Die Wirksamkeit des Arbeitsschutzes sicherstellen ... · Gruppenarbeit zum selbstständigen...

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Die Wirksamkeit des Arbeitsschutzes sicherstellen – Seminarbeschreibung 10.08.2017 FKME12 00 BES Seite 1/1 BGHM Seminar FKME12 Anlass zu Entwicklung und Durchführung des Seminars Intention des Seminars Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer (TN) sollen erkennen, dass Arbeitsschutz als Führungsaufgabe von Meistern langfristig nur sichergestellt werden kann, wenn z. B. ausgewählte Elemente wie die Gefährdungsbeurteilung, Unterweisung der Mitarbeiter aber auch die Unfallanalyse in die betrieblichen Prozesse integriert werden. Von entscheidender Bedeutung ist hierbei auch Thema Führungs- und Mitarbeiterverhalten im Bezug zum Arbeitsschutz. Die TN sollen sich verschiedener Elemente und Möglichkeiten bewusst und befähigt werden, den Arbeitsschutz in ihrem betrieblichen Kontext nachhaltig mit vertretbarem Aufwand sicher zu stellen. Zur Vermittlung der Inhalte dient auch die Reihenfolge der Themen im Seminar: Tag 1: Die Teilnehmer werden bei ihren Erfahrungen mit der Umsetzung der Inhalte aus FKME11 abgeholt und entwickeln an dem dort erarbeiteten Selbstverständnis im Arbeitsschutz weitere Perspektiven. Sie erkennen, dass Arbeitsschutz auch nützlich sein kann, um Unternehmensziele zu erreichen. Tag 2: Die am Vortag bereits skizzierten wesentlichen Punkte zur Sicherstellung eines wirksamen Arbeitsschutzes werden systematisch abgearbeitet. Die Kernelement Gefährdungsbeurteilung, Unterweisung, Unfallanalyse, Beinaheunfälle etc. werden in einer Expertenrally mit Möglichkeiten und Erfahrungen der Teilnehmer zur sicheren Umsetzung diskutiert. Themen wie „Selbstwirksam Führen“, „Belastung - Beanspruchung - Führung“ und „Verhalten steuern“ werden umfangreich mit einem psychologisch oder pädagogisch ausgebildeten Experten bearbeitet. Zum Abschluss wird in mehreren Wissenskreisen erarbeitet, wie wirksamer Arbeitsschutz in Bereichen wie Mitarbeiterverhalten, Führungsverhalten, Budgets etc. realisiert werden kann. Tag 3: Den Abschluss bildet eine transferunterstützende Aufgabenstellung, mit welcher die Teilnehmer Seminarinhalte auf ihren individuellen Verantwortungsbereich übertragen sollen. Hierbei wird auf den Weg von der Fehleranalyse zur kontinuierlichen Verbesserung im Arbeitsschutz eingegangen, um die Sicherstellung der Maßnahmen langfristig zu erreichen. Unterstützungsmöglichkeiten der BGHM hierzu werden dabei mit erläutert. Zielgruppen, gesamt Das Seminar richtet sich an Meister und deren Stellvertreter mit Führungsverantwortung. Rolle/Aufgabe im Betrieb Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer (TN) sind Meister bzw. deren Stellvertreter mit Führungsverantwortung, die direkt Mitarbeiter führen und die einzelnen Belange des Arbeitsschutzes im betrieblichen Umfeld umsetzen müssen. Sie berichten einem Fertigungs-, Montage- oder Produktionsleiter. Vermutlich anzutreffende Erfahrungen, Einstellungen Die TN haben in der Regel das Grundseminar FKME11 besucht. Kenntnisse über verschiedenste Arbeitsschutzelemente, die Rollen im Arbeitsschutz und die damit verbundenen Aufgaben und Verantwortung von Meistern anhand des „AOK“-Prinzips sind vorhanden. Mitunter sind Vorarbeiter (ohne formellen Meistertitel) anzutreffen.

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Die Wirksamkeit des Arbeitsschutzes sicherstellen – Seminarbeschreibung

10.08.2017 FKME12 00 BES Seite 1/1 BGHM

Seminar FKME12

Anlass zu Entwicklung und Durchführung des Seminars

Intention des Seminars

Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer (TN) sollen erkennen, dass Arbeitsschutz als Führungsaufgabe von Meistern langfristig nur sichergestellt werden kann, wenn z. B. ausgewählte Elemente wie die Gefährdungsbeurteilung, Unterweisung der Mitarbeiter aber auch die Unfallanalyse in die betrieblichen Prozesse integriert werden. Von entscheidender Bedeutung ist hierbei auch Thema Führungs- und Mitarbeiterverhalten im Bezug zum Arbeitsschutz.

Die TN sollen sich verschiedener Elemente und Möglichkeiten bewusst und befähigt werden, den Arbeitsschutz in ihrem betrieblichen Kontext nachhaltig mit vertretbarem Aufwand sicher zu stellen.

Zur Vermittlung der Inhalte dient auch die Reihenfolge der Themen im Seminar:

Tag 1: Die Teilnehmer werden bei ihren Erfahrungen mit der Umsetzung der Inhalte aus FKME11 abgeholt und entwickeln an dem dort erarbeiteten Selbstverständnis im Arbeitsschutz weitere Perspektiven. Sie erkennen, dass Arbeitsschutz auch nützlich sein kann, um Unternehmensziele zu erreichen.

Tag 2: Die am Vortag bereits skizzierten wesentlichen Punkte zur Sicherstellung eines wirksamen Arbeitsschutzes werden systematisch abgearbeitet.

Die Kernelement Gefährdungsbeurteilung, Unterweisung, Unfallanalyse, Beinaheunfälle etc. werden in einer Expertenrally mit Möglichkeiten und Erfahrungen der Teilnehmer zur sicheren Umsetzung diskutiert.

Themen wie „Selbstwirksam Führen“, „Belastung - Beanspruchung - Führung“ und „Verhalten steuern“ werden umfangreich mit einem psychologisch oder pädagogisch ausgebildeten Experten bearbeitet.

Zum Abschluss wird in mehreren Wissenskreisen erarbeitet, wie wirksamer Arbeitsschutz in Bereichen wie Mitarbeiterverhalten, Führungsverhalten, Budgets etc. realisiert werden kann.

Tag 3: Den Abschluss bildet eine transferunterstützende Aufgabenstellung, mit welcher die Teilnehmer Seminarinhalte auf ihren individuellen Verantwortungsbereich übertragen sollen. Hierbei wird auf den Weg von der Fehleranalyse zur kontinuierlichen Verbesserung im Arbeitsschutz eingegangen, um die Sicherstellung der Maßnahmen langfristig zu erreichen. Unterstützungsmöglichkeiten der BGHM hierzu werden dabei mit erläutert.

Zielgruppen, gesamt

Das Seminar richtet sich an Meister und deren Stellvertreter mit Führungsverantwortung.

Rolle/Aufgabe im Betrieb Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer (TN) sind Meister bzw. deren Stellvertreter mit Führungsverantwortung, die direkt Mitarbeiter führen und die einzelnen Belange des Arbeitsschutzes im betrieblichen Umfeld umsetzen müssen.

Sie berichten einem Fertigungs-, Montage- oder Produktionsleiter.

Vermutlich anzutreffende Erfahrungen, Einstellungen

Die TN haben in der Regel das Grundseminar FKME11 besucht. Kenntnisse über verschiedenste Arbeitsschutzelemente, die Rollen im Arbeitsschutz und die damit verbundenen Aufgaben und Verantwortung von Meistern anhand des „AOK“-Prinzips sind vorhanden. Mitunter sind Vorarbeiter (ohne formellen Meistertitel) anzutreffen.

Die Wirksamkeit des Arbeitsschutzes sicherstellen – Themen und Inhalte

10.08.2017 FKME12 00 TUI Seite 1/3 BGHM

Die Differenzierung der Seminare FKFK12 und FKME12 erfolgt über die Themen 03 und 04 in Form anderer Ziele / Erfahrungen / umgesetzter Elemente und Beispiele. Ebenso ist die grundsätzliche Teilnehmeransprache in den Zielgruppen als Unterscheidungsmerkmal festzuhalten.

Thema Beschreibung der Inhalte

01

Begrüßung, Vorstellung, Seminarablauf

Zeitdauer: 1 LE

Überblick über Bildungsstätte, Organisation, Seminarinhalte.

Aktivierende Vorstellung, bspw. mit dem „Dreieck der Gemeinsamkeiten“

Ziel: Gegenseitiges Kennenlernen und Besprechen organisatorischer Notwendigkeiten

02

Rückblick auf Inhalte des FKME11

Zeitdauer: 1 LE

Aktivierende Gruppenarbeit zu ausgewählten Themen des FKME11 und Ausblick auf das Thema 12

Ziel: „Abholen“ der TN, Auffrischen der wesentlichen Themen des FKME11 und „Neugierig machen“ auf „die BG“

03

Selbstverständnis im Arbeitsschutz: Status und Perspektiven

Zeitdauer: 1 LE

Sensibilisierung: Erfolgreicher Arbeitsschutz hat mit mir selbst, meiner Einstellung, meiner Haltung und meinen Entscheidungen zu tun

Ziel: Die TN blicken auf erfolgreich umgesetzte Maßnahmen im Arbeitsschutz zurück, erkennen ggf. noch bestehende Defizite und fassen neue Ziele ins Auge.

04

Arbeitsschutz nutzen um Unternehmensziele zu erreichen

Zeitdauer: 1 LE

Sensibilisierung: Arbeitsschutz nützt nicht nur dem Mitarbeiter, sondern auch dem Unternehmen

Ziel: TN erkennen, dass Arbeitsschutz „nahtlos“ in bestehende Unternehmensziele integriert werden kann, wenn die unterschiedlichen Zielbereiche eines Unternehmens miteinander synchronisiert werden. Dann werden Ziele besser erreicht und betriebliche Ressourcen optimaler genutzt.

05 Expertenrally zu ausgewählten Themen des Arbeitsschutzes

Zeitdauer: 3 LE

Gruppenarbeit zum selbstständigen Erarbeiten von 4 Schwerpunkt-aufgaben eines Meisters im Arbeitsschutz:

Gefährdungsbeurteilung, Unterweisung, Unfalluntersuchung und Umgang mit Beinaheunfälle

Ziel: die im 11er Seminar kennen gelernten und hier zu bearbeitenden Kernthemen im AS intensivieren. Aufgrund der Erfahrungen der anderen Teilnehmer weitere Ideen zur praktischen Umsetzung bekommen.

Die Wirksamkeit des Arbeitsschutzes sicherstellen – FKME12

Seminarablaufplan – 3 Tage

10.08.2017 FKME12 00 SP3 Seite 1/1 BGHM

Lehreinheitenverteilung:

1. Tag (4 LE) 2. Tag (9 LE) 3. Tag (4 LE)

08:00 - 09:30 08:00 - 09:30

10:00 - 12:15 10:00 - 11:30

13:15 - 14:45 13:15 - 14:45

15:15 - 16:45 15:15 - 16:45

Besondere Anforderungen müssen in der Lehreinheitenverteilung Referentenreihen:

gekennzeichnet und auf der Folgeseite beschrieben werden. 1 AP

2 Pädagoge/Psychologe

3

4

5

6

Themenabfolge: Referenten-Einsatz

LE Nr. Thema: 1 2 3 4 5 6

1.

Tag

1 1 Begrüßung, Vorstellung, Seminarablauf X

2 2 Rückblick auf Inhalte des FKME11 X

3 3 Selbstverständnis im Arbeitsschutz: Status und Perspektiven X

4 4 Arbeitsschutz nutzen um Unternehmensziele zu erreichen X

2.

Tag

5 5 Expertenrally zu ausgewählten Themen des Arbeitsschutzes: Unfallursachenanalyse / Gefährdungsbeurteilung / Unterwei-sung / Beinaheunfälle

X

6 5 Expertenrally zu ausgewählten Themen des Arbeitsschutzes: Unfallursachenanalyse / Gefährdungsbeurteilung / Unterwei-sung / Beinaheunfälle

X

7 5 Expertenrally zu ausgewählten Themen des Arbeitsschutzes: Unfallursachenanalyse / Gefährdungsbeurteilung / Unterwei-sung / Beinaheunfälle

X

8

6 Selbstwirksam führen – Gesund führen

X X

9 X X

10 X X

11 9 Ergebnisse wirksamen Arbeitsschutzes: sicherer Betrieb, Mit-arbeiterverhalten, Führungsverhalten, Budgets

X X

12 9 Ergebnisse wirksamen Arbeitsschutzes: : sicherer Betrieb, Mitarbeiterverhalten, Führungsverhalten, Budgets

X X

13 9 Ergebnisse wirksamen Arbeitsschutzes: : sicherer Betrieb, Mitarbeiterverhalten, Führungsverhalten, Budgets

X X

3.

Tag

14 11 Von der Fehleranalyse zur Kontinuierlichen Verbesserung X

15 10 Führungskompetenzen im Arbeitsschutz X

16 12 Die BGHM als Partner (Beratungsangebote/Betriebsaktio-nen)

X

17 13 Seminartransfer, Verabschiedung X

Die Wirksamkeit des Arbeitsschutzes sicherstellen – Themen und Inhalte

10.08.2017 FKME12 00 TUI Seite 2/3 BGHM

06

Selbstwirksam führen – Gesund führen

Zeitdauer: 3 LE

Ziel und Kompetenz

Die Teilnehmer am Seminar FKME12 haben sich in den LE 01 – LE05 mit zentralen Fragen der Wirksamkeit des Arbeitsschutzes beschäftigt – z. B. indem sie über den „Mehrwert“ des Arbeitsschutzes im Unternehmen reflektiert und zur Verwendung wesentlicher Instrumente aktiv und selbstorganisiert gearbeitet haben.

Die LE06 „Selbstwirksam führen – gesund führen“ richtet nun den Blick stärker auf die Person und die Verhaltensweisen der Führungskräfte selbst. Dafür stehen insgesamt 3 LE zur Verfügung.

Die wesentlichen Intentionen der LE06 sind:

1. Sensibilisierung der FK für den Zusammenhang zwischen dem eigenen Führungsverhalten und den Ergebnissen für Sicherheit und Gesundheit im Unternehmen bzw. den sicheren oder unsicheren Verhaltensweisen der Mitarbeiter

2. Klären und ggf. erweitern des Spektrums an Führungsaufgaben, die sich direkt auf den Arbeitsschutz auswirken und vorstellen von Konzepten bzw. Modellen wirksamer und gesundheitsgerechter Führung

3. das Schaffen günstiger Rahmenbedingungen für sicheres und gesundheitsgerechtes Arbeiten im Betrieb

09

Ergebnisse wirksamen Arbeitsschutzes; sicherer Betrieb, Mitarbeiterverhalten, Führungsverhalten, Budgets

Zeitdauer: 3 LE

Ziele und Inhalte: Die TN diskutieren und erarbeiten Voraussetzungen, die im Unternehmen nötig sind, um sicheren Betrieb, sicheres Mitarbeiter- und Führungsverhalten sowie optimale Ressourcennutzung zu gewährleisten. Die TN reflektieren dabei auf eigene Anteile an der Wirksamkeit von Arbeitsschutz, auf mögliche Widerstände im Unternehmen bzw. bei Mitarbeitern und überlegen sich Konsequenzen dieser Erkenntnisse für das künftige eigene Handeln.

10 Führungskompetenzen im Arbeitsschutz

Zeitdauer: 1 LE

Gruppenarbeit: Entwicklung einer Stellenbeschreibung als Meister hinsichtlich der Kompetenzen im AS.

Ziel: Reflexion und Transfer der Inhalte aller Seminarthemen auf die eigene betriebliche Aufgabe.

11

Von der Fehleranalyse zur kontinuierlichen Verbesserung

Zeitdauer: 1 LE

Anhand der Bradley-Kurve wird der notwendige Entwicklungsweg erarbeitet, der in Unternehmen beschritten werden muss, um das Ziel von Null Unfällen zu erreichen.

Abschließende Teilnehmerabfrage mit Punkten zur Selbsteinschätzung.

Ziel: Die TN erkennen, dass nur die Etablierung einer Sicherheitskultur die Fehlzeiten, verursacht durch Arbeitsunfälle und arbeitsbedingte Erkrankungen, nachhaltig senken kann. Und sie erkennen, dass die Themen 03 - 09 dazu dienen, die erforderlichen Grundkenntnisse zu legen.

Die Wirksamkeit des Arbeitsschutzes sicherstellen – Themen und Inhalte

10.08.2017 FKME12 00 TUI Seite 3/3 BGHM

12

Die BGHM als Partner

Zeitdauer: 1 LE

BG und Leistungsrecht: Was ist eine Berufsgenossenschaft, was ist ein Arbeitsunfall, was eine Berufskrankheit, was ein Wegeunfall, wer muss wann eine Unfallanzeige erstellen, welche Leistungen gibt es (Prävention und REHA), wie setzt sich der Beitrag zusammen.

Ziel: Die TN lernen das BG-System als einzigartig kennen.

13

Seminartransfer und Verabschiedung

Zeitdauer: 1 LE

Reflektion der wesentlichen Erkenntnisse dieses Seminars im Plenum mit aktiver Beteiligung der Teilnehmer.

Ausgeben der Teilnahmeurkunden.

Ziel: Feedback einholen, ohne direkt danach zu fragen

Methoden

Arbeitsschutz nutzen, um Unternehmensziele zu erreichen - FKME12

BGHM 16.08.2016 FKME12 04 MTD Seite 1 von 4

Arbeitsschritt 1:

Der Referent leitet von LE03 auf LE 04 sinngemäß über: „Sie haben sich in der letzten Stunde über den Status und die Perspektiven des Arbeitsschutzes in ihrem Unternehmen Gedanken gemacht. Nun wollen wir überlegen, wie diese Zielsetzungen und Perspektiven (siehe Frage 4 und Frage c aus LE03) mit den übrigen betrieblichen Zielsetzungen in Einklang gebracht werden können.“

Dazu sammelt der Referent im Plenum durch eine Zurufabfrage zunächst typische Unternehmensziele an Tafel, Flipchart oder Pinnwand.

Beispiele für Unternehmensziele in allgemeiner Form können sein:

Gesamtdauer Arbeitsschritt 1: max. 10 Minuten!

Erläuterung für die Überleitung von den „Unternehmenszielen“ in Arbeitsschritt 1 zur „SWOT-Analyse“ in Arbeitsschritt 2:

Jedes Unternehmen formuliert für sich – mehr oder weniger ausdrücklich – bestimmte Unternehmensziele (z. B. in Form einer Strategie, eines Leitbildes oder in Gestalt von Zielvorgaben für die Meister). Eine wichtige Frage im Rahmen des Seminarthemas lautet deshalb, ob die Zielsetzung „Förderung von Sicherheit und Gesundheit“ im Zielkatalog eines Unternehmens vorkommt und welche Priorität sie darin besitzt.

Methoden

Arbeitsschutz nutzen, um Unternehmensziele zu erreichen - FKME12

BGHM 16.08.2016 FKME12 04 MTD Seite 2 von 4

Ein Beispiel für die Integration des Themas „Sicherheit und Gesundheit“ ist der so genannte „Triple Bottom Line Approach“ (zu Deutsch etwa der „Drei Fundamente Ansatz“), der u.a. bei der Firma DuPont gelebt wird (http://www.dupont.de/produkte-und-dienstleistungen/beratungsdienstleistungen-prozesstechnologien/marke/sustainable-solutions.html). Dieser Ansatz basiert auf der Integration von drei „Fundamenten“ (Ertrag, Mensch, Umwelt), auf die sich die Unternehmenspolitik erstreckt. Er weist dabei deutlich über eine rein betriebswirtschaftliche Betrachtung hinaus!

Weiterhin nehmen wir an, dass die Akzeptanz von Arbeitsschutz als „nützliches“ Unternehmensziel dann ansteigt, wenn sich die Arbeitsschutzziele harmonisch und ohne zu konkurrieren in das Gesamtgefüge der übrigen Unternehmensziele einfügen (siehe oben).

Möglicherweise ist das jedoch nicht in allen Unternehmen der Fall. Deshalb muss in Arbeitsschritt 2 geklärt werden, welche Faktoren das Erreichen der Unternehmensziele (positiv) beeinflussen.

Folgende Thesen können dazu formuliert werden:

Wo Stärken genutzt werden, werden Ziele besser erreicht! Wo Ziele erreicht werden, wächst Motivation! Wo Motivation wächst, wächst auch Leistungsbereitschaft! Wo Leistungsbereitschaft hoch ist, werden vorhandene Ressourcen gut genutzt! Wo Ressourcen gut genutzt werden, wächst die Effizienz und damit auch Gesamtnutzen des

Unternehmens!

Die zu beantwortende Frage in Arbeitsschritt 2 lautet deshalb: „Wie können die vorhandenen Stärken des Unternehmens noch besser für die Zielerreichung genutzt werden und welchen Beitrag kann der Arbeitsschutz dazu leisten?

Vorgehen in Arbeitsschritt 2:

Die Teilnehmer werden in 4 Gruppen eingeteilt. Die Arbeitsgruppen erhalten folgenden Arbeitsauftrag:

„Führen Sie bitte eine so genannte SWOT-Analyse durch. SWOT ist die englische Abkürzung für Stärken (strength), Schwächen (weakness), Chancen (opportunities) und Risiken (threats). Sie sollen mit dieser Aufgabenstellung herausfinden, welche Chancen und welche Risiken bestehen, wenn Arbeitsschutz (noch besser als bisher) als wichtiges oder sogar prioritäres Unternehmensziel integriert wird. Gestalten Sie dazu ein Flipchart nach dem Muster des Arbeitsblattes!“

Methoden

Arbeitsschutz nutzen, um Unternehmensziele zu erreichen - FKME12

BGHM 16.08.2016 FKME12 04 MTD Seite 3 von 4

Dazu füllen Sie die äußeren vier Felder folgendermaßen aus:

• Stärken: Was sind die Stärken des Unternehmens? • Schwächen: Wo läuft es (noch) nicht optimal im Unternehmen? • Chancen: Welche Chancen eröffnen sich im Unternehmen, wenn Arbeitsschutz als

Unternehmensziel (höher) priorisiert wird? • Risiken: Welche Risiken bestehen, wenn Arbeitsschutz als Unternehmensziel (höher) priorisiert

wird?

In die vier inneren Quadranten der Matrix schreiben Sie bitte jeweils ihre Überlegungen, so wie sie auf dem Arbeitsblatt aufgeführt sind, also z. B. „Wie können wir die Stärken im Unternehmen nutzen, um die Chancen optimal zu nutzen?“

Hinweis: Nutzen und sammeln Sie Ihre gemeinsamen Erfahrungen aus dem betrieblichen Alltag und bilden Sie für die Aufgabe ein (virtuelles) gemeinsames Unternehmen (die Aufgabe soll als Gruppenaufgabe gelöst werden)!

Bearbeitungszeit: 25 Minuten!

Anschließend Präsentation der Arbeitsergebnisse im Plenum (pro Gruppe ca. 5 Minuten).

Die erstellten Flipcharts werden im Seminarraum plakatiert.

Hinweis: Beispiele für mögliche Ergebnisse der SWOT-Analyse finden Sie auch in der Präsentation zu dieser Lehreinheit FKME12 04 PPS.pptx

Variante zur Durchführung:

Die SWOT-Analyse kann bei auch nur mit den vier Feldern Stärken, Schwächen, Chancen und Risiken durchgeführt werden!

Methoden

Arbeitsschutz nutzen, um Unternehmensziele zu erreichen - FKME12

BGHM 16.08.2016 FKME12 04 MTD Seite 4 von 4

Mögliche Ergebnisse der SWOT-Analyse: