefelsgurereaktion mit negativer Jodreaktion vor- handen. Dies Vorkommnis, welches ja beim Amyloid so auBerordentlieh selten ist, seheint aueh bei den Corpora amylaeea nieht hgufig zu sein, denn in frtiheren Arbeiten - - Fr iedre i ch l, 2), S ieger t s), S t i l l i ng 9) __ i iber diese ist die Jodreaktion mit groger Regelm~iBigkeit als positiv ver- zeiehnet. Jedenfalls sprieht dieser eine Fall ffir die Annahme der Selb- stgndigkeit der beiden Reaktionen. In den tibrigen F~illen war die Vor- behandlung mit Phosphors~ure ohne Einflug auf die stets positive Jod- reaktion. Die am Riiekenmark beobaehtete Erseheinung, dab die stark verdfinnte Jodl6sung, welehe bei der Jodsehwefels~urereaktion Vet-

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~'endung land, fiir sich allein eine Jodreaktion noch nicht hervorzurufen vermochte, liel~ sich bei der Prostata nicht feststellen. Die Corpora amylacea reagierten hier sehon auf sehr dfinne JodlSsungen mit einer schwachen Braun~rbung. Jedoch hatte die St~rke der JodlSsung einen deutliehen Einflul~ auf den Farbton der Jodschwefels~urereaktion. Je konzentrierter n~mlieh das Jod angewandt wurde, desto dunkler und zugleich sehmutziger fiel auf Zugabe von Sehwefels~ure das Blau aus. Bei starker Verdfinnung des Jods erhielt man ein leuchtendes, ges~ttigtes Blau. Jener schmutzig-dunkelblaue Farbton scheint also durch Mischung yon Blau und Braun zustandezukommen und ist in seiner St~rke vom Sti~rkeverh~ltnis der beiden Einzelreaktionen abh~ngig. Es kann also hier neben der Jodschwefels~urereaktion gleichzeitig und selbst~ndig eine mehr oder minder starke Jodreaktion bestehen.

Die eben geschilderte Beobaehtung bezieht sieh jedoeh nur auf die strukturtosen und auf e~nen Tell der konzentrisch geschiehteten KSrper- chert, w~hrend ein anderer Teil der letzteren ein verwickelteres Verhalten zeigt, indem sieh die einzelnen Schiehten qualitativ und quantitativ ver- schieden f~rben. Besonders bei der Jodschwefels~urereaktion t ra t dies zuweilen sehr schSn hervor und in einem yon mir beobachteten Falle boten s~mtliehe gesehichteten KSrperehen fibereinstimmend folgendes Bild dar: Das im Zentrum befindliche, runde, kernartige Gebilde b]ieb farblos, es folgte dann eine leuchtend blaue Schieht, welehe bei allen Exemplaren gleich breit war, darauf eine schm~lere, ungef~rbte Zone und ganz aul3en eine schwarzblaue, tintenfarbene Schicht, welehe je naeh der Gr51~e des KSrperehens verschieden breit war. Die beiden auf Jod- sehwefels~ure reagierenden Sehiehten fgrbten sieh mit Jod allein braun ohne einen Untersehied im Farbton. Auf Grunf dieses Konstanz im ~hrberisehen Verhalten der einzelnen Schiehten miissen wir einen engen Zusammenhang zwischen Schichtenbildung und Ablagerung der f~rb- baren Substanz annehmen. Uber die Schiehtenbildung besteht heute noeh keine einheitliche Auffassung. Naeh der Ansicht verschiedener ~Forseher - - StillingS), Paulizky 7) - - entstehen die Schiehten dutch Appo- sition an einen vorhandenen Kern. Dieser ist ein ins Lumen abgestoi~ener, degenerierter Komplex yon Drfisenepithe]ien. Das angelagerte Material sind entweder weitere solche Zellkomplexe, welche sich um den Kern ringfSrmig herumlegen oder im Drfisensekret gelSste Stoffe, welehe sich auf den Kern niederschlagen. Es besteht jedoeh ffir d~e Genese der im Pflanzen- und TierkSrper so hgufig vorkommeflden geschichteten Bildungen noeh eine andere Erkl~rung, welche man ffir die Schiehten- bildung tier Prostatakonkremente auch in Betraeht ziehen kSnnte, Sie stiitzt sieh auf die yon Liesegang 6) gemaehte Beobachtung fiber die Aus- f~llung yon Salzen in kolloidalen Medien. Liesegang 15ste Gelatine in Wasser auf und setzte die ser LSsung etwas Kaliumchromat zu. Nach

