DIVSI magazin – Ausgabe 01/2014

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    MRZ 2014

    Kinder, Jugendliche und jungeErwachsene in der digitalen Welt

    Online ist Normalitt,Offline ein Ausnahmezustand

    DIVSI U25-Studie

    sorgt fr neueBlickwinkel

    Aktuelles Projekt angelaufen

    Digitale Souvernitt Wo steht Deutschland,wo wollen wir hin?

    Fortentwicklung der Thesen

    Basis der DIVSI-Arbeit Keine nderungen am

    Mission Statement

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    Haben Sie Fragen oder wnschenweitere Informationen?

    Web: www.divsi.deE-Mail: [email protected]

    Anfragen DIVSI magazin:Michael Schneider,Leitung KommunikationTel.: + 49 40 226 369 895E-Mail: [email protected]

    E-Mail: [email protected]

    Wissenschaftliche Leitung:Joanna Schmlz

    Tel.: + 49 40 226 369 896E-Mail: [email protected]

    Herausgeber:Deutsches Institut

    fr Vertrauen und

    Sicherheit

    im Internet (DIVSI)

    Matthias Kammer,

    Direktor

    Mittelweg 14

    20148 Hamburg

    Chefredaktion:Jrgen Selonke(V.i.S.d.P.)

    Autoren:Meike Demattio,Lutz Diwell, Dr. DirkGraudenz, MatthiasKammer, Harald Lemke,

    Dr. Gttrik Wewer

    Realisierung:Lohrengel Mediendesign

    Schulterblatt 58

    20357 Hamburg

    Verbreitete Auflage:ca. 7.000 Exemplare,

    Abgabe kostenlos

    Impressum

    Inhalt3 Editorial

    4 Fnf Thesen:Basis der DIVSI-ArbeitKeine nderungen amMission Statement desInstituts

    6 DIVSI U25-Studie Mit Express-Tempoin die digitale WeltUntersuchung zeigt:98 Prozent der14- bis 24-Jhrigensind online

    6

    12

    16

    SCHWERPUNKT DIGITALE SOUVERNITT

    12 Bedroht undbereits verletztDer Blick auf den Statusquo. Eine Bestandsauf-nahme

    16 Ich bin ein AmerikanerDas Internet ist eineUS-Einrichtung

    20 Welche Spielregelnsollen knftig gelten?Wir brauchen internatio-

    nale Vereinbarungen, umdie Netz-Mglichkeitenbesser ausbalancierenzu knnen

    24 Staat 4.0 Revolution von innenals Weg in die ZukunftAkteure der Konsum-gesellschaft habendie Herrschaftbernommen

    26 Senioren ins Internet!Erfolgreiche Initiativeder Stiftung DigitaleChancen

    27 Aktuelle BcherHauptvorschlag:Die Berechnung der Welt(Klaus Mainzer)

    26

    Titel:ra2studio Shutterstock

    2

    http://www.divsi.de/mailto:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]:[email protected]://www.divsi.de/
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    Im Fokus:Wort des

    Jahres 2014,Neun- bis

    24-Jhrige undaufpolierte

    Thesen

    Die Groko (Wort des Jahres 2013)steht im Stresstest (Wort desJahres 2011). Rettungsroutine(Wort des Jahres 2012) wird kaum

    reichen, um das Schlagwort Digitale Sou-

    vernitt (Wort des Jahres 2014?) so mitInhalt zu erfllen, dass die Brger nichtzum Wutbrger (Wort des Jahres 2010)werden. Man sieht: Altbekannte Begriffelassen sich durchaus mit brandaktuellenEisen verquicken. Das DIVSImagazin hatden Komplex Digitale Souvernitt be-reits thematisiert. Diskutiert wird darbermittlerweile vielerorts. Leider keineswegsimmer der Sache dienlich.

    Getreu seinem Mission Statement(s. S. 4/5) versucht DIVSI, die Zeit der

    Plattitden auf diesem Feld zu beenden.In Expertenrunden wird ausgelotet, 1) woDeutschland steht, 2) warum unser Landsteht, wo es steht, und 3) ob es sinnvollist, dort zu stehen (ab S. 12).

    Whrend die Auslotungen zur Digi-talen Souvernitt gerade richtig ange-laufen sind, ist eine andere Aktion abge-schlossen. Die DIVSI U25-Studie Kinder,Jugendliche und junge Erwachsene in derdigitalen Welt wurde offiziell vorgestellt.Bislang fehlte es an einer fundierten Un-

    tersuchung mit Neun- bis 24-Jhrigen imFokus. Die Studien von DIVSI genieenmittlerweile in der ffentlichkeit und inder Fachwelt hohen Stellenwert. Inter-netaffine Fragen werden hier auf wissen-schaftlicher Basis untersucht und serisprsentiert. Mit oft berraschenden De-tail-Ergebnissen. Die U25-Studie setzt einweiteres Ausrufungszeichen (ab S. 6).

    Anders als bei der jngeren Generati-on sind bei den Senioren wenige mit denMglichkeiten des Netzes vertraut. Die

    Stiftung Digitale Chancen ist mit einerbeachtenswerten Aktion dabei, dieses zundern. Wir sagen, wer ab wann und wiedabei einsteigen kann (S. 26).

    Zum Start vor rund drei Jahren hatsich DIVSI Thesen gegeben, die als fel-senfeste Basis fr die gesamte Arbeit ge-dient haben. Schwierige Frage: Darf manan solchen Pfeilern rtteln? Die Diskus-sionen ber das Fr und Wider sind jetztabgeschlossen. Sie mnden in fnf The-

    sen nicht grundlegend neu und doch imDetail leicht anders. DIVSI-SchirmherrProf. Dr. Roman Herzog war eng in diejeweiligen Abstimmungsschleifen invol-viert (ab S. 4).

    So viel zu den aktuellen Themen. Ab-schlieend ganz was anderes. Die Auffri-schung eines Magazins ist fr Redaktionund Grafik ein schmaler Pfad. Subjektivzu bewertende Geschmacksfragen las-sen sich nmlich unter keinem Blick-winkel einfach nach richtig oder falsch

    einsortieren. Fest steht nur, was amEnde das Ergebnis sein muss: Der Lesersoll mglichst wenig merken. Oder ebendoch. Dann aber nur unterschwellig: Ir-gendwie ist was passiert oder nicht?Wir haben es riskiert. Mit Beginn 2014wurde das DIVSImagazin aufgepeppt.Ein paar Glttungen hier, eine Handvollneuer Feinheiten dort. Wenn Ihnen amEnde auf der ebenfalls umgestaltetenBcherseite trotzdem alles vorkommtwie immer nur frischer , hat die Grafikeinen hervorragenden Job abgeliefert.

    Ich wnsche Ihnen informative Unter-haltung mit unseren Themen, erstmalsprsentiert im neuen Gewand.

    Jrgen SelonkeChefredakteur, DIVSImagazin

    3Mrz 2014

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    fortgeschrittenen gesellschaftlichen undtechnischen Entwicklung Rechnung.

    Besonders auch die Aktualisierungder vierten These macht deutlich, dassvorsichtige Anpassungen allein schondurch laufende Arbeiten notwendig wer-den knnen. Die Rede ist dort von aus-zuhandelnden Grundregeln fr denUmgang miteinander im Internet. AufAnregung seines Schirmherrn ist DIVSI

    dabei, die Frage nach einem solchen di-

    gitalen Kodex zu beantworten. RomanHerzog glaubt, dass wir digitale Leit-planken bentigen, um in der weitenWelt des Netzes nicht unterzugehen. Hierknnte ein solcher digitaler Kodex helfen.

    Das in den aktualisierten Thesengenannte Zusammenwirken von Nutzer,Wirtschaft und Staat war bereits Joa-chim Gauck, bis zur Wahl zum Bundes-prsidenten erster DIVSI-Schirmherr, ein

    Anliegen. Er formulierte, dass diese drei

    Kann man Thesen, die einmalfestgeschrieben und unabding-bare Arbeitsgrundlage sind, n-dern? Darf man das berhaupt?

    Oder kann es Anlsse geben, in denendies vielleicht sogar notwendig wird?

    DIVSI-Schirmherr Prof. Dr. RomanHerzog, der Beirat Prof. Dr. ClaudiaEckert (TU Mnchen und Fraunhofer AI-SEC Mnchen, als Vorsitzende), Prof. Dr.

    Miriam Meckel (Universitt St. Gallen),

    Thomas Gtzfried (Vorsitzender des Auf-sichtsrats Gtzfried AG), Harald Lemke(Sonderbeauftragter fr E-Governmentund E-Justice bei der Deutschen Post)sowie Dr. Bernhard Rohleder (Hauptge-schftsfhrer BITKOM) und alle anderenVerantwortlichen des Instituts haben sich

    in der jngsten Vergangenheit mit Fragendieser Art intensiv und durchaus kontro-vers beschftigt. Dabei war der frhereBundesprsident eng in die notwendigenAbstimmungsschleifen eingebunden.

