Musiktheater nach Claudio Monteverdis «Orfeo» und Salvatore … · «Lamento» – Musiktheater...

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«Lamento» – Musiktheater nach Claudio Monteverdis «Orfeo» und Salvatore Sciarrinos «Luci mie traditrici» mit dem Epilog «Distendi la fronte» (UA) Do 19.10.2017 20:00 Premiere Sa 21.10.17 20:00 So 22.10.17 20:00 Mo 23.10.17 20:00 Di 24.10.17 20:00 Mo 23.10. und Di 24.10. jeweils 19:00 Einführungsgespräch mit Jürg Henneberger und Giorgio Paronuzzi, moderiert von der Dramaturgin Anja Wernicke. Produktion und Kompositionsauftrag von Gare du Nord, Hochschule für Musik und Schola Cantorum Basiliensis (Musikhochschulen FHNW) im Rahmen des Jubiläums zum 150-jährigen Bestehen der Musik-Akademie Basel. In Koproduktion mit dem Nationaltheater Mannheim.

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  • «Lamento» – Musiktheater nach Claudio Monteverdis «Orfeo» und Salvatore Sciarrinos «Luci mie traditrici» mit dem Epilog «Distendi la fronte» (UA)

    Do 19.10.2017 20:00 Premiere Sa 21.10.17 20:00 So 22.10.17 20:00 Mo 23.10.17 20:00 Di 24.10.17 20:00

    Mo 23.10. und Di 24.10. jeweils 19:00 Einführungsgespräch mit Jürg Henneberger und Giorgio Paronuzzi, moderiert von der Dramaturgin Anja Wernicke.

    Produktion und Kompositionsauftrag von Gare du Nord, Hochschule für Musik und Schola Cantorum Basiliensis (Musikhochschulen FHNW) im Rahmen des Jubiläums zum 150-jährigen Bestehen der Musik-Akademie Basel. In Koproduktion mit dem Nationaltheater Mannheim.

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    Gare du Nord eröffnet die Spielzeit 2017/18 mit der Uraufführung des Musiktheaters «Lamento».

    Die Produktion entstand in Zusammenarbeit von Gare du Nord, Schola Cantorum Basiliensis

    FHNW und der Hochschule für Musik FHNW zum 150-jährigen Jubiläum der Musik-Akademie

    Basel.

    «Orfeo besiegte die Hölle und wurde dann von seiner Leidenschaft besiegt», singt der Chor der

    Geister im 4. Akt der gleichnamigen Oper. Die menschliche Schwäche zieht sich wie ein blutiger

    Faden durch unsere Geschichte. Blind vor Liebe, blind vor Angst, vor Wut, Machtbegierde oder

    Selbstüberschätzung werden Helden zu Tätern. Nach der Tat kommt die Reue, das Klagelied, das

    Lamento – der Schmerz über den Verlust, das Mitleid mit den Opfern, mit sich selbst. «Badet

    mich in Blut. Lebt wohl, ich werde auf ewig in Qualen leben.» (Il Malaspina, 8. Szene)

    Die Opern «L'Orfeo» von Claudio Monteverdi und «Luci mie traditrici» von Salvatore Sciarrino

    stürzen ihre ProtagonistInnen in ein Wechselbad der Gefühle. Überfordert von ihrem selbst

    gewählten Vorhaben überschreiten sie ihren persönlichen «Point of no Return». Das

    Musiktheater «Lamento» untersucht diese Handlungsspirale in einer Paralleldramaturgie anhand

    zweier Opern, welche in ihrer Entstehung fast 400 Jahre auseinanderliegen und bettet sie in eine

    neue Rahmenhandlung. Ein eigens für dieses Projekt neukomponierter Epilog von Salvatore

    Sciarrino beschliesst den Abend: «Distendi la fronte» – «Entspanne die Stirn».