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dem Erstarren brachte er auf die Gallerte einen Tropfen konzentrierter SilbernitratlSsung. Das Silbernitrat diffundierte allm~hlich in die Gal- lerte hinein und bildete mit dem Kalinmchromat zus~mmen unl6sliches, rotes Silberchromat. Dieses Silberehromat, welches sich in wgsseriger L6sung als diffuser Niederschlag gebildet hgtte, wurde in der Gallerte in Form yon Ringen ausgefgllt, die konzentrisch um den Tropfen der Silbernitratl6sung gelagert waren. Der Abstand zwischen den einzelnen l~ingen wuchs in gesetzmgl~iger Weise mit der Entfernung vom Sflber- nitrattropfen.

Kann man nun aus dem fgrberisehen Verhalten der einzelnen Schieh- ten Schliisse ~uf die Entstehung der Schichtungen ziehen ? Wenn man an der Annahme einer Apposition festhglt, wgre es gut denkbar, da.l~ in den verschiedenen Entwieklungszeitrgumen, aus denen die einzelnen Sehich- ten stammen, der aui Jodschwefets~ture reagierende K6rper in verschie- dener Zus~mmensetzung und Konzentration im Drfisensekret vorhanden war nnd dadureh, dab er jedesmal mit der betreffenden Sehicht nieder- gesehlagen wurde, dieser ihre charakteristischen Reaktionen verliehen hat. 5~immt man dagegen eine Entstehung der Schichten nach Art der Liesegangschen l~inge an, dann k~nn man sieh vorstellen, dutl die in dem homogen vorgebildeten Konkrement bereits vorhandene fiirbbare Sub- stanz dutch den hineindiffundierenden Stoff in ihrer Verteilung und ehe- mischen Zusammensetzung sekundgre Ver~nderungen erfuhr, welche ebenfalls imstande sind, Bilder yon der Art des yon mir vorher beschrie- benen hervorzubringen. Die bisherigen Versuchsergebnisse fiber die Farbreaktionen spreehen noeh nicht mit Bestimmtheit zugunsten des einen oder anderen Entstehungsmodus, dagegen ist es auf Grund der ~ullerst mannigfaltigen Bilder, die man schon an einem verhgltnismgl~ig kleinen Material beobachten kann, sehr wahrscheinlich, dab die Ent- stehung der Schichtungen fiberhaupt nicht einheitlieh ist und dab meh- fete, ganz verschiedene Vorg~inge zu dem gleichen oder zu einem ~hn- lichen morphologischen Endergebnis ffihren k6nnen.

Die Jodschwefelsiiurereaktion l~il~t sich am Amyloid dutch l~eduk- tionsmittel in entgegengesetzter Richtung beeinflussen, wie dureh Oxy- dationsmittel. Leulgold ~) hat ungef'~rbte Sehnitte vom Amyloidorganen mit positiver Jodschwefels~iurereaktion in hohen, schmalen Glasgef~il3en mit einer Schieht yon Zinkstaub bedeekt und verdfinnte Salzs~ure zu- gegeben. Das Zink und die Salzsiiure wurden yon Zeit zu Zeit erneuert, so dab die Sehnitte viele Stunden hindurch unter dem Einflu$ des bei diesem ProzeB freiwerdenden Wasserstoffstromes standen. An den be- treffenden Schnitten zeigte dann die Jodschwefels~iurereaktion einen Farbton, der einer niedrigeren Oxydationsstufe entsprach, ~ls vor der Vorbehandlung. D e r Vorgang liel] sieh so deuten, dal~ der gebildete V~asserStoff in statu nascendi mit dem Amyloid in Beriihrung kam und

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eine l%eduktion des auf Jodschwefels~ure reagierenden K6rpers bewirkte. Ich w~hlte zu der Behandlung mit Zink und Salzs~ure die Corpora amy- ]acea der Prostata, d~ bei diesen die Jodschwefels~urereaktion in jedem Falle an s~mtlichen Exemplaren mit der gleichen, stark blauen Farbe auitr~t uncl deshalb die Beurteilung der reduzierenden Wirkung am leich- testen sein mul~te. Es ergab sich nun, dal~ sich die Reaktion weder in ihrer Farbe noch in ihrer St~rke beeinflussen lieB; die blaue Farbe blieb unver~ndert bestehen, w~hrend, falls ein l~eduktionsprozel3 stattge- funden hatte, ein grfiner oder blaugrfiner Farbton zu erwarten gewesen w~re.

