Die Medien im Wahlkampf - Berlin.de · Im Jahr 2017 werden in Deutschland drei Landesparlamente...

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1 Die Medien im Wahlkampf Bewährungsprobe für die Vermittler in der Demokratie __________________________________________________ Öffentliche Ringvorlesung des OSI-Club e.V. in Kooperation mit der Berliner Landeszentrale für politische Bildung am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft des Fachbereichs für Politik- und Sozialwissenschaften der Freien Universität Berlin im Sommersemester 2017 Dokumentation der Veranstaltung Mit freundlicher Unterstützung von

Transcript of Die Medien im Wahlkampf - Berlin.de · Im Jahr 2017 werden in Deutschland drei Landesparlamente...

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    Die Medien im Wahlkampf

    Bewährungsprobe für die Vermittler in der Demokratie

    __________________________________________________

    Öffentliche Ringvorlesung des

    OSI-Club e.V.

    in Kooperation mit der

    Berliner Landeszentrale für politische Bildung

    am Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft des

    Fachbereichs für Politik- und Sozialwissenschaften

    der Freien Universität Berlin

    im Sommersemester 2017

    Dokumentation der Veranstaltung

    Mit freundlicher Unterstützung von

  • 2

    Inhalt

    1. Hintergrund.................................................................................3 - 4

    2. Referentinnen sowie Referenten...............................................5 -10

    3. Vorträge..................................................................................11 - 26

    4. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit…........................................27 - 44

    Impressum: Herausgegeben vom OSI-Club

    OSI-Club Verein der Freundinnen und Freunde des Otto-Suhr-Instituts e.V.

    Freie Universität Berlin

    Otto-Suhr-Institut für Politikwissenschaft

    Ihnestraße 22 14195 Berlin

    E-Mail: [email protected]

    Web: www.osi-club.de/foerderbereiche/politik_kommunikation/ringvorlesung_2017/

    Redaktion: Dimitrij Kwascha

    Verantwortlich: Christian Walther

    mailto:[email protected]://www.osi-club.de/foerderbereiche/politik_kommunikation/ringvorlesung_2017/

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    1. Hintergrund

    Im Jahr 2017 werden in Deutschland drei Landesparlamente sowie der

    Deutsche Bundestag gewählt. Auch bei Nachbarn in Europa stehen wichtige Wahlen

    an. Nach der Zitterpartie in den Niederlanden richtet sich der Blick vor allem auf

    Frankreich. Die Wahlen sind ein Brennglas für die kritische Rolle der Medien. Denn

    Wahlkämpfe sind eine Serie von Medienereignissen. In den Medien formen sich

    Debatten, Profile und Wahlalternativen. Sie vermitteln, um welche Inhalte und welche

    Personen es geht. Sie sind die Bühne, auf sich der Wahlkampf in Szene setzt und vor

    der sich Meinungen bilden. Sie erzeugen Aufmerksamkeit und Stimmungen,

    verändern Haltungen. Sie polarisieren und schaffen Kontraste – oder sie nähren

    Vertrauen, Nähe und Allianzen. Sie lösen Mobilisierung für und gegen etwas aus.

    Medien prägen die Wahlentscheidung. So setzen Wahlkämpfer alles daran,

    Medien zu beeinflussen, zu verführen, zu bedrängen und zu steuern. Das ist im

    Kommunikationsmanagement der Maßstab ihrer Professionalität. Manche Medien

    sind nur ein Kanal, in dem die Kampagnen fließen. Doch für unabhängigen

    Journalismus liegt die Messlatte darin, sich nicht von Wahlkämpfern „managen“ zu

    lassen – weder durch Nachrichtenströme noch durch eine gute Show. Erst recht gilt

    dies in Zeiten von Populismus und Medienschelte, Glaubwürdigkeitsverlusten und viel

    Aufregung über „Fake News“.

    Umsichtige Redaktionen warten das Wahljahr nicht ab, sie planen es. In der

    Ringvorlesung ist zu erfahren, welche Formate für Berichterstattung und Wahlforen

    2017 zum Einsatz kommen, welchen Leitlinien Journalisten folgen und wie sie den

    Spagat zwischen Sachinformation und sportähnlicher Unterhaltung aushalten. Wir

    werfen Blicke auf die Medienkonkurrenz zwischen Fernsehen, Tages- und

    Magazinpresse und zwischen nationalen und regionalen, journalistischen und sozialen

    Medien.

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    Für Wahlkampfprofis sind die Veränderungen der Medienwelt Chance und Problem

    zugleich. Die Reichweite etablierter Medienstrategien nimmt rapide ab. Planungs- und

    Messwerkzeuge scheinen unzuverlässiger als früher. Kampagnenmacher investieren

    mehr denn je in alternative Kanäle, in Technik und Daten, Organisationsstärke und

    Mobilisierungsaktionen. Die medialen Erfolgsformeln für Wahlkampf ändern sich. Aber

    zu was? Über vielem schwebt die Frage: Lässt sich das Siegen lernen von Donald

    Trump?

    Die Ringvorlesung wird veranstaltet vom OSI-Club, dem Alumni- und Förderverein

    am Otto-Suhr-Institut der Freien Universität Berlin, in Kooperation mit der Berliner

    Landeszentrale für politische Bildung. Sie wird unterstützt vom Deutschen

    Journalistenverband Berlin-Brandenburg, dem Deutschen Pressemuseum sowie den

    Medienpartnern ALEX Berlin TV und Politik & Kommunikation.

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    2. Referentinnen sowie Referenten

    Cordula Tutt

    Hart und schmutzig? Was den Bundestagswahlkampf 2017 von anderen

    unterscheidet

    Journalisten, findet Wirtschaftswoche Autorin Cordula Tutt, müssen ihren Job

    neu denken. Sie müssen bisher unbekannte Kampfplätze beschreiben und eine neue

    Unübersichtlichkeit sortieren. Soziale Netzwerke prägen inzwischen die Sicht vieler

    Wähler, eine „gefühlte“ Wirklichkeit bestimmt das Handeln vieler Politiker. Die

    Volksvertreter werden im nächsten deutschen Parlament wohl mindestens einem

    halben Dutzend Parteien angehören. Tutt beobachtet im Hauptstadtbüro der

    WirtschaftsWoche die Bundespolitik. Zuvor arbeitete sie u.a. für die

    Nachrichtenagentur Reuters, das Magazin Focus und die Wochenzeitung Die Zeit. Sie

    gründete die Financial Times Deutschland mit und war für die Financial Times in

    London im Einsatz. Regelmäßig tritt sie als Gesprächspartnerin im Fernsehen auf und

    moderiert Veranstaltungen zu Politik und Wirtschaft. Nach dem Studium am OSI wurde

    die Diplom-Politologin an der Deutschen Journalistenschule in München ausgebildet.

