dsj-intern 04/2015

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Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir trauern um die Opfer der Anschläge in Paris und sind in Gedanken bei un- seren französischen Freun- den. Wir verurteilen aufs Schärfste jegliche Form von Terror und Gewalt. Die Anschläge vom 13. No- vember in Paris waren ein Anschlag auf unsere Kultur, insbesondere auch auf die Jugendkultur. Die Möglich- keiten und die Freiheit auszugehen, Musik zu hören, Sport zu treiben und an Sportveranstaltungen teilzu- nehmen, gehören unmittelbar dazu. Zentrale Ziele, die wir im Sport und insbesondere in der internationalen Jugendarbeit verfolgen, sind Völ- kerverständigung, Friedensförderung, interkulturelle Öffnung und Abbau von Vorurteilen. Davon lassen wir uns von Terroristen und ihren feigen Taten nicht abbringen. Wir lassen uns diese Ideale nicht nehmen! Deshalb fand nur wenige Tage nach den Attentaten wie geplant die 50. Gemeinschaftstagung der deut- schen und französischen Sportverbände in Paris statt. Zusammen mit unseren französischen Partnern des Comité National Olympique et Sportif Français blickten wir gemeinsam auf 50 Jahre der institutionellen Zu- sammenarbeit im Sport zurück, wodurch viele tausend jugendliche Sportlerinnen und Sportler die Möglichkeit hatten, mit Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerks wertvolle interkulturelle Erfahrungen zu sammeln und ihren Beitrag für ein friedliches Mitein- ander in Europa und der Welt zu leisten. Sportveran- staltungen wie die Olympischen und Paralympischen Spiele können zu Frieden und Völkerverständigung beitragen. Gemeinsame Erlebnisse und die Möglichkeit zum Austausch untereinander sollten im Zeitalter des Dialogs immer Vorrang haben. Gerade deshalb freuen wir uns auf die Möglichkeit, Spiele im eigenen Land auszurichten. Mit dem neuen Aktionsprogramm „jugend.macht. sport. – generation 2024“ unterstützt die dsj die Be- werbung Hamburgs und will die positiven Impulse aus der Bewerbung für die Weiterentwicklung ihrer Akti- vitäten und die ihrer Mitgliedsorganisationen nutzen. Frieden, Interkulturalität, Teilhabe, Vielfalt und Nach- haltigkeit sind wichtige Anliegen der Hamburg-Bewer- bung. Auf die Einbindung der Jugend der Welt wird es ankommen. Ihr Ingo Weiss AKTUELLE INFORMATIONEN UND TERMINE [ intern ] AUSGABE 4 /2015 Beim Hauptausschuss der Deutschen Sportjugend in Düsseldorf wurde es vorgestellt: „jugend.macht. sport. – generation 2024“, lautet das neue Aktions- programm der Deutschen Sportjugend (dsj), mit dem sie die Bewerbung um die Olympischen und Paralym- pischen Spiele in Hamburg unterstützt, aber auch die positiven Impulse aus der Bewerbung für die Unter- stützung und Weiterentwicklung der Aktivitäten der dsj und ihrer Mitgliedsorganisationen nutzen will. Dazu gehören ein dsj-Kongress „Hamburg 2024“ im Jahr 2016 und das dsj-Jugendevent 2017 sowie die aktive Beteiligung der Mitgliedsorganisationen. Dr. Martin Schnitzer vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck nannte in seinem Impulsvor- trag als Nutzen von sportlichen Großveranstaltungen den verbesserten Zugang zum Sport, den Partizipations- gedanken, eine Sensibilisierung für Umweltfragen und Nachhaltigkeit sowie die Verbesserung der Infrastruk- tur. Die Jugend könne von sportlichen Großveranstal- tungen profitieren. Schnitzer sieht die Notwendigkeit, schon während der Bewerbungsphase Programme zu entwickeln, die Jugendliche aktiv mitgestalten können. Bernhard Schwank von der Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024 stellte eindrucksvoll die emotiona- le Seite der Bewerbung vor. In einer von Ingo Weiss moderierten Podiumsdiskussion betonte Solveig-Freya Ostermann, ehemalige Teilnehmerin an dsj-aca- demy camps, dass Olympische Spiele auch sozial und kulturell nachhaltig sein sollten. Lisa Druba, Vorstandsmitglied der Deutschen Sportjugend, for- derte dazu auf, die Bewerbung zu nutzen, um Nach- wuchs auch für Engagement im Sport zu generieren. Beim Hauptausschuss 2015 in Düsseldorf legte der dsj-Vorstand außerdem seinen Jahresbericht vor und stellte die Aktivitäten der Deutschen Sportjugend für Flüchtlinge vor. Die Delegierten aus den Mitgliedsorga- nisationen nahmen die Jahresrechnung entgegen und genehmigten den Wirtschaftsplan für das Jahr 2016. Für ihr besonderes Engagement wurden Ute Braun von der Bayerischen Sportjugend, Hans-Peter Boeken (Sportjugend NRW), Beverly Haetrich (Deut- sche Pferdesportjugend der Deutschen Reiterlichen Vereinigung), Uwe Klein (Sportjugend Sachsen-An- halt), Heiner Kiebel (Deutsche Basketballjugend), Klemens Neuhaus (Deutsche Leichtathletikjugend) und Dr. Christiane Wenkel (Thüringer Sportjugend) mit der Ehrengabe der Deutschen Sportjugend ausgezeichnet. Die Jugend-Ehrennadel als besondere Auszeichnung für junges Engagement erhielten Greta Kipping (DJK), Helena-Marie Becker (Badische Sportjugend Nord), Julia Schneider (Deutsche Turnerjugend) und Tatjana Blessing (Deutsche Behindertensportjugend). Vom 21. bis 23. Oktober 2016 trifft sich die Deutsche Sportjugend zu ihrer Vollversammlung in Mainz. jugend.macht.sport. – generation 2024 Aktionsprogramm zur Unterstützung der Olympiabewerbung vorgestellt Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel und Ingo Weiss Foto: dsj/Andrea Bowinkelmann Dr. Martin Schnitzer wünscht sich ein Programm von der Jugend für die Jugend Foto: dsj/Andrea Bowinkelmann