Dal~ die Jodsehwefels~urereaktion an den Corpora amyl~cea der Pro- s tats such griine Farbt6ne annehmen kann, zeigte eine sndere Ersehei- nung. Ich konnte mehrmals beobachten, dal~ die blaue Farbe, such ~u nieht vorbehandelten Schnitten, im Laufe yon Stunden oder Tagen all- m~hlieh in Griin iiberging und dsl~ letzteres dam~ v611ig verbls~te. Ein soleher trarbenwechsel hat te js auch bei den Corpora amylacea des t~fiekenmarks unter den gleichen Umst~nden stattgeflmden, und zwsr yon Violett nach Blau. Die Deutung ~ls Reduktionsvorgang stSl~t bier auf noch gr61~ere Schwierigkeiten, denn wenn in Anwesenheit yon Schwefels~ure eine Reduktion stattgefunden h~tte, dann mfil~te eine solehe durch Zink und Salzs~ure noch viel leiehter und sehneller bewirkt w0rden sein.

Die st~ndigste alier Amyloidresktionen ist die Methylviolettreak- tion, wetehe such bei den Corpor~ smylacea mit grol~er Regelm~ig- ke~t ~ttftritt. Sie fiel in meinen Versuehen an l~fiekenmark, Lunge und Prostata stets positiv aus, zeigte jedoeh in ihrer Beeinflul~barkeit bei diesen drei Organen iibereinstimmend eine bedeutsame Abweiehung yore Amy]old. Ein e Beseitigung der Reaktion ist mir durch keines der zur Vorbehandlung verwendeten Mittel gelungen. : Stsrke Basen, wie Kalil~uge und Barytwssser, welehe beim Amyloid sehon in ziemlieh starker Verdiinnung die Reaktionsf~higkeit auf Methylviolett in kurzer Zeit a~heben, waren hier ohne jede Wirkung. Der Stoff der Corpor~ amy]seea, weleher die Metylviolettreaktion bewirk t , mul~ also, naeh seiner Widerstandsf~bigkeit gegen Alkalien zu sehlie~en, yon dem ent- sprechenden S to f f des Amyloids verschieden sein. Dies ist um so eher denkbsr, a]s ja die Methylviolettreaktion an und fiir sich i/berhaupt nicht spezifisSh f/Jr das Amyloid ist, sondern zuweilen such beim Hyalin, ja sogar bei Bindegewebs~ssern positiv: ausfallen kann. Je gr61]er nun die Zahl der uns beksnnten Substanzen wird, welehe eine Metachromasie des Methylviolett bewirken, desto mehr wird die t~eaktion ihrer Spezi- fit~t entkleidet und desto wahrscheinlieher wird es, dal~ das Methyl- violettmolekfil bei dem Farbumsehlag in Rot nur eine sehr oberfl~ch- ]iche Ver~nderung erf~hrt, t~iir die letztere Annshme'spricht noch ein~

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andere ]~eobachtung: wenn man zu einer LSsung yon B~[ethylviolett Salz- sgure oder Salpetersgure zusetzt, entsteht ein grfiner Farbstoff. ]~ringt man nun mit Methylviolett rot gefgrbte Corpor a amylacea mit den ge- nann$en Sguren in Berfihrung, so werden sie ebenfalls grfin. Der violette und der rote Farbstoff werden yon Sguren in der gleichen Weise abge- baut, miissen daher yon sehr ghnlicher chemiseher Beschaffenheit sein. An welchen Bestandteil der Corpora amylacea die Reaktion gebunden ist., wissen wit noch nicht gewil3, solange uns jedooh ihre Beeinflussung nicht gelungen ist, steht nichts im Wege, ihren Trgger in der Grundsubstanz der Corpora amy]acea zu vermuten.

