Die leise Stimme der Schönheit - Deutschlandfunk Kultur · 9/23/2017  · Brandenburgischen...

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Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Autor: Jan Tengeler Regie: Jan Tengeler Redaktion: Dr. Monika Künzel SprecherInnen: Erzähler: Daniel Berger Overvoice und Zitate: Bernt Hahn Sendetermine: 23. September 2017 Deutschlandfunk Kultur 23./24. September 2017 Deutschlandfunk __________________________________________________________________________ Urheberrechtlicher Hinweis: Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf vom Empfänger ausschließlich zu rein privaten Zwecken genutzt werden. Jede Vervielfältigung, Verbreitung oder sonstige Nutzung, die über den in den §§ 45 bis 63 Urheberrechtsgesetz geregelten Umfang hinausgeht, ist unzulässig. © Deutschlandradio - unkorrigiertes Exemplar - insofern zutreffend.

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  • Die leise Stimme der Schönheit

    Eine Lange Nacht über

    25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival

    Autor: Jan Tengeler

    Regie: Jan Tengeler

    Redaktion: Dr. Monika Künzel

    SprecherInnen: Erzähler: Daniel Berger

    Overvoice und Zitate: Bernt Hahn

    Sendetermine: 23. September 2017 Deutschlandfunk Kultur

    23./24. September 2017 Deutschlandfunk

    __________________________________________________________________________ Urheberrechtlicher Hinweis: Dieses Manuskript ist urheberrechtlich geschützt und darf vom Empfänger

    ausschließlich zu rein privaten Zwecken genutzt werden. Jede Vervielfältigung, Verbreitung oder sonstige

    Nutzung, die über den in den §§ 45 bis 63 Urheberrechtsgesetz geregelten Umfang hinausgeht, ist

    unzulässig.

    © Deutschlandradio - unkorrigiertes Exemplar - insofern zutreffend.

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    1. Stunde

    Beginnt mit Musik

    Leo Brouwer

    Auf Musik

    Zitatorin: (aus Luise Walker, S. 69)

    „Die Gitarre ist ein magisches Instrument! Man muss sie dessen eingedenk spielen und sich

    ihrer Kraft bewusst sein. Die Gitarre soll erfreuen, ihr schöner Ton wird nach wie vor

    geschätzt, geliebt und gewünscht. Sonst ist es üblich, zur Gitarre zu singen; denn die

    natürlichste und einfachste Art, mit anderen Menschen musikalisch zu kommunizieren ist das

    Singen! Im Gesang wird auf verschiedene Weise ein wesentlicher Aspekt der Seele direkt

    angesprochen: das Gemüt. Diesmal aber singt die Gitarre selbst! Sie jubiliert in alten

    spanischen Weisen, im tänzelnden Menuett wie im märchenhaften Volkslied und im Zauber

    des Walzers. Es ist - nebenbei gesagt - eine außerordentlich schwierige Aufgabe, einen

    ganzen (Konzert)abend nur mit Gitarrenspiel auszufüllen.“

    Musik hoch

    Sprecher

    Eine ganze Lange Nacht über die Gitarre, wo doch schon ein Konzert in den Worten der

    Wiener Gitarristin Luise Walker eine so schwierige Aufgabe darstellen würde?

    Ja, warum denn nicht?! Schließlich passen nicht alle Instrumente (mit ihrem mysteriösen

    Klang) so gut in das dunkle Timbre der Nacht wie die Konzertgitarre. Wir folgen ihren

    Klangspuren nicht im Nirgendwo der Musikgeschichte, sondern an einem ganz konkreten Ort

    zeitgenössischer Musikpraxis. Die Lange Nacht stellt Ihnen ein Festival vor, das seit einem

    viertel Jahrhundert die Elite der Konzertgitarristen anzieht: das Koblenz International Guitar

    Festival and Academy. Es ist eine Mischung aus Konzerten, Wettbewerb und Meisterkursen.

    Die jungen Teilnehmer kommen aus der ganzen Welt, um eine gute Woche lang die Stars der

    Szene auf der Bühne und im Unterricht zu erleben. Die Lange Nacht begleitet sie dabei: vom

    Stress des Wettbewerbs, über die Freiheit, in der Nacht auf der Straße ein paar romantische

    Lieder zu spielen, bis zu den Weisheiten der großen Meister, die sie im Gespräch Preis geben.

    Eine Lange Nacht über die Hingabe zu einem schwer zu spielenden Instrument, das wohl all

    jene betört, die sich darauf einlassen – mysteriös, manchmal prätentiös, vielstimmig und

    wohlklingend.

    Musik hoch bis Schluss

    1. O-Ton Ankündigung Boyle:

    „Welcome to 25th Koblenz international Guitar Festival and Academy“

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    Sprecher:

    Nigel Boyle ist der ‚Master of Ceremony’ beim Koblenzer Gitarrenfestival – der britische

    Schauspieler begrüßt jeden Abend voller Enthusiasmus das Publikum und führt durch das

    Programm.

    2. O-Ton Boyle

    I am the master of ceremony, it is good to have a bit of energy.

    Ich führe durch das Programm. Es ist gut, wenn man dem Ganzen zu Beginn einen gewissen

    Schwung verleiht. Das sind so großartige, weltberühmte Gitarristen, sie brauchen eine

    anständige Ankündigung. Die Festivalleitung hat mich einmal mit meinem

    Shakespearprogramm erlebt, das ich mit einem befreundeten Gitarristen mache - er spielt

    Musik von Dowland und ich rezitiere Shakespear. Seitdem jedenfalls darf ich jedes Jahr

    wiederkommen und diese wunderbaren Musiker hören. Und ich verbringe ein paar schöne

    Tage mit meiner Familie am Rhein. Ich frage mich, warum nicht mehr Briten hierherkommen,

    es ist genauso schön wie im Süden Spaniens mit tollem Essen und leckerem Wein

    Good food and good wine.

    Sprecher:

    Mit Johann Sebastian Bach wurde das diesjährige Festival eröffnet, und zwar mit dem

    Brandenburgischen Konzert Nr. 6., gespielt von Manuel Barrueco und dem Bejing Guitar

    Duo.

    2. Musik Bach , 3 Satz

    3. O-Ton weitere Ankündigungen Boyle

    Sprecher:

    Zu den besonderen Aufgaben des Shakespear Darstellers Nigel Boyle gehört es, die Namen

    der Studenten auszurufen, die einen der begehrten Plätze bei den Meisterkursen ergattern

    konnten und die beim Wettbewerb die nächste Runde erreicht haben. Koblenz International

    Guitar Competition Hubert Käppel heißt er in voller Länge. In der Jury sitzen international

    angesehene Pädagogen unter dem Vorsitz von Professor Alfred Eickholt.

    4. O-Ton Eickholt

    „Mit mehr als 100 Teilnehmern aus 50 Ländern ist er ein repräsentativer Wettbewerb, der die

    Gitarrenszene weltweit abbildet und junge Menschen anzieht, sich hier zu vergleichen, sich

    auszutauschen. Sich den Fachleuten zu stellen, um eine professionelle Karriere ein Stück

    weiter voranzutreiben.“

    3. Musik Luigi Legnani

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 4

    Auf Musik

    5. O-Ton Eickholt

    „Ich beurteile technische Fähigkeit, Authentizität und die Frage, ob sie im Stil bleiben.

    Gauchel: Für mich spielt die Bühnenpräsenz eine Rolle, wie kommt das rüber, was

    dargeboten wird.

    E: Da gibt es Unterschiede in der Virtuosität oder in der Tongebung: wie dynamisch ist das,

    welche Farben sind das, sind die auf das Stück abgestimmt?

    Gauchel: die Frage ist manchmal auch: kann der Kandidat mit der Technik, die er besitzt,

    das Stück bewältigen?“

    Sprecher:

    Alfred Eickholt und Jörg Gauchel unterhalten sich über ihre Kriterien, um das Spiel der

    jungen Musiker zu beurteilen. Ein Stück in der Länge von 10 Minuten bekommen sie in der

    ersten Runde dieses Wettbewerbs zu hören. Danach vergeben sie ihre Punkte zwischen 0-25,

    mindestens 20 Punkte geben sie jenen Teilnehmern, die sie in der nächsten Runde noch

    einmal hören möchten. Und was wird gespielt?

    6. O-Ton Eickholt

    „Die haben im Moment ein freies Programm. Das ist immer so, um sich künstlerisch von den

    besten Seiten zeigen zu können, es macht auch vieles einfacher, denn 60 mal ein Pflichtstück

    zu hören, dürfte auch nicht ganz so einfach für die Jury sein.“

    Musik hoch

    Sprecher:

    Auf mehrere tausend Stücke schätzt Alfred Eickholt das Standartrepertoire, das bei solchen

    Gelegenheiten geboten wird und er kenne sie alle. Stücke von Bach, Scarlatti und dem

    Lautisten Silvio Leopold Weiß. Die spanischen Romantiker wie Francisco Tarrega und

    Enrique Granados oder den italienischen Komponisten Luigi Legnani. Bis hin zu Benjamin

    Britten oder zeitgenössischen Komponisten. Gibt es auch Teilnehmer, die eigene

    Kompositionen vorstellen? Die Frage geht an das britische Jurymitglied David Goss, der

    selbst einer der profilierter Komponist innerhalb der Gitarristik ist:

    6. O-Ton 502

    It should happen more: one nice thing about the guitar world is, that

    Das sollte öfter passieren. Das Schöne an der Gitarrenwelt ist ja, dass es soviel Spieler gibt,

    die ihre eigenen Stücke schreiben. Es passiert öfter als früher, aber dennoch spüre ich, dass

    die meisten hier unsicher in Bezug auf ihre kompositorischen Fähigkeiten sind. Sie denken,

    dass es wohl eher gewünscht ist, das Standartrepertoire zu bedienen.

