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WENDELSTEIN Kleine Helden ganz groß: Die Schüler der Klasse 4 b der Grundschule Wendelstein sind mit ihrer Leh- rerin, Konrektorin Ulrike Eu- rich, und dem Leiter der Didak- tik des katholischen Religions- unterrichts an der Friedrich- Alexander-Universität Erlan- gen-Nürnberg (FAU), Dr. Wal- ter Leitmeier, von der Universi- tät Passau mit dem Sonder- preis für das beste Grundschul- projekt des Wettbewerbs „Tolle Typen heute“ ausge- zeichnet worden. In Passau nahmen Eurich und Leitmeier, der das Koope- rationsprojekt zwischen der Klasse und seinen Studieren- den initiiert und betreut hat, den Preis entgegen (siehe auch Artikel rechts). Dass Helden nicht immer Ausnahmepersönlichkeiten sein müssen, sondern auch ganz normale Menschen und vor allem auch Kinder und Jugendliche sein können, diese These hat Prof. Dr. Hans Mendl von der Universität Passau in den Mittelpunkt seines Pro- jekts „Local Heroes“ gestellt. Vor zehn Jahren hatte der Inhaber des Lehrstuhls für Reli- gionspädagogik und Didaktik des Religionsunterrichts die Idee, Kindern und Jugendli- chen auf einer Internetplatt- form „Helden zum Anfassen“ vorzustellen. Gesucht wurde nach Menschen, die durch vor- bildliches, mutiges und enga- giertes Verhalten auffallen. Den Grundgedanken von Prof. Mendl haben Walter Leit- meier und Ulrike Eurich von der Grundschule Wendelstein aufgegriffen und weiterver- folgt. Im Mittelpunkt stand die Frage: „Können Helden die heu- tigen Schüler dazu bringen, über ethische Fragen nachzu- denken beziehungsweise selbst ethisch zu handeln? Und kön- nen Helden eventuell sogar Kin- der und Jugendliche motivie- ren, selbst den Helden in sich zu entdecken?“ Um dieser Frage nachzugehen, informier- ten sich die Studierenden der FAU über Vorbilder, Helden und Modelle des ethischen Ler- nens. Im nächsten Schritt gestalte- ten die Studierenden eine Unterrichtsstunde zu Don Bos- co und stellten diesen als einen Mann vor, der wegen seines Ein- satzes für Kinder und Jugendli- che von den Einwohnern seiner Heimatstadt Turin auch heute noch als Held gesehen wird. Laut Leitmeier sollten die Kin- der unter Anleitung der Studie- renden nach Menschen an ih- rem ganz eigenen Ort suchen, die für sie Vorbilder oder sogar Helden sind. In einer Vorlese-Oma, einer Mitarbeiterin der Tafel, einem Feuerwehrkommandanten und vielen weiteren Personen sind die Kinder fündig geworden. Besonders freut Lehrerin Eu- rich, dass die Kinder den „Sinn und Zweck“ des Projektes ver- standen hätten. „Sie haben ge- lernt, dass auch ihr Handeln wichtig ist und dass auch sie kleine Helden sein können.“ Das Projekt habe Mut gemacht, eigene Schritte zu wagen. Begeistert seien auch die Reak- tionen der Eltern auf das Ko- operationsprojekt ausgefallen. „Es ist gigantisch, was unsere Kinder an Selbstbewusstsein für das Leben gewonnen ha- ben“, fasst die Pädagogin die Aussagen der Mütter und Väter zusammen. In seiner Lobrede hob Profes- sor Mendl hervor, dass die Jun- gen und Mädchen „intensiv darüber nachgedacht haben, wer für sie ein Vorbild ist“. Sie hätten Recherchen zur Person angestellt und diese in einer anschaulichen Darstellung kon- kretisiert. „Das hat die Schüle- rinnen und Schüler motiviert, selber zu überlegen, inwiefern sie auch sozial handeln kön- nen.