Die Reformation und das Konzil von Trient (1545 – 1563)

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Die Reformation und das K onz il vo n T r ie nt (15 4 5 15 6 3 ) von der Gruppe: Markus Kunze 1.  His toris che s Umfe ld 1.1.  K urzfas s ung Inne rkirchli che und s oziale Zus tände : Kirch li ch e Krise n:  Schwächu ng d er pä pstli che n Autorität – Rückkehr der Päpste na ch Rom und Gege npa pst in Avignon ; Konziliarismus  Sche ite rn notwe nd ige r Reform en g eg en Verweltlichu ng de r Kirche (Ablassh an de l, Äm te rkauf, Nepotism us , Renaissancepapsttum)  Früh e Reforma tore n: J oh n Wycli ff , J a n Hus (I rrl e hre n) Weltliche Krisen:  Wirtschaftskrisen, Hungersnöte und Seuchen  Raubrittertum, Niedergang der kaiserlichen Autorität  Bauern- und Ritterkriege L uth e r, Calvin: Luther will keine ne ue Kirche g ründe n, sond ern d ie Missstä nde be se itige n; trenn t si ch a be r the ologisch von de r Leh re der römischen Kirche (15 30 Augs burge r Beken ntnis). Der Schwe izer Re form at or J oha nn es Calvin wird zum Begrü nd e r de s Helvetische n Be ken ntn isse s. Erst die m ach tpoli sch e Situa tion in Europa (K aiser Karl V . geg e n d ie Reichsfürste n s owie Fran kreich u nd die Türken ) siche rt der reforma tori sche n Leh re de n we itere n Besta nd. Di e Kri eg e e rfas se n a lle g es ell scha ftliche n Schichte n un d ha be n nicht nu r reli giöse sond e rn vorwieg en d poli tisch e un d sozia le Ursache n. K onzil von Trie nt (15 4 5-1 5 63): Am Beg inn d e s Konzils ist die kaise rlicheMach t am Höhep un kt und die Konzilsvä te r versu che n die Geg e nsä tze zwi sche n de m Kath olizi sm us un d de r neue n e vang eli sche n Leh re zu übe rwi nde n. Nach de r Nied erlag e d er kai serliche n Ma cht droh t da s Konzil zu sch eitern. I m Aug sb urge r Re ligionsfried en (155 5) wird de n Reichs fürste n da s Recht einge räum t, die Reli gion ihre r Unte rtan en zu be stimm en („Cuius reg io, eius religio“). Erst ge ge n Ende de s Konzils wird das katholische Bekenntnis formuliert und werden innerkirchliche Reformen begonnen. Das 15 . und 1 6. J ahrhunde rt war eine große unive rsa lge schichtl iche We nde ze it:  Heli oze nt risch e s Weltbild,  Te chn is c h e Er findun g e n (B u c hd r u c k , S c hie ß p u lv e r , Kom p a s s )  Entdeckungen  Frühkapitalismus und neues Staatsdenken (Machiavelli)  Humanismus und Renaissance 1.2.  Zeitenwende 1500 Di e universa le Weltge schi chte kann in zwe i große Abschn itte eingete ilt we rden. Bis 15 00 n . Chr. wa r di e Weltges chichte von de n Kulturen de s Orie nts g e prä gt (Ägypt en , Me sop ota m ien , I nd ien , Chi na , Kleinas ien , Mitte lm e erra um ). Ab 15 00 n . Chr. wi rd die Weltge sch ichte vom Okzide nt ge prä gt (Abe nd lan d, Europa , eu ropä isch e Tochte rkulture n: A ng loa m e ri ka und Ibe roam erika, A ust rali e n, Sowjet un ion) Gleichzeitig stellt die Zeit um 1500 auch eine Epochenwende in der abendländisch-europäischen Geschichte dar. Das Mitte lalter kl ingt a us (Spä tm itte lalter) und e ine neue Zeit (Frühe Neu zeit) be ginn t. Die Entde ckung Am erikas du rch Christop h Kolum bu s 149 2 gilt dab e i a ls einsch ne ide nd es Ereign is. Das Sp ätm ittelalte r ist e ine Zeit der große n K rise n und Ve rände rung e n : Ketze r, Den ker und Geleh rte l as se n d ie Deutun g d er christlichen Botschaft vieldeutig werde n. Neu e Orden sge m e insch aften (Fra nziskan e r, Dominikan er) und vor all em die Scholas tik (Albe rtus Ma gn us , Thom as v. Aqu in) als ne ue Meth ode de s wisse nscha ftliche n Denkens a n den a ufbl ühe nde n Universitäte n (Prag 134 8, Wien 1 365 ) präge n da s geisti ge Leb en . Frage nde s, zweifelndes, suchende s Den ken und d ie Beg eg nun g m it dem arab isch-orien tali sche n Raum bereiten bereits eine neue Zeit vor. „Manche Wege des Denkens und Suchens wurden im Mittelalter begonnen und führten über Humanismus und Ren aissance und die Aufklärung bis in die Geg en wart; nicht im m er ge radl inig, ehe r suche nd u nd ta stend b eg innt im

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Die Reformationund das

Konzil von Trient (1545 – 1563)

von der Gruppe: Markus Kunze

1.  Historisches Umfeld1.1. Kurzfassung

Innerkirchliche und soziale Zustände: Kirchliche Krisen:

•  Schwächung der päpstlichen Autorität – Rückkehr der Päpste nach Rom und Gegenpapst in Avignon;Konziliarismus

•  Scheitern notwendiger Reformen gegen Verweltlichung der Kirche (Ablasshandel, Ämterkauf, Nepotismus,Renaissancepapsttum)

•  Frühe Reformatoren: John Wycliff , Jan Hus (Irrlehren)Weltliche Krisen:

•  Wirtschaftskrisen, Hungersnöte und Seuchen•  Raubrittertum, Niedergang der kaiserlichen Autorität•  Bauern- und Ritterkriege

Luther, Calvin:Luther will keine neue Kirche gründen, sondern die Missstände beseitigen; trennt sich aber theologisch von der Lehreder römischen Kirche (1530 Augsburger Bekenntnis).Der Schweizer Reformator J ohannes Calvin wird zum Begründer des Helvetischen Bekenntnisses. Erst diemachtpolische Situation in Europa (Kaiser Karl V. gegen die Reichsfürsten sowie Frankreich und die Türken) sichertder reformatorischen Lehre den weiteren Bestand. Die Kriege erfassen alle gesellschaftlichen Schichten und haben nichtnur religiöse sondern vorwiegend politische und soziale Ursachen.

