Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und...

28
Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage Dieses Dokument richtet sich ausschließlich an professionelle Anleger nach den Kriterien der MiFID-Richtlinie. Nicht zur öffentlichen Verbreitung bestimmt. Dieses Dokument dient lediglich zur Weiterbildung und stellt keine Empfehlung und kein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Anlagen dar. Europa

Transcript of Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und...

Page 1: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage

Dieses Dokument richtet sich ausschließlich an professionelle Anleger nach den Kriterien der MiFID-Richtlinie. Nicht zur öffentlichen Verbreitung bestimmt.

Dieses Dokument dient lediglich zur Weiterbildung und stellt keine Empfehlung und kein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Anlagen dar.

Europa

Page 2: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

Erfolgreiche Fondsmanager zeichnen sich durch eine beständige

Anlagephilosophie aus, so auch Vanguard. Zwar decken wir durch

intern und extern verwaltete Fonds viele unterschiedliche Strategien

ab, zentrales Thema im Dialog mit unseren Kunden sind jedoch

immer die Faktoren, die Anleger wirklich beeinflussen können.

Zu viele Anleger richten ihre Aufmerksamkeit dagegen auf die

Märkte, die Wirtschaft, Manager-Ratings, die Kurse einzelner

Wertpapiere oder die Performance bestimmter Strategien. Dabei

übersehen sie die aus unserer Sicht fundamentalen Prinzipien

erfolgreicher Vermögensanlage.

Diese Prinzipien sind seit der Gründung von Vanguard fest in

unserer Unternehmenskultur verankert und stehen gleichermaßen

für Vergangenheit und Zukunft, denn ihre Gültigkeit überdauert

jeden Trend und jede Mode. Diese Qualität macht sie zum

Maßstab für die Leistungen, mit denen wir unsere Kunden in

ihren Anlageentscheidungen unterstützen.

Page 3: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

Ziele Klare und realistische Ziele setzen Ein realistisches Ziel sollte messbar und realisierbar sein. Erfolg sollte weder überzogene Renditen voraussetzen, noch unrealistische Anforderungen an Rücklagen oder Ausgaben stellen.

2

Balance Das Anlagevermögen auf breit diversifizierte Fonds verteilen Eine solide Anlagestrategie beginnt mit der Asset Allokation auf Grundlage breit diversifizierter Fonds. Die Asset Allokation sollte den Zielen des Portfolios gerecht werden, die Erwartungen an Rendite und Risiko sollten plausibel sein. Unnötige Risiken lassen sich durch Diversifikation vermeiden.

6

Kosten Kosten minimieren Die Märkte sind unberechenbar, Kosten sind dauerhaft, und je niedriger die Kosten ausfallen, desto höher ist die Rendite. Studien zeigen zudem, dass kosteneffiziente Investments tendenziell höhere Renditen abwerfen als höherpreisige Anlagelösungen. Zusätzlich lassen sich diese Erträge durch Steueroptimierung verbessern. Anleger haben keine Kontrolle über die Märkte, aber sie können die Kosten und ihre Steuerlast reduzieren.

13

Disziplin Langfristig planen, das Ziel nicht aus den Augen verlieren Das Auf und Ab der Märkte kann starke Emotionen hervorrufen. Marktturbulenzen können manche Anleger zu impulsiven Entscheidungen veranlassen, während andere erstarren, ihre Strategie nicht mehr umsetzen und keine nötigen Anpassungen an ihrem Portfolio vornehmen können. Disziplin und Perspektive können Anlegern dabei helfen, auch in schwierigen Zeiten an einer langfristigen Strategie festzuhalten.

18

Page 4: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

Klare und realistische Ziele setzen

Ein realistisches Anlageziel sollte messbar und realisierbar sein.

Erfolg sollte weder überzogene Renditen voraussetzen, noch über-

triebene Anforderungen an Rücklagen oder Ausgaben stellen.

Klar definierte und realistische Ziele können Anleger vor weit verbreiteten

Fehlern schützen, die sich negativ auf ihre Ergebnisse auswirken können.

Unsere Argumente:

■■ Bei der Entwicklung einer Anlagestrategie spielen die eigenen Grenzen eine

wichtige Rolle, insbesondere die eigene Risikotoleranz.

■■ Individuelle und realistische Erwartungen an Portfolio-Beiträge und

Kontrollvorgaben werden in einem einfachen Plan festgelegt.

■■ Enttäuschende Ergebnisse stellen sich häufig dann ein, wenn Anleger Renditen

hinterherjagen – eine ungeeignete Strategie, für die Anleger vor allem bei

mangelnder zielorientierter Planung empfänglich sind.

■■ Ohne Plan laufen Anleger Gefahr, sich auf kurzfristige Faktoren wie Fonds-

Ratings zu verlassen. Das kann dazu führen, dass sie zu hohen Kursen kaufen

und bei niedrigen Kursen verkaufen.

Ziele

2

Page 5: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

3

Ziele und Vorgaben formulieren

Eine guter Investmentplan (oder ein Policy Statement für institutionelle Investoren)

beginnt mit der Formulierung von Zielen und wichtigen Vorgaben. Dieser Schritt

ist unerlässlich, schließlich muss der Plan den Anforderungen des Anlegers gerecht

werden. Daher kann es sich als wenig klug erweisen, einfach einen bestehenden

Plan zu kopieren. Da die meisten Ziele langfristig sind, sollte der Plan auch Änderungen

im Marktumfeld überdauern und gleichzeitig flexibel genug sein, um sich an

unerwartete Ereignisse anzupassen. Verfolgt ein Anleger mehrere Ziele (beispielsweise

Altersvorsorge und Studiengebühren), so sollte jedes dieser Ziele einzeln aufgeführt

werden. Die vereinbarten Ziele sollten regelmäßig überprüft werden.

1 Es gibt zahlreiche Definitionen für Risiko, darunter sowohl für traditionelle Risiken (Volatilität, Verlust, Fehlbetrag) als auch nicht-traditionelle Risiken (Liquidität, Manager, Leverage). Professionelle Anleger bezeichnen mit Risiko häufig die Volatilität eines Anlageinstruments oder einer Strategie. Um mehr über die zahlreichen Risikokennzahlen zu erfahren, die in der Finanzbranche Anwendung finden, siehe Ambrosio (2007).

Abbildung 1. Beispiel für einen einfachen Investmentplan

Ziel Aufbau einer Altersvorsorge im Wert von EUR 1.000.000, inflationsbereinigt.

Vorgaben

Zeithorizont: 30 Jahre.

Moderate Volatilitäts- und Verlusttoleranz; nicht-traditionelle Risiken sind auszuschließen.1

Aktueller Portfoliowert: EUR 50.000.

Monatliches Nettoeinkommen: EUR 4.000; monatliche Ausgaben: EUR 3.000.

Steuerauswirkungen auf Erträge sind zu beachten.

Spar- und AusgabenzieleIm ersten Jahr sollen EUR 5.000 eingebracht werden.

Dieser Beitrag soll jedes Jahr um EUR 500 bis zu einem Maximum von EUR 10.000 steigen.

Asset AllokationAllokationsziel: 70% diversifizierte Aktienfonds; 30% diversifizierte Rentenfonds.

Anlagen an internationalen Märkten sind zu berücksichtigen, sofern geeignet.

Rebalancing-Methode Jährliche Anpassung.

Monitoring und Bewertung

Regelmäßiger Abgleich des aktuellen Portfoliowertes mit Zielwerten, Bewertung zu erwartender Renditen und langfristiger Ziele.

Anpassungen nach Bedarf.