    «Wir haben diejenige Zone des Geistes betreten, wo sich extreme Impulse entfesseln, wo sich

    Vernunft und Wahnsinn vermischen. Wir dürfen aber nicht(s) vergessen, und wir können nicht

    blutverschmiert heimkehren.» (Salvatore Sciarrino)

    Rahmenhandlung

    Musica ist die Leiterin eines Gesangsseminars für angehende OpernsängerInnen. Ihr zur Seite

    steht der Countertenor. Gemeinsam bilden sie das erfahrene und konspirative Paar, das den

    Verlauf der Handlung manipuliert. Im Prolog verteilt Musica die Rollen der beiden

    einzustudierenden Werke: «L'Orfeo» und «Luci mie traditrici», und schickt die jungen Leute

    durch eine Art musikalische Initiation. Quer durch die Jahrhunderte sind die StudentInnen der

    dramatischen Entwicklung ausgesetzt. Sie erleben das Seminar im Laufe des Abends als eine

    Erfahrung zwischen Leben und Tod, der sie sich emotional nicht entziehen können und werden

    immer mehr zu MitakteurInnen.

    Orfeo schafft es dank seines Gesangs, in die Unterwelt einzutreten. Wie er, erleben die jungen

    SängerInnen die Kraft der Musik, die ihnen ermöglicht, Grenzen zu überschreiten. So wie das

    Bild, das sie anfangs von ihrem angestrebten Beruf hatten, immer mehr ins Wanken gerät, so

    werden auch ihre eigene Gefühlswelt und ihr Glauben an Helden und Werte in Frage gestellt. Am

    Ende verlassen sie das Seminar, schwankend zwischen persönlicher Auflösung und Neuordnung.

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    Besetzung

    Ulrike Hofbauer Sopran

    Musica, Proserpina

    Anastasia Terranova Sopran

    Euridice

    Anna Willerding Sopran

    Messaggiera

    Laura Binggeli Mezzsopran

    La Malaspina

    Kai Wessel Countertenor

    Prolog Sciarrino, Speranza, Gast Sciarrino, Pluto

    Jacob Lawrence Tenor

    Orfeo

    Kimon Barakos Bariton

    Servo, Hirte

    Edward Yehenara Bass-Bariton

    Il Malaspina

    Ensemble ad astra der Schola Cantorum Basiliensis

    Maria Sohn, Natalie Carducci Violine

    Sarah Gómez, Talia Banos Viola

    Thomas Chigioni Violoncello

    Mark Gilenson G-Violone

    Clement Gester, Dominik Richter Zink

    Martin Chiang Dulzian

    Cheyenne Häni Blockflöte

    Christoph Anzböck Orgel

    Kevin Payne Theorbe

    Louis Capeille Harfe

    Ensemble Diagonal der Hochschule für Musik

    Jorge Rodriguez, Francisco Ávila Flöte

    José Luis Inglés Bassklarinette

    Cristina Arcos Cano, Noa Mick Saxophon

    Irene Salas Moreno, Andrea Matés Fagott

    Krystian Jarosz, Lennard Czakaj Trompete

    Adrián Albaladejo, Tomyr Warcaba-Wood Posaune

    Dean Georgeton, Bertrand Gourdy Schlagzeug

    Charlotte Lefebvre, Elizaveta Goldenberg Violine

    Rodolfo Mijares Viola

    Valentin Catil Violoncello

    N.N. Kontrabass

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    Regie und Konzept Désirée Meiser

    Musikalische Leitung Jürg Henneberger und Giorgio Paronuzzi

    Bühne und Kostüme Caroline Grobben

    Licht Stefan Marti

    Video Mat Branger

    Dramaturgie Anja Wernicke

    Bühnenbau Jean-Marc Desbonnets

    Technische Betreuung Mario Henkel

    Choreographisches Coaching Jessica Billeter

    Produktionsleitung Florian Hohnhorst

    Assistenz Musikalische Leitung Sciarrino Christian Rombach

    Produktionsassistenz Heidi Dünow

    «Lamento» wird unterstützt durch: Sulger Stiftung, kulturelles bl, Kultur Kanton Basel Stadt,

    Stiftung Basler Orchester-Gesellschaft, Maja Sacher-Stiftung, Irma Merk Stiftung, Ernst Göhner