Konzil von Trient (1545-1563):Am Beginn des Konzils ist die kaiserliche Macht am Höhepunkt und die Konzilsväter versuchen die Gegensätze

zwischen dem Katholizismus und der neuen evangelischen Lehre zu überwinden. Nach der Niederlage der kaiserlichenMacht droht das Konzil zu scheitern. Im Augsburger Religionsfrieden (1555) wird den Reichsfürsten das Rechteingeräumt, die Religion ihrer Untertanen zu bestimmen („Cuius regio, eius religio“). Erst gegen Ende des Konzils wirddas katholische Bekenntnis formuliert und werden innerkirchliche Reformen begonnen.

Das 15. und 16. Jahrhundert war eine große universalgeschichtliche Wendezeit:•  Heliozentrisches Weltbild,•   Technische Erfindungen (Buchdruck, Schießpulver, Kompass)•  Entdeckungen•  Frühkapitalismus und neues Staatsdenken (Machiavelli)•  Humanismus und Renaissance

1.2. Zeitenwende 1500

Die universale Weltgeschichte kann in zwei große Abschnitte eingeteilt werden.Bis 1500 n. Chr. war die Weltgeschichte von den Kulturen des Orients geprägt (Ägypten, Mesopotamien, Indien, China,Kleinasien, Mittelmeerraum). Ab 1500 n. Chr. wird die Weltgeschichte vom Okzident geprägt (Abendland, Europa,europäische Tochterkulturen: Angloamerika und Iberoamerika, Australien, Sowjetunion)Gleichzeitig stellt die Zeit um 1500 auch eine Epochenwende in der abendländisch-europäischen Geschichte dar. DasMittelalter klingt aus (Spätmittelalter) und eine neue Zeit (Frühe Neuzeit) beginnt. Die Entdeckung Amerikas durchChristoph Kolumbus 1492 gilt dabei als einschneidendes Ereignis.Das Spätmittelalter ist eine Zeit der großen Krisen und Veränderungen:Ketzer, Denker und Gelehrte lassen die Deutung der christlichen Botschaft vieldeutig werden. NeueOrdensgemeinschaften (Franziskaner, Dominikaner) und vor allem die Scholastik (Albertus Magnus, Thomas v. Aquin)als neue Methode des wissenschaftlichen Denkens an den aufblühenden Universitäten (Prag 1348, Wien 1365) prägendas geistige Leben. Fragendes, zweifelndes, suchendes Denken und die Begegnung mit dem arabisch-orientalischenRaum bereiten bereits eine neue Zeit vor.„Manche Wege des Denkens und Suchens wurden im Mittelalter begonnen und führten über Humanismus undRenaissance und die Aufklärung bis in die Gegenwart; nicht immer geradlinig, eher suchend und tastend beginnt im

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späten Mittelalter die Entgrenzung des engen Verständnisses von Raum und Zeit der Menschen im Abendland.Veränderungen mussten immer „Reform“ (Wiederherstellung der alten Ordnung) sein. Erst die Aufklärung im 18. Jh.bejaht die Veränderung zu Neuem, die Gestaltung der Welt.“Die Antike am Mittelmeer wurde durch die Wanderung der Germanen und Araber (4.-8. Jh.) beendet und dasMittelalter begann. Das Mittelalter aber wurde nicht durch Einwirkungen von außen beendet sondern durch eine innereDifferenzierung in Nationen, Staaten und Konfessionen (13.-16. Jh.).

Kennzeichen der Krise im Spätmittealter:•  Krisenhafte Erschöpfungszustände in der Wirtschaft (Ende der Siedlungsausdehnung und Wüstungen von bereits

besiedelten Dörfern, Stillstand im Handwerk, Hungersnöte, Seuchen, Geldinflation) aber auch Höhepunkte derGotik

•  Krise des Adels und der Feudalgesellschaft (Raubrittertum) aber Aufstieg der Städte und des Bürgertums•  Revolten von Bauern und Handwerkern; mystisches Vagabundentum•  Frühe Reformatoren (J. Wycliff, J . Hus) und Irrlehrer, aber auch neue Gläubigkeit (Mystik)•  Niedergang des Kaisertums: Nur mit Hausmacht ausgestattete Geschlechter (Habsburger, Wittelsbacher,

Luxemburger) können sich behaupten. Die kaiserliche Macht wird durch das Erstarken des Landesfürstentums undder westeuropäischen Nationalstaaten beschränkt.

•  Schwächung der päpstlichen Autorität: Schisma nach der Rückkehr aus der französischen Gefangenschaft inAvignon (1307-1377), Scheitern notwendiger Reformen gegen die Verweltlichung, Entstehung desKonziliarismus

•  Neue Reichsbildungen im Norden und Osten Europas und Bedrohung aus Asien (Mongolen, Osmanen)

2.  Beteiligte Personen2.1. Martin Luther

Martin Luther, geboren am 10. November 1483 in Eisleben, wuchs in der GrafschaftMansfeld auf. Er besuchte die Domschule in Magdeburg und die Lateinschule inEisenach. In Erfurt absolvierte er von 1501 - 1505 sein Grundstudium der Grammatik,Rhetorik, Logik und Metaphysik. Nach dem Abschluss des Studiums sollte er auf Wunsch des Vaters eine juristische Laufbahn einschlagen, doch am 2. Juli 1505 kam erbei Stotternheim nahe Erfurt in ein schweresGewitter; aus Angst, vom Blitz erschlagenzu werden, gelobte er der Heiligen Anna, der Schutzpatronin der Bergleute, Mönch zuwerden.

14 Tage später trat Luther in das Augustinerkloster in Erfurt ein. 1507 wurde er zum Priester geweiht. Lutherstheologisches Interesse galt besonders der Frage nach Gottes Gerechtigkeit und der Rechtfertigung des Menschen vorGott. 1510 reiste er nach Rom, wo er die Macht und Pracht der päpstlichen Kirchenleitung besonders deutlich an derBaustelle desneuen Petersdoms, sah. 1517kommt es zum Konflikt mit dem Ablassprediger Tetzel, der im Auftrag desErzbischofs von Mainz Ablässe verkaufte. Am 31. Oktober 1517 rief er mit 95 Thesen zu einer akademischenDisputation auf. Dabei ging es ihm va darum, dassGottes Wort, wie es in der Bibel bezeugt ist, allein Richtschnuraller kirchlichen Verkündigung und Bräuche sein soll; kirchliche Traditionen dürften dagegen keine verbindlicheAutorität haben. Luthers Thesen verbreiteten sich auch mittels des Buchdrucks rasch im ganzen Deutschen Reich unddarüber hinaus. Papst Leo X. eröffnete im J uni 1518gegen Luther einenKetzerprozess. ImHerbst 1518wurde Luthervon Kardinal Cajetan auf demReichstag in Augsburg verhört und zum Widerruf seiner Thesen aufgefordert, was erablehnte; stattdessen forderte er die Einberufung eines allgemeinen Konzils zur Klärung der strittigen Fragen. 1519verfasste Luther drei Schriften, welche die Bannandrohungsbulle vom 15. Juni 1520 nach sich zogen, die er aber gleichöffentlich verbrannte. Daraufhin wurde er am 3. Januar 1521 exkommuniziert. In seiner berühmten Rede vor dem