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Aktuelle Informationen und Termine der Deutschen Sportjugend. Erscheinungsweise: 1/4 jährlich

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Liebe Leserinnen, liebe Leser,wir trauern um die Opfer der Anschläge in Paris und sind in Gedanken bei un-seren französischen Freun-den. Wir verurteilen aufs Schärfste jegliche Form von Terror und Gewalt.

Die Anschläge vom 13. No-vember in Paris waren ein Anschlag auf unsere Kultur,

insbesondere auch auf die Jugendkultur. Die Möglich-keiten und die Freiheit auszugehen, Musik zu hören, Sport zu treiben und an Sportveranstaltungen teilzu-nehmen, gehören unmittelbar dazu.

Zentrale Ziele, die wir im Sport und insbesondere in der internationalen Jugendarbeit verfolgen, sind Völ-kerverständigung, Friedensförderung, interkulturelle Öffnung und Abbau von Vorurteilen. Davon lassen wir uns von Terroristen und ihren feigen Taten nicht abbringen. Wir lassen uns diese Ideale nicht nehmen! Deshalb fand nur wenige Tage nach den Attentaten wie geplant die 50. Gemeinschaftstagung der deut-schen und französischen Sportverbände in Paris statt. Zusammen mit unseren französischen Partnern des Comité National Olympique et Sportif Français blickten wir gemeinsam auf 50 Jahre der institutionellen Zu-sammenarbeit im Sport zurück, wodurch viele tausend jugendliche Sportlerinnen und Sportler die Möglichkeit hatten, mit Unterstützung des Deutsch-Französischen Jugendwerks wertvolle interkulturelle Erfahrungen zu sammeln und ihren Beitrag für ein friedliches Mitein-ander in Europa und der Welt zu leisten. Sportveran-staltungen wie die Olympischen und Paralympischen Spiele können zu Frieden und Völkerverständigung beitragen. Gemeinsame Erlebnisse und die Möglichkeit zum Austausch untereinander sollten im Zeitalter des Dialogs immer Vorrang haben. Gerade deshalb freuen wir uns auf die Möglichkeit, Spiele im eigenen Land auszurichten.

Mit dem neuen Aktionsprogramm „jugend.macht.sport. – generation 2024“ unterstützt die dsj die Be-werbung Hamburgs und will die positiven Impulse aus der Bewerbung für die Weiterentwicklung ihrer Akti-vitäten und die ihrer Mitgliedsorganisationen nutzen. Frieden, Interkulturalität, Teilhabe, Vielfalt und Nach-haltigkeit sind wichtige Anliegen der Hamburg-Bewer-bung. Auf die Einbindung der Jugend der Welt wird es ankommen.

