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Aus dem Department für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie des Universitätsklinikums Freiburg im Breisgau Wirkung der antimikrobiellen photodynamischen Therapie in Kombination mit Isopropylalkohol auf mit Enterococcus faecalis infizierte Wurzelkanäle in vitro Inaugural – Dissertation zur Erlangung des Zahnmedizinischen Doktorgrades der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau Vorgelegt 2020 von Kalin Shishkov geboren in Dryanovo, Bulgarien

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Aus dem Department für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde

Klinik für Zahnerhaltungskunde und Parodontologie

des Universitätsklinikums Freiburg im Breisgau

Wirkung der antimikrobiellen photodynamischen Therapie in Kombination mit Isopropylalkohol auf mit Enterococcus faecalis

infizierte Wurzelkanäle in vitro

Inaugural – Dissertation

zur

Erlangung des Zahnmedizinischen Doktorgrades

der Medizinischen Fakultät

der Albert-Ludwigs-Universität

Freiburg im Breisgau

Vorgelegt 2020

von Kalin Shishkov

geboren in Dryanovo, Bulgarien

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Dekan Prof. Dr. Norbert Südkamp

1. Gutachter Prof. Dr. Markus Altenburger

2. Gutachterin Prof. Dr. Katja Nelson

Jahr der Promotion 2021

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Inhaltsverzeichnis

1. Einleitung ............................................................................................................... 1 2. Literaturübersicht .................................................................................................. 4

2.1 Die Pulpa - Dentin Einheit ........................................................................................... 4 2.1.1 Das Dentin ............................................................................................................................. 4 2.1.2 Die Pulpa ............................................................................................................................... 5

2.2 Erkrankungen der Pulpa und des Periapex ............................................................... 7

2.3 Mikrobiologie endodontischer Infektionen ............................................................... 8 2.3.1 Enterococcus faecalis ........................................................................................................... 9

2.4 Die Desinfektion des Wurzelkanalsystems ............................................................. 12 2.4.1 Isopropylalcohol, 90 % ........................................................................................................ 13

2.5 Die antimikrobielle photodynamische Therapie ..................................................... 13 2.5.1 Wirkungsweise der antimikrobiellen photodynamischen Therapie ...................................... 14 2.5.2 Photosensibilisatoren .......................................................................................................... 16

3. Material und Methode .......................................................................................... 19 3.1 Auswahl der Zähne .................................................................................................... 19

3.2 Vorbereitung der Zähne ............................................................................................ 19 3.2.1 Maschinelle Aufbereitung .................................................................................................... 20 3.2.3 Apikaler Verschluss und Einbetten der Zähne in Kunststoff ............................................... 22

3.3. Herstellen der Bakterienlösung und Beimpfen der Zähne .................................... 24 3.3.1 Beimpfen der Versuchszähne und Anzüchten eines Biofilms ............................................. 25

3.4 Aufteilung der Gruppen ............................................................................................. 26

3.5 Probenentnahmen und antimikrobielle Therapie ................................................... 27 3.5.1 Probenentnahme zur Bestimmung der Ausgangskontamination ........................................ 27 3.5.2 Antimikrobielle Therapie ...................................................................................................... 28 3.5.3 TBO in Aqua ........................................................................................................................ 28 3.5.4 TBO in Alkohol .................................................................................................................... 29 3.5.5 TBO in Aqua + Alkohol ........................................................................................................ 30 3.5.6 Alkohol ................................................................................................................................. 30 3.5.7 Probenentnahme zur Bestimmung der Endkontamination .................................................. 30 3.5.8 Probenentnahme zur Bestimmung der Restkontamination der Dentinspäne ..................... 31

3.6 Anfertigen der Verdünnugsreihen und Bestimmung der koloniebildenden Einheiten (KBE/ml) ........................................................................................................... 31

3.8 Statistische Auswertung ........................................................................................... 33

4.Ergebnisse ............................................................................................................ 34

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4.1 Darstellung der Ergebnisse ...................................................................................... 34

4.2 Statistische Auswertung der Ergebnisse ...................... Error! Bookmark not defined.

5. Diskussion ........................................................................................................... 38

5.1 Diskussion von Material und Methode .................................................................... 38 5.1.1 Verwendung extrahierter menschlicher Zähne .................................................................... 38 5.1.2 Vorbehandlung der Versuchszähne und maschinelle Aufbereitung ................................... 38 5.1.2 Enterococcus faecalis als Versuchskeim ............................................................................ 39 5.1.5 Infektions- und Desinfektionsvorgang ................................................................................. 40 5.1.3 Isopropylalkohol als Lösungs- und Desinfektionsmittel ....................................................... 41 5.1.6 Entnahme der Proben und Erfassung der koloniebildenden Einheiten/ml .......................... 43

5.2 Diskussion der Ergebnisse ....................................................................................... 44

6. Zusammenfassung .............................................................................................. 49 7. Literaturverzeichnis ............................................................................................ 50 8. Anhang ................................................................................................................. 62

8.1 Übersicht Versuchsaufbau ....................................................................................... 62

8.2 Tabellen ...................................................................................................................... 63

9. Danksagung ......................................................................................................... 70

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Abkürzungsverzeichnis

Abb. Abbildung

°C Grad Celsius

CHX Chlorhexidindigluconat

EDTA Ethylendiamintetraessigsäure

E. faecalis Enterococcus faecalis

F. nucleatum Fusobacterium nucleatum

Gew.-% Gewichtsprozent

h Stunde

KBE koloniebildende Einheiten

KBE/ml Koloniebildende Einheiten pro Milliliter

min Minute

μl Mikroliter

ml Milliliter

mm Millimeter

mW Milliwatt

N Anzahl der Proben

NaOCl Natriumhypochlorit

nm Nanometer

P. anaerobius Peptostreptococcus anaerobius

PE Probenentnahme

PCR Polymerase chain reaction

PDT Photodynamische Therapie

P. oralis Prevotella oralis

PS Photosensibilisator

S. anginosus Streptococcus anginosus

Tab Tabelle

TBO Toluidinblau O

TSB Tryptic Soy Broth

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1. Einleitung Die Endodontie beschäftigt sich mit den notwendigen Maßnahmen für die Erhaltung

der Gesundheit der Pulpa oder für deren Therapie, wenn eine Erkrankung oder

Verletzung vorliegt. Bei einer vorhandenen Entzündung innerhalb des Wurzelkanals,

zielt die endodontische Therapie auf das Erreichen von gesunden periradikulären

Verhältnissen. Wenn es nach einer Pulpitis zu einer Inflammation des periapikalen

Gewebes gekommen ist, fokussiert sich die Behandlung auf die Wiederherstellung der

physiologischen Verhältnisse im pariapikalen Raum. Die Therapiemethode der ersten

Wahl ist die Wurzelkanalbehandlung. Allerdings ist es bei gegebener Indikation

möglich weitere chirurgisch-endodontische Maßnahmen, wie zum Beispiel die

Wurzelspitzenresektion, durchzuführen. Zu den Indikationen für die

Wurzelbehandlung gehört die geschädigte oder nekrotische Pulpa, mit oder ohne

klinische und röntgenologische Anzeichen für eine periradikuläre Ausbreitung des

entzündlichen Geschehens. Eine endodontische Therapie kann auch dann indiziert

sein, wenn durch eine Devitalisierung eines Zahnes mit unsicherer Prognose, eine

Vorsorgemaßnahme vor einer geplanten prothetischen Versorgung getroffen wird.

Ferner kann eine endodontische Behandlung auch bei Gefahr einer

präparationsbedingten Pulpaeröffnung eines Pfeilerzahnes mit ungünstiger Stellung

oder bei geplanter Hemisektion vorgenommen werden (Qualitätsrichtlinien für die

endodontische Behandlung, Europäische Gesellschaft für Endodontie, 2006).

Für die Durchführung einer suffizienten endodontischen Therapie sind bestimmte

Richtlinien zu beachten. Der Wurzelkanal muss bis zu seiner apikalen Konstriktion

vollständig und in einer konisch zulaufenden Form aufbereitet werden. Das im Kanal

vorhandene Gewebe und die vorhandenen Mikroorganismen müssen vollständig

entfernt werden und die anschließende Wurzelfüllung muss das gesamte Kanalsystem

mit dessen akzessorischen Kanälen dreidimensional ausfüllen (Qualitätsrichtlinien für

die endodontische Behandlung, Europäische Gesellschaft für Endodontie, 2006).

Die vollständige Heilung eines endodontisch erkrankten Zahnes ist nach der Definition

der Deutschen Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK) die

“klinische Symptomfreiheit und ein radiologisch durchgehend verfolgbarer

Parodontalspalt normaler Breite“. Ein endodontischer Misserfolg ist in dem Fall

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gegeben, wenn diese Voraussetzungen nicht erfüllt sind (Definition von „erfolgreicher“

und „nicht erfolgreicher“ Wurzelkanalbehandlung, DGZMK, 2000).

Trotz einer adäquat durchgeführten endodontischen Therapie kommt es manchmal bei

wurzelbehandelten Zähnen zu einem Misserfolg der Behandlung. In diesen Fällen ist

die Ursache am häufigsten eine interradikuläre Infektion, gefolgt von der etwas

seltener vorkommenden extraradikulären Infektion. Mikroorganismen, die in den

Verzweigungen des Wurzelkanalsystems oder in akzessorischen Kanälen nicht

eliminiert worden sind, stellen die Hauptursache für diese Infektionen und dadurch

auch für den endodontischen Misserfolg dar (Siqueira, 2001).

In der Literatur werden Erfolgsquoten endodontischer Behandlungen von Zähnen mit

einem infiziertem Endodont zwischen 85 % und 95 % angegeben (Siqueira Jr et al.,

2014). Es konnten Unterschiede in den Erfolgsraten zwischen Zähnen mit und ohne

Hinweisen für periapikale Veränderungen vor der Therapie festgestellt werden. Die

Zähne mit einer Pulpanekrose und radiologischen apikalen Aufhellungen zeigten eine

Heilung in 86 % der Fälle nach 8 bis 10 Jahren. Im selben Zeitraum betrug die

Erfolgsquote von Zähnen mit einem vor der Therapie unauffälligen radiologischen

Befund 96 % (Sjögren et al., 1990). Verantwortlich dafür ist die Infektion, die sich bei

apikal entzündeten Zähnen tief in dem Wurzelkanalsystem ausgebreitet hat und somit

eine vollständige Elimination der Bakterien erschwert (Siqueira Jr et al., 2014).

Die häufigste Ursache für den Misserfolg einer Wurzelkanalbehandlung ist eine

Therapie, die nicht entsprechend den aktuellen Richtlinien in der Endodontie

durchgeführt worden ist und die Bakterien im Wurzelkanalsystem nicht ausreichend

eliminiert hat (Siqueira Jr, J.F. et al., 2014). Der Versuch, den erkrankten Zahn durch

eine Revisionsbehandlung weiterhin zu erhalten, hat laut der Literatur Erfolgsraten

zwischen 58 % und 86 % (Friedman und Mor, 2004; Sjögren et al., 1990).

Anhand der Ergebnisse aus zahlreichen Publikationen lässt sich schließen, dass das

Vorhandensein von Mikroorganismen nach Primärbehandlung der Hauptgrund eines

endodontischen Misserfolges darstellt (Lin et al., 1992; Siqueira, 2001; Sjögren et al.,

1997; Vieira et al., 2012). In dieser Hinsicht ist die Desinfektion des

Wurzelkanalsystems für den Erfolg einer endodontischen Therapie von

entscheidender Bedeutung.

Bei Zähnen mit einer persistierenden Parodontitis apicalis trotz vorausgegangener

Therapie wurde in mehreren Studien durch mikrobiologische Untersuchungen

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Enterococcus faecalis als dominierender Keim festgestellt. Das Bakterium ist häufiger

in sekundären Infektionen (nach erfolgter Wurzelbehandlung) als in primären zu treffen

und wurde sowohl in Mono- als auch in Mischinfektionen nachgewiesen. Seine

Toleranz gegenüber ungünstigen ökologischen Bedingungen und seine Resistenz

gegenüber Calziumhydroxid, und manchen Antibiotika erlauben ihm, sich auch in

Mischinfektionen als Hauptspezies zu etablieren, wodurch dessen Therapie erschwert

wird (Love, 2001; Pinheiro et al., 2003; Portenier et al., 2003). Diese pathogenen

Eigenschaften führten dazu, dass dieses Bakterium in der Endodontie als ein

Problemkeim bezeichnet wird (Evans et al., 2002; George und Ivančaková, 2007;

McHugh et al., 2004; Stuart et al., 2006b).

Neben den endodontischen Spüllösungen und Medikamenten gibt es weitere

antimikrobielle Ansätze in der Endodontie. Die sogenannte antimikrobielle

photodynamische Therapie (aPDT) wird sowohl in der Parodontitistherapie als auch in

der Endodontologie angewendet. Mehrere Studien haben bewiesen, dass die aPDT

eine sinnvolle ergänzende Methode für die Desinfektion von kontaminierten

Wurzelkanälen darstellt (Fonseca et al., 2008; Rajesh et al., 2011; Siddiqui et al.,

2013).

In der vorliegenden in vitro Studie wurden mit Enterococcus-faecalis infizierte

Wurzelkanäle humaner Zähne therapiert. Es wurden die antibakteriellen

Eigenschaften sowie das gute Diffusionsvermögen des Isopropylalkohols mit der

keimreduzierenden Wirkung der aPDT kombiniert. Durch das Lösen des Farbstoffes

Toluidinblau in 90%igem Isopropanol wurde eine bessere Verteilung innerhalb des

Wurzelkanals sowie eine zusätzliche antibakterielle Wirkung durch das Alkohol erhofft.

Es wurden drei unterschiedliche Kombinationen von Farbstoff und Lösungsmittel

sowie eine Kontrollgruppe ausschließlich mit Isopropanol verglichen.

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2. Literaturübersicht

2.1 Die Pulpa - Dentin Einheit 2.1.1 Das Dentin Den größten Anteil des menschlichen Zahnes bildet das Dentin. Es umfasst die Pulpa

und ist koronal von Schmelz und im Bereich der Wurzeln von Zement bedeckt. Im

Gegensatz zum Schmelz ist Dentin ein vitales, weniger stark mineralisiertes Gewebe.

Chemisch ist Dentin zu ca. 70 Gewichtsprozent (Gew. %) aus anorganischem, zu 20

Gew. % aus organischem Material und zu ca. 10 Gew. % aus Wasser

zusammengesetzt. Der organische Anteil besteht zu über 90 % aus Kollagen, der

anorganische enthält hauptsächlich Phospat- und Kalziumverbindungen, die in Form

von kristallinem Apatit beziehungsweise als amorphes Kalziumphosphat vorliegen

(Pashley, 1996)

Dentin wird von Odontoblasten gebildet. Die Odontoblastenkörper befinden sich am

äußeren Rand der Zahnpulpa und dienen der physiologischen Versorgung des

Dentinmantels. Jeder Odontoblast erstreckt sich mit einem Fortsatz in ein

Dentinkanälchen (Dentintubulus) hinein und wird dort von Dentinliquor umgeben

(Goldberg et al., 2011).

Im Längsschnitt durch den Zahn lassen sich verschiedene Schichten des Dentins

erkennen. Angrenzend an der Pulpa befindet sich das hypomineralisierte Prädentin,

das noch nicht komplett ausgereift ist. Lateral folgen das Zwischendentin, das besser

mineralisierte zirkumpulpale Dentin und das Manteldentin. Mit dem Zahnschmelz

bildet das Manteldentin eine arkadenförmige Grenzlinie und ist stark von Seitenästen

der Dentinkanälchen durchzogen (Goldberg et al., 2011).

Die Bildung von Dentin erfolgt während der gesamten Lebensdauer des Zahnes. Das

bis zum Abschluss des Wurzelwachstums gebildete Dentin wird Primärdentin genannt.

Wenn Dentin auch danach regulär gebildet wird, spricht man von Sekundärdentin.

Aufgrund eines Reizes (z. B. Karies, Attrition, Erosion) kann Tertiärdentin als

Abwehrbarriere gebildet werden (Radlanski, 2011).

Die im Dentin vorhandenen Kristalle sind deutlich kleiner und schmaler als diese im

Zahnschmelz und nicht in Form von Prismen strukturiert. Sie liegen hingegen nach Art

des Dentins mehr oder weniger dicht aneinander gepackt vor. Aufgrund seiner

besonderen tubulären Struktur, der vorhandenen Kollagenfasern und der organischen

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Grundsubstanz ist Dentin weniger hart als der Schmelz, elastischer und verformbar.

Dazu besitzt das Dentin eine hohe Porosität und eine hohe Permeabilität (Pashley,

1996).

2.1.2 Die Pulpa Der Weichgewebekern eines Zahnes wird als Zahnpulpa bezeichnet und besteht aus

gut vaskularisiertem und gut innerviertem lockerem Bindegewebe. Der Raum, den das

Pulpagewebe ausfüllt, wird Pulpakammer genannt. Topografisch lassen sich

Kronenpulpa und Wurzelpulpa unterscheiden. Die Kronenpulpa ist vom Dentin

umgeben und ihre Ausdehnung entspricht in verkleinerter Form dem jeweiligen

Zahnumriss. Das Pulpagewebe kommuniziert mit dem Parodontium durch das

Foramen apicale, die Seitenkanäle und Pulpaperiodontalkanäle. Aufgrund ihrer Lage

kann die Pulpa vom praktisch-klinischen Standpunkt als Endorgan ohne kollaterale

Zirkulation bezeichnet werden (Gühring und Barth, 1992).

Besonders im Bereich der Kronenpulpa gliedert sich die Pulpa in verschiedene

Gewebezonen. Die Kernzone stellt den Hauptteil des Pulpagewebes dar und lässt sich

von drei peripheren Randzonen abgrenzen. Die Kernzone der Pulpa, in der zentrale

Blutgefäße und Nervenfasern verlaufen, wird von einer zellkernreichen Zone

umgeben. Diese Zone wird auch als bipolare Zone bezeichnet und ist reich an

undifferenzierten Mesenchymzellen, Fibroblasten und verschiedenen Zellen des

Immunsystems. Dort befindet sich auch ein stark verzweigtes Nervenbündel, das als

Raschkow-Plexus bezeichnet wird. Nach außen schließt sich die kernarme Weil-Zone

an. Diese Zone erscheint zellarm, enthält jedoch Nervenendigungen, Blutgefäße und

zytoplasmatische Fortsätze der in der zellkernreichen Zone lokalisierten Fibroblasten.

An die Weil-Zone schließt sich zur Pulpaperipherie hin die Schicht der Odontoblasten

an (Pashley et al., 2002).

Die charakteristischsten Zellen der Pulpa sind die dentinbildenden Odontoblasten,

neben denen sich in unterschiedlich großer Anzahl Fibroblasten, Ersatzzellen und

Abwehrzellen finden lassen. Die Odontoblasten bedecken dicht gepackt das

Prädentin. Sie synthetisieren neben Kollagen Typ I und Typ III auch nichtkollagene

Bausteine der organischen Dentinmatrix wie Proteoglykane und Glykosaminoglykane.

Somit erfüllen die Osteoblasten die formative Funktion der Pulpa, indem sie Primär-

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und Sekundärdentin bilden. Durch die Produktion von Tertiärdentin spielen sie auch

eine wichtige Rolle bei der defensiven Funktion der Pulpa (Farges et al., 2015).

Die Fibroblasten sind der häufigste Zelltyp der Pulpa und sind für die Produktion der

Grundsubstanz und der Kollagenfasern verantwortlich. Sie sind nahezu gleichmäßig

über das gesamte Pulpagewebe verteilt. In der Pulpa befinden sich außerdem die

sogenannten Ersatzzellen, die undifferenzierte Mesenchymzellen darstellen. Aus

diesen Zellen können sich nach einem entsprechenden Reiz alle in der Zahnpulpa

vorkommenden Zelltypen entwickeln, insbesondere auch die Odontoblasten.

Neben den genannten häufig vorkommenden Zelltypen finden sich in der Pulpa stets

Zellen wie Makrophagen, T- und B- Lymphozyten, Granulozyten und dendritische

Zellen, die ein Teil des Abwehrsystems sind und somit die defensive Funktion der

Pulpa erfüllen. Wie die allgemeine immunologische Abwehrreaktion setzt sich auch

die Abwehrreaktion der Pulpa aus der zellulären und der humoralen Abwehr

zusammen (Farges et al., 2015; Jontell et al., 1998).

Die nutritive Funktion der Pulpa wird durch ein gut ausgebildetes Gefäßsystem mit

einem dichten Kapillarplexus gewährleistet. Die Odontoblasten und andere

Pulpazellen werden über ihn ausreichend mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt

(Dahl und Mjor, 1973).

Die sensorische Funktion wird durch die afferenten Nerven der Pulpa gewährleistet,

die Schmerzsensationen weiterleiten. Es kommen A-beta, A-Delta und C-Fasern vor,

der überwiegende Anteil davon sind nicht-myelinisierte Nervenfasern. Nach dem

Eintritt durch das Foramen apicale sind nur wenige Verzweigungen im Wurzelbereich

zu finden. Im Bereich der Kronenpulpa ist deren Anzahl höher. Der Raschkow‘sche-

Plexus besteht aus einer großen Anzahl nicht-myelinisierter Nervenaxone, aus denen

einige sensible Fasern die Odontoblastenschicht erreichen. Vereinzelte Faserenden

gelangen möglicherweise sogar über das mineralisierte Dentin bis zur Schmelz-

Zement-Grenze (Pashley, 1996).

Für die Schmerzempfindung im Dentin sind A-Fasern verantwortlich, die

wahrscheinlich durch eine Flüssigkeitsbewegung in den Dentintubuli aktiviert werden.

Thermische, mechanische oder chemische Reize werden von C-Fasern weitergeleitet

und diese spielen eine wichtige Rolle bei der Entwicklung von Schmerzsymptomen bei

einer Pulpitis. Pulpa und Dentin sind trotz der Unterschiede in der Struktur und der

Zusammensetzung für die Dauer der gesamten Funktionsperiode unmittelbar

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miteinander verbunden. Das Kontinuum, das von der interstitiellen Flüssigkeit der

Pulpa und der Dentintubuli gebildet wird, erstreckt sich über deren gesamten

Ausdehnung. Somit findet immer eine gemeinsame Reaktion auf physiologische und

pathologische Einflüsse statt, sodass von einer Pulpa-Dentin-Einheit zu sprechen ist.

Unterstützt wird dieses Konzept durch den gemeinsamen embryologischen Ursprung

der beiden Gewebe (Farges et al., 2015; Pashley et al., 2002).

2.2 Erkrankungen der Pulpa und des Periapex Die Pulpa-Dentin-Einheit ist bei einem intakten Zahn von Zement und Schmelz

umgeben, die ihr einen Schutz vor physikalischen, chemischen und mikrobiellen

Noxen bieten. Sollte es aufgrund verschiedener Einflüsse zu einer Zerstörung des

natürlichen Schutzes der Pulpa kommen oder Bakterien eindringen, kommt es wie

auch in anderen Bindegeweben im Körper zu einer Entzündung, der Pulpitis. Diese

Abwehrreaktion des Gewebes hat zum Ziel, den Schadfaktor zu eliminieren und

Folgeschäden zu vermeiden (Jontell et al., 1998; Pashley, 1996). Prinzipiell verläuft

eine Pulpitis nach dem gleichen Prinzip wie Entzündungen in anderen Bindegeweben

des Körpers. Allerdings verursacht die besondere Topographie und die Ummantelung

der Pulpa mit Hartgewebe charakteristische Verlaufsformen (Farges et al., 2015).

Eine Pulpitis kann verschiedene Ursachen haben. Eine tiefe Karies, traumatische

Verletzungen der Zähne, zahnärztliche restaurative Maßnahmen oder auch marginale

Parodontopathien können zu einer Entzündung der Pulpa führen. Der wichtigste

Faktor für eine Entzündung des Endodonts sind die Bakterien und deren Abbau- und

Stoffwechselprodukte. Die häufigste Ursache einer Pulpitis ist die mikrobielle Invasion

des Pulpa-Dentin-Systems als Folge einer kariösen Läsion (Farges et al., 2015).

Histologisch lässt sich eine erste Entzündungsreaktion der Pulpa schon bei einer

fortgeschrittenen Schmelzkaries nachweisen. In der Regel reagiert die Pulpa-Dentin-

Einheit aber erst dann, wenn die Karies das Dentin erreicht hat und wenn der Weg zur

Pulpa durch die Dentintubuli offen ist. Darauf reagiert die Pulpa mit einer entzündlichen

Reaktion, die auf das Gebiet des einwirkenden Reizes beschränkt ist. Die Pulpa-

Dentin-Einheit kann sich durch Sklerosierung der Dentinkanälchen und

Tertiärdentinbildung vor dem Reiz schützen (Pashley, 1996). Lokal kann eine solche

Entzündung für lange Zeit, manchmal für Jahre, bestehen, wenn der Reiz mild ist.

Nach Entfernung des Reizes, z. B. einer Karies, kann sich die Pulpa regenerieren. Bei

anhaltenden oder sehr intensiven Reizen kommt es dazu, dass sich die entzündliche

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Reaktion über die komplette Pulpa ausbreitet. Dadurch gelangt der Prozess von der

Peripherie über die zentrale Pulpa bis hin zur Wurzelpulpa. Als Folge kann es durch

diesen fortschreitenden Entzündungsprozess zu einer vollständigen Nekrose der

Pulpa kommen (Bergenholtz, 1981; Langeland, 1987).

Sollte sich eine unbehandelte Infektion der Pulpa über den Apex hinaus in das

Parodont ausbreiten, kommt es zu einer Entzündung des apikalen Parodonts, der

Parodontitis apicalis (Nair, 2006).

Mit dem Entzündungsprozess um den Apex des Zahns versucht das Abwehrsystem,

die Infektion im Wurzelkanal lokal zu begrenzen, um das umliegende Gewebe zu

schützen. Im nekrotischen Pulpagewebe findet jedoch keine Mikrozirkulation mehr

statt, daher ist es dem Körper nicht mehr möglich, die Entzündungsursache zu

beseitigen. Wenn sich ein Gleichgewicht zwischen der bakteriellen Irritation und der

Immunabwehr einstellt, entsteht eine chronisch-entzündliche Veränderung um die

Wurzelspitze. Weder den körpereigenen Abwehrmechanismen noch systemisch

verabreichten Antibiotika ist es möglich, dass bakteriell besiedelte und stark

verzweigte Wurzelkanalsystem zu erreichen. Somit ist eine selbständige Ausheilung

der Infektion nicht möglich, was eine entsprechende professionelle Therapie des

gesamten Endodonts notwendig macht (Nair, 2004).

2.3 Mikrobiologie endodontischer Infektionen Fast 800 verschiedene Bakterienspezies sind in der Lage, die Mundhöhle zu

besiedeln. Davon konnte etwas mehr als die Hälfte in infizierten Wurzelkanälen

gefunden werden (Siqueira und Rôças, 2009). Dabei gibt es Unterschiede zwischen

den Bakterienarten, die bei einer Primärinfektion und denjenigen, die bei einer

Sekundärinfektion zu identifizieren sind (Gomes et al., 2004; Siqueira und Rôças,

2008).

Wenn Mikroorganismen das nekrotische Pulpagewebe zum ersten Mal besiedeln,

spricht man von einer Primärinfektion. Die häufigsten Bakterienarten, die bei einer

Primärinfektion zu treffen sind, sind gramnegative Spezies. Eine persistierende

Infektion kommt dann vor, wenn Bakterienspezies aus einer Primärinfektion die

desinfizierenden Maßnahmen während einer Wurzelbehandlung überstanden haben

und sich weiterhin im Wurzelkanal entwickeln konnten.

Im Gegensatz dazu ist eine sekundäre Infektion dadurch zu unterscheiden, dass dabei

Bakterienarten während oder nach einer erfolgten Wurzelbehandlung das

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Wurzelkanalsystem besiedelt haben. Bei den persistierenden und sekundären

Infektionen werden überwiegend grampositive Bakterien nachgewiesen (Haapasalo et

al., 2003)

2.3.1 Enterococcus faecalis In klinischen Studien wurde Enterococcus faecalis mit einer Prävalenz von bis zu 90 %

bei Zähnen mit persistierenden oder sekundären Infektionen als häufigster Keim

gefunden (Kayaoglu und Ørstavik, 2004; Love, 2001).

Enterococcus faecalis ist ein grampositives, kugelförmig bis längliches, fakultativ

anaerobes Bakterium der Familie der Enterococcaceae (Abbildung 1). Aufgrund

starker Ähnlichkeiten im Aussehen und Aufbau wurde E. faecalis früher zu den

Streptokokken gezählt. Es kommt weltweit vor und ist Bestandteil der physiologischen

Darmflora zahlreicher Säugetiere, einschließlich des Menschen sowie anderer

Wirbeltiere und Wirbelloser (Ryan et al., 2004).

Abb. 1: Monoinfektion mit E. faecalis von Wurzelkanalwanddentin,

Vergrößerungsfaktor 3000 (Eigentum der Abteilung für Zahnerhaltung an der Klinik für Zahn-, Mund- und

Kieferheilkunde der Universität Freiburg)

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Enterococcus faecalis ist ein fakultativ pathogenes Bakterium. Das bedeutet, dass

Infektionen erst bei einer verschlechterten Immunabwehr des Wirtorganismus

entstehen, wie zum Beispiel die Infektion eines immunsupprimierten Patienten

während seines Krankenhausaufenthalts.

Es verursacht unter anderem Infektionen des Gastrointestinal- und Urogenitaltraktes,

Bakteriämien und Endokarditiden. Fast 90 % der menschlichen

Enterokokkeninfektionen werden durch E. faecalis verursacht (Jett et al., 1994;

Portenier et al., 2003).

Wie andere Enterokokken zeigt E. faecalis eine intrinsische Resistenz gegen

Cephalosporine und manchmal gegen Tetrazykline. Mittel der ersten Wahl zur

Behandlung harmloser E. faecalis-Infektionen ist die Kombination von Gentamicin mit

Ampicillin oder mit Ceftriaxon (Aarestrup et al., 2000; Dubin und Pamer, 2014).

Außerhalb seines Wirtes kann der Keim mehrere Wochen überleben. Es kann eine

Temperatur von 60 °C für bis zu 30 Minuten tolerieren, sowie auch Trockenheit,

Detergenzien, Gallensalze und Ethanol (Tendolkar et al., 2003). Außerdem kann E.

faecalis bei hohen pH-Werten von bis zu 11,5 überleben. Das Bakterium ist aber nicht

im Stande Endosporen auszubilden (Evans et al., 2002; Stuart et al., 2006a).

Seit den 1970er Jahren ist es bekannt, dass E. faecalis eine große Rolle bei

nosokomialen Infektionen des Urogenitaltraktes und bei bakterieller Meningitis und

Endokarditis spielt. Es konnte nachgewiesen werden, dass das Bakterium für 80 %

der durch Enterokokken verursachten nosokomialen Infektionen in den USA

ursächlich war. Weiterhin wurde nachgewiesen, dass E. faecalis die submandibulären

Lymphknoten von bakterienfreien Mäusen von dem Wurzelkanalsystem aus besiedeln

kann. Dieser Infektionsweg könnte eine Rolle in der Pathogenese opportunistischer

Infektionen spielen (Stuart et al., 2006b).

In der Mundhöhle gehört E. faecalis zur physiologischen bakteriellen Flora. Es konnte

jedoch anhand von Speichelproben nachgewiesen werden, dass Patienten, die aktuell

eine Wurzelbehandlung durchgeführt bekommen haben oder bei denen eine Revision

stattfand, eine größere Anzahl dieses Bakteriums im Speichel haben, als Patienten

ohne eine vorausgegangene endodontische Therapie (Sedgley et al., 2006). Es ist

zwar auch bei primären Infektionen des Wurzelkanalsystems zu finden, konnte aber

neun Mal häufiger in Wurzelkanälen nach einer vorausgegangenen

Wurzelbehandlung und bei periapikalen Entzündungen isoliert werden. Je nach Studie

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schwankt die Prävalenz zwischen 24 % und 77 % (Gomes et al., 2004; Molander et

al., 1998; Stuart et al., 2006b).

E. faecalis besitzt verschiedene Virulenzfaktoren und zusätzliche Eigenschaften, die

es ihm erlauben, ungünstige Verhältnisse und äußere Einflüsse zu überdauern wie

zum Beispiel das Cytolysin, die Lipoteichonsäure und verschiedene

Aggregationssubstanzen. Außerdem kann das Bakterium die Effektivität von

Lymphozyten unterdrücken und Proteine synthetisieren, die dem Keim Vorteile

gegenüber anderen Bakterienspezies sichern. Das kollagenbindende Protein zum

Beispiel, das ihm eine Anheftung am Dentin erlaubt und zusammen mit der geringen

Größe des Bakteriums, die Invasion von Dentintubuli ermöglicht. Hinzu kommt auch

die Fähigkeit, längere Zeiten mit einem limitierten Nährstoffangebot zu überbrücken

und sich vom Serum ernähren zu können, das aus dem Alveolarknochen und aus dem

periodontalen Ligament stammt (Jett et al., 1994; Lee et al., 2004b; Love, 2001).