    …they feel they should play standart repertoire.

    3. Musik hoch und auf Schluss

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    Sprecher:

    Auch Martin Becketen aus England hat sich für ein Stück aus dem Standartrepertoir

    entschieden – für die Cappricio von Luigi Legnani. Das Stück hat er gerade in einem

    nüchternen Nebenraum der Rhein-Mosel-Halle gespielt. Draußen schippern Touristen- und

    Frachtschiffe gemächlich den Rhein entlang, drinnen herrscht eine freundliche, aber

    angespannte Atmosphäre: vor der siebenköpfigen Jury sitzen die jungen Gitarristen auf einem

    Podest – ein bisschen wie in einem Konzert, ein bisschen wie bei ‚Deutschland sucht den

    Superstar’.

    7. O-Ton Becketen

    It is tough, it is a really nice panel,

    Das ist schon hart, eine sehr spezielle Situation. Die Jury ist ungemein freundlich, sie geben

    einem tatsächlich den Eindruck, dass ihnen gefällt, was mir machen. Aber trotzdem ist Druck

    groß. Und die Konkurrenz so groß. Mein Auftritt war ganz OK, von ein paar kleinen Fehlern

    abgesehen. Ich mache mir schon Hoffnungen, in die nächste Runde zu kommen. Jeder von

    uns hat wohl die Chance, wenn wir gut spielen. Wenn du einen schlechten Tag erwischst,

    kannst Du es natürlich vergessen.

    if you play badly, than that is one thing…

    Sprecher:

    Auch der Däne Jonas Elau hat sich entschlossen, am Wettbewerb teilzunehmen. Eine

    willkommene Herausforderung, der er mit jugendlichem Elan und einem gewissen Sportsgeist

    begegnet.

    8. O-Ton

    It was fun trying to play for jury, it is always nice –

    Das hat Spass gemacht heute für die Jury zu spielen, so etwas ist immer schön. Diese

    angespannte Atmosphäre, das ist einzigartig, das gibt es nur bei solchen Wettbewerben. Und

    der Druck ist für alle gleich, alle sind nervös. Das hat man beim Üben ja nie. Bei mir lief es

    ganz OK, die Jury hat geklatscht und mich angelacht. Morgen erfahre ich dann, ob ich eine

    Runde weiter bin. Aber die Chancen sind nicht so groß, es kommen ja nur ein paar Leute

    weiter. Nächstes Jahr vielleicht

    it is tough, not so many people come to next round. Next year maybe.

    4. Musik: Romero Rodriguez Concerto de Aranjez

    Sprecher:

    Von den rund 100 Teilnehmern, die an der ersten Runde des Internationalen

    Gitarrenwettbewerbs in Koblenz teilgenommen haben, sind 25 in die nächste Runde

    gekommen. Sechs haben es bis ins Finale geschafft. Nicht in jedem Jahr gibt es einen Sieger.

    Schließlich werden hier die kommenden Stars gesichtet und prämiert. Dem Gewinner winkt

    ein Preisgeld von 3000 Euro. Dazu kommen eine CD-Produktion sowie diverse Konzerte in

    Brasilien und Deutschland. Wer hier gewinnt, kann sich berechtigte Hoffnungen machen,

    demnächst zum kleinen Kreis jener Gitarristen zu gehören, die durch die Welt ziehen und von

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 6

    ihrer Kunst tatsächlich leben können. Aber die Konkurrenz ist groß und die Jury ist natürlich

    darauf bedacht, den hohen Standard, der in der zeitgenössischen Gitarristik herrscht, zu

    halten. Den schmalen Grad zwischen technischer Virtuosität und der so schwer zu fassenden

    Musikalität diskutieren die Jurymitglieder Stephen Goss und seine Kollegin Dale Kavanagh.

    9. O-Ton 12 – Goss

    for me it is musical issues –

    Für mich geht es immer um musikalische Aspekte: wer ein Instrument spielt, der möchte

    Musik kommunizieren. Wenn einem das nicht gelingt, wenn bei nichts ankommt, dann ist das

    natürlich ein Problem. Natürlich benötigt man dazu gute technische Fähigkeiten, wir gehen

    davon aus, dass die vorhanden sind. Der Unterschied liegt in den interpretativen Fähigkeiten

    skills make the difference –

    Dale: the word competition makes them want to compete,

    Es liegt wohl am Wort ‘Wettkampf’, dass viele Studenten hier tatsächlich kämpfen, anstatt

    sich auf den musikalischen Fluss zu konzentrieren. Sie zeigen nicht ihre Freiheit und

    Kreativität, sie zeigen, wie schnell oder laut oder artistisch sie spielen können. Aber ich

    denke, dass wir hier in der Jury mehr an der Phrasierung interessiert sind, daran, dass die

    Musik atmet und dass die Spieler auch dem Komponisten ihren Respekt zollen, dass sie also

    ein Stück so spielen, wie es aufgeschrieben steht und nicht, wie es ein bekannter Gitarrist

    interpretiert hat.

    we look for beautiful phrasing, respect for composer

    Goss: Pepe Romero told a amazing story: concerto last week concerto by

    Pepe Romero hat mir gerade eine unglaubliche Geschichte erzählt: letzte Woche hat er das

    berühmte Concerto de Aranjuez von Joaquin Rodriguez gespielt: er kam zur letzten großen

    Kadenz und sah, wie ein Mann in der ersten Reihe eine Stoppuhr nahm und genau den Beginn

    und das Ende dieser Passage mit stoppte. Offensichtlich war Pepe Romero schnell genug: der

    Gast sprang auf und applaudierte.

    …he was delighted that he did it in time so stood up and shouted …

    4. Musik hoch auf Schluss

    Sprecher:

    Das Concerto de Aranjuez von Joaquin Rodriguez ist ein Paradestück der

    Gitarrenliteratur, das der spanische Musiker Pepe Romero auch im reifen Alter noch immer

    virtuos vorträgt. Über Jahrzehnte war er einer der größten Virtuosen auf der Konzertgitarre.

    Einer, für den kein Lauf zu schnell und keine Wendung zu kompliziert schien. Vielleicht fällt

    es ihm auch deshalb so leicht, die Aufmerksamkeit auf jene Qualitäten zu richten, die über

    bloße technische Fragen hinausgehen.

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    10. O-ton Romero

    Most wanted…

    Am wichtigsten ist es, die Studenten von der Leidenschaft und der Liebe zur Musik zu

    überzeugen. Wir sollten immer danach zu suchen, was die Musik jedem einzelnen von uns

    bringt. Es geht nicht um die Karriere, es geht nicht um Ruhm, es geht auch nicht um

    Virtuosität. Es geht darum die Leidenschaft am Leben zu halten. Und zwar das ganze Leben

    lang. Und immer auf diese innere Stimme zu hören, die zu uns singt. Wir müssen hören, wie

    die Musik klingen möchte, wie sie gespielt werden möchte, wir müssen dieser Stimme treu

    bleiben.

    … to be true to that voice.“

    5. Musik Pepe Romero,

    Sprecher:

    Wenn ein Altmeister wie Pepe Romero spielt, dann wird seine Fähigkeit, ‚auf der

    Gitarre zu singen’ allgemein gerühmt.

    Die Nachwuchstalente müssen sich erst noch beweisen und der Grat zwischen den

    hohen technischen Anforderungen und den interpretatorischen Fähigkeiten ist ein schmaler.

    Wie mißt man? Einer, der die Widersprüche in diesem speziellen System in den letzten Jahren

    in seinen Extremen deutlich zu spüren bekommen hat, ist der 25-jährige Campbell Diamond

    aus Australien. Er studiert inzwischen in Deutschland, seit seinem Studienbeginn vor 4 Jahren

    hat er 15 Wettbewerbe rund um die Welt gespielt.

    11. O-Ton Diamond

    Most stressfull situation…

    Wettbewerbe zu spielen, ist eine ungemein stressige Situation. Ganz anders als in einem

    Konzert – da kommen die Leute, um Musik zu genießen und nicht, um deine Fähigkeiten zu

    beurteilen. In einem Konzert möchten die Zuhörer, dass Du schön spielst, aber bei einem

    Wettbewerb wünschen sich Deine Konkurrenten, dass Du schlecht spielst – das hat mich

    immer sehr irritiert.

    the other competition don’t want to play you well…..

    Sprecher:

    Wenn das Musizieren zu einem Wettkampf wird, dann ist der Krampf oft nicht weit. Direkt

    zu Beginn seines Studiums musste er viele Monate pausieren, weil er seinen linken Arm nicht

    mehr richtig bewegen konnte. Er hatte zuviel und zu verbissen geübt. Im letzten Jahr erlebte

    er beim Gitarrenfestival in Koblenz dann das, was für jeden Künstler, der auf der Bühne steht,

    ein Albtraum ist.

    12. O-Ton Diamond

    I made the mistake: walk off half of the performance…

    Ich habe diesen großen Fehler gemacht: ich habe den Faden in der Hälfte des Stückes verloren

    und ihn nicht wieder gefunden. Dann habe ich auch noch die Nerven verloren, bin einfach

    aufgestanden und gegangen. Ich war so gestresst, dass ich gar nicht mehr klar denken konnte.

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 8

    sth ingrante I was so stressed out ….

    6. Musik … Campbell: Bach…

    Sprecher:

    Einfach aufstehen und gehen – mitten im musikalischen Vortrag. Der australische

    Gitarrist Campbell Diamond hat einige Monate gebraucht, um sich von diesem Schrecken zu

    erholen. Danach hat er sich darauf besonnen, was auch einige der Juroren für besonders

    wichtig halten: die Konzentration eben gerade nicht auf den vergleichenden Wettkampf zu

    legen, sondern auf die Poesie des Musizierens.