    Stiftung, Fonds «Stifterehepaar Ruth und Hans-Joachim Rapp-Moppert in memoriam», Les

    Copains du Nord, Fonds 150 Jahre Musik-Akademie Basel

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    Der Komponist Salvatore Sciarrino (*1947)

    Salvatore Sciarrino ist einer der Vorreiter italienischer

    zeitgenössischer Musik und gehört zu den

    bekanntesten Komponisten der Gegenwart. Mit 12

    Jahren begann er als Autodidakt zu komponieren und

    entwickelte ab 1966 seinen persönlichen Stil, der durch

    eine neue Qualität des Hörens und der Emotionalität

    geprägt ist. Auch nach über 50 Jahren ist sein

    Werkverzeichnis immer noch in einer überraschend

    kreativen Entwicklung. Der sizilianische Komponist lebte lange in Rom und Mailand, seit 1983

    lebt er in Città di Castello in Umbrien.

    Auftragswerke schrieb er für: Teatro alla Scala, RAI, Teatro del Maggio Musicale Fiorentino,

    Biennale di Venezia, Teatro La Fenice di Venezia, Fondazione Arena di Verona, Oper Stuttgart, La

    Monnaie in Brüssel, Oper Frankfurt, Amsterdam Concertgebouw sowie für folgende Festivals:

    Schwetzinger Festspiele, Salzburger Festspiele, Donaueschinger Musiktage, Tage für Neue

    Kammermusik Witten, Lincoln Center Festival New York, Wien Modern, Wiener Festwochen,

    Berliner Festspiele, Holland Festival, Festival d’Automne Paris, Ultima Oslo.

    Von 1969 bis 2004 publizierte er bei Ricordi. Seit 2005 hat der Verlag Rai Trade die exklusiven

    Rechte an Sciarrinos Werken. Seine Diskografie umfasst mehr als 100, oftmals mit Preisen

    ausgezeichnete, CDs.

    Sciarrino hat nicht nur die meisten seiner Opern-Libretti selbst geschrieben, sondern ist auch

    Autor von Artikeln, Essays und anderen Textformen. Besonders hervorzuheben ist sein

    interdisziplinäres Buch zur musikalischen Form «Le figure della musica, da Beethoven a oggi»,

    das 1998 bei Ricordi erschienen ist. Sciarrino unterrichtete an den Musikhochschulen in Mailand

    (1974–83), Perugia (1983–87) und Florenz (1987–96) sowie bei verschiedenen Meisterkursen,

    einer davon fand von 1979 bis 2000 in Città di Castello statt.

    Von 1978 bis 1980 war er künstlerischer Leiter des Teatro Comunale di Bologna.

    Sciarrino wurde mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet, darunter dem Kompositionspreis der

    Fondation Prince Pierre de Monaco (2003) und dem prestigeträchtigen Feltrinelli International

    Award (2003). Er ist Gewinner des Musikpreises Salzburg (2006). Zudem wurde er 2014 vom

    Teatro La Fenice und 2016 von der Biennale Venedig für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

    Im November dieses Jahres hat seine neue Oper «Ti vedo, ti sento, mi perdo» an der Mailänder

    Scala Premiere.

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    Der Komponist Claudio Monteverdi (1567–1643)

    Geboren als Kind des Apothekers und Arztes Baldassare

    Monteverdi wuchs Claudio Monteverdi mit mehreren

    Geschwistern in einer wohlsituierten Umgebung auf. Als

    Schüler des späteren Cremoneser Domkapellmeisters M. A.

    Ingegneri erhielt er eine sorgfältige Ausbildung, zu der Gesang

    und Instrumentenspiel ebenso gehörten wie Komponieren.

