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Wien 1. 2016 Johanniter Das Magazin der Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich die Johanniter Residenz Schichtgründe Jahresbericht 2015 Zuflucht in Bankfiliale Sanitätsdienst am Heldenplatz ab Herbst 2016

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Jahresbericht 2015Zuflucht in BankfilialeSanitätsdienst am Heldenplatz

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Sehr geehrte Damen und Herren,liebe Johanniter!

Unser neues Wohnprojekt, die Johanniter Residenz Schichtgründe, nimmt Form an. Der Rohbau ist fertig und auch die Fenster sind bereits eingebaut. Jetzt erfol-gen der Innenausbau und die weiteren Installationen. Bis zum Herbst sollen die Wohnungen bezugsfertig sein. Interessenten können sich ab sofort für einen „betreuten Wohnplatz“ anmelden. Lesen Sie mehr auf Seite 11.

Einen Überblick über Projekte und Aktivitäten der Johanniter und die aktuellen Einsatzzahlen finden Sie im Jahresrückblick! Dieser zeigt, dass wir trotz neuer Herausforderungen in der Flüchtlingsarbeit auch in anderen Bereichen stark sind und die Menschen auf unsere Dienstleistungen vertrauen. Besonders beachtlich ist die Zunahme an KursteilnehmerInnen!

Seit vergangenem Sommer sind die Johanniter nun auch in der Flüchtlingshilfe aktiv. Das Flüchtlingsthema pola-risiert und auch wir Johanniter werden immer wieder gefragt, warum wir uns jetzt auch in der Flüchtlingshilfe engagieren.

Das ist einfach erklärt: Es ist seit jeher der Grundsatz der Johanniter: „Menschen in Not zu helfen – unabhängig von Nationalität, Religion, Geschlecht oder Alter“. Auch im Rettungsdienst helfen wir ohne zu urteilen oder nach dem Verschulden zu fragen.

Ähnlich verhält es sich in der Flüchtlingshilfe: Auch hier sehen wir es als unsere Aufgabe zu helfen, um Obdach-losigkeit zu vermeiden, Information und Orientierung anzubieten, Kranke medizinisch zu betreuen, Integration zu ermöglichen. Es ist nicht unsere Aufgabe zu urteilen, ob jemand ein Recht auf Asyl hat oder nicht, das ist Sache der Behörden.

Wir hoffen, dass auch Sie uns unterstützen und wir diese zugegeben herausfordernde Situation gemeinsam meistern!

Es ist mir ein Bedürfnis, an dieser Stelle den vielen Helfern herzlichsten Dank und höchste Anerkennung auszusprechen.

DI Johannes BucherPräsident der Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich

Edito

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Weitere Informationen finden Sie unterwww.johanniter.at

Wo die Johanniter tätig sindJohanniter-Unfall-Hilfe, Bereich Wien1210 Wien, Ignaz-Köck-Straße 22T 01 470 70 [email protected]: Erste BankIBAN: AT60 2011 1000 0494 0555BIC: GIBAATWWXXX

Johanniter-Unfall-Hilfe, Bereich Tirol6020 Innsbruck, Josef-Wilberger-Straße 48T 0512 24 [email protected]: UniCredit Bank Austria AGIBAN: AT88 1200 0100 0680 9783BIC: BKAUATWWXXX

Johanniter-Unfall-Hilfe, Bereich Kärnten9564 Patergassen, Wiedweg 39T 04275 [email protected]: Raiffeisenbank Reichenau IBAN: AT17 3946 1000 0010 2152BIC: RZKTAT2K461

Johanniter-Unfall-Hilfe, Bereich Niederösterreich2403 Orth an der Donau, Kirchenplatz 1T 02212 [email protected]: Raiffeisenkasse Orth/Donau IBAN: AT13 3261 4000 0002 3648BIC: RLNWATWWODO

Mobiles Palliativteam3340 Waidhofen/Ybbs, Eberhardplatz 6T 07442 [email protected]: Erste BankIBAN: AT60 2011 1000 0494 0555BIC: GIBAATWWXXX

Spenden an die Johanniter sind steuerlich absetzbar!

Mitgliederservice [email protected]@[email protected]

Leserbriefe:[email protected]

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Sehr geehrte Damen und Herren, reichlich spät möchte ich doch noch einen Gedanken zu dem erwähnten Artikel anbringen: Prof. Körtner setzt sich mit der Fehlerkultur und der Patientensicherheit im Gesundheitswesen auseinander. Alles was er schreibt halte ich für richtig und wichtig. Einen Aspekt möchte ich noch zusätzlich anmerken. Wie Körtner richtig schreibt, treten dort wo Menschen arbeiten, Fehler auf - jeder Mensch macht Fehler. Was aber heißt das für die/den VerursacherIn? Es ist nicht nur pein-lich, eine Blamage, sie/er hat Schaden verursacht und muss mit Konsequenzen rechnen, da Fehler auch dem Ruf und dem Fortkommen der jeweiligen Gesundheitseinrichtung schaden. Also hat die/der betreffende MitarbeiterIn das

Problem, mit diesen Konsequenzen umgehen zu müssen und dafür reicht allein der Wille, zu dem Fehler zu stehen, nicht aus, weil möglicherweise die eigene berufliche Existenz auf dem Spiel steht.Dieses Problem müsste bei der Fehlerkultur mitbedacht werden. Ich meine, es müssten Methoden entwickelt wer-den, die solche Folgen für die VerursacherInnen erträglich machen. Ein Mensch, der weiß, dass die Konsequenzen, so unangenehm sie auch sein mögen, letztlich auszuhal-ten sind und die berufliche Existenz, wie auch immer die Regelung im Einzelfall aussehen wird, nicht völlig vernichtet wird, wird weniger dazu neigen, einen Fehler zu vertuschen als im anderen Fall. Mit freundlichem Gruß, Niklas von Beringe

Inhalt

Leserbriefe

} Meister im Krisenmanagement Sonderbeilage Jahresbericht

6 } Zuflucht in Bankfiliale Flüchtlingshilfe

11 } Rohbau steht bereits Johanniter Residenz Schichtgründe

12 } Seit über 40 Jahren in Namibia Johanniter International

14 } ELGA gestartet Serie Gesundheitswesen

4 Kurz & Bündig

15 Buchtipp & Rätsel

16 Erste Hilfe

20 Kärnten

22 Tirol

24 Wien

26 Niederösterreich

27 Termine

Rubriken

11 Jahresbericht 2015 20

Impressum Das Magazin „die Johanniter“ informiert Fördermitglieder der Johanniter-Unfall-Hilfe, Entscheidungsträger und andere Interessenten über Aktivitäten der Johanniter sowie über Neuigkeiten, Ereignisse und Hintergründe im christlichen, humanitären, sozial- und gesundheitspolitischen sowie medizinischen Bereich. Heraus-gegeben von Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich, Herbeckstraße 39, 1180 Wien Bundesgeschäftsführung Dr. Robert Brandstetter Geschäftsführung Tirol Franz Bit-tersam, MA Geschäftsführung Wien Robert Heindl Geschäftsführung Kärnten Johannes Dörfler Präsidium (Vorstand) Präsident: DI Johannes Bucher, Vizepräsident: Med.Rat Dr. Siegfried Bulwas, Bundesfinanzreferent & Schriftführer: Dr. iur. Heinrich Weninger, Bundesarzt: Prim. Dr. Christian Emich, Bundespfarrer: O.Univ.-Prof. Dr. DDr. h.c. Ulrich Körtner, Schriftführer Stv.: Mag. Dr. Bernhard Kadlec, Bereichsbeauftragte: Siegfried Mayerbrugger, Erich Pechlaner, Rudolf Niebler, DI Hansgeorg Schuster Chefredaktion Mag.a Belinda Schneider, [email protected], Redaktion Brigitta Hochfilzer, Cordula Wadl, Mag.a Belinda Schneider Erscheinungsweise mindestens 3x jährlich Auflage 37.000 Stk. Anzeigenverkauf Mag.a Belinda Schneider, T +43 1 4707030-5713 Art Direction Mag.a Julia Kadlec Lektorat Rudolf Niebler Fotos falls nicht angegeben JUH Titelbild Nussmüller Architekten ZT GmbH (Symbolbild) Hergestellt von Riedeldruck Mistelbach Verlags- & Herstellungsort Wien; ZVR-Nr. 269856203Namentlich gekennzeichnete Artikel und Kommentare geben die Meinung des Autors wieder und müssen nicht der Auffassung des Medieninhabers oder der Redaktion entsprechen. Die Johanniter übernehmen keine Haftung für unverlangte Einsendungen aller Art.

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Kurz & Bündig

superhands wurde im Oktober 2015 mit dem Förderpreis der deutschen Johanniter- Stiftung ausgezeichnet. „Der Förderpreis ist eine wichtige Anerkennung für superhands und hilft uns, das Hilfsangebot für pflegende Kinder weiterzuführen“, bedankte sich Projekt-Initiatorin A. Gottwald bei der Jury und den Sponsoren.

Förderpreis für superhands

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(v.l.) B. Klinger, Präsident J. Bucher, Projekt-Initiatorin A. Gottwald

Johanniter-Bundespfarrer mit Preis für huma-nistische Altersforschung ausgezeichnet.

Ulrich Körtner, Vorstand des Instituts für Ethik und Recht in der Medizin und Bundespfarrer der Johanniter, erhielt den Wiener Preis für humanistische Altersforschung. Sein For-schungsschwerpunkt liegt neben dem Gebiet der systematischen Theologie vor allem im Bereich der Medizin- und Pflegeethik, insbe-sondere zu den Fragen der Ethik des Alter(n)s. Der mit 5.000 Euro dotierte Preis wird von der Österreichischen Gesellschaft für Geriatrie und Gerontologie in Kooperation mit der Stadt Wien vergeben.

Auszeichnung für Bundespfarrer

Im Rahmen der Wiener Vorlesungen übergab Katharina Pils (li) den Preis für humanistische Altersforschung an Ulrich H.J. Körtner (Mitte). Durch den Abend leitete Hubert Christian Ehalt.

Die Johanniter suchen noch Menschen ab 60 Jahren, die an der Studie teilnehmen möchten. Bei Interesse wenden Sie sich bitte an:

Mag. Georg Aumayr oder Mag. Gudrun Haider T 01 470 70 [email protected]

Tester gesucht!

„my-AHA“ - my Active and Healthy Ageing heißt ein neues Projekt, mit dem die Johanniter-Forschung ge-meinsam mit 16 internationalen Partnern ins neue Jahr startete. Un-ter dem Motto „aktiv und gesund al-tern“ wird sich das Projekt der Frage widmen, wie Senioren mithilfe von Informationstechnologien Gebrech-lichkeit vorbeugen können. Ziel ist die Entwicklung einer speziellen Plattform, über die niederschwellig, personalisierte Maßnahmen zur Prä-vention empfohlen werden.

Die Plattform wird darauf ausgerich-tet, dass die Nutzer ihre Gesundheit und Gesundheitsdaten eigenständig im Auge behalten. Dazu sollen auch Gesundheits-Apps von Dienstlei-stern intergiert werden.

Anhand von Daten – gewonnen durch beispielsweise Sensoren aber auch bereits vorhandene Informati-onen, etwa über Gewohnheiten oder Alter - werden Risikofaktoren iden-tifiziert und davon ausgehend indi-viduell Interventionen zum Erhalt und zur Verbesserung der Gebrech-lichkeit empfohlen.

Während des gesamten Forschungs-prozesses werden ältere Menschen in die Entwicklung eingebunden und insbesondere Motivationsfaktoren be rück sichtigt, um sicher zu gehen,

dass das Angebot später auch län-gerfristig genutzt wird.

Es handelt sich dabei um eine Langzeitstudie, in der 600 Testper-sonen aus 10 Ländern unterschied-licher Kulturen (Österreich, Belgien, Deutschland, Italien, Schweden, Spanien, United Kingdom, Süd-Korea, Japan, Australien) fast vier Jahre lang in die Entwicklung ein-gebunden werden. Allein in Öster-reich werden 100 Personen die neue Plattform testen!

„my-AHA“ startete Anfang 2016, dauert vier Jahre und wird im Rah-men des Programms Horizon 2020 von der Europäischen Kommission unterstützt. Das Projektkonsortium besteht aus 16 internationalen Part-nern und wird von der Università degli Studi di Torino (Italien) koor-diniert.

Gebrechlichkeit vorbeugen Tester gesucht für neue Studie

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Auf ein Wort

Das Jahr 2015 stand ganz unter dem Eindruck der Flüchtlingsströme, weltweit, in Europa und auch bei uns in Österreich. Auch im neuen Jahr wird die Flücht-lingsproblematik zu den beherrschenden politischen und gesellschaftlichen Themen gehören.

Neben anderen zivilgesellschaftlichen Organisationen und Initiativen sind die Johanniter in der Flüchtlingshilfe aktiv. Aus der kurzfristigen Hilfe im Sanitätsdienst ist inzwischen ein dauerhaftes Engagement geworden. Begonnen hat es mit zwei Übergangsunterkünften in Wien. Gerade hat eine weitere Unterkunft für mehr als 700 Menschen in Wien-Liesing, die ebenfalls von den Johannitern betreut wird, ihre Arbeit aufgenommen.

Gut die Hälfte der von den Johannitern betreuten Flüchtlinge sind Kinder. Was haben ihre Augen schon gesehen, was man nicht einmal Erwachsenen wünscht und zumutet. Welche Verletzungen haben ihre Seelen davongetragen, die selbst, wenn sie irgendwann ver-heilen, lebenslang Narben hinterlassen?

Das Matthäusevangelium berichtet, dass auch Jesus und seine Eltern unmittelbar nach seiner Geburt aus Bethlehem nach Ägypten fliehen mussten, um ihr Le-ben zu retten. Der König Herodes hatte von der Geburt eines neuen Königs gehört und fürchtete, von diesem eines Tages entmachtet zu werden. Skrupellos wie er war, griff er zu drastischen Maßnahmen und ließ alle Kinder in Bethlehem und Umgebung im Alter bis zu zwei Jahren töten. Auch heute führen Potentaten Krieg gegen die eigene Bevölkerung. Der syrische Machtha-ber Assad lässt Fassbomben auf Zivilisten werfen, die erbarmungslos Frauen, Kinder und Männer töten, Jun-ge und Alte.

Erst nachdem Herodes gestorben war, konnten Jesus und seine Eltern der Überlieferung nach in die Hei-mat zurückkehren. Vier Jahre musste die junge Fa-milie ein Flüchtlingsschicksal erleiden wie heute viele Familien im Nahen Osten. Viele sind aus Syrien in die angrenzenden Nachbarländer geflohen, nach Jorda-nien, in den Libanon und in die Türkei, aber auch nach Ägypten. Viele, die jetzt zu uns kommen, brechen aus Flüchtlingslagern auf, in denen sie schon vier, fünf Jah-re ausgeharrt haben, in der Hoffnung auf ein Ende des Bürgerkriegs in ihrer Heimat. Sie machen sich auf den Weg nach Europa, weil sie der Perspektivlosigkeit ent-kommen wollen. Sie sehen für sich und ihre Kinder im Nahen Osten keine Zukunft mehr.

Für das Flüchtlingsproblem gibt es keine schnellen und einfachen politischen Lösungen. Das Thema polari-siert. Ein unbegrenzter Zustrom von Flüchtlingen ist auf Dauer sicher nicht zu verkraften. Für uns Johanniter gilt aber, dass der politische Streit nicht auf dem Rücken derer ausgetragen werden darf, die in unserem Land Aufnahme gefunden haben. Ihnen zu helfen, ist ein Ge-bot der Menschlichkeit und der Nächstenliebe.

In seiner Predigt vom Weltgericht sagt Jesus: „Was ihr einem meiner geringsten Brüder getan oder nicht ge-tan habt, das habt ihr mir getan oder auch nicht.“ Sich für Flüchtlinge einzusetzen und ihnen praktische Hilfe zu leisten, gehört ebenso zur Nachfolge Jesu wie der Dienst an Kranken und Verletzten, dem sich die Johan-niter verschrieben haben. Für Johanniter gilt, dass es beim praktischen Einsatz für Menschen in Not keine Unterschiede geben darf zwischen Einheimischen und Migranten, zwischen Asylwerbern und sogenannten Wirtschaftsflüchtlingen. Mit ihrem täglichen Einsatz er-teilen die Johanniter jeder Form von Menschenfeind-lichkeit, Rassismus und Hass eine deutliche Absage.