    13. O-Ton Diamond

    It was not the practice, but how I perceive the competition….

    An der Art und Weise, wie ich übe, habe ich nicht so viel verändert. Aber ich habe versucht,

    meinen Blick auf den Wettbewerb, auf diese spezielle Situation zu verändern. Ich habe an

    meinem Ausdruck gearbeitet und nicht daran, mit technischem Können anzugeben und

    unbedingt gewinnen zu wollen.

    music, express sth rather than show off or win…

    6. Musik hoch

    Sprecher:

    Campbell Diamond hat auch in diesem Jahr am renommierten Gitarrenfestival in Koblenz

    teilgenommen. Natürlich hat er im Vorfeld weiter an seiner Anschlagstechnik, an der

    Haltung, der Tongebung, der Phrasierung von Linien gearbeitet. Er hat sein Repertoire

    verbessert und Musik transkribiert. Vor allem aber hat er versucht, beim Wettbewerb die

    Ruhe zu bewahren und sich nicht ablenken zu lassen.

    6. Musik kurz hoch

    Sprecher:

    Diamond kommt ins Finale – gemeinsam mit sechs anderen muss er nun noch einmal ein 30-

    minütiges Programm präsentieren. Mit Stücken, die er zuvor noch nicht im Wettbewerb

    gespielt hat. Dafür hat er u.a. eine eigene Transkription der Cellosuite Nr. 5 von Johann

    Sebastian Bach ausgesucht.

    14. O-Ton Diamond

    Before the final, I was stressing out –

    Vor dem Finale war ich wirklich nervös, in den ersten beiden Runden ging es noch ganz gut,

    aber jetzt war es viel stärker. Aber als ich auf die Bühne ging, sah ich meine Eltern, die extra

    angereist kamen und auch meine Freundin. Das hat mich ungemein beruhigt. Im Konzert war

    ich dann ganz entspannt und habe nicht an die Beurteilung gedacht.

    on stage I felt at ease….no judgement. “

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    6. Musik hoch und auf Schluss

    Sprecher:

    Chambpell Diamond hat es geschafft! U.a. mit eben jener Transkription der Cello Suíte No 5

    von Johann Sebastian Bach. Nach dem Scheitern im letzten Jahr ist das ein besonders schöner

    Erfolg. Aber Diamond weiß, es hätte ebenso gut anders kommen können: jeder von den 6

    Finalisten hätte das Können und das Talent, um diesen Wettbewerb zu gewinnen. Wie die

    meisten der über 100 Teilnehmer schon jetzt hervorragend ausgebildete Gitarristen sind.

    So gesehen ist das Koblenz International Guitar Festival and Academy in Koblenz

    auch ein „Familientreffen“ oder in den Worten der Jurymitglieder Steven Goss und Dale

    Kanalagh:

    15. O-Ton Jury 502 Goss

    “Interesting about competition is not who wins,

    Das Interessante an einem Wettbewerb ist nicht, wer gewinnt. Das interessante ist, die ganzen

    anderen Gitarristen zu treffen. Man tauscht sich aus über technische Spezialfragen, über tolle

    Aufnahmen, die man gehört hat. Über Methoden, wie man dieses oder jenes musikalische

    Problem bewältigen kann. Da bekommt man sehr viele Anregungen zum Nachdenken…

    meet many other players and they start to think.

    They meet their colleagues that they in the next 40 years in the buisiness –

    Dale: Und man lernt seine zukünftigen Kollegen kennen. Mit denen wird man vielleicht die

    nächsten 40 Jahre verbringen. Stephen, wann haben wir uns das erste Mal getroffen, 1992?

    When did we met?1992 we met…

    7. Musik/Atmo - …

    Sprecher:

    Zum familiären Charakter des Gitarrenfestivals gehört auch, dass die Juroren während

    der Pausen selbstgemacht Salate essen und dass einige der weitgereisten Studenten in

    Koblenzer Gastfamilien unterkommen. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer sorgen im

    Hintergrund für einen reibungslosen Ablauf der vielen kleinen und großen Veranstaltungen.

    Sie sorgen auch dafür, dass sich die Studenten hier zu Hause fühlen, wie die Dozenten und

    Juroren. Nach vielen Stunden intensiven Hörens und Spielens, nach Diskussionen über die

    Länge der Fingernägel, den richtigen Einsatz eines Vibratos oder die Neuheiten im

    Gitarrenbau, geht es dann zum Bier in die Koblenzer Altstadt oder einfach auf die Straßen der

    Stadt, um sich hemmungslos und ohne Angst vor falschen Tönen ein paar romantischen

    Gassenhauern hinzugeben, wie es diese fünf Studenten aus Italien tun.

    7. Atmo/Musik hoch

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 10

    Sprecher:

    Die Lange Nacht folgt heute den Klängen der klassischen Konzertgitarre, und zwar

    beim Internationalen Gitarrenfestival in Koblenz. Über den hochklassigen Wettbewerb, bei

    dem die zukünftigen Stars der Szene ermittelt werden, haben wir in der ersten Stunde

    berichtet. Um einige der größten Gitarristen von heute soll es u.a. in der zweiten Stunde dieser

    Langen Nacht gleich nach den Nachrichten gehen, um Musiker wie Pepe Romero, Manuel

    Barrueco und David Russel. Vorher aber spielt der polnische Gitarrist Marcin Dylla die

    Komposition ‚Nocturnal after John Dowland, op. 70’ von Benjamin Britten.

    8. Musik Britten

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    2. Stunde

    Musik

    1. O-Ton Romero 13

    The Guitar …

    Die Gitarre hat für mich sehr viel mit meiner Familie zu tun. In der Nacht, als mein Vater

    gestorben ist - er starb in meinen Armen - sagte er zu mir: ‚als du geboren wurdest, kamst du

    mit einer Gitarre. Und heute Nacht, wenn ich gehe, möchte ich, dass du spielst. Denn ich

    möchte, dass meine Seele mit ihrem Klang in den Himmel auffährt.’ Daran kann man

    erkennen, welchen Stellenwert dieses Instrument in meiner Familie hat: Ich bin mit einer

    Gitarre auf die Erde gekommen, meine Kinder auch und meine Eltern habe ich mit der Gitarre

    verabschiedet. Sie ist wie Luft für mich, ich atme sie. Sie ist der Treibstoff, die Gitarre ist

    mein Freund.

    ….is my friend.

    Musik hoch (auf Schluss)

    Sprecher:

    Pepe Romero gehört zu den größten lebenden Konzertgitarristen. Er kommt aus

    Spanien. Schon sein Vater Celedonio spielte Gitarre, allerdings durfte er das Land nach

    seinen anfänglichen Erfolgen nicht für Konzerttourneen verlassen. Daher floh er 1957 mit der

    gesamten Familie vor dem Franco Regime nach Kalifornien.

    2. O-Ton Romero 23

    Many ugly things…

    Da sind viele schreckliche Sachen passiert, furchtbar. Aber meine Erinnerungen sind auch

    sehr schön: die Zusammenkünfte mit den Freunden meiner Eltern, die Musiker, Dichter,

    Maler, Schriftsteller waren, die fast jeden Tag gekommen sind. Ich erinnere mich an die

    Gedichte, die sie gelesen haben, die Gemälde, die sie gerade beendet haben, die

    Kompositionen, die gespielt wurden. Ich erinnere mich an einen Studenten von Francisco

    Tarrega, der kam, um mit meinem Vater zu diskutieren, wie der Meister dieses oder jenes

    gemacht hätte. Meine Erinnerungen sind von einfacher Natur. Die materiellen Dinge waren

    schwierig: Essen, Kleidung. Und natürlich die Probleme, die kamen, weil mein Vater bei den

    Republikanern war. Die anderen Freunde waren auch alle liberal. Aber ich habe fröhliche

    Erinnerungen wegen der Kunst. Ich denke, wenn das Leben schwierig wird, dann kommt die

    Kunst, um uns zu retten. Und das habe ich aus erster Hand erlebt, als ich in Spanien groß

    geworden bin.

    2. Musik

    Pepe Romero Quartett

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 12

    3. O-Ton Romero 26

    My parents…

    Meine Eltern hatten drei Kinder und jedes ihrer Kinder ist Musiker geworden. Daher ist es

    auch mir wichtig, Musik und Kunst zu unterstützen, wo ich kann. Vor allem für Studenten

    und Kinder. Heute ist es leider so: wenn es ein finanzielles Problem gibt, werden die Gelder

    für Kunst und Musik in der Schule als erstes gestrichen. Das ist schlecht und die

    Verantwortlichen haben nicht verstanden, dass Kunst keine Annehmlichkeit ist, sondern eine

    Notwendigkeit. Für die Menschheit. Jeder braucht das. Wir sind keine Wesen, die nur

    Kleidung und Essen, ein Auto, ein Handy und einen Fernseher benötigen. Wir brauchen

    Futter für die Seele und das bringt die Kunst.

    Food for the soul.“

    Musik hoch

    Sprecher:

    In den USA gründete Celedonio Romero Anfang der 1960er Jahre mit seinen Söhnen

    Celin, Pepe und Angel das Gitarrenquartett ‚Los Romeros’ – der New York Times zufolge

    hätten die Romeros dieses Format quasi erfunden oder zumindest auf ein neues Niveau

    gehoben. Seitdem ist es eine Erfolgsgeschichte, die bis heute anhält – kein Preis, den die

    Gruppe nicht gewonnen, keine Ehre, die ihr nicht zuteil geworden wäre. Auf ihren Tourneen

    wurde die Gruppe stets von der Mutter Angelita begleitet. Sie war eine versierte

    Castaniettenspielerin und hat, wenn es das Programm zuließ, ihren Mann und ihre Söhne auch

    auf der Bühne unterstützt.

