Die unglaublichen Erlebnisse von Rebecca und Elaine ... · PDF filetern und auch mit dem...

7

Click here to load reader

Transcript of Die unglaublichen Erlebnisse von Rebecca und Elaine ... · PDF filetern und auch mit dem...

Page 1: Die unglaublichen Erlebnisse von Rebecca und Elaine ... · PDF filetern und auch mit dem Papst, der ihre Identität kennt. Bei den Treffen des Satanskults erschei- ... gen Satan und

Die unglaublichenErlebnisse von Rebeccaund ElaineJürgen Kuberski[Abschrift aus factum, September 1991, S. 18-25]

Elaine ist Hexe und Satanistin. Gotteslä-sterliche und perverse Orgien gehören ge-nauso zu ihrem Leben wie Dämonen, dieals Wesen erscheinen und über Menschenherfallen. Elaine erlebt die Folterung vonMenschen und ihre Tötung und Opferungfür Satan. Dieser tritt selbst als schönerjunger Mann auf und heiratet die höchsteHexe der Vereinigten Staaten – Elaine.Sie reist um die ganze Welt und trifft sichmit höchsten Regierungsvertretern, umdie Verwirklichung eines Planes – dieWeltherrschaft Satans – voranzutreiben.

Rebecca Brown ist Ärztin und eine hin-gegebene Nachfolgerin Jesu. Sie wagt es,den Kampf mit den dämonischen Mäch-ten aufzunehmen. Dabei verliert sie beina-he ihr Leben; aber durch sie kommt dieSatanistin Elaine zum Glauben an JesusChristus und wird schliesslich – nach vie-len Kämpfen – frei von dämonischer Be-sessenheit.

«Er kam, um die Gefangenen zubefreien»So lautet der Titel des Buches, in dem Re-becca Brown ihre und Elaines Erlebnisseberichtet. Es findet in christlichen Kreisenimmer mehr Verbreitung,1 und inzwi-schen wurde auch bereits ein Folgebandveröffentlicht («Rüste Dich zum Kampf»).In englischer Sprache sind zudem Kasset-ten von Rebecca und Elaine erhältlich.2

Doch zunächst noch etwas mehr zum In-halt des Buches:

Eine Frau namens Elaine (ein Nachnamewird nie genannt) erzählt im ersten Teildes Buches ihre Geschichte: Als Kindhatte sie viel unter ihren angeborenenMissbildungen (Wolfsrachen) zu leiden(S. 26ff). Kaum war sie auf der Welt,wurde mit ihrem Blut eine satanistischeZeremonie durchgeführt, wodurch siezum Besitz Satans wurde (S. 27). Sie ent-wickelt unerklärliche Kräfte und erhältZugang zu einem streng geheimen Satans-kult, der sich «Die Bruderschaft» nenntund Menschen und Tiere opfert (S. 32).Elaine bekommt immer mehr okkulte Fä-higkeiten und verschreibt sich dann be-wusst Satan. Als sie einem Hexenzirkelbeitritt, übertrifft sie die magischen Fähig-

1 Vertrieb Christlicher Literatur, Postfach 12, D-8070 Ingolstadt 2, 2. Auflage 1989, Pb., 277 S.

2 Die Berichte von Rebecca und Elaine wurden ab1986 in den englischen Büchern «He Came ToSet The Captives Free» (deutsch: «Er kam, umdie Gefangenen zu befreien», 1988) und «PrepareFor War» (deutsch: «Rüste dich zum Kampf»,1989), sowie auf zwei Kassetten («Closet Wit-ches» [«Hexenkabinett»] Nr. 1 und 2) bei ChickPublications, USA veröffentlicht.

keiten der anderen und steigt dadurch inder Hierarchie der Hexen immer höher.Durch eine besondere Zeremonie, bei derSatan in der Gestalt eines schönen jungenMannes erscheint, wird Elaine die «höch-ste Braut Satans in den Vereinigten Staa-ten» (S. 62). Anschliessend fliegt sie mitihm (Satan) in dessen Privatjet nach Kali-fornien, wo seine prunkvolle Villa steht.Als «Braut Satans» unternimmt sie vieleReisen, trifft sich mit Regierungsvertre-tern und auch mit dem Papst, der ihreIdentität kennt.

Bei den Treffen des Satanskults erschei-nen Dämonen als Wesen, es werden Men-schen misshandelt und geopfert. Elainesieht Werwölfe, Zombies und Vampire (S.66). Inzwischen hat aber Dr. RebeccaBrown den Kampf gegen die dämoni-schen Mächte aufgenommen und SatansPläne durcheinandergebracht. Dieser gibtElaine den Auftrag, Rebecca zu töten,doch der Anschlag misslingt. Wie andereSatanisten (S. 78, 224f), versucht auchElaine, in eine christliche Gemeinde hin-einzukommen, um diese zu unterwandernund zu zerstören. – Aber Elaine bekehrtsich (S. 81).

Rebecca und Elaine kämpfengegen DämonenAuch nach ihrer Bekehrung ist Elainenoch besessen, hat okkulte Fähigkeitenund muss gegen die Dämonen um ihr Le-ben kämpfen. Aber Rebecca, der sie in-zwischen begegnet ist, hilft ihr im geistli-chen Kampf; sie gibt sogar ihre medizini-sche Karriere auf (S. 98).

Nun berichten Rebecca und Elaine ab-wechselnd von ihren weiteren Erlebnis-sen. Beide leiden körperlich unter dämo-nischen Angriffen, die trotz einer ‘Lossa-ge-Gebetsnacht’ (S. 96f) andauern. Wäh-rend ihres Kampfes erleben sie aber im-mer wieder, dass ihnen Engel erscheinenund ihnen helfen (S. 120f, 127f). Beieinem speziellen ‘Lossage-Treffen’ wirdElaine schliesslich von allen Dämonenbefreit.

Lehren über OkkultismusDie zweite Hälfte des Buches (ab S. 131f)enthält lehrhafte Abhandlungen über dasGebiet des Okkultismus. Rebecca be-schreibt die Praktiken und Gegenstände,die okkulte Belastungen hervorrufen(«Einfallstore Satans»), und wie man vonokkulten Bindungen freiwerden kann. Siebringt einiges über den geistigen Aufbaudes Menschen (Geist, Seele, Leib und de-ren Unterteilungen), wobei sie sich anWatchman Nees Bücher anlehnt (S. 158f).Rebecca erklärt, wie man gegen dämoni-sche Mächte kämpfen soll (S. 193f) undlässt sich über die Existenz von Werwöl-fen und Vampiren aus (S. 215f). AmSchluss berichtet Elaine, wie Satanistenchristliche Gemeinden zerstören (S.

224f), und Rebecca spricht über Krank-heiten mit dämonischem Ursprung (S.237f).

Geteilte MeinungenWährend es einerseits Christen gibt, diedas Buch als hilfreiche Aufklärung überdie Machenschaften Satans empfehlen,melden andere zu Recht ernsthafte Beden-ken an.

Zunächst ist festzuhalten, dass wir alsChristen die jenseitige Welt ernst nehmenmüssen. Sie ist ebenso real wie unserematerielle Welt und kann Einfluss auf unsnehmen. Satan und seine Dämonen sindexistent, und sie verfügen über eine enor-me Macht. Satan ist der Urheber des Bö-sen, er schädigt und pervertiert die Schöp-fung Gottes und will die Menschen unter-jochen. Satan kann «Offenbarungen»schenken, «Wunder» wirken und Men-schen besessen machen – davon sprichtdie Bibel ganz klar. Als Christen dürfenwir die ‘Finsternis dieser Welt’, die wi-dergöttlichen Mächte nicht verharmlosenoder gar wegdiskutieren. Gott gebietet unsin seinem Wort, in den geistlichen Kampfzu treten und mit geistlichen Waffen ge-gen Satan und seine Dämonen zu kämp-fen (Eph 6,10ff; 2.Kor 10,3-5), die Ma-chenschaften des Teufels aufzudeckenund gegen dämonische Unterwanderungin dieser Welt vorzugehen.

Viele Christen empfinden die Bücher vonRebecca Brown hier als Hilfe, weil sie da-durch an die Realität der widergöttlichenWelt erinnert und ermutigt wurden, dengeistlichen Kampf zu führen und Satan inihrem Leben keinen Raum zu geben. Unddas ist natürlich sehr zu begrüssen. Ande-rerseits aber gibt es auch Christen, die dieGlaubwürdigkeit der Berichte von Rebec-ca und Elaine bezweifeln und auf Inhaltehinweisen, die sich nicht mit der bibli-schen Lehre vereinbaren lassen.3

Was ist von den Erlebnissen von Rebeccaund Elaine zu halten? Lassen sich ihreBerichte bestätigen? Sind sie glaubwür-dig?