Reichstag am 18. April 1521 verteidigte Luther seine Theologie: "Wenn ich nicht durch Zeugnisse der Schrift odereinen einleuchtenden Vernunftgrund überzeugt werde - denn weder dem Papst noch den Konzilien allein glaube ich, daes feststeht, dass sie häufig geirrt und sich selbst widersprochen haben -, so bleibe ich an die von mir angeführtenSchriftworte gebunden. Und solange mein Gewissen gefangen ist von den Worten Gottes, kann und will ich nichtwiderrufen, da gegen das Gewissen zu handeln weder sicher noch lauter ist. Gott helfe mir. Amen."Nachdem Luther nicht widerrief, wurde am26. Mai 1521 das Wormser Edikt erlassen, womit die "Reichsacht" überLuther und seine Anhänger verhängt und die Verbrennung aller seiner Schriften angeordnet wurde. Vor derdrohenden persönlichen Gefahr wurde Luther vonFriedrich dem Weisen gerettet, indem er ihn in Schutzhaft nahmund auf dieWartburgbrachte. Zehn Monate lang blieb Luther dort, als J unker J örg getarnt. Er nutzte diese Zeit, umdie Psalmen und das Neue Testament ins Deutsche zu übersetzen. Eine konfessionelle Spaltung im deutschen Reichdrohte: einige Territorien führten eine Reformation durch, andere hielten am damals sogenannten "alten Glauben" fest.Auch innerhalb der Reformationsbewegung gab es Konflikte. 1525heirateteLuther die ehemalige NonneKatharinavon Bora. 1529 veröffentlichte Luther den "Großen" und den „Kleinen Katechismus“ als Grundlage für Lehre und

Erziehung im Geiste der Reformation. Für den Sommer 1530 berief Kaiser Karl V. einenReichstag nach Augsburg ein, um die religiösen Kontroversen im Reich nun endlich selbst zu regeln. Als Geächteter konnte Luther an diesemReichstag nicht selbst teilnehmen. Sein Freund, Lehrer und Weggefährte Philipp Melanchthon versuchte, mit der"Confessio Augustana", dem "Augsburger Bekenntnis", den evangelischen Glauben vor dem Kaiser und seinen Theologen zu verteidigen. Eine Einigung war auch bei diesem Reichstag nicht möglich, die folgenden Jahre wurden

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von Kriegsbündnissen auf beiden Seiten überschattet, doch Karl V. war wieder durch außenpolitischen Konfliktenabgehalten, so dass zu Luthers Lebzeiten kein konfessioneller Krieg geführt wurde. Luther verfasste in dieser Zeitunzählige Schriften, Briefe und Traktate. 1534gelang der Abschluss der Bibelübersetzung auch desAlten Testaments. Neben den politischen Auseinandersetzungen waren Luthers letzte Lebensjahre besonders von innerprotestantischenAuseinandersetzungen überschattet. Im Winter 1546 reiste Luther nach Eisleben, um Erbstreitigkeiten der Grafen vonMansfeld zu schlichten. Nach langen quälenden Verhandlungen, während denen sich Luthers Gesundheit ständigverschlechterte, starb er am 18. Februar 1546 an Herzversagen und wurde in der Schlosskirche zu Wittenbergbeigesetzt.

2.2. Ulrich (Huldrych) Zwingli (1484 – 1531)

wird am1. J anuar 1484 in Wildhaus (Kanton St. Gallen) als drittes von zehn Kinderneiner angesehenen Bauernfamilie geboren. Mit Hilfe von Verwandten und Freunden derFamilie kann der junge Zwingli in Wesen, Basel und Bern Schulen besuchen undanschließend in Wien und Basel studieren und zwar freie Künste, Philosophie und Theologie.Zwingli wird 1506 zum Priester geweiht. 1518 wird er an das Zürcher Großmünsterberufen. In seinen zwölf Zürcher J ahren widmet er sich der Entwicklung desGottesdienstes - eines Gottesdienstes, der innerhalb wie außerhalb der Kirchenmauernstattfindet: das ganze Leben soll Gottesdienst sein. 1518 wütete die Pest in Zürich, der rund ein Viertel der 9 000Einwohner zum Opfer fielen. Durch Kontakte u.a. zuErasmus von Rotterdamund sicher auch durch die Nachrichtenüber Luthers Reformation begann er die Institutionen der katholischen Kirche in Frage zu stellen. Religion und Politikwaren aber so eng miteinander verknüpft, das eine Änderung seiner religiösen Vorstellungen auch politischeKonsequenzen haben musste. ImMittelpunkt seiner Predigtenstanden folgendeForderungen:

•  Verbot des Soldatenhandels(1522 vomStadtrat beschlossen)•  Grundlage aller Gesetze soll die Bibel sein (stellt alle Privilegien in Frage)•  diePredigt hat in der Landessprachezu erfolgen•  Aufhebung des Zölibats(erfolgte1524, Zwingli selbst heiratet am 2.7.1524)•  Entfernung aller Bilder und Reliquien aus den Kirchen

Die Ausbreitung der Reformation in der Schweiz wird1531durch denzweiten Kappeler K riegbeendet. Letztlich wirddurch die Folgen des Krieges die konfessionellen Spaltung der Schweiz festgeschrieben. Ulrich Zwingli, der nach altemBrauch als Feldprediger mit in den Krieg gezogen war, erlebt die vernichtende Niederlage der Zürcher nicht mehr. Er

fälltmit 400 anderen treuen Anhängern der Reformationam 11. Oktober 1531.

2.3.  J ean Calvin (1509-1564)

 Jean Calvin war humanistisch und juristisch gebildet, und bekannte sichgegen 1530 zur Reformation. Er wurde in Frankreich geboren. Da inFrankreich die Protestanten sehr stark verfolgt wurden, ging er in dieSchweiz, wo er sein berühmtes Werk "Unterrichtung in der christlichenReligion" verfasste.Das Ziel Calvins war es, die "Halbheiten" der lutherischen Reformation zubeseitigen und erweiterte dessen Lehre durch die „doppelte Prädestination.“Danach ist der Mensch von Anfang anentweder für das ewige Heil oder die

ewige Verdammnis vorbestimmt, die Bestimmung offenbart sich bereits zuLebzeiten an der Häufigkeit des Kirchgangs, dem Glauben an Gott und derIntegration in die christliche Gemeinde. Auch materieller Erfolg wurde alsZeichen der Auserwählunginterpretiert.DieOrganisation und Reform der christlichen Gemeinde ist ein wichtiger Teil seines Werkes. Im Gegensatz zuLuther, realisierte Calvin dieUnabhängigkeit der reformierten Kirche von der weltlichen Autorität. Die Ordnungseiner Kirche war von unten bis an die Spitze nach demokratischen Prinzipien aufgebaut. Calvin forderte dieVerchristlichung aller Bereiche des Lebens forderte.Die Calvin'sche Reformationsbewegung vereinigte sich im Jahre1549 mit den Züricher Protestanten, die aus demWirken Ulrich Zwingli's hervorgegangen waren, und ebenso auf einer synodalen und unabhängigen Kirchenverfassungberuhten.Der Calvinismus fand in ganz Europa Anhänger, in Teilen Deutschlands (Niederrhein) und Ostmitteleuropas (Polen,Ungarn, Siebenbürgen) genossen sie oft keinen staatlichen Minderheitenschutz genossen, waren öffentlichen

Anfeindungen und Verfolgungen ausgesetzt, und mussten teilweise auswandern, wie die englischen Calvisten, die unterdem Druck der Anglikanischen Kirche nachAmerika auswanderten, und dort die Konfession der Puritaner ins Lebenriefen.