    3. Musik Los Romeros – mit Kastanetten

    Sprecher:

    Neben all seinen Erfolgen als Künstler, hat Pepe Romero stets auch als Lehrer

    gearbeitet. Einer seiner ersten Schüler war Günter Schillings, der sich lebhaft an seine erste

    Begegnung mit den Romeros erinnert.

    4. O-Ton Schillings

    „Mit zwölf Jahren bin ich mit der Familie Romero in Kontakt getreten und bin dann bis heute

    noch, sein jüngster Schüler gewesen. Er war bei einem Festival und ich habe ihn gefragt, ob

    er mir was zeigen kann. Ich hatte die als Familie gefragt, da hat sein Vater gesagt: Pepe das

    ist dein Job. Und wie sagt er heute immer noch zu mir: Mein kleiner Schüler. Er ist zwölf

    Jahre älter als ich. … Dieses Zusammentreffen mit PePe war für mich ein persönliches

    wichtiges Ereignis, weil ich gesehen habe, dass man familiär aufgenommen worden ist. Man

    ist nett aufgenommen worden und das ist für mich eine der Grundsätze für meine heutige

    Arbeit.“

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 13

    Sprecher:

    Natürlich kümmert sich Günter Schillings um seinen ehemaligen Lehrer, holt ihn vom

    Hotel ab, begleitet ihn zu den Auftritten und den Meisterkursen. Eine Unterrichtsstunde bei

    Pepe Romero zu bekommen, ist für die jungen Studenten etwas Besonderes, sein Ratschlag ist

    immer noch gefragt. Wie alle seine Kollegen stellt auch er fest, dass das Niveau gestiegen ist,

    technisch gesehen.

    5. O-Ton Romero 29

    The students play

    Die Studenten können heute sauberer und schneller spielen. Aber sie sehnen sich nicht so sehr

    nach der Schönheit und den Farben, nach dem Ausdruck ihrer eigenen Seele. Das Motto: ‚wer

    spielt schneller, wer spielt mehr Töne und wer spielt das technisch schwierigste Stück’ steht

    für mich etwas zu oft im Vordergrund. Wie bei einer Olympiade. Dabei sollte es lieber

    heißen: wer spielt am schönsten. Das ist doch der Grund, warum wir Musiker geworden sind.

    Die Schönheit in der Musik bringt uns zu dem Instrument. Wir müssen versuchen, unsere

    eigene Stimme zu finden. Egal, auf welchem Instrument. Denken sie an Artuhr Schnabel,

    Rubinstein, Haifitz oder Horrorwitz. Die konnte man sofort erkennen, die hatten ihren ganz

    eigenen Klang. Heute hört sich einer wie der andere an. Weil die Musiker nicht nach innen

    lauschen. Jeder hat seine eigene Stimme und die ist einzigartig. Natürlich müssen wir daran

    arbeiten, so gut zu spielen wie möglich, aber wir dürfen nicht vergessen, dass wir Virtuosität

    anstreben, um die Musik besser zu gestalten. Die Virtuosität muss Kunst dienen und nicht

    umgekehrt.

    …and not the other way round.

    4. Musik Valses Poeticos… auf Musik

    Sprecher:

    Ein Ausschnitt aus dem Stück Valses Poeticos von Enrique Granados in einer Fassung

    für zwei Gitarren, gespielt vom Bejing Guitar Duo. Eine Aufnahme, die beim diesjährigen

    Gitarrenfestival in Koblenz entstanden ist. Pepe Romero gehört zu den alt gedienten Stars der

    Gitarrenszene. Wie wenige andere verkörpert er zudem die alte, europäische Klassik. Meng

    Su und Yameng Wang vom Bejing Guitar Duo gehören dagegen zu einer neuen Generation

    von Musikern. Auch sie lieben und beherrschen das klassische Repertoire, das sich über

    mehrere Jahrhunderte in Europa entwickelt hat. Die beiden Chinesinnen mussten sich das mit

    eiserner Disziplin erarbeiten, wie Yameng Wang erzählt.

    6. O-Ton Wang (englisch)11 jüngere Sprecherin

    Unsere Karriere ist ungewöhnlich, wenn man den ganzen kulturellen Hintergrund mit

    bedenkt. Als wir anfingen, Gitarre zu lernen, das war in den neunziger Jahren, da hatten die

    Menschen in China mit westlicher Musik gar nichts zu tun. Es gab einfach keine

    Berührungspunkte. Aber in unserer Stadt gab es einen Lehrer, der die Gitarre so sehr liebte,

    dass er sich alles selber beibrachte und sogar gelernt hat, Gitarren für uns zu bauen. Ich

    erinnere mich, dass er die Noten auf Zigarettenpapier schrieb, denn es gab gar kein richtiges

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 14

    Notenpapiere. Heute ist das anders. Viele Kinder lernen, Gitarre zu spielen, die Regierung

    unterstützt auch mehr dieser Art der Musik.

    …this kind of music,

    4. Musik hoch

    7. O-Ton Wang (englisch) 14

    Als ich neun war, bin ich nach Peking gegangen, und habe bei dem gleichen Lehrer studiert

    wie meine Freundin und Gitarrenpartnerin. Es war ein reines Übungsleben. Man steht auf,

    übt, isst, übt, übt und schläft. Die Leute sagten, dass wir Talent haben. Also habe ich es

    mitgemacht (15’40) Es gehört sehr viel Disziplin dazu. Manchmal fragen uns Leute: habt ihr

    nicht etwas vermisst in eurer Kindheit, mit anderen Kindern rumzualbern oder Fußballspielen

    oder einfach auf dem Spielplatz turnen. Ich habe es nicht besonders vermisst. Ich hatte eine

    glückliche Kindheit und ein gutes Leben.

    5. O-Ton Wang (englisch) 18

    Ich denke, dass es sehr kompliziert ist, dieses Instrument überhaupt zu spielen. Ich stelle mir

    den technischen Part wie einen kleinen, empfindsamen Muskelsport vor. Sport für die Hände.

    Dann brauchen wir aber noch Ästhetik und Kunst und müssen das kombinieren. Man kann

    technisch brillant sein, aber musikalisch nicht berühren.

    Der Meister hat uns gezeigt, wie man auf der Gitarre singen kann. Er hat uns immer

    aufgefordert, auf dem Instrument zu singen. Er hat uns auch ermutigt, ins Museum zu gehen,

    uns Ausstellungen anzusehen und uns Opern anzuhören. Es ist alles miteinander verbunden,

    man braucht einen wachen und offenen Geist und sollte sich alles anhören und ansehen.

    Musik hoch und auf Schluss

    Sprecher:

    Der Meister, von dem hier die Rede ist, heißt Manuel Barrueco. Ein weiterer großer

    Name. Er lehrt in Baltimore an der Ostküste der USA. Dort hat er die beiden Chinesinnen

    kennen gelernt und sie ermutigt, im Duo zu arbeiten. Er war von ihrem Talent so überzeugt,

    dass er heute selbst oft mit ihnen konzertiert und auch ungewöhnliche Projekte in Angriff

    nimmt, etwa die Suite China West, über die Wang Meng erzählt.

    6. O-Ton Wang (englisch) 8

    Dieses Stück heißt ‚miau danse’, es ist die Musik einer Minderheit, einer Volksgruppe im

    Süden Chinas. Das ist echte Folklore, die Musik klingt sehr eigen, was die Stimmungen und

    Klänge betrifft. Es ist interessant, das für die Gitarre zu arrangieren, denn man kann zeigen,

    dass sie sich noch ganz anders anhören kann. Wir schaffen es sogar, dass die Gitarre wie ein

    chinesisches Instrument klingt. Der Meister hat das transkribiert und aufgeschrieben, er hat da

    ganze Arbeit geleistet.

    5. Musik Miau Danse

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 15

    Sprecher:

    Manuel Barrueco kommt aus Kuba, als Kind begann er, Gitarre zu spielen und wurde

    von Leo Brouwer entdeckt und gefördert. Der wiederum gehört zu den bekanntesten

    zeitgenössischen Komponisten der Gitarristik. Brouwer hat seine Schüler für die Kunst

    sensibilisiert.

    7. O-Barrueco 7

    There are a lot of things…

    Es gibt viele Dinge in meinem Leben, die mir nicht gelungen sind. Aber eine Sache habe ich

    richtig gemacht: schon sehr früh habe ich mich dafür entschieden, Musiker zu werden. Ich

    hatte jemanden, der mich schon in frühem Alter darin bestärkt hat: Leo Brouwer. Als ich ihn

    das erste Mal traf, war ich etwa zwölf Jahre alt. Er war damals schon Ende 20. Er war mein

    Idol, ich bewunderte ihn. Das ist in etwa so, als ob du Lionel Messe triffst, wenn du ein

    Fußballfan bist.

    Das ist der große Unterschied: es gibt Gitarristen, die wollen einfach nur Gitarre spielen. Und

    es gibt Gitarristen, die wollen Musiker werden.

    With the guitar.

    Sprecher:

    Manuel Barrueco ist Vertreter einer Generation, die die gängigen Vorstellungen von der

    Konzertgitarre enorm erweitert hat, in klanglicher und spieltechnischer Hinsicht. Dass die

    Gitarristik in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts so große Fortschritte gemacht hat, ist

    auch sein Verdienst.