Flüchtlingshilfe – ein Gebot der Menschlichkeit

}O. Univ.-Prof. Dr. DDr. h.c. Ulrich Körtner

O. Univ.-Prof. Dr. DDr. h.c. Ulrich Körtner ist Bundes-pfarrer der Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich.

Für das Flüchtlingsproblem gibt es keine schnellen und einfachen politischen Lösungen.

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Zuflucht in Bankfiliale

}Linda Unger, Autorin von UMCOR, United Methodist Committee on Relief, New York

In Wien beherbergt das blaue Haus, ein blau gestrichenes Ge-bäude neben dem Westbahnhof, üblicherweise Büroangestellte der Österreichischen Bundesbahnen. Seit August ist es nun auch vor-übergehend eine Notunterkunft für bis zu 600 Flüchtlinge täglich, die aus dem Nahen Osten ankommen.

In Sichtweite zum „blauen Haus“ wurde eine Filiale der Erste Bank zum Zuhause – auf Zeit – von weite-ren 85 syrischen, afghanischen und pakistanischen Flüchtlingen. Mitte Oktober wurde eine Mitteilung an die Eingangstüren geklebt, auf der steht: „Keine Bank“, um ehemalige Bankkunden umzuleiten.

Beim Betreten der Bank nimmt man immer noch die gewohnte Bankausstattung wahr: gerippte Kabinenwände, Teppiche und eine Rezeption erinnern an die ehema-lige Filiale, wo einst Girokonten eröffnet wurden. Heute betreuen Freiwillige in leuchtenden gelben Westen den Empfang, wo sie nach Zugtickets, Schreib- und Schulun-tensilien für die Kinder, dem näch-sten Arzt oder Hilfe bei der Über-setzung von Behördenschreiben gefragt werden.

Große Zahlen, menschliche Ge-sichterDie Freiwilligen werden von den Johannitern, einer Hilfsorganisa-tion und Mitglied der Diakonie, organisiert um zumindest einigen der Tausenden von Flüchtlingen, die nach Österreich strömen, Un-terstützung zukommen zu lassen. „Hinter den großen Zahlen stehen einzelne Gesichter und Geschich-ten, tragische Geschichten“, sagt Belinda Schneider, PR-Verantwort-liche der Johanniter.

Darunter beispielsweise die Ge-schichte einer syrischen Frau, Lina, und ihrer Familie, die in der Erste Bank leben, während sie das Er-gebnis ihrer Asylanträge abwarten. Lina (die Familie möchte nicht den Nachnamen veröffentlicht wissen, weil sie um in Syrien zurückgeblie-bene Verwandte fürchtet), ihre zwei erwachsenen Söhne, eine Schwie-gertochter und zwei Töchter, die in Syrien studiert hatten, erzählten von ihrer Flucht aus dem vom Krieg zerrissenen Land.

Gewöhnliches Leben, außerge-wöhnliche RisikenIn Syrien war Lina Hausfrau und Mutter, der härteste Job, sagt ihr

Einige ungewöhnliche Wohnmöglichkeiten sprießen derzeit in Österreich aus dem Boden, so reagieren hier Regierung, Kirchen, humanitäre Organisationen, Unternehmen der gewerblichen Wirtschaft und einzelne Freiwillige auf den täglichen Zustrom von Zehntausenden von Flüchtlingen.

Weihnachtsfeier im Flüchtlingsheim ganz traditionell mit Weihnachtsbaum und Weihnachtsliedern.

Ausmalaktion: Ehrenamtliche malten mit Kin-dern wie Erwachsenen den Spielraum neu aus.

Wir danken allen Ehrenamtlichen, Helfern und Spendern!

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Zuflucht in BankfilialeSohn, Almontazbellah, der Buch-halter war. Sein älterer Bruder, Ahmad, stimmt zu. Denn Lina hatte sich täglich um den Verbleib ihrer Söhne und Töchter gesorgt, wäh-rend diese ihren gewöhnlichen Tä-tigkeiten - etwa den Weg zur Arbeit oder zur Universität - nachgingen, die sie in ihrer Heimat täglich in Ge-fahr brachten.

Für Almontazbellah, der in einer Import-Export-Firma in der Nah-rungsergänzungsmittelindustrie arbeitete, bedeutete dies auch den Import von Waffen für die Re-gierungstruppen, eigentlich nicht Aufgabe seines Unternehmens. Aufgrund des Drucks durch die Truppen, die Waffen mit den übli-chen Importen zu schmuggeln, war der Eigentümer des Unternehmens längst nach Ägypten geflohen.

Ahmad arbeitete als Handelsver-treter und Supervisor. „Ich hatte 19 Kilometer jeden Tag zur Arbeit zu fahren. Die Situation auf der Stra-ße war schlecht. Dreimal wurde auf mein Auto geschossen“, erzählt er, weil er zufällig in ein Gefecht der Truppen geriet. Darüber hinaus würden die Truppen auch Zahlun-gen für eine sichere Passage auf der Straße fordern. Es war nicht die geforderte Menge, die zählte, aber die Macht über die Pendler, sagte er. „Sie würden alles nehmen, was auch immer man in der Tasche hat, selbst wenn es nur eine Tafel Scho-kolade ist.“

Ahmads Frau, Kamilia, ihr Gesicht ist durch ihr dunkles Kopftuch um-rahmt, hört ruhig zu, während ihr Mann spricht. In Syrien kümmerte sie sich um das Haus. „Eines Ta-ges, als sie ihre Familie in ihrem kleinen Dorf besuchte, verließ sie das Haus für zwei Stunden um zum

Zahnarzt zu gehen. Als sie zurück-kam, fand sie ihre Familie nach ei-nem Bombardement tot vor“, sagte Ahmad, und fügte hinzu: „Sogar die Tiere wurden erschossen.“ Er sagt, die oppositionelle „Freie Syrische Armee“ wäre in der Gegend gewe-sen, aber eben auch viele Zivilisten.

Als sich die Familie zur Flucht ent-schloss, standen Linas zwei Töch-ter, Rouba und Rana, kurz vor dem Abschluss ihres Studiums. Rouba hätte nur noch einen Kurs beenden müssen, um ihr Wirtschaftsstudium abzuschließen und Rana fehlten 10 Kurse um Ernährungswissenschaf-ten abzuschließen. „An der Uni war es nicht sicher“, erzählt Rana. „Ich hörte von Entführungen. Die mei-sten von denen, die entführt wur-den, waren Mädchen. Es ist nicht fair, dass wir weggehen mussten. Wir wollen unser Studium abschlie-ßen!“

Keine Zukunft in SyrienKeiner in der Familie fühlte sich si-cher. „Mein Freund starb bei einem Bombenangriff“, sagte Ahmad, „beide Seiten wollen, dass wir ster-ben. Dieser Krieg ist wie ein Krebs-geschwür.“

„Für ISIS“, ergänzt Almontazbellah bezugnehmend auf den extremisti-schen islamischen Staat „sind wir Ungläubige. Wir sind Muslime, aber wir leben friedlich zusammen mit Christen und Menschen anderen Glaubens. ISIS sagt, dass wir nicht mit ihnen leben sollten und daher Ungläubige sind, wenn wir es tun.“

„Wir sind eine friedliche Familie; kei-ner von uns hat jemals eine Waffe berührt“, sagte Ahmad. Als die Fa-milie alles in Syrien verlor, erkannte sie, dass es für sie keine Zukunft in Syrien gab und dass ihr Leben in

Johanniter Flüchtlingshilfe

Salesianer Miettex spendet Bettwäsche.

Spenden: Großeinkauf dank Spenden von Medien gesellschaft und Animal First sowie zahlreiche private Spenden.

Zu Besuch in der Schule im WUK.

Hilfe beim Umzug - per Lastenfahrrad

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Gefahr war. Also beschlossen sie, sich auf den langen, riskanten Weg nach Europa zu machen.

Alle, außer Linas Ehemann, der in Syrien zurückblieb. Auf die Frage warum, antwortete ihr Sohn mit zwei Worten: „Insufficient Funds - ungenügend Mittel.“ Etwa 2.200 Euro kostete die Reise mit Hilfe von Schmugglern pro Person, insge-samt 11.000 Euro für die sechs Fa-milienmitglieder.

Neustart in ÖsterreichIhre lange Reise führte sie von Sy-

rien in den Libanon, in die Türkei, nach Griechenland, nach Mazedo-nien, weiter nach Serbien, Kroatien und schließlich nach Österreich. Sie reisten mit dem Flugzeug, dem Auto, Schlauchbooten, zu Fuß und mit dem Zug, und erreichten Öster-reich am Abend des 1. Oktober 2015.

Linas Familie war unter den 218.000 Flüchtlingen aus dem Na-hen Osten und Nordafrika, die im Oktober 2015 Europa erreichten. „Die Flüchtlingskrise in Europa ist nicht nur eine syrische Krise“, sagte

Ab der ersten Märzhälfte wird das neue Flüchtlingsquartier der Johanniter und des Samariterbundes in der Ziedler-gasse stufenweise bezogen. Das ehemalige Bürohaus der Firma Compaq stand lange Zeit leer und wurde adaptiert: aus den Großraumbüros wurden kleinere, für die Unter-bringung von Flüchtlingen geeignete Einheiten gemacht. Der Eingangs- und Empfangsbereich sowie der ehemalige Vortragssaal wurden in ihrer Funktion erhalten und werden für die Anmeldung und Registrierung sowie Deutschkurse genutzt. Im Erdgeschoss befinden sich noch zwei Speise-säle, Aufenthaltsräume, Kinderbetreuungs- und Spielräume sowie Schulklassen, in denen neu ankommende, schul-pflichtige Kinder unterrichtet werden.

BelegungBis zu maximal 750 Personen wird das Haus beherbergen, wobei 500 Asylwerber von den Johannitern und 250 vom Samariterbund betreut werden. Die Unterbringung erfolgt überwiegend in 6-8 Bettzimmern (3-4 Stockbetten). Eine zu Jahresende 2015 in den Medien kolportierte höhere An-zahl ist wegen der Unterteilung in Zimmern, dem Bedarf an Aufenthalts- und Unterrichtsräumen nicht möglich.In einem ersten Schritt ziehen 350 Personen im Familienver-band ein, die bereits von den Johannitern und dem Sama-riterbund betreut wurden. Diese stammen vorwiegend aus Syrien, Afghanistan und dem Irak. Die Zuweisung weiterer Asylwerber erfolgt durch den Fonds Soziales Wien. Alle im Haus untergebrachten Menschen wurden bereits von den für das Asylverfahren zuständigen Behörden registriert und sind zum Asylverfahren zugelassen worden.

GesundheitDie in der Ziedlergasse untergebrachten Asylwerber haben eine medizinische Erstuntersuchung erfahren. Die weitere medizinische Betreuung wird durch ehrenamtlich tätige Ärz-te und ein mobiles Team im Wohnheim selbst, wenn erfor-derlich auch durch niedergelassene Ärzte in Wien erfolgen.

Reinigung Die Reinigung der Zimmer und Allgemeinräume erfolgt durch die Flüchtlinge selbst. Sanitärräume und Räume für die Speisenausgabe müssen aufgrund von Hygienerichtlini-en durch ausgebildete Fachkräfte gereinigt werden.

MitarbeitendeBei voller Belegung werden 56 hauptberufliche Mitarbeiter die Asylwerber in Schichtdiensten rund um die Uhr betreu-en, davon sind 11 mit Aufgaben der Sozialarbeit befasst. Zudem sind Zivildiener und Ehrenamtliche sowie ein exter-ner Sicherheitsdienst im Einsatz, der unter anderem für die Eingangskontrolle zuständig ist.

Unterstützung für AsylwerberDie Asylwerber werden von Anfang an von den mit Sozial-arbeit befassten Personen sowie den Flüchtlingsbetreuern beraten mit dem langfristigen Ziel, sie so gut wie möglich in ihre neue Umgebung zu integrieren und sie in weiterer Folge in kleineren Wohneinheiten und Privatquartieren un-terzubringen.

Flüchtlingsquartier Ziedlergasse

Lionsclub Schönbrunn spendet Winterjacken für Kinder.

Zeugnisvergabe: erster Sprachkurs erfolgreich abgeschlossen!

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Ahmad. „Auf dieser Reise haben wir Menschen aus vielen anderen Na-tionen getroffen. Pakistanis, Iraker, Sudanesen, Somalier, Menschen aus Tunesien, Menschen aus vielen Ländern, wo es Kriege gibt.“

Er sagte, die Menschen in Öster-reich wären „sehr freundlich und liebenswürdig“. Seine Mutter, Lina, sagt, sie sei glücklich, endlich ei-nen sicheren Ort erreicht zu haben. Und seine Schwestern freuen sich, ihr Studium abschließen zu können und später arbeiten zu können. Obwohl die Beleuchtung in der

ehemaligen Bank schwach ist und die provisorischen Wände, die die Familien voneinander trennen, nur aus unbemaltem Sperrholz sind, beschwert sich niemand von Linas Familie.

„Ich möchte mich bei den Öster-reichern bedanken. Es ist das er-ste Mal, dass ich wieder schlafen kann“, sagte Ahmad. „Ich bin er-schöpft. Aber ich kann das erste Mal frei atmen. Ich kann Ihnen gar nicht genug dafür danken, dass sie uns diese zweite Chance geben.“

Von Deutschkurs bis WertevermittlungNeuankömmlinge werden bereits im Aufnahmegespräch über ihre Rechte und Pflichten aufgeklärt, dabei werden auch kulturelle Unterschiede angesprochen, um Missver-ständnisse und falsche Erwartungshaltungen auszuräu-men. Weitere Informationen werden durch Integrations-kurse der Stadt Wien vermittelt, zudem werden in enger Zusammenarbeit mit den Sprachschulen Safari, Eurasyis, Ossyris Deutschkurse angeboten, die erfahrungsgemäß in hohem Maße angenommen werden. Schulpflichtige Kinder werden im Haus durch zusätzliches Lehrperso-nal unterrichtet, einige Kinder und Jugendliche werden in ihrer alten Schule bleiben. Schrittweise wird versucht, die Asylwerber in gemeinnützige Arbeit einzubinden oder (unbezahlte) Praktikumsplätze zu vermitteln. Ehrenamt-liche begleiten sie zu Behörden oder Arztterminen, un-terstützen in der Freizeitgestaltung und organisieren ge-meinsame Aktivitäten.

Für die Mitarbeit in der Ziedlergasse werden daher noch Ehrenamtliche gesucht, die den Kindern bei den Hausauf-gaben helfen oder für gemeinsame Aktivitäten in der Frei-zeit zur Verfügung stehen.

Nähere Informationen finden Sie unter:www.johanniter.at/ehrenamt/fluechtlingshilfe

Fakten auf einen Blick:

Anzahl: bis zu 750 Personen, stufenweiser Einzug

Belegung: zunächst 350 Personen im Familienverband, die bereits von den Johannitern und dem Samariterbund betreut werden, diese kommen vorwiegend aus Syrien, Af-ghanistan, Irak; weitere Zusammensetzung abhängig von aktueller Situation, Zuweisung erfolgt durch Fonds Soziales Wien

Mitarbeitende: 11 Mitarbeitende für Sozialarbeit, 45 hauptberufliche Flüchtlingsbetreuende, 20 Zivildiener, Ehrenamtliche

Dauer: von März 2016 bis März 2017 geplant, weitere Schritte werden abhängig von der aktuellen Situation und Verfügbarkeit des Objekts 2017 entschieden

Zugang: erfolgt über einen zentralen Eingangsbereich, wo die An- und Abmeldung erfolgt. Zu- und Abgang er-folgt für alle Flüchtlinge über einen zentralen Hauseingang. Daneben gibt es aus Brandschutzgründen alarmgesicherte Fluchtwege und Ausgänge

Sicherheit: durch 4 Personen eines Sicherheitsdienstes rund um die Uhr; diese kontrollieren und registrieren den Zu- und Abgang, sowie die Außenanlagen des Gebäudes.

