Die Münzen Bernhards Grafen von Anhalt, Herzogs von Sachsen. 2. H.: Die Bracteaten Bernhards...

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    Die MnzenBernhards Grafen von Anhalt

    Herzogs von Sachsen.

    Von

    Dr. Theodor Elze.

    Zweites Heft:Die Bracteaten Bernhards als Herzogs von Sachsen.

    11801212.

    Mit fnf Kupfertafeln.

    Berlin 1881.Ernst Siegfried Mittler und Sohn

    Knigliche HofbuchhandlungKochstruea 69. 70.

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    Vorrede.Als vor zehn Jahren das erste Heft dieses Werkes erschien, da galt es der siebenhundert

    jhrigen Feier des Regierungsantrittes des Grafen Bernhard in seinem Anhaltischen Stammlande, unddamit des Beginnes einer ununterbrochenen Reihe von Mnzen, welche die Anhalter seither fr dasselbe haben ausgehen lassen. In gleicher Weise feiert dieses zweite Heft ein siebenhundert) hrigesJubilum zur Erinnerung daran, dass im Jahre 1180 Graf Bernhard zum Herzogthum Sachsen gelangte.Dieses geschichtliche Ereigniss bleibt immer denkwrdig, wenn auch die Stammlinie des AnhaltischenFrstenhauses nicht so glcklich gewesen ist, nach dem Aussterben ihrer Seitenlinien in Brandenburg(1320) und Sachsen (Wittenberg 1422, Lauenburg 1689) den Besitz jener Markgrafschaft und diesesHerzogthums sich erhalten zu knnen. Das Anhaltische Frstenhaus kann sich jedoch nicht nur gleicdem Wittelsbachischeu und dem Weifischen einer siebenhundertjhrigen Herrschaft ber sein Landrhmen ,,wie eng bezirkt dieses auf der Weltkarte erscheinen mag" *) , sondern sogar einerlngeren als das erstere und einer nachweisbar weiter zurckreichenden Reihe von Mnzen fr seinureigenthmliches Land als selbst das letztere. Die Abbildung der ersten Mnze des neuen Sachsen-herzogs Bernhard von Anhalt (vom Jahre 1180) ziert als Titelkupfer dies Heft.

    Von verschiedenen Mnzforschern ist bereits eine ungewhnlich grosse Zahl von MnzenHerzog Bernhards verffentlicht worden, um so Wnschenswerther erschien es, dies reiche und zerstreuteMaterial in einer zusammenfassenden Bearbeitung zu sammeln und mglichst zu vervollstndigen.Wie nthig dies selbst fr solche ist, die auf diesem Gebiete der Numismatik bewandert sind, hateine sonst kenntnissvolle und wohlwollende Recension des ersten Heftes dieser Arbeit bewiesen,welche eine dort besprochene Mnze, deren frhere Verffentlichung anzugeben mir entgangen war.fr die wichtigste des ganzen Heftes, weil noch nicht publicirt, erklrte.

    Meiner Absicht, in diesem Hefte smmtliche mir bekannte Mnzen des Herzogs Bernhard zubearbeiten, haben rieh zu meinem Bedauern unberwindliche Hindernisse entgegengestellt, und einnicht unbedeutender Rest muss daher einem dritten Heft aufbehalten bleiben. Abgesehen von denzweiseitigen Denaren bringen die hier verffentlichten Mnzen wenigstens alle Arten der vorhandenenDarstellungen zur Anschauung, aber nur die Reihen der Reiterbilder und der Gebude sind vor der

    J ) K. Th. Heigel: Die Witteisbacher. Mnchen 1880, S. 1. Wenn der verdiente Verfasser die obigen Wortevon Baiern gebraucht, und dessen siebenhundertjhriges Zusammenleben mit seinem Frstenhaus als das einzige Beispieldieser Art hinstellt, so hat er eben Anhalt und Braunschweig bersehen.

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    Nachtrge zu den Bracteaten Bernhards Grafen von Anhalt.(Siehe das erste Heft.)

    17) BRNHRDVS SVCb EGO DNHKRIVS +Das Brustbild des Grafen, ber einem verzierten Querbalken, mit einer Kappe bedeckt (jeder-seits drei kleine Locken), im Waffenrock und Mantel, rechts geschultert ein nach aussen geneigtesSchwert, links eine kleine Fahne (mit abwrts neigendem Fahnentuch) und einen (nur wenig sicht-baren) Schild haltend; umgeben von einem Kreisringe, dessen obere Hlfte in drei schne Bogen um-geformt ist (im mittelsten derselben der Kopf des Herzogs), ber welchen sich sieben geknpfteKuppelthrme erheben; das Ganze umgeben von einem feinen Perlenringe, zwischen welchem undeinem hhern Perlenkreise die Umschrift untenherum luft.

    Dm.: 25 Mm.Knigl. Samml. in Berlin. Herzogl. Samml. in Dessau.So nach Dannenberg, Zeitschr. f. Nuinism. V, Berlin 1878, S. 262, m. Abb. Taf. VIII, 5.

    Dannenberg nennt diesen Stempel besonders fein und bemerkt, dass der zweite Buchstabedes ersten Wortes der Umschrift vielleicht statt R sei, wie auch die Abbildung wirklichB6NHRDVS giebt. Ueber diese Art von Legenden vgl. Heft I, 23, No. 9, wo die Umschriftfast gleich lautet. Diese Uebereinstimmung der Umschrift, die Schnheit der Zeichnung,das jugendliche Idealportrt des Mnzherrn, die Feinheit der Arbeit nthigen uns dieserMnze eine Stelle unter den grflichen Mnzen Bernhards anzuweisen, wo sie zufolge derUmschrift zwischen No. 8 und 9, zufolge der Darstellung vor No. 16 des ersten Hefteseinzureihen wre.

    Allerdings deutet die bermssig reich und knstlich entwickelte Gestaltung des Mnz-feldes auf etwas sptere Zeit. Die Ausbiegung und Einbiegung des dasselbe umschliessendenKreises dient nicht mehr dazu, um als ein Nothbehelf Raum fr ein grsseres Standbild zuschaffen, oder um durch geschmackvolle Einrahmung das Portrt desto mehr hervortretenzu lassen (wie in Heft I, No. 2 und 4), sondern sinkt zu einem unmotivirten, den drittenTheil der Mnzflche bedeckenden Ornament herab. Die bergrosse Zahl von Thnnen,

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    Nachtrge zu den Bracteaten Bernhards Grafen von Anhalt.(Siehe das erste Heft.)

    17) BRNHRDVS SVOi EGO DNHKRIVS +Das Brustbild des Grafen, ber einem verzierten Querbalken, mit einer Kappe bedeckt (jeder-seits drei kleine Locken), im Waffenrock und Mantel, rechts geschultert ein nach aussen geneigtesSchwert, links eine kleine Fahne (mit abwrts neigendem Fahnentuch) und einen (nur wenig sicht-baren) Schild haltend; umgeben von einem Kreisringe, dessen obere Hlfte in drei schne Bogen um-geformt ist (im mittelsten derselben der Kopf des Herzogs), ber welchen sich sieben geknpfteKuppelthrme erheben; das Ganze umgeben von einem feinen Perlenringe, zwischen welchem undeinem hhern Perlenkreise die Umschrift untenherum luft.

    Dm.: 25 Mm.Knigl. Samml. in Berlin. Herzogl. Samml. in Dessau.So nach Dannenberg, Zeitschr. f. Numism. V, Berlin 1878, S. 262, m. Abb. Taf. VIII, 5.

    Dannenberg nennt diesen Stempel besonders fein und bemerkt, dass der zweite Buchstabedes ersten Wortes der Umschrift vielleicht 6 statt R sei, wie auch die Abbildung wirklichB6NHRDYS giebt. Ueber diese Art von Legenden vgl. Heft I, 23, No. 9, wo die Umschriftfast gleich lautet. Diese Uebereinstimmung der Umschrift, die Schnheit der Zeichnung,das jugendliche Idealportrt des Mnzherrn, die Feinheit der Arbeit nthigen uns dieserMnze eine Stelle unter den grflichen Mnzen Bernhards anzuweisen, wo sie zufolge derUmschrift zwischen No. 8 und 9, zufolge der Darstellung vor No. 16 des ersten Hefteseinzureihen wre.

    Allerdings deutet die bermssig reich und knstlich entwickelte Gestaltung des Mnz-feldes auf etwas sptere Zeit. Die Ausbiegung und Einbiegung des dasselbe umschliessendenKreises dient nicht mehr dazu, um als ein Nothbehelf Raum fr ein grsseres Standbild zuschaffen, oder um durch geschmackvolle Einrahmung das Portrt desto mehr hervortretenzu lassen (wie in Heft I, No. 2 und 4), sondern sinkt zu einem unmotivirten, den drittenTheil der Mnzflche bedeckenden Ornament herab. Die bergrosse Zahl von Thrinen,

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    8welche freilich auch durch andere als bloss knstlerische Rcksichten veranlasst sein kanwirkt hier, da sie nicht mehr in den untergeordneten Grenzen des Ornaments gehalten idrckend und beeintrchtigt die Darstellung des Kopfes, die noch dazu bei einem Brusbilde mehr Bercksichtigung fordert, als beim Standbilde. Ganz hnlich ist in all dieseine Mnze Dietrichs Markgrafen von Landsberg (115684) bei Dannenberg, Zeitschr.Mnzkunde N. F. I, 296, No. 46, m. Abb. Taf. X, 46 (welche zugleich die auf BernharMnzen so hufige schne rautenartige Verzierung zeigt), whrend auf einer andern Mnzdesselben (ebenda No. 45) die Umfassung des Mnzfeldes bereits vllig zu phantastischMaasslosigkeit ausgeartet ist. Auch ein etwas spterer Bracteat Erzbischof WUlibranvon Magdeburg (123653) zeigt ber dreibogiger Ausformung des das Mnzfeld eischliessenden Kreisringes sieben (ungeknopfte) Kuppelthrme (Schnemann, Zur VaterlanMnzkunde, S. 30, No. 118, m. Abb. Taf. II, 50).

    Unsere Mnze hat zwar mit der einzigen Brustbild-Darstellung des Grafen Bernhaauf dem einzigen bisher von mir demselben zugetheilten stummen Bracteaten (Heft I, 1das jugendliche Aussehen des Gesichts, den (gestrichelten) Waffenrock, die Embleme dMnzherrn und den Balken unter dem Bruststck gemein, drfte aber seinem ganzCharakter nach dennoch jnger sein als dieser. Sie erscheint wie das Werk des Sohneines grossen Knstlers, der von seinem Vater zwar viel gelernt aber nicht dessen Geigeerbt hat; alles was sich erlernen lsst, knstlerische und technische Fertigkeit, ist vohanden, aber die Kunst selbst ist verschwunden. Demnach glaube ich diesen Bracteatin den Beginn des Kunstverfalles der Kothener Mnzsttte, also kurz vor 1180, verlegzu sollen. (Vgl. Heft I, 2122.)

    18) BCRNH ARD YSDer stehende Graf, in Sturmhaube, Ringelpanzer und zurckgeschlagenem Mantel, rechts f

    ein gegen den Kopf geneigtes Schwert haltend, links einen langen, erhobenen, die Bundbieguzeigenden Schild (mit Nabel, durch strahlenfrmig aufgesetzte Stbe verstrkt, der Rand gebuckeltragend; umgeben von einem (vom Schildnabel untenherum bis zur sehwerthaltenden Rechten reichendeunten durch die Beine unterbrochenen) Linienkreise, zwischen welchem und einem hheren (oben durden Kopf und das Schwert, unten durch die Fsse unterbrochenen) Ringe die Umschrift untenherluft. Das Ganze umgeben von einer schnen durchbrochenen Einfassung, auf welcher der Grsteht, und einem hheren Perlenkreise, bis zu welchem die Spitzen des Schwertes und der Sturhaube reichen.

    Dm.: 27 Mm. Gew.: l,oi und l,07Gm.Fund von 1859. l)Knigl. Samml. in Dresden (2 Exenipl.).

    J) Dieses Stck des Fuudes von 1859 ist Dannenberg unbekannt geblieben.

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    Nach Darstellung des Mnzherrn, Behandlung der Ornamentik, Schnheit der Zeichnungund Vollenduug der Ausfhrung gehrt diese sehr schne Mnze zu den herrlichen racteatenGraf Bernhards aus der besten Zeit der Kthener Mnzsttte (s. Heft I, 3, 7, 8, 9, 10,13, und die eben vorhergehende Mnze Heft n, 17). Yergl. No. 47 und 48.

    19) CO 0)Der stehende Graf, barhaupt, die Haare in je einer langen Perlenlocke an den Seiten des

    Kopfes herabfallend und von der Stirn ab mit der Nase zusammenlaufend, im Rock, hlt frei imFeld rechts ein Scepter mit offener oberer Knopfspitze, links ein Lilienscepter; unter beiden Scepternsteht je ein geknpftes Kuppelthrmchen: neben den Sceptern rechts und links im Feld die Umschriftobenherum laufend: das Ganze umgeben von einem erhhten Perlenkreise.