Ihr Ingo Weiss

AKT UELLE INFOrM AT IONEN UND T ErM INE

[intern]AusgAbe 4 /2015

Beim Hauptausschuss der Deutschen Sportjugend in Düsseldorf wurde es vorgestellt: „jugend.macht.sport. – generation 2024“, lautet das neue Aktions-programm der Deutschen Sportjugend (dsj), mit dem sie die Bewerbung um die Olympischen und Paralym-pischen Spiele in Hamburg unterstützt, aber auch die positiven Impulse aus der Bewerbung für die Unter-stützung und Weiterentwicklung der Aktivitäten der dsj und ihrer Mitgliedsorganisationen nutzen will. Dazu gehören ein dsj-Kongress „Hamburg 2024“ im Jahr 2016 und das dsj-Jugendevent 2017 sowie die aktive Beteiligung der Mitgliedsorganisationen.

Dr. Martin Schnitzer vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck nannte in seinem Impulsvor-trag als Nutzen von sportlichen Großveranstaltungen den verbesserten Zugang zum Sport, den Partizipations-gedanken, eine Sensibilisierung für Umweltfragen und Nachhaltigkeit sowie die Verbesserung der Infrastruk-tur. Die Jugend könne von sportlichen Großveranstal-tungen profitieren. Schnitzer sieht die Notwendigkeit, schon während der Bewerbungsphase Programme zu entwickeln, die Jugendliche aktiv mitgestalten können. Bernhard Schwank von der Bewerbungsgesellschaft Hamburg 2024 stellte eindrucksvoll die emotiona-le Seite der Bewerbung vor. In einer von Ingo Weiss moderierten Podiumsdiskussion betonte Solveig-Freya Ostermann, ehemalige Teilnehmerin an dsj-aca-demy camps, dass Olympische Spiele auch sozial und kulturell nachhaltig sein sollten. Lisa Druba, Vorstandsmitglied der Deutschen Sportjugend, for-derte dazu auf, die Bewerbung zu nutzen, um Nach-wuchs auch für Engagement im Sport zu generieren.

Beim Hauptausschuss 2015 in Düsseldorf legte der dsj-Vorstand außerdem seinen Jahresbericht vor und stellte die Aktivitäten der Deutschen Sportjugend für Flüchtlinge vor. Die Delegierten aus den Mitgliedsorga-nisationen nahmen die Jahresrechnung entgegen und genehmigten den Wirtschaftsplan für das Jahr 2016.

Für ihr besonderes Engagement wurden Ute Braun von der Bayerischen Sportjugend, Hans-Peter Boeken (Sportjugend NrW), Beverly Haetrich (Deut-sche Pferdesportjugend der Deutschen reiterlichen Vereinigung), Uwe Klein (Sportjugend Sachsen-An-halt), Heiner Kiebel (Deutsche Basketballjugend), Klemens Neuhaus (Deutsche Leichtathletikjugend) und Dr. Christiane Wenkel (Thüringer Sportjugend) mit der Ehrengabe der Deutschen Sportjugend ausgezeichnet. Die Jugend-Ehrennadel als besondere Auszeichnung für junges Engagement erhielten Greta Kipping (DJK), Helena-Marie Becker (Badische Sportjugend Nord), Julia Schneider (Deutsche Turnerjugend) und Tatjana Blessing (Deutsche Behindertensportjugend).

Vom 21. bis 23. Oktober 2016 trifft sich die Deutsche Sportjugend zu ihrer Vollversammlung in Mainz.

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Düsseldorfs Oberbürgermeister Thomas Geisel und Ingo Weiss

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Dr. Martin Schnitzer wünscht sich ein Programm von der Jugend für die Jugend

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ein Kommentar von ulrike spitz

„In die Zukunft der Jugend investieren durch Sport“ – das ist das Leitmotiv der Deutschen Sportjugend (dsj). „Wo kann man das besser verwirklichen, als wenn man Olympische und Paralympische Spiele plant?“, fragte dsj-Vorstandsmitglied Lisa Druba beim Hauptausschuss in Düsseldorf, der stark vom Thema Bewerbung um die Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 in Deutschland geprägt war. Druba bekam einmütig Zustim-mung auf ihre Frage. Nicht nur, weil die Hauptakteure in neun Jahren heute Kinder und Jugendliche sind, sondern weil der Nutzen der Spiele wie Teilhabe durch allgemei-nen Zugang zum Sport, die Schaffung von Vorbildern, Identifikation, hoher Freizeitnutzen, Investition in Bildung und Erziehung, sozialer Zusammenhalt und vieles mehr gerade auch der Jugend zu Gute kommen wird. Das ist vielen (noch) zu wenig bewusst.