    Seine Begabung als Komponist wurde früh erkannt und gezielt

    gefördert. Die erste Anstellung erhielt er als Violaspieler um

    1590 oder 1591 am Hof der Gonzaga in Mantua. In den 22

    Jahren, die er dort verbrachte, stieg er langsam in der

    Hierarchie bis zum Hofkapellmeister auf. Zu seinen Aufgaben

    gehörte die Aufsicht über die gesamte Kirchen- und

    Kammermusik bei Hofe, die musikalische Ausgestaltung von Turnierspielen, Balletten,

    Schauspielen oder Konzerten sowie das eigene Musizieren.

    1599 heiratete er die Sängerin Claudia Cattaneo, Tochter eines Violaspielers. 1601 wurde der Sohn

    Francesco geboren, 1603 die Tochter Leonora, die nur kurze Zeit lebte, und 1604 der Sohn

    Massimiliano. In dieselbe Zeit fällt die publizistische Kontroverse mit dem Bologneser Gelehrten

    G. M. Artusi, der Monteverdi in verschiedenen Schriften wegen vermeintlich fehlerhafter

    Dissonanzbehandlung angriff. Monteverdi reagierte mit der Veröffentlichung seines fünften

    Madrigalbuches, in dessen Vorwort er den Begriff der «seconda pratica» prägte. In

    programmatischer Absicht stellte er das kritisierte Madrigal «Cruda Amarilli» an den Beginn der

    Veröffentlichung.

    Im Auftrag des Thronfolgers Francesco Gonzaga komponierte Monteverdi seine erste Oper

    «L’Orfeo», die am 24. Februar 1607, während des Karnevals, vor den Mitgliedern der Accademia

    degli Invaghiti im herzoglichen Palast und ein weiteres Mal in Anwesenheit des Hofes aufgeführt

    wurde. Berühmtheit erlangte er aber vor allem mit der Komposition seiner zweiten Oper

    «L’Arianna», die 1608 während der Hochzeitsfeierlichkeiten für Francesco Gonzaga mit

    Margherita von Savoyen aufgeführt wurde. Kurz nach dem Tod von Vincenzo I. im Jahr 1612

    wurde Monteverdi aufgrund von Sparmassnahmen von dessen Nachfolger entlassen. Ein Jahr

    später trat er eine der ehrenvollsten Stellen an, die es in Italien gab, er wurde Domkapellmeister von Sankt Markus in Venedig und blieb es bis zu seinem Tode 1643. Erst gegen Ende seines

    Lebens komponierte er erneut mehrere Opern, von denen nur «Il Ritorno d’Ulisse» und

    «L’Incoronazione di Poppea» erhalten sind. Nach einer letzten Reise nach Cremona und Mantua

    im Jahr 1643 starb er geschwächt durch die Reisestrapazen nach seiner Rückkehr in Venedig.

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    Biographien

    Jürg Henneberger – Musikalische Leitung Sciarrino

    Der Dirigent und Pianist Jürg Henneberger, geboren 1957 in

    Luzern, studierte in Basel bei Jürg Wyttenbach und an der

    Hamburger Hochschule für Musik und Darstellende Kunst bei

    Klauspeter Seibel und Christoph von Dohnànyi.

    Als Spezialist für Neue Musik gründete er 1998 das Ensemble

    Phoenix Basel. Er leitete zahlreiche Opernproduktionen,

    mehrheitlich des zeitgenössischen Repertoires. Hervorzuheben sind

    «Aus Deutschland» von Mauricio Kagel, «Satyricon» von Bruno

    Maderna sowie «The Unanswered Question» (Regie: Christoph

    Marthaler, eingeladen zum Theatertreffen Berlin 1998),

    «20th Century Blues» und die Schweizer Erstaufführung der Oper

    «Die Soldaten» von Bernd Alois Zimmermann am Theater Basel.

    Weitere wichtige Produktionen waren «in vain» (2003) sowie «Nacht» (2011) von Georg

    Friedrich Haas und «Unsichtbar Land» (2006) sowie «Gunten» (2008) von Helmut Oehring. Von

    1998 bis 2014 war er Präsident der Internationalen Gesellschaft für Neue Musik (IGNM) Basel.