    Dm.: 20 Mm.Zerbster Fund 1850. Baasdorfer Fund 1877. Auch sonst.Herzogl. Samml. in Dessau. Elze.Diese Mnze hat einen spteren Typus, als die meisten Bracteaten Graf Bernhards.

    einen Typus, welchen dessen Sohn Frst Heinrich I. (12121252), vielleicht sogar nochdessen Shne lange Zeit hindurch auf ihren stummen Bracteaten beibehalten haben. Alleindie Legende weist auf eine frhere Zeit zurck, nicht sowohl durch die Form des 0), dieauch noch spter, namentlich auf Siegeln, vorkommt, sondern durch den Titel, da esundenkbar ist, dass Frst Heinrich 1., nachdem er einmal den Titel Princeps" angenommen(zuerst 1215 in einer der uns bekannten Urkunden), sich auf Mnzen auch noch des TitelsComes" bedient habe. Weiter alter stimmt dieser Bracteat in Grsse, Fabrik und Dar-stellung auf das genaueste mit einem anderen (s. nachh. No. 45) mit der Legende DYXberein, von dem er sich eben nur durch die Umschrift und die Attribute des Mnzherrnunterscheidet. Statt des Grafenscepters und des Lilienscepters erscheinen dort das Herzogsschwert und die Herzogsfahne, statt der Thrme dort Lilien, sonst ist alles Uebrige voll-kommen gleich. Man ist daher genthigt, beide Mnzen der gleichen Zeit, der gleichenMnzsttte, dem gleichen Stempelschneider und dem gleichen Mnzherrn zuzuschreiben, undzwar einem Mnzherrn, der zugleich Graf und Herzog war. Dies trifft aber allein beiGraf Bernhard, Herzog von Sachsen, ein, der urkundlich rDux Saxoniae et Comes deAsceresleve" betitelt wird, und in dessen letzte Regierungs- und Lebenszeit dieser Bracteatzu setzen ist.

    S. Stenzel: Der Mnzfund von Baasdorf, m. Abb., in den Blttern fr Mnzfreunde",1877, No. 62. O. Eckstein: Der Mnzfund von Baasdorf, m. ders. Abb.. in den Mitth.(1. Ver. f. Anhalt. Gesch. u. Alterthumsk.", I, 9; 1877: S. 782 ff. Eckstein giebt (S. 783)dem dargestellten, durch die Umschrift als Graf bezeichneten Mnzherrn ungenau denTitel Frst", und die Abbildung bringt in der Umschrift SU statt des auf meinen Exemplarenverschiedener Provenienz (dabei keines aus dem Baasdorfer Funde) befindlichen ).

    l>r. Elze. Die Mnzen Bernhards Grf. z. Anhalt. II. Heft. o

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    10S. meinen Aufsatz Zwei Bernhard-Mnzen" in den Mitth. d. Ver. f. Anhalt. Gesch. uAlterthumsk., II, 3; 1878; S. 232236. Daraus in den Blttern fr Mnzfreunde", 1878No. 77, abgedruckt.

    Wenn im I. Heft dieses Werkes S. 7, Anm. 3, S. 8 und S. 15 bezweifelt wurde, dasBernhard, nachdem er zur Herzogswrde gelangt, noch Mnzen mit dem Titel Conieshabe prgen lassen, so wird dies durch diesen Bracteaten berichtigt, der somit als eiExemplar aus Bernhards Herzogszeit dort S. 7 , AI 1 c anzuihren ist. Denn bei desonst so strengen Beobachtung von Rang, Wrden und Titeln in den Urkunden jener Zei(trotz mancher Irrthmer der Schreiber) kann ein solcher Titelunterschied bei der Ausbundes Mnzregals nicht der Phantasie des Stempelschneiders zugeschrieben werden. EinMnze mit der Legende Comes" muss als eine grfliche, eine solche mit dem Titel Duxals eine herzogliche angesehen werden, welche jener fr seine Grafschaft, dieser fr seiHerzogthum ausgehen Hess. Dass die Herzge als solche das Mnzrecht besassen, stehausser Zweifel. Grote sagt darber in Beiner ...Miinzgeschichte Baierns im Zeitalter devni-ucllischen Herzge" (Mnzstudien Ylll. 37): ..Da sie (die Herzge) keine andere alihre Amtsgewalt besassen, so knnen sie nicht wol anders als kraft dieser das Mnzrechausgebt haben. Das Mnzen gehrte zu ihrem Diensteinkonimen und der Ertrag desselbewar denselben Zwecken wie der aller brigen Regalien und Staatshoheitsiechte, die sie verwalteten, bestimmt." Trotz der mancherlei Umwandlungen, welche die Stellung des Herzogseitdem erfuhr, darf dies doch auch fr Bernhards Zeit noch als richtig gelten. Seiunbekannter uralter Zeit hatten die Grafen von Anhalt (Aschersleben) notorisch daMnzrecht, welches sie (wie wir gesehen) in der in ihrer Grafschaft gelegenen Mnzstttzu Kthen ausbten. (Hier Comes".) Nach der Erhebung zur Herzogswrde bte Bernhardas dieser al> Attribut zugehrende Mnzrecht ausserdem noch in dem nicht zu seineGrafschaft gehrigen, ihm 1183 erblich zugefallenen Wittenberg (hier Dux"), wo schosein Vater Albrecht der Br (vernmthlieh seit der Zeit seiner Fhrung des HerzogthumSachsen, 1138 1142, her) eine Mnzsttte gehabt hatte, von der noch spter die Redsein wird.') Ganz hnlich verhielt es sich mit den Traungauer Grafen, deren Ausmnzunin verschiedenen Mnzsttten sich offenbar auf verschiedene Titel begrndete. (A. LuschinBeitrge zur Mnzgeschichte der Steiermark, 1879, S. 3 f.) Die Traungauer besassen alGrafen das Mnzrecht in der Mnzsttte Neunkirchen-Fischau (seit 1158), als aber Ottokanach der Absetzung Heinrichs des Lwen von Kaiser Friedrich I. 1180 das Herzogthuder von Baiern abgelsten Steiermark erhielt, Hess er, mit keinem anderen erkennbareRechte als demjenigen seiner herzoglichen Wrde, seit 1180 auch in Ens mnzen. Au

    i) Die Verhltnisse der A nhaltischeu Mnzsttten zu vVschersleben (urkundlich 1270 A scarienses denarii*1311 moueta Asehariae-) und zu Wegeleben (1. Mai 12

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    - 11diesem Umstnde folgt natrlich nicht, dass beide Mnzsttten fort und fort gleichzeitigthtig waren, oder dass in der einen Mnzsttte, Fischau bezw. Kthen, bloss grfliche, inder anderen, Ens bezw. Wittenberg, bloss herzogliche Mnzen geprgt wurden, wohl aber,dass der Graf-Herzog ganz wohl nach beiden Seiten seiner Machtstellung das Mnzregalausben konnte, was zu thun er um so weniger unterlassen haben drfte, als es ihmdoppelten Gewinn eintrug. Die hier besprochene Mnze zeigt dies zuerst als Tbatsache,und darin besteht ihre Wichtigkeit. Aehiilieh haben noch in viel spteren Zeiten diesterreichischen Herrscher besondere Mnzen fr Mhren, Schlesien, Steiermark, Krnthenund Krain ausgehen lassen.

    Die Bedeutung des Lilienscepters, das wir auf diesem Bracteaten zum erstenmalunter den Mnzen Bernhards antreffen, ist bisher nicht festgestellt. Ich glaube, dass das-selbe in eine Kategorie mit den Kleeblattsceptern und den Kreuzsceptern gehrt, und dasszur Erklrung derselben ihr Vorkommen auf den Gemlden des Mittelalters verglichenwerden inuss. Noch auf Giottos Freskogemlden in der Capella dei Scrovegni zu Padua(vom Jahre 1306) z. B. tragen in einer Darstellung aus der Geschichte Joachims undAnnas der Erzengel Gabriel und die Cherubim Kleeblattscepter in den Hnden, wie sonsthufig in den Darstellungen der Verkndigung Maria Lilienstengel. Jene werden von denKirchenschriftstellern baculum viatorium", vom Bischof Synesius Zeichen der Macht"genannt, und tragen bisweilen statt des Kleeblattes ein Kreuz oder einen Apfel. Nachdieser Analogie wre auch das Lilienscepter nichts anderes als Zeichen der Macht", dasbrigens zu jener Zeit auf den Mnzen der verschiedensten Mnzherren, selbst der deutschenKaiser, in deren Hnden erscheint. (Vergl. S. 16.)

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    Die MnzenBernhards Grafen von Anhalt, Herzogs von Sachsen.

    (1180-1212.)

    A. Bracteaten.I. Gruppenbild.

    20) DVXB 11 II oDer sitzende Herzog, in Sturmhaube, Ringelpanzer und Mantel, erhhet ber einem au

    Sulenfssen ruhenden, mit einer Decke belegten Bogen, unter welchem ein Lowe von der linkenSeite (den Kopf voll nach vorn gewendet, den Schweif nach oben geschlagen) liegt: aussen zu jederSeite der Sulenfsse je ein im Brustbild sichtbarer, barhuptiger Mann (Vasall), von welchem der-jenige zur Rechten ein Schwert, der zur Linken eine Fahne emporhlt; der Herzog umfasst mit derLinken die Fahne und hebt die Rechte (mit emporgestrecktem zweiten und dritten Finger) schwrendneben dem Schwerte empor; im Felde die Umschrift obenherum (einige Erhhungen im Felde scheinenzuflligen Ursprungs), umgeben von einem feinen, oben und unten (durch des Herzogs Sturmhaubeund des Lwen Pranken) unterbrochenen Linienkreise, und einem breitern und hhern gezacktenRande mit noch einem ussern feinen Linienringe.

    Dm.: 25 Mm. Gew.: 0,88 Gm.Fund von 1859.Knigl. Samml. in Berlin. Knigl. Samml. in Dresden. Ilerzogl. Samml. in

    I >essau. ' Elze.Da dieser hchst interessante, in seiner Art einzige Bracteat zugleich die Reihe der

    im ersten Heft enthaltenen grflich Anhaltischen Mnzen Bernharde Bchliesst, habe ich den-selben zwar schon im Anhange zu jenem Hefte (S. 3031) beschrieben und dargestellt(Taf. 1, h, und vergrssert Taf. VIII), allein eine genauere Besprechung desselben musstediesem Hefte vorbehalten bleiben.

    Nachdem ich Heft I, S. 30 den Beschreibungen und Erklrungen Stenzels, Leitzmannsand Dannenbergs gegenber die Darstellung und den Inhalt dieser Mnze genau festgestellt,

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    13und letztern als Bernhards Erhhung auf den Herzogsstuhl, seine Besitzergreifung undseine Eidesleistung", als Herzogseid" bezeichnet habe, kann es wohl nur auf einem Irrthumberuhen, wenn Pannenberg neuerdings (Zeitschr. f. Numismatik, V, 260) von diesemBracteaten sagte: Wir sehen den Herzog die Lehen empfangend, zwei Lwen zu seinenFssen." Beruht doch gerade die grosse Wichtigkeit dieser Mnze, abgesehen von ihremgeschichtlichen Werthe, darin, dass sie unsere Kenntniss der politischen Stellung derHerzogsgewalt im 12. Jahrhundert erweitert.

    In den frheren Jahrhunderten und noch 1530 zu Augsburg !) fand die Belehnung mitden Reichslehen durch den Kaiser mittelst der Adlerfahne statt, 2) daher der Name Fahnen-Ichn", deren eines nach dem Sachsenspiegel auch die Grafschaft Ascharien (Aschersleben)war. So belehnte (nach Saxo Grammaticus) Kaiser Friedrich I. im Herbst 1181 vor Lbeckdie beiden Herzge von Pommern Bogislav I. und Kasimir I. mittelst der Adlerfahne(Reichsfahne). Bei Bernhards von Anhalt und Ottos von Witteisbach Belehnung 1180 wirdes nicht anders gewesen sein. Sind die Einzelheiten einer solchen Ceremonie uns auchnicht mehr bekannt, so musste dieser doch unzweifelhaft der Lehenseid vorausgehen, denaber der Lehenseinplanger gewiss nicht auf erhhtem Sitze thronend, sondern vermuthliehknieend, wie bei der spteren, schon 1548 zu Augsburg gebten Belehnungsform, 3) ablegte.

    Kaiser Friedrich I. bentzte die beim Sturze Heinrichs des Lwen sich darbietendeGelegenheit, um den grossen Stainmesherzogthmern der Deutschen ein Ende zu machen, daderen Herzge, frher bloss Beamte und Stellvertreter des Kaisers mit hchster Machtflle,durch Widerstreben und Auflehnung das Reich oft verwirrt und erschttert, und des KaisersMacht und Ansehen geschwcht und vermindert hatten. Indem er die beiden letzten, zuletztin einer Hand vereinigt gewesenen, grossen Herzogthmer Baiern und Sachsen zerstckteund die Stellung der Bischfe und Stdte erhhte, schuf er eine grssere Anzahl kleinererLandesherren, deren jeder fr sich der kaiserlichen Macht nicht mehr gefhrlich werdenkonnte. So loste er jetzt (1180) vom Herzogthum Baiern (wie schon 1156 die Mark-grafschafl Oesterreich als Herzogthum unter dem Babenberger Heinrich Jasoniirgott) dieMarkgrafsohafl Steiermark als Herzogthum unter dem Traungauer Ottokar VI. ab, gab dieFrnkischen Gter und Tirol lein Grafen Berthold 1. von Andechs unter dem Titel einesBerzoge von Meran. erhob Regensburg zur freien Reichsstadt, und verlieh den Rest desBerzogthumg Baiern dem um ihn so hoch verdienten Pfalzgrafen Otto von Witteisbach,Bruder des Cardinais Konrad von Witteisbach, Erzbischofs von Mainz und Salzburg und

    ') Seh Franck: Chronik, 1536, 131. 265 ;i : vnder dem Fan."*) Vgl. (Julius Mller): bie Eaiserfarbeu. Wiesbaden 1871, S.

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    14Reichserzkanzlers. Ebenso verfuhr der Kaiser mit dem Herzogthum Sachsen. Er trenntvon demselben die Theile von Engern und Westphalen, welche im Bereiche der ErzdicesKln lagen und gab sie dem Erzbischof Philipp von Kln, der zugleich sein Freund unseine Creatur war, er erhob Pommern zu einem Herzogthum und belehnte damit dessebisherig Frsten Bogislav I. und Kasimir I. (s. vorher), er machte alle Bischfe iNiedersachsen zu unmittelbaren Reichslehentrgern und Lbeck zu einer freien Reichsstadund verlieh den Rest seinem Blutsverwandten (consanguineus") Grafen Bernhard von Anhalt

    Mit dieser Verringerung des Besitzes war jedoch eine Schmlerung der herzoglicheGewalt nicht verbunden. Zu dieser gehrten das Mnzrecht und alle brigen Regalien, voallen die oberste Heeriuhrung deren Zeichen die Fahne (vgl. die sptere Regalien- odeBlutfahne) , und die oberste Gerichtsbarkeit, namentlich das oberste Blutgericht desseSinnbild das Schwert ist. Daher liess z. B. Bischof Gerold von Wrzburg, nachdem eam 10. Juli 1168 die Reichsuninittelbarkeit mit dem Herzogstitel erhalten hatte, Mnzenmit dem Titel Dux" und einer Fahne prgen, und auf dem Grabsteine des 1198 gestorbeneWrzburger Bischofs Gottfried von llohenlohe befindet sich ein Schwert, welches jedocregelmssig auf Wrzburger Mnzen erst seit dem 14. Jahrhundert, auf Siegeln seit 144erscheint. ')

    So sind Fahne und Schwert hier wesentlich Zeichen der llerzogsgevvalt. 2) Wenn nuauf unserer Mnze der neue Herzog Bernhard, auf den llerzogssitz erhhet, mit der linkeHand die ihm \on einem Vasallen dargehaltene Herzogsfahne umfasst, und mit der Rechteneben dem von einem andern Vasallen emporgehobenen HerzogSBchwerte einen Eid schwrtso kann dabei keinesfalls an den dem Kaiser zu leistenden, der Herzogserhbung jedenfalls vorangegangenen Lehenseid gedacht werden. Mit dieser weiteren, den Vasallen voderen Huldigung gethanen Eidesleistung gelobt der Herzog, in der Fhrung des Herzogthums deren Rechte und Freiheiten zu achten und zu schirmen, Recht und Gerechtigkeimit Kraft und Gewissenhaftigkeit zu handhaben. Keine Urkunde giebt uns von einesolchen Thatsache Kunde, bloss unsere Mnze liefert dafr den Beweis. Wohl aber ist iden innersterreichischen Herzogtmern bis zum 17. Jahrhundert eine Spur davon brigeblieben, indem die Landesfrsten hier erst die Landesfreiheiten eidlich besttigen musstenehe die Stnde ihnen die Huldigung leisteten. Besonders in Krnten hatte ein neuer Herzoerst unter eigentmlichen Gepflogenheiten dem auf dem Herzogsstuhle der Karnbursitzenden sogenannten Bauernherzog derartige Zusicherungen zu ertheilen, bevor er selbsdarauf niedersitzen und die Huldigung empfangen, und dann vom Herzogsstuhle im Saalfelde aus Lehen ertheilen konnte, eine Uebung. welche nachweislich schon vor 1202 hiein Gebrauch war.

    ) Vgl. Th. Heuuer: Die herzogliche Gewalt des Bischofs von Wrzburg. Wrzbarg 1874.2) Dass Fahne und Schwert auch vou den Grafen gefhrt wurden, haben wir bereits im I. Heft geselle i

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    15Somit war es denn auch keine neue staatsrechtliche Theorie des 16. oder 17. Jahr-

    hunderts, sondern bloss ein Festhalten am uralten deutschen Verfassungsrecht, wenn nochim Anfange des dreissigj hrigen Krieges Erasmus von Tschernembl, der hervorragendste,vielfach mit Frst Christian I. von Anhalt-Bernburg in Verbindung stehende Wortfhrerder protestantischen sterreichischen Stnde, sich darauf berief, dass die Huldigung aneinen Vertrag zwischen Frst und Stnden geknpft sei, dass jener die Besttigung derLaudesrechte und Freiheiten und die Abstellung der vorgekommenen Verletzungen derselbenvorausgehen msse; erst nachdem ein Revers darber ertheilt und beschworen sei, findedie Huldigung statt. ') Die hnlichen Einrichtungen in anderen Lndern bis auf unsere Zeitherab sind bekannt.

    Der Aufnahme und Verwendung des weifischen Mnzbildes des Lwen auf Mnzen desneuen anhaltischen Sachsenherzogs, wovon spter ausfhrlicher die Rede sein wird, liegt wohleine allgemeine Idee zu Grunde, aber die Art seiner Darstellung ist, wie eben hier, gewissdurch Nebengedanken bedingt. Man muss hier beachten, dass der Lwe unter dem Hoch-sitz des neuen Herzogs liegt, nicht ruhig, nicht als Wchter, nicht als Sinnbild der Treuedargestellt ist, sondern als zwar gebndigt, doch fast wild umschauend und mit dem Schweifschlagend. Das halbhundertjhrige Ringen zwischen dem weifischen und dem anhaltischenHause ist zwar zu Gunsten des letzteren beendigt, aber der stolze Lwe lebt noch.

    Hchst interessant ist eine Vergleichung dieser Darstellung des Lwen auf unseremBracteaten mit einer andern gleichzeitigen auf einem den Pfalzgrafen Otto von Witteisbach,ernannten Herzog von Baiern, darstellenden Halbbracteaten. Dieser zeigt: HS. denthronenden Kaiser, gekrnt, rechts den Reichsapfel, links ein Lilienscepter haltend; hinterihm Pfalzgraf Otto mit einem gewaltigen, schirmenden Schwert; RS. Herzog Otto, in spitzerSturmhaube und Ringelpanzer, die Scheide des Schwertes an der rechten Seite (!), linksfrei einen kleinen, von der Innenseite sichtbaren Schild am Handriemen haltend, in derRechten ein kurzes Schwert schwingend, vorwrtsstrmend, einen aufgerichteten, nach ihmsich umwendenden Lwen (mit gesenktem Schweif) vertreibend; im Felde ein Kreuz; dieUmschriften beider Seiten (je zwischen einem inneren Perlenringe und einem usserenKreise) heinahe unleserlich. 2) Man hat zwar neuerdings 3) in der Figur der RS. dieserMnze den Herzog Heinrich (den Lwen) mit dem ihn begleitenden Lwen erbliekenwollen, allein die Stellung und Haltung des Herzogs ist offenbar die eines Angreifendenund Verfolgenden, diejenige des Lwen hingegen die eines Verfolgten und Fliehenden.Da jedoch Herzog Otto das Mnzrecht fr Baiern anfnglich nur in Gemeinschaft mit demBischof von Regensburg ausbte, drfte diese Mnze nicht ihm. sondern einer kaiserlichen

    ') Gindely: Geschichte des dreiigjhrigen Krieges. Jod. Stolz: Zur Charakteristik des Frhrn. G. Erasmusv. Tschernenihl, im Archiv f. sterreichische Geschichte, 1853, Bd. IN, S. 16!) ff.

    2) K. Th. Heigel: Die Wittelsbacher, Mnchen 1880, 8. B, m. Abb.") Ailgem. Zeitung, Augsburg 1880, Heil. 2(0.

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    16 Mnzsttte zuzuschreiben , und in die Zeit zwischen der Verleihung des Herzogthuins aden Witteisbacher (Sonnenwendtag 1180) und dessen feierlicher Belehnung mit demselbe(16. September 1180) zu verlegen sein. 1) Die landlufige Behauptung: historische Schauund Denkmnzen mit Allegorien habe es ja damals noch nicht gegeben", findet, wenn siauf cursirende Mnzen angewendet werden soll, in dieser und in Bernhards Bracteatemit deni" Herzogseid, Vorlufern spterer Regierungsantritts- und hnlicher Geschichtsthaler(Heft I, S. 31), ihre Beschrnkung.

    Unser Bracteat ist die einzige Mnze Bernhards von Anhalt, deren Darstellung unein Gruppenbild zeigt. Anderwrts finden sich dergleichen auch in jener Zeit hufigerz. B. auf den Halberstdter Bracteaten mit dem h. Stephanus (s. Stenzel, Freckleber FundTaf. II, No. 34 a und 35), und bisweilen gehen sie, die Grenzen der Medaillirkunst berschreitend, sogar ins Malerische ber, wie gerade bei der Steinigung des Stephanus (Stenzea. a. 0., II, 35), oder bei der Vertreibung des Lwen auf der Rckseite des eben besprochenen Halbbracteaten. Nicht ohne Interesse ist die Bemerkung, dass die Compositiodes Gruppenbildes auf unserer Mnze auch anderwrts vorkommt. So steht auf eineBracteaten des Erzbisehofs Wienmann von Magdeburg (1152 1192) dieser segnend zwischezwei sitzenden Priestern, deren einer einen langen Kreuzstab, der andere einen Bischofsstaemporhalten (vergl. Dannenberg, Zeit sehr. f. Mnzk. X. F. I, 298, No. 55, m. Abb. Taf. XI, 55)Ebenso findet sieh auf einem Halberstdtisehen Bracteaten (vermuthlich des Bischofs Theoderich von ELrosigk, 11801193) der h. Stephanus auf einem von Thrmen nankirten Bogestehend, die Hnde nach oben erhebend, whrend unten neben ihm zwei Personen in Halbfigudie Arme gegen ihn ausstrecken (Dannenberg, Mein, de St. IYtersb. VI, Taf. IX, 58). Offenbahaben die betreffenden Stempelschneider die schne, auf geschichtlicher Veranlassung beruhende Composition unseres Bracteaten nachgeahmt, und sind daher die betreffenden Mnzebald nach 1180 zu setzen.

    Dass die Umschrift auf unserer Mnze obenheruni luft, ist bei den Mnzen Bernhardnichts seltenes; wir Bhen es bereits auf mehreren seiner grflichen Bracteaten (Heft 1.5, 12, 13, 15; Heft II, 19) und werden es auf seinen herzoglichen noch fter finde(Heft II, 22, 24, 25, 26, 33, 37, 41, 42, 45, 52, 54, 56, 57, 58, 61, 62, 67, 71, 81).

    ') Heigel bringt deren Abbildung auch ganz richtig zwischeu diesen beiden Ereignissen.

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    II. Reiterbild.21) B6RKK RDV S DV

    Der reitende Herzog, von der Rechten; das Pferd im Galopp, die Mhne in vier Lockengeflochten. Der Herzog, den Kopf herberwendend, in Sturmhaube (mit fliegendem Helmband) undPanzer, rechts nach vorn eine kleine Fahne mit langem, horizontal nach rckwrts fliegendem Fahnen-tuch (vor dessen Mitte die Sturmhaube des Herzogs), und links vor sich hin einen kleinen rund-gebogenen Schild haltend. Rechts (rckseits des Herzogs) im Felde ein Ringel; weiter im Felde dieUmschrift untenherum laufend. Das Ganze umgeben von einem erhhten (Perlen-?) Kreise.

    Dm.: 25 Mm.Knigl. Samml. in Dresden. Herzogl. Samml. in Gotha.Schn gearbeitet. Vergl. Tenzel: Monatl. Unterred. v. 1691, Monat August,

    No. 2. Gtz: Groschencabinet, No. 3323. Num. Zeitg., 1850, Sp. 170, No. 3. Die Form des XL findet sich zwar wohl schon im 12. Jahrhundert (s. Heft I, 1), wirdjedoch erst im 13. Jahrhundert recht gebruchlich (vergl. A. Erbstein: Der Mnzfund vonTrebitz, Nrnberg 1865, S. 9). Daher kann diese Mnze mit Wahrscheinlichkeit in diesptere Zeit der Regierung Herzog Bernhards verlegt werden. S. No. 46, 52, 61, 69, 71,78, 79, 83, 86.

    Der Apostroph, den wir auf den grflichen Mnzen Bernhards gar nicht gefundenhaben, bezeichnet auf Mnzen und Siegeln die Stelle eines oder mehrerer fehlendenBuchstaben, hier gewhnlich des S (s. No. 32, 34, 38, 39, 40, 49, 52, 55, 60, 61), aberauch des X (21, 64), von DYS (53, 54, 65), sogar von ARDYS (76). Vergl. Erbstein:Mnzfund von Trebitz, S. 23.

    22) B DVXDer reitende Herzog, von der Rechten; das Pferd, mit lang herabhngender Satteldecke, im

    Schritt. Der Herzog, den Kopf herlierwendend, in Sturmhaube und Ringelpanzer, rechts geschultertein Seliwert, links vor sich hin einen kleinen rundgebogenen Schild haltend. Im Felde (zwischen demKopf des Herzogs und dem des Pferdes, dann zwischen dem Schweif des Pferdes und der Spitze desSchwertes) die Umschrift untenherum. Das Ganze umgeben von einem Linienkreise und einembreiteren und hheren, mit einem Perlenkranze belegten Ringe.Dm.: 23 Mm.

    Knigl. Samml. in Dresden.Gut gearbeitet, nur dass die Hinterbeine des Pferdes im Galopp, die Vorderbeine im

    Schritt gehen, was sieh freilich fter findet (s. No. 28, 29, 30). Die Abkrzung desNamens mit dem blossen Anfangsbuchstaben ist bemerkenswerth; sie findet sich ebenso inder gleichen Legende auf No. 57, und sogar ohne DVX auf der folgenden No. 23.

    Dr. Elze, Die Miinz.n IVrnhards Orf. v. Anhalt. II. Haft. 3

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    1823) B

    Der reitende Herzog, von der Rechten: das Pferd, mit lang herabhngender Satteldeckeim Schritt. Der Herzog, den Kopf herberwendend, in Sturmhaube und Ringelpanzer; rechts geschultert ein Schwert, und links vor sich hin einen kleinen rundgebogenen Schild haltend. Link(vor dem Kopf des Herzogs) im Feld die Schrift. Das Ganze umgeben von einem Linienkreise undvon einem auf einem erhheten Ringe liegenden Perlenkranze.

    Dm.: 21 Mm. Gew.: 0,85 Gm.Herzogl. Samml. in Dessau.Dieser Bracteat stimmt mit dem vorigen (No. 22) vllig berein. ausgenommen in de

    Legende. Es ist das einzige mir bisher bekannte Beispiel, dass der Name Herzog Bernhardauf einer seiner Mnzen bloss mit dem Anfangsbuchstaben bezeichnet ist (vgl. No. 22 u. 57)

    24) DVX TDer reitende Herzog, von der Rechten; das Pferd im Schritt. Der Herzog, den Kopf herber

    wendend, in Sturmhaube, Ringelpanzer und kurzem Mantel (?), gespornt, rechts eine unter den Armeingelegte lange Fahne haltend, deren Fahnentuch gerade ber dem Kopf des Pferdes ein wenirckwrts nach oben fliegt. Rechts (rckseits des Herzogs) im Feld die Umschrift oben herum. DaGanze umgeben von einein erhheten und gezackten Kreise.

    Dm.: 24 Mm.Dannenberg.So nach Dannenberg Bracteaten des Sachsen-Herzogs Bernhard" in der Zeitschr.

    Numism. V, 202, m. Abb. Taf. VIII, 4. Nach Dannenberg sind die Bachstaben T ider Umschrift nicht ganz deutlich und scheinen ir 6ST zu stehen. Ich stimme dem beiVgl. die Buchstaben CT auf Graf Hermanna von Orlamnde Bracteaten im I.Heft. S. 12,

    25) DVXDer reitende Herzog, von der Rechten; das Pferd, mit lang berat hngender Satteldecke

    im Galopp. Der Herzog, den Kopf herberwendend, in Sturmhaube und Ringelpanzer, rechts einfast horizontal unter den Arm eingelegte Fahne, deren Fahnentuch etwas rckwrts nach oben fliegtund links vor sich hin einen kleinen (rundgebogenen?) Schild haltend. Rechts (rckseits des Herzogsim Feld die Umschrift obenherum. Das Ganze umgeben von einem auf einem erhheten Ringe liegendehheren Perlenkranze.

    Dm.: 23 Mm. Gew.: 0, 64 Gm.Rathauer Fund 1852. Fund von 1859. Und sonst.Knigl. Samml. in Berlin. Herzogl. Samml. in Dessau.Vgl. Leitzmann. Xmnisni. Zeitg., 1850, Tat'. V. 3; 1854, Sp. 17, No. 114; 1859, Sp. 172

    No. 10. Dannenberg, MCm. de St. Pe'tersb., VI, 413, m. Abb. Taf. XIX, 68, unRathauer Fund, S. 17, No. 42 m. Abb. Taf. XIX, 68, und Zeitschr. f. MnzkundeN. F., I, 295, No. 31.

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    19 26) DV

    Der reitende Herzog, von der Rechten; das Pferd, mit verzierter, lang herabhngenderSatteldecke, im Galopp. Der Herzog, den Kopf herberwendend, in Sturmhaube und Ringelpanzer,rechts eine fast horizontal unter den Arm eingelegte Fahne, links vor sich hin einen kleinen rund-gebogenen Schild haltend. Rechts (rckseits des Herzogs) im Feld die Umschrift obenherum. DasGanze umgeben von einem Linienkreise und einem auf einem erhheten Ringe liegenden hhernPerlenkranze.

    Dm.: 23 Mm. Gew.: ,97 Gm.Herzogl. Samml. in Dessau.Der vorigen No. 25 sehr hnlich. Die Stelle fr X in der Umschrift ist leer.

    27) StummDer reitende Hei-zog, von der Rechten; das Pferd, mit verzierter, herabhngender Sattel-

    decke, auf einem schnen Bogen im Galopp. Der Herzog, den Kopf herberwendend, in Sturm-haube, mit langem, fliegendem Helmband, und Ringelpanzer, rechts nach vorn eine kleine Fahne, derenFahnentuch etwas aufwrts nach vorn fliegt, und links vor sich hin einen kleinen, nur halb sichtbarenSchild haltend. Im Feld rechts, rckseits des Herzogs, ein Perlenkreuz und zwei Ringel, links, vorder Brust des Pferdes, ein Ringel. Umgeben von einem (durch den Kopf des Herzogs, die Spitze unddas Tuch der Fahne, die Beine und den Schweif des Pferdes) mehrfach unterbrochenen Ringe undeiner schnen, ebenso mehrfach unterbrochenen, rautenartigen Verzierung. Das Ganze umgeben voneinem auf einem erhheten Ringe liegenden hhern Perlenkranze.

    Dm.: 27 Mm.Fund von 1859.Knigl. Samml. in Berlin.So nach Dannenberg in der Zeitschr. f. Mnzkunde. N. F., I, 295, No. 33, m . Abb.

    Taf. X, 33. In kunstvoller Ausfhrung bertrifft dieser Braeteat alle brigen Reiter-mnzen Herzog Bernhards.

    28) Stumm.Der reitende Herzog, von der Rechten; das Pferd, mit schnverzierter, herabhngender

    Satteldecke, im Schritt. Der Herzog, den Kopf herberwendend, rechts nach vorn eine kleine Fahnemit langem, horizontal rckwrts fliegendem Fahnentuch, vor dessen Mitte der Kopf des Herzogs, linksvor sich hin einen kleinen, reichverzierten, krummgebogenen Schild haltend. Im Feld rechts, rcksei t-des Herzogs, ein gekreuztes Viereck und ein Rdchen, oben, ber der Mhne des Pferdes, ein Rdchen,unten, zwischen den Beinen des Pferdes, ein gekreuztes Viereck. Das Ganze umgeben von einem aufeinem erhheten Kreise liegenden hhern Perlenkranze.

    Dm.: 28,5 Mm.Fund von 1859.Konigl. Samml. in Berlin.

    3*

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    20So nach Daunenberg in der Zeitschr. f. Mnzkunde, N. F. I, 295, No. 34, m. Abb.

    Taf. X, 34. Die Hinterbeine des Pferdes gehen im Galopp, die Vorderbeine im Schrit(wie bei No. 22, 29, 30).

    , 29) Stumm.Der reitende Herzog, von der Rechten: das Pferd, mit verzierter, lang herabhngenderSatteldecke, im Schritt. Der Herzog, den Kopf herberwendend, in Sturmhaube und Panzer, rechteine kleine, nach vorn geneigte Fahne, deren Fahnentuch etwas aufwrts nach hinten fliegt, links vorsich hin einen kleinen Schild haltend. Rechts im Feld ein Ringel. Umgeben von einem rechts oben(an der Sturmhaube) ausgebogenen, unten (durch die Beine und den Schweif des Pferdes) mehrfachunterbrochenen Ringe und einer schnen, ebenso unterbrochenen, rautenartigen Verzierung. Das Ganzeumgeben von einem erhheten Perlenkreise.

    Dm.: 24 Mm.Fund von 1859.Knigl. Samml. in Berlin.So nach Dannenberg in der Zeitschr. f. Mnzkunde, N. F., I, 295, No. 32 m. Abb.

    Taf. X, 32. Schn gearbeitet, nur dass die Hinterbeine des Pferdes im Galopp, diVorderbeine im Schritt gehen (wie bei No. 22, 28, 30).

    30) Stumm.Der reitende Herzog, von der Linken: das Pferd, mit schner Satteldecke, auf einem flache

    Bogen im Galopp. Der Herzog, den Kopf herberwendend, in Sturmhaube und Ringelpanzer, rechtseine kleine, nach vorn geneigte Fahne, deren Fahnentuch ein wenig aufwrts nach hinten fliegt, links(den Krper deckend) einen sehr schn und reich verzierten Schild haltend. Im Feld rechts (vor deFahne) ein Kgelchen, links (rekseits des Herzogs) eine vierbogige Rosette und zwei Kgelchen,unten (zwischen den Beinen des Pferdes) ein Kgelchen. Das Ganze umgeben von einem (durch diSturmhaube, die Lanzenspitze, das rechte Vorderbein und den Schweif des Pferdes) unterbrocheneRinge und einem erhheten Kreise.

    Dm.: 26 Mm.Fund von 1859.Knigl. Samml. in Berlin.So nach Dannenberg in der Zeitschr. f. Mnzkunde, N. F. I, 295, No. 35, m. Abbild.

    Taf. X, 35. Die Hinterbeine des Pferdes gehen im Galopp, die Vorderbeine im Schrit(wie bei No. 22, 28, 29).

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    III. Standbild.31) BRNH TCRDVS DVX

    Der stehende Herzog, in Sturmhaube (daneben jederseits zwei kleine Locken) und Waffenrock,rechts frei ein Schwert, links einen schnen rundgebogenen Schild (mit Nabel, durch strahlenfrmigaufgesetzte Stbe verstrkt, der Rand gebuckelt) und im Arm eine Fahne (mit etwas aufwrts fliegendemFahnentuch) haltend; umgeben von einem oben (vom Schwert bis zur Fahne) offenen, unten (vomSchild und den Beinen) unterbrochenen erhheten Perlenkreise, zwischen welchem und einem hhernund breitern Perlenkranze (bis zu dem die Spitzen des Schwertes, der Sturmhaube, der Fahne unddes Schildes reichen, und auf dem die Fsse ruhen) die Umschrift untenherum luft.

    Dm.: 22 Mm.Fund von 1859.Knigl. Samml. in Berlin.So nach Dannenberg, Zeitschr. N. F. I, 293, m. Abb. Taf. IX, 15, Dannenberg

    sagt, dass in der Umschrift das S undeutlich sei, und mglichenfalls an seiner Stelle '. stehe.Vgl. Stenzel, Numism. Zeitg. 1859, Sp. 172, No. 9, wo die Aehnlichkeit dieses Bracteatenmit einem andern des Markgrafen Otto von Brandenburg hervorgehoben wird. Jedenfallsist diese Mnze den ersten Jahren der herzoglichen Regierung Bernhards zuzuschreiben.

    32) B6RNN H2SDV DVXDer stehende Herzog, in Sturmhaube (jederseits eine kleine Locke) und Waffenrock, rechts

    frei ein Schwert, links einen schnen Schild (durch strahlenfrmig aufgesetzte Stbe verstrkt, derRand gebuckelt) und im Arm eine Fahne (mit etwas aufwrts fliegendem Fahnentuch) haltend; umgebenvon einem oben (vom Schwert bis zur Fahne) und unten (vom rechten Bein bis zum Schilde) offenenerhheten Perlenkreise, zwischen welchem und einem hhern und breitern Perlenkranze (auf dem dieFsse ruhen, und bis zu dem die ussersten Spitzen des Bildes reichen) die Umschrift unten-herum luft.

    Dm.: 24 Mm.Knigl. Samml. in Dresden.Die beiden Zeichen V sind nur halb deutlich. Der Unterschied zwischen dieser

    und der vorigen Mnze (No. 31) besteht nur in der Umschrift.

    33) B6RNARDVSDer stehende Herzog, in Sturmhaube und Waffenrock, rechts geschultert ein Schwert, links

    einen kleinen rundgebogenen (mit strahlenfrmig aufgesetzten Stben verstrkten) Schild, im linken

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    22Arm eine Fahne haltend; umgeben von einem dreigliedrigen erhheten Rande; im Felde die Umschrifobenherum.

    Dm.: 24 Mm.Herzogl. Samml. in Gotha.S. Leitzinann, Numism. Zeit. 1850, Sp. 171, No. 14. wo als Umschrift BeRHTTR-DV

    gegeben ist.