Dass die dsj deshalb das Aktionsprogramm „jugend.macht.sport – generation 2024“ zur Unterstützung der Bewerbung startet mit einem dsj-Kongress „Hamburg 2024“ im nächsten Jahr sowie einem dsj-Jugendevent 2017, passt perfekt. Schließlich sind Vielfalt und Teil-habe ein wichtiges Anliegen der Bewerbung, weshalb eine noch aktivere Einbindung der Jugend nur förderlich sein kann. Bernhard Schwank, Direktor Sport und Inter-nationales bei der Bewerbungsgesellschaft, stellte die olympischen und paralympischen Momente wie die des friedlichen Zusammentreffens von Menschen aus kon-fliktbehafteten Gebieten, wie die des über sich Hinaus-wachsens, des Identifizierens mit Vorbildern oder wie die der puren Freude am Sport in den Mittelpunkt. „Gerade die Jugend macht in diesen Momenten wichtige Erfah-rungen fürs Leben“, sagte Schwank.

„Ein Programm von der Jugend für die Jugend“, wünscht sich Martin Schnitzer vom Institut für Sportwissenschaft der Universität Innsbruck, der in Düsseldorf das Impuls-referat hielt, „und es muss so sein, dass Jugendliche freiwillig und gerne mitmachen.“ Das sollte kein Prob-lem sein. Zu dieser Erkenntnis kam, wer Solveig-Freya Ostermann zuhörte, wie sie begeistert über ihre Erfah-rungen im Sport, z.B. als Teilnehmerin an dsj academy camps berichtete. Sie habe so viel gewonnen durch ihre ehrenamtliche Arbeit im Sport, sagte Ostermann, Freundschaften in aller Welt geschlossen, viel gelernt und erfahren: „Man kann direkt sehen, wie viel Kraft der Sport hat.“ Sie spricht von sozialer Nachhaltigkeit und träumt dabei auch von einem Olympischen Jugendla-ger 2024 mit Jugendlichen aus allen Ländern und allen Schichten, z.B. auch mit obdachlosen Jugendlichen, für die sie neben dem Sport ebenfalls ehrenamtlich arbeitet. Nimmt man noch dazu, dass gerade Olympische und Pa-ralympische Spiele auch viele Freiwillige anregen kann, sich dauerhaft ehrenamtlich im Sport zu engagieren, kommt das einerseits ohnehin der Jugendarbeit zugute und kann andererseits zudem ein Motivator für junge Menschen werden, sich zu engagieren – in den Sportver-einen und -verbänden, in Jugendverbänden und vielleicht sogar im außersportlichen Bereich.

Je mehr junge Menschen die dsj noch ins Olympia-Boot holen kann, desto besser. Bei Olympischen und Paralym-pischen Spielen kommen schließlich alle Generationen zusammen und begeistern sich für eine Sache – aber zweifellos zählt die Jugend zur wichtigsten Gruppe.

Umgang mit Vielfalt

„Umgang mit Vielfalt – die Entwicklung eines gemein-samen Handlungsverständnisses“ lautete das Thema der Tagung der Jugendbildungsreferent/-innen der Deutschen Sportjugend in Wetzlar.

Bünyamin Werker, Erziehungswissenschaftler der TU Dortmund, leitete die Tagung mit dem Vortrag „Fremd-heit im Zeitalter der Globalisierung“ ein. Er ging auf Globalisierungsprozesse im Allgemeinen ein und beleuchtete die Gründe für eine Flucht nach Deutschland. In Arbeitsgrup-pen ging es dann um die eigene Haltung dem „Fremden“ gegenüber, die durch die Selbstreflexion innerhalb einer Atom-Mole-küle-Diskussion und im Fishbowl angeregt wurde. Gemeinsames Ergebnis war, dass eine offene Haltung dem fremden Gegen-über unabdingbar ist und die Notwendig-keit einer stetigen reflexion der eigenen Werte und auch von verbandlichen Struktu-ren im Sport besteht.

Der zweite Tag behandelte das aktuell bri-sante Thema der Flüchtlinge im Sport. An-gelika ribler, Sportjugend Hessen, berich-tete über die Verfahrensweisen der Asylantragstellung und die Herausforderungen, denen Deutschland und der organisierte Sport sich nun annehmen müssen und werden. In zwei Arbeitsgruppen erarbeiteten die Ju-gendbildungsreferent/-innen, inwiefern das bestehen-de Bildungsangebot angepasst oder weiterentwickelt werden kann und wie konkrete Projekte mit Flüchtlin-gen im Verband aussehen können.

Am dritten und letzten Tag setzen die referent/-innen sich in sechs Arbeitsgruppen mit ganz unterschiedli-chen Themen auseinander. Sowohl Ideen zur Nutzung des „Bildungsnetzes“ als auch neue Kooperations- und Kommunikationswege im rahmen der Bildungs-arbeit wurden diskutiert.