Jodschwe[els~iurereaktion an den Corpora amylacea des Riiclcenmarlcs.

Jodschwefels~ure- Anatomische reaktion ohne Art der Vor- Jodschwefels~iurereaktion nach

Diagnose Vorbehan dlung behandlung u

1 Mi~nn]ich 68J. Positivhellblau Salzsi~ure Leuchtend violett~ haltbar doppelseitige ftir wenige Se- 2Proz. 9real 1/2 Stuude unverSndert~ dann asceudierende kunden 24 Std. abblassend Cystopyelo- I nephritis

2 Negativ Weib]. 65 J. Hy- pophysfire Ka- chexie, Tbc. (Darm,Lungen)

Weibl. 62 J. Se- kundiire Schrumpfniere

Kaliumper- man2"anat 18 Std.

Positiv~ tells blau, teils vioiett, die Blauen in wenigen Mi- nuten verschwunden, die Violetten gehen naeh einigen Minuten in Blau iiber~ diese

I 24 Stunden haltbar

S~lmP:tle~4ii~(~. Positiv, violett

Positiv, wenige Salzsaure Exemplare i 2proz. 17 Std. hellblau ]

Sa]peters~ture 2proz. 54Std.

Zahlreiche Exemplare blau- violett~ haltbar 24 Stunden

Zahlreiche Exemplare dunkeI- violett~ haltbar mehrere Stunden

5 Mannlich 75 J. !Positiv~ au we-I J Salpeters~ure i Positiv, an zahlreichen Exem- Ileus~ Perito-i nigen Exem- 10proz.2mal plaren dunkelviolett nitis I platen biau 24 Std.

Die Zusammenfassung der Corpora amylaeea des Zentralnerven- systems, der Lungen und der Prostata zu einer einheitlichen Gruppe i s t auf Grund ihrer Farbenreaktionen zweifellos berechtigt und ihre Riehtig- keit wird durch die Untersuchungsergebnisse fiber die Beeinfluf3barkeit der einzelnen Reaktionen aufs neue erwiesen. Ebenso ist die Verwandt-

I

4 Weiblieh 70/I. Negativ Salpetersliure I Positiv, tells dunkelviolett~ tefls hi~morrhag. 2 proz. 4 real hellblau Pankreatitis 24 Std.

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sehaf t y o n e in igen dieser R e a k t i o n e n m i t d e n e n t s p r e c h e n d e n A m y l o i d -

r e a k t i o n e n sehr wahrsehe in l ieh . Es s e h e i n e n j e d o e h ke ine B e z i e h u n g e n zwisehen F a r b r e a k t i o n e n u n d E n t s t e h u n g s w e i s e der Corpora a m y l a c e a

zu bes tehen . D a es bei der E f f o r s e h u n g der Corpora a m y l a e e a n o c h eine der t I a u p t a u f g a b e n se in wird, f iber die U r s a e h e n u n d die A r t ih re r E n t -

s t e h u n g K l a r h e i t zu sehaffen, so w i rd die U n t e r s u e h u n g ihrer F a r b - r e a k t i o n e n i n Z u k u n f t h i n t e r U n t e r s u e h u n g e n ande re r Na~ur zurfick- s t e h e n mfissen.

Literaturverzeichnis. 1) Friedreich, Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol. 9, 613. 1 8 5 6 . -

2) Friedreich, Virchows Arch. f. pathol. Ana~. u. Physiol. 10, 201. 1856. - - a) Ji~rgens, Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol. 65, 189. 1875. - - a) Leupold, Beitr. z. pathol. Anat. u. z. allg. Pathol. 64, 347. 1918. - - 5) Leupold, Lubarsch-Ostertags Ergebn., im Druck. - - 8) Liesegang, Naturwissenschaftl. Wochenschr. 25, 614. 1910 (N. F. 9). - - ~) Pauliz~y, Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol. 16, 147. 1859. - - s) Siegert, Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol. 129, 513. 1892. - - 9) Stilling, Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol. 98, 1. 1884. - - 10) Virchow, Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol. 6, 135, 268, 416. 1854. - - 11)Virchow, Virchows Arch. f. pathol. Anat. u. Physiol. 8, 140. 1855.