    Matthew Karnitschnig

    Europas Wahlen in US-Perspektive: Das Wahljahr im Insider-Magazin Politico

    Mag der Aufstieg Donald Trumps auch eine Abwendung der USA von Europa

    signalisieren, für Amerikas Politikelite sind Informationen über den Partnerkontinent

    weiter von hoher Bedeutung. Dichter als in Europa ist das Netz von US-

    Korrespondenten nirgendwo. Sie berichten aus Europas Hauptstädten über

    Zerrissenheit, Krisen und neue Impulse, die Reaktionen auf Trump und die

    transatlantischen Beziehungen. Matthew Karnitschnig (*1972) berichtet aus Berlin als

    Europa-Chefkorrespondent für das US-Magazin Politico. Digital und gedruckt

    Pflichtlektüre für Washington und Amerikas politische Zentren, hat sich der Newcomer

    seit Gründung 2007 fest in der Nische des Insider-Journalismus etabliert. Seit 2015

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    erscheint im Joint Venture mit Axel Springer in Brüssel eine EU-Ausgabe. Karnitschnig

    zeigt, wie Politico für das internationale Publikum das hiesige Wahlgeschehen erklärt

    und interpretiert. Er war 15 Jahre lang beim Wall Street Journal, u.a. als Berliner

    Bürochef. Auch für BusinessWeek und die Agentur Reuters berichtete er aus

    Deutschland, und er war Reporter bei der Agentur Bloomberg. Er erwarb einen BA in

    Geschichte am Hampden-Sydney College in Virginia und einen MS der Columbia

    University Journalism School in New York.

    Jörg Quoos

    Neue Stärke für die Regionalpresse: Konkurrenz und Koordination im

    Journalismus

    Bundesweite Wahlkämpfe bedingen eine nationale Medienbühne. Aber diese

    gehört nicht allein der überregionalen Publizistik. 2017 ist das erste große Wahljahr, in

    dem die neuen Zentralredaktionen führender Regionalmediengruppen wie Funke,

    DuMont und Madsack/RND Stärke und Reichweite ausspielen wollen. Das Bündeln

    journalistischer Ressourcen wird oft als Sparmodell kritisiert. Doch die Zentralisierung

    ermöglicht es, selbstbewusst in die Konkurrenz mit überregionalen Titeln zu treten.

    Ihre technisch aufgerüsteten, mit vielen Spezialisten besetzen Zentralen beliefern

    Dutzende Titel mit Millionen Lesern. Ein Beispiel ist die Zentralredaktion Berlin der

    Funke Mediengruppe. Jörg Quoos (*1963) baute sie 2015 auf und führt als

    Chefredakteur rund 70 Mitarbeiter. Er erläutert redaktionelle Strategien im Wahljahr

    und die Interaktion mit der Politik. Seine Redaktion beliefert 12 große

    Regionalzeitungen in fünf Bundesländern mit überregionalen Nachrichten, u.a.

    Berliner Morgenpost, Hamburger Abendblatt, Westdeutsche Allgemeine,

    Braunschweiger Zeitung, Thüringer Allgemeine. Quoos absolvierte nach Abitur und

    Wehrdienst im Pressestab der Luftwaffe das Volontariat bei der Rhein-Neckar-Zeitung

    in Heidelberg und blieb als Redakteur, bevor er 1990 zur B.Z. wechselte. Er arbeitete

    1992-2013 bei der Bild-Gruppe mit Verantwortung für Politik und Wirtschaft, seit 2004

    als Bild-Vizechef. 2012-13 war er Chefredakteur des Burda-Nachrichtenmagazins

    Focus. Quoos ist Kuratoriumsmitglied bei Reporter ohne Grenzen.

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    Robert Heinrich

    Spitz, schnell, scharf und grün: Strategisches Kampagnenmanagement in der

    Wahl-Werkstatt

    Wahlkämpfe leben von Erregungskurven, Zuspitzung, Provokationen,

    Polarisierung und schneller, verdichteter Kommunikation. Den Wahlkampfzentralen

    der Parteien fällt die Aufgabe zu, diese zu initiieren, zu steuern und zu takten. Sie

    müssen kreativ auf neue Lagen reagieren, aber zugleich für strategische Disziplin

    sorgen. Robert Heinrich (*1976), Wahlkampfmanager beim Bundesvorstand von

    Bündnis 90|Die Grünen und einer der erfahrensten Kampagnenprofis Deutschlands,

    kennt die stress- und adrenalinreiche Aufgabe gut. Eng abgestimmt mit Parteiführung,

    Parteigliederungen und Agenturen sind täglich und stündlich kritische Entscheidungen

    über die Kommunikation zu treffen – über Angriff und Verteidigung, Aktionsformen,

    Tonlage, Bilder, Slogans und Medienkanäle, interne Organisation und Mobilisierung

    der Aktiven. Heinrich ist seit 2003 in der Grünen-Zentrale tätig. Zunächst war er

    Büroleiter der politischen Geschäftsführerin, ab 2007 Leiter Öffentlichkeitsarbeit und

    Kampagnen. Zuvor schrieb er als freier Journalist für Tagesspiegel, Berliner

    Morgenpost und Leipziger Volkszeitung. Er studierte Politikwissenschaft an der

    Universität Leipzig und am OSI.