Kalziumhydroxid scheint als antiseptisches Medikament mit einem hohen pH-Wert

gegenüber E.faecalis ineffektiv zu sein (Gomes et al., 2003; Schäfer und Bössmann,

2005). Eine mögliche Erklärung dafür ist, dass der Keim in seiner Zellmembran eine

Protonenpumpe besitzt, die Wasserstoff-Ionen ins Zellinnere hineintransportiert und

damit für ein niedriges intrazelluläres pH sorgt (Evans et al., 2002). Die in der Literatur

erwähnten maximal erreichten intrakanalären pH-Werte liegen zwischen pH 8,0 und

pH 11,1 nach Applikation von Kalziumhydroxid (Nerwich et al., 1993; Tronstad et al.,

1981). Ein Milieu, dessen pH ausreichend hoch ist, um E. faecalis zu eliminieren,

scheint demnach mit Kalziumhydroxid nicht erreichbar zu sein.

E. faecalis kann seine Virulenzfaktoren an andere Bakterienspezies weitergeben und

damit sogar deren Überlebensrate beeinflussen (Stuart et al., 2006). Die Zugabe von

E. faecalis zu einer Bakterienkolonie aus vier Stämmen (S. angiosus, P. anaerobius,

P. oralis und F. nucleatum) führte zu signifikant höheren Überlebensraten der

gesamten Population (Fabricius et al., 2006). Aufgrund eines spezifischen Proteins mit

dem Namen Enterococcal surface protein (Esp) ist E. faecalis im Stande, Biofilme aus

einer Matrix von Proteinen und Polysacchariden zu bilden und somit eine bis zu

tausendfach höhere Resistenz gegenüber Phagozytose, Antikörpern und Antibiotika

zu erreichen (Distel et al., 2002; Tendolkar et al., 2004; Toledo-Arana et al., 2001). Die

erwähnten pathogenen Eigenschaften erschweren die Therapie von E. faecalis und

klassifizieren ihn als ein Problemkeim der Endodontologie (Portenier et al., 2003).

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12

2.4 Die Desinfektion des Wurzelkanalsystems Das Ziel einer Wurzelkanalbehandlung ist das vollständige Entfernen oder zumindest

die Deaktivierung der intrakanalären Mikroorganismen und deren Nebenprodukte.

Aufgrund von Verzweigungen und Seitenkanälen des Wurzelkanalsystems ist die

Beseitigung von Bakterien, die sich dort entwickelt haben, mit rein mechanischen

Maßnahmen nicht ausreichend (Barthel, 2001; Hülsmann et al., 2005; Zehnder, 2006).

Zwar wird durch das mechanische Aufbereiten des Wurzelkanalsystems eine

signifikante Reduktion der Keimzahl im Kanalsystem erreicht, allerdings ist allein

dadurch keine ausreichende Reduktion bzw. Keimfreiheit möglich (Baugh und

Wallace, 2005; Byström und Sundqvist, 1981).

Eine Wurzelkanalbehandlung beinhaltet aus diesem Grund neben der Präparation des

Wurzelkanalsystems auch die chemische Desinfektion als integralen Bestandteil

(Zehnder, 2006). Die Kombination aus einer mechanischen Instrumentierung und

einer effektiven chemischen Desinfektion ist unabdingbar, um eine ausreichende

Elimination der Bakterien aus dem Wurzelkanalsystem zu gewährleisten (Siqueira et

al., 2002).

Eine Wurzelkanalspüllösung muss daher unterschiedliche Eigenschaften aufweisen

(Basrani und Haapasalo, 2012; Gulabivala et al., 2010):

1. Antibakterielle Wirkung und Denaturation von bakteriellen Toxinen

2. Auflösung der bakteriellen Biofilme und des restlichen Pulpagewebes bis in

die Verzweigungen des Wurzelkanalsystems

3. Herausspülen der organischen und anorganischen Bestandteile, die während

der Wurzelkanalaufbereitung entstanden sind

4. Verbesserte Gleitfähigkeit der Wurzelkanalinstrumente

5. Abtransport entstandener Dentinspäne, um eine mögliche Verlegung des

Wurzelkanals zu vermeiden

6. Gute Gewebeverträglichkeit, nicht reizend für die periapikale Region

Da es keinem einzelnen Spülmittel möglich ist alle Anforderungen optimal zu erfüllen,

wird je nach der Indikation eine Kombination von Agenzien empfohlen. Als

Standardmedium hat sich Natriumhypochlorit (NaOCl) bewährt, da es die meisten der

oben erwähnten Eigenschaften besitzt (Byström und Sunvqvist, 1985; Mohammadi,

2008).

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13

Zusätzlich können Spülflüssigkeiten wie Chlorhexidindigluconat (CHX),

Ethylendiamintetraacetat (EDTA) und Zitronensäure bei korrekter und vorsichtiger

Anwendung das Therapieergebnis verbessern (Basrani und Haapasalo, 2012).

2.4.1 Isopropylalkohol 90 % Isopropylalkohol oder Isopropanol ist ein Isomer des Propylalkohols, das

antibakterielle Eigenschaften besitzt. Der genaue desinfizierende Wirkmechanismus

von Isopropanol ist nicht vollständig geklärt. Es wird vermutet, dass er zelluläre

Proteine und DNS denaturiert, intrazelluläre Lipidmembranen auflöst und dadurch den

Stoffwechsel der Zelle negativ beeinflusst (Datenbank der National Cancer Institut,

Rockville, USA).

Die antibakterielle Wirkung von Isopropanol hängt stark von dessen Konzentration ab.

Am häufigsten kommen 60%ige bis 90%ige Lösungen zum Einsatz. Dabei nimmt die

bakterizide Wirkung von Isopropylalkohol bei Konzentrationen größer als 90 % ab, da

Wasser für das Eindringen des Alkohols durch die Zellmembran notwendig ist (Centers

for Disease Control and Prevention, Atlanta, USA).

Als Spülung bei der Wurzelbehandlung kann Isopropylalkohol aufgrund seiner

geringen Oberflächenspannung gut in Seitenkanälchen und enge Kanalabschnitte

diffundieren. Alkohole werden als letzte Spülung bei der Wurzelkanalbehandlung

empfohlen, um dadurch eine Trocknung der Wurzelkanalwände und der

Zugangskavität und somit einen besseren adhäsiven Verschluss und Benetzung des

Sealers zu erreichen (Dias et al., 2014).

2.5 Die antimikrobielle photodynamische Therapie Der Begriff der antimikrobiellen photodynamischen Therapie (aPDT) wurde bereits im

Jahr 1900 von Oskar Raab an dem pharmakologischen Institut der Universität

München erarbeitet. Er ist zu der Erkenntnis gekommen, dass der Farbstoff Acridin mit

sichtbarem Licht interagieren kann und bei ausreichender Sauerstoffkonzentration

einen antibakteriellen Effekt auf Pantoffeltierchen ausüben kann. Im Jahr 1903 erfolgte

die erste therapeutische Anwendung der PDT bei Hautkarzinomen durch Bestrahlung

des Farbstoffs Eosin mit sichtbarem Licht. Dadurch wurde zum ersten Mal der Begriff

der photodynamischen Therapie (PDT) verwendet (Pass, 1993; Wolf, 1999). Die

photodynamische Therapie wurde seitdem in verschiedenen Bereichen der Medizin

implementiert, wie zum Beispiel in der Dermatologie, in der Urologie und in der

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14

Augenheilkunde. Die antimikrobielle photodynamische Therapie stellt eine alternative

Therapiemethode für Mikroorganismen dar, die Resistenzen gegenüber Antibiotika

aufweisen. In der Literatur sind zwar Fälle beschrieben worden, in denen es zu

Resistenzen der Bakterien gegenüber manchen Photosensibilisatoren kam. Diese

waren aber hauptsächlich auf Protoporphyrin IX und auf Hypericin begrenzt. Die

Resistenz scheint dabei maßgeblich vom verwendeten Photosensibilisator abhängig

gewesen zu sein (Theodossiou et al., 2017; Wei et al., 2014).

Nach der rasanten Entwicklung der PDT in der Medizin seit 1960, findet sie einige

Jahre später auch in der Zahnmedizin Anwendung. Sie wird in der Mundhöhle als

Therapiemethode für Schleimhautveränderungen wie Lichen planus und Leukoplakie

verwendet. Wenn die gerichtete Lichtstrahlung für die Eliminierung von bakteriellen

Biofilmen angewendet wird, wird von einer antimikrobiellen photodynamischen

Therapie (aPDT) gesprochen. Insbesondere für die Parodontitistherapie und für die

Endodontie ist die aPDT gut geeignet (Konopka und Goslinski, 2007) (Abbildung 2).

Abb. 2: Lichtleiter mit Endodontie-Aufsatz des ASEPTIM PLUS-Lasers

SciCan GmbH, Leutkirch

(Quelle: scican.de)

2.5.1 Wirkungsweise der antimikrobiellen photodynamischen Therapie Die zytotoxische Wirkung der antimikrobiellen photodynamischen Therapie (aPDT)

beruht auf der lichtinduzierten Entstehung reaktiver Radikale und Sauerstoffspezies

aus einem Photosensibilisator, die toxisch auf Mikroorganismen wirken (De Oliveira et

al., 2014), (Abbildung 3). Dabei wird der Photosensibilisator nach Bestrahlung mit Licht

einer bestimmten Wellenlänge von seinem Grundzustand auf ein energetisch höheres

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15

Niveau, Triplett-Zustand genannt, gebracht. Dabei kann der erregte

Photosensibilisator in dem neuen Zustand mit verschiedenen Biomolekülen reagieren

und freie Radikale entstehen lassen (Typ I-Reaktion) oder mit Sauerstoff reagieren

und zur Bildung von Singulett-Sauerstoff führen (Typ II-Reaktion), (Rajesh et al.,

2011).

Diese hochreaktiven Radikale und Sauerstoffspezies reagieren mit zellulären

Bestandteilen wie Plasmamembran oder Zellwand und bewirken so den Zelltod.

Mikroorganismen, die durch PDT inaktiviert werden können, sind unter anderem Viren,

Bakterien und Pilze. Die Wellenlänge der verwendeten Lichtquelle muss dem

jeweiligen Absorptionsmaximum des Photosensibilisators entsprechen, um eine hohe

Ausbeute an Radikalen und reaktiven Sauerstoffspezies zu erreichen (Rajesh et al.,

2011; Khandge et al., 2013).

Abb.3: Schematische Darstellung der Wirkungsweise der photodynamischen

Therapie

(Gursoy et al. 2012, Konopka et al. 2007)

Es gibt zwei verschiedene Mechanismen, wie die im Photosensibilisator angereicherte

Energie auf weitere Biomoleküle übertragen wird. Bei der Typ I-Reaktion wird ein

Elektron/Wasserstoff-Ion auf ein benachbartes Biomolekül übertragen und bildet

dadurch Ionen oder ein Elektron/Wasserstoff-Ion wird einem Substrat entzogen und

führt zur Entstehung freier Radikale. Die so entstandenen Radikale reagieren schnell

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16

mit Sauerstoff, was die Entstehung reaktiver Sauerstoffspezies (Superoxide, Hydroxyl-

Radikale und Wasserstoffperoxide) bewirkt (Trindade et al., 2015).

Die Typ II-Reaktion ist dadurch charakterisiert, dass die Energieübertragung von dem

Photosensibilisator direkt auf ein Sauerstoffmolekül stattfindet. Dadurch entsteht eine

hochreaktive Sauerstoffspezies, Singulett-Sauerstoff genannt. Diese löst in

unmittelbarer Umgebung Oxidationsprozesse aus (Cieplik et al., 2018). Während der

aPDT ist die Unterscheidung zwischen den beiden Reaktionsmechanismen schwierig.

Die beiden Reaktionswege finden parallel statt. Welcher Reaktionstyp überwiegt,

hängt vom Sauerstoffangebot im Gewebe, von der Konzentration und von der Art des

Photosensibilisators ab (Baptista et al., 2017; Cieplik et al., 2018). Methylenblau und

Toluidinblau O wirken hauptsächlich über den Typ I-Reaktionsweg. Nach Abgabe ihrer

Energie fallen die Photosensibilisatormoleküle wieder in deren energetischen

Grundzustand zurück und können prinzipiell erneut Licht absorbieren und als Ergebnis

weitere reaktive Sauerstoffspezies bilden (Alves et al., 2014; Konopka und Goslinski,

2007).

Die zytotoxischen Effekte, die von der PDT verursacht werden, betreffen

Zellorganellen, Biomoleküle und Stoffwechselprozesse der Zelle als Ganzes.

Zellbestandteile, die bei der aPDT angegriffen werden, sind unter anderem die

Zellwand, die Plasmamembran, die Mitochondrien, Lysosomen und zum Teil die

Nukleinsäuren. Es kommt ferner zu Veränderungen des Kalzium- und

Lipidstoffwechsels und dabei werden Zytokine und Stressproteine synthetisiert. Bei

der Oxidation von Aminosäuren, Nukleinsäuren und Phospholipiden entstehen

Membranschäden im Zellkern, in den Lysosomen und in den Mitochondrien. Werden

die Mitochondrien geschädigt, kann dies zur Apoptose der Zelle führen (Alves et al.,

2014; Konopka und Goslinski, 2007).

Die Lebensdauer des entstandenen Singulettsauerstoffs und der Sauerstoffradikale ist

sehr kurz und aus diesem Grund ist die erreichbare Diffusionsstrecke auf 0,01 µm bis

0,02 µm begrenzt (Moan und Berg, 1991). Somit ist der zelluläre Schaden nur auf das

Gebiet begrenzt, das eine hohe Konzentration des Photosensibilisators aufweist und

über ausreichend Licht und Sauerstoff verfügt (Rajesh et al., 2011).

2.5.2 Photosensibilisatoren Photosensibilisatoren sind Moleküle, die nach Absorption von Licht mit einer

bestimmten Wellenlänge in einen energetisch höheren Zustand übergehen und die

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17

aufgenommene Energie anschließend an andere Moleküle übertragen können. Es

existieren zahlreiche Photosensibilisatoren, die sich in deren chemischen Struktur und

deren physikalischen und pharmakokinetischen Eigenschaften unterscheiden

(Konopka und Goslinski, 2007). Photosensibilisatoren, die in den letzten Jahren in der

Endodontie häufig Anwendung gefunden haben, sind Phenothiazine, kationischen

Porphyrine, Phtalocyanine sowie Chlorine. Sie sind im Stande sowohl gramnegative

als auch grampositive Bakterien zu inaktivieren (Kishen, 2010).

Der Farbstoff Toluidinblau O (TBO), der in der vorliegenden Studie eingesetzt wurde,

gehört zusammen mit Methylenblau zu der Gruppe der Phenothiazine. Diese sind die

im klinischen Gebrauch am häufigsten eingesetzten Photosensibilisatoren (Wainwright

und Crossley, 2002). Diese Farbstoffe haben eine blaue Farbe und ein

Absorptionsmaximum zwischen 625 nm und 660 nm (Calzavara-Pinton et al., 2012).

Chemisch gesehen sind die Phenothiazine kationische Moleküle, deren Kern ein

planares aromatisches trizyklisches Ringsystem darstellt (Wainwright und Giddens,

2003), (Abbildung 4).

Abb. 4: Toluidinblau (Toloniumchlorid)

(aus Montazerozohori et al., 2011)

Ein optimaler Photosensibilisator sollte folgende photo-physikalische, chemische und

biologische Eigenschaften aufweisen (Konopka und Goslinski, 2007; Wainwright und

Giddens, 2003):

1. Niedrige Toxizität gegenüber dem zu behandelnden Gewebe

2. Hohe Effektivität in der Produktion von reaktiven Sauerstoffspezies

3. Inaktivierung von Bakterien, Viren, Pilzen und Protozoen

4. Definiertes Absorptionsmaximum, idealerweise im Bereich zwischen 600 und

750 nm

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18

5. Gute Löslichkeit in wässrigen Lösungen

6. Gute Lagerbarkeit und Lichtstabilität

Die zytotoxischen Wirkungen verschiedener Photosensibilisatoren (PS) gegenüber

grampositiven und gramnegativen Bakterien sind abhängig von deren physikalisch-

chemischen Eigenschaften. (George et al., 2009; Konopka und Goslinski, 2007).

