Die Rio-Acre-Frage - amigbrasil.org.br · Einzelne Nummer 100 Reis. 's Erscheint jeden Sonntag und...

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Einzelne Nummer 100 Reis. 's Erscheint jeden Sonntag und Donnerstag. Einzelne Nummer 100 Reis. Anzeigen werden bis Mittwoch und Sam stag M ittag angenommen und lostet die 3-spaltige Korpuszeile oder deren Raum 100 Reis. Abonnementspreis: II. Ia b ra . |®raí,l,cnÍiaaiStiií'. S S ° y A u à d l jährlich ..- .8 8 0 0 ° t halbjährlich. 48000 Lurityba, Sonntag den 28. Februar 1904. Nr. 70. Staat Paranä — Brasilien. i< C à r.° C°rr-i° N r. 32.) > Die Rio-Acre-Frage erreicht mit dem heutigen Tage (26.2.) ihren vorläufigen, vielleicht sogar dauernden Abschluß.WHeut wird die außerordentliche Sitzung des Bundeskongresses in der brasilischen Hauptstadt beendigt, welcher die Aufgabe zugefallen war, die Zustände in jener zwar ungesun den und sehr wenig zivilisierten, aber durch ihre P ro dukte schon jetzt wertvollen Gegend aus schwankenden in feste, aus unhaltbaren in stabile zu verwandeln. Der im Dezember vorigen Jahres abgeschlossene „Vertrag von Petropolis" bildet seit fast einem halben Jahre den beliebtesten und allgemeinsten Ge sprächsstoff in allen Teilen unserer großen Republik, und die Zeitungen haben ebenfalls in der Rio-Acre- Frage ein recht ausgiebiges, dankbares, allgemein in teressierendes Th ma gefunden. Auch der „Kompaß" hat dieser Frage von jeher sein Interesse zugewandt, ja sogleich in seiner allerersten Nummer einen sehr eingehenden Bericht über das Rio-Acre-Territorium gebracht. Eine weit entlegene, früher kaum dem Namen nach bekannte, scheinbar autzerbalb der I n teressen zivilisierter Menschen gelegene Landsajast ist jetzt für die Bewohner Südamerikas, speziell Brasi liens. Boliviens und Perus in den Vordergrund der allgemein interessierenden Fragen getreten Da ver lohnt es sich schon, am heutigen, für die Entwickelung jener Frage so wichtigen Tage den bereits erwähn ten „Vertrag von Petropolis" furz zu erörtern. Bereits mehrfach, so namentlich im Jahre 1867 hat man durch Verträge die Grenze Mischen unserer Republik und- Bolivien festzulegen gesucht, ohne jedoch völlige Klarheit in dieser Hinsicht zu erreichen. Jetzt wird dieser latente Uebelstand, der stets zu nachba - lichen Verwickelungen führen konnte durch den „Ver trag von Petropolis" völlig beseitigt; . Erenzregulierung läßt dieser neue Vertraglich Mindeste zu wünschen übrig so Zwar daß nunmehr auch etwaigen peruanischen Gelüsten (wie sle sch letzter Zeit wieder sehr bemerkbarmachten) für die Zukunft ein kräftiger Riegel vorgKoben worden A Brasilien gewinnt durch diesen Vertrag eui große Gebiet von etwa 5000 Quadratleguas (beinahe 3we L Drittel der Ausdehnung uniere^ ® laa f l.Ä S \ ein Gebiet, das an Rindvieh und KautschukZehr re ch ' ist. D as winzige Stückchen von G A . «wa .4 bis 5 Quadratleguas. welches B o lê n ( . w dem 18. Breitengrade in der Rahe des . P guay und durch niedrere Seeen mit diesem ^ bindung stehend) erhält, ist kaum der R . ^ gleich es für B°Iwi-n durch 6v S toirfunn seiner Vrodukte via Rio l ai a^uay I 9 jui v schiffung seiner Produkte v ia R io " " Ä ^ e n . l i c h - SompraíaH»n w]¥ «jfctm durch den genannten Vertrag für das s h P reiche Acre-Gebiet von Brasilien erhält, besteht in der Zahlung von zwei Millionen Pfund Sterling (40 000 Contos de Reis, wenn der Kurs auf 12 steht). „Erobert" oder „gewonnen" kann man ein um so hohen Preis gekauftes Land freilich nicht nennen, wenngleich wir diesen'Preis angesichts der Entwicke- lungsfähigkeit des schon jetzt stark exportierenden gro ßen Gebietes nicht gerade für zu hoch halten. In dieser Beziehung wird künftig sehr viel darauf an kommen, ob die projektierte Madeira-Mamore- Bahn wirklich gebaut werden wird, — eine Haupt- Lebensfrage nicht nur für das Rio-Acre-Eebiet, son dern auú. für den Erport Boliviens. Bekanntlich soll der (von Brasilien auszuführende) B au dieser Bahn eine weitere Kompensation sein für den Verzicht Boliviens auf jenes Gebiet. Diese M a- deira-Mamorê-Bahn wird Bolivien ohne Zweifel ei nen großen Teil von dem Weltverkehr zurückgeben, den es seit seiner Verdrängung von den Küsten des stillen Weltmeeres (durch Chile) verloren hat. Wel chen Wert diese Bahn für den Norden und Nord- westen Brasiliens haben wird, braucht nicht erst be sonders erörtert zu werden. J a , selbst in strategischer Hinsicht könnte diese Bahn von heworragender Wich tigkeit werden, falls es einmal, was wir nicht hoffen wollen, zu kriegerischen Verwickelungen mit unseren westlichen Nachbaren kommen sollte. Durch den „Vertrag von Petropolis" wird endlich fast der ganze Außenhandel Boliviens teils nach B ra silien, teils auf dem Wege durch Brasilien nach an deren Ländern gelenkt werden, nicht nur via Purus oder via Madeirafluß nach Norden zum Amazonas, sondern auch v ia Paraguayfluß nach Suden zum R io da P rata. Und diese günstige Aussicht für die Zukunft ist gar nicht gering anzuschlagen. Wie man sieht, ist der Vertrag durchaus nicht ungünstig für Brasilien. Fassen wir nun zum Schlüsse die einzelnen Punkte desselben nochmals kurz zusammen, so ergibt sich folgendes: 1. Die Grenze zwischen Brasilien und Bolivien wird in durchaus klarer Weise festgelegt 2. Brasilien gewinnt ein sehr großes ( ^ Parana) und sehr wertvolles Gebiet. 3. Bolivien wird durch ein sehr kleines Stuck von M atto Grosso und durch Zahlung von 2 Millionen Pfund Sterling seitens Brasiliens entschädigt. 4 Der Bau der Eisenbahn Madeira-Mamom kommt beiden Kontrahenten in gleichem M a ß e zu ^ö^Die Ablenkung des bolivianischen Außenhan dels nach und durch Brasilien sowohl nordwärts wie südwärts wird ebenfalls für beide Länder sehr ersprieß lich sein. ^ , . Und wir fügen noch hinzu: Durch die geplante Eisenbahn wird vielleicht auch der Besuch der hoch interessanten bolivianischen Ecbirgswelt eine Erleichte rung und weitere Anregung erfahren. Denn eine Reise via Purus, wie bisher, kann keineswegs em pfohlen werden. Chilon. Bülow gegen Bebel. (Schluß folgt.) Das sozialdemokratische Staatszuchthaus. Wenn es wirklich etwas gibt, das an die Stelle des Bestehenden treten soll, dann hat der Dresdener Parteitag es in glänzender Beleuchtung gezeigt. Sie wissen es selbst noch nicht (Beifall), S ie sind nicht einmal untereinander darüber einig.. (Sehr gut!) W enn es wirklich die Durchführung Ihres Partei programms sein würde, dann käme es hinaus, wie man gesagt hat, auf die Schaffung eines riesigen Staatszuchthauses. (Lärm der Soziawemokra- ten.) Ja, was märe cs anders, als ein kolossales Zuchthaus, wo es kein Mensch aushallen würde. (Beifall.) E s wird aber niemals gelingen, einen sol chen Zukunftsstaat herbeizuführen, außer mit An wendung der brutalsten Gewalt. Aber selbst wenn die von Ihnen in Aussicht genommene Diktatur des Proletariats alles gleich machte, so wäre ja selbstver ständlich morgen schon wieder alles u n g le ic h . (Z u ruf Bebels.) Ach, Herr Bebel, ich habe von Ihrem Parteitag den Eindruck entnommen, daß Sie man chen Ihrer Parteigenossen für fleißiger halten wie den andern und manchen für dümmer wie den an dern. An dem Bedürfnis des Menschen nach indi vidueller F re ih e it, der nicht von Herrn Bebel an den Pflock gebunden werden will wie em Schaf, da ran werden Sie scheitern, auch wenn S ie sich nicht vorher den Kopf einrenncn sollten an den ehemen Mauern der Staats- und Gesellschaftsordnung, die viel stärker sind, als S ie glauben. E s ist nicht mög lich. sich mit diesen Dingen zu beschäftigen, ohne Herrn Bebel auf Tritt und Schritt aus Widersprü chen zu ertappen. Seine Staats- und Gesellschafts ordnung wäre doch nur möglich bei einer gegenseiti gen Bruderliebe, wie sie meines Wissens bisher m keinem Staatsleben aufzutreiben gewesen sind. (Sehr richtig!) D as wäre die Republik des Plato, nur mög lich unter Engeln und Engelssöhnen. (Heitere Zustimmung.) Bilden Sie sich etwa ein, ein solcher Engel zu sein? (Heiterkeit. Z uruf links.) Sie sind mir aber ein netter Engel. (Stürmische Heiterkeit.) Sie, die Sie immerfort an den Neid, an das M iß trauen, an den Haß, au alle schlechten menschlichen Eigenschaften appellieren, die Sie den berechtigten und unentbehrlichen Egoismus, auf dem bisher jeder

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Einzelne Num m er 100 R eis. 's Erscheint jeden Sonntag und Donnerstag. Einzelne Nummer 100 R eis.Anzeigen werden bis M ittwoch und S a m sta g M itta g angenommen und lostet die 3-spaltige Korpuszeile oder deren Raum 100 Reis.

