Die Salz-Schuppenmiere (Spergularia salina) als Besiedler ...

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Tuexenia 12: 361-365. Göttingen 1992. Die Salz-Schuppenmiere (Spergularia salina) als Besiedler sekundärer Salzstandorte in Bayern Pedro G erstberger — Zusammenfassung Die in Mitteleuropa infolge anthropogener Veränderung ihrer primären Salzwiesen-Habitate vom Аus- sterben bedrohte Salz-Schuppenmiere (Spergularia salina J. & C. PRESL) ist derzeit im Begriff, Straßen- ränder mit winterlicher Streusalz-Anwendung zu besiedeln. Merkmale zur Unterscheidung dieser Art von der ihr nahestehenden und oft mit ihr vergesellschafteten Spergularia rubra (L.) J. & C. PRESL werden auf- gezeigt und diskutiert. Summary Spergularia salina J. & C. PRESL, a halophilic plant species from primary salt-influenced habitats, which is threatened in central Europe, is currently expanding its area of distribution to roadsides which are treated with de-icing salt in winter. The morphological characteristics of this species, as compared to those of Spergularia rubra (L.) J. & C. PRESL, which is often found in the same habitat, are discussed. Das Verbreitungsgebiet der Salz-Schuppenmiere (Spergularia salina J. Üc C. PRESL (Syn. Spergularia marina [L.] GRIS.) weist zwei weit voneinander getrennte Teilareale auf: Einerseits findet sich die A rt fast an allen holarktischen Küsten, andererseits besitzt sie ein weit ausge- dehntes, geschlossenes Binnenland-Areal in den ariden südrussischen Steppen, das sich west - wärts bis in die pannonische Tiefebene erstreckt (MEUSEL et al. 1965, JALAS & SUOMINEN 1983). Innerhalb des humiden Mitteleuropas, am äußersten, sich auflösenden Westrand dieses binnenländischen Areals, ist die halophile Pflanzenart außerordentlich selten und nur sehr lokal an Solequellen anzutreffen. Im Gegensatz zu den Vorkommen an den Küsten, wo immer wieder salzbeeinflußte Standorte neu entstehen können und die Art häufig anzutreffen ist, sind ihre isolierten, binnenländischen Vorkommen in der Bundesrepublik Deutschland hochgradig durch anthropogene Veränderungen des seltenen Habitats gefährdet (SUKOPP KORNЕСK 1988). Für Bayern liegen nur wenige alte Angaben zum Vorkommen der Salz-Schuppenmiere aus der Umgebung von Solequellen in Unterfranken vor, die jedoch schon seit vielen Jahrzehnten nicht mehr bestätigt werden konnten: „Früher bei Bad Kissingen, Klosterhausen und Orb, angeblich auch bei Alzenau, Dettingen und Schönbuchteiche“ (FRIEDRICH in HEGI 1979). Dementsprechend wird Spergularia salina derzeit als ausgestorben bzw. verschollen in der Roten Liste der bedrohten Farn- und Blütenpflanzen Bayerns geführt (BAYERISCHES LANDESAMT FÜR UMWELTSCHUTZ 1986). Während die Art an primären Salzstandorten im gesamten mitteleuropäischen Binnenland mehr und mehr verschwand (siehe auch: SEBALD, SEYBOLD & PHILIPPI 1990), breitet sie sich derzeit offenbar entlang der Ränder von Straßen aus, die ini Winter mit Tausalzen behan- delt werden. Eine derartige Arealausweitung wurde bereits für den Gemeinen Salzschwaden (Puccinellia distans [JACQ.] PARL.) seit etwa 1973 vielfach belegt, der sich innerhalb weniger Jahre entlang des Autobahn- und Bundesstraßennetzes über das gesamte Bundesgebiet ausbrei - ten konnte und heute zum festen Bestandteil der Straßenrandflora gehört. Weitere halophile Arten profitieren von der winterlichen Streusalz-Ausbringung, wie Trifolium fragiferum L. (Erdbeerklee; SCHNEDLER 1978b), Cochlearia danica (Dänisches Löffelkraut), die Melden- Arten Atriplex heterosperma BUNGE und Atriplex acuminata W. & K. ( S C H N E D L E R 1978a, SCHNEDLER & BÖNSEL 1987) und Hordeum jubatum L. (Mähnen-Gerste; SEYBOLD 1973, FISCHER & KRACH 1979, WALTER 1981, SCHNEDLER Ы MEYER 1983). 361 Tierarztliche Praxis VOLUME 18 {JAN - DEC - 1998} ISSN NO: 0303-6286 Page No :19