Dies ist ein rein hypothetisches Beispiel. Es ist nicht repräsentativ für einen realen Anleger und sollte nicht als Anleitung verstanden werden. Je nach den persönlichen Umständen eines Anlegers kann dieser Plan erweitert oder verkürzt werden. Viele Finanzberater und Institutionen halten es zum Beispiel für sinnvoll, eine Anlagestrategie zu formulieren. Diese definiert die taktische Asset Allokation, die Verwendung aktiver und passiver Fonds usw.

Quelle: Vanguard.

Page 6: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

4

Die meisten Anlageziele sind schnell formuliert: Altersvorsorge, Vermögenserhalt,

Finanzierung von Pensionsverpflichtungen oder Studiengebühren usw. Vorgaben

können hingegen je nach Anleger und Umfeld sowohl einfach als auch komplex

ausfallen. Die wichtigste Vorgabe im Zusammenhang mit den Anlagezielen ist die

Risikotoleranz des Anlegers in Bezug auf Marktpreise. In der Vermögensanlage spielt

die Beziehung zwischen Risiko und Rendite eine wichtige Rolle: Will ein Anleger höhere

Renditen erzielen, muss er für gewöhnlich auch mehr Marktrisiko in Kauf nehmen.

Eine weitere wichtige Vorgabe ist der Anlagehorizont. Beispielsweise hat der

Stiftungsfonds einer Universität theoretisch einen unbegrenzten Zeithorizont und

kann daher bestimmte Risiken eingehen, die für einen Privatanleger, welcher Geld

für die Studiengebühren seines Kindes anspart, ungeeignet wären. Auch Steuern,

Liquiditätsbedürfnisse, rechtliche Aspekte oder Sonderbedingungen (etwa der

vollständige Ausschluss bestimmter Investments) können als Vorgaben in den

Investmentplan einfließen. Da Vorgaben sich mit der Zeit ändern können, sollten

sie regelmäßig überprüft werden.

Ohne Plan drohen Gefahren

Ohne Plan bauen Anleger ihr Portfolio häufig von unten nach oben auf (Bottom-

Up). Sie suchen also einzelne Anlageinstrumente aus und achten dabei nicht darauf,

ob das Portfolio als Ganzes ihren Zielen gerecht wird. Anders ausgedrückt: Ohne Plan

sammeln Anleger häufig einfach nur einzelne Fonds, die sie zunächst analysieren und

dann in ihr Portfolio aufnehmen, sofern sie ihnen attraktiv erscheinen. Dabei schenken

sie der Frage, wie ein bestimmter Fonds in ihr Portfolio passt, keine Beachtung.

Zwar mag es logisch erscheinen, jedes Investment im Einzelnen genau zu bewerten.

Allerdings kann dieser Prozess zu einer bloßen Ansammlung einzelner Positionen

führen, die den Bedürfnissen des Anlegers nicht gerecht wird. Ein solches Portfolio

kann stark in einem bestimmten Sektor konzentriert sein oder aus so vielen

Einzelpositionen bestehen, dass die Kontrolle verlorengeht. Ein schlecht ausbalanciertes

Portfolio entsteht meistens, wenn Anleger einfach zu vermeidende Fehler begehen,

etwa Renditen hinterherjagen, Markt-Timing betreiben oder auf Gerüchte reagieren.

Page 7: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

5

Fazit

Ein Anlageziel lässt sich am besten erreichen, indem man es zunächst klar definiert,

dann besonnen analysiert, welche Wege zu diesem Ziel führen, und anschließend einen

detaillierten, konkreten Plan aufstellt. In diesem Prozess spielt auch ein Gespür für das

Machbare eine wichtige Rolle: Anleger müssen ihre Vorgaben und Grenzen formulieren

und herausfinden, wie viel Risiko sie akzeptieren wollen.

Außerdem sollten sie realistische Erwartungen an die Entwicklung der Märkte stellen.

Studien legen nahe, dass Hoffnungen auf überdurchschnittliche Marktrenditen oder

besonders profitable Einzelinvestments selten zum Erfolg führen.

Page 8: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

6

Das Anlagevermögen auf breit diversifizierte Fonds verteilen

Eine solide Anlagestrategie beginnt mit der Asset Allokation auf

Grundlage breit diversifizierter Fonds. Die Asset Allokation sollte den

Zielen des Portfolios gerecht werden, die Erwartungen an Rendite

und Risiko sollten plausibel sein. Unnötige Risiken lassen sich durch

Diversifikation vermeiden.

Asset Allokation und Diversifikation gehen auf dasselbe Prinzip zurück: Balance.

Da jedes Investment riskant ist, müssen Anleger Risiko und Renditepotenzial

durch ein ausgewogenens Portfolio ausbalancieren. Unsere Argumente:

■■ Renditen und Volatilität hängen vor allem von der Struktur des Portfolios ab,

also der Gewichtung von Aktien, Anleihen und anderen Anlageinstrumenten.

■■ Der Versuch, Volatilität und kurzfristige Verluste durch den Ausschluss von Aktien

zu vermeiden, kann andere Risiken mit sich bringen: Anleger laufen Gefahr, dass

die Wertentwicklung ihres Portfolios hinter der Inflationsrate zurückbleibt oder

das angestrebte Ziel verfehlt.

■■ Realistische Renditeerwartungen – nicht Wunschdenken – sind bei der Wahl

der Asset Allokation unabdingbar.

■■ Kein einzelnes Marktsegment entwickelt sich immer gut oder schlecht,

Spitzenreiter wechseln sich laufend ab. Anleger müssen daher diversifizieren,

um ihre Verluste zu begrenzen und an den Gewinnen teilzunehmen.

Balance

Page 9: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

7

Die Bedeutung der Asset Allokation

Bei der Portfoliokonstruktion kommt es auf die Kombination verschiedener

Anlageinstrumente an. Diese müssen so abgestimmt sein, dass sie je nach Vorgaben des

Anlegers die größtmöglichen Chancen bieten, das vorgegebene Anlageziel zu erreichen.2

Sofern ein Anleger auf breit diversifizierte Positionen setzt, hängen sowohl die Rendite

als auch die Renditeschwankungen des Gesamtportfolios von der Gewichtung dieser

Positionen ab.

Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem

Scott et al. (2016) die wegweisende Studie von Brinson, Hood und Beebower aus dem

Jahr 1986 bestätigen, indem sie die Asset Allokation als den wichtigsten langfristigen

Faktor für das Renditeprofil eines diversifizierten Portfolios in vier Ländern identifizierten

(USA, Kanada, Vereinigtes Königreich und Australien).

In Abbildung 2 stellen wir diese Beziehung anhand von zwei Assetklassen – europäischen

Aktien und europäischen Anleihen – beispielhaft dar, um so die Bedeutung der Asset

Allokation sowohl für die Rendite als auch die Renditeschwankungen aufzuzeigen.

Die mittlere Zahl gibt die durchschnittliche jährliche Rendite für die unterschiedlichen

Kombinationen aus Aktien und Anleihen seit 1972 an. Die Balken veranschaulichen die

Bandbreite einjähriger Renditen. Zwar würden wir die hier dargestellten Renditen in

keinem beliebigen Jahr in dieser Form erwarten, dennoch wird die Beziehung zwischen

Risiko und Rendite deutlich: Die langfristigen Renditen eines Portfolios nehmen mit

wachsendem Aktienanteil zu – ebenso wie das Verlustrisiko.

