Die Orgel der Universitätskirche in...

32
Die Orgel der Universitätskirche in Marburg

Transcript of Die Orgel der Universitätskirche in...

Page 1: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Die Orgel der

Universitätskirche

in Marburg

Page 2: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Die Orgel der Universitätskirche in Marburg

Marburg im März 2009

Herausgegeben vonGerold Vorrath und Dietrich Hannes Eibach

Fotonachweis:Oberhessische Presse (S. 1), Bildarchiv Foto Marburg (S. 11, 13, 15),Archiv der Universitätskirchengemeinde (S. 22),Gerold Vorrath (S. 3, 5, 17, 23, 25, 26, 27, 32),Dietrich Hannes Eibach (S. 28)

Grafik und Layout:Jörg Rustmeier

Endredaktion und Druck:Heinrich Rockel (Just-In-Time-Printing)

Diese Broschüre ist in der Universitätskirche erhältlich.

Page 3: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Die Universitätskirchengemeinde

dankt für die Renovierung der Orgel

Das Instrument – im Jahr 1965 von der Orgelbauwerkstatt Emil Ham-mer erbaut – war in den letzten Jahren vor allem wegen der techni-schen Defekte kaum noch spielbar. So ist der Kirchenvorstand froh dar-über, dass ein Plan für die notwendigen Arbeiten entstanden ist unddie umfangreichen Maßnahmen vom Spätsommer 2008 bis März 2009durchgeführt werden konnten. Die Hilfselektronik und die Mechaniksind nun auf den neuesten Stand gebracht. Sämtliche Pfeifen wurdenrepariert, gereinigt und intoniert, die Windversorgung stabilisiert. DerRegisterbestand ist von 46 auf 54 erweitert worden. Auch die großenOriginalpfeifen aus dem Jahr 1927, die bisher stumm waren, sind mitin das Gesamtkonzept einbezogen, so dass die Orgel gerade in ihremKlangfundament deutlich gewonnen hat.

Orgelbaustelle

Ein langer Weg liegt hinter uns.Am Anfang stellten die Orgelsachver-ständigen Gerold Vorrath und PeerSchlechta einen Maßnahmenkatalogauf, der im Wesentlichen von Landes-kirchenmusikdirektor Uwe Maibaumund dem Hessischen Baumanagementunterstützt worden ist.Der Leiter des Evangelischen Stadt-

kirchenamtes Marburg Heinz Gerbigentwickelte einen Finanzierungsplan,dem das Land Hessen und die Evan-gelische Landeskirche von Kurhessen-Waldeck zugestimmt haben. Auf derBasis des Patronatsvertrages über-nimmt das Bundesland 70% der Kos-ten. Von dem verbleibenden Betragkann die Landeskirche 50% abdecken.Die noch aufzubringenden Finanzmit-tel für den Kirchenkreis wurden fastvollständig durch vielfache Gemeinde-

| 3

Page 4: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

aktionen und Spenden so wie durch die Verdoppelung des gesammeltenBetrages von der Stiftung Kirchenerhaltungsfonds der EvangelischenKirche von Kurhessen-Waldeck aufgebracht.Nachdem der Finanzierungsplan aufgestellt war, konnte das Hessische

Baumanagement unter der Projektleitung von Detlef Strack die Bau-maßnahmen ausschreiben. Die Werkstatt Freiburger Orgelbau erhieltden Zuschlag. Orgelbaumeister Hartwig Späth konnte mit seinen Mit-arbeitern im August 2008 mit den notwendigen Arbeiten beginnen. Fürdie Erneuerung des elektronischen Bereichs übernahm der OrgelbauerAndreas Seul die Verantwortung.Wenn am 22. März 2009 die Orgel in einem festlichen Rahmen wie-

der erklingen wird, ist dem Land Hessen und der Landeskirche, denzahlreichen Spendern und all denen herzlich zu danken, die sich für dieErhaltung des Instrumentes mit ihrem ganzen Können, vielen Ideen undder Liebe zur Kirchenmusik geduldig und zielstrebig eingesetzt haben.Möge dieses Instrument noch viele Generationen der Universitätskir-

chengemeinde erfreuen und zum Lobe Gottes einladen – so wie es imPsalm 150 heißt:

„Lobet ihn mit Posaunen, lobet ihn mit Psalter und Harfen!Lobet ihn mit Pauken und Reigen,lobet ihn mit Saiten und Pfeifen!

Lobet ihn mit hellen Zimbeln, lobet ihn mit klingenden Zimbeln!Alles, was Odem hat, lobe den Herrn! Halleluja!“

Dietrich Hannes EibachPfarrer

Der Evangelische Stadtkirchenkreis

Marburg sagt Dank

Ein herzlicher Glückwunsch gilt der Universitätskirchengemeinde Mar-burg, wenn in einem festlichen Gottesdienst am 22. März 2009 die Orgelin der Universitätskirche nach umfangreicher Sanierung wieder in Ge-brauch genommen werden kann. Jahrelang hatte sich Kantor Gerold

4 |

Page 5: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Vorrath mit großem Engagement persönlich darum bemüht, das In-strument – so gut es ging – spielbar zu halten. Es hat einige Zeit inAnspruch genommen, bis der Plan für eine Sanierung aufgestellt unddie dazu erforderliche Finanzierung gesichert werden konnten.

Der Orgelbauer AlexanderHeldt beim Abbau der großenPfeifen von 1927

Heute möchte ich im Namen des Evange-lischen Stadtkirchenkreises Marburg allen ander Planung, der Ausführung und der Finanzie-rung der Arbeiten Beteiligten sehr herzlich dan-ken. Hier sind insbesondere der Kantor an derUniversitätskirche, der Landeskirchenmusikdi-rektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck, Orgelsachverständige der Landeskir-che, das Landesamt für Denkmalpflege unddie ausführende Werkstatt Freiburger OrgelbauHartwig Späth zu nennen. Allen voran gebührtjedoch ein besonderer Dank dem HessischenBaumanagement, Regionalniederlassung Mitte,das mit der Planung und Begleitung der Arbei-ten beauftragt war.Wie kommt das Hessische Baumanagement

dazu, sich um Orgelbauarbeiten in der Univer-sitätskirche Marburg zu kümmern?Die Universitätskirche gehört nach dem Ver-

trag des Landes Hessen mit den EvangelischenKirchen in Hessen vom 18. 02. 1960 zu den vierbedeutenden denkmalgeschützten Patronatskir-chen, für die das Land weiterhin die baulicheUnterhaltung zu tragen hat. Für alle anderenbis dahin in der Unterhaltungsverpflichtung desStaates stehenden kirchlichen Gebäude wurdedurch eine umfangreiche Abfindungszahlung desLandes die Baulast an die Kirchengemeindenübertragen. In den vergangenen Jahrhundertenwechselten mehrfach die Patronatsinhaber. Wa-ren es ursprünglich die Stifter und kirchlichenLandesherren, so brachte der Reichsdeputati-

| 5

Page 6: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

onshauptschluss von 1803 und die darauf beruhende Säkularisierungeine grundlegende Änderung. Mit dem Übergang der kirchlichen Ver-mögen rückten vielfach neue weltliche Landesherren an die Positionder Patronatsverpflichteten, in deren Rechtsnachfolge nach dem zwei-ten Weltkrieg das Land Hessen eingetreten ist. Für die Erfüllung derAufgaben des Landes zur Unterhaltung der Patronatskirchen ist dasHessische Baumanagement zuständig.

Der Umfang der staatlichen Leistungen ist in den so genannten Pa-tronatsverzeichnissen erfasst. Für die Orgel in der Universitätskirche istdort festgehalten, dass sich das Land Hessen an den Unterhaltungskos-ten mit 70% der Aufwendungen beteiligt.

Während die Planung für die Sanierung der Orgel auf vollen Tourenlief, wurde gleichzeitig fieberhaft daran gearbeitet, dass die notwendi-gen Finanzierungsmittel auch zur Verfügung gestellt werden konnten.Auch wenn das Land Hessen verpflichtet ist, 70% der Kosten zu tra-gen, bedeutet das noch lange nicht, dass diese Mittel im Haushalt desLandes auch tatsächlich zur Verfügung stehen. Auch wenn der verblei-bende kirchliche Finanzierungsanteil „nur“ 30% beträgt, bedeutet dasnicht, dass dieses Geld irgendwo herumliegt, um es für diese Maßnahmeeinzusetzen.

Nach intensiven Verhandlungen mit dem Hessischen Kultusminis-terium und dem Landeskirchenamt der Evangelischen Kirche vonKurhessen-Waldeck ist es schließlich gelungen, dass der größte Teil derFinanzmittel in den Jahren 2008 und 2009 zur Verfügung gestellt wer-den konnte. Sowohl dem Hessischen Kultusministerium als auch demLandeskirchenamt gebührt ein herzliches Dankeschön, dem Landeskir-chenamt auch dafür, dass es für das Land sogar teilweise in Vorlagegetreten ist.

Nun wurde es Zeit für den so genannten „Kassensturz“. Es galt zuermitteln, welche Mittel immer noch fehlten, um das Projekt der Or-gelsanierung zu verwirklichen.

Die Gesamtkosten einschließlich aller Nebenkosten sind mit290.000,00 Euro veranschlagt. Davon trägt das Land Hessen 70% =203.000,00 Euro. Die Evangelische Kirche von Kurhessen-Waldeck trägt50% der durch das Land nicht gedeckten Kosten = 43.500,00 Euro. DerEvangelische Stadtkirchenkreis Marburg als Bauträger sah sich nicht in

6 |

Page 7: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

der Lage, den verbleibenden Anteil in dieser Höhe aufzubringen. Alsomusste eine andere Lösung gefunden werden. Hier war die Kirchenge-meinde der Universitätskirche gefordert.

Der Kirchenvorstand hat im Frühjahr 2008 eine umfangreiche Spen-denaktion ins Leben gerufen, die auf ein großartiges Echo gestoßen ist.Bei verschiedenen Veranstaltungen und Aktionen wurde für die Sanie-rung gesammelt. Zusammen mit vielen großen und kleinen Einzelspen-den sind auf diese Weise bis Mitte Februar 2009 mehr als 20.000,00Euro zusammen gekommen. Allen Spenderinnen und Spendern sei andieser Stelle ganz herzlich gedankt. Nur durch diese Spendeneinnahmenist es möglich geworden, dass die Stiftung Kirchenerhaltungsfonds derEvangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck für das Orgelbauprojekt19.000,00 Euro (Verdoppelung des Spendenstandes am Vergabeterminim Dezember 2008) bewilligen konnte. Damit konnte die Finanzierungs-lücke bis auf 3.500,00 Euro geschlossen werden. Diese Lücke wird derStadtkirchenkreis aus Baurücklagen stopfen.

Herzlichen Dank nochmals an alle, die mitgeholfen haben, das Werkzu vollenden. Möge die Orgel recht lange und gut erklingen, zum LobeGottes und zur Erbauung der Menschen, die ihr zuhören und mit ihrmusizieren.

Heinz GerbigLeiter des Evangelischen Stadtkirchenamtes Marburg

Frischer Wind

Erst Stille,dann – einzelne Töne, ein Klang, eine Linie.Einzelstimmen – leise, lauter und wieder verhallend.

Dann Stille.

Töne – schnarrend oder ganz weich,hell und leuchtend oder auch spitz,und dann grundig und tiefund sehr innen,und ganz wild.

| 7

Page 8: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Dann wieder Stille.

Manchmal einsam und alleine,manchmal zu zweit sich und uns umwebend,manchmal auch alle zusammen – wuchtig, mächtig, groß und prächtig,entfaltet im Körper, im Resonanzkörper Kirchraum,wie ein Ruf zu Ihm.Von Ihm?

Manchmal geschieht es – das leise Säuseln ganz tief in uns beim Klangeiner Orgel in einem Kirchraum –Ein Säuseln, mit dem Er kommt und ahnbar wird.

In Marburgs Universitätskirche ist es nun wieder soweit. Die alte Or-gel ist restauriert, nun kann der Wind wieder wirken. Ich wünsche esIhnen, liebe Gemeinde, in vielen Variationen, auch immer wieder in Er-innerung an diejenigen, die dieses Instrument mit ihrem persönlichenund liebevollen Einsatz geschaffen und erneuert haben.

Uwe MaibaumLandeskirchenmusikdirektor

der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Soli Deo Gloria

Diese so oft zitierten Worte sollen den Sinn und Zweck, für den Kunst,Musik, Architektur – Schönes und Wertvolles – geschaffen wurden, er-läutern. Diese Worte drücken auch die Mahnung aus, Verantwortungfür das Geschaffene zu zeigen: Es muss bewahrt und gepflegt, bisweilenauch restauriert oder erneuert werden, damit es zum Ruhm und zurEhre Gottes dienen kann.Auch in der Universitätskirche kann man diese Worte lesen, und sie

treffen auch hier zu.Betritt man die Universitätskirche, so fällt der Blick unweigerlich

über Altar, Kanzel und Lettner auf die Orgel. Das dunkle, fast schwar-ze Orgelgehäuse, 1927 im beeindruckenden Stil der damaligen Jahreerbaut, trägt als Schmuck eben dieses Zitat.