“ st „Helden würden nie erwarten als Helden angesprochen zu werden“, hat Bürgermeister Werner Langhans klargestellt. Im Wendelsteiner Rathaus feier- ten die Grundschüler der Klasse 4 b mit den Erwachse- nen ihren Sieg beim Ideenwett- bewerb „Tolle Typen heute“ der Universität Passau. WENDELSTEIN Dabei waren Bürgermeister Werner Langhans, Schulrätin Ingrid Dröse vom Schulamt in Roth, Rektor Horst Kanzler, Akade- mischer Rat Dr. Walter Leit- meier, die Studentinnen Johanna Buckel und Claudia Klinger sowie einige der erwachsenen „Helden“ aus Wendelstein, die die Kinder in Wendelstein im Vorjahr als „kleine Helden des Alltags“ ent- deckt hatten. Diese „Helden“ sind Vorlese- Oma Marga Stempfel, Leicht- athletik-Trainer Christian Gussner, Linde Duschner von der „Tafel“ Wendelstein/Rö- thenbach, Feuerwehrkomman- dant Helmut Mederer, Heimat- pfleger Manfred Horndasch und Schulleiter i. R. Reinhard Hell, der die Schülerbegegnun- gen zwischen Wendelstein und Zukowo/Polen organisiert hat. Die Kinder hatten sie inter- viewt und in Referaten der Klasse vorgestellt. Einige hat- ten sie sogar in die Klasse einge- laden. Das gute Beispiel dieser ehrenamtlich Tätigen wirkte ansteckend, und so beteiligten sich die Schüler an einer Wald- säuberung, besuchten ein Alten- heim, lasen im Kindergarten vor und frühstückten mit Erst- klässlern. Sie stellten Holunder- limonade her, verkauften sie auf dem Pausenhof und spende- ten den Erlös von 200 Euro der „Tafel“. Stolz berichteten sie an der Uni den Studierenden davon. Mit Lehramtsanwärtern über- legten sie, wo sie im Alltag „kleine Helden“ waren und sind. Die Unterlagen wurden an die Uni Passau geschickt. Dort wählten Professor Hans Mendl und eine Jury die Wen- delsteiner Grundschule aus, weil sie beeindruckt waren von der Auseinandersetzung der Kinder mit ihren „Helden des Alltags“. Lehrstuhlinhaber Dr. Walter Leitmeier und Lehrerin Ulrike Eurich durften schließ- lich in Passau den Preis entge- gennehmen. Kinder im Mittelpunkt Im Wendelsteiner Rathaus allerdings standen die Kinder im Mittelpunkt der Feier. Bür- germeister Werner Langhans sagte, Helden zeichneten sich aus durch Nächstenliebe, Selbstlosigkeit, Zivilcou- rage und Mut. Die Bezeichnung „Held“ müsse man sich verdie- nen. Rektor Horst Kanzler lobte die Kinder dafür, dass sie beispielsweise Menschen im Altersheim besuchen. Wer etwas Gutes tue, habe dadurch ein gutes Gefühl. Der frühere Rektor Reinhard Hell sagte: „Ich bin Held geworden, weil ich mit vielen Grundschülern nach Zukowo fuhr.“ Doch die eigentlichen Helden seien die Kinder gewe- sen, die mitgefahren sind. „Kinder sollen selbst den Helden in sich entdecken“, riet er, „und dazu beitragen, die Welt gerechter und friedvoller zu machen.“ Sie sollten gutes Verhalten nachah- men und gute Vorbilder suchen, Streit schlichten helfen und die Welt ein bisschen verbessern. Die Klassensprecher nahmen den Preis in Empfang. Die Klasse 4 b darf sich über 120 Euro freuen (siehe Artikel links). GUNTHER HESS „creole — Globale Musik aus Deutsch- land“ ist ein inzwischen bundesdeut- scher Musikwettbewerb überschrie- ben. Wer zum Finale nach Berlin will, muss sich erst einmal in den landes- weiten Vorentscheiden qualifizieren. Beim bayerischen „Quali-Turnier“ am 11./12. Februar in der Nürnberger Tafelhalle, Äußere Sulzbacher Straße 62, mit von der Partie: „I Fili“ aus Schwabach. SCHWABACH — „Für uns ist das eine Ehre, es bis zum Landesfinale geschafft zu haben“, sagt Thomas Mantarlis, Stadtrat in Schwabach, Bauhofleiter im benachbarten Schwanstetten und musikalischer Kopf hinter „I Fili“. Ganz so einfach war das nicht. Über 60 Bands hatten sich beworben, 14 lud die Jury schließ- lich ein. Viel Zeit, sich in der Nürnberger Tafelhalle der Jury zu präsentieren, haben die Gruppen nicht. „20 Minu- ten, sechs Lieder“, erklärt Thomas Mantarlis. Er und seine Freunde – auf griechisch: „i fili“ – sind am Freitag, 11. Februar, um 22.30 Uhr an der Reihe. Eine halbe Stunde nach „Monco Bagage“ aus Icking und eine halbe Stunde vor „Sirba“ aus Nürn- berg. Hoffen auf Unterstützung Trotz später Stunde hofft Mantarlis auf lautstarke Unterstützung aus Schwabach. Schließlich werden nicht nur die Tickets für den Bundesent- scheid an die zwei besten Bands verge- ben. Es gibt auch einen mit 1000 Euro dotierten Publikumspreis. Zu hören ist an beiden Abenden, 11./12. Februar, „Weltmusik“. Volks- musik wechselt sich dann ab mit Ethno-Klängen, Orientalisches wird gemischt mit Jiddischem, Elektroni- sches mit Hypnotischem. „I Fili“ ste- hen für Rock und Blues im Rembetiko- gewand, einem griechischen Musik- stil, der sich zu Beginn des 20. Jahr- hunderts aus traditioneller grie- chischer Volksmusik heraus entwi- ckelt hat. Bei ihren vielen Live-Auftritten streuen „I Fili“ immer wieder Lieder von Mikis Theodorakis („Alexis Sor- bas“) und George Dalaras ein. Die meisten Stücke stammen inzwischen jedoch aus der Feder von Thomas Man- tarlis, der derzeit an der dritten CD der Gruppe bastelt. Unterstützt wird er in Nürnberg von Reiner Grüttner (Bouzouki, Baglama, Akkordeon, E-Gitarre), dem Schwabacher Kultur- amtsleiter Roland Schmid (Bouzouki, Keyboard), Radiomann Sigi Hoga (Gitarre), Günther Pusch (Bass), Ste- fan Landgraf (Schlagzeug) und Johan- nes Biemüller (Gitarre, Akkordeon, Gesang). Wie es sich für Weltmusik – auch wenn sie aus Bayern kommt – gehört, ist die siebenköpfige Jury internatio- nal besetzt. Musiker, Musikjournalis- ten und Musikhändler vergeben die Noten. Den Vorsitz hat der Würzbur- ger Kulturreferent Muchtar Al Ghu- sain. Die Veranstaltung eröffnet am Frei- tag, 11. Februar, kurz nach 20 Uhr, die Münchener Gruppe „Edel- schwarz“. Auch am Samstag, 12. Feb- ruar, geht es kurz nach 20 Uhr los. Wer Lust hat, kann auch noch zur After-Show-Party bleiben oder sich am Samstagnachmittag um 16 Uhr im Nürnberger Künstlerhaus, Königs- straße 93, eine Podiumsdiskussion zum Thema anhören. Motto: „Weltmu- sik in Bayern – Globale Klänge in der bayerischen Musiklandschaft und -wirtschaft.