Die Verschriftung der Sprache Phonologische Grundlagen der Phonographie: Phonologie.

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Die Verschriftung der SpracheDie Verschriftung der Sprache

Phonologische Grundlagen der Phonologische Grundlagen der Phonographie: PhonologiePhonographie: Phonologie

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Die Verschriftung der SpracheDie Verschriftung der Sprache

PhonologiePhonologie

Während die Phonetik die Während die Phonetik die LautsubstanzLautsubstanz zum zum Gegenstand hat und u.a. einzelne "Sprechlaute" Gegenstand hat und u.a. einzelne "Sprechlaute" hinsichtlich ihrer Hervorbringung und unter-hinsichtlich ihrer Hervorbringung und unter-scheidenden Merkmale untersucht und klassifiziert, scheidenden Merkmale untersucht und klassifiziert, beschäftigt sich die Phonologie mit der beschäftigt sich die Phonologie mit der LautstrukturLautstruktur einzelner Sprachen, d.h. mit der Art und Weise, wie die einzelner Sprachen, d.h. mit der Art und Weise, wie die Laute in einer Sprache untereinander in Beziehung Laute in einer Sprache untereinander in Beziehung stehen.stehen.

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PhonemPhonem

Der wichtigste Begriff in der Phonologie ist der des Der wichtigste Begriff in der Phonologie ist der des PhonemsPhonems, der grundlegenden Einheit der phono-, der grundlegenden Einheit der phono-logischen Struktur. logischen Struktur. Es gibt in der Literatur verschiedene Definitionen Es gibt in der Literatur verschiedene Definitionen dieses Begriffes.dieses Begriffes.Der Terminus Der Terminus PhonemPhonem meint den intuitiven Laut- meint den intuitiven Laut-begriff, wie er in Ausdrücken wie begriff, wie er in Ausdrücken wie der deutsche k-Lautder deutsche k-Laut oder oder der englische Laut der englische Laut /l//l/ zutage tritt. Es handelt sich zutage tritt. Es handelt sich um eine abstrakte mentale Einheit. um eine abstrakte mentale Einheit.

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PhonemPhonem

Die kleinste bedeutungsunterscheidende segmen-tale (abstrakte) Lauteinheit einer Sprache.

Klasse phonetisch ähnlicher Lautvarianten, die entweder frei variieren oder komplementär verteilt sind. (taxonomischer Strukturalismus)

Bündel distinktiver Merkmale (bei Abstraktion irrelevanter Merkmale). (generative Phonologie)

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Phoneme als "Lautfamilie"Phoneme als "Lautfamilie"

189. In describing the sound-system of any language it is necessary to distinguish between speech-sounds and what are called phonemes.

190. A speech-sound is a sound of definite organic formation and definite quality which is incapable of variation.

191. A phoneme may be described roughly as a family of sounds consisting of an important sound of the language (i.e. the most frequently used member of that family) together with other related sounds which 'take its place' in particular sound-sequences or under particular conditions of length or stress. (Jones 1957: 49)

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Phoneme als "Lautfamilie"Phoneme als "Lautfamilie"

Bei genauer Betrachtung lassen sich z.B. im Deutschen verschiedene Varianten des Lautes /t/ feststellen. Das /t/ in Tal wird etwas anders gesprochen als das /t/ in Stahl, ersteres ist aspiriert ) letzeres nicht (). Ähnliches gilt im Englischen: tall () vs. stall (). Wenn wir Ausdrücke wie "der Laut x" oder "der Laut v in w" verwenden, beziehen wir uns normalerweise auf die Lautfamilie, d.h. das Phonem. Im Beispielfalle sind [th] und [t] Mitglieder der gleichen Lautfamlie (= des gleichen Phonems) /t/.

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Phoneme als "Lautfamilie"Phoneme als "Lautfamilie"

In der aktuellen Rede gibt es eine große Variations-breite. Verschiedene Wiederholungen des gleichen Lautes werden nie völlig identisch sein. Wenn beispielsweise das Wort bin dreimal wiederholt wird, können wir jeweils drei verschiedene Vorkom-men der Segmente [b], [i] und [n] underscheiden: [b]1, [b]2, [b]3, [i]1, [i]2, [i]3, [n]1, [n]2, [n]3.

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Phoneme als "Lautfamilie"Phoneme als "Lautfamilie"

Die mit der Wiederholung automatisch verbundene Variation ist nicht vorhersagbar und wird von einem Mitglied der Sprachgemeinschaft auch nicht wahr-genommen. Man kann hier eine begriffliche Unterscheidung treffen zwischen einer einzelnen Instanz eines Lautes und einem Lauttyp als Klasse äquivalenter Lautinstanzen.

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PhonPhon

Jedes einzelne konkrete Vorkommen eines Lautes (eine Instanz) ist ein Phon.Die Charakterisierung von “Sprachlaut” (speech sound) von Jones als "a sound of definite organic formation and definite quality which is incapable of variation" meint das Phon in diesem Sinne bzw. den Phontyp als Klasse äquivalenter Phone.

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PhontypPhontyp

Eine Klasse äquivalenter Phone ist ein Phontyp. Zwei Phone p1 und p2 sind Instanzen des gleichen Phontyps, wenn das eine als Wiederholung des anderen aufgefaßt werden kann.

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Phonem – phonetische ÄhnlichkeitPhonem – phonetische Ähnlichkeit

Verschiedene Phontypen wiederum können zu einer Klasse, dem Phonem, zusammengefaßt werden, wenn sie bestimmte Bedingungen erfüllen. Ein wichtiges Kriterium dafür ist das der phonetischen Ähnlichkeit. Um in der Metapher zu bleiben: zwei Phontypen gehören nur dann zur gleichen Familie, wenn sie hinreichend eng miteinander verwandt sind.

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Phonetische ÄhnlichkeitPhonetische Ähnlichkeit

Wie läßt sich der Begriff der phonetischen Ähnlichkeit explizieren? Phonetische Ähnlichkeit ist kein absoluter, sondern ein relativer Begriff. Wir haben im Kapitel über Phonetik gesehen, daß man Laute als Mengen von phonetischen Merkmalen beschreiben kann. Zwei Laute sind um so ähnlicher, je mehr Merkmale sie gemeinsam haben.

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Phonetische ÄhnlichkeitPhonetische Ähnlichkeit

Zwei Lautsegmente sind phonetisch ähnlich, wenn sie gemeinsame phonetische Merkmale aufweisen. Der Grad der Ähnlichkeit nimmt mit der Zahl der gemein-samen Merkmale zu.

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Phonetische ÄhnlichkeitPhonetische Ähnlichkeit

Die Segmente [p] und [b] sind ähnlich insofern sie beide Plosivlaute sind und die gleiche Artikula-tionsstelle haben. Sie haben als gemeinsame Merkmale [+okklusiv, nasal, frikativ] und [+labial]. Sie unterscheiden sich in der Stimmhaftigkeit, [p] ist [stimmhaft] [b] ist [+stimmhaft]. Weitere gemeinsame Merkmale sind die Oberklassen-merkmale[+konsonantisch, –silbisch, –sonorant].

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Phonetische ÄhnlichkeitPhonetische Ähnlichkeit

Die phonetische Ähnlichkeit ist eine notwendige Bedingung für die Zugehörigkeit zur gleichen "Lautfamilie", es ist aber keine hinreichende Bedingung. Die Phontypen [p] und [b] sind zwar phonetisch ähnlich, gehören jedoch zu zwei verschiedenen "Lautfamilien". Das liegt darin, daß der Unterschied in der Stimm-haftigkeit im Deutschen bedeutungsunterscheidend: Alpen vs. Alben. Merkmale, die bedeutungsunterscheidende Funktion haben, heißen distinktiv. Weitere distinktive Merkmale sind z.B.: [nasal], [lateral], [verschlossen] etc.

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Phoneme als "Lautfamilie"Phoneme als "Lautfamilie"

Phonetisch ähnliche Laute gehören zur gleichen Lautfamilie, wenn der feststellbare Lautunterschied nicht distinktiv ist.

Ein Lautunterschied ist nicht distinktiv, weil er nicht distinktiv verwendet wird, obwohl die betroffenen Laute in der gleichen Position stehen können. Man nennt dies freie Variation.

Ein Lautunterschied ist nicht distinktiv, weil er aufgrund von Positionsbeschränkungen nicht distinktiv verwendet werden kann.

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Distinktive MerkmaleDistinktive Merkmale

Damit zwei Lautsegmente distinktive Funktion haben können, müssen sie zumindest im Prinzip in der gleichen Position vorkommen können

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Umgebung - DistributionUmgebung - Distribution

Die Umgebung eines Segmentes besteht aus den ihm vorangehenden und nachfolgenden Segmenten.In den Lautfolgen ƒ sind die Umgebungen von ————————ƒ Die linken Umgebungen sind ——, —— und die rechten Umgebungen —— —— und ——ƒ. Die Menge der möglichen Umgebungen einer Einheit, nennt man deren Distribution (oder Verteilung).

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DistributionDistribution

Nach Einführung des Begriffes der Distribution können wir nun verschiedene Entitäten hinsichtlich ihrer Distribution vergleichen. Dabei sind grob drei Fälle zu unterscheiden:

1. Vorkommen in identischen Umgebungen2. Vorkommen in teilweise identischen Umgebungen3. Vorkommen in sich gegenseitig ausschliessenden

Umgebungen

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Distributionelle ÄquivalenzDistributionelle Äquivalenz

Zwei Einheiten sind distributionell äquivalent, wenn sie die gleiche Distribution haben, d.h. wenn sie in identischen Umgebungen vorkommen.Gegeben seien z.‑B. die Mengen

{[pin]., [pit], [bil], [sil], [fil]}{[pen], [pet], [bel], [sel], [fel]}

Wir können feststellen, daß die Segmente [i] und [e] in genau den gleichen Umgebungen vorkommen: {[p—n] [p—t] [b—l] [s—l] [f—l]}. Mit anderen Worten, [i] and [e] haben die gleiche Distribution, sie sind distributionell äquivalent.

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Komplementäre DistributionKomplementäre Distribution

Das Gegenstück zur distributionellen Äquivalenz ist das völlige Fehlen gemeinsamer Umgebungen. Man nennt dies komplementäre Distribution.Zwei Einheiten A und B haben komplementäre Distribution (sind komplementär verteilt), wenn sie keine gemeinsamen Umgebungen aufweisen. Sie schließen sich in ihrem Vorkommen gegenseitig aus.

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Komplementäre DistributionKomplementäre Distribution

Die oben diskutierten Varianten von /t/, nämlich ) in Tal und [t] in Stahl sind in diesem Sinne komplementär verteilt. Nehmen wir als weiteres Beispiel die Verteilung der Lautvarianten des Englischen /l/. Es gibt wenigestens zwei Hauptvarianten, das sogenannte "clear [l]" und das sogenannte "dark []". Sie kommen in sich gegenseitig ausschließenden Positionen vor. [l] steht nur im Morphemanlaut vor Vokal (lip, be‑lieve, cod‑ling), [l] steht nur im Morphemauslaut oder vor einem weiteren Konsonanten z.B. coddl‑ing, cold, kilt)

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Phoneme als "Lautfamilie"Phoneme als "Lautfamilie"

Die linguistische Funktion phonetischer Unterschiede ist es sprachliche Formen voneinander zu unter-scheiden. Der lautliche Gegensatz zwischen den Anlautsegmen-ten in den Wörtern Paß und Baß z.B. signalisiert, daß wir es mit verschiedenen sprachlichen Formen zu tun haben. Wie wir gesehen haben, gibt es jedoch lautliche Unter-schiede, die nicht distinktiv (unterscheidend) verwen-det werden.

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Freie VariationFreie Variation

Es ist klar, daß zwei Einheiten keine Opposition bilden können, wenn sie hinsichtlich ihrer Distribution nicht wenigstens partiell äquivalent sind. Für Einheiten, die komplementär verteilt sind, stellt sich die Frage der Kontrastivität überhaupt nicht.Formen, die, zwar in der gleichen Umgebung vorkommen können, aber dennoch keinen funktiona-len Gegensatz bilden, stehen in freier Variation.

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nicht-kontrastive Distributionnicht-kontrastive Distribution

 Zwei Einheiten A und B haben nicht-kontrastive Distribution wenn sie

entweder komplementär verteilt sind oder in freier Variation stehen.

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funktionale Äquivalenzfunktionale Äquivalenz

Phontypen, die phonetisch ähnlich sind, sind funktional äquivalent, wenn sie nie in Opposition stehen, d.h. wenn sie entweder komplementär verteilt sind oder in freier Variation stehen. Wir können den Begriff der funktionalen Aquivalenz erweitern, wenn wir "phonetisch" durch "substantiell" (d.h. bezüglich der Substanz) ersetzen.

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Phonem als Klasse von PhontypenPhonem als Klasse von Phontypen

Lautlich verschiedene Phontypen können als Instanzen der gleichen phonologischen Einheit betrachtet werden, wenn sie im definierten Sinne funktional äquivalent sind.Wir haben damit die begrifflichen Grundlagen geschaf-fen für eine Definition des Begriffes PHONEM, der von Daniel Jones metaphorisch als "Lautfamilie" charak-terisiert wurde.

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Phonem als Klasse von PhontypenPhonem als Klasse von Phontypen

Ein PHONEM ist eine Menge von Phontypen, die funktional äquivalent sind.

phonetischphonetischähnlichähnlich

nicht-kontrastivnicht-kontrastivverteiltverteilt

freie Variationfreie Variation komplementärekomplementäreDistributionDistribution

Klasse Klasse äquivalenter Phoneäquivalenter Phone

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AllophonAllophon

Die Elemente eines Phonems sind seine ALLOPHONE.Allophone in freier Variation heißen fakultative Varianten.Allophone mit komplementärer Distribution heißen kombinatorische Varianten.

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Das Phonem /l/Das Phonem /l/

Kategorie Symbol Umgebung Beispiele

palatal vor Vokalen live, law

velar vor Konsonantenim Auslaut

help, called, cult, ill, wall

dental vor Dentalen filth, health

alveolar sonst

stimmlos zwischen /p k/ und betontem V.

please, clear, apply

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Aspekte der phonologischen BeschreibungAspekte der phonologischen Beschreibung

Das Inventar der Lautklassen (Phoneminventar), dargestellt als System von Phonemen.

Eine phonetische Charakterisierung der Allo-phone.Beispiel dt. Phonem /x/: Das Allophon [] ist ein palataler Reibelaut, das Allophon [] ein velarer Reibelaut.

Eine Beschreibung der positionellen Distribution der Allophone.Beispiel: das Allophon [] steht nach palatalen (vorderen) Vokalen ([ndas Allophon nach velaren (hinteren) Vokalen ().

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Aspekte der phonologischen BeschreibungAspekte der phonologischen Beschreibung

Eine Beschreibung der positionellen Distribution der Phoneme.Beispiel: die engl. Phoneme /h/ () und () sind phonetisch so verschieden, daß man sie nicht als Allophone eines Phonems betrach-ten kann, obwohl sie komplementär verteilt sind ( nur im Silbenanlaut, nie im Silbenanlaut).Beispiel:Das Deutsche hat stimmlose und stimmhafte Obstruenten (/p b t d k g .../). Die stimmhaften Obstruenten kommen im Auslaut jedoch nicht vor: Lob /lo:p/, Rad /ra:t/, Sog /so:k/

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Aspekte der phonologischen BeschreibungAspekte der phonologischen Beschreibung

Eine Aufzählung der möglichen Phonemkombina-tionen:(a) Silbenstruktur(b) Morphemstruktur.

Eine Darstellung der phonologischen Prozesse bei der Verknüpfung von Morphemen (Morpho-phonologie).

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Konsonantenphoneme des EnglischenKonsonantenphoneme des Englischen

PlosivPlosiv

NasalNasal

AffrikateAffrikate

FrikativFrikativ

VibrantVibrant

FlapFlap

ApproximantApproximant

LateralerLateralerApproximantApproximant

Bi-Bi-LabialLabial

Labio-Labio-DentalDental

DentalDental AlveolarAlveolar Post-Post-AlveolarAlveolar

PalatalPalatal VelarVelar GlottalGlottal

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Aspekt der phonologischen BeschreibungAspekt der phonologischen Beschreibung

VV

spinspinspyspyspotspot

stillstillstylestylestorkstork

skillskillskyeskyeskullskullsmilesmile

smearsmearsmugsmugsnailsnail

snaresnaresnowsnow

slipslipslangslangslowslow

suesuesuitsuitsewersewer

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Aspekt der phonologischen BeschreibungAspekt der phonologischen Beschreibung

VV

spritespritespringspringsproutsprout

splitsplitsplashsplash

stringstringstreetstreetstrandstrand

screenscreenscringescringescratchscratch

sclerosissclerosisscleroticsclerotic

spewspew

stewstew

skewskew

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MorphophonologieMorphophonologie

wife – wives bath – bathshouse – houses

sing – singer vs. finger long longing longer/

Lob – Lobes Lied – Liedes Tag – Tages

democrat democratic democracytelegraph telegraphic telegraphy

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Morphophonologie: Zugrunde liegende FormMorphophonologie: Zugrunde liegende Form

democrat democratic democracy

em k r

« « td I Q s

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MorphophonologieMorphophonologiee

I

Bestimmung der zugrunde liegenden Struktur am BeispielBestimmung der zugrunde liegenden Struktur am Beispiel

Konkrete Sprachdaten:Konkrete Sprachdaten:

:: ppeenalty, insnalty, inseensible, profnsible, profeessor, hssor, heecticctic etc. etc.

:: rreeceit, prceit, preetend, dtend, deetesttest

:: timbtimbeer, recr, receently, tenntly, teneet, punishmt, punishmeentnt

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MorphophonologieMorphophonologie

Daraus ableitbare Gesetzmäßigkeiten: ––wenn es unbetont ist (R1) ––wenn es unbetont ist und vor einem betonten

Vokal auftritt (R2) ––in allen anderen Fällen

Somit gilt: / und / sind abgeleitete Formen (ihr Vorkommen ist regelhaft vorhersagbar), || ist die zugrunde liegende Form.

Weitere Ableitungen: ––(R3) ––(R4)

Zugrundeliegende Struktur: e m k r

t Qd s

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MorphophonologieMorphophonologie

1 2e m k rd Q t

2 1e m k rd Q t

1m k rd e Q s

1 2e m k rd « Q t

(R3)(R3)

2 1e m k rd « Q t

(R3)(R3)

1m k rd I « s

(R1)(R1) (R3)(R3)

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Die Verschriftung der SpracheDie Verschriftung der Sprache

MorphophonologieMorphophonologie

1 2e m k rd Q t

2 1e m k rd Q t

d e m o c r a td e m o c r a t

1m k rd e Q s I d e m o c r a c yd e m o c r a c y