8 |

Page 9: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

In der Vergangenheit verweigerte die Orgel bisweilen den Dienst, undihrer „Stimme“ fehlten Glanz und Schönheit. Es freut mich außeror-dentlich, dass es möglich war, mit entscheidender finanzieller Hilfe desLandes Hessen auf der Grundlage des Patronatsvertrages die Instand-setzung der Orgel durchführen zu können.Die Kirchengemeinde ist zu der gelungenen Orgelrenovierung zu be-

glückwünschen.Die Orgel gehört nunmehr nicht nur zu den drei größten in Mar-

burg und Umgebung, sondern auch zu den klangschönsten und verläss-lichsten. Möge die Kirchengemeinde hieran für lange Zeit große Freudehaben.Als Projektleiter des hessischen Baumanagements bin ich verantwort-

lich für die Durchführung dieser Instandsetzungsmaßnahme. In dieserFunktion möchte ich allen Beteiligten herzlich danken für das Engage-ment, die Mühe und für die investierte Arbeit.Zu danken ist den Mitgliedern der „Projektgruppe“: Herrn LKMD

Maibaum, Herrn OSV Schlechta, Herrn OSV Vorrath sowie HerrnDr. Buchstab vom Landesamt für Denkmalpflege, die zielgerichtet mitmir gemeinsam die Maßnahme vorangetrieben haben.Weiterhin danke ich der Fa. Freiburger Orgelbau mit ihrem Inha-

ber Herrn Orgelbaumeister Hartwig Späth und seinen Mitarbeitern,den Herren Manuel Diesing, Eckhard Dittmer, Alexander Held, HaraldHöck, Reiner Janke, Stefan Theileis, Erich Weber und darüber hinausHerrn Andreas Seul als Subunternehmer. Die Fa. Freiburger Orgelbauhat sich als kompetente und äußerst fachkundige Firma gezeigt.Ebenso ist meinen Kollegen Herrn Waschkowitz und Herrn Turba für

ihre tatkräftige Mitarbeit zu danken.Nicht zuletzt danke ich Herrn Pfr. Eibach und dem evangelischen

Stadtkirchenkreis für die harmonische Zusammenarbeit.Die Renovierung ist erfolgreich abgeschlossen. Der Wohlklang der

Orgel möge davon zeugen. Die Orgel erklingt nun wahrhaftig zum Ruhmund zur Ehre Gottes.

Detlef StrackHessisches Baumanagement

| 9

Page 10: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Freiburger Orgelbau

Als August Späth mit seinem Sohn Hartwig 1964 die Firma „FreiburgerOrgelbau“ gründete, führte er in dritter Generation die Orgelbautradi-tion seiner Familie weiter. 1862 hatte Alois Späth die Werkstatt vonVitus Klingler in Ennetach übernommen. Seine beiden Söhne FranzXaver und Albert Späth firmierten 1891 als die „Gebrüder Späth“ underhielten 1912 den Titel „Hoforgelbaumeister des Fürstenhauses Sigma-ringen“. August Späth war seit 1934 Mitinhaber der väterlichen Firma,konzentrierte sich dann aber ganz auf die Freiburger Filiale. HartwigSpäth führt sie seit 1979 alleine und kann heute auf eine sehr erfolgrei-che Geschichte des Freiburger Orgelbaus schauen. 200 neue Orgeln sindentstanden. Davon wurden 30 Orgeln ins Ausland geliefert. 2008 hatTilmann Späth seine Meisterprüfung abgelegt und ist nun in fünfter Ge-neration Mitinhaber der Werkstatt seines Vaters in March-Hugstetten.Zur Zeit arbeitet die Firma auch an den Projekten in St. Michaelis

in Hamburg und am Kaiserdom von Königslutter. Die Werkstatt Frei-burger Orgelbau ist u. a. durch ihre künstlerisch hochwertige Intonationinternational bekannt geworden.

Zur Geschichte der Orgeln in der

Marburger Universitätskirche

1526 verließen im Zuge der Reformation die Dominikanermönche amLahntor ihr dem Täufer Johannes geweihtes Kloster. Es wurde von derneu gegründeten Universität übernommen. Die Klosterkirche war über-flüssig geworden, verfiel und wurde schließlich zu einem Kornspeicherumgebaut. Über die mittelalterliche Ausstattung der Kirche ist nichtsbekannt, außer dass sie eine Orgel gehabt haben muss, denn in einerStiftungsurkunde des Jahres 1459 heißt es:Johann Quinckus gibt dem Bruder Henriecus Mengelonis, Prior, Lud-

wig Bordiclois und den übrigen Herrn und Brüdern des Predigerordens100 Gulden zu einem Testament. Dafür sollen sie jeden Donnerstag aufdem hohen Altar ihrer Kirche eine Singmesse halten de corpore Christimit Orgelspiel und Sequenz Lauda Sion oder einigen Versen daraus; ecce

10 |

Page 11: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Orgel aus der Werkstatt Friedrich Krebaum 1846

planes angelorum nach Gelegenheit der Zeit. 1459, in die assumptionisVirginies gloriosae. (Mariä Himmelfahrt wird am 15. August gefeiert.)

Erst nach dem Dreißigjährigen Krieg wurde die Dominikanerkircheim Jahre 1653 als protestantische Gemeinde- und Universitätskirchewieder ihrer ursprünglichen kultischen Bestimmung zugeführt und neueingerichtet. Dabei ist auch eine Orgel aufgestellt worden, da die Rech-nungen der niederhessisch-reformierten Kirchengemeinde der Universi-tätskirche stets einen Etat für einen Organisten auswiesen. In der Tatberichtet Superintendent Wolff aus Eschwege in seiner 1896 erschie-nenen Geschichte der evangelisch-reformierten Gemeinde in Marburg,dass in den Jahren 1667–1668 der Schmalkaldener Orgelbauer KasparLehmann eine Orgel aufstellte, für die Landgräfin Hedwig Sophia vonHessen-Kassel 400 Reichstaler beisteuerte. Den Restbetrag von 1200Talern musste die Gemeinde selbst aufbringen.

Näheres über diese Orgel ist nicht bekannt. 1841 wurde eine umfas-sende Renovierung des Innenraumes der Kirche vorgenommen und bei

| 11

Page 12: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

dieser Gelegenheit eine neue Orgel bei dem Eschweger OrgelbaumeisterFriedrich Krebaum bestellt. Krebaum war schon 1829 durch die Auf-stellung einer Orgel in der Kugelkirche in Marburg bekannt geworden.Die Renovierungsarbeiten in der Universitätskirche zogen sich hin

und überdauerten den plötzlichen Tod Krebaums im April 1845. DieOrgel muss damals schon fast vollendet gewesen sein, denn der Or-gelbaumeister Bernhard aus Romrod erhielt den Auftrag, die fertigenOrgelteile der Witwe Krebaums abzukaufen und die Orgel in Marburgaufzustellen. Doch seine Verhandlungen mit der Witwe kamen nichtzum Ziel, so dass der Kasseler Hoforgelbauer Wilhelm die Sache erfolg-reich in die Hand nahm. Sein Bruder, der Kasseler KreisorgelbaumeisterGustav Wilhelm, stellte die Orgel auf. Sie konnte im Oktober 1846 mitder nunmehr renovierten Kirche ihrer Bestimmung übergeben werden.

Die schöne klassizistische Fassade stammte auch von Friedrich Kre-baum. Ein kleineres Gegenstück zur Orgel der Universitätskirche von1845/46 ist vollständig erhalten und kürzlich restauriert worden in derev. Kirche Erksdorf/Kirchenkreis Kirchhain.

Sehr lange hat die Krebaumsche Orgel nicht in der Universitätskirchegestanden. In der Wilhelminischen Zeit entsprach sie nicht mehr dengestiegenen Ansprüchen und wurde durch einen neo-gotischen Prospektersetzt. Die Firmen Ratzmann in Gelnhausen und Förster in Lichbewarben sich beim preußischen Staat, dem Eigentümer der Kirche umden Auftrag und legten ihre Pläne vor. Ratzmanns luxuriösere Aus-führung wurde abgelehnt. Förster legte eine Zeichnung vor, auf derenlinker Hälfte eine einfachere, auf der rechten Hälfte eine anspruchsvolle-re Ausführung des Orgelprospektes zu sehen ist. Ein späteres Foto derOrgel zeigt, dass sich der sparsame preußische Staat für die schlichteAusführung entschieden hat. Im Jahre 1894 wurde die neugotischeOrgel auf der Westempore aufgestellt. 1904 wurde die Orgel im Zugeeiner neuen, umfassenden Innenrenovierung der Universitätskirchewesentlich erweitert und in den Hohen Chor auf eine große, neu erbaute

Gegenüberliegende Seite: Entwürfe der Fa. Ratzmann (oben links) und der

Fa. Förster (oben rechts – linke Hälfte in der einfacheren und rechte Hälfte

in der anspruchsvolleren Ausführung, hier farbig hervorgehoben durch die

Herausgeber); Förster-Orgel auf der Westempore vor 1904 (unten)

12 |

Page 13: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Page 14: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Ansicht der Förster-Orgel 1904 (links) und des Orgelprospektes von F. Keibel

1927 (rechts) im Ostchor. Gegenüberliegende Seite: Gesamtansicht von 1927

Sängerempore gesetzt. Auf diese Weise konnte das seit Jahrhundertenvermauerte große Westfenster der Kirche wieder freigelegt und restau-riert werden.Der Förstersche Orgelprospekt wurde bei der Innenausgestaltung der

Kirche zur Vierhundertjahrfeier der Philipps-Universität im Jahre 1927entfernt, das Pfeifenwerk aber im Wesentlichen in den neuen von Regie-rungsoberbaurat Fritz Keibel entworfenen expressionistischen Orgelpro-spekt eingearbeitet. Die von der Firma Walcker erneuerte Orgel wurdeam Standort ihrer Vorgängerin im Hohen Chor errichtet. Erst in denfünfziger Jahren wurden teilweise neue Register eingebaut. Die altenWindladen verschwanden erst Mitte der sechziger Jahre, nachdem siein dem kalten Winter 1962/63 gerissen und völlig unbrauchbar gewor-den waren.

Friedrich DickmannPfarrer i. R.

14 |

Page 15: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Page 16: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Die Orgel der Universitätskirche

Marburg 1927–2009

Die Walcker-Orgel von 1927

„Gerade in Hessen steht am Anfang der modernen Prospektgestaltung ei-ne kaum weniger bedeutende Leistung als der Orgelprospekt der Göttin-ger Marienkirche, nämlich die Orgel der Universitätskirche in Marburg.Das Werk wurde von der Firma E. F. Walcker in Ludwigsburg erbaut,der Prospekt entstand unter dem Einfluss des preußischen KonservatorsHiecke. Er stellt einen außerordentlich bemerkenswerten Versuch dar,mit modernen Mitteln des Aufbaus und der Ornamentik eine orgelge-mäße Gehäuseform zu schaffen. Vom Standpunkt der Werkgerechtigkeitlässt sich lediglich beanstanden, dass die Mittelgruppe einen Aufbau ausdrei Werken vortäuscht, während zur Erbauungszeit tatsächlich nur zweiWerke dahinter standen . . .Sehr beachtenswert ist die großzügige, durch Schrägfronten bereicherte

Pedalgestaltung. Gesimsformen und Ornamentformen sind aus dem da-maligen Zackenstil des Expressionismus entwickelt. Es handelt sich alsoum eine durchaus legitime moderne Schöpfung von im Wesentlichen or-gelgerechtem Charakter, der eine größere Wirkung auf die Folgezeit zuUnrecht versagt geblieben ist.“So schrieb der Kunsthistoriker Dr. Dieter Großmann in der Fachzeit-

schrift Acta Organologica I 1967, vierzig Jahre nach Entstehung desinzwischen unter Denkmalschutz stehenden Prospektbildes der Orgel.Das Instrument ist aus der so genannten Orgelbewegung entstanden,

eine von Fachleuten und Laien in den zwanziger Jahren des 20. Jahrhun-derts proklamierten Initiative, wieder Orgeln nach barocken Prinzipienzu bauen. Viele „Bewegungen“ äußern sich gelegentlich in einer gewissenUnerbittlichkeit; so hatte insbesondere die Intonation („Stimmbildung“)der Orgeln in wesentlichen Bereichen keine Verbindungen mehr zu denhoch entwickelten Intonationstechniken vorhergehender Jahrhunderte.Kennzeichnend für die sich nun entwickelnde neobarocke Intonati-

on ist ein kühler, obertonreicher und dabei oft scharfer Klang, demgrundtönige und differenzierte Weichheit und Farbigkeit häufig fehlten.Entsprechend wurde auch Orgelmusik des 19. Jahrhunderts nicht ge-

16 |

Page 17: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

spielt. Werke von Felix Mendelssohn Bartholdy jedoch standen außerFrage; wegen seiner Verehrung der Kompositionskunst Bachs galten sieals über jeden Zweifel erhaben. Und wie verhielt es sich mit der Or-gelmusik von Max Reger (1874–1916)? Tatsächlich wurde noch in den1950er Jahren erbittert um den „Wert“ seiner Orgelwerke gestritten;an der Frankfurter Musikhochschule existierte kurzzeitig ein „Reger-Verdikt“ . . .