Um darüber Klarheit zu bekommen, un-tersuchen wir zunächst, was über Rebeccaund Elaine persönlich, unabhängig vonihren eigenen Veröffentlichungen, be-kannt ist. Deckt sich das, was wir aus an-deren Quellen über die beiden erfahrenmit dem, was Rebecca und Elaine übersich selbst berichten? Stimmt das Lebender beiden mit den biblischen Massstäbenüberein?

Seriös recherchiert hat dazu im wesentli-chen das amerikanische «Personal Free-dom Outreach», eine Vereinigung von ev-angelikalen Christen aus verschiedenenDenominationen, die es sich zur Aufgabegemacht haben, Verführungen und Irrleh-

3 Z.B. die Stellungnahme des Autors und PfarrersMaurice Ray.

Page 2: Die unglaublichen Erlebnisse von Rebecca und Elaine ... · PDF filetern und auch mit dem Papst, der ihre Identität kennt. Bei den Treffen des Satanskults erschei- ... gen Satan und

ren aufzudecken und zu widerlegen.4 (DieBelege und zitierten Quellen sind diesemArtikel zu entnehmen.)

Dr. Ruth Irene Bailey alias«Rebecca Brown»Rebecca Brown lebte nicht immer unterdiesem Namen: Ursprünglich hiess sieRuth Irene Bailey. Sie liess aber ihrenNamen am 25. April 1986 offiziell aufRebecca Brown ändern.5 Als Begründungwird laut Gerichtsakten angegeben, RuthBailey sei unter ihrem Schriftsteller-Pseudonym «Rebecca Brown» inzwischenbekannter als unter ihrem eigentlichenNamen.6 Für die Namensänderung sindjedoch andere Gründe durchaus wahr-scheinlicher:

Ruth Irene Bailey wurde am 21. Mai 1948in Shelbyville, Indiana (USA) geboren,lernte nach der High School Kranken-schwester und arbeitete sieben Jahre aufdiesem Beruf.7 1976 begann sie ein Medi-zinstudium, das sie 1979 mit dem Doktor-grad abschloss. Danach arbeitete sie amBall Memorial Hospital in Muncie, India-na. (Das ist das Krankenhaus, das Rebec-ca in ihren Berichten als besonders «sata-nisch» beschreibt. Der Sprecher des Kran-kenhauses und Direktor der medizini-schen Ausbildung, Dr. John Cullison, er-klärte gegenüber der Zeitung «Indianapo-lis News»: «Dr. Bailey tat einige Jahrelang ihren Dienst sehr gut. Aber dannwurde mir wiederholt gemeldet, dass sieauf der Intensivstation Dämonen austrieb.Ich bat sie, zu gehen.»8

Während ihrer Arbeit am Ball MemorialHospital wurde ihr Verhalten offenbar im-mer exzentrischer: Bei ihren Exorzismenin den Krankenräumen verwendete sieKerzen und erzählte den Patienten, sie seivon Gott «auserwählt». Sie, als einzigeÄrztin, sei befähigt, bestimmte Krankhei-ten zu diagnostizieren. Bei verschiedenenAnlässen behauptete Dr. Bailey zudem,sie könne die Krankheiten ihrer Patienten

4 Der Artikel «Drugs, Demons & Delusion – The‘Amazing’ Saga of Rebecca and Elaine» von G.Richard Fisher, Paul R. Blizard und M. Kurt Goe-delman ist erschienen in: The Quarterly Journal,Vol. 9, No. 4, Oct.-Dec. 1989, der Zeitschrift des«Personal Freedom Outreach», P.O. Box 26062,Saint Louis, Missouri 63136, U.S.A. (Ein Nach-druck des Artikels erschien in «Take a CloserLook», March 1990)

5 Die Namensänderung wurde am 11.2.1986 beim«Superior Court of California, County of San Ber-nardino» beantragt und von diesem am 25.4.1986bestätigt.

6 Da Rebecca Browns Bücher jedoch erst 1986 und1987 veröffentlicht wurden, ist diese Begründungrecht unwahrscheinlich. Ruth Bailey wird ihrenNamen auch kaum aus Furcht vor Verfolgungdurch den Satanskult «Die Bruderschaft» geän-dert haben: Eine angeblich so mächtige Vereini-gung würde dies bestimmt nicht behindern, zu-dem wurde die Namensänderung in der Zeitungbekanntgegeben.

7 Auf der Cassette «Closet Witches 1» gibt sie stattsieben zehn Jahre an.

8 Indianapolis News, 21.9.1984, S. 5.

auf sich nehmen und gegen die Dämonen,Teufel und anderen bösen Geister kämp-fen, die die verschiedenen Verletzungenund Krankheiten hervorgerufen hätten.Zudem glaubte sie, andere Ärzte, auch ei-nige des Krankenhauses, seien in Wirk-lichkeit Dämonen und Teufel. Aus alldem wird deutlich, dass Ruth Irene Baileyalias Rebecca Brown wahrscheinlich un-ter einer Geistesstörung litt. Darüber hin-aus liessen sich manche Einzelangaben,die Rebecca über ihre Zeit an diesemKrankenhaus gemacht hat, eindeutig wi-derlegen.9

Die Identität von ElaineElaine heisst mit richtigem Namen EdnaElaine Knost und stammt aus New Castle,Indiana (USA). Sie wurde mit einemWolfsrachen geboren, wodurch ihr Ge-sicht etwas entstellt wurde. Elaine berich-tet selbst in «Er kam ...», wie sie währendihrer Kindheit darunter litt:

«Einsamkeit, weil ich nicht wie die ande-ren Kinder war; Ablehnung als Reaktionauf meine Missbildung. Ich hatte sehr we-nige Freunde. (...) Den Kindern in derSchule schien es Spass zu machen, michanzustacheln, zu stossen und umherzu-schubsen und sich über mich lustig zumachen, bis ich es fast nicht mehr aus-halten konnte.» (S. 28)

Sehr wahrscheinlich konnte Elaine ihreangeborene Missbildung nicht verkraften,so dass sie psychische Schäden davon-trug. Die Zurücksetzung durch ihre Um-welt kompensierte sie durch den Versuch,so viel Aufmerksamkeit wie möglich aufsich zu lenken. Das wurde auch in Ge-sprächen mit Mitgliedern ihrer Familiebestätigt. Diese gaben an, dass Elaine einLeben führte, das mit Lügen und Wunsch-vorstellungen durchsetzt war; zum Bei-spiel habe sie öfter auf öffentlichen Ver-anstaltungen Anfälle vorgetäuscht. Sozeigte sich Elaines Familie wenig erstauntdarüber, was sie in den Büchern und Kas-setten weitergab.

Ein medizinischer Bericht hält fest, dassElaine unter «Persönlichkeitsverwirrung»leidet und «von zweifelhafter Verlässlich-keit» ist. Dazu zwei Beispiele:

In «Er kam ...» erzählt Elaine (S. 29), wiesich der Kapitän des Football-Teams übersie lustig machte. Darauf habe sie ihn fasttotgeschlagen, obwohl dieser fast 90 Kilowog, sie hingegen nur 45. Elaines Klas-senkameraden und die Mitglieder desFootball-Teams bezeugten jedoch, dasssich dieser Vorfall nie ereignet habe.

9 Z.B. schreibt Rebecca in «Er kam ...», die Kran-kenhausverwaltung habe veranlasst, «alle Gideon-bibeln aus den Krankenzimmern zu entfernen» (S.12). Ein Sprecher des Krankenhauses verneintedies, und ein Besuch im Krankenhaus zeigt, dassBibeln sehr wohl ausliegen.