Abonnementspreis:

II. Iabra. |®raí,l,cnÍiaaiStiií'. S S ° y A u à d l jährlich ..- .8 8 0 0 °t ha lb jährlich . 48000

Lurityba, Sonntag den 28 . Februar 1904. Nr. 70.Staat Paranä — Brasilien. i < C à r . ° C ° r r - i ° N r . 3 2 . ) >

Die Rio-Acre-Fragee r r e i c h t mit dem heutigen T age (2 6 .2 .) ihren vorläufigen, vielleicht sogar dauernden Abschluß.W Heut w ird die außerordentliche S itzun g des Bundeskongresses in der brasilischen H auptstadt beendigt, welcher die Aufgabe zugefallen w ar, die Z ustände in jener zwar ungesun­den und sehr wenig zivilisierten, aber durch ihre P r o ­dukte schon jetzt wertvollen Gegend a u s schwankenden in feste, au s unhaltbaren in stabile zu verwandeln.

Der im Dezember vorigen J a h re s abgeschlossene „ V e r t r a g v o n P e t r o p o l i s " bildet seit fast einem halben J a h re den beliebtesten und allgemeinsten G e­sprächsstoff in allen Teilen unserer großen Republik, und die Zeitungen haben ebenfalls in der Rio-Acre- Frage ein recht ausgiebiges, dankbares, allgemein in­teressierendes T h m a gefunden. Auch der „K om paß" hat dieser F rage von jeher sein Interesse zugewandt, ja sogleich in seiner allerersten N um m er einen sehr eingehenden Bericht über d a s Rio-A cre-Territorium gebracht. E ine weit entlegene, früher kaum dem Namen nach bekannte, scheinbar autzerbalb der I n ­teressen zivilisierter Menschen gelegene Landsajast ist jetzt für die B ew oh ner Südam erikas, speziell B rasi­liens. B oliv iens und P e ru s in den V ordergrund der allgemein interessierenden F ragen getreten D a ver­lohnt es sich schon, am heutigen, für die Entwickelung jener F rage so wichtigen T age den bereits erw ähn­ten „ V e r t r a g v o n P e t r o p o l i s " f u r z z u erörtern.

Bereits mehrfach, so namentlich im J a h re 1867 hat man durch V erträge die Grenze Mischen unserer Republik und- B olivien festzulegen g e s u c h t , ohne jedoch völlige K larheit in dieser Hinsicht zu erreichen. Jetzt wird dieser latente Uebelstand, der stets zu nachba - lichen Verwickelungen führen konnte durch den „V er­trag von P e tro p o lis" völlig beseitigt; .Erenzregulierung läß t dieser neue V e r tra g lic hMindeste zu wünschen übrig so Zwar daß nunm ehr auch etwaigen peruanischen Gelüsten (wie sle sch letzter Z eit wieder sehr bemerkbar machten) fü r dieZukunft ein kräftiger R iegel v o rg K o b e n worden A

Brasilien gewinnt durch diesen V ertrag eui große Gebiet von etwa 5 0 0 0 Q uad ra tleguas (beinahe 3we

L Drittel der A usdehnung u n iere^ ® laa f l . Ä S \ ein Gebiet, d as an R indvieh und KautschukZehr re ch ' ist. D a s winzige Stückchen von G A . « w a

.4 bis 5 Q uad ra tleguas. welches B o l ê n ( . w dem 18. B reitengrade in der R ahe des . P guay und durch niedrere S eeen mit diesem ^ bindung stehend) erhält, ist kaum der R . ^gleich es fü r B °Iw i-n durch 6v Stoirfunn seiner Vrodukte v i a R io l a i a ^ u a y I 9

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schiffung seiner P rodukte v i a R io" " Ä ^ e n . l i c h - SompraíaH»n w]¥ « j f c tm durch den genannten V ertrag fü r das s h P

reiche Acre-Gebiet von Brasilien erhält, besteht in der Z ahlung von zwei M illionen P fu n d S terling (40 000 Contos de R eis, wenn der K u rs auf 12 steht). „E robert" oder „gewonnen" kann m an ein um so hohen P re is gekauftes Land freilich nicht nennen, wenngleich w ir d iesen 'P re is angesichts der Entwicke- lungsfähigkeit des schon jetzt stark exportierenden gro­ßen Gebietes nicht gerade fü r zu hoch halten. I n dieser Beziehung wird künftig sehr viel darauf an­kommen, ob die projektierte M adeira-M am ore- B a h n wirklich gebaut werden wird, — eine Haupt- Lebensfrage nicht nu r fü r das Rio-Acre-Eebiet, son­dern auú. fü r den E rpo rt Boliviens.

Bekanntlich soll der (von Brasilien auszuführende) B a u dieser B ah n eine weitere Kompensation sein für den Verzicht B oliv iens auf jenes Gebiet. Diese M a- deira-M am orê-B ahn wird Bolivien ohne Zweifel ei­nen großen T eil von dem Weltverkehr zurückgeben, den es seit seiner V erdrängung von den Küsten des stillen W eltmeeres (durch Chile) verloren hat. W el­chen W ert diese B ah n fü r den Norden und Nord- westen Brasiliens haben wird, braucht nicht erst be­sonders erörtert zu werden. J a , selbst in strategischer Hinsicht könnte diese B ah n von heworragender Wich­tigkeit werden, falls es einmal, w as w ir nicht hoffen wollen, zu kriegerischen Verwickelungen mit unseren westlichen Nachbaren kommen sollte.

Durch den „V ertrag von P etropolis" wird endlich fast der ganze Außenhandel B oliviens teils nach B r a ­silien, teils auf dem W ege durch Brasilien nach an­deren L ändern gelenkt werden, nicht nu r v i a P u ru s oder v i a M adeirafluß nach Norden zum Amazonas, sondern auch v i a P araguay flu ß nach S u d en zum R io d a P r a t a . Und diese günstige Aussicht fü r die Zukunft ist gar nicht gering anzuschlagen. W ie man sieht, ist der V ertrag durchaus nicht ungünstig fü r Brasilien. Fassen w ir nun zum Schlüsse die einzelnen Punkte desselben nochmals kurz zusammen, so ergibt sich folgendes:

1. D ie Grenze zwischen Brasilien und Bolivien wird in durchaus klarer Weise festgelegt

2. B rasilien gewinnt ein sehr großes ( ^ P a ra n a ) und sehr wertvolles Gebiet.

3. Bolivien wird durch ein sehr kleines Stuck von M atto Grosso und durch Z ahlung von 2 M illionen P fu n d S te rling seitens Brasiliens entschädigt.

4 D er B a u der Eisenbahn M adeira-M am om kommt beiden Kontrahenten in gleichem M aße zu

^ ö ^ D i e Ablenkung des bolivianischen A ußenhan dels nach und durch Brasilien sowohl nordw ärts wie südw ärts wird ebenfalls fü r beide Länder sehr ersprieß­lich sein. ^ , .Und w ir fügen noch hinzu: Durch die geplante Eisenbahn wird vielleicht auch der Besuch der hoch­

interessanten bolivianischen Ecbirgsw elt eine Erleichte­rung und weitere A nregung erfahren. D enn eine Reise v i a P u ru s , wie bisher, kann keineswegs em­pfohlen werden.

Chilon.

Bülow gegen Bebel.(Schluß folgt.)