    Seit 1989 ist Jürg Henneberger Dozent für Partiturspiel, Kammermusik und Interpretation

    zeitgenössischer Musik an der Hochschule für Musik FHNW und leitet dort seit 2009 mit Mike

    Svoboda und Marcus Weiss den Studiengang Master of Arts in spezialisierter musikalischer

    Performance (zeitgenössische Musik).

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    Giorgio Paronuzzi – Musikalische Leitung Monteverdi

    Giorgio Paronuzzi setzte nach Abschluss des Studiums

    von Klavier, Cembalo und Komposition sowie dem

    Studium der Philosophie seine Ausbildung auf dem

    Gebiet der barocken Aufführungspraxis an der Schola

    Cantorum Basiliensis fort. Seine Vielseitigkeit als

    Kammermusiker, musikalischer Leiter und Solist zeigt

    sich in der Zusammenarbeit mit Ensembles und

    Orchestern wie Freiburger Barockorchester, Concerto

    Köln, Orchestra della Radiotelevisione Svizzera Italiana,

    A. Stradella Consort, Ensemble Labirinto, Orchestra

    Sinfonica Nazionale della RAI oder Symphonieorchester

    des ORF Wien. Neben der Instrumentalmusik des Barock begeistert sich Paronuzzi vor allem für

    das Opernrepertoire. Zeitweise tätig an Opernhäusern in Fano, Cagliari, Palermo oder Lausanne,

    arbeitet er als Cembalist und musikalischer Assistent seit mehreren Jahren mit René Jacobs

    zusammen. So ist er in Brüssel, Paris, Berlin, Wien unter anderem beteiligt an grossen

    Produktionen von Monteverdi bis Mozart. Nach vier Jahren als musikalischer Leiter der

    Barockopernklasse der Schola Cantorum Basiliensis unterrichtet er seit 2002 an derselben

    Hochschule zusätzlich Cembalo und Generalbass.

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    Désirée Meiser – Regie, Konzept

    Die Regisseurin Désirée Meiser ist Initiantin, Mitbegründerin und

    Künstlerische Leiterin des Gare du Nord, dem Bahnhof für Neue

    Musik in Basel.

    Sie absolvierte die Schauspielschule in Hannover. Im Laufe ihrer

    ersten Engagements in Darmstadt und in Basel unter Frank

    Baumbauer, begann sie sich zunehmend auf das Musiktheater zu

    konzentrieren. Sie arbeitete häufig mit dem Musiktheaterregisseur

    Herbert Wernicke zusammen. Ab 1993 entwickelte sie eigene

    Projekte, u.a. mit der Regisseurin Barbara Frey, und gründete 2002

    gemeinsam mit Ute Haferburg den Gare du Nord. 2006 kreierte sie

    das schweizerisch-mexikanische Austauschfestival «Diesseits vom

    Jenseits», das im November 2006 im Gare du Nord und im März 2007 in Mexiko City am

    «Festival de Mexico» stattfand.

    Im Sommer 2007 inszenierte sie ihre erste Oper am Opernhaus Sao Carlos in Lissabon: «Maria de

    Buenos Aires». 2008 entwickelte sie für Gare du Nord das Projekt «Dreizehn 13 – ein Visuelles

    Oratorium zur Geschichte des Badischen Bahnhofes». Für das «Bicentario Argentino 2010»

    realisierte sie einen schweizerisch-argentinischen Komponistenaustausch. Für das Lucerne

    Festival und Gare du Nord inszenierte sie 2011 die Oper «Nacht» des Komponisten Georg

    Friedrich Haas sowie 2015 die Uraufführung «WyttenbachMatterial», basierend auf dem

    Madrigalspiel «Der Unfall» von Jürg Wyttenbach und Mani Matter (Libretto). Zur

    Saisoneröffnung 2015 realisierte Gare du Nord in Koproduktion mit der Hochschule für Musik

    FHNW und im Rahmen des grossen Krenek-Schwerpunktes «In ewigen Warteräumen» das

    Musiktheaterprojekt «Mad Couples», bei dem Désirée Meiser ebenfalls für Konzept und Regie

    verantwortlich war.