“ rog Z Karten im Vorverkauf (12 Euro für einen Tag, 21 Euro für beide Tage, mit ZAC-Rabatt 20 Prozent, mit Nürnberg-Pass 50 Prozent) gibt es unter anderem beim Schwabacher Tagblatt, Spital- berg 3, oder online unter tafel- halle.de. Informationen zum Musikfestival im Internet unter www.creole-weltmusik.de „Local Heroes“ — Helden vor Ort dürfen sich die Kinder der Klasse 4 b nun nennen. Ihren Preis erhielten sie im Wendelsteiner Rathaus. Dabei waren Bürgermeister Werner Langhans, Rektor Horst Kanzler, Schulrätin Ingrid Dröse, Dr. Walter Leitmeier und die Studentinnen Johanna Buckel und Claudia Klinger von der Uni Erlangen-Nürnberg sowie die „erwachsenen“ Wendelsteiner Helden Marga Stempfel, Linde Duschner, Manfred Horndasch und Reinhard Hell. Foto: Hess Helden im Alltag Grundschüler fanden persönliche Vorbilder Wie in Stein gemeißelt. Der Schwanstettener Fotograf Horst Binder hat Thomas Mantarlis (rechts) und seine musikalischen Freunde vor der Spitalkirche in Schwabach auf den Speicherchip gebannt. Am 11./12. Februar spielen „I Fili“ beim creole-Musikwettbewerb. BARTHELMESAURACH Mit einem mehrmonatigen Fahrverbot beginnt für einen Motorradfahrer die Saison. Er war am Sonntag mit seiner Maschine auf der Bundes- straße 466 in Höhe der Barthelmes- auracher Senke in eine Radarfalle geraten und hatte 192 Stundenkilo- meter auf dem Tacho. Erlaubt sind an dieser Stelle aber „nur“ 100. Insgesamt gingen den Beamten der Verkehrspolizei Feucht an die- sem ersten sonnigen Tag des Jahres 57 Pkw- und Motorradfahrer ins „Netz“. 36 von ihnen kommen mit einem Verwarnungsgeld davon, die übrigen erwartet ein Bußgeldver- fahren. Und in der Verkehrssünder- kartei in Flensburg werden dann eifrig Pünktchen aufaddiert. st Die guten Beispiele wirkten ansteckend Schüler der Klasse 4 b wurden selbst zu kleinen „Helden des Alltags“ und erhielten Preis SCHWABACH — Da im Juli zu den Feiern des 35-jähriges Partnerschafts- jubiläums Schwabach und Les Sables d’Olonne eine rund 130 Personen starke Gruppe aus der Vendée nach Schwabach kommen wird, ruft das Partnerschaftskomitee dazu auf, einen Großteil der Gäste privat unter- zubringen, damit die Kontakte intensi- viert werden können. Robert van Loosen, Vorsitzender des Partnerschaftskomitees, erwartet Teilnehmer aus dem Sablaiser Fecht- club, dem Schützenverein, einer Modern-Dance-Gruppe, einer Tanz- und Varieté-Kombo und Chören sowie der Musikschule. Da auch viele Jugendliche (zehn bis 18 Jahre) nach Schwabach kommen werden, würde sich besonders die Unterbringung bei Familien mit Kin- dern in ähnlichem Alter und gleichen Interessen anbieten. Bett, Bad und Frühstück sind die Anforderungen für diese Beherbergung. Für die Gäste wird ein Besuchsprogramm organi- siert. Die Musikschule geht mit bestem Beispiel voran, da sich schon mehrere Familien bereit erklärt haben, Kinder unterzubringen. st Z Fragen und Meldungen an Robert van Loosen, Telefon (0 91 22) 93 27 81, Mobil (01 77) 4 88 24 11, E-Mail: [email protected] Limit um 92 km/h überschritten Motorradfahrer geriet auf der B 466 in eine Radarfalle der Polizei Bayerns beste Weltmusik „I Fili“ am 11./12. Februar beim Landesfinale dabei 130 Franzosen im Anmarsch: Wer nimmt Gäste auf? Besuch aus der Partnerstadt Les Sables kommt Ende Juli zur Feier des 35-jährigen Partnerschaftsjubiläums Dienstag, 18. Januar 2011 HST / Seite 1 SCHWABACH STADT UND LAND

