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Die Verbreitung von Cryptocoryne und Lagenandra (Araceae) auf Sri Lanka (2) Text und Fotos: Arie de Graaf Widmung Dieser Bericht ist Friedrich Möhl- mann, der am 22. April 1991 ver- starb, gewidmet. Er war einer der besten Kenner der Gattung Cryp- tocoryne. Ich habe viel von ihm ge- lernt und sein großes Wissen be- wundert. Einführu ng Unter dem gleichen Titel habe ich schon im Novemberheft 1987 die- ses Magazins über die Fundorte von Cryptocoryne und Lagenan- dra auf Sri Lanka berichtet. Es wa- ren Ergebnisse meiner eigenen Sammelreise von 1981. ln diesem Teil werden Ergebnisse weiterer Untersuchungen unter Einbezug der Anzahl somatischer Chromo- somen bekanntgegeben. Material und Methoden Für die Untersuchungen wurden - abgesehen von einigen anderen Aufsammlungen - neben den Pflan- zen, die schon für den ersten Teil benutzt wurden, drei weitere Auf- sammlungen verwendet. An erster Stelle sind es die gesammelten Pflanzen, die in der Wasserpflan- zengärtnerei von Ludwig Dennerle (Vinningen) in Gampaha auf Sri Lanka kultiviert werden. Sie tragen die Nummern AdG 316 bis 354. Weiterhin wurden die von den Aquarianern F. F. Schmidt und C. Stam (Zwijndrecht und Ridderkerk, Niederlande) 1979 gesammelten Pflanzen betrachtet (Sammelnum- mern SS 2, 4 bis 8 und 10). Die ent- sprechenden Fundortangaben wurden dem Bericht von ScHM IDT & STAM (1980) entnommen. Die drit- te Aufsammlung stammt von den Aquarianern C. Stam und J. van I Das Aquarium, 268, Oktober 1991 e'oo" r'oo + C. AUJI\ e C. OECKETTII n C. BOGNERI 0 C . NEVILLII XC. PAR VA C. THWAITESII * C. UNDULIITII 0 C. WALKERl AC. WENDTII C. WILLIS II s'oo de Tuin (Ridderkerk, Niederlande), die im Februar 1981 eine Reise durch Sri Lanka unternahmen (Sam- melnummern der Pflanzen sind: ST IV bis VI , IX, X, XIII und IX) . Den Pflanzen der beiden letzten Auf- sammlungen wurden außerdem AdG-Nummem zugeordnet. Resultate 1. Allgemeines Die nachfolgend aufgeführten Fundorte der Cryptocoryne-Arten und die dazu gehörenden somati- sche Chromosomen-Zahlen sind in der abgebildeten Kartenkizze eingetragen. 2. Cryptocoryne und Lagenan- dra als Heilpflanzen Der einheimische Name von Cryp- tocoryne ist in der Sprache der Ta- milen "Natty-ati-vadayam" oder in der Sprache der Telugu "Natti-ati- vasa". Die Ati-vadayam der Tami- len ist die Atis von Nordindien und bezieht sich auf die Kno ll e von Aconitum heterophyllum. Die Atis von Tamil Nadu (früher Madras et'oo· Presidency) war für längere Zeit unbestimmt, bis M. A. LAWSEN 1888 herausfand, daß diese mit Cryptocoryne spiralis (RETZ) ex WY DLER und einer Lagenandra-Art identisch ist. M. SHERIFF sagt, daß das Rhizom eine starke Ähnlich- keit mit lpocacuanha aufweist. Er hat es als Stärkungsmittel und ge- gen periodisch auftretendes Fie- ber bei Kindern verwendet. Das Mittel bringt also periodisch auftre- tendes Fieber zum Stillstand; manchmal wurde es speziell ge- gen Malaria eingesetzt.

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Die Verbreitungvon Cryptocoryne und Lagenandra

(Araceae) auf Sri Lanka (2)

Text und Fotos: Arie de Graaf- .

WidmungDieser Bericht ist Friedrich Möhl­mann, der am 22. April 1991 ver­starb, gewidmet. Er war einer derbesten Kenner der Gattung Cryp­tocoryne. Ich habe viel von ihm ge­lernt und sein großes Wissen be­wundert.

EinführungUnter dem gleichen Titel habe ichschon im Novemberheft 1987 die­ses Magazins über die Fundortevon Cryptocoryne und Lagenan­dra auf Sri Lanka berichtet. Es wa­ren Ergebnisse meiner eigenenSammelreise von 1981. ln diesemTeil werden Ergebnisse weitererUntersuchungen unter Einbezugder Anzahl somatischer Chromo­somen bekanntgegeben.

Material und MethodenFür die Untersuchungen wurden -abgesehen von einigen anderenAufsammlungen - neben den Pflan­zen, die schon für den ersten Teilbenutzt wurden, drei weitere Auf­sammlungen verwendet. An ersterStelle sind es die gesammeltenPflanzen, die in der Wasserpflan­zengärtnerei von Ludwig Dennerle(Vinningen) in Gampaha auf SriLanka kultiviert werden. Sie tragendie Nummern AdG 316 bis 354.Weiterhin wurden die von denAquarianern F. F. Schmidt und C.Stam (Zwijndrecht und Ridderkerk,Niederlande) 1979 gesammeltenPflanzen betrachtet (Sammelnum­mern SS 2, 4 bis 8 und 1 O). Die ent­sprechenden Fundortangabenwurden dem Bericht von SCHMIDT &STAM (1980) entnommen. Die drit­te Aufsammlung stammt von denAquarianern C. Stam und J. van

in der abgebildeten Kartenkizzeeingetragen.

2. Cryptocoryne und Lagenan­dra als HeilpflanzenDer einheimische Name von Cryp­tocoryne ist in der Sprache der Ta­milen ,,Natty-ati-vadayam" oder inder Sprache der Telugu ,,Nátti-ati­vasa". Die Ati-vadayam der Tami­len ist die Atis von Nordindien undbezieht sich auf die Knolle vonAconitum heterophyllum. Die Atisvon Tamil Nadu (früher Madras

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de Tuin (Ridderkerk, Niederlande),die im Februar 1981 eine Reisedurch Sri Lanka unternahmen (Sam­melnummern der Pflanzen sind: STIV bis VI, IX, X, Xlii und IX). DenPflanzen der beiden letzten Auf­sammlungen wurden außerdemAdG-Nummern zugeordnet.

Resultate1. All gemeinesDie nachfolgend aufgeführtenFundorte der Cryptocoryne-Artenund die dazu gehörenden somati­sche Chromosomen-Zahlen sind

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Presidency) war für längere Zeitunbestimmt, bis M. A. LAWSEN1888 herausfand, daß diese mitCryptocoryne spira/is (RETZ) exWYDLER und einer Lagenandra-Artidentisch ist. M. SHERIFF sagt, daßdas Rhizom eine starke Ähnlich­keit mit lpocacuanha aufweist. Erhat es als Stärkungsmittel und ge­gen periodisch auftretendes Fie­ber bei Kindern verwendet. DasMittel bringt also periodisch auftre­tendes Fieber zum Stillstand;manchmal wurde es speziell ge­gen Malaria eingesetzt.

I Das Aquarium, 268, Oktober 1991 17

Die Verbreitung von Cryptocoryne und Lagenandra

(Araceae) auf Sri Lanka (2)

Text und Fotos: Arie de Graaf

Widmung Dieser Bericht ist Friedrich Möhl­mann, der am 22. April 1991 ver­starb, gewidmet. Er war einer der besten Kenner der Gattung Cryp­tocoryne. Ich habe viel von ihm ge­lernt und sein großes Wissen be­wundert.

Einführung Unter dem gleichen Titel habe ich schon im Novemberheft 1987 die­ses Magazins über die Fundorte von Cryptocoryne und Lagenan­dra auf Sri Lanka berichtet. Es wa­ren Ergebnisse meiner eigenen Sammelreise von 1981. ln diesem Teil werden Ergebnisse weiterer Untersuchungen unter Einbezug der Anzahl somatischer Chromo­somen bekanntgegeben.

Material und Methoden Für die Untersuchungen wurden -abgesehen von einigen anderen Aufsammlungen - neben den Pflan­zen, die schon für den ersten Teil benutzt wurden, drei weitere Auf­sammlungen verwendet. An erster Stelle sind es die gesammelten Pflanzen, die in der Wasserpflan­zengärtnerei von Ludwig Dennerle (Vinningen) in Gampaha auf Sri Lanka kultiviert werden. Sie tragen die Nummern AdG 316 bis 354. Weiterhin wurden die von den Aquarianern F. F. Schmidt und C. Stam (Zwijndrecht und Ridderkerk, Niederlande) 1979 gesammelten Pflanzen betrachtet (Sammelnum­mern SS 2, 4 bis 8 und 1 0) . Die ent­sprechenden Fundortangaben wurden dem Bericht von ScHMIDT & STAM (1980) entnommen. Die drit­te Aufsammlung stammt von den Aquarianern C. Stam und J . van

I Das Aquarium, 268, Oktober 1991

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de Tuin (Ridderkerk, Niederlande), die im Februar 1981 eine Reise durch Sri Lanka unternahmen (Sam­melnummern der Pflanzen sind: ST IV bis VI , IX, X, XIII und IX). Den Pflanzen der beiden letzten Auf­sammlungen wurden außerdem AdG-Nummem zugeordnet.

Resultate 1. Allgemeines Die nachfolgend aufgeführten Fundorte der Cryptocoryne-Arten und die dazu gehörenden somati­sche Chromosomen-Zahlen sind

in der abgebildeten Kartenkizze eingetragen.

2. Cryptocoryne und Lagenan­dra als Heilpflanzen Der einheimische Name von Cryp­tocoryne ist in der Sprache der Ta­milen "Natty-ati-vadayam" oder in der Sprache der Telugu "Natti-ati­vasa". Die Ati-vadayam der Tami­len ist die Atis von Nordindien und bezieht sich auf die Knolle von Aconitum heterophyllum. Die Atis von Tamil Nadu (früher Madras

et'oo·

Presidency) war für längere Zeit unbestimmt, bis M. A. LAWSEN 1888 herausfand, daß diese mit Cryptocoryne spiralis (RETZ) ex WYDLER und einer Lagenandra-Art identisch ist. M. SHERIFF sagt, daß das Rhizom eine starke Ähnlich­keit mit lpocacuanha aufweist. Er hat es als Stärkungsmittel und ge­gen periodisch auftretendes Fie­ber bei Kindern verwendet. Das Mittel bringt also periodisch auftre­tendes Fieber zum Stillstand ; manchmal wurde es speziell ge­gen Malaria eingesetzt.

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Das Auftauchen verschiedenerPäckchen ,,Falsches lpecacuan­ha" auf dem Londoner Markt um1890 erregte Aufmerksamkeit. Esist ein auf Sri Lanka bekanntesHeilmittel, das in Getränken inKombination mit anderen Arzenei­en gegen Erbrechen und Hustenvon Kindern sowie Bauchweh undFieber" von Erwachsenen einge­nommen wird. Das Heilmittel ent­hält Stärke und zahlreiche Bündelvon Kristallnadeln (=Raphiden),aber es gibt keine Alkaloide darin.Bei Cryptocoryne kommen weni­ger Blattnarben auf dem Rhizomvor, und es gibt auch weniger Heil­mittel als von Lagenandra.

3. Fundorte und somatischeChromosomen von Cryptocory­neNachfolgend werden die somati­schen Chromosomen-Zahlen, dieFundorte und bemerkenswertemorphologische Merkmale der un­tersuchten Cryptocoryne aufge­führt:

a. Cyptocoryne beckettii TRIMEN- AdG 316 und 317: 2n = 28- AdG 353: 2n = 42Die Pflanzen stammen aus der

Spathaspreiten von Cryptocorynewendtii:AdG 916

Wasserpflanzengärtnerei in Gam­paha und wurden nach Angabendes Betriebsleiters der Gärtnereibei Lellopitiya (Ratnapura) ausge­sammelt.

b. Cryptocoryne parva DE W1T- SS 2: 2n = 28Diese Pflanze wurde entlang desWeges nach Derangwella beimHotel ,,Mahaweli" gefunden.

c. Cryptocoryne walkeri Scuorr- AdG 31 9: 2n = 28Nach Angaben des Betriebsleitersder Gärtnerei in Gampaha stammtdie Pflanze aus Ratnapura.- AdG 851 ( = ST Xlii): 2n = 42Die Pflanze wurde im Mittellaufdes Kalu Ganga (Gilimale) ge­sammelt.

d. Cryptocoryne wendtii DE W1T-AdG 887 (= SS 4) und 889 (= SS5): 2n = 28- AdG 898 (= SS 6): 2n = 84Die Pflanzen stammen aus derMatale Junction. Es ist ein Quell­biotop (Wasserbecken).- AdG 899 (= SS 7): 2n = 42Die Pflanze wurde in einem Was­serbecken in Hulpath Mahawelaan der Straße A9 (Kandy - Dam­bulla) beim Meilenstein 43 (80º39' 1 O" östliche Länge, 7º 50' OO"

AdG 912

nördliche Breite) gesammelt. DerFundort ist ein Quellbiotop. DieseCryptocoryne wendtii ist durcheine Spathaspreite mit ungewöhn­lich langem Zipfel gekennzeich­net.-AdG 916 (= SS 8): 2n = 28.Der Fundort ist ein Flußbiotop imAlut Oya bei Habarana (80º 44'30" östliche Länge, 8º 2' 45" nörd­liche Breite). Diese Cryptocorynewendtii hat eine bemerkenswerteSpathaspreite: Sie ist bis zumKessel geöffnet, der purpurneKragen läuft gleichfalls bis zumKessel herab, und die Außen- undInnenseite sind dunkelbraun undglatt.- AdG 318: 2n = 28- AdG 321 : 2n = 42Nach Angaben des Betriebsleitersder Gärtnerei in Gampaha stam­men beide Pflanzen aus demFlußbiotop des Mi Oya, 15 km vonder Brücke aus bei dem Dorf Ma­hauswaha (80º 4' 7" östliche Län­ge, 7º 57' 51" nördliche Breite).- AdG 888 (= ST VI) und 890 (=ST V): 2n = 28Fundort ist die Straße AS zwi­schen Wellawaya und Batticaloa.- AdG 911 (= ST IV): 2n = 28Fundort ist die Straße Badulla -Makiyagama.- AdG 912 (= SZ IX) und 913 (=

AdG 890

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Spathaspreite von Cryptocorynewenâtii (AdG 899 =SS 7) mit ungewöhnlich lang ausgezogenem Zipfel. Fund­ort: Hulpath Mahawela.

ST X): 2b = 28Fundort ist die Straße A6 zwi­schen Habarana und Trincoma­lee. Die von mir beobachtetenSpathaspreiten dieser Pflanze öff­neten sich nicht, sie entwickeltensich nur rudimentär.Die bis heute veröffentlichten so­

matischen Chromosomen-Zahlender Cryptocoryne beckettii-Grup­pe betragen 2n = 28 (diploid) und

AdG 887

o

Somatische Chromosomen von Cryptocoryne wendtii(AdG 898 = SS 6): Es ist eine Zelle mit 84 Chromosomen.Fundort: Ma tale Junction

SEN (1977) veröffentlichten ARENDS& VAN DER LAAN (1978) die somati­schen Chromosomen-Zahlen vonsieben Lagenandra-Arten mit 2n= 36. Von diesen sieben Lage­nandra-Arten wurden inzwischendie mit der Nr. NJ 3007a und dieals Lagenandra ovata (LINNÉ)THWAITES (NJ 3006a) angegebe­nen Pflanzen als Lagenandra de­witiiCausro & DE GRAAF 1986 sowie

2n = 42 (triploid). Davon abwei­chend ist die hexaploide Chromo­somen-Zahl 2n = 84 der Crypto­coryne wendtii (AdG 898 = SS 6).JACOBSEN teilte mir mit, daß bei sei­nen Pflanzen von SS 6 die Chro­mosomenzahl 2n = 42 beträgt.

4. Fundorte und somatischeChromosomen bei LagenandraNach MARCHANT (1972) und JACOB-

AdG 851 AdG 888

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die als Lagenandra schulzei DEW1T bestimmte Art als Lagenandralancifolia (Scuorr) THWAITES identi­fiziert. Laut JACOBSEN (persönlicheMitteilung) ist NJ 3007a Lagenan­dra dewitii und NJ 3006a L. lanci­folia. Das entspricht nicht mit denin Wageningen unter diesen Num­mern gepflegten Pflanzen über-

•ein.ARENDS et al. ( 1982) bestätigen

die somatische Chromosomen­Zahl für eine nicht mit Taxa beleg­te Anzahl Lagenandra-Arten mit2n = 36. SIVADASAN (1986) er­wähnt ,,ungefähr 72 Chromoso­men" für Lagenandra nairii RAMA­MURTHY & RAJAN aus Kerala (In­dien). DE GRAAF & ARENDS (1986)geben für Lagenandra praetermis­sa DE W1T, L. ovata und Lagenan­dra cf. jacobsenii DE W1T eine so­matische Chromosomen-Zahl von2n = 36 an. Nachstehend werdendie somatischen Chromosomen­Zahlen, Fundortangaben undmorphologische Merkmale aufge­führt.

a. Lagenandra koenigii (Scaorr)THWAITES- AdG 347: 2n = 72Diese Pflanze stammt aus derGärtnerei in Gampaha.

b. Lagenandra lancifolia (Scaorr)THWAITES- AdG 897 (= ST XIV): 2n = 36lm Mittellauf des Ganga (Gilima­tee) gesammelt.

c. Lagenandra ovata (LINNE)THWAITES- AdG 800: 2n = 36Bezüglich der Rauheit und Behaa­rung der Öffnung der Spathasprei­te und des Eingangs zu den Blütenstimmt diese Pflanze mit AdG 367und 369 überein, die Narben ammeisten mit denen der PflanzeAdG 367 (siehe DE GRAAF 1987bund 1988). Die Narben sind run­der, weniger zugespitzt und rot ge­färbt; in der Mitte befinden sichweiße Flöckchen (siehe CRus10 &DE GRAAF, 1987).- AdG 800 (weibl.) x AdG 367(männl.): 2n = 36 (siehe CRus10 &DE GRAAF, 1987).- AdG 369 (weibl.) x AdG 800(männl.): 2n = 36

- AdG 425: 2n = 36Gesammelt von L. J. G. van derMaesen (Wageningen, Niederlan­de) unter der Nummer 3945 in ei­nem fließenden Bach 254 kmnördlich von Kumuli in den Carda­mon Hills (Indien) auf einer Höhevon 1000 Metern. Die Narben sindsechseckig abgeplattet mit einemspitzen Tal in der Mitte und grellrotgefärbt; sie sind wie eine Honig­wabe in einem Zylinder aufgebaut,der an der oberen Seite abgeplat­tet ist (siehe CRus10 & DE GRAAF,1987). Die Staubblätter sind gelbund mit rotbraunen Rändern ver­sehen. Die Rauheit und Behaa­rung der Öffnung der Spathasprei­te und des Eingangs zu den Blüten

einen einzigen Zytotyp enthält. Beiden gesammelten Pflanzen hatsich deutlich herausgestellt, daßsie dieselbe Anzahl Chromoso­men haben. Aus den Funden vonCryptocorynewendtii an der Mata­le Junction könnte man schließen,daß innerhalb eines Biotops eineArt mehrere Zytotypen habenkann (2n = 28, 42 oder 84).

2. Sowohl innerhalb der Lagenan­dra-Arten auf Sri Lanka als auchder Arten in Indien gibt es Tetrap­loide: Lagenandra koenigii (AdG347) und Lagenandra neirii (AdG914 = CU 21535). Allem Anscheinnach können in gewissen Crypto­coryne- und Lagenandra-Arten

sind viel kräftiger als bei den Pflan­zen AdG 367 und 369. Die Aus­wüchse sind ungefähr 1 cm lang.- AdG 896: 2n = 36Gefunden in einem Bach an derStraße Galle - Kurunuwatta. DieNarben sind weiße, flockige Kü­gelchen mit einigen roten Pünkt­chen an den Rändern (siehe CRu­s10 & DE GRAAF, 1987).

d. Lagenandra thwaitesii ENGLER- AdG 348: 2n = 36Diese Pflanze stammt aus derGärtnerei in Gampaha.

Diskussion1. Bei DE GRAAF & ARENDS (1986)wurde festgestellt, daß bei den ge­sammelten Populationen jede nur

Blüte von Lagenandra nairli (AdG914 = Cu 21535) mit aufgeschnitte­nem Kessel.

polyploide Pflanzen auftreten, je­doch ohne bemerkenswerte mor­phologische Folgen. Die biologi­schen Folgen der abweichendenChromosomen-Zahlen sind nochvöllig unbekannt.

3. BOGNER & JACOBSEN (1987) ge­ben eine ausführliche Beschrei­bung der vegetativen und genera­tiven Unterschiede von Cryptoco­ryne und Lagenandra. Ein Ver­gleich der Chromosomen derCryptocoryne und Lagenandravon Sri Lanka zeigt, daß die Chro­mosomen des untersuchten Cryp-

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die als Lagenandra schulzei OE W1r bestimmte Art als Lagenandra fancifo/ia (SCHOTT) THWAITES identi­fiziert. Laut JACOBSEN (persönliche Mitteilung) ist NJ 3007a Lagenan­dra dewitii und NJ 3006a L. lanci­fo/ia. Das entspricht nicht mit den in Wageningen unter diesen Num­mern gepflegten Pflanzen über­ein.

ARENos et al. (1982) bestätigen die somatische Chromosomen­Zahl für eine nicht mit Taxa beleg­te Anzahl Lagenandra-Arten mit 2n = 36. SIVAOASAN (1986) er­wähnt "ungefähr 72 Chromoso­men " für Lagenandra nairii RAMA­MURTHY & RAJAN aus Kerala (ln­dien) . OE GRAAF & ARENOS (1986) geben für Lagenandra praetermis­sa OE W1r, L. ovata und Lagenan­dra cf. jacobsenii oE W1r eine so­matische Chromosomen-Zahl von 2n = 36 an. Nachstehend werden die somatischen Chromosomen­Zahlen, Fundortangaben und morphologische Merkmale aufge­führt .

a. Lagenandra koenigii (ScHoTT) THWAITES - AdG 347: 2n = 72 Diese Pflanze stammt aus der Gärtnerei in Gampaha.

b. Lagenandra lancifolia (ScHoTT) THWAITES - AdG 897 (= ST XIV): 2n = 36 Im Mittellauf des Ganga (Gilima­tee) gesammelt.

c. Lagenandra ovata (LINNE) THWAITES - AdG 800: 2n = 36 Bezüglich der Rauheit und Behaa­rung der Öffnung der Spathasprei­te und des Eingangs zu den Blüten stimmt diese Pflanze mit AdG 367 und 369 überein, die Narben am meisten mit denen der Pflanze AdG 367 (siehe DE GRAAF 1987b und 1988). Die Narben sind run­der, weniger zugespitzt und rot ge­färbt; in der Mitte befinden sich weiße Flöckchen (siehe CRus1o & OE GRAAF, 1987). - AdG 800 (weibl.) x AdG 367 (männl.): 2n = 36 (siehe CRus1o & OE GRAAF, 1987). - AdG 369 (weibl.) x AdG 800 (männl.) : 2n = 36

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- AdG 425: 2n = 36 Gesammelt von L. J. G. van der Maesen (Wageningen, Niederlan­de) unter der Nummer 3945 in ei­nem fließenden Bach 254 km nördlich von Kumuli in den Carda­mon Hills (Indien) auf einer Höhe von 1000 Metern. Die Narben sind sechseckig abgeplattet mit einem spitzen Tal in der Mitte und grellrot gefärbt; sie sind wie eine Honig­wabe in einem Zylinder aufgebaut, der an der oberen Seite abgeplat­tet ist (siehe CRUSIO & OE GRAAF, 1987). Die Staubblätter sind gelb und mit rotbraunen Rändern ver­sehen . Die Rauheit und Behaa­rung der Öffnung der Spathasprei­te und des Eingangs zu den Blüten

sind viel kräftiger als bei den Pflan­zen AdG 367 und 369. Die Aus­wüchse sind ungefähr 1 cm lang. - AdG 896: 2n = 36 Gefunden in einem Bach an der Straße Galle - Kurunuwatta. Die Narben sind weiße, flockige Kü­gelchen mit einigen roten Pünkt­chen an den Rändern (siehe CRu­SIO & OE GRAAF, 1987).

d. Lagenandra thwaitesii ENGLER - AdG 348: 2n = 36 Diese Pflanze stammt aus der Gärtnerei in Gampaha.

Diskussion 1. Bei oE GRAAF & ARENos (1986) wurde festgestellt, daß bei den ge­sammelten Populationen jede nur

einen einzigen Zytotyp enthält. Bei den gesammelten Pflanzen hat sich deutlich herausgestellt, daß sie dieselbe Anzahl Chromoso­men haben. Aus den Funden von Cryptocoryne wendtii an der Mata­le Junction könnte man schließen, daß innerhalb eines Biotops eine Art mehrere Zytotypen haben kann (2n = 28, 42 oder 84).

2. Sowohl innerhalb der Lagenan­dra-Arten auf Sri Lanka als auch der Arten in Indien gibt es Tetrap­loide: Lagenandra koenigii (AdG 347) und Lagenandra nairii (AdG 914 = CU21535). AllemAnschein nach können in gewissen Crypto­coryne- und Lagenandra-Arten

Blüte von Lagenandra nairii (AdG 914 = Cu 21535) mit aufgeschnitte­nem Kessel.

polyploide Pflanzen auftreten, je­doch ohne bemerkenswerte mor­phologische Folgen . Die biologi­schen Folgen der abweichenden Chromosomen-Zahlen sind noch völlig unbekannt.

3. BOGNER & JACOBSEN (1987) ge­ben eine ausführliche Beschrei­bung der vegetativen und genera­tiven Unterschiede von Cryptoco­ryne und Lagenandra. Ein Ver­gleich der Chromosomen der Cryptocoryne und Lagenandra von Sri Lanka zeigt, daß die Chro­mosomen des untersuchten Cryp-

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tocoryne-Materials im allgemei­nen länger als breit, die des unter­suchten Lagenandra-Materialseher ebenso lang wie breit sind.

DanksagungIch bin L. Dennerle, F. F.Schmidt, C. Stam und J. van de..Tuin dankbar für die Uberlassungdes lebenden Pflanzenmaterials,der Fachgruppe der landwirt­schaftlichen Universität in Wage­ningen, Niederlande, dafür, daßich das Laboratorium benutzendurfte. J. Bogner (München),Prof. Dr. N. Jacobsen (Kopenha­gen), Prof. Dr. L. J. G. van derMaesen und Prof. Dr. H. C. D. deWit danke ich für die Bemerkun­gen zum Manuskript.

LiteraturARENDS, J. C. & F. M. VANDERLAAN (1978):

Somatic chromosomenumbers in Lage­nandra Dalzell; Meded. Lanbouwhoge­school, Wageningen 78 (13): 46-48

ARENDS, J. C., J. D. BASTMEIJER & N. JACOBSEN(1982): Chromosomenumbers and taxo­nomy in Cryptocoryne (Araceae) li; Nord.J. Bot. 2: 453-463

BOGNER, J. & N. JACOBSEN (1987): Die Syste­matische Stellung von Lagenandra gome­zii (Schott) Bogner et Jacobsen, comb.nov.; Aqua Planta 2: 43-50

CRus10, W. E. & A. DE GRAAF (1987): Die Gat­tung Lagenandra Dalzell (3) - Lagenandraovata (L) Thw.; Tl 83: 38-39

GRAAF, A. DE & J. C. ARENDS (1986): The oc­currence of Cryptocoryne and Lagenan­dra (Araceae) on Sri Lanka; Nord. J. Bot. 6(6): 757-763

GRAAF, A. DE (1987a): Die Verbreitung vonCryptocoryne und Lagenandra (Araceae)auf Sri Lanka; Das Aquarium 221 (11 ):571-575

GRAAF, A. DE (1987b): The occurrence ofCryptocoryne (Araceae) on Sri Lanka;Freshwater and Marine Aquarioum 1 O(11): 4-7

GRAAF, A. DE (1988): De verspreiding vanCryptocoryne en Lagenandra (Araceae)op Sri Lanka; Aquarienwereld 41 (I): 17-22

JACOBSEN, N. (1977): Chromosomen umbersand taxonomy in Cryptocoryne (Araceae);Bo. Notiser 129: 179-190

MARCHANT, C. J. (1972): Chromosome varia­tion in Araceae: IV Areae; Kew Bull. 26:395-405

SCHMIDT, F. F. & C. STAM (1980): Rapportover der bevindingen, die zij hadden bijeen bezoek aan Sri Lanka (Ceylon) von 15oktober tim 1 O november 1979 (nicht ver­öffentlicht)

S1vsASAN, M (1986): Lagenandra nairii, eineungewöhnliche Art aus Indien; Aqua Plan­ta 2: 60-64

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Das PßanzenporträtGras artiges Pfeilkraut

Sagittaria gramínea var. gramínea

Text und Fotos: Kurt Paffrathr

Verbreitung und ÖkologieDas Grasartige Pfeilkraut stammtaus Nordamerika. Sein Verbrei­tungsgebiet reicht von Neufund­land bis zum Missouri und südlichbis Louisiana, Florida und Texas,fast bis in die Subtropen. Die statt­liche Pflanze bewohnt Sümpfeund kleinere seichte Gewässer,Tümpel und Wasserlöcher. Nebenden gestielten Luftblättern werdenim tieferen Wasser ungestielteund riemenartige submerse Blät­ter entwickelt (Phyllodien).

rietäten dieser Art gibt. Die hiervorgestellte Pflanze bildet dabeidie Nominatform oder den Grund­typ der Art. Weitere in der Aquari­stik bekannte Varietäten sind Sa­gittaria gramínea var. platyphylla(siehe Heft 237, März 1989) undvar. weatherbiana, die aber selte­ner in Aquarien kultiviert werden.

BeschreibungDie gestielten Luftblätter entwik­keln variabele Spreiten, die linear,lanzettlich, elliptisch bis breit ovalsind und 1 O bis 20 cm lang sówie 3bis 5 cm breit werden. Zur Spitzehin verschmälert sich die Spreitegleichmäßig und ist mehr oderminder lang zugespitzt. Die Basisist rundlich bis keilförmig, und - jenach Blattbreite - werden beider-

NomenklaturDie Gattung Sagittaria aus der Fa­milie der Froschlöffelgewächse,Alismataceae, ist mit 18 Arten und17 Varietäten weltweit verbreitet.Zu den bekanntesten Aquarien­pflanzen gehört das GrasartigePfeilkraut, dessen Bezeichnungmit Sagittaria gramínea var. gra­mínea wichtig ist, da es sieben Va-

Im Freien wachsende Landpflanzedes Grasartigen Pfeilkrauts, Sagitta-

• • •r1a gremtnes var. grammee.

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tocoryne-Materials im allgemei­nen länger als breit, die des unter­suchten Lagenandra-Materials eher ebenso lang wie breit sind .

Danksagung Ich bin L. Dennerle, F. F. Schmidt, C. Stam und J. van de Tuin dankbar für die Überlassung des lebenden Pflanzenmaterials, der Fachgruppe der landwirt­schaftlichen Universität in Wage­ningen, Niederlande, dafür, daß ich das Laboratorium benutzen durfte. J. Bogner (München), Prof. Dr. N. Jacobsen (Kopenha­gen), Prof. Dr. L. J. G. van der Maesen und Prof. Dr. H. C. D. de Wit danke ich für die Bemerkun­gen zum Manuskript.

Literatur ARENDS, J . C. & F. M. VAN DER l AAN (1978) :

Somatic Chromosomenumbers in Lage­nandra Dalzell ; Meded. Lanbouwhoge­school , Wageningen 78 (13): 46-48

ARENDS, J . C. , J. D. BASTMEIJER & N. JACOBSEN (1982) : Chromosomenumbersand taxo­nomy in Cryptocoryne (Araceae) II; Nord. J. Bot. 2: 453-463

BoGNER, J. & N. JAcossEN (1987) : Die Syste­matische Stellung von Lagenandra gome­zii (Schott) Bogner et Jacobsen, comb. nov. ; Aqua Planta 2: 43-50

CRUSIO, W. E. & A. DE GRAAF (1987): Die Gat­tung Lagenandra Dalzell (3)- Lagenandra ovata (l) Thw. ; Tl 83: 38·39

GRAAF, A. DE & J. C. ARENOS (1986): The OC­currence of Cryptocoryne and Lagenan­dra {Araceae) on Sri Lanka; Nord. J. Bot. 6 (6): 757-763

GRAAF, A. DE (1987a): Die Verbreitung von Cryptocoryne und Lagenandra (Araceae) auf Sri Lanka ; Das Aquarium 221 (11) : 571-575

GRAAF, A. DE (1987b): The occurrence of Cryptocoryne (Araceae) on Sri Lanka; Freshwater and Marine Aquarioum 10 (11) : 4-7

GRAAF, A. DE (1988) : Oe verspreiding van Cryptocoryne en Lagenandra (Araceae) op Sri Lanka; Aquarienwereid 41 (I) : 17-22

JAcossEN, N. (1977): Chromosomenumbers and taxonomy in Cryptocoryne (Araceae) ; Bo. Notiser 129: 179-190

MARCHANT, C. J. (1972) : Chromosome varia­tion in Araceae : IV Areae ; Kew Bull. 26: 395-405

SCHMIDT, F. F. & C. STAM {1980): Rapport over der bevindingen, die zij hadden bij een bezoek aan Sri Lanka (Ceylon) von 15 aktober tim 10 november 1979 (nicht ver­öffentlicht)

S1VSASAN, M (1986) : Lagenandra nairii , eine ungewöhnliche Art aus Indien ; Aqua Plan· ta 2: 60-64

Das Aquarium. 268. Oktober 1991

Das Pflanzenporträt Grasartiges Pfeilkraut

Sagittaria graminea var. graminea

Text und Fotos: Kurt Paffrath

Verbreitung und Ökologie Das Grasartige Pfeilkraut stammt aus Nordamerika. Sein Verbrei­tungsgebiet reicht von Neufund­land bis zum Missouri und südlich bis Louisiana, Florida und Texas, fast bis in die Subtropen. Die statt­liche Pflanze bewohnt Sümpfe und kleinere seichte Gewässer, Tümpel und Wasserlöcher. Neben den gestielten Luftblättern werden im tieferen Wasser ungestielte und riemenartige submerse Blät­ter entwickelt (Phyllodien).

Nomenklatur Die Gattung Sagittaria aus der Fa­milie der Froschlöffelgewächse, Alismataceae, ist mit 18 Arten und 17 Varietäten weltweit verbreitet. Zu den bekanntesten Aquarien­pflanzen gehört das Grasartige Pfeilkraut, dessen Bezeichnung mit Sagittaria graminea var. gra­mineawichtig ist, da es sieben Va-

rietäten dieser Art gibt. Die hier vorgestellte Pflanze bildet dabei die Nominalform oder den Grund­typ der Art. Weitere in der Aquari­stik bekannte Varietäten sind Sa­gittaria graminea var. platyphylla (siehe Heft 237, März 1989) und var. weatherbiana, die aber selte­ner in Aquarien kultiviert werden.

Beschreibung Die gestielten Luftblätter entwik­keln variabele Spreiten, die linear, lanzettlich, elliptisch bis breit oval sind und 10 bis 20 cm lang s6wie 3 bis 5 cm breit werden . Zur Spitze hin verschmälert sich die Spreite gleichmäßig und ist mehr oder minder lang zugespitzt. Die Basis ist rundlich bis keilförmig, und - je nach Blattbreite - werden beider-

Im Freien wachsende Landpflanze des Grasartigen Pfeilkrauts, Sagitta­ria graminea var. graminea.

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