Die Zeitschrift der Wohnungswirtschaft...

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Ausgabe 3 | 2016 Die Zeitschrift der Wohnungswirtschaft Thüringen 2. Sanierungswelle rollt auf uns zu – S. 2 Solarworkshop im Thüringer Umweltministerium – S. 6 AWO Senioren-Wohngemeinschaften im Gründerzeithaus Schmöllnsche Straße 6 in Altenburg – 16

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Die Zeitschrift der WohnungswirtschaftThüringen

2. Sanierungswelle rollt auf uns zu – S. 2

Solarworkshop im Thüringer Umweltministerium – S. 6

AWO Senioren-Wohngemeinschaften im Gründerzeithaus Schmöllnsche Straße 6 in Altenburg – 16

2 netzwerkWOHNEN | Ausgabe 3 · 2016

Impressum

Herausgeber: Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilien wirtschaft e.V.

Verantwortlich: Constanze Victor

Gestaltung: Werbeagentur Kleine Arche GmbH, Erfurt

Titelfoto: Wolfgang Klaus, www.kleinearche.de

Druck: Druckhaus Gera GmbH

Redaktionsleitung: Iris Richardt

Redaktionsschluss: 16.08.2016 Redaktionsanschrift: Regierungsstraße 58, 99084 Erfurt; Tel.: (0361) 3 40 10-0; Fax: 3 40 10-233; E-Mail: [email protected]

Für Beiträge mit Produktinformationen und Dienstleis tungs ange boten kann der Herausgeber keine Verantwortung über-nehmen. Die im „netzwerk WOHNEN“ veröffentlichten Eigenbeiträge wurden mit größter Sorgfalt recherchiert, jedoch wird für die Richtigkeit und Vollständigkeit der in den Beiträgen getroffenen Aussagen keine Haftung übernommen. Für den Inhalt von Anzeigen bzw. Anzeigeartikeln (Texte, Grafiken, Bilder) ist ausschließlich der beauftragende Anzeigennehmer verantwortlich. Die hierin getroffenen Aussagen müssen nicht die Meinung der Redaktion des „netzwerk WOHNEN“ oder seines Herausgebers, des Verbands Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V., wiedergeben.

gedruckt auf Recyclingpapier

aus 100 % Altpapier, zertifiziert mit dem Blauen Engel

Wohnungswirtschaftliches Dienstleistungszentrum: Regierungsstraße 58 · 99084 Erfurt

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TVD Versicherungsmakler für die Wohnungs- und Immobilienwirtschaft GmbHTel.: (0361) 2 62 40 -0 · Fax: 2 62 40 -10E-Mail: [email protected] · www.TVDonline.de

Mitteldeutsche Fachakademie der Immobilienwirtschaft e.V.Tel.: (0361) 3 40 10 -224 · Fax: 3 40 10 -236E-Mail: [email protected] · www.vtw.de

DOMUS Consult Wirtschaftsberatungsgesellschaft mbH , Geschäftsstelle Erfurt

Tel. (0361)3 47 80 41 · Fax: 3 47 80 10 E-Mail: [email protected] · www.domusconsult.de

DOMUS AG Wirtschaftsprüfungsgesellschaft Steuerberatungsgesellschaft Niederlassung Erfurt

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udw. – Unterstützungskasse e.V.Tel.: (0361) 3 40 10 -0 · Fax: 3 40 10 -233E-Mail: [email protected]

netzwerkFORUMDie „Glück Auf“ in Gera feiert ihren „60.“ mit großem Sommerfest 12

Solide und verlässlich – 80 Jahre Handwerksbau AG Weimar 13

Ehrenamtliche Mieterbeiräte der KoWo mbH Erfurt – aktiv in Häusern, Wohnquartieren und Wohngebieten 14

Theorie und Praxis in Sondershausen 15

AWO Senioren-Wohngemeinschaften im Gründerzeithaus Schmöllnsche Straße 6 in Altenburg 16

jenawohnen: Geregelte Nachfolge bei der Geschäftsführung 17

Auf traditionelle Art legte unsere Genossenschaft den Grundstein der “Eckermannhöfe“ 18

netzwerkINFOEditorial 3

2. Sanierungswelle rollt auf uns zu 3

Zu Besuch bei Al Capone und Co. 5

Das WDZ stellt sich vor 5

Solarworkshop im Thüringer Umweltministerium 6

Wir gratulieren 7

netzwerkSERVICESeminarangebote der Mitteldeutschen Fachakademie der Immobilienwirtschaft e.V. 7

Rechtsprechung – kurz gefasst 8

Betriebliche Altersversorgung – Aus gutem Grund 9

ERP-System erfolgreich wechseln: Als Projekt begreifen – verantwortungs- bewusst handeln 10

Neues und Bewährtes im Dualen Studium Wohnungs- und Immobilienwirtschaft 11

3netzwerkWOHNEN | Ausgabe 3 · 2016

Liebe Leserinnen und Leser,

die Zeit des Handelns ist angebrochen. Gemein-sam analysierten wir in den vergangenen Mo-naten Trends und Entwicklungen, prüften Zah-len und zogen die entsprechenden Schlüsse. Jetzt können wir die Weichen für die Zukunfts-themen der Thüringer Wohnungswirtschaft stellen: Die Bewältigung der zweiten Sanie-rungswelle und des demografische Wandels.

Das Thema dieser Ausgabe ist deshalb: Wie sind die Unternehmen für die Zukunft gerüstet und welche Möglichkeiten gibt es, um die künftigen Herausforderungen anzugehen? Antworten fin-den Sie auf den folgenden Seiten – mit Beispie-len, wie unsere Unternehmen schon jetzt für den demografischen Wandel mobil machen. Hier wird deutlich: Thüringens Wohnungswirt-schaft baut und saniert bereits jetzt für die Zu-kunft und nicht für Legislaturperioden. Langfris-tiges Denken und Handeln ist dabei von ent-scheidender Bedeutung. Dafür benötigen wir aber nicht nur innovative Ideen, sondern auch übergreifende Konzepte seitens der Politik. Die-se muss uns jetzt Antworten auf komplexe Fra-gen der veränderten Bevölkerungsstrukturen in Stadt und Land geben.

Thüringens Wohnungsunternehmen haben ih-re Hausaufgaben gemacht und reagieren be-reits auf die anstehenden Veränderungen. Mo-dernisierungen, neue Grundrissformen und der Anbau von Balkonen stehen in Größenordnun-

gen auf der Tagesordnung. Änderungen in der Altersstruktur unserer Bevölkerung machen zu-sätzlich den Einbau von Aufzügen, barrierefrei-en Bädern sowie neue Wohnformen zwingend erforderlich.

Wir als Verband unterstützen Thüringens Un-ternehmen in der Vorbereitung dieser Aufga-be. Dafür haben wir uns mit dem Verband nord-deutscher Wohnungsunternehmen e.V. (vnw) zusammengeschlossen. Gemeinsam erarbeiten wir Lösungen, wie insbesondere im Plattenbau serielle Bauweisen, Modularisierung und Vorfer-tigung von Bauteilgruppen zum Einsatz kom-men können. Dafür erstellen wir die Marktstu-die „Serielles Bauen“ (mehr S. 4). Durchgeführt und ausgewertet wird sie durch das Hamburger Beratungsunternehmen Analyse & Konzepte. 2017 dürfen Sie auf die Ergebnisse gespannt sein.

In die Studie fließen auch Projekt-Erfahrun-gen unserer Mitglieder ein. Sie zeigen: Thürin-gens Wohnungsunternehmen sichern die woh-nungswirtschaftliche Zukunft des Freistaates schon jetzt. So baut die Gemeinnützige Woh-nungsgenossenschaft Weimar e.G. ihre neu-en Wohnungen in den “Eckermannhöfen“ von vornherein barrierefrei (mehr S. 18/19). Die Städ-tische Wohnungsgesellschaft Altenburg (SWG) sanierte mit der Arbeiterwohlfahrt (AWO) als Partner eines ihrer Bestandsgebäude für Wohn-gemeinschaften des betreuten Wohnens (mehr S. 16/17).

Als Interessenvertretung und Berater in Fragen von Neubau, Sanierung und Vermietung steht allen Mitgliedsunternehmen des vtw dabei das Wohnungswirtschaftliche Dienstleistungszent-rum (WDZ) zur Verfügung. Im Juni lud das WDZ nach Erfurt ein und informierte alle neuen Ge-schäftsführer und Vorstände, wie sie sich mit Hil-fe der WDZ-Services und des großen WDZ-Netz-werkes noch besser für die kommenden Jahre wappnen können (mehr S. 5).

Wie Sie in dieser Ausgabe sehen, leistet Thürin-gens Wohnungswirtschaft bereits einen erheb-lichen Beitrag, um die Zukunft des Wohnens im Freistaat zu sichern.

Viel Vergnügen beim Lesen wünscht Ihnen

Constanze Victor

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Editorial

Thüringen steht vor einer zweiten Sanierungs-welle. In spätestens fünf bis zehn Jahren müs-sen rund 80.000 Wohnungen im Block- und Plattenbau erneuert werden. Barrierearme Ausstattungen, neue Grundrisse, Balkone, Auf-züge, neue Bäder stehen parallel dazu auf der Tagesordnung der Wohnungsunternehmen.

Ursache sind veränderte Bedarfe – u. a. durch den demografischen Wandel. Zusammen sorgt dies für eine gewaltige finanzielle Be-lastung, die Thüringens Wohnungswirtschaft nicht aus eigener Kraft stemmen kann. Selbst wenn die Entschuldungsmaßnahmen der Ver-gangenheit sie nicht drücken, machen stei-

gende Baukosten, das niedrige Lohnniveau und soziale Probleme es unmöglich, Mieten zu verlangen, die die Sanierungskosten auch nur annähernd decken.

Seit mehr als zwei Jahren engagiert sich der vtw deshalb für die Lösung der Frage, wie die zweite Sanierungswelle zu stemmen ist. Die Antwort lautet: Nur gemeinsam, die ersten Reaktionen aus dem Thüringer Ministerium für Infrastruktur und Landwirtschaft (TMIL) sind positiv.

Dazu gehört aber auch, dass wir neue Wege finden, wie wir unseren Bestand kostenopti-

2. Sanierungswelle rollt auf uns zuWohnungswirtschaft entwickelt bezahlbare Lösungen für „Typenmodernisierung“/Studie in Auftrag gegeben

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miert sanieren und Wohnungsneubau güns-tig realisieren. Was nüchtern klingt, erfordert jedoch immer große Klarheit und persönliche Leidenschaft beim Anstoßen solcher Prozesse. Ausdrücklicher Dank gebührt deshalb Cordula Wiegand, Geschäftsführerin der WOBAG Saal-feld mbH und Vorsitzende des Fachausschusses „Bauwesen / Technik / Energie“ beim vtw, deren Vortrag ebenso erhellend wie aufrüttelnd die Problemlage erläutert – und folgerichtig mitt-lerweile Empfehlungen, Anfragen und Auf-tritte von Norddeutschland bis zum GdW mit sich bringt. Wir freuen uns, sie sozusagen als „Themenbotschafterin“ nun zur Fachveranstal-tung am 26./27. Oktober in Zeulenroda hören zu können.

Um länderübergreifend Ideen und Innovati-onen zu bündeln, arbeiten deshalb ab sofort der Verband norddeutscher Wohnungsunter-nehmen e.V. (vnw) und der Verband Thürin-ger Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V. (vtw) an der Marktstudie „Serielles Bauen“ zu-sammen. Begleitet werden sie durch das re-nommierte Beratungsunternehmen Analyse & Konzepte aus Hamburg.

Hintergrund ist, dass nur über Standardisie-rungen Skaleneffekte und damit günstige-re Modernisierungen erreicht werden. Dazu gehören beispielsweise die Modularisierung und Vorfertigung von Bauteilgruppen für kon-struktive Bauteile und technische Ausrüstun-gen. Thüringen hat dafür optimale Vorausset-zungen. Allein rund 70 Prozent des Bestandes der vtw-Mitgliedsunternehmen sind serieller Plattenbau. Tragkonstruktion, technische Ver-sorgungsstränge und Ausbaukonstruktionen ähneln sich bei allen Gebäuden. Darauf kön-nen wir aufbauen.

Trotz der vielen Gemeinsamkeiten ist unser Ziel jedoch nicht, alle Gebäude über „einen Kamm zu scheren“. Stattdessen wollen wir ein Baukastensystem entwickeln, das sich für Sanierungen an der Hülle als auch für Ausbau und Neubau eignet. Der Vorteil: Planer erhal-ten eine objektive Einschätzung der Leistungs-fähigkeit verschiedener Bauverfahren, Kons-truktionen und Materialien. Potenziale der Vorfertigung stehen zudem allen Wohnungs-unternehmen zur Verfügung. Zentrale Anbie-ter sorgen für extra Kostenersparnis. Neue For-schungsergebnisse und Entwicklungstrends sind allen zugänglich.

Was sind unsere nächsten Schritte? Bis Janu-ar 2017 werden wir die Marktstudie „Serielles Bauen“ zusammen mit dem vnw erstellen. In den folgenden Wochen gibt es im Rahmen der Studie Telefoninterviews mit Vertretern der Wohnungsunternehmen beider Verbän-de sowie Unternehmen der Industrie. Gefragt wird nach Anwendungsbereichen des seriel-len Bauens im Neubau und im Bestand und konkreten Anbietern. Wir wollen wissen, wie beurteilen Sie Materialeinsatz, Zeitersparnis, Kostenreduzierung und Bauplanung? Durch-geführt wird die Befragung von Analyse & Konzepte, die seit mehr als 20 Jahren Woh-nungs- und Immobilienunternehmen in ganz Deutschland beraten. Das Unternehmen ana-lysiert den Markt und seine Anbieter, doku-mentiert Praxisbeispiele und führt 16 Exper-

teninterviews durch. Erste Ergebnisse liegen voraussichtlich im Januar 2017 vor. Spätestens im Mai 2017 erfahren alle Mitglieder die Er-gebnisse der Studie.

Bis ins Detail werden wir in der Studie der Fra-ge nachgehen, wie beim Badumbau, beim Anbau von Balkonen und Aufzügen, Elektro-installation, Strangsanierung und Barrierere-duzierung modulare Bauweisen zum Einsatz kommen können. Kommendes Jahr erfahren vtw-Mitglieder allerdings nicht nur, wie hier der aktuelle Kenntnisstand ist, sondern auch Neuigkeiten zur Entwicklungsdynamik, Um-setzungsproblemen, Effizienz und Marktreife.

Die Studie schließt mit einem Ausblick auf weitere Trends. Neben dem Informationsge-winn für Wohnungsunternehmen hat Thürin-gens Wohnungswirtschaft mit der Studie da-mit auch ein Instrument in der Hand, mit dem sie nachweisbar entsprechende Förderregula-rien seitens der Politik einfordern kann.

Fakt ist: Thüringens Wohnungswirtschaft ste-hen Investitionen in Milliardenhöhe bevor. Mit entsprechenden Rahmenbedingungen durch vorbereitende Konzepte (z. B. INSEK), konkre-te Maßnahmen und Förderungen sowie einer kostenoptimierten Bauweise aber ist diese He-rausforderung kein Ding der Unmöglichkeit.

Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V.

„Fakt ist: Thüringens Wohnungswirtschaft

stehen Investitionen in Milliardenhöhe bevor. “

Cordula Wiegand, Geschäftsführerin der WOBAG Saalfeld mbH und Vorsitzende des Fachausschusses „Bauwesen / Tech-nik / Energie“

5netzwerkWOHNEN | Ausgabe 3 · 2016

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Nach dem Empfang durch die Gastgeber, wur-den die Gäste in den elitären Kreis derer auf-genommen, die einen Abend in Al Capones berühmt-berüchtigten Chicago Nightclub er-leben durften.

Elegant und auffällig gekleidete Herren im Smoking oder Nadelstreifenanzug, selbstver-ständlich mit Hut, und aufregend anmuten-de Damen im Charleston Kleid, mit Federboa und Kopfschmuck, verwandelten die Villa Haar an diesem Abend in eine Szenerie der Golde-nen Zwanziger.

Bei abenteuerlichen Aktionen wie Razzien, Festnahmen durch uniformierte Police Of-ficers, einem spannenden Pferderennen sowie

verbotenem Glücksspiel fühlte sich so man-cher zurückversetzt in die Zeit der Prohibition.

Mit witzigen Showeinlagen und mitreißen-der Swing Musik verging der Abend viel zu schnell.

Wir hoffen, dass jeder unserer Gäste den Nachtclub mit dem guten Gefühl verlassen hat, etwas ganz Besonderes erlebt zu haben.

Ein großer Dank geht an das Team der Vil-la Haar, das Team von „ Al Capone“ sowie der Firma Hirschfeld Event für den aufregenden und einmaligen Abend.

Das Team des WDZ

Zu Besuch bei Al Capone und Co.Einmal in die Casino-Welt der 20er Jahre eintauchen… Das konnten die Gäste des traditionellen WDZ-Sommerfestes am 16.06.2016 in der Villa Haar in Weimar.

Das WDZ stellt sich vorUm den neuen Geschäftsführern und Vor-ständen unter unseren Mitgliedsunter-nehmen einen Einblick in die Verbands-landschaft zu geben, lud das WDZ am 29.06.2016 ins Augustinerkloster nach Er-furt ein.

In lockerer Atmosphäre präsentierten sich vtw, TVD, DOMUS sowie die MFA und ga-ben einen fachlich-kompakten Überblick ihrer Arbeit, der angebotenen Leistungen und über den Service im WDZ.

Auf Grund der guten Nachfrage ist vorge-sehen, eine solche „Kennenlern-Runde“ zu-künftig fest im Jahresplan unserer Veranstal-tungen zu etablieren.

Wir bedanken uns herzlich für die Teilnah-me und das überaus positive Feedback.

Das Team des WDZ

6 netzwerkWOHNEN | Ausgabe 3 · 2016

Am 30.06.2016 fand im Thüringer Ministerium für Umwelt, Energie und Naturschutz (TMUEN) ein Workshop zu folgenden drei Themen statt:• Allgemeine Situationder Solarwirtschaft

nach der Novellierung des EEG 2016• BeförderungvonMieterstrommodellen• FörderoptionendesFreistaatesThüringen

Einleitend zeigte sich Ministerin Anja Sieges-mund mit dem Stand des Gesetzentwurfes zum Erneuerbaren Energien Gesetz (EEG) un-zufrieden. Der Entwurf bleibe, so die Ministe-rin, weit hinter den Erfordernissen zurück. Ins-besondere sei der Plan zur Reform des Strom-steuergesetzes schädlich. Dieser sieht vor, den für den Eigenverbrauch oder die Mieterdirekt-versorgung produzierten Solarstrom, der nicht ins öffentliche Stromnetz eingespeist wird, oberhalb einer Grenze von 20 MWh mit einer Stromsteuer zu belasten.

Das Ministerium intensiviere deshalb eigene Überlegungen, auf Landesebene die Förde-rung von Anlagen für Photovoltaik und Solar-thermie zu überarbeiten und auszuweiten. Man werde bereits in wenigen Wochen ei-ne Förderung präsentieren, wonach bei Mie-terstrommodellen bis zu 1.000 Projekte (bis 40 MW-Anschlussleistung) mit einem Einmal-zuschuss angestoßen werden können. Anwen-derstrukturen sollen nicht eingegrenzt wer den, d. h. auch Tochterunternehmen, Stadt werke, Wohnungsunternehmen u.a.m. sollen antrags-

berechtigt sein.

Im weiteren Verlauf stellte Iris Behr vom IWU Darmstadt die Studie eines Zukunft-Bau-För-derprojektes aus dem Jahr 2015 mit dem Ti-tel „Möglichkeiten der Wohnungswirtschaft zum Einstieg in die Erneuerung und Vermark-tung elektrischer Energie“ vor. Sie nannte die Berücksichtigung der erweiterten Gewerbe-steuerkürzung im Rahmen des Steuerrechtes bei vielen Wohnungsunternehmen sowie die Messkonzepte als große Herausforderungen bei der Umsetzung von Mieterstromprojekten.

Bernd Henn und Rainer Nowak informierten in Wortbeiträgen über die Situation bei der An-

wendung von Mieterstromprojekten im Ver-bandsbereich des vtw. Herr Henn verwies wei-ter auf eine geplante Bundesratsinitiative des Landes Brandenburg, im Rahmen der Novel-lierung des Investmentsteuergesetzes das Pro-blem der erweiterten Gewerbesteuerkürzung anzupacken und im Sinne der Wohnungswirt-schaft zu ändern. Die Ministerin wurde gebe-ten, diese Initiative zu unterstützen.

Danach stellte das TMUEN die Eckpunkte der neuen Förderung vor. Unterteilt in Förder-schwerpunkte sollen Richtlinien neu gefasst werden. Der Fördersatz beträgt zwischen 40 und 80 Prozent und kann neben dem Investi-tionszuschuss auch die Förderung von Mach-barkeitsstudien und Betriebskonzepten um-fassen:a) Erstinstallation sowie Nachrüstung von PV-

Anlagen, die nicht durch die KfW gefördert werden können

b) Investive Förderung von Stromspeichern und Power to heat

c) Projekte von Bürgerenergiegenossen-schaften

d) Mieterstrommodellee) Solarthermieanlagenf ) Kleinere KWK-Anlagen

In der abschließenden Diskussion machte der vtw folgende Forderungen an eine neue För-derung auf:• SchaffungvonstandardisiertenLösungen• Projekteüberschaubarundeinfachhalten• FachlicheBeratungundBegleitungermög-

lichen• UmsetzungderProjektekanninderRegel

nur in Kooperationen erfolgen• AuchnachAbschlussvonProjektendieBe-

triebsführung weiter im Fokus halten. Über einen Zeitraum von 1 – 2 Jahren sollte bei ei-nem solchen komplexen Förderpaket eine wissenschaftliche Begleitung abgesichert werden.

Zum Abschluss des Workshops brachte Minis-terin Siegesmund ihre großen Erwartungen bezüglich der neuen Förderung zum Aus-druck. Bereits in den nächsten Wochen sollen die Entwürfe zu den einzelnen Förderschwer-punkten vorliegen.

Rainer NowakReferent Technik, vtw

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Solarworkshop im Thüringer Umweltministerium

„Der Gesetzentwurf zum Erneuerbaren Energien

Gesetz (EEG) bleibt weit hinter den Erfordernissen zurück.“

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AktuellerVeranstaltungshinweisFachveranstaltung: Mieterstrom in der Praxis – unabhängig, rentabel, sicher?

Termin: 29.09.2016Ort: WDZ, Regierungsstraße 58Veranstalter: ThEGA in Kooperation mit vtw und VKU

Weitere Informationen zur Einladung unter www.thega.de/mieterstrom

7netzwerkWOHNEN | Ausgabe 3 · 2016

netzwerkSERVICE

Wir gratulierenzum 115-jährigen Gründungsjubiläum• derWohnungsbaugenossenschafteG

Südharz, Nordhausen

zum 105-jährigen Gründungsjubiläum• derHeimstätten-Genossenschaft

Jena eG

zum 60-jährigen Gründungsjubiläum• derWohnungsbaugenossenschaft

„Aufbau“ Gera eG

• derWohnungsgenossenschaft Lucka eG

• derAllgemeinenWohnungsgenossen-schaft „Solidarität“ Zeulenroda eG

zum 25-jährigen Gründungsjubiläum• derWohnungsbaugesellschaft

Lobenstein mbH

• derWohnbaugesellschaftKahla– Kommunales Wohnungs unternehmen mbH

• derStädtischenWohnungs- gesellschaft mbH Mühlhausen

• derWohnungsgenossenschaft Pößneck eG

• derRUWORudolstädterWohnungs- verwaltungs- und Baugesellschaft mbH

• der„Wippertal“Wohnungsbau- und Grundstücksgesellschaft mbH, Sondershausen

Seminarangebote der Mitteldeutschen Fachakademie der Immobilienwirtschaft e.V.

MEINE BETrIEBSkOSTENABrECHNUNG IST FALSCH!konfliktfreie Mieterkommunikation zum Thema Betriebskosten

In den vergangenen Jahren sind Heiz- und Betriebskosten stetig gestiegen und zahlreiche Mieter hatten relativ hohe Nachzahlungen. Wenn dann noch in den Medien immer wieder von falschen Abrechnungen berichtet wird, führt dies vielfach dazu, dass Mieter u. U. mit Hil-fe des Mietervereins gezielt nach Fehlern suchen. Sie gehen dann auf das Wohnungsunter-nehmen zu und beschweren sich über die Abrechnung.

Das Ziel des Seminars ist es deshalb, den Seminarteilnehmern geeignete Gesprächstechni-ken aufzuzeigen, mit deren Hilfe sie konsequent und kundenorientiert die Inhalte der Be-triebskostenabrechnung erklären. Möglicherweise können dem Mieter auch Sparpotenziale erläutert werden. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen lernen dabei, mit den entsprechen-den Konflikten praxisnah, individuell und flexibel umzugehen.

Inhalt:Einleitung und Erwartungen der Seminarteilnehmer

Strukturelle Veränderungen im Wohnungsmarkt • KundenorientierunginderWohnungswirtschaft(Mieter=Kunde?)• DieRollederMedienundVeränderungenimVerhaltenderMieter

Grundlagen der Kommunikation• BedeutungderverbalenundnonverbalenKommunikation• WahrnehmungundunterschiedlicheSichtweisenderMieter• UmgangmitAggressionen

Kommunikative Lösungsansätze im Gespräch über Betriebskosten mit dem Mieter Aufbau des Mietergesprächs mit Argumentationshilfen, Formulierungsbeispielen und dem Mieteranschreiben• GrundlagenderBetriebskostenabrechnung• Einstellung,ErsterKontaktundVorbereitungdesGesprächs• Sachverhaltklären-Informationsphase• GekonntargumentierenundProblemelösen(denMieter„fürsichgewinnen“,praxisnahe

Beispiele und Abrechnungsbeispiele)• Nachbetreuung-GesprächmiteinemErgebnisfürdenMieterabschließen

Praxisnahe Fallbeispiele und Zusammenfassung

ZIelgruppe: Führungskräfte und Mitarbeiter aus dem Betriebskostenmanagement und im Kundenkontakt

referentProf. Dr. Matthias Neu, Hochschule Darmstadt

termIn: 28.09.2016, 09:00 – 16:00 Uhr

teIlnehmergebühr: für MFA-Mitglieder 210,00 € für Nichtmitglieder 240,00 €

8 netzwerkWOHNEN | Ausgabe 3 · 2016

netzwerkSERVICE

1. kein eigenmächtiger Austausch von Fenstern bei Zuständigkeit der Wohnungseigentümergemeinschaft für AußenanstrichDas Amtsgericht München hat in seinem Ur-teil vom 07.11.2014 (AZ: 481 C 12070/14) ent-schieden, dass der Austausch von Fenstern, sofern die Eigentümergemeinschaft für den Außenanstrich zuständig ist, in der Regel Sa-che der Eigentümergemeinschaft ist.

Der Beklagte ist Inhaber zweier Eigentumswoh-nungen im 9. und 12. Stockwerk eines Mehrfa-milienhauses. Ohne Beschluss der Eigentümer-gemeinschaft baute er im Jahr 2012 in der Woh-nung im 12. Stock die alten Holz-Alu-Fenster aus. Diese hatten keinen Mittelsteg, waren flä-chenbündig und alufarben. Er ließ weiße Kunst-stofffenster mit Mittelsteg ohne Rahmen und flächenbündige Ausführung einbauen.

In Ziffer 2 b der Gemeinschaftsordnung wer-den die Eigentümer zur Instandhaltung und Instandsetzung auch der Außenfenster ver-pflichtet, jedoch mit Ausnahme des Außen-anstrichs, der Sache der Eigentümergemein-schaft sei. In V. 5. der Gemeinschaftsordnung für das Gebäude steht: „Sofern in dieser Ge-meinschaftsordnung nicht ausdrücklich etwas anderes bestimmt ist, darf der Wohnungsei-gentümer die äußere Gestalt des Bauwerks oder seine in gemeinschaftlichem Eigentum stehenden Bestandteile – insbesondere die Farbe der außerhalb des Sondereigentums sichtbaren Anstriche – nicht ändern.“

Die Eigentümergemeinschaft erhob Klage ge-gen den Miteigentümer auf Beseitigung der neuen Fenster und Wiederherstellung des ur-sprünglichen Zustandes auf eigene Kosten. Das Amtsgericht München gab der Eigentü-mergemeinschaft Recht. Die Fenster nebst Rahmen stünden zwingend im Gemein-schaftseigentum. Dies habe zur Folge, dass die Gemeinschaft der Wohnungseigentümer für ihren Austausch zuständig sei. Ein Beschluss der Eigentümergemeinschaft, der die bauli-chen Veränderungen genehmigt, liege nicht vor und sei auch nicht entbehrlich. Weist die Gemeinschaftsordnung die vorliegende Pflicht zur Instandhaltung und Instandsetzung der Fenster nebst Rahmen in den räumlichen Be-

reich des Sondereigentums den einzelnen Wohnungseigentümern zu und nimmt dabei den Außenanstrich aus, sei die vollständige Erneuerung der Fenster im Zweifel Sache der Gemeinschaft. Behält sich die Gemeinschaft schon den Außenanstrich vor, gelte dies erst recht für die vollständige Erneuerung. Mit ei-ner solchen Regelung wollten die Wohnungs-eigentümer nämlich die einheitliche Außen-ansicht des Gebäudes sicherstellen, so die Ur-teilsbegründung.

(aus: Beck’scher Fachdienst Miet- und Wohnungseigentumsrecht 14/2016)

2. Bei Modernisierungsmaßnahmen ist dem Mieter ein monatelanger Auszug nicht zumutbarDas Landgericht Berlin hat mit Urteil vom 17.02.2016 (AZ: 65 S 301/15) entschieden, dass umfassende Modernisierungs- und Instandset-zungsarbeiten dann nicht zu dulden sind, wenn eine Bauzeit von 12 Monaten geplant ist und der Mieter aufgrund des Umfangs der in Aus-sicht genommenen Arbeiten monatelang nicht in seiner Wohnung verbleiben kann.

Dem Urteil lag folgender Sachverhalt zugrun-de: Der klagende Vermieter kündigte dem be-klagten Mieter umfangreiche Instandsetzungs- und Modernisierungsmaßnahmen an. Die vor-aussichtliche Dauer der Maßnahme gab er mit 12 Monaten an. Das Schreiben wird wie folgt fortgesetzt: „Für den Zeitraum der Modernisie-rungs-, Erhaltungs- und Sanierungsmaßnah-men ist der Verbleib in ihrer Wohnung auf-grund des Umfangs, Art und Dauer der Maß-nahme nicht möglich. Gern unterstützt sie ihr Vermieter bei der Suche nach einer Ersatzwoh-nung. Bitte sprechen sie mich persönlich an, so dass ich ihnen Vorschläge unterbreiten kann.“

Der Mieter macht eine nicht hinnehmbare Härte unter Hinweis auf die Dauer der Maß-nahme und den geforderten Umzug in ei-ne Ersatzwohnung geltend. Der Vermieter verklagt den Mieter auf Duldung. Das Land-gericht Berlin hat entschieden, dass ein An-spruch auf Duldung der hier geltend gemach-ten Modernisierungs- und Instandsetzungsar-beiten aus § 555 d BGB bzw. § 555 a BGB nicht besteht. Der Duldungspflicht stehe die vom Mieter innerhalb der Frist des § 555 d Abs. 3

BGB geltend gemachte Härte entgegen. Das Mietrecht schütze den vertragstreuen Mieter weitreichend vor einem vollständigen, auch zeitlich beschränkten Entzug der Wohnung. Dieser sei nur im Ausnahmefall erlaubt.

Im Mietrecht sei die Verpflichtung zur Duldung der in Aussicht genommenen Arbeiten durch den Mieter, nicht aber etwa die „vollständige, sei es auch nur zeitlich beschränkte“ Beendi-gung seines Besitzrechtes und in der Folge ein Anspruch des Vermieters auf die Herausgabe der Wohnung vorgesehen. Für Modernisie-rungsarbeiten innerhalb der Wohnung gelte daher: Je länger sie andauern und je umfang-reicher das entsprechende Vorhaben ist, desto eher sei eine Härte anzunehmen.

Die vorübergehende Räumung einzelner Zim-mer, ein Zwischenumzug oder ein Auswei-chen in ein Hotel kommen in der Regel nur dann in Betracht, wenn besonders schwerwie-gende, zwingende Gründe für die Moderni-sierung sprechen oder der Mieter durch den vorübergehenden Wohnungswechsel nicht wesentlich in seinen Lebensgewohnheiten beeinträchtigt wird. Hinreichend gewichtige Interessen des Vermieters seien vorliegend nicht ersichtlich. Die geplanten Maßnahmen hätten weder aus der Perspektive des Vermie-ters noch mit dem Blick auf die Belange des Klimaschutzes und/oder der Energieeinspa-rung zwingende oder wenigstens von einer angesichts der besonderen gravierenden Be-lastung erforderliche, über das übliche Maß hinausgehende, Bedeutung.

(aus: FD-MietR 216, 379445)

Claudia Dithmar,Referentin Recht, vtw

rechtsprechung – kurz gefasst

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9netzwerkWOHNEN | Ausgabe 3 · 2016

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Wer sich heute nur auf die gesetzliche Ren-tenversicherung verlässt, hat später das Nachsehen. Mehr als die Grundversorgung kann diese zukünftig nicht mehr leisten. Das Rentenniveau sinkt. Jeder weiß es; wenige tun was!

Verlässliche Regelungen gibt es in der gesetz-lichen Rentenversicherung nur bis zum Jahr 2030. Warum? Ab 2030 wirkt sich der Demo-grafiewandel gravierender aus, als schon jetzt.

Die untenstehende Grafik zeigt deutlich, dass die Anzahl der Rentenempfänger im Verhält-nis zu den Beitragszahlern enorm steigen wird.

Ohne eine spürbare Unterstützung in Form von betrieblicher und privater Vorsorge jedes

Einzelnen ist die Lebensstandardsicherung der heutigen Erwerbstätigen im Rentenalter stark gefährdet. Mit der Rentenreform 2001 wurde diese bereits im Drei-Säulen-System verankert. Nur die Umsetzung erfolgte kaum.

Die Kapitalmarktentwicklung mit sinkendem Zinsniveau lässt die zusätzliche Altersvorsor-ge wenig attraktiv aussehen – im Bereich der betrieblichen Altersversorgung besonders in Form der Entgeltumwandlung.

Der Arbeitgeber als retter in der Not?Ja. Auch an Unternehmen der Wohnungswirt-schaft geht der demografische Wandel nicht spurlos vorbei. Der Fachkräftemangel ist in vie-len Branchen bereits heute deutlich spürbar. Die betriebliche Altersversorgung als Vergü-tungsbestandteil fest im Unternehmen zu ver-ankern, kann Wettbewerbsvorteile hinsichtlich der Bildung einer leistungsstarken Stammbe-legschaft schaffen.

Mit arbeitgeberfinanzierter betrieblicher Al-tersversorgung reduzieren Sie somit nicht nur die Rentenlücke ihrer Mitarbeiter. Auch Sie als Arbeitgeber profitieren davon: Im Hinblick auf das jetzt schon prognostizierte Fehlen von Fachkräften in naher Zukunft kann durch eine sinnvolle Gestaltung der betrieblichen

Altersversorgung die Mitarbeiterbindung ge-stärkt und zur Fluktuationsminimierung bei-getragen werden.

Betriebliche Altersversorgung JA – aber WIE?Als Versicherungsmakler für Unternehmen der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft arbei-ten wir unabhängig von den Versicherungsun-ternehmen und können Ihnen entsprechend eine neutrale Beratung bieten.

Mit der Unternehmensführung legen wir zu-nächst den Rahmen und die individuellen in-nerbetrieblichen „Spielregeln“ zur betriebli-chen Altersversorgung fest und bieten Ihnen die Möglichkeit, eine individuell auf ihr Unter-nehmen abgestimmte Versorgungsordnung zu erstellen bzw. die bereits bestehende Ver-sorgungsordnung zu prüfen.

Der Verwaltungsaufwand und die Haftungsri-siken werden für Ihr Unternehmen erheblich reduziert und gute Mitarbeiter an das Unter-nehmen gebunden.

Über den vtw, Verband Thüringer Wohnungs- und Immobilienwirtschaft e.V., steht für alle Mit-gliedsunternehmen eine Rahmenvereinbarung zur betrieblichen Altersversorgung bereit, über die ihr Unternehmen flexibel die betriebliche Altersversorgung einrichten kann und die ih-ren Mitarbeitern Sonderkonditionen innerhalb eines Gruppenvertrages bereithält sowie einen erleichterten Zugang zu biometrischen Risiken.

Bieten Sie Ihren Mitarbeitern optimale und maßgeschneiderte Versorgungslösungen zum Aufbau der Altersvorsorge.Wir informieren Sie gern.

TVD GmbHStefanie Radtke, Betriebliche Altersversorgung

Tel. 0361/26240-12,E-Mail: [email protected]

Website: www.tvdonline.de

Betriebliche Altersversorgung – Aus gutem GrundFo

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13. koordinierte Bevölkerungsberechnung für Deutschland

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netzwerkSERVICE

Projektphase 1: IT-Projektmanagement und ProjektcontrollingDa ein Wechsel des ERP-Systems nicht zum Ta-gesgeschäft von Wohnungsunternehmen ge-hört, ist eine professionelle IT-Projekt- und Pro-zessbegleitung empfehlenswert. Der Prozess sollte als Projekt verstanden und umgesetzt werden. Dem Projektmanagement kommt hierbei eine besondere Bedeutung zu. Wich-tige Aufgaben sind die Erarbeitung des voll-ständigen Projektablaufplans und die Imple-mentierung des Projektcontrollings.

Projektphase 2: Betriebs- und Prozess-analyse vor einem ErP-SystemwechselEin ERP-Systemwechsel sollte als Chance be-griffen werden, die unternehmensinternen Prozesse auf den Prüfstand zu stellen und mit dem Wechsel des ERP-Systems gleichsam die Organisation weiter zu entwickeln. Sinnvoll ist es, zu Beginn eine Analyse der Aufbauor-ganisation durchzuführen. Diese umfasst ins-besondere die Hierarchien und Verantwort-lichkeiten. Gleichzeitig sollte eine Analyse der wohnungswirtschaftlichen Führungs-, Kern- und Unterstützungsprozesse erfolgen.

Projektphase 3: ErP-SystemauswahlEin strukturiertes Vorgehen ist an dieser Stelle unerlässlich, um die Investitionsentscheidung zur Absicherung von Vorstand und Geschäfts-führung dokumentieren zu können und um

ggf. Verstöße gegen die Vergabeverordnung (VgV) zu vermeiden.

Die Auswahl und Einführung des neuen Sys-tems erfordert Zeit. Spätestens ein dreivier-tel Jahr vor Beginn des Echtbetriebs sollten die Verträge geschlossen sein, um unnötigen Zeitdruck auszuschließen. Neben den Mitar-beitern des Systemhauses sind auch die ei-genen Mitarbeiter in hohem Maße gefordert.

Bei der Systemauswahl werden häufig exter-ne Berater hinzugezogen. Diese kennen den Markt und aufwändige eigene Recherchen können entfallen. Genauso wichtig ist die Be-teiligung der Mitarbeiter, denn ohne Mitarbei-terbeteiligung könnte es dem neuen ERP-Sys-tem später an Akzeptanz fehlen.

Die Systemauswahl ist üblicherweise in fol-gende Schritte unterteilt:• ErstellungeinesLastenhefts:Definitionund

Wichtung der Anforderungen des Unter-nehmens, um die konkurrierenden Produk-te bewerten und das am besten geeignete System identifizieren zu können.

• Marktanalyse:AuswahlderfüreinePräsen-tation in Frage kommenden Anbieter auf Grundlage des Lastenhefts und Vorgabe von Schwerpunkten für die Präsentation.

• AuswertungundEndauswahl:Ermittlungdes Produktes mit der größten Übereinstim-

mung mit dem Bewertungsschema des Las-tenhefts und dem besten Preis-Leistungs-verhältnis und Bestimmung der anzuschaf-fenden Module.

Projektphase 4: ErP-ImplementierungSystemaufbau und Datenmigration sind vor-nehmlich Aufgaben des Systemhauses. Aller-dings bedingt der Systemaufbau eine Beein-trächtigung der betrieblichen Abläufe. Die mi-grierten Daten sind zu überprüfen und Tests zur Vorbereitung der Abnahme vorzunehmen.

Große Bedeutung für einen gelungenen ERP-Systemwechsel kommt den Schulungen der Mitarbeiter zu. Unzureichende Schulungen sind einer der Gründe dafür, dass das Potenzi-al des neuen Systems von den Anwendern oft-mals nicht von Anbeginn an ausgeschöpft wird.

Projektphase 5: Organisations- und Prozessanpassung nach einem ErP-SystemwechselIm Ergebnis der Betriebs- und Prozessanaly-se und mit Einführung des ERP-Systems wer-den die Aufbau- und Ablauforganisation opti-miert. Die sich daraus ergebenden Auswirkun-gen auf die Einrichtung und Handhabung des neuen ERP-Systems werden direkt berücksich-tigt und in Prozessbeschreibungen dokumen-tiert. Dabei werden auch die von den Prozess-beteiligten verwendeten Dokumente in der Ablaufbauorganisation berücksichtigt.

In Prozessworkshops oder Coachings am Ar-beitsplatz lernen die Mitarbeiter in der letzten Projektphase, die optimierten Prozesse in der täglichen Praxis anzuwenden.

DOMUS Consult Wirtschaftsberatungs- gesellschaft mbHDr. Ingo M. Pusch

Leiter des Bereichs Organisation und Personal(Phasen 1, 2 und 5)

0331 – 74 33 [email protected]

Jörg LangnerTeamleiter WOCON und IT

(Phasen 3 und 4)0331 – 7433025

[email protected]

Abbildung: Projektphasen bei ERP-Systemwechsel – Darstellung: DOMUS Consult

ErP-System erfolgreich wechseln:Als Projekt begreifen – verantwortungsbewusst handeln

Die Aareon AG beabsichtigt, bis zum Ende dieses Jahrzehnts alle GES-Kunden auf eine neue und moderne ERP-Software zu migrieren. Für GES-Anwender bedeutet das, sich mit der Umstellung ihres GES-ERP-Systems zu beschäftigen. Der Gesamtprozess des ERP-Systemwechsels umfasst fünf Phasen.

11netzwerkWOHNEN | Ausgabe 3 · 2016

Die Studienrichtung Wohnungs- und Immo-bilienwirtschaft innerhalb des dualen Bache-lorstudiengangs Betriebswirtschaft gibt es am Campus Gera bereits seit über 18 Jahren. Ne-ben dem grundlegenden Betriebswirtschafts-studium besteht die Studienrichtung fachlich zu über einem Drittel aus Lehrveranstaltungen, die speziell auf den Bedarf der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft zugeschnitten sind, z. B. in den Bereichen Immobilienverwaltung, Faci-lity- und Bestandsmanagement, Bau-, Miet- und Maklerrecht, Immobilienmarketing, Projektma-nagement sowie Immobilienbewertung, -finan-zierung und -investition.

Seit dem 1. Mai 2016 wird die Studienrichtung durch Frau Prof. Dr. Kathrin Winkler geleitet. Die Professorin für Wirtschaftsrecht und promovier-te Volljuristin lehrt bereits seit über 15 Jahren im dualen Studium auf diversen Gebieten des Wirt-schafts- und Arbeitsrechts. „Das Schöne an der neuen Aufgabe ist, in den Unternehmen der Im-mobilienbranche viele Absolventen wiederzu-sehen, die ich in meiner langjährigen Lehrtätig-keit kennengelernt habe. Sie sind der Branche treu geblieben und leisten in den Unternehmen der Wohnungs- und Immobilienwirtschaft qua-lifizierte Arbeit.“, so Prof. Winkler.

Bis zum Studienbeginn in diesem Jahr werden die Studieninhalte aktualisiert. Auch wenn die erfahrenden Lehrbeauftragten und Professoren die aktuellen Entwicklungen der Branche in den

Vorlesungen berücksichtigen, ist der Modulka-talog von Zeit zu Zeit an diese Entwicklungen und den Bedarf der Praxis anzupassen. Im Di-alog mit Praxispartnern und Absolventen ha-ben sich für die Überarbeitung drei fachliche Schwerpunkte herausgebildet:

1. Anpassung an die fortschreitende Digitalisierung

Bereits im ersten Semester erhalten die Stu-dierenden nun einen Überblick über die Soft-waresysteme im Unternehmen. Darüber hinaus erfolgt in unterschiedlichen fachlichen Zusam-menhängen der Bezug auf die moderne Medi-enwelt. So ergänzt künftig das Online-Marke-ting das Fach Marketing im klassischen Sinne. Themen wie Datenschutz und Datensicherheit haben für alle Unternehmen inzwischen wach-sende Bedeutung erlangt und werden fest in den Modulkatalog integriert.

2. Stärkung der kommunikativen Fähigkeiten

Für den Berufseinstieg der Absolventen sind allein die fachlichen Fähigkeiten nicht ausrei-chend. Den sogenannten Soft Skills soll in Zu-kunft mehr Platz im Studium eingeräumt wer-den. In einem neuen Modul werden daher die theoretischen Grundlagen zu Kommunikation und Konfliktmanagement vermittelt und durch Übungen Gesprächsführungskompetenz und Moderationskompetenz trainiert. Ein Aspekt wird dabei die digitale Kommunikation sein.

3. Ausbau der für Betriebswirte relevanten technischen Aspekte

Auch wenn die Studienrichtung Wohnungs- und Immobilienwirtschaft am Standort in Gera ein grundständig betriebswirtschaftliches Stu-dium darstellt, müssen die Absolventen in der Lage sein, mit Angehörigen anderer Professio-nen zu kommunizieren. Daher müssen die we-sentlichen technischen Begriffe der Bau- und Gebäudetechnik vermittelt werden.

Neben der neuen Personalie und den aktuali-sierten Inhalten in der Studienrichtung Woh-nungs- und Immobilienwirtschaft gibt es ei-ne gravierende Veränderung, die die gesamte Bildungseinrichtung betrifft: Seit dem 1. Sep-tember ist die Staatliche Studienakademie Thü-ringen mit den Berufsakademien Gera und Ei-senach umgewandelt in die Duale Hochschu-le Gera-Eisenach (DHGE). Der Freistaat verfolgt damit das Ziel, das Duale Studium zu stärken. Mit dem neuen Status „Hochschule“ sind die frü-heren Verunsicherungen über die Anerkennung der Abschlüsse vom Tisch. Es bleibt aber bei dem bewährten Konzept, der Verzahnung von Theorie und Praxis. Innerhalb einer Studiendau-er von drei Jahren wechseln sich Theoriephasen an der Akademie und darauf aufbauenden Pra-xisphasen im Betrieb im Drei-Monats-Rhythmus ab. Dadurch können die Praxispartner ihre Stu-dierenden maßgeschneidert auf die zukünfti-gen Aufgaben im Unternehmen vorbereiten. In Projektarbeiten und der Bachelorarbeit lö-sen die Studierenden zudem betriebliche Auf-gabenstellungen mit wissenschaftlichen Me-thoden und leisten so bereits während des Stu-diums einen Mehrwert für das Unternehmen.

Erhalten bleiben auch die bewährten Mitwir-kungs- und Beteiligungsrechte der Praxispart-ner in den dual besetzten Gremien. Fortgeführt werden ebenso die bestehenden Arbeitskrei-se, in denen die Koordination des dualen Stu-diums und der Austausch zwischen den Aus-bildungsleitern der Praxispartner und dem jeweiligen Leiter der Studienrichtungen erfol-gen. „Im nächsten Arbeitskreis zur Studienrich-tung Wohnungs- und Immobilienwirtschaft im Herbst freue ich mich auf zahlreiche aktive Ver-treter unserer Praxispartner, die an der fachli-chen Weiterentwicklung mitwirken möchten!“, so Frau Prof. Kathrin Winkler.

Kurzentschlossene, die noch für das Studienjahr 2016 in das Duale Studium als Praxispartner ein-steigen möchten, finden weiterführende Infor-mationen unter www.dhge.de.

Duale Hochschule Gera-Eisenach (DHGE)

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Neues und Bewährtes im Dualen Studium Wohnungs- und Immobilienwirtschaft

Frau Prof. Kathrin Winkler.

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In diesem Jahr feiert die WBG „Glück Auf“ Gera eG den 60. Jahrestag ihrer Gründung. Dies war der Genossenschaft Anlass, auf sechs Jahrzehnte Unternehmensentwicklung zu-rückzuschauen, Mitglieder in einer kleinen Fotoausstellung vorzustellen und ein großes Sommerfest zu veranstalten. Für eine Extra-ausgabe des Genossenschaftsmagazins wur-de die vorhandene Chronik der „Glück Auf“ aktualisiert und mit Hilfe zahlreicher Original-dokumente und alter Fotos illustriert.

Die Eröffnung der Fotoausstellung im Ge-schäftsgebäude wurde mit einem Empfang für zahlreiche langjährige Genossenschaftsmit-glieder verbunden. Dabei ließ der Vorstands-vorsitzende Uwe Klinger, die 60-jährige Ge-schichte Revue passieren.

Einig waren sich alle Gäste, zu denen auch Rainer Salusa gehörte, der die „Glück Auf“ 34 Jahre als Vorsitzender und später als Vorstand geleitet hatte, dass es nie eine leichte Zeit für die Genossenschaft gab. Immer waren die Rahmenbedingungen für die „Glück Auf“ sehr schwierig und die Herausforderungen hoch. Aber immer waren es die Mitglieder, die sich ihnen gestellt und dafür gesorgt haben, dass die Genossenschaft heute optimistisch in die Zukunft schauen kann.

Am 18. Juni 2016, 60 Jahre und einen Tag nach der Gründungsveranstaltung feierten 500 Mit-glieder der „Glück Auf“ ein buntes Sommerfest auf dem Gelände der Geschäftsstelle. Ein Elvis-Double und die „Wirtschaftswunder-Show“ lie-ßen die Erinnerungen vieler Gäste an die ei-

gene Jugendzeit wieder wach werden. Die musikalische Einlage der Kinder des benach-barten Kindergartens „Kreativhaus“ nutzten die „Glück Auf“ Vorstände Uwe Klinger und Mathi-as Lack, um sich mit einer 500 Euro Spende für die monatlichen Programme bei den Se-niorengeburtstagen in der Begegnungsstätte der Genossenschaft zu bedanken.