Die nächste Tagung der Jugendbildungsreferent/-innen findet vom 27. bis 29. Juni 2016 statt.

Nationales Paralympisches Jugendlager Rio 2016

Zu den Paralympischen Spielen rio 2016 wird die Deutsche Behindertensportjugend (DBSJ) wie-der ein Paralympisches Jugendlager veranstalten. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer werden in ei-nem spannenden rahmenprogramm Land und Kultur genauso kennenlernen, wie sich in Work-

shops und Diskussionen untereinander und mit Persönlichkeiten aus Sport und Gesellschaft zu ver-schiedensten Themen austauschen können. Im in-terkulturellen Begegnungsprogramm besteht die Möglichkeit, junge Menschen aus anderen Teilneh-mer-Nationen kennenzulernen. Und selbstverständ-lich wäre eine reise zu den Paralympischen Spielen nicht komplett, ohne auch Wettkämpfe zu besuchen. Eingeladen, sich um einen Platz im Nationalen Para-lympischen Jugendlager rio 2016 zu bewerben, sind junge Menschen mit und ohne Behinderung zwischen 15 und 17 Jahren (Stichtag 1. September 2016).

Weitere Infos: www.dbs-npc.de

(Mehr) Jugend ins Olympia-Boot

Sportler/-innen mit und ohne Behinderung können sich bewerben

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Jugendbildungsreferent/-innen beim sportlichen Teil der Tagung

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Ein Zeichen der Solidarität 50. Gemeinschaftstagung der deutschen und französischen Sportverbände in Paris

Vom 16. bis 18. November 2015 fand mit Unterstüt-zung des Deutsch-Französischen Jugendwerks die 50. Gemeinschaftstagung der deutschen und französi-schen Sportverbände in Paris statt. Trotz der Anschläge in Paris am Wochenende zuvor waren alle angemelde-ten Vertreter/-innen der deutschen und französischen Sportverbände dort unter ganz besonderen Vorzeichen zusammen gekommen.

Ingo Weiss, der Vorsitzende der Deutschen Sportju-gend, sagte anlässlich der Tagung: „Vor 50 Jahren wurde die Zusammenarbeit zwischen deutschen und französischen Sportverbänden institutionalisiert und erstmals eine gemeinsame Tagung organisiert. Ich bin sehr froh, dass wir die 50. Gemeinschaftstagung durchgeführt und damit unsere Solidarität mit unseren französischen Freunden bewiesen haben.“

Auch wenn das fünfzigjährige Jubiläum dieser Tagung von den Ereignissen in Paris überschattet war, bot die Veranstaltung die Gelegenheit, sich zu erinnern und die Zukunft zu planen. Das Schwerpunktthema der diesjährigen Tagung lautete: „Die Stellung des Sports in der Gesellschaft: Jugend und aktive Bürgerschaft“. Die Diskussion über Werte und Integration mit Alain Arvin-Berod, Mitglied des Wissenschaftsausschusses des Think Tank „Sport und Gesellschaft“ und Prof. Dr. Gudrun Doll-Tepper, Vizepräsidentin des DOSB, erhielt vor dem Hintergrund der Attentate besondere Brisanz.

Ein trinationaler deutsch-französisch-slowenischer Trainingslehrgang wurde von Serge Claude vom Fran-zösischen Luftsportverband vorgestellt. Dadurch wurde der Vorbild- und Anregungscharakter der deutsch-fran-zösischen Begegnungen für Europa deutlich. In einer Podiumsdiskussion diskutierten Daniel Costantini, ehemaliger Trainer der französischen Handball-Nati-onalmannschaft, Michel rat, ehemaliger Trainer im Centre Fédéral de BasketBall (CFBB), Michel Godard, Stellvertretender Direktor des INSEP, ehemaliger Hand-ballspieler und Julie Lazard, Weltmeisterin in Boxsport (2010-2014) über die Wirkung der deutsch-französi-schen Trainingslehrgänge auf die sportliche und per-sönliche Karriere der deutschen und französischen Spitzensportler/-innen und Trainer/-innen.

Am Dienstagabend wurden die Teilnehmer/-innen im Hotel de Beauharnais, der residenz des Deutschen Botschafters in Frankreich, empfangen. Auch dieses war ein deutliches Zeichen dafür, dass sich weder die deutschen noch französischen Verbandvertreter/-innen einschüchtern lassen und ihre Arbeit gemeinsam fort-setzen.

