DIE THEATERSEITEN SCHAUSPIEL MUSIKTHEATER …

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DIE THEATERSEITEN Spielzeit 2021/2022 SCHAUSPIEL · MUSIKTHEATER · KONZERT · BALLETT · JUNGES STAATSTHEATER SPEKTAKEL Saison 2021/2022 Als erstes Theater in Thüringen hat das Meininger Theater seinen Spielplan für die Saison 2021/2022 unter der neuen In- tendanz von Jens Neundorff von Enzberg vorgestellt. Auf dem Programm steht neben großen Opern auch eine regionale Wie- derentdeckung mit dem Werk von Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha sowie zwei Uraufführungen im Schauspiel: das Auftragswerk „Waldstück“ von Björn SC Deigner und der Liederabend „Thüringer Spezialitäten“ von Franz Wittenbrink. Aber lesen Sie mehr auf den folgenden Seiten in dieser Sonderausgabe Ihrer Theaterzeitung. Abo-Verkauf + Freiverkauf Abonnements für die Spielzeit 2021/2022 können Sie, liebes Publikum, ab sofort über das Abonnementbüro erwerben. Der Frei- verkauf von Karten startet am 9. Juni 2021, für das Weihnachtsmärchen „Drei Hasel- nüsse für Aschenbrödel“ bereits am 8. Juni 2021. In der nächsten Spielzeit erwartet Sie übrigens eine kleine Sensation im Musik- theater: Markus Lüpertz, einer der bedeu- tendsten zeitgenössischen Künstler, wird die Künstleroper „La Bohème“ auf die Bühne bringen. Mehr dazu erfahren Sie auf Seite 5. Spielzeit-Präsentation Was planen die künstlerischen Leiter für die Spielzeit 2021/2022 in ihren Sparten? Welche Opern, Uraufführungen oder Son- derveranstaltungen sind in Vorbereitung? Schauen Sie selbst! Der designierte Inten- dant Jens Neundorff von Enzberg und sein Team stellen das Programm der Spielzeit 2021/2022 in einem Video-Stream vor, den Sie unter www.meininger-staatstheater.de finden. Neues Logo Neue Saison, neues Logo, neuer Name: Viel Freude mit dem Programm des Staatsthea- ters Meiningen. Spielzeit-Vorschau Informationen und Termine zu allen Pre- mieren, Wiederaufnahmen, Konzerten, Sonderveranstaltungen und Abonnements sowie die Spielzeit-Vorschau für die Sai- son 2021/2022 zum Download gibt es ab sofort auf www.staatstheater-meiningen. de. Gerne senden wir Ihnen die Spielzeit- Vorschau auch kostenlos per Post zu. Sen- den Sie uns dafür eine E-Mail mit Ihrer An- schrift an [email protected]. Theater-Newsletter Der Spielbetrieb bleibt vorerst ausgesetzt. Auch ein persönlicher Besuch an der The- aterkasse ist leider nicht möglich. Senden Sie uns Ihr Anliegen bitte unter kasse@ meininger-staatstheater.de oder melden Sie sich telefonisch unter 03693/451-222, - 137 von Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr. Alles Wissenswerte zu dieser und der kommenden Spielzeit erfahren Sie immer zuerst auf unserer Internetseite sowie über diesen kostenlosen Theater-Newsletter, zu dem Sie sich auf unserer Internetseite an- melden können. Ein besonderer Ort Die Intendanten Ansgar Haag und Jens Neundorff von Enzberg im Gespräch Mit Jens Neundorff von Enzberg kommt ab der Spielzeit 2021/2022 ein Intendant an das – dann – Staatstheater Meiningen, der das Haus und Meiningen noch aus seiner Tätigkeit als Dramaturg in den frühen 1990er-Jahren kennt. Während er zurückkehrt in die kleine Stadt mit dem großen Theater, wird der noch amtierende Intendant Ansgar Haag der kleinen Stadt wie auch ihrem großen Theater auch mit dem Eintritt in den Ruhestand verbunden bleiben – als Wahl-Meininger und als Gast- Regisseur im Musiktheater. Ein Gespräch über die erste Theater-Liebe, unvergessene Abenteuer und Neugier auf das, was kom- men wird. Herr Neundorff von Enzberg, was blieb Ihnen von Meiningen in Erinnerung? Jens Neundorff von Enzberg: Als ich 1996 das damals noch „Südthüringische Staats- theater“ in Richtung Semperoper verließ, waren die Gefühle durchaus gemischt. Einerseits freute ich mich immens auf das sehr international arbeitende Opernhaus in Dresden mit seinen Möglichkeiten und seinen Stars. Andererseits fühlte ich mich in Meiningen mit seiner Stadt um ein Theater sehr aufgehoben und wohl. Das Haus lief hervorragend, war extrem erfolgreich und wir waren einfach eine eingeschworene Gemeinschaft. Außerdem: Neben der ers- ten Liebe im Privaten hatte ich auch mein erstes Theater nie vergessen und immer wieder mit einem Auge nach Meiningen geschaut. Herr Haag, welche Theatermomente haben sich Ihnen in 16 Jahren Intendanz in Meiningen am stärksten ins Gedächtnis eingebrannt? Ansgar Haag: Die Eröffnung der zweiten Spielstätte für das Schauspiel, die ich mir über Jahre gewünscht hatte, um endlich den Raum „Georgie‘s Off“ als große Probe- bühne für die Oper durchweg zu nutzen, mit der Uraufführung des Schauspiels „Metamorphosen“ nach Ovid von Kerstin Jacobssen und der Livemusik mit dem Musiker FM Einheit war ein Höhepunkt. Das Gastspiel zu Schillers 250. Geburtstag in Shanghai und Peking mit „Kabale und Liebe“ war für das Ensemble und die Mit- reisenden der Gewerke sicher ein unver- gessenes Abenteuer. Herr Neundorff, Sie waren damals als jun- ger Dramaturg am Haus: Wie konnte nach der Wende das „Wunder von Meiningen“ glücken, durch das dieses Haus gestärkt aus jener wilden Zeit hervorging? Neundorff von Enzberg: Die Voraus- setzungen waren damals sehr günstig. Einer- seits lebte die Geschichte und Tradition auf, viele waren neugierig, dieses Haus zu entdecken, was doch über Jahrzehnte nicht so einfach zu handeln war. Und dann gab es mit Ulrich Burkhard einen Intendanten, der für dieses Theater brannte, ein Mensch voller Ideen, der eine kluge Personalpolitik nach innen und außen betrieb und zur rich- tigen Zeit am richtigen Ort war. Herr Haag, Sie haben das Haus 2005 in einer großen Krise übernommen. Wie gelang es Ihnen, das Theater und das Pub- likum wieder zu versöhnen? Ansgar Haag: Unter meinem Vorgänger waren Besetzungen oft so, dass entweder die langjährigen Schauspieler:innen des Hauses spielten oder die neuen Kolleg:in- nen um Sebastian Baumgarten. Es war mir ein großes Anliegen, die Trennung im Schauspielensemble aufzulösen. So hatte ich mich bei meiner „Faust I“- und „Faust II“-Inszenierung dazu entschieden, mit KS Hans-Joachim Rodewald ein gestandenes Mitglied als Faust zu besetzen und als Mephisto Roman Weltzien einzusetzen, der mit mir aus Ulm nach Meiningen kam. Auch Dr. Klaus Rak als Operndirektor pflegte gezielt die menschliche Zusammen- führung aller Kolleg:innen. Dies wurde vom Meininger Publikum anerkannt und führte dazu, dass sich das Theater schnell wieder in die Herzen des Publikums spielte. Herr Neundorff, auch Ihre Intendanz beginnt nach außergewöhnlichen Zeiten. Worin besteht für Sie die Herausforderung in Post-Corona-Zeiten? Neundorff von Enzberg: Krisen evozieren ja nicht nur Negatives. Im Gegenteil: Krisen sind häufig der Indikator für grundsätzliche Veränderungen. Nur ist es nicht immer so einfach, in Krisenmomenten das Gute vom Negativen zu unterscheiden. Der Beginn meiner Intendanz ist nicht kommensura- bel mit der meines Vorgängers. Seinerzeit ging es um einen konkreten Standort. Wir werden in naher Zukunft grundsätzliche Strukturen diskutieren und möglicherweise Grundsätzliches neu definieren. Und da meine ich nicht als Erstes das Verhältnis zu den Trägern. Diesbezüglich glaube ich, dass Thüringen relativ stabil sein wird. Nein, wir werden uns Gedanken über das Verhältnis des Publikums zur Kunstform des Thea- ters machen müssen. Es wird einen ver- änderten Austausch zwischen Rezipienten und Theatermachern geben, es wird mög- licherweise zu einer Umstrukturierung des Publikums kommen. Dabei sehe ich aber die Chance, Menschen zu erreichen, die das Theater noch nicht für sich entdeckt haben, ohne aber die zu verprellen, die es in der Vergangenheit geliebt und besucht haben. Würden Sie beide Ihre Hoffnungen für das Meininger Theater mit uns teilen? Ansgar Haag: Ich glaube, dass es ein eine Besonderheit ist, bei diesem Intendanten- wechsel ist, dass sich der scheidende und der neue Intendant gut verstehen und freund- schaftlich zusammenarbeiten können. Insofern wird kein krasser Bruch in unserer Spielplantradition stattfinden, sondern es werden neue künstlerische Höhepunkte gesetzt werden. Neundorff von Enbzerg: Ich glaube an die Kraft und Magie der Kunstform Theater, an das Staatstheater Meiningen und spüre ein großes Interesse und eine große Neugier auf das, was kommt. Nicht alles wird so sein, wie es einmal war, aber eine partielle Erneuerung kann auch einer über ein Jahr- tausend alten Kunstform nicht schaden. Meiningen ist ein besonderer Ort. Und das wissen nicht nur wir Theaterverantwort- lichen. Das weiß auch unser Publikum. Das Interview führte Susann Winkel. In aller Kürze: Ansgar Haag Parkett oder Rang? Parkett oder Rang? Rang Rang Auf der Bühne oder hinter dem Vor- Auf der Bühne oder hinter dem Vor- hang? hang? Auf der Bühne Auf der Bühne Applaus oder Kritikerlob? Applaus oder Kritikerlob? Applaus Applaus Rhön oder Rennsteig? Rhön oder Rennsteig? Oder Oder Bratwurst oder Klöße? Bratwurst oder Klöße? Bratwurst Bratwurst Was vermissen Sie jetzt in der Pandemie Was vermissen Sie jetzt in der Pandemie als Intendant am meisten? als Intendant am meisten? Das Publikum. Das Publikum. Was ist Meiningen ohne sein Theater? Was ist Meiningen ohne sein Theater? Ich denke, diese Stadt ist nach wie vor Ich denke, diese Stadt ist nach wie vor in der Region nicht ohne ihr Theater in der Region nicht ohne ihr Theater vorstellbar. vorstellbar. Im Gespräch: Ansgar Haag, Intendant (links) und Jens Neundorff von Enzberg, designierter Intendant des Meininger Staatstheaters. © Marie Liebig SONDERAUSGABE ZUR SPIELZEIT 2021/2022 In aller Kürze: Jens Neundorff von Enzberg Parkett oder Rang? Parkett oder Rang? 2. Rang, Platz 17 2. Rang, Platz 17 Auf der Bühne oder hinter dem Vor- Auf der Bühne oder hinter dem Vor- hang? hang? hinter dem Vorhang hinter dem Vorhang Applaus oder Kritikerlob? Applaus oder Kritikerlob? beides beides Rhön oder Rennsteig? Rhön oder Rennsteig? beides beides Bratwurst oder Klöße? Bratwurst oder Klöße? Rindsroulade! Rindsroulade! Was vermissen Sie jetzt in der Pande- Was vermissen Sie jetzt in der Pande- mie als Intendant am meisten? mie als Intendant am meisten? Den Spielbetrieb. Den Spielbetrieb. Was ist Meiningen ohne sein Theater? Was ist Meiningen ohne sein Theater? Für mich ist das Theater für Meiningen, Für mich ist das Theater für Meiningen, wie die Wurst für den Senf. wie die Wurst für den Senf.

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DIE THEATERSEITEN Spielzeit 2021/2022SCHAUSPIEL · MUSIKTHEATER · KONZERT · BALLETT · JUNGES STAATSTHEATER

SPEKTAKELSaison 2021/2022Als erstes Theater in Thüringen hat das Meininger Theater seinen Spielplan für die Saison 2021/2022 unter der neuen In-tendanz von Jens Neundorff von Enzberg vorgestellt. Auf dem Programm steht neben großen Opern auch eine regionale Wie-derentdeckung mit dem Werk von Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha sowie zwei Uraufführungen im Schauspiel: das Auftragswerk „Waldstück“ von Björn SC Deigner und der Liederabend „Thüringer Spezialitäten“ von Franz Wittenbrink. Aber lesen Sie mehr auf den folgenden Seiten in dieser Sonderausgabe Ihrer Theaterzeitung.

Abo-Verkauf + FreiverkaufAbonnements für die Spielzeit 2021/2022 können Sie, liebes Publikum, ab sofort über das Abonnementbüro erwerben. Der Frei-verkauf von Karten startet am 9. Juni 2021, für das Weihnachtsmärchen „Drei Hasel-nüsse für Aschenbrödel“ bereits am 8. Juni 2021. In der nächsten Spielzeit erwartet Sie übrigens eine kleine Sensation im Musik-theater: Markus Lüpertz, einer der bedeu-tendsten zeitgenössischen Künstler, wird die Künstleroper „La Bohème“ auf die Bühne bringen. Mehr dazu erfahren Sie auf Seite 5.

Spielzeit-PräsentationWas planen die künstlerischen Leiter für die Spielzeit 2021/2022 in ihren Sparten? Welche Opern, Uraufführungen oder Son-derveranstaltungen sind in Vorbereitung? Schauen Sie selbst! Der designierte Inten-dant Jens Neundorff von Enzberg und sein Team stellen das Programm der Spielzeit 2021/2022 in einem Video-Stream vor, den Sie unter www.meininger-staatstheater.de finden.