D as sozialdem okratische S ta a ts z u c h th a u s . W enn es wirklich etwas gibt, das an die S telle

des Bestehenden treten soll, dann hat der D resdener P arteitag es in glänzender Beleuchtung gezeigt. S ie wissen es selbst noch nicht (B eifall), S ie sind nicht einmal untereinander darüber einig.. (S e h r gut!) W enn es wirklich die Durchführung Ih re s P a rte i­program m s sein würde, dann käme es hinaus, wie man gesagt hat, auf die Schaffung eines r i e s i g e n S t a a t s z u c h t h a u s e s . (L ärm der Soziawemokra- ten.) J a , w as märe cs anders, a ls ein kolossales Zuchthaus, wo es kein Mensch aushallen w ürde. (B eifall.) E s wird aber niem als gelingen, einen sol­chen Zukunftsstaat herbeizuführen, außer mit A n ­wendung der brutalsten Gewalt. Aber selbst wenn die von Ih n e n in Aussicht genommene Diktatur des P ro letaria ts alles gleich machte, so wäre ja selbstver­ständlich morgen schon wieder alles u n g le ic h . (Z u ­ru f B ebels.) Ach, H err Bebel, ich habe von Ih rem P arte itag den Eindruck entnommen, daß S ie m an­chen Ih re r Parteigenossen fü r fleißiger halten wie den andern und manchen fü r dümmer wie den an­dern. A n dem B edürfn is des Menschen nach indi­vidueller F r e i h e i t , der nicht von H errn Bebel an den Pflock gebunden werden will wie em Schaf, da­ran werden S ie scheitern, auch wenn S ie sich nicht vorher den Kopf einrenncn sollten an den ehemen M auern der S ta a ts - und Gesellschaftsordnung, die viel stärker sind, a ls S ie glauben. E s ist nicht mög­lich. sich mit diesen D ingen zu beschäftigen, ohne H errn Bebel auf T ritt und Schritt aus W idersprü­chen zu ertappen. S eine S ta a ts - und Gesellschafts­ordnung wäre doch nu r möglich bei einer gegenseiti­gen Bruderliebe, wie sie meines W issens bisher m keinem S taatsleben aufzutreiben gewesen sind. (S e h r richtig!) D a s wäre die Republik des P la to , nu r mög­lich unter E n g e l n und E n g e l s s ö h n e n . (Heitere Zustimmung.) B ilden S ie sich etwa ein, ein solcher Engel zu sein? (Heiterkeit. Z u r u f links.) S ie sind mir aber ein netter Engel. (Stürmische Heiterkeit.) S ie , die S ie im merfort an den Neid, an das M iß ­trauen, an den Haß, au alle schlechten menschlichen Eigenschaften appellieren, die S ie den berechtigten und unentbehrlichen E goism us, auf dem bisher jeder

/wo Beilage zum „Kompass“ M 70

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Der Geizhals.II.

(Fortsetzung.)Hört F ra u , — aber sagt nichts davon. S e h t, hier

labt I h r sieben S tü b e r . . . u n d w enn I h r m orgen ms das Rapellenhöfchen kommt, w erde ich C ua) viel­eicht etw as mehr geben können . . . und ich werde illeider fü r E u re R in d e r machen, von den Riem ern, Deiche meine selige M u tte r getragen Hatz w arm e und chöne Rleider. Vielleicht w erde ich auch e tw as stn- >en, w as fü r Euch gu t fein w ird . — D ,Dir in meinen U n ternehm ungen günstig fein, oann vürde E u er b itteres E len d aufhören! |

Die W tttw e von diesen W o rte n tief gerührt, T 9 »or R ü h ru n g an zu w einen. S ie benetzte eirwn Äu- Mblick die H a n d des M äd ch ens m ,t he,feen T ra n e n and sagte dann: . iA

Ach, J u n g fe r , ich w a r so unglücklich, dafe ch z »eilen beinahe den V erstand d arü b e r verlor. ,a dafe ich vielleicht schon lange gestorben w äre, hatte ich es können; aber w er sollte denn m e,ne arm en Schäfchen versorgt haben? U nd n u n E u re H erzensgute, w ure Freundschaft noch m ehr a ls E u re H ülfe ii

Approbiert durch die Inspcctoria Gera! de H ygiene do Rio de Janeiro

durch Dekret vom 3. Febuar 1886.Das s i c h e r s t e P r ä p a r a t zur V e r ­

t r e i b u n g a l t e r E in . g è W © id e w ü r m e r bei K indern und E rw achsenen.S a f t l ü a n L i i : Scfirö9cr & l2 ia - — §01 to f lU c jtc .

sogleich mein E lend vergessen. O h , wie w ill ich G o tt fü r Euch bitten! und in meinem Hüttchen mit mei­nen R in d ern Euch au f den R nieen segnen!

W ä re ich reich! w äre ich reich! sagte d a s M ädchen zerstreut.

Reich? erw iderte die arm e F ra u , I h r werdet cs werden, J u n g fe r , sehr reich! j

I h r irrt, Räthe. D ie Leute n,einen es wohl, doch sie täuschen sich sicherlich. ,

W erde t I h r denn von E urem O nkel nicht erben?M e in Onkel ist arm , F ra u . A lles, w as er besitzt,

ist d a s alte H a u s , w orin w ir w ohnen und einige kleine Z insen.

N ein , nein, Iu n g fe r , er h at viel, viel ausstehendes Geld. M e in M a n n w a r M a u re r , und er h at f rü ­her a u f dem R lofterhof gearbeitet. E s ist vielleicht

; n u r ein Mensch, welcher den richtigen Z usam m enhang 'n o n allen diesen D ingen kennt, und d a s bin ich ge- 1 rade.

Cecilie stand ganz verw undert da.I E s ist nicht etw a a u s Hochmut, dafe ich cs sage,! J u n g fe r , fu h r die W itw e fort, aber ich kann Euch

w ohl mit dem N am en B ase benennen, denn die se- 1 üge F ra u von E u rem O nkel w a r die Schwester von

meines M a n n e s M u tte r. S o geht cs in den D ö r­fern zu; der eine h at Glück, der andere Unglück; m an zerstreut sich nach allen G egenden, um sein A u s ­kommen zu suchen, und am E nde kennt m an einan- ver nicht mehr.

Also ist dies liebe Miekcheu mein Nichtchcn, fragte Cecilie mit w ahrer F reude, indem sie d a s R in d au f dem Ropfe streichelte.

E s ist doch aber entfernt, antw ortete die W itw e . W e n n es rechtlich au f der W elt zuginge, d an n müfete ich w ohl auch meinen A nte il an der Erbschaft be­kommen, aber T y s , der scheinheilige B e trü g e r, w ird es schon einrichten, dafe niem and von seiner S e ite e tw as bekommt.

M e in O nkel ist ja doch rechtschaffen, sagte Cecilie. W e n n er auch in seiner Lebensweise ein S o n d e rlin g ist, so ist doch sein H erz gut.

Ic h weife es, J u n g fe r , aber kennt I h r den T y s ?D a s M ädchen sah sie m it V erw u n derun g an.Ich kenne ihn; er w ohnte lange in meinem G e­

b u rtsd o rf. T y s ist ein M ensch, der frü her a lles V e r­mögen seiner E ltern verschwendet und seinen alten V a te r zum T o de geärgert hat. D a er ziemlich gelehrt w ar. so ist er a u s N o t eine A rt Seelenverkäufer

Staat und jede (Gesellschaft beruht hat, negieren, müßten doch selbst anfangen, duldsam zu sein. Statt dieser Harmonie haben Sie uns in Dresden eine Kakopho- nie aufgeführt. (Schi- richtig! Heitere Zustimmung.)

Bebel und der Militarismus.Hr. Bebel hat sich wiederum gegen den Militaris­

mus gewandt. Er glaubt, es ginge auch ohne M i­litär, mit dem M ilizh e e r. Ich möchte nur wissen, was er täte, wenn wir von unseren Nachbarn ange­griffen würden. Gegenüber den Zuständen, wie sie Hr. Bebel herbeiführen will, läge die Versuchung zu solchen Angriffen sehr nahe, aber Sie wissen doch, daß der Beste nicht in Frieden leben kann, wenn es dem bösen Nachbar nicht gefällt. Was würden Sie machen ohne eine diziplinierte Armee gegenüber einem Angriff? Und wie wollen Sie dann Ihre großar­tige auswärtige Politik verwirklichen ohne eine große Armee? Denn für die sozialdemokratische auswärtige Politik müßten wir noch eine viel stärkere Armee ha­ben als jetzt. Sie wollen ja überall hinein, wo was los ist, nach Armenien, der Mandschurei. (Heiterkeit.) Ganz schön, aber das ist nicht durchzuführen ohne ei­ne ganz ungewöhnlich starke Armee.

Ausland.Deutschland.

Nach zwcieinhalbjähriger Bauzeit ist bei Mainz eine neue Rheinüberbrückung, durchweiche eine direkte Verbindung zwischen Mainz und Wiesbaden geschaf­fen wurde, fertiggestellt und wird der Verkehr auf derselben wahrscheinlich am 1. Mai eröffnet werden.

— Mitte Januar hat ein heftiger Sturm in der Nordfee mannigfache Unfälle im Gefolge gehabt. Mehrere Dampfer sind gesunken, wobei die meisten Mannschaften ertranken und nur wenige gerettet wurden.

— D ie Sozialdemokraten in der Reichs­haushaltskommission. Obgleich die sechs M it­glieder, welche die sozialdemokratische Fraktion in die Kommission für den Reichshaushalt entsandt hat, sämtlich zu der schärferen Tonart gehören, zeigen sie sich doch als recht friedlich gesinnte Staatsbürgerund find, wenn man sich an ihr Auftreten im Plenum erinnert, kaum wiederzuerkennen. Sie bewilligen tap­fer darauf los, heute 24 000 M. Gehalt für einen Berufskonsul, morgen große Summen für den Som­merpalast eines Gesandten oder Ministerresidenten in einem überseeischen Lande. Am Schlüsse der Etats­beratung im Plenum werden sie dann wieder mitder „Ablehnung" des gesamten Etats prunken, umden guten Wählern da draußen sagen zu können: wir haben als Sozialdemokraten und wahre Freun­de des Volkes alles abgelehnt.