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    Caroline Grobben – Bühne und Kostüme

    Caroline Grobben war nach ihrer Ausbildung zur Bühnenbildnerin

    zunächst Assistentin am Theater Basel, am Schauspielhaus Hamburg

    und bei den Salzburger Festspielen (u.a. bei Anna Viebrock, Nigel

    Lowery, unter der Regie von u.a. Christoph Marthaler, Andreas

    Homoki, Tim Hopkins, Jossi Wieler, Katharina Thalbach, Andreas

    Kriegenburg). Ab 1999 realisierte sie eigene Arbeiten am Theater

    Basel und in freien Produktionen im Raum Basel, u.a. gare des

    enfants, Kaserne Basel, Roxy Birsfelden. Seit 2014 ist sie auch als

    Kostümbildnerin tätig: «Die Zauberflöte», «Mad Couples» (Gare du

    Nord, Regie: Désirée Meiser).

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    Ulrike Hofbauer – Sopran

    Ulrike Hofbauer studierte Gesang und

    Gesangspädagogik an den Hochschulen Würzburg und

    Salzburg und an der Schola Cantorum Basiliensis. Zu

    ihren massgeblichen Lehrern zählen Sabine Schütz,

    Evelyn Tubb und Anthony Rooley. Die in Oberbayern

    geborene Sängerin ist heute in der Nähe von Basel

    ansässig und musizierte als Solistin unter anderem

    zusammen mit H. Arman, A. Parrott, P. Herreweghe, A. Marcon, G. Leonhardt,

    H-C. Rademann, R. Lutz und J-A. Bötticher. Sie sang unter anderem an den Theatern Basel, Bern

    und Boston.

    Mit ihrem eigenen Ensemble savādi hat Ulrike Hofbauer diverse erste Preise gewonnen. Mit

    ihrem Ensemble &cetera verwirklicht sie grösser besetzte Projekte. Zwei davon sind auf CD

    dokumentiert: «Dialoghi a voce sola» und Leonardo Leo «Sacred Works».

    Seit Oktober 2014 ist Ulrike Hofbauer Professorin für Barockgesang am Institut für Alte Musik

    der Universität Mozarteum in Salzburg.

    Die intensive Beschäftigung mit Früh- und Hochbarock und dem «recitar cantando»-Stil bilden

    Schwerpunkte ihrer künstlerischen Arbeit.

    Kai Wessel – Countertenor

    Kai Wessel, geboren in Hamburg, studierte Musiktheorie,

    Komposition und Gesang in Lübeck und barocke

    Aufführungspraxis in Basel und Hilversum. Er erhielt diverse

    Preise und Stipendien (Studienstiftung, DAAD).

    Operngastspiele führten ihn u.a. nach Barcelona, Madrid,

    Basel, Hannover, Stuttgart, München, Berlin, Dresden,

    Karlsruhe, Halle, Göttingen, Wien, Salzburg und Amsterdam.

    Neben Opernuraufführungen von K. Huber,

    I. Mundry, S. Sciarrino, G. F. Haas, J. Widmann u.a. gab er

    Konzerte unter N. Harnoncourt, Ph. Herreweghe, T. Koopman, G. Leonhard, J. Savall, W.

    Christie, R. Goebel, N. McGegan, M. Suzuki, M. Haselböck, H. Max, M. Corboz, H.-W. Henze, K.

    Nagano, F. Welser-Möstr, S. Cambreling, A. Tamayo, H. Holliger, B. Furrer, P. Rundel u.v.m. 100

    CDs dokumentieren diesen Werdegang. Kai Wessel ist Professor für Gesang und Historische

    Aufführungspraxis an der Hochschule für Musik und Tanz Köln und Dozent für Gesang mit

    Schwerpunkt zeitgenössische Vokalliteratur an der Hochschule der Künste Bern.