An anderer Stelle berichtet Elaine von ei-nem «Sommerlager», auf dem sie in denOkkultismus eingeführt worden sei:

«Das Lager hatte viele Einrichtungen:Museen, Büchereien, verschiedene Häu-ser, in denen man zu Hellsehern, Hypno-tiseuren, Handlinienlesern, Tarot-Karten-Legern, Voodoo-Experten etc. gehenkonnte. Manche von diesen Leuten lebtendort ständig, manche nicht. An diesemOrt fanden die offiziellen Treffs desKultes mit der unwissenden Bevölkerungstatt» (S. 34)

Obwohl Elaine weder Namen noch Ortdes «Sommerlagers» nennt, ist so gut wiesicher, dass sie damit eine Einrichtungmeint, die als «Camp Chesterfield» in In-diana bekannt ist. Diese 1886 gegründeteEinrichtung wird von der «Indiana Socie-ty of Spiritualists» geführt, einer Vereini-gung von Spiritisten, die eine Mischungvon Christentum, Spiritismus und NewAge lehren. Dies darf man jedoch nichtmit Hexentum oder Satanismus gleichset-zen, auch wenn die spiritualistische Lehreder Lehre der Bibel total widerspricht undsomit ebenfalls dämonischen Ursprungsist. Die Beschreibungen Elaines stimmenmit den wirklichen Umständen des Campsziemlich genau überein – abgesehen da-von, dass das Camp nicht geheim ist unddass dort keine Einführungen in den Sata-nismus stattfinden. Soweit die Beispiele.

In den Berichten von Rebecca und Elainewird nur kurz angedeutet, dass Elaineverheiratet war. In «Er kam ...» erklärt Re-becca, dass Elaine von ihrem Mann ver-lassen worden und sie dann «bei den Sata-nisten geblieben» sei (S. 92). Da sich Re-becca und Elaine etwa um das Jahr 1980begegnet sind, musste in etwa dieser Zeitdie Trennung Elaines von ihrem Mann er-folgt sein.

Nachforschungen bei den Behörden ha-ben aber ergeben, dass Edna Elaine Knostschon 1967, zweieinhalb Monate nach ih-rer Eheschliessung (wobei sie den NamenEdna Elaine Moses angenommen hatte)geschieden worden war. Ihr Mann hattedie Scheidung mit der Begründung einge-reicht, Elaine habe ihn in einer «grausa-men und unmenschlichen Art und Weisebehandelt». Die Scheidung Elaines erfolg-te somit bereits 1967 – und nicht erst etwa13 Jahre später.

Nach der Scheidung lebte sie bis in diespäten siebziger Jahre bei ihrer Mutterund ihrem Stiefvater, hatte verschiedeneArbeitsstellen und begann dann eine Aus-bildung als Krankenschwester – und dasalles zu einer Zeit, in der sie nach ihreneigenen Angaben als «Braut Satans» umdie Welt reiste, sich mit Regierungsvertre-tern traf und Satans Pläne koordinierteund verwirklichen half...

Page 3: Die unglaublichen Erlebnisse von Rebecca und Elaine ... · PDF filetern und auch mit dem Papst, der ihre Identität kennt. Bei den Treffen des Satanskults erschei- ... gen Satan und

Begegnung von Rebecca undElaineIn den späten siebziger Jahren wurdeElaine im Ball Memorial Hospital mehr-mals operiert, um ihren «Wolfsrachen» zukorrigieren. Dr. Ruth Bailey (Rebecca)und Elaine sind sich wahrscheinlich dortzum ersten Mal begegnet. Bald darauf zo-gen die beiden Frauen zusammen. Rebec-ca beschreibt, der Herr habe gewollt, dasssie eine Privatpraxis eröffne, damit sie«eine grössere Zahl Patienten erreichenkönnte» (S. 98). Dass ihr vom Ball Me-morial Hospital gekündigt wurde, berich-tet sie nicht.

Dr. Ruth Bailey (Rebecca) eröffnete dar-aufhin in Lapel (Indiana) eine Praxis –mit finanzieller Hilfe des katholischen St.John’s Hospital der nahegelegenen StadtAnderson. Das Ganze wird durch ver-schiedene Unterlagen belegt. Eine Zusam-menarbeit mit einer katholischen Instituti-on ist allerdings höchst interessant. DennRebecca Browns Verleger, Jack Chick, istfür seine scharfe Kritik am Katholizismusbekannt, was in vielen seiner Publikatio-nen zum Ausdruck kommt. Auch Rebeccaund Elaine greifen in ihren Büchern undKassetten die Katholische Kirche massivan und warnen vor jeglicher Verbindungmit ihr...

So behauptet Elaine auf der Kassette«Closet Witches 2», dass Katholiken,Freimaurer und Satanisten eng zu-sammenarbeiten und dieselben okkultenFähigkeiten nutzen würden. In «PrepareFor War» («Rüste Dich zum Kampf»)schreibt Rebecca, dass jeder Christ, derseine katholischen Freunde nicht darüberaufkläre, dass sie verloren seien, sonderneine falsche Freundschaft mit ihnen auf-recht erhalte, Anteil am bösen und göt-zendienerischen System des Katholizis-mus habe und Hexerei praktiziere (S.166). Eine geschäftliche Verbindung oderin diesem Fall gar finanzielle Abhängig-keit von einer katholischen Institution wä-re aus dieser Sicht bestimmt nicht zu be-fürworten gewesen. Dadurch aber hat Dr.Ruth Bailey (Rebecca Brown) ihren eige-nen Massstäben nicht entsprochen und –laut ihrer eigenen Definition – am Göt-zendienst Anteil gehabt und Hexerei prak-tiziert.

Während dieser Zeit haben sich Ruth Bai-ley und Elaine sogar als Schwestern aus-gegeben, was aus der lokalen Zeitung er-sichtlich wird und von Bewohnern Lapelsbestätigt wurde. Elaine Knost Mosesnannte sich zeitweise sogar Elaine Bailey.

In «Prepare For War» schreibt Rebecca,sie hätten zu jener Zeit gegen tausendLeute vom Satanismus befreit (S. 224).Da sie etwa 25 Monate (April 1982 bisMai 1984) in Lapel lebten, würde das be-deuten, dass sie pro Tag durchschnittlich1,3 Leute vom Satanismus befreiten! Re-becca berichtet weiter, sie und Elaine sei-

en an ihrem neuen Wohnort weiterhin vonDämonen und Satanisten bedrängt wor-den; schliesslich seien ihre Wohnung undRebeccas Büro total zerstört worden, wo-bei sie gerade noch hätten entkommenkönnen. Darüber hinaus hätten sich ihreFamilienmitglieder und ihre Gemeindegegen sie gestellt und verlangt, sie solltensich in psychiatrische Behandlung bege-ben. Daraufhin seien sie aus dem Staat ge-flohen (S. 225).

Die Wirklichkeit war andersIm Oktober 1983 wurde Edna ElaineMoses ins St. Vincent Hospital von India-napolis eingeliefert. Ihr Körper war vonWunden übersät, was auf Misshandlungenschliessen liess. Sie redete unzusammen-hängend, hatte eine Überdosis Drogen er-halten und war dem Tod nahe. Die Polizeiwurde eingeschaltet, wobei PolizeioffizierSamuel E. Hanna, ein wiedergeborenerChrist, die Untersuchungen leitete. AlsHauptverdächtige stellte er Dr. Ruth Bai-ley fest. Zu dieser mehrmonatigen Unter-suchung wurden der Staatsanwalt, dieDrogenbehörde, das St. John’s Hospital,die amtliche medizinische Zulassungsstel-le und andere Stellen eingeschaltet.

Aufgrund der Untersuchungsergebnisseverfügte die medizinische Zulassungsstel-le bei Dr. Ruth Bailey den Entzug ihrerArztlizenz für 90 Tage. Weitere Untersu-chungen folgten. Dabei stellte man fest,dass Dr. Bailey in weniger als sechs Mo-naten 100 Rezepte für Demerol (amerika-nische Markenbezeichnung) ausgestellthatte. Das ist ein schmerzstillendes Medi-kament, das schwer abhängig macht. Am22. Mai 1984 wurde Dr. Bailey die Arztli-zenz für weitere 90 Tage entzogen, da sie«eine deutliche und unmittelbare Gefahrfür die allgemeine Gesundheit und Sicher-heit» darstellte. Dr. Bailey wurde aufge-fordert, sich einer vollständigen körperli-chen und psychischen Untersuchung zuunterziehen.