Oesterreich-Ungarn.Der Triester Gemeinderat ist zwar wegen der

Wahlmißbräuche aufgelöst worden, aber man hatdessenungeachtet den Staatsausschuß, der von dem ungesetzlich gewälten Gemeinderat gewählt worden ist, mit der Borbereitung der Wahlen betraut, eine Maß­regel, welche wieder einmal die starke Hand der Re­gierung vermissen läßt, selbst in einem Falle, wo man endlich der liberalen Jrredenta ernst zu Leibe zu ge­hen den Anschein erweckte. — Die unangenehmste Folge der Obstruktion ist in Böhmen der Hunger, die immer wachsende Notlage der böhmischen Bevöl­kerung. Neunzehn Petitionen, fast lauter tschechische, sind beim Ministerpräsidenten eingebracht, welche über diese Notlage Klage führen und zur Abhülfe dersel­ben staatliche Unterstützungen und die baldige Einbe­rufung des böhmischen Landtages fordern. Darauf- •hin ließ der Ministerpräsident in der amtlichen Wiener Abendpost eine Note veröffentlichen, worin auf die Ursache dieser Notlage hingewiesen wird: die Arbeits­unfähigkeit des Parlamentes, das nicht einmal das Budget für 1904 ordnungsgemäß erledigt habe. Je rascher dies demnächst geschehe, um so eher könnte die Regierung an die Linderung des insbesondere durch Elementarereignisse in Böhmen ausgebrochenen Elen­des schreiten; auch der böhmische Landtag könnte so­gleich einberufen werden, wenn die Arbeitsfähigkeit desselben verbürgt würde. Diese ist aber derzeit nicht vorhanden, weil die Deutschen die tschechische Obstruk­tion im Reichsrate mit der Obstruktion im böhmischen Landtage beantworten.

.Frankreich.Ein 150 enggeschriebene Seiten zählender Antrag des

Der Kompatz

Oberstaatsanwalts Baudonin auf Wiederaufnahme der Dreyfusfache ist mit den begleitenden Schriftstücken dem Kassationshos übergeben worden. Die Verhandlungen der Kriminalkammer des Kassa- tionshofcs werden bald beginnen können. Nach der Rede des Oberstaatsanwaltes und derjenigen des Anwaltes Mornard für Dreyfus wird die Kammer entscheiden, ob eine neue Untersuchung statthaben soll. Die Entscheidung des gesamten Kassationshofes wird nicht vor sechs Monaten gefällt werden. Die Presse wird hoffentlich nicht viel auf den Gang ber_ Dinge einwirken können, da die Oeffentlichkeit ausgeschlossen bleiben dürfte.

Belgien.Wie unsere Leser schon wissen, gibt es in der ka­

tholischen Partei Belgiens zwei Gruppen, die konser­vative und die demokratische. Man gibt sich alle Mühe, die beiden Gruppen wieder zu vereinigen, und, da auf beiden Seiten der Wille offenbar gut ist, kann es am Erfolge nicht fehlen. In Lüttich, wo der Kampf zwischen den beiden Gruppen heißer als an­derswo brannte, hat eine erste Besprechung zwischen den beiderseitigen Vertretern behufs Anbahnung einer Aussöhnung stattgefunden, und die Besprechung hat einen beide Teile befriedigenden Verlauf genommen. 2n Brüssel hat zwar die konservative Gruppe den Antrag der Demokraten, ihnen ein Mandat abzutre­ten, abgelehnt, aber diese Ablehnung wird keine weiteren schlimmen Folgen für das einige Zusam­mengehen aller Katholiken bei den nächsten Wahlen im Mai haben.

Italien.Die italienische Regierung gewährt den französi­

schen Ordcnsleuten freundliche Aufnahme, da diesel­ben Schulen in bisher mit solchen schlecht bedachten Gegenden gründen. Die großen Ordensgemeinschaf­ten haben namhaften Grundbesitz erworben. Die Karthäuser haben sich in Pinerolo (Piemont) ange­siedelt, wo vorläufig der General ihres Ordens wohnt. Anfänglich sollte Serra San Bruno (bei Rossano in Kalabrien), wo der H. Bruno gestorben ist, der Hauptort des Ordens werden. Aber derselbe ist zu abgelegen. Bei Lucca haben die Karthäuser eines ihrer früheren Klöster zurückgekauft. Dasselbe war bei der durch die Franzosen bewirkten Klosteraufhe­bung von einem Franzosen gekauft worden. Dort wird der Großprior des Ordens wohnen. Die fran­zösischen Benediktiner haben die alte Abtei Pontida zurückgekauft. Die Assumptionisten machen Rom zum Mittelpunkte ihres Ordens; ihr General, P. Bailli), hat schon vor längerer Zeit am Fuße des Kapitols seinen Sitz aufgeschlagen.

Nordamerika.Am 7. Januar hat Morgan im Senat eine außer­

ordentlich scharfe Rede gegen die Panamapvlitik der Regierung gehalten, nachdem ihm bereits der demo­kratische Führer Gorman in der Kritik vorangegan­gen war.

Morgan hob hervor, daß Kolumbien das Recht besitze, die Anerkennung Panamas als verfrüht und als casus belli zu betrachten; es sei dabei unerheb­lich, ob es wegen mangelnder Stärke die Kriegfüh rang unterlasse. Jedenfalls stehe fest, daß, sobald die Vereinigten Staaten ihre Truppen aus Panama ab­riefen, die Kolumbier einrücken würden, um die acht Mann, welche die Regierang von Panama organisiert hätten, gefangen zu nehmen und sie nebst ihrem An­hang von hergelaufenen Negern, Indianern und Chinesen vom Isthmus zu verjagen.

Das sind bittere Pillen. Selbst der gewandte Lodge, Roosevelts Intimus und oberster aller Jingoes, der im Senate die Reden hält, welche in europäischen Parlamenten Sache des Ministers des Aeußern find, vermochte die Regierung nicht weiß zu waschen. Ih r Ziel erreicht sie ja, aber die Unehrlichkeit und Bruta­lität, mit der sie die Revolution auf dem Isthmus inszenierte, um nachher ihre Beteiligung abzuleugnen, wurde ihr gründlich eingetränkt. Sie hat es zu bunt getrieben, und darum mehren sich die Proteste, wobei freilich niemand daran denkt, das gestohlene Gut zu­rückzugeben. Uncle Sam steckt die schwächliche Me­stizenrepublik Panama vergnügt in seinen Rucksack und murmelt dabei einige Flüche in den Bart über die Schlechtigkeit der Regierung, welche ihm diese Er­werbung auf so unredliche Weise verschafft habe.1 — Der Bau des Panamakanales soll noch in die­sem Jahre in Angriff genommen werden.

Argentinien.Die Obst- und Fleischausfuhr aus-Argentinienent­

wickelt sich immer mehr. Die Direktion der französj scben Dampfcrgesellschast „ Messageries Maritimes1 bat auf Anregung des argentinischen _ Konsuls in Paris den Entschluß gefaßt, auf denjenigen ihrer Dampfer die nach dem La Plata gehen, tn den La­deräumen Gefrierkammern anzulegen, um darin Obst, Konserven und Fleisch aus Argentinien exportieren

3U Auch'nach Oesterreich will man argentinisches Fleisch ervortieren. Ein Gesuch der Wiener Fleischer, die Regierung möge die Einfuhr argeiitinischer Fleisch­waaren nach Oesterreich gestatten 'st M ch vorläufig abschlägig be'chieden worden. Man will sich jedoch

Wien damit nicht zufrieden geben und abermals bei der Regierung vorstellig / f i te m

In dem letzten Drittel des Monats Januar wurden aus dem Hafen in Rosario folgende Mengen exportiert- 47,289 Tonnen Weizen, 24,112 -ton­nen Leinsaat. 282 Mais; 940 Afrecyo; 564 Afre-

214 H l . ; 737 Mchl; 475 W -II- u|m.

Inland.Curiiyba.

Während „Diario da Tarde" nur mit einigen Worten den am 25. ds. eingetretenen Regierungs­wechsel berichtete, widmete „A Republica" demselben qanzp Spalten. Am 24. brachte dieses Regierungs­blatt Artikel über den scheidenden Governador Dr. Francisco Xavier da Silva. Wenn wir auch nicht all' die Lobeserhebungen des Regierungsorganes un­terschreiben, die es dem Dr. Xavier da Silva spendet, so können wir doch nicht unterlassen, anzuerkennen, daß er den Staat in seiner vierjährigen Amtsperiode nach hiesigen Begriffen gut regiert hat. Was _ uns die Regierung des Dr. Vicente ‘Machado bringen wird, muß die Zukunft zeigen. Goldene Berge ver­sprechen wir uns nicht, aber wir teilen auch nicht me pessimistischen Ansichten der Gegner der regierenden Partei, welche meinen, wenn sie es auch jetzt nicht öffentlich zu sagen wagen, — daß Dr. Vicente den Staat vollständig ruinieren wird. Die Steuern wiro er allerdings sicher nicht vermindern, im Gegenteil, sie werden wohl noch vermehrt werden. Denn, wenn die Gehälter der hohen Beamten ̂ vom Präsidenten an, vermehrt werden, wie es tatsächlich geschieht, dann wird auch wohl die Steuerschraube bald ein wenig fester angezogen werden.