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  • WENDELSTEIN — KleineHelden ganz groß: Die Schülerder Klasse 4b der GrundschuleWendelstein sind mit ihrer Leh-rerin, Konrektorin Ulrike Eu-rich, und dem Leiter der Didak-tik des katholischen Religions-unterrichts an der Friedrich-Alexander-Universität Erlan-gen-Nürnberg (FAU), Dr. Wal-ter Leitmeier, von der Universi-tät Passau mit dem Sonder-preis für das beste Grundschul-projekt des Wettbewerbs„Tolle Typen heute“ ausge-zeichnet worden.

    In Passau nahmen Eurichund Leitmeier, der das Koope-rationsprojekt zwischen derKlasse und seinen Studieren-den initiiert und betreut hat,den Preis entgegen (siehe auchArtikel rechts).

    Dass Helden nicht immerAusnahmepersönlichkeitensein müssen, sondern auchganz normale Menschen undvor allem auch Kinder undJugendliche sein können, dieseThese hat Prof. Dr. Hans Mendlvon der Universität Passau inden Mittelpunkt seines Pro-jekts „Local Heroes“ gestellt.

    Vor zehn Jahren hatte derInhaber des Lehrstuhls für Reli-gionspädagogik und Didaktikdes Religionsunterrichts dieIdee, Kindern und Jugendli-chen auf einer Internetplatt-form „Helden zum Anfassen“vorzustellen. Gesucht wurdenach Menschen, die durch vor-bildliches, mutiges und enga-giertes Verhalten auffallen.

    Den Grundgedanken vonProf. Mendl haben Walter Leit-meier und Ulrike Eurich vonder Grundschule Wendelsteinaufgegriffen und weiterver-folgt. Im Mittelpunkt stand dieFrage: „Können Helden die heu-tigen Schüler dazu bringen,über ethische Fragen nachzu-denken beziehungsweise selbstethisch zu handeln? Und kön-nen Helden eventuell sogar Kin-der und Jugendliche motivie-

    ren, selbst den Helden in sichzu entdecken?“ Um dieserFrage nachzugehen, informier-ten sich die Studierenden derFAU über Vorbilder, Heldenund Modelle des ethischen Ler-nens.

    Im nächsten Schritt gestalte-ten die Studierenden eineUnterrichtsstunde zu Don Bos-co und stellten diesen als einenMann vor, der wegen seines Ein-satzes für Kinder und Jugendli-che von den Einwohnern seinerHeimatstadt Turin auch heutenoch als Held gesehen wird.Laut Leitmeier sollten die Kin-der unter Anleitung der Studie-renden nach Menschen an ih-rem ganz eigenen Ort suchen,die für sie Vorbilder oder sogarHelden sind.

    In einer Vorlese-Oma, einerMitarbeiterin der Tafel, einemFeuerwehrkommandanten undvielen weiteren Personen sinddie Kinder fündig geworden.

    Besonders freut Lehrerin Eu-rich, dass die Kinder den „Sinnund Zweck“ des Projektes ver-standen hätten. „Sie haben ge-lernt, dass auch ihr Handelnwichtig ist und dass auch siekleine Helden sein können.“Das Projekt habe Mut gemacht,eigene Schritte zu wagen.Begeistert seien auch die Reak-tionen der Eltern auf das Ko-operationsprojekt ausgefallen.„Es ist gigantisch, was unsereKinder an Selbstbewusstseinfür das Leben gewonnen ha-ben“, fasst die Pädagogin dieAussagen der Mütter und Väterzusammen.

    In seiner Lobrede hob Profes-sor Mendl hervor, dass die Jun-gen und Mädchen „intensivdarüber nachgedacht haben,wer für sie ein Vorbild ist“. Siehätten Recherchen zur Personangestellt und diese in eineranschaulichen Darstellung kon-kretisiert. „Das hat die Schüle-rinnen und Schüler motiviert,selber zu überlegen, inwiefernsie auch sozial handeln kön-nen.“ st

    „Helden würden nie erwartenals Helden angesprochen zuwerden“, hat BürgermeisterWerner Langhans klargestellt.Im Wendelsteiner Rathaus feier-ten die Grundschüler derKlasse 4b mit den Erwachse-nen ihren Sieg beim Ideenwett-bewerb „Tolle Typen heute“der Universität Passau.

    WENDELSTEIN — Dabeiwaren Bürgermeister WernerLanghans, Schulrätin IngridDröse vom Schulamt in Roth,Rektor Horst Kanzler, Akade-mischer Rat Dr. Walter Leit-meier, die StudentinnenJohanna Buckel und ClaudiaKlinger sowie einige der

    erwachsenen „Helden“ ausWendelstein, die die Kinder inWendelstein im Vorjahr als„kleine Helden des Alltags“ ent-deckt hatten.

    Diese „Helden“ sind Vorlese-Oma Marga Stempfel, Leicht-athletik-Trainer ChristianGussner, Linde Duschner vonder „Tafel“ Wendelstein/Rö-thenbach, Feuerwehrkomman-dant Helmut Mederer, Heimat-pfleger Manfred Horndaschund Schulleiter i.R. ReinhardHell, der die Schülerbegegnun-gen zwischen Wendelstein undZukowo/Polen organisiert hat.Die Kinder hatten sie inter-viewt und in Referaten derKlasse vorgestellt. Einige hat-

    ten sie sogar in die Klasse einge-laden.

    Das gute Beispiel dieserehrenamtlich Tätigen wirkteansteckend, und so beteiligtensich die Schüler an einer Wald-säuberung, besuchten ein Alten-heim, lasen im Kindergartenvor und frühstückten mit Erst-klässlern. Sie stellten Holunder-limonade her, verkauften sieauf dem Pausenhof und spende-ten den Erlös von 200 Euro der„Tafel“.

    Stolz berichteten sie an derUni den Studierenden davon.Mit Lehramtsanwärtern über-legten sie, wo sie im Alltag„kleine Helden“ waren undsind. Die Unterlagen wurden

    an die Uni Passau geschickt.Dort wählten Professor HansMendl und eine Jury die Wen-delsteiner Grundschule aus,weil sie beeindruckt waren vonder Auseinandersetzung derKinder mit ihren „Helden desAlltags“. Lehrstuhlinhaber Dr.Walter Leitmeier und LehrerinUlrike Eurich durften schließ-lich in Passau den Preis entge-gennehmen.

    Kinder im MittelpunktIm Wendelsteiner Rathaus

    allerdings standen die Kinderim Mittelpunkt der Feier. Bür-germeister Werner Langhanssagte, Helden zeichneten sichaus durch Nächstenliebe,

    Selbstlosigkeit, Zivilcou-rage und Mut. DieBezeichnung „Held“müsse man sich verdie-nen.

    Rektor Horst Kanzlerlobte die Kinder dafür,dass sie beispielsweiseMenschen im Altersheimbesuchen. Wer etwasGutes tue, habe dadurchein gutes Gefühl.

    Der frühere RektorReinhard Hell sagte:„Ich bin Held geworden,weil ich mit vielenGrundschülern nachZukowo fuhr.“ Doch dieeigentlichen Heldenseien die Kinder gewe-sen, die mitgefahrensind. „Kinder sollenselbst den Helden in sichentdecken“, riet er, „unddazu beitragen, die Weltgerechter und friedvollerzu machen.“ Sie solltengutes Verhalten nachah-men und gute Vorbildersuchen, Streit schlichtenhelfen und die Welt einbisschen verbessern.

    Die Klassensprechernahmen den Preis inEmpfang. Die Klasse 4bdarf sich über 120 Eurofreuen (siehe Artikellinks). GUNTHER HESS

    „creole — Globale Musik aus Deutsch-land“ ist ein inzwischen bundesdeut-scher Musikwettbewerb überschrie-ben. Wer zum Finale nach Berlin will,muss sich erst einmal in den landes-weiten Vorentscheiden qualifizieren.Beim bayerischen „Quali-Turnier“ am11./12. Februar in der NürnbergerTafelhalle, Äußere Sulzbacher Straße62, mit von der Partie: „I Fili“ ausSchwabach.

    SCHWABACH — „Für uns ist daseine Ehre, es bis zum Landesfinalegeschafft zu haben“, sagt ThomasMantarlis, Stadtrat in Schwabach,Bauhofleiter im benachbartenSchwanstetten und musikalischerKopf hinter „I Fili“. Ganz so einfachwar das nicht. Über 60 Bands hattensich beworben, 14 lud die Jury schließ-lich ein.

    Viel Zeit, sich in der NürnbergerTafelhalle der Jury zu präsentieren,haben die Gruppen nicht. „20 Minu-ten, sechs Lieder“, erklärt ThomasMantarlis. Er und seine Freunde – aufgriechisch: „i fili“ – sind am Freitag,11. Februar, um 22.30 Uhr an derReihe. Eine halbe Stunde nach„Monco Bagage“ aus Icking und einehalbe Stunde vor „Sirba“ aus Nürn-berg.

    Hoffen auf UnterstützungTrotz später Stunde hofft Mantarlis

    auf lautstarke Unterstützung ausSchwabach. Schließlich werden nichtnur die Tickets für den Bundesent-scheid an die zwei besten Bands verge-ben. Es gibt auch einen mit 1000 Eurodotierten Publikumspreis.

    Zu hören ist an beiden Abenden,11./12. Februar, „Weltmusik“. Volks-

    musik wechselt sich dann ab mitEthno-Klängen, Orientalisches wirdgemischt mit Jiddischem, Elektroni-sches mit Hypnotischem. „I Fili“ ste-hen für Rock und Blues im Rembetiko-gewand, einem griechischen Musik-stil, der sich zu Beginn des 20. Jahr-hunderts aus traditioneller grie-chischer Volksmusik heraus entwi-ckelt hat.

    Bei ihren vielen Live-Auftrittenstreuen „I Fili“ immer wieder Liedervon Mikis Theodorakis („Alexis Sor-bas“) und George Dalaras ein. Diemeisten Stücke stammen inzwischen

    jedoch aus der Feder von Thomas Man-tarlis, der derzeit an der dritten CDder Gruppe bastelt. Unterstützt wirder in Nürnberg von Reiner Grüttner(Bouzouki, Baglama, Akkordeon,E-Gitarre), dem Schwabacher Kultur-amtsleiter Roland Schmid (Bouzouki,Keyboard), Radiomann Sigi Hoga(Gitarre), Günther Pusch (Bass), Ste-fan Landgraf (Schlagzeug) und Johan-nes Biemüller (Gitarre, Akkordeon,Gesang).

    Wie es sich für Weltmusik – auchwenn sie aus Bayern kommt – gehört,ist die siebenköpfige Jury internatio-

    nal besetzt. Musiker, Musikjournalis-ten und Musikhändler vergeben dieNoten. Den Vorsitz hat der Würzbur-ger Kulturreferent Muchtar Al Ghu-sain.

    Die Veranstaltung eröffnet am Frei-tag, 11. Februar, kurz nach 20 Uhr,die Münchener Gruppe „Edel-schwarz“. Auch am Samstag, 12. Feb-ruar, geht es kurz nach 20 Uhr los.Wer Lust hat, kann auch noch zurAfter-Show-Party bleiben oder sicham Samstagnachmittag um 16 Uhr imNürnberger Künstlerhaus, Königs-straße 93, eine Podiumsdiskussion

    zum Thema anhören. Motto: „Weltmu-sik in Bayern – Globale Klänge in derbayerischen Musiklandschaft und-wirtschaft.“ rog

    Z Karten im Vorverkauf (12 Euro füreinen Tag, 21 Euro für beideTage, mit ZAC-Rabatt 20 Prozent,mit Nürnberg-Pass 50 Prozent)gibt es unter anderem beimSchwabacher Tagblatt, Spital-berg 3, oder online unter tafel-halle.de. Informationen zumMusikfestival im Internet unterwww.creole-weltmusik.de

    „Local Heroes“ — Helden vor Ort dürfen sich die Kinder der Klasse 4b nun nennen. Ihren Preis erhielten sieim Wendelsteiner Rathaus. Dabei waren Bürgermeister Werner Langhans, Rektor Horst Kanzler, SchulrätinIngrid Dröse, Dr. Walter Leitmeier und die Studentinnen Johanna Buckel und Claudia Klinger von der UniErlangen-Nürnberg sowie die „erwachsenen“ Wendelsteiner Helden Marga Stempfel, Linde Duschner,Manfred Horndasch und Reinhard Hell. Foto: Hess

    Helden im AlltagGrundschüler fanden persönliche Vorbilder

    Wie in Stein gemeißelt. Der Schwanstettener Fotograf Horst Binder hat Thomas Mantarlis (rechts) und seine musikalischen Freunde vor der Spitalkirche in Schwabachauf den Speicherchip gebannt. Am 11./12. Februar spielen „I Fili“ beim creole-Musikwettbewerb.

    BARTHELMESAURACH — Miteinem mehrmonatigen Fahrverbotbeginnt für einen Motorradfahrerdie Saison. Er war am Sonntag mitseiner Maschine auf der Bundes-straße 466 in Höhe der Barthelmes-auracher Senke in eine Radarfallegeraten und hatte 192 Stundenkilo-meter auf dem Tacho. Erlaubt sindan dieser Stelle aber „nur“ 100.

    Insgesamt gingen den Beamtender Verkehrspolizei Feucht an die-sem ersten sonnigen Tag des Jahres57 Pkw- und Motorradfahrer ins„Netz“. 36 von ihnen kommen miteinem Verwarnungsgeld davon, dieübrigen erwartet ein Bußgeldver-fahren. Und in der Verkehrssünder-kartei in Flensburg werden danneifrig Pünktchen aufaddiert. st

    Die guten Beispiele wirkten ansteckendSchüler der Klasse 4b wurden selbst zu kleinen „Helden des Alltags“ und erhielten Preis

    SCHWABACH — Da im Juli zu denFeiern des 35-jähriges Partnerschafts-jubiläums Schwabach und Les Sablesd’Olonne eine rund 130 Personenstarke Gruppe aus der Vendée nachSchwabach kommen wird, ruft dasPartnerschaftskomitee dazu auf,einen Großteil der Gäste privat unter-zubringen, damit die Kontakte intensi-viert werden können.

    Robert van Loosen, Vorsitzenderdes Partnerschaftskomitees, erwartet

    Teilnehmer aus dem Sablaiser Fecht-club, dem Schützenverein, einerModern-Dance-Gruppe, einer Tanz-und Varieté-Kombo und Chörensowie der Musikschule.

    Da auch viele Jugendliche (zehn bis18 Jahre) nach Schwabach kommenwerden, würde sich besonders dieUnterbringung bei Familien mit Kin-dern in ähnlichem Alter und gleichenInteressen anbieten. Bett, Bad undFrühstück sind die Anforderungen für

    diese Beherbergung. Für die Gästewird ein Besuchsprogramm organi-siert.

    Die Musikschule geht mit bestemBeispiel voran, da sich schon mehrereFamilien bereit erklärt haben, Kinderunterzubringen. st

    Z Fragen und Meldungen an Robertvan Loosen, Telefon (09122)932781, Mobil (0177) 4882411,E-Mail: [email protected]

    Limit um 92 km/h überschrittenMotorradfahrer geriet auf der B466 in eine Radarfalle der Polizei

    Bayerns besteWeltmusik„I Fili“ am 11./12. Februarbeim Landesfinale dabei

    130 Franzosen im Anmarsch: Wer nimmt Gäste auf?Besuch aus der Partnerstadt Les Sables kommt Ende Juli zur Feier des 35-jährigen Partnerschaftsjubiläums

    Dienstag, 18. Januar 2011 HST / Seite 1S C H W A B A C H S T A D T U N D L A N D