    Andreas Schneider

    Hinter den Kulissen von „Anne Will“ – Politik und Wahlkampf im Talk-Format

    Über Mehrwert und Stellenwert politischer Talksendungen wird viel und gern

    gestritten. Doch das TV-Genre setzt im Wahlkampf Akzente. Talks können Themen

    treiben, starke Interviewmomente und Schlüssel-Szenen liefern, politische Konflikte

    durch Gesichter und Gespräche erlebbar machen. Das ist auch die journalistische

    Leistung der Redaktions- und Produktionsteams hinter den bekannten Gastgebern.

    Andreas Schneider (*1962) ist seit 2008 Redaktionsleiter der ARD-Sendung Anne Will.

    In Adlershof von der Berliner Produktionsfirma Will Media produziert, erreicht Anne

    Will („Politisch denken, persönlich fragen“) sonntagabends vier bis fünf Millionen

    Zuschauer. Schneider vermittelt Einblicke zur Auswahl und Vorbereitung der Gäste,

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    zur Vorarbeit der Moderatorin, zu Dramaturgie und Regeln vor und hinter der Kamera

    sowie zum Publikums- und Medienecho. Schneider studierte Germanistik,

    Theaterwissenschaft und Sport an der Goethe-Universität Frankfurt am Main und an

    der FU Berlin. Zunächst Reporter der Berliner Morgenpost, wechselte er 1989 ins

    Fernsehfach zum Sender Freies Berlin, ab 2003 Rundfunk Berlin-Brandenburg. Er

    stand in zahlreichen Sendungen als Moderator vor der Kamera, u.a. 2004-08 beim

    RBB-Bürgertalk Klipp und Klar.

    Oskar Niedermayer

    Die Ausgangslage vor der Bundestagswahl aus Sicht der Parteien- und

    Wahlforschung

    Fast jede Wahl bietet eine Überraschung. Das Parteiensystem ist in Bewegung.

    Es gibt überraschende Trends: Dem Langzeit-Trend des Mitgliederschwunds

    etablierter Parteien steht ein neuer Zulauf von Aktiven gegenüber. Medien- und

    Wahlerfolge von Populisten im In- und Ausland haben eine Gegenströmung ausgelöst.

    Der „Schulz-Effekt“ gab der SPD in den Umfragen unvorhersehbar neue Energie. Die

    Landtagswahlen werden austesten, wie weit das trägt. Ungewiss ist ebenso, ob und

    wie kleinere Parteien vom Unbehagen an der Großen Koalition profitieren können. Der

    Parteien- und Wahlforscher Oskar Niedermayer (*1952) analysiert, wo die Parteien vor

    der Bundestagswahl stehen, wohin die Struktur- und Umfragedaten nach den

    Landtagswahlen zeigen und womit die Kandidaten persönlich punkten können. Er ist

    Professor für Politische Wissenschaft am OSI und Direktor des Otto-Stammer-

    Zentrums für Empirische Politische Soziologie. Er studierte Wirtschafts- und

    Politikwissenschaften an der Universität Mannheim. Dort wurde er bei Max Kaase

    promoviert und habilitiert. Er war Dozent an der Fakultät für Sozialwissenschaften

    sowie Direktor des Zentrums für Europäische Umfrageanalysen und Studien am

    Mannheimer Zentrum für Europäische Sozialforschung. 1993 kam Niedermayer an die

    FU Berlin.

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    Mario Voigt

    Politik als Kontaktsport: Mobilisierungstechniken auf der Straße und im Netz

    Das digitale Campaigning hat seine eigenen Innovationszyklen, die auch intern

    die Organisationslogik politischer Kampagnen verändern. Wahlkampf muss dem

    Tempo technischer und gesellschaftlicher Veränderungen folgen, um die vielfältigen

    Optionen in strategische Ressourcen zu verwandeln. Das gilt besonders für die

    Mobilisierung der Parteibasis. Mario Voigt, im Bundestagswahlkampf 2017 für die CDU

    Strategieberater für Mobilisierung, zeigt den Anspruch ans Politikmanagement: Big

    Data und digitale Werkzeuge müssen mit analoger Ansprache, Organisation und

    Aktionen verbunden werden. Voigt (*1977) ist Professor für Digitale Transformation

    und Politik an der Quadriga Hochschule Berlin. Er studierte Politik, Recht und

    Geschichte in Jena, Bonn und der University of Virginia. An der Universität Chemnitz

    wurde er mit einer Dissertation zum US-Präsidentschaftswahlkampf promoviert. 2005

    war er Strategieberater der Leadagentur McCann-Erickson in Angela Merkels

    Bundestagskampagne. Seitdem engagiert er sich von der lokalen bis zur

    internationalen Ebene in den Themen Mobilisierung und Digitales Campaigning und

    hat dazu in über 25 Ländern gesprochen. Voigt hat drei Bücher über politische

    Kampagnen und Kommunikation mit veröffentlicht. Seit 2009 wurde Voigt zweimal als

    Abgeordneter im Wahlkreis 36 (Saale-Holzland II) direkt in den Thüringer Landtag

    gewählt und ist Sprecher der CDU-Fraktion für Wirtschaft, Wissenschaft und Digitale

    Gesellschaft.

    Nicola Beer

    Kampf ums Comeback: Strategie der Freien Demokraten

    Aus der außerparlamentarischen Opposition will die FDP 2017 zurück in den

    Bundestag. Hinter der langjährigen Regierungspartei liegt eine schwierige Zeit. Die

    Umbenennung in „Freie Demokraten“, bunte Farben, neues Logo, kreative Aktionen

    waren nur ein Teil der Selbsthäutung. Die Partei rang um Profil und Programm, ihre

    verunsicherte Mitgliedschaft und die interne Diskussionskultur mit dem Ziel, eine

    „Mitmachpartei“ zu werden. Zäh kämpft die FDP um Medienchancen und Raum in der

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    öffentlichen Debatte. Eine Schlüsselposition hat Nicola Beer (*1970), seit 2013

    Generalsekretärin und mitverantwortlich für Strategie und Programmatik. In Hessen ist

    sie FDP-Spitzenkandidatin für die Bundestagswahl und Landtagsabgeordnete (1999-

    2009 und seit 2013). Ihre vorrangigen Themen sind Bildung, Forschung, Technologie,

    Medien, Internet, digitale Agenda und Kultur. In der hessischen Landesregierung war

    sie Kultusministerin (2012-14) und Staatssekretärin für Europapolitik (2009-12). Nach

    der Ausbildung zur Bankkauffrau studierte Beer Jura an der Goethe-Universität

    Frankfurt und wurde selbständige Rechtsanwältin mit Schwerpunkt Verwaltungsrecht.