— Was die Feierlichkeiten beim Regierungsantritt des neuen Präsidenten angeht, so müssen wir ge­stehen, daß sie alles übertreffen, was in früheren Jahren bei dieser Gelegenheit geschehen ist. Es wa­ren zugegen außer allen Mitgliedern des Staats­kongresses, vor welchen die Ceremonie stattfand, die Senatoren Monsenhor Alberto und Brasilia L»z, die Federaldeputierten Alencar Guimarães. Lameitha Lins, Carlos Cavalcanti, Candido de Abreu und Dr. Paulo e Silva, der hochw. Diözesanbischof, _ Monse­nhor Celso, der kommandierende Genera! mit seinem Stabe, die Konsuln von Deutschland, Oesterreich und Belgien, die Kommandanten der hiesigen Garnison, der Stadtpräfekt, der Präsident des Superior'Tribu- nol und noch viele andere Militär-und Civilbehörden. Punkt 1 Uhr erschienen, begleitet von dem scheidenden Governador, Dr. Xavier da Silva, der neue Präsi­dent, Dr. Vicente Machado, und die beiden' neuen Vizepräsidenten Dr. João Candido und Coronel Manoel Bonifácio Carneiro. Sie wurden von einer Kommission des Staatkongreffcs an der Tür empfan­gen und an dm? Präsidententisch geführt, wo sie das durch die Staatsvcrfassung vorgeschriebene Versprechen ablegten und ein diesbezügliches Protokoll unterschrie­ben. Hierauf verließen sie in derselben feierlichen Weise den Kongreßpalast und fuhren in einem herr­lichen Landauer von 40 Lanzenträgern Zu Pferde gefolgt zum Regierungspalaste zurüch Während der Feier spielten abwechselnd die Kapellen des 13., »• und 39. Regimentes. Das Polizeikorps hatte sich vor dem Kongreßgebäude aufgestellt, um die militärischen

j Ehren zu erweisen.! - - Von dem neuen Staatspräsidenten wurden er-I nannt: Sekretär des Innern, der Justiz und des > Oeffentlichen Unterrichtes Dr. Bento Josö Lamenhn

Der Kompaß

Allerlei.D ie neueste Forschungsreise in T ibet. A uß er

der militärischen Expedition der E n g län d er nach T i ­bet. auf deren V e rla u f jetzt die Aufmerksamkeit aller Po litiker gespannt ist. h a t im westlichen T e il dieses höchsten P la te a u s der E rd e noch eine friedliche E r ­kundung von britischer S e ite stattgefunden, die von dem K apitän R a w lin g geleitet und von der L on ­doner geographischen Gesellschaft unterstützt w orden ist. Nach dem vorläufigen Bericht, den d a s „ G e o ­graphica! J o u r n a l " über die Ergebnisse dieser Reise veröffentlicht, hat R a w lin g m it H ilfe e ines H indu- T op og rap hen , der ihm von der indischen L a n d e sa u f­nahm e zur V erfü g u n g gestellt w orden w ar, eine G e­samtfläche von 38 0 0 0 englischen Q uad ra tm eilen in genauer K arte aufgenom m en. D ie Expedition ging im vorigen M a i von Leh, der H auptstad t der L a n d ­schaft Ladakh im I n d u s - T a l , a u s , überschritt die G renze gegen T ibe t in dem P a tz L anak-L a und verfolgte d an n weiter eine östliche R ichtung, uni über d a s G ebiet hinauszukom m en, d a s schon von K ap itän D easy erforscht w ar. Nachdem die Reisenden am H o rp a-S ee , der bereits in 5 4 6 0 M ete r H öhe liegt, angelang t w aren , gerieten sie in nicht geringe Schw'ie-

B o d e n noch nicht lange vom W asser verlassen sein konnte, jetzt aber n u r mit einer Schicht von Kochsalz und S o d a bedeckt w ar. Auch die noch bestehenden S e e n zeigten sämtlich eine V erm inderung ih res frü he­ren U m fang s. E s ist w ohl anzunehm en, d aß der Schneefall in jenem G ebiet geringer gew orden ist und dam it auch der W asserreichtum. D ie umfassenden kartographischen A ufn ah m en der Expedition w erden gegenw ärtig durch die indische L and esau fnahm e be­arbeitet.

Der U ntergang des kanadischen D am pfers E la l- lam . D ie S ta d t V iktoria in Britisch-K olum bia ist durch den U ntergang des Sch raub end am p fers C lallam , der den Verkehr zwischen V iktoria und S e a ttle be­sorgte, in tiefe T ra u e r versetzt. E tw a nach 2 0 M i ­nuten F a h r t von V iktoria erreichen die Schiffe eine S te lle , die besonders gefährlich ist, weil sich dort zwei starke M eeresström m ungen treffen. B e i bewegter S e e ist diese S te lle natürlich entsprechend gefährlicher und C lallam w urde, a ls er diese S te lle erreichte, voll­ständig unlenkbar. G ew altige W ogen trieben ihn wie einen S p ie lb a ll vor sich her in die <3trotze von S a n J u a n . D e r D am p fer w a r deutlich vom L ande a u s zu sehen, und es w urden ihm sofort Schlepperu n y uu iiy i w uicii, y tu a v il |ie m niu)I geiiligC Ou)u>tes u“ *)“ !vl;vnf uuu w uiucu u;m |U|vw

rigkeiten. E in m a l desertierte eine ganze A nzahl von i M H ülfe geschickt. D ie W ellen w aren aber so stark, L euten, die dam it beau ftrag t w aren , eine P a k -K a ra d a b sie d a ? S r f i if f fmrfcitnhiiA terirf-.hm en T ier t ta n i -

w ane m it G etre idevorräten in s L ager zu führen , und außerdem verloren sie von ihren 2 5 P o n ie s w ährend eines achttägigen Schneesturm s 18. D ie L age der Expedition _roäre vielleicht a u s M a n g e l an N a h ru n g s ­m itteln gefährlich gew orden, w enn sie nicht einen 1 89 8 von D easy vergrabenen V o rra t aufgefunden hätte. D a s im N ordosten des H orpa-tfo gelegene L and w a r

datz sie d as S ch iff buchstäblich zerschlugen. D e r K api tön entschloß sich, die F ra u e n und K inder an L and zu setzen. A ber die R e ttungsboo te w aren kaum 6 00 M ete r von dem Schiffe entfernt, a ls sie kenterten. D ie Passagiere, die ihre F ra u e n und K in der vor ihren A ugen ertrinken sahen, w urden n u r m it M ü h e d aran verhindert, sich selbst in s M e e r zu stürzen. D ie N o t und die Notwendigkeit, d as S ch iff über-c/u:? im v tu tu v f ic it u t3 y u ip u = i|u yeieyeiie -vuiiu u w i uuv uvvt

eine nackte W üste, a u s H ügeln u nd Salzseen zusam -: W asssr zu halten, lenkte sie von ihren verzw eifelten mengefetzt; tierisches Leben fehlte dort fast vollkommen. ̂ G edanken ab. S tu n d e n la n g arbeiteten Passag iere und Nach S ü do sten dagegen fiel die M eereshöhe allm äh- j M annschaften verzweifelt d aran , d as W asser a u s dem lich um 5 0 0 M eter, der B o d en w a r reich mit G r a s Schiffe zu entfernen. Endlich gelang es einem Schlep- bewachsen, und H erden von A ntilopen und w ild en , Pcr> ein Schleppseil an dem D am p fer zu befestigen P a k s tra ten zahlreich auf. D ie s G ebiet w ird h ä u f ig ' und mit diesem dem H afen zuzusteuern. M a n er- von tibetischen N om aden aufgesucht, die sich den R ei- kannte aber bald, datz d a s Sch iff nicht zu retten w ar,io tih o n Ufltc io ftr fCvU / .U K* IP rlffm itt h itS V ^fhlprm ipil n n h rstHstist u n t e r fu rrM ftn *senden stets sehr freundlich erwiesen. E rst a ls sie an die G oldgräbereien von M u n o tto k kamen, w urde

zerschnitt d as Schleppseil und rettete u n te r furchtba ren A nstrengungen die noch aus dem Sch iff befind-uic w u i u y i u u c i c i c i i u u i l WlUllUUUl lUMieil, lüULUc vlv n v u j wuj u i i h w u ; i | | v t jv i i u -

ihnen d a s weitere V ord rin gen durch einen tibetischen li(Hen Passag iere u nd M annschaften, ehe d a s Sch iff B eam ten untersagt, der sich jedoch im U ebrigen äu-s versank. I m ganzen ertranken 56 Menschen, d arun - tzerst höflich benahm . Infolgedessen w urde die Rück- >er einige der angesehensten B ü rg e r V itto ria s . D e r kehr nach Kaschmir in nordwestlicher R ichtung be- > D am p fer w a r erst sechs M o n a te alt. B e i den M a ­sch inen . D a s au f diesem W eg durchzogene L an d j trosen, die bekanntlich recht abergläubisch sind, galt er w a r auffallend reich a n G azellen u nd w ilden Scha= j Un g l ü c k s s c h i f f , w eil die Champagnerflasche, ^r.,— TlCifl-Lki.. v n r .........................? j-.!- sti__*i ■ iietm am Vxnnsen. D e r östlichste von der Expedition erreichte P u n k t lag etw a u n ter 83 G ra d 4 5 M in östlicher L änge. D ie neuaufgenom m enen R o u ten lagen zwischen 35 u nd 3 5 Vs G ra d nördlicher B re ite . Zahlreiche S e e n w urden neuentdeckt, von denen einige salzig w aren , andere Sü tzw asser enthielten. D e r größte S e e mit e iner Fläche von fast 2 0 0 Q uadratk ilom etern und süßem W asier w urde nach dem Vorsitzenden der L on do ner geographischen Gesellschaft M ark h am -S ee benann t. Zahlreiche W asseradern m ünden in die S e e n , g rößere Flüsse aber sind nicht vorhanden. I n U ebereinstim m ung mit den B eobachtungen früherer Forscher in T ibe t stellte die Expedition d a s V orkom ­men zahlreicher ausgetrockneter Seebecken fest, deren

, , . . . ^. _0 . d i ebeim S ta p e lla u f a n den Schiffen zerschmettert w ird,nicht zerbrechen wollte. D ieser M atro senab erg laub ew ird sich durch d as Geschick des C lallam noch w eiterbefestigen.