Johanniter Flüchtlingshilfe

Spontanes Freundschaftsmatch im Park

Schülerinnen der Rahlgasse helfen jeden Donners-tag bei der Kinderbetreuung und Hausaufgaben.

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Am Sonntag, den 13.12.2015, ha-ben meine Helferlein und ich uns um 12.50 Uhr in unserer Dauer-schlafstelle am Europaplatz einge-funden. Der Plan war, um 13.00 Uhr

pünktlich aufzubrechen. Naja, wie gesagt, das war der Plan. Was wir hierbei jedoch nicht berücksichtigt haben, waren die kulturellen Unter-schiede. Wenn wir in Westeuropa pünktlich starten möchten, dann schaffen wir es in der Regel. Nicht so, wenn wir uns in anderen Kul-turen bewegen… Um 13:30 Uhr kam dann endlich „Aufbruchsstim-mung“ auf und wir konnten uns ge-

meinsam auf den Weg in den drit-ten Bezirk machen.

Kekse Backen ist Frauensache?Wenn wir „Keksebacken“, „Flücht-linge“, „Syrerinnen“ oder „Irake-rinnen“ hören, könnte man dem Irrglauben verfallen, dass diese Ver-anstaltung hauptsächlich Frauen anspricht. Nein, bei uns war das nicht der Fall! Überrascht war ich, als ich auf der Anmeldeliste mehr Männer als Frauen fand, und sich unter den teilnehmenden Männern sehr viele junge Männer befanden.

Neun unserer 15 TeilnehmerInnen waren Männer, und auch beim Ba-cken waren sie mit einer Leiden-schaft und Konzentration dabei, die mich verblüfft und positiv über-rascht hat. Im Gegensatz zu den Frauen, die teilgenommen haben, haben die Männer die Kochinsel kaum verlassen und waren so mit Kekse ausstechen und verzieren beschäftigt, dass sie nicht einmal eine Pause machten und ständig nach mehr Teig fragten. Man sah allen die Freude an der Beschäfti-gung an und es entstanden, soweit möglich, auch Konversationen, Si-tuationskomik und vor allem Spaß am gemeinsamen Backen.

Zuckerbäcker mit LeidenschaftAuch hatten wir das Glück, dass einer unserer Flüchtlinge in seiner Heimat als Zuckerbäcker tätig war. Er blühte beim Backen auf und ar-beitete mit einer Leidenschaft und Hingabe, die man nicht in Worte fassen kann. Ihn bei seiner leiden-schaftlichen Arbeit zu beobachten, hat uns alle tief berührt.

11 Kilo Teig hatten wir am Abend verarbeitet und ein Kekserl war schöner dekoriert als das andere. Die fertigen Kekse durften die Teil-nehmer im Anschluss in die Un-terkunft mitnehmen und mit den anderen teilen. Im Heim angekom-men sorgte dann die Tochter eines der Flüchtlinge für eine weitere Erheiterung. „Papa hat zuhause nie gekocht, hier bäckt er sogar!“, rief Fatima, als ihr Vater stolz seine Kekse präsentierte.

Erste Bank und Johanniter danken Sevgi Duman für die Organisation, Christoph Walcher, Inhaber des Kochstudios „Das Kochwerk“, und seiner Familie für die Unterstüt-zung, ebenso Susanne Kukovetz, Michaela Weiß und Monika Kampl und der ERSTE Stiftung.

Gemeinsames Keksebacken }Sevgi Duman

SpendenkontoErste Bank IBAN: AT60 2011 1000 0494 0555 BIC: GIBAATWWXXX Stichwort: Flüchtlingshilfe

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Johanniter Residenz

In Wien-Floridsdorf entsteht ein neues Wohnprojekt für Senioren und Menschen mit Betreuungsbe-darf. Anmeldung ab sofort möglich!

Auf dem Areal des ehemaligen Fa-briksgeländes der Schichtwerke entsteht derzeit ein wegweisendes Leuchtturmprojekt mit rund 300 neu-en Miet- und Eigentumswohnungen. Neben den klassischen Wohnformen werden die Schichtgründe auch ein ganz spezielles Wohnprojekt für Seni-oren und Menschen mit Betreuungs-bedarf beherbergen. Die „Johanniter Residenz Schichtgründe“ ist das erste Wohnprojekt der Johanniter, das in Kooperation mit dem Wohnbauun-ternehmen ÖVW - Österreichisches Volkswohnungswerk - umgesetzt wird.

„Als gemeinnütziges Wohnbauunter-nehmen freuen wir uns, zusammen mit den Johannitern für ein bedürfnis-gerechtes Wohnen und Leben im Alter zu sorgen“, erklärt Andreas Reittinger, Geschäftsführer von ÖVW.

Bedarfsgerechte UnterstützungDie Johanniter Residenz Schichtgrün-de ist in erster Linie für Senioren ge-dacht, die selbstständig in den eige-nen vier Wänden leben möchten und gleichzeitig eine flexible und bedarfs-gerechte Unterstützung und Betreu-ung im Alltag in Anspruch nehmen möchten. Das Haus bietet aber auch Platz für junge Menschen, die etwa

aufgrund einer chronischen Erkran-kung oder Behinderung einen An-sprechpartner vor Ort wünschen.

Sicherheit und Service„Die Johanniter Residenz punktet mit Sicherheit und Service. Alle Woh-nungen sind barrierefrei und mit einem Johanniter-Hausnotruf aus-gestattet. Besonderen Service bietet der Conciergedienst, der bei der Or-ganisation und Vermittlung von Zu-satzleistungen, wie mobiler Pflege, Essenszustellung, Krankentransport und vielem mehr unterstützt“, erklärt Robert Heindl, Johanniter-Geschäfts-führer.

Grünraum und KomfortDie 2- und 3-Zimmerwohnungen verfügen über Terrasse, Balkon oder Eigengärten. Allen Bewohnern steht ein Gemeinschaftsraum für gesellige Treffen und Veranstaltungen zur Ver-fügung, die auch von den Johannitern organisiert werden.

Für zusätzlichen Komfort sorgt der Wellnessbereich mit Sauna, Infrarot-kabine und Fitnessgeräten.

Johanniter Residenz Schichtgründe:

Rohbau steht bereits

Anmeldung und Information:Sabine SchmidT 01/ 470 70 30 – [email protected]

Der Wiener Landtagspräsident Harry Kopietz und Bezirksvorsteher Georg Papai besichtig-ten den fünfstöckigen Rohbau der Johanniter Residenz Schichtgründe.

„Solche Projekte sind ein enorm wichtiger Beitrag für den sozialen Zusammenhalt in un-serer Stadt. In solchen Wohnprojekten können bedürftige Menschen ein weitgehend selbst-bestimmtes Leben führen und haben Kontakt-möglichkeiten zu Menschen, denen es ähnlich geht wie ihnen selbst“, sagt der in Floridsdorf aufgewachsene Landtagspräsident Kopietz.

„Serviciertes Wohnen ist für viele ältere BezirksbewohnerInnen eine Möglichkeit, auch weiterhin selbständig in Floridsdorf zu wohnen und doch bei Bedarf Unterstützung im Haushalt oder bei der Organisation der Essenszustellung zu erhalten. Die Möglichkeit des Kontaktes und der Unterhaltung zu Menschen im gleichen Alter, mit gleichen Wünschen und Bedürfnissen wird die Wohnqualität für die BewohnerInnen steigern“, sagt Bezirksvorsteher Papai.

Prominenter Besuch auf der Baustelle

Baustellenbegehung Johanniter Residenz Schichtgründe, im Bild v.l.: ÖVW Geschäfts-führer A. Reittinger, Bezirksvorsteher G. Papai, Johanniter-Geschäftsführer R. Heindl, Land-tagspräsident H. Kopietz.

die Johanniter 1. 2016 11

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Seit über 40 Jahren in Namibia

Die Welt der Johanniter endet nicht an Österreichs Grenzen. Die Johanniter sind weltweit aktiv, darunter auch in Namibia, Afrika, wo Hilfe für Kinder und Beratung in Gesundheitsfragen angeboten werden.

Ihre ersten Spuren in Südafrika hinterließen die Johanniter bereits 1914. In den 1970er Jahren waren bereits 30 Ordensmitglieder aktiv, weshalb sie den Status einer Sub-kommende des Johanniterordens zur Balley Brandenburg erhielten. Mit der Spaltung Südwestafrikas und der Gründung des unabhän-gigen Staates Namibia wurde auch die Subkommende in zwei eigenständig arbeitende Subkom-menden geteilt.

In Südafrika ist die Subkommende in den Gebieten um Johannesburg, Pretoria und Kapstadt tätig. In Namibia beitreibt das Johanniter-Hilfswerk verschiedene Einrich-tungen in Windhoek, Rundu, Otavi, Summerdown, Swakopmund und Omaruru.

In Windhoek ist die Zentrale des Johanniter-Hilfswerks Namibia an-gesiedelt. Dort laufen nicht nur alle

Fäden zusammen, dort können auch orthopädische Geräte, wie Krücken, Rollstühle und vieles an-dere ausgeliehen werden.

Hilfe für Kinder„Broxos“ stammt aus der Nama-Damara-Sprache und heißt über-setzt „Brücke“. Als Brücke soll das erste Traumatherapie-Zentrum für Kinder dienen, das die Johanniter gemeinsam mit Peace in Windhoek betreiben. Hier werden traumati-sierte Kinder zwischen 6 und 12 Jahren aufgenommen und thera-peutisch betreut.

Außerdem bieten die Johanniter im „Mother´s Voice Daycare Centre“ Nachmittagsbetreuung für Kinder berufstätiger Eltern und Waisen. Christina Khariese, sie wird auch Heimmutter genannt, hat das Day-care-Zentrum ins Leben gerufen, wo etwa 80 Kinder täglich betreut werden.

12 die Johanniter 1. 2016

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SpendenDie Johanniter Hilfswerke werden größten-teils ehrenamtlich geleitet und werden aus-schließlich durch Spenden aus dem In- und Ausland finanziert:

Spenden auch Sie!Bank Austria BIC: BKAUATWWXXX IBAN: AT30 1200 0006 8404 7707Stichwort: Namibia

Drei HNO-Spezialisten der Johanniter behandelten in Namibia 46 Kinder und Jugendliche ehrenamtlich. Sie eröffneten in einem Krankenhaus in Rundu für eine Woche ein „Ear Camp“, operierten unent-geltlich und bezogen dabei die einheimi-schen Ärzte mit ein. Derzeit gibt es in ganz Namibia nur vier HNO-Ärzte – für über zwei Millionen Menschen, auf einer Fläche doppelt so groß wie Deutschland. Dr. Junker war das erste Mal an dem Hilfsprojekt beteiligt. Unterstützt wurden die deutschen Ärzte von der namibischen Hilfsorganisa-tion „Clash“ und der Deutsch-Namibischen Gesellschaft.

Zu wenig HNO-ÄrzteEhrenamtliche Johanniter im Einsatz

Ein ähnliches Projekt leitet das Johanniter-Hilfswerk in Otavi, das rund 120 Farmerskindern der Um-gebung Unterkunft bietet. Die Kin-der erhalten dort nicht nur ein Dach über dem Kopf und drei Mahlzeiten am Tag sondern auch Lernförde-rung. In Kooperation mit DED (jetzt GIZ) wurde 2009 das Projekt „Ler-nen fürs Leben“ gestartet, wodurch sich die schulischen Leistungen der Heimkinder so verbesserten, dass sie immer zu den Besten zäh-len.

Durch die im Jahre 2012 eröffnete „Steps for children – Johanniter PrePrimary School“ werden nun auch Kinder im Vorschulalter auf das bevorstehende Schulleben vorbereitet.

Essen für TuberkulosekrankeDrei Suppenküchen für Tuberku-losekranke betreibt das Hilfswerk zudem in Rundu. Rundu liegt in der Kavango-Region im Norden Namibias, die eine der höchsten Tuberkuloseraten aufweist. Die Erkrankten werden mit warmer

Suppe, Gemüse aus dem hausei-genen Garten und Medikamenten versorgt.

Hilfe in GesundheitsfragenIn Swakopmund und Omaruru lei-tet das Hilfswerk zwei Stützpunkte, wo qualifizierte Krankenschwestern Sprechstunden anbieten. Hier wer-den zum Beispiel Blutdruck und Blutzuckerwerte gemessen, kleine-re Wunden versorgt oder Spritzen verabreicht. Auch Hausbesuche zur Wundversorgung oder Kör-perpflege werden vorgenommen. Zudem werden Hauskrankenpfle-ge- und Erste-Hilfe-Kurse oder Gymnastikstunden angeboten.

In Summerdown haben sich einige Farmersfrauen zur Rosi-Rumpf-Organisation zusammengetan. Sie helfen bei medizinischen Notfällen in der Umgebung und bieten Erste-Hilfe-Kurse im ganzen Land an. Die Mitglieder arbeiten eng mit dem Gesundheitsministerium zusam-men und helfen oft bei Outreach- und Krebsvorsorgetagen.

Windhoek

Lüderitz

Swakopmund

Rundu

Otavi

Omaruru

NAMIBIA

BOTSUANA

ANGOLA SAMBIA

SÜDAFRIKA

Summerdown

Johanniter Forschung

die Johanniter 1. 2016 13

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Die elektronische Gesundheitsakte kurz ELGA ist eines der meist dis-kutieren Gesundheitsprojekte der letzten Jahre. ELGA soll Gesund-heitsdaten sicher orts- und zeitun-abhängig zur Verfügung stellen. In einem ersten Schritt werden dies Entlassungsbriefe, ausgewählte Labor- und Röntgenbefunde (e-Be-funde) sowie verschreibungspflich-tige und wechselwirkungsrelevante nicht verschreibungspflichtige Me-dikamente (e-Medikation) sein.

Schrittweise werden nach den Krankenhäusern weitere Gesund-heitsdienstleister wie Apotheken, Pflegeeinrichtungen und nieder-gelassene Ärzte das System er-weitern.

Patientinnen und Patienten, die an der elektronischen Gesund-heitsakte nicht teilnehmen wollen, können über die gesetzlich fest-gelegte „Opt-out“ Regel ausstei-gen. Auch für einzelne Fälle oder Krankenhausaufenthalte besteht auf Wunsch die Möglichkeit, Da-ten nicht in ELGA aufzunehmen. In bestimmten Fällen müssen Pati-entinnen und Patienten sogar über die Möglichkeit, diesen Fall sper-ren zu können, aufgeklärt werden.

Über die ELGA-Homepage www.gesundheit.gv.at können Patien tinnen und Patienten mit ih-rer Bürgerkarte oder der digitalen Signatur ihre Daten einsehen und zum Beispiel festlegen, wie lange behandelnde Ärzte Daten nach einem Behandlungsfall einsehen können. Über das Internetportal können die eigenen Daten auch heruntergeladen oder ausge-druckt werden.

Wer nimmt ab wann teil?Als erster Krankenhausbetrei-ber hat sich die Steiermärkische Krankenhausgesellschaft mit ih-ren Standorten Ende 2015 ELGA angeschlossen. Inzwischen sind einige Standorte des Wiener Kran-kenanstaltenverbundes sowie Pfle-gewohnhäuser der Stadt Wien angebunden. An den genannten Standorten können schon heute Befunde zur Nutzung in ELGA frei-geben werden beziehungsweise Befunde, die bereits freigegeben sind, eingesehen werden. 2016 folgen weitere Bundesländer, die ihre Krankenhäuser in das System einbinden. Gleichzeitig werden in den nächsten Jahren weitere Doku-mente im ELGA-System verfügbar gemacht.

Was ändert sich?Patientinnen und Patienten wer-den künftig bei Krankenhausauf-enthalten oder im Falle eines Erst-besuchs, z.B. bei einem neuen Arzt, ihre Identität mit einem Licht-bildausweis nachweisen müssen.

