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Solidarische LandwirtschaftSolidarische Landwirtschaft

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Agrarkultur regional gestaltenAgrarkultur regional gestalten

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Wurzeln der Solidarischen Landwirtschaft

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• Konzept wird in Japan seit den 60er Jahren (Tekei) und ab den 80er Jahren in den USA praktiziert (CSA- community supported agriculture)

• Trauger Groh brachte das Konzept dann nach Deutschland auf den Buschberghof (seit 1988, mittlerweile ca. 300 Mitgliedshaushalte)

• als Reaktion der Verbraucher _innen auf zunehmende Umweltzerstörung und deren Einfluss auf die Lebensmittelqualität

• mittlerweile in ganz Europa vertreten

• seit 2 Jahren sehr dynamische Entwicklung in Deutschland

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Konzept

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• Solidarische Landwirtschaft bedeutet Teilung von Risiko und Verantwortung in der Landwirtschaft

• solidarische Gestaltung des Wirtschaftsprozesses auf der Basis gegenseitigen Vertrauens

• ein landwirtschaftlicher Betrieb wird durch eine Gruppe von Menschen getragen

• der Hof rechnet aus wie viele Menschen er versorgen kann und stellt seine Produktionskosten für ein Wirtschaftsjahr vor (Saatgut, Dünger, Pachten, Lohn, Maschinenkosten, etc.)

• die Verbraucher_innen finanzieren den Betrieb verbindlich für ein Wirtschaftsjahr durch einen monatlichen Beitrag und erhalten im Gegenzug alle Produkte, die auf dem Betrieb erzeugt werden

• Lebensmittel verlieren ihren Preis und bekommen ihren Wert zurück

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Vorteile für die Region

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• Wertschöpfung kann in der Region verbleiben

• Regionale Wirtschaftskreisläufe werden gestärkt

• „Brückenschlag“ zwischen Landwirt_innen und Städter_innen (Förderung des gegenseitigen Verständnisses innerhalb von Stadt- Land-Beziehungen)

• Bewusstseinswandel in der Bevölkerung durch eigene Erfahrungen mit der Landwirtschaft

• Lösungsmöglichkeit für Betriebe im Problemfeld „Generationenwechsel/ Hofnachfolge“

• Bewahrung und Aufbau der Lebensgrundlage „Boden“ in der Region

• schonender Umgang mit natürlichen Ressourcen

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Vorteile für die Landwirt_innen

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• Unabhängigkeit von Marktmechanismen

• faire Löhne und Arbeitsbedingungen

• Risiken werden auf viele Schultern verteilt

• Planungssicherheit

• Unabhängigkeit von Subventionen und begrenzten Förderzeiträumen

• Landwirt_innen können sich auf ihre Hauptaufgabe ´ „Lebensmittelerzeugung“ konzentrieren

• gesteigerte Motivation, da die Landwirt_innen nicht für anonyme Konsument_innen produzieren (direkte Wertschätzung der Lebensmittel)

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Vorteile für die Verbraucher_innen

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• Qualitätsvolle, regionale und saisonale Lebensmittel

• Transparenz und Identifikation mit „ihrem“ Hof

• Neuer Bezug zur Landwirtschaft und zum Boden als Grundlage der menschlichen Existenz kann entstehen

• Erfahrungsräume und Bildung (Gemeinschaftsaktionen bei Ernte, Einkochaktionen, gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit)

• Mitsprache bei Sortenwahl und Vielfalt

• Einnahme einer aktiven, handelnden Position, statt Konsum mit zunehmend weniger Wahlfreiheit

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Problemfelder der modernen Landwirtschaft

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• Starke Konzentrationen in den vor- und nachgelagerten Bereichen (z. B. bei Saatgut, Düngemittel, Fleischverarbeitung)

• Motto: „Wachsen oder Weichen“

• ökologische Schäden führen zur mangelnden Fruchtbarkeit des Bodens, teilweise irreparable Schäden durch unsachgemäße Bewirtschaftung

• kleine und mittlere Betriebe können bei vom Weltmarkt beeinflussten Preisen nicht mithalten

• starke Flächenkonkurrenz zwischen Lebensmittelerzeugung, Anbau von Futtermitteln und Anbau von Pflanzen zur Energieerzeugung

• außerdem täglicher Flächenverlust durch Ausbau von Gebäude- und Verkehrsflächen (ca. 90 ha täglich)

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Antworten der Solidarischen Landwirtschaft

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• Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft

• verantwortungsvoller Umgang mit natürlichen Ressourcen

• regionale, saisonale Lebensmittel, Unabhängigkeit von Nahrungsmittelkonzernen

• ökologisches Handeln vor Ort möglich

• weniger Transporte und Verpackungen (Peak Oil)

• Wertewandel des „Wegwerfproduktes“ Nahrungsmittel

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Solidarische Landwirtschaft Kassel & Umgebung

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• Zwei Gärtnereien: Wurzelwerk (gASTWERKe in Escherode) und Rote Rübe (Kommune Niederkaufungen)

• Insgesamt ca. 4 ha Fläche (Freiland und Gewächshäuser, eigene Jungpflanzenanzucht)

• 240 SoLawi- Mitglieder möglich

• z. Zt. noch Kofinanzierung durch Abokisten, Hofläden, Selbsterntegärten, umweltpädagogische Angebote

• Momentan 3 Abholstellen in Kassel, sowie Abholmöglichkeiten in Escherode und in Niederkaufungen

• Alle 6 Wochen gemeinsame Treffen, gemeinsame Öffentlichkeitsarbeit, Ernte- und Einkochaktionen

weitere Infos: www.solawi-kassel.de, [email protected]

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Netzwerk Solidarische Landwirtschaft e. V.

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• Gründung Juli 2011

• Homepage

• Öffentlichkeitsarbeit (Zeitungsartikel, Handbuch für Initiativen, TV- Berichte...)

• Beratung von neuen Initiativen und Höfen

• regelmäßige Netzwerktreffen

• nationaler und internationaler Austausch

• monatlicher Rundbrief

weitere Infos: www.solidarische-landwirtschaft.org

[email protected]

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Notwendige Rahmenbedingungen

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• gesetzliche Regelungen zum Bodenmarkt

• deutliche Reduzierung des Flächenverbrauches durch Siedlungsflächen

• Reduzierung der Anbaufläche für Futtermittelerzeugung

• konsequente Umsetzung von Energieeinsparpotentialen zur Verringerung des Anbaus von Pflanzen zur Energieerzeugung

• Unterstützung durch politische Entscheidungsträger bei Öffentlichkeits- bzw. Bildungsarbeit zur Solidarischen Landwirtschaft

• Veränderung unserer Ernährungsmuster

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Mögliche Forschungsthemen zur SoLawi

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• Auswirkungen der Solidarischen Landwirtschaft auf den Zustand und die Entwicklung des Bodens bzw. andere ökologische Parameter

• Einfluss des Konzeptes der Solidarischen Landwirtschaft auf die zukünftigen Existenzmöglichkeiten kleiner und mittlerer Betriebe

• Wissenschaftliche Begleitung bei der Integration regional ansässiger Lebensmittelverarbeitender Betriebe (Bäckereien, Fleischereien, Restaurants, etc.) in eine Solidarische Landwirtschaft

• Untersuchung von fördernden und hemmenden Faktoren auf der Verbraucherseite/ Erzeugerseite bei der Bildung einer Solidarischen Landwirtschaft

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Gemüsebaukollektiv Rote Rübe

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• Bioland-Gemüseanbau auf 2 ha fruchtbarem Lössboden

• schwerpunktmäßiger Anbau für die „Solidarische Landwirtschaft Kassel & Umgebung“

• „Gemeinschaftsgarten Rote Rübe“ mit 40 SelbstErnteparzellen

• umweltpädagogische Seminare für Kinder und Erwachsene

• Saatzucht von rund 30 ausgewählten Gemüsekulturen, Kräutern und Blumen

• Hofladen mit saisonalen und regionalen Angeboten

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Impressionen

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Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit !

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