Neues Logo

Neue Saison, neues Logo, neuer Name: Viel Freude mit dem Programm des Staatsthea-ters Meiningen.

Spielzeit-VorschauInformationen und Termine zu allen Pre-mieren, Wiederaufnahmen, Konzerten, Sonderveranstaltungen und Abonnements sowie die Spielzeit-Vorschau für die Sai-son 2021/2022 zum Download gibt es ab sofort auf www.staatstheater-meiningen.de. Gerne senden wir Ihnen die Spielzeit-Vorschau auch kostenlos per Post zu. Sen-den Sie uns dafür eine E-Mail mit Ihrer An-schrift an [email protected].

Theater-NewsletterDer Spielbetrieb bleibt vorerst ausgesetzt. Auch ein persönlicher Besuch an der The-aterkasse ist leider nicht möglich. Senden Sie uns Ihr Anliegen bitte unter [email protected] oder melden Sie sich telefonisch unter 03693/451-222, - 137 von Montag bis Freitag von 10 bis 16 Uhr. Alles Wissenswerte zu dieser und der kommenden Spielzeit erfahren Sie immer zuerst auf unserer Internetseite sowie über diesen kostenlosen Theater-Newsletter, zu dem Sie sich auf unserer Internetseite an-melden können.

Ein besonderer OrtDie Intendanten Ansgar Haag und Jens Neundorff von Enzberg im Gespräch

Mit Jens Neundorff von Enzberg kommt ab der Spielzeit 2021/2022

ein Intendant an das – dann – Staatstheater Meiningen, der das Haus und Meiningen noch aus seiner Tätigkeit als Dramaturg in den frühen 1990er-Jahren kennt. Während er zurückkehrt in die kleine Stadt mit dem großen Theater, wird der noch amtierende Intendant Ansgar Haag der kleinen Stadt wie auch ihrem großen Theater auch mit dem Eintritt in den Ruhestand verbunden bleiben – als Wahl-Meininger und als Gast-Regisseur im Musiktheater. Ein Gespräch über die erste Theater-Liebe, unvergessene Abenteuer und Neugier auf das, was kom-men wird. Herr Neundorff von Enzberg, was blieb Ihnen von Meiningen in Erinnerung? Jens Neundorff von Enzberg: Als ich 1996 das damals noch „Südthüringische Staats-theater“ in Richtung Semperoper verließ, waren die Gefühle durchaus gemischt. Einerseits freute ich mich immens auf das sehr international arbeitende Opernhaus in Dresden mit seinen Möglichkeiten und seinen Stars. Andererseits fühlte ich mich in Meiningen mit seiner Stadt um ein Theater sehr aufgehoben und wohl. Das Haus lief hervorragend, war extrem erfolgreich und wir waren einfach eine eingeschworene Gemeinschaft. Außerdem: Neben der ers-ten Liebe im Privaten hatte ich auch mein erstes Theater nie vergessen und immer wieder mit einem Auge nach Meiningen geschaut. Herr Haag, welche Theatermomente haben sich Ihnen in 16 Jahren Intendanz in Meiningen am stärksten ins Gedächtnis eingebrannt?Ansgar Haag: Die Eröffnung der zweiten Spielstätte für das Schauspiel, die ich mir über Jahre gewünscht hatte, um endlich den Raum „Georgie‘s Off“ als große Probe-bühne für die Oper durchweg zu nutzen, mit der Uraufführung des Schauspiels „Metamorphosen“ nach Ovid von Kerstin

Jacobssen und der Livemusik mit dem Musiker FM Einheit war ein Höhepunkt. Das Gastspiel zu Schillers 250. Geburtstag in Shanghai und Peking mit „Kabale und Liebe“ war für das Ensemble und die Mit-reisenden der Gewerke sicher ein unver-gessenes Abenteuer.

Herr Neundorff, Sie waren damals als jun-ger Dramaturg am Haus: Wie konnte nach der Wende das „Wunder von Meiningen“ glücken, durch das dieses Haus gestärkt aus jener wilden Zeit hervorging?Neundorff von Enzberg: Die Voraus-setzungen waren damals sehr günstig. Einer-seits lebte die Geschichte und Tradition auf, viele waren neugierig, dieses Haus zu entdecken, was doch über Jahrzehnte nicht so einfach zu handeln war. Und dann gab es mit Ulrich Burkhard einen Intendanten, der für dieses Theater brannte, ein Mensch voller Ideen, der eine kluge Personalpolitik nach innen und außen betrieb und zur rich-tigen Zeit am richtigen Ort war.

Herr Haag, Sie haben das Haus 2005 in einer großen Krise übernommen. Wie gelang es Ihnen, das Theater und das Pub-likum wieder zu versöhnen?

Ansgar Haag: Unter meinem Vorgänger waren Besetzungen oft so, dass entweder die langjährigen Schauspieler:innen des Hauses spielten oder die neuen Kolleg:in-nen um Sebastian Baumgarten. Es war mir ein großes Anliegen, die Trennung im Schauspielensemble aufzulösen. So hatte ich mich bei meiner „Faust I“- und „Faust II“-Inszenierung dazu entschieden, mit KS Hans-Joachim Rodewald ein gestandenes Mitglied als Faust zu besetzen und als Mephisto Roman Weltzien einzusetzen, der mit mir aus Ulm nach Meiningen kam. Auch Dr. Klaus Rak als Operndirektor pflegte gezielt die menschliche Zusammen-führung aller Kolleg:innen. Dies wurde vom Meininger Publikum anerkannt und führte dazu, dass sich das Theater schnell wieder in die Herzen des Publikums spielte. Herr Neundorff, auch Ihre Intendanz beginnt nach außergewöhnlichen Zeiten. Worin besteht für Sie die Herausforderung in Post-Corona-Zeiten?Neundorff von Enzberg: Krisen evozieren ja nicht nur Negatives. Im Gegenteil: Krisen sind häufig der Indikator für grundsätzliche Veränderungen. Nur ist es nicht immer so einfach, in Krisenmomenten das Gute vom Negativen zu unterscheiden. Der Beginn meiner Intendanz ist nicht kommensura-bel mit der meines Vorgängers. Seinerzeit ging es um einen konkreten Standort. Wir werden in naher Zukunft grundsätzliche Strukturen diskutieren und möglicherweise Grundsätzliches neu definieren. Und da meine ich nicht als Erstes das Verhältnis zu den Trägern. Diesbezüglich glaube ich, dass Thüringen relativ stabil sein wird. Nein, wir werden uns Gedanken über das Verhältnis des Publikums zur Kunstform des Thea-ters machen müssen. Es wird einen ver-änderten Austausch zwischen Rezipienten und Theatermachern geben, es wird mög-licherweise zu einer Umstrukturierung des Publikums kommen. Dabei sehe ich aber die Chance, Menschen zu erreichen, die das Theater noch nicht für sich entdeckt

haben, ohne aber die zu verprellen, die es in der Vergangenheit geliebt und besucht haben.

Würden Sie beide Ihre Hoffnungen für das Meininger Theater mit uns teilen? Ansgar Haag: Ich glaube, dass es ein eine Besonderheit ist, bei diesem Intendanten-wechsel ist, dass sich der scheidende und der neue Intendant gut verstehen und freund-schaftlich zusammenarbeiten können. Insofern wird kein krasser Bruch in unserer Spielplantradition stattfinden, sondern es werden neue künstlerische Höhepunkte gesetzt werden.Neundorff von Enbzerg: Ich glaube an die Kraft und Magie der Kunstform Theater, an das Staatstheater Meiningen und spüre ein großes Interesse und eine große Neugier auf das, was kommt. Nicht alles wird so sein, wie es einmal war, aber eine partielle Erneuerung kann auch einer über ein Jahr-tausend alten Kunstform nicht schaden. Meiningen ist ein besonderer Ort. Und das wissen nicht nur wir Theaterverantwort-lichen. Das weiß auch unser Publikum.

Das Interview führte Susann Winkel.

In aller Kürze:Ansgar Haag

Parkett oder Rang?Parkett oder Rang? Rang Rang

Auf der Bühne oder hinter dem Vor-Auf der Bühne oder hinter dem Vor-hang? hang? Auf der BühneAuf der Bühne

Applaus oder Kritikerlob?Applaus oder Kritikerlob? Applaus Applaus

Rhön oder Rennsteig? Rhön oder Rennsteig? OderOder

Bratwurst oder Klöße? Bratwurst oder Klöße? BratwurstBratwurst

Was vermissen Sie jetzt in der Pandemie Was vermissen Sie jetzt in der Pandemie als Intendant am meisten?als Intendant am meisten?

Das Publikum.Das Publikum.

Was ist Meiningen ohne sein Theater?Was ist Meiningen ohne sein Theater?

Ich denke, diese Stadt ist nach wie vor Ich denke, diese Stadt ist nach wie vor in der Region nicht ohne ihr Theater in der Region nicht ohne ihr Theater vorstellbar. vorstellbar.

Im Gespräch: Ansgar Haag, Intendant (links) und Jens Neundorff von Enzberg, designierter Intendant des Meininger Staatstheaters. © Marie Liebig

SONDERAUSGABE ZUR SPIELZEIT 2021/2022

In aller Kürze:Jens Neundorff von EnzbergParkett oder Rang? Parkett oder Rang? 2. Rang, Platz 172. Rang, Platz 17

Auf der Bühne oder hinter dem Vor-Auf der Bühne oder hinter dem Vor-hang?hang? hinter dem Vorhang hinter dem Vorhang

Applaus oder Kritikerlob?Applaus oder Kritikerlob? beides beides

Rhön oder Rennsteig?Rhön oder Rennsteig? beides beides

Bratwurst oder Klöße?Bratwurst oder Klöße? Rindsroulade! Rindsroulade!

Was vermissen Sie jetzt in der Pande-Was vermissen Sie jetzt in der Pande-mie als Intendant am meisten?mie als Intendant am meisten?

Den Spielbetrieb.Den Spielbetrieb.

Was ist Meiningen ohne sein Theater?Was ist Meiningen ohne sein Theater?

Für mich ist das Theater für Meiningen, Für mich ist das Theater für Meiningen, wie die Wurst für den Senf. wie die Wurst für den Senf.

Frank BehnkeSchauspieldirektor

Frank Behnke, seit 2012 Schauspiel-direktor in Münster, ist gebürtiger

Hannoveraner und studierte Literatur-wissenschaften im Schwerpunkt Theater und Medien an der Universität Hamburg. Seit Beginn der Neunziger-Jahre arbeitet er kontinuierlich als Dramaturg und Regisseur. Engagements führten ihn u.a. an die Landes-bühne Niedersachen in Wilhelmshaven, als leitenden Schauspieldramaturg an das Thea-ter Osnabrück und in gleicher Funktion an das Schauspielhaus in Hamburg.

Wichtigste künstlerische Station war das Staatstheater Nürnberg, wo er zehn Spiel-zeiten stellvertretender Schauspieldirektor und Chefdramaturg war und die programma-tische Wende des Schauspiels Nürnberg hin zu zeitgenössischer Dramatik mit zahlreichen Ur- und Erstaufführungen entscheidend mit-prägte. Als Regisseur konnte Frank Behnke am Staatstheater Nürnberg mit Inszenierungen von Thomas Bernhard, Federico García Lorca, Lukas Bärfuss, George Tabori, sowie mit bemerkenswerten Klassikerinszenierungen auf sich aufmerksam machen.

Am Schauspiel Münster ist ihm seit 2012 ein auch überregional stark beachteter künst-lerischer Aufbruch gelungen. Mit einem ext-rem spielfreudigen jungen Ensemble glänzte das Schauspiel in den vergangenen Spielzeiten durch vieldiskutierte Klassikeraufführungen, spannenden Stückentdeckungen und viel Zeitgenossenschaft.

Ab der Spielzeit 2021/2022 ist Frank Behnke Schauspieldirektor am Staatstheater Meiningen.

Charmeoffensive mit AnspruchDas Schauspiel an Staatstheater Meiningen geht neue Wege

Die erste Spielzeit des Schauspiels unter der Intendanz von Jens Neun-

dorff von Enzberg ist durchaus programma-tisch zu sehen. Große Klassiker und Werke der Weltliteratur erzählt für die Gegenwart, Stückausgrabungen und selten gespielte Stücke, viel Zeitgenossenschaft mit Ur- und Erstaufführungen oder Auftragsstücken für Meiningen, sowie Projekte, bei denen das Schauspiel an ungewöhnliche Orte in der Stadt geht.

Im Zentrum steht dabei ein starkes 18-köpfiges neu zusammengestelltes Ensemble, das sich mit Leidenschaft und spielerischem Ernst den drängenden Themen unserer Zeit stellt. In Meiningen auch immer im Bewusstsein um die besondere Tradition dieses einzigartigen Theaters und mit einem geschärften Blick auf die Stadt und die ganze Region. Dazu viele neue bemerkenswerte Regisseurinnen und Regisseure, die in der neuen Saison zum ersten Mal in Meiningen arbeiten werden.

Alte Texte ganz neu

Los geht es mit einer Autorin aus Thü-ringen: Olivia Wenzel, eine wichtige neue Stimme in der deutschen Literatur, ist in Weimar aufgewachsen und erzählt in ihrem Roman „1000 Serpentinen Angst“ von der berührenden Identitätssuche einer jungen Schwarzen Frau aus Ostdeutschland. Auf-wühlend und humorvoll zugleich, gelingt der Autorin ein wichtiger Text über Deutschland heute.

Mehr als 400 Jahre alt ist Shakespeares erste Tragödie „Julius Caesar“. Der Titelheld wird Opfer des wohl berüchtigtsten politi-schen Mordes des Abendlandes. Populismus, Machtmissbrauch, Manipulation,Verschwö-rungsmythen, ein unberechenbarer neuer Herrscher, das Volk ein unbeständiger Wechselbalg: Verschwörungsmythen: Shake-speares Blick auf das alte Rom liest sich wie ein Politthriller von heute. Erzählt Shakes-peare in erster Linie aus der Perspektive der Politik, so stellt Wolfram Lotz das Volk ins Zentrum seines sprachverliebten Theater-gedichts „Die Politiker“, mit dem das Shake-speare-Werk kombiniert wird.