Dr. Bailey war inzwischen aus Lapel ge-flohen und in einen anderen Bundesstaat(Niles, Michigan) gezogen. Bei der ge-richtlichen Anhörung im September 1984erschien sie nicht, was als weiterer Belegihrer Schuld gewertet wurde. Von den 19erschienenen Zeugen wollten einige ihreAdresse nicht öffentlich bekanntgeben,weil sie Dr. Baileys Rache fürchteten. Siebesitze eine Pistole und habe gedroht,Leute, die sie für besessen hielten, zu ver-letzen. Einige Zeugen sagten aus, sie hät-ten gesehen, dass Dr. Bailey sich selbst,Elaine Moses und deren fünfzehnjährigerTochter Claudia Moses Demerol undMorphium injiziert habe. Ihr Haus sei vollgewesen von gebrauchten Nadeln undSpritzen. Die ehemalige Haushälterin sag-te aus, die Wohnung sei sehr schmutziggewesen, als sie und ihre Tochter dorteingezogen seien. «Ich habe 18 SäckeMüll hinausgetragen. Im Schlafzimmer,

das sich Dr. Bailey und Mrs. Moses teil-ten, lagen überquellende Aschenbecher,Teller mit Essensresten und Tierkot her-um. Das Haus war voll mit Büchern überDämonologie», bezeugte sie.

Der amtlicheUntersuchungsberichtDie amtliche medizinische Zulassungs-stelle gab einen achtseitigen Bericht her-aus, in dem der sofortige Entzug der Arzt-lizenz von Dr. Bailey gefordert wurde.Darin wird unter anderem festgehalten:

Dr. Bailey hat in vielen Fällen ihre Pati-enten fehldiagnostiziert und Krankheitenwie Leukämie, Gehirntumore und andereKrankheiten festgestellt, die angeblichdurch Dämonen, Teufel und böse Geisterverursacht seien. Die Patienten hatten je-doch keine der genannten Krankheiten.Dr. Bailey hat häufig behauptet, sie seivon Gott als einzige Ärztin «auserwählt»,bestimmte Krankheiten zu diagnostizie-ren, während andere Ärzte (z.B. Ärzte desBall Memorial Hospitals in Muncie unddes St. John’s Medical Centers in Ander-son) in Wirklichkeit Dämonen, Teufelund andere böse Geister seien. Eine an-gebliche Leukämie von Elaine Moses hatDr. Bailey mit sehr hohen Dosen Demerolund Phenobarbitrol «behandelt»; derTochter von Mrs. Moses injizierte siemehrfach Demerol und liess zu, dass die-se sich selbst Demerol spritzte. Dr. Baileyhat ihre Patienten generell mit grossenMengen von Drogen versorgt, zahlreicheihrer Patienten mussten sich aufgrund dereingenommenen Medikamente und Dro-gen einer Entgiftung bzw. einer Entzie-hungskur unterziehen.

Während Mrs. Moses unter der Obhutvon Dr. Bailey war, wurde sie von ihrerFamilie ins Krankenhaus eingeliefert, umsich einer Entgiftung zu unterziehen undihre Verletzungen behandeln zu lassen, soeine Infektion der Harnwege und Entzün-dungen durch verschiedene Katheter, diedie intravenöse Verabreichung von Medi-kamenten erleichtern sollten, sowie wei-terer Verletzungen am Körper.

Dr. Bailey hat häufig davon gesprochen,die Krankheiten ihrer Patienten (z.B. dieangebliche Leukämie von Mrs. Moses)auf sich nehmen zu können, indem siegegen die krankheitsverursachenden Dä-monen kämpfe. Dr. Bailey behandeltesich selbst ohne Grund mit grossen Men-gen Demerol gegen eine ebenfalls selbstdiagnostizierte, nicht existierende Leuk-ämie und einen angenommenen Gehirn-tumor. Sie injizierte sich stündlich einenicht-therapeutische Dosis von 3 Kubik-zentimeter Demerol in verschiedene Ve-nen. Der Psychiater, der Dr. Bailey unter-suchte und Aussagen von Zeugen über-prüfte, diagnostizierte bei ihr eine akutePersönlichkeitsverwirrung, verbunden mitWahnvorstellungen von Dämonen und

Page 4: Die unglaublichen Erlebnisse von Rebecca und Elaine ... · PDF filetern und auch mit dem Papst, der ihre Identität kennt. Bei den Treffen des Satanskults erschei- ... gen Satan und

paranoider Schizophrenie. Soweit die ge-kürzte Darstellung des amtlichen Untersu-chungsberichts.

Wahrheit oderWahnvorstellung?Das häufig erwähnte Demerol, von demRebecca und Elaine abhängig waren, hatbekannte Nebenwirkungen: PsychischeVerwirrung, Halluzinationen und Verhal-tensstörungen, die psychotische Störun-gen vermuten lassen, sowie Abhängigkeit,körperliche Schwäche, Schwindelanfälleund Krämpfe.

Man kann sich leicht vorstellen, dass fürdie Berichte von Rebecca und Elaine überihre Erlebnisse mit der okkulten Welt ingrossem Mass die Droge Demerol verant-wortlich zu machen ist, die eine völligeVerzerrung der Realität bewirkte. Inwie-fern Rebecca und Elaine während ihrerDrogenabhängigkeit vielleicht sogar dä-monische Eingebungen empfingen, kannnicht beurteilt werden. Sicher ist hinge-gen, dass sie unter Drogeneinfluss keinegöttlichen Weisungen empfangen bzw.nicht Gottes Willen tun konnten.

Es verstärkt sich immer mehr der Ein-druck, dass die Berichte auf Wahnvorstel-lungen von Rebecca und Elaine beruhenmüssen. Die beiden haben eine christlichePrägung und wurden genährt durch Lite-ratur über Okkultismus. Dafür sprichteine erdrückende Beweislast: mündlicheAussagen von Polizei, Rechtsanwälten,Gerichten, Ärzten, Arbeitskollegen, Fami-lienmitgliedern, Klassenkameraden, Be-kannten, Nachbarn und Behörden undviele schriftliche Dokumente belegen das.

Wer die Berichte von Rebecca und Elainefür glaubwürdig hält und die hier aufge-führten Untersuchungsergebnisse anzwei-felt, muss den Gegenbeweis antreten: Ermuss zeigen, dass Rebecca Browns Ver-gangenheit anders aussieht, muss Zeugenoder Dokumente finden, die das bestäti-gen, was Rebecca und Elaine berichten.Das gelingt jedoch nicht einmal ihremVerleger Jack Chick.

Verleger Jack Chick verteidigtRebecca und ElaineJack Chick, Verleger der Berichte vonRebecca und Elaine, reagierte auf die ver-öffentlichten Untersuchungsergebnisseder «Personal Freedom Outreach» (PFO)mit einem 2seitigen Brief. Chick erklärt,dass er die erwähnten Dokumente kenneund weist darauf hin, dass eine Blutprobeergeben habe, dass Rebecca nicht unterDrogen irgend einer Art gestanden habe.Das trifft zwar zu, besagt aber lediglich,dass Rebecca Brown vor der Blutprobemindestens zwei Tage lang keine Drogenzu sich genommen hatte. Die vielen Zeu-gen und die von Dr. Bailey ausgestelltenRezepte für Demerol bestätigen hingegeneine längerfristige Drogeneinnahme.

Chick dagegen hält viele der Rezepte, dieDr. Bailey für Demerol ausgestellt hat, fürFälschungen, kann das aber nicht belegen.Dr. Bailey hatte mehr als 100 Rezepteausgestellt, oft sogar im Beisein der Apo-theker, was diese in eidesstattlichen Er-klärungen versicherten.

Chick erklärt weiter, die Untersuchungs-ergebnisse beruhten auf bezahlten Aus-sagen. Fotografien oder klare Beweise ge-be es keine. Dem gegenüber hat «PersonalFreedom Outreach» hunderte von Seitenbehördlicher Dokumente durchkämmt,mit Zeugen, Verwandten, Kollegen, Poli-zisten und anderen gesprochen. Alle dieseAussagen widersprechen sich nicht. Chickführt jedoch weder einen Zeugen nochschriftliche Belege an, um die Aussagenvon Rebecca und Elaine zu bestätigenoder die amtlichen Untersuchungsergeb-nisse zu widerlegen.

Wenn Chick zudem noch behauptet, derArtikel von «Personal Freedom Outreach»enthalte die Aussagen:

– Hexentum und Satanismus hätten «inkeiner Weise» etwas miteinander zu tun,– Rebecca und Elaine seien Hexen– und Rebecca habe keinen medizinischenAbschluss,

dann sind diese Behauptungen völligfalsch, denn derartige Aussagen findensich in dem betreffenden Artikel garnicht.10

Chick weist schliesslich noch darauf hin,dass er das «Glaubensleben» von Rebeccaseit vier Jahren kenne und ihre Früchtesehen würde (so seien durch sie Leutevom Satanismus befreit worden). Er hältdaran fest, dass die Bücher von Rebeccabiblisch gesunde Lehre enthielten. Dochselbst wenn durch Rebecca Menschenzum Glauben kamen, ist das kein Belegfür die Wahrheit ihrer Berichte!

Im folgenden soll untersucht werden, obdie Lehren von Rebecca und Elaine bi-blisch haltbar sind.

«Prüfet alles...!»Viele Christen, die mit den Berichten vonRebecca und Elaine in Berührung kamen,hatten den Eindruck, dass hier etwas nichtstimme – auch in Unkenntnis der obigenHintergrundinformationen: Sei es, dasssie die Berichte der beiden für übertriebenhielten oder manche Inhalte nicht als bi-blisch fundiert betrachteten.

Gott fordert uns in seinem Wort auf, jedeLehrmeinung dahingehend zu prüfen, obsie mit den Aussagen der Heiligen Schriftübereinstimme (1.Thess 5,21-22; Gal 1,8;Apg 17,11; 1.Joh 4,1). Auch Rebecca undElaine fordern mehrmals dazu auf.11 Umdiese Prüfung soll es nun gehen. Wie

10 In der Folgenummer des PFO-Magazins wird derBrief von Jack Chick zusammen mit einer Ant-wort veröffentlicht.

glaubwürdig sind die Berichte von Rebec-ca und Elaine? Stimmen sie mit derWahrheit der gesunden biblischen Lehreüberein?

Gleich am Anfang wird der Leser des Bu-ches verunsichert: Satan wolle nicht, dasser dieses Buch lese und würde alles mög-liche tun, um dies zu verhindern (S. 7).Wenn ein Leser also an manchen Inhaltendes Buches Zweifel hegt oder das Buchweglegen will, wird dies als satanischerEinfluss gebrandmarkt und somit jederkritische Gedanke von vornherein unter-bunden.

Warum machen Rebecca und Elaine niegenaue Angaben, anhand derer man ihreBerichte überprüfen könnte? RebeccaBrown schreibt nicht, in welcher Stadtund in welchem Krankenhaus sie gearbei-tet hat, statt dessen liest man von «der ok-kulten Gemeinschaft nahe der Stadt», vonder «nahegelegenen Gemeinde» oder da-von, dass Elaine in einer kleinen Stadt im«mittleren Westen» der USA (S. 32) lebte.So ist man darauf angewiesen, alles zuglauben, was Rebecca und Elaine berich-ten, ohne das geringste nachprüfen zukönnen.

Auch in anderer Hinsicht wird eine Nach-prüfung der Fakten erschwert: Der Sa-tanskult «Die Bruderschaft» ist «äusserstgeheim» (S. 32); sogar viele Satanistenwissen nichts von ihm, obwohl sie vonihm gesteuert werden (S. 54); die Leichender geopferten Menschen werden zerklei-nert oder verbrannt, so dass keine Spurenübrigbleiben (S. 72); als Rebecca von Sa-tan misshandelt wird, bleiben keine Wun-den und damit kein Beweis zurück, densie «möglicherweise später gegen ihn hät-te verwenden können» (S. 77); darüberhinaus sind viele Polizisten und Regie-rungsbeamte Mitglieder der «Bruder-schaft», so dass von ihnen keine Aufklä-rung oder Hilfe zu erwarten ist (S. 33,92). Somit wird der Eindruck vermittelt:Auch wenn die Angaben von Rebeccaund Elaine nicht nachprüfbar seien, dannbedeute das noch nicht, dass ihre Berichtenicht wahr seien – sondern eher, dass diebeiden die Wahrheit sagten. Hier wirdblinder Glaube gefordert – was manchenLeser zu Recht fragen lässt, ob man ihmauf diese Weise nicht alles mögliche auf-tischen könne.

Was hindert Rebecca und Elaine daran,Städtenamen und andere nachprüfbareFakten zu nennen? Wenn ihre Berichteder Wahrheit entsprächen, so würde das

11 Rebecca schreibt: «Du musst in der Tat erkennen,dass du als Einzelner Verantwortung vor demHerrn hast, alles sorgfältig zu prüfen, was dir ir-gend jemand erzählt, um herauszufinden, ob esmit der Schrift übereinstimmt. Das schliesst die-ses Buch mit ein, genauso wie auch alles, wasdein Pastor sagt.» (S. 194) und Elaine erklärt:«Jede Lehre, die nicht mit Gottes Wort überein-stimmt, muss abgelehnt werden, egal wer siebringt. Aber die Ablehnung muss in Liebe erfol-gen, sanft, aber entschieden.» (225) (Hervorhe-bungen im Original)

Page 5: Die unglaublichen Erlebnisse von Rebecca und Elaine ... · PDF filetern und auch mit dem Papst, der ihre Identität kennt. Bei den Treffen des Satanskults erschei- ... gen Satan und

durch genaue Angaben nur bestätigtwerden. Wer jedoch die wahre Vergan-genheit von Rebecca und Elaine kennt,wird verstehen, warum sie keine näherenund nachprüfbaren Angaben gemacht ha-ben.

Alles Verleumdung?Jack Chick, Verleger der Bücher undKassetten von Rebecca und Elaine, sagtauf der Kassette «Closet Witches 2»:

«Ich denke, die Zuhörer sollten genauachtgeben, wer in christlichen KreisenRebecca und Elaine angreift, um ihreGlaubwürdigkeit und die der Botschaftauf dieser Kassette zu zerstören. Es istmehr als wahrscheinlich, dass die Angrei-fer sich als Satanisten oder Hexen her-ausstellen könnten, die vorgeben, gläu-bige Christen zu sein, und es wird sehr,sehr interessant sein, achtzugeben.»

Hier werden Christen, die ernsthaft nachder Wahrheit suchen und die Berichte vonRebecca und Elaine anzweifeln, als Sata-nisten oder Hexer verdächtigt!

Ein noch härterer Ton wird von einer ge-wissen «Liga für kirchliche Aufklärung»(Thun) angeschlagen. In einem Flugblattantwortet diese «Liga» auf eine kritischeVeröffentlichung über Rebecca und Elai-ne:12 «In ihren ‹Gemeinde›-Nachrichtenfüttern sie ihre Mitglieder mit gemeinstenVerleumdungen aus der Lügenküche Sa-tans ... Wie kann man sich solch teufli-sches Verhalten von ‹verantwortlichen›Christen erklären? Die Erlebnisse der bei-den als Ausdruck einer kranken, drogen-abhängigen Phantasie hinzustellen, istSünde gegen den Heiligen Geist» (Her-vorheb. im Original). Den betreffendenChristen wird vorgeworfen, sie seien«vom humanistisch-freimaurerisch-vatika-nischen Geist umnebelt, unterwandertbzw. neutralisiert». Dieser polemische Stilist kaum verständlich – zumal die «Liga»keine Argumente gegen die Kritik an Re-becca und Elaine vorbringt.

Zu einer anderen Einschätzung der Lagekommt Norbert Homuth, ein notorischerKritiker in der evangelikalen Welt. Erversucht, sowohl die Inhalte von Rebec-cas Buch als auch die Kritik an Rebeccaund Elaine anzuerkennen, und schreibt inseinen «Glaubensnachrichten» (3-4/1991): «Die Hauptaussagen in RebeccasBuch sind also sachlich richtig, aberschau nicht ihren Lebenswandel an! Derist das krasse Gegenteil ihrer Botschaft.Meine bisherigen Ermittlungen erga-ben...» Danach gibt er einige Inhalte desoben dargestellten PFO-Artikels wieder.Weiter schreibt er: «Es ist eine immerwieder mit Erfolg angewandte KriegslistSatans, dass er die tiefsten Wahrheiten

12 Der kritische Artikel zu Rebecca und Elaine wur-de von P. Wenk und M. Schicker verfasst und er-schien in: Gemeinde-Nachrichten; Gemeinde fürUrchristentum (Beilage zu Wort und Geist), Nov.1990

durch den verwerflichen Lebenswandelihrer Vertreter völlig unglaubwürdigmacht und in Verruf bringt...» Ist es wirk-lich nur der Lebenswandel von Rebeccaund Elaine, der zu kritisieren ist? Sind dieHauptaussagen ihrer Veröffentlichungenwirklich «sachlich richtig»? Das soll imfolgenden untersucht werden.