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    Anastasia Terranova – Sopran

    Anastasia Terranova wurde 1991 in Palermo geboren. Von 2013 bis

    2017 absolvierte sie ihr Bachelor-Studium als Koloratursopran in

    Barock und Renaissance Gesang am Konservatorium Vincenzo

    Bellini in Palermo, wo sie von Luca Dordolo, Sonia Prina und

    Lavinia Bertotti unterrichtet wurde. 2015 begann Anastasia mit

    dem in Palermo ansässigen Ensemble Antonio il Verso zu arbeiten,

    mit dem sie gemeinsam unter der Leitung von Enrico Onofri als

    erster Solosopran unter anderem «Selva morale e spirituale» von

    Monteverdi, die «Messa di Santa Cecilia» von Scarlatti, das

    «Lauda Jerusalem» sowie «Beatus Vir» von Vivaldi aufführte.

    2015 begann Anastasia an der Schola Cantorum Basiliensis zu studieren, wo sie aktuell bei Rosa

    Dominguez und Evelyn Tubb Unterricht erhält.

    Sie arbeitet mit verschiedenen Gruppen im Raum Basel wie dem Ensemble La Pedrina und dem

    Ensemble Locatelli zusammen. Mit letzterem hat sie 2016 mehrmals die Kantate «Gloria» von

    Händel in Italien aufgeführt und ist 2017 am Festival Harmonies en Livradois in Frankreich mit

    dem Werk «Salve Regina» von Pergolesi aufgetreten.

    Anna Willerding

    Die in Bayern geborene Sopranistin Anna Willerding startete ihre

    Gesangs-Laufbahn mit 13 Jahren. Ihre Ausbildung begann Sie bei

    Sabine Schütz an der Berufsfachschule für Musik (BfM) in

    Altötting. 2015 schloss sie ihren Bachelor an der Schola

    Cantorum Basiliensis (SCB) bei Evelyn Tubb ab. Anschliessend

    kehrte Sie für ein vertiefendes künstlerisches Jahr (BfM) zu

    Sabine Schütz zurück. Seit 2016 studiert sie im Master Gesangspädagogik bei Evelyn Tubb erneut

    an der SCB. Sie zählt zu den Preisträgerinnen der Marie-Louise Stiftung für Sänger und der

    Internationalen Sommerakademie Universität Mozarteum Salzburg, wo sie bei den Salzburger

    Festspielen am Preisträgerkonzert mitwirkte und den Preis des Kulturfonds der Stadt Salzburg

    erhielt. Verschiedene Opernrollen wie die 2. Dame in Mozarts «Zauberflöte», Eumene in «Der

    geliebte Adonis» von Reinhard Keiser sowie die Mitwirkung im Opernchor des Theater Basel in

    dem Werk «Satyagraha» von Philip Glass runden ihr bisheriges Studium ab. Bei Meisterkursen

    und Projekten erhielt sie wichtige Impulse von Dozenten wie Flavio Ferri-Benedetti, Hans-Peter

    Blochwitz, Michi Gaigg, Margreet Honig, Ulrike Hofbauer, Emma Kirkby, Helena Lazarska,

    Andrea Marcon, Anthony Rooley, Andreas Scholl, Kurt Widmer und Breda Zakotnik.

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    Laura Binggeli – Mezzosopran

    Nach der Ausbildung zur Buchhändlerin begann die aus

    Luzern stammende Mezzosopranistin ihr Studium für

    Gesang an der Hochschule Luzern Musik. An der

    Hochschule für Musik FHNW hat sie nach ihrem Pädagogik-

    Master 2017 den Master of Performance abgeschlossen.

    Unter der Leitung von Andrew Dunscombe konnte sie in der

    Rolle des «Hänsel» aus Humperdincks Oper «Hänsel und

    Gretel» Bühnenerfahrungen sammeln. In einer szenischen Produktion mit Liedern von Charles

    Ives hat sie unter der Leitung von Matthias Behrens gesungen. Im März 2016 hat sie die Partie

    des Glückskindes in der Produktion «Der Teufel mit den drei goldenen Haaren» am Theater Basel

    gesungen. Im Frühjahr 2017 war sie wieder Gast am Theater Basel («Die Genesung der Grille»).

    Als Solistin tritt die Mezzosopranistin in kirchen- und kammermusikalischen Konzerten auf.

    Laura Binggeli arbeitet als Gesangspädagogin in Basel und Zürich.

    Jacob Lawrence – Tenor

    Der australische Tenor Jacob Lawrence stammt aus einer

    musikalischen Familie. Er schloss am Melbourne

    Conservatory of Music einen Bachelor of Music «with

    Honours» ab, und erhielt 2014 von der Melbourne

    University ein Welsford-Smithers Travelling Scholarship,

    das ihm sein jetziges Studium an der Schola Cantorum

    Basiliensis mit Gerd Türk ermöglicht.

    In Australien war Jacob Lawrence schon in mehreren

    Opernrollen zu erleben: als Ubaldo in Haydns «Armida»

    und als Alcindo in Vivaldis «La Ninfa e il Pastore» an der

    Oper in Pinchgut. Am gleichen Ort ist er dieses Jahr als

    Soldato II, Liberto und Console in «L’inocornazione di

    Poppea» zu sehen. Mit dem Orchestra of the Antipodes trat er 2014 am Brisbane Baroque Festival

    auf. Darüber hinaus konzertiert er in Australien regelmässig mit Liedgesang und in Oratorien.

    Seit September 2016 wohnt Jacob Lawrence in Basel. Er ist reguläres Mitglied des La Cetra

    Vokalensembles. Sein Hauptinteresse gilt der Musik des 16. und 17. Jahrhunderts. Er trat bei den

    Abendmusiken in der Predigerkirche, in Konzerten der Freunde Alter Musik Basel, mit dem

    Collegium Musicum Basel, dem Thélème Vokalensemble u.a. auf.

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    Kimon Barakos – Bariton

    Der Bariton Kimon Barakos wurde in Basel

    geboren und erhielt seine erste

    musikalische Ausbildung auf dem Klavier.

    Er hat seine Matur mit Musikschwerpunkt

    am Gymnasium Münchenstein abgelegt,

    wo er auch im Chor seine Leidenschaft zum

    Gesang entdeckte. Nach Studien an der

    Universität begann er seine Ausbildung bei

    Marcel Boone an der Hochschule für Musik Basel, wo er letzten Juni sein Bachelordiplom erhielt.

    Sein Interesse gilt besonders dem Liedgesang, insbesondere dem französischen Repertoire. Als

    Solist war er bereits in mehreren Konzerten in der Region zu hören und hatte auch die Ehre, als

    Solist einer Bachkantate in der Thomaskirche zu Leipzig agieren zu dürfen. Weiter beschäftigt

    sich Kimon mit Rembetiko, griechischer urbaner Untergrundmusik des letzten Jahrhunderts, und

    spielt in der Formation Paparouna diverse Lauteninstrumente.

    Edward Yehenara – Bass-Bariton

    Edward Yehenara wurde in Baden

    (Aargau) geboren und studiert klassischen

    Gesang und Gesangspädagogik bei Marcel

    Boone und Eva Nievergelt an der

    Hochschule für Musik FHNW in Basel.

    Gezielt gefördert durch Raphael Jud, war

    er vor seinem Studium ein Jahr lang im

    Spitzenförderungsprogramm für Musik

    des Kantons Aargau und besuchte diverse

    Meisterkurse. Während dieser Zeit

    entstand auch sein erstes Musiktheaterwerk, «Der Schrei des Pavo», das im Dezember 2012 in

    Fislisbach (Aargau) uraufgeführt wurde. Im März 2016 debütierte er in der Hauptrolle des Teufels

    in Stefan Hankes «Der Teufel mit den drei goldenen Haaren» am Theater Basel auf der

    Opernbühne. Ein Jahr später schlüpfte er ebenda für Richard Ayres' «Die Genesung der Grille» in

    die Rolle des Elefanten. Regelmässige Meisterkurse bei Margreet Honig und Paul Triepels

    begleiten sein Masterstudium. Seit Juni 2017 leitet er den Chiao-Ai Chor in Bern.

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