Sophokes’ „Antigone“ ist seit mehr als 70 Jahren nicht mehr in Meiningen gespielt worden, doch nicht nur darum lohnt sich eine Inszenierung dieses großartigen antiken Textes. Kaum ein anderer Autor denkt so

scharf und hinterfragend über das Verhältnis von Staat und Individuum nach.

Mit Schillers „Kabale und Liebe“, unweit von Meiningen, in Bauerbach, entstanden, steht noch ein weiterer Klassiker auf dem Programm. Das emotionsgeladene Sturm-und Drang-Stück ist ebenso bürgerliches Trauerspiel wie großes Politdrama. Schiller, dessen großes Thema die Freiheit ist und der persönlich erfahren musste, was das Leben in einer absolutistischen Gesellschaft bedeutete, erzählt vom großen Scheitern einer Liebe, in einem Umfeld, das keine individuelle Frei-heit duldet.

Viel Zeitgenossenschaft

Unterhaltung pur bieten zwei Neu-produktionen in der kommenden Saison: Der Star unter den Theatermusikern, Franz Wittenbrink, („Sekretärinnen“, Comedian Harmonists“) widmet sich in der Urauf-führung „Thüringer Spezialitäten“ den Eigenheiten und Klischees von Thüringen. Es geht also in jedem Fall um die Wurst. Und

Gogols „Revisor“ ist die vielleicht komischste und bösartigste Kleinstadtsatire der Theater-literatur, bei der ein Bürgermeister ordentlich ins Schwitzen gerät und eine ganze Stadt-gesellschaft ihr Fett abbekommt.

Neue Dramatik, Uraufführungen und vor allem auch Auftragsstücke, die die Themen unserer Region aufnehmen sol-len, sind in Zukunft ein fester Bestandteil unseres Programms. „Waldstück“ soll ein wildromantischer Ritt durch die Mythen und Geschichten des deutschen Waldes und seiner Bewohner werden und das in all der Widersprüchlichkeit, die unser heutiges Ver-hältnis zum Wald kennzeichnen: Irgendwo zwischen Baum und Borkenkäfer, zwischen Romantisierung und Abholzung.

Mitten in die Stadt geht es mit dem Projekt „Immer auf dem rechten Weg“. Das Theater macht die Stadt zur Bühne für eine satirisch-dystopische Reise in eine unbehag-liche Zukunft.

Hauptmanns erstes naturalistisches Drama wird zu einer eindringlichen Studie einer auseinaderdriftenden Gesellschaft.

Eine Europapremiere

Noch ein weiteres Highlight erwartet das Publikum in den Kammerspielen. Als Europapremiere zeigen wir ein gänzlich unbekanntes Jugendwerk des Weltautors Tennessee Williams. „Auf der Flucht“ spielt in einer billigen Absteige am Rande einer amerikanischen Großstadt zur Zeit der Welt-wirtschaftskrise und versammelt die Verlierer des amerikanischen Traums. Williams erzählt in diesem Milieu ein hollywoodreifes Melo-dram und den versuchten Ausbruch von zwei jungen Menschen aus den engen Verhält-nissen einer jüdischen Einwandererfamilie.

Frank Behnke, Schauspieldirektor

■ Erleben Sie 6 x Schauspiel in den Kammerspielen mit dem Kammer-spiel-Premieren-ABO und dem Auf-den-zweiten-Blick-ABO www.staatstheater-meiningen.de

Von Wodka bis zum StadtspaziergangBesondere Angebote der Sparte Schauspiel in der Spielzeit 2021/2022

NEU: Kammer-BoxDie Kammerspiele des Staatstheaters Mei-ningen sind ein extrem wandelbarer Theater-raum. In dem neuen Format „Kammer-Box“ verwandeln wir den Spielort in ein intimes Studio für ca. 50 Besucher:innen. Die „Box“ bietet den Ensemblemitgliedern künst-lerischen Freiraum für Solos und experimen-telle Formate in konzentriertem Ambiente. Die Vorstellungen beginnen um 20.30 Uhr. Im Anschluss erwartet Sie im Foyer Club-Atmosphäre mit DJ oder Live-Musik.

Rum und WodkaMit Conor McPhersons hinreißendem Monolog „Rum und Wodka“ bringt Lukas Umlauft (Foto), ab der Spielzeit 2021/2022 neu im Schauspiel-Ensemble, einen Abend mit nach Meiningen, den er bereits an der Studiobühne des Staatstheaters Kassel in der Inszenierung von Janis Knorr ausprobiert hat. Ein junger Mann am Tresen einer Bar: vor ihm liegt ein Wochenende voll Suff und Sex. Die titelgebende hochprozentige Kombi bewirkt, dass er seine privaten Prob-leme erfolgreich verdrängt – den Job hat er hingeschmissen und in seiner Rolle als zwei-facher Vater fühlt er sich heillos überfordert.

Kassandra Reloaded„Wann Krieg beginnt, das kann man wissen, aber wann beginnt der Vorkrieg? Falls es da Regeln gäbe, müsste man sie weitersagen. Da stünde, unter andern Sätzen: Lasst euch nicht von den Eignen täuschen.“ Christa Wolf benutzt die antike Folie der Kassandra-Tragö-die, um ihre eigene Situation zu reflektieren:

sprachgewaltig und doch gegenwartsnah, und mit vielen politischen Implikationen gespickt. Miriam Haltmeier, Schauspielerin und Musikerin am Staatstheater, nähert sich einer der bekanntesten Erzählungen der DDR-Literatur auf ungewohnte Weise und macht aus dem faszinierenden Bericht der Seherin und Außenseiterin Kassandra ein vielstimmiges Sprachkonzert.

NEU: NachtfoyerSchräg-Unterhaltsames, Humorvoll-Hinter-sinniges, Jazz, Songs und Lieder für Nacht-schwärmer und „Spätis“ in der Bar der Kammerspiele.

Große Namen, große TexteErleben Sie Theaterstars sowie bekannte Schauspielerinnen und Schauspieler aus Kino und Fernsehen hautnah im Staats-theater. In loser Folge präsentieren wir besondere Soloprogramme, große Literatur, Lesung, Rezitation oder musikalisch-litera-rische Streifzüge.

Am 18. März 2022 kommt Devid Strie-sow mit seiner Robert-Walser-Lesung, wei-tere Termine sind in Planung.

Immer auf dem rechten Weg (Uraufführung)Was wäre, wenn? Zehn Jahre nach der „fried-lichen Revolution“ in Thüringen hat sich viel getan in Meiningen. An den Häusern flattern stolz die Reichsflaggen, im Theater gelten endlich wieder die „Meininger Prin-zipien“, und zum Jahrestag der Bewegung eröffnet im Theatermuseum die Ausstellung

„Nie wieder – über die Entartungen des modernen Regietheaters“. Folgen Sie den Anweisungen unserer „Führer:innen“ und begleiten Sie diese bei einem aberwitzigen Sprung in eine nicht allzu ferne Zukunft, deren Spuren im Heute zu finden sind. Ein dystopisch-satirischer Audiowalk durch Mei-ningen – ab April 2022.

■ Für alle Vorstellungen und Angebote im freien Verkauf beginnt der Karten-verkauf am 9.6.2021. (Achtung! Für das Weihnachtsmärchen bereits am 8.6.2021)

PREMIEREN

SCHAUSPIEL 18.09.2021 KS 1000 Serpentinen Angst · Olivia Wenzel 08. + 10.10.2021 GH Julius Caesar / Die Politiker · William Shakespeare / Wolfram Lotz 14.10.2021 * KS Biedermann und die Branstifter · Max Frisch 04.11.2021 * GH Heiße Zeiten - Die Wechseljahre-Revue · Tilmann von Blomberg 26.11.2021 KS Antigone · Sophokles 28. + 30.01.2022 GH Thüringer Spezialitäten (UA) · Franz Wittenbrink 11.02.2022 KS Auf der Flucht (DSE) · Tennessee Williams 25. + 27.03.2022 GH Kabale und Liebe · Friedrich Schiller 09.04.2022 KS Waldstück (UA) · Björn SC Deigner 20. + 22.05.2022 GH Vor Sonnenaufgang · Ewald Palmetshofer, Gerhart Hauptmann 04.06.2022 KS Der Revisor · Nikolaj Gogol, John von Düffel * Wiederaufnahme oder Premiere, je nach Verlauf der aktuellen Spielzeit GH = Großes Haus KS = Kammerspiele

SCHAUSPIEL | 2

Lukas Umlauft in „Rum und Wodka“. © N. Klinger

Frank Behnke. ©: Christina Iberl

Frauenpower im SchauspielDie Schauspiel-Regisseurinnen der neuen Spielzeit

Inszenieren Frauen anders? Empfinden sie beispielsweise besondere Empathie

mit Heldinnen? Gibt es eine spezifisch weib-liche Regiehandschrift? Eindeutig lässt sich das wohl nicht beantworten. Das Publikum des Staatstheaters Meiningen kann sich in der neuen Spielzeit aber selbst eine Meinung bilden, denn gleich vier interessante Regis-seurinnen stellen sich erstmals am Haus vor.

Den Anfang macht Pia Richter, an der Otto-Falckenberg Schule in München zur Regisseurin ausgebildet, mit „1000 Serpen-tinen Angst“ von Olivia Wenzel. Richter hat unter anderem am Schauspiel Leipzig, am Theater Regensburg, Theater Münster, Landestheater Schwaben und am Thea-ter Koblenz gearbeitet und wurde zum renommierten Körber Studio Junge Regie eingeladen.

Klassiker in den Kammerspielen

Bei Sophokles’ Klassiker „Antigone“ führt Elina Finkel Regie, die sich auch als Über-setzerin von Dramentexten aus dem Russi-schen einen Namen gemacht hat. Finkel, in Odessa geboren und aufgewachsen, war Mit-begründerin und Mitglied des Jungen Thea-ter Bremen, sie hat auch als Schauspielerin und Regieassistentin, Letzteres am Theater Bremen, gearbeitet. Seit 2003 ist sie frei-berufliche Regisseurin und hat unter ande-rem am Volkstheater Rostock, am Theater Osnabrück und am Theater Essen inszeniert. Als Dozentin ist sie an so renommierten Ins-tituten wie dem Mozarteum Salzburg und der Otto-Falckenberg-Schule unterwegs.

Shirin Khodadadian ist Spezialistin für Uraufführungen und daher geradezu prädes-tiniert für die Regie von Björn SC Deigners „Waldstück“. Sie hat insbesondere Stücke von Rebekka Kricheldorf und Teresia Walser aus der Taufe gehoben, war daneben aber auch mit Klassikern wie Schillers „Räuber“ erfolgreich. Ihre Regiearbeiten waren unter anderem am Staatstheater Kassel, Staats-theater Nürnberg, am Bayerischen Staats-schauspiel und bei den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin zu sehen.

Vierte im Bunde ist die Regisseurin Julia Prechsl. Die gebürtige Landshuterin machte ihre Regieausbildung an der Bayerischen Theaterakademie. Bereits während des Studiums inszenierte sie, unter anderem am Staatstheater Nürnberg. Im Sommer 2017 wurde sie zum Director’s Lab am Lincoln Theater in New York eingeladen. Seit 2016 arbeitet sie als freischaffende Theater-regisseurin, unter anderem am Staatstheater Nürnberg, Staatstheater Saarbrücken, Staatstheater Stuttgart, Theater Münster, Theater Regensburg, Landestheater Schwa-ben, Deutschen Theater Göttingen und Staatstheater Darmstadt.

Vier ganz unterschiedliche Regisseu-rinnen für Meiningen also, die ihren ganz besonderen Blick einbringen werden und für ordentlich weibliche Regiepower in der Bernhardstraße sorgen werden!

Olaf Roth, Schauspieldramaturg

■ Erfahren Sie mehr über diese vier Produktionen auf www.staatstheater-meiningen.de.

Der Stillstand hat ein EndeDas Ballett des Landestheaters Eisenach zeigt drei Inszenierungen in Meiningen

„What do I see?“, fragte ein Professor zu Beginn seines Vortrags an der Tate

Modern in London, den der Choreograf Andris Plucis vor vielen Jahren hörte. Eine simple Frage, die aber nicht einfach zu beantworten ist. Eine bloße Betrachtung der Dinge scheint kaum möglich, da wir das Wahrgenommene nach erlernten Mustern benennen und bewerten. Jede Kunstepoche versucht daher, neue Sehweisen zu eröffnen und gewohnte Weltsichten infrage zu stellen.

In der Kunst spielt das Licht, dem unser Sehsinn abhängig ist, eine wesentliche Rolle. Beidem, dem Sehen wie dem Licht, widmet sich Andris Plucis in der neuen Spielzeit mit der Uraufführung „Licht! Eine tänzerische

Sehreise“. Doch die Wirkung des Lichts kann nur im Gegensatz zur Dunkelheit entfalten. Licht wird nicht nur physikalisch, sondern auch in seiner philosophischen Dimension begriffen werden. Enlightenment heißt die Epoche der Aufklärung im Englischen, ilumi-nación im Spanischen.

Im Werk Anton Bruckners findet Andris Plucis die klangliche Entsprechung für die Suche nach Erkenntnis im spannungsreichen Verhältnis von Licht und Dunkel. Die choreo-grafische Beschäftigung mit Bruckners Musik reizt ihn seit Langem. Folgen Sie dem Ballett-ensemble auf seiner Reise in die Landschaften des Lichts!

„Fond Souls“ ist die zweite Uraufführung der neuen Spielzeit. Im ersten Teil „Identitas“ erzählt die Choreografie von Alfonso Palencia von der Suche des Menschen nach Identität. Die unterschiedlichen Ballettformationen Solo, Duett, Trio bis hin zum Auftritt der gesamten Company stehen dabei für ver-schiedene Aspekte des Zusammenlebens – Liebe und Streit, Sexualität und Miss-brauch, Toleranz und Ablehnung. Es werden Fragen gestellt: Was erscheint normal und was anders? Was wird als richtig und was als falsch beurteilt? Findet sich das Individuum in den gesellschaftlichen Normen wieder oder leidet es darunter? Am Ende steht der Wunsch nach einem geglückten, selbstverantwortlichen Leben, bevor jeder ganz für sich allein diese Welt verlassen muss.