Kaum zu glauben – aber wahr?Einem aufmerksamen Leser des Buches«Er kam, um die Gefangenen zu befreien»wird manches auffallen, was an sichschon unglaubwürdig ist, ohne dass ersich näher mit Satanismus und Hexentumbeschäftigt hat. Einige Beispiele:

– Wie kann Rebecca eine Zeitlang 120Stunden pro Woche gearbeitet haben (beisechs Arbeitstagen wären das 20 Stundenam Tag, bei sieben Arbeitstagen immerhinnoch 17 Stunden)? Oder etwa acht Wo-chen lang nicht mehr als ein bis zweiStunden geschlafen haben («und das auchnur mit Unterbrechungen»; S. 104)? Daswäre rein körperlich kaum möglich!– Elaine soll durch Misshandlungen ge-zwungen worden sein, der «Bruderschaft»beizutreten (S. 36f). Was sollte eine Ge-heimorganisation davon haben, auf dieseWeise Mitglieder zu bekommen, die spä-ter zu Verrätern werden könnten?– Es ist kaum glaubwürdig, dass Elainesich als Hohepriesterin «einfach weigerte,viele Dinge zu tun oder dabei mitzuwir-ken» (S. 53), insbesondere Christen zu tö-ten (S. 57) oder an Menschenopfern teil-zunehmen (S. 50, 64, 69). Das passt nichtin das Bild einer Hohepriesterin der Sa-tanskirche, wie sie in dem Buch beschrie-ben wird. Ihr Widerstreben würde dortkaum unentdeckt geblieben sein, dochdann ist ihre hohe Stellung nicht mehr zuerklären. Offenbar soll Elaine als jemandbeschrieben werden, der eben noch nichtganz verdorben ist – wodurch eine spätereBekehrung wahrscheinlicher gemachtwird.– Wenn bei der Schilerung eines Men-schenopfers beschrieben wird, dass dieDornen der Dornenkrone so tief eindran-gen, «dass sie den Schädel durchstachen»(S. 74), dann müssten diese «Dornen»schon aus Metall gewesen sein!

Wer «Enthüllungen» von solchem Aus-mass wiedergibt, muss Indizien dafür lie-fern, dass er vertrauenswürdig ist. Rebec-ca und Elaine unterlassen dies nicht nur,sondern untergraben selbst durch mancheEinzelheiten ihre Glaubwürdigkeit.

Werwölfe, Vampire undZombiesWas man sonst nur aus Gruselromanenkennt, wird von Rebecca und Elaine alsWahrheit beschrieben. So berichtet Elai-ne: «Es gibt Werwölfe, Zombies, Vampireund andere Wertiere. Ich habe viele vonihnen gesehen» (S. 66). Werwölfe sind

«Menschen, die von ganz bestimmtenmächtigen Dämonen besessen sind, wel-che fähig sind, die notwendigen körperli-chen Veränderungen im menschlichenKörper zustandezubringen. ... Sie sindEinzelgänger, hundertprozentig an Satanverkauft. Ich befürchte, dass ihre Zahlwährend der Trübsalszeit sehr stark zu-nehmen und Satan sie offen zur Züchti-gung einsetzen wird» (S. 67). Eine wahr-lich gruselige, jedoch unbiblische Vor-stellung!

Rebecca, die angeblich selbst einmal ei-nem Werwolf begegnet ist (S. 218), ver-sucht sogar, die Existenz von Werwölfenbiblisch zu rechtfertigen (S. 216): So sei-en die in 3. Mose 26,6 erwähnten «bösenTiere» in Wirklichkeit Werwölfe,13 oder 2.Petrus 2,10-12 soll belegen, dass sichMenschen «in wilde Tiere verwandeln»können.14 Und wenn Rebecca die Existenzvon Vampiren mit Psalm 57,5 zu belegensucht («ihre Zähne sind Spiesse und Pfei-le») oder an die Existenz von Wechsel-balg, Alp und Doppelgänger glaubt (S.221 f), dann braucht man darauf nichtnoch näher einzugehen.

Was Rebecca und Elaine über Werwölfeund andere Fabelwesen berichten, habensie nicht aus der Bibel. Statt dessen bezie-hen sie sich auf «alte christliche Schriftenaus dem finsteren Mittelalter» (S. 67). Mitanderen Worten: Rebecca und Elaineschöpfen aus finsterstem Aberglauben.Nun ist es wohl möglich, dass es Men-schen gibt, die durch magische oder hyp-notische Fähigkeiten anderen vorgaukeln,ein Tier zu sehen – aber auszuschliessenist, dass Dämonen den Körper von Men-schen in tierähnliche Wesen verwandelnkönnen. Durch dämonische Besessenheitkönnen Menschen verwahrlosen, sich wieTiere benehmen oder auch übermenschli-che Kräfte bekommen (Luk 8, 26ff) –aber nicht körperlich verwandelt werden.Dafür gibt es weder verlässliche Berichtenoch entsprechende Bibelstellen.

Die Wahrheit über Hexen undSatanisten?Elaine berichtet an einigen Stellen überihre magischen Fähigkeiten als Hexe undSatanistin: Sie hat okkulte Kräfte (S. 29),holt Dämonen körperlich herbei (S. 44),

13 Rebecca macht in 3.Mose 26,6 und 22 einen Un-terschied zwischen den «bösen Tieren» (u.a. Wer-wölfe), die Gott aus dem Land austilgt, und den«wilden Tieren», die er sendet. Dabei übersiehtsie den Zusammenhang der Verse (es geht um Se-gen und Fluch), und dass es zwischen «bösen»und «wilden» Tieren keinen Unterschied gibt.Das zeigt auch der Parallelvers Ez 5,17, wo esheisst, dass Gott «böse Tiere» senden werde (das-selbe hebräische Wort, das in 3.Mose 26,22 mit«wilde Tiere» übersetzt wird.)

14 Rebecca schreibt: «Diese Stelle zeigt, wie verdor-ben die Menschen sind und sich in wilde Tiereverwandeln, da sie keine Achtung vor Dämonenhaben, mit ihnen verkehren und sie anbeten.» (S.217) 2.Petr 2,10-12 besagt jedoch nur: «sie sindwie unvernünftige Tiere» – und nicht, dass siesich in Tiere verwandeln.

Page 6: Die unglaublichen Erlebnisse von Rebecca und Elaine ... · PDF filetern und auch mit dem Papst, der ihre Identität kennt. Bei den Treffen des Satanskults erschei- ... gen Satan und

kann eine Kerze durch Magie anzünden(S. 55), durch Fingerschnalzen eine Katzein ein Kaninchen verwandeln (S. 56) undanderes mehr. Gewiss ist dem Teufel undseinen Dämonen einiges zuzutrauen –doch vieles, was Elaine von sich berich-tet, ist eher dem Bereich der Wahnvorstel-lungen zuzurechnen.

Natürlich versuchen Hexen und Satani-sten, okkulte Kräfte zu entwickeln, aberwarum sollten sie eine Katze in ein Ka-ninchen verwandeln? Natürlich versuchensie, durch Beschwörungen Geister herbei-zurufen und für ihre Zwecke zu gebrau-chen – aber diese erscheinen nicht körper-lich und mit Schwefelgestank, wie Elaineberichtet (S. 39, 44). Diese landläufigenVorstellungen von Hexen und ihrem Trei-ben haben wenig mit der Realität zu tun;offenbar wird hier Magie mit Jahrmarkts-zauber verwechselt.

Wie wenig sich Rebecca und Elaine imheutigen Okkultismus auskennen, wird anmanchen Stellen deutlich. Nicht nur, dasssie die Termine der grossen Hexensabbatefalsch angeben15 – überhaupt werden He-xentum und Satanismus von Rebecca undElaine ständig gleichgesetzt. Aber dieallermeisten heutigen Hexen beten nichtbewusst den Teufel an, ja sie glaubennicht einmal an seine Existenz, und esgibt nur einige Satanisten, die sich selbstauch «Hexen» nennen. Als Christen wis-sen wir zwar, dass hinter den Geistwesen,die die Hexen anbeten, letztlich Satansteht, doch das glauben und wissen dieHexen eben nicht. Die Hexen von heuteverstehen sich als neues Heidentum,knüpfen an vorchristliche Vorstellungenan und verehren die «grosse Göttin», eineFruchtbarkeitsgöttin. Sie glauben an ma-gische Energien und Geistwesen, die siefür ihre Zwecke einsetzen können, undsind feministisch orientiert. Sie praktizie-ren Fruchtbarkeitsriten in freier Natur,verwenden Heilkräuter und -salben undversammeln sich in kleinen Hexenzirkeln(Coven). Doch von alledem liest man inden Berichten von Rebecca und Elainenichts.16

Der moderne Satanismus ist (noch vielmehr als das Hexentum) eine bewusst an-tichristliche und neuheidnische Religion,eine Protestbewegung gegen christlicheÜberzeugungen und Normen. Satan wirdals Befreier der Menschen verehrt, als dieböse Kraft, die scheinbar die Welt regiert.In perversen Ritualen verhöhnt manchristliche Lehren, opfert Tiere (oderauch Menschen), sucht den Kontakt zu

15 Die grossen Hexensabbate sind nicht, wie Elainemeint, zu «Weihnachten, Ostern, Halloween, Ern-tedankfest und so nahe wie möglich am Früh-lings-, Sommer-, Herbst- und Winteranfang» (S.70), sondern am 1. Februar, in der Nacht zum 1.Mai (Walpurgisnacht), dem 1. August und dem 1.November.

16 Zur weiteren Beschäftigung mit dem modernenHexentum vgl. J. Kuberski, Die Hexen sind zu-rückgekehrt, factum 10/90, S. 408ff.

Geistwesen und will magische Kräfte ent-wickeln. Der Mensch wird selbst zumGott, die Befriedigung jeder Begierdewird zum höchsten Ziel. Satanisten glau-ben nicht, dass es den Gott der Bibel tat-sächlich gibt, und Jesus spielt in ihremDenken praktisch keine Rolle – weder alsFeind, noch als Gottes Sohn.

Wenn Elaine schildert, Satanisten hättenerklärt, «dass ihr grosser und herrlicherVater Satan schon wieder einen grossenSieg über den Feind Jesus Christus errun-gen hätte» (S. 75), und dass sie glaubte,dass Satan sie liebt (S. 44, 49), dann be-schreibt sie damit nicht den Satanismus,wie er wirklich existiert: Kein Satanistglaubt an Satan als seinen Vater oder dassSatan ihn liebe. Liebe ist für Satanistenüberhaupt ein zu verachtendes Gefühl.

Statt dessen beschreibt Elaine wirklichunglaubliche Dinge, wie z.B. dass Satanihr des öfteren als schöner junger Mannerscheint, dass er sie heiratet und Ge-schlechtsverkehr mit ihr hat und dass ereinen Privatjet und eine Luxusvilla in Ka-lifornien besitzt.

Wo finden wir in der Bibel, dass Satan inder Gestalt eines schönen jungen Manneserscheint und versucht, Frauen zu heiratenund mit ihnen zu schlafen? Satan hat dasnicht nötig. Er hat andere Methoden,Menschen unter seine Gewalt zu bringen!Wird Satan hier nicht viel zu menschlichbeschrieben und letztlich dadurch ver-harmlost? Das, was Elaine berichtet, isteine Mischung aus Phantasie, Aberglau-ben, verzerrten biblischen Inhalten und(nur wenigen) Tatsachen.

Wo steht das in der Bibel?Die oben erwähnte «biblische» Begrün-dung von Werwölfen ist nur ein Beispieldafür, wie Bibelverse von Rebecca Brownoft völlig verdreht werden. Im folgendensollen noch einige weitere Punkte darge-stellt werden, die der biblischen Lehrewidersprechen oder zumindest über diesehinausgehen.

1. Ist Satans Reich uneins?«Satans ganzes Reich beruht auf demPrinzip der Konkurrenz», behauptet Elai-ne (S. 48). Sie beschreibt auch häufiger,wie Dämonen gegeneinander kämpfen,gezüchtigt und gefoltert werden (S. 65).Diese Aussagen stehen im deutlichenGegensatz zur Aussage Jesu, dass SatansReich nicht bestehen könnte, wenn es un-eins wäre (Mt. 12,25f). Es wird auch ankeiner Stelle der Bibel berichtet, dassSatans Dämonen gegeneinander kämpfen.(Wenn es so aussieht, dann handelt essich mit Sicherheit um ein teuflisches«Täuschungsmanöver»).

2. Spricht Gott immer sokonkret mit uns?Im ganzen Buch wird der Eindruck ver-mittelt, dass jeder Christ, der hingegebenlebt, ständig Gottes Stimme vernehmenkann, und durch sie Hilfe, Beantwortungseiner Fragen und konkrete Führung er-hält. Rebecca schreibt: «Du musst lernen,den Herrn in deinem Geist reden zu hö-ren» (S. 197). Bei Rebecca und Elainehaben diese Stimmen, Erklärungen, Er-leuchtungen, Visionen usw. einen hohenStellenwert und werden zu wenig amWort Gottes selbst geprüft. Die Unter-scheidung zwischen göttlichen, menschli-chen und sogar dämonischen Eingebun-gen ist hier praktisch nicht mehr möglich,auch wenn Rebecca das fordert (S. 198).Wer das Buch von Rebecca Brown liest,bekommt den Eindruck, dass er Gott auchständig auf diese Weise vernehmen müss-te, wenn er wirklich hingebungsvoll Gottdient – oder dass er eben nicht genügendHingabe zeigt, wenn er Gottes Stimmenicht vernimmt. Dies kann gefährlicheFolgen haben.

3. Wo steht das in der Bibel?Viele Inhalte des Buches «Er kam, um dieGefangenen zu befreien» sind nicht bi-blisch zu begründen. Oder wo steht in derBibel:

– dass das Blut eines Menschen ver-wendet werden kann, um ihn ohne seinWissen dämonisch besessen zu machen(S. 27)?– dass Babys schon vor der Geburt beses-sen sein können (S. 67)?– dass jeder Mensch einen Geistkörper(oder Astralleib) hat, der sich vom Körperentfernen kann, und dass dieser Geistkör-per von Dämonen gebraucht werdenkann, selbst wenn man Christ gewordenist (S. 118)?– dass Satan den Geistkörper eines Men-schen, der einen anderen hasst, benutzt,um diesem reellen Schaden zuzufügen (S.171)?– dass die in Eph 6,12ff beschriebene«geistliche Waffenrüstung» nicht nur einGleichnis, sondern eine «echte» Waffenrüstung ist, die an den Geistkörper ange-legt wird (S. 123,177), der damit in derspirituellen Welt gegen Dämonen kämpft(S. 174)?– dass man nach einem längeren Für-bittegebet müde ist, weil der Geistkörperwährenddessen gegen Dämonen gekämpfthat (S. 174)?– dass der Mensch in viele Bereiche zuunterteilen ist, die jeweils von mindestenseinem Dämon beherrscht werden können(S. 130)?– dass jemand, der vergewaltigt oder alsKind sexuell missbraucht wurde, dadurchbesessen wurde (S. 135f, 249)?– dass man bei einem Menschen, der sichnicht bekehren will, die Dämonen direkt

Page 7: Die unglaublichen Erlebnisse von Rebecca und Elaine ... · PDF filetern und auch mit dem Papst, der ihre Identität kennt. Bei den Treffen des Satanskults erschei- ... gen Satan und

ansprechen soll, von denen er beherrschtwird (S. 146f)?– dass Gott will, dass wir viel Fleischessen, weil wir sonst zu schwach für dengeistlichen Kampf werden (S. 179f)?– dass man Räume vor Dämonen schützenkann, wenn man die Türen und Fenstermit Öl salbt (S. 132, 214)?– dass man sich selbst mit Öl salbenlassen soll, wenn man von einem fremdenGeist geplagt wird (S. 214)?– dass man Gegenstände von Dämonenbefreien kann, wenn man sie mit Öl salbt(S. 269)?– dass nicht jede, aber ein Grossteil derKrankheiten dämonischen Ursprungs sind(S. 238)?– dass man für jemanden «in den Riss tre-ten» kann und damit dessen durch Dämo-nen verursachten Angriffe und Krankhei-ten auf sich nehmen kann (S. 173, 254)?