D a s größte A u tom obil der W elt i s t i n S .F r a w zisco zur A blieferung gelangt. E s ist 6 0 F u ß la n g 3 0 F u ß breit, hat 60 Pferdekräste u nd ist a ls E rn te und M ähm aschine gebaut. A ls solche m äht sie einen 3 6 F u ß breiten S tre ife n , stellt gleichzeitig d a s ge­m ähte K orn auf, drischt es und bindet d a s gedro­schene S tr o h in feste B ü n d e l. B e i dieser A rbe it legt es 5 ,5 K ilom eter in der S tu n d e zurück. D ie M a ­schine, die mit D e l geheizt w ird, gehört einer V erei­n igu ng von G roßgrundbesitzern, die sie nacheinander

u nd R echtsverdreher gew orden, und so kam er, um eine krumme S ache gerade zu machen, a u f den K lo -1 sterhof. D a h a t er n u n bald gesehen, datz dort eine gute G elegenheit zum B e trüg en w ar. D e r Verschwen­der, der V erprasser stellte sich genügsam und vorsorg­lich . . . W iß t I h r auch w aru m , J u n g f e r ? U m d as m ir zukommende E rb te il u nd die Erbschaft so vieler anderer arm en M enschen, die zu unseren S e iten v e r­w and ten gehören, zu rauben . U nd v ie lle ich t. . . aber nein, E u e r O nkel liebt Euch doch noch zu sehr.

Cecilie stand mit gebeugtem K opfe da, sah zur E rde nieder u nd überdachte die sonderbaren E rö ffn un gen der W itw e.

Diese fuh r w eiter fo rt:A ber fürchtet Euch nicht, J u n g f e r ; ein Mensch hat

zuweilen mehr M u t u nd V erstand fü r A ndere, a ls fü r sich selbst. T y s w eiß w ohl, daß die arm e K äthe ihm vielleicht noch einm al E tw a s in den W eg stellen kann. Ucberdies, J u n g fe r , I h r ,f e id allein von E u ­rem S ta m m e , eine unm ittelbare E rb in , indem E u er V a te r der eigene B ru d e r von O nkel J a n w ar.W ir w ollen späterhin einm al v .d ttäu fige r über diese A ngelegenheit sprechen; ich w ill Euch w arnen vor diesem Falschen . . . Z u lange schon habt I h r hier

K rast-E rn tew ac ihm geschnittene

gensbenutzen. D ie B esatzung des besteht a u s acht M a n n . D a s von K o rn fällt in Säcke a n dem der Sichelseite gegen überliegenden T e il der M aschine, w ährend das Strob a u f einen h inter derselben angekoppelten Niesenwagen 'ä llt. '

A m paro á s Fam ílias.D a d a s M i tg l i e d D . C a n d i d a d o N. g e s to r b e n is t , s o s i n d a l l e M i t g l i e d e r d i e s e s V e re in s v e r p f l i c h t e t , b i s z u m 29. F e b r u a r ih r e n Bei- t r a g v o n 2 H 0 0 0 z u z a h l e n . W e r b is d a h in n i c h t z a h l t , w i r d a u s d e m V e r e in e a u s g e ­s c h l o s s e n . D ie V e r e i n s k a s s e i s t v o n 7 U hr m o r g e n s b i s 5 U h r a b e n d s g e ö f f n e t .

C urityba den 15. Februar 1904 Z e f e r h to J o s é tlo R o s a r io , Kassierer.

Õ £e/n itivo S^cj/ii,zoA p p ro b ie r t von d e r In sp e c to ria G eral de Hygiene do Rio de Ja n e iro d u rc h D ek re t vom 3. Februar

1886.Uiifelilhiir schm erzstillendes Heil-

m ittel.K u rie rt: K op fschm erzen -- G esichtsschm erzen —

K olik-A nfälle - C ho le ra - F ro s t in den Gliedmassen— Z ahnw eh — R h eu m a tism u s — D iarrhöe Hexen­sch u ss B ru s tsch m e rzen .(M F V or allem m ä ss ig t u n d b ese itig t dasselbe so j fo r t jeden heftigen S chm erz u n d ist unersetzlich 1 in d e r C am p an h a und d en K olonien, wo nicht zu : je d e r Z e it ein A rzt zu R ate gezogen w erden kann .! Hs is t ein H ausm itte l 1. K lasse,e n th ä lt ke ine m in era lisch en S toffe, w irk t in den m eisten F ällen s o fo r t u n d em p fieh lt sich durch g en a n n te E ig en sch aften allen F am ilienvä te rn der

K olonie u n d C am panha.F ab rikan ten : .Schröder <fc < * P o rto Alegre

d o

.V i.Kv:' i . 1' '■■'■.'VsA p p ro b ie r t von d e r In s p e k to r ia G eral de Hygiene

do Rio de Ja n e iro d u rc h D ek re t vom 3. Februarl888.

D a s b e s t e a l l e r B l u t r e i n i ^ u n g s - I(irossiirlige schnelle Heilung

ron fweseh teuren, rheuniatittehen Sehmer- xen, H autkrankheiten , Skrofeln

un d d e rg le ic h e n .

E s is t e ine g lück liche Z u sam m enste llung d e r ' h e i lk rä f tig s te n P flan z en , w ie Salsa, Bardaim,

C o n d u ra n g o , S a lsap a rilh a .

E n th ä lt n ich t d a s g ift ig e Q u eck silb e r und heilt sogar langwierige Magciibcschwerden.

V i e l e Z e u g n i s s e , b e s t ä t i g e n d i e s e sZu haben in allen b esse ren A potheken und Geschäf­

ten d e r K olonien u n d C am panha.

— Nur achte man auf die eingetragene Schutz-Marke.—F a b r i k a n t e n :

Schröder * t ’1“ - P orto Alegre

in dieser K älte einer arm en W itw e E u re G ü te be­wiesen. Ich w ill meine Kinderchen mit der frohen K un de trösten und zu G o tt fü r Euch beten.

Cecilie hob den K opf wieder in die Höhe, ergriff die H a n d der B ettle rin u nd fragte sie:

K äthe, w ollt I h r E tw a s fü r mich tu n ? A ber I h r m üß t w ohl Acht d a ra u f haben.

M i t F reud en , Ju n g fe r .W o h lan denn, betet nicht fü r mich, — sondern fü r

meinen Onkel. W erdet I h r cs auch nicht vergessen?Ich w erde es tun.B i s M o rg e n dann.U nter den feurigsten D anksagungen kehrte die W itw e

zurück. D a n n und w an n sah sie sich noch nach Ce cilie um, welche sich eiligst nach H ause begab.

D ie arm e M u tte r sagte zu ihrem K inde mit R ü h r u n g :Miekchen, d ir hat diese Nacht von einem E ngel

geträum t. D a s ist n u n dieser E ng e l! . . . K om m , liebes Miekchen, laß u n s eilen, K ind.

I I I .Cecilie öffnete die T ü r ihrer W o h n u n g und tra t

h inein. N iem and w a r in der U ntcrstube. D ie stumme I Einsamkeit dieses kalten O r te s machte dennoch E in ­

druck au f d as G em üt des M ädchens, obgleich sie an

dieselbe gew öhnt w ar. M i t langsam en Blick besah sie d a s Z im m er nach allen S e ite n u nd die längs den W ä n d e n hängenden g rauen Sp inn gew ebe . E in Ge­füh l von V e rd ru ß oder M itle id drückte sich in ihren Z ü g e n a u s u nd sie blieb eine W eile nachdenkend mitten in dem Z im m er stehen. O h n e Zweifel mar ih r G eist m it der V ergleichung beschäftigt, zwischen der Gemütlichkeit, Z ufriedenheit u nd Liebe in der H ütte der arm en W itw e u n d der ängstlichen Toten­stille in dem Z im m er, in welchem sic sich befand. — D a n n setzte sie sich in die Kaminecke am Heerde und schaute m it ungewissem Blicke in die Asche. Kaum hatte sie einige Augenblicke da gesessen, a ls T y s sich hinter ih r zwischen der halboffenen T ü re eines Neben­zim m ers zeigte. S o w ie er d a s M ädchen erblickte, verbreitete sich ein sonderbarer A usdruck über sein Gesicht; die g rauen A ug en glänzten vor Freude unter seinen dicken A u g en b rau n en und drückten böse Arg­list a u s , w ährend sein g roßer M u n d , zu einem dum­men S pottlächcln verzogen, die vorw altende Begehr­lichkeit verriet.