Der zweite Teil „Anima“ ist inspiriert von der Poesie des spanischen Dichters Federico García Lorca, der im Spanischen Bürger-krieg 1936 von Anhängern General Francos erschossen wurde. Im Ballett wird es möglich,

mit der Körperlichkeit des Tanzes, Seelen-bilder zu entwerfen. Wir begegnen Seelen, die sich finden und die sich verlieren. Gedacht wird auch der Seelen all derer, die der Corona-Pandemie zum Opfer fielen. Zurück bleiben Gefühle der Trauer, der Einsamkeit, aber auch des Mutes und der Hoffnung. Denn das Leiden hat nicht das letzte Wort, sondern die Sehnsucht danach, die Welt zu einem besse-ren Ort zu machen.

Sie sind jung, hochmotiviert und kom-men aus aller Welt. Was sie verbindet, ist die Sprache des Balletts. Schon zum siebten Mal gehört die Bühne in der neuen Spielzeit

ganz den künstlerischen Visionen der Tän-zer:innen, die hier als junge Choreografen in Erscheinung treten. Die Reihe < erfreut sich beim Publikum und beim Ballettensemble seit vielen Jahren großer Beliebtheit, weil sie für Kreativität und Vielfalt steht. Nach dem coronabedingten Stillstand ist diese siebte Folge von besonderer Bedeutung, denn der Ballettabend zeigt nicht nur Arbeiten talen-tierter junger Menschen, vielmehr beweist er eindrücklich, welch lebensbejahende Kraft Kunst auch in schwierigen Zeiten entfalten kann.

Dr. Juliane Stückrad

Ein Politthriller in unsicheren Zeiten„Julius Caesar/Die Politiker“ von William Shakespeare und Wolfram Lotz auf der Bühne im Großen Haus

Politischer Machtkampf im Alten Rom. Mit seinem Anspruch auf die Kaiser-

würde wird Julius Caesar zu einer akuten Bedrohung für die Republik. Senator Cassius sieht den einzigen Ausweg in der Ermordung Caesars und zettelt eine Verschwörung an. In einer der dramatischsten Szenen, die je für das Theater erdacht wurden, umringen die Ver-schwörer Caesar und töten ihn, inmitten des Senats. Die Wirren nach dem Mord macht sich Marc Anton geschickt zunutze, um das Volk zu seinen Gunsten zu manipulieren. Caesars Tod führt nicht wie erhofft zu einer Stabilisie-rung der Verhältnisse, er beschleunigt letztlich den Untergang der römischen Republik. Ein Bürgerkrieg ist die Folge.Mit „Julius Caesar“, aller Wahrscheinlichkeit nach 1599 im Globe Theater uraufgeführt, schuf Shakespeare nicht nur einen packen-den Politthriller, sondern analysiert darüber hinaus scharfsinnig die Machenschaften des Politikbetriebs. Dieser offenbart bestürzende Parallelen zu den krisenhaften Zuständen der Demokratien unserer Gegenwart, in der der

„common sense“ nur zu gern von Populisten verhöhnt wird.Shakespeare hat mit dem römischen Herr-scher eine seiner widersprüchlichsten Figuren geschaffen. Caesar wird als Mensch mit Schwä-chen, ja körperlichen Gebrechen gezeigt. Die

einen vergöttern ihn, die anderen sehen in ihm den grausamen Diktator. Ist Caesar eine Licht-gestalt, wie manch ein Shakespeare-Forscher nachzuweisen versuchte? Oder hat Brutus recht, der in seinem Freund Caesar den Staats-feind Nummer eins sieht? Interessanterweise bezieht Shakespeare nicht eindeutig Stellung – das macht die Auseinandersetzung mit diesem Stück so faszinierend. Widersprüchlich sind auch Caesars Gegen-spieler – allen voran der von Zweifeln gepeinigte Brutus, ein naher Verwandter Hamlets. Heimlicher Protagonist aber ist das Volk, das ebenso wankelmütig gezeigt wird wie die Hauptfiguren. Jubelt es Caesar zu Beginn noch zu, so schlägt es sich wenig später in der berühmten Begräbnis-Szene auf dem Forum auf die Seite des Republik-Anhängers Brutus, nur um sich gleich darauf von dem Demagogen Marc Anton aufhetzen zu lassen.Wolfram Lotz, einer der wichtigsten Gegen-wartsautoren, rückt in seinem brillanten Theatergedicht „Die Politiker“ just dieses vielgestaltige, widersprüchliche Volk in den Mittelpunkt. Geschrieben aus der Ver-unsicherung unserer Zeit, lotet Lotz in einer ebenso poetischen wie pointierten Sprache das Verhältnis von Volk und Politikern unse-rer Tage aus. Und so treffen in Frank Behnkes erster Meininger Inszenierung großes Shakes-peare-Theater und Zeitgenossenschaft lustvoll aufeinander.

Olaf Roth, Schauspieldramaturg

■ Premieren: Fr., 08.10.2021, 19.30 Uhr und So., 10.10.2021, 18.00 Uhr, Großes Haus

Heimat. Was ist das?„1000 Serpentinen Angst“ nach dem Roman von Olivia Wenzel

Eine junge Frau wartet auf den Zug. Sie verreist: In New York erlebt sie die

Wahlnacht und den Triumph Donald Trumps, in Vietnam versucht sie ihren Ängsten zu entkommen und in ihrer Heimat diskutiert sie als Tochter einer Deutschen und eines angolanischen Vaters mit ihrer Großmutter über Politik. Momente des Glücks wechseln sich ab mit Phasen der Trauer und der Wut, und immer wieder flackert die Erinnerung auf an ihren Bruder, der sich mit neunzehn vor den Zug warf ...

Mit „1000 Serpentinen Angst“ nach dem spannenden Roman-Debüt von Olivia Wenzel (*1985 in Weimar) wird das Schau-spiel des Staatstheaters Meiningen die neue Spielzeit in den Kammerspielen eröffnen. Das Schauspielensemble nimmt sich darin der Themen Rassismus und Identität und den damit verbundenen Verlustängsten an. Die Zuschauer:innen begleiten die Protagonistin auf einer Reise zurück in ihre Kindheit in der DDR, nach Berlin und zu dem versteckten Ort im Wald, an dem ihre durch die Haft im Stasi-Untersuchungsgefängnis dem Leben entrissene Mutter Zuflucht zu finden hofft.

Was ist Heimat? Wie identitätsstiftend ist der Ort, an dem ein Mensch geboren ist? Was bedeutet es für eine Schwarze Frau, in einer Gesellschaft aufzuwachsen, in der Herkunft und Hautfarbe immer noch darüber ent-scheiden, wie ein Mensch wahrgenommen wird?

Immer weiter setzt sich die Geschichte der Frau zusammen. Unsichtbare Stimmen konfrontieren sie dabei ständig mit ihrer Ver-gangenheit und Herkunft, werfen Fragen auf, zwingen sie zu Antworten.

WAS PASSIERT DIR BEIM EINSCHLAFEN?Ich falle.

WAS PASSIERT DIR BEIM AUFWACHEN?Manchmal eine Melodie, ein Kichern,

oft eine kurze, kalte Angst.

WO BIST DU ZUHAUSE? Im Schlaf.

WAS IST DER GRUND DEINES AUFENTHALTS? Wo, auf der Welt?

WOVON TRÄUMST DU?

Mit „1000 Serpentinen Angst“ stellt sich die junge Regisseurin Pia Richter (*1987, Foto) erstmals dem Publikum des Staats-theaters Meiningen vor. Gemeinsam mit dem Ensemble wird sie diesen starken, intensiven und aufwühlenden Roman auf die Bühne bringen und uns wie auch das Publikum zum Nach- und Weiterdenken einladen.

Cornelius Edlefsen, Schauspieldramaturg

■ Premiere: Sa., 18.09.2021, 19.30 Uhr, Kammerspiele

SCHAUSPIEL / BALLETT | 3

Wolfram Lotz, Autor von „Die Politiker“. © dpa Regisseurin Pia Richter inszeniert „1000 Serpentinen Angst“. © Felix Kruis

Bühnenbildmodell zu „Julius Caesar/Die Politiker“ von Frank Albert.

Zum siebten Mal gehört die Bühne den „Jungen Choreograf:innen“. © Carola Hölting

Andris Plucis. © T. Kromke

Andris PlucisChefchoreograf und Leiter

des Eisenacher Balletts

Der 1959 in Zürich geborene Sohn let-tischer Eltern wuchs in der Schweiz, in

Österreich und England auf. Seit seinem sieb-ten Lebensjahr erhielt er Ballettunterricht, zunächst in der Ballettschule der Wiener Staatsoper und später an der Royal Ballet School in London. Von 1977 bis 1985 arbei-tete Andris Plucis als Tänzer an der Oper Bonn und an den Städtischen Bühnen Frankfurt.

Als jüngster Ballettdirektor Deutsch-lands übernahm er 1985 die Companie des Stadttheaters Gießen, wo er u.a. „Don Juan" choreografierte. Von 1988 bis 1991 war er Ballettdirektor am Stadttheater Würz-burg. Hier entstanden unter seiner choreo-grafischen Leitung u.a. „Jungle" und „Alice im Wunderland". Der Würzburger Zeit folgte ein Engagement als Ballettdirektor am Staatstheater Darmstadt, wo Andris Plucis choreografische Arbeiten wie „Letzte Sonne", „Peter Iljitsch" und „Peter Pan" verwirklichte.

Er wurde Ballettdirektor am Landes-theater Coburg, wo er u.a. „Ludwig II – Schwanensee" choreografierte. Im Jahre 1998 trat er ein Engagement als Ballettdirektor und Chefchoreograf am Theater Ulm an, wo er bis 2009 engagiert blieb.

Als Choreograf arbeitete Andris Plucis auch im Musiktheater, so bei der Urauf-führung der Oper „Europeras 1&2" von John Cage in Frankfurt am Main oder bei „Rigoletto" in der Inszenierung von Hans Neuenfels an der Deutschen Oper Berlin.

Seit Sommer 2009 ist Andris Plucis Chef-choreograf und Leiter des Balletts Eisenach. Seine Inszenierungen sind regelmäßig auch am Staatstheater Meiningen zu sehen.

„Wer aufhört zu träumen, schläft ein“ (arabisches Sprichwort)

Von A wie „Amadigi di Gaula“ bis Z wie „Zauberflöte“: Die Premieren im Musiktheater

Tradition ist ein weites Feld. Man kann in ihr ehrfurchtsvoll erstarren oder sie

als Chance verstehen. Wenn dazu noch eine unerforschte Krise kommt, stellt sie nicht nur eine Gesellschaft, sondern auch Theater-macher vor ganz besondere Aufgaben.

Wie geht es weiter? Sieht ein Theater während und nach der Seuche vollkommen anders aus? Was bleibt an Künstlern und vor allem Publikum nach dieser sozial-politischen Nacht? Wir können darauf keine Antwort geben – aber einen Spielplan präsentieren, der sich der Situation anpasst, ohne inhaltliche Kompromisse einzugehen.

Wunderbare NeuentdeckungDen Auftakt macht Georg Friedrich

Händels „Amadigi di Gaula“, eine Perle des Barocks. Ursprünglich war eine große romantische Oper mit Chor und Orchester geplant, aber die pandemischen Umstände veranlassten Intendant Jens Neundorff von Enzberg zu einer Neuorientierung. Zudem dürfte Händels „Amadigi“ fürs Meininger Publikum eine wunderbare Neuentdeckung sein – und dass Barock nicht „zopfig“ ist, sondern Themen der Gegenwart berührt, wird Regisseur Hinrich Horstkotte in einer Mischung aus Ernst und Komik beweisen.

Musikgeschichtlich nahezu chronologisch schließt sich Johann Christian Bachs „La cle-menza di Scipione“ am Landestheater Eise-nach an. Eisenach als Geburtsstadt Johann Sebastian Bachs, als „Lutherstadt“, bietet immens viel historischen Stoff, den es gilt, greifbar zu machen. Bekanntermaßen hat Bach keine Opern komponiert, dafür sein jüngster Sohn Johann Christian ganze zwölf. Als größtes Vorbild Mozarts gilt er bis heute als Geheimtipp für Kenner. Zudem werden in dieser genreübergreifenden Produktion meh-rere Bühnengewerke gebündelt: Unter Regie des in Meiningen bekannt und bewährten Regisseurs Dominik Wilgenbus agiert das Meininger Sängerensemble zusammen mit dem Puppentheater, musikalisch begleitet von der Thüringen Philharmonie Gotha-Eisenach.

Wem der Sinn eher nach saftigem Orchestersound steht, kann am selben Abend die Premiere von Wagners „Fliegendem Hol-länder“ im Großen Haus des Staatstheaters Meiningen erleben. Diese Produktion in der Regie des Ulmer Intendanten Kay Metzger harrt pandemiebedingt im Dornröschenschlaf und freut sich, endlich wach geküsst zu werden. Teenager Senta verfällt hier den Wunschvor-stellungen eines Idols und bringt damit Traum und Wirklichkeit gehörig durcheinander.

Auch Liebhaber der leichten Muse kom-men bestens auf ihre Kosten: Hammersteins Broadway-Renner „The Sound of Music“ wird zusammen mit der Wiederaufnahme von Strauß’ „Nacht in Venedig“ den vielfältigen Spielplan abrunden.

Im Dezember steht ein Highlight der Opernliteratur an: „La Bohème“ von Gia-como Puccini. Markus Lüpertz, eine der schillerndsten Figuren der zeitgenössischen Kunstszene, gibt zu seinem 80. Geburtstag sein Debüt als Regisseur. Was hier aus der Kreuzung von italienischem Sentiment und schriller Gegenwartssicht entspringt, könnte ganz neue Denkanstöße entfachen.