Allerdings kommt es nicht zu einer Schädigung von körpereigenen Zellen (Lee et al.,

2004a). Die Ladung des Photosensibilisators scheint eine Rolle bei seiner Toxizität

gegenüber grampositiven oder gramnegativen Bakterien zu spielen. Neutrale oder

anionische PS binden an die Zellmembran von Gram-positiven Bakterien. Die

vergleichsweise poröse Schicht aus Peptidoglykan und Lipoteichonsäure, die die

Zellmembran der grampositiven Bakterien umschließt, erlaubt das Eindringen des

Photosensibilisators in die Zelle und deren anschließenden Inaktivierung (Konopka

und Goslinski, 2007). Die Zellwand von gramnegativen Bakterien ist reich an negativ

geladenen Lipopolysacchariden, die deren Permeabilität regulieren. Dadurch können

neutrale oder anionische Photosensibilisators die Zellwand schwer diffundieren und

ihre zytotoxische Wirkung entfalten (George et al., 2009).

Die Schwierigkeiten bei der Eliminierung von gramnegativen Bakterien konnten durch

die Anwendung von kationischen Photosensibilisators oder durch Kopplung von positiv

geladenen Molekülen an anionischen Photosensibilisators reduziert werden (George

et al., 2009). Ein weiterer Faktor, der die Effektivität der aPDT beeinflussen kann, ist

der pH-Wert der Umgebung. Es konnte nachgewiesen werden, dass kationische

Photosensibilisators wie Toluidinblau, trotz deren positiven Ladung, in einem

alkalischen Milleu eine höhere Effektivität gegenüber gramnegativen Bakterien

aufweisen (Kömerik und Wilson, 2002). Es wird vermutet, dass die basische

Umgebung die Penetration von Toluidinblau in den Zellen erleichtert (Wakayama et

al., 1980). Weiterhin konnte beobachtet werden, dass höhere pH-Werte die

Zytotoxizität von Singulett-Sauerstoff-Molekülen erhöhen, da der PS längere Zeit in

seinem erregten Triplett-Zustand verbleiben kann (Bonneau et al., 1975; Tuite und

Kelly, 1993).

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3. Material und Methode

3.1 Auswahl der Zähne Die Ethik-Kommission der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg genehmigte diese

Studie unter der Antragsnummer 604/14 am 23. Dezember 2014. Die verwendeten

Zähne waren ausschließlich extrahierte menschliche Frontzähne und Prämolaren mit

einem Wurzelkanal. Geeignet für die Durchführung der Versuche waren nur Zähne,

die folgenden Kriterien erfüllten:

• bleibende Zähne

• Wurzelwachstum abgeschossen

• keine apikalen Resorptionen

• Wurzelkanäle bis zur Wurzelspitze aufbereitungsfähig

• keine vorausgegangene endodontische Behandlung

• Wurzelkanäle mit einem geraden Verlauf

• keine makroskopisch sichtbaren Frakturen oder Mikrorisse am Schmelz oder

am Dentin

• kariesfreie Zähne oder solche mit einer vollständig exkavierten Karies

Vor Beginn des Versuches erfolgte die Lagerung der Zähne für mindestens 24

Stunden in 0,1%iger Thymollösung. Die Lösung diente als Schutz vor Austrocknung

und vor Kontamination der Zähne. Deren desinfizierende Wirkung und Eignung als

Lagerungsmedium wurden in früheren Studien bestätigt (Botelho et al., 2007; Doderer,

2010). Während des Versuches wurde angestrebt, eine möglichst nahe

Ausgangssituation in allen Versuchszähnen zu gewährleisten. Die Aufbereitung der

Zähne erfolgte einheitlich, es wurde eine identische Nährlösung verwendet und es

wurden gleiche Inkubationszeiten und Inkubationsbedingungen festgelegt.

Abschließend wurde für die Probenentnahme ein standardisiertes Vorgehen

angewendet.

3.2 Vorbereitung der Zähne Zuerst erfolgte die Kürzung der Zahnkrone mit einem rotierenden Diamanten auf Höhe

der Schmelz-Zement-Grenze. Die gegebenenfalls noch auf der Wurzeloberfläche

vorhandenen Konkremente oder Gewebereste wurden mithilfe von Ultraschall- und

Handscaler entfernt und die Wurzeln wurden geglättet (Abbildungen 5 und 6).

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Abb. 5: Extrahierte menschliche Zähne vor Kürzung und Reinigung

Abb. 6: Die Zähne nach Kürzung und Reinigung

Danach wurde die Länge der Versuchszähne bestimmt. Dazu wurde eine ISO 10 K-

Feile (VDW GmbH, München) verwendet, die bis zum anatomischen Apex der Wurzel

vorgeschoben wurde. Beim Sichtbarwerden der Feile am anatomischen Apex wurde

die Zahnlänge bestimmt. Als Arbeitslänge für die Aufbereitung des Wurzelkanals

wurde die Zahnlänge minus 1 mm festgelegt.

3.2.1 Maschinelle Aufbereitung Die Wurzelkanäle wurden maschinell mit dem ProTaper Universal System (Dentsply-

Maillefer, Ballaigues, Schweiz), (Abbildung 7) in Kombination mit dem Endo IT

Professional Motor aufbereitet (VDW GmbH, München), (Abbildung 8).

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Abb. 7: SX, S1, S2 und F1-F5

ProTaper Universal Feilen

(Quelle: www.dentsplymaillefer.com)

Abb. 8: Endo IT Professional Motor

der Firma VDW

Das ProTaper Universal System besteht aus drei Shaping Feilen (SX, S1, S2) und

fünf Finishing Feilen (F1-F5) mit jeweils unterschiedlichem Durchmesser der

Instrumentenspitze und unterschiedlicher Konizität. Nach Bestimmung der Arbeitslänge wurden die Wurzelkanäle zuerst per Hand mit K-

Feilen (VDW GmbH, München) bis zur Größe ISO 15 aufbereitet. Die anschließende

maschinelle Aufbereitung mit dem ProTaper System erfolgte entsprechend den

Herstellerangaben mit dem Endo IT Professional Motor (VDW GmbH, München) bei

konstanter Rotation und einer Drehzahl von 150-350 U/min. Die Wurzelkanäle wurden

bis zur F2 Finishing-Feile aufbereitet. Das entsprach einer 8%igen Konizität im

apikalen Drittel und 0,25 mm Durchmesser an der Instrumentenspitze.

Zuerst wurde mit der SX-Feile mit bürstenden Bewegungen die koronale Aufbereitung

des Wurzelkanals durchgeführt, um einen besseren Gleitpfad für die weiteren Feilen

zu erreichen. Die ursprünglich bestimmte Arbeitslänge wurde erneut kontrolliert. Mit

der S1-Feile und der S2-Feile wurde mit bürstenden Bewegungen bis auf Arbeitslänge

aufbereitet. Die F1-Feile wurde mit passiver, nicht-bürstender Bewegung verwendet,

um schrittweise die Arbeitslänge zu erreichen. Abschließend wurde mit der F2-Feile

mit derselben passiven Bewegung der Wurzelkanal bis ISO 25 in voller Arbeitslänge

aufbereitet.

Während der Aufbereitung wurden pro Zahn ungefähr 5 ml 3 % Natriumhypochlorit

(NaOCl, Hedinger Aug. GmbH & Co. KG, Stuttgart) als Spülung verwendet. Im

Anschluss an die Instrumentierung wurde mit 3 ml 5 % Natriumthiosulfat gespült, um

die Wirkung des Natriumhypochlorits im Kanal zu neutralisieren.

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22

Die weiteren Vorbereitungsschritte wurden unter der Sicherheitswerkbank (Aster

Laminaflow, Hamphshire, Großbritannien) durchgeführt, damit eine eventuelle

Kontamination der aufbereiteten und desinfizierten Zähne vermieden werden konnte.

3.2.3 Apikaler Verschluss und Einbetten der Zähne in Kunststoff Das apikale Foramen der Zähne wurde mit einem fließfähigen Füllungskomposit (x-

flow, Dentsply DeTrey GmbH, Konstanz) bakteriendicht verschlossen, damit eine

externe Kontamination von apikal während des Versuches ausgeschlossen werden

konnte. Um einem eventuellen Rückfluss des Adhäsivsystems oder des Komposits in

dem Wurzelkanal entgegenwirken zu können, wurde in den Wurzelkanal ein

Guttaperchastift (VDW GmbH, München) in der ISO Größe 25 eingebracht (Abbildung

9). Anschließend erfolgte das Konditionieren der Wurzelspitze mit 37%iger

Phosphorsäure für 15 Sekunden (Total Etch, KerrHawe SA, Bioggio, Schweiz),

(Abbildung 10). Danach wurde das Ätzgel für 5 Sekunden mit Wasser abgespült. Nach

der Trocknung der Wurzeloberfläche mit einem Luftstrom wurde ein Ein-Flaschen-

Adhäsivsystem (3M Scotchbond Universal, 3M Deutschland GmbH, Neuss) zur

Haftvermittlung verwendet (Abbildung 11). Das Adhäsivsystem wurde mit einem

Applikator (Applicator Tip, Dentsply DeTray GmbH, Konstanz) für 10 Sekunden auf die

Wurzelspitze einmassiert und danach vorsichtig luftgetrocknet. Weiter erfolgte die

Lichthärtung mit der Polymerisationslampe für 15 Sekunden (bluephase C8 LED,

Ivoclar Vivadent, Schaan, Lichtenstein).

Abb. 9: Eingebrachte ISO 25

Guttaperchastifte Abb. 10: Auftragen der Phosphorsäure

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23

Abb. 11: Aufgetragenes und lichtgehärtetes Bonding

Als Verschlusskomposit wurde x-flow (Dentsply DeTrey GmbH, Konstanz) verwendet.

Mit einer Applikationspistole wurde das fließfähige Komposit auf die Wurzelspitze

aufgetragen und mit einem sterilen Heidemanspatel (Henry Schein Dental

Deutschland GmbH, Langen) so um die Wurzelspitze verteilt, dass sichergestellt

werden konnte, dass die apikale Region dicht verschlossen war. Nach

Lichtpolymerisation für 20 Sekunden wurde der Guttaperchastift entfernt. Zur besseren

Handhabung der Zähne wurden sie in Kunststoff eingebettet. Als Gussförmchen

wurden vorgefertigte Kunststoffbehälter verwendet (Cryo.sTM Einfrierröhrchen 2 ml,

Greiner Bio-One GmbH, Frickenhausen), (Abbildung 12). Der zum Einbetten

verwendete Kunststoff (Technovit 4071, Heraeus Kulzer GmbH, Wehrheim) wurde mit

einem sterilen Spatel fließfähig angerührt und in die Kunststoffbehälter eingebracht.

Die Zähne wurden danach mit einer sterilen Pinzette einzeln in die mit Kunststoff

gefüllten Förmchen eingebracht. Zu beachten war, dass die Zähne mittig und gerade

in den Behältern positioniert wurden und dass sie gleichmäßig und blasenfrei von

Kunststoff bis zur Schmelz-Zement-Grenze umgeben waren (Abbildung 13).

Nach dem Aushärten des Einbettkunststoffs wurden die Kunststoffbehälter entfernt

und die eingebetteten Zähne erneut eingeschweißt und sterilisiert (StatIM 5000S

Schnellsterilisator Scican GmbH Leutkirch, 134 °C, 18 min, 304 kPa), (Abbildung 14).

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Abb. 12: Cryo.sTM TM 2 ml

Einfrierröhrchen

Abb. 13: Bis Schmelz-Zement-Grenze

in Kunststoff eingebettete

Versuchszähne

Abb. 14: Eingeschweißte Zähne nach Sterilisation

3.3. Herstellen der Bakterienlösung und Beimpfen der Zähne Zum Beimpfen der Versuchszähne wurde das Bakterium Enterococcus faecalis

verwendet. Aus einem klinischen Isolat des Bakteriums (Lagerungsbedingungen: -80

°C, Dometic UF 756 Medical Systems, Hosingen, Luxemburg) wurden Kolonien unter

anaeroben Bedingungen bei 37°C und 5% CO2 für 24 Stunden im Brutschrank

(HERAcell 150 CO2 Inkubator, Thermo Fisher Scientific, Dreieich) auf einer Columbia-

Blut-Agarplatte (Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene des

Universitätsklinikums Freiburg, Freiburg) angezüchtet (Abbildung 15). Anschließend

wurde eine einzelne Kolonie mit einer sterilen Impföse entnommen und in 5 ml

Nährlösung (Tryptic Soy Broth (TSB), Caso-Bouillon, Merck KGaA, Darmstadt) unter

identischen Bedingungen für 24 Stunden im Brutschrank angezüchtet. Die daraus

entstandene Bakterienlösung wurde für das Beimpfen der Zähne verwendet

(Abbildung 16).

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Abb. 15: E. faecalis Bakterienkultur auf

Blutagar-Platte

Abb. 16: Tryptic-soy-broth-Nährlösung

nach 24 Stunden Inkubation

3.3.1 Beimpfen der Versuchszähne und Anzüchten eines Biofilms Nachdem die eingeschweißten sterilisierten Zähne ausgepackt worden waren, wurde

eine Probe aus dem Wurzelkanal jedes Zahns mit jeweils drei vorher sterilisierten

Papierspitzen in ISO Größe 25 und Konizität 6% (Roeko Coltène/Whaledent GmbH &

Co. KG, Langenau) entnommen, um sie auf Keimfreiheit zu untersuchen.

Nach der Probenentnahme wurden die Papierspitzen in ein Eppendorf-Gefäß (2 ml

Eppendorf-Netheler-Hinz-GmbH, Hamburg) mit 1000 µl steriler Kochsalzlösung (0,9%

B. Braun, Melsungen AG, Melsungen) überführt und für 10 Sekunden gevortext (2400

U/min, Reax1, Heidolph Elektro GmbH & Co. KG, Kelheim). Daraus wurden 100 µl mit

einer sterilen Pipette (ratiolab GmbH, Dreieich) entnommen und auf einer Columbia-

Blut-Agarplatte mit einem sterilen Glasspatel verteilt. Die beimpften Agarplatten

wurden danach für 24 Stunden im Brutschrank unter 37 °C und 5% CO2 gelagert.

Wurden keine Kolonien nach 24 Stunden auf den Agarplatten nachgewiesen, konnte

davon ausgegangen werden, dass die Zähne vor dem Beimpfen steril waren. Bei

positiver Bakterienkultur wurde der entsprechende Zahn aus dem Versuch

herausgenommen und erneut sterilisiert.

Das Beimpfen mit Bakterienlösung erfolgte mit sterilen Einwegspritzen (Soft-Ject,

Henke-Sass, Wolf GmbH, Tuttlingen) und sterilen Einwegkanülen (V.M.K. Endoneedle

Buquet, Vedefar N.V., Dilbeek, Belgien). Die Kanülen hatten einen Durchmesser von

0,35 mm, um eine ausreichende Eindringtiefe in den Wurzelkanal zu gewährleisten,

ohne dabei mechanische Schäden der Kanalwand herbeizuführen. Die

Bakterienlösung wurde bis zur Schmelz-Zement-Grenze der Versuchszähne

eingeführt. Im Anschluss wurden die Zähne für vier Tage im Brutschrank bei 37°C und

5% CO2 gelagert.

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26

Für die Dauer des Anzüchtens des Biofilms wurde das Nährmedium jede 24 Stunden

unter sterilen Bedingungen ausgewechselt. Mit einer sterilen Einmalspritze und einer

sterilen Kanüle wurde das vorhandene Medium vorsichtig aus den Kanälen

aufgesaugt. Die Kanüle wurde vorsichtig im Kanal bewegt, um eine Schädigung des

Biofilms zu vermeiden. Das neue sterile TSB-Nährmedium wurde anschließend mit

einer neuen Einmalspritze und einer neuen Kanüle analog zur ersten Beimpfung in die

Wurzelkanäle eingeführt.

3.4 Aufteilung der Gruppen Es wurden vier Versuchsgruppen mit jeweils 15 Zähnen gebildet und die Zähne

wurden in die Gruppen randomisiert aufgeteilt. Eine schematische Darstellung der vier

Therapieprotokolle ist der Tabelle 1 zu entnehmen.

In der Gruppe TBO in Aqua wurde die aPDT gemäß Herstellerangaben durchgeführt.

Dabei wurde eine Lösung des Photosensibilisators Toluidinblau O (TBO) in

destilliertem Wasser in einer Konzentration von 17 mg/l verwendet. Die Einwirkzeit des

Photosensibilisators im Kanal betrug 60 Sekunden und die anschließende

Belichtungszeit mit dem ASEPTIM Plus Gerät (SciCan GmbH, 88299 Leutkirch) 120

Sekunden.

In der Gruppe TBO in Alkohol + Alkohol wurde der Farbstoff in gleicher Konzentration

von 17 mg/l in 90 % Isopropylalkohol statt in destilliertem Wasser gelöst und daran

schloss sich die aPDT in analoger Ausführung wie in der Gruppe TBO in Aqua an.

Zusätzlich wurde in dieser Gruppe nach jeder aPDT mit 2 ml 90 % Isopropylalkohol

nachgespült.

In der Gruppe TBO in Aqua + Alkohol wurde der Photosensibilisator wie in TBO in

Aqua in destilliertem Wasser gelöst. Danach erfolgte die aPDT in der schon

beschriebenen Weise. In dieser Gruppe wurde wie in TBO in Alkohol + Alkohol nach

der Therapie mit 2 ml 90%igem Isopropylalkohol nachgespült.

Bei der Gruppe Alkohol wurden die Versuchszähne ausschließlich mit 2 ml 90%igem

Isopropylalkohol gespült.

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27

Gruppe TBO in Aqua TBO in

Alkohol + Alkohol

TBO in Aqua + Alkohol Alkohol

PS Toluidinblau O Toluidinblau O Toluidinblau O -

Lösungsmittel Aqua dest 90 % Isopropanol Aqua dest -

Spülung - Isopropanol Isopropanol Isopropanol

Tab. 1: Schematische Darstellung der Therapieprotokolle für die vier Gruppen; PS = Photosensibilisator

In der Kontrollgruppe wurden die Versuchszähne nicht mit Bakterienlösung beimpft,

sondern sie verblieben vier Tage im Brutschrank und erhielten keine antimikrobielle

Therapie.

3.5 Probenentnahmen und antimikrobielle Therapie 3.5.1 Probenentnahme zur Bestimmung der Ausgangskontamination Die Probenentnahme zur Bestimmung der Ausgangskontamination fand nach vier

Tagen Inkubation der Versuchszähne und vor der antimikrobiellen Therapie statt. Alle

Manipulationen während der Probenentnahmen und der Desinfektionsvorgänge

erfolgten unter einer Sicherheitswerkbank (Aster-Laminaflow, Hamphshire, UK).

Zuerst wurde die in den Wurzelkanälen vorhandene Nährlösung mittels

Einwegspritzen (Soft-Ject, Henke-Sass, Wolf GmbH, Tuttlingen) und Einwegkanülen

(V.M.K. Endoneedle Buquet, 0,35 mm Durchmesser, Vedefar N.V., Dilbeek, Belgien)

aufgesaugt. Anschließend erfolgte die Probenentnahme mit drei nacheinander

inserierten sterilen Papierspitzen der ISO Größe 25 und 6%iger Konizität. Die drei

jeweiligen Papierspitzen wurden mittels einer sterilen Pinzette in ein steriles

Eppendorfgefäß überführt (2 ml Eppendorf-Netheler-Hinz-GmbH, Hamburg). Jedes

Gefäß war mit 1000 µl steriler physiologischer NaCl-Lösung gefüllt. Das

Eppendorfgefäß wurde danach für ungefähr zehn Sekunden gevortext (Reax1, 2400

U/min, Heidolph Elektro GmbH & Co. KG, Kelheim).

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28

3.5.2 Antimikrobielle Therapie Für das Einbringen des Photosensibilisators Toluidinblau in die Wurzelkanäle wurden

in allen vier Gruppen Einwegspritzen und Einwegkanülen eingesetzt. Die Kanülen

wurden vorsichtig bis zum ersten apikalen Kontakt der Kanüle mit der Kanalwand

eingeführt und die Kanäle wurden bis zur Schmelz-Zement Grenze mit Toluidinblau

befüllt.

3.5.3 TBO in Aqua Bei den Versuchszähnen dieser Gruppe fand die aPDT gemäß Vorgaben des

Herstellers statt. Dabei wurde das ASEPTIM Plus-System verwendet (Abbildung 18).

Der Photosensibilisator Toluidinblau (Konzentration 17 mg/l, gelöst in Aqua dest)

wurde mittels einer sterilen Einwegspritze mit einer sterilen Einwegkanüle in die

Wurzelkanäle eingeführt. Nach einer Einwirkzeit von 60 Sekunden wurde der Light

Guide Endo Aufsatz (SciCan GmbH, Leutkirch) vorsichtig bis zum ersten apikalen

Kontakt in die aufbereiteten Wurzelkanäle eingeführt, (Abbildung 19 und 20). Es wurde

für 120 Sekunden belichtet (Leistung 200 mW, Wellenlänge 632-644nm). Zum

Herausspülen des Photosensibilisators wurden 2 ml sterile 0,9%ige Natriumchlorid-

Lösung (NaCl) pro Wurzelkanal benutzt (Abbildung 17).

Abb. 17: Ausspülen des Photosensibilisators mit Natriumchlorid-Lösung

Page 35: Dissertation mit Literatur - freidok.uni-freiburg.de

29

Abb. 18: ASEPTIM Plus System

(Quelle: scican.de.com)

Abb. 19: Lichtleiter und Handstück des

ASEPTIM Plus Systems

(Quelle: scican.de.com)

Abb. 20: Einbringen des Lichtleiters in

einen Versuchszahn

3.5.4 TBO in Alkohol Bei den Versuchszähnen dieser Gruppe wurde der Photosensibilisator Toluidinblau in

einer Konzentration von 17 mg/l in 90%igem Isopropylalkohol gelöst. Danach erfolgte

die aPDT in identischer Weise. Nach der aPDT wurde bei den Versuchszähnen aus

dieser Gruppe zusätzlich mit jeweils 2 ml 90%igem Isopropylalkohol pro Versuchszahn

nachgespült. Anschließend erfolgte eine Spülung mit 2 ml 0,9 % NaCl Lösung, damit

eventuell noch vorhandene Reste des Isopropylalkohols oder des Photosensibilisators

herausgespült werden konnten.

Page 36: Dissertation mit Literatur - freidok.uni-freiburg.de

30

3.5.5 TBO in Aqua + Alkohol In den Versuchszähnen dieser Gruppe wurde zunächst analog zur ersten Gruppe in

destilliertem Wasser gelöstes Toluidinblau in Konzentration von 17 mg/l eingebracht

und anschließend die aPDT durchgeführt.

Nach der aPDT erfolgte eine Spülung mit 2 ml 90%igem Isopropylalkohol. Auch bei

dieser Gruppe wurden die möglicherweise vorhandenen Reste des

Photosensibilisators oder des Isopropylalkohols wie oben beschreiben mit 2 ml

0,9%iger NaCl-Lösung vor der Probenentnahme herausgespült.

3.5.6 Alkohol Die Zähne dieser Gruppe wurden ausschließlich mit 2 ml 90%igem Isopropylalkohol

pro Zahn gespült. Analog zu den vorausgegangenen Gruppen wurde eine

Nachspülung mit 2 ml 0,9%iger NaCl-Lösung nach der Spülung mit Isopropanol

vorgenommen, um mögliche Reste des Alkohols zu entfernen.

3.5.7 Probenentnahme zur Bestimmung der Endkontamination Nach antimikrobieller Therapie erfolgte eine Probenentnahme mit jeweils drei sterilen

Papierspitzen in der Größe ISO 25 (Roeko Coltène/Whaledent GmbH & Co. KG,

Langenau), um die Endkontamination zu erfassen (Abbildung 21). Die Papierspitzen

wurden analog zur vorausgegangenen Ausgangsprobe in Eppendorf-Gefäße mit

jeweils 1000 µl steriler 0,9%-Kochsalzlösung überführt. Das Probengefäß wurde

danach für ungefähr zehn Sekunden gevortext (2400 U/min, Reax1, Heidolph Elektro

GmbH & Co. KG, Kelheim).

Page 37: Dissertation mit Literatur - freidok.uni-freiburg.de

31

Abb. 21: Probenentnahme mit einer

Papierspitze nach Desinfektion

3.5.8 Probenentnahme zur Bestimmung der Restkontamination der Dentinspäne Nach dem Desinfektionsvorgang wurden Dentinspäne mit einer ProTaper F3

Handfeile (Dentsply Mailefer, Ballaigues, Schweiz) von jedem Versuchszahn durch

fünf bis sechs ziehend-schabende Bewegungen entnommen. Jede Feile wurde nach

der Entnahme der Dentinspäne in ein steriles 2 ml Eppendorfgefäß übertragen. Das

Eppendorfgefäß war mit 1000 µl steriler 0,9%iger Kochsalzlösung gefüllt. Zusätzlich

wurde eine Probe mit drei sterilen Papierspitzen der ISO Größe 25 (Roeko

Coltène/Whaledent GmbH & Co. KG, Langenau) entnommen und in dasselbe

Eppendorfgefäß überführt, um die Restkontamination zu bestimmen. Diese

Papierspitzen wurden zusammen mit der jeweiligen Feile im Eppendorfgefäß für 10

Sekunden gevortext.

3.6 Anfertigen der Verdünnungsreihen und Bestimmung der koloniebildenden Einheiten (KBE/ml) Die entnommenen Proben wurden durch die Herstellung von Verdünnungsreihen bis

auf eine Konzentration verdünnt, die das anschließende Auszählen der

koloniebildenden Einheiten pro Milliliter (KBE/ml) ermöglicht. Dafür wurden 100 µl aus

jedem ursprünglichen Eppendorf-Gefäß nach dem Vortexen entnommen und in einem

weiteren Eppendorf-Gefäß mit 900 µl steriler 0,9 % Kochsalzlösung verdünnt. Das

Vorgehen wurde wiederholt, bis eine Konzentration von 10⁻⁵ für die

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32

Ausgangskontamination und von 10⁻⁴ für die Endkontamination und für die

Restkontamination der Dentinspäne erreicht wurde (Abbildung 22).

Abb. 22: Schematische Darstellung der Verdünnungsreihen

Modifikation des ursprünglichen Schemas aus:

www.cellcode.us/quotes/serial-dilution-diagram.html

In Vorversuchen konnten geeignete Verdünnungen für das Auszählen der KBE/ml

bestimmt werden. Für die Proben der Ausgangskontamination wurden aus den

Verdünnungen 10⁻³, 10⁻⁴ und 10⁻⁵ jeweils 100 µl auf Columbia-Blut-Agar Platten

(Institut für Medizinische Mikrobiologie und Hygiene des Universitätsklinikums

Freiburg, Freiburg) pipettiert und mit sterilen Glasplatten verteilt (Abbildungen 23a und

23b).

Die Proben zur Bestimmung der Endkontamination wurden bis Faktor 10⁻⁴ verdünnt.

Hierbei wurden auf identische Weise je 100 µl aus den Konzentrationen 10⁻²,10⁻³, 10⁻⁴

auf Columbia-Blut-Agar Platten ausplattiert (Abbildungen 23c und 23d). Die

Bestimmung der Restkontamination der Dentinspäne erfolgte analog zu den anderen

Proben durch Herstellung einer Verdünnungsreihe bis auf 10⁻³. Die Columbia-Blut-

Agar Platten wurden anschließend für drei Tage unter anaeroben Bedingungen bei

37°C und 5% CO2 im Brutschrank angezüchtet.

Die Auszählung der KBE/ml erfolgte computergestützt mithilfe des Gel-Doc XR (Type

T2A, Bio-Rad Laboratories Inc. Segrate, Milan, Italien), (Abbildung 24). Das

verwendete Auszählungsprogramm war Quantity-One (Bio-Rad Laboratories,

Hercules, California, USA).

Probe

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33

a b a b

Abb. 23a: Anfangsprobe TBO in

Aqua Verdünnung

10⁻³

Abb. 23b: Anfangsprobe TBO in

Aqua Verdünnung

10⁻⁴

Abb. 23c: Endprobe TBO in

Aqua Verdünnung

10⁻³

Abb. 23d: Endprobe TBO in

Aqua Verdünnung

10⁻⁴

Abb. 24: Gel-Doc XR Auslesegerät mit laufendem Quantity-One Auszählprogamm

3.8 Statistische Auswertung Die statistische Auswertung der Daten wurde mit STATA 14.2 durchgeführt. Für eine

deskriptive Analyse wurde der Medianwert, der Mittelwert und die

Standardabweichung berechnet.

Es wurden lineare Regressionsmodelle angepasst, um die Unterschiede in der

bakteriellen Kontamination zwischen dem Ausgangswert und dem Endwert unter den

jeweiligen Behandlungsgruppen zu vergleichen. Dabei wurde nach dem

Ausgangswert adjustiert. Für das multiple Testen wurde mittels der Student-Newman-

Keuls's Methode korrigiert.

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34

4.Ergebnisse

4.1 Darstellung der Ergebnisse Alle Ergebnisse dieser Untersuchung sind in Tabelle 4 im Anhang dargestellt. Tabelle

2 zeigt die Mittelwerte der Ausgangskontamination (AK) und der Endkontamination

(EK) jeder Gruppe in KBE/ml zusammen mit der jeweiligen prozentuellen Effektivität

der bakteriellen Eliminierung und den Werten der Restkontamination der Dentinspäne.

Gruppe AK [KBE/ml] x105

EK [KBE/ml] x105 Effektivität [%] Dentin

[KBE/ml] x105

TBO in Aqua 15,78 2,35 85,1 3,22

TBO in Alkohol + Alkohol

4,56 0,031 * 99,3 0,71

TBO in Aqua + Alkohol 8,36 0,064 * 99,2 0,75

Alkohol 15,83 0,175 * 98,8 1,20

Tab. 2: Darstellung der jeweiligen Gruppe, der durchschnittlichen Ausgangskontamination (AK), der mittleren Endkontamination (EK), der Effektivität der Therapie in jeder Gruppe in % und der Restkontamination der Dentinspäne nach Desinfektion (Dentin); Faktor 105; statistisch signifikante Unterschiede zur TBO in Aqua sind mit [*] markiert; TBO = Toluidinblau O Die höchste antibakterielle Aktivität wurde in der Gruppe TBO in Alkohol mit 99,3 %

festgestellt. Die niedrigste Effektivität konnte in der Gruppe TBO in Aqua mit 85,10 %

nachgewiesen werden. Die Gruppen Alkohol, TBO in Alkohol + Alkohol und TBO in

Aqua + Alkohol zeigten eine durchschnittliche Effektivität von 99,1%. Damit konnte

eine signifikant bessere desinfizierende Wirkung verzeichnet werden, als in der

Gruppe TBO in Aqua. Der niedrigste Wert der Restkontamination der Dentinspäne

wurde in der Gruppe TBO in Alkohol + Alkohol mit 0,71 x 105 KBE/ml bestimmt und

der höchste in der Gruppe TBO in Aqua mit 3,22 x 105 KBE/ml. Bei allen vier Gruppen

zeigte sich eine deutliche Reduktion der bakteriellen Kontamination nach der

entsprechenden Therapie (Abbildung 25 und 26).

Page 41: Dissertation mit Literatur - freidok.uni-freiburg.de

35

Abb. 25: Vergleich der mittleren Ausgangskontamination, der Endkontamination und der Restkontamination der Dentinspäne in den vier Gruppen, Angaben in KBE/ml, Faktor 103; statistisch signifikante Unterschiede zur TBO in Aqua sind mit [*] markiert; TBO = Toluidinblau O

Abb. 26: Darstellung der Effektivität der antimikrobiellen Wirkung in den vier Gruppen zusammen mit dem Anteil an noch vorhandenen Bakterien, Angaben in Prozent; statistisch signifikante Unterschiede zur TBO in Aqua sind mit [*] markiert; TBO = Toluidinblau O

0

200

400

600

800

1000

1200

1400

1600

TBO in Aqua TBO in Alkohol TBO in Aqua dest +Alkohol

Alkohol

Vergleich der mittleren Ausgangs-, End- und Restkontamination

Ausgangskontamination Endkontamination Restkontaination

0%10%20%30%40%50%60%70%80%90%

100%

TBO in Aqua TBO in Alkohol TBO in Aqua +Alkohol

Alkohol

Antibakterielle Effektivität in den vier Gruppen

eliminierte Bakterien noch vorhandene Bakterien

KBE/ml [x10

3]

[*] [*] [*]

p-Wert bei [*] < 0,001

Angaben in %

[*] [*] [*]

p-Wert bei [*] < 0,001

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36

Vergleich der Reduktion der Kontamination zwischen den Gruppen

Verglichene Gruppen p-Wert

TBO in Aqua / TBO in Alkohol + Alkohol 0.000

TBO in Aqua / TBO Aqua + Alkohol 0.000

TBO in Aqua / Alkohol 0.000

TBO in Aqua + Alkohol / TBO in Alkohol +

Alkohol 0.793

Alkohol / TBO in Alkohol + Alkohol 0.803

Alkohol / TBO Aqua + Alkohol 0.695 Tab. 3a: Darstellung der paarweise durchgeführten Vergleiche der Reduktion der bakteriellen Kontamination für die vier Gruppen

Tabelle 3a zeigt den Vergleich der Reduktion der Kontamination zwischen den

Isopropanol enthaltenden Gruppen und der Gruppe TBO in Aqua. Die festgestellten p-

Werte waren kleiner als das vorab festgelegte Signifikanzniveau von 0,05 (p-Wert <

0,001). Somit hatte die Gruppenzugehörigkeit einen signifikanten Einfluss auf die

Reduktion der Kontamination. Bei dem Vergleich der Reduktion der Kontamination

zwischen den Isopropanol-Gruppen untereinander waren die p-Werte größer als 0,05.

Es lagen keine signifikanten Unterschiede in der antimikrobiellen Wirkung zwischen

diesen Gruppen vor.

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Vergleich der Restkontamination der Dentinspäne

Verglichene Gruppen p-Wert

TBO in Aqua / TBO in Alkohol + Alkohol 0.000

TBO in Aqua / TBO Aqua + Alkohol 0.000

TBO in Aqua / Alkohol 0.000

TBO in Aqua + Alkohol / TBO in Alkohol +

Alkohol 0.922

Alkohol / TBO in Alkohol + Alkohol 0.554

Alkohol / TBO Aqua + Alkohol 0.350 Tab. 3b: Darstellung der paarweise durchgeführten Vergleiche der Restkontamination der Dentinspäne in den vier Gruppen Tabelle 3b zeigt die Auswertung der Daten aus den entnommenen Dentinspänen.

Beim Vergleich zwischen der Gruppe TBO in Aqua und den anderen Gruppen waren

die p-Werte kleiner als das Signifikanzniveau von 0,05 (p < 0,001). Die

Gruppenzugehörigkeit hatte einen signifikanten Einfluss auf die Restkontamination.

Beim Vergleich der Isopropanol-Gruppen untereinander wurden p-Werte höher als

0,05 festgestellt. Einen signifikanten Unterschied der Restkontamination (p < 0,05)

zwischen den Isopropanol Gruppen konnte nicht ermittelt werden.

Da die Ausgangskontaminationen (AK) der untersuchten Zähne deutliche

Unterschiede zeigten, wurde die antibakterielle Effektivität sowohl anhand des

arithmetischen Mittels, als auch anhand des gewichteten Mittels berechnet.

(gewichtetes Mittel: (Summe (aller AK x Effektivität für jeden Zahn) / Summe aller AK)).

Bei den Versuchszähnen aus der Gruppe TBO in Aqua war die Differenz zwischen

arithmetischem und gewichtetem Mittel 0,05 %. Im Vergleich dazu betrug der

Unterschied in den Effektivitätswerten der anderen drei Gruppen 0,01.

Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass es zwischen der Gruppe TBO in Aqua

und den Gruppen TBO in Alkohol + Alkohol, TBO in Aqua + Alkohol und Alkohol einen

signifikanten Unterschied sowohl in der bakterienreduzierenden Wirkung, als auch in

der Restkontamination der entnommenen Dentinspäne gab (p-Werte < 0,001).

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38

5. Diskussion

5.1 Diskussion von Material und Methode 5.1.1 Verwendung extrahierter menschlicher Zähne In der vorliegenden Studie wurden extrahierte humane Zähne verwendet. Die

menschlichen Zähne unterscheiden sich zwar in Form, Größe, Qualität und Alter,

jedoch liegt die Verwendung humaner Zähne der klinischen Situation deutlich näher

als die Verwendung künstlich hergestellter Proben. Angestrebt wurde eine möglichst

klinisch nahe Versuchssituation mit möglichst guter Standardisierung der

Versuchsbedingungen. Dadurch war es möglich, spezifische Eigenschaften wie

Kanalbeschaffenheit, Bildung von Biofilmen und Interaktion des Farbstoffes

Toluidinblau mit den Biofilmen zu simulieren. Es wurden Zähne mit einem Wurzelkanal

und einem geraden Kanalverlauf verwendet, um den Aufbereitungs- und

Desinfektionsprozess zu standardisieren und somit eine bessere Vergleichbarkeit der

Ergebnisse zu gewähren. Dadurch wurde auch die Gefahr einer Kontamination durch

Nachbarkanäle während der Versuchsdurchführung vermieden. Extrahierte humane

Zähne wurden in vielen früheren Studien verwendet, die sich mit ähnlichen Themen

befassten (Bergmans et al., 2008; Fimple et al., 2008; Foschi et al., 2007a; Garcez et

al., 2007; Meire et al., 2009; Soukos et al., 2006; Souza et al., 2010).

5.1.2 Vorbehandlung der Versuchszähne und maschinelle Aufbereitung Die Zähne wurden vor der Aufbereitung und der Sterilisation in 0,1%iger Thymol-

Lösung bei Raumtemperatur gelagert. So wurden sie vor Austrocknung und vor der

damit zusammenhängenden Versprödung geschützt. Durch die bakterizide Wirkung

des Thymols konnte eine mikrobielle Besiedlung gehemmt beziehungsweise

vermieden werden (Didry et al., 1994).

Durch die mechanische Aufbereitung des Wurzelkanals wird das im Kanal befindliche

Pulpagewebe zusammen mit einem Teil der eingedrungenen Mikroorganismen

entfernt. Ferner wird dadurch das Kanallumen erweitert und die Form des

Wurzelkanals für die anschließende Desinfektion und Wurzelkanalfüllung vorbereitet

(“Qualitätsrichtlinien für die endodontische Behandlung”, Europäische Gesellschaft für

Endodontie, 2006). Zusätzlich wurde durch das Aufbereiten ein besserer Zugang zum

Page 45: Dissertation mit Literatur - freidok.uni-freiburg.de

39

Wurzelkanal für das verwendete aPDT-System (ASEPTIM Plus, SciCan GmbH,

Leutkirch) geschaffen.

Analog zu Studien mit einem ähnlichen Versuchsaufbau wurden die Versuchszähne

mit dem ProTaper System maschinell aufbereitet (Bago et al., 2013; Ghorbanzadeh et

al., 2018; Tennert et al., 2015). Dabei wurde 3%iges Natriumhypochlorit (NaOCl) als

Spüllösung verwendet, um die Bakterienlast in den Kanälen während der

Instrumentierung weiter zu reduzieren. Anschließend wurde Natriumthiosulfat als

letzte Spülung verwendet, um im Kanal verbliebenes NaOCl zu neutralisieren. Durch

die Spülungen konnten Dentinspäne, Gewebereste und die Schmierschicht (smear-

layer) ebenfalls entfernt werden. Die Schmierschicht bedeckt die Kanalwände nach

der Aufbereitung und enthält Mikroorganismen, die eine Reinfektion des Endodonts

bewirken können (Torabinejad et al., 2002).

Nach der Instrumentierung der Wurzelkanäle, wurden die Versuchszähne in Kunststoff

eingebettet und sterilisiert. Das apikale Foramen wurde vor dem Einbetten mit

Kunststoff dicht verschlossen, um ein Herausfließen der Nährlösung nach apikal sicher

vermeiden zu können. Zusätzlich konnte sichergestellt werden, dass keine Bakterien

von der äußeren Zahnoberfläche in das Kanalinnere eindringen konnten. Mit dem

Einbetten der gesamten Wurzel der Versuchszähne in Kunststoff wurden auch alle

eventuell vorhandenen lateralen Kanäle verschlossen. Außerdem wurde ein möglichst

kontaminationsfreies Arbeiten durch das Einbetten der Versuchszähne ermöglicht, da

die Wurzeloberfläche auf diese Weise geschützt war. Dieses Vorgehen wurde in

früheren Studien mit einem vergleichbaren Aufbau verwendet (Bago et al., 2013;

Tennert et al., 2015).

5.1.2 Enterococcus faecalis als Versuchskeim Das Bakterium Enterococcus faecalis wird häufig als Versuchskeim in

wissenschaftlichen Studien verwendet, da es viele Vorteile bietet. Der Keim ist

fakultativ anaerob und kann sowohl in aeroben als auch in anaeroben Verhältnissen

gut wachsen. In vitro ist er daher leicht zu züchten und zeigt ein schnelles Wachstum.

E. faecalis ist fähig den gesamten Wurzelkanal zu kolonisieren, die Dentintubuli tief zu

durchdringen und auch bei einer begrenzten Substratzufuhr zu überleben (Duggan

und Sedgley, 2007; Love, 2001; Sedgley et al., 2005; Stuart et al., 2006b).

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40

Der Keim spielt eine bedeutende Rolle bei endodontischen Infektionen, da er sowohl

bei Primär- als auch bei Sekundärinfektionen isoliert werden konnte. Er ist vor allem

mit endodontischen Misserfolgen und mit der Entwicklung apikaler Parodontitiden

assoziiert (Hancock et al., 2001; Love, 2001; Rôças et al., 2004). E. faecalis konnte

häufig als dominierende Spezies bei chronischen apikalen Entzündungen isoliert

werden, was seine Fähigkeit zur Aufrechterhaltung einer periapikalen Infektion

bestätigt (Peciuliene et al., 2001; Zhang et al., 2015). Die Eliminierung von E.faecalis

aus dem Wurzelkanalsystem ist schwierig, da das Bakterium sehr effektive

Mechanismen besitzt, die es gegenüber Desinfektionsmitteln und einigen Antibiotika

widerstandsfähig machen (Evans et al., 2002). Ein solcher Mechanismus ist die

Bildung eines Biofilms, wodurch der Keim vor äußeren Einflüssen viel besser

geschützt ist. Aufgrund seiner ausgeprägten Adhärenzeigenschaften kann E. faecalis

leicht Biofilme bilden (Denotti et al., 2009; Kayaoglu et al., 2005).

Generell gilt für die Biofilme, dass sie den darin befindlichen Mikroorganismen Schutz

bieten, deren Kommunikation erleichtern und deren Anfälligkeit für antibakterielle

Substanzen reduzieren (Kishen et al., 2006). Der Biofilm wirkt als Diffusionsbarriere

und erschwert das Durchdringen von antibakteriell wirkenden Substanzen (Jhajharia

et al., 2015). Eine antibakterielle Therapie soll deswegen zum Ziel haben, den Biofilm

in seiner Struktur zu stören und im optimalen Fall zu seiner kompletten Entfernung zu

führen.

E. faecalis ist aufgrund seiner besonderen Eigenschaften ein beliebter Keim für die

Untersuchung antimikrobieller Strategien in der Endodontie geworden (Cheng et al.,

2012; Diogo et al., 2017; Garcez et al., 2015; Meire et al., 2012).

5.1.5 Infektions- und Desinfektionsvorgang In der vorliegenden Studie wurde die antimikrobielle Wirkung der aPDT auf E. faecalis

untersucht. Die Biofilmbildung dieses Bakteriums wurde in zahlreichen Studien

erforscht (Duggan und Sedgley, 2007; Jhajharia et al., 2015; Svensäter und

Bergenholtz, 2004). In einer Studie wurde schon nach zwei Tagen Inkubation ein

Biofilm nachgewiesen (Mohamed und Huang, 2007). Ferner konnte in einer anderen

Untersuchung festgestellt werden, dass die Wurzelkanaloberfläche bereits nach drei

Tagen mit E. faecalis vollständig besiedelt war (Foschi et al., 2007b). Die in der

Literatur beschriebene Eindringtiefe von E. faecalis in die Dentintubuli extrahierter

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41

Zähne betrug zwischen 400 µm und 500 µm nach drei Tagen (Haapasalo und Ørstavik,

1987; Siqueira et al., 1996).

Um eine ausreichende Besiedlung des Kanallumens zu erreichen wurde die

Inkubationszeit in dieser Studie auf vier Tage festgelegt. Als Nährmedium wurde

Tryptic Soy Broth (TSB) verwendet, das auch in anderen Studien mit einem

vergleichbaren Studienaufbau eingesetzt wurde (Awawdeh et al., 2009; Jhamb et al.,

2010). Um ausreichendes Substratangebot für das bakterielle Wachstum und das

Vermehren zu gewährleisten, wurde das Nährmedium alle 24 Stunden gewechselt.

Damit sterile Arbeitsbedingungen sichergestellt werden konnten, wurde der Wechsel

der TSB-Lösung an einer Sicherheitswerkbank durchgeführt.

Die Verwendung des aPDT Systems (ASEPTIM Plus, SciCan GmbH, Leutkirch)

erfolgte in allen Gruppen gemäß Angaben des Herstellers. Weder die Belichtungszeit

(120 Sekunden), noch die Wellenlänge (637 nm) wurden verändert. Es wurde eine

Toluidinblau O Lösung in Konzentration von 17 mg/l in destilliertem Wasser hergestellt,

die identisch zu der vom Hersteller (SciCan GmbH, Leutkirch) angebotenen

Photosensibilisator-Lösung war. Das Toluidinblau O wurde in gleicher Konzentration

für die anderen drei Gruppen mit dem jeweiligen Lösungsmittel verdünnt. Die in der

Literatur für Toluidinblau erwähnten Konzentrationen betragen zwischen 15 µg/ml und

12,5 mg/ml (Siddiqui et al., 2013).

5.1.3 Isopropylalkohol als Lösungs- und Desinfektionsmittel Der genaue Wirkungsmechanismus von Isopropylalkohol ist noch nicht vollständig

geklärt. Bekannt ist, dass er leicht durch die bakterielle Zellwand diffundiert, einen

unspezifischen denaturierenden Effekt auf bakterielle Proteine und DNA ausübt und

Lipoprotein-Membranen auflöst. Ferner kommt es zur Hemmung der bakteriellen

Ribosomen und der RNA-Polymerase, wodurch die Proteinbiosynthese beeinträchtigt

wird (Boyce JM, 2018). Der bakterizide Effekt des Isopropanols scheint gegenüber

anaeroben Bakterien ausgeprägter zu sein als gegenüber aeroben Spezies (Prince et

al., 1969).

Ferner wurde vermutet, dass eine bessere Trocknung des Kanals und eine damit

verbundene verbesserte Benetzung des Sealers aufgrund der niedrigen

Oberflächenspannung und des austrocknenden Effekts von Isopropanol erreicht

werden konnten (Dias et al., 2014). Somit lässt sich vermuten, dass der

Isopropylalkohol die Oberfläche des Wurzelkanals benetzt und die Dentintubuli

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42

infiltriert. Das verbesserte Erreichen der engen Kanalabschnitte, der akzessorischen

Kanäle und der Dentintubuli könnte eine Rolle in der signifikant besseren Reduktion

der bakteriellen Kontamination in den Gruppen mit Isopropanol-Spülung gespielt

haben.

In der Gruppe TBO in Alkohol + Alkohol wurde der Photosensibilisator (PS) in

90%igem Isopropylalkohol gelöst. Anhand der erwähnten Eigenschaften des

Isopropanols, kann angenommen werden, dass der PS enge Kanalabschnitte besser

erreichen und dadurch eine effektivere Wirkung der aPDT erzielen konnte. Für die

Isopropanol-Gruppen lässt sich vermuten, dass die Kombination aus der besseren

Benetzung der Kanalwände und der eigenen desinfizierenden Wirkung des

Isopropylalkohols eine Rolle bei der höheren antibakteriellen Effektivität gespielt hat.

Ferner ist es möglich, dass der Isopropanol den Biofilm zum Teil aufgelöst hat und

dadurch ein besseres Eindringen des Photosensibilisators in den Biofilm ermöglicht

hat. Diese verbesserte Diffusion könnte dem Photosensibilisator erlauben, tiefere

Schichten des Biofilms zu erreichen und nach der Lichtaktivierung seine bakterizide

Wirkung besser zu entfalten. Das könnte ein weiterer Grund für die höhere bakterielle

Elimination in den Gruppen mit Isopropanol als Lösungsmittel gewesen sein. Es liegen

allerdings nur wenige Studien vor, die die Effekte von Isopropylalkohol auf E. faecalis

– Biofilmen konkret untersucht haben. Eine Studie zeigte, dass Isopropylalkohol einen

hemmenden Effekt auf die Bildung und Haftung von Biofilmen des Staphylococcus

Warneri und Staphylococcus Sciuri in vitro hatte (Zineb et al., 2014).

Bei der Beurteilung der Ergebnisse aus den Isopropanol-Gruppen ist ein weiterer

Faktor zu beachten. Im Anschluss an der antimikrobiellen Therapie und vor der

Probenentnahme wurden die Kanäle mit 0,9 %iger NaCl Lösung gespült, um die Reste

des Isopropanols und des Photosensibilisators aus dem Wurzelkanal zu entfernen. Es

besteht die Wahrscheinlichkeit, dass Teile davon nicht komplett entfernt und von den

Papierspitzen aufgenommen wurden. Dadurch konnte sich eine weitere antibakterielle

Wirkung innerhalb der Papierspitzen entfaltet haben. Somit ist es möglich, dass eine

falsch negative Papierspitzenprobe in manchen Proben vorgetäuscht worden wäre.

Page 49: Dissertation mit Literatur - freidok.uni-freiburg.de

43

5.1.6 Entnahme der Proben und Erfassung der koloniebildenden Einheiten/ml Die Entnahme der Proben erfolgte analog zu früheren Studien mit ähnlicher

Fragestellung mithilfe steriler Papierspitzen (Atila-Pektaş et al., 2013; Javidi et al.,

2014; Miranda et al., 2013).

Bei der antimikrobiellen Therapie der Zähne bestand die Gefahr, dass die im

Kanallumen in planktonischer Form vorhandenen Bakterien die Wirkung der aPDT auf

den wandständigen Biofilm abschwächten. Um den planktonischen Anteil der

Bakterien zu entfernen, wurde eine Spülung mit 0,9%iger Natriumchlorid Lösung vor

jedem Therapievorgang durchgeführt. Die anschließende Probenentnahme zur

Erfassung der Ausgangskontamination erfolgte mit jeweils drei Papierspitzen. Es lässt

sich mit hoher Wahrscheinlichkeit annehmen, dass eine repräsentative Anzahl der im

Biofilm vorhandenen Bakterien durch den Kontakt der Papierspitzen mit der

Kanalwand erfasst wurde.

Damit ein Vergleich zwischen den Gruppen bezüglich deren antimikrobiellen Aktivität

möglich war, wurden alle Probenentnahmen in gleicher Weise durchgeführt. Es war

weiterhin wichtig zu beachten, dass die Ausgangsprobe vorsichtig durchgeführt wurde,

um den vorhandenen Biofilm mit den Papierspitzen nicht zu beschädigen, jedoch eine

Aussage über die Kontamination im Kanal machen zu können. Unmittelbar nach der

jeweiligen Therapie erfolgte die Probenentnahme zur Bestimmung der

Endkontamination und daran schloss sich die Erfassung der Restkontamination des

Kanalwanddentins an. Somit wurde die klinische Situation direkt nach der Aufbereitung

des Wurzelkanals simuliert.

Die Probenentnahme mit Papierspitzen besitzt allerdings bestimmte Nachteile, die

beachtet werden müssen. Die Papierspitzen können trotz deren feinen

Oberflächenbeschaffenheit in die akzessorischen Kanäle oder in die Dentintubuli nicht

eindringen. Bakterien, die sich in diesen Abschnitten des Wurzelkanals befinden,

können deswegen durch die Papierspitzen nicht erfasst werden. Das hat als Folge,

dass bei einer negativen Papierspitzenprobe nicht direkt von einer Keimfreiheit im

Wurzelkanalsystem gesprochen werden kann. Aus diesem Grund wurden

Dentinspäne in der vorliegenden Studie im Anschluss an die Probenentnahme nach

der Therapie mithilfe einer ISO 25 K-Feile (VDW GmbH, München) abgetragen und es

erfolgte eine dritte Probenentnahme. Auf diese Weise konnte die Restkontamination

der Dentintubuli genauer bestimmt werden.

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44

Die entnommenen Bakterienproben wurden auf Blutagar-Platten kultiviert und die

quantitative Analyse der bakteriellen Belastung erfolgte durch Bestimmung der

koloniebildenden Einheiten (KBE). Diese Methode wurde in zahlreichen früheren

Studien mit ähnlicher Thematik angewendet (Lucena et al., 2013; Madhubala et al.,

2011; Rios et al., 2011; Singla et al., 2010).

Für den Nachweis von E. faecalis existieren auch andere Techniken wie zum Beispiel

die quantitative Polymerase-Ketten-Reaktion (quantitative polymerase chain reaction,

qPCR) und die reverse Transkriptase-PCR (RT-PCR) die laut Studien sensibler sind,

als die Kultivierung auf Blutagar-Platten (Gomes et al., 2008; Siqueira und Rôças,

2004; Williams et al., 2006). Durch die Verwendung dieser Techniken ist es möglich,

E. faecalis in Proben nachzuweisen, bei denen die Kultivierung eine negative Probe

ergeben hätte (Williams et al., 2006). Die Verwendung der PCR zum Nachweis

bakterieller DNA bringt allerdings den Nachteil mit sich, dass dadurch zwischen der

DNA aus lebendigen und dieser aus toten Bakterien nicht unterschieden werden kann

(Brundin et al., 2010). Das hätte in der vorliegenden Studie zu falsch positiven

Ergebnissen führen können und es wäre somit nicht mehr möglich, eine Aussage über

die Anzahl von lebendigen Bakterien in einer bestimmten Probe zu treffen. Man hätte

nur noch nachweisen können, ob E. faecalis bzw. bakterielle Bestandteile des Keims

in der Probe vorhanden waren oder nicht. Ein Vergleich der antimikrobiellen Effektivität

zwischen den vier Gruppen dieser Studie wäre damit nicht mehr möglich.

5.2 Diskussion der Ergebnisse Die Wurzelkanäle der Versuchszähne wurden durch die Bakterien nachweisbar

kolonisiert. Zwischen den vier Gruppen und innerhalb der einzelnen Gruppen traten

Unterschiede in der Ausgangskontamination (AK) trotzt der möglichst gleichen

Bedingungen auf. Die festgestellten Unterschiede der bakteriellen Besiedlung

innerhalb und zwischen den Gruppen lassen sich durch verschiedene Faktoren

erklären. Zum einen war es durch die Verwendung humaner Zähne unumgänglich,

dass es Differenzen in der Anatomie der Zähne gab. Ferner gab es Variationen in den

Zahn- und Wurzellängen. Die Abweichungen in der Ausgangskontamination erlaubten

allerdings einen Vergleich der Effektivität der untersuchten Therapiemethoden bei

verschiedenen Ausgangssituationen.

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45

Die Endkontamination wurde für alle Zähne direkt im Anschluss an die jeweilige

Therapie bestimmt, was einen signifikanten Vergleich der antibakteriellen Effektivität

zwischen den Gruppen ermöglichte.

Alle vier Desinfektionsmethoden zeigten eine deutliche Reduktion der bakteriellen

Kontamination innerhalb der Kanäle. Die Gruppen TBO in Alkohol + Alkohol, TBO in

Aqua + Alkohol und Alkohol, zeigten eine signifikant höhere keimreduzierende

Effektivität (p < 0,05) als die Gruppe TBO in Aqua.

In TBO in Alkohol + Alkohol konnte in 87% der Proben keine bakterielle Kultur

nachgewiesen werden. In TBO in Aqua + Alkohol waren 33% der Proben ohne positive

Bakterienkultur. In der Gruppe TBO in Aqua und in der Gruppe Alkohol konnte in keiner

der Proben eine bakterienfreie Kultur nachgewiesen werden. Eine negative

Bakterienkultur bedeutet jedoch nicht, dass eine vollständige Sterilität der

Wurzelkanäle erreicht worden ist.

Die Ergebnisse der Studie deuten darauf hin, dass die antibakterielle Effektivität des

aPDT-Verfahrens in der Gruppe TBO in Aqua den anderen unterlegen war. Dennoch

konnte für diese Gruppe eine Keimreduktion um 85% nachgewiesen werden, wodurch

eine deutliche Reduktion der im Biofilm vorhandenen Bakterien erreicht wurde. In einer

früheren Studie mit einem vergleichbaren aPDT-System (Leistung: 100mW,

Wellenlänge: 635 nm) wurde eine antibakterielle Effektivität von 88,4 % erreicht

(Bergmans et al., 2008).

Für eine effektive Photosensibilisierung muss der Farbstoff in ausreichender

Konzentration im Wurzelkanal vorhanden sein (Konopka und Goslinski, 2007). Andere

Faktoren, die einen Einfluss auf das zytotoxische Potenzial eines Farbstoffes ausüben,

sind dessen Diffusions- und Benetzungsfähigkeit, seine Penetrationstiefe innerhalb

eines Biofilms, das verwendete Lösungsmittel, die Adsorption an Membranen, die

Kontaktzeit, dessen Absorptionsmaximum und seine Fähigkeit zur Erzeugung von

reaktiven Sauerstoffspezies (Bergmans et al., 2008; Kishen, 2010; Khandge et al.,

2013).

Sollte der Photosensibilisator nur oberflächlich in den Biofilm eindringen können, oder

falls sich die Strahlen des verwendeten Licht-Systems nicht in der kompletten

Ausdehnung des Biofilms ausbreiten können, werden Bakterien in tieferen Schichten

des Biofilms nicht eliminiert (Siddiqui et al., 2013). Neben den Eigenschaften des

Photosensibilisators spielen auch die Charakteristiken des verwendeten

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46

Belichtungssystems eine Rolle. Die Wellenlänge des emittierten Lichtes, die Leistung

der Lichtquelle, die Belichtungszeit und die Inkubationszeit des Farbstoffes sind

zusammen mit dem verwendeten Lichtleiter ebenfalls von entscheidender Bedeutung

(Chiniforush et al., 2016). Das in der vorliegenden Studie verwendete LED System

(ASEPTIM Plus, SciCan GmbH, Leutkirch) emittiert Licht mit einer Wellenlänge von

635 nm mit einer maximalen Leistung von 750 mW und befindet sich im Vergleich zu

den in anderen Studien verwendeten Systemen im Bereich der leistungsstärkeren

PDT-Systeme (Hecker et al., 2013; Poggio et al., 2011; Souza et al., 2010). Mit 120

Sekunden war die Belichtungsdauer der vorliegenden Studie im Vergleich zu den

anderen in der Literatur vorhandenen Untersuchungen im mittleren Bereich. Andere

Autoren berichten von Belichtungszeiten zwischen 10 Sekunden und 3 Minuten

(Bergmans et al., 2008; Gergova et al., 2016; Hecker et al., 2013; Meire et al., 2012).

In Bezug auf die Wirkung der aPDT, wurden unterschiedliche Ergebnisse je nach

Studie abhängig von der Belichtungszeit dokumentiert. In einer Studie führte zwar die

verlängerte Bestrahlung zu einer verbesserten Desinfektion, die Unterschiede waren

aber statistisch nicht signifikant (Xhevdet et al., 2014). Eine andere Untersuchung

berichtete hingegen über fast identische antibakterielle Effektivität von 99,8% bis

99,9% bei Belichtungszeiten von 1, 2 und 4 Minuten (Yildirim et al., 2013).

Zwei Studien verglichen die bakterielle Reduktion zwischen der alleinigen chemo-

mechanischen Desinfektion mit 2,5%igem Natriumhypochlorid und der Verwendung

der aPDT in Kombination mit der chemo-mechanischen Aufbereitung. Beide Studien

konnten keine signifikante bakterielle Elimination durch die kombinierte Therapie

feststellen (Miranda et al., 2013; Souza et al., 2010). Eine mögliche Erklärung dieser

Ergebnisse ist die geringe Sauerstoffkonzentration in den Wurzelkanälen,

insbesondere in den Dentintubuli und in Unregelmäßigkeiten der

Kanalwandmorphologie, wie Isthmen und Ramifikationen (Plotino et al., 2019). Unter

solchen Verhältnissen kann die Bildung reaktiver Sauerstoffspezies reduziert oder

sogar unmöglich sein. Ferner ist die Diffusion des Photosensibilisators in den

Dentintubuli oder in schwer zugänglichen Biofilmen erschwert. Diese Faktoren können

einen negativen Einfluss auf die Effektivität der photodynamischen Therapie ausüben

(Plotino et al., 2019). Es wurde ferner behauptet, dass die Eliminierung von Bakterien

in etablierten Biofilmen erschwert ist (Bonsor et al., 2006; Lim et al., 2009).

Verantwortlich dafür könnte die höhere Dichte des Biofilms sein, die sowohl die

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47

Lichtausbreitung hemmt, als auch die Diffusion des Photosensibilisators erschwert.

Grampositive Bakterien wie E. faecalis besitzen verschiedene Virulenzfaktoren.

Lipoteichonsäure ist ein sehr potenter Virulenzfaktor, der vom Bakterium produziert

wird (Baik et al., 2008). Nach den durchgeführten Desinfektionsvorgängen könnten

Antigene, wie Lipoteichonsäure, in den Wurzelkanälen verbleiben und somit in einem

klinischen Szenario ein potenzielles Risiko für eine refraktäre apikale Parodontitis

darstellen. Die in der Literatur beschriebenen Präparate, die gegenüber

Lipoteichonsäure wirksam sind, sind Kalziumhydroxid und Chlorhexidin (Baik et al.,

2008b; Lee et al., 2009).

Wiederholte Desinfektionsdurchläufe oder Therapien mit unterschiedlichen

Belichtungszeiten wurden in der vorliegenden Studie nicht durchgeführt, da der Fokus

auf dem Vergleich der aPDT-Wirkung zwischen den vier Gruppen unter

gleichbleibenden Bedingungen gelegt war.

Aus den vorhandenen Ergebnissen der vorliegenden Studie lässt sich schließen, dass

eine signifikante Reduktion der bakteriellen Belastung durch E. faecalis in allen vier

Gruppen erzielt werden konnte. Dabei zeigten die Gruppen TBO in Alkohol + Alkohol,

TBO in Aqua + Alkohol und Alkohol im Vergleich zur Gruppe TBO in Aqua eine

signifikant höhere bakterielle Elimination. Nach dem Vergleich der Daten aus den

Isopropanol-Gruppen konnte allerdings keinen signifikanten Einfluss der

Gruppenzugehörigkeit auf die antimikrobielle Aktivität nachgewiesen werden. Die p-

Werte waren größer als das vorab definierte Niveau von p > 0,05. Die Ergebnisse

dieser Studie deuten somit auf eine Optimierung der antibakteriellen Wirkung der

aPDT durch das Anwenden von 90 % Isopropylalkohol. Es ist möglich, dass die

bessere antimikrobielle Wirkung primär ein Resultat aus der bakteriostatischen

Aktivität des Isopropanols ist.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die aPDT sowohl in ihrer

Standarddurchführung als Lösung von Toluidinblau O in destilliertem Wasser, als auch

in den jeweiligen Kombinationen mit Isopropylalkohol eine statistisch signifikante

bakterielle Reduktion innerhalb der Wurzelkanäle erreichen konnte. Weitere

Untersuchungen sind notwendig, um die Wirkung von Isopropylalkohol in Kombination

mit Toluidinblau O auf die Effektivität der aPDT genauer zu untersuchen. Wie in

anderen Studien mit vergleichbarer Thematik schon beschrieben worden ist, kann die

aPDT als eine adjuvante Desinfektionsmethode zusätzlich zu den etablierten

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48

Spülprotokollen während einer Wurzelbehandlung angewendet werden. (Arneiro, A.

S. et al., 2014; Bergmans et al., 2008; Bonsor et al., 2006; Soukos et al., 2006). Die

alleinige desinfizierende Wirkung der aPDT mit TBO in destilliertem Wasser hat aber

eine niedrigere antibakterielle Effektivität als Natriumhypochlorid und kann keine

suffiziente Keimfreiheit im Wurzelkanal erreichen. Die zusätzliche Anwendung von

Isopropylalkohol als Lösungsmittel für den Photosensibilisator oder als Nachspülung

lieferte in der vorliegenden Studie sehr gute Ergebnisse. Aufgrund der erwähnten

eventuellen Problematik der Papierspitzenproben muss diese Methode allerdings

weiter untersucht werden, bevor eine konkrete Aussage bezüglich deren klinischen

Anwendbarkeit getroffen werden kann.

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49

6. Zusammenfassung Ziel der vorliegenden Studie war die Untersuchung der antimikrobiellen

photodynamischen Therapie (aPDT) auf E. faecalis unter Verwendung von

Isopropylalkohol als Lösungsmittel in künstlich infizierten Wurzelkanälen.

Die Wurzelkanäle von 60 extrahierten humanen Frontzähnen wurden mit dem

ProTaper Universal System (Dentsply Mailefer, Ballaigues, Schweiz) aufbereitet.

Anschließend wurden die Zähne in Methacrylat eingebettet und im Autoklav sterilisiert.

Es erfolgten sowohl die Infektion mit einem klinischen Isolat des E. faecalis als auch

die Inkubation der Zähne für vier Tage im Brutschrank. Danach wurde die

Ausgangskontamination mit Papierspitzen bestimmt. Die Zähne wurden in vier

Gruppen aufgeteilt. Bei der Gruppe TBO in Aqua wurde der Photosensibilisator (PS)

Toluidinblau O (TBO) in destilliertem Wasser gelöst und anschließend wurde die aPDT

(ASEPTIM Laser, SciCan GmbH, Leutkirch, Wellenlänge 635 nm, Belichtungszeit

120s) durchgeführt. In der Gruppe TBO in Alkohol + Alkohol wurde 90 % Isopropanol

als Lösungsmittel für den PS verwendet und anschließend an der aPDT erfolgte eine

Spülung mit 2 ml 90 % Isopropanol. Bei der Gruppe TBO in Aqua + Alkohol wurde der

PS in destilliertem Wasser gelöst und nach der aPDT erfolgte eine Spülung mit 2 ml

90 % Isopropanol. Bei der Gruppe Alkohol wurde ausschließlich mit 90%igem

Isopropylalkohol gespült. Nach der antimikrobiellen Therapie erfolgte eine

Probenahme mit sterilen Papierspitzen zur Bestimmung der Kontamination. Danach

wurde jeder Kanal mit einer sterilen Handfeile (ISO Größe 25) instrumentiert und mit

sterilen Papierspitzen wurde eine weitere Probe entnommen, um die

Restkontamination des Kanalwanddentins zu bestimmen. Die Proben wurden auf

Blutagar-Platten kultiviert und anschließend wurden die koloniebildenden Einheiten

(KBE) ausgezählt. In der Gruppe TBO in Aqua (konventionelle aPDT) konnte eine

Effektivität von 85% nachgewiesen werden. In den Gruppen TBO in Alkohol und TBO

in Aqua + Alkohol betrug die Reduktion der bakteriellen Kontamination jeweils 99%.

Die Gruppe Alkohol zeigte ebenfalls eine bakterielle Reduktion von 99%.

Die aPDT erreichte in jeder Gruppe eine statistisch signifikante Reduktion der

bakteriellen Kontamination mit E. faecalis. Die Gruppen TBO in Alkohol + Alkohol, TBO

in Aqua + Alkohol und Alkohol zeigten eine signifikant höhere Reduktion der

bakteriellen Kontamination im Vergleich zur konventionellen aPDT in der Gruppe TBO

in Aqua.

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50

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Stellungnahme DGZMK V 1.0 Stand 11/00. Gemeinsame Stellungnahme der DGZMK und der DGZ

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8. Anhang

8.1 Übersicht Versuchsaufbau 1. Entfernung von Konkrementen und Geweberesten von den Zähnen

2. Kürzung der Zahnkrone bis zur Schmelz-Zement-Grenze

3. Bestimmen der Zahnlänge und Arbeitslänge

4. Maschinelle Aufbereitung des Wurzelkanals mit ProTaper-Instrumenten

5. Dampf-Sterilisation verpackt bei 134 °C für 15 min

6. Apikaler Verschluss der Zähne mit 3M Scotchbond Universal und x-flow

7. Einbetten der Zähne in Kunststoff Technovit 4071

8. Dampf-Sterilisation der Zähne verpackt bei 134 °C für 15 min

9. Probenentnahme mit Papierspitzen zur Überprüfung der Sterilität vor Beimpfen

10. Beimpfung der Zähne mit E. faecalis in TSB Nährlösung

11. Vier Tage Biofilmbildung mit einem täglichen Wechsel des Nährmediums

12. Randomisierte Zuteilung der Versuchszähne in vier Gruppen zu je 15

Versuchszähnen

13. Probenentnahme zur Bestimmung der Ausgangskontamination

14. Durchführung der Therapie

15. Probenentnahme zur Bestimmung der Endkontamination

16. Probenentnahme zur Bestimmung der Dentinkontamination

17. Anfertigen der Verdünnungsreihen

18. Ausplattieren der Verdünnungen auf Columbia-Blut-Agarplatten

19. Anzüchten der Kolonien im Brutschrank für 3 Tage

20. Bestimmung der KBE/ml

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63

8.2 Tabellen Die Aufteilung der Ergebnisse in Tabelle 4 erfolgte nach Versuchsgruppen und die

Sortierung nach aufsteigender Ausgangskontamination (AK) in KBE/ml (KBE =

koloniebildende Einheiten). KBE =

koloniebildende Einheiten

Ausgangswert der KBE Endwert der KBE

Prozentuale Verringerung der

KBE: Ausgang- zu Endwert

KBE aus Dentinspänen

Zahn Durchschnitt auf 10ˆ-3 Durchschnitt auf 10ˆ-3 Durchschnitt auf 10ˆ-3 Toluidinblau in Aqua dest. gelöst

1 1308 156 -88,07% 357 2 837 46 -94,5% 270 3 4000 534 -86,65% 235 4 629 48 -92,36% 430 5 3245 297 -90,84% 246 6 778 118 -84,83% 448 7 3238 901 -72,17% 297 8 1208 316 -73,84% 385 9 2997 256 -91,45% 271

10 876 68 -92,23% 413 11 638 195 -69,43% 336 12 1539 246 -84,01% 303 13 1180 136 -88,47% 348 14 612 178 -70,91% 276 15 589 41 -93,03% 221

Toluidinblau in 90% Isopropanol gelöst + Spülung mit 90% Isopropanol + Nachspülung mit 0,9% NaCl Lösung 1 151 0 -100% 68 2 731,5 0 -100% 5,5 3 1253 0 -100% 2,5 4 550 0 -100% 17 5 393 0 -100% 37 6 713 0 -100% 58 7 291 0 -100% 11 8 144 2 -98,66% 2 9 268 0 -100% 0

10 167 45 -73,05% 111 11 978 0 -100% 2,5 12 95 0 -100% 2,5 13 125 0 -100% 666 14 173 0 -100% 76 15 814 0 -100% 8

Toluidinblau in Aqua dest. gelöst + Spülung mit 90% Isopropanol + Nachspülung mit 0,9% NaCl Lösung 1 259 0 -100% 58 2 1545 0 -100% 9,75 3 238 0 -100% 12,3 4 833 0 -100% 3 5 1079 0 -100% 347 6 1953 0,33 -99,98% 214 7 353 0,33 -99,99% 37 8 790 8 -98,98% 50 9 870 14,6 -98,32% 7,6

10 1941 20 -98,96% 39 11 660 17 -97,42% 35 12 385 6 -98,44% 14 13 188 5 -98,44% 142 14 420 0,6 -99,85% 104 15 1039 25 -97,59% 64

Spülung ausschließlich mit 90% Isopropanol + Nachspülung mit 0,9% NaCl Lösung 1 5990 5,8 -99,9% 80 2 1233 65,3 -94,7% 214 3 1477 40 -97,29% 38 4 133,6 1,1 -99,17% 8,4 5 618,3 2,6 -99,57% 10 6 177,3 1,1 -99,06% 460 7 321 1,16 -99,63% 50 8 195,2 1,3 -99,33% 467 9 5018 4,9 -99,90% 76

10 341 1,3 -99,61% 45 11 1376 71 -94,84% 231 12 645 2,8 -99,56% 12 13 1635 58 -96,45% 43 14 167 2 -98,80% 9 15 4420 4,3 -99,90% 59

Tab. 4: Versuchsergebnisse aller Zähne aus den vier Gruppen

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TBO in Aqua TBO in Alkohol TBO in Aqua + Alkohol Alkohol

1. Entfernen des

Nährmediums

2. Probenentnahme

Ausgangswert

3. aPDT

4. Spülung mit 2 ml

0,9% NaCl

5. Probenentnahme

Endwert

6. Probenentnahme

Dentinwert

1. Entfernen des

Nährmediums

2. Probenentnahme

Ausgangswert

3. aPDT

4. Spülung mit 2 ml

90 %

Isopropylalkohol

5. Spülung mit 2 ml

0,9 % NaCl

6. Probenentnahme

Endwert

7. Probenentnahme

Dentinwert

1. Entfernen des

Nährmediums

2. Probenentnahme

Ausgangswert

3. aPDT

4. Spülung mit 2 ml

90 %

Isopropylalkohol

5. Spülung mit 2 ml

0,9% NaCl

6. Probenentnahme

Endwert

7. Probenentnahme

Dentinwert

1. Entfernen des

Nährmediums

2. Probenentnahme

Ausgangswert

3. Spülung mit 2 ml

90 %

Isopropylalkohol

4. Spülung mit 2 ml

0,9 % NaCl

5. Probenentnahme

Endwert

6. Probenentnahme

Dentinwert Tab. 5: Schematischer Ablauf des Versuches für jede Gruppe

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65

TBO in Aqua

Variable N Mittelwert [x10-3]

Standard-abweichung

[x10-3] Min [x10-3] Max [x10-3]

AK 15 1578.2 1169.8 589 4000

EK 15 235.7 225.9 41 901

Diff. (EK-AK) 15 -1342.5 -1009.3 -434 -3466

Dentin 15 322.4 72.6 221 448

Tab. 6a: Anzahl der Proben (N), Mittelwerte, Standardabweichungen, minimaler (Min),

maximaler (Max) Wert der Ausgangskontamination (AK) und Endkontamination (EK),

Differenz zwischen EK und AK, Restkontamination der Dentinspäne (Dentin) in

KBE/ml nach 10-3-facher Verdünnung für die Gruppe TBO in Aqua

TBO in Alkohol + Alkohol

Variable N Mittelwert [x10-3]

Standard-abweichung

[x10-3] Min [x10-3] Max [x10-3]

AK 15 456.4 363.2 95 1253

EK 15 3.13 11.59 0 45

Diff. (EK-AK) 15 -453.3 -366 -95 -1253

Dentin 15 71.13 168.1 0 666

Tab. 6b: Anzahl der Proben (N), Mittelwerte, Standardabweichungen, minimaler (Min),

maximaler (Max) Wert der Ausgangskontamination (AK) und Endkontamination (EK),

Differenz zwischen EK und AK, Restkontamination der Dentinspäne (Dentin) in

KBE/ml nach 10-3-facher Verdünnung für die Gruppe TBO in Alkohol

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TBO in Aqua + Alkohol

Variable N Durchschnitt [x10-3]

Standard-abweichung

[x10-3] Min [x10-3] Max [x10-3]

AK 15 836.8 587.1 188 1953

EK 15 6.45 8.56 0 25

Diff. (EK-AK) 15 -830.4 -584.9 -183 -1952.6

Dentin 15 75.7 94.7 3 347

Tab. 6c: Anzahl der Proben (N), Mittelwerte, Standardabweichungen, minimaler (Min),

maximaler (Max) Wert der Ausgangskontamination (AK) und Endkontamination (EK),

Differenz zwischen EK und AK, Restkontamination der Dentinspäne (Dentin) in

KBE/ml nach 10-3-facher Verdünnung für die Gruppe TBO in Aqua + Alkohol

Alkohol

Variable N Durchschnitt [x10-3]

Standard-abweichung

[x10-3] Min [x10-3] Max [x10-3]

AK 15 1583.1 1934.6 133.6 5990

EK 15 17.51 26.41 1.1 71

Diff. (EK-AK) 15 -1565.6 -1934.8 -132.5 -5984.2

Dentin 15 120.1 154.9 8.4 467

Tab. 6d: Anzahl der Proben (N), Mittelwerte, Standardabweichungen, minimaler (Min),

maximaler (Max) Wert der Ausgangskontamination (AK) und der Endkontamination

(EK), Differenz zwischen EK und AK, Restkontamination der Dentinspäne (Dentin) in

KBE/ml nach 10-3-facher Verdünnung für die Gruppe Alkohol

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67

Lichtquelle LED Lichtwellenlänge 635 nm Risikogruppe der Lampe 2 (IEC 62471:2006) Emissionszeit 60/120 Sekunden Ausgangsleistung 750mW max. Strahllieferung Optischer Lichtleiter Anzeige LCD Lampenaktivierung Schalter am Handstück Externe Sicherung 1.6A (T)

Stromversorgung Eingang 100 - 240V AC, 50 - 60 Hz, 0.35 A. Ausgang 16V DC, 1A

Betriebsmodus Kontinuierlich, Kurzzeitladung Geräteklasse Klasse IIa (93/42/EEC) Stromschlagschutz Klasse I (EN 60601) Gerätetyp Typ B (EN 60601) Umgebungstemperaturbereich 10-35 Grad Celsius Lager- und Transporttemperaturbereich 0-25 Grad Celsius Zul. Luftfeuchtigkeit für Lagerung und Transport 0-75%

Zul. Luftdruck für Lagerung und Transport 860-1060kPa Gehäuseschutz IP52 (EN 60529) Maße 150mmx250mmx150mm (Breite x Höhe x Tiefe) Gewicht 1.75kg

Tab. 7: Technische Daten des ASEPTIM Plus aPDT Systems (Quelle: scican.de) SX Feile Dient der Aufbereitung des koronalen Zugangs, Konizität: 3,5 – 19 %,

Durchmesser an der Instrumentenspitze 0,19 mm

S1 Feile Dient der Gleitpfaderweiterung und der weiteren Aufbereitung des koronalen Drittels, Konizität: 2 – 11 %, Durchmesser an der Instrumentenspitze 0,17 mm

S2 Feile Dient der weiteren Aufbereitung des mittleren Drittels und der beginnenden Erweiterung des koronalen Drittels, Konizität von 4 – 11,5 %, Durchmesser an der Instrumentenspitze entspricht ISO 20

F1 Feile Dient der weiteren Aufbereitung des apikalen Drittels, Konizität 7 %, Durchmesser an der Instrumentenspitze entspricht ISO 20

F2 Feile Dient der weiteren Aufbereitung des apikalen Drittels, Konizität 8 %, Durchmesser an der Instrumentenspitze entspricht ISO 25

Tab. 8: Spezifikationen der verwendeten maschinellen ProTaper Feilen (Dentsply

Maillefer, 1338 Ballaigues, Schweiz)

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Eidesstattliche Versicherung gemäß § 8 Absatz 1 Nr. 3 der Promotionsordnung der

Universität Freiburg für die Medizinische Fakultät

1. Bei der eingereichten Dissertation zu dem Thema:

Wirkung der antimikrobiellen photodynamischen Therapie in Kombination mit Isopropylalkohol auf mit Enterococcus faecalis infizierte Wurzelkanäle in vitro

handelt es sich um meine eigenständig erbrachte Leistung.

2. Ich habe nur die angegebenen Quellen und Hilfsmittel benutzt und mich keiner unzulässigen Hilfe Dritter bedient. Insbesondere habe ich wörtlich oder sinngemäß aus anderen Werken übernommene Inhalte als solche kenntlich gemacht. Niemand hat von mir unmittelbar oder mittelbar geldwerte Leistungen für Arbeiten erhalten, die im Zusammenhang mit dem Inhalt der vorgelegten Dissertation stehen.

3. Die Ordnung der Albert-Ludwigs-Universität zur Sicherung der Redlichkeit in der Wissenschaft habe ich zur Kenntnis genommen und akzeptiert

4. Die Dissertation oder Teile davon habe ich (Zutreffendes bitte ankreuzen)

bislang nicht an einer Hochschule des In- oder Auslands als Bestandteil einer Prüfungs- oder Qualifikationsleistung vorgelegt.

wie folgt an einer Hochschule des In- oder Auslands als Bestandteil einer Prüfungs-

oder Qualifikationsleistung vorgelegt: Titel der andernorts vorgelegten Arbeit:

Name der betreffenden Hochschule:

Jahr der Vorlage der Arbeit:

Art der Prüfungs- oder Qualifikationsleistung:

5. Die Richtigkeit der vorstehenden Erklärungen bestätige ich.

6. Die Bedeutung der eidesstattlichen Versicherung und die strafrechtlichen Folgen einer unrichtigen oder unvollständigen eidesstattlichen Versicherung sind mir bekannt.

Ich versichere an Eides statt, dass ich nach bestem Wissen die reine Wahrheit erklärt und nichts verschwiegen habe.

Ort, Datum: Unterschrift: Frankfurt, den 08.05.2020

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Die Seite 69 enthält persönliche Daten. Sie ist deshalb nicht Bestandteil der Veröffentlichung.

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Danksagung

Mein Dank gilt zunächst Herrn Prof. Dr. Altenburger, meinem Doktorvater, für die Erstellung des ersten Gutachtens dieser Dissertation und für die ideenreichen Verbesserungsvorschläge.

Des Weiteren danke ich Frau Prof. Dr. Nelson für das Erstellen des zweiten Gutachtens und für die Unterstützung bei der abschließenden Gestaltung dieser Dissertation.

Ich möchte mich herzlichst bei Herrn Priv.-Doz. Dr. Christian Tennert für die Betreuung während der Durchführung des experimentellen Teils und für die endlose Geduld während der Korrektur der Dissertationsschrift bedanken. Ohne seine bereichernde und konstruktive Unterstützung wäre die Entstehung dieser Arbeit unmöglich.

Ferner danke ich Frau Kirstin Fach für die statistische Auswertung der erhobenen Daten. Dank Ihrer Hilfe war eine wissenschaftliche Beurteilung der Ergebnisse erst möglich.

Ich bedanke mich ferner bei Frau Milena Gecova für das professionelle und ideenvolle Korrekturlesen. Sie hat durch Ihr Feedback die sprachliche Qualität dieser Dissertationsschrift gewährleistet.

Zum Schluss will ich mich bei meiner Freundin Emeline und meiner Mutter Snezhana bedanken, die mit konstruktiver Kritik und stetiger moralen Unterstützung während des langen Weges bis zur Fertigstellung dieser Arbeit immer auf meiner Seite waren.