(Fortsetzung folgt-

l in s ; Z U ' " fec lrc to r: b e i F in a n z e n D r . J a v e r t R la - iurcirn; zum e c f i c l a r b e r O effentlichcn A rbe iten und her Ko onisation U ju H o n o j u m o t ; zum Polizeichef -rr. Luiz de A lb u q u e rq u e M a r a n h ã o ; zum A dm - danten A lcido S a ld a n h a . ' 5 m ^ ° 1U'

- U nter den G eschw orenen, die a n d er am 21 März beg innenden G esch w o ren en -S itzu n g te ilzuneh­men haben, befinden sich fo lg end e D eutsche: F riedrich Cchmidlm, W ilh e .m S t a h l F riedrich S e e g n iü lle r , Pcter G im bert, A lb in Hatschbach. J o s e f W ornecke Alfred H eisler, R o b e r l M ü lle r , E m id io W e ftp h a le n ' Josef H a u e r F ilh o , F r a n z H a u e r , A d o lf M ü lle r Ernst K a r lk r g , G u s ta v M en ss in g u n d J a k o b D e-chandt.

D e r K am m erp rä fek t von P a r a n a g u á te legra­phierte an den D irek to r d es staatlichen G e su n d h e its ­amtes, bafo eine d o r t herrschende S eu ch e im m er m ehr um sich greife. D ie A erzte sollen ein ige F ä lle d es gelben F ie b e rs festgestellt h aben .

- A u f der F a z e n d a d es H e rrn D a v id A lv e s Distrikt Im b itu v a , erm o rd ete ein gewisser A m brosia Artega den P a r a g u a y a n e r C y rillo M a r t in s .

- D r. A lfred o V a re la h a t sich a u f dem D a m ­pfer „ G u a s c a " nach R io eingeschifft. S chade , dafo der K ongreß schon geschlossen ist, sonst w ü rd e V a re la sicher noch w en igstens 8 T a g e fü r sich in A nspruch nehmen, um seinen K ollegen in der D epu tiertenkam ­mer seine Reise nach C u rity b a zu beschreiben!!!

- 2 m S t a a t s k o n g r e f o w u rd e ein Gesuch ver­lesen, w orin die H e rre n J o a q u im P e r e i r a de M a ­cedo und Z a c h a ria s de P a u l a X av ie r fü r 4 0 J a h r e um die K onzession b itten , vo n I m b i tu b a durch d a s vor kurzen, entdeckte K o h len lag e r nach P o n ta G rossa eine schmalspurige E isen b ah n zu bauen .

- V o n m ehreren D e p u tie rte n w u rd e ein P ro je k t eingebracht, in C as tro eine höhere S ta a ts s ch u le einzu­richten u n d dieselbe m it 6 :0 0 0 8 0 0 0 jährlich zu u n te r­stützen.

- A u s P ru d e n to p o l is komm t die Nachricht, dafo die d iesjährige M a te e rn te eine ü b e ra u s ergiebige sein wird. H e rr H einrich G o m m alle in beschäftigt in ver­schiedenen gepachteten M a te w ä ld e rn über 2 0 0 P e rs o ­nen und liefo aufoerdem noch 18 A rb e ite r a u s P a ­raguay kom m en, die den M a te nach argentinischer Art herzustellen verstehen.

- - V o n der M o n a t s s c h r i f t fü r deutsche L eh rer und Erzieher in B ra s il ie n „ M i t t e i l u n g e n d e s K a t h o l i s c h e n L e h r e r - u n d E r z i e h u n g s v e r ­e i ns R i o G r a n d e d o S u l " liegt u n s die erste (J a n u a r-) N u m m e r des neuen (fü n fte n ) J a h r g a n g s 1904 vor. W i r sind ebenso überrascht a ls erfreu t von dem gediegenen I n h a l te dieses B la tte s . D asse lbe bringt zunächst u n te r der U eberschrift „L esen , U eber- legen, H an d e ln !" einige bem erkensw erte A ussprüche des jetzigen P a p s te s P i u s X . in B ez u g a u f E rz iehung und U nterricht. E s fo lgen sodann a ls H au p tte il zwei treffliche pädagogische A ufsätze, näm lich „ D e r sittliche Lebensw andel des L e h re r s " (erste H ä lf te ) von K a r l Dehne, eine sehr schöne A rb e it, in welcher dem L eh rer gezeigt w ird , w ie die A chtung, deren er seitens seiner Schüler bedarf, wesentlich bed ing t w ird durch sein ge­samtes V e rh a lten in u n d aufoer dem A m te. Nicht minder beach tensw ert ist der A ufsatz „ D ie E rz iehung zum G eh o rsam ". D e n „ M it te i lu n g e n " w ä re ein er­weiterter, nicht blvfo a u s L e h re rn bestehender Leser­kreis (in ganz B ra s il ie n ) sehr w oh l zu können.

S . Catharina.A u s B l u m e n a u übersand te u n s der S u p e r in ­

tendent, H e rr A lw in S c h rä d e r , den Rechenschaftsbe­richt über die V e rw a ltu t tg d es M u n iz ip iu m s B lu ­menau im J a h r e 1 9 0 3 , w o fü r w ir freundlichst d a n ­ken. U m denselben e in er e ingehenden P r ü f u n g zu würdigen, h a tten w ir denselben fü r eine günstige Z e it zurückgeleot. D ie B u d g e tm ä ß ig e n E in n a h m e n einschließ­lich rückständigen S te u e rn 1 0 :2 0 0 8 0 0 0 betrugen 9 9 :3 8 3 8 4 6 0 ; die T o ta le in n a h m e einschließlich des K as- senbestandes am 1. 2 a n u a r 1 9 0 3 , au sgegebener Apólices,u n d einer S ta a tse n tsc h ä d ig u n g von 8:000800 für A b tre tung der m un iz ipa len E r p ortsteuer «n b e n S tn a t b e trug 117Ä SDie G esam tau sg ab e im I . 1 9 0 3 betr. I d 2 .8 1 6 .b -.7J

K assenbestand am 1. d. I . 4 :4 4 3 8 7 5 0

E s ist interessant, w ie in diesem V kun iz ip ium ^ m it ei ner B evö lkerung vo n v o rw ieg en d deutscher 7lvsiam - mirnçi mit den E in n a h m e n gew irtschaftet w urde. , , u r V eam tcngehälter sind n u r 1 2 :7 4 3 8 0 0 0 , fü r °Ticn tl|A Arbeiten dagegen in sg esam t 82:6868000 ausgegeben

Der Kompostw orben. D ie öffentliche S ch u ld w u rd e um 10 :4 7 1 .8 0 3 0 v erringert F ü r den N eu b au un d die A usbesserung m m Brucken un d K an ä len mutzten leider g rößere « u m m e n ausgeleg t w erden a ls fü r den W egebau .D ieses V e rh ä ltn is w ird sich auch im nächsten J a h r e nicht an d e rn w enigstens nicht im D istrikt In d a y a l , w o noch viele kostspielige Brücken zu bauen sind. D a die H aup ts traße den im m er steigenden V erkehr nicht mJ,..r e rtragen kann, so em pfiehlt der S u p e rin ten d en t, alljährlich eine g rößere Strecke derselben zu m akada- m ieren (w om it schon ein A n fa n g gemacht w urde) und zu diesem Zwecke die A nschaffung einer S t r a ß e n ­walze, da nach in D eutschland gemachter E rfa h ru n g eine gew alzte S t r a ß e noch einm al solange halte a ls eine sucht gewalzte. W eg en des in trockenen Z eiten unerträglichen S ta u b e s em pfiehlt er a u s sanitären Rücksichten fü r d a s S tad tg eb ie t die A nschaffung eines S p re n g w a g e n s .

D a die B a r re i ra -S te u e r ( fü r jedes vom H ochlande herabg.etriebene S tück V ieh ) m it dem 1. J a n u a r 19 0 4 an den S t a a t überg ing , so h at diese in Z u k u n ft a l­lein fü r die I n s ta n d h a ltu n g der S e r ra s tr a ß e zu sor­gen. F ü r die m unizipale E rportsteuer, welche im J a h r e 1 9 0 2 etw a 2 0 :0 0 0 8 0 0 0 brachte u n d vo r einem J a h r e a n den S t a a t übergegangen ist, h a t dieser dem M u n iz ip iu m die städtische M ie tss teu er überw ie­sen, welche n u r m it 5 :5 0 0 8 0 0 0 jährlich veranschlagt w erden kann. E in schlechter T a u sc h ! D ie B aukosten der G arcia-B rücke (9 0 :0 0 0 8 0 0 0 ) w erden zu 2/ ;) durch den S ta a t , zu ’/ h durch d a s M u n iz ip iu m be­stritten. N u r drei staatliche S chu len w erden im M u ­niz ip ium B lu m e n a u un te rhalten , zwei d avon am S tad tp la tz , eine am G a s p a r . D a der g röß te T e il der E in n ah m e n durch die F ü rso rg e fü r d a s V erkehrsw e­sen in A nspruch genom m en w ird , so konnte auch die M u n iz ip a lv e rw a ltu n g fü r die bestehenden 8 0 K o lo ­nieschulen n u r 3 :0 0 0 8 0 0 0 aufw enden . D ieser B e tra g ist fü r die B eschaffung von Lehm itteln bestimmt w o r­den. D a s H ospital w urde m it 2 :4 0 0 8 0 0 0 unterstützt u nd erhielt durch V erm ittlu n g des H osp ita lvere ins auch eine staatliche U nterstützung. D a s m it dem H os­p ita l verbundene I r r e n h a u s ist unzureichend, da es n u r vier Z ellen enthält. 2 m verflossenen J a h r e w u r­de in A q u id ab a n u nd G a s p a r eine Telephonstation errichtet. D ie B evö lkerung des M u n iz ip iu m s B lu ­m enau beträg t nach offizieller S chätzung 3 5 000 .