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3.  Kritikpunkte an der kath. K irche

•  Kritik an bestehenden Traditionen: Traditionen der Kirche, die nicht direkt auf der Bibel fußten, wurden streng überprüft.

•  Kritik am Papsttum- Sonderstellung des römischen Bischofs.- Anspruchdes Papsttumsauf weltliche Herrschaft

- Viele Steuern, Gebühren und Abgaben flossen in die päpstlichen Kassen; Diese wurden oft als zu hochempfunden.

•  Fiskalisierung der Spiritualia: Die Kirche verfügt über den Gnadenschatz, den sie dem Gläubigen zukommen lassen kann, wenn er bestimmteBußen leistet. Grundlage war die Angst der spätmittelalterlichen Menschen vor der Verdammnis und demFegefeuer, welche dafür ausgenutzt wurde, bestimmte zusätzliche Steuern wie Weihesteuern einzuheben. DenHöhepunkt stellte der Ablasshandel dar (Nachlass der zeitlichen Sündenstrafen), durch dessen Einnahmen der Baudes Petersdomes finanziert wurde. 

•  Kritik an der Geistlichkeit- schlechte Seelsorge- zweifelhafter moralischer Lebenswandel

- dilettantische theologische Bildung- Aristokratisierung der Kirche: Der hohe Klerus waren auch weltliche Herren (Landes-herren, etc.). DieKirche diente oft als Versorgungsanstalt des Adels. 

•  Kritik an der geistlichen Gerichtsbarkeit

Es gab neben der weltlichen auch eine geistliche Gerichtsbarkeit, welche sich aus bischöflichen, erzbischöflichen undpäpstlichen Instanzen zusammensetzte.Sachliche Zuständigkeit: Ehebruch, Zehnt, Eidbruch.

DieKirche konntedamit tief in das alltäglicheLeben der Gesellschaft eingreifen. Hohe Prozesskosten und ebenfallshohe Strafen waren an der Tagesordnung. 

4.  Protestanische GrundpositionDie Protestanten haben damals versucht ihre Gegenposition zur Katholischen Kirche schlagwortartig festzuschreiben:

•  Sola Christus (nur Christus)•  Sola Gratia (nur die Gnade)•  Sola Fide (nur aus Glauben)•  Sola Scriptura (nur die Heilige Schrift)

Rechtfertigungslehre

Gott wendet sich dem Menschen aus Gnadezu (er ist es ihm nicht „schuldig“) und nimmt ihn an. Das versöhnendenWirken von Christus (Kreuzestod) stellt die Beziehung zwischen Gott und den Menschen wieder her. Der Menschkann nur seinenvertrauenden Glauben an Gott beitragen. Die eigene Leistung des Menschen („guten Werke“) würde

NIE ausreichen, um die Trennung von Gott und Mensch zu und sind daher unwichtig.

Offenbarung

Das Wort Gottes ist in der Heiligen Schrift festgehalten, daher kann der Wille Gottes ausschließlich nur von dorterkannt werden. Die Tradition der Kirche spielt dem gegenüber eine untergeordnete Rolle. Daraus folgt, daß nichtsanerkannt wird (z.B. Fegefeuer, Ablaß), was nicht aus der Hl.Schrift zu belegen ist.

Heiligenverehrung

Die Protestanten war überzeugt, daß die katholische Kirche den Beitrag der Kirche und ihrer Heiligen bei derVersöhnung mit Gott überbewertet. Sie wollten herausstellen, daß diese Vermittlung NUR durch Christus geschehenkann. Deshalb haben sie die Verehrung von Heiligen und den Ablaß abgelehnt.

Sakramente:Da die Protestanten nur Sakramente anerkennen wollten, von denen direkt in der Heiligen Schrift beschrieben ist, daßsie Christus eingesetzt hat, haben sie nur die Taufe und die Eucharistie anerkannt. Allerdings legten sie bei derEucharistie den Schwerpunkt auf die Begegnung zwischen Christus und dem Menschen. Daher machte es für sie keinenSinn, daß Christus, wenn er während der Messe nicht im Brot empfangen worden ist, weiter in der Gestalt des Brotesbleibt. Darüber hinaus glaubten sie, daß die katholische Kirche (wenn sie die Hl.Messe als Opfer bezeichnet) meint, daß

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sie durch die Wiederholung des Opfers selbst etwas zur Erlösung der Menschen beitragen könnte. Das haben sieabgelehnt!

5.  Das Konzil von Trient im Überblick13.12.1545: Beginn; Beratung über das Ziel des Konzils

Der Papst wollte die dogmatischen Fragen Klären:•  Besinnung auf den eigenen Glauben•  Gnadenleere

•  Sakramente•  SchriftprinzipDer Kaiser wollte eine Reform und Wiedervereinigung mit den Protestanten.

22.01.1546: Einigung beide Gebiete Gleichzeitig zu behandeln

1545-1548: 1. Sitzungsperiode (keine Teilnahme der Protestanten)

1545-1548: 1. Sitzungsperiode (keine Teilnahme der Protestanten) Konzil  Reformation Schrift und Tradition Nur SchriftErlösung durch Werke und Glaube Erlösung durch Glaube alleinFestlegung der Sakramentenlehre allgemeinund Taufe & Firmung im Speziellen

Keine Sakramente, aber heilige Handlung: Taufe

1551-1552: 2. SitzungsperiodeEucharistie: wirklich Leib und Blut Christie Symbolische VerwandlungSakrament der Beichte & heilige Ölung Keine SakramentePapst untersagt Verhandlungen mitProtestanten

Forderung nach einer Aufhebung aller Beschlüsse

1562 – 1563: 3. Sitzungsperiode (keine deutschen Bischöfe, keine Protestanten)Festlegung der Sakramente: Eucharistie &Messopfer, Priesterweihe, Ehe

Keine Sakramente, aber heilige Handlung:Abendmahlfeier

Dekrete über Fegefeuer Kein FegefeuerDekrete über Ablass Kein Ablass

Dekrete über Heiligen- &Reliquienverehrung und den Gebrauch vonBildern

Weder Heiligen- noch Reliquienverehrung oderBilder sind zulässig

26.01.1564: Papst Pius IV bestätig alle Dokumente

6.  Päpste dieser Zeit

Leo X. Giovanni de'Medici 1513–1521

Hadrian VI. Adrian Florisz Boeyens 1522–1523 letzter nicht-italienischer Papst bis 1978

Klemens VII. Giulio de' Medici 1523–1534

Paul III. Alessandro Farnese 1534–1549 Beginn Tridentinum, 1. Sitzungsperiode (1545–1547) Julius III . Giovan Maria Giocci 1550–1555 Tridentinum, 2. Sitzungsperiode (1551–1552)

Marcellus II. Marcello Cervini 1555

Paul IV. Gian Pietro Carafa 1555–1559

Pius IV. Giovanni Angelo Medici 1559–1565 Ende Tridentinum, 3. Sitzungsperiode (1561–1563)

Pius V. (Hl.) Antonio Michele Ghislieri 1565–1572

Gregor XIII. Ugo Buoncompagni 1572–1585

Sixtus V. Felice Peretti di Montalto 1585–1590

Urban VII. Giovanni Battista Castagna 1590zweitkürzestes Pontifikat der Geschichte (12 Tage) beiBerücksichtigung von (Stephan II.) (752)

Gregor XIV. Niccolò Sfondrati 1590–1591Innozenz IX. Giovanni Antonio Facchinetti 1591

Klemens VIII. Ippolito Aldobrandini 1592–1605

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7.  Überblick: K irche – Luther - Konzil

Zeit Topic Kirche Luther Rechtfertigungslehre Sie war im Mittelalter durch die Gnadenlehre des Hl.

Augustinus (Glaube und Werke). Im Spätmittelalterwurden die guten Werke immer mehr betont. Symbol

dafür war der ausgeprägte Ablasshandel. Durch denAblass konnte man sich von Fegefeuer freikaufen.

Nach dem Römerbrief kann der Mensch nur Glauben und Gnade allein gerettet werden.

Offenbarungsverständnis Gott spricht durch die hl. Schrift und die Tradition Gott spricht nur durch die hl. Schrift

Sakramentenlehre 7 Sakramente: Taufe, Firmung, Buße, Priesterweihe, Ehe,Krankensalbung, Eucharistie

 Taufe, Abendmahlfeier und Buße.Die Sakramente werden der hl. Schriftuntergeordnet. Sie sind nur noch „sicht-baresZeichen“ der göttlichen Verheißung.

Eucharistie Aus Brot und Wein werden Leib und Blut Christi. Leib und Blut werden in Brot und Wein präsSei werden aber nicht Leib und Blut.

Fegefeuer Es gibt das Fegefeuer, es kann aber durch den Ablass

verhindert/verkürzt werden.

Es gibt kein Fegefeuer.

Ablass Der Mansch kann sich von seinen Sünden loskaufen. Es gibt keinen Ablass

Heiligenverehrung Es wurden alle Arten von Reliquien und Heiligenverehrt

Keine Heiligen-, keine Bilder-, keineReliquienverehrung

 Topic Kirche Luther Rechtfertigungslehre Erlösung primär durch gute Werke Nur Glaube und Gnade Offenbarungsverständnis Hl. Schrift & Tradition Nur Hl. Schrift Sakramentenlehre 7 Sakramente Taufe, Abendmahl, Buße Eucharistie Aus Brot und Wein werden Leib und Blut Christi. Leib und Blut werden in Brot und Wein

präsent.Fegefeuer Vorhanden Nicht vorhanden Ablass Ja, gegen Geld Nein Heiligenverehrung Ja, Teilweise übertrieben Nein

Link: http://www.uni-muenster.de/FNZ-Online/politstrukturen/reformation/unterpunkte/struktur.htm

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8.  Auf dem Weg zur Einheit

"... daß alle eins seien, wie Du, Vater, in mir, und ich in Dir, daß auch sie in uns eins seien: damit die Welt glaubt, daßDu mich gesandt hast" (Joh. 17,11) 

Auf dem 2.Vatikanischen Konzil (1962-65) hat sich die katholische Kircheunumkehrbar dazu verpflichtet, den Wegzur Wiedervereinigung mit den anderen christlichen Konfessionen zu suchen, weil sie das als den Willen Gottes erkannthat. Wichtige Schritte auf diesem Weg waren dasDekret über den Ökumenismusauf dem 2.Vaktikanisches Konzil, die

Enzylika„Ut unum sint“ von Papst Johannes Paul II (1995) und die„Gemeinsame Erklärung zurRechtfertigungslehre“ (1999) (siehe unten).Für diese Entwicklung war es wichtig zu erkennen, daß nicht eine Seite recht und die andere unrecht hat, sondern daß

vieles in der geschichtlichen Situation einseitig dargestellt wurde und viele Verurteilungen die anderen Konfessionenheute gar nicht mehr treffen würden. Darüber hinaus wurde eingesehen, daß die Kirchen viel mehr verbindet als trenntund oft eine „Einheit in versöhnter Verschiedenheit“ möglich ist, d.h. daß man sich in der Grundlage einig ist, unddie unterschiedlichen Schwerpunkte stehen lassen kann. Dahinter steht die Hoffnung, daß am Ende des Weges, wenn jeder ehrlich (und selbstkritisch) den Willen Gottes sucht, letztlich Einheit möglich werden wird.

Viele alte Streitpunkte sind auch geschichtlich einfach weniger wichtig geworden (z.B.der Ablaß) und gehören oftnicht zu den zentralen Lehren der Kirche. Andererseits gibt es auf evangelischer Seite Ansätze, die manche „typischkatholische“ Anliegen (z.B. Marienverehrung) wieder aufnehmen wollen.Die wahrscheinlich wichtigste Veränderung ist allerdings, daß sich katholische und evangelische Christen als

„Geschwister“ betrachten und durch gemeinsame Aktivitäten (v.a. im sozialen Bereich) das „miteinander“ LEBEN und

dabei viele positive Erfahrungen machen.

Erreichte Übereinstimmungen:•  Beurteilung der Taufe (bei einem Übertritt wird man NICHT noch einmal getauft)•  Rechtfertigungslehre (beide Kirchen glauben, daß wir Menschen Gott alles verdanken, aber daß unsere Werke

als Antwort auf die Liebe Gottes wichtig sind)Annäherung:

•  Bei der Eucharistie ist eine beachtliche Annäherung erreicht worden. Allerdings ist die gemeinsame Meßfeiermit Kommunion unter normalen Bedingugen noch nicht möglich, weil die katholische Kirche die volle Einheitinallenwesentlichen Punkte (Amtsverständnis) als notwendig ansieht. ImNotfall (Todesgefahr, ...) ist es aberschon möglich!