Im Zusammenhang mit der umfassenden Renovierung der Uni-versitätskirche anlässlich des 400. Gründungsjubiläums der Philipps-Universität durch Staatsregierung und Provinz, vorangetrieben durchKirchenrat Karl Bernhard Ritter, Geheimrat Freiherr von Soden undKurator Geheimrat von Hülsen, wurde auch die neue Orgel als op. 2162von der weltweit bekannten Firma E. F. Walcker & Cie gebaut.

Pedalpfeifen von 1927

Das Instrument hatte auf zwei Manua-len und Pedal 39 klingende Register. Seinegenaue Disposition ist dem in der Univer-sität Hohenheim gelagerten Firmenarchivderzeit nicht zu entnehmen. Das Windla-densystem, so genannte elektropneumati-sche Taschenladen, eignete sich auf Grundproblematischer Verschmelzungsfähigkeithoch klingender Register nur sehr bedingtzur überzeugenden Darstellung neobarock-obertöniger Orgelmusik.

Der Architekt Fritz Keibel schreibt überdie Orgel (Zeitschrift Die Denkmalpflege,Wien und Berlin Jahrgang 1930):

„Die Prospektpfeifen sind alle tönend bisauf die oberste Reihe des Mittelturmes. DaZinnpfeifen für den Prospekt leider zu teu-er waren, mussten solche aus Zinkblech ge-wählt werden, die aber nicht in der übli-chen hässlichen Art mit Aluminiumbronzeüberzogen, sondern zum ersten Male hier,auf den Vorschlag des Malers Fey hin, mitBlattaluminium ähnlich einer Blattvergol-

| 17

Page 18: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

dung behandelt und danach mit einem durchsichtigen farblosen Lack ge-gen Patinierung geschützt wurden. Zu dem bewegten Umriss der Grund-fläche kommt im Aufbau die fast gänzliche Auflösung der Flächen inPfeifen hinzu . . .Hierdurch wurde erreicht, dass die große Masse der Orgel dem Be-

schauer nicht zum Bewusstsein kommt.“Im Jahr 1952 wurde, angeregt durch den an der Universitätskirche

amtierenden Kirchenmusikdirektor Johannes Stadelmann, der in Leip-zig entscheidende Prägung durch Karl Straube erfahren hatte, dieWalcker-Orgel technisch überholt, klanglich umgestaltet und erweitert.Der Umbau, ausgeführt durch den legendären Walcker-Mitarbeiter

Orgelbaumeister Paul Tesche, intensivierte die bereits genannte neo-barocke Klangausrichtung.Es entstand die folgende Disposition:

Hauptwerk

Prinzipal 16’Weitprinzipal 8’Gedackt 8’ umgebaut

Harfpfeife 8’ Namensänderung

Oktave 4’Flöte 4’Nasat 2 2/3’ Namensänderung

Waldflöte 2’ neu gebaut

Oktave 2’Mixtur 4fach umgebaut

Sesquialter 2fachTerzcymbel 3fach neu gebaut

Dulcian 16’Trompete 8’

Oberwerk

Hellprinzipal 8’ umgebaut

Oktave 4’ umgebaut

Engprinzipal 2’ umgebaut

Quinte 1 1/3’ umgebaut

Scharff 5fach neu gebaut

Terzmixtur 3fachLieblich Gedackt 16’Hohlflöte 8’Gedackt 8’

18 |

Page 19: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Quintatön 8’Nachthorn 4’ Namensänderung

Kleine Flöte 2’Schwiegel 1’Rankett 16’Krummhorn 8’ umgebaut

Geigenregal 4’

Pedal

Prinzipal 16’Contrabass 16’Untersatz 16’Gedacktbass 16’Klangbass 10 2/3’ neu gebaut?

Oktavbass 8’Choralbass 4’Gedackt 4’ umgebaut

Prinzipal 2’ neu gebaut?

Pedalmixtur 4fachRankett 16’Posaune 16’

Tremulant OberwerkNormalkoppeln II/I, II/P, I/PSuperoktavkoppel II/ISuboktavkoppel II/ISchweller OberwerkRollschweller

42 klingende Register

Ein Zitat aus dem Abnahmegutachten vom 18. 06. 1952 mag die Inten-tionen des Organisten verdeutlichen:„Die Firma Walcker (OBM Paul Tesche) hat sich in allen Punkten

nach den Anweisungen des Orgelpflegers gerichtet . . .Das Werk funktioniert jetzt einwandfrei, sowohl in den elektrischen

als in den pneumatischen Stationen.Die klangliche Umgestaltung brachte das gewünschte Ergebnis: Die

Orgel hat jetzt ausgesprochenen Werkcharakter. Obwohl äußerlich undvom Spieltisch her gesehen nur das Hauptwerk, das Oberwerk und dasPedal in Erscheinung treten, sind die Klangelemente eines Brustwerkeszu erkennen (siehe Disposition).

| 19

Page 20: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Die Klarheit der Orgel im polyphonen Spiel (Raumlinienstärke) hatbeträchtlich gewonnen. Die Grenzen, die in diesem Punkte gesetzt sind,ergeben sich aus der Taschenlade (Registerkanzelle).Es gelingt trotzdem, ein sechsstimmiges polyphones Gewebe klar dar-

zustellen.“In dieser Klanggestalt verblieb die Orgel bis zu ihrem technischen

Neubau im Jahr 1965.

