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DLG-Merkblatt 405
Legehennenhaltung
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DLG-Merkblatt 405Legehennenhaltung
Autoren– DLG-AusschussfürGeflügelproduktion– JuttavanderLinde,BadSassendorf– Dr.JuttaBerk,Celle– Dr.KlausDamme,Kitzingena.M.– Dr.JürgenHartmann,Rechterfeld– Prof.Dr.MichaelGrashorn,Stuttgart
AlleInformationenundHinweiseohnejedeGewährundHaftung
Herausgeber:
DLG e. V. FachzentrumLandwirtschaftEschbornerLandstraße122,60489FrankfurtamMain
3.Auflage,Stand:7/2020(komplettüberarbeitet)
©2020VervielfältigungundÜbertragungeinzelnerTextabschnitte,ZeichnungenoderBilder– auchfürdenZweckderUnterrichtsgestaltung–nurnachvorherigerGenehmigungdurch DLGe.V.,ServicebereichMarketing,EschbornerLandstraße122,60489FrankfurtamMain, Tel.+496924788-209,[email protected]
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Inhalt
1. Tiere 6
2. Aufzucht 7
3. Rechtlicher Rahmen der Legehennenhaltung in Deutschland 8 3.1AllgemeineVorgaben 8 3.2SpezielleVorgaben 9
4. Managementempfehlungen 11 4.1Haltung 11 4.2FutterundFütterung 13 4.3WasserbedarfderLegehenne 15 4.4HaltungvonLegehennenmitintaktemSchnabel 16
5. Wirtschaftlichkeit 17
6. Fazit 19
7. Ergänzende Literatur 19
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InderBundesrepublikDeutschlandwerdengegenwärtigetwa230EierproKopfundJahrverzehrt.DerVerbrauchwarnachdemAusstiegausderkonventionellenKäfighaltungvorübergehendauf205EierimJahr2005zurückgegangenundhatseitderUmstellungaufalternativeHaltungssystemewiederdasNiveauvon2000erreicht.AuchderdramatischzurückgefalleneSelbstversorgungsgrad(nurnoch55%imJahr2005)zeigtsteigendeTendenz,hatabermitrund70%nochnichtwiederdasNiveaudesJahres2000(75%;Beck,2018,Geflügeljahrbuch2014)erreicht.SoferndieverstärkteNachfragenachregionalerProduktionweiteranhält,dürftederSelbstversorgungsgradaberweiterzunehmen.Dieim-portiertenEierstammenzumüberwiegendenTeilausdenNiederlanden.WichtigfürdierichtigeBewer-tungdesPro-Kopf-Verbrauches ist, dassetwa36%derEier nicht alsSchaleneier, sondernalsEi-produkteundeiprodukthaltigeLebensmittelkonsumiertwerden.
SeitderÄnderungderVermarktungsnormenunddemVerbotderkonventionellenKäfighaltunger-folgtdieErzeugungüberwiegendinBodenhaltung.ImJahr2017lagendieAnteilederHaltungsformenbeiBetriebenmitmindestens3.000Hennenplätzenbei58,1%Boden-,29,1%Freiland-,5,6%Klein-gruppen-und23,0%Ökohaltung(Beck,2018).
DieHaltungsformwirdweitgehend von derVeränderung derWarenströme undAbsatzwege be-stimmt.ImJahr2017entfielennachdemGfKHaushaltspanelknapp50%derEiereinkäufedeutscherHaushalteaufdieverschiedenenDiscounterundgut30%aufVerbrauchermärkte,Supermärkteund
Abbildungen 1 und 2: Bodenhaltung (Quelle: links Schöllhammer, Tübingen; rechts LTZ, Cuxhaven)
Abbildungen 3 und 4: Freilandhaltung (Quelle: links Grashorn, Stuttgart; rechts LTZ, Cuxhaven)
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dentraditionellenLebensmitteleinzelhandel(LEH).RückläufigistderAbsatzüberWochenmärkteunddirektüberdieErzeuger,derinsgesamtnurnochbeica.20%rangiert.
BedingtdurchdieüberwiegendeUmstellungaufBoden-undFreilandwareundaufdasBiosegmentbeiDiscountern ist außerdemdieVerschiebungderWarenströmehin zumAlternativsegment leichtnachvollziehbar.AllerdingsgingdieseVerschiebungauchmiteinemdeutlichenPreisverfallbeideral-ternativenWareeinher.DiePreisefürBodenhaltungseierliegeninzwischenaufdemselbenNiveauwiefrüherdiePreisefürKäfigeier.
MitderVerlagerungderErzeugunghinzualternativenHaltungsformen,aberauchdurchdieneuenrechtlichenRahmenbedingungenfürdieHaltungvonLegehennen,habensichdieAnforderungenimHinblickaufdieErzeugungeinesqualitativhochwertigenEiesdeutlichverschoben.
SomussderHygieneinVerfahrenmitEinstreuunddemAngebotvonAuslaufflächendeutlichmehrAugenmerkgewidmetwerden.AberauchandieTiereunddieErhaltung ihrerGesundheitundLeis-tungsfähigkeitwerdeninderartigenSystemenhöhereAnsprüchegestellt.InsbesondereinkleinenundmittlerenBetriebenmitmehrerenAltersgruppenundeinerarbeitsintensivenDirektvermarktungkönnendieseAnforderungendazuführen,dassbestimmteHaltungsformennurbedingtgenutztwerdenkönnen.
MitdiesemMerkblattsollendieGrundlagenfüreinewirtschaftlicherfolgreicheErzeugungvonqua-litativhochwertigenEiernindenunterschiedlichenHaltungsformenaufgezeigtwerden.
Abbildungen 5 und 6: unterschiedliches Auslaufmanagement (Quelle: van der Linde, Bad Sassendorf)
Abbildungen 7 und 8: Wintergarten und Kaltscharraum (Quelle: links WING, Vechta; rechts LTZ, Cuxhaven)
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1. Tiere
WichtigstesZielbeiderAuswahlderLegehennenherkunft (Genotyp,Zuchtprodukt) istdieErzeu-gungeinermöglichsthohenZahlanvermarktungsfähigenEiern.DazugehörteinhoherAnteilindenvomMarktbevorzugtenGewichtsklassenebensowiestabileSchalenbiszumEndederüblichenHal-tungsdauer.EieraußerhalbdergewünschtenGrößensortierunglassensichnurmiterhöhtemAufwandvermarkten,SchmutzeierundEiermitSchalenschädenbelastendasfinanzielleErgebnis.
VongrundlegenderBedeutungfürdenErfolgderEiererzeugungistdieAuswahlderfürdievorgese-heneHaltungsformambestengeeignetenLegehennenherkunft.FürdieBoden-undFreilandhaltungsindRobustheitundKrankheitsresistenz,geringeNeigungzuaggressivemPickenundvorallemguteNestgängigkeitgefragt.PraxisdatenausvielenBetriebenmitunterschiedlicherHaltungsformzeigen,dassnebengenetischbedingtenUnterschiedenauchdasManagementimAufzuchtbetriebeineent-scheidendeRollefürVerhaltensmerkmalewieNestgängigkeitspielen.DieüberwiegendeEinstallungvonBraunlegernfürdieBoden-oderFreilandhaltungentsprichtnichtnurdenVerbrauchererwartungenanEierausAlternativhaltungen,sondernspiegeltauchdieverbesserteAnpassungbestimmterbraunerHerkünfteunddesManagementsandieseHaltungsformwider.
NebendererwartetenAnzahlvermarktungsfähigerEierproeingestallteHennegehtesbeiderWahlderrichtigenLegehennenherkunftumdieArtderVermarktungundderdamitverbundenenKunden-wünscheimHinblickaufbevorzugteEigewichteundEischalenfarbe.WährendderLEHheuteüberwie-gendbraunschaligeMundLEieranbietet,sindinderDirektvermarktungauchXLEiergefragt;weißeEiermittlererGrößenwerdenvornehmlichfürdieEiproduktindustrieproduziert.
WielangeeineHerdegehaltenwerdensollte,hängtnichtnurvonderPersistenzderLegerateundderSchalenqualität,sondernauchvomAbsatzwegab.HeutigeLegehennenherkünftekönnendurch-aus15MonatefürdieEiererzeugunggehaltenwerden.BeiDirektabsatzkannMausernsinnvollsein,ummehrgroßeEiermitbessererSchalenqualitätzuerzeugen.
InmodernenHaltungsanlangenkönnenheutigeSpitzenherkünftein12Monaten310–330EierjeAnfangshennelegen;brauneHerkünfte5–10Eierwenigeralsweiße,dafürhabendiebraunenEierdurchschnittlicheinetwashöheresEigewichtalsweißeEier.UminderBodenhaltungundFreilandhal-
Abbildung 9 und 10: Freilandhaltung und Bodenhaltung (Quelle: links Grashorn, Stuttgart; rechts LTZ- Cuxhaven)
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tungdasgenetischePotenzialvonüber300verkaufsfähigenEiernjeAnfangshennezunutzen,dürfenkeinevermeidbarenFehlergemachtwerden.EinegenerelleVoraussetzungdafüristdieVermeidungvonKrankheitenundTierverlustendurchSchutzimpfungundBiosicherheit,möglichstmitstrikterRein-Raus-Haltung.WeiterhinsolltedieTechnikimAufzuchtbetriebzurTechnikimLegebetriebpassenunddieFütterungderJunghennenmitdemLieferantenabgestimmtwerden,ummöglichstvieleverkaufs-fähige Eier in marktgerechter Größensortierung produzieren zu können. Generell müssen auchJunghennenindemHaltungsverfahrenaufgezogenwerden,indemsiewährendderLegeperiodege-haltenwerdensollen.
2. Aufzucht
DieinderheutearbeitsteiligenGeflügelzuchtdurchspezialisierteBetriebedurchgeführteAufzuchtvonKükenbiszurlegereifenJunghennesollindiesenAusführungennurunterdemAspektderBedeu-tungderAufzuchtfürdiespätereEiererzeugungangesprochenwerden.
ZielderAufzuchtistes,demLegehennenbetriebeinemöglichstuniformeJunghennenpartiezulie-fern.DabeisolltediekörperlicheKonditiondergeschlechtlichenEntwicklungangepasstsein,daunter-gewichtigeJunghennenSchwierigkeitenbeimStartindieLegeperiodebekommenkönnen.
WährendderAufzuchtsolltendieJunghennenmöglichstgezieltaufdieHaltungsbedingungen imjeweiligenLegebetriebvorbereitetwerden.VergleichbareRaumaufteilungmitTränke-undFütterungs-anlagensowieSitzstangeninmehrerenEbenenerleichterndieOrientierungimLegestall.SelbstbeioptimalerVorbereitungbrauchendieJunghennenZeit,umnachgleichmäßigerVerteilungimStallundNutzungderVersorgungseinrichtungenauchdieNesterzufindenundzunutzen.
NachausreichendbemessenerServicezeitfüreinegründlicheReinigungundDesinfektionsolltendieJunghennenfrühestensmit16,spätestensmit18Lebenswochenumgestalltwerden.
NebenderVorbereitungaufdiekünftigeHaltungsformmussdurchdenAufzuchtbetriebauchdiekorrekteImmunisierungderJunghennennacheventuellbetriebsspezifischzuergänzendenImpfpro-grammenvorgenommenwerden.DerImpfschutzmussdabeisorechtzeitigetabliertwerden,dasserbeiUmstallungindenLegebetriebauchbelastbarist.BesonderszubeachtenistdieImpfpflichtgegendasNewcastleDiseaseVirusundSalmonellen.
Abbildungen 11 und 12: Bodenhaltung (Quelle: links LTZ, Cuxhaven; rechts Big Dutchman)
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Einhäufigunterschätzter,aberfürdieerfolgreicheEiererzeugungsehrwichtigerFaktoristdieAb-stimmungdesLichtprogrammsimAufzuchtbetriebmitdemLichtregimeimLegebetrieb.DieSensibilitätdesHuhnesfürLichtreize,speziellfürVeränderungenderTageslängeundderLichtintensität,mussbeiderPlanungdesLichtprogrammsfürjedeHerdeberücksichtigtwerden,umimZusammenspielmitderFütterungdieEntwicklungderJunghennezuoptimieren.EinaufgrundfehlenderAbstimmungzukras-serWechsel inderLichttagslängehat immerEinbußenbeiderLegeleistungzurFolge.DieFenstermüssensichverdunkelnlassen,umstörendejahreszeitlicheVeränderungendernatürlichenTageslän-geauszuschalten.VonmehrerenAltersgruppen imStall istdringendabzuraten,weilsichdabeidasLichtprogrammnichtoptimierenlässt.Der„Lichtschock“beiderUmstallungisteinemöglicheUrsachefürProlaps(Eileitervorfall)underhöhteVerluste.
3. Rechtlicher Rahmen der Legehennenhaltung in Deutschland
Mitder2.ÄnderungderTierschutz-Nutztierhaltungsverordnungwurdeam1.August2006dieEU-RichtliniezumSchutzvonLegehennenausdemJahr1999innationalesRechtumgesetzt.NachdieserVerordnungdürfenLegehenneninDeutschlandnacheinerÜbergangsfristseit2009nurnochinBoden-haltungoderVolieren (Bodenhaltung inmehrerenEbenen) jeweilsmitoderohneZugangzueinemAuslaufimFreiensowieinbestehendenKleingruppensystemengehaltenwerden.NachdemesinZu-kunftausschließlichBodenhaltungssystemefürLegehenneninDeutschlandgebenwird,werdendieweiterenAngabenzumManagementnurinersterLiniefürdieseHaltungsformangeführt.
3.1 Allgemeine VorgabenNach § 13 dieser Verordnungmüssen alleHaltungseinrichtungen dabei eineMindestfläche von
2,5m2aufweisenundsoausgestattetsein,dasssichdieHennendarinihrenBedürfnissenentspre-chend angemessen bewegen können. Insbesonderemuss ihnen das artgemäßeFressen,Trinken,RuhenundStaubbadenermöglichtwerden.AußerdemmussdieMöglichkeit zumAufsucheneinesNestesgegebensein.
DieBeleuchtungmussgewährleisten,dasssichzumeinendieTiereuntereinandererkennenundzumanderendiemitderFütterungundPflegebetrautenPersonendieTiereinAugenscheinnehmenkönnen.
GrundsätzlichmussderBodensobeschaffensein,dassdieTierefestenStandfindenkönnen.DieLegehennenmüssenfernergleichermaßenZugangzuausreichenddimensioniertenundverteiltenFüt-terungseinrichtungenhaben.GleichesgiltfürdasAngebotvonTränkeeinrichtungen.
DieHaltungseinrichtungensindaußerdemmiteinemzumindestwährendderLegephase freizu-gänglichenNestauszustatten,dessenBodensogestaltetseinmuss,dassdieTierenichtmitDrahtgit-terinBerührungkommen.
ZuberücksichtigenistfernerdieForderung,einenEinstreubereichmitgeeignetemEinstreumaterialeinzurichten,dermindestenseinDrittelderStallgrundflächeumfasstundderesdenLegehennener-möglicht,ihreartgemäßenBedürfnissewiePicken,ScharrenundStaubbadenzubefriedigen.
UnabhängigvomHaltungssystemmussdenLegehenneneinerGruppeeingleichzeitigesungestör-tesRuhenaufeinerSitzstangeermöglichtwerden.AußerdemmusseinausreichenderKrallenabrieb,unterUmständendurchdasAnbringenvonbesonderenVorrichtungen,gewährleistetwerden.
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3.2 Spezielle VorgabenDer§13aderTierschutz-Nutztierhaltungsverordnung regeltdiespeziellenAnforderungenandie
Bodenhaltung von Legehennen.Danach gibt es die klassischeBodenhaltung, dieBodenhaltung inmehrerenEbenenundbeideFormeninKombinationmiteinemZugangzueinemAuslauf insFreie.GrundsätzlichdürfenbeidiesenHaltungenmaximalneunHennenprom2nutzbarerFlächegehaltenwerden,wobei inBodenhaltungenmitmehrerenEbeneneineBesatzdichte vonmaximal 18Tierenprom2Grundflächeerlaubtist.OhneräumlicheTrennung,z.B.durchDrahtgitter,dürfeninDeutschlandaußerdemnurnochhöchstens6.000LegehennenalseineHerdegehaltenwerden.DieVorgabenzuTrog-undTränkefläche,Sitzstangen,Nest-undScharrflächesowieallesonstigenMaßesindderTabel-lezuentnehmen.
Tabelle 1: Anforderungen an Bodenhaltungen
Besatzdichte max.9Hennenprom2nutzbareFläche,beiBodenhaltunginmehrerenEbenenmax.18Tiereprom2Stallgrundfläche
Ebenen max.4Ebenenübereinander,wobeiderStallbodendieersteEbenebildet,An-rechnungeinerEbenenur,wennkeinKotaufdiedarunterliegendeEbenefallenkann;AbstandzwischenEbenenmin.45cm
Gruppengröße ohneräumlicheTrennungmaximal6.000TiereFütterung Längstrog Rundtrog
min.10cmKantenlängeproTiermin.4cmKantenlängeproTier
Tränke Rinnen-/Rundtränke Nippel-/Bechertränke
min.2,5cm/min.1cmKantenlängeproTiermin.2Tränkestellenfürbiszu10Tiere,einefürjeweilsweitere10Tiere
Nester Gruppennest Einzelnest
min.1m2fürmax.120Tieremax.7TiereproNest(35x25cm)
Sitzstangen min.15cmproTier;waagerechterAbstandzwischendenStangenmin.30cmundzurWand20cm
Einstreubereich min.einDrittelderStallgrundflächeundmin.250cm2proTierKaltscharraum KaltscharrraumfüralleseitAugust2002inBetriebgenommenenEinrichtungen
mitZugangzueinemAuslauf,wennnichtbautechnischeoderrechtlicheGründedagegensprechen
Durchlassöffnungen zum Kaltscharrraum
min.35cmhochund40cmbreit,min.1mfür500TieregleichmäßigüberdieAußenwandverteilt(beiunverhältnismäßighohemAufwand1mfür1.000Tiere)
Licht beinachdem13.März2006inBenutzunggenommenenStällen3%derGrund-fläche,invorhandenenGebäudenkannkünstlicheBeleuchtungerfolgen,wenneinegleichmäßigenatürlicheBeleuchtungnichtmöglichist
DieVermarktungsnormenfürEier(VO(EG)Nr.589/2008ANHANGII)regelnMindestanforderungenanProduktionssystemebei den verschiedenenArtender Legehennenhaltung. InFreilandhaltungenmüssendieHennentagsüberuneingeschränktenZugangzueinerAuslaufflächevonmindestens4m2
jeTierhaben.WirddasSystemderWechselweidenbewirtschaftunggewählt,kanndieMindestfläche
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von 4 m2auf2,5m2jeTierreduziertwerden,jedochwerdeninsgesamt4WechselflächenjeTiermitinsgesamt10m2benötigt.DerAbstandvondernächstgelegenenAuslauföffnungsollmaximal150mbetragen.WenninderAuslaufflächeUnterständevorhandensind,kanndieEntfernung350mimRa-diusvonderAuslauföffnungsein.SeitJanuar2018wurdenvondenKontrollbehörden(Marktüberwa-chung)derBundesländerAuslaufleitlinieninitiiert,welchedurchzusätzlicheVorgabeninkonventionel-len Freilandhaltungen die Nutzung derAusläufe durch die Tiere fördern sollen. Sie haben keinenrechtsverbindlichenCharakter,werdenabervondenKontrollbehördenvordemHintergrundvonVer-braucherschutzeingefordert.