    34) B6RNHK RDV DVXDer stehende Herzog, in Sturmhaube, Waffenrock und zurckgeschlagenem Mantel, recht

    geschultert ein Schwert, im aufgebogenen linken Arm eine Fahne haltend; umgeben von einePerlenkreise , auf dem der Fahnenschaft ruht, der aber oben (von Schwert. Sturmhaube und Fahneund unten (von den Beinen) unterbrochen ist, da die ussersten Spitzen des Bildes bis zu einegrsseren usseren Perlenkranze reichen, zwischen welchem und dem inneren Perlenkreise die Umschrifuntenherum luft.Dm.: 27 Mm.

    Fund von 1859.Knigl. Samml. in Berlin. - Knigl. Samml. in Dresden. Herzogl. Samml

    in Dessau.S. Dannenberg, Zeitschr. X. F.. I, S. 293, No. 20: Stenzel, Num. Zeit. 1859

    Sp. 173, No. 12, m. Abb. Taf. III. Vergl. die beiden folgenden Nummern 35 und 335) B6RNHK-RDVS DVX

    Der stehende Herzog, barhaupt (mit lockigem Haar), im Waffenrock und zurckgeschlageneMantel, rechts geschultert ein Schwert, links eine Fahne (mit etwas abwrts neigendem Fahnentuchhaltend; umgeben von einem Perlenkreise, auf dem der Fahnenschaft ruht, der aber oben (voSchwert bis zur Fahne) und unten (bei den Beinen) offen ist, da die ussersten Spitzen des Bildbis zu einem grsseren usseren Perlenkranze reichen, zwischen welchem und dem inneren Perlenkreisdie Umschrift untenherum luft.

    Dm.: 23,5 Mm.Knigl. Samml. in Dresden.S. Beckmann a. a. ().. 1, 554, m. Abb. Taf. I, 13; Mader, Zweiter Versuch, V, 81.

    Vergl. die vorhergehende und die folgende No. 34 und 36.

    36) B6RNH2S DVS DVXDer stehende Herzog, barhaupt (mit lockigem Haar), im Waffenrock und zurckgeschlagen

    Mantel, rechts geschultert ein Schwert, im aufgebogenen linken Arm eine Fahne (mit etwas abwrneigendem Fahnentuch) haltend; umgeben von einem Perlenkreise, auf dem der Fahnenschaft ruh

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    23der aber oben (vom Schwert bis zur Fahne) und unten (bei den Beinen) offen ist, da die usserstenSpitzen des Bildes bis zu einem grssern ussern Perlenkranze reichen, zwischen welchem unddem innern Perlenkreise die Umschrift untenherum luft.

    Dm.: 2324 Mm.Fand von 1859.Knigl. Samml. in Berlin. Konigl. Samml. in Dresden. Herzogl. Samml. in

    Dessau. Elze.S. Dannenberg, Zeitschr. N. F., I, S. 293, No. 19; Stenzel, Num. Zeit. 1859, Sp. 178,

    Xu. 18. Vergl. die beiden vorhergehenden Nummern 34 und 35.37) B6RNKEDVS DVX ST

    Der stehende Herzog, in Sturmhaube (daneben jederseits eine kleine Haarlocke) und Waffen-rock, rechts geschultert ein Schwert, im linken Arm eine Fahne haltend, umgeben von einem oben(vom Schwert bis zur Fahne) und unten (vom rechten Bein bis zum Fahnenschaft) offenen erhhetenPerlenkreise, zwischen welchem und einem hhern und breitern Perlenkranze die Umschrift obenherum luft.

    Dm.: 23,5 Mm.Fund von 1859.Knigl. Samml. in Berlin.So nach Dannenberg, Zeitschr. f. Mnzk. N. F., I, S. 293, No. 18, m. Abb. Taf. IX,

    18. Yermuthlich identisch mit Leitzmann, Num. Zeit. 1859, Sp. 180, No. 21, wo jedoch

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    24So nach Holniboe, De prisca re ruonetaria Xorvegiae, im Programm der Universit

    Christiania zur Feier des knigl. Geburtstages, Christiania 1841, S. 44, m. Abb. Taf. III, 153Die Beschreibung giebt (mit Auflsung des Apostrophs) Bernardus".

    39) B6RX HTffiDV DYXDer stehende Herzog, in Sturmhaube (daneben jederseits eine kleine Haarlocke) und Waffen

    rock, rechts geschultert ein Schwert, im linken Arm eine lange Fahne (mit abwrts neigendem Fahnentuch) haltend; umgeben von einem oben und unten offenen erhheten Perlenkreise, zwischen welcheund einem hhern und breitern Perlenkranze (auf dem die Fsse ruhen, und bis zu dem die Spitzedes Schwertes, der Sturmhaube und der Fahne, und unten der Fahnenschaft reichen) die Umschrifuntenherum luft.

    Dm.: 2223 Mm.Rathauer Fund 1852. Fund von 1859.Knigl. Samml. in Berlin. Knigl. Samml. in Dresden. Herzogl. Samml. i

    Dessau. Elze.S. Dannenberg, Mein, de Petersb., YI, S. 413, m. Abb. Tal'. XIX. 69; ders., Zeitsehr

    N. F., I, S. 293, Xo. 20; Stenzel, Xum. Zeit. 1859, Sp. 174. Xo. 13. Dieser Bracteatrgt den schnen Typus der altern herzoglichen Mnzen Bernhards an sich; diBuchstaben der Umschrift sind jedoch fr den freigelassenen Raum etwas zu gross ungreifen daher in den ussern Rand aber, wozu Heft I. 14 und Heft II, 87 zu vergleichen sind.

    40) B6RXI1 KRDY'Der stehende Herzog, in Sturmhaube (daneben kleine Locken) und Panzerrock, recht

    geschultert ein Schwert, links im Arme eine lange Fahne (mit aufwrts fliegendem Fahnentuchhaltend; umgeben von einem oben halbkreisfrmig aasgebogenen Perlenkreise , einer schnen rautenartigen Yerzierung, und einem breitern und hhern (Perlen-?) Ringe; im Felde des oberen Bogenbefinden sich die Sehwertsjtitze, der Kopf des Herzogs und das Fahnentuch: im Fehle des unterKreises die Umschrift untenherum.

    Dm.: 24,5 Mm.Fund von 1859.Knigl. Samml. in Berlin. Knigl. Samml. in Dresden.So nach Dannenberg, Zeitschr. X. F., I, S. 293, Xo. 21, m. Abb. Taf. IX, 21.

    41) B6RXK DYXDer stehende Herzog, zwischen je zwei geknpften Kuppelthrnien auf jeder Seite, in Sturm

    haube und Waffenrock, rechts geschultert ein Schwert, links im Arm eine lange Fahne haltendumgeben von einem oben und unten offenen Ringe, zwischen welchem und einem breitern un

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    25hhern (Perlen-?) Kreise (auf dem unten die Fsse und die Thrme ruhen, und bis zu dem obenSchwert, Sturmhaube und Fahne reichen) die Umschrift obenherum luft.

    Dm.: 23,5 Mm.Fund von 1859.Knigl. Samml. in Berlin. Knigl. Samml. in Dresden.So nach Dannenberg, Zeitschr. N. F., I, S. 294, No. 25, m. Abb. Taf. X, 25.

    LeitzDaann, Num. Zeit. 1859, Sp. 180, No. 23.

    42) BRNK RDVS Der stehende Herzog, zwischen zwei kleinen Warten und zwei grsseren, mit gezinntem

    Umgang versehenen runden Thrmen (je einer auf jeder Seite), in Sturmhaube und Panzerhemd,rechts geschultert ein Schwert, im linken Arm eine lange (auf der linken Warte ruhende) Fahnehaltend; umgeben von einem oben (vom Schwert bis zur Fahne) und unten (von Thurm zu Thurm)offenen Ringe; ber diesen Ringbogen die Umschrift obenherum; das Ganze umgeben von einem Kreiseauf dem unten die Fsse ruhen, und bis zu dem oben Schwert, Sturmhaube und Fahnentuch reichen)und einem breiteren und hheren Perlenkranz* .

    Dm.: 32 Mm.Knigl. Samml. in Dresden.Dieser schne Brcteat zeichnet sich durch treffliche Zeichnung des Herzogs, gute

    Schrift und ungewhnliche Architektur aus. An Grsse kommt ihm nur No. 84 gleich.

    43) B oRNRDDer stehende Herzog, zwischen zwei gezinnten Thrmen, barhaupt (jederseits eiue lange Locke

    und eiue ber der Stirn), im Panzerhemd, rechts geschultert ein (ein wenig nach aussen geneigtes)Schwert, links geschultert eine schne kleine Fahne (mit abwrts neigendem Fahnentuch) haltend;im Felde die Umschrift untenherum, ber dem rechten Thurm eine Kugel, ber dem linken Thurmund zwischen den Fssen je ein Ringel; umgeben von einem breitern und hhern Perlenkranze.

    Dm.: 21,5 Mm.Knigl. Samml. in Berlin. Herzogl. Samml. in Gotha.S. Dannenberg, Mein, de St. Petersb. VI, mit Abb. Taf. XVII 1, a. Die Buchstabender Legende sind besonders gut gezeichnet.

    44) BR NKR. - DVS DVXDer stehende Herzog, zwischen zwei geknpften Kuppelthrnien, barhaupt (mit je einerlangen

    Locke an den Seiten und einer ber der Stirn), im Panzerhemd, rechte geschultert ein Schwert, linkseine kleine Fahne haltend; umgeben von einem auf der Spitze stehenden Quadrat, dessen Balken in

    Dr. Elze. Die Mnzen Bernhards (Jrf. v. Anhalt. II. Hefl a

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    - 26der erhheten Mitte mit feinen Perlen belegt sind; das Ganze umgeben von einem die Spitzen desQuadrates berhrenden, hhern und breitern ussern Perlenkranze: in den so entstandenen Kreis-abschnitten steht die Umschrift untenherum.

    Dm.: 24,5 Mm.Knigl. Samml. in Dresden. Herzogl. Samml. in Gotha.S. Leitzmann, Num. Zeit. 1850, Sp. 170, No. 4. Die Art der Einfassung ist bei

    Darstellung ganzer Figuren selten, findet sich aber bei Kopfbildern hufiger. Vgl. denstummen Bracteaten bei Erbstein, Mnzfund von Trebitz S. 49. No. 37. m. Abb. Taf. 11, 37

    45) DVXDer stehende Herzog, barhaupt (jederseits eine lange Locke), im Rock, rechts frei ein Schwert,

    links frei eine kleine Fahne (die vordere Hlfte des Fahnentuchs herabfallend, der Fahnenschaft obenund unten geknpft) haltend; der Schwertknopf und der untere Knopf des Fahnenschafts ruhen jauf einer gerade darunter stehenden Lilie, im Felde die Umschrift obenherum: umgeben von einembreitern und hhern Perlenkranze.

    Dm.: 22 Mm.Leitzmann. Elze.S. Leitzmann, Num. Zeit, 1850, Sp. 172, No. 27. Elze, Mitth. d. Ver. f. Anh. Gesch.

    u. Alterth. II, 234, und daraus in Bll. f. Mnzfr. 1878, XV, 550. Es ist der parallelBracteat zu dem vorher (Nachtrag No. 19) beschriebenen grflichen (mit der LegendeCO )6), und kann derselbe daher nur dem Herzog Bernhard, Grafen von Ascherslebenzugehren.

    46) RftR DVS DVX Der stehende Herzog, zwischen zwei Kuppelthrmen, barhaupt (mit je einer langen Locke a

    den Seiten und einer ber der Stirn), im Panzerhemd, rechts geschultert ein (oben etwas nach ausseneigendes) Schwert, links frei eine kleine Fahne (mit abwrts neigendem Fahnentuch, der Schaft obenund unten geknpft und auch am obern Theil der Rckseite mit einem Knopf versehen) haltend: umgeben von einem oben und unten offenen Perlenkreis (auf dem die Thrme steheu), zwischen welchemund einem ussern Kreise mit hherni Perlenkranze (auf dem unten die Fsse ruhen, und bis zu demoben Schwert und Fahne reichen) die mehrfach unterbrochene Umschrift untenherum luft.

    Dm.: 26 Mm. Gew.: 0,75 Gm.Trebitzer Fund 1863.Knigl. Samml. in Berlin.So nach Erbstein, Mnzfund von Trebitz, S. 22, No. 8, m. Abb. Taf. 1. 8. Di

    beiden ersten Buchstaben des Namens in der Umschrift werden von der Fahne verdecktvgl. Aehnliches auf Bernhards grflichen Mnzen Heft I, 6, 13, 15. h, u. s. w. Wegender Form des vgl. No. 21. Aus der Witteuberger Mnzsttte, vgl. Xo. 78.

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    2747) BRNH RDVS

    Der stehende Herzog, in Sturmhaube, Panzerrock und zurckgeschlagenem Mantel, rechts freiein gegen den Kopf geneigtes Schwert haltend, links einen langen erhobenen (durch strahlenfrmigaufgesetzte Stbe verstrkten) Schild (mit Nabel) tragend; im Felde die Umschrift untenherum; dieletzten Buchstaben derselben durch einen kleinen Linienbogen vom Felde getrennt; umgeben von einemRinge, einer rautenartigen Verzierung (ohne Perlen) und einem breitern und hhern Perlenkranze.