Wagner-Trilogie Folgend besinnt man sich wieder auf die

Tradition. Ernst Herzog II. von Sachsen-Coburg und Gotha galt nicht nur als fort-schrittlicher Staatsmann, sondern ebenso als Komponist lokaler Größe. Mit seiner roman-tischen Oper „Santa Chiara“ greift er einen Stoff aus dem zaristischen Russland auf, den Regisseur Hendrik Müller mit aktuellsten Ansätzen versieht.

Wagners „Lohengrin“ dagegen ver-vollkommnet die Trias seiner drei großen romantischen Opern am Meininger Theater.

„Tannhäuser“ auf der Wartburg, „Holländer“ und „Lohengrin“ markieren Wagners Utopie von Erlösung und einer besseren Welt, hier noch in fassbaren Inhalten formuliert. Elsas Traum vom rettenden Ritter aus dem Jenseits muss an der Realität zerplatzen. Regie führt Ansgar Haag.

Abgerundet wird der Opernspielplan mit nichts Geringerem als Mozarts „Zauberflöte“. Man glaubt sie zu kennen, pfeift gängige Melodien nach, und doch ist es das schwie-rigste unter Mozarts Bühnenwerken, wo welt-anschauliche Grundsätze im Spiegel blauer Kinderaugen auf die Probe gestellt werden. Um dies auf der Bühne darzustellen, konnte der international renommierte Regisseur Sil-viu Purcarete gewonnen werden.

Gemeinsam mit der Regie von Markus Lüpertz präsentieren sich Klassiker der Opernliteratur mit außergewöhnlichen Interpreten, gepaart mit regionalen Wieder-entdeckungen.

Claudia Forner, Musiktheaterdramaturgin

■ Oper, Operette und Musical erleben Sie mit unseren gemischten Abonne-ments im Großen Haus.

Jens Neundorff von Enzberg

Intendant und Operndirektor

Jens Neundorff von Enzberg war nach seinem Studium der Musikwissen-

schaft, des Theatermarketing und der Kultur-wissenschaften in Berlin und Leipzig ab 1992 als Dramaturg für alle Sparten am Süd-thüringischen Staatstheater Meiningen enga-giert, bevor er 1996 als Dramaturg an die Sächsische Staatsoper Dresden wechselte. Dazu war er mit der künstlerischen Leitung der „kleinen szene“, der experimentellen Bühne der Semperoper, betraut. Von 2000 bis 2007 war er Chefdramaturg für Musik-theater und Mitglied der künstlerischen Leitung des Theaters Bonn sowie künst-lerischer Leiter der experimentellen Musik-theaterreihe „bonn chance!“.

In den Spielzeiten 2007/2008 bis 2011/2012 war Jens Neundorff von Enzberg als Operndirektor und Musiktheaterdrama-turg am Staatstheater Braunschweig tätig. Seit Beginn der Spielzeit 2012/13 ist er Intendant am Theater Regensburg und leitet das Fünf-Sparten-Haus mit großem künst-lerischen und wirtschaftlichen Erfolg.

Eine enge Zusammenarbeit mit zahl-reichen Komponisten, bei denen er zumeist Uraufführungen in Auftrag gegeben, betreut und mitentwickelt hat, zeichnet ihn ebenso aus wie Wiederentdeckungen vergessener Stücke.

Mit der Spielzeit 2021/2022 wird Jens Neundorff von Enzberg Intendant am Staats-theater Meiningen und am Landestheater Eisenach. In Meiningen übernimmt er auch die Operndirektion.

Sein und Schein„Santa Chiara“ von Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha

Ein Blick auf die Opernspielpläne der Welt präsentiert eine überschaubare

Zahl ständig und überall erfolgreicher Werke. Doch welche Schätze schlummern abseits dieser Hauptstraße – Kompositionen, deren Schöpfer „hauptberuflich“ ganz anderen Ambitionen nachgingen? So studierte der spätere Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg und Gotha neben Staats- und Verfassungs-lehre auch Mathematik, Philosophie, Fremd-sprachen und Jura. Musische Fähigkeiten wurden gleichwertig mit militärischen Fertig-keiten geschult. Nachdem Ernst II. 1844 das Herzogtum von seinem Vater übernahm, trat er gern auch als Schauspieler und Regisseur in Erscheinung. Seine besondere Passion aber gehörte dem Komponieren. Und damit nahm es Ernst sehr ernst.

Nach drei lokal erfolgreichen Opern ließ er sich für die vierte, „Santa Chiara“, zwei Jahre Zeit, zog Meyerbeer und Liszt als Berater hinzu und haderte lang mit dem richtigen Libretto. Schließlich gewann er hierfür die renommierte Charlotte Birch-Pfeiffer, die wiederum eine literarische Vorlage von J. H. Daniel Zschokke benutzte. Kein Geringerer als Liszt brachte „Santa Chiara“ 1854 am Gothaer Hoftheater zur Uraufführung, und in Paris sorgte Meyerbeer für 60 umjubelte Vorstellungen.

Erzählt wird die Geschichte vom reaktionären Zarewitsch Alexej, der aus poli-tischem Kalkül seines Vaters 1710 mit Prin-zessin Charlotte von Wolfenbüttel verheiratet wird. Alexejs Hass richtet sich nicht nur gegen

die progressiv liberale Haltung des Zaren, son-dern schon bald gegen die ungeliebte Frau. Nach missglücktem Mordanschlag seitens des Gatten flieht Charlotte nach Italien und genießt unter der armen Landbevölkerung den Status einer Heiligen, Santa Chiara. Dort taucht plötzlich der Zarewitsch auf und gibt sich angesichts der Totgeglaubten die Kugel.

Leider sah das Schicksal der echten Prinzessin weit weniger heroisch aus. Sie starb nach fünf Jahren desaströser Ehe nur 21-jährig bei der Geburt ihres zweiten Kindes – Italien sah sie nie. Und überhaupt hält sich die teils abstruse Geschichte wenig an Tat-sachen, schafft dafür plastische Genrebilder und große Emotionen.

Musikalisch in jedem Fall eine lohnens-werte Ausgrabung, aber was interessiert uns heute an dieser „Räuberpistole“? Regis-seur Hendrik Müller möchte gerade die Unzulänglichkeiten der Dramaturgie nutzen, um das Verwirrspiel von Sein und Schein zu beleuchten. Legendenbildungen, Selbst-inszenierungen, Verfälschung von Identitäten, selbstentworfene Ichs, künstliche Realitäten, in denen es sich scheinbar besser lebt sind Phänomene, die gerade in der digitalen Welt absurde Blüten treiben: „Wer bin ich und wenn ja, wie viele?“

Claudia Forner, Musiktheaterdramaturgin

■ Premiere am Fr., 18.02.2022, 19.30 Uhr / So, 20.02.2022, 18.00 Uhr, Großes Haus

Ba(ch)rocke Lustbarkeit „La clemenza di Scipione“: Eine Einladung ins Landestheater Eisenach

Was wäre, wenn Bach Opern geschrieben hätte? In der Dramatik seiner Passionen

kann man es nur ahnen. Als Kirchenmusiker aber kam er mit der Bühnenkunst leider nicht in Berührung. Anders sein jüngster Sohn Johann Christian. Bekannt als der „Mailänder“ oder „Londoner“ Bach, komponierte er ins-gesamt zwölf Opern für Italien und das Kings Theatre London. Will man also Bach auf die Bühne bringen, muss man einen kleinen fami-liären Umweg gehen.

In der neuen Spielzeit hat sich Intendant Jens Neundorff von Enzberg dieser reizvollen Aufgabe gestellt. Nachdem sich das Landes-theater Eisenach, einst Viersparten-Haus, mit Ballett und Jungem Schauspiel ein dankbares und neugieriges Publikum erhalten konnte, soll nun auch das Musiktheater wieder einen Platz bekommen – allerdings mit ganz speziellem, regional-traditionellem Gepräge. Den Auftakt einer jährlich geplanten Oper macht „La cle-menza di Scipione“ („Die Milde des Scipione“).

Unter den vier komponierenden Bach-Söhnen gilt Johann Christian bis heute als Geheimtipp, war er doch eines der größten Vorbilder Mozarts. Seine Musik widerspiegelt den Übergang vom Barock zur Klassik und verknüpft genial halsbrecherische Koloraturen mit gefühlvollen Kantilenen. Sein 1778 urauf-geführter „Scipione“ folgt den Handlungs-mustern damals gängiger Sujets: Der römische Herrscher Scipione bringt als Kriegsgewinner die Prinzessin des feindlichen Lagers in seine Gewalt. Während deren Verlobter vergeblich versucht, sie den Klauen des Despoten zu

entreißen, sorgt dessen plötzliche Sinnes-wandlung für ein „Iieto fine“ (glückliches Ende).

Erst in den vergangenen Jahrzehnten ent-deckten Musikexperten und Regisseure das ungeheure Potenzial dieser Epoche wieder. Barock – das ist Spaß an überbordender Ver-spieltheit, Lust an technischer Perfektion und grenzenloser Fantasie. Die lässt auch Regisseur Dominik Wilgenbus walten, den Meiningern durch zahlreiche Inszenierungen bestens bekannt, wenn er die ohnehin verschollenen Rezitative durch eigens kreierte Dialoge der ständig bemühten Götter ersetzt. Und das die Götter Puppen sind, die die Geschicke der Menschen (fehl)leiten, setzt dem Ganzen noch eins drauf.

Nicht nur mehrere Gewerke greifen hier ineinander, sondern auch durch Fusionen gebeutelte Bereiche sollen hier zueinander-finden: So agieren Meininger Musik- und Puppentheater gemeinsam mit der Thü-ringen Philharmonie Gotha-Eisenach vor musikhistorischem Hintergrund mit Augen-zwinkern im Jetzt und Heute.

Claudia Forner, Musiktheaterdramaturgin

■ Premiere: Sa., 16.10.2021, 19.30 Uhr, Landestheater Eisenach Premieren-Abonnenten des Staats-theaters Meiningen erhalten einen Vorstellungsbesuch zu einem Termin ihrer Wahl als Treue-Geschenk.

PREMIEREN

MUSIKTHEATER

17. + 19.09.2021 GH Amadigi di Gaula · Georg Friedrich Händel 23.09.2021 * GH Eine Nacht in Venedig · Johann Strauss 16.10.2021 GH Der fliegende Holländer · Richard Wagner 16.10.2021 LTE La clemenza di Scipione · Johann Christian Bach 29. + 31.10.2021 GH The Sound of Music · Richard Rodgers, Oscar Hammerstein II 10. + 12.12.2021 GH La Bohème · Giacomo Puccini 18. + 20.02.2022 GH Santa Chiara · Herzog Ernst II. von Sachsen- Coburg und Gotha 22. + 24.04.2022 GH Lohengrin · Richard Wagner 17.06.2022 GH Die Zauberflöte · Wolfgang Amadeus Mozart

* Wiederaufnahme oder Premiere, je nach Verlauf der aktuellen Spielzeit GH = Großes Haus LTE = Landestheater Eisenach

MUSIKTHEATER | 4

Bühnenbildmodell zu „La clemenza di Scipione“. © Peter Engel

Venedig geht nicht unterNachdem die für November 2020 ge-plante Premiere der venezianischen Kar-nevalsgeschichte ein weiteres Opfer der Pandemie wurde, soll sie in der neuen Spielzeit endlich auf der Bühne zu sehen sein. Auch wenn der Erfolgshit „Alles maskiert“ gegenwärtig eine ganz neue Dimension erfährt, schüttet Strauß ein Füllhorn mitreißender Melodien aus, die hinter den Masken des Karnevals in der Lagunenstadt ihrem Übermut freien Lauf lassen. Verwirrungen und Verwechs-lungen sind hier vorprogrammiert.Regisseur Thomas Weber-Schallauer und Bühnenbildner Siegfried E. Meyer ver-setzen das 1883 mit sensationeller Re-sonanz uraufgeführte Werk ins Venedig von heute, in eine antizipatorische Welt nach Virus und Hochwasser, wo das bunte Treiben von Touristen und Venezianern wieder ungebremst wirbeln darf, aber auch tragikomische Momente nicht aus-gespart werden.Damit erhält auch das Genre der Ope-rette in der neuen Saison seinen gebüh-renden Platz.

Designierter Intendant Jens Neundorff von Enzberg. © Christina Iberl

„Ich will geliebt sein … ich bin ein Bohemien“Debüt mit 80 Jahren: Der Künstler Markus Lüpertz inszeniert Puccinis „La Bohème“ am Staatstheater Meiningen

Dass Puccinis „La Bohème“ zu den meistgespielten Opern der Welt gehört,

liegt nicht allein an einer Handvoll herz-zerreißender Melodien. Es sind Bilder prallen Lebens, die in ihrer Kontrasthaftigkeit erbarmungslos die Achterbahn künstlerischen Daseins schildern. Vier brotlose Existenzen, zwei gescheiterte Lieben, Kälte, Hunger, Krankheit und Tod verlieren durch den unerschütterlichen Glauben an Fantasie und kreative Freiheit den Grauton der Realität.

Markus Lüpertz, einer der polarisie-rendsten Künstlerpersönlichkeiten unse-rer Tage, wird für Puccinis meisterhafte Milieuschilderung Regie und Ausstattung in Personalunion übernehmen. Seine Skulptu-ren und Bilder bestechen durch archaische Kraft, Monumentalität und den unbedingten Drang zu Selbstbestimmtheit. Von der Presse zum „Malerfürsten“ stilisiert, provoziert Lüpertz in der Öffentlichkeit gern durch sein exzentrisches Auftreten, indem er sich und seine Werke in keine Schublade zwängen lässt.

Lüpertz liebt Luxus, Puccini mochte teure Autos. Beide durften jedoch in ihren Anfängen das Leben der „Bohème“ hautnah erfahren. Und für beide sollte „Bohème“ Ausdruck einer Lebenshaltung werden: „… liebt den boheme, ich bin ein boheme, liebt mich ...“ bekennt der Maler 1973 in einem seiner zahlreichen Gedichte. Bescheidenheit findet im Credo eines Bohemiens keinen Platz, umso mehr aber Demut vor Kultur als höchster Disziplin.

Das Œvre des 1941 in Reichenberg (heute Liberec) Geborenen ist ebenso umfang- wie facettenreich. Neben seinem bildnerischen Schaffen leitete Lüpertz über zwanzig Jahre die Kunstakademie Düsseldorf, die er in sei-ner Studienzeit nach einem handfesten Skan-dal verlassen musste. Darüber hinaus tritt Lüpertz als Jazzpianist auf, verfasst Gedichte und wirkt für die Bühne. „Immer, wenn man mir die Gelegenheit gibt, etwas Weißes bunt zu machen, bin ich dabei.“ Farbe bedeutet für

Lüpertz Sinnlichkeit, ebenso wie Fragmenta-risches den Zuschauer anregen soll, Lücken zu schließen. Damit wendet er sich gegen die Verkümmerung eigener Vorstellungskraft und visueller Überflutung vorgefertigter Muster.

Puccinis Figuren müssen sich ihre Bilder selbst erfinden, etwa wenn zu Beginn Musiker Schaunard wider Erwarten einige Lecker-bissen auftreibt und mit seinen drei Freunden teilt. Da wird schnell ein Gourmetbankett inszeniert, fehlende Speisen mental ergänzt und das Tischgespräch im Ton aristokratischen Philosophierens geführt. Doch immer, wenn‘s am Schönsten ist, konfrontiert Puccini seine vier Träumer mit der kalten Wirklichkeit –

Hausmeister Benoît lässt die bunte Blase platzen und fordert die Mietrückstände.

Diese Wechselbad-Technik schafft zwei Stunden Hochspannung. Selbst die ergreifende und hoffnungslose Liebe zwi-schen Dichter Rodolfo und der schwind-süchtigen Mimì entgeht so dem Abdriften ins Sentimentale. Entwirft Puccini in den ersten beiden Bildern mit viel humorigen Feingefühl Situationen ungezwungener Lebensweise und aufkeimender Leidenschaften, so präsentiert der zweite Teil die Kehrseite.

Rodolfo trennt sich unter fadenscheinigen Gründen von Mimì, da er ihr vorausseh-bares Sterben nicht erträgt, und auch in

der wesentlich pragmatischeren Beziehung zwischen Maler Marcello und der leicht-lebigen Musetta ist der Lack ab. Den Zauber des Anfangs beschwört Puccini mit weh-mütigen Erinnerungsmotiven, versetzt die Ungezwungenheit des Künstlerquartetts in einen Zerrspiegel und schafft mit dem Tod Mimìs eine der erschütterndsten Schluss-szenen.

Lüpertz’ Arbeit in der kleinen Stadt mit dem großen Theater setzt die Reihe inter-national renommierter Künstler wie Claudio Abbado, Loriot, Ephraim Kishon, Brigitte Fassbaender u. v. a. auf eigensinnige und wür-dige Weise fort. Puccini in den Händen von

Markus Lüpertz verspricht Abenteuer auf höchstem Niveau.

Claudia Forner, Musiktheaterdramaturgin

■ Premieren am Fr., 10.12.2021, 19.30 Uhr / So., 12.12.2021, 18.00 Uhr, Großes Haus

Happy Birthday, Meister!Am 25. April wird Markus Lüpertz 80 Am 25. April wird Markus Lüpertz 80 Jahre alt. Ein Geburtstagsgruß von Jens Jahre alt. Ein Geburtstagsgruß von Jens Neundorff von Enzberg.Neundorff von Enzberg.

Markus Lüpertz kenne ich bereits seit Markus Lüpertz kenne ich bereits seit 1997, seit einem Treffen an der Semper-1997, seit einem Treffen an der Semper-oper. Eine Zusammenarbeit am Theater oper. Eine Zusammenarbeit am Theater Bonn in der von mir künstlerisch ver-Bonn in der von mir künstlerisch ver-antworteten Reihe „bonn chance“ legte antworteten Reihe „bonn chance“ legte dann den Grundstein für einen mit den dann den Grundstein für einen mit den Jahren immer intensiveren Austausch, Jahren immer intensiveren Austausch, inzwischen für eine Freundschaft. An inzwischen für eine Freundschaft. An seine Ausstattung in Bonn zu Brenton seine Ausstattung in Bonn zu Brenton Broadstocks Uraufführung „Fahrenheit Broadstocks Uraufführung „Fahrenheit 451“ erinnere ich mich noch lebhaft. In 451“ erinnere ich mich noch lebhaft. In der Spielzeit 2018/19 war ich dann als der Spielzeit 2018/19 war ich dann als Intendant in der Lage, Markus Lüpertz Intendant in der Lage, Markus Lüpertz für Bühne und Kostüme von Una cosa für Bühne und Kostüme von Una cosa rara (Martín y Soler) am Theater Regens-rara (Martín y Soler) am Theater Regens-burg engagieren zu können, wo er meiner burg engagieren zu können, wo er meiner Linie der Ausgrabungen einen über-Linie der Ausgrabungen einen über-regional beachteten Anstrich verpasst hat.regional beachteten Anstrich verpasst hat.Riesig freue ich mich nun, dass der Riesig freue ich mich nun, dass der „Bohème Lüpertz“, wie er sich in einem „Bohème Lüpertz“, wie er sich in einem Gedicht von 1973 selbst bezeichnet, in Gedicht von 1973 selbst bezeichnet, in Meiningen erstmals Regie führen wird! Meiningen erstmals Regie führen wird! Am 10. Dezember 2021 wird sich der Am 10. Dezember 2021 wird sich der Vorhang für „La Bohème“ heben und Vorhang für „La Bohème“ heben und ich erahne ein Gesamtkunstwerk aus ich erahne ein Gesamtkunstwerk aus Inszenierung, Bühnen- und Kostümbild. Inszenierung, Bühnen- und Kostümbild. Happy Birthday, Meister! Ich wünsche Happy Birthday, Meister! Ich wünsche Dir, dass Du weiterhin so viel Spaß an Dir, dass Du weiterhin so viel Spaß an der Kunst und Lust am Leben hast. der Kunst und Lust am Leben hast.

„Prospektschau – Spiel der Illusion” Ein multimediales Bühnenprojekt zu den Prospekten des Meininger Hoftheaters

Reisen Sie mit uns zurück in jene Jahre, als Theaterherzog Georg II. die Legende

der Meininger begründete. In einer multi-medialen Show treffen Sie auf Georg II. und seine hochgeschätzten Theatermaler, die Brü-der Brückner aus Coburg. Zusammen schufen sie Illusionen auf der Theaterbühne, deren Anblick das Publikum in ganz Europa ins Staunen versetzte.

Im Vordergrund steht neben der Ent-stehungsgeschichte der weltberühmten Bühnenbilder auch das künstlerische Suchen des Theaterherzogs und sein unbändiges Streben nach der Illusion der Wirklichkeit auf der Theaterbühne. Inspirationen, die der Theaterherzog auf seinen Reisen in Land-schaft und Architektur finden konnte, lassen sich unvermittelt in Georgs Skizzen und Bühnenbildentwürfen wiederfinden. Der „Augenmensch“ hat Zeit seines Lebens in Bil-dern und Illusionen gelebt. Die naturalistische Ausdrucksform der Theatermaler Brückner haben den Visionen Georgs zu einer neuen Form der Prospektmalerei und schließlich zu einer Theaterlegende werden lassen.

Während die Brüder die Skizzen des Theaterherzogs in Coburg umgesetzt haben, hat auch Richard Wagner die beiden für die Gestaltung seines ersten „Ring des Nibelun-gen“ in Bayreuth engagiert. Unter enormem Zeitdruck fertigten die Brückners nicht nur die Bühnenbilder für Meiningen und Bay-reuth an, sondern malten auch die Decke im Zuschauerraum, damit das neue Bayreuther Festspielhaus eröffnet werden konnte. In ihrem „Atelier für szenische Bühnenbilder“ in Coburg haben sie lebenslang Bühnen-bilder für nahezu alle namhaften Theater in Deutschland und in Europa gefertigt.

Mit den Mitteln von Videomapping kann erstmalig die große Anzahl an Bühnenbild-, und Kostümskizzen visualisiert werden, die Herzog Georg während seines gesam-ten Lebens angefertigt hat. Diese wie auch die zahlreichen, bis heute in ihrer Wirkung unnachahmlichen und beeindruckenden Bühnenbilder der Theatermalerfamilie Brück-ner, ihre privaten Gedanken, Tagebucheinträge und Briefe werden zur Ausgangsbasis für die visuelle Zeitreise durch die Theatergeschichte

des Bühnenbildes im 19. Jahrhundert. Dabei rücken auch verschiedene Stationen und Begegnungen ihres Lebens, etwa ihr stetiges Studium der Landschaftsmalerei und ihre Reisen durch Europa, in den Vordergrund. Ein weiteres Thema ist der langanhaltende und stetige Austausch der beiden Künstlerpaare Richard und Cosima Wagner sowie Georg II. und Ellen Franz.

Anhand zahlreicher originaler Prospekte aus dem Meininger Theatermuseum „Zauber-welt der Kulisse“ wird die Poesie und hohe handwerkliche Kunst der dreidimensionalen Bühnenbilder erlebbar. Modernste Mittel der Videoprojektion machen es zudem möglich, dem Theaterherzog und seinen Theater-malern bei der Arbeit zuzusehen. Wie wird aus einer Landschaft erst eine Skizze und dann ein täuschend echter Bühnenraum? Schauen Sie selbst!

Gabriela Gillert, Leiterin Junges Theater

■ Premiere: Sa., 13.11.2021 ,19.30 Uhr, Großes Haus.

„Wir träumten” Immer noch klingt der Blues aus der Diele

„Jegliches hat seine Zeit. Leben und Sterben und Streit.” (Puhdys) So klingt

es fern aus den alten Dielen eines nie ver-gessenen Ortes. Es ist ein Ort der langen Nächte, der ersten Küsse, vieler Hoffnungen und Enttäuschungen. Und ein Schrei nach Veränderung. Die Diele war mehr als eine Diskothek. Sie war ein Ort für Arbeiter, Jugendliche, Intelligenzler, Muttis, Vatis, Gammler, Blueser, Schwoofer, Bonzen und Karrieristen. Ein Ort für Alle. Manche Nacht das Zentrum der Stadt Meiningen.

August 1996. An diesem Samstag wird durchgetanzt. Draußen demonstrieren viele junge Menschen gegen die Schließung der Kult-Disco. Innen beginnen Jugendliche zu randalieren, die Einrichtungen zu zerschlagen, alles zu verwüsten. Die „Diele“ macht dicht. Der Saal war verbraucht, die Dielen verseucht und die Türen wurden vernagelt. Ein Haus wurde zum Überbleibsel einer vergangenen Epoche, nur noch die leere Hülle eines einst agilen Gebäudes. Seine Besucher folgten dem Ruf der Veränderung in eine Zukunft, die wie so vieles ungewiss war. Aber alle ließen ein Stück von sich zurück.

Bis heute bleiben die Erinnerungen an diesen „Lost Place“ lebendig. Noch einmal öffnen sich im Sommer 2022 die Türen eines nie vergessenen Ortes. Im Doppel-abend „Wir träumten” wird der Rausch einer besonderen Zeit lebendig. Im ersten Teil des Abends untersuchen das Schauspiel und das Junge Theater wild und kraftvoll den Beginn eines neuen Deutschlands und eine Zeit, in der alles möglich scheint. Gesellschaften und Systeme prallen aufeinander, während eine Gruppe Jugendlicher ihren Traum lebt: ihre Diskothek.

Im zweiten Teil des Abends geht die Bürgerbühne Meiningen auf die Suche nach den alten Geschichten, forscht nach dem Ver-hältnis einer Stadt zu ihrer Vergangenheit. Die Musik ist nicht aus. Immer noch klingt der Blues aus der Diele. Jegliches hat seine Zeit. Einen Moment innehalten, frei sein, wenigstens bis zum Ende des Liedes.

Gabriela Gillert, Leiterin Junges Theater

■ Premiere: Sa., 11.06.2022, 19.30 Uhr, Schützenhaus Meiningen

MUSIKTHEATER / BESONDERE VERANSTALTUNGEN | 5

Die historischen Prospekte des Meininger Hoftheaters werden in einer multimedialen Bühnenshow gezeigt. © Marie Liebig

Die Erinnerungen bleiben: Schützenhaus Meiningen. © Helge Ullmann

Künstler, Regisseur, Bühnen- und Kostümbildner Markus Lüpertz inszeniert „La Bohème“ in Meiningen.© picture alliance/dpa/Roberto Pfeil

„Von Herzen – möge es wieder – zu Herzen gehen!“ (Ludwig van Beethoven)

Die aktuelle Arbeit der Jungen Musik lässt sich gut vergleichen mit der wah-

ren, hörbaren und klangvollen Musik. Es gab Zeiten, in denen die jungen Besucher unseren Konzerten lauschen konnten und Phasen, in denen wir pandemiebedingt verstummt waren. Aber immer wurden und werden neue Konzepte erdacht, geprobt und geplant.

Und so ist für den September 2021 die Premiere des Kinder- und Familienkonzertes „Mit Beethoven unterwegs“ in Form einer musikgeprägten Quizshow „Deutschland

sucht den Superkomponisten“ geplant, gefolgt von dem 1. Jugendkonzert „Beethoven – eine musikalische Expedition“ im Großen Haus. Die Würdigung des herausragenden Kompo-nisten und großen Europäers anlässlich seines 250. Geburtstages 2020 tragen wir in die neue Spielzeit 2021/22.

Mit dem Konzert „Hugo die Tuba“ vom Thüringer Komponisten Leo Sandner gelangt im Frühjahr 2022 eine spannende personi-fizierte Instrumentengeschichte für die Jüngs-ten auf die Bühne der Kammerspiele. Und

wieder ist neben den Musikern der Meininger Hofkapelle Kerstin Hoffmann als brillante Erzählerin und Schauspielerin zu erleben. Sie wird auch in der Wiederaufnahme des Konzertes „Die drei kleinen Schweinchen“ im Oktober 2021, unter dem Dirigat des GMD Philippe Bach das musikalische Abenteuer mit dem lauernden Wolf spannend darbieten.

Zum 2. Jugendkonzert bringt die Meinin-ger Hofkapelle im Frühjahr 2022 im Großen Haus in symphonischer Besetzung Modest Mussorgskys „Bilder einer Ausstellung“ zur

Aufführung. Eine klangvolle Verbindung von Bildern und Tönen lässt die Gemälde von Viktor Hartmann in besonderem Licht erscheinen.

Musik mit kleiner und großer Orchester-besetzung schafft Intimität und eine intensive Bindung zwischen Publikum und Musikern. Darauf freuen wir uns mit Euch und mit Ihnen!

Susanne Tenner-Ketzer und Alexander John, Leitung Junge Musik

Mit dem Puppentheater essentielle Fragen wagen„Wie wollen wir leben?“, fragen wir uns angesichts der aktuellen Ausnahme-

situation vermutlich alle fast täglich. Während Erwachsene sich diese Frage spätestens in der Midlife-Crisis ganz bewusst stellen, versteht es das Puppentheater als seine Aufgabe, Kin-dern und Jugendlichen zu enthüllen, dass sie von Anfang an eine Wahl haben und sich Handlungsspielräume erobern können. Diese Idee steckt deshalb in allen drei Premieren der kommenden Spielzeit:

In dem clownesken Objekttheaterstück „platz da!“ versuchen zwei Spielerinnen, Ordnung ins Chaos der Weltwahrnehmung zu bringen. Da das Erkennen von Ordnungs-

systemen die Grundlage ist, um sich für oder gegen etwas zu entscheiden, steht dieses Thema ganz am Anfang: Für Kinder ab 2 Jah-ren und als Premiere zur Spielzeiteröffnung.

Mit „Steinsuppe“ erscheint im Januar eine Adaption des Kinderbuches von Anaïs Vaugelade für Kinder ab 4 Jahren, bei der ein hungriger Wolf vor der Tür eines Huhns steht. Auch hier müssen sich die Protagonis-ten entscheiden, wie sie leben wollen. Weist man den furchteinflößenden Unbekannten ab, oder lässt man die Möglichkeit zu, gemeinsam ein Fest zu feiern?

Als dritte Premiere folgt im März „Robinson“, eine Adaption des Defoe-Klas-

sikers „Robinson Crusoe“ für Jugendliche ab 10 Jahren. Hier wird das Motiv der Insel herausgegriffen und erforscht, wie sich das Zusammenleben auf einer utopischen Insel gestalten könnte.

Das Puppentheater jubelt angesichts von Kasperwoche, Barockoper, Halloween-Special, Kindersilvester, den Wiederaufnahmen „Karni und Nickel“ und „Timm Thaler“, dem gesam-ten Repertoire im Rautenkranz und unserem neuen Ensemblemitglied Kerstin Wiese. Vor allem aber machen wir Luftsprünge in Vor-freude auf Ihren und Euren Besuch!

Kora Tscherning, Puppentheaterdirektorin

JUNGES STAATSTHEATER | 6

Das Team des Jungen Staatstheaters (von links): Susanne Tenner Ketzer, Kora Tscherning, Alexander John und Gabriela Gillert. © Christin Iberl

Startschuss für das Junge StaatstheaterPuppentheater, Junges Theater und Junge Musik machen sich gemeinsam stark für junges Publikum

In den letzten Monaten hat sich unser gewohntes Leben und auch der Schul-

alltag einschneidend verändert und uns alle vor viele unbekannte Herausforderungen gestellt. Nach den Unberechenbarkeiten die-ser Zeit blicken wir nun frohen Mutes der Spielzeit 2021/2022 unter dem neuen Inten-danten Jens Neundorff von Enzberg entgegen. Ihm ist es ein tiefes Anliegen, die Arbeit für ein junges Publikum zu stärken und ihr eine höhere Wertigkeit zu geben. Ob Theatererleb-nisse in den Kammerspielen, dem Großen Haus, im 3. Rang oder dem Foyer: Die jungen Besucher sollen ihr Theater entdecken und erleben können.

So steht auch für unser junges Publikum mit Beginn der Spielzeit 2021/2022 eine große Veränderung ins Haus. Unter dem Titel „Junges Staatstheater“ werden sich dann alle Sparten vereinen, die sich für junge Zuschauer stark machen: Junges Theater, Puppentheater und Junge Musik. Gemeinsam haben wir gerade in Zeiten der Veränderung auf beständige Werte gesetzt und unser Mit-einander gestärkt. Durch eine konzeptionelle Verbundenheit der Sparten besteht ab jetzt die Chance, Formate, Werte und Ideen in einem starken Team zu diskutieren. Denn wir wollen auch weiterhin mit großer Freude und Hingabe einen Spielplan für Kinder und Jugendliche gestalten, der sie in ihren Lebens-wirklichkeiten abholt und ihre Fantasie mit allen uns zur Verfügung stehenden Mitteln – ob Schauspiel, Puppenspiel oder Musik – inspiriert und verführt.

Spielstätte im Rautenkranz

Doch nicht nur inhaltlich haben wir in der kommenden Spielzeit viel vor, auch ein großer räumlicher Umbau wird in den kommenden Monaten realisiert werden. Die Kleinkunst-bühne Rautenkranz im Herzen der Meininger Innenstadt wird zu einer Zusatzspielstätte für

das Junge Staatstheater werden und in einen neuen Theaterraum für ein junges Publikum umgebaut werden. Nur sieben Minuten Fuß-weg vom Staatstheater entfernt, wird bis zum Beginn der neuen Spielzeit eine weitere moderne Bühne für circa 80 Zuschauer ent-stehen. Auf Anfragen von Kindergärten und Schulen nach zusätzlichen Spielterminen können wir dort besonders flexibel reagieren.

Unsere neue Spielstätte wollen wir Ihnen und Euch dann direkt zu Beginn der kom-

menden Spielzeit bei unserem Theaterfest am 12. September vorstellen. Verschiedene neue gemeinsame Thementage wie das Hallo-ween-Special, eine ganze Kasper Woche oder auch ein Kindersilvester werden wir Euch und Ihnen in einer eigenen Publikation speziell für junge Zuschauer, die im Juni erscheint, näher vorstellen. Natürlich bleiben auch viele Inszenierungen, Konzerte und Formate wie die Südthüringischen Schultheatertage fester Bestandteil unseres Repertoires.

Wir freuen uns auf viele Neuerungen, einen gemeinsamen Neustart, auf viele knisternde Theatermomente, aber vor allem brennen wir auf Euer und Ihr Kommen!

Gabriela Gillert, Leitung Junges Theater Kora Tscherning, Puppentheaterdirektorin

Susanne Tenner-Ketzer und Alexander John, Leitung Junge Musik

Alles auf Jetzt im Jungen TheaterWir planen die neue Spielzeit gerade in einer völlig ungewissen Zeit, aber umso

mehr merken wir auch, dass Kultur kein Luxus und nicht nur für gute Zeiten ist. Denn Theater kann besonders in schwierigen Zeiten der Ort sein, der eine Gesellschaft zusammen-hält und Gespräche auch zu komplexen Fra-gen ermöglicht. Umso klarer wird uns auch, wie wichtig kulturelle Bildungsprozesse und eine kulturelle Teilhabe sind, wie sehr Kinder und Jugendliche Halt und Hoffnung gerade jetzt brauchen und im Theater finden können.

Umso mehr freuen wir uns auf die zahl-reichen Möglichkeiten und Neuerungen, die sich auch für das Junge Theater in der kom-

menden Spielzeit eröffnen werden. Erstmalig wird das Junge Theater ein zwar kleines, aber eigenes Ensemble bekommen: Zwei Schau-spieler werden engagiert, um speziell für ein junges Publikum zu spielen. Besonders freuen wir uns, dass der Schauspieler Emil Schwarz mit seiner großen und unbändigen Spielfreude ab der kommenden Spielzeit in das Junge Theater wechseln wird.

Glücklicherweise können auch zwei unserer Produktionen, die in dieser Spielzeit coronabedingt keine Premiere feiern konnten, in die kommende Spielzeit übernommen werden: „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ und „Die Welle“. Mit der Aufzeichnung durch

den MDR und der Ausstrahlung in der ARD-Mediathek unseres Weihnachtsmärchens haben wir im vergangenen Winter online weit über 25.000 Kinder und Familien erreichen können und eine unglaublich positive Reso-nanz erhalten. Aber wir alle haben auch die Erfahrung machen müssen, dass Fernsehen die Erlebnisse im Theater nicht annähernd ersetzen kann. Daher ist unsere Freude groß, dass „Drei Haselnüsse für Aschenbrödel“ (Start Kartenverkauf am 8.6.2021) die Zuschauer ab November dann auch live auf der Bühne verzaubern darf und „Die Welle“ im Dezember ihre Premiere in den Kammer-spielen haben wird.

Unsere neu geplanten Inszenierungen „nor-way.today“ eines der meistgespielten Stücke des Jugendtheaters, „Alfons Zitterbacke“ nach dem wohl populärsten Kinderbuch der DDR und die Produktion „Wir träumten“ (Arbeits-titel) an einem sehr besonderen zeitgeschicht-lich geprägten Ort (siehe S. 5) werden dann hoffentlich auch wieder für ein junges Pub-likum und im JETZT spielen dürfen. Denn nicht nur Kinder und Jugendliche brauchen Theater, auch wir warten sehnsüchtig auf das junge Publikum.

Gabriela Gillert, Leitung Junges Theater

Kora TscherningDirektorin Puppentheater

Nach ihrem Studium des Figuren-theaters und der Dramaturgie führten

Gast-Engagements Kora Tscherning unter anderem an das Staatstheater Stuttgart, die Semperoper Dresden und das Volkstheater Bautzen. Seit 2011 arbeitet sie freischaffend in der Gruppe „FigurenKombinat“. Parallel dazu übernahm sie ab 2016 die Leitung der Sparte „Figurentheater“ an den Landes-bühnen Sachsen in Radebeul.

Seit der Spielzeit 2019/2020 leitet Kora Tscherning die Puppentheater-Sparte am Meininger Staatstheater. Sie strebt danach, mit Witz und Verve anspruchsvolles Puppen-theater für Meiningen und die Region zu ermöglichen. Ihr Regie-Debut am Staats-theater Meiningen gab sie 2021 mit dem Kinderstück „Karni und Nickel“, das auch in den kommenden Spielzeit zu sehen sein wird. Außerdem wirkt sie auch weiterhin in verschiedenen Inszenierungen als Puppen-spielerin mit.

Mit dem interaktiven Hörspiel „Die Theaterkiste“ fand sie mit ihrer Sparte einen Weg, trotz Pandemie die Ohren und die Aufmerksamkeit ihres Jungen Publikums zu erlangen.

Gabriela Gillert Leitung Junges Theater

Gabriela Gillert ist seit der Spielzeit 2013/2014 als Leiterin Junges Theater

am Staatstheater Meiningen engagiert und gründete in der folgenden Spielzeit die Bürgerbühne Meiningen. Ihr künstlerisches Suchen gilt vorrangig Rechercheprojekten zu gesellschaftlichen Entwicklungen und The-men sowie dokumentarischem und politi-schem Theater in der Arbeit mit Schauspie-ler:innen und/oder Bürger:innen.

Junge Menschen und Bürger:innen an das Theater heranzuführen bildet einen wichti-gen und festen Bestandteil ihrer Arbeit. Sie inszenierte und arbeitete unter anderem am Theater Magdeburg, Theater Ingolstadt, Maxim Gorki Theater Berlin, Schauspiel Frankfurt und am Schauspiel Leipzig. Viele ihrer Produktionen wurden auf Festivals im In- und Ausland eingeladen. Nach ihrem Engagement am Theater Ingolstadt unter der Intendanz von Peter Rein übernahm sie die künstlerische Leitung der jungen Spiel-stätte Spinnwerk des Centraltheater Leipzig (Schauspiel Leipzig) unter der Intendanz von Sebastian Hartmann. In dieser Zeit inszenierte sie u. a. „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“, „Hamlet“, „9/11“ und „Kleiner Mann, was nun?“ und begleitete viele Produktionen als Dramaturgin. Am Meininger Staatstheater inszenierte sie neben „Sonnenallee“, „Die Wissenschaftler“, „Theatre, Mon Amour“, „Nichts. Was im Leben wichtig ist“, „Die Legende von Paul und Paula“, „Romeo und Julia“, „Urfaust“ und „Die Räuber“.

Susanne Tenner-Ketzer,

Alexander JohnLeitung Junge Musik

Am Meininger Theater engagiert wur-den Susanne Tenner-Ketzer 1987 und

Alexander John 1990. Sie in der Sparte Puppentheater als Ausstatterin/Puppen-gestalterin und er als Fagottist des Meininger Orchesters. Beide sammelten ihre ersten Erfahrungen im Theaterbetrieb zu DDR-Zeiten. Nach der Wende – unter der Inten-danz von Ullrich Burkhardt – folgten sehr prägende Jahre am Südthüringischen Staats-theater mit zahlreichen Gastspiel- und Konzertreisen.

2004 kreuzten sich dann ihre Wege in der Hofkapelle. Und so entwickelte sich aus ihren unterschiedlichen Studienrichtungen und Herangehensweisen der Wunsch und die Leidenschaft, junge Menschen für klas-sische Musik zu begeistern. 2015 gründete sich unter der gemeinsamen Leitung der Arbeitsbereich „Junge Musik“. Mit der neuen Spielzeit 2021/2022 des Staats-theaters Meiningen setzen die beiden ihre Reihe der Komponistenporträts mit Ludwig van Beethoven fort.

Zusatzspielstätte Rautenkranz, © Uwe Klein

Zum Hören, Staunen, FeiernSonderveranstaltungen für Konzertbesucher und auch alle anderen Theaterfreunde

Weihnachtskonzerte23.12.2021, 19.30 Uhr + 26.12.2021, 18.00 Uhr, Großes Haus

Alle Jahre wieder präsentiert die Meininger Hofkapelle ihr beliebtes Weihnachtskonzert. Zusammen mit Solist:innen und dem Opern-chor erklingen in diesem Jahr an zwei Aben-den weihnachtliche Weisen rund um das schönste aller Feste.

Neujahrskonzerte01.01. + 08.01.2022, 17.00 Uhr, Großes Haus

Schwungvoll startet die Meininger Hofkapelle in das neue Jahr. Unter dem Dirigat des GMD Philippe Bach startet sie einen musikalischen Streifzug durch Frankreich. Erleben Sie Impressionen von Milhaud, Ravel, Debussy, Offenbach, Gounod u.a.

KaffehauskonzerteTermine werden bekannt gegeben,Großes Haus

In einer neuen Konzertreihe spielen Musiker der Meininger Hofkapelle entspannte und nostalgische Kaffeehaus-Melodien. Dazu verwandelt sich die Vorbühne des Großen Hauses in ein Wiener Kaffeehaus. Mocca, Schümli, Espresso oder lieber doch eine Melange?

Open Air im Schlosspark 24. + 25.06.2022, 20.00 Uhr / 26.06.2022, 11.00 Uhr

Auf der Wiese hinter dem Schloss präsentiert die Meininger Hofkapelle ein schwungvolles Programm unter freiem Himmel. Genießen Sie die besondere Atmosphäre lauer Sommer-abende im Freien und das besondere Flair von Open-Air-Konzerten. Und am Sonntag, 26.06.2022, um 11.00 gibt es ein Programm für die ganze Familie!

Konzert im Dampflokwerk Meiningen16. + 17.07.2022, 19.00 Uhr

Bereits zum siebenten Mal beschließt die Meininger Hofkapelle die Spielzeit mit zwei Konzertabenden in der Lokhalle des Dampf-lokwerkes. An diesem besonderen Ort, vor

illuminierter Kulisse historischer Dampfloks und Waggons begeben wir uns auf eine musi-kalische Reise von Nord- nach Südamerika! Bahn frei für Gershwins Porgy an Bess, Milhaud Brasilia, Piazzollas Oblivion und viele musikalische Überraschungen!

Jazz im Theater Termine werden bekannt gegeben,Großes Haus

Mit dieser neuen Konzertreihe möchten wir Klangakzente setzen, welche sich mit dem Genre Jazz beschäftigen. Mit „Tango-logia“ eröffnet ein Gastensemble die Reihe und spielt die legendäre Musik des Tango-revolutionärs Astor Piazzolla in originaler Quintettbesetzung. Zu weiteren Konzerten werden auch Musiker der Meininger Hof-kapelle einen Ausflug in das Genre Jazz wagen.

Theaterfest12.09.2021, ab 11.00 Uhr, alle Spielstätten

Willkommen zur Spielzeit 2021/2022! Zu Beginn der neuen Spielzeit stellen sich alle Sparten des Staatstheaters Meiningen dem Publikum vor und geben erste Ausblicke auf die geplanten Inszenierungen. Feiern Sie

mit uns! Und lernen Sie die neue Spielstätte Rautenkranz kennen!

BühnenballFr. + Sa., 25. + 26.02.2022, ab 19.00 Uhr, Großes Haus

Wie im Märchen! Das Staatstheater Mei-ningen öffnet seine Türen und lädt zum märchenhaften Bühnenball! Feiern Sie mit uns rauschende Ballnächte im prächtigen, geschmückten Theater voller Musik, Tanz und Überraschungen ...

FeierabendsingenTermine werden bekannt gegeben, Großes Haus

Bei diesem Gute-Laune-Mitsing-Format braucht es keine Vorkenntnisse: Starten Sie schwungvoll in den Feierabend und singen Sie mit tatkräftiger Unterstützung von Ensemble-mitgliedern Ihre liebsten Schlager, Volkslieder, Rock- und Popsongs.

■ Für alle Vorstellungen und Angebote im freien Verkauf beginnt der Karten-verkauf am 09.06.2021. (Achtung! Für das Weihnachtsmärchen bereits am 08.06.2021)

Live ist live!Konzertangebote der Meininger Hofkapelle in der Spielzeit 2021/2022

Die Meininger Hofkapelle präsentiert in der kommenden Spielzeit ein umfang-

reiches Konzertangebot. Neben den traditio-nellen acht Sinfoniekonzerten bieten wir interessante Extra-Konzerte an: Weihnachts-, Neujahrs-, Kaffehauskonzerte ebenso wie Open-Air-Konzerte im Schlosspark, Konzerte im Dampflokwerk Meiningen oder die neue Reihe „Jazz im Theater“. Für Liebhaber der Kammermusik und Liedmatineen haben die Musiker:innen der Hofkapelle sowie Sän-ger:innen des Musiktheaterensembles und des Opernchores die beliebten Foyerkonzerte und Liedmatineen sonntags um 11.15 Uhr im Programm.

Sinfoniekonzerte

In den acht Sinfoniekonzerten der Meininger Hofkapelle erleben Sie eine Mischung aus Tradition und Moderne. Der Generalmusik-direktor Philippe Bach hat die Dirigenten Leo McFall, Mario Venzago und Harish Shan-kar ebenso dazu eingeladen wie die Solisten Onur Abaci, Thomas Demenga, Radovan Vlatkovic u.a.

Der zeitgenössischen Musik verpflichtet, spielt die Meininger Hofkapelle Urauf-führungen von Rudolf Kelterborn, Peter Ruzi-cka und Gion Antoni Deruns. Eingebettet wird diese Musik unserer Tage in die Tradition der Komponisten wie Igor Stravinsky, Ludwig van Beethoven, Johannes Brahms, Gustav Mahler, Max Reger u.a. Somit spannen wir einen Bogen von Meininger Komponisten

und Kompositionen für die Meininger Hof-kapelle bis hin zu populärer Literatur der Sinfoniekonzerte von Händel bis Mussorgsky ebenso wie von Purcell bis Schostakowitsch. Erleben Sie die Meininger Hofkapelle in klei-ner wie großer sinfonischer Besetzung, im Zusammenspiel mit fantastischen Solisten aus den eigenen Reihen wie von internationalem Rang. Live ist Live!

Konzerteinführungen

Kommen Sie eine Stunde vor Beginn Ihres Sin-foniekonzertes in den Genuss einer Konzert-

einführung im Foyer des Staatstheaters Mei-ningen. Unsere Konzertdramaturgen bieten Ihnen Hintergrundinformationen zu Werken, Komponisten und Dirigenten des Abends. In kurzweiliger und humorvoller Art und Weise, gepaart mit Live-Musik bereichern diese Ein-führungen Ihr Konzerterlebnis um ein Viel-faches!

Seit 331 Jahren bereits besteht die Mei-ninger Hofkapelle, gegründet vom Herzog Bernhard I. von Sachsen-Meiningen im Jahr 1690. Seither spielen Musiker unter diesem Namen in erst kleiner und stetig wachsender Besetzung. Im Laufe der Jahrhunderte änder-

ten sich die Namen einige Male, aber seit dem 17. Dezember 2006 ist dem Orchester wieder der ursprüngliche Name „Meininger Hofkapelle“ verliehen worden. Aber neben dem historisch gewachsenen Namen hat das Orchester in seiner Geschichte zu keiner Zeit ein eigenes Erkennungsmerkmal besessen. Nun ist es soweit: Ab der Spielzeit 2021/2022 bekommt neben dem Staatstheater Meinin-gen auch die Meininger Hofkapelle ein neues und eigenes Logo!

Alexander John, Orchesterdirektor

PREMIEREN

KONZERT

29.09.2021 1. Sinfoniekonzert · Henry Purcell, Peter Ruzicka, Igor

Strawinsky, Georg Friedrich Händel, Johannes Brahms

10.11.2021 2. Sinfoniekonzert · Ludwig van Beethoven, Richard Strauss

12.01.2022 3. Sinfoniekonzert · Johann Sebastian Bach, Rudolf Kelterborn,

Johannes Brahms

02.02.2022 4. Sinfoniekonzert · Alexander Tscherepnin, Dmitri

Schostakowitsch, Sergej Rachmaninow

30.03.2022 5. Sinfoniekonzert · Claude Debussy, César Franck, Modest

Mussorgsky

04.05.2022 6. Sinfoniekonzert · Gustav Mahler, Erich Wolfgang Korngold,

Gustav Mahler

25.05.2022 7. Sinfoniekonzert · Wolfgang A. Mozart, Richard Strauss,

Max Reger

06.07.2022 8. Sinfoniekonzert · Gion Antoni Derungs, Anton Bruckner

Am 25. und am 26. Februar 2022 heißt es „Wie im Märchen“ beim Bühnenball im Staatstheater. ©ari

KONZERT / BESONDERE VERANSTALTUNGEN | 7

■ IMPRESSUMHerausgeber:Meininger Staatstheater – KULTURSTIFTUNG MEININGEN-EISENACHBernhardstraße 5, 98617 Meiningenwww.meininger-staatstheater.de

V.i.S.d.P.: ANSGAR HAAG, JENS NEUNDORFF VON ENZBERG

Redaktion: SUSANN WINKEL

Redaktionsschluss: 21.04.2021(Änderungen vorbehalten)

Layout: HCS Content GmbH (Stefan Krug)

Texte: PHILIPPE BACH, FRANK BEHNKE, CORNELIUS EDLEFSEN, CLARA FISCHER, CLAUDIA FORNER, GABRIELA GILLERT, ANS-GAR HAAG, ALEXANDER JOHN, FELIX KRUIS, JENS NEUNDORFF VON ENZBERG, DR. OLAF ROTH, DR. JULIANE STÜCKRAD, SUSANNE TENNER-KETZER, KORA TSCHERNING, SUSANN WINKEL

Fotos/Grafiken: FRANK ALBERT, PETER ENGEL, CLARA FISCHER, CAROLA HÖLTING, CHRISTINA IBERL, UWE KLEIN, N. KLINGER, T. KROMKE, MARIE LIEBIG/MARIELIEBIG.DE, MICHAEL REICHEL/ARI, WOLFGANG SEIDL, HELGE ULLMANN

GMD Philippe Bach © ari

„Tannhäuser“Halbszenische Aufführung

auf der Wartburg in Eisenach

Neben den Premieren des „Fliegenden Holländer“ und des „Lohengrin“ ver-

vollständigt Richard Wagners „Tannhäuser und der Sängerkrieg auf Wartburg“ am Originalschauplatz die Trias der drei großen romantischen Opern in der kommenden Spielzeit. Wagner stellt darin das Thema der Liebesbindung eines Künstlers (Tannhäuser) zu irdischer (Venus) und himmlischer Liebe (Elisabeth) in den Mittelpunkt des dramati-schen Geschehens.

Dem Leben an der Seite von Venus im Hörselberg überdrüssig geworden, drängt der Minnesänger Tannhäuser zurück zur Erde. Hier trifft er auf Elisabeth, die Nichte des Landgrafen Hermann von Thüringen. Bei dem glanzvollen Fest zur Wiederkehr Tann-häusers stellt der Landgraf den Sängern die Aufgabe, das Wesen der Liebe zu ergründen. Während alle am Wettstreit Beteiligten sich für die hohe ideale Liebe einsetzen, erklärt Tannhäuser den sinnlichen Genuss zum wah-ren Wesen der Liebe. Er wird aus der mittel-alterlichen Gesellschaft ausgeschlossen und findet auch durch eine Pilgerreise nach Rom keine Erlösung, die ihm erst durch den Tod Elisabeths zuteilwird.

■ ab Sa., 02.10.2021, Wartburg Eisenach

Philippe BachGMD Meininger Hofkapelle

Philippe Bach wurde 1974 in der Schweiz geboren. Zunächst studierte er

an der Musikhochschule Bern und am Con-servatoire de Genève Horn, ehe er dann ein Dirigier-Studium an der Musikhochschule Zürich bei Prof. Johannes Schlaefli begann und am Royal Northern College of Music in Manchester bei Sir Mark Elder fortsetzte. Er gewann zahlreiche Auszeichnungen, unter anderem erste Preise beim Schweizerischen Dirigierwettbewerb (1996) und bei der Inter-national Jesús López Cobos Opera Conduc-ting Competition (2006).

2006 bis 2008 war er Assistant Conduc-tor am Teatro Real in Madrid und Assistent von Jesús López Cobos. Im Juni 2007 gab er im Teatro real sein Debüt mit „Madame Butterfly“. Im Dezember 2008 folgte sein Debüt an der Hamburgischen Staatsoper. Von 2008 bis 2010 war Philippe Bach Erster Kapellmeister und Stellvertretender GMD am Theater Lübeck. Seit 2011 ist er General-musikdirektor der Meininger Hofkapelle. Seit 2012 ist er zudem Chefdirigent des Berner Kammerorchesters, seit 2016 auch Chef-dirigent der Kammerphilharmonie Grau-bünden.

Als Gast leitete Philippe Bach unter ande-rem Konzerte mit dem Tonhalle Orchester Zürich, dem London Philharmonic Orches-tra, dem BBC Philharmonic Orchestra, dem Royal Liverpool Philharmonic Orchestra, dem Helsinki Philharmonic Orchestra, , dem Royal Scottish National Orchestra, dem Orchestre de chambre de Lausanne, dem Bas-ler Sinfonieorchester, dem Kammerorchester Basel, dem Hallé Orchestra, dem RTE Natio-nal Symphony Orchestra, dem Orquesta Sinfónica de Madrid, dem Orchestra della Svizzera Italiana, dem Brandenburgischen Staatsorchester, dem Bournemouth Sym-phony Orchestra, dem Kuopio Symphony Orchestra, der Basel Sinfonietta und dem Berner Sinfonieorchester.

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Ihr besonderer Platz an einem besonderen Ort.

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ahl. Foto: Wolfgang Seidl