Schwierig (im Moment):•  In der Frage desAmtes in der Kirchesind wir auf dem Weg noch nicht so weit fortgeschritten. Die katholische

Kirche ist überzeugt, daß die Weitergabe des Amtes vom Bischof zum nächsten NOTWENDIG ist, um denAuftrag von Jesus zu erfüllen. Die evangelische Kirche stößt sich aber gerade an dem „notwendig“, weil siediese Frage als nicht wichtig ansieht (und daher gegen die„sola“-Sätzeverstößt). Der letzte Papst hat aber zueinem geduldigen Dialog über die Form des Papstamtes eingeladen.

2. Vatikanisches Konzil (Dokument über den Ökumenismus) 6. J ede Erneuerung der K irche besteht wesentlich im Wachstum der Treue gegenüber ihrer eigenen Berufung, und so istohne Zweifel hierin der Sinn der Bewegung in Richtung auf die Einheit zu sehen.7. Es gibt keinen echten Ökumenismus ohne innere Bekehrung. Denn aus dem Neuwerden des Geistes, aus derSelbstverleugnung und aus dem freien Strömen der Liebe erwächst und reift das Verlangen nach der Einheit. Deshalbmüssen wir vom göttlichen Geiste die Gnade aufrichtiger Selbstverleugnung, der Demut und des geduldigen Dienstessowie der brüderlichen Herzensgüte zueinander erflehen.

„Ut unum sint“ (Johannes Paul II.)3. Mit dem II. Vatikanischen Konzil hat sich die katholische Kircheunumkehrbar dazu verpflichtet, den Weg der Suchenach der Ökumene einzuschlagen und damit auf den Geist des Herrn zu hören, der uns lehrt, aufmerksam die »Zeichender Zeit« zu lesen.Das II. Vatikanische Konzil bringt die Entschlossenheit der Kirche zum Ausdruck, die ökumenische Aufgabe zugunstender Einheit der Christen anzunehmen und sie mit Überzeugung und Entschiedenheit voranzutreiben: »Dieses HeiligeKonzil mahnt alle katholischen Gläubigen, daß sie, die Zeichen der Zeit erkennend, mit Eifer an dem ökumenischenWerk teilnehmen«.

Rechtfertigungslehre: „Es ist unser gemeinsamer Glaube, daß die Rechtfertigung das Werk des dreieinigen Gottes ist. Der Vater hat seinenSohn zum Heil der Sünder in die Welt gesandt. Die Menschwerdung, der Tod und die Auferstehung Christi sind Grund

und Voraussetzung der Rechtfertigung. Daher bedeutet Rechtfertigung, daß Christus selbst unsere Gerechtigkeit ist,derer wir nach dem Willen des Vaters durch den Heiligen Geist teilhaftig werden. Gemeinsam bekennen wir: Allein ausGnade im Glauben an die Heilstat Christi, nicht auf Grund unseres Verdienstes, werden wir von Gott angenommen undempfangen den Heiligen Geist, der unsere Herzen erneuert und uns befähigt und aufruft zu guten Werken.“ 

(Gemeinsame Erklärung, 15)

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 Eucharistie:„.... das eucharistische Mahl ist das Sakrament des Leibes und Blutes Christ, das Sakrament seinerwirklichenGegenwart .... die Art der Gegenwart Christi in der Eucharistie ist einzigartig“ (Lima-Dokument, 1982)

„.... Es ist heute geklärt, daßweder das Herrenmahl noch eine andere kirchliche Handlung als Wiederholung desKreuzesopfers Christi gedeutet werden darf. .... Andererseits entspricht es dem Glauben auch der evangelisch-lutherischen Kirche, daß die Präsenz von Leib und Blut im Abendmahl die Gegenwart des geopferten Christus ist;insofern ist das Opfer Christi im Herrenmahl gegenwärtig, das ja auch vor Gott nicht Vergangenheit ist, sondern

bleibend gültig ....“

9.  Geschichtliche und soziale Aspekte9.1. Kennzeichen einer neuen Zeit

Wissenschaftliche Erkenntnisse, technische Entwicklungen, Entdeckungen, neues Weltbild:•  Heliozentrisches Weltbild (Kopernikus, Kepler, Galilei)•  technische Errungenschaften: Maschinen (Wasserpumpe, Windmühlen, Wasserräder), Globus,

 Taschenuhr, Papier, Gusseisen, Buchdruck, Schießpulver, Kompass,•  Schiffbau: Karavellen statt Barcas ermöglichen die Hochseeschifffahrt•  Aufstieg der Naturwissenschaften: Beobachten, Messen, Experimetieren•  Neue ärztliche Erkenntnisse (Paracelsus, Vesalius, Harvey)

•  Portugiesen und Spanier suchen den Seeweg nach Indien:1433 Gil Eanes erreicht die Kanarischen Inseln1482 Diego Cao erreicht die Kongomündung1488 Bartolomeo Diaz erreicht das Kap der Guten Hoffnung1498 Vacso da Gama erreicht mit arabischer Hilfe Indien auf dem Ostweg

12. Okt. 1492: Columbus überquert den Atlantik und landet auf den Bahamas•   Teilung der Welt zwischen Portugal und Spanien durch den Vertrag von Tordessilas 1494

(1506 vom Papst bestätigt) und Eroberung von Kolonialreichen (Cortez: Aztekenreich 1519-21, Pizarro: Inkareich1531-34), Vernichtung der Indianischen Welt, Sklavenimporte aus Afrika

•  1519-1522 Erste Weltumsegelung durch Magellan

Wirtschaftliche und gesellschaftliche Veränderungen:•  Die Bedarfsdeckungswirtschaft des Mittelalters wird durch das Gewinnstreben des Frühkapitalismus abgelöst

(Bergbau, Banken und Kapitalgesellschaften, Handelshäuser: Fugger, Welser, Medici)•  Von Armut und Elend bedrohte Schichten werden (religiös-)revolutionär: Handwerker, Bergknappen, Bauern,

Ritter)

Neues Staatsdenken:Der Personenverbandsstaat (Lehenswesen) des Mittelalters wird durch den Territorialstaat ersetzt (Landesfürstentümer,Italienische Kommunen, Westeuropäische Nationalstaaten). Söldner und Berufsbeamte ersetzen den Feudaladel.Anstelle von „Stete und Maze“ (Beschränkung der Herrschaftsgewalt) fordert Niccolo Machiavelli für den Fürsten (IlPrincipe) schrankenlose Macht ohne moralische oder religiöse Bindung.