Ein Höhepunkt des Sommerfestes war die Verlosung der vielen Tombolapreise, die ins-gesamt 42 Geschäftspartner zur Verfügung gestellt hatten. Mit dem Erlös in Höhe von 1.268 Euro wird das SOS-Kinderdorf in Gera unterstützt. Zwei weitere Unternehmen, de-ren Vertreter zum Sommerfest anwesend wa-ren, sagten spontan weitere Unterstützung zu. So spendete die „Glück Auf“ Pflegeservice GmbH 500 Euro und die B&O Wohnungswirt-schaft GmbH 1.000 Euro für das SOS-Kinder-dorf. Das Geld wird für die Einrichtung eines weiteren Familienhauses gebraucht, das ge-rade in Gera-Lusan ausgebaut wird.

Sybille BeerMitarbeiterin Öffentlichkeitsarbeit

WBG „Glück Auf“ Gera eG

links: Spendenschecks wurden an Katrin Berthold (Mitte), die Leiterin des SOS-Kinder-dorfes Gera, durch die „Glück Auf“-Vorstände Uwe Klinger und Mathias Lack (2. und 4. von links), die Geschäftsführerinnen des „Glück Auf“ Pflegedienstes Nelly Hoffmann und Daniela Bischoff (v. rechts) und den Vertreter der B&O Wohnungswirtschaft Jens Mein-hold überreicht.

Die „Glück Auf“ in Gera feiert ihren „60.“ mit großem Sommerfest

Blick in die Chronik

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Auf eine Geschichte von acht Jahrzehnten kann die Handwerksbau AG nun zurückblicken. Gleich einem kräftigen Baum hat das Unterneh-men mehr als eine Zeitenwende und die damit verbundenen politischen Stürme überstanden. Ungewöhnlich beständig und verlässlich orien-tiert es sich bis heute an den Bedürfnissen und Wünschen seiner Mieter.

Als am 30.11.1936 die Handwerksbau-Aktien-gesellschaft Thüringen als Gemeinschafts- und Selbsthilfeeinrichtung in Weimar gegründet wurde, geschah dies zur wirtschaftlichen Ab-sicherung der Handwerksfirmen. Um das nö-tige Kapital zur Unternehmensgründung zu mobilisieren, waren Kammern, Verbände und andere Handwerksorganisationen ebenso auf-gefordert Aktien zu erwerben, wie interessierte Handwerksbetriebe.

Noch im Gründungsjahr nahm die Handwerks-bau AG ihre Bautätigkeit auf. Bis 1940 entstan-den die Häuser. Solides Handwerk und seine unverwechselbare Architektur, in der Funktio-nalität und Ästhetik aufeinander abgestimmt sind, hat die Stadtbilder u. a. von Weimar, Gera und Jena mit geprägt.

Zwar blieben die Häuser der Handwerksbau AG von Kriegsschäden weitestgehend verschont, dennoch war der Fortbestand des Unterneh-mens alles andere als sicher. Da mehr als 50 % der Wohnungen an Arbeiter vermietet waren, wurde der Antrag auf Gemeinnützigkeit im Jahr 1947 jedoch positiv beschieden.

Dass das Unternehmen auch die DDR-Zeit als Aktiengesellschaft überdauert hat, ist alles an-dere als selbstverständlich. Ohne staatliche Unterstützung und dennoch an die niedrigen DDR-Mieten gebunden, schrumpften die Spiel-räume. Dem umsichtigen Agieren der Verwal-tung, besonders aber dem Engagement der Mieter ist es zu verdanken, dass die Häuser und Wohnungen weitestgehend instand gehalten werden konnten.

Die schwierige wirtschaftliche Situation zu DDR-Zeiten hatte auch eine gute Seite: Die Häuser blieben von nicht stilgerechten Um- und Ausbauten verschont. So blieb ihr Charak-ter erhalten, der heute entscheidend zum schö-nen Wohnambiente beiträgt.

Seit 1990 hat das Unternehmen umfassende Mittel zur Sanierung der Gebäude eingesetzt. Die Gebäude und Wohnungen tragen heu-te mit ihrer soliden Ausstattung modernen Wohnansprüchen Rechnung. Darüber hinaus wurde der Immobilienbestand durch Neubau von Wohnungen in Sonneberg sowie durch den Kauf attraktiver Gebäude in anderen Thü-ringer Städten erweitert. Ca. 1.100 eigene und 170 fremd verwaltete Wohnungen in zehn Thü-ringer Städten gehören heute zum Immobili-enportfolio.

Die Handwerksbau AG stellt ein solides und professionell organisiertes Wohnungsunterneh-men dar. Die Attraktivität der Wohnanlagen und die serviceorientierte Verwaltung werden von den Mietern mit Treue honoriert, was auch in einem geringen Wohnungsleerstand zum Aus-druck kommt.

Handwerksbau AG ThüringenWohnungsgesellschaft

Solide und verlässlich – 80 Jahre Handwerksbau AG WeimarDie Zeiten überdauert ein Unternehmen dann, wenn es einer soliden Basis entspringt, verantwortungsvoll gelenkt, vor allem aber von seinen Kunden geliebt wird.

Links: Jean-Sibelius-Straße in Weimar

Mitte: James-von-Moltke-Straße in Saalfeld

Rechts: Geschäftsstelle in Weimar

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14 netzwerkWOHNEN | Ausgabe 3 · 2016

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Um das partnerschaftliche Verhältnis zwi-schen Mieter und Vermieter zu stärken und die nachbarschaftlichen Beziehungen in den Häusern zu festigen, werden bei der Kommu-nalen Wohnungsgesellschaft mbH Erfurt seit dem Jahr 2008 Mieterbeiräte gewählt. Inzwi-schen wurde die dritte Wahlperiode absol-viert. Aktuell gibt es 34 ehrenamtliche Mie-terbeiräte mit 60 aktiven Mietern.

Welche Aufgaben haben die koWo- Mieterbeiräte?

Die Aufgaben sind in der Satzung „KoWo- Mieterbeiräte“ geregelt. Hier ein Auszug da-von: Der Mieterbeirat soll das partnerschaft-liche Verhältnis zwischen der Mietergemein-schaft und der KoWo fördern. Er ist das Bin-deglied zwischen den Mietern und der KoWo und das Sprachrohr für die Mieter der jewei-ligen Häuser.

Seine Tätigkeit soll sich vornehmlich auf Be-reiche von allgemeinem Interesse der Mie-ter erstrecken. Die Klärung persönlicher Be-lange einzelner Mieter ist nicht Aufgabe des Mieterbeirats. Der Mieterbeirat wirkt beratend bei Wohnumfeldverbesserungen, Sanierun-gen und Modernisierungen sowie bei Maß-

nahmen zur Senkung von Betriebskosten. Der Mieterbeirat kann Vorschläge zur Wohnum-feldverbesserung unterbreiten. Die Realisie-rung dieser Vorschläge unterliegt der wirt-schaftlichen und juristischen Prüfung durch die KoWo.

Der Mieterbeirat unterstützt die KoWo bei Maßnahmen der Gemeinwesenarbeit im Wohnquartier, besonders bei der Planung und Durchführung von Maßnahmen zur Verbesse-rung der Infrastruktur und des Wohnumfeldes, wie z. B. Subbotniks und Pflanzaktionen. Der Mieterbeirat organisiert hausbezogene Mie-terfeste und unterstützt bei Wohnquartiers- und Stadtteilfesten.

Der Mieterbeirat übernimmt die Paten-schaft für neue KoWo-Mieter in seinem Haus. Er organisiert Patenschaften für Spiel-plätze und Grünanlagen im Wohnquartier. Der Mieterbeirat vertritt die Interessen sei-ner Mietergemeinschaft bei Stadtteilkonfe-renzen und Konferenzen zur Quartiersent-wicklung.

Für all diese Aktivitäten steht jedem Mieter-beirat ein Budget in Höhe von 1.000 Euro pro Jahr zur Verfügung.

Sind die Mieterbeiräte in allen Wohngebieten vertreten?

Unsere Mieterbeiräte sind in 10 großen Wohn-gebieten vertreten. Diese Wohngebiete haben wir in kleine Einheiten aufgeteilt. Bei der Auf-teilung war uns die räumliche Nähe und über-schaubare Größe der Quartiere wichtig, in dem die Mieterbeiräte aktiv sind. So z. B. wurde ein Mieterbeirat für ein 17-geschossiges Haus mit 130 Wohnungen, oder auch für mehrere 5-ge-schossige Häuser mit 240 Wohnungen gewählt. Wir machen immer wieder die Erfahrung, dass der persönliche Bezug zu einem Haus oder zu einem kleinen Quartier ganz entscheidend für den Erfolg des Ehrenamts ist.

Welche Erfahrungen können Sie weiter-geben, die man vor der Einführung von Mieterbeiräten berücksichtigen sollte?

Zunächst sollte das Ziel formuliert werden, welches man mit der Einführung von Mieter-beiräten verfolgen möchte und welchen Nut-zen die Mieter vor Ort dadurch haben. Es ist zu überlegen, in welchen Wohngebieten, Wohn-quartieren oder Häusern die Mieterbeiräte eh-renamtlich tätig sein und in welchem Verhält-nis die Anzahl der Mieterbeiräte zu der Anzahl der Wohnungen aufgeteilt werden sollen.

Nachdem wir diese ersten Vorbereitungen ab-geschlossen haben, haben wir eine Satzung erarbeitet. Hier haben wir von A wie Amtszeit bis W wie Wahlverfahren alles aufgenommen und geregelt.

können Sie uns noch ein resümee von den letzten 8 Jahren geben?

Das Wahlergebnis der letzten Wahl spricht für sich. Wir haben mehr Mieter denn je, die sich zur Wahl haben aufstellen lassen und die ge-wählt wurden. Die Aktivitäten der Mieterbei-räte sind für die Mieter spürbarer geworden. Von großem Interesse ist auch der gemeinsa-me Erfahrungsaustausch aller KoWo-Mieter-beiräte. Dazu laden wir die Mieterbeiräte ein-mal im Jahr ein.

Besteht Interesse an weiteren Informationen zum Thema, geben wir gern auch unsere Erfah-rungen in einem persönlichen Gespräch wieder.

Cornelia K. SchönherrLeiterin Unternehmenskommunikation,

KoWo – Kommunale Wohnungsgesellschaft mbH Erfurt

Ehrenamtliche Mieterbeiräte der koWo mbH Erfurt – aktiv in Häusern, Wohnquartieren und Wohngebieten

Treffen zum Erfahrungsaustausch 2016

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netzwerkSERVICE

Dann wird von Seiten der Kommune gern das kommunale Wohnungsunternehmen ins Spiel gebracht. Nicht anders erging es der „Wipper-tal“ Wohnungsbau- und Grundstücksgesell-schaft mbH in Sondershausen. Von dem, was in den vergangenen Jahren geleistet wurde, konnten sich die Mitglieder des Fachausschus-ses „Betriebswirtschaft und Hausbewirtschaf-tung“ am 09.06.2016 auf ihrer turnusmäßigen Beratung, dieses Mal in der Landesmusikaka-demie Sondershausen, überzeugen.

Eckhard Wehmeier, Geschäftsführer der „Wip-pertal“, ließ es sich nicht nehmen, die Teilneh-mer zu begrüßen und ihnen insbesondere die jüngere Geschichte der Landesmusikakade-mie vorzustellen. Die Gebäude sind Eigen-tum der „Wippertal“ und wurden von dieser u. a. mit Mitteln aus dem Programm städte-baulicher Denkmalschutz saniert bzw. mit Mitteln aus dem Konjunkturpaket II das Bet-tenhaus und die Gemeinschaftsräume neu erbaut. Es ist eines der herausragenden Ob-jekte der „Wippertal“, das nicht nur dem Ge-schäftsführer die eine oder andere schlaflose Nacht bereitet hat. Ein langfristiger Mietver-trag mit dem Verein der Landesmusikakade-mie und die dadurch gesicherte Nutzung der Immobilie sowie die geflossenen Fördermittel

ermöglichten der „Wippertal“ die Realisierung dieses Projektes.

Schwerpunktthema der Beratung war die Be-wertung von Immobilien des Anlagevermö-gens in der Handelsbilanz. Anhand eines Be-rechnungsschemas, das von ptw. und DOMUS entwickelt wurde, stellte Herr Gerisch diese an mehreren Beispielen dar. Die dabei verwen-deten Bewirtschaftungskostenansätze sollten grundsätzlich mit der langfristigen Planung des Unternehmens korrespondieren. Die Teil-nehmer wurden darum gebeten, Objekte in den Unternehmen mit Hilfe des Berechnungs-schemas durchzurechnen und sich daraus er-gebende Anregungen und Hinweise Herrn Gerisch bzw. den Wirtschaftsprüfern im ptw. (Anmerkung: jetzt vtw) zu übermitteln. Ent-sprechend der modifizierten Anforderungen an die Ertragswertberechnung ist dieses erst-mals zum Jahresabschluss 2016 für alle Objek-te anzuwenden. Ungeachtet des entwickelten Tools wird der Aufwand nicht unerheblich sein.

Im Anschluss an den ebenso intensiven Aus-tausch zu weiteren wesentlichen Themen wie der Bewertung der Zukunftsfähigkeit von Wohnungsunternehmen oder auch zu steuer-lichen Sachverhalten lernten die Mitglieder

des Fachausschusses ein weiteres besonde-res Objekt der „Wippertal“ - das Café Pille, eine Institution in Sondershausen – kennen. Das Café Pille wurde von der „Wippertal“ denkmal-gerecht saniert und durch einen Neubau mit mehreren barrierearmen Wohnungen ergänzt. Die historische Ausstattung im Stil des Art dé-co war vor Jahren bereits durch die Stadt auf-gekauft, eingelagert und dann an die „Wipper-tal“ verkauft worden. Nach der Restaurierung kehrte diese an ihren Ursprungsort zurück und vermittelt nun den Gästen des Café Pille das Gefühl einer vergangenen Epoche.

Der besondere Dank der Teilnehmer galt Kath-leen Kühn für die Einladung nach Sondershau-sen und die vielen interessanten Eindrücke, die belegten, was unter welchen Umständen machbar ist und wo die Grenzen sind.

Iris RichardtSekretär des Fachausschusses

Theorie und Praxis in SondershausenBetriebswirtschaftliche Fragen spielen in der Wohnungswirtschaft eine große Rolle. Langfristig gesehen müssen sich Investitionen rechnen, um die Existenz des Unter-nehmens zu sichern. Was aber ist, wenn alte, geschichtsträchtige Gebäude gerettet werden sollen, die Kultur einer Stadt dringend Unterstützung braucht und potenzielle Investoren dankend abwinken?

Beratung des Fachausschusses

Landesmusikakademie Sondershausen

Innenhof des Café Pille

16 netzwerkWOHNEN | Ausgabe 3 · 2016

netzwerkFORUM

Die Sanierung eines denkmalgeschützten Hauses aus der Gründerzeit ist für jeden Bau-herrn eine anspruchsvolle Aufgabe. Beim jüngst abgeschlossenen Projekt der Städ-tischen Wohnungsgesellschaft Altenburg (SWG) bestand die zusätzliche Herausforde-rung darin, alle Voraussetzungen für die Ein-richtung betreuter Senioren-Wohngemein-schaften zu schaffen. Zusammen mit seinem Partner, der Arbeiterwohlfahrt (AWO), richtete der städtische Vermieter in der Schmöllnschen Straße 6 nach einem Jahr Bauzeit zwei Wohn-gemeinschaften mit insgesamt 14 Plätzen ein.

Mit der originalgetreuen Sanierung des mar-kanten Eckgebäudes verschwand nicht nur ein unschöner Schandfleck im historischen Altstadtensemble. Die Etablierung ambulant betreuter Wohngemeinschaften für Senioren ist ein in dieser Form neues Angebot in Alten-burg. Als Generalmieter übernimmt die AWO die kompletten Betreuungsleistungen im Haus. Im April zogen die ersten Bewohner in ihre Appartements ein. Was macht das betreute Wohnen in Wohngemeinschaften aus?

Menschen mit Erkrankungen, wie Demenz, benötigen meist intensive Unterstützung im

Alltag. Das kann bedeuten, dass eine Betreu-ung rund um die Uhr nötig ist. Für die am-bulante Pflege sind dafür speziell ausgebil-dete Fachkräfte der AWO vor Ort. Damit die Abläufe reibungslos vonstattengehen, blieb während der Sanierung im Inneren des Hau-ses kein Stein auf dem anderen: Barrierefreie Räume, bodengleiche Duschen, Haltevorrich-tungen, Aufzug, Küche, Pflegebad sowie Ge-meinschafts- und Verwaltungsräume waren Grundvoraussetzungen, die durch aufwendi-ge Umbauarbeiten geschaffen wurden. Trotz der umfangreichen Bauarbeiten ist der his-torische Charme des Gebäudes erhalten ge-blieben. Gerade ältere Leute legen Wert auf Wurzeln, Heimat und Identität. In einem Haus zu leben, das Erinnerungen an Altbekanntes weckt, ist vielen lieber, als in einem sterilen Neubau zu wohnen.

Naturgemäß bedeuten Wohngemeinschaf-ten immer das unmittelbare Zusammenle-ben von Menschen. Trotzdem müssen die Mieter im Haus nicht auf ihre Privatsphäre verzichten. Jeder Bewohner hat sein eigenes Appartement mit integriertem Bad und WC. Damit hebt sich das Angebot der AWO be-wusst von Pflegeheimen ab. Im Vordergrund

steht das selbstbestimmte Leben in einer fa-miliären Umgebung mit individueller Tages- und Freizeitgestaltung. Herzstück der Wohn-gemeinschaften ist eine große Wohnküche, in der sich die Bewohner gemeinsam zum Kochen, Essen, Fernsehen oder einem gemüt-lichen Plausch treffen können. Getrennt von den Wohngemeinschaften entstanden zusätz-lich zwei Wohnungen im Erdgeschoss, die von der SWG selbst vermietet werden.

Am 31. Mai wurden die Wohngemeinschaften feierlich durch den Geschäftsführer der AWO AJS gGmbH, Michael Hack, eröffnet. Drei Vier-tel der am Bau beteiligten Handwerksbetriebe sind übrigens im Altenburger Land ansässig.

Wer sich für einen Platz interessiert, kann sich unter Tel. 0170 / 6394499 an Sandra Schneider von der Arbeiterwohlfahrt wenden.

Matthias BlättnerAssistent Geschäftsleitung,

Städtische Wohnungsgesellschaft Altenburg mbH

AWO Senioren-Wohngemeinschaften im Gründerzeithaus Schmöllnsche Straße 6 in Altenburg

17netzwerkWOHNEN | Ausgabe 3 · 2016

netzwerkFORUM

Feierliche Eröffnung am 31. Mai 2016:

v.l.n.r.: Michael Wolf, OB der Stadt Altenburg; Michael Rüger, SWG-Geschäftsführer; Sandra Schneider, AWO; 3 Bewohner; Michael Hack, Geschäftsführer AWO AJS gGmbH; Jana May, Städtische Wohnungsgesellschaft Altenburg mbH Bereits im vergangenen Jahr hat der Auf-

sichtsrat der Stadtwerke Energie Jena-Pöß-neck Stefan Wosche-Graf als Geschäftsfüh-rer von jenawohnen wiederbestellt und seinen Vertrag bis zum 30.09.2017 verlän-gert. Im Anschluss tritt der Diplom-Sozio-loge und ausgebildete Kaufmann in den Ruhestand.

Gleichzeitig bestätigte das Gremium in sei-ner Sitzung Tobias Wolfrum als neuen Ge-schäftsführer von jenawohnen. Bestellt ist er für die Zeit vom 01.07.2016 bis 30.06.2021. Um ihm eine gute Einarbeitung zu ermögli-chen, führen Stefan Wosche-Graf und Tobias Wolfrum das Wohnungsunternehmen vom 01.07.2016 bis zum 30.09.2017 gemeinsam als Doppelspitze. Ab 01.10.2017 übernimmt Tobias Wolfrum dann die alleinige Geschäfts-führung von jenawohnen.

Stadtwerke-Geschäftsführer Thomas Zaremba: „Ich freue mich sehr über die Lösung. Als Geschäftsführer von jenawohnen hat Ste-fan Wosche-Graf die Gesellschaft seit 2002 beständig weiter entwickelt. Er hat ein er-folgreiches Unternehmen geformt, das wirt-schaftlich stark ist und sich seiner sozialen Verantwortung stellt. Tobias Wolfrum hat in seiner bisherigen Arbeit wesentliche Impul-se in der Projektentwicklung gesetzt. Die Entscheidung für ihn als neuen Geschäfts-

führer sehe ich als Garant dafür, dass wir die erfolgreiche Entwicklung von jenawohnen kontinuierlich fortsetzen.“

Seit September 2014 ist der Architekt Tobias Wolfrum als Bereichsleiter Technisches Ma-nagement bei jenawohnen beschäftigt. Hier steuert er das Neubauprogramm mit Bau-projekten wie den Friedensberg-Terrassen oder den Wohngebieten „Immergrün“ und An der Tonnenmühle. Im April 2015 wurde ihm die Gesamtprokura für das Wohnungs-unternehmen übertragen. Vor seiner Arbeit bei jenawohnen war Tobias Wolfrum über zehn Jahre beim Eigenbetrieb Kommunale Immobilien Jena als Projektleiter, Abteilungs-leiter und technischer Werkleiter tätig. Tobias Wolfrum ist 1967 geboren, lebt in Jena, ist verheiratet und hat mit seiner Frau vier Kinder.

Gunnar PoschmannLeiter PR und Öffentlichkeitsarbeit,

jenawohnen GmbH

E-Mail: [email protected]: http://www.jenawohnen.de

Führen die jenawohnen GmbH jetzt gemeinsam, Stefan Wosche-Graf und Tobias Wolfrum (v.l.n.r.)

Bildquelle: Fotostudio Knipper

jenawohnen: Geregelte Nachfolge bei der Geschäftsführung Stadtwerke-Aufsichtsrat bestellt Stefan Wosche-Graf und Tobias Wolfrum

18 netzwerkWOHNEN | Ausgabe 3 · 2016

netzwerkFORUM

Unsere Gemeinnützige Wohnungsgenos-senschaft Weimar e.G. baut derzeit an ih-rem neuesten Projekt mit dem Namen „Eckermannhöfe“ entlang der Rudolf-Breitscheid-Straße. Zum Ende des kom-menden Jahres entstehen hier 39 Wohnun-gen mit eigenen Tiefgaragenstellplätzen. Die Wohnungsgrößen der neuen Quartiere belaufen sich auf 46 bis 118 Quadratmeter Wohnfläche bei 1- bis 4-Raumwohnungen, welche fast alle barrierefrei und durch ei-nen Aufzug zu erreichen sind.

Mit dem Neubau in der Rudolf-Breitscheid-Straße/Eckermannstraße erweitert die GWG Weimar e.G. ihren Wohnungsbestand im Zent-rum von Weimar für ihre bestehenden und zu-künftigen Mitglieder. Entlang der Rudolf-Breit-scheid-Straße stadtauswärts in Richtung Ber-kaer Straße wird das Gebäude das Bild dreier Stadtvillen darstellen und zur Eckermannstra-ße als Blockbauwerk anschließen.

Die Stadtvillen werden durch niedrig gebau-te Querriegel verbunden. So entstehen, ne-ben einem schallgeschützten grünen Innen-hof, attraktive Dachterrassen und Wohnräu-

me mit Lichteinstrahlung von beiden Seiten des Gebäudes. Eine Besonderheit bildet die Dachlandschaft des neuen Objektes. Wech-selnde Dachformen und Neigungen werden zukünftig das Bild in der Rudolf-Breitscheid-Straße prägen.

Nachdem die Planungen für das Bauvorha-ben bereits im Jahr 2013 begonnen wurden, befreite man das Baufeld von wild wuchern-den Grünpflanzen, sodass die eigentlichen Arbeiten im Oktober 2015 begonnen werden konnten. Der Rohbau des Gebäudes soll bis Spätherbst dieses Jahres abgeschlossen und im Anschluss die Ausbauarbeiten im Innen-bereich begonnen werden. Die Fertigstellung aller Baumaßnahmen ist zum Anfang des Jah-res 2018 geplant, sodass auch die Vermietung der Wohnungen zu diesem Zeitpunkt star-ten kann.

Damit das Baugeschehen reibungslos und unfallfrei vonstattengeht, vollzog unsere Genossenschaft am 18. Mai 2016 die tradi-tionelle Grundsteinlegung in der künftigen Tiefgarage des Gebäudekomplexes. Dazu lud sie den Oberbürgermeister Stefan Wolf,

verschiedene Gremien der Genossenschaft, Nachbarn, Planer und Handwerker zu einem feierlichen Festakt ein.

Unser Vorstand Matthias Battke, der Oberbür-germeister der Stadt Weimar Stefan Wolf so-wie der Architekt Johann Bierkandt vom Pla-nungsbüro „motorplan“ gaben in ihren Worten an die Gäste der Festveranstaltung, dem Bau-geschehen gutes Gelingen mit auf den Weg, ehe Sie zusammen mit der Vorstandsvorsit-zenden Yvonne Helmbold und der Aufsichts-rätin Martina Kramp den Grundstein mit aktu-ellen Tageszeitungen, unserem Mitgliederma-gazin „gwg aktuell“, Münzen und Bauplänen befüllten und anschließend im Baugrund ver-senkten. Mit drei traditionellen Hammerschlä-gen vertrieben sie gemeinsam die bösen Geis-ter von der Baustelle.

Auf traditionelle Art legte unsere Genossenschaft den Grundstein der “Eckermannhöfe“

Oben links: v.l.: Martina Kramp, Aufsichtsrat der GWG; Yvonne Helmbold, Vorstandsvorsit-zende der GWG; Johann Bierkandt, Architekt; Stefan Wolf, Oberbürgermeister Weimar und Matthias Battke, Vorstand GWG

Fotos: Thomas Müller, Weimar

19netzwerkWOHNEN | Ausgabe 3 · 2016

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Johann Bierkandt: Der Architekt der „Eckermannhöfe“ über Chancen und Herausforderungen beim aktuellen Projekt

Erdacht und geplant hat dieses Projekt das Architekturbüro „motorplan“ aus Weimar un-ter der Federführung des Architekten Johann Bierkandt. Seine Grundidee bestand darin, die unterschiedlichen Bauweisen in der Rudolf-Breitscheid-Straße aufzugreifen und in einer neuen, eigenständigen Bauform zusammen-zuführen, um das Gebäude in die bestehende Architektur einfließen zu lassen. Johann Bier-kandt belegte seinerzeit den 2. Platz beim Wettbewerb für den Neubau des Bauhaus-Museums in Weimar.

Herr Bierkandt, wie sind Sie zur Architek-tur gekommen?

Ehrlich gesagt war es schon immer mein Wunsch, Architekt zu werden. Schon als 10-Jähriger habe ich darüber nachgedacht,

weil es mich fasziniert hat, etwas nachhaltig zu erschaffen und zu gestalten.

Sie sind in Kiel geboren. Was hat Sie nach Weimar verschlagen?

Das ist ganz einfach zu beantworten. Ich ha-be hier in Weimar von 1997 bis 2003 an der Bauhaus-Universität studiert. Schnell habe ich bemerkt, dass man in Weimar richtig gut leben kann. Mittlerweile fühle ich mich sehr persönlich mit dieser Stadt verbunden. Nach dem Studium arbeitete ich in Mannheim. Mei-ne Frau bekam eine Stelle bei der Klassik Stif-tung Weimar angeboten. Also zogen wir 2012 nach Weimar. Ich wurde Partner bei „motor-plan“ und eröffnete in Weimar ein Büro. Der Grundstein für etwas Neues war gelegt.

Welche Ansprüche stellen Sie selbst an Ihre Arbeit?

Grundsätzlich ist es nicht allein meine Arbeit, sondern die eines Teams. Es gibt immer ein „WIR“ in jedem Projekt. Im Ergebnis müssen alle beteiligten Parteien, insbesondere der Bauherr und die Nutzer, zufrieden mit dem Geschaffe-nen sein. Wir möchten die Erwartungen an un-ser Projekt umsetzen oder besser übertreffen.

Ihr Entwurf der „Eckemannhöfe“ ist als Ge-winner aus einer Ideenwerkstatthervorge-gangen. Welche Gedanken berücksichtig-ten Sie bei der Entwurfsplanung?

Es gab zum einen harte Fakten zu berücksich-tigen. Dazu zählte die höchstmögliche flä-chenmäßige Auslastung. Zum anderen stehen entlang der Rudolf-Breitscheid-Straße Gebäu-de mit unterschiedlichen Architekturen. Die Form der benachbarten Einzelgebäude aus der Gründerzeit führte uns schnell zu unseren drei Hauptgebäuden. Diese haben wir mit Rie-geln verbunden. Dadurch entstand ein Zwitter

aus Einzel- und Blockbauweise. Wichtig dabei war auch die Überlegung, die Bewohner vor dem Straßenlärm zu schützen und im Innen-hof eine grüne Oase zu schaffen.

Eine besondere und in Weimar einzigar-tige Charakteristik der „Eckermannhöfe“ wird das Dach darstellen. Was beeinflusste Sie bei der Entwicklung dieser ungewöhn-lichen Dachstruktur?

Das Straßenbild in der Rudolf-Breitscheid-Straße lebt von Wechseln. Das findet sich im Dachspiel der unterschiedlichen Häuser in zwei Dacharten wieder. Man findet hier ein Mansarddach mit 60° Dachneigung, sowie ein abgeflachtes Man-sarddach mit nur 30° Neigung. Unsere Gebäu-de wechseln durch die Kombination aus beiden Dacharten ebenfalls ihre Form.

Welche Herausforderungen mussten bei der Planung bewältigt werden?

Während der Planung hatten wir kaum Hür-den zu nehmen. Die Genossenschaft und die Stadt Weimar haben unser Bauvorhaben, welches etwas extravagant und experimen-tell erscheint, von Anfang an unterstützt. Je-doch bringt jeder Bau seine Eigenheiten und ein paar Kniffligkeiten mit sich. Der Bau einer Tiefgarage z. B. ist nie ganz einfach. In unse-rem Fall kämpfen wir noch mit einem mögli-chen hohen Grundwasserstand. Aus diesem Grund haben wir uns entschieden, wasserun-durchlässigen Beton zu verwenden. Wir rech-nen nicht mit großen Schwierigkeiten, zumal wir uns auf der Baustelle voll im Zeitplan befin-den, sodass die neuen Mieter planmäßig ein-ziehen können.

Steven KaufmannMarketing / Koordinierungsstelle Servicebereich,

Gemeinnützige Wohnungsgenossenschaft Weimar e.G.

20 netzwerkWOHNEN | Ausgabe 3 · 2016

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