Gleichzeitig ändert sich mit der Einführung von ELGA das Erschei-nungsbild und Layout schriftlicher Befunde und Arztbriefe. Damit die digitale Nutzung der Daten und der Austausch zwischen verschie-denen Systemen der Gesundheits-dienstleister gewährleistet werden kann, werden Dokumente künftig nach streng normierten und vor-gegebenen Regeln aufgebaut. So werden Diagnosen, Behandlungen und Medikamente mit der Einfüh-rung von ELGA immer an den sel-ben Stellen und in der selben Rei-henfolge angezeigt.

Wo kann ich mich weiter infor-mieren?Im Internet finden Sie unter www.elga.gv.at Erklärungen zu den am häufigsten gestellten Fragen und Kurzvideos zu den Grundlagen und technischen so-wie rechtlichen Hintergründen des Systems. Mit großer Wahrschein-lichkeit werden auch Sie schon in Kürze mit ELGA in Berührung kommen.

Wenn ELGA wie geplant ihre wei-teren Funktionen aufnimmt, kom-men wir dem Ziel, vermeidbare Mehrfachuntersuchungen und die damit einhergehenden finanziellen Belastungen, aber auch Warte-zeiten zu reduzieren, einen großen Schritt näher. Patientenanwalt Dr. Gerald Bachinger fordert übrigens eine schnellere Ausrollung im Be-reich der niedergelassenen Ärzte.

Serie Gesundheitswesen

ELGA gestartet

Mag. Dr. Bernhard Kadlec ist Betriebswirt, Gesundheitswissen-schafter, Präsidiumsmitglied der Johanniter und Hospizbeauftragter des Johanniter Ordens in Österreich.

14 die Johanniter 1. 2016

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Jahresbericht 2015der Johanniter-Unfall-Hilfe in Österreich

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Impressum:Herausgegeben von Johanniter-Unfall-Hilfe in ÖsterreichRedaktion: Dr. Robert Brandstetter, Mag.a Belinda Schneider1180 Wien, Herbeckstraße 39T +43 1 470 70 30 - 5713Grafik und Layout: Mag.a Julia Kadlec Druck: Riedeldruck MistelbachVerlags- und Herstellungsort: WienZVR: 269856203

2 Sonderbeilage Jahresbericht 2015

Das Jahr 2015 hat wie kaum ein anderes gezeigt, dass sich die Rahmenbedingungen gerade für Hilfsorganisationen wie die Johanniter ständig verändern und oft auch in rasantem Tempo neue Herausforderungen mit sich bringen. Während Anfang des Jahres noch neue Projekte wie die Johanniter Residenz Schicht-gründe oder Forschungsarbeiten wie geplant in Angriff genommen wurden, mussten die Johanniter ab Sommer vor allem Flexibilität und Einsatzstärke in der Flüchtlingskrise unter Beweis stellen. Mit Erfolg!

Meister im Krisenmanagement

Mehr Mobilität mit 10.175 Transporten für Menschen mit Behinderungen

21.611 Rettungs- und Notarzteinsätze für Kranke und Menschen in lebensbedrohlichen Situationen

106.412 Krankentransporte

13.198 Einsatzstunden im Bereich Soziale Dienste

31.088 Einsätze in der Hauskrankenpflege

2.652 Notfalleinsätze durch den Pflegenotdienst

2.091 Besuche leistete das Palliativteam

15.932 Kursteilnehmer und Kursteilnehmerinnen in 925 Kursen

Per Knopfdruck zur Stelle mit 2.253 Hausnotrufanschlüssen zur Sicherheit unserer Kunden und Kundinnen

Auf einen Blick

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Sonderbeilage Jahresbericht 2015 3

Weltweite Krisen und die dadurch ausgelösten Flüchtlingsströme stellen Europa vor neue Heraus-forderungen. Verzweifelte Men-schen verlassen ihre Heimat, weil ihnen Krieg und Terror jede Per-spektive genommen haben. Viele haben ihre Existenz, ihr Haus, Hab und Gut verloren und sehen den letzten Ausweg in der gefährlichen Flucht nach Europa – in der Hoff-nung auf ein „normales“ Leben. Ein Leben ohne Angst, ein Leben in Sicherheit, in dem die Kinder wieder zur Schule gehen und ihre Ausbildung abschließen können.

Die Johanniter helfen seit dem Sommer 2015 Menschen auf der Flucht. Jenen, die auf der Durch-reise kurzfristig eine Unterkunft für eine Nacht suchen – etwa im „blau-en Haus“ am Wiener Westbahnhof – oder jenen, die in Österreich um Asyl ansuchen und bleiben wollen.

„Wir helfen Menschen in Not ‒ das gilt auch für Menschen auf der Flucht vor Krieg und Terror“, betont Präsident Johannes Bucher den Leitgedanken der Johanniter.

Begonnen hat alles im Sommer 2015 mit kurzfristigen Einsätzen vor dem Lager Traiskirchen und am Grenzübergang in Nickelsdorf, wo Ehrenamtliche der Johanniter medizinische Hilfe leisteten. Bald halfen die Johanniter auch in der Notunterkunft „blaues Haus“ am Wiener Westbahnhof, wo Flüchtlin-ge kurzfristig einen Schlafplatz und Verpflegung erhielten. Im Oktober übernahmen die Johanniter die län-gerfristige Betreuung von rund 100 Flüchtlingen in einer stillgelegten Filiale der Erste Bank in Mariahilf. Im Dezember wurde ein Quartier für rund 180 Asylwerber in Wien-Währing eröffnet, im März folgte eine Unterkunft in Wien-Liesing für

insgesamt 750 Schutzsuchende. Alle Unterkünfte sind Übergangs-quartiere.

Im Jahr 2015 haben die Johanniter insgesamt etwa 10.000 Flüchtlin-ge betreut, im neu gegründeten Arbeitsbereich wurden 17 haupt-berufliche MitarbeiterInnen einge-stellt, für 2016 sind weitere Anstel-lungen geplant. Allein für die ersten 100 Asylwerber vom Quartier der Erste Bank konnten bereits erfolg-reich private Unterkünfte gefunden werden. Für etwa 65 Kinder und Jugendliche wurden Kindergar-ten-, Schul- und Ausbildungsplätze gefunden. „Besonders freut mich, dass wir bereits für 13 sehr gut aus-gebildete Asylwerber Arbeits- oder Praktikumsplätze finden konnten“, erzählt Margarita Benedikt, Sozial-arbeiterin der ersten Stunde. „Auf diese Weise werden sie schnell Deutsch lernen und in Österreich Fuß fassen können.“

Gemeinsam mit Ehrenamtlichen der Erste Bank wurden die Asyl-werber intensiv betreut und unter-stützt – angefangen von Arzt- und Behördenwegen, der Einschulung bis hin zur gemeinsamen Freizeit-gestaltung! „Integration findet statt wenn sie gelebt wird “, so Margari-ta Benedikt. Hier sind 3 Säulen zu

beachten um gelungenes Zusam-menleben einzuleiten: Sprach- und Bildungserwerb; Einbindung in Kultur-, Sport-, Musik-, Freizeitbe-reich sowie Mobilität; Partizipation an gemeinwesenstiftenden Tätig-keiten im Austausch mit Österrei-chern.

Mit Unterstützung der Bevölke-rung, nachbarschaftlicher und eh-renamtlicher Hilfe, und den Institu-tionen, die als Lebenshilfe dienen, können gegenseitiges Verständnis und Verstehen zu einer gewünsch-ten Integration führen.

Ende Februar zogen – wie geplant ‒ die letzten Asylwerber aus der Erste-Bank-Filiale aus, diese wird nun umgebaut und bald wieder ihre Tore für Bankkunden öffnen. Das Quartier in Wien-Währing wird voraussichtlich im Sommer 2016 geschlossen, die Unterkunft in Wien-Liesing soll bis 2017 beste-hen.

„Weitere Aktivitäten im Bereich der Flüchtlingshilfe sind angedacht, aber derzeit ist unklar, wie sich die Situation im Frühjahr entwickeln wird. Fest steht jedenfalls, dass es weitergeht!“, fasst Johanniter-Präsident Bucher die Lage kurz zusammen.

Hilfe für Flüchtlinge

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189.115 Einsätze haben die Jo-hanniter im Rettungs- und Fahr-dienst absolviert: Stark zuge-nommen haben die Notfall- und Rettungseinsätze in Wien, die dank der sehr engen Zusammen-arbeit mit der Wiener Rettung um 25 Prozent gestiegen sind. Rück-läufig sind hingegen weiterhin die Krankentransporte in Wien, hier wurden gegenüber dem Vorjahr rund 6 Prozent weniger Transpor-te geleistet, was vor allem auf den Kostendruck und die Umvertei-lung zu nicht-qualifizierten Fahr-diensten zurück zu führen ist.

In Kärnten, Niederösterreich und Tirol sind die Krankentransporte gestiegen.

Die Johanniter Tirol hatten 32.491 Rettungseinsätze und Krankentransporte sowie 10.175 im Behindertenfahrdienst zu ver-zeichnen. E-Mobilität wird das große Zukunftsthema im Fuhrpark und Schritt für Schritt umgesetzt.

Die Johanniter Kärnten ver-zeichneten im vergangenen Jahr 2.802 Einsätze und transportier-ten 3.181 Patienten. Insgesamt wurden dabei rund 177.000 Ki-lometer gefahren. Neben der Aufrechterhaltung des „Normal-betriebes“ wurden zusätzlich 32 Ambulanzdienste geleistet, bei denen 116 Sanitäter im Einsatz waren.

Die Johanniter in Niederösterreich, Rettungsstation Orth an der Donau, leisteten 1.597 Kranken-transporte und 408 Rettungs- und Notarzteinsätze, dazu zählen auch die sogenannten First-Responder-Einsätze, für die die Mitarbeiter im ehrenamtlichen Einsatz dank der Unterstützung der Gemeinde mit speziellen Jacken ausgestattet werden konnten.

4 Sonderbeilage Jahresbericht 2015

Februar

Auszeichnung für Wolfgang Sobotka, stv. Landeshauptmann, beim Jahresempfang des Johanniterordens in Berlin.

April

Erdbeben in Nepal: Johanniter schicken Einsatzteam

Hundecasting in Tirol für Rettungs-hundegruppe

Jänner

Franz Bittersam wird neuer Geschäfts-führer in Tirol

Bau der Johanniter Residenz Schicht-gründe startet

Kursteilnehmer/-innen

2007 7.9552008 79762009 9363

0 2500 5000 7500 10000 12500

Kursteilnehmer und Kursteilnehmerinnen

Kärnten

Tirol

Wien

735

2.834

12.363

0 500 1.000 1.500 2.000 2.500

Hausnotrufanschlüsse

2007

2008

2009

1.520

1.765

2.006

Haunotrufanschlüs -se 2007 15202008 17652009 2006

150000 160000 170000 180000 190000 200000

Einsätze: Fahrdienste und P�ege

2010

2011

2012

176.033

183.102

30000

62500

95000

127500

160000 P�egestunden

Einsätze

gesamt481644339237157

Tortenelemente

MA 818Ehrenamtliche 478Hauptberuflich 201Zivildiener 139

Zivildiener

Hauptberufliche

Ehrenamtliche

1.088 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

673

158

257

185.737

146.884

100000

120000

140000

160000 Einsätze

30000

45000

60000 P�egestunden

MitarbeiterInnen Tortensegment

Gesamt 997hauptberu�ich 558

ehrenamtlich 238

Zivildienst 173

soziale Dienste

Pflege

Fahrdienste

238.245 Einsätze

145.394

7.323

35.932

Einsätze Tortensegment

Einsätze gesamt 190.013

davon Fahrdienste 145.149davon P�ege 36.825

davon soziale Dienste 8.039

Kursteilnehmer 13.479Kurse 783

Davon

Wien

9.921

547

Tirol

3.134

209

Kärnten

424

27

567

Kursteilnehmer/-innen

2007 7.9552008 79762009 9363

0 2500 5000 7500 10000

13.479 Kursteilnehmer und Kursteilnehmerinnen

Kärnten

Tirol

Wien

424

3.134

9.921

0 500 1.000 1.500 2.000 2.500

Hausnotrufanschlüsse

2007

2008

2009

1.520

1.765

2.006

Haunotrufanschlüsse

2007 15202008 17652009 2006

150000 160000 170000 180000 190000 200000

Einsätze: Fahrdienste und P�ege

2010

2011

2012

176.033

183.102

30000

62500

95000

127500

160000 P�egestunden

Einsätze

gesamt481644339237157

Tortenelemente

MA 818Ehrenamtliche 478Hauptberuflich 201Zivildiener 139

Zivildiener

Hauptberufliche

Ehrenamtliche

969 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

558

173

238

185.737

146.884

100000

120000

140000

160000 Einsätze

30000

45000

60000 P�egestunden

MitarbeiterInnen Tortensegment

Gesamt 997hauptberu�ich 558

ehrenamtlich 238

Zivildienst 173

soziale Dienste

Pflege

Fahrdienste

190.013 Einsätze

145.149

8.03936.825

Einsätze Tortensegment

Einsätze gesamt 190.013

davon Fahrdienste 145.149davon P�ege 36.825

davon soziale Dienste 8.039

Kursteilnehmer 13.479Kurse 783

Davon

Wien

9.921

547

Tirol

3.134

209

Kärnten

424

27

189.115 Einsätze leisteten die Johanniter 2015.

Retten mit aller Kraft

Sozialarbeit

soziale Dienste

Pflege

Fahrdienste

Kursteilnehmer/-innen

2007 7.9552008 79762009 9363

0 2500 5000 7500 10000

13.479 Kursteilnehmer und Kursteilnehmerinnen

Kärnten

Tirol

Wien

424

3.134

9.921

0 500 1.000 1.500 2.000 2.500

Hausnotrufanschlüsse

2007

2008

2009

1.520

1.765

2.006

Haunotrufanschlüsse

2007 15202008 17652009 2006

150000 160000 170000 180000 190000 200000

Einsätze: Fahrdienste und P�ege

2010

2011

2012

176.033

183.102

30000

62500

95000

127500

160000 P�egestunden

Einsätze

gesamt481644339237157

Tortenelemente

MA 818Ehrenamtliche 478Hauptberuflich 201Zivildiener 139

Zivildiener

Hauptberufliche

Ehrenamtliche

969 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

558

173

238

185.737

146.884

100000

120000

140000

160000 Einsätze

30000

45000

60000 P�egestunden

MitarbeiterInnen Tortensegment

Gesamt 997hauptberu�ich 558

ehrenamtlich 238

Zivildienst 173

soziale Dienste

Pflege

Fahrdienste

190.013 Einsätze

145.149

8.03936.825

Einsätze Tortensegment

Einsätze gesamt 190.013

davon Fahrdienste 145.149davon P�ege 36.825

davon soziale Dienste 8.039

Kursteilnehmer 13.479Kurse 783

Davon

Wien

9.921

547

Tirol

3.134

209

Kärnten

424

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Sonderbeilage Jahresbericht 2015 5

Mai

superhands: 240 Schüler hängten ihre Handschuhe auf die Wäscheleine und setzten ein Zeichen für pflegende Teenager

Johanniter International wählte neuen Vorstand

Juni

Palliativteam feiert 5-jähriges Bestehen

43.154 Einsätze haben die Johan-niter im Bereich der Pflege und Sozialen Dienste geleistet. Der Löwenanteil geht auf die 31.088 Hauskrankenpflegeeinsätze und 7.323 Einsätze im Bereich der so-zialen Dienste in Tirol zurück. Einen Anstieg hatten der Pflegenotdienst in Wien mit 2.652 Einsätzen und das mobile Palliativteam in Nie-derösterreich mit 1.946 Einsätzen zu verzeichnen. Hienzu kamen 567 Einsätze in der Sozialarbeit in Nie-derösterreich.

In Niederösterreich konnte das mobile Palliativteam sein Betreu-ungsgebiet im nördlichen Most-viertel ausweiten. Zudem wurde in Zusammenarbeit mit dem NÖGUS und dem Palliativteam Horn ein Do-kumentationssystem erarbeitet um eine einheitliche und interprofes-sionelle, elektronische Dokumen-tation für die Palliativversorgung in Niederösterreich zu etablieren.