    Der letztlich gefundene und verab-schiedete Konsens hat nicht zu neu-en Thesen gefhrt, wohl aber zu einerFortentwicklung der bisherigen Richtli-nien. Damit trgt das Deutsche Institutfr Vertrauen und Sicherheit im Internetrund drei Jahre nach der Grndung inder Formulierung seiner Thesen einer

    FORTENTWICKLUNG

    Fnf Thesen: Basis der DIVSI-ArbeitKeine nderungen am Mission Statement des Instituts.Matthias Kammer

    Mission Statement

    Das Deutsche Institut fr Vertrau-en und Sicherheit im Internet ... bietet als unabhngige und ge-

    meinntzige Einrichtung einePlattform fr einen offenenund transparenten Dialog zuVertrauen und Sicherheit imInternet ber Parteien undInteressengruppen hinweg undnational wie international.

    arbeitet interdisziplinrund frdert den Austauschzwischen Wissenschaft undPraxis, Wirtschaft und Politik,Anbietern und Nutzern.

    untersttzt Wissenschaftund Forschung und will somithelfen, Chancen und

    potenzielle Risiken im Netzzu untersuchen und zu analy-sieren.

    sorgt durch Aufklrungs-arbeit fr eine Sensibili-sierung der Nutzer zurSteigerung von Vertrauenund Sicherheit im Internet.

    stellt seine Arbeits-ergebnisse ffentlichund zugnglich fr allezur Verfgung.

    4

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    Gruppierungen gemeinsam verantwort-lich fr Schutz und Gestaltung unsererZukunft mit dem Internet seien.

    Das ist der DIVSI-Auftrag. Auch der

    eigentliche Anlass fr die Grndung desDIVSI ist unverndert geblieben, seit Jr-gen Gerdes, Vorstand Brief der DeutschePost AG, das Institut im Rahmen der CeBIT2011 vorgestellt hat. Er formulierte bereitsbei der Vorstellung unserer ersten Studieso: Um zu beurteilen, was tatschlich imNetz passiert, () dazu braucht es mehr anZahlen, Daten und Fakten. Was wir brau-chen, ist eine Art Landkarte der Struk-

    turen im Netz, damit wir knftig zeigenknnen, welche Pfade sicher sind. SolcheLandkarten im Web zu erstellen, die Wegedarin zu erforschen und daraus neueErkenntnisse ber das Netz zu erzielen,

    () das ist der Auftrag () fr DIVSI.

    Experten-Know-how.Bundesprsident a.D. Prof. Dr. Roman Herzog bringt seit November 2012 sein Wissen und seine

    Erfahrung in die DIVSI-Arbeit ein. Parallel zur bernahme seiner Schirmherrschaft wurde auch der Beirat institutionalisiert.Vorsitzende ist Prof. Dr. Claudia Eckert (linke Seite, Mitte). Weiter gehren diesem Gremium an: Prof. Dr. Miriam Meckelsowie Thomas Gtzfried, Harald Lemke und Dr. Bernhard Rohleder (unten, v.l.n.r.).

    Matthias Kammerist Direktor des DeutschenInstituts fr Vertrauenund Sicherheit im Internet(DIVSI).

    Jrgen Gerdes informierte 2011ber die DIVSI-Grndung.

    Die 5 DIVSI-Thesen in ihrer neuen Form

    1 Das Internet ist eine Kultur-leistung der Menschheit vonhistorischer Bedeutung. Es revolutio-

    niert unsere Arbeit und die Freizeit,unser Denken und die Kommunikati-on. Deshalb geht das Internet unsalle an ob wir es schon nutzen oder(noch) nicht.

    2 Sicherheit und Stabilitt derInternet-Infrastruktur beidesist unabdingbar. Sie ist zu einemelementaren Bestandteil desgesamten Wirtschafts- und Sozial-raums geworden.

    3 Das Internet bietet Mglichkei-ten zur Beteiligung an derGestaltung von Staat und Gesell-

    schaft. Es frdert Wohlstand, Bildung,Chancengerechtigkeit und Informati-onsfreiheit. Seine enorme gestalteri-sche Kraft braucht jedoch dasVertrauen der Menschen, damit siesich entfalten kann.

    4 Nutzer, Wirtschaft undStaat haben eine gemein-same Pflicht, Grundregeln fr denUmgang miteinander im Internetauszuhandeln und fr deren Verbind-

    lichkeit zu sorgen. Dabei sindWirtschaft und Staat gefordert,die Nutzer in die Lage zu versetzen,

    dieser Verantwortung gerecht zuwerden.

    5 Freiheit und Sicherheitsind Grundbedrfnisse auch im Internet. Voraussetzungdafr ist das Vertrauen darauf,dass der Staat und alle anderenInternet-Akteure diese Grund-bedrfnisse mit geeignetenManahmen angemessenausbalancieren.

    Fotos:DPDHL,

    DIVSI

    WEITERE INFORMATIONENdivsi.de/ueber-uns/das-institut

    5Mrz 2014

    http://www.divsi.de/ueber-uns/das-instituthttp://www.divsi.de/ueber-uns/das-institut
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    Welche Rolle spielt das Inter-net im Alltag junger Men-schen? Wer ist im Internetein Freund? Was bedeu-

    tet Vertrauen im Internet fr sie? DieDIVSI U25-Studie Kinder, Jugendlicheund junge Erwachsene in der digitalenWelt gibt erstmals umfassende Antwor-

    ten in den relevanten Themenkomplexen.Eine wichtige Untersuchung, denn in dennchsten Jahren werden vor allem dieheute Neun- bis 24-Jhrigen wesentlichmitbestimmen, was im Hinblick auf Han-deln im Internet zum Allgemeingut wird.

    Die DIVSI Milieu-Studie zu Vertrauenund Sicherheit im Internet zeigte digita-le Grben in der deutschen Gesellschaftauf: Fr manche Menschen ist das In-ternet eine fremde Welt, manche tastensich gerade vorsichtig in sie hinein, undeine dritte Gruppe ist so selbstverstnd-

    lich online, dass sie sich kaum vorstellen

    kann, wie jemand ohne Internet lebenkann.

    Wird innerhalb der Gesamtbevl-kerung nun nur die Gruppe der 14- bis24-Jhrigen betrachtet, wird deutlich:Digitale Grben sind kaum mehr auszu-machen. Nur zwei Prozent nutzen dasInternet gar nicht. In der Gesamtbevl-

    kerung finden sich zum Vergleich 19 Pro-zent Offliner.

    Dennoch bedeutet online sein nichtfr alle der jungen Befragten das Glei-che. Vielmehr existiert eine Vielzahlunterschiedlicher Einstellungen neben-einander. Die Differenzierungen zeigensich weniger in der Breite der genutztenOnline-Angebote, in der Dauer des tgli-chen Online-Seins oder der Art und Wei-se des Zugangs zum Internet. Sie werdenvielmehr in einer Positionierung zu netz-relevanten Themen und Fragen deutlich.

    Bedeutsam sind auch Unterschiede inder subjektiven Souvernitt bei der Nut-zung verschiedener Netzangebote. Essind also zwar (fast) alle online, dieserStatus sagt jedoch kaum etwas ber dieHaltung und Beziehung zum Internet aus.

    Die aktivsten Onliner mit einerselbstverstndlichen und intensiven In-ternet-Nutzung finden sich in den Mili-eus der Souvernen, Pragmatischen undUnbekmmerten. Zusammengenommenstellen diese drei U25-Internet-Milieusdie deutliche Mehrheit dar. Diejenigen

    Mit Express-Tempoin die digitale Welt 98 Prozent der 14- bis 24-Jhrigen sind online Schluss mit dem Mythos von Freundesinflation Neue Definition schtzenswerter privater DatenMeike Demattio

    DIVSI U25STUDIE

    Gesagt ist gesagt.Bestandteil der Studiesind auch Zitate ausden verschiedenenAltersgruppen. Einesubjektive Auswahlfinden Sie hier und aufden folgenden Seiten.

    Internetmuss jeder!

    18- bis 24-jhrig

    #INTERNET UND ZUKUNFT

    Foto:ra2studioShutterstock

    6

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    Ein Freundbei Facebookist noch lang

    nicht ein echterFreund

    14- bis 17-jhrig

    #FREUNDE

    7Mrz 2014

  • 8/12/2019 DIVSI magazin Ausgabe 01/2014

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    Als ich vor vierJahren Abigemacht habe,wussten meine

    Lehrer nichtmal, wie man einBeamerkabelan einen PCanschliet (),geschweige

    denn, dass dieirgendwas berdas Internetwussten.

    18- bis 24-jhrig

    #SCHULE UND INTERNET

    8

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    genutzt. Als Ergebnis der Studie ist je-doch zu erkennen, dass die Befragtenin dieser Hinsicht fein unterscheiden:Facebook-Freunde, Bekannte, engeFreunde. Die Bezeichnung Freund istzu einem multidimensionalen Begriffgeworden, mit dessen unterschiedli-chen Bedeutungen sicher hantiert wird.

    Unverndert macht Freundschaft mehraus als gegenseitig gezeigte Profile inOnline-Communitys. Auch heute gehtes um geteilte Werte, Ansichten undInteressen und die Sicherheit, sich auf-einander verlassen zu knnen. Bei derBetrachtung der Anzahl von Freunden

    Jugendlichen und jungen Erwachse-nen, die eher selektiv und bewusst bishin zu zurckhaltend oder auch verunsi-chert mit dem Internet umgehen, bildendie Milieus der Skeptiker, der Verantwor-tungsbedachten, der Vorsichtigen undder Verunsicherten.

    Die DIVSI U25-Studie liefert neben

    einer differenzierten Landschaft der jun-gen Netzkulturen auch darber hinausgehende wertvolle Erkenntnisse zu ver-schiedenen Schlagworten.

    Beispiel Freundschaft. Seit Face-book wird das Wort Freund inflationr

    Die sieben Milieusauf einen Blick

    Die Grafik zeigt eine Projektion derTypen auf das Bezugssystem der

    Sinus-Milieus mit den beiden Haupt-achsen Grundorientierung (horizontal) und

    Bildung (vertikal). Die sieben Typen sindentsprechend ihrem jeweiligen dominanten

    Milieu-Hintergrund positioniert.Je hher eine Gruppe in der Grafik ange-

    siedelt ist, desto gehobener ist die Bildung;je weiter rechts sie sich erstreckt, desto

    moderner im soziokulturellen Sinnist die Grundorientierung.

    im Netz gegenber engen Freunden zei-gen sich klare Abstufungen: In der Gruppe zwischen neun und 13Jahren werden durchschnittlich 57Online-Freundschaften genannt. Etwajeder Sechste gehrt dabei zum tat-schlichen, engsten Freundeskreis.

    Die zweite Phase (ab 14 Jahren)

    ist gekennzeichnet durch offensi-ves Netzwerken und ein Gefunden-werden-Wollen. Die Zahl der Freun-de gilt als Indikator fr Beliebtheit.Bei im Schnitt 163 Online-Freund-schaften zhlen aber nur etwa elf alsenge Freunde.

    Ganz schlimm! Ich finde dasso krass im Internet, wie sich

    da die Menschen auf einmaltrauen, Dinge zu sagen, die siesonst einem nie persnlich ins

    Gesicht sagen wrden.14- bis 17-jhrig

    Diese Tauschportalenutze ich gar nicht.Da habe ich Angstvor, dass die Polizeimich damit irgendwieverfolgt.

    18- bis 24-jhrig

    #KOMMUNIKATION #DOWNLOADS

    Foto:ra2studioShutterstoc

    k

    9Mrz 2014

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    Ein gewisses Ma an Offenheit in On-line-Communitys wird als Muss angese-hen. Fr 50 Prozent der Jugendlichen hatbei Facebook nichts verloren, wer nichtsvon sich preisgibt. Gleichzeitig werdendort selten intime Gesprche gefhrtoder ernste Themen besprochen. ber90 Prozent sprechen ber private Dingelieber persnlich.

    Online und offline verschwimmen.Das Internet wird mit zunehmendem Al-ter immer unentbehrlicher. Whrend 22Prozent der neun- bis 13-Jhrigen tglichdas Internet nutzen, sind es bei den 14-bis 17-Jhrigen bereits 67 Prozent undbei den 18- bis 24-Jhrigen 72 Prozent.

    Das Aufkommen von mobilen inter-netfhigen Gerten hat dabei das Online-

    Sein vollkommen neu in den Alltag derNutzer integriert. Das Smartphone ist

    zum stndigen Begleiter geworden. Es istWeg-Navigator, Organisationswerkzeug,Unterhaltungsmedium und Kommunika-tionsstandleitung zu den Freunden in ei-nem. Dagegen wird deutlich weniger Zeitan Laptops oder stationren Computernverbracht.

    Im subjektiven Empfinden der Be-fragten sind die Grenzen zwischen Online-und Offline-Zeiten flieend. Offline zusein ist vielmehr ein Ausnahmezustand

    eine Notsituation. Die Untersuchung zeigt: Digitale

    Medien und Online-Sein sind heute imAlltag von Kindern, Jugendlichen undjungen Erwachsenen fest verankert. Wirdim ffentlichen Diskurs jedoch pauschalvon der Internet-Nutzung der jungenMenschen gesprochen, verschleiert diesden Blick auf die unterschiedlichen digi-talen Lebenswelten und Denkmuster. Esgilt, die unterschiedlichen Einstellungen,Nutzungsweisen und Bedrfnisse derjungen Menschen im Internet in den Blickzu nehmen, um mit Ihnen in eine aus-sichtsreiche digitale Zukunft zu gehen.

    Phase drei (nach Schulzeit-Ende/Beginn des Studiums) bedeutet mo-derates Netzwerken. Die Zahl derFacebook-Freunde vergrert sich vorallem durch neue Bezugsgruppen mitEintritt in ein neues Umfeld und neueLebensabschnitte. Bei durchschnitt-lich 175 Online-Freunden bezeichnen

    junge Erwachsene jedoch nur etwaneun als enge Freunde.

    Beispiel Privatsphre. Erkennbarist ein neues Verstndnis von Privat-sphre. Als schtzenswert gelten vorallem Informationen, welche die sozialeReputation potenziell gefhrden knnen.Klassische personenbezogene Daten da-gegen werden als weniger schtzenswertbetrachtet.

    Meike Demattioist Projektleiterin beiDIVSI, verantwortetdiverse Studienprojektedes Instituts.

    Wenn ich Schluss habe, gehe

    ich nach Hause, geh erst einmalauf Facebook, zocke eine Runde,

    danach treffe ich mich mit Freunden,und am Abend gucke ich, was ich

    fr die Schule aufhabe, dann guckich fern und geh pennen.

    9- bis 13-jhrig

    #FACEBOOK

    Wir haben neuerdings ein Smiley-System angefangen. Dasheit, wenn ich irgendwas Haushaltsmiges mache, kriegeich einen Smiley. Und diesen Smiley kann ich dann fr andereAktionen eintauschen wie Computer oder Fernsehen.

    9- bis 13-jhrig

    #INTERNET UND FAMILIENROUTINE

    Foto:MarijusAuruskeviciusShutterstock

    WEITERE INFORMATIONENdivsi.de/publikationen/studien

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    http://www.divsi.de/publikationen/studienhttp://www.divsi.de/publikationen/studien
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    Es ist einfachso, dass man imChat z. B. vielweniger mitleidig

    ist und vielskrupelloser alsim wirklichenLeben, weil mandie Personennicht sieht und

    die einen auchnicht sehen.

    14- bis 17-jhrig

    #SCHULE UND INTERNET

    11Mrz 2014

  • 8/12/2019 DIVSI magazin Ausgabe 01/2014

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    DIGITALE SOUVERNITT

    Bedroht und bereits verletztDer Blick auf den Status quo. Zehn Punkte, die uns alle zum Nachdenken

    anregen sollten. Das Fazit: Es wird hchste Zeit, Lsungen zu finden.Dr. Dirk Graudenz

    Kampfzeit.Knipsen neueGren der alten Welt diedigitalen Lichter aus?

    12

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    Digitale Kommunikation besitzteine hohe gesellschaftliche,wirtschaftliche und staatlicheBedeutung, und digitale Kom-

    munikationsnetze sind in einigen Berei-chen bereits eine kritische Infrastruk-tur geworden. Von dieser Infrastrukturhngt die vertrauliche Kommunikation inPolitik und Verwaltung ab. Ganze Wert-schpfungsketten und Geschftsmodelleder Wirtschaft beruhen auf ihr, und frprivate Nutzer ist das Internet ein Raum,

    in dem sie persnliche Informationenmit Freunden und Familie teilen.

    Der langfristige Nutzen der digitalenInfrastruktur und der darauf etablier-ten Dienste und Plattformen wie E-Mail,soziale Netzwerke und Onlinehandelberuht auf ihrer technischen Zuverls-sigkeit und Sicherheit sowie auf demVertrauen, das man ihr entgegenbringt.Ein erheblicher Anteil der bertragenenInformationen ist vertraulich, weil siez.B. aus personenbezogenen oder ausaus wirtschaftlichen Grnden geheim zu

    haltenden Daten bestehen.

    Unbestreitbar ist digitale Kommuni-kation in entwickelten Industriegesell-schaften einer der wichtigsten und nichtmehr wegzudenkenden Treiber fr wirt-schaftlichen Wohlstand, gesellschaft-liche Entwicklung und politische Par-tizipation. Das Internet ist, als Ganzesgedacht, in seiner Gesamtheit von Netz-werkinfrastrukturen, Kommunikations-protokollen, Governance-Verflechtungen,Plattformen, Geschftsmodellen undwirtschaftlichen, politischen und per-

    snlichen Diskursen vermutlich diekomplexeste und konomisch wertvolls-te Kulturleistung der Menschheit.

    Digitale Kommunikation ist aber nurein Beispiel fr Informationstechnik, dieals Schlsselindustrie des 21. Jahrhun-derts gilt. Begriffe wie das Internet derDinge und Industrie 4.0 deuten an,dass Information den virtuellen Raumverlsst und die physische Welt erobernwird. Fast kein Bereich des modernenLebens wird sich der Durchdringung mitIT entziehen knnen.

    Es ist also geboten, dass Deutschlandund die EU auf diesem Gebiet souvern

    sind. Souvernitt ist ein vielschichtigerBegriff. Mit Digitaler Souvernitt isthier die Fhigkeit zur Selbstbestimmungim digitalen Raum gemeint dies schliet

    jede Form von digitaler Kommunikationund Datenverarbeitung ein, von digitalenKommunikationsnetzwerken ber zent-rale und dezentrale IT-Systeme bis hin zuindustriellen IT-basierten Steuerungenund eingebetteten Systemen. Im Kern be-deutet Souvernitt fr einen Akteur, dasser Alternativen hat und sich frei entschei-den kann. Souvernitt hat eine hohe Be-

    deutung, da sie eine Voraussetzung fr ei-nen handlungsfhigen Staat, eine starkeVolkswirtschaft und die Demokratie ist,die zusammen wiederum Freiheit, Wohl-stand und eine funktionierende Brgerge-sellschaft begrnden.

    In Deutschland und in der EU ist dieDigitale Souvernitt bedroht und in eini-gen wichtigen Bereichen bereits verletzt.Was bedeutet dies im Einzelnen?

    1 Vertrauliche Informationen, durchGeheimdienste beschafft, knnenstaatliche Positionen schwchen und da-durch Abhngigkeiten schaffen. In Ver-handlungssituationen (Beispiel: die aktu-ellen Verhandlungen zum Freihandels-abkommen zwischen den USA und derEU) kann eine Kenntnis von Standpunkten,Verhandlungspositionen und -strategienerhebliche Konsequenzen haben. Auchdas Handeln der eigenen Geheimdienstekann so kompromittiert werden.

    Im Kern bedeutetSouvernitt freinen Akteur, dass

    er Alternativenhat und sich freientscheiden kann.

    Foto:MarcelClemensShutterstock

    13Mrz 2014

  • 8/12/2019 DIVSI magazin Ausgabe 01/2014

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    2 Das Fehlen von inlndischen odereuropischen Anbietern kritischerTechnik (z.B. Netzwerk-Hardware undServer-/Storage-Komponenten) schafft

    fr den Staat Abhngigkeiten wer stelltsicher, dass in importierten und in Re-chenzentren des ffentlichen Sektorseingesetzten IT-Systemen oder IT-Kom-ponenten keine Backdoors vorhandensind?

    Auch fr die Hightech-Industrie istdies eine Gefahr. Durch die Abhngig-keit von auslndischen, insbesondereauereuropischen Zulieferern knnenRisiken entstehen bzw. sind diese be-reits entstanden. Im Nicht-IT-Bereichist eine hnliche Gefahr bereits deutlich

    geworden, als China den Export der frHochtechnologie notwendigen SeltenenErden eingeschrnkt hat.

    3 Unternehmen sind durch Wirt-schaftsspionage verletzbar, sowohlvon staatlicher Seite als auch durch kri-minelle Hacker, wodurch direkte Konse-quenzen fr den Unternehmenserfolgdrohen. Dies ist insbesondere fr solcheUnternehmen relevant, die einen hohenInnovationsgrad besitzen und im globa-len Wettbewerb stehen.

    4 Von auslndischen, oft monopolisti-schen Internetunternehmen gehteine vielfache Bedrohung der DigitalenSouvernitt aus. Durch eine geschickteWahl des Ortes des Firmensitzes in derEU knnen ber regulatorische Arbitra-ge unterschiedliche fiskalische undrechtliche Regime gegeneinander aus-gespielt werden, um den steuerlichenGestaltungsspielraum zu vergrern undDatenschutz nur auf geringem Niveauerfllen zu mssen. Fr Internet-Nutzer

    ist der Umgang dieser Unternehmen mitpersnlichen Daten potenziell hochgra-dig kritisch, da sie in vielen Fllen dieKontrolle ber ihre Daten verlieren.

    In einigen Nutzungsszenarien gelan-gen sogar persnliche Daten von Perso-nen, die den Service gar nicht nutzen, indie Hand dieser Unternehmen, da die di-gitalen Adressbcher anderer Nutzer intoto auf diese Plattformen hochgeladenwerden.

    Im Umkehrschluss knnen inln-dische Unternehmen aufgrund des re-gulatorischen Umfelds gegenber derglobalen Konkurrenz benachteiligt sein

    sowohl fiskalisch und datenschutz-rechtlich, aber insbesondere auch kar-

    tellrechtlich. Unternehmen, die auskartellrechtlichen Grnden in ihrem Hei-matmarkt beschrnkt sind, haben u.U.nicht die ausreichende Gre, um globalwettbewerbsfhig zu sein.

    5 Da es sich bei Internet-Plattformenum privatrechtlich organisierte undnicht ffentliche Rume handelt, kn-nen beispielsweise auch Inhalte zensiertwerden. Die entsprechenden Regeln ori-entieren sich hufig an der Kultur desLandes, in dem der jeweilige Anbieter

    der Plattform seinen Sitz bzw. seinenUrsprung hat Flle bei den einschlgi-gen sozialen Netzwerken sind wohlbe-kannt.

    6 Das Wissen um stndige berwa-chung kann zur Folge haben, dassInternet-Nutzer im vorauseilenden Ge-horsam ihr Verhalten ndern. In Bezugauf das Internet wird dieses Phnomenauch das Panopticon-Prinzip genannt.

    Das Panopticon, eine Erfindung vonJeremy Bentham, ist eine Konstruktion

    fr ein Gefngnis, bei dem die Wrter voneinem zentralen Turm aus alle Zellen

    und Trakte im Blick haben. Auf die Ge-fangenen wird so ein stndiger berwa-chungsdruck ausgebt, der zu regelkon-formem Verhalten fhrt, auch wenn dieGefangenen nicht dauerhaft berwachtwerden die Ungewissheit darber ge-ngt. Im Vergleich zu einem Panopticonist die berwachung im Internet aber u.U.tatschlich dauerhaft.

    7 Brger vertrauen auf den Staat,dass er sie gegen Bedrohungen voninnen und von auen schtzt, im Gegen-

    zug besitzt der Staat das Gewaltmonopol.Die Akzeptanz des Gewaltmonopols istnur bei Einhaltung dieser Verpflichtungdenkbar. Nichthandeln des Staates kannso zu einer Vertrauenskrise in Bezug aufstaatliche Institutionen fhren.

    8 Deutschland und die EU haben nurwenig Einfluss bei der Internet-Go-vernance. Eine wesentliche Ressource,das Domain Name System (DNS), stehtber die ICANN (Internet Corporation forAssigned Names and Numbers) unter

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    Neue Wege gegen CyberkriminalittStuttgart Spezieller Ausbildungsweg fr IT-Spezialisten angelaufen.Sie werden im gehobenen Polizeivollzugsdienst eingegliedert.

    Das Land Baden-Wrttemberg will ge-

    zielt gegen wachsende Cyberkriminalittvorgehen. Innenminister Reinhold Gall:

    Wir drfen nicht zulassen, dass sich dasInternet zu einem rechtsfreien Raumentwickelt. Deshalb fhren wir die Son-derlaufbahn Cyberkriminalist ein, um ex-tern ausgebildete IT-Spezialisten einstel-len zu knnen.

    Es sei geplant, 15 IT-Spezialisten einJahr lang zu Polizisten in der Laufbahndes gehobenen Polizeivollzugsdienstesauszubilden. Wir brauchen Experten-wissen, um Straftaten im Bereich der

    IT aufzuklren und die Tter ausfindigzu machen. Ohne entsprechende Fach-kenntnisse ist es in vielen Bereichenkaum mehr mglich, den Strafttern aufdie Schliche zu kommen, betonte der In-nenminister.

    Informationen zu Bewerbung undAnsprechpartnern finden Interessierteunter www.polizei-bw.de sowie auf denInternet-Auftritten der Polizeidienst-stellen des Landes Baden-Wrttemberg.Eingesetzt werden sollen die Cyberkrimi-nalisten in der Fachabteilung Cybercrimeund Digitale Spuren beim Landeskrimi-nalamt Baden-Wrttemberg sowie beiden entsprechenden Kriminalinspektio-nen der zwlf regionalen Polizeiprsidien,die zum Jahresbeginn 2014 eingerichtetwurden.

    NEWS

    der Kontrolle des US-amerikanischenDepartment of Commerce. Damit sindbeispielsweise nderungen, die Top Le-vel Domains betreffen, nur mit amerika-

    nischer Zustimmung mglich.

    9 Auch Cyberterroristen bedrohen diestaatliche Souvernitt, da sie kriti-sche Infrastrukturen der Daseinsvorsor-ge, z.B. Elektrizitts- und Kommunikati-onsnetze, angreifen und sabotierenknnten. Diese Bedrohung gilt auch frInfrastrukturen und Produktionsanlagender Wirtschaft, beispielsweise durch Ein-griffe in SCADA-Systeme*.

    10Schlielich bedrohen Inter-

    net-Kriminelle die Wirtschaftund Verbraucher durch Datendiebsthle

    sowie einzelne Unternehmen durch Er-pressung beispielsweise auf Basis von

    Denial of Service-Angriffen.

    Insgesamt sind die Bedrohungen der Di-gitalen Souvernitt vielfltig und betref-fen sowohl den Staat als auch die Wirt-schaft und die Brger.

    Dr. Dirk Graudenzist Unternehmensberater zustrategischen Themen imSchnittpunkt von Infor-

    mationstechnologie undffentlichem Sektor.

    Reinhold Gall.Der Minister setzt aufexterne Experten.

    *SCADA-Systeme (Supervisory Control And Data Acquisi-tion) sind Systeme, die computergesttzt beispielsweiseProduktionsprozesse in der produzierenden Industrieberwachen.

    Wirtschaftsspionage.Die Hightech-Industrie ist durch Abhngigkeit von

    auereuropischen Zulieferern hochgefhrdet.

    Fotos:LeifPiechowski/InnenministeriumB

    W,

    bibiphotoShutterstock

    15Mrz 2014

  • 8/12/2019 DIVSI magazin Ausgabe 01/2014

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    Just because Im paranoid doesnt

    mean theyre not out to spy on me.Der jngste Mega-Deal der

    Internetwelt hat in meinem Fami-lienkreis wieder die Frage aufgeworfen,ob ich mit fortgeschrittenen 58 Lebens-jahren zu alt fr diese Welt bin. Meinein Neuseeland lebende Tochter wolltemeine Frau und mich schon lnger frWhatsApp begeistern: Es ist alles so ein-fach, und wir knnen dann auch schnellVideos vom neuen Enkelsohn schicken.

    Ich war, was WhatsApp angeht, schonimmer skeptisch. Neidlos musste ich an-

    erkennen, dass es ein paar unbekannten

    Menschen irgendwo auf der Welt gelungenwar, mit einer relativ einfachen App fasteine halbe Milliarde Telefonbcher abzu-zocken. Denn und das ist beileibe keinGeheimnis jeder WhatsApp-Nutzer ver-schenkt freigiebig die Namen, E-Mail-Ad-ressen, Adressen und Telefonnummernseines Bekanntenkreises ob es den Be-troffenen passt oder nicht. Mithilfe dieserAdressbcher lsst sich ein globales Be-ziehungsdiagramm erzeugen, das wohlalle persnlichen Kommunikationsbezie-hungen unseres Planeten umfasst.

    Ich bin ein AmerikanerDas Internet ist eine US-Einrichtung, und ich lebe als rechtloser Immigrantin den Virtuellen Staaten von Amerika.Harald Lemke

    Mir war schon immer klar, dass die-

    se Daten den wertvollsten Schatz unse-rer modernen Welt darstellen, und vordiesem Hintergrund hat mich auch nichtder Kauf von WhatsApp durch Facebookberrascht. Die dafr angeblich auf denTisch gelegte Summe von 19 Mrd. Dollargeht selbst dann in Ordnung, wenn alleWhatsApp-Kunden dem Appell des Ham-burger Datenschutzbeauftragten folgenund ihr Konto kndigen wrden.

    Ein Gutes hatte das Ganze auf je-den Fall: Man erfuhr endlich mal, dassWhatsApp nicht dem Mossad oder der

    DIGITALE SOUVERNITT

    Fotos:TwinDesignShutterstock,

    TrevorPaglenwikim

    edia

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    Managers. Der stellte in erfrischenderEhrlichkeit dar, dass er nur an Geschfts-modellen interessiert sei, deren Haupt-zweck im Sammeln von Daten besteht.

    Als Korreferenten hatte er einenGrnder von PayPal dabei, der stolz seine

    neue, coole Company prsentierte. DieIdee: Man zahlt alle Einkufe mit seinemDienst und bekommt ein Zahlungsziel von30 Tagen. Der Deal: Man stellt als Dan-keschn fr den finanziellen Aufschubsmtliche privaten Daten dem Zahlungs-dienstleister fr weitere Verwendungenzur Verfgung. Ich schme mich fast einbisschen dafr, nicht aufgestanden zusein und die beiden Protagonisten derneuen Transparenz gefragt zu haben, obsie noch alle Tassen im Schrank haben.

    Wahrscheinlich htte dieses persn-

    liche Zeichen auch nichts genutzt. DieAudienz nmlich spendete begeistertenBeifall, und lauter hungrige New-Eco-nomy-Jnger liefen beseelt nach Hauseund berlegen jetzt noch intensiver, mitwelchen tollen Ideen sie an alle unsereDaten herankommen.

    Szenenwechsel.Was haben wir in denletzten Monaten fr intensive Diskussio-nen ber die berwachung des Internetsdurch NSA und GCHQ gefhrt. Zu Recht,denn es ist zweifelsfrei eine bedrohliche

    Vorstellung, dass fremde Staaten unseregesamte elektronische Kommunikationin einem Ausma berwachen, den wirdem eigenen Staat nicht und niemals

    WhatsApp. Ich fhlte mich natrlich inmeiner grundlegenden Skepsis best-tigt. An diesem Punkte musste ich mirvorhalten lassen, dass meine Daten dochohnehin schon bei WhatsApp liegen, weilgarantiert irgendeiner meiner Bekannten

    bereits sein Telefonbuch verschenkt hat:Nun ist es doch egal, nutze es doch we-nigstens!

    Privacy is dead, get over it. DieserSpruch ging mir spontan durch den Kopf.Gehrt hatte ich ihn erst ein paar Tagezuvor im Vortrag eines Venture-Capital-

    NSA gehrt (warum kommen die nichtauf so gute Ideen?), sondern einemNo-Nonsense-Nerd aus der Ukraine,dem der Schutz der ihm anvertrautenDaten schon immer eine echte Herzens-angelegenheit war. Der Verkauf seines

    Geschftes mit allen Kunden und Datenan den unverschmtesten Datenkrakendes virtuellen Universums zeigt, was dieNutzer von solchen Herzensversprechenhalten drfen.

    Wie anfangs erwhnt, platzte diesesMilliardengeschft just in time in die fa-milire Diskussion ber die Nutzung von

    Lauschzentrale.Das NSA-Hauptquartier in Fort GeorgeG. Meade, Maryland, nordstlichvon Washington. PrsidentTruman grndete die Einrich-tung in den 1940er-Jahren.

    Schne neue Welt?WhatsApp, Facebook& Co. haben ihreJnger fest im Griff.Es ist kaum noch

    mglich, sich demZugriff zu entziehen.

    17Mrz 2014

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    zugestehen wrden. Nun haben unse-re Regierung und die Europische Kom-

    mission unisono glaubhaft versichert,dass sie diese Form einer Totalberwa-chung strikt ablehnen und ... nichts.

    Was sollte unsere Regierung auchtun? Unser Staat hat keine wirksamenMittel in der Hand, unsere Grundrechteim global organisierten Netz wirksam zuschtzen. sei es vor politisch oder wirt-schaftlich motivierter Totalaussphung.In der Tat scheint es auch egal, ob unserePrivatsphre durch Facebook, WhatsApp,Google, NSA oder GCHQ ausgehhlt wird.

    Ich bin brigens berzeugt davon, dass

    man das Phnomen unserer Totalber-wachung ganzheitlich sehen muss. Esmacht keinen Sinn, unsere soziale Kom-munikation zur frei verfgbaren Daten-mine zu erklren Stichwort Big-Data ,wenn wir uns gleichzeitig ber staatlicheDatensammelwut empren.

    Nur, was bleibt uns auer der Emp-rung? Unser Land reibt sich die Augenund stellt erstaunt fest, dass das Internetuns nicht gehrt. Eine ziemlich nahelie-gende Erkenntnis, denn was ist das Inter-net? Es ist nicht der DSL-Anschluss, der

    Computer oder das mobile Gert. DasInternet sind vielmehr die vielen Dienste,die das Leben einfacher machen: Such-

    maschinen, E-Commerce, Messenger,Cloudspeicher und soziale Netzwerke.

    Diese Dienste assoziieren wir mitdem Internet, und diese Dienste habeneinen gemeinsamen Nenner: Sie wer-den von US-amerikanischen Unterneh-

    men beherrscht. Mehr noch, viele dieserDienste beherrschen als sogenannte

    Gatekeeper den Zugang anderer Syste-me zum Internet. Ein gutes Beispiel istder AppStore von Apple: Apple betrach-tet die mobilen Gerte seiner Kunden als

    Ausschuss fr die digitale Agenda

    Berlin Nur beratende Funktion fr die Experten.

    Der Ausschuss fr die Digitale Agenda(ADA) hat seine Arbeit aufgenommen.Vorsitzender ist Jens Koeppen (CDU). Un-ter den 16 Ausschussmitgliedern (siebenaus der Union, fnf aus der SPD und jezwei von Grnen und der Linken) sind ei-nige der profiliertesten Netz-Politiker desBundestages, die bereits in der Enquete-kommission Internet und Digitale Gesell-schaft zusammengearbeitet haben. DieKommission hatte die Einrichtung diesesneuen Hauptausschusses empfohlen.

    Der Ausschuss hat aktuell nur bera-tende Funktion und keine Federfhrungzugesprochen bekommen. Von der Ex-pertise seiner Mitglieder sollen sowohldie Fachausschsse als auch die Minis-terien profitieren.

    Jens Koeppen verglich den ADA mitder Einfhrung des Umweltausschusses,der zunchst auch nicht federfhrendwar. Er kndigte an, externe Experteneinzuladen und zu beteiligen, ohne wei-tere Details zu benennen.

    Wie Koeppen ergnzend deutlichmachte, soll sich der Ausschuss nichthauptschlich mit Sicherheitslcken,Cyberksriminalitt und Brgerrechtenim Netz beschftigen. Vielmehr sol-len auch die Chancen des Internets insBlickfeld rcken und nicht allein die Ri-siken.

    NEWS

    Vorsitzender.

    Jens Koeppen(CDU) leitetden neuenAusschuss.

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    https://netzpolitik.org/2014/internetausschuss-btada-das-sind-die-abgeordneten/https://netzpolitik.org/2014/internetausschuss-btada-das-sind-die-abgeordneten/
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    Harald Lemkeist Sonderbeauftragterfr E-Government undE-Justice bei derDeutschen Post.

    die meisten Internet-Unternehmen nachamerikanischen Wertvorstellungen, die

    zumindest bei der Privacy ganz er-heblich von den deutschen Vorstellungenabweichen.

    Und so reift langsam die Erkenntnis,dass das Internet eine amerikanischeEinrichtung ist und ich als virtueller Im-

    migrant in den USA lebe. Fast knnte ichsagen: Ich bin ein Amerikaner! Leidernur ein Amerikaner zweiter Klasse, dennich habe keinerlei Mglichkeiten, die Go-vernance meiner digitalen Heimat durchdemokratische Wahlen zu beeinflussen.

    Was nun? Resignation? Nein, wir soll-ten vielmehr daran denken und darauf

    vertrauen, dass bisher noch kein Empireewig gehalten hat. Wenn es einen Be-darf fr datensparsame Internet-Dienstegibt, sollten wir in Deutschland und Eu-ropa jetzt mit Hochdruck daran arbeiten,ethisch vertretbare Produkte, Diensteund Geschftsmodelle zu entwickeln.Das braucht Zeit und Geld, aber: Whats-App hat auch fnf Jahre gebraucht.eigene Business-Domne und entschei-

    det, ob eine App zugelassen wird odernicht. Neidlos mssen wir die Stringenzund Konsequenz anerkennen, mit derunsere transatlantischen Freunde ihre

    Geschfte aufbauen, ausbauen und ab-sichern. Das alles geschieht auch nichtim rechtsfreien Raum. Vielmehr agieren

    Hessen-CIO Westerfeld verabschiedet

    Wiesbaden Ein Nachfolger ist noch nicht in Sicht.

    Staatssekretr Horst Westerfeld, CIOund Bevollmchtigter fr E-Govern-ment und Informationstechnologie desLandes Hessen, wurde aus seinem Amtverabschiedet und tritt in den Ruhestand.Finanzminister Thomas Schfer wr-digte die Arbeit des Staatssekretrs: Erhat sich mageblich um eine effektiveund effiziente Informationstechnologie inder Landesverwaltung verdient gemacht.ber seine hohe fachliche Kompetenzhinaus werde ich Horst Westerfeld als

    Freund und politischen Weggefhrtenvermissen.

    Horst Westerfeld, geboren 1951, be-gann seine Karriere nach einer Ausbildungzum Maschinenschlosser mit den Studien-gngen zum Diplom-Ingenieur (1970 bis1973) sowie Diplom-Mathematiker (1973bis 1978). Seit Juni 2008 hatte Horst Wes-terfeld das Amt des Staatssekretrs undCIO inne. Ein Nachfolger fr ihn scheintnoch nicht gefunden. Auch ist unklar, obdie Position berhaupt neu besetzt wird.

    NEWS

    Abschied.Hessens FinanzministerDr. Thomas Schfer (l.) verabschiedetStaatssekretr Horst Westerfeld.

    Pilgerziel.Arbeitsteilung inden Stores: Nutzer kaufen und

    zahlen. Anbieter zocken ab undsetzen die Regeln.

    Fotos:HMDF,FrankNrnbergerwikimedia,TwinDesig

    n/

    TungCheungShutterstock

    19Mrz 2014

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    sein, also hinreichend unabhngig vonirgendwelchen Interessen, um seine Rol-le als neutraler Hter des Gemeinwohlsausfllen zu knnen, und stark genug,seine Brger vor Angriffen, Gewalt und

    Kriminalitt auch wirklich schtzen zuknnen.

    Keine technische Plattform. Dasstaatliche Gewaltmonopol ist praktischein Deal: Du (Brger) kannst darauf ver-zichten, Gewalt anzuwenden, weil ich(Staat) dich vor Gewalt schtze. Dassder Staat Mord und Totschlag, Vergewal-tigung und Einbruch nicht vllig verhin-dern kann, ndert nichts daran, dass erden Anspruch nicht aufgeben darf, denBrger zu schtzen. Dass nicht jede

    Straftat aufgeklrt werden kann, ndertnichts daran, dass der Staat den Versuchnicht aufgeben darf, alles in seiner MachtStehende dafr zu tun.

    Das ist der Deal. Wenn der Staat sei-

    nen Teil nicht erfllt, entfllt im Grundeauch die Geschftsgrundlage fr denBrger, sich an die Regeln zu halten und

    das staatliche Gewaltmonopol zu akzep-tieren. Der moderne Staat ist eben nichtblo eine technische Plattform, auf derbeliebige Inhalte transportiert werdenknnen, sondern er verkrpert gewisse

    Ansprche, die wir Brger an ihn stellenund die diejenigen, die in seinem Namenttig werden, an sich selbst stellen ms-sen. Manche Liberale, die im Staat nurein aufgeblhtes Brokratiemonster se-hen, haben das brigens nie verstanden.

    Unabhngig und gleich. Souverni-tt bezeichnet die hchste unabhngigeHerrschaftsmacht und Entscheidungs-gewalt nach innen wie nach auen. Nachinnen verfgt die Staatsgewalt in diesemModell ber smtliche Hoheitsrechte,

    Ich schtzedich vorder Gewalt.Deal zwischenStaat und BrgerFo

    to:360b

    21Mrz 2014

  • 8/12/2019 DIVSI magazin Ausgabe 01/2014

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    NEWS

    wobei sie in Demokratien durch dieVolkssouvernitt sowohl legitimiert alsauch begrenzt ist. Im Vlkerrecht meintSouvernitt die Unabhngigkeit unddie Gleichheit der Staaten untereinan-der. Natrlich sind die Staaten politisch,wirtschaftlich, militrisch oder sonst wieunterschiedlich stark oder schwach, undnatrlich ist es klug, als kleiner Staatnicht unntig mit den Muskeln zu spielen.Aber Unabhngigkeit bedeutet, dass man

    selbst bestimmen kann, ob man sich klugoder weniger klug verhlt, und nicht dazugezwungen werden kann, sich in einerbestimmten Art und Weise zu verhalten.Wenn man fremdbestimmt werden kannoder gar besetzt wird, ist ein Staat nichtmehr souvern.

    Wer macht die Regeln? Total souvernist niemand, auch nicht der WeltpolizistUSA. Alle Staaten der Welt sind heute inein dichtes Gewebe wechselseitiger Ab-hngigkeiten eingebunden. Deutschland,

    das seine volle Souvernitt erst mit derWiedervereinigung wieder erlangt hat,hat seine Unabhngigkeit bewusst undfreiwillig partiell aufgegeben, indemes sich vlkerrechtlichen Abkommenunterworfen und der Europischen Ge-meinschaft und der NATO beigetretenist. Durch Notenaustausch mit den USA,

    Grobritannien und Frankreich am 2. undam 6. August 2013 hat die Bundesregie-rung, wie sie in ihrem Fortschrittsberichtber Manahmen fr einen besserenSchutz der Privatsphre vom 14. Augustdargelegt hat, die Vereinbarungen mitden ehemaligen Besatzungsmchten ge-kndigt, wonach diese zum Schutz ihrer

    hier stationierten Streitkrfte Eingriffe indas deutsche Brief-, Post- und Fernmel-degeheimnis verlangen konnten.

    Digitale Souvernitt bedeutet, dassStaaten und ihre Brger selbst bestim-men knnen, welchen Spielregeln imInternet sie sich freiwillig unterwerfenwollen und welche sie ablehnen. Diese

    Regeln entstehen heute nicht ber de-mokratische Willensbildung, sondernwerden von den Giganten des Internets,also von privaten Akteuren, gesetzt (codeis law). Das Zeitalter der Privatheit seivorbei, verkndet Mark Zuckerberg, derGrnder von Facebook. Ein Staat, dergezwungen ist, sich Regeln zu unterwer-

    fen, die andere setzen, zumal Private, istnicht mehr souvern. Abhngig sind auchStaaten, die darauf angewiesen sind, sichauf technologische Komponenten zuverlassen, die von Herstellern stammen,denen man nur bedingt vertraut. Undwenn erklrt wird, man knne die eige-nen Brger nicht davor schtzen, dass

    Regelmacher.Nach Ansicht vieler

    Experten habenGoogle & Co.

    das Sagen.

    Markus Sder neuer CIO in BayernMnchen Er vertritt das Bundesland auch im IT-Planungsrat.

    Dr. Markus Sder, Bayerischer Staatsmi-nister der Finanzen, fr Landesentwick-lung und Heimat, ist zum neuen ChiefInformation Officer (CIO) des Freistaatsbestellt worden. Er soll die Digitalisie-rung in Bayern koordiniert vorantreibenund den Freistaat zur Leitregion des di-

    gitalen Aufbruchs machen. Die Digitali-sierungskompetenz in Bayern ist im Fi-nanzministerium konzentriert. Sder istdeshalb auch Ansprechpartner fr denBund und wird Bayern im IT-Planungsratvertreten. Er ist damit der einzige Minis-ter in diesem Gremium. Die Interessen

    des jeweiligen Landes werden sonstberwiegend durch Staatssekretre bzw.Staatsrte vertreten.

    Starker Mann.Markus Sder

    soll fr digitalenAufbruch sorgen.

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    Nationaler IT-Gipfel 2014

    Hamburg Expertentreffen endlich terminiert.

    Nach einigen Anlufen scheint nun der Ter-min fr den nchsten Nationalen IT-Gipfelfestzustehen: 21. Oktober in Hamburg.