Der Orgelneubau 1965

Die musikalischen und technischen Postulate der bereits genannten Or-gelbewegung sind nun in ihren Konsequenzen auch in Hessen erkennbar.In den Marburger Kirchen werden innerhalb von acht Jahren (1960

bis 1968) von vier Orgelbaufirmen elf neue Orgeln gebaut:

Elisabethkirche (Chororgel Bosch/Kassel 56 bzw.und Westorgel) 13 RegisterLuth. Pfarrkirche Schuke/Berlin 55 RegisterUniversitätskirche Hammer/Arnum b. Hannover 46 RegisterLukaskapelle Bosch 4 RegisterMatthäuskirche Bosch 23 RegisterMarkuskirche Bosch 13 RegisterOrtenberghaus Bosch 4 RegisterPauluskirche Walcker 14 RegisterKapelle St. Jost Walcker 11 RegisterFriedhofskapelle Walcker 4 Register

Wer kann das bezahlen in dieser Wirtschafts-Wunder-Zeit? Wie immerin der Kirche zunächst ungezählte Spenderinnen und Spender aus denKirchengemeinden, dann die Evangelische Kirche Kurhessen-Waldeckund das Land Hessen im Falle der beiden Staatspatronate Elisabeth-kirche und Universitätskirche.Nach den „orgelbewegten“ Vorstellungen Johannes Stadelmanns, der

auch landeskirchlicher Orgelsachverständiger war, baute die 1835 ge-gründete Traditionsfirma Emil Hammer, ehemals Furtwängler & Ham-mer, ein neues Werk mit 46 klingenden Registern auf 3 Manualen undPedal.Anlässlich der Orgelweihe in der Universitätskirche war zu lesen:„Es ist nötig, . . . sich jenes Instrumentes zu erinnern, das über vie-

20 |

Page 21: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

le Jahre den Dienst in der Universitätskirche getan hat und zugleichfür die Gesamtgemeinde (heute Kirchenkreis Marburg-Stadt, Anm. d.Verf.) von Bedeutung gewesen ist durch die Tatsache, dass es eine Dis-position im Sinne der Orgelbewegung hatte, . . . die die Literatur allerStilepochen wiedergeben konnte. Seit längerer Zeit bestand die Sorge umden allmählichen Verfall der Windladen. Sie stammen aus einer Orgel,die um die Jahrhundertwende gebaut worden war. In der außergewöhn-lichen Frostperiode des Winters 1962/63 jedoch rissen die Windladenund ein Teil der Holzpfeifen, als an der Fensterseite der Orgel −10℃ ge-messen wurden und an der Vorderfront nach intensiver Heizung +15℃.Eine Reparatur des alten Instrumentes wäre der hohen Kosten und desunsicheren Erfolges wegen nicht zu verantworten gewesen.“ (Die neueOrgel der Universitätskirche, Marburg 1965.)Die Hammer-Orgel hatte folgende Disposition:

Hauptwerk (I) C-g’’’ Oberwerk (II) C-g’’’

Prinzipal (Prospekt) 8’ Hellprinzipal (Prospekt) 8’Oktave 4’ Oktave 4’Rauschquarte 2 2/3’ + 2’ Superoktave 2’Mixtur 5-6fach 1 1/3’ Quartan 1 1/3’ + 1’Cymbel 4fach 1/2’ Scharff 4-5fach 1’Sesquialtera 2 2/3’ + 1 3/5’ Oberton zu Scharff 8/9’Rohrflöte 8’ Strichflöte 8’Spitzflöte 8’ Nachthorn 4’Kleingedackt 4’ Terz 1 3/5’Nasat 2 2/3’ None 8/9’Waldflöte 2’ Dulcian 16’Fagott 16’ Kopftrompete 8’Trompete 8’

Positiv-Schwellwerk (III) C-g’’’ Pedal C-f ’

Quintade 16’ Prinzipalbass (Prospekt) 16’Metallgedackt 8’ Quintbass 10 2/3’Blockflöte 4’ Oktavbass 8’Flachflöte 2’ Choralbass 4’Schwiegel 1’ Mixtur 5fach 2 2/3’Nonenkornett 5 1/3’ + 3 1/5’ Hornterz 1 3/5’

+ 2 2/7’ + 1 7/9’ Subbass 16’Scharffmixtur 3-4fach 1’ Gemshorn 8’Trichterschalmey 8’ Rohrschelle 4’

Nachthorn 2’

| 21

Page 22: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Posaune 16’Trompete 8’Clarine 4’

Tremulant II und IIINormalkoppeln4 freie KombinationenElektrische Schleifladen

Kirchenmusikdirektor JohannesStadelmann am Spieltisch derHammer-Orgel 1965

Was hatte sich verändert? Alles bis aufdas Orgelgehäuse. Wiederum sei Jo-hannes Stadelmann zitiert:„In den Aufbau des gesamten Wer-

kes wurde der bisherige Prospekt ein-bezogen, obwohl er den Vorstellun-gen unserer Zeit nicht mehr ent-spricht. (Glücklicherweise steht er un-ter Denkmalschutz, Anm. d. Verf.)Er ist aber in seinen Stilelementendem Lettner verwandt und hervorra-gend in den Raum eingegliedert. DieWindladen aus massiver Eiche sindnach neuesten Erkenntnissen gebautund gegen Temperaturschwankungenweniger empfindlich, als es früher derFall war. Beim Pfeifenwerk wurdenjene hohen Materialqualitäten einge-setzt, die einer Orgel dieser Bedeutungzukommen. Auch die großen 16-Fuß-Prospektpfeifen bestehen aus der hoch-wertigen Zinnlegierung von 75%.“Klanglich war eine durchgreifende

Veränderung eingetreten. Die vorhernoch bestehende relative Gravität des Walcker-Registerbestandes wur-de ausgedünnt. So verschwanden im Hauptwerk der Prinzipal 16’, imOberwerk das Lieblich Gedackt 16’, im Pedal Contrabass 16’ und Ge-dacktbass 16’. Hohe Tonbereiche wurden dagegen bevorzugt und so-gar noch weiter ausgebaut. Die so genannten Klangkronen Mixturen,

22 |

Page 23: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Spieltisch vor der Renovierung 2009

Scharff und Cymbel repetierten bis an die Hörgrenze. Grundstimmenund Zungen bekamen relativ enge Mensuren.

Signifikant für den in den 60er Jahren des 20. Jahrhunderts wei-ter entwickelten neobarocken Orgelbau wurden entlegene Aliquotstim-men, u. a. Terzen, Septimen und Nonen in teilweise abenteuerlichen Zu-sammensetzungen (Nonenkornett, None, Oberton zu Scharff, Hornterz,Quartan etc.).

Die Vorstellungen des Disponenten sollen hier erneut zitiert werden:

„Die Frage nach dem musikalischen Stil dieser Orgel ist gegenstands-los. Es ist keine Imitation eines historischen Typs versucht worden, viel-mehr wurde Wert darauf gelegt, das ‚Gesetz der Orgel‘ zu erfüllen . . .Dieentlegenen Obertöne stellen ein reiches Farbelement dar, das der Inter-pretation der modernen Musik zustatten kommt.“

| 23

Page 24: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Das Jahr 1986

Seit Mitte des Jahres 1980 waren die so genannte elektrische Spieltrak-tur und der im Jahr 1952 gebaute, 1965 übernommene Eisenschmid-Spieltisch Ursache für immer häufiger auftretende technische Störun-gen im vielfältigen musikalischen Einsatz der Hammer-Orgel bei Got-tesdiensten, Konzerten und Seminaren des Fachbereiches EvangelischeTheologie.Gemeinsame Überlegungen von Kirchengemeinde, Gesamtverband

und dem damaligen Hessischen Staatsbauamt führten zu der Erkennt-nis, zur Abhilfe der Störungen grundlegend vorzugehen.Die elektrische Spieltraktur trägt ein grundsätzliches Problem mit

all ihren musikalisch-technischen Fragen in sich: In diesem System wer-den die tonauslösenden und gestaltenden Hände und Füße des Organis-ten durch elektrische Zwischenglieder vom bewussten Tonansatz ausge-schlossen. Vereinfacht formuliert gibt es nur „Ton an“ und „Ton aus“.Und überspitzt, gleichwohl konsequent fortgeführt: Wer „lässt“ seineGeige, Blockflöte oder Basstuba freiwillig relaisgesteuert spielen? Also,was den Pianisten etc. recht ist, soll auch den Organisten billig sein –so wie in den knapp tausend Jahren Orgelbaugeschichte bisher.So erhielt die Orgel im Jahr 1986 eine aufwändig und detailgenau kon-

struierte mechanische Spieltraktur nach den handwerklichen Grundsät-zen des klassischen Orgelbaus. Dem Konstrukteur Josef Ecke und demausführenden Orgelbaumeister August Kracke aus der Firma Hammergebühren dafür noch heute prinzipieller Dank.Das Äußere des Orgelgehäuses sollte selbstverständlich unangetas-

tet bleiben. Darum wurde ein neuer freistehender Spieltisch aus mas-siver, schwarz gebeizter Esche mit Blickrichtung zum Kirchenschiff vorder Orgel aufgebaut. Die neue Registeransteuerung im Spieltisch wurdedurch eine 128fache elektronische Setzeranlage für bedarfsweise schnel-len Klangfarbenwechsel eingerichtet.

Auf dem Weg zur Renovierung 2009

Die Orgelbauwerkstatt Emil Hammer gehörte bis in die siebziger Jahredes 20. Jahrhunderts zu den führenden Orgelbaufirmen der Bundesre-publik Deutschland. Sie war bekannt für ihre hohe Verarbeitungsqua-

24 |

Page 25: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

lität im Pfeifenbau und im Windladenbau (Eiche massiv, kaum „neueWerkstoffe“). Bei der Intonation, der Gestaltung des Klangbildes imKirchenraum, fehlte jedoch häufig die über Jahrzehnte prägende Hand-schrift (oder das Ohr) eines führenden Intonateurs. Erst nach dem Ein-bau der neuen mechanischen Spieltraktur wurden durch den damaligenIntonateur OBM Ottermann manche Notwendigkeiten und Wünscheansatzweise realisiert.

Andreas Seul bei der Installation derSetzeranlage

Die elektropneumatische Register-traktur von 1965 war beibehalten wor-den. Im Jahr 1992 wurden die großenProspektpfeifen des Prinzipalbass 16’aus Stabilitätsgründen mit veränder-ter Wandstärke und innen verstärktenPfeifenfüßen neu eingebaut.Während der Jahre 2001 bis 2005

zeigten sich zunehmend gravierendeund teils irreparable Schäden in derfür diese Orgel „lebenswichtigen“ um-fangreichen elektrischen Hilfstechnik(defekte Setzeranlage, blockierte Re-gistrierungen, Ausfall von Schleifen-zugapparaten, Ausfall oder Blocka-de von Koppeln etc.). Die Windver-sorgung war wegen des hohen Ar-beitswindbedarfes der pneumatischenHilfsaggregate unzureichend, als Folgewaren insbesondere die so genanntenZungenstimmen kaum noch stimmbar.Alle mechanischen Spieltrakturen wa-ren dereguliert, was häufig zu perma-nenten, oft schwer zu beseitigenden „Tonhängern“ führte.Für viele Organistinnen und Organisten und auch für die singende

Gemeinde waren inzwischen erhebliche Klangdefizite des Instrumentesim Kirchenraum spürbar. Zur anschaulichen, pointierten Erläuterungsei ein Zitat von Martin Weyer angeführt:„Schräge Farbregister mit Septimen und Nonen sind zu dieser Zeit

| 25

Page 26: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

(1965, Anm. d. Verf.) Mode im Zeichen der Orgelmusik von Reda undBornefeld. Die engen Prinzipalmensuren sind ebenfalls gängig. Waswurde auf diesen Instrumenten gespielt? ‚Alles!‘, könnte man antwor-ten. Es gehört zu den naiven Überzeugungen der Orgelbewegung, dassmit ihr der Zenit der Entwicklung erreicht sei. Also haben sich Kom-ponisten, die stilistisch da nicht hingehören, zu ihrem Heil anzupassen.Reger wird ebenso barockisiert wie César Franck eingedeutscht wird. Die‚große‘ Geschichte der Kirchenmusik reichte bis Bach, dann war 150Jahre ‚Verfallszeit‘ und erst mit Distler, Pepping, David und anderenErneuerern war nach dem Zug durch die Wüste des 19. Jahrhundertsdas gelobte Land erreicht.“ (Die Klais-Orgel in der Elisabethkirche Mar-burg, Marburg 2006.)

Orgelzungenbecher vor der Renovierung

Eine sorgfältige, am Bestandorientierte klangliche Verände-rung der Orgel war inzwi-schen unumgänglich geworden.Das von Kirchengemeinde, Kir-chenkreis und dem HessischenBaumanagement intensiv voran-getriebene Renovierungsprojektwurde scharf beobachtet: „DasPfeifenwerk in seiner unver-ändert erhaltenen neobarockenAusprägung, zusammen mit demgesamten Windsystem, besitzenin ihrer Aussagekraft Denkmal-wert . . . Dazu gehört auch . . .

eine behutsame Intonation, welche die obertonreiche Aussagekraft desPfeifenwerks beibehält.“ (Zitat Landesamt für Denkmalpflege, Brief vom28. 11. 2006).In der Konsequenz war somit überhöhte Obertönigkeit nicht zu kap-

pen; die Orgel musste sehr überlegt klanglich „tiefer gelegt“ werden. Hierführte die intensive, teilweise kontrovers geführte Diskussion zwischenBauleitung, Orgelbauer, Orgelsachverständigen und Denkmalpflege zueinem konstruktiven Ergebnis.

26 |

Page 27: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Mixturen in neuem Glanz

Disposition 2009

Unterwerk I Hauptwerk

Quintade 16’ Prinzipal 16’Metallgedackt 8’ Prinzipal 8’Blockflöte 4’ Rohrflöte 8’Flachflöte 2’ Spitzflöte 8’Schwiegel 1’ Oktave 4’Nonenkornett 4fach Kleingedackt 4’Scharffmixtur 3-4fach 1’ Quinte 2 2/3’Trichterschalmey 8’ Nasat 2 2/3’

Oktave 2’Rauschquarte 2fachWaldflöte 2’Sesquialtera 2fachMixtur 5-6fach 1 1/3’Cymbel 4fach 1/2’Fagott 16’Trompete 8’

| 27

Page 28: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Oberwerk III Pedal

Gedackt 16’ Großbass 32’Hellprinzipal 8’ Großbordun 32’Strichflöte 8’ Prinzipal 16’Oktave 4’ Kontrabass 16’Nachthorn 4’ Subbass 16’Quinte 2 2/3’ Quintbass 10 2/3’Oktave 2’ Oktavbass 8’Terz 1 3/5’ Gemshorn 8’Quinte 1 1/3’ Choralbass 4’Oktave 1’ Rohrschelle 4’Quartan 2fach Nachthorn 2’None 8/9’ Hornterz 1 3/5’Scharff 4-5fach 1’ Mixtur 5fach 2 2/3’None zu Scharff 8/9’ Posaune 16’Dulcian 16’ Posaune 16’Kopftrompete 8’ Clarine 4’

Tremulant I und IIINormalkoppelnSuboktavkoppel IIISuperoktavkoppel II und IIISetzeranlage 11.000fach mit Sequenzern

Chefintonateur Reiner Janke

Die vorher bestehendenDoppelregister in Haupt-und Oberwerk wurdeneinzeln spielbar eingerich-tet, mussten jedoch umihre ursprünglichen Grup-penzüge ergänzt werden.Beide Nonen im Ober-werk, der Nonenkornettim Unterwerk und dieHornterz im Pedal solltenverbleiben (Konsequenzaus der Forderung derDenkmalpflege).Zur Erreichung intensi-

ver Grundtönigkeit wur-

28 |

Page 29: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

den die letzten verbliebenen Walcker-Pfeifen aus dem Jahr 1927 zu ei-nem Kontrabass 16’ vervollständigt. Besonders interessant ist hier seineVerwendung mit einer neu gebauten Quinte 10 2/3’ in entsprechenderMensur zu einem Großbass 32’, der erhebliche Gravität erwarten lässt.Großbordun 32’ wird durch akustische Kombination der schon beste-henden Register Subbass 16’ und Quinte 10 2/3’ (Hammer) erzeugt.Transmission des schlanken Prinzipal 16’ ins Hauptwerk vertieft dortebenfalls die Klangbasis. Das Oberwerk wurde durch die Register Ge-dackt 16’ und Quinte 2 2/3’ aufgefüllt. Sechs zusätzliche Windladen neh-men den erheblich erweiterten Pfeifenbestand auf und sind mit großemAufwand mechanisch und elektrisch in das Werk zu integrieren.Auch der wertvolle, frei stehende Spieltisch war in hoher schreineri-

scher Qualität in seinem Design zu erweitern und zu ergänzen.Eine grundlegende Nach- bzw. Neuintonation aller ca. 3.700 Pfeifen

und physikalische Stabilisierung der Windanlage führen jetzt zu einemraumfüllenden, abgerundeten und reichhaltigen Klang der Orgel.Innerhalb des Zeitraumes der Orgelrenovierung von etwa neun Mo-

naten hätte durchaus auch ein vergleichbar großes neues Instrumentgebaut werden können; damit sei der hier notwendige technische undintonatorische Aufwand skizziert.Eine optische Aufarbeitung des Orgelprospektes in wünschenswert

veränderter Farbfassung und damit auch die Neufassung der hinterenseitlichen Pedaltürme mit ihren Walcker-Pfeifen konnte leider aus Kos-tengründen innerhalb dieser Baumaßnahme nicht durchgeführt werden.

Kantor Gerold VorrathLandeskirchlicher Orgelsachverständiger

| 29

Page 30: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck

Quellen und Literatur

Acta Organologica I, Berlin 1967

Archiv der Universitätskirchengemeinde

Archiv des Stadtkirchenkreises Marburg

Archiv Walcker, Gerhard Walcker-Mayer, 2009

Bücking, Wilhelm: Geschichtliche Bilder aus Marburgs Vergangenheit.Marburg 1901, S. 70

Eggebrecht, Hans-Heinrich: Die Orgelbewegung, Frankfurt 1966

Großmann, Dieter: Die Eschweger Orgeln und ihre Erbauer. HessischeHeimat, Neue Folge 24, Jahrgang 1974 Heft 2/3

Großmann, Dieter: Orgeln und Orgelbauer in Hessen, Marburg 1998

Handbuch Orgelmusik, Bärenreiter/Metzler 2002

Keibel, Fritz: Die Wiederherstellung der Universitätskirche zu Marburgan der Lahn anlässlich der Vierhundertjahrfeier der Universität 1927. DieDenkmalspflege Heft 1/2 1930, S. 17 ff.

Kerygma und Melos, Kassel 1970

Die Klais-Orgel der Elisabethkirche Marburg, Marburg 2006

Mundus Organorum, Berlin 1978

Orgeln im Magdeburger Dom, Magdeburg 2008

Les Orgues de Paris. Action Artistique de la Ville de Paris, 2005

Staatsbauamt Marburg: Risszeichnungen und Baupläne der Orgeln derUniversitätskirche 1892–1894

Stadelmann, Johannes: Die neue Orgel der Universitätskirche Marburg/Lahn1965. In: Das Leuchten des Klanges. Hrsg. von Ilse Schleiermacher-Stadelmann und Friedrich Dickmann, Marburg 2002, S. 147 f.

Trinkaus, Eckhard: Orgeln und Orgelbauer im früheren Kreis Ziegenhain,Marburg 1981

Wolff, W.: Die evangelisch-reformierte Gemeinde in Marburg. Kassel undMarburg o. J.

Gegenüberliegende Seite: Grundriss der Universitätskirche nach der Renovie-

rung 1927, Erdgeschoss (oben) und Emporegeschoss (unten)

Rückseite: Gesamtansicht des Altar- und Chorraumes 2008

30 |

Page 31: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck
Page 32: Die Orgel der Universitätskirche in Marburguniversitaetskirche.de/wp-content/uploads/2010/01/orgel.pdf · Uwe Maibaum Landeskirchenmusikdirektor der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck