Digital fotografieren einfach und verständlich · nach werden alle Prinzipien der (digitalen)...

Digital fotografieren einfach und verständlich

Digital fotogr. Deutsch 11-12-2006 15:20 Pagina 1

Digital fotografieren einfach und verständlich

Peter de Ruiter


DanksagungIch danke Edda Barleben von ganzem Herzen; Julia, Anneund Jeroen van der Beek; Jan Dirk van der Beek; RonBezemer; Ronald van den Boogaardt; Cees Bos; Job vanBunge; Vita, Julia, Wencke und Napoleon Coene; Joost vanDaal; Floor; Herman Masthoff; Sabine Michielssen;Machteld von Oven und Jan Willem; Calidris Poorter;Esther van Ruiten; Savannah; André Valkenhoff; FransVeraart; Boekhandel Verwijs; Robert van Weperen; Yanna.Mögen wir mit Ganesha sein.

Für Ron, der dieses Buch betreut und lektoriert hat

ISBN 978-3-8094-2072-9

© der deutschen Erstausgabe 2007 by Bassermann Verlag, einemUnternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, 81673München© der niederländischen Originalausgabe:Elmar Publishers, Holland – 2005;© Text und Fotos: Peter de RuiterOriginaltitel: Digitaal fotograferen zonder handleiding

Die Verwertung der Texte und Bilder, auch auszugsweise, ist ohneZustimmung des Verlags urheberrechtswidrig und strafbar. Diesgilt auch für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungund für die Verarbeitung mit elektronischen Systemen.

Umschlaggestaltung: Atelier Versen, Bad AiblingZusätzliche Fotos: Esther van Ruiten, Michel Schnater([email protected]), Robert van WeperenÜbersetzung: Marlies Ferber, HagenRedaktion: Nina Andres, MünchenLayout: Pam van Vliet, HarlingenSatz: Elmar Publishers

Die Ratschläge in diesem Buch sind von Autor und Verlagsorgfältig erwogen und geprüft, dennoch kann eine Garantie nichtübernommen werden. Eine Haftung des Autors bzw. des Verlagsund seiner Beauftragten für Personen-, Sach- undVermögensschäden ist ausgeschlossen.

Druck: T_sínská tiskárna, C_sk_ T_sín

Printed in the Czech Republic

817 2635 4453 6271


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Inhalt

VorwortSO WIRD DAS BILD PERFEKT 7

Schnelle Tipps für schönere Fotos 8

1 Fotografieren und die Kamera entdeckenEINSTEIGEN 16

2 Fotografieren und die Kamera begreifenEINE PRISE TECHNIK 40

3 Mit weniger Pixeln mehr erreichen QUALITÄT UND QUANTITÄT 54

4 Bilder sehen und machenBILDKOMPOSITION 64

5 Wie mache ich ein schönes Foto von …?OBJEKTE RUND UMS HAUS 95

6 Aus einem guten ein brillantes Foto machenFOTOS BEARBEITEN 121

Probleme und LösungenFEHLERSUCHE 139

Symbole und IconsFÜR FUNKTIONEN UND STANDARDS 145

BegriffeDIE HÄUFIGSTEN FACHBEGRIFFE UND IHRE BEDEUTUNG 150

Verwendete Geräte 156


Gebrauchsanleitungen kann ich nicht ausstehen. TechnischeGeräte sollten so logisch konstruiert sein, dass man sofortbegreift, wie sie funktionieren. Aber auch was logisch ist,muss man zunächst einmal lernen. Das gilt auch fürfotografische Begriffe und Symbole. Sei es nur, um zuwissen, wofür all die Knöpfe gut sind.Wer fotografiert, denkt in Bildern. Es ist ihm zuwider,zuerst eine Gebrauchsanleitung zu lesen. In diesem Buchstehen deshalb die Bilder an erster Stelle. Der Text beziehtsich auf die Fotos. Anhand der Fotos erfahren Sie, was Siemit einer Digitalkamera alles anfangen können. Nach undnach werden alle Prinzipien der (digitalen) Fotografiebehandelt, damit das Bild vollständig wird.

Ich hoffe, dass dies das erste Buch über Fotografie ist, dassich wie ein Krimi liest: Sie werden auf der ersten Seite inden Bann gezogen. Im zweiten und dritten Kapitel nehmenSie eine kleine Hürde (hier wird es etwas technischer). Aberwenn Sie diese Hürde genommen haben, lesen Sie es ineinem Zug zu Ende. Danach sind Sie mit der Kameraunterwegs und können wunderbare Fotos machen.

Ich hoffe auch, dass dieses Buch etwas von der Freudevermittelt, die ich selbst an der Digitalfotografie habe – obich eine digitale Spiegelreflexkamera in Händen halte oderein Fotohandy. Technik sollte eine untergeordnete Rollespielen, denn mit jeder Kamera können Sie schöne Fotosmachen. Vielleicht werden Sie doch noch den einen oderanderen Blick in die Gebrauchsanleitung Ihrer Kamerawerfen müssen, aber das wird dann kurz und zielgerichtetsein.

Dies ist die Botschaft dieses Buches: Fotografieren heißtsehen, sehen und schnell reagieren. Wie, das lernen Sie hier.Happy shooting!

PETER DE RUITER

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VORWORT

So wird das Bild perfekt


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Schnelle Tipps für schönere FotosDas Wie und Warum wird später in diesem Buch behandelt.

Blindlings fotografieren Genau ansehen, was man aufnimmt

SCHLECHT BESSER

Wild drauflos knipsen

Ohne Sonnenlicht wirkt eine Landschaft trist.

Es lohnt sich, auf die Sonne zu warten

Sonnenlicht verleiht den Farben Brillanz, das Zusammen-wirken von Licht und Schatten gibt dem Bild Tiefe.


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S c h n e l l e T i p p s f ü r s c h ö n e r e F o t o s

Mit der Sonne im Rücken fotografieren

Die Sonne im Rücken ergibt eine flache Beleuchtung (hierkünstlich erzeugt).

Gegenlichtaufnahmen machen

Ein Foto wird interessanter, wenn die Aufnahme halb oder(beinahe) ganz gegen die Sonne gemacht wird. Beachten Sie,wie sich die Nudeln durch das Gegenlicht aufhellen.

Den Blitz ständig benutzen

Das Blitzlicht schadet der Atmosphäre dieser griechischenImbissbude mitten in Stockholm.

Auch abends ohne Blitz fotografieren

Ohne Blitz kommt diese ulkige Imbissbude richtig zurGeltung.


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D i g i t a l f o t o g r a f i e r e n e i n f a c h u n d v e r s t ä n d l i c h

Einsatz des Aufhellblitzes

Der Aufhellblitz zur Vermeidung des Rote-Augen-Effektsblitzt, bevor mit dem Hauptblitz die Aufnahme gemachtwird. Dadurch ist man immer zu spät.

Den Hauptblitz verwenden

Benutzen Sie für bewegte Bilder den Hauptblitz. Rote Augenkönnen Sie später entfernen; am Computer mit Bestell-software oder auf der Kamera selbst.

Menschen in »Positur« stellen

Es sei denn, es gelingt Ihnen wirklich gut.

Eine schöne Situation erkennen und schnellreagieren

Die Menschen sollten das Bild bestimmen, nicht derFotograf.


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Hundert Fotos pro Sekunde

Den rechten Moment werden Sie trotzdem verpassen.

Konzentration auf den richtigen Moment

Ansonsten bitten Sie um Wiederholung.

Menschen in gestellter Position

Das wirkt steif und statisch.

Lassen Sie die Menschen sich bewegen

Sie wirken dann viel gelöster.


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Aus zu großer Entfernung fotografieren

Es sei denn, Sie wollen dem Bild die Spannung erhalten.

Schön nah herangehen

Dann sehen Sie es (sie) wenigstens gut.

Menschen von hinten fotografieren

Es sei denn, Sie haben ein bestimmtes Ziel vor Augen.

Menschen von vorn fotografieren

Bitten Sie einfach kurz um Erlaubnis.


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Zu wenig Pixel

Mit der niedrigsten Pixeleinstellung können viele Fotos aufder Karte gespeichert werden, das hat jedoch den Nachteil,dass diese viel zu wenig Pixel haben, wie dieses Bild zeigt.

Die Pixeleinstellung anpassen

Begegnet Ihnen plötzlich der König von Thailand? Dannstellen Sie schnell die höchste Pixeleinstellung ein. Denndieses Foto wollen Sie später sicher stark vergrößern.

Aus Faulheit das Zoom benutzen. Lieber näherherangehen

In neun von zehn Fällen entsteht so kein schönes Foto.Gezoomte Fotos können durch die Teleperspektive sogareinen größeren Abstand vermitteln. Fotos aus der Nähe sindlebendiger.

Das Zoom gezielt für fotografische Zweckeeinsetzen

Setzen Sie das Zoom ein, wenn Sie nicht näher heran-kommen, einen bestimmten Effekt erzielen, ein Porträtmachen oder nicht bemerkt werden wollen.


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Eine Wand dicht hinter einer Person

Die Wand wird oft zu scharf und zieht zu viel Aufmerk-samkeit auf sich. Nur manchmal hat der Hintergrund eineFunktion und gehört zu diesem Bild, das in Kalkutta auf-genommen wurde.

Porträtieren Sie Menschen »losgelöst« vomHintergrund

Mit dem Teleobjektiv (also ausgefahrenem Zoom) geht dassehr gut.

Porträts mit Weitwinkel

Wenn man mit eingefahrenem Zoom, also Weitwinkel-perspektive, aus kürzester Entfernung fotografiert,bekommen Menschen durch den optischen Effekt einenWasserkopf.

Porträts mit dem Zoom machen

Aber es muss hell genug sein. Siehe nächste Seite.


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Die Froschperspektive

Es sei denn, Sie fotografieren Kinder (oder Katzen). Dichtam Boden sieht man nur, was dicht vor der Linse ist.

Aufrecht stehen

Aus einer tieferen Perspektive wäre diese Blechansammlungnicht gut sichtbar gewesen. Wenn Sie aufrecht stehen, habenSie einen (in der Regel) besseren Blickwinkel.

Einzoomen bei wenig Licht

Das Zoom schluckt Licht, also muss sich die Linse für mehrHelligkeit länger öffnen. Bewegte Objekte werden unscharf.Bei unbewegten Objekten kann man ein Stativ verwenden.

Bei wenig Licht auszoomen

Ganz ausgezoomt geht am wenigsten Licht verloren.


Einzoomen und Tiefe schaffen� Der Strand von Copacabana in Rio de Janeiro. DasTeleobjektiv (eingezoomt) bringt Nah und Fern zueinander – deroptische Effekt eines Teleobjektivs. Obwohl Vorder- undHintergrund zusammenrücken, hat man das Gefühl, dass die

Entfernung betont wird. Dies wird verstärkt durch den Nebel, dernur früh am Morgen über dem Strand liegt. Die beiden Personenim Vordergrund sind wichtig für diesen Effekt. Das verwendeteZoom ist 10-fach.

Gut Empfohlen

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1 Fotografieren und die Kamera entdeckenEINSTEIGEN


� Derselbe Strand zurgleichen Zeit, aber jetztausgezoomt, also mitWeitwinkelperspektive. Dievom Meer reflektierte Sonnekonnte nicht vermiedenwerden. Mit Teleperspektivehätten Sie darüber größereKontrolle. Die dunstigen Bergesind noch zu sehen, spielenaber keine große Rolle. Auchhier entsteht Tiefenwirkung,weil die Weitwinkellinse dieAbstände vergrößert.

Gut Empfohlen

� Ein anderes Beispiel dafür,wie das Einzoomen alleszueinander führt, hier inShanghai. Fahrrad- undMotorradfahrer scheinen wiein einer Angriffsformationdicht beieinander zu fahren.Der Hauch von Auspuffgasenund das seltsame Licht, dasvon oben kommt,vervollkommnen den bedrohlichen Eindruck.

Einzoomen trennt das Objekt vomHintergrund� Dieses Mädchen hebt sich vomHintergrund schön ab. Durch dasEinzoomen/Teleobjektiv wirdnämlich das Gebiet, das scharfwird, kleiner. Dies nennt manSchärfentiefe. Siehe Kapitel 2.Die Sonne scheint beinahe in dieLinse, aber sie kann mit Hilfe desausgefahrenen Zooms leichtdraußen gehalten werden. DieLichtränder an Haar und Blusedes Mädchens »machen« dasFoto. Einzoomen ist für Porträtsideal, je mehr, desto besser. Hierwurde ein 10-faches Zoom verwendet.

Gut Empfohlen

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F o t o g r a f i e r e n u n d d i e K a m e r a e n t d e c k e n

Automatik Unterschiedliche Kamerasverwenden verschiedene Symbole für dieEinstellung, bei der die Kamera die optimaleEinstellung zum Fotografieren automatischvornimmt. Manchmal ist es ein A, manchmal gibtes dafür gar kein Symbol, weil nur Automatikeingestellt werden kann. Einzoomen Dies ist das Zoom-Symbol. Esbefindet sich meist dicht neben dem Auslöser.Manchmal können Sie damit auch bereitsgemachte Fotos heranzoomen, obwohl dafürauch oft das darunter zu sehende Symbolgebraucht wird.

Auszoomen Dies ist das Symbol für dasAuszoomen, also mit Weitwinkel zu fotografieren.Es befindet sich fast immer neben dem Zoom-Symbol. Manchmal können Sie damit auch ein bereits gemachtes Foto weiter wegrücken,wenngleich dafür auch oft das Symbol darunterverwendet wird.


� Bei diesem Porträt einesInders ist der Hintergrunddurch das 12-fache Zoom sounscharf geworden, dass ereinfarbig wirkt. Je stärker dasZoom und je näher das Objekt(siehe auch das Mädchen aufSeite 17), desto kleiner ist dasSchärfengebiet oder auch die»Schärfentiefe«.

Einzoomen = weniger Schärfentiefe

� Mit der Schärfentiefe eines Teleobjektivs können Sie spielen.Diese Dhaba wallahs in Bombay tragen Mittagsmahlzeiten in dieBüros. Mit einem eingeschränkten Schärfengebiet wird dieAufmerksamkeit auf nur einen Bereich des Fotos gelenkt. DieKollegen des Trägers fungieren nur als Illustration. Die Qualitäteines Teleobjektivs können Sie anhand der unscharfen Bildbereiche

beurteilen: Diese können schön oder weniger schön sein. Dasverwendete Olympusobjektiv ist besonders gut. In Kapitel 2 wirdder Begriff Schärfentiefe noch ausführlich besprochen.

Gut Empfohlen

� Drei Seifenspender hängenin gleichem Abstandnebeneinander. Man siehtdeutlich: Je näher der Punktist, auf den scharf gestelltwird, desto unschärfer ist derRest des Fotos. Der roteSeifenspender ist viel schärfer.

� Der gelbe Seifenspender istscharf, während der orangeschon nicht mehr ganz scharfist. Der rote ist noch vielunschärfer. Der Bereich hinterdem gelben Spender ist alsoschärfer als der Bereichdavor.

� Hier ist auf den hinterstenSeifenspender scharf gestellt.Im Vergleich mit den Fotosoben sind die anderenSeifenspender hier schärfer.Dies ist ein gesetzmäßigesPhänomen eines Teleobjektivs.

� Im unscharfen Bereich eines(guten) Teleobjektivs werdenLichtpunkte im Hintergrund zueinem dekorativen Element,wie hier die Sonne, die durchdas Blätterdach des Waldesscheint.

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� Wird abends das Zoomohne Blitz eingesetzt, werdenunscharfe Neonlichter undStraßenlaternen mit Hilfe desTeleobjektivs zu prächtigenbunten Flecken. Es ist nichteinfach, solch ein Foto zumachen, denn dafür mussman schnell die Empfind-lichkeit höhersetzen und dieKamera ganz still halten. DasLicht im Gesicht dieses Mannskommt von Autoscheinwerfern.

Gut Empfohlen Empfohlen

Auszoomen, um alles aufzunehmen� Um die Hagia Sofia in Istanbul von innen zu fotografieren,müssen Sie mit Weitwinkel fotografieren und ganz auszoomen.Außerdem müssen Sie eine Position suchen, aus der Siemöglichst viel aufs Bild bekommen. Und trotzdem: Selbst dannreicht eine normale Kamera ganz ohne Zoom (also mit leichterWeitwinkelperspektive) bei weitem nicht aus, um die ganzeMoschee ins Bild zu bekommen. Für einige Kameras gibt esspezielle Aufsatzlinsen. Sie machen den Bildwinkel weiter. Cokinliefert universale Aufsatzlinsen. In beiden Fällen gibt es auchLinsen, die den Tele-Effekt verstärken. Bei Spiegelreflexkameraskönnen Sie die Linse (das Objektiv) komplett austauschen.

Bei Automatik-Einstellung und wenig Licht wird die Kameraschnell blitzen. Das ist bei großen Räumen sinnlos, da der Blitzzum Ausleuchten des ganzen Raums nicht stark genug ist.

Außerdem schadet er der Atmosphäre und zerstört dennatürlichen Lichteinfall. Deshalb ausschalten. Erhöhen Sieeventuell die Empfindlichkeit

Gut Notwendig

Empfohlen Empfohlen

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Empfindlichkeit Der Begriff ISO wird für dieEmpfindlichkeit des Bildsensors gebraucht, derdas Bild »aufnimmt«. ISO 100 = 100 ASA / 21DIN. Der nach oben zeigende Pfeil in diesemBuch bedeutet, dass die Empfindlichkeit erhöhtwerden soll.

Blitz aus / Blitz an Bei so gut wie allenKameras können Sie mit Hilfe dieser Symbole den Blitz an- oder ausschalten..


� Dieser Metzger in Tunesien wurde mit einem komplettausgezoomten Superweitwinkel fotografiert. Dennoch hat erkeinen Wasserkopf, wie man vielleicht erwarten könnte, wennman die Tipps weiter vorne im Buch gelesen hat. Er steht entferntvon der Kamera und in der Mitte: Dort ist die perspektivischeVerzerrung am geringsten. Das Weitwinkelobjektiv verstärkt diediagonalen Linien, wodurch die kleine Metzgerei größer wirkt,als sie ist.

� Für dieses Foto hat derFotograf fast eineVogelperspektiveeingenommen, um mitseinem WeitwinkelobjektivKirche, Chor undKirchgänger auf SintMaarten (NiederländischeAntillen) aufnehmen zukönnen. Die Kirche wirktschief durch die spitzaufeinander zulaufendenLinien, die durch einWeitwinkelobjektiventstehen. Vermeiden Sieeine solche Weitwinkel-perspektive bei unbeweg-ten Objekten.

� Die Arme der Kinder vorneim Schulbus auf Sint Maartenwerden durch dieperspektivische Verzerrungdes Weitwinkels optischverlängert, doch genau dassorgt bei diesem Foto fürSchwung. Beim Fotografierenvon Menschen mit dunklerHaut denkt der automatischeBelichtungsmesser, dass es»zu wenig« Licht gibt undsorgt für eine Überbelichtung.Durch leichte Unterbelichtungper Hand ist das vermeidbar.

Eventuell

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Belichtungskorrektur Dieses Symbol wirdverwendet, um Fotos dunkler zu machen oder stärker aufzuhellen, als es die Automatikvorschlägt. Z. B., wenn die automatischeBelichtung bei viel Weiß, grellem Licht oder Schwarz im Bild unvorteilhaft wäre. DieVarianten mit nur einem Plus oder Minus werdenin dem Buch auch erwähnt.

Gegenlicht Bei Gegenlicht droht zuweilenUnterbelichtung. Viele Kameras reagieren auf Gegenlicht und versuchen die drohendeUnterbelichtung zu kompensieren und faktischetwas überzubelichten. In welchem Ausmaß siedas tut, weiß man nicht. Mit den hier gezeigtenKnöpfen können Sie das selbst kontrollieren.

Schnee und Strand Unterbelichtung drohtauch beim Fotografieren am Strand oder bei Schnee. Dann kann man diese Zeichen an derKamera einstellen. Sie funktionieren ebenso wiedie Gegenlicht-Symbole.


Auszoomen = Unschärfe vermeidenEs gibt zwei Arten von Unschärfe:

1) Unschärfe durch Bewegung der Kamera (= durch denFotografen) oder durch Bewegung der Objekte, diefotografiert werden. Letzteres ist Bewegungsunschärfe.

2) Unschärfe, die daraus resultiert, dass die Kamera (dasObjektiv) nicht richtig scharf gestellt hat.

Sie werden merken, dass Sie ein Bild viel ruhiger aufnehmenkönnen, wenn Sie auszoomen. Im eingezoomten Zustandbedeutet ein Zentimeter Bewegung der Kamera zehnZentimeter Bewegung des Bildes (abhängig vom Abstandzum Objekt). In ausgezoomtem Zustand hat eine leichteBewegung der Kamera kaum Einfluss auf das Bild. Wenn esalso nur wenig Licht gibt – und die Kamera automatischeine lange Verschlusszeit wählt – sollten Sie auszoomen, umdas Risiko von Bewegungsunschärfe zu vermindern.Erhöhen Sie eventuell die Empfindlichkeit. Die Kamerawird dann eine kürzere Verschlusszeit wählen.

Zoomen Sie bei einem Foto wie diesem nie ein. Es gibt rechtwenig Licht, und die Kamera braucht eine lange Verschluss-zeit. Es wird Ihnen also niemals gelingen, die Kamera ruhiggenug zu halten. Mit Blitzlicht würde die Verschlusszeit zwarkürzer, es würde jedoch der Atmosphäre schaden. Zoomen

Sie also nicht ein und halten Sie die Kamera ruhig. AlsHilfsmittel können Sie sich gegen eine Wand oder einenPfosten lehnen. Halten Sie beim Auslösen den Atem an, dashilft auch. Ein (Tisch-)Stativ ist ebenfalls nützlich, Sie könnendie Kamera aber auch auf eine Mauer oder einen Tischstellen. Benutzen Sie dann den Selbstauslöser, um die Kameranicht versehentlich doch zu bewegen.

Gut Empfohlen

Empfohlen Empfohlen

� Bei diesem Foto drohte gleich zweifach Bewegungsunschärfe:durch den Fotografen (der ohne Stativ arbeitete) und durch dieBewegung der Menschen auf dem Bild. Blitzlicht hätte sich in derGlasscheibe gespiegelt und dem Betrachter die Sicht auf dasnächtliche Shanghai genommen.

Gut Empfohlen Empfohlen

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Einzoomen = Unschärfe vermeidenEine andere Art der Unschärfe entsteht dadurch, dass dieLinse sich nicht richtig scharf gestellt hat. Digitale Kamerasstellen sich mit dem »Autofokus« automatisch scharf, dochdie eine Kamera macht das besser als die andere. Oft kannman das auch per Hand machen. Scharf stellen im ausge-zoomten Zustand (Weitwinkel) ist meist kein Problem. Inder Weitwinkelperspektive ist das Gebiet, das scharf ist,nämlich sehr groß. In der Teleperspektive ist das Gebiet derSchärfentiefe jedoch klein, also muss man aufpassen.

� Dieses Mädchen kam mitschnellen Schritten auf denFotografen zu. Solch einFoto verlangt viel vomAutofokus einer Kamera.Die Kamera (bzw. dasObjektiv) muss:1) sich schnell scharfstellen und sofort das Fotomachen können2) oder in der Lage sein,während das Mädchennäher kommt, immerwieder neu scharf zustellen, bis der Fotografabdrückt.Spiegelreflexkameras (sieheKapitel 2) haben einen »c«-Knopf für fortlaufende (engl.= continuous)Schärfeneinstellung.

So versucht man, Unschärfe als Folge von zu später und/oderfalscher Schärfeneinstellung zuvorzukommen. Aber auchdurch die Bewegung des Mädchens selbst kann Unschärfeentstehen. Diese Unschärfe wird durch die Wahl einer kurzenVerschlusszeit verhindert, z. B. indem man die Einstellung»Sport« an der Kamera wählt. Erhöhen Sie eventuell auch dieEmpfindlichkeit, was die Kamera in der »Sport«-Einstellung

oft von sich aus schon macht. Alternative: fortlaufend perHand scharf stellen. Sie können auch per Hand auf einenPunkt scharf stellen und warten, bis die Person diesen Punkterreicht.

Sie machen es sich selbst schwerer (bekommen aber einschöneres Ergebnis), wenn Sie einzoomen. Ein scharfes Bildzu bekommen erfordert dabei größte Präzision. Um dies zuerreichen, muss ein (Tele-)Objektiv sowohl sehr gut alsauch schnell sein, so wie das hier verwendete. Das Foto vondem Mädchen ist übrigens nicht gestochen scharf. Um daszu vertuschen, wurde es nachträglich am PC bearbeitet(siehe Kapitel 6).

Um die Chance auf einen Glückstreffer zu erhöhen, stellenSie bei einem solchen Foto die Kamera auf die ununter-brochene Aufnahme-Einstellung (»Feuersalve«) ein. Meistist das wirklich gute Foto aber nicht dabei. Ein gutes Timingfunktioniert besser.

Vielleicht Empfohlen

Vorsichtig mit Empfohlen Probieren

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Bewegungsfotos Diese »Themeneinstellung«ist für die Aufnahme von bewegten Objektengedacht. Meist wird die Verschlusszeit verkürzt, um die Bewegung festzuhalten, was oft mit einerErhöhung der Empfindlichkeit einhergeht. (Mehrdarüber in Kapitel 2.)

Kontinuierliche Aufnahmen / EinzelbildIn dieser Einstellung macht die Kamera mehrere Fotos nacheinander. Abstellen kann man diesdurch das Symbol darunter, mit dem die Kamerajeweils nur ein Foto macht. Meist ist das untersteSymbol für den Selbstauslöser dabei.


UNVERKÄUFLICHE LESEPROBE

Peter de Ruiter

Digital fotografiereneinfach und verständlich

Paperback, Broschur, 160 Seiten, 20,0 x 20,0 cmISBN: 978-3-8094-2072-9

Bassermann

Erscheinungstermin: März 2007

Digital fotografieren – schöne Fotos erhalten Haben Sie eine Digitalkamera und fragen sich oft, wofür all die Knöpfe eigentlich gebrauchtwerden? Sind Sie nicht zufrieden mit Ihren Fotos, wissen aber nicht, wie sie besser gemachtwerden könnten? Oder haben Sie den Eindruck, dass die Kamera viel mehr bietet als Sieüberhaupt nutzen? All diese Fragen und weitere beantwortet der Autor ganz ausführlichund vollkommen verständlich und mit viel Humor. Anhand von mehr als 350 beispielhaftenFotos macht Peter de Ruiter Sie mit allen Aspekten und Möglichkeiten der Digitalfotografiebekannt. Die Symbole auf Ihrer Kamera sind dabei eine wichtige Leitlinie. Auch die zahlreichenMöglichkeiten der Nachbesserung werden erklärt. Die Einführung "Schnelle Tipps fürschöne Bilder" und das Kapitel "Probleme und Lösungen" helfen, um aus der Kamera allesherauszuholen, was in ihr steckt und um wirklich zufriedenstellende Fotos zu machen.

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