Die Liste liesse sich beliebig erweitern,doch auch so wird deutlich genug: Vielesvon dem, was Rebecca Brown schreibt,lässt sich nicht mit Gottes Wort vereinba-ren. Vom biblischen Standpunkt her abso-lut fragwürdig ist auch manches, was Re-becca und Elaine über den Umgang mitdämonisch belasteten und besessenenMenschen sagen. Da diese Thematik hiernicht näher behandelt werden kann, seiauf das empfehlenswerte Buch von WalterNitsche und Benedikt Peters verwiesen:

Dämonische Verstrickungen – BiblischeBefreiung, 2. erw. Auflage, Berneck1990, Schwengeler-Verlag.*

Rebecca, Elaine und diegeheime WeltverschwörungElaine spricht davon, dass sie als «BrautSatans» in Kalifornien mit «amerikani-schen Regierungsmitgliedern» und «aus-ländischen Würdenträgern» zusammenge-troffen sei. Sie sei sogar im Vatikan ge-wesen, wo sie sich mit dem Papst getrof-fen habe: «Der Papst wusste sehr wohl,wer ich war. Wir arbeiteten eng mit Ka-tholiken (besonders mit Jesuiten) und mithochrangigen Freimaurern zusammen» (S.63). Elaine knüpft damit an altbekannteWeltverschwörungs-Theorien an. Je nachpolitischem und religiösem Standort hatman Juden, Freimaurer, Illuminaten, Jesu-iten, Insider, Sozialisten oder neuerdingsauch «New Ager» verdächtigt, hinter denKulissen der öffentlichen Politik eine ge-heime Verschwörung mit dem Ziel derWeltherrschaft zu betreiben. Die «Proto-kolle der Weisen von Zion», die häufigals Beleg einer Weltverschwörung ange-führt werden, sind längst als Fälschungentlarvt.17 Da dieses Thema hier nicht nä-

17 Vgl. Benjamin Segel, Die Protokolle der Weisenvon Zion (im folgenden: PdWvZ), Berlin 1924;Norman Cohn, Die PdWvZ., Köln-Berlin 1969;Armin Pfahl-Traughber, Die «PdWvZ.» – DerNachweis der Fälschung und die tatsächliche Ent-stehungsgeschichte; in: JUDAICA 3/90, 46. Jg.,S. 22ff; Friedrich T. Külling, Verführer im from-men Gewand, in: Fundamentum 1/1986, S. 67ff

her behandelt werden kann, verweise ichauf weiterführende Literatur.18

Jack Chick, der Verleger der Bücher undKassetten von Rebecca Brown und Elai-ne, ist für ähnliche «Enthüllungen» be-kannt: Er förderte John Todd, der sich alsehemaliger Freimaurer und «Illuminat»ausgab und deren okkulten Machenschaf-ten und Verschwörungsziele «aufdeckte».Ausserdem veröffentlichte er in Comic-Form die Geschichte von Alberto Rivera,einem angeblichen Ex-Jesuiten, der dieJesuiten als Drahtzieher hinter den Ku-lissen der Weltpolitik beschrieb. SowohlJohn Todd19 als auch Alberto Rivera20

wurden inzwischen widerlegt – wennauch Jack Chick das noch immer nichtzugeben will.21 Scheinbar ist Chick nachTodd und Rivera nun einer weiteren Täu-schung zum Opfer gefallen...

BeurteilungWas viele Zeugen und Dokumente überdie wahre Vergangenheit von RebeccaBrown (Ruth Bailey) und Elaine Moses /Knost berichten, wird durch die Inhalteihrer Veröffentlichungen nicht in Fragegestellt, sondern nur bestätigt: Rebeccaund Elaine sind nicht vertrauenswürdig,und ihre Lehre widerspricht oft der bibli-schen Lehre. Dass Rebecca und Elainefalsche Behauptungen über ihre Vergan-genheit aufstellen, ist dabei ein weit ge-ringeres Übel als die Tatsache, dass vieleChristen durch ihre Veröffentlichungen ineine falsche Richtung beeinflusst werden.

So wird eine Angst vor Dämonen ge-schürt, die biblisch nicht vertretbar ist.Anstatt darauf zu vertrauen, unter GottesSchutz zu stehen, weil Jesus die Mächtedes Teufels ein für allemal überwundenhat, müssen Christen nach der Lektüre desBuches befürchten, nicht genügend aufdämonische Angriffe vorbereitet zu seinund auf irgendeine Weise doch noch dä-monisch besessen zu werden. Das kann zueinem ungesunden «Heiligungs-Perfektio-nismus» oder gar zu krankhaften Angstzu-ständen führen. Gewiss dürfen wir als

(vgl. auch Fundamentum 2/86 und 4/86).

18 Vgl. dazu Rogalla von Bieberstein, Die Thesevon der Verschwörung 1776-1945. Philosophen,Freimaurer, Juden, Liberale und Sozialisten alsVerschwörer gegen die Sozialordnung, Bern1978/2

19 Über John Todd erschienen einige aufklärendeArtikel, z.B. in Cornerstone Nr. 48, Vol. 8,1979;S. 36ff; Christianity Today, 2. Febr. 1979, S.38ff; Michael Weyer-Menkhoff, Angst vor derEndzeit? Manuskript des Evangeliumsrundfunksvom 17.3.1985; vgl. die erweiterte idea-Doku-mentation Nr. 8/85.

20 Viele Aussagen von Alberto Rivera haben sich in-zwischen als falsch erwiesen; vgl. eine Zusam-menfassung im «New Age Bulletin» (May 1991)von Roy Livesey (England), dessen ausführlicheWiderlegung von Alberto Rivera dem nächst alsBuch veröffentlicht wird.

21 Offenbar wurde auch Rebecca Brown, die mehr-fach auf Literatur des Chick-Verlags verweist (S.70, 143), von diesen Publikationen beeinflusst,was manche Übereinstimmungen erklären würde.

Christen die Macht des Teufels nicht un-terschätzen – aber wir dürfen auch nichtins andere Extrem verfallen und in ständi-ger Angst vor dem Teufel leben.

Aufgrund der Berichte und Lehren vonRebecca Brown bekommen viele Christeneine falsche Sicht darüber, was die Bibelüber den Teufel und seine Dämonen lehrt,über die Befreiung von okkulten Mächtenund darüber, wie wir den geistlichenKampf führen sollen, zu dem jeder Christaufgerufen ist. Biblische Lehre wird inRebecca Browns Veröffentlichungen mitabergläubischen Vorstellungen vermischt– oder wie sonst sollte man die Aussagebeurteilen, dass man sich mit Öl vor denAngriffen von Dämonen schützen könne?

Da die Berichte von Rebecca und Elaineauch Leute erreichen, die dem christli-chen Glauben fernstehen, wird damitnicht zuletzt die Glaubwürdigkeit vonGottes Wort und von wiedergeborenenChristen in Frage gestellt. Es gilt dieMahnung des Hebräerbriefs: «Lasst euchnicht durch mancherlei und fremde Leh-ren umtreiben, denn es ist ein köstlichDing, dass das Herz fest werde, welchesgeschieht durch Gnade» (Hebr. 13,9).

BuchempfehlungWalter Nitsche/Benedikt Peters. Dämoni-sche Verstrickungen – Biblische Befrei-ung. Überarbeitete und ergänzte Ausgabe.Pb, 160 Seiten, Fr. 14,–, DM 16,40, öS127,90*

Es herrscht in vielen christlichen Kreisendie Praxis, dass man Symptomen okkulterSünde mit Dämonenaustreibung zu Leiberücken will. Dazu werden viele Erlebnisseund Erfahrungen angeführt. Unser Mass-stab muss aber – gerade bei solch heiklenThemen – allein das Wort Gottes sein.Hierzu ist zu bemerken: Es gibt in derBibel keinen einzigen Fall eines wieder-geborenen Menschen, bei dem ein Dämonausgetrieben wurde.

In verschiedensten christlichen Gemein-schaften lässt sich magisches Denken alsfester Bestandteil von Glaubensinhaltenentdecken. Auch Menschen, die zum erlö-senden Glauben an Jesus Christus gefun-den haben, sind oft noch stark von ihrerokkult geprägten Vergangenheit gezeich-net. Um so dringender stellt sich bei dä-monischen Verstrickungen die Frage nachwirksamer, biblisch fundierter Seelsorge.Die Autoren versuchen, diese Frage zubeantworten und decken dabei weitver-breitete, unbiblische Seelsorge-Praktikenund irreführende Meinungen auf.

* Dieses Buch wird seit 1997 von der ChristlichenVerlagsgesellschaft Dillenburg verlegt. Preis: 7,90 €[D] / 8,20 € [A] / 13,50 sFr. ISBN: 3-89436-161-1

Bei Schwengeler gibt es zum Thema seit 1998 dasBuch von Roland Antholzer, Mächte der Bosheit: Ok-kultbedrohung und Seelsorge. Preis: 15,20 € [D] /19,80 sFr. ISBN: 3-85666-382-7