Humanismus und Renaissance:Der Humanismus als geistige Bewegung und neue Weltsicht stellt den Menschen und die Umwelt in den Mittelpunktdes Denkens. Er verherrlicht die Antike und verachtet das Mittelalter (saecula obscura). Er trennt sich von der religiösen

Weltbetrachtung und sucht nach natürlichen Ursachen für das Weltgeschehen. Er will den irdisch-menschlichenBedürfnissen dienen und idealisiert das Menschliche. (Petrarca , Erasmus v. Rotterdam, Celtis, Cuspinian, Th. Morus,Montaine)Der Bischof von Brixen Nicolaus Cusanus (1401-1464) bleibt als bedeutendster Denker des ausgehenden Mittelaltersvom Humanismus weitgehend unabhängig. Für ihn entspringen Glauben und Denken aus einer Wahrheit. Mit demGedanken der Toleranz gegenüber Nichtchristen, dem Glauben an die Wiedervereinigung der römischen und derOstkirche und der Forderung nach Teilnahme des Volkes an der Gesetzgebung und Gerichtsbarkeit ist er seiner Zeitweit voraus.Die Renaissance ist die künstlerische Ausdrucksform, die um 1400 von Florenz ausgehend auf die Antike zurückgreift,eine neue Bauformensprache entwickelt, den Menschen natürlich abbildet und die Perspektive in der Malerei einführt.Brunelleschi, Botticelli, Michelangelo, Leonardo, Raffael, Tizian, Dürer, Holbein, Brueghel, AltdorferDichter: Boccacio, Shakespeare, Cervantes

Reformation und Glaubenskriege: Die ungelösten Probleme im kirchlichen und im religiösen Bereich drängen zu notwendigen Reformen. Zwischen 1520und 1650 geht aber die religiöse Einheit des Abendlandes verloren. Glaubensfragen und Machtstreben überlagern sichund verschärfen die Auseinandersetzungen zwischen Herrschern und Ständen sowie die Kämpfe zwischen den Staaten.Frankreich überwindet die Umklammerung durch das Haus Habsburg, das seinerseits durch die Osmanen gefährlich

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bedroht wird. Russland entledigt sich der Mongolenherrschaft und beginnt mit der Eroberung Sibiriens. England legtden Grundstein für sein meerebeherrschendes Weltreich. Das Hl. Römische Reich Deutscher Nation durchlebt nach derKatastrophe des 30 jährigen Krieges einen unaufhaltsamen Auflösungsprozess.

9.2. Machtpolitik im Zeichen der Religion

Nur die Betrachtung der gesellschaftlichen und politischen Strukturen des 16. Jhs. gibt uns eine Erklärung für dieDurchsetzung der reformatorischen Ideen. Das historische Geschehen ist multikausal, sodass gesellschaftliche,wirtschaftliche, geistige, kulturelle und religiöse Entwicklungen immer in enger Wechselwirkung gesehen werdenmüssen.Die Person Martin Luthers wie auch alle anderen handelnden Personen können nur in der speziellen historischenSituation geschichtsrelevant werden.So ist es zwar vor allem die religiöse Krise des Spätmittelalters, die zur Spaltung der abendländischen Christenheitführt, es wäre aber falsch die wirtschaftlichen und gesellschaftlichen, die geistigen und kulturellen und vor allem diemachtpolitischen Ursachen außer Acht zu lassen.Die religiös verbrämten Aufstände der Ritter, Bauern und Handwerker werden von den Fürsten niedergeschlagen undhaben der Lehre Luthers nicht zum Durchbruch verhelfen können.Die Entscheidung fällt im Konflikt zwischen Kaiser und Reich auf der einen Seite und den Landesfürsten sowie deneuropäischen Mächten (Frankreich, Osmanisches Reich) auf der anderen Seite.Der Habsburger Karl V (1519-1556), mit dem Geld der Fugger von den Kurfürsten zumKaiser des Hl. RömischenReiches Deutscher Nation gewählt, verfügt zwar über eine gewaltige Machtbasis (Österreich, Spanien, Italien,Burgund, Kolonien in der neuen Welt: „Ein Reich, in dem die Sonne nicht untergeht“) hat aber auchmächtige Gegner,die sich seinen Vorstellungen von einer universalen Kaisermacht entgegenstellen: Die Reichsfürsten in Deutschland,der Papst in Italien, Franz I von Frankreich, die Osmanen am Balkan und die Anhänger der Reformation inganz Europa.So wird zwar Luther als Folge des päpstlichen Banns am Reichstag von Worms (1521) geächtet, aber vom mächtigenKurfürsten von Sachsen auf die Wartburg in Sicherheit gebracht. Da die Franzosen in Oberitalien einfallen und dieOsmanen den Balkan erobern, muss Karl am 1. Reichstag zu Speyer (1526) den Reichsständen Religionsfreiheitgewähren. Nachdem die Franzosen in Oberitalien besiegt, Rom erobert, die Türken vor Wien abgewehrt werden,werden am 2. Reichstag von Speyer (1529) die Zugeständnisse widerrufen, was zum Protest der Anhänger Luthers(Protestanten) führt. In Augsburg formulieren sie ihr religiöses Bekenntnis (Evang. AB). Weitere Niederlagen derGegner Karls lassen einen endgültigen Sieg möglich erscheinen (Reichstag zu Augsburg 1547/48). Die Reichsfürstenfürchten um ihre Macht und die (katholische und evangelische) Fürstenopposition unterstützt von Frankreich erringt

entscheidende militärische Siege über den Kaiser. Dieser zieht sich in ein spanisches Kloster zurück und überlässtseinem Bruder Ferdinand (Kaiser 1556-1564) die Verhandlungen (1522 Passauer Vertrag und 1555 AugsburgerReligionsfrieden: „cuius regio, eius religio“ – Die Landesfürsten bestimmen die Religion ihrer Untertanen). Zwar kehrtdamit im Reich Friede ein, doch die ungelösten Probleme führen 1618 zum 30 jährigen Krieg.Die Lehre Luthers verbreitet sich auch nach Nordeuropa und begründet dort ein Staatskirchentum evangelischerPrägung.Die Lehre Calvins (1541 Reform in Genf, 1549 Helvetisches Bekenntnis, Evang. HB) verbreitet sich vor allem inWesteuropa. Die politischen Konflikte werden auch dort von den religiösen Veränderungen erfasst.Der Kampf umdie Krone Frankreichs führt im Zeichen der Religion zum offenen Bürgerkrieg(1562 – 1598 Hugenottenkrieg;23./24. 8. 1572 Bartholomäusnacht)) in welchem Spanien auf der Seite der (katholischen) Guise und England auf derSeite der (calvinistischen) Bourbonen eingreifen. Erst der Übertritt Heinrichs v. Bourbon zum Katholizismus („Paris isteine Messe wert“) ermöglicht seine Krönung zu König Heinrich IV. Im Edikt von Nantes 1598 erhalten die HugenottenZugeständnisse und damit wird der Bürgerkrieg in Frankreich beendet. Es beginnt der Aufbau eines absolutistischen