    Ein zweites wichtiges Datum ist bis Redaktionsschluss nicht besttigt.Zur Vorbereitung des Gipfels plant dasBundesministerium fr Wirtschaft und

    Energie ein hochrangiges Treffen derzustndigen Mitglieder des neuen Bun-deskabinetts mit fhrenden Wirtschafts-vertretern. Angedacht ist dieses Treffennoch fr den Mrz.

    Unabhngig von den Terminen willdas Bundesministerium fr Wirtschaftund Energie unter www.it-gipfel.de berdie bisherigen Ergebnisse des Jahres2013 und ber den Fortgang der Arbeitendes IT-Gipfels informieren.

    NEWS

    Dr. Gttrik Wewerist Vice President E-Govern-ment bei der Deutsche PostConsult GmbH.

    Fackel im Wind.Weltweite Protestegegen Aussphaktionenhelfen bisher nicht.

    sie von auslndischen Mchten massen-haft berwacht und ausspioniert wer-den, dann ist das nichts anderes als einestaatliche Bankrotterklrung.

    In der Studie Zukunftspfade DigitalesDeutschland 2020, die der IT-Planungs-rat auf den Weg gebracht hat, wird digita-le Souvernitt so verstanden, dass diesedann gegeben ist, wenn der Einzelne sou-vern im Netz surft. In anderen Studienist, wenn es darum geht, eher von Medi-

    enkompetenz die Rede. Alles beim Nutzerabzuladen, der selbst zurande kommenund sich allein gegen die Giganten des In-ternets, die die Spielregeln vorgeben, undauslndische Geheimdienste, die ihn aus-sphen, zur Wehr setzen soll, ist aber einestaatliche Bankrotterklrung.

    Schluss mit einem Mythos.Der Staatgibt seinen Anspruch auf, seine Brger zuschtzen, wo sie sich nicht selbst scht-

    zen knnen. Er kndigt den Deal und gibtdamit zugleich ein Markenzeichen auf,das ihn bisher ausgezeichnet hat. Wasntzt uns ein Staat, der das Internet alsrechtsfreien Raum akzeptiert und der eshinnimmt, dass es nicht demokratischeMehrheiten sind, die dort die Spielregelnvorgeben, sondern private Dritte, die kei-nerlei demokratischer Kontrolle unterlie-gen? Dass das Internet unregulierbar sei,ist ein Mythos: Die Giganten des Inter-nets zeigen sich sehr geschmeidig, ihreDienste nationalen Vorgaben anzupassen,

    wenn sie bestimmte Mrkte unbedingterobern wollen.

    Wenn das Internet unregierbar wre,msste man sich auf internationalenKonferenzen nicht ber dessen Gover-nance streiten, und dann mssten dieGiganten des Internets sich in Brsselnicht so viel Mhe geben, die europi-sche Datenschutzgrundverordnung inihrem Sinne zu beeinflussen. Deutsch-land ist nicht gro genug, mit seinenWerten das Internet zu prgen, und ein

    nationales Internet oder E-Mails, die

    nur im Lande zirkulieren, machen wenigSinn.

    Wir brauchen europische Lsun-gen und internationale Vereinbarungen,um einen Rahmen zu schaffen, in demFreiheit und Sicherheit, Vertrauen undKontrolle, Abhngigkeit und Selbstbe-stimmung im Netz besser ausbalanciertsind als heute. Deutschland mag nichtgro genug sein, das allein zu stemmen,aber es verfgt ber gengend Kompe-tenz, dafr in Europa und darber hinauswichtige Anste und Impulse zu geben.

    Oder andersherum gesagt: Regierenmuss man auch wollen!

    Blickpunkt.Erfllt dasTreffen in

    der Hanse-stadt die

    Erwartun-gen?

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    SchildShutterstock

    23Mrz 2014

  • 8/12/2019 DIVSI magazin Ausgabe 01/2014

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    Wenn Industrie 4.0 gleich-bedeutend ist mit der 4. Re-volution auf industriellemGebiet, wre dann Staat

    4.0 gleichbedeutend mit Revolution inDeutschland? Ein struktureller Wandel,abrupt und in kurzer Zeit und gar gewalt-sam ist es das, was wir gerade erleben?

    Nein, und doch: Der Staat steht im di-gitalen Wandel mittendrin!

    Mit welchen Rahmenbedingungensieht er sich konfrontiert? Was sind dienderungsbedarfe und was die Ziele?Antwortversuche sollten nicht staatsphi-losophisch, nicht politikwissenschaftlich,nicht juristisch sein.

    Hlt der Staat Schritt? Von der Pers-pektive des Digitalen her hat sich unsereGesellschaft stark gewandelt und tut espermanent weiter. Was mechanisch oder

    elektrisch lief, luft lngstdigital (Schreibwerkzeu-ge). Wer Ende-zu-Endekommunizierte, hat lngstden berblick ber dieKommunikationsroutenverloren (analoges Telefon,E-Mail-Routing via USAins Nachbarzimmer), undwer bei smart an gefllige

    Gebrauchsgegenstnde oderAutos dachte, ist meist lngstberfordert mit den s-cities,s-home oder s-health.

    Der Staat hat in den vergan-genen Dekaden versucht, mit dentechnischen Entwicklungen undNeuerungen Schritt zu halten. Dochreichen die Bemhungen in unserer zu-nehmend schnelllebigen Welt aus? Zwei-fel sind angebracht.

    Staat 4.0 Revolution von innenals Weg in die ZukunftAkteure der Konsumgesellschaft haben die

    Herrschaft bernommen.Lutz Diwell

    Dabei hat sich tatschlich be-reits einiges gewandelt. Wo der Gang zumRathaus den Untertan zum Brger undBeteiligten werden lie, steht immer f-ter ein digitales/e-government-migesAngebot bereit oder wird zumindest dem-nchst bereitstehen. Der Staat entwickeltsich vom gewhrenden Staat zur Service-stelle, die adressatenorientiert informiertund leistet.

    DIGITALE SOUVERNITT

    E-Government.Wie hier amBeispiel Ham-

    burg zu sehen,hat sich einiges

    schon gen-dert. Der Staat

    wird langsamzur modernenServicestelle.

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    schon lngst nicht mehr das al-leinige oder grte Problem dar.Die Staaten haben sich ange-passt, sie berwachen und

    kontrollieren frei oder nachRegeln, sie schtzen undsichern das Gemeinwesen,aber sie (ent)nehmen Da-ten und Informationen undverknpfen sie, was regel-frei problematisch bleibt.Insbesondere aber: DieStaaten bewahren auchnicht davor, dass andere estun!

    Denn: Die kaum greifba-ren oder steuerbaren Akteu-

    re der Konsumgesellschafthaben mit dem digitalen Han-

    del die Herrschaft bernom-men. Pltzlich erscheinen nicht

    mehr der eigene Staat und seinUmgang mit Daten als ein wesent-

    liches Thema. Die in weiter rumli-cher Ferne weltweit agierende Inter-

    net-Gromacht, quasi ein Fremd-Staat,rckt in den Fokus.

    Schutz auf vielen Feldern. Der mo-derne demokratische Staat soll seine

    Brger auf vielen Feldern schtzen. VorRegelversten des eigenen Bereiches,vor wirtschaftlichen Nutzerinteressenzum Nachteil des Gemeinwesens oderdes Einzelnen, vor Eingriffen in Selbst-bestimmung und Intimsphre. Er solldas Zusammenleben der Menschen soorganisieren, dass sich jeder ber dieRegeln klar sein kann. Der Staat sollsich darum kmmern, dass die Einhal-tung dieser Regeln sichergestellt ist,Ablufe geschtzt und berwacht wer-den.

    Doch genau da stt der Staat derzeitan seine Grenzen. Das Netz ist weltweitorganisiert, seine Regeln sind offen undunfixiert. Das kann jeder nutzen: der ber-

    wachende Nachbarstaat, der Hacker vonnebenan, der Online-Shop aus berseeoder Menschen mit kriminellen Absichten.

    Europisch denken. Steht der Staatalso auf verlorenem Posten? WelcheMglichkeiten hat er, wie kann er struk-turell und in kurzer Zeit einen Wandelherbeifhren, damit er seine Pflichtengegenber den Brgern erfllen kann?Schon die Frage zeigt, dass ein einzelnerStaat in einem globalen Problemfeld we-nig wird ausrichten knnen.

    Also gilt es, europisch/internationalzu denken und zu handeln. Doch auchim eigenen Bereich kann und muss derStaat sich und die Gesellschaft neu de-finieren. Es braucht Standards fr denUmgang miteinander, es muss Vertrauengeschaffen und es mssen Wege aufge-zeigt werden, wie Sicherheit vor jeder Tr,in jedem Device greifen kann!

    Der Staat muss sich also selbst re-volutionieren, ja neu erfinden, um diesenSpagat zu erreichen. Und diese Revolu-tion von innen heraus erscheint als ein

    Weg in die Digitale Souvernitt auf allenEbenen: individuell, lokal, regional, natio-nal, supranational!

    Der Staat und seine verschie-denen Strukturen haben dabei auchmanche Anwrfe hinnehmen mssen: Erfhre Daten zusammen, die ihm zweck-gebunden fr Anspruchsprfung undLeistungsgewhrung hingegeben wurden,und achte das informationelle Selbstbe-stimmungsrecht nicht ausreichend.