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Tuexenia 12: 361-365. Göttingen 1992.

D ie Salz-Schuppenm iere (Spergularia salina) als Besiedler sekundärer Salzstandorte in Bayern

— Pedro G erstberger —

Z usam m enfassungDie in Mitteleuropa infolge anthropogener Veränderung ihrer primären Salzwiesen-Habitate vom Аus-

sterben bedrohte Salz-Schuppenmiere (Spergularia salina J. & C. PRESL) ist derzeit im Begriff, Straßen­ränder mit winterlicher Streusalz-Anwendung zu besiedeln. Merkmale zur Unterscheidung dieser Art von der ihr nahestehenden und oft mit ihr vergesellschafteten Spergularia rubra (L.) J. & C. PRESL werden auf- gezeigt und diskutiert.

Sum m arySpergularia salina J. & C. PRESL, a halophilic plant species from primary salt-influenced habitats,

which is threatened in central Europe, is currently expanding its area of distribution to roadsides which are treated with de-icing salt in winter. The morphological characteristics of this species, as compared to those of Spergularia rubra (L.) J. & C. PRESL, which is often found in the same habitat, are discussed.

Das Verbreitungsgebiet der Salz-Schuppenmiere (Spergularia salina J. Üc C. PRESL (Syn. Spergularia marina [L.] GRIS.) weist zwei weit voneinander getrennte Teilareale auf: Einerseits findet sich die A rt fast an allen holarktischen Küsten, andererseits besitzt sie ein weit ausge­dehntes, geschlossenes Binnenland-Areal in den ariden südrussischen Steppen, das sich west­wärts bis in die pannonische Tiefebene erstreckt (M EUSEL et al. 1965, JA LAS & SUOM INEN 1983). Innerhalb des humiden Mitteleuropas, am äußersten, sich auflösenden Westrand dieses binnenländischen Areals, ist die halophile Pflanzenart außerordentlich selten und nur sehr lokal an Solequellen anzutreffen. Im Gegensatz zu den Vorkommen an den Küsten, wo immer wieder salzbeeinflußte Standorte neu entstehen können und die Art häufig anzutreffen ist, sind ihre isolierten, binnenländischen Vorkommen in der Bundesrepublik Deutschland hochgradig durch anthropogene Veränderungen des seltenen Habitats gefährdet (SUKOPP K O R N Е С K 1988).

Für Bayern liegen nur wenige alte Angaben zum Vorkommen der Salz-Schuppenmiere aus der Umgebung von Solequellen in Unterfranken vor, die jedoch schon seit vielen Jahrzehnten nicht mehr bestätigt werden konnten: „Früher bei Bad Kissingen, Klosterhausen und Orb, angeblich auch bei Alzenau, Dettingen und Schönbuchteiche“ (FR IE D R IC H in H E G I 1979). Dementsprechend wird Spergularia salina derzeit als ausgestorben bzw. verschollen in der Roten Liste der bedrohten Farn- und Blütenpflanzen Bayerns geführt (BAYERISCHES L A N D E SA M T FÜR UM W EL T SC H U T Z 1986).

Während die Art an primären Salzstandorten im gesamten mitteleuropäischen Binnenland mehr und mehr verschwand (siehe auch: SEBALD, SE Y B O L D & PHILIPPI 1990), breitet sie sich derzeit offenbar entlang der Ränder von Straßen aus, die ini Winter mit Tausalzen behan­delt werden. Eine derartige Arealausweitung wurde bereits für den Gemeinen Salzschwaden (Puccinellia distans [JACQ.] PARL.) seit etwa 1973 vielfach belegt, der sich innerhalb weniger Jahre entlang des Autobahn- und Bundesstraßennetzes über das gesamte Bundesgebiet ausbrei­ten konnte und heute zum festen Bestandteil der Straßenrandflora gehört. Weitere halophile Arten profitieren von der winterlichen Streusalz-Ausbringung, wie Trifolium fragiferum L. (Erdbeerklee; S C H N E D L E R 1978b), Cochlearia danica (Dänisches Löffelkraut), die Melden- Arten Atriplex heterosperm a B U N G E und Atriplex acuminata W. & K. (S C H N E D L E R 1978a, S C H N E D L E R & B Ö N SE L 1987) und H ordeum jubatum L. (Mähnen-Gerste; SE Y B O L D 1973, FISCHER & KRACH 1979, WALTER 1981, SC H N E D L E R Ы MEYER 1983).

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Erstmals konnten kürzlich K Ö N I G (1987) sowie S C H N E D L E R und B Ö N S E L ( 1990) d i e Salz-Schuppenmiere Spergularia salina an zahlreichen Stellen auf hessischen A utobahnen f e s t ­stellen. Ausgangspunkt dieser neuen Ausbreitungswelle sind möglicherweise die K a li-A bbau- gebiete an de r hessisch-thüringischen G renze (um Heringen, Philippsthal, U nterbreizbach u n d Merkers; S C H N E D L E R & B Ö N S E L 1987), von denen die Art schon seit längerer Zeit b e k a n n t war. Aber auch an den Ufern der durch den Salz- und Kaliabbau stark salzbefrachteten U l s t e r und Werra konnte Spergularia salina mehrfach nachgewiesen werden (L U D W IG 1963, S C H N E D L E R & B Ö N S E L 1990). Es lag die Vermutung nahe, daß sich die halophile A r t inzwischen auch in andere Bundesländer — bisher unerkannt — ausbreiten konnte .

D em Verfasser gelang ein Fund einer großen Population von Spergularia salina an e in e m von Tausalzen beeinflußten Straßenrand im Fichtelgebirge (N ordostbayern , Bundesstraße 303 zwischen Bischofsgrün und Tröstau, ca. 740 m N N , M TB 5 9 3 7 /3 ,12.8.1991) zusam m en m i t Puccinellia d istans und weiteren ruderalen, z.T. salztoleranten Pflanzenarten der Wegerich-Tritt- rasen-Gesellschaften (Plantaginetalia) und H ackfrucht-Unkrautgesellschaften {P olygono-

C benopodietalia). Stete Begleiter sind hier neben Puccinellia distans vo r allem : A n a gall is a rv u n - sis, A trip lex pa tu la , C henopodium a lb u m , G naphalium uliginosum , L eontodon a u tu m n a lis , M atricaria discoidea, M. inodora, Plantago m ajor ssp. in term edia, Polygonum aviculare, P. p e r ­

sicaria, Potentilla anserina, Soncbus asper, Spergularia rubra, Trifolium h ybridum . D a rau fh in angestelltc , s tichprobenartige Untersuchungen auf Parkplätzen an einem A bschn itt d e r n o r d ­bayerischen A utobahn A 9 (Berlin —N ürnberg) erbrachten weitere, individuenreiche V o rk o m ­men d e r Art (zwischen Bayreuth und M ünchberg: Westrand des Fichtelgebirges und o b e r ­fränkisches Bruchscholienland: M TB 5836/3, 5935/2, 5936/1, 6153/2; M eereshöhe zw isch e n 3 4 0 -5 7 0 m ü. N N ; 20.8.1991). Weitere nordbayerische V orkommen konn ten M E IE R O T T u n d Kollegen 1989 und 1991 entdecken (M E IE R O T T 1991); M TB 5829/2 N ähe Schw einshaupten , M TB 5926/4 an der A 70 nördlich Werneck und MTB 6231/3 A utobahn A3 (N ü rnberg —W ü rz ­burg), Ausfahrt H öchsta tt-O s t.

