Die Südgermanen Niederländisch, Afrikaans, Niederdeutsch, Deutsch, Langobardisch, Pennsilfaanisch,...
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Die Südgermanen
Niederländisch, Afrikaans, Niederdeutsch, Deutsch,
Langobardisch, Pennsilfaanisch, Jiddisch
Zerfall des Fränkischen
Während der Entwicklung der deutschen Dialekte ist die fränkische Einheit
sprachlich gesprengt worden
1. Niederfränkische Mundarten
║
Niderländisch, Niederdeutsch
2. mittel- und oberfränkische Mundarten
║
mittel- und oberdeutsche Dialekte
3. Westfranken
║
sind sprachlich in ihrer galloromanischen Umgebung
aufgegangen, bildete die Grundlage des Französischen
Die Problematik der südgermanischen und ingwäonischen Einheit
• Die Annahme über eine einheitliche „urdeutsche” Sprache hat sich nicht halten lassen
• Frings/Schirmunski: unter dem Aspekt der Sprachgeographie haben sie nachgewiesen, dass die südgermanische und ingwäonische Einheit wirklich bestanden haben.
sprachliche Beweise im Lautsystem
1.
Die westgermanische Konsonantendehnung durch ein
folgendes j, w, r, l in der Stellung nach kurzem Vokal
germ. *bidjan
> westgerm. * biddjan > ahd. bitten
got. * bidjan
germ. *apla
>westgerm. * appla > ahd. apful
an. *epli nd.-nl. appel
2.
Das frühe Abstoßen des auslautenden ‘s’ der Nomina
got. dags > ahd. tag
sprachliche Beweise im Wortbestand
• Wortbildung:
nur im Südgerm. ist die Umgestaltung gewisser alter Wörter zu Bildungssuffixen belegt.
ahd. –heit ahd. – schaft (scaft)
‘Zustand, Lage’ ‘schaffen’
ags. – hād ags. - scap
• Einzelwörter:
nur westgerm. belegt sind manche Einzelwörter, die aus dem Gotonordischen fehlen:
got. *awi > ahd. scāf
as.,anfrk. scāp
ags.scēap
die westgermanische Einheit wurde in lautlicher Hinsicht von der ZWEITEN,
(ALT)HOCHDEUTSCHEN LAUTVERSCHIEBUNG erschüttert
ZWEITE, (ALT)HOCHDEUTSCHE LAUTVERSCHIEBUNG
ist im 5. Jh. N. Chr. von den südgermanischen Stämmen, aus dem Bereich der Stammessprachen der Baiern, Langobarden und der Alemannen ausgegangen
vom Süden aus breitete er sich nach Norden aus: erreichte im 7.- 8. Jh. auch die Franken am Rhein
p > pf t > ts k > kΧ
Im Wortanlaut, in gedehnter Stellung, nach l, r, m, n und auch im In- und Auslaut wurden die stimmlosen Verschlusslaute (p, t, k) affriziert.
schwed. pund > dt. Pfund engl. ten > dt. zehn
Engl. help > dt. helfen
schwed./dt.korn > alem. kΧorn
p > ff t > ss k > Χ
• in intervokalischer Stellung und im postvokalischen Auslaut wurden sie zu stimmlosen Reibelauten.
eng. ship > ahd. Scif
eng. sleep > ahd. slâ(f)fan
eng. eat > ahd. eЗЗan
eng. foot > ahd. fuoЗ
eng. make > ahd. machon
Die sprechgeographische Schule gliedert die deutschen Mundarten in der Regel danach, ob sie diese Tendenz entfaltet haben oder nicht:
• in den süddeutschen/oberdeutschen Mundarten → vollkommen zur Geltung gebracht
• in den norddeutschen/niederdeutschen Mundarten → überhaupt nicht
„Benrather Linie”
• Grenzlinie der nieder- und der hochdeutschen Mundarten (maken-machen)
• nach einem Düsseldorfer Stadtteil benannt, wo diese Linie am Rhein, unweit der niederländischen Grenze ihren Anfang nimmt
Benrather und Speyer Linie
d > t
eng. daughter > ahd. Tohter
eng. bed > betti
Þ > (im Ahd-en noch th) d
eng. brother > ahd. Bruother
eng. thing > ahd. thing, ding
Niederländisch
• Aus den Stammesdialekten der Franken, Sachsen, Friesen
• Das Niederländische geht auf den altniederfränkischen Dialekt zurück, die fränkischen Dialekte sind eigentlich aufgrund der zweiten Lautvwerschiebung in drei große Gruppen zerfallen: das Niederfränkische blieb von dieser Lautveränderung ganz unberührt.