Betreutes WohnenMit dem Jahr 2015 starteten die

Johanniter zudem ein neues Ange-bot im Bereich Betreutes Wohnen. Derzeit wird in Wien-Floridsdorf die Johanniter Residenz Schichtgrün-de errichtet, wo in 53 Wohnungen Senioren und Menschen mit Be-treuungsbedarf Platz finden. Die Fertigstellung ist für Herbst 2016 geplant, die Vergabe der Wohnun-gen läuft bereits.

Hilfe für pflegende KinderDas Hilfsangebot superhands er-hielt im Februar mit Erscheinen der zweiten Studie über young carers in Österreich, die von Sozialmini-ster Rudolf Hundstorfer präsentiert wurde, erneut mediale Aufmerk-samkeit.

Diese wurde durch weitere Aktio-nen zur Sensibilisierung der Öf-fentlichkeit verstärkt: Zum Tag der Pflege machten 240 Schüler der Evangelischen Schule in Wien auf die schwierige Situation pflegen-der Teenager aufmerksam und hängten ihre Pflegehandschuhe an die Wäscheleine. Zu Ferienbeginn

ließen die Johanniter in Innsbruck Luftballons steigen, unter dem Motto: pflegende Kinder haben keine Ferien!

Zu Schulbeginn erzielte super-hands zwei besonders breitenwirk-same Kooperationen: So liefen 10 Tage lang auf allen Bildschirmen von Infoscreen (Straßenbahnen, U-Bahnen, Bussen, Bahnen und Bahnstationen) in Wien, Linz, Graz, Klagenfurt, Innsbruck und Eisen-stadt Infospots. Zusätzlich wur-den 150.000 Schülerkalender von Egmont-Media mit einem zweisei-tigen superhands-Inserat in ganz Österreich verteilt. Beide Koopera-tionen wurden superhands kosten-frei ermöglicht!

Zudem wurden die Expertinnen von superhands zur Teilnahme an Work-shops in Wien und Berlin eingela-den. Seinen krönenden Abschluss fand das Jahr mit der Verleihung des „Johanniter-Förderpreises“ der deutschen Johanniter-Stiftung, der mit 10.000 Euro dotiert war.

Betreuung mit Herz

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6 Sonderbeilage Jahresbericht 2015

Juli

Johanniter-Rettungshunde feiern 10-jähriges Jubiläum

Johanniter Tirol und FF Mühlau proben für Einsatz

August

Erster Flüchtlingseinsatz in Trais-kirchen

Fahrtechniktraining

September

Flüchtlingshilfe im Notquartier am Westbahnhof gemeinsam mit Maltesern

Medizinische Hilfe in Nickelsdorf

15.932 Menschen haben die Jo-hanniter in 925 Kursen ausgebil-det. Der Aufwärtstrend in der Aus-bildung hält seit Jahren an, so hat die Ausbildung 2015 rund 25 Pro-zent mehr Ersthelfer geschult als im Vorjahr. Der Anstieg an Kursen ist vor allem den guten Firmenko-operationen zu verdanken.

Im Jahr 2015 hat das Ausbildungs-zentrum der Johanniter in Wien insgesamt 12.363 Personen in 686 Kursen geschult. Die Johan-niter in Kärnten konnten ihre Kurs-teilnehmerzahl (735) gegenüber dem Vorjahr nahezu verdoppeln. Einen Löwenanteil machten allein die Firmenkurse der ÖBB aus.

Definetzwerk wächstErste Hilfe wird in immer mehr Unternehmen groß geschrieben: immer mehr Unternehmen instal-lieren in ihren Betrieben Defibril-latoren. Bei einem Herzkreislauf-stillstand kann durch die rasche Anwendung eines Defibrillators die Überlebenschance verdreifacht

werden. Die Johanniter tragen dieser Entwicklung mit der An-schaffung weiterer Defibrillatoren für die Ausbildung Rechnung, so-dass Teilnehmer an unterschiedli-chen Modellen üben können. Das Definetzwerk und die Sicherheit in Österreich wachsen! Das können Interessierte auch auf der Home-page www.144.at/defi verfolgen, wo die Standorte von Defibrillato-ren verzeichnet sind.

Ich kann Leben rettenWie wichtig die Reanimation und das Üben mit dem Defibrillator ist, hat 2015 auch das Projekt „Ich kann Leben retten“ gezeigt, das in Kooperation mit den Helfern Wiens durchgeführt wird. Allein vergange-nes Jahr wurden 3.725 Schüler der 3. Klassen geschult.w

Kursteilnehmer/-innen

2007 7.9552008 79762009 9363

0 2500 5000 7500 10000 12500

Kursteilnehmer und Kursteilnehmerinnen

Kärnten

Tirol

Wien

735

2.834

12.363

0 500 1.000 1.500 2.000 2.500

Hausnotrufanschlüsse

2007

2008

2009

1.520

1.765

2.006

Haunotrufanschlüs -se 2007 15202008 17652009 2006

150000 160000 170000 180000 190000 200000

Einsätze: Fahrdienste und P�ege

2010

2011

2012

176.033

183.102

30000

62500

95000

127500

160000 P�egestunden

Einsätze

gesamt481644339237157

Tortenelemente

MA 818Ehrenamtliche 478Hauptberuflich 201Zivildiener 139

Zivildiener

Hauptberufliche

Ehrenamtliche

1.088 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

673

158

257

185.737

146.884

100000

120000

140000

160000 Einsätze

30000

45000

60000 P�egestunden

MitarbeiterInnen Tortensegment

Gesamt 997hauptberu�ich 558

ehrenamtlich 238

Zivildienst 173

soziale Dienste

Pflege

Fahrdienste

238.245 Einsätze

145.394

7.323

35.932

Einsätze Tortensegment

Einsätze gesamt 190.013

davon Fahrdienste 145.149davon P�ege 36.825

davon soziale Dienste 8.039

Kursteilnehmer 13.479Kurse 783

Davon

Wien

9.921

547

Tirol

3.134

209

Kärnten

424

27

567

Kursteilnehmer/-innen

2007 7.9552008 79762009 9363

0 2500 5000 7500 10000

13.479 Kursteilnehmer und Kursteilnehmerinnen

Kärnten

Tirol

Wien

424

3.134

9.921

0 500 1.000 1.500 2.000 2.500

Hausnotrufanschlüsse

2007

2008

2009

1.520

1.765

2.006

Haunotrufanschlüsse

2007 15202008 17652009 2006

150000 160000 170000 180000 190000 200000

Einsätze: Fahrdienste und P�ege

2010

2011

2012

176.033

183.102

30000

62500

95000

127500

160000 P�egestunden

Einsätze

gesamt481644339237157

Tortenelemente

MA 818Ehrenamtliche 478Hauptberuflich 201Zivildiener 139

Zivildiener

Hauptberufliche

Ehrenamtliche

969 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

558

173

238

185.737

146.884

100000

120000

140000

160000 Einsätze

30000

45000

60000 P�egestunden

MitarbeiterInnen Tortensegment

Gesamt 997hauptberu�ich 558

ehrenamtlich 238

Zivildienst 173

soziale Dienste

Pflege

Fahrdienste

190.013 Einsätze

145.149

8.03936.825

Einsätze Tortensegment

Einsätze gesamt 190.013

davon Fahrdienste 145.149davon P�ege 36.825

davon soziale Dienste 8.039

Kursteilnehmer 13.479Kurse 783

Davon

Wien

9.921

547

Tirol

3.134

209

Kärnten

424

27

15.932 Kursteilnehmende 2015

Ausbilden am Puls der Zeit

Page 21: die Johanniter · dem erwähnten Artikel anbringen: Prof. Körtner setzt sich mit der Fehlerkultur und der Patientensicherheit im Gesundheitswesen auseinander. Alles was er schreibt

Sonderbeilage Jahresbericht 2015 7

Oktober

Johanniter übernehmen Betreuung von Flüchtlingen gemeinsam mit Erste Bank

Katastrophenübung: Ehrenamtliche probten Einsatz

Förderpreis für superhands

Johanniter-Auslandshilfe zum Teambuilding in Tirol

Großer Aktionstag am Tag der Ersten Hilfe in Innsbruck

Katastrophenhilfe- und Katastro-phenvorsorge sind klassische Arbeitsbereiche einer Rettungs-organisation, in der sich vor al-lem Ehrenamtliche engagieren. Ihr Einsatz findet meist erst dann Aufmerksamkeit, wenn sie nach Naturkatastrophen oder anderen Krisen in Not geratenen Menschen helfen.

Hilfe in NepalSo half die Johanniter-Auslands-hilfe nach den schweren Erdbe-ben in Nepal – zunächst bei der medizinischen Versorgung der Erdbebenopfer, später beim Wie-deraufbau in den in der bergigen, schwer zugänglichen Provinz Sindhupalchowk, nordöstlich von Kathmandu.

EinsatzübungenDen überwiegenden Teil des Jah-res sind die Ehrenamtlichen mit Ausbildungen und Einsatzübun-gen beschäftigt, um eben für solche Notfälle bestens vorberei-tet zu sein. So fanden 2015 zwei

Katastrophenübungen statt, an denen insgesamt 80 Mitarbeiter teilnahmen. Einsatzübungen wie diese sind eine gute Möglichkeit um Abläufe, wie Zeltaufbau, Tech-nik und Priorisierung, Behandlung der Patienten wie auch die Zu-sammenarbeit im Team zu üben. „Dabei stehen auch die persönli-chen Kompetenzen jedes Einzel-nen auf dem Prüfstand“, erklärt Andreas Dunkl, seit mehr als 10 Jahren Leiter des Johanniter-Katastrophenhilfsdienstes. Zum Einsatz kommt der Katastrophen-hilfsdienst zudem bei großen Ver-anstaltungen, so organisieren die Johanniter jedes Jahr den Sani-tätsdienst am Sicherheitstag am Wiener Heldenplatz anlässlich des Nationalfeiertages, wo sich mit Bundespräsident Heinz Fischer auch prominenter Besuch einfand.

RettungshundeWichtiger Bestandteil der Katastro-phenhilfe sind natürlich auch die Rettungshunde, die zweimal wö-chentlich trainieren und zweimal

jährlich Übungen und groß ange-legte Suchaktionen im Trümmer-gelände absolvieren. „Die Hunde werden dabei auch an den Trans-port im oder abgeseilt vom Hub-schrauber gewöhnt – eine der beliebtesten Übungen unter den Helfern“, erzählt Margit Handl, Leiterin der Rettungshundegrup-pe, zum 10-jährigen Jubiläum.

In Tirol wurde zu Jahresbeginn eine Hundestaffel zur Personen- und Trümmersuche gegründet. Die organisatorische und logisti-sche Unterstützung für das Trai-ningscamp der Johanniter-Aus-landshilfe (Berlin), das erstmals in Österreich abgehalten wurde, fe-stigt die internationalen Kontakte auf Johanniter-Ebene.

Helfen – in Österreich und weltweit

Kursteilnehmer/-innen

2007 7.9552008 79762009 9363

0 2500 5000 7500 10000 12500

Kursteilnehmer und Kursteilnehmerinnen

Kärnten

Tirol

Wien

735

2.834

12.363

0 500 1.000 1.500 2.000 2.500

Hausnotrufanschlüsse

2007

2008

2009

1.520

1.765

2.006

Haunotrufanschlüs -se 2007 15202008 17652009 2006

150000 160000 170000 180000 190000 200000

Einsätze: Fahrdienste und P�ege

2010

2011

2012

176.033

183.102

30000

62500

95000

127500

160000 P�egestunden

Einsätze

gesamt481644339237157

Tortenelemente

MA 818Ehrenamtliche 478Hauptberuflich 201Zivildiener 139

Zivildiener

Hauptberufliche

Ehrenamtliche

1.088 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

673

158

257

185.737

146.884

100000

120000

140000

160000 Einsätze

30000

45000

60000 P�egestunden

MitarbeiterInnen Tortensegment

Gesamt 997hauptberu�ich 558

ehrenamtlich 238

Zivildienst 173

soziale Dienste

Pflege

Fahrdienste

238.245 Einsätze

145.394

7.323

35.932

Einsätze Tortensegment

Einsätze gesamt 190.013

davon Fahrdienste 145.149davon P�ege 36.825

davon soziale Dienste 8.039

Kursteilnehmer 13.479Kurse 783

Davon

Wien

9.921

547

Tirol

3.134

209

Kärnten

424

27

567

Kursteilnehmer/-innen

2007 7.9552008 79762009 9363

0 2500 5000 7500 10000

13.479 Kursteilnehmer und Kursteilnehmerinnen

Kärnten

Tirol

Wien

424

3.134

9.921

0 500 1.000 1.500 2.000 2.500

Hausnotrufanschlüsse

2007

2008

2009

1.520

1.765

2.006

Haunotrufanschlüsse

2007 15202008 17652009 2006

150000 160000 170000 180000 190000 200000

Einsätze: Fahrdienste und P�ege

2010

2011

2012

176.033

183.102

30000

62500

95000

127500

160000 P�egestunden

Einsätze

gesamt481644339237157

Tortenelemente

MA 818Ehrenamtliche 478Hauptberuflich 201Zivildiener 139

Zivildiener

Hauptberufliche

Ehrenamtliche

969 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen

558

173

238

185.737

146.884

100000

120000

140000

160000 Einsätze

30000

45000

60000 P�egestunden

MitarbeiterInnen Tortensegment

Gesamt 997hauptberu�ich 558

ehrenamtlich 238

Zivildienst 173

soziale Dienste

Pflege

Fahrdienste

190.013 Einsätze

145.149

8.03936.825

Einsätze Tortensegment

Einsätze gesamt 190.013

davon Fahrdienste 145.149davon P�ege 36.825

davon soziale Dienste 8.039

Kursteilnehmer 13.479Kurse 783

Davon

Wien

9.921

547

Tirol

3.134

209

Kärnten

424

27

1.088 Mitarbeitende 2015

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November

Auszeichnung für Johanniter-BundespfarrerDezember

Johanniter eröffnen Übergangsquartier für Flüchtlinge in Wien-Währing

Bürgermeister zu Besuch beim Johanni-ter-Palliativteam in Waidhofen/ Ybbs

8 Sonderbeilage Jahresbericht 2015

Adventkranzübergabe an Landesrätin Baur

Die Forschungsabteilung der Jo-hanniter konnte 2015 das Sondie-rungsprojekt MOSES, den Vor-arbeiten zu einer europäischen Testregion für unterstützende Technologien, und das Projekt Public Safety NET erfolgreich abschließen. Zudem endete das Projekt diAALock, in dem eine intelligente Tür mit Zutrittkontrol-le für (teil)immobile Menschen entwickelt wurde. Im Bereich Pflege und Betreuung konnten die Johanniter mit SOCIALCA-RE und Impetus starten. Impetus widment sich Patienten mit Al-tersdepressionen und möglichen Unterstützungsformen durch Informationstechnologien; SO-CIALCARE möchte Vernetzung auf lokaler Ebene und Nachbar-schaftshilfe fördern.

Durch SOCIALCARE soll der Schulterschluß zwischen Men-schen mit Bedarf an Pflege und Betreuung, deren Angehörigen, dem regionalen Umfeld und den ansässigen Pflegeorganisatio-

nen ermöglicht werden. Der Jo-hanniter-Pflegenotdienst wird die Forschung in der Erstellung eines Konzepts zur gemeindenahen Pflege und zu nachbarschaftli-cher Hilfeleistung unterstützen.

Der größte Erfolg der Forschungs-abteilung ist die Bewilligung des Projekts „my Active and Healthy Aging“, das sich gegen 165 weite-re hochkarätige Anträge auf euro-päischer Ebene durchgesetzt hat und Anfang 2016 startete. Unter der Leitung der Universität Turin werden die Johanniter mit einem weltweiten Konsortium (Europa, Asien, Australien) gemeinsam for-schen, um Gebrechlichkeit entge-gen zu wirken.

Forschung

Die tägliche Arbeit der Johanniter wird erst durch die Hilfe vieler einzelner Menschen und Unternehmen ermöglicht. Ohne Förderer, Unterstützer, Spender und Kooperationspartner könnten die Johan-niter die vielfältigen, gemeinnützigen und karitativen Aufgaben nicht im gleichem Umfang und mit der bewährten Qualität umsetzen. Daher bedanken wir uns bei

� den rund 40.000 Fördermitgliedern und Spendern

� den 673 Ehrenamtlichen und den 158 Zivildienern

� den 34 Jugendgruppenmitgliedern in Kärnten

� den 257 Mitarbeitende sowie � den zahlreichen Unternehmenspartnern

Wir freuen uns, wenn Sie auch in Zukunft auf die Johanniter zählen!