In allen Fällen wächst die Salz-Schuppenmiere unmitte lbar neben d e r Asphaltdecke, jedoch nur auf offenen, locker bewachsenen, sandig-kiesigen Straßenbanketten ohne K antenste ine . Die Ableitung des salzhaltigen Tauwassers über Betonrinnen, d ichter G rasbew uchs oder d ie Beschattung durch G ehölze verhindert ein Aufkommen der sehr lichlbedürftigen Art. H ingegen scheint sie frisch angeschüttete Straßenbankette mit sehr lückiger Pioniervegetation zu b e v o r­zugen. Die Vermutung, daß Spergularia salina durch P«cdwe///d-Böschungsansaaten verbreite t wird (M E IE R O T T 1991), konn te an den vom Verfasser genannten Wuchsorten nicht bestä tig t werden.

D er G ru n d , weshalb Spergularia salina leicht übersehen werden kann, liegt verm utlich daran, daß die Art an Straßenrändern mit der ihr verwandtschaftlich sehr nahestehenden Sper­

gularia rubra (I..) J. &. C. PRESL vergesellschaftet ist. Bei den n u r wenig deutlichen U ntersche i­dungsm erkm alen zwischen diesen beiden Spergularia-Arten und ihrer o ft n u r m angelhaften Aufschlüsselung in den gängigen B estimmungswerken, bem erkt man Spergularia salina am ehesten, wenn beide A rten am gleichen S tandort auftre ten und d irek t m ite inander verglichen werden können. Insbesondere fällt beim ersten gemeinsamen Anblick der etwas abw eichende H abitus und die unterschiedliche Färbung d e r Laubblä tte r auf: w ährend die leicht ab w är ts gebogenen Blätter von Spergularia rubra dunkel graugrün erscheinen, sind diese bei Spergu ­laria salina straff aufwärts gestellt, oft etwas e inwärts gebogen und hell g rün gefärbt. Beim Abwelken färben sie sich bei der letzten A rt auffallend gelb. D e r Sukkulenzgrad der L a u b ­blätter, in den Bestim m ungswerken o ft zu D ifferenzierung herangezogen, ist fü r eine U n te r ­scheidung d e r beiden Arten an den wechselhalinen und von s tarker A ustrocknung geprägten Standorten an S traßenrändern ungeeignet. D ie linealischen, im Q u e rsch n i t t halb rund lichen Blätter beider Arten weisen — zum indest an d iesem sekundären S tandort — nahezu den glei­chen D urchm esser auf. Dieses M erkmal konn te jedoch nicht an Pflanzen überprüft werden, d ie auf prim ären S tandorten wachsen (feuchte , tonige Salzwiesen m it Salzversorgung auch z u r Hauptvegetationszeit) . Auch die etwas unterschiedlich ausgebildete Blattspitze bei beiden Arten (bei Sp. rubra stachelspitzig, bei Sp. salina ist die Stachelspitze n u r wenig kürzer) eignet

sich kaum als praktikables Erkennungsm erkm al. In vielen Bestim m ungsfloren findet sich

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ferner die nicht zutreffende Behauptung, daß die häutigen N ebenblätter von Spergularia rubra

silberweiß glänzen, w ährend sie bei Spergularia salina kaum glänzen. Die direkte Gegenüber Stellung beider Arten verdeutlicht vielmehr, daß hinsichtlich G lanz, Farbe oder Form der Nebenblätter keine Unterscheidung zwischen den beiden Arten möglich ist.