Interview

Zwei Themen beschäftigen zurzeit nicht nur die sportorganisationen: Die bewerbung Hamburgs um die Olympischen und Paralympischen spiele 2024 und der Zustrom der Flüchtlinge. dsj-intern sprach über beide Themen mit dem Hamburger Marcus Weinberg (Mdb), Familienpolitischer sprecher und Vorsitzender der Arbeitsgruppe Familie, senioren, Frauen und Jugend der CDu/Csu-bundestagsfraktion.

dsj-intern: Wo sehen Sie für Deutschland die jugend-politische Dimension der Olympiabewerbung?

Marcus Weinberg: Ich setze viel Hoffnung in eine er-folgreiche Bewerbung Hamburgs für die Olympischen Spiele 2024. Schon die Olympiabewerbung als solches kann für einen Schub sorgen. Denken Sie nur an die „Trimm-dich“-Bewegung im Zuge der Olympischen Spiele 1972 in München. Ein solches Ereignis hatte schon 1972 eine Strahlkraft, die die Kinder bundesweit zum Sport brachte. „In die Zukunft der Jugend inves-tieren durch Sport“ – das ist das Leitmotiv der Deut-schen Sportjugend. Vor dem Hintergrund der heute noch genutzten sportlichen Infrastruktur, die München 1972 ermöglicht hat, wäre Olympia 2024 in Hamburg eine Stärkung des Jugendsports auf Jahrzehnte hinaus. Der aktuelle Jugendsportbericht kommt zum Schluss, dass die Jugend insgesamt zu wenig Sport treibt. Es gibt in Deutschland immer mehr Sportangebote für Kinder, doch immer seltener werden diese wahrge-nommen. Das liegt am geänderten Freizeitverhalten, wie der Computernutzung und einer gesteigerten Schulbelastung durch Ganztagsschulen. Während Kinder am Tag sechs oder sieben Stunden nur sitzen, bewegen sie sich weniger als eine halbe Stunde. Das muss sich ändern!

dsj-intern: Die Olympiabewerbung Hamburgs und – momentan – eine Millionen Flüchtlinge in Deutsch-land. Wie passt das für Sie zusammen?

Marcus Weinberg: Die Kandidatur ist nicht nur eine riesige Chance für den Sport in Deutschland, sondern auch für die Integration der Flüchtlinge bundesweit. Im Sinne des Mottos „Allympics“ sollen neben den Bürgerinnen und Bürgern, die schon während des Bewerbungsprozesses einbezogen werden, auch die Flüchtlinge von dem Sportereignis profitieren. Erst vor wenigen Tagen gab der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees, Thomas Bach, bekannt, dass Spitzenathleten mit Flüchtlingsstatus erstmals 2016 an den Olympischen Spielen teilnehmen dürfen. Was gibt es besseres als Integration durch Sport. Sport bringt Menschen unterschiedlicher Herkunft und Hautfarbe friedlich zusammen, spricht alle Sprachen und ist her-vorragend als Brücke zur Integration in weitere Berei-che wie die der Arbeitswelt geeignet. Der organisierte Sport ist deutschlandweit ein zentraler Partner bei der Integration von Flüchtlingen. Bereits heute beteiligen sich viele Sportvereine und -verbände an dieser aktu-ellen gesamtgesellschaftlichen Aufgabe. Zum Beispiel kann man hier den DFB nennen, der mit dem Projekt „Willkommen im Verein“ bis zu 600 Fußballvereine jährlich mit einer Summe von je 500 Euro dabei unter-stützt, Flüchtlinge in ihre Mannschaften aufzunehmen.

dsj-intern: Das Gesetz zur besseren Verteilung, Un-terbringung, Versorgung und Betreuung von unbe-gleiteten minderjährigen Flüchtlingen und der Einsatz von 10.000 weiteren Bundesfreiwilligen sind aus Sicht der Deutschen Sportjugend wichtige Initiativen. An welchen Stellen spielt die Kooperation von freien und öffentlichen Trägern eine besondere rolle?

Marcus Weinberg: Die große Stärke der Deutschen Sportjugend ist es, verschiedene Angebote zur Unter-stützung von jungen Menschen unabhängig von deren Herkunft anzubieten. Gerade für die jungen Flüchtlin-ge sind diese Angebote von enormer Wichtigkeit, da sie zu einer schnellen und gelungenen Integration beitragen. Eine enge Abstimmung zwischen allen Ak-teuren, die in diesem Bereich tätig sind, ist vor die-sem Hintergrund unerlässlich. Mit über 9,8 Millionen Kindern, Jugendlichen und jungen Menschen ist die Deutsche Sportjugend der größte Freie Träger der Kin-der- und Jugendhilfe in Deutschland und Mitgestalter der Integration. Sportvereine setzen momentan klare Zeichen für eine gelebte Willkommenskultur, bieten Sporterlebnisse, sammeln Kleidung und Sportgeräte oder helfen bei Behördengängen.

Marcus Weinberg (MdB)

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Was ist die dsj academy?

Wie spielen die referent/-innen und Multiplikator/-in-nen der dsj zusammen? Wo genau sind sie zu verorten und welche Formen und Möglichkeiten des Engage-ments werden im rahmen der dsj academy gegeben? Am 17. Oktober waren genau das die zentralen The-men des zweiten dsj academy referent/-innen-Tref-fens in der Sportschule und Bildungsstätte des Landes-sportbundes Hessen in Frankfurt am Main.

Vier unterschiedliche Arbeitsgruppen haben dabei ihre Ideen, Anregungen und Wünsche zu Papier gebracht. Die Juniorbotschafter/-innen Dopingprävention und Inklusion sowie die Demokratietrainer/-innen und Botschafter/-innen des Themas Bildung für nachhalti-

ge Entwicklung engagieren sich für den organisierten Sport, unterstützen durch ihre Arbeitsergebnisse die dsj-Geschäftsstelle und tragen somit zur Qualitäts-entwicklung bei. Es wurden sowohl inhaltliche als auch methodische Vorgehensweisen diskutiert und Anregungen für den Umgang mit speziellen Themen gegeben.

Die Themen waren hierbei so vielfäl-tig und bunt wie die Gruppe selbst. Die dsj verfügt über viele Expert/-innen und refe-rent/-innen, die auch für andere Sportverbände einge-setzt werden wollen und sollen. Die dsj wird weitere referent/-innen akquirieren und sich zweimal jährlich in Form solcher referent/-innen-Treffen gemeinsam austauschen.

#NousSommesUnis

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TERMINE

[ ]Julia Forstner

Aus dem Vorstand:

Sport für junge Menschen mit Fluchterfahrung

Die Deutsche Sportjugend bietet in Zusammenarbeit mit ihren Mitgliedsorganisationen konkrete Hilfe für junge und vor allem unbegleitete Flüchtlinge vor Ort an. Das Projektvorhaben „Orientierung durch Sport“ gibt die Möglichkeit, Ideen für bedarfsgerechte Bewe-gungs- und Sportangebote für Flüchtlinge umzuset-zen. „Das ist eine große Aufgabe für die dsj“, sagte Martin Schönwandt, Geschäftsführer der Deutschen Sportjugend. „Gerade Jugendliche, die alleine hier-hergekommen sind, brauchen eine umfassende Unter-stützung. Der Sport kann viel dazu beitragen, ihnen ein gutes Stück Alltag und Zerstreuung zu bieten und ihnen zu helfen, hier heimisch zu werden.“ Da das In-ternationale Olympische Komitee (IOC) dem DOSB und der Deutschen Sportjugend (dsj) 150.000 Dollar (rund 140.000 Euro) aus seinem Hilfsfonds für Flüchtlinge zur Verfügung stellt, können die beiden Projektvorha-ben „Willkommen im Sport“ (DOSB) und „Orientie-rung durch Sport“ (dsj) noch besser gefördert werden.

Mit dem weiterentwickelten Förderprogramm „Zu-kunftsinvestition: Entwicklung jungen Engagements im Sport!“ (ZI:EL+) steht in den Jahren 2016-2018 ein Instrument zur Verfügung, um junge Menschen mit Fluchterfahrung zu integrieren. Mit ZI:EL+ kön-nen Maßnahmen unterstützt werden, die junge Men-schen in der Zusammenarbeit mit der Zielgruppe jun-ge Flüchtlinge betreffen oder auch Maßnahmen, um junge Flüchtlinge selbst für ein Engagement im Sport gewinnen. Das Förderprogramm (ZI:EL+) wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes gefördert.

Auch Mitarbeitende im Bundesfreiwilligendienst kön-nen ab Dezember 2015 verstärkt dort eingesetzt wer-den, wo ein Flüchtlingsbezug besteht. Zahlreiche Maß-nahmen der Bildungsbündnisse im Sport richten sich schon jetzt an junge Flüchtlinge. Grundsätzlich können alle Kinder und Jugendliche, die sich in Deutschland aufhalten, unabhängig von ihrem Aufenthaltsstatus an Maßnahmen teilnehmen, die aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes gefördert werden.

Aus der Geschäftsstelle:

Julia Forstner ist seit dem 26. Oktober 2015 als Sekretärin/Sachbearbeiterin im ressort Services der dsj tätig.

Sie vertritt Lara Hanf während ihrer Elternzeit.

dsj-Jugendevent 2017

Im Jahr 2017 wird das dsj-Jugendevent erstmals im rahmen des Internationalen Deutschen Turnfestes stattfinden. Vom Vorstand der Deutschen Sportjugend wird es im rahmen der Olympiabewerbung als Teil des Programms jugend.macht.sport. – generation 2024 gesehen. Damit ist auch gleich das Motto, unter dem das dsj-Jugendevent 2017 steht, beschrieben.

Das dsj-Jugendevent richtet sich an junge Menschen, vor allem junge Engagierte in den Strukturen des Kin-der- und Jugendsports mit Konzentration auf die dsj und ihre Mitgliedsorganisation sowie an junge Aktive, die sich für ein Engagement innerhalb der Deutschen Sportjugend interessieren. Das dsj-Jugendevent ist ein Schaufenster des Kinder- und Jugendsports und dient dem Austausch und der Netzwerkbildung untereinan-der. Jugendevents der Deutschen Sportjugend finden im Abstand von vier bis sechs Jahren statt. Zuletzt ging das dsj-Jugendevent im Jahr 2011 in Burghausen über die Bühne. 3000 Jugendliche aus den Strukturen des deutschen Sports nahmen daran teil. Das vom 3. bis 10. Juni 2017 in Berlin angedachte dsj-Jugendevent befindet sich derzeit in Planung.Ingo Weiss sagte: „Vom dsj-Jugendevent in Berlin erwarte ich große Synergieeffekte mit dem Internationalen Deutschen Turnfest. Kurz vor der Entscheidung über die Vergabe der Olympischen und Paralympischen Spiele 2024 bie-tet es allen Mitgliedsorganisationen die Möglichkeit, sich zu präsentieren und zu zeigen, welche enormen Impulse für den Kinder- und Jugendsport damit ver-bunden sind.“

01.-03.12.2015 Bundeskonferenz der Fanprojekte, Nürnberg

02.12.2015 Bundesfreiwilligendienst-Zentral-stellentreffen, Bad Nenndorf

03.12.2015 dsj-Fachtagung „BFD mit Flücht-lingsbezug“, Hannover

03.-05.12.2015 DOSB-Präsidium/-Mitgliederver-sammlung, Hannover

04.12.2015 1. Sitzung der Projektgruppe Sport:Bündnisse, Hannover

04.12.2015 3. Sitzung der AG Bildungsnetz-werke, Hannover

04.-05.12.2015 regionalkonferenz Internationale Jugendarbeit, ratzeburg

07.12.2015 AG Qualitätssicherung der Koor-dinationsstelle Fanprojekte (KOS), Frankfurt am Main

08.12.2015 Evaluationstagung Freiwilligen-dienste, Berlin

09.-10.12.2015 FSJ-Trägertagung, Berlin

11.-13.12.2015 Kongress „Wir bewegen ALLE“, Frankfurt am Main

11.-13.12.2015 Demokratietraining WE, Modul 3, Stuttgart

15.-16.12.2015 Netzwerktreffen Alumniarbeit der Freiwilligendienste im Sport, Berlin

18.12.2015 ENGSO-Vorstandssitzung, rom

15.-16.01.2016 Konferenz der Jugendorgani-sationen der Spitzenverbände, Sindelfingen

15.-17.01.2016 DJK-Vollversammlung, Hamburg

16.01.2016 AG Internationales, Sindelfingen

18.01.2016 DOSB-Neujahrsempfang/-Präsidi-um, Frankfurt am Main

23.01.2016 regionalkonferenz Internationale Jugendarbeit, Hannover

25.-26.01.2016 Gemeinschaftstagung Interna-tionales der Landessportbünde, Hamburg

29.-31.01.2016 Konferenz der Landessport- jugenden, Jena

09.-22.02.2016 dsj academy camp, Berlin/Lille-hammer

19.-21.02.2016 Informations- u. Auswertungs-tagung deutsch-französische Sportvereine, Saarbrücken

03.03.2016 Gemeinsame Fachtagung „Ganz-tag“ von KMK/DOSB/dsj/LSB NrW, Berlin

03. – 05.03. 2016 10. Kongress „Bewegte Kindheit“, Osnabrück

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Frohe Weihnachten und ein glückliches

Neues Jahr!

Herausgeber: Deutsche Sportjugend im DOSB e.V. V.i.S.d.P.: Ingo Weiss

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IMPRESSUMGefördert durch das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend (BMFSFJ) aus Mitteln des Kinder- und Jugendplans des Bundes (KJP)

Redaktion: Gisela Nüssler

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