    Dm.: 24,525,6Mm. Gew.: 0,85 Gm.Fund von 1859. Und sonst.Knigl. Samml. in Berlin. Herzogl. Samml. in Dessau.S. Mader, Zweiter Versuch ber die Bracteaten, Prag 1808, S. 76, m. Abb. Taf. V, 79.

    Dannenberg, Zeitschr. N. F. 1., 292, No. 12. Vgl. Leitzmann, Num. Zeit. 1850, Sp. 170,Xo. 9. Stenzel, Num. Zeit. 1859, Sp. 172, No. 8 und dazu Leitzmanns Anmerkungebenda Sp. 180. Maders Beschreibung giebt Bernardus" und die Abbildung lset Helmund Beinschienen nicht erkennen. Diese und die folgende No. 48 sind der unter No. 18angefahrten (grflichen) Mnze ausserordentlich hnlich, doch kleiner und leichter, auchnicht ganz so schn gezeichnet; ich glaube sie daher fr sptere (herzogliche) Nachbildungenund Wiederholungen jener halten zu sollen, da zur Annahme fremder Nachprgung keinhinreichender Grund vorhanden ist.

    48) B6RNHK RDVS Der stellende Herzog, in Sturmhaube, Panzerrock und zurckgeschlagenem Mantel, rechts frei

    ein gegen den Kopf geneigtes Schwert haltend, links einen (durch strahlenfrmig aufgesetzte Stbeverstrkten) Schild (mit Nabel) tragend; im Felde die Umschrift untenherum; umgeben von einemHinge, einer ra utenartigen Verzierung (ohne Perlen) und einem breitem und hhern Perlenkranze.

    Dm.: 24.5 Mm.Fund von 1859.Knigl. Samml. in Berlin. Herzogl. Samml. in Dessau.S. Stenzel, Num. Zeit. 1859, Sp. 172, No. 8. Dannenberg, Zeitschr. N. F. I, 292,

    No. 13. Diese Mnze ist der vorigen (No. 47) so hnlich, dflSS sie mit derselben ver-wechselt winde. Der Unterschied besteht hauptschlich in der Eintheilung der Umschrift.

    49) B RNHRDVDer stehende Herzog, in Sturmhaube (daneben Locken) und Panzerrock, rechts geschultertein Schwert haltend, links einen kleinen Schild (mit Nabel, durch strahlenfrmig aufgesetzte Stbeverstrkt, der Rand gebuckelt) tragend; im Felde die Umschrift untenherum (auf der linken Seiteber einem Linien-Halbkreis), ber der linken Schulter ein sjschsstrahliges Stern, unter dem rechtenAnn eine schleifenartige Rosette; umgeben von einem hhern und breitern, mit einem Kranze vondurchstochenen Ferien belegten Ringe.

    4*

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    28Dm.: 25 Mm.Knigl. Samml. in Dresden.Die eigenthmliche Yertheilung der Umschrift wird dadurch noch auffallender, dass

    vom 6 bis zum linken Bein ein langer leerer Raum, und dieser noch dazu durch dieBogenlinie vom Felde abgetheilt ist, whrend die zweite Hlfte der Umschrift vllig imfreien Felde steht. Der starke Contrast zwischen dieser Nachlssigkeit der Legende undder Sorgsamkeit der sonstigen Zeichnung deutet wohl auf die Theilung der Arbeit zwischenzwei verschiedenen Arbeitern, worber bereits Heft I, S. 19 gesprochen worden ist.(Vgl. No. 51.)

    50) BDer stehende Herzog, in Sturmhaube und Panzerhemd, mit dem Schwert umgrtet, rechts

    geschultert ein Schwert haltend, links einen rundgebogenen Schild (mit Nabel, durch strahlenfrmigaufgesetzte Stbe verstrkt, der Rand gebuckelt) tragend; rechts unten ein geknpfter Kuppelthurm,darber im Feld eine Kugel, links im Felde die Umschrift untenherum, darunter ein achteckiger Sterndie linke Hlfte umgeben von einem (durch Sturmhaube und Umschrift unterbrochenen) feinen Linien-ring; das Ganze umgeben von einem hhern, in der Mitte mit einem Perlenkranze belegten Ringe.

    Dm.: 23,2 Mm. Gew.: 0,66 Gm.Herzogl. Samml. in Dessau.Diese Mnze ist schn gearbeitet, und sowohl wegen der sehr seltenen Darstellung

    des Schwertes im Gehnge, als wegen der starken Abkrzung des Namens bemerken* werth.

    51) B6RNHKRDVS DVXDer stehende Herzog, barhaupt (mit lockigem Haar), im Panzerhemd, rechts frei ein Schwerthaltend, links einen kleinen (mit strahlenfrmig aufgesetzten Stben verstrkten, am Rande gebuckelten^Schild tragend; umgeben von einem feinen Perlenkreise, zwischen welchem und einem breitern undhhern, mit einem Perlenkranze belegten Ringe (auf welchem der Herzog steht) die Umschrift unten-herum luft.

    Dm.: 30 Mm.So nach Beckmann, Historie des Frstenthums Anhalt, I. Bd.. Zerbst 1710, S. 554

    m. Abb. Taf. I, 12. Mir ist kein Exemplar dieses ungewhnlich grossen Bracteatenbekannt. Die schlechte Vertheilung der Umschrift, bei welcher rechts viel leerer Raumbrig bleibt, wrde Bedenken ber die Genauigkeit der Zeichnung erwecken knnen, wennnicht das Beispiel von No. 49 vorhanden wre.

    52) BR 7KRDVDer stehende Herzog, zwischen zwei hereinspringenden ornamentalen Bogenspitzen, barhaupt

    (jederseits eine lange Locke und eine ber der Stirn), im Panzerrock, rechts geschultert ein Schwert

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    29haltend, links einen kleinen (mit sternfrmigem Aufsatz verstrkten) Schild tragend; umgeben voneinem oben und unten offenen feinen Perlenkreise, zwischen welchem und einem breitern und hhernmit einem Perlenkranze belegten Ringe die Umschrift obenheruni luft.

    Dm.: 23 Mm. Gew.: 0.75 Gm.Trebitzer Fund 1863.Knigl. Samml. in Berlin.So nach Erbstein, Trebitzer Fund, S. 23, No. 10, m. Abb. Taf. I, 10. Wegen der

    Form des tt vgl. No. 21. Aus der Wittenberger Mnzsttte, vgl. No. 78.53) DVX B - RNTCR -

    Der stehende Herzog, in Sturmhaube, Waffenrock und Mantel, rechts im Arm eine langeFahne (mit abwrts neigendem Fahnentuch), links vor sich hin einen grossen (durch benagelte Quer-streifen verstrkten) Schild haltend: im Felde die Umschrift untenherum; das Ganze umgeben voneinem mehrfach (oben durch das Fahnentuch, die Fahnenspitze und die Sturmhaube, unten durch dieSchildspitze, die Beine und den Fahnenschaft) unterbrochenen Ring, einer ebenso unterbrochenenschnen rautenartigen Verzierung und einem breitern und hhern Perlenkranze (auf dem unten dieFsse und der Schild ruhen, und bis zu dem oben die Fahnenspitze und die Sturmhaube reichen).

    Dm.: 26 Mm.Herzogl. Samml. in Gotha.S. Leitzmann, Num. Zeit. 1850, Sp. 170, No. G. wo jedoch (wohl Irrthmlich) das

    Bild als in einer gestrichelten Einfassung" befindlich angegeben wird. Die Stellungund Zeichnung des Herzogs, die Ausfhrung seiner Kleidung und die Ornamentik sind vor-trefflich, so dass diese Mnze eine der schnsten des Kthener Typus der herzoglichenMnzen Bernhards genannt werden muss. Ueber die rautenartige Verzierung s. Heftl, S. 17.

    54) BNHR DVXDer stehende Herzog, barhaupt, im Waftenrock, rechts im Ann eine lange Fahne, links vor

    sich hin einen schnen grossen Schild (mit Querstben verstrkt, der Rand gebuckelt) haltend; imFelde die Umschrift obenheruni; das Ganze umgeben von einem oben und unten offenen Perlenringe,einer eben so offenen schnen rautenartigen Verzierung und einem breitern und hhern (Perlen-?) Kreise.Dm.: 23 Mm.

    Fund von 185U.Knigl. Samml. in Berlin. Knigl. Samml. in Dresden.So nach Dannenberg, Zeitschr. N. F. I. 294, No. 2(>. m. Abb. Tai. X. 26. Leitz-

    mann, Num. Zeit. 1859, Sp. 180, No. 22, wo jedoch (wohl irrthmlich) statt R ein A gesetztund der Schild als klein bezeichnet ist.

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    3055) B6RNKRD V

    Der stehende Herzog, barhaupt, im Panzerhemd, rechts eine lange Fahne (mit abwrts neigendeFahnentuch) haltend, links einen kleinen, krummgebogenen Schild (mit Nabel, durch strahlenfrmiaufgesetzte Stbe verstrkt, der Rand gebuckelt) tragend; im Felde die Umschrift untenherum; daGanze umgeben vc>n einem breitern und hhern Perlenrande.

    Gr.: 23,5 Mm. Gew. 0,53 0,78 Gm.Nassebhler Fund. Fund von Daelie (Norwegen) 1840.Knigl. Samml. in Dresden (2 Ex.) Samml. der Universitt in Christiania.S. Holmboe S. 44, m. Abb. Taf. III, 154, wo in der Beschreibung die Legend

    Bernardus" (mit Auflsung des ') gegeben ist.

    56) B6RN7XR DYS DVXDer stehende Herzog, auf einem (mit Strahlen verzierten) Bogen, in Sturmhaube (jederseit

    eine kleine Haarlocke), Waffenrock und Mantel, rechts frei eine lange Fahne (mit herabhngendemFahnentuch) haltend, links einen schnen, rundgebogenen kleinen Schild (mit Nabel, durch strahlenfrmig aufgesetzte Stbe verstrkt, der Rand gebuckelt) tragend, rechts im Felde unter dem Fahnentuch ein Stern; umgeben von einem oben (durch die Sturmhaube) und unten (durch den Bogen) unterbrochenen Perlenringe, zwischen welchem und einem hohem und breitern Perlenkranze die Umschrifobenherum luft.

    Diu.: 24 Mm.Knigl, Samml. in Berlin. Knigl. Samml. in Dresden.S. Danneuberg, Me'm. de St. Pe'terb. VI. a. a. (). m. Abb. Taf. XVIII.

    57) B DVXDer stehende Herzog, auf einem kleinen Bogen, woneben zur Rechten ein gezinnter Thurm,

    in Sturmhaube und Panzerrock, im rechten Arm eine schne lange Fahne (mit abwrts neigendemFahnentuch), mit der rechten Hand ein Schwert in fast horizontaler Lage quer vor sich haltenddessen Klinge die linke Hand (bei ausgestrecktem linken Unterarm) hlt; unter dem linken Ann eikleiner rundgebogener Schild (mit Nabel, durch einen verzierten Querbalken verstrkt, der Rand gebuckelt); im Felde, neben der linken Schulter ein Stern, und die Umschrift obenherum (B zwischenThurm und Fahnentuch, DVX zwischen Sturmhaube und Schwertspitze); das Ganze umgeben voneinem Ringbogen und einem breitern und hhern (Perlen-?) Kreise.

    Dm.: 27 Mm.Danneuberg.So nach Danneuberg, Zeitschr. f. Num. V, 261, No. 3, m. Abb. Taf. VIII, 3.

    Dannenberg macht bei dieser Mnze mit Recht auf die merkwrdige Abkrzung des Namensaufmerksam, die wir in gleicher Legende schon auf No. 22 und ohne DVX auf No. 23gefunden haben.

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    n 1OlDie hier zum erstenmal auf Mnzen Bernhards, doch sonst nicht selten, erscheinende

    Darstellung eines wagerecht gehaltenen Schwertes wird mit Recht (wie auch Siegel beweisen)als ein Emblem der obersten richterlichen Gewalt und deren Ausbung durch den Mnz-herrn, sei es in eigener landesherrlicher, sei es in vogtlicher Macht, betrachtet; s. Erbstein,Mnzfund von Trebitz S. 39 ff., wo (S. 40, c) auch diese Mnze erwhnt wird.

    58) B6RNTC R Der stehende Herzog, in Sturmhaube und Panzerrock, in der rechten Hand (mit gekrmmtem

    Arm) ein Schwert in etwas nach oben schrger Lage quer vor sich haltend, dessen Klinge die linkeHand (bei gekrmmtem Arm) hlt; unter dem linken Ann ein kleiner rundgebogener Schild (durchstrahlenfrmig aufgesetzte Stbe verstrkt, der Rand gebuckelt); im Felde die Umschrift obenherum:das Ganze umgeben von einem breitern und hhern, mit einem Perlenkranze belegten Ringe.

    Dm.: 21 Mm.Nassebhler Fund. Fund von Daelie (Norwegen) 1840.Knigl. Samml. in Dresden. Samml. der Universitt in Christiania.S. Leitzmann, Nuni. Zeit. 1854, Sp. 19, No. 155, in. Abb. Taf. IV. Holmboe a. a. 0.,

    No. 199. m. Abb. Taf. IV, 199.

    59) XVDDer stehende Herzog, barhaupt (jederseits eine lange Locke und eine Locke auf der Stirn),

    im Panzerrock, mit der rechten Hand ein Schwert in horizontaler Lage quer vor sich, mit der linkenzugleich eine kleine Fahne (mit abwrts neigendem Fahnentuch) und die Klinge des Schwerteshaltend; im Felde rechts die einfach rcklufige Umschrift obenherum; umgeben von einem feinen(unten bei der Umschrift beginnenden, von den Beinen unterbrochenen, bis zur Fahnenspitze reichenden)Ringkreise; das Ganze umgeben von einem kleinern, oben ausgebogenen (unten [durch die Beineunterbrochenen) Perlenringe und einem ussern grssern Perlenkranze (auf welchem die Fsse desHerzogs ruhen).

    Dm.: 23,5 Mm. Gew.: 0.60 Gm.Herzogl. Samml. in Dessau.Die gleiche Legende findet sich No. 82.

    60) B6RNI - ADVDer -tehende Herzog, den Kopf etwas rechts wendend, in Sturmhaube und Waffenrock, rechtseine lange Fahne (mit lang um den Schaft herabwallenden] Fahnentuch) haltend, den linken Arm indie Seite stemmend; im Felde die Umschrift untenherum; das Ganze umgeben von einem oben undunten ausgebogenen, zierlich mit durchbohrten Perlen belegten Hinge, einem schngezahnten Kreiseund einem breitern und hhern ussern Perlenkranze (bis zu welchem oben die Fahnenspitze und dieSturmhaube, unten die Fsse reichen, wahrend der Fahnenschafl auf der rechten Ecke der unternAusbiegung ruht).

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    32Dm.: 25 Mm. Gew.: 0,88 Gm.Rathauer Fund 1852. Fund von 1859.Knigl. Samml. in Berlin. Knigl. Samml. in Dresden. Herzogl. Samml. i

    Dessau. Elze.S. Dannenberg, Rathauer Fund S. 16, No. 39. Ders.: Mein, de St. Petersb. VIm. Abb/Taf. XIX, 71. Ders.: Zeitschr. N. F. I, 294, No. 28. Stenzel, Num. Zeit. 1859

    Sp. 172, No. 11. Beide haben den Apostroph am Schluss bersehen; auf DannenbergsAbbildung ist die Umschrift berhaupt ungenau. Diese Mnze ist durch die in jeneZeit sehr seltene und fr die damalige Technik gewiss schwierige Darstellung eines Kopfesin Zweidrittelprofil, durch die eigenthmliche Haltung des linken Arms, durch das gewundeneHerabfallen des Fahnentuches, durch den auffallenden und sehr seltenen Gebrauch vonLigaturen in der Schrift (N H und A R) und durch die zierliche und nicht hufig sicwiederholende Ornamentik hchst bemerkenswerth. Die Ligatur A\ haben wir schon frheauf dem Bracteaten Hermanns von Orlamnde (Heft I, f) gesehen.

    61) BRU KR 1)\Der stehende Herzog, barhaupt (mit je einer langen Locke an den Schlfen und einer ber

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    33(mit Nabel, durch strahlenfrmig aufgesetzte Stbe verstrkt); im Felde rechts die Umschrift

    das Ganze umgeben von einem oben (vom Fahnentuch bis zur linken Seite der Sturm-und unten (von der Schildesspitze bis zum Fahnenschaft) offenen Ringe, einer schnen rauten-Verzierung und einem breitern und hhern Perlenrande.

    Dm.: 23 Mm.Rathauer Fund 1852. Fund von 1859.Kuigl. Samml. in Berlin. Herzogl. Samml. in Dessau. Elze.S. Dannenberg, Me'm. de St. Pdtersb. VI, 416, No. 45. Ders., Zeitschr. N. F. I, 294,

    No. 30, m. Abb. Taf. X, 30. Stenzel, Num. Zeit, 1859, Sp. 177, No. 16. Obschondie Legende den Namen des Mnzherrn nicht nennt, lsst doch deren Gesammtcharaktersofort und zweifellos erkennen, dass sie dem Herzog Bernhard zugehrt. Ueber dasLilienscepter s. oben bei No. 19.

    63) BRNHKRD VS DVXDer stehende Herzog, barhaupt (mit einer kleinen Haarlocke zu jeder Seite), in WaffenrockMantel, im rechten Arm eine lange schne Fahne (mit wenig herabneigendem Fahnentuch), mit.Linken ein Lilienscepter haltend; umgeben von einem oben (durch Scepter, Kopf und Fahne)unten (durch Beine und Fahnenstange) unterbrochenen Ferienringe, zwischen welchem und einem

    und hhern (Perlen-?) Kreise (auf welchem der Fahnenschaft und die Fsse ruhen) die Um-untenherum luft.

    Dm.: 23 Mm.Rathauer Fund 1852.Knigl. Samml. in Berlin.So nach Dannenberg: Mem. de St. P&ersb. VI. 413. mit Abb. Taf. XIX. 70.

    64) o _ BRNKR DVS DVDer stehende Herzog, in flacher Kappe (daneben auf jeder Seite zwei Locken), Panzerrock

    Mantel, rechts frei ein Schwert, links geschultert ein Kleeblattscepter haltend; umgeben vonmehrfach (durch Schwert und Kopf, Scepter und Beine) unterbrochenen Perlenringe, zwischen

    welchem und einem grossem ussern (Perlen-?) Kreise die Umschrift untenherum luft.Dm.: 25 Mm.Leitzmann.So nach Leitzmann, Num. Zeit. 1850, Sp. 171. No. 15. in. Abb. Taf. V. Ich habe

    diese Mnze, die ich auf Leitzmanns Autoritt hin wiedergelte, nie gesehen.65) 156K6N 117TH' DVX

    Der -teilende Herzog, barhaupt (mit gelocktem Haar), im Waffenrock und Mantel, an derLinken das Schwei-t. im rechten Ann eine lange, schne Fahne (mit stark herabneigendem Fahnen-tuch), mit der au!' einem kleinen Schilde (mit Nabel, durch strahlenfrmig aufgesetzte Stbe verstrkt)

    Dt KI/h. DU Mnzen IWnh.ir.ls

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    34ruhenden Linken ein Kreuzscepter haltend; umgeben von einem oben (von Fahne bis Scepter) offeneund unten mehrfach (durch Fahnenstange, Beine und Schild) unterbrochenen Perlenkreise mit usserleinen Linienkreisen, zwischen welchem und einem breitern und hhern Perlenkranze (auf welcheder Fahnenschaft und die Fsse ruhen) die Umschrift untenherum luft.

    Dm.: 25 Mm.Rathauer Fund 1852.Knigl. Samml. in Berlin.So nach Dannenberg: Mem. de St. P^tersb. VI, 413, m. Abb. Taf XIX, 67. Da

    Schwert an der Seite erscheint hier zum erstenmal auf einer Mnze Bernhards. Der grossSchwertknauf, das ber die Brust laufende Sehildband, die Form des Schildes deuten aeine frhe Epoche der herzoglichen Regierung Bernhards. Ueber das Kreuzscepter vgErbstein, Mnzfund von Trebitz, S. 31, und meine frher bei No. 19 ber das Liliensceptgemachte Bemerkung.

    66) B6R N2K DVDer stehende Herzog, barhaupt, im Panzerrock, rechts ein langes Kreuzscepter, links im An

    eine lange, oben geknpfte Fahne (mit abwrts neigendem Fahnentuch) haltend; umgeben von eine(oben und unten unterbrochenen) feinen Linienringe zwischen welchem und einem in der Mitte mieinem Perlenkranze belegten breitern und hhern Kreise die Umschrift untenherum luft.

    Dm.: 23 Mm. Gew.: ,8i0,83 Gm.Knigl. Samml. in Dresden. (2 Ex.)S. Leitzmann, Num. Zeit. 1854, Sp. 18, No. 124. Dannenberg, Berl. Bll. f. Mnzkunde I, 175, No. 22, m. Abb. II, Taf. XVIII, 22. Von einem andern, wenig verschie

    denen Stempel dieser Mnze wird spter die Hede sein.

    67) DVXDer stehende Herzog, barhaupt (mit lockigem Haar), im Panzerrock, im rechten Arm eine

    langen Kreuzstab, im linken Arm eine lange Fahne (mit abwrts neigendem Fahnentuch) haltendim Felde rechts die Umschrift obenherum; das Ganze umgeben von einem breiten] und hhern Kreise

    Dm.: 22 Mm.Fund von Daelie (Norwegen) 1840.Samml. der Universitt Christiania.So nach Holmboe S. 45, m. Abb. Taf. III, 156. Die Beschreibung liest (offenb

    inthmlich) als Umschrift: .... DVS, whrend die Abbildung richtig (bloss) DVX giebt. An der Richtigkeit der Zuweisung dieser Mnze zu denjenigen Herzog Bernhards ist niczu zweifeln.

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    3568) DVC

    Der stehende Herzog, barhaupt (jederseits eine lange Locke), im Panzerrock, rechts im Armeinen langen Scepterstab, links einen unten ruhenden Schild (mit Nabel, durch strahlenfrmig auf-gesetzte Stbe verstrkt, der Rand gebuckelt) am Schildbande (wie es scheint) haltend; rechts imFelde die Umschrift untenherum; das Ganze umgeben von einem hhern Perlenkreise.Dm.: 24 Mm.

    Herzogl. Samml. in Gotha.Die Zeichnung des Schildes ist fehlerhaft, da der Nabel in der Mitte der sich prsen-

    tirenden Hlfte des Schildes steht; die Vertheilung der Darstellung Hess rechts zu vielRaum, daher zwischen dein rechten Arm und dem Perlenrande zur Ausfllung die Umschriftsteht; diese selbst ist hchst sonderbar (rechts, untenherum) angeordnet, und erscheint alseine Abkrzung des Genitivs.

    IV. Sitzende Figur.69) B UUTi

    Der sitzende Herzog, auf einem Stuhle mit Lwenfssen und Seitenknpfen, barhaupt (jeder-geits eine lange Locke und eine ber der Stirn), im Panzerrock, das Gewand ber das rechte Kniegesammelt, rechts geschultert eine kleine (auf dem rechten Schenkel ruhende), in der Linken eine grosse(auf dem linken Stuhlfuss stehende) Fahne haltend (beide mit etwas abwrts nach aussen (liegendemFahnentuch). Im Feld (neben der rechten Hand) ein kleines Quadrat und ein grsseres Kreuzipiadrat.dann die Umschrift untenherum laufend. Das Ganze umgeben von einem hhern Perlenkreise.

    Dm.: 22-24.5 Mm. Gew.: 0,78s Cm.Trebitzer Fund 18G3. und sonst.BLnigl. Samml. in Berlin. Elze.S. Erbstein, Mnzfund von Trebitz, S. 21. N. 7. m. Abb. Tai'. 1, 7. LeitzmannNum. Zeit-. 1850, Sp. 171. No. 17. m. Abb. Tai'. V, 17. Leitzmann sieht statt des Kreuz-

    quadrats ein Ringel. Erbstein: ein sehr zierlich geschnittener Bracteat aus festem Silber-blech". Der Stuhl erinnert an die antiken Sessel. Ueber die Form des 1/ verelXo. 21. .Mein Exemplar i.-t Ueberprgung einer altern Mnze, von deren Geprge nochSpuren brig sind (auf dem ussern Rande der Vorderseite ein Stck Perlenkreis, auf derRckseite einige vertiefte Ringel). Wol ans der Wittenberger Mnzsttte.

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    3670) .-. o . mTWNflHU . DVX .

    Der sitzende Herzog , auf einer ber einem Bogen ruhenden Bank . barhaupt (die Stirn voeinem Lockenkranze umrahmt), im Panzerrock, das Gewand ber das linke Knie gesammelt, rechts einkleine Fahne (mit abwrts nach aussen fliegendem Fahnentuch), links geschultert ein Schwert haltendumgeben von einem erhheten Ringe, zwischen welchem und einem breitern und hhern Kreise diUmschrift untenherum luft.

    Dm.: 26 Mm.Knigl. Samml. in Berlin.So nach Dannenberg, Zeitschrift fr Numism. V, 261, m. Abb. Tai'. VIII, 2. Vergl

    Erbstein, Mnzfund von Trebitz, S. 20. Dannenberg giebt an, dass die Stelle zu Anfang (zwischen X und S) nicht ganz deutlich, daher auch das o nicht ganz sicher ist. Wir finden auf Bracteaten des Herzogs Bernhard fter, dass ein Theil der Legende rcklufig, der andere rechtlufig geschrieben ist (vergl. No. 71, 80, 83). Hier sind ausserdedie Buchstaben des rcklufigen Wortes (mit Ausnahme des D) rckwrts gewendet. Ider hier gegebenen Reihe von Darstellungen des sitzenden Herzogs (No. 6973) ist unserMnze die einzige, welche das Gewand als von rechts nach links gesammelt zeigt. Mgedies Willkrlichkeiten oder Launen der Knstlerphantasie sein, aber dem Herzog das Schwerin die Linke zu geben, ist gewiss ein seltenes Beispiel von Unachtsamkeit und Nachlssigkeit des Stempelschneiders.

    71) 1/R6B DVXDer sitzende Herzog, auf bogenfrmigem Sit;:, barhaupt (die Stirn von neun Locken umrahmt)

    im Panzerrock und Mantel, der ber das rechte Knie gesammelt ist, rechts geschultert ein Schwertlinks einen kleinen, unten aufstehenden Schild (mit Nabel, durch strahlenfrmig aufgesetzte Stbe vestrkt, der Rand gebuckelt) haltend; im Feld die Umschrift obenherum laufend; das Ganze umgebevon einem kleinern, ziemlich hohen, und einem grssern und noch hhern Perlenkreise.