Staatswesens.In England trennt sich Heinrich VIII (1509-1547) von Rom, weil er - vorerst für eine Streitschrift gegen Luther mitdem Ehrentitel „Verteidiger des Glaubens“ vom Papst geehrt - keine Auflösung seiner Ehe erwirken kann. 1534 legt dieSuprematsakte fest, dass der König Oberhaupt der Kirche (Anglikanische Hochkirche) und damit auch Eigentümer derKirchengüter ist. Unter seinem Nachfolger Edward VI (1547-1551) erhält die Hochkirche ihre feste Form, sodass auchder Versuch seiner Nachfolgerin Maria I (1552-1558) zum Katholizismus zurückzukehren scheitert. Unter derHerrschaft Elisabeth I (1558-1603), die ihre Nachfolge als Königin von England nur auf der Grundlage derAnglikanischen Hochkirche gegen Maria Stuart (hingerichtet 1587) durchsetzen kann, wird Spanien besiegt (Armada1588) und die englische Seeherrschaft begründet. Die Katholiken verlieren wichtige bürgerliche Rechte.In Spanien kann Philipp II (1556-1598) den Katholizismus mit Hilfe der Inquisistion zur Staatsreligion machen. Er verliert allerdings die Niederlande (Freiheitskampf ab 1562) und kann auch die Auseinandersetzung mit Englandnicht gewinnen.

Am Beginn des 17. J hs. kehrt der Religionskonflikt in seiner kriegerischen Form wieder in das Reich zurück.Durch den Augsburger Religionsfrieden (1555) entstanden evangelische und katholische Fürstenstaaten. Diezwangsweise Rekatholisierung in den katholischen Fürstenstaaten schadet vielerorts der katholische Reformbewegung,ausgehend von den neuen Orden (Ursulinen, Jesuiten, Kapuziner, Barmherzige Brüder und Schwestern, Piaristen,Salesianer), dem Konzil von Trient, dem Reformpapsttum und der inneren Erneuerung der Kirche (Kardinalskollegium,Simonie- und Nepotismusverbot, Priesterseminare, Zölibat, Index).

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Am Streit um einen evangelischen Kirchenbau auf katholischem Grund in Böhmen entzündet sich ein Konflikt, der zum30 jährigen Krieg führt. Dieser Krieg ist in seinem ersten Teil (1618-1630) religiös bestimmt, wird aber in seinemzweiten Teil (1630-1648) ein reiner Machtkampf. Wieder sind es die Fürsten, die um ihre Machtstellung fürchten, dieim Bündnis mit dem (evangelischen) Schweden und dem (katholischen) Frankreich den Kaiser niederringen. So bringtder Westfälische Friede religiös nichts Neues: Der Augsburger Religionsfriede wird bestätigt und auf die Calvinistenausgeweitet. Politisch bedeutet er aber das Ende der kaiserlichen Macht und des Hl. Röm. Reiches, das bis 1806langsam stirbt.Die Reichsfürsten werden souverän, Schweden wird Vormacht in Nordeuropa, Frankreich wird kontinentaleuropäischeVormacht, England beginnt die Meere und Kolonien zu beherrschen, die Habsburger in Österreich entwickeln im

Abwehrkampf gegen die Osmanen (2. Türkenbelagerung Wiens 1683) ein eigenes Staatsbewusstsein.Die Glaubwürdigkeit des Christentums hat aber durch die 150 J ahre dauernden Konflikte und blutigen Kriegeschweren Schaden erlitten.Im nachfolgenden „Zeitalter der Vernunft“ (1648-1789) setzen sich neue politische, wirtschaftliche undgesellschaftliche wie geistige und kulturelle Strömungen durch. Absolutismus in Frankreich, Parlamentarismus inEngland, Merkantilismus, Barock und Aufklärung.

9.3. Machtpolitik im Zeichen der Religion in der Gegenwart

Auch in den nachfolgenden Jahrhunderten wurden immer wieder Machtpolitik, gesellschaftliche und wirtschaftlicheKonflikte und religiöse Auseinandersetzungen miteinander verbunden.Nach dem Abzug der Engländer (1947) aus Südasien brach trotz der redlichen Bemühungen Mahatma Gandhis einblutiger Bürgerkrieg zwischen Hindus und Moslems aus, der zur Teilung des Subkontinents in den Hindustaat Indienund die Islamische Republik Pakistan führte, von welchem sich nach Jahrzehnten wiederum Bangla Desh abspaltete.Bis heute führen beide Staaten immer wieder Kriege um die umstrittene Himalayaregion Kaschmir.Der blutige Konflikt inNordirland hat seine Wurzel zwar in den religiösen Wirren der Glaubenskriege des 16. u. 17. Jhs., muss heute allerdings vor allem als Auseinandersetzung zwischen unterschiedlichen gesellschaftlichen Gruppen –irischen Nationalisten und englischen Unionisten – gesehen werden, wobei die Unterschiede im Wohlstand eine großeRolle spielen.Die Theologie der Befreiung in Lateinamerika muss auch als Versuch gesehen werden, zum Teil mit Waffengewaltirdische Gerechtigkeit zu erzwingen. Sie erinnert dadurch sehr stark an die revolutionären Sozialbewegungen derReformationszeit.Der neue Fundamentalismus im islamischen Raum hat seinen Nährboden vor allem in der bitteren Armut undRechtlosigkeit der unterprivilegierten Schichten der rentenkapitalistischen Systeme dieser Länder. Dort trifft die Lehrevom „Heiligen Krieg“ gegen die Ungläubigen auf eine Masse von Verzweifelten, die nichts zu verlieren aber alles zu

gewinnen hat.Auch der Marxismus/Leninismus kann als innerweltliche Erlösungsreligion mit dem Ziel das Paradies auf Erden zuschaffen, gesehen werden. Dazu sind aber nach der Lehre der „Propheten dieser Ideologie“ die blutige Revolution, dieDiktatur und die Ausbreitung der „Heilslehre“ mit Waffengewalt erforderlich.Die christliche Botschaft wurde im Laufe der Geschichte politisch immer wieder fehl gedeutet. DasSpannungsverhältnis zwischen der „civitas Die“ und der „civitas terrena“ führte oftmals zu Fehlinterpretationen:•  Das Gottesreich ist im Hier und Heute auch mit Gewalt zu erzwingen. Dies führt notwendigerweise zum Kampf für

die Errichtung dieses Reiches•  Das Gottesreich ist erst im Jenseits verwirklichbar und die irdische Welt ist zu ertragen.•  Das Gottesreich existiert bereits. Bestehende Reiche verwenden die Religion zur Legitimation ihrer Herrschaft.Viel schwieriger ist es Geschichte als Heilsgeschichte zu verstehen. Die durch den Menschen gestörteSchöpfungsordnung ist durch das Erlösungswerk J esu Christi entsühnt. Mit der Geburt Christi beginnt diesesGottesreich an dessen weiterer Entfaltung mitzuwirken wir aufgerufen sind. Ein rein menschlicher

Erlösungsglaube entspricht nicht der wahren Botschaft.Erst die Wiederkunft Christi vollendet die Welt („Restitutio omnis“).