    Moderator

    Marco Althaus (*1971) ist Vertretungsprofessor für VWL/Internationale

    Wirtschaftspolitik an der Technischen Hochschule Wildau bei Berlin. Zuvor war er dort

    Professor für Sozialwissenschaften. Nach dem OSI-Diplom und dem M.A. in

    Politikmanagement der George Washington University in Washington promovierte er

    an der Universität Göttingen über Wahlkampfberater in den USA. Auf den Wehrdienst

    im Presse- und Informationsstab des Verteidigungsministeriums in Bonn folgte das

    Volontariat bei der FAZ in Frankfurt. Er war in Hannover Landespolitik-Redakteur der

    Neuen Presse und Sprecher des Niedersächsischen Wirtschafts- und

    Verkehrsministeriums, in Berlin Sprecher der SPD-Medienholding DDVG und

    Geschäftsführer des Deutschen Instituts für Public Affairs.

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    3. Vorträge

    Cordula Tutt von der Wirtschaftswoche sprach am 24.April 2017

    Hart und schmutzig? Was den Bundestagswahlkampf 2017 von anderen

    unterscheidet

    Die Journalistin der Wirtschaftswoche eröffnete diese

    Ringvorlesung mit individuellen Einblicken in die Tätigkeit einer

    Wirtschaftsjournalistin sowie dem Blick auf Wahlkämpfe und

    hierbei insbesondere die im September anstehenden

    Bundestagswahlen.

    Cordula Tutt sprach über Schwierigkeiten und Herausforderungen von Wahlkämpfen

    generell sowie dem Verhältnis zur Presse insbesondere. Medien spielen eine große

    Rolle und sind hierbei nicht nur als klassische Presse zu betrachten. Vielmehr als

    früher sind Soziale Medien wie Facebook, Twitter, Youtube, Instagram oder Snapchat

    hierbei im Fokus aller Parteien mit unterschiedlichen Ansätzen oder Fähigkeiten der

    Nutzung dieser. Hierzu wurden verschiedene Beispiele angeführt, von denen einige

    exemplarisch abgebildet sind.

    Präsentation: Cordula Tutt

    Diese Art von moderner Kommunikation sowie gewisser Selbstinszenierung, muss

    durchaus kritisch hinterfragt werden, ist aber letztlich vitaler Bestandteil der heutigen

    Realität, wie Cordula Tutt zum Ausdruck bringt.

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    Weiterhin ist gerade im diesjährigen

    Wahlzyklus über digitale Strategien

    hinaus, der analoge und altmodisch

    wirkende Haustürwahlkampf in Mode.

    Dieser konnte sich insbesondere im

    Ausland sowie bei Landtagswahlen aktiv

    bewähren. Sie wies auf Gefahren hin und

    sprach davon, dass Mobilisierung von

    Wählern wichtig sein wird und auch die

    Verbreitung falscher Informationen eine

    Rolle spielen wird.

    Abschließend blickte Cordula Tutt zuversichtlich auf den kommenden Wahlkampf und

    merkte an, dass wirtschaftspolitische Themen immer wieder aus dem Fokus geraten.

    Als Journalistin der Wirtschaftswoche verfolgt sie gerade dies entsprechend mit

    Bedauern, da insbesondere die Öffentlichkeit immer wieder Inhalte und konkrete

    Vorschläge fordert wie in den Diskussionen um Kanzlerkandidat Schulz beispielsweise

    deutlich wurde.

    www.youtube.com/watch?v=JynrrBhzcTw

    Foto: Dimitrij Kwascha

    http://www.youtube.com/watch?v=JynrrBhzcTw

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    Matthew Karnitschnig von dem Magazin Politico sprach am 08.Mai 2017

    Europas Wahlen in US-Perspektive: Das Wahljahr im Insider-Magazin Politico

    Zweiter Redner dieser Ringvorlesung war der

    Journalist des amerikanischen Magazins Politico. Er stellte

    seine Arbeit in dieser Zeitschrift und insbesondere das in

    Deutschland eher unbekannte Medium selbst vor, was zu

    vielen interessierten Nachfragen seitens des Publikums

    führte.

    Matthew Karnitschnig prägte seinen Vortrag dadurch, die

    Eindrücke europäischer Wahlen wie der niederländischen und französischen, zu

    berichten sowie einschätzend zu analysieren. Hierbei zeigte sich sein tiefes

    Verständnis von Europa und die Unterschiede zu den USA sowie dortigen

    Wahlkämpfe, aber auch Sichtweise auf Europa. Gerade die Wahl in Deutschland stand

    im Fokus und durch die herausgehobene Position von Angela Merkel, ist diese nach

    ihm auch in Amerika von großer Bedeutung.

    Im weiteren Verlauf wurden Unterschiede zwischen Europa und den USA, was

    Kampagnen als auch Strategien unterscheidet, aufgezeigt. Viel drehte sich um den

    amtierenden US-Amerikanischen Präsidenten Donald Trump und die Wahl 2016.

    Matthew Karnitschnig unterstrich hierbei, dass er nicht glaube dies sei in Europa

    möglich, wenngleich Brexit und Rechtspopulismus Zeichen gesetzt und unter vielen

    Menschen Angst verbreitet hätten.

    Abschließend wurde auch die Rolle der

    Medien im US Wahlkampf thematisiert, da

    insbesondere Trump von den vergessenen

    Bevölkerungsgruppen sprach. Hierbei

    wurde deutlich, dass Medien wie CNN oder

    die New York Times natürlich mitspielten,

    die sich aufgrund von Trump profilieren

    konnten. Allerdings erreichen gerade diese

    Foto: Dimitrij Kwascha

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    nicht den Protestwähler oder Abgehängten, was durch Medienportale wie Breitbart

    oder den Zuspruch von Fake News über Soziale Medien verdeutlicht wurde. Dennoch

    konnte auch Matthew Karnitschnig einen optimistischen Ausblick liefern und

    bereichernd eine andere Perspektive medialer Sichtweisen aufzeigen.

    Jörg Quoos von der Funke Mediengruppe sprach am 15.Mai 2017

    Neue Stärke für die Regionalpresse: Konkurrenz und Koordination im

    Journalismus

    Nach einem überregionalen deutschen

    Wirtschaftsmedium und einem amerikanischen

    Politikmedium konnte mit dem Chefredakteur der

    Zentralredaktion der Funke Mediengruppe, ein in der

    Bedeutung wachsendes Medium von Regionalzeitungen, für

    diese Vorlesungsreihe zu Medien im Wahlkampf eine

    weitere Sichtweise präsentiert werden.

    Jörg Quoos hat durch seine Erfahrungen bei Axel Springer sowie anderen Medien

    glaubhaft viele inhaltliche Aspekte von Politik und ihrer Darstellung herausgehoben.

    Hintergrundgeschichten von Recherchen, Anekdoten des politischen Alltags oder

    auch Schwierigkeiten seiner Arbeit sowie die neue Rolle in der Funke Mediengruppe

    wurden von ihm sehr authentisch erläutert.

    Weiterhin sprach Jörg Quoos von speziellen Momenten, welche gerade im Wahlkampf

    vermehrt auftreten, wie die Veröffentlichung von Exklusivinterviews in seinen

    Leitmedien. Außerdem werden so Menschen angesprochen, welche auf

    Qualitätsjournalismus setzen, aber nicht überregionale große Tageszeitungen lesen.

    Die rasante Entwicklung des regionalgeprägten Journalismus, der jedoch gerade

    durch die Zentralredaktion in Berlin wichtige Inhalte auf Augenhöhe zu großen

    etablierten Zeitungen liefert, ist hierbei erstaunlich.

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    Auch wurde über die Wahlen in den USA und Frankreich gesprochen, weil gerade dort

    oftmals Unterschiede im Lebensalltag, wie auch Wahlverhalten, zwischen urbanen

    Städten und Provinz festgestellt werden konnten. Jörg Quoos sah hierbei allgemein

    nicht die Medien in der Verantwortung für solche Resultate. Er sprach aber sehr wohl

    davon, dass gerade Medien, welche im eher liberal großstädtischen Raum von

    ebensolchen Journalisten

    entstehen, nicht immer die

    breite Gesamtbevölkerung

    ansprechen konnten. Dies

    glaubt er mit der Funke

    Mediengruppe verbessern zu

    können.

    Foto: Dimitrij Kwascha

    Abschließend konnte Jörg Quoos zu dem Wahlkampf 2017 viel Bewegung feststellen,

    bemerkte aber auch gleichzeitig, dass Überraschungen ausbleiben werden. Hierbei

    sind die politischen Rahmenbedingungen in Deutschland anders und eine aufgeheizte

    politische Stimmung, wie in anderen Ländern, nicht zu erwarten. Dennoch ist es für

    ihn gerade in heutigen Zeiten spannend, dies als Chefredakteur zu beobachten.

    www.youtube.com/watch?v=B_7zAzMhbdI

    http://www.youtube.com/watch?v=B_7zAzMhbdI

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    Robert Heinrich von der Partei Bündnis90 Die Grünen sprach am 22.Mai 2017

    Spitz, schnell, scharf und grün: Strategisches Kampagnenmanagement in der

    Wahl-Werkstatt

    In dieser Ringvorlesung sollten neben Vertretern der

    Medien auch weitere wichtige Akteure im Wahlkampf ihre

    Sichtweisen darlegen können. Hierzu konnte als Vertreter einer

    bundespolitischen Partei ein Campaigner, mit sehr vielen

    Insiderkenntnissen und Analysen, gewonnen werden.

    Der Wahlkampfmanager der Bündnis 90 / Die Grünen, Robert Heinrich, stellte die

    Arbeit eines Campaign Managers in den Mittelpunkt seines Vortrags. Dabei ging er auf

    besondere Aufgaben und Verantwortlichkeiten sowie spezifische Eigenheiten im

    deutschen Bundestagswahlkampf 2017 für die Grünen ein. Durch seine langjährige

    politische Arbeit, aber vor allem auch Beobachtung der Konkurrenz und des Auslands,

    konnten viele spannende Aspekte beleuchtet werden. Insidertipps und planerische

    Aufgaben wurden hierbei ebenso vorgestellt, wie auch die Erfahrungen aus vorherigen

    Kampagnen. Es wurde klar, wie entscheidend die letzten Monate vor der Wahl und

    insbesondere ein gutes Gefühl für die Stimmung im Land ist.

    Präsentation: Robert Heinrich

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    Inhaltlich drehte sich die Diskussion um Positionierung sowie aktuelle Zielsetzung der

    Partei innerhalb des politischen Diskurses. Hier konnte Robert Heinrich noch nicht

    viele konkrete Botschaften offenbaren. Allerdings wurde klar, dass die Grünen sich auf

    ihre grundsätzlichen ökologischen Werte und Themen besinnen werden. Durchaus

    selbstkritisch wurde auch diskutiert, dass auch Fehler in der Vergangenheit zu keiner

    optimalen Ausgangslage der Partei geführt haben.

    Präsentation: Robert Heinrich

    Weiterhin wurden Social Media

    Aktivitäten, targetting von Wählerinnen

    und Wählern sowie aktiver Tür-zu-Tür-

    Wahlkampf in Zeiten von zunehmender

    Digitalisierung thematisiert. Robert

    Heinrich stellte viele Instrumente vor,

    welche die Grünen nutzen und was sie

    dabei von anderen abhebt sowie

    welche neuen Wege der

    Kommunikation beispielsweise über

    Whatsapp genutzt werden. Präsentation: Robert Heinrich

    Außerdem wurden mediale Auswirkungen ihrer Aktionen angesprochen und wie die

    Presse dies aufgreift, ob man also durch kalkuliertes Handeln im Wahlkampf gezielt

    Schlagzeilen machen kann. Das hohe Interesse an der Veranstaltung zeichnete sich

    durch vielfältige Fragen sowie Debatten aus, welche die zu erwartende Intensität des

    kommenden Wahlkampfes erahnen ließen.

    www.youtube.com/watch?v=csiUPe3oomo

    http://www.youtube.com/watch?v=csiUPe3oomo

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    Foto: Dimitrij Kwascha

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    Andreas Schneider von der Talksendung Anne Will sprach am 29.Mai 2017

    Hinter den Kulissen von „Anne Will“ – Politik und Wahlkampf im Talk-Format

    Als Vertreter des Fernsehjournalismus, neben dem

    klassischen Printjournalismus, konnte Andreas Schneider

    Einblicke in die bekannte ARD TV Politik Talkshow

    „Anne Will“ geben. Der Redaktionsleiter war nicht nur durch

    das sehr heiße Wetter an diesem Tage, sondern auch die

    hitzigen Diskussionen gefordert und hat seine Sichtweisen

    auf den Wahlkampf speziell sowie Politik allgemein

    überzeugend vorgestellt.

    Andreas Schneider hat über seine tägliche Arbeit in der Vorbereitung der politischen

    Talkshow gesprochen und was insbesondere eine Livesendung auszeichnet.

    Es ist ihm gut gelungen dies dem Publikum nahezubringen, indem er mit seinem

    engagierten Auftreten viele Informationen zur Arbeit im Fernsehen sowie Anne Will

    selbst gab. Er sprach davon, welche Kommunikation innerhalb der Live Sendung

    zwischen Beiden stattfindet, wie viel Vertrauen und inhaltliche Tiefe die

    Foto: Dimitrij Kwascha

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    Redaktion hat und wie wichtig es Anne Will persönlich ist zu jeder Sendung top

    vorbereitet zu sein. Viele Anekdoten und Insider Einblicke aus seiner Arbeit illustrierten

    mehrfach seine Ausführungen. Andreas Schneider konnte authentisch und lebhaft die

    im Raum stehende Frage „Wer diese Talkshows überhaupt brauche?“ beantworten

    sowie genereller Kritik am Talkshow Format argumentativ entgegenwirken.

    Besonders hitzig wurde es, als die Szene

    einer vermummten jungen Frau gezeigt

    wurde, welche schon in der Anne Will

    Sendung großes mediales Echo erfahren

    hat. Dabei hat er die Beweggründe der

    Einladung darlegt und eine gute Debatte im

    Publikum angeregt.

    Weiterhin ging es um politische Momente

    der Sendung sowie darum, inwieweit es in

    diesem Wahlkampf eine Rolle spielen wird,

    wer wann auf welchem TV Sofa sitzt.

    Andreas Schneider konnte das negative

    Image solcher Fernsehformate abbauen

    und hat eine gute Überzeugungsarbeit

    geleistet, warum seine Arbeit wichtig ist. Foto: Dimitrij Kwascha

    Er konnte herausheben, wie gut solche Live Sendungen immer wieder, trotz aller

    Kalkulation in der Politik gerade gegenüber Printjournalismus ehrliche Momente der

    Politiker erzeugen und wie wichtig das für die Wahlentscheidung einzelner sein kann.

    Abschließend sprach Andreas Schneider davon, wie oft Anne Will versuchen müsse,

    dass ihren Fragen nicht einfach ausgewichen wird und ihr manchmal angestrengt

    wirkender Blick nicht negativ zu interpretieren sei. Ein insgesamt aufgeschlossener

    Referent und hitzige Diskussionen über go‘s and no go‘s im Deutschen Fernsehen zur

    besten Sendezeit im Wahljahr 2017, haben dem Publikum die Sichtweisen des

    Mediums Fernsehen in diesem Wahlkampf vermitteln können.

    www.youtube.com/watch?v=csiUPe3oomo

    http://www.youtube.com/watch?v=csiUPe3oomo

  • 21

    Oskar Niedermayer von der Freien Universität Berlin sprach am 12.Juni 2017

    Die Ausgangslage vor der Bundestagswahl aus Sicht der Parteien- und

    Wahlforschung

    Als Professor für Politikwissenschaft am OSI der

    Freien Universität Berlin war dies gewissermaßen ein

    alltägliches Vorhaben des Redners. Allerdings waren

    Publikum und Resonanz anders, als sonst, da der Raum weit

    überfüllt war und durch die Liveübertragung im Fernsehen

    sowie Internet seine Erkenntnisse großen Zuspruch

    gefunden haben.

    Oskar Niedermayer thematisierte die aktuelle Situation vor der Bundestagswahl im

    Herbst mit den Ergebnissen seiner Forschung sowie Analysen von anderen

    Forschungsinstituten. In den Medien selbst oft als Wahlforscher und Experte präsent

    konnte er natürlich aus dem akademischen Diskurs und Forschung dem breiten

    Publikum nahebringen, was wichtig ist und warum manchmal in der öffentlichen

    Wahrnehmung nicht immer alles so ist, wie es scheint. Gerade die Besonderheiten

    dieses Wahlkampfs wie die verschiedenen Krisen, Populismus oder der Schulz Zug

    wurden von ihm rational analysiert.

    Präsentation: Oskar Niedermayer

  • 22

    Die Wahlabsichten für die beiden großen Volksparteien respektive ihren

    Spitzenkandidaten Merkel und Schulz konnten anschaulich erläutert werden und durch

    die zeitliche Analyse wurde deutlich, wie unterschiedliche Events bzw. externe Effekte

    eine solche Entscheidung beeinflussen.

    Präsentation: Oskar Niedermayer

    Es wurden verschiedene Aspekte besprochen wie auch Unwägbarkeiten,

    beispielsweise die Entwicklung der Flüchtlingskrise oder das Verhalten der CSU,

    welche sowohl kooperativ als auch konfrontativ in Richtung Merkel agieren könnten,

    erörtert. Natürlich spielte auch die persönliche Wahrnehmung der Wählerinnen und

    Wähler der Kandidaten eine Rolle und so konnte gerade im direkten Vergleich was

    Sachkenntnis, Glaubwürdigkeit, Sympathie und die viel beschriebene

    Problemlösungskompetenz betrifft, nach Oskar Niedermayer Angela Merkel stärker

    punkten als Martin Schulz. Dies hängt sicherlich auch mit ihrer Stellung als Kanzlerin

    zusammen, welche täglich durch die Medien übertragen, als Problemlöserin die Krisen

    der Welt beseitigen muss

  • 23

    Es wurden Koalitionsmöglichkeiten und Absichten der Parteien mit quantitativen

    empirischen Daten durchkalkuliert und insbesondere auch die kleineren Parteien

    thematisiert.

    Präsentation: Oskar Niedermayer

    Die Rolle der drittstärksten Kraft könne sehr wichtig werden dieses Jahr und zwischen

    Linken, Grünen, FDP und AfD ist dies sehr offen, da alle Parteien momentan gleichauf

    liegen würden.

    Abschließend fasste Professor Oskar Niedermayer das noch einmal zusammen und

    kam zu dem Schluss, dass die Regierungsbildung wahrscheinlich noch spannender

    als die Wahl wird. Somit konnte Wissenschaft in praktisch relevanter Anwendung

    anschaulich aufzeigen, wozu die Politikwissenschaft notwendig ist, um die Politik und

    dessen Auswirkungen für unsere Gesellschaft zu beleuchten.

    www.youtube.com/watch?v=mqUeVsAoMKY

    http://www.youtube.com/watch?v=mqUeVsAoMKY

  • 24

    Mario Voigt von der Partei CDU & Hochschule Quadriga sprach am 19.Juni 2017

    Politik als Kontaktsport: Mobilisierungstechniken auf der Straße und im Netz

    Ein zweiter Vertreter sowohl einer

    bundespolitischen Partei als auch als Professor der

    akademischen Welt, konnte als letztlich finaler

    Abschluss der Vorlesungsreihe zu Medien im

    Wahlkampf viele interessante Einblicke liefern. Dabei

    konnten seine Erfahrungen als Abgeordneter und

    gewählter Politiker, sowie Wissenschaftler und

    praktischer Kampagnenmanager vielfältiger Natur in diesen sehr aufschlussreichen

    und guten inhaltlichen Abschluss fließen.

    Mario Voigt hat seinen Vortrag sehr ansprechend anhand mehrerer Aspekte

    strukturiert und ausgeführt, welche er mit vier Herausforderungen, drei Trends, zwei

    Thesen und einer Botschaft beschrieb.

    Bei den Herausforderungen und Trends

    sprach er viel über Digitalisierung und

    hierbei das Internet, Soziale Medien oder

    Smartphones und wie Wählerinnen und

    Wähler dort Informationen aufnehmen,

    somit also auch ihre

    Wahlentscheidungen beeinflusst werden.

    Auch thematisiert Mario Voigt die

    sogenannten Fake News und zeigte hier

    viele interessante Analyse und

    Erklärungen dafür, welche Effekte dies

    auf politischen Wahlkampf haben kann.

    Foto: Dimitrij Kwascha

    Gerade die Wahlen in den USA sind hierfür ein erschreckend deutliches Beispiel, aber

    auch in Deutschland geraten immer wieder solche Geschichten in den Fokus der

    Öffentlichkeit.

  • 25

    Auch wurde über die Veränderung in den Parteien und dem politischen Engagement

    in Deutschland gesprochen sowie gerade die AfD diesbezüglich hervorgehoben, da

    dies definitiv in der politischen Landschaft einiges an verändernden Anstößen bietet.

    Präsentation: Mario Voigt

    Aufschlussreich waren auch die Ausführungen zu targetting und data mining, etwas

    was rechtlich und technologisch gerade den US-Amerikanischen Wahlkampf

    zusehends prägt. Hierbei sprach sich Mario Voigt dafür aus, dass es gut sei, dass in

    Deutschland es in diesem Umfang nicht möglich sei. Gleichzeitig betonte er aber auch

    das Gute daran, und die bewusste Zielansprache von Wählerinnen und Wählern.

    Wieder stand dann neben allem digitalen auch das klassische Wahlplakat, Interviews

    in der Presse und Haustürwahlkampf der CDU im Mittelpunkt, denn letztlich sind das

    gerade in 2017 relevante Bausteine einer erfolgreichen Kampagne im Wahlkampf.

    Abschließend konnte Mario Voigt sowohl inhaltlich als auch zusammenfassend einen

    wunderbaren Abschluss der Ringvorlesung in diesem Sommersemester bieten. Er

    thematisierte viele der bereits vorher angesprochenen Themen, Probleme und

    Herausforderungen. Außerdem macht er die Rolle von Medien, Parteien und das

    Verständnis von Medien als breiteres Phänomen, welche Zeitungen, Fernsehen,

    Internet, Soziale Medien und PR sowie Werbearbeit beinhaltet klar verständlich.

    www.youtube.com/watch?v=6yl7B6wY1hA

    http://www.youtube.com/watch?v=6yl7B6wY1hA

  • 26

    Foto: ALEX Berlin TV

    Nicola Beer von der Partei FDP hätte am 22.Juni 2017 sprechen sollen

    Kampf ums Comeback: Strategie der Freien Demokraten

    Gerade die FDP hat nach ihrem Ausscheiden 2013 aus

    dem Parlament und einer außerparlamentarischen

    Selbstfindungsphase durch die Wahlen in Schleswig

    Holstein sowie Nordrhein-Westfalen 2017 ein

    erfolgreiches Comeback feiern können. In Hinblick auf den

    Bundestagswahlkampf und starke Prognosen als

    mögliche drittstärkste Kraft mit kommender

    Regierungsbeteiligung, war es prädestiniert, dies in der

    Ringvorlesung zu thematisieren.

    Leider konnte die letzte Veranstaltung aufgrund einer Absage aus persönlichen

    Gründen von Nicola Beer nicht wie geplant stattfinden und musste somit entfallen.

  • 27

    4. Presse- und Öffentlichkeitsarbeit

    Die Presse- und Öffentlichkeitsarbeit erfolgte in Kombination von klassischen

    Mitteln (Plakat, Anzeige, Pressemitteilungen, E-Mail-Aussendungen) und Sozialen

    Medien (Facebook, Twitter, YouTube), welche beide zur erfolgreichen Kommunikation

    beigetragen haben. Die Zusammenarbeit mit ALEX Berlin TV ermöglichte zudem eine

    Live Übertragung im Internet sowie Fernsehen.

    Webseite OSI Club

  • 28

    Plakat OSI Club

  • 29

    Freie Universität Berlin

    www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2017/fup_17_088-vorlesungsreihe-osi-

    club-medien-im-wahlkampf/index.html

    http://www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2017/fup_17_088-vorlesungsreihe-osi-club-medien-im-wahlkampf/index.htmlhttp://www.fu-berlin.de/presse/informationen/fup/2017/fup_17_088-vorlesungsreihe-osi-club-medien-im-wahlkampf/index.html

  • 30

    Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften

    www.polsoz.fu-berlin.de/polwiss/news/OSI-Club-Ringvorlesung_-_Die-Medien-im-

    Wahlkampf_-Bewaehrungsprobe-fuer-die-Vermittler-in-der-Demokratie_.html

    http://www.polsoz.fu-berlin.de/polwiss/news/OSI-Club-Ringvorlesung_-_Die-Medien-im-Wahlkampf_-Bewaehrungsprobe-fuer-die-Vermittler-in-der-Demokratie_.htmlhttp://www.polsoz.fu-berlin.de/polwiss/news/OSI-Club-Ringvorlesung_-_Die-Medien-im-Wahlkampf_-Bewaehrungsprobe-fuer-die-Vermittler-in-der-Demokratie_.html

  • 31

    Freie Universität Berlin – Campus Leben Magazin

    www.fu-berlin.de/campusleben/kalender/2017/04/20170424-osi-ringvorlesung.html

    http://www.fu-berlin.de/campusleben/kalender/2017/04/20170424-osi-ringvorlesung.html

  • 32

    Deutscher Journalistenverband

    ALEX Berlin TV

  • 33

  • 34

    Deutsches Pressemuseum

    Politik & Kommunikation

  • 35

    Tagesspiegel

    24.04.2017 - Artikel

    Tagesspiegel

    24.04.2017 - Anzeige

    Tagesspiegel

    22.05.2017 - Checkpoint

  • 36

    Exemplarische Aushänge an der Freien Universität Berlin

    (OSI, JFKI, LAI, Rechtswissenschaft, Wirtschaftswissenschaft, Rost- und Silberlaube,

    HU Berlin, TU Berlin)

  • 37

  • 38

  • 39

    Xing

    Facebook

    www.facebook.com/osi.club

    http://www.facebook.com/osi.club

  • 40

    Twitter

    www.twitter.com/osi_club

    http://www.twitter.com/osi_club

  • 41

    Freie Universität Berlin

    Anne Will Talkshow

  • 42

    Pressebericht Furios Campus Studierendenzeitschrift

    www.furios-campus.de/2017/06/12/hinter-den-kulissen-von-anne-will/

    http://www.furios-campus.de/2017/06/12/hinter-den-kulissen-von-anne-will/

  • 43

  • 44

    An den einzelnen Terminen im Hörsaal vor Ort selbst haben durchschnittlich

    jeweils immer 50-100 Personen teilgenommen, wobei am 12.06. Oskar Niedermayer

    mit 108 Teilnehmern am Besten besucht war und die Veranstaltung am 19.06. mit

    Mario Voigt lediglich 36 Teilnehmern verzeichnete.

    Dabei war insgesamt der Anteil weiblicher Besucherinnen kontinuierlich bei

    ca. 50 % und der Anteil aller unter 30-jährigen bei ca. 15 % im Verlauf der gesamten

    Ringvorlesung im Sommersemester 2017 an der Freien Universität Berlin.

    Datum Teilnahmeliste ausgefüllt

    Tatsächliche Teilnehmer

    Weiblich Unter 30

    24.04. - 53 27 (51%) 7 (13%)

    08.05. 32 67 38 (56%) 10 (15%)

    15.05. 25 49 22 (44%) 6 (12%)

    22.05. 27 56 26 (46%) 8 (14%)

    29.05. 30 74 41 (55%) 15 (20%)

    12.06. 47 108 64 (59%) 24 (22%)

    19.06 11 36 16 (44%) 5 (14%)

    Durchschnitt 29 63 33 (51%) 10 (16%)

  • 45

    Danksagung

    Der OSI-Club dankt Dr. Marco Althaus, der die Ringvorlesung ehrenamtlich

    konzeptionell entwickelt und moderiert hat.

    Wir danken den Referentinnen und Referenten, die diese Veranstaltungsreihe mit

    ihrem Engagement überhaupt erst möglich gemacht haben.

    Der Dank geht an die Berliner Landeszentrale für politische Bildung für ihre

    vertrauensvolle Kooperation sowie

    das gesamte Team von ALEX Berlin TV, das die Ringvorlesung erneut live im

    Fernsehen und Internet übertragen hat

    den Journalistenverband Berlin-Brandenburg | JVBB, den Verein

    Deutsches Pressemuseum im Ullsteinhaus (DPMU) und die Zeitschrift

    Politik & Kommunikation für ihre Partnerschaft

    den Fachbereich Politik- und Sozialwissenschaften, insbesondere das

    Otto-Suhr-Institut für die Räumlichkeiten sowie die ideelle und auch sehr

    praktische Unterstützung durch den Medien- und Hausmeisterservice

    die Pressestelle der Freien Universität Berlin für Hilfe bei der Pressearbeit

    Wir danken nicht zuletzt dem Team der Ringvorlesung, das in diesem Jahr durch

    unerwartete berufliche Entwicklungen ebenso unerwartete Wechsel vollziehen

    musste, insbesondere Christiane Leifke, die das Plakat designt hat, Anna Geuchen,

    die die Organisation der Veranstaltung mittrug, Sissy Kunze-Setzchen, die bei

    Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsorganisation einsprang, und vor allem

    Dimitrij Kwascha, der sich in allen Aufgabenfeldern der Öffentlichkeitsarbeit sowie

    Gesamtorganisation bewährte.

    Zuletzt danken wir dem Publikum, dessen anhaltendes Interesse uns Ansporn war.