    Der Staat als Akteur, als Nutzer einerInformationsgesellschaft stellt jedoch

    Lutz Diwellist Vorstandsvorsitzen-der des Zukunftsforumsffentliche Sicherheit. Derfrhere Staatssekretr istaktuell als Rechtsanwaltbei Schellenberg Unterneh-meranwlte und als Beraterfr Roland Berger StrategyConsultants ttig.

    Wohin fliegt der Adler?Der Staat hatsich bemht, mit technischen Entwick-lungen Schritt zu halten. Es sind

    aber Zweifel angebracht, ob dieAnstrengungen reichen.

    Foto:Pixel-3DShutterstock

    25Mrz 2014

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    Zur echten Erfolgsstory entwickeltsich eine Aktion der Stiftung Di-gitale Chancen, in deren Rahmenltere Mitbrger durch die kos-

    tenlose bergabe mobiler Endgerte andas Internet herangefhrt werden. DasProjekt, realisiert in Zusammenarbeit mitder E-Plus Gruppe, luft jetzt bereits imdritten Jahr. Untersttzt wird die Initiati-ve auch von Bundestagsprsidentin a.D.Rita Sssmuth.

    Gerade wurden jetzt in Gttingen andie Bewohner eines Wohnstiftes Tab-let-PCs mit einer Internet-Flatrate ber-geben. Jutta Croll, Geschftsfhrerin undVorstandsmitglied der Stiftung DigitaleChancen: Tablet-PCs gehren in denAlltag von lteren Menschen ebenso wiein den von Studenten. Ob aktuelle Nach-richten, Videotelefonie mit Verwandtenoder das Auffinden der nchsten Apothe-ke mit Nachtdienst: Die Gerte sind beider Bewltigung vieler Alltagssituationenhilfreich. Immer mehr Seniorinnen und

    Senioren mchten daher die Chancendes Internets kennenlernen. So werdenauch Berhrungsngste mit der neuenTechnologie abgebaut.

    Rita Sssmuth lobte das Engagementfr die Einbeziehung von lteren Men-schen, die in Senioreneinrichtungen le-ben, in unsere Informationsgesellschaft.Sie betonte, dass die ltere Generationvon den Vorteilen der neuen Techniknicht ausgeschlossen sein darf. Tablet-PCs knnten beim lebenslangen Ler-nen im Internet eine groe Hilfe sein.

    Sssmuth: Es ist nicht schwierig. DieseGerte machen Spa, wenn man nichtvergisst, sie aufzuladen.

    Der anhaltende Erfolg der Aktion, diesich lngst bundesweit etabliert hat, solljetzt weiter gekrftigt und sogar ausge-baut werden. Zum Mrzende startet dieStiftung Digitale Chancen wegen dergroen Nachfrage einen Wettbewerb fralle Senioreneinrichtungen, die ebenfallsteilnehmen mchten. Jutta Croll: Seni-oreneinrichtungen knnen sich ab sofortfr die Teilnahme am Projekt bewerben.

    Voraussetzung ist die Untersttzung derlteren Menschen in der Einrichtung beider Nutzung der Gerte. Und fr die kre-ativste Senioreneinrichtung 2014 lobenwir eine besondere Auszeichnung aus.

    Schritte fallen leicht.Untersttzt wer-den die Senioren je nach Einrichtung ent-weder durch ein Kursangebot oder durcheine regelmige Sprechstunde, bei derFunktionen erklrt, Anwendungen ein-gerichtet und Probleme errtert werdenknnen. Ganz unterschiedlich sind die

    Senioren ins Internet!Eine Initiative der Stiftung Digitale Chancen luft weitervoll auf Erfolgskurs. Jetzt neue Bewerbungen mglich.Jrgen Selonke

    Erfahrungen und Vorkenntnisse der l-teren Menschen, die am Projekt teilneh-men. In den beteiligten Einrichtungenwurde sehr schnell deutlich, dass denje-nigen, die der neuen Technik bisher eherzurckhaltend gegenberstanden, mitTouchscreen und kabellosem Internet-Zugang die ersten Schritte leichter fallen.

    Senioren gehren zu den Bevlke-rungsgruppen, die das Internet bisherwenig nutzen. Laut einer Studie von BIT-KOM verbreiten sich Tablet-PCs rasch inder Bevlkerung. Dennoch besitzen nur 6

    Prozent der ber 60-Jhrigen ein Tablet.Viele der lteren Erstnutzer bedauern,dass sie so spt die neue technische Weltfr sich entdeckt haben. So erklrte eine86-jhrige Teilnehmerin: Ich habe michschon mit 80 Jahren fr Computer inter-essiert, aber man hat mir abgeraten, daswre Zeitverschwendung. Schade, dassich nicht frher damit angefangen habe,dann wre ich heute schon weiter.

    Bewerbungen fr die Teilnahme amProjekt sind mglich ab dem 25. 03. 2014 un-ter www.digitale-chancen.de/TabletPCs

    DAUERBRENNER

    Neue Welt.Senioren und

    Tablet-PCs:Das passt gut

    zusammen.

    Tablet-PCsgehren inden Alltagvon lterenMenschen.Jutta Croll, StiftungDigitale Chancen Fo

    tos:racornShutterstock,

    StiftungDigitaleChancen

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    Aktuelle Bcher

    Die Berechnung der Welt Von der Weltformel zu Big DataKlaus Mainzer

    Big Data verndert alles. Sptestens seit den Enthllungen EdwardSnowdens ist klar: Eine unersttliche berwachungsmaschineriehat uns im Griff. Gewaltige Datenmengen, die unser Leben abbilden,werden systematisch ausgewertet. Die Welt der Algorithmen be-herrscht uns. Das Buch zeigt, wie es bei dem Vorhaben, die Welt zuberechnen, zu einer Revolution der Denkart kam. Korrelation statt

    Begrndung, lautet die aktuelle Devise. Aber Mainzer stellt nichtnur die neue Art der Wissensgewinnung vor. Sein Buch ist auch einPldoyer fr die Besinnung auf die Grundlagen, Theorien, Gesetzeund die Geschichte, die zu der Welt fhren, in der wir leben.

    C. H. BECK Verlag, ISBN 978-3-406-66130-3, 24,95

    Inside AnonymousAus dem Innenlebendes globalen Cyber-Aufstands

    Parmy Olson

    Das Anonymous-Kollektiv

    wurde bekannt durch dieGuy-Fawkes-Maske, die Tar-nung der Aktivisten. Erzhltwird der Werdegang dreierMitglieder und die Motivation,die sie zu Hackern machte.Basierend auf exklusiven In-terviews entsteht ein Einblickin die Kpfe, die hinter dervirtuellen Community stehen.

    UnderstandingYouTubeber die Faszinationeines Mediums

    Roman Marek

    Amateurvideos im Internet

    YouTube: Was fesselt Nutzerdaran? Das Buch analysiertmit einem neuen Blick aufdie Zirkulation der VideobilderMedienpraxen, die zwischenZerstrung, Intervention,Automatismus, Wiederholungund Nachahmung oszillierenund in die Produktion vonRecycling-Videos mnden.

    Smarte neue WeltDigitale Technik und dieFreiheit des Menschen

    Evgeny Morozov

    Ist unsere smarte neue Weltlebenswerter? Der Autor

    entlarvt die digitale Utopieals gefhrliche Ideologie.Er fordert ein Nachdenkendarber, wie wir das digitaleUniversum mit unseremanalogen Dasein sinnvollin Einklang bringen undDemokratie, Kreativitt undSelbstbestimmung rettenknnen.

    Gewalt Medien Sucht:Computerspiele

    Michael Kunczik

    Durch das Internet ist eineVerschiebung der Medi-en-und-Gewalt-Forschung

    erfolgt. Im Fokus stehenjetzt die Effekte von Com-puterspielgewalt. Das Buchumreit den Forschungs-stand zur Wirkung gewalt-haltiger Computerspiele.Bercksichtigt werden auchForschungen zur Medienp-dagogik und zur Computer-spielsucht.

    REDLINE Verlag, ISBN 978-3-86881-349-4, 22,00

    Transcript Verlag, ISBN 978-3-8376-2332-1, 34,80

    Blessing Verlag, ISBN: 978-3-89667-476-0, 24,99

    LIT Verlag, ISBN 978-3-643-12258-2, 19,90

    27Mrz 2014

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    DIVSI Verffentlichungen

    Studien

    Milieu-Studie zu Vertrauen und Sicherheit im Internet, 2012

    Meinungsfhrer-Studie: Wer gestaltet das Internet?, 2012

    Entscheider-Studie zu Vertrauen und Sicherheit im Internet, 2013

    Freiheit versus Regulierung im Internet, 2013

    U25-Studie Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene in der digitalen Welt, 2014

    Reden

    Roman Herzog: Internet und Menschenwrde, 2013

    Olaf Scholz: Braucht das Internet Vertrauen?, 2013

    Diskussionsbeitrge

    Dominic Vlz, Timm Christian Janda: Thesen zur Netzpolitik Ein berblick, 2013

    Christina Heckersbruch, Ayten ksz, Nicolai Walter, Jrg Becker,

    Guido Hertel: Vertrauen und Risiko in einer digitalen Welt, 2013

    Gttrik Wewer: Digitale Agenda 2013 2017 Netzpolitik im neuen Deutschen Bundestag, 2013

    Miriam Meckel, Christian Fieseler, Jan Gerlach: Der Diskurs zur Netzneutralitt, 2013