Abb. 1 — 5: Samen von Spergularia salina (links) und S. rubra (rechts).

1 - 2 : Seitenansicht; Länge des M eßbalkcns: 0,10 mm.

3 - 4 : Samenoberfläche; Länge des Meßbalkens: 0,01 mm.

5: Geflügelter Same von Spergularia salina, Seitenansicht ; gleicher Maßsi ah wie Abb. I ,

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In der Färbung der Kronblättcr unterscheiden sich beide A rten in charakteristischerW eise: Z w ar ist die Farbtiefe der rosaroten Petalenfärbung bei beiden A rten gleich, die Petalen v o n Spergularia salina sind jedoch im unteren Drittel fast weiß, w ährend sie bei Spergularia rubra bis zum G ru n d e rosa gefärbt sind. D ie relativ kleinen Blüten öffnen sich allerdings nur k u r z und n u r bei trockenem Sonnenwetter. A n herbarisierten Exemplaren kann dieses M erk m al meist nicht m ehr beurteilt werden.

Einzig „gute Feldmarkmale“ zu r E rkennung von Spergularia salina — auch ohne d i re k te Gegenüberste llung mit Spergularia rubra — erscheinen uns:

1. Spergularia salina: Fruchtkapsel ca. 1 ,0 -1 ,2 mm länger als die der Kapsel eng anliegenden Kelchblätter.Spergularia rubra: Fruchtkapsel so lang wie die Kelchblätter; bis ku rz vor ihrer Reife g ä n z ­lich von den Kelchblättern eingehüllt.

2. Spergularia salina: Samen mitte lbraun, glatt, rundlich; g röß te r D urchm esser (gem itte lt) : 0,65 m m ; siehe A b b .l .Spergularia rubra: Samen dunkelb raun , fein papillös warzig (vor allem auf d e r Rückenseite) , halbrundlich bis oval; g röß ter Durchm esser (gemittelt): 0,45 m m ; siehe Abb. 2.

Beide A rten unterscheiden sich auch sehr deutlich in der Struktur ihrer Samenoberfläche (Testa), was allerdings n u r mit rasterelektronenm ikroskopischen Techniken deutlich w ird (A bb . 3 und 4). Bisher veröffentlichte Zeichnungen der Samen beider A rten sind entw eder feh le rha ft (F R I E D R IC H 1979, S. 784: Spergularia rubra) ode r ungenau (R O T H M A L E R et al. 1987, S. 91 und 92). Bei Spergularia salina , und nu r bei dieser Art, finden sich selten (!) einzelne Samen a m G ru n d der Fruchtkapseln, die entlang ih rer Schmalseite einen breiten, ru n d u m laufenden , häutigen Flügelrand aufweisen (Abb. 5).

Inwieweit die bei Spergularia rubra auffallend stärkere D rüsenbehaarung d e r gesam ten Infloreszenz als Unterscheidungsm erkm al gegenüber Spergularia salina geeignet ist, e rsche in t in A nbetrach t der in der Literatur beschriebenen Variabilität von Spergularia rubra ( F R I E D ­R IC H 1979: „f. glaberrim a [H O R N E M .] E .H .L . K R A U S E [Syn. f . glabrata K O B A T H ], Pflanzen ganz kahl, oder zum indest die Blütenstiele und Kelche“ ) noch zweifelhaft. W eitere Beobachtungen sind zu A bsicherung dieses Befundes erforderlich.

Auf die inzwischen sicherlich viel weiter verbreitete A rt und ihre aktuelle A realausw eitung sollte in Z ukunf t stärker geachtet werden.

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Dr. Pedro Gerstberger Lehrstuhl für Pflanzenökologie Universität Bayreuth Postfach 10 12 51 D-8580 Bayreuth

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