    8. O-Ton Barrueco 26

    When i was young…

    Als ich jung war, gab es wenige Einflüsse in der Gitarrenwelt, der größte kam von Andres

    Segovia. Die meisten haben nur das kopiert, was er gemacht hat. In meiner Generation gab es

    so etwas wie eine Explosion, wir sind in alle möglichen Richtungen gegangen. Wir haben

    dieses Instrument wirklich neu ausgelotet. Außerdem wurde die klassische Gitarre mehr und

    mehr im akademischen Zirkel angenommen. Heute haben in den USA die meisten großen

    Universitäten eine Gitarrenabteilung. In Europa auch. Natürlich bringt das die Gitarristik

    weiter voran. Und dann sind da noch die Lehrer, die sich hingebungsvoll mit der Entwicklung

    des Gitarrenunterrichts befassen. Zu guter Letzt gibt es auch noch viel mehr Wettbewerbe,

    wie diesen hier in Koblenz. In den 1960er Jahren wäre jeder Student, der hier ist, schon ein

    Star gewesen.

    5. Atmo/Meisterkurs

    Sprecher:

    Manuel Barrueco sitzt auf dem Podium und zeigt in einer öffentlichen Unterrichtsstunde beim

    Gitarrenfestival in Koblenz, worauf es beim Musizieren seiner Meinung nach ankommt.

    Gitarrenfestivals auf der ganzen Welt funktionieren nach diesem Prinzip: die großen Meister

    spielen an einem Abend ein Konzert und am nächsten Tag stehen sie für Unterrichtsstunden

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 16

    zur Verfügung. Üblichweise spielt der Student ein kurzes Stück vor, an dem dann gemeinsam

    gearbeitet wird. Im Publikum sitzen auch andere Zuhörer - im besten Fall kommt dem

    Unterricht eine gewisse Allgemeingültigkeit zu, wie der junge dänischen Gitarrist Jonas

    Edblum erklärt.

    9. O-Ton Sprecher jung

    it is open for everyone,

    Jeder kann sich die Kurse anhören, der Fokus liegt dementsprechend eher auf der Musikalität

    und weniger auf der Technik. Der Lehrer wird auch eher über das Stück im Ganzen sprechen

    und weniger über bestimmte Detailfragen. Im besten Fall richtet er sich sowohl an den

    Studenten auf dem Podium, als auch an die im Publikum. Das macht für mich einen guten

    Meisterkurs aus.

    that is what I think is a good masterclass .

    5. Atmo Unterricht hoch

    10. O-Ton Barrueco

    Teach at conservaroty –

    Es ist wirklich etwas anderes, ob man einen Studenten an der Uni unterrichtet oder einen

    Meisterkurs gibt. Der Stress ist größer: manchmal kennt man das Stück nicht oder man ist

    noch im Jetleg Modus. Meine Hände sind derzeit so dick, ich kann eigentlich kaum spielen –

    das bringt das Reisen so mit sich. In solchen Fällen lass ich meine eigene Gitarre am liebsten

    im Koffer. Aber ich habe sie auch bei den Meisterklassen immer dabei. Manchmal ist es ja

    doch sinnvoll, etwas zu demonstrieren…

    – sometimes it is faster by showing it… I bring it just in case…

    5. Atmo Gitarrenunterricht hoch

    Sprecher:

    Für einen Außenstehenden erschließt sich der Wert einer Meisterklasse nur schwer –

    nicht zuletzt hört sich für ein ungeübtes Ohr der Vortrag der meisten Studenten sowieso schon

    sehr gekonnt an. Schließlich hat Manuel Barrueco ja selbst im Interview erklärt, dass die

    Studenten von heute zu seiner Zeit allesamt schon Stars gewesen wären. Die Lebenserfahrung

    hat er seinen Schülern voraus.

    11. O-Ton Barrueco 10

    I see the beauty…

    Mit dem Alter sieht man die Schönheit Dingen, die man vorher nicht erkannt hat. Auch in

    einfachen Dingen. Früher habe ich jungen Frauen hinterhergeschaut, heute erscheinen mir die

    meisten Menschen schön. Ich sehe nicht so sehr auf die Fehler, sondern akzeptiere die Dinge

    so, wie sie sind. Ich sehe die Schönheit auch in den Fehlern. Als ich jünger war, habe ich

    immer nach dem gesucht, was es zu kritisieren gibt. Doch eines Tages stellt man fest: die

    Fehler sind überall. Dann müsste ich mich selber ja auch ablehnen. In den USA gibt es den

    Spruch ‚Limonade aus einer Zitrone machen’. Stelle vor: du bist in einer schwierigen

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 17

    Situation, das ist die Zitrone. Und was macht man mit der Zitrone, also mit der schwierigen

    Situation? Man macht daraus Limonade, eine die richtig lecker schmeckt. Mit anderen

    Worten: man macht das Beste aus einer schwierigen Situation.

    6. Musik Nylon and Strings

    Sprecher:

    Manuel Barrueco zählt zu den bekanntesten Virtuosen der Konzertgitarre, er hat unzählige

    Werke mit klassischer Musik aufgenommen, sich aber auch in andere Genres gewagt. Hier

    konnten sie ein Stück seiner CD ‚Nylon and Strings’ hören, die er gemeinsam mit Gitarristen

    aus der Pop und Rockszene aufgenommen hat, mit Al Di Meola, Steve Morse von ‚Deep

    Purple’ oder Andy Summers von ‚The police’.

    12. O-Ton Barrueco 16

    If you open up

    Wenn man sich der Welt öffnet, den Ideen und den Menschen, dann kann man immer etwas

    lernen. Das gilt auch für die Musik. Zum Beispiel meine Aufnahmen mit Al di Meola und

    Steve Morse. Das war in persönlicher Hinsicht sehr bereichernd. Ich bin wie mit einem

    Fallschirm in diese Welt gesprungen und natürlich macht es Spaß mit Andy Summers über

    seine Erlebnisse bei der Band ‚The Police’ zu sprechen. Diese Musik drückt etwas anderes

    aus, als das, was ich normalerweise spiele. Wenn man dafür offen ist, geht man mit neuen

    Erkenntnissen wieder weg. Musik bzw. Kunst das ist menschlicher Ausdruck. Je mehr wir uns

    öffnen, desto reicher wird auch unsere eigene Kunst. Im ganz praktischen Sinne muss ich aber

    auch sagen: wenn wir mit anderen zusammenarbeiten, sollten wir nicht zu weit gehen. Sonst

    könnte es unglaubwürdig werden. Wir sollten das, was wir spielen, auch wenn es etwas fremd

    ist, immer noch gut genug können.

    …good enough.“

    7. Musik Barrueco/Summer Crow at midnight

    Sprecher:

    Manuel Barrueco spielte hier gemeinsam mit dem Popmusiker Andy Summers das

    Stück ‚Crow at midnight’. Tatsächlich gibt es in der Welt zeitgenössischer Gitarristik nicht

    viele Spieler, die sich auf ein anderes als das klassische Terrain wagen. Denn Gitarre ist ja

    nicht gleich Gitarre. Zwischen elektrischem und akustischem Instrument liegen sowieso

    Welten, aber auch die Vielfalt und Unterschiedlichkeit bei der akustischen Variante ist enorm:

    eine Gitarre, die sich gut eignet, um Akkorde zu schlagen und Lieder dazu zu singen, sollte

    relativ laut sein. Ein Konzertgitarre dagegen muss einen ausgewogenen Klang haben, der

    auch feine Nuancen zulässt. Es ist auch ein enormer Unterschied, ob man mit dem Plektrum

    spielt, wie es in der Pop und Rockszene meistens der Fall ist, oder ob man mit den

    Fingernägeln zupft, wie es in der Klassik üblich ist. Daran können Sie einen

    Konzertgitarristen übrigens jederzeit erkennen: an den langen Nägeln seiner rechten Hand.

    Vielleicht können Sie ihn auch dabei beobachten, wie er mit einem kleinen Stück ‚Etwas’,

    einem zumeist sehr feinen Schmirgelpapier, immer wieder an den Nägeln herumfeilt und sie

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 18

    poliert. Die meisten dieser Musiker sind Perfektionisten. Das betrifft die Länge der Nägel, den

    Klang des Instrumentes, bzw. die Fähigkeiten, sich darauf auszudrücken.

    Auch David Russell gehört zu den ganz großen seiner Zunft, er ist nicht ganz so

    experimentierfreudig wie sein kubanischer Kollege Manuel Barrueco. Er war beim

    Gitarrenfestival in Koblenz mit einem zeitgenössischen Werk zu hören, in dem sich

    klassische Klänge mit Einflüssen aus Folk und Jazz vermischen.

    8. Musik Dunne: Landmarks part 3

    Auf Musik

    13. O-Ton Russell 8

    I like to have one larger contemporary piece, if possible by someone I know –

    Wenn ich ein Solo Recital spiele, dann nehme ich gerne ein etwas längeres, zeitgenössisches

    Stück ins Programm. Am besten von jemandem, den ich kenne – es ist immer schön, wenn es

    einen Bezug zur Musik gibt. Der ist natürlich besonders groß, wenn das Stück für mich

    komponiert wurde. Ich schicke den Komponisten dann eine Aufnahme und wir versuchen

    gemeinsam, die Idee der Komposition herauszuarbeiten. Bei Matthew Dunne hat es etwas

    gedauert, bis er gesagt hat, was er wirklich möchte. Ich bin ja wie ein Schauspieler: das Stück

    muss nicht ganz genau meinem Charakter entsprechen, ich kann ja unterschiedliche

    Charaktere verkörpern. Bei Matthew Dunne gibt es einen gewissen Jazzanteil, das ist eine

    Musik, die ich zwar mag, die ich aber nicht besondere gerne spiele. Da spüre ich dann meine

    Grenzen. Es macht zwar Spaß, sie auszuloten, aber man muss auch darauf achten, dass man

    sie nicht überschreitet.

    if it was more jazzy, maybe I cant do this, this is too far.