pondhelpenappelschipetenmakenik
Afrikaans
Die Muttersprache der Buren, der aus den Niederlanden stammenden weißen Einwohner der Republik Südafrika.
In sprachhistorisch-genetischer Hinsicht ist das Afrikaans eine Tochtersprache des Niederländischen, die aus verschiedenen niederländischen Mundarten im 17.-18. Jh. Im Kapland entstand.(Kapholländisch)
• Zweite Lautverschiebung nicht durchgeführt
• Im grammatischen Bau zeichnet sich das Afrikaans durch eine tiefgreifende Vereinfachung (Abbau der Morphologie: zB: keine Genera, die Substantiva werden gemäß den Pluralzeichen gruppiert
• Sprachtypologisch: (wurzelisolierend)
Niederdeutsch (Nedderdüütsch, Plattdeutsch)
• Die Muttersprache der alteingesessenen Bevölkerung Norddeutschlands (Brandenburg, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Schleswig-Holstein, Westfalen, Bremen, Hamburg)
• Nördlich der Benrather Linie• Geht auf das Altsächsische und das
Altniederfränkische zurück.
• Zur Zeit des Mittelniederdeutschen erlebte das Niederdeutsche seine Blütezeit (Glanzperiode der Hanse)
• Der Verfall des Mittelniederdeutschen fiel mit dem Niedergang der Hanse im 16. Jh. zusammen
• Vom 17. Jh. An wurde der hochdeutsche Einfluss stärker (ostmitteldeutsche Kanzleisprache)
Sprachliche Merkmale
• Das Fehlen der zweiten Lautverschiebung
(Appel, helpen, to, Katt, Water, wat, maken, ik)
• Die Konsonanten sl, sm, sn, sw, sp, st sind in ihrer ursprünglichen Form erhalten geblieben (slapen, small, sne, swester)
• Der Vokalismus ist archaischer
Niederdeutsche Elemente in der neuhochdeutschen Schriftssprache• hat zur Bereicherung und Verfeinerung der
hochdeutschen Schrift- und Gemeinsprache Beitrag geleistet:
• Niederdeutsche Wörter aus dem Bereich des Handels, der Schifffahrt, Seeleute
• Grammatik: Bewahrung des synthetischen Präteritums, Zunahme der Pluralform –s, haben als temporales Hilfsverb bei stehen, liegen, sitzen
Deutsch
• Periodisierung des Deutschen: siehe Kopie!!
Pennsilfaanisch
• fanden im 17.-18. Jh. größere Gruppen deutscher Kolonisten ihre neue Heimat im Osten des späteren Bundesstaates Pennsylvania
• Die ersten Ansiedler waren hauptsächlich wegen der religiösen Verfolgung nach Übersee gefahren (protestantische Sekten aus der Rheinpfalz)
Jiddisch
• Die Muttersprache und innere Verkehrssprache der aschkenasischen Juden
• Bildete sich im deutschen Sprachraum im MA aus
• Die Benennung stammt aus dem deutschen Namen des jüdischen Volkes, als Jargon (verderbtes Deutsch)
• Ist kein territorialer Dialekt, sondern ist als eine überlandschaftliche Verkehrs- und Umgangssprache aufzufassen
• Hochdeutsche Variante mit ober- und mitteldeutschen Elementen)