Rio Grande do Sul.P o r t o A l e g r e . U eber d a s A uftre ten der P es t

in P o r to Ä legre entnehm en w ir dem d o rt erscheinen­den „D eutschen V o lk sb la tt" folgende A n g a b e n : D ie schon seit M o n a te n hier au ftretende „verdächtige K rankheit" greift in unserer S ta d t im m er m ehr um sich. S i e beschränkt sich zur Z e it nicht m ehr au f ei­nen einzelnen D istrikt, sondern a u f allen P u n k ten der S t a d t kommen seit m ehr a ls einem M o n a t F ä lle vor, die jedoch glücklicherweise zumeist nicht tätlich verlaufen .Trotzdem sind derselben täglich M enschenleben zum O p fe r gefallen, im letzten M o n a t m ehr a ls in den letztverflossenen 3 M o n a te n zusam m en genom m en.A u f den fü r d a s Z iv ilreg ister präsentierten T o te n ­scheinen w u rd e a ls ' T odesursache täglich in 2 F ä lle n B eu lenpest angegeben. I n der S a n t a C asa schwankte die Z a h l der von der „verdächtigen K ran k ­heit" B efa llen e n zwischen 7 b is 14 , stieg einm al so­g a r a u f 18. A m 1. F e b ru a r w u rd en im öffentlichen T o tenreg ister der inneren S t a d t drei T o d e sfä lle mit der Todesursache „ P e s t" registriert. D ie A nsteckungs­gefah r bei dieser K rankheit scheint g a r nicht so gering zu sein, w ie m an vielfach ann im m t. D ie B eh ö rd e sucht d a s A uftre ten der B eu lenpest möglichst zu ver­heimlichen. J e tz t lä ß t sie die H äuser, in denen T o ­desfä lle der „verdächtigen K rankheit" vorkom m en, desinfizieren , ab e r fü r die V ertilg u n g der R a tten w u rd e b ish er nichts getan. F a s t ununterbrochen w erden in der S ta d t , bald hier bald dort, tote R a tte n aufge­funden , so in einem H o frau m a n der P r a q a da A lfan d eg a , w o am folgenden T a g e die H auskatze, am K ö rp e r m it B e u len bedeckt, verendete. D ie S te r b ­lichkeit in unserer S t a d t ist zur Z e it außergew öhnlich g roß . A m 6. F e b ru a r starben in der inne ren S ta d t zehn u n d am 7. elf P e rso n en .

— D ie F ilia le der „B rasilian ischen B a n k fü r D eutschland" h a t am 1. F e b ru a r m it ihren T r a n s a k ­tionen begonnen.

j .... E in M uste rm u n ic ip iu m m u ß w ohl, w a s öffentliche S icherheit angeht, S a n t a C ruz sein. D o r t 1 w i r d g e s u c h t . N ä h e r e s in d e r R e d a k t i o n w erden näm lichs20:000.8 ( ' /> a lle r M u n iz ipale inkün fte) j d i e s e s B l a t t e s u n d b e i M a x W u l k o w ,

> fü r den S icherheitsd ienst v e ra u sg a b t. W e n n es da R u a 7 d e S e t e i n b r o N r . 36 .

noch M ö rd e r , D iebe un d ähnliches Gelichter gibt, d an n w eiß m an nicht, w a s m an sagen soll. O d e r sollten die M u n iz ip a lb eh ö rd en do rt ihre vielen „W äch ­te r" nötig haben, um politische G eg n e r in Schach zu halten un d ihre eigene S te l lu n g zu sichern?!

Letzte Nachrichten.Rio A i» 2 4 . b s ., dem J a h r e s t a g e b e t V e rö ffen tlich u n g

b e r republikanischen V erfassu ng , unterzeichnete b e t P r ä s ib e n t b e t R ep u b lik m eh re re D ekrete , in ben en M a tro s e n , S o lb a te n u n b P o liz isten S t r a f e n erlassen w erb en .

— A m 2 3 . b s . w ü rbe n im S e n a te bie letzten A b s tim m u n ­gen ü b e r bie A c re -F ra g e v o rg e n o m m e n .

— D ie R e g ie ru n g v e ro rb n e te , b a ß b en O ffiz ie ren , b ie im A creg eb ie t g eb ien t h ab en , b ie Z e i t b o p p e lt angerechnet w erb e in Hinsicht a u f B e sö rb e ru n g u n b R e fo rm ie ru n g .

— A m 2 5 . b s . b e fa n b sich kein einziger K ra n k e r im H o sp i­ta l S . S e b a s t iã o , b a s fü r G e lb fieberk rank e b estim m t ist. E in seltener F a l l seit la n g e r Z e it .

— A m 2 5 . b e g a n n bie C io i l - E a r b e b en D ien st b e r A u f ­re ch th a ltu n g b er D t b m u y in b e r B u n b e s h a u p ts ta b t .

— A m 2 6 . w ü rb e b e r N a tio n a lk o n g re ß enblich geschlossen. D ie S a ch e verlie f sehr k lan g lo s , b a b ie m eisten D e p u tie r te n u n b S e n a to r e n schon län g st in ih re r H e im a t sinb.

Berlin. E in an g eseh en er B a n k ie r oerschw anb u n b h in te rl ieß einen F e h lb e tr a g v o n 1 0 0 ,0 0 0 P s u n b S te r l in g .

Paris. D ie Z e itu n g F ig a r o h ä l t sich b a rü b e r a u f , b a ß F rankreich u n b E n g la n b in a u s fä llig e r W eise b ie K r ie g s f lo tte n in s ta n b t setzen. (S o l l t e n sich biese b eiben N a tio n e n vielleicht in b ie K rieg san g e leg en h e ite n in O sta s ien mischen w o l le n ? )

— 2 n T r ip o li (A fr ik a ) richtete eine U eberschw em m ung g r o ­ß en S c h a b e n a n . V iele P e rso n e n san b e» in ben W elle n ih re n T o b .

— M e h re re K riegsschiffe e rh ie lten B efeh l, nach O s ta s ien a b - zu b am p fen .

D ie Revolution in Uruguay.Montevideo, 2 5 . D ie A u s lä n b e r v erlassen m assen h aft bie

R ep u b lik . D ie L a g e b es H a n b e ls w irb im m er kritischer. A p - p aric io S a r a i v a h ä lt sich m it seinen S c h a re n in b e r N ä h e b es R io N e g ro a u f . G e n e ra l M u n iz m arsch iert m it seinen T r u p ­pen gegen bie R e v o lu tio n ä re . O b e r s t B e n a v c n to soll eine A b ­te ilu n g b e s R e v o lu tio n sh e e re s u n te r M o n te s in bie F lu ch t g e ­schlagen h ab en . M o n te s fiel im K a m p fe .

Porto Alegre, 2 6 . V o n b e r G ren ze w irb m itg e te il t, b a ß b e r R e v o lu t io n ä r C am ello C a b r e ra a n b e r S p itze v o n 3 ,5 0 0 M a n n [ich P a y s a n b ü n ä h r t , u n b b a ß schon S c h a rm ü tze l zw i­schen seinen L eu ten u n b b e t V o r h u t b e r b o r t s tehenben N e g ie ­ru n g s tru p p e n s ta ttg e fu n b e n h ab en .

Vom ostasiatischen Kriegs­schauplätze.

T e le g ra m m e a u s L o n b o n besagen , b a ß bie J a p a n e r b re i D iv is io n en in C h cm u lp o lan b e te n .

— M a n sag t, b a ß cs erst im A u g u s t zu r entschcibenben S chlach ten kom m en w erb e .

— D ie N achricht, b a ß bie J a p a n e r a b e r m a ls P o r t A r th u r beschossen h ä tte n , w irb b em cn tie r t.

— T e le g ra m m e a u s N a n g a ia k i m elben , b a s im G e lb e n M eere kreuzenbe japanische E eschw aber h a b e 4 russische T o r - p e b o jä g e r g e fa n g e n g en o m m en .

— I n b e r M a n b jc h u re i w ü rb e m itte ls D y n a m it v o n ben J a p a n e r n bie E isen b a h n a n einzelnen S te l le n z e rs tö rt.

— D ie beutsche R e g ie ru n g w irb nicht zulassen, b a ß j a p a n i ­sche o b e r russische K riegsschiffe b e n K a ise r -M IH e lm -K a n a l p assieren .

— A b m ir a l M a k a ro f f w ü rb e zum C h ef b es russischen G c - schw abers im S t i l l e n O z e a n e rn a n n t.

— D ie J a p a n e r w ü rb e n bei einem e rn e u e rte n S t u r m a u f P o r t A r th u r zurückgeschlagen. S i e h a b e n insolgebesse» bie B lockabe b e s H a fe n s au sg eg eb en .

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