    8. Musik hoch

    13. O-Ton Russell 11

    the same thing goes with super atonal contemporary music,

    Auch, wenn es um atonale Musik geht, bin ich zurückhaltend. Ich habe das zwar oft gespielt,

    aber wirklich zu Hause fühle ich mich nicht. Wenn ich höre, dass das jemand mit echter

    Überzeugung spielt, dann macht er es sicher besser als ich. Warum sollte ich es dann tun. Nur,

    wenn ich von einer Musik wirklich überzeugt bin, kann ich tatsächlich mein Bestes geben. Im

    Laufe einer Karriere zeigt sich dann, in welchen Genres man sich wirklich wohl fühlt – und

    das ist sollte man dann dem Publikum präsentieren.

    That is what we offer to the audience

    8. Musik hoch auf Schluss

    Sprecher:

    David Russell kommt aus Schottland. Mit seinen Eltern ist er als kleiner Junge nach Menorca

    gegangen. Sie waren Maler, die mit den Lichtverhältnissen im Norden Großbritanniens nicht

    wirklich zufrieden waren. Also siedelten sie irgendwann auf die Mittelmeerinsel über, um

    dort von den Erlösen einer eigenen Kunstgalerie zu leben. Wenn der Vater nicht malte, spielte

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 19

    er Gitarre und legte so auch die Grundlage für die Karriere seines Sohnes David. In Spanien

    wuchs er mit den spanischen Klassikern des Genres auf, mit Komponisten wie Enrique

    Granados oder Francisco Tarrega. Sein Repertoire, das er gerne spielt, ist groß.

    13. O-Ton Russell 12

    the guitar doesn’t have the repertoire of the piano.

    Grundsätzlich ist zu sagen: das Repertoire für die Gitarre ist viel kleiner als beim Klavier.

    Pianisten können ihr Leben damit verbringen, nur Chopin oder Beethoven zu spielen. Das ist

    mit der Gitarre nicht möglich. Einige spezialisieren sich auf moderne, andere auf alte Musik.

    Interessanterweise gibt es da viele Überschneidungen, Fans neuer Musik sind oft auch Fans

    alter Musik. Sie mögen dafür die Zeit dazwischen nicht, die spanischen und romantischen

    Komponisten. Moderne Musik ist eher intellektuell, oft sogar mathematisch. Das gilt aber

    auch für Bach, man kann sich diese Musik ganz und gar über den Intellekt erarbeiten. Dabei

    ist Bach aber auch sehr musikalisch, da werden alle Facetten des Musikmachens

    angesprochen und es ist sehr befriedigend. Das gleiche gilt für Scarlatti oder Händel. In

    romantischer Musik gibt es dagegen Stücke, die sind intellektuell nicht so anspruchsvoll. Die

    Aufgabe besteht dann darin, diese Einfachheit kunstvoll klingen zu lassen. Auch eine einfache

    Linie kann ergreifend sein. Das geht mit Tarregas oder mit Chopin. Leider haben wir

    Gitarristen in dieser Zeitperiode nicht so viel Auswahl.

    We don’t have huge repertoire in that period, the guitar is limited,

    9. Musik Tarregas

    Sprecher:

    David Russell spielt Francisco Tarrega. Die Aufnahme ist beim 25. Internationalen

    Gitarrenfestival in Koblenz entstanden, über das wir heute in der Langen Nacht berichten.

    Pepe Romereo, David Russel, das Bejing Guitar Duo und Manuel Barrueco - sie alle haben

    beim diesjährigen Festival gespielt und damit beim geneigten Publikum für Begeisterung

    gesorgt. Aber in Koblenz wird die Gitarre nicht nur in ihrer solistischen Form präsentiert,

    sondern auch in anderen Kontexten – mit Orchester, im Bossa Nova Genre und auch für

    Kinder. Darüber soll in der dritten Stunde dieser Langen Nacht berichtet werden. Außerdem

    hat das Festival auch den Charakter einer Messe, auf der sich Verleger, Plattenfirmen und

    nicht zuletzt Instrumentenbauer präsentieren. Die Luthier, wie sie auf englisch heißen, haben

    ihren besonderen Anteil daran, dass die Gitarre zuweilen so betörend klingt, wie sie es in

    Koblenz in den Tagen des Festivals der Fall ist.

    9. Musik

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 20

    3. Stunde

    Musik David Russell – Weiß

    Sprecher:

    David Russell spielte beim diesjährigen Gitarrenfestival in Koblenz ein suiteartiges Stück von

    Silvius Leopold Weiss. Eine richtige Suite, also eine Folge von Tänzen, sei das übrigens

    nicht, erläutert Russell, denn Weiss habe hier Stücke zusammengefasst, die in anderen

    Kompositionen keine Verwendung gefunden hätten. Satzbezeichnungen gibt es trotzdem, sie

    lauten: Prelude, Allemande, Courante Royal, Tombeau und Allegro.

    Musik hoch

    Auf Musik

    1. O-Ton Russell

    “Surprlisingly difficult, weiß wrote for his instrument,

    Es ist überraschend schwierig, diese Stücke zu spielen. Man kann die Laute von damals nur

    schwer mit der Gitarre von heute vergleichen: sie hatte eine ganz andere Stimmung und viel

    mehr Saiten mit einer Einteilung in Bass- und Spielsaiten. Silvius Leopold Weiss hat für

    dieses alte Instrument komponiert, es ist gar nicht möglich, das eins zu eins zu transkribieren.

    Irgendwie finde ich natürlich meinen Weg, aber ich bin auch pragmatisch: ich spiele

    insgesamt weniger Noten und wenn etwas technisch zu schwer ist, dann lass ich es einfach

    weg.

    If something is unplayable, I don’t play it. I put it aside.“

    Musik hoch auf Schluss

    Sprecher:

    Gitarrenähnliche Instrumente werden seit vielen tausend Jahren von Menschen

    gespielt. Eine Laute wurde z.B. auf einem Relief aus dem Tempel des Hammurapi von

    Babylon gefunden, der um 1750 v. Chr. entstand. Im hellenistischen Griechenland wurde auf

    Leiern gespielt, in der arabischen Welt nennt sich ein vergleichbares Instrument Saz oder

    Oud. Immer geht es im Prinzip darum, dass eine oder mehrere Saiten über einen

    Resonanzkörper gespannt werden. In Brasilien gibt es das bis heute in der ganz einfachen

    Form mit Namen Berimbeau. Die Entwicklung der Gitarre ist eng mit Spanien verknüpft: dort

    waren seit dem 8 Jahrhundert die Mauren präsent, die mit der Oud ein bereits ausgereiftes

    Instrument mitbrachten.

    2. Musikbeispiel Oud

    https://de.wikipedia.org/wiki/Hammurapi_I._%28Babylon%29https://de.wikipedia.org/wiki/Hammurapi_I._%28Babylon%29

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 21

    Sprecher:

    Aus der Oud entwickelte sich im Mittelalter von Spanien aus die Renaissancelaute. Sie war an

    vielen europäischen Fürstenhöfe verbreitet und wurde ständig weiter entwickelt – in der Regel

    waren mindestens 2 Saiten für die Erzeugung eines Tones zuständig, dazu kamen Bass und

    Melodiesaiten, so dass diese Instrumente über 20 Saiten und mehr verfügten.

    3. Musikbeispiel Laute/Weiß

    Sprecher:

    Silvius Leopold Weiß galt als einer der führenden Lautisten der Barockzeit. Ein

    Zeitgenosse Bachs, mit dem er angeblich oft gemeinsam musiziert hat. Damals, mit dem

    Aufkommen des Hammerklaviers, fehlte es der allerdings an akustischer Durchsetzungskraft.

    Auch im Orchester konnte sie sich nicht wirklich etablieren. Und so spricht man in der

    Geschichte der Gitarristik von ‚Löchern’, die im 17. und 18. Jahrhundert entstanden sind. Da

    mangelte es an Kompositionen eigens für die Gitarre.

    Musik hoch

    Sprecher:

    Die Gitarre, wie wir sie heute kennen, entwickelte sich im 19. Jahrhundert, und zwar

    wiederum in Spanien: Antonio de Torres, der „Vater der modernen Gitarre“. baute den

    Korpus deutlich größer und mit dünnerem Holz als seine Vorgänger. Er nutzte verschiedene

    Holzarten und optimierte den Klang vor allem in der Lautstärke. Die Torres-Gitarre ist zwar

    immer noch das Vorbild jeder klassischen Konzertgitarre, aber natürlich entwickelt sich das

    Instrument auch heute noch weiter. Verantwortlich dafür sind Leute wie Stephan Schlemper.

    Der Gitarrenbauer aus Worpswede präsentiert jedes Jahr in Koblenz Neuigkeiten und

    Verbesserungen insbesondere für Verstärkersysteme. Damit sollen Gitarristen auch innerhalb

    eines großen Orchesters einen sauberen und schönen Klang entfalten können, der sich

    jederzeit durch die Lautstärkeregelung angleichen lässt.

    4. Musik Orchester und Gitarre

    Sprecher:

    Für den Gitarrenbau werden seit Ferdinand de Torres verschiedene Hölzer verwendet,

    auch Edelhölzer. Doch die sind seit einigen Jahren nur unter besonderen Bedingungen zu

    bekommen - Auflagen, die auch für alte Instrumente gelten: jede Gitarre, die Europa verlässt

    oder nach Europa importiert wird, benötigt ein Gutachten, in dem genau beschrieben steht,

    welche Holzart in welcher Menge verwendet wurden. Stephan Schlemper klagt über einen

    absurden Papierkrieg, den auch die Zoll-Behörden selbst nicht mehr verstehen. Er arbeitet

    daher an Alternativen, die ohne Holz auskommen.

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 22

    2. O-ton Schlemper

    „Sie sehen hier eine Gitarre aus Vollcarbon. Von mir entwickelt.

    (17) Es ist eine bereichernde Facetten, das sich in verschiedenen Bereichen sogar besser

    behaupten kann. Sie hat eine große Tragkraft, sie setzt sich im Ensemblespiel sehr gut durch.

    Sie ist roadtauglicher als eine hochgezüchtete Holzgitarre. Aber es ist nicht so, dass ich die

    intime Beziehung willkürlich durch Karbon ersetzen kann….Die wird noch nicht so

    angenommen, weil ein Musiker eine intime Beziehung zu seinem Instrument hat. Wenn ich

    einem Musiker sein Instrument wegnehme, nehme ich ihm ein Körperteil weg. Das verstehen

    Beamte nicht, aber das ist ein so tiefer emotionaler Angriff auf einen Musiker, das kann sich

    ein Verwaltungsbeamter vorstellen, weil ein Musiker das als Stimme sieht.“

    5. Musik/ Atmo Probespiel Gitarren … 3’10

    Sprecher:

    Dass beim Gitarrenbau das Holz vom Kunststoff abgelöst wird, ist nicht wirklich abzusehen.

    Im Foyer der Rhein-Mosel-Halle von Koblenz, wo verschiedene Gitarrenbauer ihre jüngsten

    Produkte ausstellen, waren Karbongitarren eindeutig in der Minderheit. Stattdessen trifft man

    an jeder Ecke auf Studenten mit einem besonders schönen Holzexemplar.

    5. Atmo hoch

    Sprecher:

    Eine mystische Aura umgibt das Verhältnis eines Gitarristen zu seinem Instrument. Es ist fast

    eine Liebesbeziehung. Hier lauscht der Hamburger Gitarrenbauer Carsten Kobs einem

    Studenten, der eine seiner Gitarren ausprobiert. Der Käufer finde nicht das Instrument,

    sondern umgekehrt: das Instrument finde seinen Käufer. Dementsprechend sorgfältig baue er

    seine Gitarren, derzeit habe er eine Warteliste von zweieinhalb Jahren. Mit anderen Worten:

    die Gitarren, die Kobs baut, haben einen Klang, von dem sich viele Gitarristen angesprochen

    fühlen. Das Geschäft läuft gut und dementsprechend werden auch die Preise sein, zu denen

    sich Carsten Kobs allerdings nicht äußern möchte. Aber wenn man sich umhört: 6000 Euro

    kosten die edlen Instrumente im Durchschnitt, die von den Studenten in Koblenz gespielt

    werden, nach oben ist die Skala offen.

    6. Atmo Kinder Gitarren

    Sprecher:

    Das Internationale Gitarrenfestival in Koblenz ist im Kern zur Förderung von

    hochbegabten Musiken gedacht. Und davon gibt es offenbar immer mehr. Die Gitarristik hat

    sich in den letzten 50 Jahren enorm weiter entwickelt, dank der vielen akademischen

    Einrichtungen und dank solcher Festivals wie in Koblenz. Seit 2004 gibt es die Junior

    Academy, für die Thomas Schillings, ehedem ein Schüler von Pepe Romero, verantwortlich

    ist.

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 23

    3. O-Ton Schillings

    „Wir proben hier, wir fangen am Freitag an, die Kinder kommen von überall her. Wir sind 34

    ungefähr, die kommen teilweise aus dem Ausland, vorletztes Jahr habe ich ein Kind aus

    Indien mit ihrer Mutter hier gehabt oder die kommen aus England, USA, Tschechien, die

    treffen sich hier, das sind Kinder im Alter von 8,15 oder 18 Jahren. Die kennen sich zum

    Großteil nicht und die haben auch eigentlich noch nie miteinander zusammen gespielt. Unser

    erster Job wird sein, am Sonntagmorgen, um 10:30 Uhr, in der Messe zu spielen. D.h. wir

    haben von Freitag 14:00 Uhr bis Sonntagmorgen Zeit, etwas auf die Beine zu stellen, dass

    wir spielen müssen. Wir können uns da nicht raus reden. Wir müssen spielen.

    6. Atmo kurz hoch

    Sprecher:

    Günter Schillings arbeitet als Gitarrist, Komponist und Chorleiter, in erster Linie aber ist er

    Pädagoge und sieht darin eine besonders große Verantwortung:

    4. O-Ton Schillings

    „Ich gehe davon aus, dass die Kleinen ganz andere Dinge spielen können als die

    Fortgeschrittenen. Also muss ich das so einrichten, dass sie alle mitspielen können. Eine

    vierte Stimme kann so aussehen, dass sie einen Lauf spielt. Eine vierte Stimme kann aber

    auch so aussehen, dass die ganz Kleinen nur den ersten Ton im jeweiligen Takt spielen. Es

    muss immer so angepasst sein, dass jedes Kind erfolgreich mitspielen kann. Misserfolge

    können wir uns nicht leisten…

    16’40 Die Leute kommen hierher um etwas zu lernen. Und um an dem gelernten Freude zu

    haben. Bei kleinen Kindern Misserfolge wieder ausgleichen zu müssen ist ein ganz harter Job.

    Deswegen versuche ich es so zu machen, dass es gar nicht passiert. Das interessante ist, die

    kommen Jahr für Jahr wieder. Die kommen raus aus der Veranstaltung und sagen: das war

    einfach toll. Es ist ein harter Job, wir arbeiten zum Teil 10 Stunden am Tag dann. Anders geht

    es ja gar nicht. Die Kinder sind immer dabei mit einer unglaublichen Aufmerksamkeit und

    keiner hat irgendwie einen Durchhänger, die sind zwar manchmal müde, aber keiner hat

    jemals gesagt: Boa, das ist mir zu anstrengend, das kann ich nicht lernen. Die Strahlen, die

    Kinder. In vielen Städten, gehen keine Kinder mehr in Konzerte. Hier sieht es so aus, dass die

    strahlenden Kinder durch die Stadt laufen.“

    6. Atmo kurz hoch und Schluss

    Sprecher:

    An den Musikschulen rangiert die Gitarre ganz vorn, wenn Kinder ein Instrument lernen

    wollen. Im Jahr 2015 hatten knapp 140 000 Personen Gitarrenunterricht an deutschen

    Musikschulen. Der weitaus größte Teil der Studenten, die beim Gitarrenfestival in Koblenz

    zusammen kommen, wird später vor allem als Lehrer arbeiten. Die Gitarrenwelt ist wie eine

    Pyramide aufgebaut: an der Spitze steht eine Handvoll hochbegabter Stars, die davon leben,

    durch die Welt zu reisen, Konzert zu geben und Aufnahmen zu machen. Dann kommen jene

    Gitarristen, die zwar Konzerte geben, aber auch regelmäßig in der Lehre tätig sind, im besten

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 24

    Fall an einer staatlichen Hochschule. Schließlich folgt der größte Teil, der an einer

    kommunalen oder privaten Musikschule unterrichtet. Ingesamt wird diese Pyramide, bei

    gleichbleibend wenig Platz an der Spitze, immer größer.

    7. Musik Gitarre und Orchester kurz ein

    Sprecher:

    Umso wichtiger scheint es bei dieser Entwicklung, sich einem breiten Publikum zu

    präsentieren. Auch das passiert in Koblenz. Im ersten Teil der Festivalwoche stehen die etwas

    weniger publikumswirksamen Solo Recitals im Vordergrund. Dann öffnet sich das Festival in

    vielerlei Hinsicht, ein Höhepunkt ist seit vielen Jahren die ‚Nacht für Gitarre und Orchester’,

    die das Staatsorchester Rheinische Philharmonie gemeinsam mit einigen ausgewählten

    Gitarristen des Festivals bestreitet. Eine Zusammenarbeit, von der auch der Intendant des

    Orchesters, Günter Müller-Rogalla, profitiert.

    5. O-Ton Rogalla 6

    Weil, es ist eine super Atmosphäre, das darf man ja nicht vergessen, diese ganzen

    Jugendlichen sind da und eine entsprechende Stimmung ist da, die Halle ist voll bis unters

    Dach. Es ist für uns eine interessante Möglichkeit, weil wir uns in einem anderen Kontext

    präsentieren können.“

    7. Musik hoch

    Sprecher:

    „Friday night for Guitar and Orchestra“, „Musik zur Marktzeit“, Gitarrenmusik beim

    Gottesdienst, aber auch Kammermusik mit Streichern und Gesang. Zum abschließenden

    Wochenende schaut das Festival von Koblenz über den gitarristischen Tellerrand hinaus.

    Einer der Abende ist dem Jazz oder der Popmusik gewidmet. In diesem Jahr stand Bossa

    Nova auf dem Programm, u.a. mit der brasilianischen Sängerin Patrizia Cruz.

    8. Musik Bossa Nova, Cruz , Brazilian Moments

    Sprecher:

    In 25 Jahren hat sich das ‚International Guitar Festival + Academy’ einen einzigartigen Ruf in

    der Welt der Konzertgitarristik erworben. Es hat sich selbst zudem eine Struktur geschaffen,

    die langfristige Arbeit auf hohem Niveau garantieren soll, was durch das Wort ‚Academy’

    angedeutet wird: die wurde im Jahr 2007 als ganzjährig arbeitende Einrichtung gegründet und

    widmet sich der Aus-, Fort- und Weiterbildung junger Gitarristen. Angeboten werden

    ganzjährige Kurse zur Studienvorbereitung, postgraduierten Studiengänge und weiterbildende

    Maßnahmen für Lehrkräfte. So kommt es, dass Koblenz auch außerhalb der Festivalwoche

    Kennern ein f Begriff ist. Die meisten Gitarristen sind sich übrigens darüber im Klaren, dass

    sie als introvertierte Eigenbrödler gelten. Einige immerhin tragen es mit Fassung und mit

    Humor, wie etwa der kubanische Meistergitarrist Manuel Barrueco, der folgenden Witz

    erzählt:

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 25

    6. O-Ton Barrueco 31

    „Two ladies…

    Zwei Frauen kommen an eine Tankstelle. Ein Frosch hüpft vors Auto und ruft: ‚Hey Ladies -

    ich bin gar kein Frosch, ich bin eigentlich Gitarrist und wenn ihr mich mitnehmt und küsst,

    dann werde ich wieder zu einem Menschen und kann Gitarre für Euch spielen.’ Prima,

    denken sich die Frauen, packen den Frosch in eine Box und fahren weiter. Nach einer Weile

    sagt die eine zur anderen: ‚Hey, sag mal: willst du den Frosch denn gar nicht küssen?’ ‚Um

    Gottes Willen nein – wir können doch mit einem sprechenden Frosch viel mehr Geld

    verdienen als mit einem Mann, der Gitarre spielt.’