Wir sagen Danke!

Page 23: die Johanniter · dem erwähnten Artikel anbringen: Prof. Körtner setzt sich mit der Fehlerkultur und der Patientensicherheit im Gesundheitswesen auseinander. Alles was er schreibt

Man hört oft, Jugendbücher, die vor vielen Jahren geschrieben wurden, sind veraltet und langweilig. Mit die-sem Klassiker der Kinderliteratur aus dem Jahr 1931 ist es ganz anders!

„Ich koche gerade“, sagte er. „Du kochst?“, fragte sie und brachte den Mund gar nicht wieder zu. „Na ja“, sagte er. „Was soll man ma-chen? Meine Mutter ist doch schon so lange krank, und da koche ich eben, wenn ich aus der Schule komme. Wir können doch nicht verhungern?“

So einfach erklärt Anton seiner Freundin „Pünktchen“ die Situation zu Hause. Und das Mädchen, das weder kochen kann, noch weiß, wie der Herd einzuschalten ist, hilft Anton gerne und packt an, wo sie kann. Anton und Pünktchen, die ei-gentlich Luise heißt, sind eben gute Freunde.

Echte Freundschaft Dabei könnten die beiden nicht unterschiedlicher sein: Pünktchen wohnt in einem großen Haus mit vielen Zimmern gemeinsam mit ih-ren Eltern, einem Dienstmädchen, einer Köchin und dem Hund Pief-ke. Anton hingegen wohnt alleine mit seiner schwerkranken Mut-ter in einer kleinen Wohnung und geht abends betteln. So kann er wenigs tens ab und zu etwas Gutes zum Essen für sich und seine Mut-ter kaufen. Auch Pünktchen geht ‒ohne Wissen ihrer Eltern ‒ mit dem Kindermädchen betteln, weil sie Geld für ihren Verlobten braucht. Und der scheint ein ganz übler Kerl zu sein und nichts Gutes im Schil-de zu führen.

Aber mehr sei hier nicht verraten, nur so viel: Das Buch hält zu man-chen Szenen auch Cartoons bereit und persönliche Anmerkungen des

Autors als „Nachdenkereien“ ge-kennzeichnet.

Spannend, wie ein KrimiPünktchen und Anton liest sich spannend wie ein Krimi und lustig ist der Roman obendrein, kurzum eine abwechslungsreiche Geschichte für Kinder wie Erwachsene.

PS: Heute können pflegende Kin-der und Jugendloiche auf die HIlfe von superhands zählen. Mehr unter www.superhands.at

Buchtipp

Alt aber gut: Pünktchen & Anton

Zahlenverbinden!

Rätselspaß für Kids

die Johanniter 1. 2015 15

Was zeigt sich, wenn Du die Zah-len mit einem Strich verbindest? Hinweis: Es ist blau und laut.

Jugend

}Pünktchen und Anton Von Erich Kästner, Ab 12 Jahren; 12,40 EUR Dressler Verlag AG, Zürich

ISBN 978-3-7915-3014-7

Lösung: Blaulicht

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Um zu verstehen wie die richtige Vorgehensweise beim Entfernen von Zecken ist, muss man wissen was Ze-cken eigentlich machen. Zecken beißen nicht. Sie haben einen Stechapparat mit dem sie die Haut aufritzen. Durch diese Öffnung wird ein Saugrohr ein-gebracht und mit Widerhaken in der Haut verankert. Über das Saugrohr wird das Blut angesaugt. Im Darm und im Speichel der Zecken können sich Krankheitserreger befinden, die da-durch auf den Menschen übertragen werden, wie FSME und Borreliose.

Falsche RatschlägeNoch immer werden unzählige Rat-schläge erteilt, die falsch oder sogar gefährlich sind. Folgende Methoden sollte man auf keinen Fall anwenden:

Öl, Klebstoff, Nagellack, Flüssigseife oder Ähnliches auf das Tier tropfen: Durch diese Methode stirbt die Zecke und kann dabei ihren Darminhalt in die

Stichstelle erbrechen. Damit steigt das Risiko für eine Übertragung von Erre-gern.

Die Zecke im oder gegen den Uhrzei-gersinn herausdrehen: Da der Saugap-parat der Zecke Widerhaken hat, wird der Kopf abgetrennt. Dieser verbleibt in der Haut und die Wunde kann sich entzünden.

Wie entfernt man eine Zecke also richtig?Die richtige Vorgehensweise ist, die Ze-cke mit einem geeigneten Gerät, etwa einer Zeckenzange, Zeckenkarte oder Zeckenpinzette knapp über der Haut zu ergreifen und langsam herauszu-ziehen. Achtung: die Zecke möglichst nicht quetschen, sonst gelangen die Krankheitserreger leichter in den Kör-per. Bei einem Zeckenbiss sollte man sofort handeln und die Zecke entfer-nen. Je länger man die Zecke belässt, desto größer ist das Infektionsrisiko.

Mythen der Ersten Hilfe:

Zeckengefahr

Wiederbelebung mit Defibrillator

} Das Gerät analysiert den Herzrhythmus und prüft ob ein Stromstoß nötig ist.

} Niemand darf die Person berühren.} Achtung: Leitende Unterlagen, explosive Um-

gebungen und Kontakt mit Wasser müssen gemieden werden.

} Um einen Stromstoß auszulösen, drücken Sie nach Sprachanleitung den blinkenden Knopf.

} Sofern ein Defibrillator vorhanden ist, setzen Sie diesen zur Reanimation ein. Legen Sie das Gerät neben die Person und schalten Sie das Gerät ein. Befolgen Sie die Sprachanweisung.

} Bringen Sie die Elektroden an, die Position ist durch Zeichnungen auf den Klebeelektroden gekennzeichnet.

} Danach beginnen Sie sofort mit der Herz-druckmassage

} und der Beatmung. Führen Sie die Wiederbe-lebung so lange durch, bis die Person wieder atmet oder die Rettung eintrifft.

Sollte eine zweite Person anwesend sein ver-suchen Sie, während dem Kleben der Elektro-den weiterhin die Herzdruckmassage durchzu-führen.

1 Was müssen Sie machen wenn eine Person nicht mehr atmet? 2 Wer kommt wenn 144 gewählt wird? 3 Worauf achten Sie, wenn Sie sich einer Unfallstelle nähern? 4 Was kann ein Anzeichen für eine Kopfverletzung sein? 5 Wenn je-mand nicht ansprechbar ist und atmet, dann ist er...? 6 Welches Gerät soll bei der Wiederbelebung verwendet wer-den? 7 Der Notruf 112, heißt...?

Erste-Hilfe-Kreuzworträtsel

Lösungswort:

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Mit dem richtigen Lösungswort er-halten Sie 10 Euro Rabatt für einen Erste-Hilfe-Kurs der Johanniter Ihrer Wahl. Die Aktion ist gültig bis 30.6.2016.

}Dr. Gabriele Lerche, stellvertretende Chefärztin der Johanniter

Pro Person kann nur 1 Gutschein eingelöst werden. Der Betrag kann nicht in bar abgegolten werden.16 die Johanniter 1. 2016

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Erste Hilfe

Leitlinien zur Reanimation 2015

Erste-Hilfe-Kurse:Aktuelle Kurstermine vom ausführlichen 16-stündigen Erste-Hilfe-Kurs bis zum 4-stündigen Auffrischungskurs finden Sie unter: www.johanniter.at/kurse

Weitere Informationen erhalten Sie auch unter: T 01/470 70 30

Seit der ersten Veröffentlichung der kombinierten Wiederbelebungs-maßnahmen bestehend aus Herz-massage und Mund-zu-Mund-Beatmung im Jahr 1960 wurden regelmäßig ‒ zuerst durch die American Heart Association, spä-ter für Europa durch den European Resuscitation Council ‒ Empfeh-lungen zur Reanimation veröffent-licht. Seit dem Jahr 2000 erfolgen diese auf der Basis der Empfeh-lungen des International Liaison Committee on Resuscitation und führen alle fünf Jahre zu gemein-sam überarbeiteten und koordiniert herausgegebenen international gültigen Reanimationsleitlinien. Im Herbst 2015 erschienen weltweit zeitgleich die neuen Leitlinien zur kardiopulmonalen Reanimation, für Europa über den Europäischen Rat für Wiederbelebung (ERC).

Die zentralen Vorgaben zur Durch-führung einer Reanimation wurden im Wesentlichen beibehalten, doch im Vergleich zu den Leitlinien aus dem Jahr 2010 haben sich viele Bewertungen und Details geän-dert. Der entscheidende Weg zu größerem Erfolg und zu mehr Überlebenden führt über mehr ausgebildete Ersthelfer und intel-ligente Alarmierungssysteme so-wie einer deutlichen Zunahme der Laien- und Ersthelferreanimation. Großer Wert wird auf die Telefon-reanimation, also die Möglichkeiten des Leitstellendisponenten zum Er-kennen und zur Anleitung von Erst-helfermaßnahmen, gelegt.

Wichtiges Fazit: Das Zusammen-spiel einzelner Maßnahmen, im Team und als umfassende System-strategie, ist ausschlaggebend für das Überleben.

Basismaßnahmen – Basic Life Support (BLS)Die Interaktion zwischen Leitstel-lendisponenten, Notfallzeugen und zeitnaher Verfügung eines Defibril-lators verbessert das Überleben beim außerklinischen Kreislaufstill-stand. Ein Patient, der nicht rea-giert und nicht normal atmet, hat einen Kreislaufstillstand und be-nötigt eine Herz-Lungen-Wieder-belebung. Auch bei krampfenden Patienten ist an einen Kreislaufstill-stand zu denken. Bei Patienten im Kreislaufstillstand werden in jedem Fall Thoraxkompressionen durch-geführt; darin ausgebildete und erfahrene Ersthelfer sollen auch Beatmungen durchführen, beides in einem Verhältnis von 30 Thorax-kompressionen zu 2 Beatmungen.

Die qualitativ hochwertige Wieder-belebung ist entscheidend für das Ergebnis. Daher müssen Thorax-kompressionen ausreichend tief sein: Zur Reanimation bei Kreis-laufstillstand empfehlen die Exper-ten eine Drucktiefe von ungefähr fünf und nicht mehr als sechs Zen-timeter. Die Frequenz soll bei 100 bis 120 Kompressionen pro Minute liegen.

Werden Atemspenden durchge-führt soll für jede Atemspende nicht länger als eine Sekunde be-nötigt werden, die ideale Unterbre-chung der Thoraxkompressionen beträgt fünf, jedenfalls nicht länger als zehn Sekunden.

Die Defibrillation innerhalb von drei bis fünf Minuten nach einem Kol-laps kann zu Überlebensraten von 50 bis 70 Prozent führen. Dieser Algorithmus kann auch für Kin-der sicher verwendet werden, die

Thoraxkompressionstiefe soll min-destens ein Drittel des Brustkorb-durchmessers betragen.

Bei Verlegungen der Atemwege durch einen Fremdkörper werden Schläge mit der flachen Hand auf den Rücken empfohlen. Wenn dies nicht erfolgreich ist, sollten bei Kin-dern über einem Jahr und Erwach-senden Oberbauchkompressionen im Sinne des Heimlich-Handgriffs und letztlich auch Wiederbele-bungsmaßnahmen erfolgen.

Da bei der durch die Leitstelle te-lefonisch angeleiteten Reanimation der Telefonkontakt aufrecht erhal-ten bleiben muss und damit das Handy auf Lautsprecher geschal-ten sein muss, sollte dies auch in Erste-Hilfe-Kursen unterrichtet und geübt werden.

Die Reanimationsmaßnahmen werden solange durchgeführt bis professionelles Personal eintrifft und übernimmt.

die Johanniter 1. 2016 17

}Dr. Michael Baubin

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18 die Johanniter 1. 2016

Bojana ist selbst gehörlos und gibt Gebärden-sprachkurse für Menschen mit Behinderung in Serbien

Diakonie in Europa}Michael Windisch

In 32 europäischen Ländern ist die Diakonie aktiv. Zwei Mitarbeiterinnen geben einen kleinen Einblick, wie vielfältig die Arbeit der einzelnen Diakonie-Organisationen ist.

Nurhayat Strotzké ist stolz: „Die Menschen trauen uns mehr als deutschen Ämtern“ sagt sie, wäh-rend sie eine belebte Straße im Berliner Stadtteil Neukölln ent-langgeht. Fast alle, denen sie hier begegnet, kennt sie persönlich,

vielen hat sie schon geholfen. Die gebürtige Türkin, die seit 1972 in Deutschland lebt, ist Stadtteilmut-ter. Das heißt, sie unterstützt sozial benachteiligte Familien mit Migrati-onshintergrund in ihrem Alltag. Vor allem Kinder und Frauen aus ihrer sozialen Isolation zu bringen ist ihr ein Anliegen, wie den hunderten anderen Berlinerinnen auch, die die Ausbildung zur Stadtteilmutter bereits absolviert haben. 4.000 Fa-milien mit 10.000 Kindern hat das vom Diakonischen Werk Berlin-

Stadtmitte initiierte Projekt bereits in deren Muttersprache betreut. Ein Erfolg, auch wenn oft nur klei-ne Schritte unternommen werden können. „Wir wollen uns nicht ein-mischen oder alles besser wissen. Unser wichtigstes Ziel ist es, Kin-dern Unterstützung zu geben“, hält Nurhayat fest. Worum es geht ist Begegnung auf Augenhöhe.

Auf AugenhöheAuf Augenhöhe kommunizieren und arbeiten, das wollte auch Boja-na. Die Serbin ist dreißig – und ge-hörlos. In ihrer Heimat fast immer eine Barriere, die höhere Bildung unmöglich macht. Bojana hat sich dagegen aufgelehnt. Jetzt arbeitet sie als Projektassistentin in einem Ressourcenzentrum für Menschen mit Behinderung in Novi Sad. Die

Diakonieeinrichtung hat sich die Inklusion von Menschen mit Beein-trächtigung zum Ziel gesetzt. Boja-na ist dafür ein gutes Beispiel.

Best of EuropeNurhayat aus Berlin und Bojana aus Novi Sad: sie sind zwei von unzähligen Menschen, die ehren-amtlich oder hauptberuflich für die Diakonie in Europa arbeiten. Ihnen allen ist die neue Blogserie „Best of Europe – Diakonie in Europa“ gewidmet, in der Vorzeigeprojekte von europäischen Diakonieorgani-sationen und deren Mitarbeiter vor den Vorhang geholt werden sollen.

Mehr erfahren Sie in unserem Blog: http://blog.diakonie.at/tags/best-eu-rope-diakonie-europa

Eine Teilnehmerin im Gebärdensprachkurs

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„Ich hätte in dieser Situation gar nicht anders gekonnt.“ Das ist Helene Sundags (51) blitzschnelle Antwort auf die Frage, wieso sie sich entschlossen habe, Geflüchte-te zu beherbergen. „Unsere Kinder sind schon ausgezogen und wir haben ein großes Haus.“ Sie lebt mit ihrem Mann Wolfgang Sundag (57) in Weidling bei Klosterneuburg und die beiden haben seit einigen Monaten zwei WG-Kollegen: die Syrerin Akilah Hemidi (66) und de-ren Sohn Reza Malki (43).

Die beiden haben bis zu ihrem Einzug in das pastellgelbe Häus-chen im Lager in Traiskirchen fünf Duschen mit 2.000 anderen geteilt. Nun teilen sie Bad, WC, Küche und den Blick auf die Weinberge mit dem Ehepaar Sundag. Wir sitzen an ihrem Tisch, trinken Kräutertee und essen Krapfen.

Für die Gastgeber ist die neue Si-tuation fordernd und beglückend zugleich. In den ersten Wochen waren ihre Leben recht eng ver-flochten, erzählt Frau Sundag. Sie haben Memory gespielt, Ausflüge nach Wien gemacht und die Män-ner haben sich manch Tischtennis-Match geliefert. Außerdem haben sie häufig gemeinsam gegessen.

„Am Anfang hat mir mein eigenes Essen gar nicht mehr geschme-ckt, weil Akilah so gut kocht.“ Sie legt Frau Hemidi die Hand auf den Unterarm und die beiden Frauen lachen. Vom ersten Augenblick an hätten er und seine Mutter sich wohl gefühlt, erzählt Herr Malki.

Das Zusammenleben ist als Start-hilfe gedacht – auf lange Sicht wollen die Syrer ihr Leben hier ei-genständig bestreiten. Herr Malki

möchte als Bauingenieur arbeiten, so wie in Aleppo. Herumsitzen er-trägt er nur schwer. Doch erst wenn sein Deutsch souverän genug ist, wird er einen Job bekommen. Er und seine Mutter besuchen bereits regelmäßig Deutschstunden bei Freundinnen ihrer Gastgeber.

Bald kommen die Ehefrau und vier Kinder nach. Für sieben Leute ist jedoch nicht genügend Platz im Haus. Also strecken Verwandte und Bekannte seit Wochen ihre Fühler nach einer Folgewohnung aus. Der Wohnungsmarkt für Flüchtlinge ist schwierig – umso wertvoller ist für das Ehepaar Sundag die Unterstützung seitens des Freundeskreises.

Am nächsten Tag wird Frau He-midi ihren 66. Geburtstag feiern. Ihr Sohn wird Falafel und Baklava zubereiten, worauf sie sich freut. Doch ihr größter Wunsch ist ein anderer: dass Schwiegertochter und Enkel sicher nach Österreich kommen und sie vereint wohnen werden können.

http://fluechtlingsdienst.diakonie.at/einrichtung/wohnberatung-wien

Diakonie

Im Herbst 2015 beschließen Herr und Frau Sundag* zwei Flüchtlingen das zu geben, was sie haben: Platz. Sie nehmen eine Syrerin und ihren erwachsenen Sohn, vermittelt über die Diakonie-Wohnberatung, bei sich auf. Damit ziehen neue Freunde, neue Aufgaben und viel Dankbarkeit in ihr Haus ein.

}Julia Schwaiger, Diakonie Flüchtlingsdienst

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Beim Nachmittagstee in der gemeinsamen Küche

Mutter und Sohn unter der Wein-laube hinter dem Haus

* sämtliche Namen von der Redaktion geändert!

Krapfen und Baklava in Weidling

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Der erste Einsatz ist etwas ganz Be-sonderes! Oft ist er auch besonders nervenaufreibend. Denn was in der Theorie ganz einfach klingt, kann in der Realität – unter den gegebenen, und manchmal widrigen Umständen – schwieriger zu bewerkstelligen sein. Wer weiß das besser als ein Sanitäter?

Um Jugendliche möglichst früh auf Re-alsituationen vorzubereiten und ihnen die Scheu zu nehmen wurde von den Johannitern Anfang November 2015 eine gemeinsame Übung organisiert: Fünf Mitglieder der Jugendgruppe erprobten den Ernstfall gemeinsam mit teils langjährigen Sanitätern im Rahmen einer Einsatzübung. Die Ju-gendlichen erhielten so einen Einblick in den täglichen Rettungsdienst und allen damit verbundenen Abläufen.

„Dadurch, dass die Patienten den Ver-letzungen entsprechend geschminkt wurden, war die Unfallannahme – ein Wanderunglück in unwegsamem Gelän-de – umso realistischer“, erklärt Maria Gellan von der Jugendgruppe. „Für uns war es toll zu sehen, wie so ein Einsatz überhaupt abläuft, von der Alarmie-rung bis zur Übergabe an den Notarzt.“

„Diese Art von Übung stärkt nicht nur den Teamgeist in der Jugend-gruppe, sondern führt auch zu einer besseren Vernetzung mit den aktiven JUH-Mitarbeitern“, erklärt Jugend-gruppenleiter Manuel Weißensteiner. „Viele Jugendliche aus der Jugend-gruppe absolvieren später auch die Sanitäterausbildung und machen als Ehrenamtliche regelmäßig Dienst.“

„Wagen 2 an Leitstelle, kommen …“

Jugendliche und Sanitäter bei Übung gemeinsam im Einsatz

Ehrengäste und Gründungsmitglieder feierten mit der JUH das 30-jährige Bestehen.

Jahresrückblick in Zahlen

Die Johanniter Kärnten verzeichneten im vergangenen Jahr 2.802 Einsätze und transportierten 3.181 Patienten. Insgesamt wurden dabei rund 170.000 Kilometer gefahren. „Diese große Zahl kommt zustande, weil wir uns in einem Gebiet befinden, von wo aus die nächsten Krankenhäuser und Heilanstalten relativ weit entfernt sind“, erläutert Bereichsbeauftragter Siegfried Mayerbrugger die Statistik. 52 ehrenamtliche und drei hauptamt-lichen Mitarbeiter sowie zwei Zivil-diener leisteten 2015 insgesamt mehr als 22.000 Bereitschaftsstunden. Umgerechnet in 40-Stunden-Wochen ergibt sich eine Anzahl von 558 Wo-chen! Neben der Aufrechterhaltung des „Normalbetriebes“ wurden zusätz-lich 32 Ambulanzdienste geleistet, bei denen 116 Sanitäterinnen und Sanitäter im Einsatz waren.

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Johanniter Kärnten

Basteln, planen und gemeinsam or-ganisieren hat für die Johanniter-Jugend in der Vorweihnachtszeit Tradition. Ende November findet all-jährlich der Wiedweger Christkind-lmarkt der Jugendgruppe statt. Am 24. Dezember verteilen die Jugend-lichen das Friedenslicht und laden zu Tee und Punsch.

Bereits zum 12. Mal fand am 28. Novem-ber 2015 der Wiedweger Christkindl-markt statt, den die Johanniter-Jugend organisiert. An 20 Ständen boten Künst-ler und Bauern sowie Vereine ihre Waren zum Verkauf an. Musikalisch umrahmt wurde die Veranstaltung von der Sing-gemeinschaft Nockklång Patergassen

und dem Bläserquartett der Trachten-kapelle Patergassen. Auch der Nikolaus stattete einen Besuch ab und brachte so manche Kinderaugen zum Leuchten. Nicht fehlen durfte die traditionelle Tombola mit tollen gespendeten Preisen und einer ländlichen Krippe als Haupt-preis. Der Erlös kam der Jugendarbeit und -ausbildung der Johanniter zugute.

Ein weiterer Fixpunkt im Jahreskalen-der der Jugendgruppe ist die Ausgabe des Friedenslichtes im Johanniter-Ret-tungszentrum am 24. Dezember. Besu-cherinnen und Besucher haben dort die Möglichkeit bei Tee und Punsch zu plau-dern und sich in Ruhe auf den Heiligen Abend vorzubereiten.

Jugend sorgt für besinnliche Vorweihnachtszeit

… da fängt das Leben an! Das trifft bei Lilli Mayerbrugger so nicht zu, denn die Frohnatur der Johanniter Patergassen genießt ihr Leben nicht erst seit ihrem 60. Geburtstag, den sie am 21. November in der Almstube auf dem Falkert ausgelassen mit Familie, Freunden und Kollegen fei-erte. Den ganzen Abend wurde gelacht und geschmaust und zur Musik des Schilehrer-Trios legte so mancher ein flottes Tänzchen aufs Parkett.

Zuverlässig und auch in stressigen Zeiten immer gut gelaunt: Lilli kann man sich bei der JUH überhaupt nicht wegdenken! Bereits seit 1986 ist sie für die Johanniter-Unfall-Hilfe in Patergassen im Einsatz. Allein im letzten Jahr absolvierte sie 55 Bereitschaftsdienste und stand damit 660 Stunden im Dienst der JUH. Wir gratulieren noch einmal recht herzlich zum 60. Geburtstag!

Mit 60 Jahren …

Bürgermeister der Gemeinde Reichenau Karl Lessiak, Thomas Dullnig, Christina Pertl, Christiane Rusterholz, Bernhard Huber, Sieg-fried Mayerbrugger (hinten, v.l.), Karin Stampfer, Walter Klein und Christoph Aufegger (vorne, v.l.)

Im Rahmen einer Kooperation wurden im vergangenen Jahr sechs Erste-Hilfe-Grundkurse zu je 16 Stunden und 25 Erste-Hilfe-Auffrischungskurse zu je acht Stunden für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Österreichischen Bundes-bahnen durchgeführt. Insgesamt nahmen 580 Personen an den Schulungen der Johanniter Kärnten teil. „Die Kurse werden teils an verschiedenen ÖBB-Standorten und teils im Schulungszentrum am Ossi-achersee abgehalten“, erklärt Organisator Tobias Trattler, der gemeinsam mit acht Kolleginnen und Kollegen die Erste-Hilfe-Kurse hält. Eine Fortsetzung dieser Koope-ration ist auch für das Jahr 2016 geplant.

580 ÖBB-Mitarbeiter geschult!

Ihrer Leistung wurde jetzt ein Zeichen gesetzt. Langjährige Mitarbeiter der Johanniter Patergassen wurden im Rah-men der Weihnachtsfeier mit Leistungs-abzeichen gewürdigt.

Für ihre 10-jährige freiwillige Tätig-keit erhielten folgende Mitarbeiter das Leistungsabzeichen: Christiane Ruster-holz, Karin Stampfer, Christina Pertl

und Christoph Aufegger. Für 15-jährige Mitarbeit wurde Barbara Fugger geehrt. Ganze 25 Jahre ist Thomas, Tommy, Dullnig bereits im Einsatz für die Johan-niter Kärnten.

Seitens der Gemeinde Reichenau wur-den Siegfried Mayebrugger, Bernhard Huber und Walter Klein von Bürgermei-ster Karl Lessiak geehrt.

Johanniter sagen danke!

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Über eine ganz besondere Unterrichts-stunde durften sich Schüler der Volks-schule Josef Schweinester in Telfs freu-en: Auf Einladung von Klassenlehrerin Cornelia Zangerle war die Johanniter-Rettungshundestaffel bei den 14 Kin-dern der Sprachstartklasse zu Besuch und informierte in kindgerechter Weise über den richtigen Umgang mit Hunden.

Staffelleiter Matthias Salzburger, Karin Schweigl, Monja Raich sowie Beatrix und Hellmut Tasser vermittelten den sechs- und siebenjährigen Kindern Grundregeln wie „Hunden kein Futter wegnehmen“, „Hunde hinter dem Zaun nicht necken“ und vor allem „zuerst den Hundebesitzer fragen, ob man den Hund streicheln darf“.

Im Außenbereich der Schule durften die Rettungshunde ihr vielseitiges Kön-nen unter Beweis stellen: Bei der Per-sonensuche, dem Verbellen gefundener Personen bis zum Eintreffen des Hun-deführers, dem Apportieren von Ge-genständen sowie dem außergewöhn-lichen Gehorsam, den die geschulten Vierbeiner bei den Kommandos „Fuß gehen, Platz oder Sitz“ zeigten.

Gerne stellten sich die Johanniter-Hun-deführer den vielen Fragen der Kinder und für die Rettungshunde gab es zum Abschluss noch eine große Portion an Streicheleinheiten von zahlreichen Kin-derhänden.

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Sie arbeiten schon lange zusammen, die Johan-niter Tirol und das Tiroler Sanitätshaus Danner, das bereits in dritter Generation als Familien-unternehmen geführt wird. „Wir intensivieren diese Zusammenarbeit künftig durch einen kontinuierlich stattfindenden Wissenstransfer“, so Johanniter-Geschäftsführer Franz Bittersam und Danner-GF Siegfried Haberl ergänzt: „Die Johanniter als Pflegeexperten wissen immer über sich verändernde Pflegeerfordernisse und den wechselnden Pflege- und Hilfsmittelbedarf Bescheid. Das hilft uns markttechnisch dabei, gut auf bevorstehende Entwicklungen reagieren zu können. Die Johanniter wiederum können sich darauf verlassen, dass sie jederzeit auf die große Breite unseres Sortiments zugreifen können, das auch dank ihres Inputs stets in ausreichendem Umfang zur Verfügung steht.“

Bereichernde Partnerschaft

(v.l.) Franz Bittersam (GF Johanniter Tirol), Nicole Raslagg (Ausbildungsleitung Pflege) und Prokurist Siegfried Haberl (Sanitätshaus Danner)

(v.l.) Monja Raich mit „Bandit“ (belgischer Schäferhund-Mischling), Matthias Salzburger (Leiter der Rettungshun-destaffel) und sein deutscher Schäferhund „Taro“ sowie Klassenlehrerin Cornelia Zangerle.

Voll begeistert und motiviert ka-men die Teilnehmer des Johanniter-Fortbildungswochenendes auf der Nöslachjochhütte, nahe Steinach am Brenner, nach drei Tagen zurück. Bei strahlendem Wetter konnten die 25 haupt- und ehrenamtlichen Rettungs- und Notfallsanitäter nicht nur ihr Wissen durch Fachvorträge erweitern sondern mussten sich bei praktischen Übungen im alpinen Gelände auch einigen Herausforderungen stellen. Geübt wurde die Bergung im unweg-samen Gelänge und der Zeltaufbau für den Katastrophenfall.

Die drei Tage standen ganz im Zeichen von Fortbildung und Erfahrungsaus-tausch. „Das Feedback aller Teilnehmer war hervorragend und die gemein-same Zeit hat den Zusammenhalt in der Gruppe noch mehr gestärkt“ zieht

Birgit Schallhart, Ausbildungsleiterin Erste Hilfe, positive Bilanz. „Eine Wie-derholung im nächsten Jahr ist bereits fix geplant!“

So muss Fortbildung sein!

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Johanniter Tirol

Top in AusbildungVon der Sicherheitsschulung bis zur Job-Ausbildung

Das Ausbildungsangebot der Johanniter Tirol im Bereich Pflege kommt an. Alle Kurse sind stark nachgefragt. Die sehr persönliche Betreuung aller Kursteilnehmer wird allseits geschätzt und immer wieder „als wertvolle Unterstützung in der Ausbildungszeit“ ge-nannt.

Noch im Dezember wurden zwei Heimhelfer-Lehrgänge erfolgreich abgeschlossen. Nach neun Monaten intensiver Schulungszeit mit jeweils 200 Stunden Theorie und Pra-xis freuten sich 29 Teilnehmende über den erfolgreichen Abschluss.

Die erstmals angebotene dreitägige Ausbil-dung zur Sicherheitsvertrauensperson haben 21 Absolventen aus der mobilen Pflege und Betreuung besucht. „Alle Teilnehmenden haben den Bedarf für dieses neue Kursange-bot bestätigt, zumal in bisher angebotenen Schulungen für Sicherheitsvertrauenspersonen noch nie so explizit auf die speziellen Anfor-derungen in der mobilen Pflegearbeit ein-gegangen wurde“, freut sich Nicole Raslagg, Ausbildungsleiterin Pflege.

Der nächste Lehrgang für Sicherheitsvertrau-enspersonen, der den Vorgaben des Arbeit-nehmerschutzgesetzes entspricht, beginnt am 28. Oktober 2016.

Anmeldungen sind ab sofort möglich: E [email protected] T 0512/2411-71.

Je einen „Wichernschen Adventkranz“ überbrachte eine Abordnung der dia-konischen Einrichtungen als Geschenk an Landeshauptmann Günther Platter und Soziallandesrätin Dr. Christine Baur. Jeweils 26 Kerzen, 22 rote und 4 große weiße, zierten die Kränze, die dem einstigen Original aus dem Jahr 1893 nachgestaltet wurden.

Landeshauptmann Günther Platter begrüßte die Delegation in seinen

Amtsräumen und sprach seinen Dank für die gute Zusammenarbeit aus. Jo-hanniter-Geschäftsführer Franz Bit-tersam nahm den Dank von LH Platter „für die Beiträge der Johanniter im Katastrophenhilfsdienst“ gerne ent-gegen und nützte die Gelegenheit, den Tiroler Landeshauptmann erneut auf die Dringlichkeit einer neuen Jo-hanniter-Zentrale hinzuweisen und um die seitens des Landes benötigte Unterstützung zu ersuchen.