AlsbesondereFreilandhaltungsformhatsichseitderJahrtausendwendeverstärktdieMobileGeflü-gelhaltung vornehmlich inBetriebenmitDirektvermarktungdurchgesetzt.Anfangsnur alsTrend imÖkobereichwahrgenommen,überwiegtmittlerweilederAnteilderkonventionellenMobilhaltungen inDeutschlanddeutlich.EswirdzwischenVoll-undTeilmobilitätunterschieden,derUnterschiedliegtinKufensystemenundStällenaufRädern.BeiderzeitigemStandgibtesüber70Modelle/Größenordnun-genamMarkt,dieGrößenordnungenderkommerziellgenutztenStallmodellebewegensichzwischen100 und 2.500 Tierplätzen. Die Betriebsgrößen liegen zwischen 100 und 8.000 Legehennen, derHauptanteilsindkleinereBetriebe,wodieMobilställeeinenBetriebszweigdarstellen.EinigeBetriebesindsoerfolgreichgewachsen,dassdieMobileEierproduktionmittlerweileihrenHaupterwerbszweigdarstellt.Derzeit(Stand2019)sindüber1,5MioMobilplätzeinderEierproduktioninDeutschlandins-talliert,damitnimmtDeutschlandinderEUeineVorreiterrolleein.
InDeutschlandistnebenderBodenhaltungauchnochdieHaltunginbestehendenKleingruppenan-lagenerlaubt,hierfürsindinderTierschutz-NutztierhaltungsverordnungspezielleAnforderungendefi-niert.Vorteile gegenüberBodenhaltungssystemen sind die bessereKontrolle derTiere in kleinerenEinheiten,wenigerKrankheitsbelastungundhygienischereGewinnungderEierdurchdieTrennungderHennenvonihrenExkrementenundgeringererZeitaufwandfürdieVersorgungderTiere.
NachdemBeschlussdesBundesverfassungsgerichtesausdemJahr2012sinddieseVorgabenfürdieKleingruppenhaltungaufgrundvonformalenFehlernwährenddesVerordnungsverfahrensnichtver-fassungskonform.DieBundesländerhabendieentstandeneRechtslückedurchjeweilseigeneRegelun-gengeschlossen.BestehendeKleingruppenhaltungenkönnennachderzeitigemStandweitergenutzt
Abbildungen 13 und 14: Mobilhaltung, vollmobiler Stall außen und innen (Quelle: farmermobil)
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werden,voraussichtlichbis2025.NeueKleingruppenanlagenwerdeninDeutschlandnichtmehreinge-baut,währendindenmeistenanderenEU-Ländernbevorzugtin„ausgestalteteKäfige“investiertwird.
4. Managementempfehlungen
4.1 HaltungNebenHerkunftsunterschiedenwirdderErfolgderEiererzeugunginsbesonderedurchdieHaltungs-
umweltunddasManagementbestimmt.FürdenLeghennenhaltergiltes,dieUmweltunterBeachtungderrechtlichenVorgabenmöglichstzuoptimieren.
Zielistes,dieLegehennengesundzuerhalten,daeinimKrankheitsfallnotwendigerEinsatzvonMedikamentenaufgrundvonvorgeschriebenenWartezeitenheutenurnochsehreingeschränktmög-lichundletztlichökonomischnachteiligist.
DiebesteProphylaxemaßnahmeistdiemöglichstkonsequenteDurchführungdesRein-Raus-Prin-zips.NurindemStälleimmerkomplettgeräumtundvorderNeubelegunggründlichgereinigtunddes-infiziertwerden,istdieeffektiveUnterbrechungvonInfektionskettenmöglich.InsbesondereauchderReinigung von technischen Einrichtungen wie Tränken oder Fütterungseinrichtungen muss dabeihöchsteAufmerksamkeitgewidmetwerden.
EinelängereLeerstehphasezwischenzweiDurchgängenunterstütztdieWirkungdabeideutlich.BeiderDesinfektion sollte ausschließlich aufDesinfektionsmittel zurückgegriffenwerden, die durch dieDeutscheVeterinärmedizinischeGesellschaft(DVG)geprüftwurden.
Anforderungen in derVermarktung verhindern jedochhäufigdie konsequenteDurchführungdesRein-Raus-Prinzips.WenndeshalbvoralleminKleinbetriebennochimmermehrereAltersgruppenimselbenStallgehaltenwerden,dannsolltespätestensnachdemAuftretenbesondererProblemeeinekompletteReinigungundDesinfektiondurchgeführtwerden.
ImZusammenhangmit einer effektivenKrankheitsvorbeuge gehört imRahmender allgemeinenHygienenebeneinerkonsequentenSchadnager-undInsektenbekämpfungauchdiekonsequenteAb-schirmungderBeständegegendenEintragvonKrankheitendurchPersonenverkehr.Hygieneschleu-senundEinmalschutzkleidungsindaufgrundderGefahreninZusammenhangmitderBedrohungdurchTierseuchenunerlässlich.
Abbildungen 15 und 16: Bodenhaltung auf mehreren Ebenen (links), Kleingruppenhaltung (rechts) (Quelle: LTZ, Cuxhaven)
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NebenderSicherungeinerGrundimmunisierunginderAufzucht,dienebendengesetzlichvorge-schriebenen Impfungen(z.B.NewcastleDisease,Salmonellen)auchbetriebsspezifischabgestimmtwerdenmuss,istgeradeinderBoden-undFreilandhaltungeineregelmäßigeundkonsequenteBe-kämpfungvonDarmparasitenwiez.B.WürmernundKokzidienunumgänglich.AuchEktoparasiten,wiedieRoteVogelmilbe,müssenimAugebehaltenwerden.BeimAuftretenderRotenVogelmilbesolltengeeigneteVorrichtungenzumMonitoringimStallinstalliertwerden,damitschnelleingegriffenwerdenkann,bevorderBefallzustarkansteigt.EinstarkerBefallmitderVogelmilbeführtzuUnruhebeidenHennenundkannauchdasAuftretenvonFederpickenfördern.NachdemkaumMittelzugelassensind,dieandenTiereneingesetztwerdenkönnen,empfiehltsichbeieinemBefalldasBestäubenderEin-richtungenmitSilikatstaub.DasSilikatbleibtandenMilbenhaftenundreibtbeiderenBewegungdenChitinpanzerauf,sodasssieaustrocknen.VonNachteilistallerdings,dassdieVerstecke(HohlräumeindenEinrichtungen)derMilben,indiesiesichtagsüberverkriechen,nichterreichtwerden,sodassggfs.eineWiederholungderBehandlungerforderlichwird.BeimEinbringenderSilikatstäubesinddiearbeitsschutzrechtlichenVorschriftenzubeachten.GutbewährthatsichauchdasEinbringenderStäu-bealsEmulsionvorderStallbelegung,wasallerdingsvoneinerFachfirmagemachtwerdensollte.InderRegelistmandanndieMilbenplagefürmehrereMonatelos.
EinebesondereBedeutungkommtinderLegehennenhaltungauchderKlimaführungimStallzu.DiesemussjederzeitdieordnungsgemäßeBe-undEntlüftungderStällesicherstellen.DieAuslegungderLüftungsanlagesolltedabeidenVorgabendereinschlägigenDIN-Normenentsprechen.GeradebeiniedrigenBesatzdichtenwiez.B.inderklassischenBodenhaltungkannfürdieWinterlüftungssituationsogar eine zusätzliche Heizmöglichkeit erforderlich sein. In der Sommerlüftungssituation (Luftaus-tauschkapazitätbiszu6m3/h/kgLebendmasse)habensichgeradebeiextremenTemperaturenvoralleminSystemenohneEinstreuauchLuftkühlungssystemealsvorteilhafterwiesen.ImHinblickaufdieSchadgasgehalteinderStallluft(z.B.GrenzwertAmmoniak20ppm)istesempfehlenswert,zumeinendieanfallendenExkrementemöglichstoftausdemStallzuentfernenundzumanderendurchWasserentzugausdenExkrementendiedurchAbbauprozessebedingteFreisetzungvonSchadgasenzuminimieren.KotbandbelüftungeninVolierenställenundgeschickteAbluftführungüberdieKotkanäleinBodenhaltungssystemensolltenheuteStandardsein.
Abbildungen 17 und 18: Monitoring rote Vogelmilbe (Quelle: links van der Linde, Bad Sassendorf; rechts Mettenborg)
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DerAusstoßvonStäubeninHaltungssystemenmitEinstreuistdeutlichhöheralsineinstreulosenSystemen.Staubfiltersystemehabensichjedochbislangnochnichtetablierenkönnen.
FürdieBeleuchtungvonLegehennenställengibtderrechtlicheRahmenvor,dassdenTierenmin-destenseineachtstündigeDunkelphasezugewährenist.ÜberdasLichtprogrammlassensichaußerdemLegebeginnauchdieKörpergewichtsentwicklung,dasEigewicht,dieFutteraufnahmeundsogarderKnickeianfallpositivbeeinflussen.InderPraxisistesvielfachüblich,dieBeleuchtungsdauervonanfänglich12bis14Stundenaufetwa16StundenbiszumEndedesLegejahresanzuheben.GünstigistauchdieVerwendungvonDämmerungsphasen.GenerelldürfennurflimmerfreieLichtquellenver-wendetwerden.
DasLichtprogrammsollteimmermitdemJunghennenaufzüchterabgestimmtwerden,unterBerück-sichtigungderaktuellenEmpfehlungendesZüchtersfüreinebestimmteHerkunft.
4.2 Futter und FütterungDieHaltungundsomitauchdieFütterunglandwirtschaftlicherNutztieredient imAllgemeinender
Erzeugunggesunder,hochwertigerLebensmittelfürdenmenschlichenVerzehr.OberstesZielderLe-gehennenhaltungistdabeidieGewinnungeinerhohenAnzahlhygienischeinwandfreier,vermarktungs-fähigerEierzumöglichstgeringenKosten.
JenachHaltungsformundFutterqualitätentfallenrundzweiDrittelderProduktionskostenjeEiaufdieFutterkosten.Esgehtabernichtnurdarum,dieFutterkostenjeEizuminimieren;vielmehrsolltedasgesamteheuteverfügbareWissengenutztwerden,umüberFutterzusammensetzungundFutterstruk-tursowieFütterungstechnikdieGewichtsentwicklungderTiere,dasEigewichtunddieSchalenqualitätaufBasiseinerrobustenTiergesundheitbeigleichzeitighöchstmöglichemWohlergehenderTierezuoptimieren.AufdiephysiologischenGrundlagenundpraktischeFragenderzeitgemäßenLegehennen-ernährungimAufzucht-undLegebetriebwirdimDLG-Merkblatt457ausführlicheingegangen.Andie-serStellesollnuraufdiewichtigstenPunktehingewiesenwerden.
DieZusammensetzungdesFuttersorientiertsichamNährstoffbedarfderTiere.DieserändertsichimLaufederAufzuchtperiodeundinderLegephasekontinuierlich.DaherergibtsichdieNotwendigkeitdesEinsatzesverschiedenerFuttertypen.DerenEinsatzerfolgtjeweilsinAbhängigkeitvonAlter,Ent-wicklungszustandundLeistungsstandderKüken,Jung-bzw.Legehennen.DerNährstoffbedarfistun-teranderemvomHaltungssystem,derverwendetenGenetikunddenBesonderheiten imeinzelnenBetriebabhängig.DabeiistnachwievordieNährstoffdichtedesFuttersdiewesentlichste„Kenngröße“zurBeschreibungderWertigkeiteinesFutters.FernerspielenheuteAspektewietiergerechteFutter-struktur,umweltverträglicheRohwarenbeschaffungundderenressourcenschonendeProduktionsowiediehygienischeUnbedenklichkeitderzurAnwendungkommendenFuttermitteleine immerstärkereRolle.
Bei jedemFutterwechsel (imLegebetriebalssogenannte „Phasenfütterung“bezeichnet)wirddieNährstoffdichtedesFuttersdenjeweilsaktuellenBedürfnissenderTiereangepasst.Dabeiändernsichggf.auchdieAnteileeinzelnerRohstoffeinnerhalbderRation.GenerellsolltennurRohstoffemitein-wandfreierhygienischerQualitätundhoherNährstoffverfügbarkeitzumEinsatzgelangen.
MitdemVerbotdesKupierensderSchnabelspitzevonLegehennenkommtdertiergerechtenFut-terstrukturwiedereinezunehmendeBedeutungzu.DabeisolltedasFuttereinemgrobenSandmitmoderatenFein-undGrobanteilenähneln.ZuhoheAnteilesehr feinerStrukturund/oderzugrober
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StrukturführenunweigerlichzuselektiverFutteraufnahmeundungleichmäßigerNährstoffversorgungderTiere.Dietier-undbedarfsgerechteFütterungderLegehennebeginntjedochbereitsinderAuf-zucht,wodieGrundlage fürdie spätereLeistungsfähigkeit gelegtwird.Sosollten JunghennenbeiLegebeginngenerellmindestensdasvomZuchtbetriebempfohleneSollgewichterreichthaben.Unter-gewichtige JunghennenbietenwenigAussicht, sich imLaufe derAufzuchtphaseundder späterenLegeperiodezuleistungsstarkenLegehennenzuentwickelnundwerdendasinihnengenetischveran-lagteLeistungsvermögeninderRegelnichtrealisierenkönnen.DerNährstoffbedarflandwirtschaftli-cherNutztierewirdgenerellineinensogenanntenErhaltungs-undLeistungsbedarfeingeteilt.DabeiumfasstderLeistungsbedarfbeiderLegehenneinsbesonderedieEnergie-undNährstoffansprüchefürdieEibildung.InderRegelkanndavonausgegangenwerden,dassknappzweiDrittelderGesamt-energieaufnahmederLegehennefürdie„Erhaltung“benötigtwerden.HennenmitumfangreicherBe-wegungsaktivität (Boden-undFreilandhaltung) „verbrauchen“ imVergleichzurKleingruppenhaltungetwa10bzw.15%mehrEnergie.UmdiesenNotwendigkeiteninvollemUmfanggerechtzuwerden,istdieindividuelleNährstoffaufnahmederTierevonentscheidenderBedeutung.VoraussetzungdafüristeinausreichendhoherEnergiegehalt(Nährstoffdichte)desFutters,verbundenmiteinerentsprechen-denFutteraufnahme.
DadieNährstoffdichtederLegehennenfutterausphysiologischenwieauchausökonomisch/ökolo-gischenGründennurbedingtveränderbarist,musseineausreichendeFutteraufnahmeproTierundTagzurNutzungdesgenetischenLeistungsvermögensmodernerHybrid-Legehennengesichertsein.AuchwenndietäglicheFutteraufnahmederLegehenneteilweisegenetischfestgelegtenVerhaltens-musternfolgt,istsieauchvonvielenanderenFaktorenabhängig.SospieleninsbesondereAspektewieGesundheitundGewichtderHenne,dieaktuelleLegerateunddasEigewicht,UmgebungstemperaturundBefiederungszustandsowienichtzuletztEnergiegehalt/NährstoffdichteundStrukturdesFutterseinemitentscheidendeRolle.
AllesinAllem,hatessichbewährt,JunghennenbereitsimAltervon16–17LebenswochenindenLegebetrieboder-bereichumzustallen.
Dabeiist,spätestensabdiesemZeitpunkt,indenheutezugelassenenHaltungssystemenderEin-satz eines Vorlegefutters grundsätzlich zu empfehlen. Das Vorlegefutter besitzt gegenüber dem
Abbildungen 19 und 20: Futter zu grober Struktur (links), Futterkalk (rechts) (Quelle: van der Linde, Bad Sas-sendorf)
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JunghennenfuttereinenetwaverdoppeltenKalziumgehalt sowiehöhereProtein-undAminosäuren-gehalte.DiesesFutterermöglichtesfrühreifenTieren,ausreichendKalziumfürdieSchalenbildungdererstenEieraufzunehmenundversorgtspätreifeTierebessermitNährstoffen.
DieUmstallungderHennenbedeutetfürdieTiereeineBelastung.DerOrganismusmusssichinderEndphasedesWachstumsaufdasEinsetzenderLegetätigkeiteinstellen.ObwohldieTiereindiesemLebensabschnittnochnichtganzausgewachsensind,sinktinfolgederhormonellenVeränderungenimTieroftauchdieFutteraufnahme.DeshalbmüssenindieserPhasealleAnstrengungenunternom-menwerden,dieFutteraufnahmezustimulierenbzw.nichtabsinkenzulassen.Bewährthabensichhierzu: • MehrmaligesFütternproTag • FütternaufleerenTrog • FarblichundgeschmacklichattraktivesFutterinoptimalerMehlstruktur • BeleuchtungderFutterstellen.
UmdieNährstoffaufnahmeabzusichern,hatessichfernerbewährt,einFuttermithöhererNährstoff-dichteanzubieten.VondahererfolgtabeinerLegeleistungvonca.5%derWechselaufeinenhochwer-tigen„Legestarter“.NährstoffdefizitezuLegebeginnkönnendenStoffwechselderTierebelastenunddasAuftretenvonFettlebersyndromen(„Hungerfettleber“)begünstigen.
ZuchtgesellschaftenbietenumfangreicheunddetaillierteInformationenzurErstellungeinesoptima-lenFütterungsprogrammesfürihreverschiedenenZuchtproduktean.
DurchdieErnährungkanningewissenGrenzenauchdasEigewichtanbetriebsspezifischeBedürf-nisseangepasstwerden.Dabeiistgrundsätzlichzubeachten: • HohesKörpergewichtbeiLegebeginnbegünstigteinhöheresEigewicht • HoheGehalteanRohprotein,MethioninundLinolsäureerhöhendasEigewicht • KontrollierteFütterungkannhelfen,denAnstiegdesEigewichtszubegrenzen.
FürdenwirtschaftlichenErfolgeinerLegehennenhaltungkommtesdaraufan,möglichstvielever-marktungsfähigeEier indenvomMarktbevorzugtenGewichtsklassenzuproduzieren.Dabei istdienegativeKorrelationzwischenEigewichtundSchalenstabilitätgegenEndederLegeperiodezubeach-ten.
Einmöglichst intaktesFederkleidderHennenüberdiegesamteHaltungsdauer ist integralerBe-standteileinerjedenLegehennenhaltung.NebendemAspektdesWohlergehensderTierespielteinintaktesFederkleidauchhinsichtlichderThermoregulationderTiereundsomit auchbezüglichdesFutterverzehrseinenichtzuunterschätzendeRolle.DerBefiederungszustandunddasWohlbefindenderTierehabensomitdirektenEinflussaufdenwirtschaftlichenErfolg!
4.3 Wasserbedarf der LegehenneWasseristfürjedesTierdaswichtigsteNahrungsmittel.Futter-undWasseraufnahmesteheninen-
gemVerhältniszueinander,wobeieinVerhältnisvonimMitteletwa1:2alsnormalgilt.FürAbweichun-genvondiesemMittelwertspieleninsbesonderedasAlterderTiere,NährstoffimbalancendesFutters,hoheTemperaturen(Sommer!)oderaufkommendewiemanifesteGesundheitsproblemeeinemaßgeb-licheRolle.
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WasseruhrenermöglichendienotwendigeregelmäßigeKontrollederaufgenommenenWassermen-geundkönnensofrühzeitigwertvolleHinweiseaufunerwünschteEntwicklungen(z.B.Krankheiten)imBestandgeben.
DadieTiererunddoppeltsovielWasserwieFutterzusichnehmen,solltederhygienischenUnbe-denklichkeitdesWassers„vomUrsprungbiszumNippel“besonderesAugenmerkgeschenktwerden.Hierbeigilt:dasdenTierenangeboteneWassersolltegrundsätzlichTrinkwasserqualitäthaben.Regel-mäßigeÜberprüfungderFunktionsfähigkeitdesgesamtenTränkesystemsundReinigungallerWas-serversorgungseinrichtungen(auchderVorlaufbehälter)indenStällengewährleisten,dassdenTierenzujederZeitausreichendWasserineinwandfreierQualitätzurVerfügungsteht.BeiVerwendungvonBrunnenwassersindregelmäßigeWasseruntersuchungenaufBasisderTrinkwasserverordnungunab-dingbar.
4.4 Haltung von Legehennen mit intaktem SchnabelFederpickenisteineVerhaltensabweichungbeiLegehennen,dieplötzlich,häufigohneerkennbaren
Grund,auftritt.Esfängtdamitan,dasseinzelneHennendasGefiederihrerArtgenossinnenbepicken,ohnezunächstFedernherauszuziehen.Eswirddaherdavonausgegangen,dassdasVerhaltendersozialenGefiederpflegeanderAusbildungvonFederpickenbeteiligtist.AllerdingskommtdersozialenGefiederpflege keine Schlüsselfunktion zu, sodassallgemeinangenommenwird,dassessichumeinemultifaktoriellbedingteVerhaltensabwei-chung handelt. Die genetische Veranlagung fürFederpicken ist offensichtlich gering (Erblichkeitkleiner15%),sodassderUmweltgestaltungeineherausragendeBedeutungzukommt. InderVer-gangenheitwaresüblich,denSchnabelderKü-ken zu kürzen, um die Effektivität des Federpi-ckens zu reduzieren und so dem möglichenAuftreten von Kannibalismus vorzubeugen. AufGrund der Selbstverpflichtung der Geflügelwirt-schaftdürfeninDeutschlandseitAugust2016dieSchnäbelderKükenundJunghennennichtmehrgekürztwerden.
Vondaher istessehrwichtig,einerseitsdieUmweltbedingungenunddasHaltungsmanagementnachguterfachlicherPraxiszugestaltenundandererseitsdieLegehennenherdevonAnfangansehrintensivzubegleiten.ZuempfehlensindmehralszweiKontrollgängejeTag,beidenenvorallemdieFunktionsfähigkeitdertechnischenEinrichtungen(Lüftung,Wasser,Futterkette,Beleuchtung)geprüftundaufVerhaltensauffälligkeiten,ersteAnzeichenvonUnwohlseinoderbeginnendenErkrankungengeachtetwird.FürdieBewertungderLegehennenistauchdasMToolsehrhilfreich,daskostenlosbe-zogenwerden kann.AnhanddiesesLeitfadens könnenVeränderungen in denHerdenundandenTierenschnellerkanntundsomitGegenmaßnahmenergriffenwerden.DieserfülltauchdieForderungdes§11(8)Tierschutzgesetz(TierSchG),indergeregeltist,dassPersonen,diezuErwerbszweckenNutztierehalten,durchbetrieblicheEigenkontrollensicherzustellenhaben,dassdieAnforderungendes
Abbildung 21: Seit 08/2016 Verzicht auf Schnabel-kupieren in Deutschland (Henne rechts unkupiert) (Quelle: van der Linde, Bad Sassendorf)
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§2TierSchGeingehaltenwerden.InsbesonderehabensiezumZweckederBeurteilung,dassdieAn-forderungendes§2erfülltsind,geeignetetierbezogeneMerkmale(Tierschutzindikatoren)zuerhebenundzubewerten.
EinIndikatorfürbeginnendesFederpickenkanndasFehlenvonFederninderEinstreusein.BeibeginnendemFederpickensolltemöglichstumgehendgeprüftwerden,oballetechnischenEinrichtun-genrichtigfunktionierenundobdieEinstreuauchnochausreichendlockerist.DanachsolltedieEin-streuergänztundzusätzlichesBeschäftigungsmaterial(z.B.Heuballen,Strohballen,Picksteine)einge-brachtwerden.Esistauchzuprüfenobggfs.einFuttermiteinemetwashöherenGehaltanMethioninundSalz sowiemit einerErgänzung vonMagnesiumangebotenwerden kann.DieseMaßnahmensolltenstufenweiseerfolgen.BeimerstenAuftretenvonHautverletzungenmüssendiebetroffenenTie-reschnellstmöglichmiteinemAntipick-Spraybehandeltwerden,umdenÜbergangzuKannibalismuszuverhindern.SolltenallegetroffenenMaßnahmennichtausreichen,kanndieBeleuchtungsintensitätvonnormal20Luxstufenweisebisauf5Luxreduziertwerden.BeilängererBeibehaltungderRedukti-onderLichtintensitätistderAmtstierarzthinzuzuziehen.
5. Wirtschaftlichkeit
BeiderBewertungderWirtschaftlichkeitderLegehennenhaltungsindnebendenjenachVermark-tungsweg unterschiedlichen Erlösmöglichkeiten vor allem dieUnterschiede bei den direkten Kosten(Futter,Tierzukauf),diedurchdieBestandsgrößestarkvariierenkönnen,entscheidend.InderFreiland-haltung,ÖkoeiererzeugungundMobilstallhaltungspieltaberauchderArbeitsaufwandbeiderTierbe-treuungundAuslaufpflegeeinegroßeRolle.BeikleinenBestandseinheitenwiez.B.inderMobilstallhal-tungsinddieFestkostenfürdieUnterbringungderTiereeinnichtzuvernachlässigenderKostenfaktor.
DiegroßenUnterschiedebeidenErlösmöglichkeitenfürEierinAbhängigkeitvomVermarktungswegkönnenaufgrunddergroßenVielfaltderVermarktungsmöglichkeitenundderTatsache,dassdieVer-marktunginderRegelineinemBetriebparallelaufverschiedenenWegenerfolgt,nichtallgemeingültigdargestelltwerden.Grundsätzlichkannmanaberfeststellen,dassbeiderDirektvermarktungvomEr-zeugerandenEndkundendiebestenEierpreiseerzieltwerden,gefolgtvonderRegionalvermarktungüberdenLEH,denVerkaufanWiederverkäufer,denEiergroßhandelunsortiertüberPackstellenund
Abbildungen 22 und 23: Pickblöcke als Beschäftigungsmaterial (Quelle: van der Linde, Bad Sassendorf)
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schließlichdieAbgabevonEiernandieEiproduktenwerke.IndernachfolgendenAbbildungsindKos-tenkalkulationenbeiverschiedenenHaltungsformenzusammengestellt.DabeiwurdenfolgendeKenn-zahlenverwendet:
Kennzahl Voliere20.000 Tindoor
Voliere20.000 T+ Auslauf
Bodenhalt. 12.000 T. indoor
Bodenhalt.12.000 T.+ Auslauf
Öko6.000 T.
Mobilstall300 T.Konv.
Mobil-250 T.Öko
Futterpreis 30€/dt 30€/dt 30€/dt 30€/dt 56€/dt 30€/dt 56€/dtFutter/Tieru.Jahr 43 kg 43 kg 43 kg 43 kg 45 kg 43 kg 45 kgJunghennenpreis 5,50€ 5,50€ 5,50€ 5,50€ 10,00€ 5,50€ 10,00€Eizahl/AHu.Jahr 280 270 280 270 260 260 260InvestitionskostenjePlatz
70€ 80€ 90€ 100€ 120€ 120€ 150€
Die oben kumulierten Kostenblöcke entsprechen dem am Markt zu erlösenden Mindestdurch-schnittspreisefürEierinderjeweiligenHaltungsform.ErstdannsinddiefürdenErzeugerentstandenenAufwendungenvollständigabgedeckt.DabeiwurdeeineEntlohnungderAKhvon15,00€unterstellt.
NebendenKostenunddemEierpreissindaberauchdieLeistungderLegehennenwieEizahl,Ei-gewichtssortierung,Futterverwertung,NutzungsdauerundMortalitätdesBestandesmitentscheidendüber den ökonomischenErfolg der Legehennenhaltung. Schließlich spielen auchKoppelerlösewieeinzelbetrieblicheAgrarförderung,Althennenvermarktung, Mistverwertung oder Veredelung der Se-kundaware(ca.20absortierteEier/LegehenneundJahr)einenichtzuvernachlässigendeRollebeiderwirtschaftlichenBewertungderEiererzeugungundVermarktung.
Abbildung 24: Kosten der Eiererzeugung (ct./Ei) in verschiedenen Haltungssystemen (Quellen: H. Pieper DGS MAGAZIN 31/2016,10-14; K. Damme, Geflügeljahrbuch 2020)
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6. Fazit
WeralsEiererzeugerinDeutschlandeinbefriedigendesBetriebsergebniserzielenwill,musssichimRahmengesetzlicherVorgabengleichermaßenumdieMinimierungderProduktionskostenproEiwieumdieEiervermarktungkümmern.DieeinmaligeInvestitionineinbestimmtesneuesHaltungssystemzahltsichnuraus,wennderMarktdieproduziertenEiermiteinerakzeptablenMargeabnimmt,diesgiltinsbesonderebeidersehrteurenVarianteMobilstallhaltung.
InderKalkulationderProduktionskostensollteheuteinDeutschlandzusätzlichca.+1,0ct/EifürdieBeschäftigungsmaterialienbeiVerzichtaufdasSchnabelkupierenberücksichtigtwerden.LetztendlichentscheidenderHandelundderEndverbraucher,obderhöhereAufwandfürFreiland-,BioproduktionoderMobilstallhaltunghonoriertwird.DerEinkaufvonJunghenneneinerbestimmtenHerkunftausei-nemAufzuchtbetriebmitpassenderStalltechnik,FütterungundBeschäftigungsangebothilft,RisikenimLegebetriebzuvermeiden.
GutgeschultesundaufmerksamesStallpersonalsolltenichtnurdieTechnikbeherrschen,sondernauchZeitfürdieBeobachtungderTierehaben,umggf.frühzeitigaufVerhaltensstörungenwieFeder-pickenundKannibalismuszureagieren.ImÜbrigenistzuhoffen,dassinZukunftnochmehrVerbrau-cherdieGelegenheitnutzen,sichan„OffenerHof“AktionstagenüberdietatsächlichenProduktionsbe-dingungen in dermodernenPraxis zu informierenundbeimEinkauf nebenDatumundPreis auchtierfreundlicheHaltungsformenzuhonorieren.
7. Ergänzende Literatur
Beck, M. M., 2018: MEG-Marktbilanz Eier und Geflügel 2018. Eugen Ulmer KG Stuttgart, ISBN 978-3-8186-0683-1
Damme,K.,R.-A.Hildebrand,2002:Geflügelhaltung.EugenUlmerKGStuttgart,ISBN978-3-8001-3929-3Damme,K.,2019:Geflügeljahrbuch2020.EugenUlmerKGStuttgart,ISBN978-3-8186-0835-4DLG-Merkblatt380„DasTierimBlick–Legehennen“Linde,J.v.d.,H.Pieper,2018:GeflügelimMobilstall.EugenUlmerKGStuttgart,ISBN978-3-8186-0344-1MTool–EineManagementhilfefürLegehennenaufzuchtund-haltung,2017;Download:https://www.ble-me-
dienservice.de/0049/mtool-eine-managementhilfe-fuer-legehennenaufzucht-und-haltung?c=152
https://www.ble-medienservice.de/0049/mtool-eine-managementhilfe-fuer-legehennenaufzucht-und-haltung?c=152https://www.ble-medienservice.de/0049/mtool-eine-managementhilfe-fuer-legehennenaufzucht-und-haltung?c=152
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Download unter www.DLG.org/Merkblaetter
DLG e.V. MitgliederserviceEschbornerLandstraße122•60489FrankfurtamMainDeutschlandTel.+496924788-205•[email protected]•www.DLG.org
DLG-Merkblätter. Wissen für die Praxis.
• DLG-Merkblatt406 Haltung von Masthühnern
• DLG-Merkblatt380 Das Tier im Blick –
Legehennen
• DLG-Merkblatt438 Beleuchtung und Beleuchtungs-
technik im Geflügelstall
• DLG-Merkblatt436 Entenmast
www.DLG.org
DLG-Merkblatt 380Das Tier im Blick – Legehennen
www.DLG.org
DLG-Merkblatt 436
Entenmast Haltung – Fütterung – Kosten
www.DLG.org
DLG-Merkblatt 438
Beleuchtung und Beleuchtun
gstechnik
im Geflügelstall
_bookmark44.2_Futter_und_F%C3%BCtterung_Hlk255423391. Tiere2. Aufzucht3. Rechtlicher Rahmen der Legehennenhaltung in Deutschland3.1Allgemeine Vorgaben3.2Spezielle Vorgaben
4. Managementempfehlungen4.1Haltung4.2Futter und Fütterung4.3Wasserbedarf der Legehenne4.4Haltung von Legehennen mit intaktem Schnabel
5. Wirtschaftlichkeit6. Fazit7. Ergänzende Literatur