2 Zur Bestimmung der Risiko-/Renditeeigenschaften von Assetklassen und Portfolios werden häufig Marktindizes herangezogen. Damit ein Anlageergebnis tatsächlich von der Asset Allokation bestimmt wird, sollte diese mit Instrumenten umgesetzt werden, die in etwa die Rendite von Marktindizes abwerfen. Bei anderen Instrumenten (die keinen bestimmten Marktindex abbilden), besteht das Risiko, dass die Rendite von der des Index abweicht und somit auch das Gesamtergebnis nicht so ausfällt wie in der Asset Allokation angenommen. Ein Extrembeispiel verdeutlicht dieses Konzept: Eine einzelne Aktie zur Abdeckung der Aktienallokation in einem Portfolio würde zu einem deutlich anderen Ergebnis führen als ein diversifizierter Aktienkorb – oder auch eine beliebige andere Aktie.

Page 10: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

8

Aktien sind riskant. Ein Portfolio ohne Aktien ist es auch.

Aktien sind naturgemäß volatiler als andere Investments wie Anleihen oder Bareinlagen,

denn eventuelle Verluste durch unternehmerische Risiken werden zuerst von den

Aktieninhabern getragen, während die Eigentümer von Anleihen als letzte betroffen sind.

Außerdem steht Anleihebesitzern vertraglich eine bestimmte Auszahlung zu, Aktien

berechtigen hingegen zur Teilnahme an zukünftigen Gewinnen. Anleger haben jedoch

keinen Einfluss auf die Höhe dieser Gewinne oder darauf, wie das Unternehmen diese

einsetzt. Sie müssen dafür entschädigt werden, dass sie sich an der ungewissen Zukunft

eines Unternehmens beteiligen. Das „Zuckerbrot“ ist dabei das langfristig größere

Renditepotenzial.

Abbildung 2 verdeutlicht auch die kurzfristigen Risiken, die mit Aktienanlagen einher-

gehen. Selbst ein Portfolio, dass nur zu 60% aus Aktien bestand, hätte in mindestens

einem Jahr über 20% an Wert verloren. Was spricht also dagegen, die Verlustrisiken

zu minimieren und seine Ziele durch weniger riskante Investments zu erreichen? Dagegen

spricht, dass man der Kursvolatilität von Aktien nicht einfach durch weniger riskante

Instrumente wie Staatsanleihen entkommen kann. Vielmehr entstehen dadurch andere,

langfristigere Risiken.

0% Aktien

Jahr

esre

ndite

-60

-40

-20

0

20

40

60%

40% Aktien 60% Aktien 80% Aktien 100% Aktien20% Aktien

7,2 8,0 8,8 9,3 9,8 10,1 Durchschnitt

Abbildung 2: Risiko bestimmt das Ertragsspektrum

Anmerkungen: Aktien werden durch den MSCI Europe Index dargestellt. Anleihen werden von 1972 bis 1998 durch den DMS Europe Bond TR und ab 1999 durch den Barclays Euro Aggregate Bond Index dargestellt. Alle Beträge lauten auf Euro. Daten per 31. Dezember 2015.

Quelle: Berechnungen von Vanguard auf Grundlage von Morningstar-Daten.

Page 11: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

9

Eines dieser Risiken sind sogenannte „Opportunitätskosten,“ auch bekannt als

Ausfallrisiken. Ohne Investments mit hohem Renditepotenzial verfehlen Anleger

möglicherweise das nötige Wachstum zur Finanzierung ambitionierter Ziele, oder aber

sie müssen ihre Sparquote derart erhöhen, dass sich diese nicht mehr mit ihren laufenden

Einnahmen und Ausgaben in Einklang bringen lässt. Ein weiteres Risiko ist Inflation:

Bleibt die Wachstumsrate des Portfolios hinter der Teuerungsrate zurück, büßen Anleger

langfristig an Kaufkraft ein. Inflation kann besonders bei der Finanzierung langfristiger Ziele

verheerende Folgen haben, da sich ihre Wirkung duch den Zinsenszinseffekt langfristig

verstärkt. Damit das Wachstum des Portfolios die Inflationsrate übersteigt, sollten Anleger

daher einen höheren Aktienanteil in Erwägung ziehen. Bennyhoff (2009) beispielsweise

hat gezeigt, dass eine durchschnittliche Inflationsrate von 3% die Kaufkraft eines Portfolios

über 30 Jahre um über 50% reduziert.3 Für langfristige Anleger können Inflationsrisiken

tatsächlich gravierender sein als Marktrisiken und einen erheblichen Aktienanteil im

Portfolio notwendig machen.

Voraussetzung für die richtige Vermögensaufteilung: realistische Annahmen

Genauso wichtig wie die Kombination einzelner Assets in der Portfoliokonstruktion sind

die Annahmen, die in die Entscheidungsfindung zur Asset Allokation einfließen. Diese

sollten realistisch sein, im Hinblick sowohl auf Renditen als auch Renditeschwankungen.

Anleger können sich an langfristigen Daten orientieren, dürfen dabei aber nicht vergessen,

dass Märkte volatil sind. Statische Renditeerwartungen sind unrealistisch, Geschichte

wiederholt sich nicht. Welche Rendite ein Anleger erzielt, kann maßgeblich von den

Marktbedingungen abhängen, die dieser zu einem bestimmten Zeitpunkt vorfindet.

Während des Untersuchungszeitraums ab 1972 warfen europäische Aktien beispielsweise

im Schnitt 10,1% pro Jahr ab, europäische Anleihen kamen auf 7,2% (gemessen an den in

Abbildung 2 verwendeten Benchmarks). Während dieser 43 Jahre hätte ein Mischportfolio

aus 60% Aktien und 40% Anleihen bei jährlicher Anpassung eine durchschnittliche

Jahresrendite von 9,3% abgeworfen. Betrachtet man hingegen kürzere Zeiträume, ändert

sich das Bild. Zwischen 1990 und 2015 beispielsweise betrug die durchschnittliche

Rendite europäischer Aktien 7,6% pro Jahr, während Anleihen auf 7,4% kamen. In diesem

Zeitraum hätte das gleiche Portfolio unter den gleichen Bedingungen eine durchschnittliche

3 Aktien haben sich langfristig als gute Wachstumsanlagen erwiesen, die die Inflationsrate mehr als ausgleichen konnten. Wer sich hingegen kurzfristig vor Inflation schützen will, ist möglicherweise mit anderen Instrumenten wie inflationsgeschützten Anleihen (im Englischen auch als „Linkers“ bezeichnet) besser bedient.

Page 12: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

10

Jahresrendite von 8,0% und damit rund 1% weniger als im langfristigen Durchschnitt

erwirtschaftet. Noch deutlicher unterscheiden sich die Ergebnisse für den Zeitraum

von 2000 bis 2015. Die durchschnittliche Rendite europäischer Aktien betrug 2,8%,

europäische Anleihen kamen auf 5,2%. Dasselbe Mischportfolio wäre also auf eine

jährliche Durchschnittsrendite von 4,3% gekommen.

In der Praxis müssen Anleger immer selbst entscheiden, inwieweit sie sich bei ihren

heutigen Erwartungen an die Entwicklung der Märkte an historischen Daten orientieren

wollen. So könnten sich Investments in den kommenden zehn Jahren aufgrund der

aktuellen Marktbedingungen deutlich anders entwickeln als in den oben angeführten

Beispielen, wie wir in Vanguards Economic and Investment Outlook (2015) aufzeigen.

Unsere Analyse deutet darauf hin, dass die Renditen vor allem am Rentenmarkt geringer

ausfallen könnten, als es Anleger aus früheren Jahren gewohnt sind. Möglicherweise

müssen Anleger ihre Asset Allokation daher überdenken und ihre geplanten Beiträge und

Ausgaben anpassen, um Ziele zu erreichen, die auf Grundlage historischer Daten bisher

leicht realisierbar erschienen.

Diversifikation reduziert Risiken

Diversifikation ist eine wirksame Strategie zur Steuerung traditioneller Risiken.4 Wer

in möglichst viele Assetklassen investiert, reduziert sein Exposure auf Risiken, die mit

einer bestimmten Assetklasse assoziiert sind. Weitere Diversifikation innerhalb einer

Assetklasse kann außerdem Risiken reduzieren, die eine bestimmte Branche, ein

Unternehmen oder ein Marktsegment betreffen.

Tatsächlich ist Diversifikation die praxisnahe und weithin erprobte Anwendung logischen

Denkens. Einzelne Märkte können in ihrer Entwicklung in verschiedenen Phasen mehr

oder weniger deutlich voneinander abweichen. Wer möglichst viele oder sogar alle

Märkte zu einem gewissen Grad in seinem Portfolio abdeckt, kann am Wachstum

stärkerer Marktsegmente teilnehmen und reduziert gleichzeitig die Verluste, die in

schwächeren Märkten anfallen. In Abbildung 3 sind die Jahresrenditen für zahlreiche

Assetklassen und Sub-Assetklassen dargestellt. Die Details der Grafik sind dabei weniger

wichtig als das bunte Muster, das deutlich macht, wie willkürlich unterschiedliche Märkte

und Marktsegmente in ihrer Wertentwicklung schwanken.

4 Diversifikation ist natürlich keine Garantie und kann vor allem Risiken im Zusammenhang mit illiquiden Assets, Gegenparteien, Leverage und Betrug nicht mindern.

Page 13: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

11

2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015

16,88% 55,03% 20,18% 26,11% 6,22% 73,45% 35,36% 6,03% 18,09% 27,18% 21,33% 15,29%

15,76% 33,83% 18,57% 3,89% 6,04% 40,24% 29,40% 3,24% 16,80% 22,93% 20,28% 11,53%

15,40% 33,76% 12,65% 3,83% -36,56% 34,16% 27,48% -1,34% 16,33% 22,01% 20,12% 11,37%

12,65% 27,10% 8,53% 3,17% -36,73% 32,55% 22,88% -1,74% 15,14% 21,71% 18,91% 10,97%

10,67% 26,68% 7,78% 1,45% -37,84% 29,68% 18,32% -1,97% 14,84% 21,64% 16,52% 8,78%

7,37% 26,45% 5,16% -0,39% -38,58% 25,40% 17,39% -4,29% 14,67% 20,51% 11,81% 6,81%

5,54% 25,36% 3,30% -5,06% -40,79% 23,73% 11,75% -5,65% 14,64% 2,17% 11,10% 1,00%

5,01% 4,81% 1,48% -6,12% -43,29% 6,95% 4,70% -7,51% 11,19% -0,33% 7,57% 0,68%

3,20% 3,13% -0,03% -8,79% -50,76% 5,14% 2,18% -15,44% 5,53% -6,49% 7,40% -4,87%

Die Rangordnung verändert sich kontinuierlich, und wer sein Portfolio entsprechend

flächendeckend diversifiziert, ist weniger anfällig für starke Schwankungen eines

einzelnen Marktsegments. Aus diesem Grund empfehlen wir Anlegern, einen Großteil

ihres Anlagevermögens in breit diversifizierte Märkte zu investieren, wie zum Beispiel

europäische bzw. globale Aktien und Anleihen.5

Ertrag

sstärkste Assetklasse

Ertrag

sschw

ächste A

ssetklasse

Abbildung 3. Die Wertentwicklung einzelner Marktsegmente schwankt ohne erkennbares Muster

Jährliche Renditen zahlreicher Anlagekategorien nach Performance in absteigender Reihenfolge: 2004–2015

Anmerkungen: Large-Cap-Aktien: MSCI World Large Cap Index, Mid Cap-Aktien: MSCI World Mid Cap Index, Small-Cap-Aktien: MSCI World Small Cap Index, Value-Aktien: MSCI World Value Index, Wachstumsaktien: MSCI World Growth Index, Europäische Aktien: MSCI Europe Index, EM-Aktien: MSCI Emerging Markets Index, Europäische Anleihen: Barclays European Aggregate Index, Globale Anleihen (währungsgesichert): Hedged Barclays Global Aggregate Index.

Quellen: Berechnungen von Vanguard auf Grundlage von Morningstar-Daten.

Small-Cap-Aktien EM-Aktien Mid-Cap-Aktien

Europäische Aktien Value-Aktien Large-Cap-Aktien

Wachstumsaktien Europäische Anleihen Globale Anleihen (währungsgesichert)

Page 14: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

12

Fazit

Mit Asset Allokation und Diversifikation können Anleger ihren Zielen einen entscheidenden

Schritt näher kommen. Ein Großteil der Renditen – und der Renditeschwankungen –

eines Portfolios hängt davon ab, wie das Anlagevermögen auf verschiedene Assetklassen

verteilt wird. Bei breiter Diversifizierung sinkt das Exposure auf spezifische Risiken,

gleichzeitig nimmt ein Anleger an der Wertentwicklung der besten Marktsegmente teil.

5 Für globale Anleihen empfehlen wir, sofern diese ein dauerhafter Bestandteil des Portfolios sein sollen, eine Absicherung der Währungsrisiken. Für mehr Informationen zu diesem Thema sowie eine Analyse der Auswirkungen von Währungsschwankungen auf die Renditemerkmale von Anleihen siehe Philips et al. (2014) sowie Thomas und Bosse (2014).

Page 15: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

13

Kosten minimieren

Anleger haben keine Kontrolle über die Märkte, aber sie können ihre

Kosten und ihre Steuerlast reduzieren. Und je niedriger die Kosten

ausfallen, desto höher ist die Rendite. Studien zeigen zudem, dass

kosteneffiziente Investments tendenziell höhere Renditen abwerfen als

höherpreisige Anlagelösungen. Zusätzlich lassen sich diese Erträge

durch Steueroptimierung verbessern. Kosten spielen bei der Auswahl

der richtigen Investments eine herausragende Rolle. Unsere Argumente:

■■ Höhere Kosten können das Portfoliowachstum langfristig deutlich belasten.

■■ Durch Kosten entsteht unweigerlich ein Fehlbetrag zwischen der Marktrendite

und dem Ertrag, der tatsächlich bei den Anlegern ankommt. Sinken die Kosten,

kann sich jedoch auch diese Differenz verringern.6

■■ Kosteneffizientere Fonds haben sich tendenziell besser entwickelt als ihre

hochpreisigen Pendants.

■■ Kostengünstige Indexfonds sind ein nützliches Instrument zur Kostenkontrolle.

Kosten

6 Für weitere Informationen zum Zusammenhang zwischen Kosten und Rendite siehe Westaway et al, 2015.

Page 16: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

14

Warum Kosten wichtig sind

Anleger sollten ihre Kosten unbedingt so gering wie möglich halten, denn sie haben

keinen Grund, bei höheren Kosten auch mehr Leistung – also mehr Rendite – zu

erwarten. Vielmehr bedeutet jeder Cent an Managementgebühren und Handelskosten

einfach einen Cent weniger Renditepotenzial. Entscheidend ist, dass sich die Kosten

– anders als die Marktentwicklung – kontrollieren lassen.

Abbildung 4 verdeutlicht, wie stark die Kosten das Wachstum eines Portfolios langfristig

belasten können. Zu sehen ist ein hypothetisches Portfolio mit einem Anfangswert

von EUR 100.000, welches 30 Jahre lang um 6% pro Jahr wächst. Im kostengünstigen

Szenario zahlt der Anleger jedes Jahr eine Gebühr in Höhe von 0,30% des Vermögens,

während die Kosten im hochpreisigen Szenario 1,16% betragen. Diese Gebühren

entsprechen in etwa der durchschnittlichen, vermögensgewichteten Kostenquote

passiver bzw. aktiver Fonds in Europa (per 31. Dezember 2015). Die Grafik verdeutlicht,

wie stark sich Kosten über drei Jahrzehnte auswirken können: Die Differenz zwischen

dem kosteneffizienten und dem höherpreisigen Portfolio beträgt über EUR 100.000

(und übersteigt damit auffälligerweise den Anfangswert des Portfolios).

Hinweis: Die hier dargestellten Portfoliowerte sind hypothetisch und stellen kein bestimmtes Investment dar. Die Saldi zum Ende der Periode enthalten keinerlei Steuern oder Strafzahlungen, die bei der Ausschüttung fällig werden könnten.

Quelle: Vanguard.

Abbildung 4. Wie sich Kosten langfristig auf die Performance auswirken

      EUR 574.349 ohne KostenEUR 524.986 0,30%

EUR 405.956 1,16%

Po

rtfo

liow

ert

in E

UR

0 5 10 15 20 25 30

Jahre

€ 600.000

400.000

300.000

200.000

500.000

0

100.000

Page 17: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

15

Abbildung 5 verdeutlicht den Kosteneffekt auf andere Weise, nämlich die gewinn-

zehrende Wirkung von Kosten auf die Gesamterträge der Anleger im Vergleich zur

Marktrendite. Die glockenförmige Kurve stellt die Renditeverteilung von der

niedrigsten bis zur höchsten Rendite dar, die durchschnittliche Rendite ist durch

eine vertikale Linie gekennzeichnet. In jedem beliebigen Markt entspricht die

durchschnittliche Rendite aller Anleger per Definition der Marktrendite. Zieht man

allerdings die zahlreichen anfallenden Kosten ab, verschiebt sich die Renditeverteilung

nach links, die Gesamtrendite aller Anleger ist nun geringer als die Marktrendite.

Die tatsächliche Rendite aller Anleger entspricht somit der Marktrendite abzüglich

aller anfallenden Kosten. Eine entscheidende Konsequenz aus dieser Überlegung

ist, dass die Zahl der Anleger mit Mehrrendite nach Abzug der Kosten abnimmt.

(In der Grafik werden diese Anleger durch den grünen Bereich dargestellt.)

Hinweis: Diese Verteilungen sind theoretisch und stellen kein tatsächliches Investment dar.

Quelle: Vanguard.

Abbildung 5. Wie sich Kosten langfristig auf die Rendite auswirken

Hypothetische Verteilung der Marktrendite vor und nach Kosten

Verteilung der Anlegerrenditen vor Abzug der Kosten:50% des investierten Kapitals erzielt eine Mehrrendite; 50% bleibt hinter der Benchmark zurück

Verteilung der Anlegerrenditen nach Abzug der Kosten:

Weniger als fünfzig Prozent des investierten Kapitals erzielt eine

Mehrrendite; mehr als fünfzig Prozent bleibt hinter der Benchmark zurück

Vor Kosten entspricht die durchschnittliche Rendite der Anleger der Marktrendite

Kosteneffekt

Weniger Rendite Mehr Rendite

Nach Abzug der Kosten erhält der Anleger im Schnitt weniger als die Marktrendite

Page 18: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

16

Weniger Kosten bedeuten mehr Rendite

Anleger können ihre Rendite nach Abzug der Kosten auf zwei Arten nach rechts,

also in Richtung des grünen Bereichs, verschieben: Sie können entweder eine

überdurchschnittliche Rendite erwirtschaften, indem sie einen erfolgreichen

Manager oder eine erfolgreiche Anlagestrategie finden (und damit einen „Alpha-“

oder kompetenzabhängigen Ansatz verfolgen).

Untersuchungen legen jedoch leider den Schluss nahe, dass dies einfacher

gesagt als getan ist (Westaway et al. 2015). Alternativ können Anleger ihre

Kosten reduzieren. Abbildung 6 führt sechs unterschiedliche Studien an, die die

Auswirkung der Kosten auf die Wertentwicklung von Investments untersucht

haben. Alle Studien kommen dabei zum gleichen Schluss: Höhere Kosten führen zu

schlechteren Anlageergebnissen.

1996

Martin J. Gruber untersucht das Wachstum in der Fondsindustrie und kommt zu dem Schluss, dass höhere Kosten zu weniger Rendite führen. Gruber stellt zudem fest, dass bessere Manager ihre Gebühren nach guten Ergebnissen tendenziell nicht anheben. Hierzu teilt er die Fonds nach ihren Nettoergebnissen auf und kommt zu dem Ergebnis, dass die Fonds mit der schlechtesten Performance die höchsten durchschnittlichen Kostenquoten aufweisen. Die Renditeunterschiede zwischen den besten und den schlechtesten Fonds übersteigen dabei die Abweichungen bei den Gebühren.

1997Mark Carhart legt eine wegweisende Studie zur Performance-Nachhaltigkeit vor. Dazu untersucht er alle diversifizierten Aktienfonds, in die Anleger zwischen 1962 und 1993 investieren konnten. Carhart zeigt auf, dass die Fondsperformance proportional zu den Kosten abnimmt.

2002

Die Financial Research Corporation untersucht die Aussagekraft zahlreicher Kennzahlen für die zukünftige Wertentwicklung eines Fonds, darunter die frühere Wertentwicklung, das Morningstar Rating, das Alpha und das Beta sowie die Kostenquote. Als verlässlichster Indikator für die zukünftige Wertentwicklung eines Fonds stellt sich dabei seine Kostenquote heraus: Kosteneffiziente Fonds schneiden im Vergleich zu ihrer jeweiligen Vergleichsgruppe in allen untersuchten Zeiträumen überdurchschnittlich gut ab.

2010

Christopher B. Philips und Francis M. Kinniry Jr. weisen nach, dass sich die zukünftige Wertentwicklung eines US-Fonds besser anhand der Kostenquote vorhersagen lässt als durch sein Morningstar Rating. Konkret bedeutet das, dass die Kostenquote ein guter (wenn auch natürlich keineswegs perfekter) Indikator ist, denn die Kosten gehören zu den wenigen Merkmalen eines Fonds, die vorab bekannt sind.

2015Gemeinsam mit Kollegen untersucht Daniel W. Wallick den Zusammenhang zwischen der Performance eines US-Fonds und seinem Alter, dem Portfolioumschlag sowie der Kostenquote. Dabei weist er eine enge Verbindung zwischen der Kostenquote und dem zukünftigen Alpha des Fonds nach (also der Überschussrendite gegenüber dem Markt).

2015Gemeinsam mit Kollegen dokumentiert Peter Westaway die Bedeutung der Kosten anhand des in Großbritannien verfügbaren Fondsuniversums und kommt zu dem Ergebnis, dass höhere Kostenquoten tendenziell zu geringeren Überschussrenditen gegenüber der im Prospekt angegebenen Benchmark führen.

Abbildung 6. Studien belegen: Hohe Kosten sind keine guten Nachrichten

Page 19: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

17

Indexanlagen können für niedrige Kosten sorgen

Wenn geringere Kosten (bei ansonsten genau gleichen Bedingungen) eine tendenziell

positive Wirkung auf die Wertentwicklung haben, sollten sie bei der Auswahl der

Anlageinstrumente auch eine wichtige Rolle spielen. Indexfonds und börsengehandelte

Fonds (ETFs) gehören zu den kosteneffizientesten Produkten, die die Fondsindustrie

anbietet. Mit Indexstrategien können Anleger daher unter Umständen sogar höhere

Renditen erzielen als mit hochpreisigen aktiven Managern, obwohl ein Indexfonds

eine Benchmark lediglich abbildet und nicht zu übertreffen versucht. Aktive Fonds

können zwar in Einzelfällen ebenfalls kostengünstig sein. Wegen der notwendigen

Wertpapieranalyse fallen bei aktiven Strategien jedoch höhere Kosten an, außerdem

steigt beim Versuch, die Benchmark zu übertreffen, zumeist auch der Portfolioumschlag.7

Steueroptimierung für bessere Nettorenditen

Auch Steuern können ein erheblicher Kostenfaktor sein. Viele Anleger können ihre

Steuerlast jedoch reduzieren, indem sie ihre Investments strategisch auf steuerpflichtige

und steuerlich begünstigte Konten verteilen. Durch diese „Asset Allokation“ sollen relativ

steuerneutrale Investments, wie etwa breit diversifizierte Aktien-Indexfonds oder ETFs,

über steuerpflichtige Konten verwaltet werden, während Anlagen mit hoher Steuerlast,

etwa steuerpflichtige Anleihen, in steuerlich begünstigten Konten gehalten werden.

Fazit

Anleger haben keinen Einfluss auf die Märkte. Aber sie können entscheiden, wie viel sie

für ihre Investments zahlen, und diese Entscheidung kann langfristig einen erheblichen

Unterschied machen. Je geringer die Kosten, desto höher fällt die Rendite aus, und desto

größer ist auch der Zinseszinseffekt.

Untersuchungen legen zudem nahe, dass kosteneffiziente Investments tendenziell höhere

Renditen abwerfen als höherpreisige Instrumente.

7 Durch Portfolioumschlag, also den Kauf und Verkauf von Wertpapieren, entstehen Transaktionskosten, darunter Provisionen, Geld-/Briefspannen und Opportunitätskosten. Diese Kosten fallen in jedem Fonds an, sind für Investoren aber nicht transparent und mindern die Rendite. So würden etwa in einem Fonds mit ungewöhnlich hohem Umschlag voraussichtlich auch höhere Handelskosten anfallen. Bei ansonsten gleichen Bedingungen bedeutet dies, dass der Fondsanleger am Ende weniger Rendite erhält.

Page 20: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

18

Langfristig planen, das Ziel nicht aus den Augen verlieren

Das Auf und Ab der Märkte kann starke Emotionen hervorrufen.

Marktturbulenzen können manche Anleger zu impulsiven Entscheidungen

veranlassen, während andere erstarren, ihre Strategie nicht mehr

umsetzen und keine nötigen Anpassungen an ihrem Portfolio vornehmen

können. Disziplin und Perspektive können Anlegern dabei helfen, auch

in schwierigen Zeiten an einer langfristigen Strategie festzuhalten.

In diesem Abschnitt erläutern wir die Vorteile einer disziplinierten Anlagestrategie

und welche Risiken drohen, wenn emotionale Impulse diese untergraben. Unsere

Argumente:

■■ Portfoliorisiken lassen sich steuern, indem die Asset Allokation regelmäßig auf ihr

Ausgangsniveau zurückgesetzt wird.

■■ Unüberlegte Abweichungen von der ursprünglichen Vermögensaufteilung können

sich als kostspielig herausstellen.

■■ Versuche, den Markt zu überlisten, zahlen sich selten aus.

■■ Gewinnern hinterherzujagen führt oft zu Enttäuschungen.

■■ Eine höhere Sparquote kann sich hingegen als erstaunlich effektiv erweisen,

um Ziele zu erreichen.

Disziplin

Page 21: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

19

Disziplin zahlt sich aus

Zwar ist die Asset Allokation ein Grundbaustein jeder Anlagestrategie, sie kann aber

nur funktionieren, wenn Anleger sich langfristig und unabhängig von Marktzyklen

an diese Aufteilung halten. Damit die Asset Allokation den Zielen und Vorgaben

des Portfolios über den gesamten Anlagehorizont gerecht wird, sind regelmäßige

Anpassungen – sogenanntes Rebalancing – notwendig. 2015 kamen Jaconetti, Kinniry

und Zilbering in einer Untersuchung zu dem Ergebnis, dass die Asset Allokation

gut diversifizierter Portfolios jährlich oder halbjährlich überprüft werden sollte. Eine

Anpassung ist auch dann notwendig, wenn die Aufteilung um mehr als fünf Prozent

von der Zielallokation abweicht.

Natürlich können Anleger marktbedingte Abweichungen auch als Gelegenheit nutzen,

um diese Zielallokation erneut zu überprüfen. Allerdings kann es sich als wenig

zielorientiert erweisen, einen Anlageplan nur aufgrund derartiger Marktbewegungen

aufzugeben. Abbildung 7 verdeutlicht, wie sich das Risikoprofil eines Portfolios

Abbildung 7. Veränderung der Aktienallokation für ein Portfolio mit und ohne Rebalancing, Januar 2005 – Dezember 2015

Halbjährliche Anpassung

Ohne Anpassung

Akt

iena

ntei

l

40

45

80%

70

75

65

60

55

50

Jan.2006

Jan.2005

Jan.2007

Jan.2008

Jan.2009

Jan.2010

Jan.2011

Jan.2012

Jan.2013

Jan.2015

Jan.2014

Dez.2015

Anmerkungen: Aktien werden durch den MSCI All Country World Index dargestellt. Anleihen werden durch den Barclays Global Aggregate Index dargestellt. Alle Beträge lauten auf Euro. Daten per 31. Dezember 2015.

Quelle: Berechnungen von Vanguard auf Grundlage von Daten von Thompson Reuters Datastream, Inc.

Page 22: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

20

verändert, wenn regelmäßige Anpassungen in einem Bullenmarkt ausbleiben.

Die Grafik vergleicht den Aktienanteil zwei verschiedener Portfolios, von denen das

erste während der zehnjährigen Beobachtungsphase niemals angepasst, das zweite

hingegen halbjährlich zurückgesetzt wird. Der Markt bewegt sich über die gesamte

Messperiode (ab 2005) kontinuierlich: Beide Modellportfolios bestehen zu Beginn

zu 60% aus Aktien und zu 40% aus Anleihen, gegen Ende des Jahres 2007 erreicht

das frei treibende Portfolio jedoch einen Aktienanteil von annähernd 70%. In einem

Bullenmarkt mag ein so großes Aktien-Exposure attraktiv sein. In der anschließenden

Finanzkrise hätte es allerdings zu deutlich höheren Verlustrisiken geführt, als dies bei

regelmäßigen Anpassungen der Fall gewesen wäre.

Markt-Timing ist verlockend – und riskant

In volatilen Märkten setzen sich Gewinner und Verlierer besonders deutlich voneinander

ab und können Anleger in die gefährliche Versuchung bringen, den richtigen Zeitpunkt

für Käufe und Verkäufe abzupassen. Da die richtige Strategie im Rückblick klar

erkennbar ist, wirkt Markt-Timing – die Veränderung der Asset Allokation als Reaktion

auf kurzfristige Marktentwicklungen – äußerst verlockend. Schließlich lässt sich anhand

früherer Kursentwicklungen nachvollziehen, welche Gewinne möglich sind, wenn man

Schwankungen am Markt zu nutzen weiß. Was jedoch im Rückblick klar erkennbar ist,

lässt sich nur selten richtig vorhersagen.

Tatsächlich belegen Untersuchungen von Vanguard, dass Timing-Strategien zwar

gelegentlich zum Erfolg führen können, insgesamt jedoch keine kontinuierlichen

Mehrrenditen gegenüber der Benchmark erzielen konnten (Stockton und Shtekhman,

2010). Vanguard ist mit diesem Befund nicht allein: Sowohl die wissenschaftliche

Forschung als auch die Finanzindustrie konnten anhand empirischer Untersuchungen

wiederholt nachweisen, dass professionelle Anleger mit Markt-Timing ihre Ziele in

den meisten Fällen verfehlten.

Wie Abbildung 8 zeigt, sind Publikumsfonds nicht die einzigen Marktteilnehmer, die

mit Timing-Strategien scheitern. Auch Börsenbriefen, Pensionsfonds, Investment Clubs

und professionellen Markt-Timern war kein dauerhafter Erfolg beschert.

Page 23: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

21

Warum ist Erfolg so schwer zu fassen? In einem Wort: Ungewissheit. In relativ

effizienten Finanzmärkten folgen Wertpapierkurse einem annähernd zufälligen Verlauf

und können zudem abrupt steigen oder fallen. Bei falschem Timing können die

Konsequenzen daher gravierend sein.

Die obenstehende Tabelle führt die Marktteilnehmer auf, die mit Timing-Strategien

insgesamt keine Erfolge erzielen konnten (linke Spalte). In der rechten Spalte ist der

für die jeweilige Studie verantwortliche Forscher vermerkt. (Alle Studien sind auch im

Anhang aufgeführt.)

Wichtiger als die Entwicklung der Börsen: Ausgaben und Rücklagen

Anleger können den Vermögensaufbau deutlich beschleunigen, indem sie ihre

Sparquote erhöhen (Bruno und Zilbering, 2011). Ob ein Portfolio ein Anlageziel erreicht,

hängt von mehreren Faktoren ab: dem ursprünglichen Vermögen, der langfristigen

Ausgaben- bzw. Sparquote, der Asset Allokation sowie der Marktentwicklung über

den gesamten Anlagehorizont. Da sich zukünftige Renditen weder vorhersagen noch

kontrollieren lassen, sollten Anleger sich auf die Dinge konzentrieren, die sie auch

beeinflussen können. Neben der Asset Allokation gehören dazu auch ihre Ausgaben

und ihre Sparquote.8

Abbildung 8. „Opfer“ von Timing-Strategien

Asset Allocation-Fonds Becker et al. 1999

Investment Clubs Barber und Odean 2000

Pensionsfonds Coggin und Hunter 1983

Börsenbriefe Graham und Harvey 1996

Publikumsfonds

Chang und Lewellen 1984

Henriksson und Merton 1981

Kon 1983

Treynor und Mazuy 1966

Professionelle Markt-Timer Chance und Hemler 2001

8 Auch die Kostenkontrolle – ein weiterer Grundbaustein der Vanguard Anlagephilosophie – ist von großer Bedeutung. Je nach persönlichen Umständen kann es sein, dass sich der Anlagehorizont der Kontrolle des Anlegers entzieht.

Page 24: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

22

Abbildung 9 verdeutlicht anhand eines einfachen Beispiels, welche Bedeutung die

Erhöhung der Sparquote für die Umsetzung eines Anlageziels haben kann. In unserem

Beispiel möchte ein Anleger 500.000 Euro ansparen (nach heutigem Währungswert,

inflationsbereinigt) und investiert dazu zu Beginn 10.000 Euro. Im Basisszenario zahlt

er jedes Jahr 5.000 Euro in das Portfolio ein (nicht inflationsbereinigt). In der Grafik

werden unterschiedliche Marktrenditen abgebildet.

In den ersten beiden Szenarien gehen wir davon aus, dass der Anleger seine Beiträge

konstant hält und sich vor allem auf die Entwicklung der Märkte verlässt. Erhöht er

seine Sparquote hingegen pro Jahr um 5% (auf 5.250 Euro im 1. Jahr, 5.513 Euro im

2. Jahr usw.) bzw. 10%, verkürzt sich der Anlagehorizont deutlich, der Anleger erreicht

den Zielwert von 500.000 Euro erheblich schneller. Interessant ist, dass sich eine

Marktrendite von 8% bei einer Erhöhung der Sparquote um 5% pro Jahr annähernd

gleich auswirkt wie eine Rendite von 4% pro Jahr bei einer Erhöhung der Sparquote

um 10%. Praktisch unterscheiden sich diese beiden Szenarien in ihrem Risiko: Wer auf

eine Marktrendite von 8% setzt, muss wahrscheinlich deutlich höhere Risiken eingehen

als ein Anleger, der nur 4% anstrebt.

Dies unterstreicht nochmals das Prinzip, dass eine höhere Sparquote einen größeren

und verlässlicheren Beitrag zum Vermögensaufbau leisten kann als höhere Renditen

durch mehr Risiko.

Abbildung 9. Eine höhere Sparquote kann zu deutlich besseren Ergebnissen führen

Anmerkungen: Dieses hypothetische Beispiel repräsentiert nicht die Rendite einer tatsächlichen Anlage. Die Berechnungen basieren auf einem Ausgangswert des Portfolios von 10.000 Euro, einem Anlageziel von 500.000 Euro, einer Einzahlung von 5.000 Euro im ersten Jahr und einer jährlichen Inflationsrate von 2%. Die Einzahlungen sind nicht inflationsbereinigt. Das Portfoliosaldo und das Anlageziel werden hingegen jeweils zu Jahresende an die Inflationsrate angepasst.

Quelle: Vanguard.

0

0 10 20 30 40 50 60 70

100.000

200.000

300.000

400.000

€ 500.000

Keine Erhöhung der Sparquote 8% Rendite4% Rendite

Erhöhung der Sparquote um 5% pro Jahr 8% Rendite4% Rendite

Erhöhung der Sparquote um 10% pro Jahr 8% Rendite4% Rendite

Page 25: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

23

Fazit

Vermögensanlage kann starke Emotionen hervorrufen, weshalb selbst professionelle

Anleger auf langfristige und disziplinierte Strategien setzen sollten. Abweichungen

von einer einmal festgelegten Strategie können kostspielig werden, außerdem zeigen

Untersuchungen, dass einige der gravierendsten Fehler verhaltensbedingt sind: Anleger

lassen ihr Portfolio von der Zielallokation abdriften, verfallen dem Reiz des Markt-Timing

oder jagen Renditen nach.

Regelmäßiges Sparen ist deutlich sicherer, als sich auf die Entwicklung der Märkte

zu verlassen. Wer kontinuierlich in sein Portfolio einzahlt und die Beiträge stetig erhöht,

kann seine Ergebnisse überraschend deutlich verbessern.

Page 26: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

24

Literaturverzeichnis

Ambrosio, Frank J., 2007. An Evaluation

of Risk Metrics. Valley Forge, Pa.:

The Vanguard Group.

Barber, Brad M. und Terrance Odean,

2000. Too Many Cooks Spoil the Profits:

Investment Club Performance. Financial

Analysts Journal 56(1): 17–25.

Becker, Connie, Wayne Ferson, David

Myers und Michael Schill, 1999. Conditional

Market Timing With Benchmark Investors.

Journal of Financial Economics 52: 119–148.

Bennyhoff, Donald G., 2009. Did

Diversification Let Us Down? Valley Forge,

Pa.: The Vanguard Group.

Bennyhoff, Donald G. und Francis M.

Kinniry Jr., 2016. Vanguard’s Advisor’s

Alpha. Valley Forge, Pa.: The Vanguard

Group.

Brinson, Gary P., L. Randolph Hood und

Gilbert L. Beebower, 1986. Determinants

of Portfolio Performance. Financial Analysts

Journal 42(4): 39–48. [Nachgedruckt in:

Financial Analysts Journal 51(1): 133–8.

(50th Anniversary Issue.)]

Bruno, Maria A. und Yan Zilbering, 2011.

Penny Saved, Penny Earned. Valley Forge,

Pa.: The Vanguard Group.

Carhart, Mark M., 1997. On Persistence

in Mutual Fund Performance. Journal

of Finance 52(1): 57–81.

Chance, Don M. und Michael L. Hemler,

2001. The Performance of Professional

Market Timers: Daily Evidence From

Executed Strategies. Journal of Financial

Economics 62(2): 377–411.