    Dm.: 2527 Mm. Gew.: 0,94 l,ois Gm.Trebitzer Fund 1863.Knigl. Samml. in Berlin. Herzogl. Samml. in Dessau. German. Museum in Nrn

    berg. Erbstein. Elze.S. Erbstein, Mnzfund von Trebitz, S. 20, No. 6, m. Abb. Taf. 1, 6. Wegen de

    rcklufigen Schreibung der ersten Hlfte der Legende vergl. die vorige No. 70. Wegeder Form des TL vergl. No. 21. Auffallend ist die grosse Verschiedenheit der einzelneExemplare dieser Mnze in Grsse und Gewicht. Aus der Wittenberger Mnzstttevergl. No. 78.

    72) B6 - RNDer sitzende Herzog, zwischen Mauerwerk und einem geknpften Thurm zu jeder Seite, ba

    haupt, mit lockigem Haar, im Waffenrock und Mantel, der ber das rechte Knie gesammelt ist. rech

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    37geschultert ein Schwert, in der Linken ein Kreuzscepter haltend. Im Felde die Umschrift untenheruin.Das Ganze umgeben von Stcken eines Linienrings und einem breitern und hhern, mit einem Perlen-kranze belegten Kreise.

    Dm.: 24 Mm. Gew.: 0,es Gm.Fund von Daelie (in Norwegen) 1840.Universitt in Christiania.So nach Holmboe im Universittsprogramm zur Feier des kniglichen Geburtstages.

    Christiania 1841, S. 44, m. Abb. Taf. III, 155. Ueber das Kreuzscepter (scipio cruci-gerus, sceptrum crucigerum) vergl. man das frher bei No. 19 Gesagte, und No. 65. Auffallend ist der Mangel eines Sitzes.

    73) StummDer sitzende Herzog, auf einem mit Perlen geschmckten bogenfrmigen Sitz, barhaupt (mit

    je einer langen Locke an den Seiten und einer ber der Stirn), im Panzerrock, das Gewand ber dasrechte Knie gesammelt. Das Bild eines springenden perlengeschmckten Lwen dient gleichsam alsLehne des Sitzes, so dass der Herzog mit der Rechten den (in zwei Haarbscheln endigenden) Schweifdes Lwen erfasst, whrend der linke Arm, den Hals desselben umfassend, hinter diesem ver-schwindet. Das Ganze umgeben von einem dreifachen Perlenkreise.

    Dm.: 28 Mm. Gew.: 0, 74 Gm.Fund von Trebitz 1863.Erbstein. Elze.S. Erbstein, Mnzfund von Trebitz, S. 18, No. 71, m. Abb. Taf. IV, 71. Ueber die

    Darstellung des Lwen vergl. No. 20 und 86, ber die Perlenkreise, das auffallendste Kenn-zeichen der Wittenberger Mnzsttte, No. 78. Es ist dies wohl die einzige Mnze, welcheden Herzog Bernhard in ganzer Figur ohne ein einziges Emblem seiner Wrde (Fahne.Schwert, Schild, Lilienscepter, Kreuzstab oder dergl.) darstellt.

    V. Brustbild.74) B6RNRDVS DVX VI +

    Das Brustbild des Herzogs, ber einem perlengeschmckten Bogen, in Sturmhaube (jederseitsdrei kleine Locken), Panzerrock und Mantel, rechts geschultert ein Schwert, links eine kleine Fahne(mit abwrts neigendem Fahnentuch) haltend: unigelten von einem Perlenringe, zwischen welchem undeinem breitem und hohem (Perlen-?) Kreise die Umschrift untenheruin luft.

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    38Dm.: 23,5 Min. Gew.: 0,u Gm.Trebitzer Fund 1863.So nach Erbstein, Mnzfund von Trebitz S. 10, No. 70, m. Abb. Taf. IV, 70. De

    in erschpfender Besprechung dargelegten Ansicht Erbsteins ber diese Mnze schliesse icmich vollstndig an. Die Dicke des Silberblechs und der ganze Typus verweisen dieselbin eine andere als die Kthner Mnzsttte, welche durch die letzten Buchstaben der Umschrift angedeutet ist. Wie wir auf andern Mnzen COT6N6, COTN6 (Heft I, 7) fr diMnzsttte Kthen, 2TSCH6RS (Stenzel, Freckleber Fund, S. 47, No. 43a, m. Abb. Taf. I43a; vergl. Erbstein a. a. 0.) fr die Mnzsttte Aschersleben angegeben finden, so hier V(anderwrts V s. No. 78 und 86) fr die Mnzsttte Wittenberg. Hierher gehrt offenbar aucein Bracteat Albrechts des Bren mit dem ZeichenV (Stenzel a. a.O. S. 5, No. 4, m. Abb. Taf. I, 4

    Damit soll aber durchaus nicht gesagt sein, dass die Buchstaben V oder VI immeWittenberg bedeuten mssten. Abgesehen davon, dass I in den Mnzlegenden jener Zeiund Gegend hufig bloss Platzfller oder Stellvertreter anderer Buchstaben ist, kommtvielfach auch auf Mnzen vor, wo es jedenfalls etwas anderes als Wittenberg bedeutet, wiz. B. auf einem zu Goslar geprgten Solidus des Kaisers Heinrich IV, vergl. K. F. W. Erbstein: Numisin. Bruchstcke III, 75, m. Abb. Taf. I, 10. Auch VI findet sich auf Goslarer(?Mnzen, vergl. Stenzel, Freckleber Fund, S. 51, No. 91a, m. Abb. Taf. IV, 91a, und ebendNo. 92, wo sich aus der Umschrift S BVRCAR I ON T6 FIGO VI ebensowohSemon et Juda (wie ebenda No 88) wie Burcard M- onet (arius) herauslesen lsst. EbensVIC, VIS, VISI auf Halberstdter Mnzen (Stenzel a. a. 0., S. 27, No. 45a45e), wo aucVISCO, was vermuthlich (V fr P, wie umgekehrt P fr V auf englischen Mnzen de11. Jahrhunderts) als Episcopus zu verstehen ist (Stenzel a. a. 0. S. 27. No. 45 f.); dagegedrfte die Zusammenstellung IVAIC (vergl. Heft I, S. 16) in der Umschrift DVRHARTFA LNSN IV AIC (Stenzel a. a. 0., 57, No. 97) auf Civitas deuten, vergl. das. No. 9wohin denn auch die zweite Hlfte der Umschrift + SCS STPII 711C VI VRD IV I CI(Stenzel a. a. 0. S. 21, No. 33), deren letzte Zeichen rcklufig sind, zu ziehen wre; 1VRfindet sich sonst noch (Stenzel a. a. 0. S. 20, No. 32c), wechselt aber mit IVAR, ICARDICAD (Stenzel a, a. S. 20, No. 32b, 32a, 32), was Stenzel als Gardolf (Bischof von Halberstadt 11931201) auslegt. Manche dieser Mnzen sind vielleicht als Nachprgungen ader Mnzsttte Aschersleben anzusehen und auf Herzog Bernhards Mnzmeister BurcharHelt (s. No. 84) zurckzufhren.Dem sei wie ihm wolle, fr unsere und fr alle denselben Typus zeigenden MnzeHerzog Bernhards gilt uns Wittenberg als Prgort. Hchstwahrscheinlich unter Albrechdem Bren, wie Dessau unter Bernhard, durch niederlndische Colonisten gegrndet, elangte diese Stadt in Folge ihrer gnstigen Lage bald grssere Wichtigkeit und ward (wwir nach der erwhnten Mnze annehmen) noch unter demselben Frsten Markt-, Zoll- unMnzsttte; 1170 fiel dieselbe als Erbtheil an Dietrich von Werben, und nach dessen Tod1183 an Herzog Bernhard: im letzten Viertel des 12. Jahrhunderts kommt sie urkun

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    39 -lieh vor und 1227 als herzogliches Hoflager; noch 1330 werden landesfrstliche denariiVitebergensis monetae" erwhnt, aber schon 1350 befand sich die Mnze und das Mnzrechtim Besitz der Stadt. (Vergl. Erbstein, Mnzfund von Trebitz, S. 12; Leitzmann, Weg-weiser, S. 110.)

    Den Typus der Wittenberger Mnzen Bernhards werden wir bei No. 78 nherkennen lernen.

    75) BRN DVXDas Brustbild des Herzogs, ber einem hohen Bogen, zwischen zwei geknpften Kuppel-

    thrmen, in Sturmhaube, Waffenrock und Mantel (?), rechts ein Schwert, links in Schulterhhe einenkleinen Schild haltend; umgeben von einem (von Thurm zu Thurni reichenden, oben von Schwertund Sturmhaube unterbrochenen) Ringe, zwischen welchem und einem ussern Kreise die Umschriftnntenherum luft; im Abschnitt unter dem Bogen ein geknpfter Kuppelthurm, daneben jederseits einkleiner Ring.

    Dm.: 23 Mm.Leitzmann.So nach Leitzmann, Num. Zeit. 1850, Sp. 171, No. 18, m. Abb. Taf. V, 18.

    7G) BRfo DYXDas Brustbild des Herzogs, ber einem hohen Bogen, zwischen jederseits je einem innern,

    nhern und hhern, und einem ussern, fernem und kleinern geknpften Kuppelthurme, barhaupt(mit Locken an den Schlfen), im Waffenrock, rechts ein Schwert, links in Schulterhhe einen rund-gebogenen (mit schrgliegenden Stben verstrkten) Schild haltend, umgeben von einem doppelten(von Thurm zu Thurm reichenden, oben von Schwert und Kopf durchbrochenen) Ringe, zwischenwelchem und einem breitern und hhern ussern Kreise die beiden kleinern Thrmchen und die Um-schrift untenherum stehen; im Abschnitt unter dem Bogen ein geknpfter Kuppelthurm, daneben?(kleine geknpfte Kuppel? Vogel?).

    Dm.: 23 Mm.Elze.l>;is dritte Zeichen der Umschrift ist phantastisch gezeichnet, etwa wie eine Ver-

    schmelzung von H und 11.o77) Stumm

    Das Brustbild des Herzogs, im rechten Profil, barhaupt, die langen Haare nach rckwrtsund hinter das Ohr gestrichen, im Mantel, rechts ein Schwert haltend, links einen rundgebogene(durch strahlenfrmig aufgesetzte Stbe verstrkten) Schild an dem (ber die Brust laufenden) Schild-bande tragend: umgeben von einem Ringe, einer schnen rautenfrmigen Verzierung, und einem breiternund hhern (Perlen-?) Kreise.

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    40Dm. : 26,5 27, & Mm.llathauer Fund 1852.Knigl. Samml. in Berlin. Knigl. Samml. in Mnchen.S. Dannenberg, Me'm. de St. Pe'tersb. VI, m. Abb. Taf. XIX, 66. Meine Abb. is

    uach dem sehr schnen Mnchener Exemplar dieses schnen Bracteaten gemacht. Aufdie Seltenheit der Profildarstellung auf Mnzen Bernhards ist schon von Dannenberg undErbstein aufmerksamgemacht worden. Dieser stumme, aber unzweifelhaft Bernhard zugehrendeBracteat zeigt uns dessen Brustbild im rechten, der folgende (No. 78) dessen Kopf im linkenProfil. Beide sind mit der gleichzeitigen Profildarstellung des Brustbildes des MarkgrafenOtto von Brandenburg (Weidhas, Brandenburger Denare, Taf. II, 2) zu vergleichen, welcheihnen jedoch an Kunstwerth bedeutend nachsteht.

    VI. Kopfbild.78) BRKRDVS . DVX V +

    Der Kopf des Herzogs, dessen Hals von einem geschneppteu Streifen Gewandes begrenzt wird,im linken Profil, barhaupt, die langen Haare nach rckwrts und hinter das Ohr gestrichen, so dasssie im Nacken zwei Locken bilden: medaillonartig eingefasst von einer hohen Bogeneinfassung (ohnePeilen .in den Spitzen) und einem gleich hohen Linienringe, zwischen welchem und einem noch hhernRinge von durchstochenen Perlen die Umschrift uutenherum luft: das Ganze umgeben von zwei(ziemlich weit von einander abstehenden) sehr hohen Perlenkreisen.

    Dm.: 2629 Mm. Gew.: 0,73 0,9 Gm.: Durchschnittsgew. von 16 Stcken: ,8i Gm.Trebitzer Fund 1863.Knigl. Samml. in Berlin. Erbstein. Elze.S. Erbstein, Mnzfund von Trebitz, S. 5, No. 1. in. Abb. Taf. 1. I. Leitzmann,

    Num. Zeit. 1863, Sp. 107, No. 1. Erbstein bespricht diese Mnze ausfhrlich, namentlichdie Darstellung den Profilkopfes, die Form des U. die Bedeutung des V und den ganzenTypus. Ueber die Profildarstellung vergl. die vorige No. 77: ber die Form des 11 vergl.No. 21; ber die Bedeutung des V vergl. No. 74. Ein Blick auf diese Mnze, bei welchemsofort die Umschliessung eines kle