Adventkranz übergeben

(v.l.) LH Günther Platter, Michael Kerber (Diakonie Flüchtlingsdienst), Franz Bittersam (Geschäftsführer Johanniter Tirol) und Mag. Olivier Dantine (Superintendent der ev. Kirche für die Diözese Salzburg-Tirol)

In der Vorweihnachtszeit organisierte der „La-dies Circles 2 Tirol“ zugunsten „superhands“ ei-nen Verpackungsservice der besonderen Art: Eine Woche lang konnten die Kunden des Kauf-haus Tyrol ihre Weihnachtsgeschenke ge-gen eine freiwillige Spende verpacken lassen.

Tatkräftig unterstützt wurden die Initiatorinnen da-bei von Leo Club Hall Tyrol, Rotary Club Innsbruck-Bergisel, Round Table 3 Innsbruck, C41 Innsbruck-Hall und Zonta Club Innsbruck 1.

Knapp 3.500 Euro wurden gesammelt, RC Bergisel, Kaufhaus Tyrol und Signa rundeten noch großzügig auf 7.000 Euro auf. Die Spendensumme kommt zur Gänze dem Projekt „superhands“ in Tirol zugute.

Gut eingepackt

Die zahlreichen Helfer der karitativen Vereinigungen bei der Scheckübergabe an Johanniter-GF Franz Bittersam (links).

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Sanitätsdienst am Heldenplatz

Im Oktober fand die große Leistungs-schau des Bundesheeres am Wiener Heldenplatz statt, das sein 60-jähriges Bestehen feierte. Unter der Leitung des Johanniter-Katastrophenhilfsdienstes sorgten 45 Ehrenamtliche der Johan-niter und 30 Sanitäter der Malteser, des Roten Kreuzes und des Samariter-bundes vier Tage lang für die sanitäts-

dienstliche Betreuung. Auch drei Helfer der Johanniter aus England (St John Ambulance) unterstützten das Team.

Besonderen Dank zollte den Ehrenamt-lichen Bundespräsident Heinz Fischer sowohl mit einem Besuch während der Veranstaltung als auch mit einer Ein-ladung in die Präsidentschaftskanzlei.

Nachwuchs für RettungshundegruppeDie neuen Welpen Pezi, 5 Monate alt, und Winnie, 10 Wochen alt, sind derzeit die Nesthäkchen der Johanniter-Ret-tungshundegruppe. Die Welpen starten die Ausbildung zum Rettungshund, die durchschnittlich 3 Jahre dauert. Beide müssen sich vorerst an ihre Hundefüh-rerinnen gewöhnen und lernen, auf-merksam den Anweisungen zu folgen. Parallel dazu dürfen die kleinen bereits an Suchübungen teilnehmen, so können sie auf spielerische Art und Weise von den älteren Hunden Sozialverhalten erlernen.

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Johanniter sorgten für Sanitätsdienst bei der Leistungsschau des Bundesheeres am Heldenplatz.

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Johanniter Wien

Bezirksvorsteherin S. Nossek zu Besuch im Flüchtlingsquartier Wien-Währing, im Bild mit BGF R. Brandstetter.

Besuch in FlüchtlingsquartierenIn den beiden Übergangsquartieren für Flüchtlinge war prominenter Besuch zu Gast: Bezirksvorsteherin Silvia Nossek besuchte die Unterkunft in der Schopenhauerstraße; Bezirksvorsteher Markus Rumelhart stattete den Familien in der Mariahilfer-Straße einen Besuch ab. Beide begrüßten die Initiative der Johanniter und sagten Unterstützung zu.Während die Unterkunft in der Erste Bank – wie geplant – Ende Februar geschlos-sen wird, wird im März in Wien-Liesing ein neues Quartier eröffnet, wo rund 750 Asylwerber eine vorübergehende Unterkunft finden werden.

Bezirksvorsteher M. Rumelhart brachte Spielzeug mit und bedankte sich für das aufopfernde Engagement der Helfer.

Am Freitag, dem 22. Jänner um 13:35 Uhr wurde Elena mit 2.720g und 50 cm Größe im Wiener AKH geboren. Das Mädchen und die Mutter sind trotz der anstrengenden Flucht aus Syrien gesund und wohlauf. Die jun-gen Eltern sind glücklich, sich selbst und vor allem ihr Kind in Sicherheit zu wissen. Auf die Frage, was sie sich für Elena wünschen, antwortet der Vater: „Sie soll hier glücklich werden, so wie wir es sind! Und wir sind sehr dankbar, hier sein zu können und im Spital unser Kind auf die Welt gebracht zu haben.“ Inzwischen konnte das Team mit Hilfe der Diakonie eine kleine Wohnung in Hernals für die junge Familie finden.

Kindersegen in Johanniter-Herberge

„Ziel solcher Übungen ist es, Routi-ne und Sicherheit im Ablauf und der Ausführung bestimmter Handgriffe zu erlangen. Bei den Übungen haben die Sanitäter die Möglichkeit, auch Maß-nahmen auszuprobieren oder Abläufe zu üben, die im Alltag nicht so häufig vorkommen“, erklärt Daniel Bomze, Leiter der Einsatzübung.

Zunächst starteten die Teilneh-menden mit dem Aufbau eines Zeltes und der Einrichtung einer mobilen Behandlungsstation, die mit entspre-chendem Equipment ausgestattet wurde. Geräte zur Diagnostik, Ma-terial für die Atemwegssicherung, Infusionen, Medikamente, Schie-nungs- und Verbandsmaterial wurden vorbereitet. Anschließend mussten die Ehrenamtlichen an unterschied-

lichen Stationen vorgegebene Auf-gaben erfüllen: Mit Hilfe von Puppen wurden unterschiedliche Methoden zur Atemwegssicherung geübt, an einer anderen Station legten die Teil-nehmer intravenöse Zugänge und mussten Infusionen und Medika-mente vorbereiten und applizieren, um die Handgriffe zu festigen. Auch die Stillung von Blutungen mittels unterschiedlichster Verbands- und Abbindetechniken wurde geübt. Ein weiterer Schwerpunkt war die Immo-bilisation und Bergung von Personen mit unterschiedlichen Verletzungen und die Anwendung der passenden Bergematerialien – von der Schaufel-trage und Vakuummatratze bis hin zum Spineboard wurden alle mög-lichen Techniken und Geräte einge-setzt.

Vom Zeltaufbau bis zum OrientierungslaufÜbung macht den Meister – dieses Sprichwort gilt auch und vor allem für Sanitäter, die im Notfall sowohl im Alltag als auch im Katastropheneinsatz rasch Hilfe leisten müssen. Daher fand Anfang Oktober in Wien-Liesing eine Katastrophenübung der Johanniter-Unfall-Hilfe statt, an der rund 40 Ehrenamtliche teilnahmen.

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Neue Einsatzjacken für Ehrenamtliche

Johanniter Niederösterreich

(v.l.) Evelyn Heymans, Leitung Johanniter-Palliativteam Waidhofen/Ybbs; Mag.a (FH) Angelina Falkner, Sozialarbeiterin Pallia-tivteam Landesklinikum Horn; Mag.a Helga Zellhofer, Projektleiterin und Koordinatorin Palliative Care NÖGUS

Acht First Responder der Johanniter in Orth an der Donau wurden mit neuen Einsatzjacken, Sanitäter-Rucksäcken und Defibrillatoren ausgestattet. Die Jacken konnten dank einer Förderung durch die Gemeinde Orth an der Do-nau angeschafft werden. Der Rest wurde durch Spenden der Orther Be-völkerung finanziert.

Was ist ein First Responder? First Responder sind ausgebildete Sa-nitäterinnen und Sanitäter, die mittels

Pager oder SMS von der Rettungsleit-stelle alarmiert und zu einem Einsatz in ihrer Nähe geschickt werden. Sie sind mit einem Rettungsrucksack und einem Defibrillator ausgestattet und fahren mit ihrem privaten PKW oder einem Einsatzfahrzeug der Johanniter zum Einsatzort.

Wie helfen First Responder?Ziel der First-Responder-Einsätze ist es, vor allem bei Kreislaufstillstand rasch professionelle Hilfe zu gewähr-

leisten und die Zeit bis zum Eintreffen eines Rettungsfahrzeuges zu verkür-zen um die Überlebenschancen der Betroffenen zu verbessern.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Johanniter in Orth an der Donau stehen ehrenamtlich rund um die Uhr für First-Responder-Einsätze zur Ver-fügung. 2015 konnten die Johanniter bereits bei mehr als 80 Notfällen als First Responder helfen!

Ab sofort ist in vielen mobilen und stationären Palliativteams in Nie-derösterreich ein neues elektro-nisches Dokumentationssystem in der Palliative Care im Einsatz.

PalliDoc heißt das neue elektronische Dokumentationssystem, das ab so-fort in konsiliarisch und mobil täti-gen Palliativteams verwendet wird. Das in Deutschland entwickelte und bereits erprobte System wurde im Auftrag des NÖGUS vom Johanniter-Palliativteam und dem Palliativteam Horn weiterentwickelt und den ös-terreichischen Rahmenbedingungen entsprechend angepasst. Ziel war es,

eine einheitliche und interprofessio-nelle, elektronische Dokumentation für die Palliativversorgung in Nieder-österreich zu etablieren, die von den in der Palliative Care tätigen Experten genutzt wird.

„PalliDoc erleichtert die Dokumen-tation und Koordination in der Pal-liative Care. Durch das System kann die Übergabe und Zusammenarbeit zwischen Spital, mobilen Palliativ-einrichtungen und Hospiz rasch, ein-fach und vor allem lückenlos erfolgen. Damit wird ein wesentlicher Beitrag zur Qualitätssicherung geleistet“, ist Evelyn Heymans, Leitung Palliativ-

team der Johanniter in Waidhofen/Ybbs, von der Software überzeugt.

Wie funktioniert PalliDoc PalliDoc ist eine Software des deut-schen Entwicklers StatConsult zur Unterstützung der Leistungserbringer bei der Koordination, Dokumentation und Qualitätssicherung in der mobi-len Palliativversorgung. PalliDoc er-möglicht die Dokumentation des Pa-tientenstatus und der durchgeführten Leistungen an verschiedenen Orten, auch wenn zeitweilig keine Internet-anbindung vorhanden ist. Höchstes Augenmerk liegt dabei auf der Daten-sicherheit.

Palliativversorgung setzt auf neues Dokumentationssystem

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Mitarbeiter im Profil

Bereits mit 13 Jahren lernte er die Orga-nisation über die Johanniter-Jugend ken-nen. Mit vielen seiner Freunde, von denen heute noch einige für die Rettung tätig sind, schloss er sich der Jugendgruppe an und trat bei den jährlichen Wettbewer-ben in Erster Hilfe an. In der Zwischenzeit ist er Jugendbetreuer und fungiert selbst als Bewerter.

Seit 2012 ist Tobias Rettungssanitäter und seit der Zeit als Zivildiener auch als Einsatzfahrer mit dem Rettungswagen unterwegs. Trotz Vollzeitjob in einer Bank kommt er pro Woche auf fast 24 Stunden Dienstzeit. „Da ich viele Nachtdienste mache, lässt sich das mit meiner Arbeits-zeit ganz gut vereinbaren“, meint Trattler. Doch damit nicht genug: Vor drei Jahren

schloss er die Ausbildung zum Lehrbe-auftragten für Erste Hilfe ab und leitet seitdem auch Erste-Hilfe-Kurse für die Johanniter.

Wer so viel Zeit bei der Rettung verbringt hat natürlich schon einiges erlebt. So erzählt der junge Sanitäter von so man-chen Unfällen und Reanimationen – ei-nige davon auch erfolgreich! „Das sind natürlich schöne Momente, auf die man gerne zurückblickt“. Seinen aufregends-ten Fall erlebte er wohl im März 2013, als seine Schwägerin im Rettungswagen seine Nichte Melina zur Welt brachte und „Onkel Tobi“ bei der Entbindung half. Er erinnert sich noch gut an diese Nacht: „Als ich um 3 Uhr morgens auf dem Pa-ger ‚Einsatz Richtung Hinterkoflach‘ las, wusste ich schon ganz genau was los ist“. Dass die Kleine es dann wirklich so eilig hatte, überraschte ihn doch. „Ich war der festen Überzeugung, dass wir es ins Krankenhaus schaffen.“ Melina kam gesund und munter auf dem Weg dorthin zur Welt. Die Geschichte, wie ihr Onkel zum Geburtshelfer wurde, wird Melina wohl noch bei einigen Familienfeiern hö-ren …

Die JUH liegt Trattler sehr am Herzen! Freundschaft und Kameradschaft moti-vieren ihn immer wieder, zur Dienststelle zu gehen: „Es ist die Mischung aus dem Gefühl, etwas Gutes für die Allgemein-heit zu tun und den Freundschaften zu den anderen Sanis, die diese Tätigkeit zu einer so schönen machen“.

Ein Bankangestellter mit „Zweitjob“

Die Johanniter-Unfall-Hilfe Kärnten ist bekannt dafür, viele jun-ge und ehrenamtliche Mitarbeiter zu haben. Einer davon ist der 23-jährige Tobias Trattler aus Ebene Reichenau, der trotz seines jungen Alters schon auf eine lange und ereignisreiche Zeit bei den Johannitern zurückblicken kann.

Tirol

Erste Hilfe für den Führerschein01. - 02. April 2016Fr: 18:30-22:00 UhrSa: 10:00-13:00 Uhr6020 Innsbruck, Josef-Wilberger-Str. 48

Erste Hilfe am Hund16. April 2016, 17:00 – 20:00 Uhr6020 Innsbruck, Josef-Wilberger-Str. 48Anmeldung: T 0512 2411 - 19

Heimhilfe-Ausbildung20. April bis 14. Dezember 2016Ort: GrinsAnmeldeschluss: 4. April 2016Anmeldung: T 0512 2411 - 71

Wien

Herz-Lungen-Wiederbelebung mit Defibrillator19. April 2016, 18:00 – 22:00 Uhr20. Oktober 2016, 18:00 – 22:00 UhrJohanniter-Lehrsaalzentrum1180 Wien, Thimiggasse 57/Ebene -1

Erste-Hilfe-Grundkurs22. - 23. März 2016, 8:00 – 17:00 Uhr05. - 06. April 2016, 8:00 – 17:00 Uhr26. - 27. April 2016, 8:00 – 17:00 UhrJohanniter-Lehrsaalzentrum1180 Wien, Thimiggasse 57/Ebene -1

13. - 14. April 2016, 8:00 – 17:00 Uhr23. - 24. April 2016, 8:00 – 17:00 Uhr18. - 19. Mai 2016, 8:00 – 17:00 UhrJohanniter-Center-Nord1210 Wien, Ignaz-Köck-Straße 22

Erste Hilfe am Hund23. April 2016, 9:00 – 13:00 Uhr17. Mai 2016, 17:00 – 21:00 UhrJohanniter-Center-Nord1210 Wien, Ignaz-Köck-Straße 22

Anmeldung: T 01 470 70 30 – 2259

Präsentation derJohanniter Residenz SchichtgründeImmobilienmesse 12.-13. März 2016Messe Wien

Das kommt

Termine

Der glückliche Onkel Tobias Trattler mit seiner Nichte nach der Rettungs-wagengeburt

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Johanniter Residenz SchichtgründeLeben.Wohnen.Service

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� Conciergeservice: Beratung und Organisation von Zusatzleistungen, wie Essenszustellung, Einkaufsdienst, Reinigung, Pflege etc.

� inkl. Hausnotruf u. Schlüsseldepot mit Anschluss an Johanniter-Notrufzentrale � Gemeinschaftsflächen, Wellness- und Fitnessraum � Loggia, Terrasse oder Eigengarten mit Hochbeeten � Fertigstellung Herbst 2016

Jetzt anmelden!Wir beraten Sie gerne:Sabine SchmidT 01 4707030 – 3978sabine.schmid@johanniter.atwww.johanniterresidenz.atwww.johanniter.at

Symbolbild, Änderungen vorbehalten; Bild: schreinerkastl.at

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Rücksendungen bitte an:Johanniter-Unfall-HilfeIgnaz-Köck-Straße 221210 Wien