Chang, E.C. und W.G. Lewellen, 1984.

Market Timing and Mutual Fund Investment

Performance. Journal of Business 57:

57–72.

Coggin, T.D. und J.E. Hunter, 1983.

Problems in Measuring the Quality of

Investment Information: The Perils of the

Information Coefficient. Financial Analysts

Journal 39: 25–33.

Davis, Joseph, Roger Aliaga-Díaz, Peter

Westaway, Qian Wang, Andrew J.

Patterson und Harshdeep Ahluwalia, 2015.

Vanguard’s Economic and Investment

Outlook. Valley Forge, Pa.: The Vanguard

Group.

Donaldson, Scott J. und Frank J. Ambrosio,

2007. Portfolio Construction for Taxable

Investors. Valley Forge, Pa.: The Vanguard

Group.

Donaldson, Scott J. und Maria A. Bruno,

2011. Single-Fund Investment Options:

Portfolio Construction Simplified for

Investors. Valley Forge, Pa.: The Vanguard

Group.

Donaldson, Scott J., Francis M. Kinniry Jr.,

David J. Walker und Justin C. Wagner, 2015.

Tax-efficient equity investing: Solutions for

maximizing after-tax returns. Valley Forge,

Pa.: The Vanguard Group.

Fama, Eugene F. und Kenneth R. French,

2010. Luck Versus Skill in the Cross-Section

of Mutual Fund Returns. Journal of Finance

65(5): 1915–1947.

Financial Research Corporation, 2002.

Predicting Mutual Fund Performance II:

After the Bear. Boston: Financial Research

Corporation.

Goyal, Amit und Sunil Wahal, 2008. The

Selection and Termination of Investment

Management Firms by Plan Sponsors.

Journal of Finance 63(4): 1841, Table 10.

Graham, John R. und Campbell R. Harvey,

1996. Market Timing Ability and Volatility

Implied in Investment Newsletters’ Asset

Allocation Recommendations. Journal of

Financial Economics 42(3): 397–421.

Page 27: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

25

Gruber, Martin J., 1996. Another Puzzle:

The Growth in Actively Managed Mutual

Funds. Journal of Finance 51(3): 783–810.

Harbron, Garrett L., Daren Roberts und

Jeffrey Johnson, 2016. The case for low-

cost index-fund investing. Valley Forge, Pa.:

The Vanguard Group

Henriksson, Roy D. und Robert C. Merton,

1981. On Market Timing and Investment

Performance II: Statistical Procedures for

Evaluating Forecasting Skills. Journal of

Business 54(4): 513–33.

Ibbotson, Roger G. und Paul D. Kaplan,

2000. Does Asset Allocation Policy Explain

40, 90, or 100 Percent of Performance?

Financial Analysts Journal 56(1): 26–33.

Jaconetti, Colleen M., 2007. Asset Location

for Taxable Investors. Valley Forge, Pa.:

The Vanguard Group.

Jaconetti, Colleen M., Francis M. Kinniry

Jr. und Yan Zilbering, 2015. Best Practices

for Portfolio Rebalancing. Valley Forge, Pa.:

The Vanguard Group.

Jahnke, William W., 1997. The Asset

Allocation Hoax. Journal of Financial

Planning 10(1): 109–13.

Jensen, Michael C., 1968. The Performance

of Mutual Funds in the Period 1945-1964.

Papers and Proceedings of the Twenty-

Sixth Annual Meeting of the American

Finance Association, Washington, D.C.,

December 28-30, 1967. Siehe auch

Journal of Finance 23(2): 389–416.

Kinniry, Francis M. und Christopher B.

Philips, 2012. The Theory and Implications

of Expanding Traditional Portfolios. Valley

Forge, Pa.: The Vanguard Group.

Kon, S.J., 1983. The Market Timing

Performance of Mutual Fund Managers.

Journal of Business 56: 323–348.

Philips, Christopher B., Joseph Davis,

Andrew J. Patterson und Charles J. Thomas,

2014. Global Fixed Income: Considerations

for US Investors. Valley Forge, Pa.:

The Vanguard Group.

Philips, Christopher B. und Francis M.

Kinniry Jr., 2010. Mutual Fund Ratings

and Future Performance. Valley Forge, Pa.:

The Vanguard Group.

Schlanger, Todd und Christopher B. Philips,

2013. The Mutual Fund Graveyard: An

Analysis of Dead Funds. Valley Forge, Pa.:

The Vanguard Group.

Scott, Brian J., James Balsamo, Kelly

McShane und Christos Tasopoulos,

2016. The Global Case for Strategic Asset

Allocation and an Examination of Home Bias.

Valley Forge, Pa.: The Vanguard Group.

Sharpe, William F., 1966. Mutual Fund

Performance. Journal of Business 39(1, Part

2: Supplement on Security Prices): 119–38.

Stockton, Kimberly A. und Anatoly

Shtekhman, 2010. A Primer on Tactical

Asset Allocation Strategy Evaluation. Valley

Forge, Pa.: The Vanguard Group.

Thomas, Charles J., Paul M. Bosse, 2014.

Understanding the ‘hedge return’: The

impact of currency hedging in foreign bonds.

Valley Forge, Pa.: The Vanguard Group.

Treynor, J.L. und Kay Mazuy, 1966. Can

Mutual Funds Outguess the Market?

Harvard Business Review 44: 131–36.

Wallick, Daniel W., Brian R. Wimmer und

James J. Balsamo, 2015. Shopping for

Alpha: You Get What You Don’t Pay For.

Valley Forge, Pa.: The Vanguard Group.

Westaway, Peter und Todd Schlanger, 2015,

The case for index fund investing for UK

investors. London, England: Vanguard Asset

Management.

Page 28: Die Vanguard Prinzipien für erfolgreiche Vermögensanlage · Dieses Konzept ist in Theorie und Praxis gut dokumentiert. So konnten unter anderem Scott et al. (2016) die wegweisende

Wichtige Hinweise

Dieses Dokument richtet sich ausschließlich an professionelle Anleger nach den Kriterien der MiFID-Richtlinie. Nicht zur öffentlichen Verbreitung bestimmt. Dieses Dokument dient lediglich zur Weiterbildung und stellt keine Empfehlung und kein Angebot zum Kauf oder Verkauf von Anlagen dar.

Vanguard Asset Management, Limited stellt lediglich Informationen zu Produkten und Dienstleistungen bereit und erteilt keine Anlageberatung basierend auf individuellen Umständen.

Der Inhalt dieses Dokuments ist nicht als Angebot zum Kaufen bzw. Verkaufen oder als Aufforderung zum Angebot des Kaufens bzw. Verkaufens von Wertpapieren in Hoheitsgebieten zu verstehen, in denen ein solches Angebot oder eine solche Aufforderung rechtswidrig ist. Dasselbe gilt für Personen, denen gegenüber es ungesetzlich ist, ein solches Angebot bzw. eine solche Aufforderung vorzulegen, und für Personen, die nicht zur Vorlage eines solchen Angebots bzw. einer solchen Aufforderung autorisiert sind. Die hierin enthaltenen Informationen stellen keine rechtliche, steuerliche oder anlagebezogene Beratung dar. Sie dürfen sich daher nicht auf die Inhalte dieses Dokuments verlassen, wenn Sie Anlageentscheidungen treffen.

Herausgegeben von Vanguard Asset Management, Limited, das im Vereinigten Königreich von der Financial Conduct Authority zugelassen wurde und reguliert wird.

© 2017 Vanguard Asset Management, Limited. Alle Rechte vorbehalten. VAM-2017-06-15-4813

Connect with Vanguard™

www.de.vanguard