    …than a man playing guitar…(Gelächter).”

    9. Musik Barrueco spielt Chick Corea…auf Schluss

    10. Gedicht: La Guitarra spanisch rezitiert

    auf spanisches Original Gedicht

    Zitator:

    Die Gitarre – von Federico Garcia Lorca

    Die Klage erhebt sich,

    das Weh der Gitarre.

    Es brechen die Becher

    Des grauenden Morgens

    Die Klage erhebt sich,

    das Weh der Gitarre.

    Sie zu schwichten ist unnütz.

    Sie zu schwichten – Unmöglich.

    So eintönig weint sie

    wie weinendes Wasser,

    wie weinender Wind

    über die Schneewehen.

    Sie zu schwichten – Unmöglich.

    Dinge beweint sie, die fern sind:

    Des Südwindes Sand, der heiß ist

    Und weiße Kamelien.

    Beweint den Pfeil ohne Ziel,

    den Abend ohne den Morgen,

    den ersten gestorbnen Vogel

    auf dem Gezweige,

    O Gitarre!

    Du Herz, das von fünf Schwertern

    Zu Tode verwundet.

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 26

    11. Musik - Brouwer

    Sprecher:

    Das war: Die leise Stimme der Schönheit – In der Langen Nacht folgten wir heute den

    Klängen der klassischen Konzertgitarre, mit Aufnahmen, die der Deutschlandfunk beim

    Koblenzer Gitarrenfestival gemacht, das in diesem Jahr zum 25. Mal stattgefunden hat.

    Eine Sendung von Jan Tengeler.

    Es sprachen:

    Ton und Technik:

    Regie: der Autor

    Redaktion: Monika Künzel.

    Musik

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 27

    Musikliste

    Titel: Choros für Gitarre Nr. 1 e-Moll

    Länge: 04:40

    Solist: Manuel Barrueco (1952-)(Git)

    Komponist: Heitor Villa-Lobos

    Label: Angel Best.-Nr: 7497102

    Titel: Violin Sonata G Dur BWV 1019

    Länge: 03:50

    Interpret: Manuel Barrueco Bejing Guitar Duo

    Komponist: Bach

    Label: TONAR MUSIC Best.-Nr: oA

    Plattentitel: China West

    Titel: Fantasie für Gitarre, op.19

    Länge: 04:15

    Solist: Michael Tröster (Gitarre)

    Komponist: Luigi Legnani

    Label: THOROFON Best.-Nr: CTH 2205

    Titel: Terremoto con Variazioni. Thema und Variationen für Gitarre, op.1

    Länge: 04:39

    Solist: Michael Tröster (Gitarre)

    Komponist: Luigi Legnani

    Label: THOROFON Best.-Nr: CTH 2205

    Titel: aus: Concierto de Aranjuez, für Gitarre und Orchester, 1. Satz: Allegro con spirito

    Länge: 03:10

    Solist: Pepe Romero (Gitarre)

    Orchester: Academy of St. Martin-in-the-Fields

    Dirigent: Neville Marriner

    Komponist: Joaquin Rodrigo

    Label: Philips Best.-Nr: 432581-2

    Titel: aus: Concierto de Aranjuez, für Gitarre und Orchester, 3. Satz: Allegro gentile

    Länge: 05:20

    Solist: Pepe Romero (Gitarre)

    Orchester: Academy of St. Martin-in-the-Fields

    Dirigent: Neville Marriner

    Komponist: Joaquin Rodrigo

    Label: Philips Best.-Nr: 432581-2

    Titel: aus: Suite für Violoncello solo Nr. 3 C-Dur, BWV 1009. Bearbeitet für Gitarre A-Dur,

    1. Satz: Prélude

    Länge: 04:21

    Solist: Andres Segovia (Gitarre)

    Komponist: Johann Sebastian Bach

    Label: Deutsche Grammophon Best.-Nr: 002894775478

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 28

    Titel: aus: Suite für Violoncello solo Nr. 3 C-Dur, BWV 1009. Bearbeitet für Gitarre A-Dur,

    3. Satz: Courante

    Länge: 03:26

    Solist: Andres Segovia (Gitarre)

    Komponist: Johann Sebastian Bach

    Label: Deutsche Grammophon Best.-Nr: 002894775478

    Titel: aus: Nocturnal für Gitarre, op. 70

    Länge: 05:00

    Solist: Marcin Dylla (Gitarre)

    Komponist: Benjamin Britten

    Label: hänssler-classic/Laudate Best.-Nr: 98.350

    2. Stunde

    Titel: Fantasia Sevillana

    Länge: 03:50

    Interpret: Pepe Romero

    Komponist: Joaquin Turina

    Plattentitel: 25. Koblenzer Gitarrenfestival

    Titel: aus: Concierto Andaluz, für 4 Gitarren und Orchester, 1. Satz: Tempo de Bolero

    Länge: 04:20

    Ensemble: Los Romeros

    Orchester: Academy of St. Martin-in-the-Fields

    Dirigent: Neville Marriner

    Komponist: Joaquin Rodrigo

    Label: Philips Best.-Nr: 432581-2

    Titel: Sonatina trianera für 4 Gitarren und Kastagnetten

    Länge: 02:10

    Ensemble: Los Romeros

    Komponist: Federico Moreno Torroba

    Label: Philips Best.-Nr: 412609-2

    Titel: Valses Poeticos

    Länge: 06:30

    Interpret: Bejing Guitar Duo

    Komponist: Enrique Granados Granados

    Plattentitel: 25. Koblenzer Gitarrenfestival

    Titel: Miau Dance

    Länge: 02:10

    Interpret: Manuel Barrueco Bejing Guitar Duo

    Komponist: oA

    Label: TONAR MUSIC

    Plattentitel: China West

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 29

    Titel: Without sunglases

    Länge: 02:57

    Interpret: Manuel Barrueco Steve Morse

    Komponist: Victor Valls

    Label: TONAR MUSIC

    Plattentitel: Nylon and Strings

    Titel: crow at midnight

    Länge: 02:50

    Interpret: Manuel Barrueco Andy Summers

    Komponist: Andy Summers

    Label: TONAR MUSIC

    Plattentitel: Nylon and Strings

    Titel: Landmarks

    Länge: 05:50

    Interpret: David Russell

    Komponist: Matthew Dunne

    Plattentitel: 25. Koblenzer Gitarrenfestival

    Titel: Sueno

    Länge: 07:10

    Interpret: David Russell

    Komponist: Francisco Tarrega

    Plattentitel: 25. Koblenzer Gitarrenfestival

    Titel: Suite

    Länge: 08:30

    Interpret: David Russell

    Komponist: Silvius Weiß

    Plattentitel: 25. Koblenzer Gitarrenfestival

    3. Stunde

    Titel: Babylonian fingers

    Länge: 02:33

    Solist: Ahmed Mukhtar (Ud)

    Komponist: Ahmed Mukhtar

    Label: Eulenspiegel Best.-Nr: EUCD2571

    Titel: aus: Suite für Laute A-Dur, (1) Prelude

    Länge: 01:36

    Solist: Christian Zimmermann (Laute)

    Komponist: Silvius Leopold Weiss

    Label: ANTES Best.-Nr: BM-CD 31.9167

  • Die leise Stimme der Schönheit Eine Lange Nacht über 25 Jahre Koblenzer Gitarrenfestival Seite 30

    Titel: aus: Suite für Laute A-Dur, (2) Courante

    Länge: 03:27

    Solist: Christian Zimmermann (Laute)

    Komponist: Silvius Leopold Weiss

    Label: ANTES Best.-Nr: BM-CD 31.9167

    Titel: aus: Konzert für Gitarre und Orchester, Andantino e andante

    Länge: 04:41

    Solist: Alfonso Moreno (Gitarre)

    Orchester: Philharmonisches Orchester der Stadt Mexico

    Dirigent: Enrique Batiz

    Komponist: Heitor Villa-Lobos

    Label: Emi Best.-Nr: CDS 7479018

    Titel: aus: Concierto Andaluz, für 4 Gitarren und Orchester, 3. Satz: Allegretto

    Länge: 06:11

    Ensemble: Los Romeros

    Orchester: Academy of St. Martin-in-the-Fields

    Dirigent: Neville Marriner

    Komponist: Joaquin Rodrigo

    Label: Philips Best.-Nr: 432581-2

    Titel: Samba pra Virginia

    Länge: 06:00

    Interpret: Schriefl&Cruz

    Komponist: Matthias Schriefl

    Label: HIMPSL records Best.-Nr: 1501

    Plattentitel: Brazilian Motions

    Titel: Fuga y misterio (5)

    Länge: 03:51

    Interpret: Los Angeles Guitar Quartet (LAGQ)

    Komponist: Astor Piazzolla

    Label: Telarc Best.-Nr: 080593

    Plattentitel: Latin

    Titel: Valses Poeticos

    Länge: 06:30

    Interpret: Bejing Guitar Duo

    Komponist: Enrique Granados Granados

    Plattentitel: 25. Koblenzer Gitarrenfestival